Exklusiv: Antifa Zeckenbiss veröffentlicht Video von Hetzjagd gegen Maaßen - Volksverpetzer
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Exklusiv: Antifa Zeckenbiss veröffentlicht Video von Hetzjagd gegen Maaßen Hetzjagd! Also, gegen Maaßen Deutschlands missverstandenster Ex-Verfassungsschutz-Chef möchte wieder in die Medien. Er hat das Gefühl, er sei unfair behandelt worden, weil er noch nicht genug öffentlich gegen Flüchtlinge und Frau Merkel geschimpft habe. In einem Interview mit der „FAZ“ sagt Maaßen jetzt „Eigentlich war ich derjenige, gegen den eine Hetzjagd stattgefunden hat“ (Quelle). Der Mann, der dutzende Angriffe auf Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe und ihres Aussehens, sowie mindestens 9 Angriffe auf Journalisten, sowie ein Beweisvideo entgegen jeglicher Beweislage leugnete, hält die Kritik an seinen unbelegten Verschwörungstheorien für unfair. Dass er seinen Posten räumen musste, weil er unter anderem ausgerechnet die SPD als „linksradikal“ bezeichnete (HAHAHA), ist offensichtlich eine „Hetzjagd“ (Quelle) und viel schlimmer als das, was in Chemnitz passierte! Eindeutig!
Jetzt mal im ernst Sarkasmus beiseite. Nach der AfD und Identitäre (Hier), nach Patzelt (Hier) und nach Broder (Hier) bedient sich der nächste Rechte der wehklagenden Opfer-Darstellung, weil sie dem Bauchgefühl der Rechtsextremen und Konservativen entspricht, die sich als Opfer von Merkel, „Linksgrünen“ und Flüchtlingen betrachten. Aber holen wir mal etwas aus. Und gerne etwas weiter. Was war in Chemnitz passiert? Unbestritten ist die Verbrüderung der AfD mit der rechtsextremen Szene. Auch versuchen die Rechtsextremen mit vielen Lügen und Verschwörungstheorien zum Totschlag und Demos (Liste), zum #wirsindmehr Konzert (Hier) und zur Kriminalität in Chemnitz (Hier) die Deutungshoheit der Ereignisse zu erlangen. Gab es einen Mob, Pogrome, Hetzjagden? Hier die Fakten Unter einem Mob verstehe ich eine wütende, pöbelnde Menschenmenge. Manchmal auch eine gewalttätige, die Passanten, Polizisten oder Journalisten angreift. Alles das ist passiert und ist auch ausführlich dokumentiert. Schauen wir uns die wütende, pöbelnde Menschenmenge an, die bei Pegida- Demonstrationen inzwischen zum Normalzustand gehören. Man denke an den berühmten Hutbürger. Angriffe auf Journalisten sind in Chemnitz oft dokumentiert. Vorhin wurde ich von Neonazis, ja, so muss man sie nennen, angegriffen. Mikro ist weg, mir geht’s zum Glück gut. Polizei war mal wieder überfordert. Wasserwerfer war zeitweise eingekesselt. #Chemnitz #c0109 pic.twitter.com/pl7pqIzy5T — Jan-Henrik Wiebe (@jan_wiebe) September 1, 2018 Ein Journalist wird in #Chemnitz attackiert.#C0109 pic.twitter.com/oDP4IlClsA
— BuzzFeedNewsDE (@BuzzFeedNewsDE) September 1, 2018 Hier noch ein Ausschnitt aus dem Video von @streetcoverage, es ist echt unfassbar. #Chemnitz0109 #chemnitznazifrei #chemnitz #c0109 pic.twitter.com/R2L4uxEZLP — Christopher Lauer (@Schmidtlepp) September 1, 2018 Viele weitere Vorfälle hat ARD-Faktenfinder Patrick Gensing hier dokumentiert. Insgesamt gab es allein an diesem Tag mindestens 9 dokumentierte Angriffe auf JournalistInnen. Das waren mehr als im gesamten Jahr 2017 (Quelle). „Hetzjagden“? Der erste Erwähnung von „Jagd“ machte Johannes Grunert in der ZEIT, als er „Rechte jagen Menschen“ titelte. Regierungssprecher Seibert verurteilte die rechte Gewalt in Chemnitz. Er sagte wörtlich: „Solche Zusammenrottungen, Hetzjagden auf Menschen anderen Aussehens, anderer Herkunft, oder der Versuch, Hass auf den Straßen zu verbreiten, das nehmen wir nicht hin, das hat bei uns in unseren Städten keinen Platz, und das kann ich für die Bundesregierung sagen, dass wir das auf das Schärfste verurteilen.“ Die Bundesregierung selbst nutzte also bereits selbst früh die Formulierung „Hetzjagd“ und vielleicht sogar als erstes. Es ist davon auszugehen, dass Journalisten sich an die Formulierung des Regierung und der Kanzlerin gehalten haben. Dass Menschen anderen Aussehens, neben Journalisten und anderen, angegriffen wurden, ist gut dokumentiert, man siehe das bekannte „Hase“-Video: 'Es gab keinen Mob, es gab keine Hetzjagden!' #Chemnitz Mein
