Innovationsstandort Deutschland - Was ist zu tun? 24.03.2021 Svenja Knoll, LBBW Research Associate

 
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Innovationsstandort Deutschland - Was ist zu tun? 24.03.2021 Svenja Knoll, LBBW Research Associate
24.03.2021   Svenja Knoll, LBBW Research Associate
             Dr. Guido Zimmermann, Senior Economist

Innovationsstandort Deutschland
Was ist zu tun?
Innovationsstandort Deutschland - Was ist zu tun? 24.03.2021 Svenja Knoll, LBBW Research Associate
Innovationsstandort Deutschland: Was ist zu tun?
Unsere Thesen
• Deutschlands Innovationsfähigkeit stagniert. Einige Indikatoren deuten sogar auf eine nachlassende Innovationsfähigkeit hin.
  Was ist zu tun, um die Innovationsfähigkeit der Unternehmen in Deutschland und der Gesellschaft insgesamt zu befördern?
• Wie technischer Fortschritt und Innovationen systematisch gefördert werden können, ist wenig bekannt.
  Zu sehr spielen schwer zu bestimmende kulturelle und institutionelle Voraussetzungen eine Rolle.
• Bei alledem weist die empirische Evidenz darauf hin, dass v. a. Steuerfreibeträge zugunsten von Ausgaben für Forschung- und Entwicklung
  sowie die Immigration hochqualifizierter Fachkräfte relativ schnell positive Effekte zeitigen.
  Auch befördern Freihandel und ein starker Wettbewerb auf den Gütermärkten Innovationen.
• Innovationen entstehen v. a. durch Freiheit der Gestaltung in Unternehmen und in einer Volkswirtschaft insgesamt.
  Kulturelle Aspekte sind daher nicht zu unterschätzen.
• U. E. bedarf es eines erneuten „Rucks durch Deutschland“, der sich
    in einer bürokratischen Entschlackung,
    in Investitionen in die digitale Infrastruktur und in die elektronischen Verwaltung,
    in Investitionen in die Bildung (und hier v. a. in die MINT-Fächer),
    sowie generell in einer Hinwendung zurück zu mehr Marktwirtschaft
   äußert.

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Ein Blick in die Wirtschaftsgeschichte:
Eigenschaften von Innovationen
• Innovation ist extrem schwierig zu definieren. Gemeinhin wird unter Innovation die Durchsetzung einer Invention als marktfähiges Produkt oder
  Dienstleistung verstanden. Eine Innovation ist ein neues Produkt oder eine neue Methode, die zu einem neuen Standard wird.
• Aus heutiger Sicht tragen drei Kräfte entscheidend zu einer solchen Leistung bei: Während ursprünglich die entscheidende Bedeutung des Unternehmers
  als Innovator betont wurde, hat sich zuletzt eine prägende Rolle des Marktes herauskristallisiert. Der dritte strategische Faktor ist die Fähigkeit und
  Bereitschaft der akademischen und industriellen Forschung, einen substanziellen Beitrag zu anwendungsrelevanten Themen zu leisten.
  Die genannten Faktoren befinden sich in einer dynamischen Wechselwirkung.
• Innovationen und die Innovationsfähigkeit von Ländern und Unternehmen sind extrem schwierig zu messen.
  Etablierte Messgrößen zur Bestimmung von Innovationsfähigkeiten wie Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E), Patente
  oder der Anteil hoch qualifizierter Mitarbeiter fließen unter anderem in Innovationsmessungen wie das European Innovation Scoreboard ein.
• Wie entsteht Innovation? Aus der Wirtschaftsgeschichte sind folgende Charakteristika bekannt:
    Innovation ist graduell, Sprunginnovationen sind selten.
    Eine Innovation ist eine Invention in Form eines marktfähigen Produkts oder Dienstleistung.
    Innovation geschieht oft durch zufällige Entdeckung.
    Innovation geschieht durch Rekombination vorhandener Technologien.
    Innovation impliziert einen Prozess von „Versuch und Irrtum“.
    Innovation ist ein „Mannschaftssport“.
    Innovationen werden oft gleichzeitig von unterschiedlichen Akteuren lanciert, aber nur eine Innovatorin oder ein Innovator setzt sich auf dem Markt durch.
    Innovation unterliegt einem Hype-Cycle der Aufmerksamkeit: Ihre Bedeutung wird oft kurzfristig überschätzt, langfristig unterschätzt.
    Innovation wird durch eine fragmentierte Governance befördert. Kleinere Strukturen sind innovationsfreundlicher als große.
    Innovation impliziert weniger Ressourcenverbrauch durch eine zunehmende Dematerialisierung.
    Innovation geschieht „bottom-up“: Der Staat kann Innovationen befördern, eine Industriepolitik führt aber meist nicht zum Ziel.
    Innovation ist wechselseitig mit der Wissenschaft verbunden.
    Nicht die Innovationen, sondern deren Akzeptanz durch die Konsumentinnen und Konsumenten ist entscheidend für den Erfolg.
    Große Unternehmen sind weniger innovativ als kleine, es sei denn, sie sind durch intensiven Wettbewerb dazu gezwungen.

