Extra.stark! - WIR WNSCHEN ALLEN KINDERN UND ERWACHSENEN EIN GESUNDES - ROTKREUZMAGAZIN MECKLENBURG - VORPOMMERN 2021 | Nr. 4

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Extra.stark! - WIR WNSCHEN ALLEN KINDERN UND ERWACHSENEN EIN GESUNDES - ROTKREUZMAGAZIN MECKLENBURG - VORPOMMERN 2021 | Nr. 4
extra.stark!
   ROTKREUZMAGAZIN MECKLENBURG - VORPOMMERN
                                                                   RUBRIK

                                                            2021 | Nr. 4
                                                            JAHRG AN G 22

                                                       WIR WÜNSCHEN
                                                       ALLEN KINDERN
                                                    UND ERWACHSENEN
                                                        EIN GESUNDES
Rotkreuzmagazin extra.stark! Ausgabe 4 | 2021   1           JAHR 2022
Extra.stark! - WIR WNSCHEN ALLEN KINDERN UND ERWACHSENEN EIN GESUNDES - ROTKREUZMAGAZIN MECKLENBURG - VORPOMMERN 2021 | Nr. 4
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      (mit und ohne Pflegegrad)                            • 24-Stunden Notrufsystem (optional)
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    • Veranstaltungen nach den Bedürfnissen und Wünschen   Wir passen unsere Leistungen auf Ihren aktuellen
      der Bewohner                                         Bedarf und Ihre Wünsche an.

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         Rotes            DRK-Servicewohnen Schlossblick Telefon: 0173 8790395
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Extra.stark! - WIR WNSCHEN ALLEN KINDERN UND ERWACHSENEN EIN GESUNDES - ROTKREUZMAGAZIN MECKLENBURG - VORPOMMERN 2021 | Nr. 4
EDITORIAL | INHALT
Liebe Leserinnen, liebe Leser,

ein Jahr mit großen Herausforderungen und Unwägbarkeiten                    unser Intensivtransportwagen, den wir ebenfalls in dieser Aus­
neigt sich langsam dem Ende. Rückblickend können wir fest­                  gabe vorstellen. Ein weiterer Bericht in diesem Magazin, zeigt
stellen, dass das Deutsche Rote Kreuz in M­V sich seiner                    die Unterstützung unserer Betreuungsgruppe beim zentralen
Verantwortung als größte Hilfsorganisation bewusst war und                  Ausbildungstag der Medical Task Force in Neubrandenburg.
wir stets die Bundes­, Landes­ und Kommunalpolitik als akti­                Hier wurde erneut sichtbar, wie professionell die Helfer des Ro­
ver Kooperationspartner unterstützen konnten. Für uns war                   ten Kreuzes in einem Ernstfall zusammenarbeiten und wie sie
es selbstverständlich, mit dem Start der Impfkampagne ge­                   für Katastropheneinsätze geschult werden. Die Etablierung des
gen das Coronavirus neben den täglichen Aufgaben mobile                     Ehrenamtes im Bevölkerungsschutz ist und bleibt eine wichtige
Impfteams sowie Impfzentren aufzubauen, zu betreiben und                    Aufgabe. Unsere Einsatzbereitschaft ist eine unverzichtbare, zu­
personell zu unterstützen. Hinzu kam die Ausbildung von Tes­                verlässige Stütze im Gesamtsystem zur Bewältigung von Ereig­
thelfern sowie die Einrichtung von Schnelltestzentren. Dan­                 nissen höherer Gewalt. Deshalb wollen wir weitere Menschen
kenswerterweise gab es dafür viele Helfer aus der Bevölkerung               für das Ehrenamt begeistern. Das Rotkreuzmagazin zeigt immer
und unermüdliche ehren­ und hauptamtliche Rotkreuzmitar­                    wieder neue Beispiele, mit welcher Leidenschaft und Freude die
beiter. Ohne sie wäre es nicht möglich gewesen, diese Fülle                 Ehrenamtler unsere Gemeinschaft stärken.
von Aufgaben zu bewältigen. Ihnen allen sage ich ein riesen­                Recht herzlich bedanken möchte ich mich bei allen ehren­ und
großes Dankeschön. Im Laufe des Jahres waren dann alle                      hauptamtlichen Mitstreitern für ihr Engagement, die Einsatzbe­
hocherfreut als leichte Lockerungen den Kindern der Besuch                  reitschaft und das entgegengebrachte Vertrauen. Nutzen Sie die
in den Kindertageseinrichtungen und Schulen wieder ermög­                   Adventszeit, um neue Kraft für das kommende Jahr zu tanken.
licht wurde. Das Ende des Lockdowns brachte dann auch                       Ich wünsche Ihnen, Ihrer Familie, Freun­
Erleichterungen für die uns anvertrauten Seniorinnen und                    den, Bekannten und Geschäftspart­
Senioren, die viele Entbehrungen hinnehmen mussten. Das                     nern eine ruhige, besinnliche Weih­
Leuchten in ihren Augen ist für die Rotkreuzhelfer in unseren               nachtszeit und einen guten Rutsch ins
Pflegeeinrichtungen immer wieder eine wichtige Motivation.                   neue Jahr 2022. Bleiben Sie gesund!
Prospektiv wird die Umsetzung des Gesetzes zur Weiterent­
                                                                            Herzlich Ihr
wicklung der Gesundheitsversorgung viele Fragen und finanziel­