Name ist Hase, ich weiß von nix & ich bleibe hier. @MPKretschmer #c2708 #KopfTisch pic.twitter.com/MazvdRjZds — C. Storch (@Storch_i) September 5, 2018 Die Polizei berichtet, dass Nichtdeutsche, von Vermummten niedergeschlagen worden sind. Straßenschlachtartige Szenen haben sich in Chemnitz abgespielt: Die Lage in #Chemnitz eskaliert. Straßenschlachten zwischen Linksautonomen und rechtsextremen Hooligans. #c0109 pic.twitter.com/k4DJhpAzWj — Jan-Henrik Wiebe (@jan_wiebe) September 1, 2018 Sind das „Hetzjagden“? Hetzjagd bedeutet im übertragenen Sinne üblicherweise entweder eine Diffamierung oder Cybermobbing von Privatpersonen in der Öffentlichkeit, oder „das Verfolgen, Jagen eines Menschen“ laut Duden. Es gab Angriffe und Ausschreitungen auf Journalisten und nichtweiße Menschen, siehe das „Hase“-Video. Qualifiziert das als Hetzjagd? Es wurden Menschen Menschen angegriffen, auch kurz gejagt. War es eine organisierte und über weite Strecken organisierte Jagd? Eher nicht. Die Videos sprechen aber für sich. Hier wurden wahllos Menschen angegriffen, weil sie eine andere Hautfarbe haben oder journalistisch tätig waren. Rein semantisch könnte man vielleicht sagen: Es gab keine Hetzjagd. Aber es gab definitiv einen gewalttätigen Mob, verbale und physische Angriffe auf Menschen, Hitlergrüße und andere Straftaten. Dann waren es eben gewalttätige demokratiefeindliche und fremdenfeindliche Ausschreitungen eines rechtsextremen Mobs. So besser?
Maaßen leugnet rechte gewalt in chemnitz Laut Verfassungsschutzpräsident seien deutsche Medien in Chemnitz auf eine Falschmeldung hereingefallen. Er behauptete: „Es liegen keine Belege dafür vor, dass das im Internet kursierende Video zu diesem angeblichen Vorfall authentisch ist.“ Doch das stimmt ebenfalls überhaupt nicht, wie sich später herausstellt. Abgesehen davon, dass Maaßen darüber mit der BILD geredet hat, anstatt seine Vorgesetzten zu informieren. Und abgesehen davon, dass er völlig ohne Belege sagte, dies sei eine versuchte Ablenkung vom Totschlag in Chemnitz. Das war zum einen eine reine Verschwörungstheorie, die den lächerlichen „Lügenpresse“-Rufen der AfD in die Hände spielte. Zum anderen hat er von „Mord“ gesprochen, obwohl wegen Totschlags ermittelt wurde. Eine Unterscheidung, die er als Jurist kennen muss. Erneut eine sprachliche Eskalation im Sinne von Rechtsextremen. Maaßen distanzierte sich nicht von den Äußerungen, aber erklärte politischen Motive – Etwas, das seines Amtes nicht angemessen war. Man könnte seinen Standpunkt, dass es technisch gesehen „keine Hetzjagden“ gab, rein semantisch irgendwo rechtfertigen. Doch er und seine Anti-Merkel-Verbündeten in der Union und AfD behaupten, es sei „gar nichts“ passiert. Und alle Angriffe können dadurch relativiert und geleugnet werden, dass man behauptet, es hätte keine „Hetzjagd“ gegeben. Das ist ein Problem. Und wurde zu Recht massenhaft kritisiert. Maaßen, ein Mann, der nicht nur heimlich die AfD beraten haben soll (Quelle!), sondern schon 1997 von einer „unkontrollierten Masseneinwanderung“ durch das Asylrecht sprach (Quelle!), ist politisch alles andere als neutral. Die „Hetzjagd“ gegen Maaßen Doch selbst wenn man ihm semantisch diese Entschuldigung zusprechen würde, hat er dies jetzt endgültig zerstört, wenn