Quelle: Matt Ridley: How Innovation works, London, 2020; Innovationskraft des deutschen Mittelstands, Studie im Auftrag des DIHIK, 2020

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Sprunginnovationen: In Deutschland zwar häufiger als gedacht, …

• Eine aktuelle, vom DIHK in Auftrag gegebene Studie unter 70 hochinnovativen Unternehmen stellt fest:
  Sprunginnovationen kommen in deutschen Betrieben häufiger vor als gedacht – die Öffentlichkeit bekommt aber oft nichts davon mit.
  Begünstigt werden Innovationen nicht zuletzt durch externe Schocks wie die Corona-Krise.
• Eine disruptive Innovation, die zu einer sprunghaft steigenden Nachfrage mit marktverändernder Wirkung führt, ist in Deutschland sogar eher die
  Regel als die Ausnahme. Sowohl schrittweise verbesserte Produkte als auch bahnbrechend neue Produkten können eine marktverändernde Wirkung mit sich
  bringen. Dabei finden Disruptionen bei den befragten Unternehmen oft in hochspezialisierten Geschäftsbeziehungen mit anderen Firmen statt.
  Diese sogenannten B2B-Märkte sind keine Massenmärkte, die das Erleben der Konsumenten verändern, sie beeinflussen vielmehr die Gewohnheiten von
  Produzenten. Sprunginnovationen sind daher in der Öffentlichkeit nicht so präsent, wie ihre Bedeutung es vermuten ließe.
• Zwar ist die Anzahl derjenigen Unternehmen, die fähig sind, eine radikal neue Technik auf neuen Märkten zu platzieren, insgesamt eher klein.
  Volkswirtschaftlich gesehen spielen radikale Neuheiten wie mRNA-Vakzine jedoch eine unverzichtbare Rolle.
• Radikale Innovatoren sind gemäß der DIHK-Studie oftmals forschende Unternehmerinnen oder forschende Unternehmer.
  Deren Betriebe sind eher klein als groß.
  Forschende Unternehmer weisen einen hohen akademischen Bildungsgrad auf,
  zeichnen sich auf Seiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch eine große Neugier für Neues aus
  und beliefern häufig Pioniermärkte sowie frühe Anwender.
  Sprunginnovationen „fallen nicht vom Himmel“,
  sondern sind das Ergebnis akribischer unternehmerischer Arbeit in Labors und Werkstätten –
  häufig in engem Austausch mit der Wissenschaft.

Quelle: DHIK

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… aber: Insgesamt schwächelt der Innovationsstandort Deutschland

Ranking im Bloomberg Innovation Index 2021

                                               • Im weltweiten „Bloomberg Innovation Rating“ rutschte
                                                 Deutschland im Jahr 2021 von Platz 1 im Jahr zuvor auf Platz 4
                                                 ab und wurde von Südkorea, Singapur und der Schweiz
                                                 überholt. Auch beim gemeinsamen Innovationsindikator des BDI,
                                                 des ZEW und des Fraunhofer Instituts liegt Deutschland auf Platz 4;
                                                 in diesem Ranking werden lediglich 35 Länder untersucht.
                                               • Die Indizes setzen sich jeweils aus verschiedenen Komponenten
                                                 zusammen, die neben tatsächlichen Erträgen (z.B. in Form von
                                                 Patentanmeldungen) auch die zugehörigen Voraussetzungen im
                                                 Land sowie die Diffusion, also die Anwendung der Innovation in der
                                                 Wirtschaft, bewerten.
                                               • Deutschland weist zwar in einigen Feldern Stärken auf,
                                                 kann sich aber in keinem Bereich an die Spitze setzen.
                                               • Besonders gut schnitt Deutschland bei der Anzahl der
                                                 Hochtechnologie-Unternehmen ab. Im Bereich „Wertschöpfung im
                                                 Verarbeitenden Gewerbe“ des Bloomberg-Index belegte Deutschland
                                                 Rang 6, nicht zuletzt aufgrund der Kapazitäten im Maschinenbau.
                                               • Zwar etwas weniger stark, aber noch immer unter den Top 15,
                                                 zeigte sich Deutschland bei den Patentanmeldungen. Dies ist
                                                 insbesondere auf die hohe Patentaktivität in den Branchen Fahrzeug-
                                                 und Maschinenbau, Elektrotechnik und Chemie- / Pharma
                                                 zurückzuführen.

Quelle: Bloomberg, LBBW Research.