                                                                                                                                               Foto: DRK
                                                                            Raik Lemke
le Neuerungen in der stationären und ambulanten Pflege mit sich
                                                                            Geschäftsführer
bringen. Hier stellen wir uns den neuen Aufgaben. Neu ist auch              DRK­Kreisverband Neubrandenburg e.V.

                                                10                                         19                                         25

04 | Aktuelles aus den                               17 | Ausbildung: Ahoi und                      25 | Gesünder durch weniger Zucker
     DRK­Kreisverbänden                                   allzeit gute Fahrt
                                                                                                    26 | Schuldnerberatung:
06 | Welthunger­Index:                               18 | Kleine Gärtner mit großen Plänen               Unsicherheit per Gesetz
     Deutliche Rückschritte bei
                                                     19 | Gesundheit, die Spaß macht                27 | Dozenten qualifizierten
     der Hungerbekämpfung
                                                     20 | Ortsverein: Drei gute Seelen                   sich nach amerikanischem Vorbild
08 | Rotkreuzmitarbeiter sind
                                                          unterstützen einen guten Zweck
     jeden Tag für andere da!                                                                       28 | Betreuung:
                                                     21 | Professionelle Pflege für                      Mit Verständnis, Geduld und
10 | Medical Task Force: Spezial­
                                                          ein längeres Leben                             viel Einfühlungsvermögen
     einheiten übten gemeinsam
12 | Tagebuch: Ehrenamt in Aktion                    22 | Renommierter Gastroenterologe             29 | Freiwilligendienste:
                                                          und Leberspezialist erweitert                  Ganz im Sinne Europas
14 | Porträt: Liane Foedisch                              Leistungsspektrum für Patienten
16 | Jugendrotkreuz: Neustart                             der Region immens                         30 | Menschen, die aktiv helfen
     mit Nachhaltigkeit                              24 | Blutspende:                               31 | Weihnachtsgruß,
17 | Neuer ITW für Neubrandenburg                         Eine Gemeinde macht mobil                      Rätsel, Impressum

Rotkreuzmagazin extra.stark! Ausgabe 4 | 2021                           3
Extra.stark! - WIR WNSCHEN ALLEN KINDERN UND ERWACHSENEN EIN GESUNDES - ROTKREUZMAGAZIN MECKLENBURG - VORPOMMERN 2021 | Nr. 4
AKTUELLES AUS DEN DRK-KREISVERBÄNDEN