die berechtigte Kritik in den Medien und von den „linksradikalen Kräften in der SPD“ (seine Worte) daran ebenfalls eine „Hetzjagd“ sein soll. Ach, ein Nazi-Mob, der Journalisten und Menschen mit Migrationshintergrund angreift, Hitlergrüße zeigt und weitere Straftaten begeht, ist keine „Hetzjagd“, aber mediale Kritik an Falschaussagen schon? Wirklich? Nicht nur das politische Eingreifen Maaßens im September 2018, sondern das Verbreiten von offensichtlichen Falschaussagen und spätestens seine geradezu paranoiden Verschwörungstheorien haben gezeigt, dass er für sein Amt mehr als ungeeignet war. Doch es waren nur die letzten Tropfen, die das Fass zum Überlaufen brachten. Seine Personalie war zuvor bereits sehr kritisch gewesen. Hier: Musste Maaßen wirklich gehen, damit die AfD beobachtet werden kann? Maaßen füttert einfach nur die Bauchgefühl-Rechten der (nicht offiziell als Organ anerkannten) „konservativen Werteunion“, die sich bedroht und unfair behandelt fühlen. Man hängt sich an dem Begriff „Hetzjagd“ derart auf und verurteilt Regierung und Presse dafür, verwendet ihn aber selbst bei jeder Gelegenheit, egal, wie unangebracht er ist. Als Außenstehender kommt man sich veralbert vor. Antifa Zeckenbiss In einer Medienlandschaft, in der Schlagworte und Kampfbegriffe wie das erfundene „Kantholz“ (Mehr dazu) schon die ganze Geschichte erzählen sollen, bleibt kein Platz für Fakten oder Differenzierung. Und das weiß auch Maaßen. Er nennt die Meinungsfreiheit „nicht kostenlos“. Meinungsfreiheit ist kostenlos, aber niemand ist frei von Kritik. Es gibt kein Recht auf „Kritikfreiheit“, Herr Maaßen. Und berechtigte Kritik ist keine „Hetzjagd“.
Achja, das Video von Antifa Zeckenbiss aus dem Titel des Artikels möchte ich auch niemandem vorenthalten: Herr #Maaßen behauptet das auch er, Opfer einer #Hetzjagd geworden ist. Ein Video was uns natürlich exklusiv vorliegt, zeigt den Tathergang. Wir denken die Echtheit wird er diesmal bestätigen können. #Zeckenbiss #Menschenjagd #Sachsen #Chemnitz #AFD #Verfassungsschutz pic.twitter.com/IESRYkB0It — Antifa Zeckenbiss (@AZeckenbiss) March 11, 2019 Artikelbild: Bundesministerium des Innern/Sandy Thieme, CC BY- SA 3.0 DE, Screenshot twitter.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
9 Vorfälle allein im Jahr 2019: So rechtsextrem ist Deutschland bereits Der Rechtsruck ist da Das Jahr ist noch keine drei Wochen alt, aber bis jetzt sind schon mehrere Dinge passiert, die vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen wären oder viel größere Empörung und Entsetzen hervorgerufen hätten. Auch trotz der Erklärung der AfD zum Prüffall durch den Verfassungsschutz gibt es Grund zur Sorge. Fremden- und verfassungsfeindliche Positionen sind nicht mehr am Rand der Gesellschaft zu finden, sondern schleichen sich immer weiter prominent in den Diskurs. Während immer mehr Menschen öffentlich rechtsextreme Positionen vertreten, gibt es immer mehr auch prominente Apologeten, die der Intoleranz und Diskriminierung einen Platz im gesellschaftlichen Diskurs einräumen möchten und eine Täter-Opfer-Umkehr mit der berechtigten Kritik daran betreiben. Wie weit sich der Diskurs verschoben hat, möchte ich an diesen 9 Ereignissen aus diesem jungen Jahr zeigen. Danke an Nhi Le für ihre Recherchen an dieser Stelle. 1. Januar: Anschlag in Bottrop Ein Mann fährt in Essen und Bottrop in eine Menschenmenge um „Ausländer zu töten“. Doch der Innenminister Nordrhein- Westfalens entpolitisiert die Tat umgehend und spricht von „persönlicher Betroffenheit und Unmut“ als Motiv des Täters. Wäre das nicht bei fast JEDEM Terroranschlag der Grund? Warum