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Deutschlands Innovationsfähigkeit stagniert

Gesamtergebnis des ZEW-Innovationsindikators 2020

      Rang               Land     Indexwert                                                  • Deutschland belegte im ZEW-Innovationsindikator 2020 erneut den 4.
                                                                                               Platz. Deutschland trat damit im Vergleich zu seinen direkten
       1                Schweiz       74                                                       Wettbewerbern auf der Stelle.
       2                Singapur      70                                                     • Deutschland erzielte in wichtigen Themenfeldern trotz guter
       3                Belgien       60                                                       wirtschaftlicher Lage keine Fortschritte. Unter anderem im Bereich der
                                                                                               Forschungsexzellenz rangierte Deutschland mit tendenziell nach unten
       4              Deutschland     54                                                       zeigendem Trend im Mittelfeld.
       5               Schweden       54                                                     • Auch in Bezug auf das Thema innovationsgetriebene
       6               Dänemark       52                                                       Systemtransformation taten sich Schwächen auf. So lagen die
                                                                                               Investitionen in den Kapitalstock sowie in Forschung und Entwicklung zu
       7                 Irland       52                                                       niedrig, um das deutsche Innovationssystem zukunftsfähig zu machen.
       8                  USA         52                                                     • Im Jahr 2000 hatte sich Deutschland bei 43 von 58 Technologien über
       9               Österreich     50                                                       einen Platz unter denjenigen drei Ländern freuen dürfen, die im Besitz der
                                                                                               meisten Weltklassepatente waren. Im Jahr 2010 belegte Deutschland 47-
       10               Finnland      50                                                       mal einen Platz unter den Top 3. Bis 2019 hat sich dieser Wert auf 22
       13              Südkorea       50                                                       Technologien mehr als halbiert.
       15              Frankreich     45                                                     • In keiner der Technologien der Digitalisierung und Infrastruktur
                                                                                               gehört Deutschland noch zu den drei führenden Ländern. Im Bereich
       18                Israel       44                                                       Digitalisierung liegt es nur in zwei der sechs Technologien noch auf einem
       20                Japan        41                                                       der ersten fünf Plätze (Künstliche Intelligenz, Virtual / Augmented Reality).
       26                China        13

Der Innovationsindikator misst die Innovationsleistung von 35 Ländern mithilfe von
Indikatoren, die die gesamte Breite eines Innovationssystems abbilden. Er verdichtet diese   Quelle: ZEW-BDI-Fraunhofer Innovationsindikator 2020, Bertelsmann-Stiftung:
Indikatoren anhand eines Gesamtindexes und ermöglicht damit ein Ranking der untersuchten     Weltklassepatente in Zukunftstechnologien – Die Innovationskraft Ostasiens, Nordamerikas
Volkswirtschaften.                                                                           und Europas

24.03.2021   Innovationsstandort Deutschland                                                                                                                                            6
Deutschlands Innovationsfähigkeit stagniert

Gesamtranking Deutschlands seit 2000 im ZEW-Innovationsindikator

        Rang                        2000                              2005                           2010                              2015                     2020
          1                       Schweiz                           Schweiz                        Schweiz                          Schweeiz                  Schweiz
          2                      Schweden                         Schweden                         Singapur                         Singapur                 Singapur
          3                         USA                               USA                         Schweden                           Belgien                  Belgien
          4                       Finnland                          Finnland                     Deutschland                      Deutschland               Deutschland
          5                       Belgien                          Singapur                        Finnland                          Finnland                Schweden
          6                       Singapur                        Niederlande                     Niederlande                     Großbritannien             Dänemark
          7                        Israel                           Kanada                         Norwegen                         Dänemark                   Irland
          8                       Kanada                           Dänemark                       Österreich                        Schweden                    USA
          9                      Frankreich                         Belgien                          USA                            Österreich               Österreich
         10                     Deutschland                      Deutschland                        Belgien                        Niederlande                Finnland

Der Innovationsindikator misst die Innovationsleistung von 35 Ländern mithilfe von Indikatoren, die die gesamte Breite eines Innovationssystems abbilden.
Er verdichtet diese Indikatoren anhand eines Gesamtindexes und ermöglicht damit ein Ranking der untersuchten Volkswirtschaften.

Quelle: ZEW-BDI-Fraunhofer Innovationsindikator 2020

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Deutschland ist nirgendwo Spitze!

Indikatorenwerte der fünf Subindikatoren
des ZEW-Innovationsindikators 2020

 Subindikatoren                                        Rang
 Wirtschaft                                             7
 Wissenschaft                                           12
 Bildung                                                11
 Staat                                                  9
 Gesellschaft                                           12

Der Innovationsindikator misst die Innovationsleistung von 35 Ländern mithilfe
von Indikatoren, die die gesamte Breite eines Innovationssystems abbilden. Er
verdichtet diese Indikatoren anhand eines Gesamtindexes und ermöglicht damit
ein Ranking der untersuchten Volkswirtschaften.