                                                          Rotkreuzler auf                                            Neue Feldküche für
                                                          hoher See                                                  Verpflegungsgruppe
                                                          Seit Beginn der Pandemie stehen die Be-                    Nach über 20 Jahren hat die Verpflegungsgruppe
                                                          schäftigten in der Altenpflege vor besonderen               des DRK Kreisverbandes Nordvorpommern eine
    30 Jahre DRK-Schwanger-                               Herausforderungen: neue Hygienevorschriften,               neue Feldküche bekommen. Maik Gronau, Hannes
                                                          Testen von Besuchern sowie die Reduzierung                 Möller und Jörg Beckmann von der Brand- und
    schaftsberatung
                                                          der eigenen Kontakte zum Schutz der Bewoh-                 Katastrophenschutzbehörde des Landes M-V
    Dieses Jubiläum war Anlass, die Türen der Bera-       ner. Zum Dank lud die Geschäftsführung der                 sowie Enrico Koch vom Landkreis Vorpommern-
    tungsstelle für Gäste und Interessierte zu öffnen.    DRK Rostock Wohnen und Pflege gGmbH die                     Rügen konnten die mobile Küche im September
    Erst im vergangenen Jahr konnten die Mitarbei-        Mitarbeitenden der ambulanten und stationären              an die ehrenamtlichen Rotkreuzhelfer Yvonne
    terinnen neue Räume beziehen, die nun einer brei-     Pflege zu einem Ausflug mit der „Käpp’n Brass“               Neumann, Frank Richter und Steffen Schulz
    teren Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Finanziert   ein. Während der Bootstour auf der Warnow                  übergeben. Damit können sie in Katastrophen-
    wird dieses Beratungsangebot vorrangig aus öffent-    und der Ostsee konnten alle schöne Stunden                 fällen oder bei Veranstaltungen zum Beispiel
    lichen Mitteln. Deshalb war es für die Zuwendungs-    genießen und neue Kraft tanken.                            rund 1.000 Portionen Erbseneintopf kochen.
    geber eine tolle Gelegenheit, sich über die Bera-     Text: Julia Junge | Foto: Jessica Heinich                  Text und Foto: Katja Mann
    tungstätigkeit, die vielfältigen Hilfsangebote oder   www.drk-rostock.de                                         www.drk-nvp.de
    Projekte zu informieren und die Mitarbeiterinnen
    persönlich kennenzulernen. Darüber hinaus gab es
    ein fröhliches Wiedersehen ehemaliger Kolleginnen
                                                                                                                                                            Rostock
    sowie Rückblick und Ausblick auf die vielfältigen
    Herausforderungen in der Beratungsarbeit.                                                                                               Bad Doberan
    Text: Maike Frey | Foto: Annette Broose
    www.drk-nwm.de

                                                                                                 Nordwestmecklenburg                                                  Güstrow

                                                                                                                    Schwerin
                                                                                                                                            Parchim