wird auch nur ansatzweise ein Terroranschlag als berechtigte Reaktion für irgendwas angesehen? Fatal (Quelle). 1. Januar: „Nazis raus“ – Shitstorm Die ZDF-Journalistin twittert „Nazis raus“ und bekommt dafür einen riesigen Shitstorm, Hassmails und Morddrohungen. Obwohl es sich bei dieser Aussage um eine demokratische Selbstverständlichkeit handeln müsste (Quelle). Führende Medien diskutierten dagegen, ob so eine Aussage gar „grundgesetzwidrig“ sei, absichtlich wurde die eindeutige Bedeutung fehlinterpretiert und entkontextualisiert. Absurd. Mehr dazu: Rückblick: Die 8 besten Tweets zu #NazisRaus 4. Januar: Doxing-Angriff auf Politiker aller Parteien außer AfD PolitikerInnen aller Parteien außer der AfD, JournalistInnen und Personen des öffentlichen Lebens wurden Opfer eines Doxing-Angriffs. Man hat viele private Daten und Fotos veröffentlicht. Auch hier wurde die Tat entpolitisiert, das angebliche Motiv des Täters seien „Ärgernis über Aussagen der Betroffenen“ gewesen. Auch hier wird subtil die Schuld den Opfern zugeschoben, dabei ist die politische Agenda eindeutig (Quelle). Mehr dazu: Ist der Datenleak eine Gefahr für die Demokratie? Interview mit Daniel Mönch (Piraten) 4. Januar: Rechte Drohliste mit Adressen von Journalisten und Politikern Eine Liste mit Namen, Adressen und Telefonnummern von
JournalistInnen, PolitikerInnen und antifaschistischen AktivistInnen wurde veröffentlicht. Oftmals wurde diese mit rassistischen und herabwertenden Kommentaren versehen. Das Zirkulieren solcher „Feindeslisten“ mit politischen GegnerInnen ist höchst beunruhigend, erweckte aber keine öffentliche Reaktion (Quelle). 10. Januar: Rechtsextremes Netzwerk bei Polizei größer als angenommen Das rechtsextreme Netzwerk bei der Polizei, welches man im Vorjahr entdeckte, ist größer als angenommen. Bekannt wurde es, nachdem man feststellte, dass ein Polizist interne Daten an eine gewaltbereite Neonazi-Gruppe weitergegeben hat. Wie groß die rechtsextremen Sympathien und Einstellungen in der Polizei verbreitet sind, lässt sich nur erahnen (Quelle). 11. Januar: Mehrere Landgerichte erhalten bundesweit Bombendrohungen Mehrere Landgerichte mussten nach Bombendrohungen geräumt werden. Laut Polizei gingen anonyme E-Mails einer „nationalsozialistischen Offensive“ ein. Auch in der Silvesternacht wurde ein Gebäude des Bundesgerichtshofs beschädigt. Die Polizei geht von einer geplanten und organisierten Aktion aus. Es gab öffentlich keine Diskussionen zu der Tat (Quelle). 14. Januar: Neues Drohfax von „NSU 2.0“ Die NSU-Opfer Anwältin Seda Basay-Yildiz erhält erneut ein Drohfax, das mit „NSU 2.0“ unterschrieben wurde. Die Spur nach dem ersten Fax führte zu dem rechtsextremen Netzwerk an Polizisten aus Hessen. Man drohte ihr, ihre kleine Tochter „abzuschlachten“. Gegen weitere Beamte wird ermittelt. Auch hier blieb eine öffentliche Diskussion aus (Quelle).
14. Januar: Rechtsextreme attackieren Parteibüros und Redaktionsräume In einer bundesweit organisierten Aktion griff die Identitäre Bewegung mehrere Parteibüros in ganz Deutschland an, sowie die Redaktionsräume der taz (Quelle), der ARD (Quelle) und der Frankfurter Rundschau (Quelle). Eine taz-Mitarbeiterin wurde bedrängt, die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung (Quelle). Mehr dazu: Aktion der Identitären Bewegung völlig daneben: Mit Gewalt gegen „Gewalt“? 16. Januar: Ku Klux Klan Mitglieder in Thüringen LKA-Beamte führten Razzien bei deutschen Ku Klux Klan- Mitgliedern ( „National Socialist Knights of the Ku-Klux-Klan Deutschland“) durch und fanden mehr als 100 verbotene Waffen, darunter eine Vielzahl von Schwertern und Macheten, Faust- und Butterflymessern, Wurfsternen und Teleskop-Schlagstöcken (Quelle). Die Ermittler kamen der Gruppe durch die Auswertung von Chatprotokollen, wo sie Hitlerbilder und andere rassistische und nationalsozialistische Inhalte posteten, auf die Spur (Quelle). Angriffe auf Presse, Justiz und Parteien Rechte Gewalt ist inzwischen Alltag geworden. Es gibt Angriffe auf die unabhängige Justiz, auf JournalistInnen, politische Gegner (oder wie im Fall Magnitz bisher unbestätigte Anschuldigungen). Man greift Anwälte und Menschen mit Migrationshintergrund an und bedroht sie. Polizei und Bundeswehr sind anscheinend zum Teil von Rechtsextremen unterwandert worden.