Quelle: ZEW-BDI-Fraunhofer Innovationsindikator 2020

24.03.2021   Innovationsstandort Deutschland                                     8
Corona-Krise: Spontane Prozessinnovationen im Mittelstand

Art der in der Corona-Krise
vorgenommenen Innovationen 2020
                                               • Das KfW-Mittelstandspanel erhebt regelmäßig Daten zu Innovations-
                                                 aktivitäten deutscher Mittelstandsunternehmen. Als Innovatoren
                                                 gelten dabei Firmen, die in den vergangenen drei Jahren mindestens
                                                 eine Innovation hervorgebracht haben.
                                               • Im Jahr 2020 stellte die Corona-Pandemie eine besondere
                                                 Herausforderung dar: Einerseits waren kreative Lösungen
                                                 gefragt, andererseits beeinträchtigten Sparmaßnahmen die
                                                 Finanzierung der Aktivitäten.
                                               • Reagierten die Unternehmen zu Beginn noch erfinderisch auf die
                                                 Krise, vor allem mit Geschäftsmodellen und im Bereich
                                                 Digitalisierung, so führte die zunehmend angespannte finanzielle
                                                 Lage schnell zu einem Rückgang der Innovationen.
                                                 Während 10% der Mittelständler ihre jeweiligen Innovationsaktivitäten
                                                 steigerten, fuhren 25% der Unternehmen diese zurück. Insbesondere
                                                 kleinere Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten kürzten
                                                 ihre Innovationsausgaben. Andererseits hielten diejenigen
                                                 Wirtschaftszweige, die schon in den vergangenen Jahren eine
                                                 Vorreiterrolle einnahmen, ihre Innovationsaktivitäten am häufigsten
                                                 aufrecht. In diesem Zusammenhang sind insbesondere das
                                                 Verarbeitende Gewerbe und der Dienstleistungssektor zu nennen.
                                               • In der Krise dominieren spontane Prozessinnovationen, also die
                                                 Erneuerung oder Verbesserung von Herstellungs- und
                                                 Vertriebsverfahren, mit 21% vor Geschäfts- und Produktinnovationen
                                                 (jeweils 14%). Damit liegt der Anteil an innovativen Unternehmen auf
                                                 einem rekordhohen Niveau, wie es auch in der letzten
                                                 Wirtschaftskrise 2008/09 so nicht zu beobachten war.
Quelle: KfW, LBBW Research

24.03.2021   Innovationsstandort Deutschland                                                                             9
Planbudgets für Innovationen:
Großunternehmen mit leichten Zuwächsen, KMUs mit Rückgängen

• Die kürzlich erschienene Studie des ZEW zu den Innovationsaktivitäten deutscher Unternehmen, die das Jahr 2019 und die diesbezüglichen Planzahlen für
  das Jahr 2020 umfasst, zeigt auf, dass die deutschen Unternehmen 2019 so viel Geld für Innovationen ausgaben wie nie zuvor. Die Studie zeigt des
  Weiteren, dass der internationale Wettbewerb härter wird und der Blick gerade auf die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in unserem Land gerichtet
  werden muss: Denn während die Großunternehmen ihre Innovationsbudgets im Jahr 2020 fast stabil hielten, rechnen die KMU mit einem Rückgang des
  Innovationsbudgets von knapp neun Prozent.
• Je nach Branche zeigt sich allerdings ein differenziertes Bild: Eine positive Entwicklung ist nur in den Branchen Chemie/Pharma und Informations- und
  Kommunikationsdienstleistungen zu beobachten. Besonders starke Rückgänge verzeichneten hingegen die Unternehmensdienstleistungen, die
  Metallindustrie, die Konsumgüterindustrie und der Großhandel.
• Für 2021 sind die Planzahlen der Unternehmen laut ZEW-Umfrage von sehr hoher Unsicherheit geprägt. Mit Stand Mitte 2020 zeichnete sich ein leichter
  Zuwachs um 0,9 Prozent auf knapp 175 Milliarden Euro ab. Wiederum sind es die Großunternehmen, die optimistischer in die Zukunft blicken (plus
  zwei Prozent), während die KMU ihre Innovationsbudgets auch 2021 zurücknehmen wollen (minus fünf Prozent).