    Kleine Retter kommen beim                                                                         Ludwigslust
    DRK Parchim ganz groß raus
    Zum 1. Januar 2022 nimmt das Projekt
    „Kleine Retter ganz groß“ in Kitas des DRK
    Kreisverbandes Parchim Gestalt an. Interesse
    wecken und Kompetenzen vermitteln: kindge-
    rechte Bildung mit Wimmelbild und Arztkoffer
    bestimmt das Programm, welches auf einen                                                                    Beim Kreisverband Mecklenburgische Seenplatte sind
    Zugewinn an Resilienz und Selbstschutz abzielt.                                                             kürzlich 26 junge Menschen mit einer Ausbildung ins
    Fachbereichsleiterin Ines Müller, Mitautorin                                                                Berufsleben gestartet. Nach erfolgreichem Abschluss
    des bundesweiten Konzeptes, ist begeistert:                                                                 werden vier Erzieher für 0 bis 10-Jährige, sechs
    „Das passt perfekt zu uns.“ Künftig unter-                                                                  Notfallsanitäter sowie 16 Pflegehilfs- und Pflegefach-
    stützt eine neue Kollegin das Projekt.                                                                      kräfte das Team der Rotkreuzmitarbeiter stärken.
    Text: Barbara Arndt | Bild: Beate Schellpfeffer                                                             Sieben von ihnen konnten bereits als FSJ-ler Einblicke
    www.drk-parchim.de                                                                                          und erste Erfahrungen sammeln. Alle, die 2021
                                                                                                                ihre Ausbildung abgeschlossen haben, bekamen
                                                                                                                vom DRK-Kreisverband einen Anstellungsvertrag.
     Der Mensch zählt, nicht das Geschlecht.              DRK sorgt für beruflichen                              Text: Carolin Blumenau | Foto: Anne Wingert
     Wir setzen auf Vielfalt, lehnen Diskrimi-            Nachwuchs                                             www.drk-msp.de
nierung ab und denken nicht in Kategorien wie
etwa Geschlecht, ethnische Herkunft, Religion,
Behinderung, Alter oder sexuelle Identität.
                                                                                   4                                           Ausgabe 4 | 2021 Rotkreuzmagazin extra.stark!
Extra.stark! - WIR WNSCHEN ALLEN KINDERN UND ERWACHSENEN EIN GESUNDES - ROTKREUZMAGAZIN MECKLENBURG - VORPOMMERN 2021 | Nr. 4
AKTUELLES AUS DEN DRK-KREISVERBÄNDEN

        Die Ausgabe 1/2022
        des Rotkreuzmagazins
 extra.stark! erscheint Ende
 März. Alle Ausgaben unter
 www.drkextrastark.de
                                                        Modernes DRK-Ausbildungs-
                                                        zentrum in Bergen
                                                        Aktuell werden 21 Lehrlinge als Notfallsanitäter
                                                        beim DRK-Kreisverband Rügen-Stralsund aus-
                                                        gebildet. Der Unterricht findet im neuen Ausbil-
                                                        dungszentrum in der Lehrrettungswache Bergen
                                                        statt, das erst kürzlich eröffnet wurde. Hier
                                                                                                           Erste landesweite Prüfung
                                                        befinden sich nicht nur die Räumlichkeiten und
                                                        medizinisches Schulungsmaterial, sondern auch      für Rettungshunde
                                                        der Nachbau von einem Patientenwohnzimmer          Zur ersten landesweiten Prüfung für DRK-Be-
                                                        sowie einem Rettungswagen mit einer Übungs-        suchshunde in M-V traten im September in
                                                        puppe. So können die Azubis anhand von             Teterow acht Teams aus Zwei- und Vierbeinern
                               Rügen-                   Fallbeispielen realitätsnah üben.                  an, darunter sechs Teams aus dem Kreisverband
                             Stralsund                  Text und Foto: Anja Wrzesinski                     Ostvorpommern-Greifswald. Alle haben die
                                                        www.drk-ruegen-stralsund.de                        Prüfung erfolgreich gemeistert und dürfen nun
                                                                                                           alte und junge Menschen in Pflegeeinrichtun-
Nordvorpommern                                                                                             gen, Schulen und Kindergärten besuchen. Viele
                                                                                                           genießen voller Freude die Nähe zu den Tieren
                                                                                                           und erfahren außerdem einiges zum Wesen und
                                                                                                           Umgang mit ihnen.
                                                                                                           Text: Franziska Krause | Foto: Christine Dembski
                                       Ostvorpommern-                                                      www.drk-ovp-hgw.de
                                          Greifswald