Die Zeichen sind da, und wir sind schon längst über „Anfänge“ hinaus. Es ist eine breite Offensive gegen die freiheitlich- demokratische Grundordnung, die Freiheit der Presse, die Justiz und gegen alle Parteien, die sich diesem Rechtsruck auch nur ansatzweise entgegen stellen. Doch der öffentliche Diskurs fokussiert sich teilweise auf völlig übertriebene und falsche Opferdarstellungen von der AfD, lächerliche Diskussionen, ob „Nazis raus“ „verfassungsfeindlich“ sei oder ob es „linke“ „Meinungsverbote“ in Deutschland gäbe. Die Kritik an den Zuständen wird als Zensur gebrandmarkt, die AfD inszeniert sich maximal als Opfer, auch bei der möglichen Überwachung durch den Verfassungsschutz. Während MigrantInnen, JournalistInnen und PolitikerInnen Opfer von Anschlägen, Drohungen und Einschüchterungen werden. – und sich Rechtsextreme bewaffnen. Es gibt (noch) viele deutliche Stimmen dagegen. Aber allein die ersten Tage des Jahres 2019 zeigen, dass das vielleicht nicht für immer so bleibt. Unterdrückte und verbotene Meinungen sind mir auch immer am liebsten, wenn sie in Schlagzeilen in der auflagenstärksten… Gepostet von Volksverpetzer am Mittwoch, 16. Januar 2019 Danke an @nhile_de für die Recherche! Quelle zur Behauptung aus dem Teaser hier. Artikelbild: Alexandros Michailidis, shutterstock.com Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
So verzweifelt versuchen Rechte, die #unteilbar-Demo schlecht zu reden Wo die Mehrheit ist, ist eindeutig. #unteilbar hatte 242.000, #miahamssatt in Bayern 18.000. #jetztGilts gegen das bayerische PAG hatte 40.000. #wellcomeunited 30.000, bei #wirsindmehr waren es 65.000. Die Demos der Seebruecke hatte 16.000, #ausgehetzt am 3.10. 50.000. #noPAG 20.000 und #AfDwegbassen in Berlin 70.000. Die größte AfD-Demo, gemeinsam mit Pegida und Pro Chemnitz war wohl die in Chemnitz mit 8000 Menschen. Und die hat sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Man erinnere sich an Journalisten oder „nicht deutsch aussehende“ Personen, die attackiert wurden, Hitlergrüße, 18 Verletzte, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Dass Rechtsextremisten in Chemnitz waren, ist so offensichtlich, wir müssen nicht einmal darüber diskutieren. Die mutmaßlichen
Terroristen, die Anschläge planten, waren auch vor Ort. Die AfD marschierte mit der vom Verfassungsschutz beobachteten „Identitären Bewegung“ und dem „Dritten Weg“. Der verzweifelte Kampf der Rechten um die Mehrheit Und was war bei #unteilbar? Es gibt Berichte, dass „Mitglieder der Antifa“ einer Person eine Deutschlandfahne aus den Händen gerissen hätten. Auch eine Gruppe der FDP-Jugend sei von einem Mann bedrängt worden, wobei die JuLis klarstellten, dass die überwiegende Mehrheit friedlich war und andere Teilnehmer zu Hilfe kamen. Beides selbstverständlich verwerfliche Aktionen. Aber halt auch lächerliche Einzelfälle auf einer Demo von einer Viertelmillionen Menschen. Doch der schlimmste Vorwurf: Antisemitismus. Zwei Redebeiträge äußerten beinhalteten antisemitisches Gedankengut. Doch diese Beiträge hielt man nicht auf offiziellen Bühnen des Bündnissen. Die Veranstalter distanzieren sich deutlich von diesen Reden, die „den gemeinsamen Boden unseres Konsenses“ verlassen. Dieser Beitrag verlässt eindeutig den gemeinsamen Boden unseres Konsenses und wir distanzieren uns in aller Deutlichkeit davon. — unteilbar – Solidarität statt Ausgrenzung (@Unteilbar_) October 15, 2018 Also, ein paar Israelhasser waren auch auf der Demo. Und damit keine Missverständnisse entstehen: Das geht gar nicht und ist 100% zu verurteilen. Auch die Teilnahme der linksextremen MLPD ist in diesem Kontext mindestens fragwürdig (auch wenn diese