Quelle: Innovationen in der deutschen Wirtschaft, ZEW et al. 2020

24.03.2021   Innovationsstandort Deutschland                                                                                                                10
Deutsche Führungskräfte und Innovation:
Mehr Zweifel als Optimismus

„Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen fördern Innovationen nicht“
Anteil der Antworten deutscher Führungskräfte 2019 (in %)

  50                                                                                                 • Eine von der Bertelsmann-Stiftung 2019 mit durchgeführte Umfrage
                   45,2                                                                                ergab, dass Führungskräfte in Deutschland die
  45                                                                                                   Innovationsfähigkeit der Unternehmen, etwa auf dem Gebiet der
  40                                              37,3                                                 Digitalisierung, überwiegend skeptisch sehen.
                                                                                                       Obwohl die meisten darin ein strategisch wichtiges Feld erkennen,
  35                                                                                                   bestätigen sie gleichzeitig einen technologischen Rückstand und
  30                                                                                                   bemängeln die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen
                                                                                                       zur Förderung von Innovationen.
  25
                                                                                                     • Der Umfrage zufolge ist mit 47 Prozent fast die Hälfte der
  20                                                                           17,5                    Führungskräfte der Meinung, dass ihre Unternehmen bei innovativen
                                                                                                       Technologien, insbesondere bei Künstlicher Intelligenz, Big Data oder
  15                                                                                                   Digitalisierung, im Rückstand sind. Ein knappes Drittel von 32 Prozent
  10                                                                                                   bestätigt diese Einschätzung zum Teil. Von 20 Prozent wird sie
                                                                                                       verneint.
   5
                                                                                                     • Weitere empirische Erhebungen zeigen: Deutsche Unternehmen
   0                                                                                                   investieren zu wenig in Wissenskapital, und nur wenige haben eine
                    Ja                         Teils/Teils                     Nein                    innovationsfreundliche Unternehmenskultur.

Quelle: Bertelsmann-Stifung: Deutsche Führungskräfte und Innovation: Mehr Zweifel als Optimismus, April 2020

24.03.2021   Innovationsstandort Deutschland                                                                                                                                    11
Die Innovationsformel

Treiber von Innovationen und Ansatzpunkte für die Wirtschaftspolitik

                                                                        • Treiber des                                                          • Ansatzpunkte für die
                                                                    technischen Fortschritts                                                      Wirtschaftspolitik
  Technischer Fortschritt                        =              Globale Innovationen

• Der technische Fortschritt eines                              Innovationen v.
  Landes wird durch schwierig zu                                                                                                              • Forschungsförderung
  messende und zu                                               Forschungslaboren
  beeinflussende Faktoren
  bestimmt.                                                                                                                                 • Wenig Bürokratie;
                                                                Anpassungsfähigkeit
• Vieles deutet aber darauf hin,                                                                                                              niedrige Steuern
  dass eine offene Gesellschaft mit                             der Unternehmen
  einer ausgeprägten
  Unternehmerkultur sowie einem                                 grenzüberschreitender                                                       • Freihandel und
  Fokus auf naturwissenschaftliche                                                                                                            globaler
  Fächer dem Innovationsklima                                   Technologietransfer
  eines Landes sehr förderlich ist.                                                                                                           Talentwettbewerb
• Die Abbildung zeigt stilisiert die                              Bildung                                                                   • MINT-Fächer
  empirische Evidenz für Treiber
  des technischen Fortschritts und
  implizit die Ansätze für die
  Wirtschaftspolitik bei der
                                                                  Unternehmerkultur                                                         • Steuerliche Anreize,
  positiven Beeinflussung dieser                                                                                                              Wirtschaftswissen in
  Treiber auf.
                                                                                                                                              der Schule, etc.

Quelle: Phelps, Edmund (2017) “The Dynamism of Nations: Toward a Theory of Indigenous Innovation,” Capitalism and Society: Vol. 12: Iss. 1, Article 3, LBBW Research

24.03.2021   Innovationsstandort Deutschland                                                                                                                            12
Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE):
Deutschland muss nachlegen!

FuE-Ausgaben ausgewählter Länder (in % des BIPs)

                                               • Während sich die Anzahl der Patentanmeldungen und Promovierten
                                                 auf die gegenwärtige Leistung bezieht, geben Ausgaben für
                                                 Forschung und Entwicklung (FuE) sowie die Qualität der
                                                 Hochschulbildung Hinweise auf das Innovationspotenzial der Zukunft.
                                               • Laut Destatis lagen die FuE-Ausgaben 2019 von Staat und Wirtschaft
                                                 zusammen bei 109,5 Mrd. EUR. Das entspricht rund 3,2% des BIP.
                                                 Im internationalen Vergleich liegt Deutschland damit zwar in der
                                                 Spitzengruppe, innerhalb dieser allerdings am unteren Ende.

Quelle: Bloomberg, LBBW Research

24.03.2021   Innovationsstandort Deutschland                                                                           13
Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE):
Deutschland muss nachlegen!

Öffentliche und private Bildungsausgaben je
Studierenden 2017 (in US-Dollar)
                                               • Den größten Rückstand zur Spitze zeigt Deutschland im Bereich
                                                 Hochschulbildung. Die öffentlichen und privaten Ausgaben je
                                                 Studierenden liegen im BDI-Ranking auf Platz 12, im Bloomberg-Index
                                                 kommt Deutschland beim Thema Bildung nur auf Rang 23.
                                               • Auch benötigt es Investitionen in die Weiterbildung von Fachpersonal.
                                               • Die Exzellenzrate, die den Anteil an den am häufigsten zitierten
                                                 wissenschaftlichen Publikationen angibt, befindet sich seit mehreren
                                                 Jahren in einer Seitwärtsbewegung auf mittlerem Niveau.