sich auch gegen Antisemitismus ausgesprochen hat). Aber es ist halt auch was anderes als eskalierende Gewalt, Angriffe auf PolizistInnen, JournalistInnen und „nicht deutsch aussehende“ Personen. Was wiederum von Rechten in Chemnitz geleugnet wird, trotz Beweisen: Unglaublich, wie dreist die AfD zu Chemnitz lügt Die Rechten ziehen es zum „großen Skandal“ auf: Ein Blick in die rechtsextreme Filterblase der rechten Fake- Medien zeigt: Das wird jetzt zum großen Skandal hochstilisiert. Gauland bezeichnet die friedliche Demo als „extremistisch und antisemitisch“. Das Chaos in Chemnitz bezeichnet er allerdings als eine „Handvoll Extremisten“. Bei so viel Realitätsverzerrung muss man sich verzweifelt an den Kopf fassen. Die AfD macht oben zu unten – Und ihre AnhängerInnen glauben es willfährig. Rechtsextremismus: AfD-Wähler leben in ihrer eigenen Welt Es ist ein Zeichen purer Verzweiflung. Eine Viertelmillionen Menschen, die absolut friedlich gegen Hass und Hetze auf die Straße gehen darf in der AfD-Welt aus Angst und Opferhaltung nicht existieren. Deshalb wird in der rechten Lügenpresse alles diskreditiert, aufgeputscht und gelogen, wie es nur möglich ist. Über rechte Behauptungen, dass es in Wahrheit viel weniger waren oder dass man Vorfälle „vertuscht“ hätte, brauchen wir gar nicht erst zu reden. Das funktioniert seit Jahren erfolgreich in Social Media. Auch wieder die alte Leier, dass man die Demo-TeilnehmerInnen bezahlt hätte! Abgesehen davon, dass das bei einer Viertelmillionen verdammt teuer geworden
wäre: Die einzig belegte, bezahlte Demo-Teilnahme gab es bei der AfD: Kein Fake! AfD bezahlt Geld für Demo-Teilnahme! Der Erfolg der Rechtsextremen hält sich in Grenzen Doch wie wir bei der Wahl in Bayern gesehen haben: Der Erfolg der Rechtsextremen hält sich in Grenzen. Mit gerade mal 10% blieben sie weiter hinter ihren Erwartungen zurück. Das Potential an ProtestwählerInnen und Menschen, die auf die bürgerliche Scharade hereinfallen, ist bald erschöpft. Auch wegen den unzähligen Großdemos wie #unteilbar. Wenn das demokratische Spektrum, das ebenfalls eine Veränderung will, so viel mehr Menschen auf die Straße bringt: Wo bleibt endlich die Reaktion der Politik? 8 Dinge, die die Regierung tun könnte, um die AfD zu besiegen Artikelbild: Leonhard Lenz, CC0 1.0 Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Für uns zählt, was Lala Süsskind, Vorsitzende des JFDA, auf unserer Bündnis Bühne sagte: “Wenn wir wirklich unteilbar sind, dürfen wir diese Angriffe auf die größte jüdische Gemeinschaft der Welt nicht dulden.” Und diese Angriffe dulden wir nicht. Unteilbar gegen Antisemitismus! — unteilbar – Solidarität statt Ausgrenzung (@Unteilbar_) October 15, 2018 Faktencheck: Hetzjagd und Nazi-Mob in Chemnitz? – Beweisvideos Faktencheck. Seit zwei Wochen sind die Ereignisse in Chemnitz in aller Munde. Doch leider dreht sich Diskussion vor allem darum, was und ob etwas passiert sei. Unbestritten ist die Verbrüderung der AfD mit der rechtsextremen Szene. Auch versuchen die Rechtsextremen mit vielen Lügen und Verschwörungstheorien zum Totschlag und Demos (Liste), zum #wirsindmehr Konzert (Hier) und zur Kriminalität in Chemnitz (Hier) die Deutungshoheit der Ereignisse zu erlangen.
In diesen Fällen ist es eindeutig: Die AfD und ihr Umfeld lügen. Doch weniger eindeutig scheint es bei den Vorwürfen zu sein, ob es eine „Hetzjagd“ und einen „Mob“ in Chemnitz gab. Ministerpräsident Kretschmer, der in Anbetracht von Angriffen auf Journalisten bereits zuvor lieber die Berichterstatter kritisierte, sagte gestern, es hätte „keinen Mob, keine Hetzjagd“ gegeben. Kanzlerin Merkel hatte vor ein paar Tagen etwas anderes gesagt. Dann schauen wir uns einmal die Sachlage an. Natürlich gab es einen Nazi-Mob Unter einem Mob verstehe ich eine wütende, pöbelnde Menschenmenge. Manchmal auch eine gewalttätige, die Passanten, Polizisten oder Journalisten angreift. Alles das ist passiert und ist auch ausführlich dokumentiert. Schauen wir uns die wütende, pöbelnde Menschenmenge an, die bei Pegida- Demonstrationen inzwischen zum Normalzustand gehören. Man denke an den berühmten Hutbürger. Angriffe auf Journalisten sind in Chemnitz oft dokumentiert. Vorhin wurde ich von Neonazis, ja, so muss man sie nennen, angegriffen. Mikro ist weg, mir geht’s zum Glück gut. Polizei war mal wieder überfordert. Wasserwerfer war zeitweise eingekesselt. #Chemnitz #c0109 pic.twitter.com/pl7pqIzy5T — Jan-Henrik Wiebe (@jan_wiebe) September 1, 2018 Ein Journalist wird in #Chemnitz attackiert.#C0109 pic.twitter.com/oDP4IlClsA — BuzzFeedNewsDE (@BuzzFeedNewsDE) September 1, 2018
Hier noch ein Ausschnitt aus dem Video von @streetcoverage, es ist echt unfassbar. #Chemnitz0109 #chemnitznazifrei #chemnitz #c0109 pic.twitter.com/R2L4uxEZLP — Christopher Lauer (@Schmidtlepp) September 1, 2018 Viele weitere Vorfälle hat Patrick Gensing hier dokumentiert. „Hetzjagden“? Der erste Erwähnung von „Jagd“ machte Johannes Grunert in der ZEIT, als er „Rechte jagen Menschen“ titelte. Regierungssprecher Seibert verurteilte die rechte Gewalt in Chemnitz. Er sagte wörtlich: „Solche Zusammenrottungen, Hetzjagden auf Menschen anderen Aussehens, anderer Herkunft, oder der Versuch, Hass auf den Straßen zu verbreiten, das nehmen wir nicht hin, das hat bei uns in unseren Städten keinen Platz, und das kann ich für die Bundesregierung sagen, dass wir das auf das Schärfste verurteilen.“ Die Bundesregierung selbst nutzte also bereits selbst früh die Formulierung „Hetzjagd“ und vielleicht sogar als erstes. Es ist davon auszugehen, dass Journalisten sich an die Formulierung des Regierung und der Kanzlerin gehalten haben. Das Menschen anderen Aussehens, neben Journalisten und anderen, angegriffen wurden, ist gut dokumentiert, man siehe das bekannte „Hase“-Video: 'Es gab keinen Mob, es gab keine Hetzjagden!' #Chemnitz Mein Name ist Hase, ich weiß von nix & ich bleibe hier. @MPKretschmer #c2708 #KopfTisch pic.twitter.com/MazvdRjZds — C. Storch (@Storch_i) September 5, 2018
Die Polizei berichtet, dass Nichtdeutsche, von Vermummten niedergeschlagen worden sind. Straßenschlachtartige Szenen haben sich in Chemnitz abgespielt: Die Lage in #Chemnitz eskaliert. Straßenschlachten zwischen Linksautonomen und rechtsextremen Hooligans. #c0109 pic.twitter.com/k4DJhpAzWj — Jan-Henrik Wiebe (@jan_wiebe) September 1, 2018 Sind das „Hetzjagden“? Hetzjagd bedeutet im übertragenen Sinne üblicherweise entweder eine Diffamierung oder Cybermobbing von Privatpersonen in der Öffentlichkeit, oder „das Verfolgen, Jagen eines Menschen“ laut Duden. Es gab Angriffe und Ausschreitungen auf Journalisten und nichtweiße Menschen, siehe das „Hase“-Video. Qualifiziert das als Hetzjagd? Es wurden Menschen Menschen angegriffen, auch kurz gejagt. War es eine organisierte und über weite Strecken organisierte Jagd? Eigentlich nicht. Die Videos sprechen für sich, hier wurden wahllos Menschen angegriffen, weil sie eine andere Hautfarbe haben oder journalistisch tätig waren. Rein semantisch könnte man vielleicht sagen: Es gab keine Hetzjagd. Aber es gab definitiv einen gewalttätigen Mob, verbale und physische Angriffe auf Menschen, Hitlergrüße und andere Straftaten. Dann waren es eben gewalttätige demokratiefeindliche und fremdenfeindliche Ausschreitungen eines rechtsextremen Mobs. So besser? „Pogrom“? Ja! Ein Pogrom, oder eine „pogromartige Stimmung“, wie es üblicherweise berichtet wird, bedeutet laut Duden. „Ausschreitungen gegen nationale, religiöse oder ethnische Minderheiten.“ Liegt das hier vor? Unbedingt. Alles andere wäre eine Verharmlosung des immer stärker werdenden
Rechtsextremismus. Sicherlich gibt es unsaubere Formulierungen, oder Fehler in der Berichterstattung, das leugnet ja niemand. Typische „Lügenpresse“-Vorwürfe dienen lediglich dazu, dass sich Rechtsextreme selbst einreden können, glauben zu können, was sie wollen. Was ziemlich viele Lügen und Übertreibungen sind. Man beschwert sich darüber, als „rechtsextrem“ oder „Nazi“ pauschalisiert zu werden, behauptet aber, dass DIE PRESSE lügt und DIE FLÜCHTLINGE kriminell seien? Differenzierung ist keine Einbahnstraße. Wahnsinn! So krass lügt die AfD über angebliche Messerattacken Artikelbild: Screenshot https://twitter.com/jan_wiebe Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Der wahre Grund ist so lächerlich: AfD unterstellt Journalisten „false flag“- Aktion Die AfD badet wieder einmal in der Opferrolle. Um von dem Fall des LKA-Mitarbeiters abzulenken, und auch um sich selbst wieder als Opfer in den Mittelpunkt zu rücken, kolportiert die AfD derzeit wieder eine neue Meldung. Auf der AfD-Pegida-Demo in Dresden sollen sich „Journalisten des NDR sich als russische Berichter ausgegeben haben“. Ziel dieser „bösartigen Täuschung“ war es, „Aussagen von Gegendemonstranten […] zu erhalten, die sie sonst nicht bekommen hätten.“ Die AfD spricht empört von „journalistischem Fehlverhalten“. Und prangert das „öffentliche Schweigen der Medien“ zu dem Vorfall an. Das klingt ja schon ganz böse und hinterhältig. Diese „Lügenpresse!“ Der Höhepunkt: Die Kommentierenden fragen sich, ob man es nicht der Presse grundsätzlich untersagen kann, über sie zu berichten! (Dann können sie sich beschweren, dass ihre Demos „totgeschwiegen“ werden)