Quelle: BDI, LBBW Research

24.03.2021   Innovationsstandort Deutschland                                                                             14
Fokus auf FuE-Steuerfreibeträge und hochqualifizierte Immigration!

Ranking verschiedener Politikmaßnahmen nach ihrer Effektivität

 Politik                                                                         Empirische Evidenz                  Kosten-Nutzen                  Zeithorizont
 FuE-Steuerfreibeträge                                                           Hoch                                Hoch                           Kurzfristig
 Immigration hochqualifizierter Fachkräfte                                       Hoch                                Hoch                           Kurz-bis mittelfristig
 Freier Außenhandel und Wettbewerbsförderung                                     Mittel                              Hoch                           Mittelfristig
 Direkte FuE-Zuschüsse                                                           Mittel                              Mittel                         Mittelfristig
 Angebot von MINT-Studenten                                                      Mittel                              Mittel                         Langfristig
 Patent-Sandkästen                                                               Mittel                              Negativ                        k. A.
 Anreize f. Universitäten                                                        Niedrig                             Niedrig                        Mittelfristig
 Themengeleitete Förderpolitik                                                   Niedrig                             Niedrig                        Mittelfristig
 Stärkung intellektuellen Eigentums                                              Niedrig                             Unbekannt                      Mittelfristig

• Die empirische Evidenz weist darauf hin, dass insbesondere Steuerfreibeträge für FuE-Aufwendungen sowie die Immigration hochqualifizierter
  Fachkräfte einen schnellen Effekt auf die Innovationsfähigkeit eines Landes haben.
• Förderlich sind auch Maßnahmen zur Erhöhung des (globalen) Wettbewerbs auf den Gütermärkten.
• Als kontraproduktiv erweisen sich Projekte zur Clusterung von Start-ups, um so Agglomerations- und Spillovereffekte zu erzielen.
• Ein Abbau regulatorischer Vorgaben würde das Innovationsverhalten insbesondere kleiner Unternehmen (weniger als 50 Beschäftigte) befördern.

Quelle: The impact of regulation on innovation, Philippe Aghion, Antonin Bergeaud, John Van Reenen, CEP No.1744 January 2021; CEP Discussion Paper No 1634, July 2019, A Toolkit of Policies
to Promote Innovation, Nicholas Bloom, John Van Reenen, Heidi Williams, LBBW Research

24.03.2021   Innovationsstandort Deutschland                                                                                                                                               15
Der Mittelstand innoviert anders als Großunternehmen

• Ein aktueller Diskussionsstrang zum Innovationsverhalten von Unternehmen unterscheidet konzeptionell zwischen zwei verschiedenen Innovationsarten,
  dem "Science-Technology-Innovation" (STI)- und dem "Doing-Using-Interacting" (DUI)-Modus:
    Der STI-Modus zeichnet sich durch Innovationen aus, welche auf wissenschaftlichem Tatsachenwissen beruhen. Dieses Wissen wird tendenziell
     in Form von Patenten und intellektuellen Schutzrechten kodifiziert und kann dadurch in global organisierten Wissensnetzwerken verteilt und
     ausgetauscht werden. Lernen erfolgt durch einen offenen Suchprozess nach neuem Wissen. Formelle F&E gilt als wesentlicher Treiber für Innovationen, wie
     z.B. von neuen Produkten oder Prozessen, welche eine weltweite Marktneuheit darstellen. Innovationsaktivitäten im STI-Modus werden durch die
     derzeit etablierten Indikatoren, quantitativ sehr gut erfasst.
    Der DUI-Modus hingegen zeichnet sich durch die Nutzung von implizitem Wissen aus. Dieses Wissen wird von Mitarbeitern durch alltägliche
     Problemlösungen entwickelt, ist nur schwer kodifizierbar und in lokalen Netzwerken verankert. Innovationen entstehen zum einen durch das Lernen
     aus täglicher Arbeitserfahrung, welches zur Steigerung der Produktionseffizienz und der Verbesserung von betrieblichen Geschäftsprozessen beiträgt. Zum
     anderen entstehen sie durch die Nutzung und enge Einbindung externer Wissensquellen wie z.B. von Kunden, Zulieferern und Konkurrenten. Der DUI-
     Modus zeichnet sich v.a. durch inkrementelle Innovationen aus. Dieser Ansatz ist v. a. für das Innovationsverhalten von KMU charakteristisch.
• Die auf der nächsten Seite abgebildeten Einflussgrößen des Innovationsverhaltens des Mittelstands sind bei der Innovationspolitik zu
  berücksichtigen.

Quelle: Innovationskraft des deutschen Mittelstands, Studie im Auftrag des DIHIK, 2020; Deutsches Handwerkinstitut: Harm Alhusen, Till Proeger, Kilian Bizer, Indikatoren für Lern- und
Innovationsprozesse, in kleinen und mittleren Unternehmen

24.03.2021   Innovationsstandort Deutschland                                                                                                                                              16
Der Mittelstand innoviert anders als Großunternehmen

Innovationstreiber im Mittelstand

                                  • Kunden u.                                                                                       • Extern
                                    Nutzer                      • Learning-by-Using                                                   Akteure

                                                                                                                                 • Learning-by-Interacting
                                                                                   • Learning-by-Doing
                                                                                   • Firmeninterne
                                      • Technologie                                  Akteure
                                                                                   • Learning-by-
                                                                                     internal-interacting
                                                                                                                                   • Mechanismen
                                                                                                                                     zum Wissens-
                                      • Aus- u.                                                                                      austausch
                                        Weiterbildung

                                                           • Fehler-                                 • Informelle
                                                             tolerante                                 Interaktion
                                                             Kultur

Quelle: Innovationskraft des deutschen Mittelstands, Studie im Auftrag des DIHIK, 2020; Deutsches Handwerkinstitut: Harm Alhusen, Till Proeger, Kilian Bizer, Indikatoren für Lern- und
Innovationsprozesse, in kleinen und mittleren Unternehmen, LBBW Research.

24.03.2021   Innovationsstandort Deutschland                                                                                                                                              17
Der Mittelstand innoviert anders als Großunternehmen

Prozentualer Anteil der Unternehmen in einem Gewerbe, die einen der fünf
Faktoren als wichtig oder sehr wichtig für ihre Innovationen eingeschätzt haben
                                                                                                               • Unternehmensinterne Faktoren wie
         Innovationen anderer Gewerbe
                                                                    55,5                                           regelmäßige Treffen von Mitarbeitern und
                                                                           62,9
                                                                                                                   eine offene Kommunikation von Ideen
                                                                                          87,7
                                                                                                                  spielen für die Innovationsfähigkeit im Mittelstand eine wesentliche
                   Austausch Zulieferer                                                                           Rolle. Weiterhin wird die Bedeutung externer Faktoren in Form von
                                                                                  76,9
                                                                                                                   Austausch mit Kunden und Zulieferern
                     Austausch Kunden
                                                                                                97,8               Innovationen aus anderen Branchen
                                                                                              94,4
                                                                                                                  als relevant für Innovationen angesehen.

                Offene Kommunikation
                                                                                                    100,0      • Als sehr wichtig für Innovationen werden laut Umfragen der IHK
                                                                                                 95,6            Niedersachsen vor allem die Faktoren einer offenen
                                                                                                                 Kommunikation (46,8 %) und der Austausch mit Kunden (45,8 %)
  Regelmäßige Treffen der Beschäftigten
                                                                                           88,6                  eingeschätzt.
                                                                                         85,3
                                                                                                                • Häufig „nur“ als wichtig für Innovationen wurden Faktoren wie
                                          0       20      40        60            80          100           120   regelmäßige Treffen von Mitarbeitern (62,4 %) und der Austausch
                                                                                                                  mit Zulieferern (50,0 %) bezeichnet.
                             Herstellung von DV‐Geräten   Verarbeitendes Gewerbe
                                                                                                               • Innovationen aus anderen Gewerben werden eher als wichtig
                                                                                                                 (49,8 %) oder weniger wichtig (34,8 %) eingeschätzt

In der Abbildung wurde bewusst das „traditionelle“ Verarbeitende Gewerbe mit Herstellern von
Datenverarbeitungsgeräten verglichen, um so die unterschiedliche Bedeutung z. B. beim Austausch
mit Zulieferern oder der Rolle der offenen Kommunikation hervorzuheben.

Quelle: Innovationskraft des deutschen Mittelstands, Studie im Auftrag des DIHIK, 2020; Deutsches
Handwerkinstitut: Harm Alhusen, Till Proeger, Kilian Bizer, Indikatoren für Lern- und
Innovationsprozesse, in kleinen und mittleren Unternehmen.
24.03.2021    Innovationsstandort Deutschland                                                                                                                                            18
Anstehende Legislaturperiode:
Prioritäten für die Innovationspolitik setzen!