Doch wisst ihr, um was es wirklich ging? Die vermeintlichen Journalisten, die sich als russische Berichterstatter ausgegeben haben? Das war das Team des Satire-Magazins extra3! Die AfD ist wieder einmal auf Satire herein gefallen und ist jetzt beleidigt! Vielleicht würden die Interviewten das Format mit „Katja Kreml“ ja kennen, wenn sie öfter die „Lügenpresse“ ansehen würden. Darum „schweigen“ „die Medien“ auch zu dem Vorfall: Es ist kein Vorfall! Es war eine Satire-Sendung. Mehr nicht. Das hindert die Rechtsextremen aber nicht, den Fall auszuschlachten, um sich als Opfer darzustellen. Dabei wäre die viel interessantere Frage: Warum werden deutsche Journalisten angepöbelt, während vermeintlich russische Reporter von den AfD-Pegida-Demonstraten mit offenen Armen empfangen werden? Unsere Katja Kreml war letzte Woche auch auf der Pegida-Demo gegen Merkel. Sie hatte keine Probleme mit Hutbürgern oder der Polizei. Warum nur? pic.twitter.com/afkBFqTYLF — extra3 (@extra3) August 24, 2018 Artikelbild: Alex E. Proimos, Flickr, (CC BY 2.0), changes were made, Screenshot AfD Sachsen, facebook.de Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Nach Polizei-Maßnahme gegen Journalisten: Nur noch gegenseitiges Anbrüllen Verhärtete Fronten. Heute geht es bei einem Thema in den sozialen Netzwerken besonders hoch her: Ein Pegida-Teilnehmer wird von einem Journalisten und seinem kleinen Team in Sachsen gefilmt. Er bittet sehr aggressiv darum, nicht weiter mit der Kamera aufgenommen zu werden. Das führt letztlich dazu, dass die daneben stehende Polizei eingeschaltet wird. Und „polizeiliche Maßnahmen“ ergreift, die sie aber auf Nachfrage nur recht verunsichert und auch nur ansatzweise erklären. Dem Zuseher jedenfalls erschließt sich diese Maßnahme nicht. (Wir berichteten)
Diskussion verkommt zu gegenseitigem Anschreien Viel spannender ist aber der Umgang mit diesem Vorfall. Anstatt dass nun in den Gesetzestexten gewühlt und sachlich begründet wird, warum das Kamerateam auf einer Demonstration filmen darf, ohne jeden einzelnen Teilnehmer um Erlaubnis zu bitten, verhärten sich die Fronten. Die einen werden virtuell angebrüllt, dass sie zu blöd seien und nicht verstehen, warum die Journalisten im Recht waren. Die anderen brüllen die einen an, dass die „schmierigen Journalisten“ und die „Lügenpresse“ nur dem System untergeordnet wären und sowieso alles falsch machen und die Feinde schlechthin sind. Vorurteile gegen Ostdeutsche In der Konsequenz wünscht man sich sogar die Mauer wieder. Allerdings eher, um „die Sachsen“ wieder einzusperren. Dieses gegenseitige Anbrüllen macht eins klar: Keine der Seiten ist besser als die andere. Diejenigen, die in der Presse den Feind schlechthin sehen, sind argumentativ nicht schlimmer als diejenigen, die pauschal verbal auf den Osten einschlagen. Ich bin im Osten geboren und aufgewachsen, und ich sehe daher einige Dinge mit etwas anderem Augen. Ich habe auch Angst vor meinen Mitmenschen, die keinen Journalisten und keinem Politiker mehr glauben und in niemanden mehr Vertrauen haben. Natürlich ist das für die AfD ein perfektes Fangbecken. Ich habe aber genauso wenig Verständnis für diejenigen, die um den Osten eine Mauer ziehen wollen. Geht’s noch? Ich will nicht innerhalb einer Mauer leben. Artikelbild: pixabay.com, CC0 Da du diesen Artikel zu Ende gelesen hast: Möchtest du mehr
Recherchen und Analysen zu den Hintergründen von politischen Mythen und Fake News? Oder auch Kommentare zu politischen Forderungen und aktuellen Ereignissen? Dann unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende für einen Kaffee, dazu kannst du einfach hier entlangschauen. Vielleicht hast du auch Fragen oder Artikelwünsche? Dann schreib uns auf redaktion@volksverpetzer oder auf Facebook oder Twitter
Sie können auch lesen