• Für den größten Teil der deutschen Unternehmen hat die aktuelle Krisensituation negative Auswirkungen auf die laufenden oder geplanten
  Innovationsprojekte. Nach Auffassung der deutschen Expertenkommission EFI (Expertenkommission Forschung und Innovation) kann die Krise
  jedoch auch als Katalysator für den Übergang zu neuen Technologien genutzt werden und auf diese Weise zur langfristigen Sicherung der
  Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands beitragen. Das setzt voraus, dass Konjunkturprogramme und wachstumspolitische Maßnahmen F&I-orientiert ausgestaltet
  werden.
• Die Einrichtung des Zukunftsfonds im vergangenen Jahr sollte gemäß EFI die finanziellen Rahmenbedingungen für die Bereitstellung von Wagnis- und
  Wachstumskapital verbessern. Die Förderung von Zukunftstechnologien wie Wasserstoff- und Quantentechnologie im Rahmen des Zukunftspakets sind
  ebenfalls zu begrüßen. Überlegenswert sind Begleitmaßnahmen, die die Effektivität wichtiger F&I-politischer Initiativen des Jahres 2020 erhöhen
  sollen.
• Gemäß der EFI sind in der nächsten Legislaturperiode konkret fünf Fokusthemen zu adressieren:
    „Große gesellschaftliche Herausforderungen angehen“: hier ist v. a. das Thema Nachhaltigkeit und Energiewende angesprochen.
    „Technologische Rückstände aufholen und vermeiden“: hier sind v. a. die Technologiethemen Servicerobotik, künstliche Intelligenz (KI), autonome
     Systeme, Cybersicherheitsapplikationen, E-Government, digitale Geschäftsmodelle und die Digitalisierung der Hochschulen angesprochen.
    „Fachkräftebasis sichern“ durch innovative Bildungs- und Weiterbildungsprogramme für die Digitalisierung der Gesellschaft. und die Immigration
     hochqualifizierter Fachkräfte.
    „Innovationsbeteiligung erhöhen“: Die Bedingungen für rentable Innovationsaktivitäten auf breiter Ebene, insbesondere für KMU, sowie für die Beteiligung
     an F&I-Aktivitäten scheinen sich in den letzten Jahren verschlechtert zu haben. Die Politik muss hier durch einen besseren Erkenntnis- und
     Technologietransfer sowie ein anderes Vergaberecht mit einer „Priorität für das innovative Angebot“ reagieren.
    „Agilität der F&I-Politik steigern“: Wie das Corona-Management der öffentlichen Hand schmerzhaft aufzeigt, herrschen bürokratische Strukturen mit
     langen Entscheidungswegen, unzureichende übergeordnete Koordinationsstrukturen, ein Mangel an Reflexionsräumen, eine gering ausgeprägte
     Fehlerkultur sowie eine gewisse Scheu vor Evaluation und entsprechenden notwendigen Anpassungen herrschen derzeit vor. Dies muss geändert werden.

Quelle: EFI

24.03.2021    Innovationsstandort Deutschland                                                                                                              19
Niedrigere FuE-Produktivität:
Notwendigkeit höherer FuE-Ausgaben und flankierende Maßnahmen!

  Erhöhung der öffentlichen Ausgaben für FuE
                                                          • Ein Grund für die im Vergleich zu den
  Erhöhung der Planungs- u. Finanzierungskapazitäten        USA niedrigere Innovationstätigkeit in
  der Kommunen                                              Europa sind die bislang noch
                                                            ausbaufähige Integration der
  Europaweite Förderung von FuE                             europäischen Gütermärkte sowie das
                                                            Fehlen von Märkten für Risikokapital.
  zur Schließung der Innovationslücken zwischen Ländern
                                                          • Ein US-Technologie-Start-up, das auf
                                                            seinem lokalen Markt erfolgreich ist,
  Investitionen in Bildung und Fortbildung                  kann fast mühelos auf kontinentale
                                                            Größe skaliert werden. Diese
                                                            Skalierungseffekte sind in Europa
  Integration der europäischen Gütermärkte                  bislang weniger gut möglich.
                                                            Hierzu bedarf es einer weiteren
                                                            regulatorischen Harmonisierung der
  Ausbau der Risikokapitalmärkte                            europäischen Gütermärkte.
                                                          • Auch fehlt das Risikokapital für Start-
                                                            ups. Derartige Märkte sind aus
                                                            historischen Lock-in-Effekten heraus
                                                            schwierig zu begründen, aber eine
                                                            stärkere Integration der europäischen
                                                            Kapitalmärkte kann hier helfen.

Quelle: ZEW, FT.

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Was ist politisch zu tun?
Investieren und Produktivitätswachstum zulassen!

 Investitionen in digitale Infrastruktur

 Investitionen in digitale Bildung (Infrastruktur und Pädagogik)

 Investitionen in E-Government

 Investitionen u. Förderung von Forschung & Entwicklung

 Förderung von Bio-Tech

 Fokus auf neue Technologien (z. B. Blockchain, Quantencomputing)

 Datenschutz als europäisches Exportgut fördern

 Förderung industrieller künstlicher Intelligenz

 Förderung von B2B-Plattformen

 Abbau der Bürokratie

 Talentorientierte Migration-/Integrationspolitik

 Förderung der Risikokapitalvergabe

 Förderung des Arbeitens im Home Office

Quelle: ifo

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