               Demmin

                                                          Uecker-Randow

                     Neubrandenburg

                                                                                                           Engagiert im Verband
                                                                                                           der Privatschulverbände
 Mecklenburgische
    Seenplatte                                                                                             Dr. Brita Ristau-Grzebelko, Geschäftsführerin
                                                                                                           des DRK-Bildungszentrums Teterow, ist kürzlich
                                                                                                           als zweite stellvertretende Landesvorsitzende
                                                                                                           des Verbandes Deutscher Privatschulverbände
                                                                                                           gewählt worden. „Wir sind seit 2019 Mitglied
                                                         Mit einem Klick sind alle informiert!             in diesem Verband, weil hier die Interessen der
                                                         Das Ausdrucken und Verschicken von                Privatschulen gebündelt und gegenüber dem Land
                                                         Einladungen, Informationen, Speisepläne,          vertreten werden. Regelmäßig tauschen wir uns
                                                         An- und Abmeldungen und vieles mehr               u. a. über rechtliche Fragen sowie die inhaltliche
                                                         gehört mit der neuen App der Vergangenheit        Ausrichtung von Bildungsgängen aus. Ich
                                                         an. Erzieher und Eltern können jetzt digital,     engagiere mich gerne in diesem Verband, weil
                                                         schnell und nachhaltig miteinander                ich Veränderungsprozesse an den Schulen mit
                                                         kommunizieren.                                    vorantreiben möchte", sagt sie.
                                                         Text: Kathleen Kleist                             Text und Foto: Christine Mevius
                                                         Foto: AdobeStock_126109331                        www drk-mv.de
  Neubrandenburger DRK-Kita                              www.neubrandenburg.drk.de
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 Rotkreuzmagazin extra.stark! Ausgabe 4 | 2021                                  5
Extra.stark! - WIR WNSCHEN ALLEN KINDERN UND ERWACHSENEN EIN GESUNDES - ROTKREUZMAGAZIN MECKLENBURG - VORPOMMERN 2021 | Nr. 4
INTERNATIONAL

                                               WELTHU NGER­INDE X 2021

          Deutliche Rückschritte bei
           der Hungerbekämpfung

           DIE WELT IST BEI DER HUNGERBEKÄMPFUNG VOM KURS ABGEKOMMEN
     UND ENTFERNT SICH IMMER WEITER VOM VERBINDLICHEN ZIEL, DEN HUNGER BIS 2030
      ZU BESIEGEN. ZU DIESEM ERGEBNIS KAM DIE WELTHUNGERHILFE IM HERBST 2021.
       WELCHES SIND DIE HAUPTSÄCHLICHEN URSACHEN FÜR DIESES TRAURIGE FAZIT?

           Die Ernährungssituation im Süden Madagaskars ist aufgrund der                    März 2021, Dürre in Madagaskar: Bargeldhilfen und Hilfsgüter für
              anhaltenden Dürre sehr angespannt. Diese Familie lebt zurzeit        betroffene Haushalte in der Region Ambatoabe. Freiwillige vom Madagas-
                            hauptsächlich von selbst angebautem Maniok.            sischen Roten Kreuz bei der Registrierung der Empfänger. IFRK, DRK und
                                                                                          Madagassisches Rotes Kreuz unterstützen elf Dörfer in der Region.

   Bereits die letzten UN­Berichte haben deutlich gewarnt, dass                   und Millionen Familien haben ihre Existenzgrundlage verloren.
   die Zahl der Hungernden und Armen seit einigen Jahren wieder                   Die größten Hungertreiber bleiben aber Konflikte und der Klima­
   ansteigt. Weltweit hungern etwa 811 Millionen Menschen und                     wandel. Die Ärmsten und Schwächsten werden von den Fol­
   41 Millionen leben am Rande einer Hungersnot. Besonders dra­                   gen des Klimawandels besonders hart getroffen, obwohl sie am
   matisch ist die Lage in Somalia, Afghanistan, Madagaskar im                    wenigsten dazu beitragen. … Mehr als die Hälfte aller unter­
   Jemen und im Südsudan. Das geht aus dem neuen Welthun­                         ernährten Menschen lebt in Ländern, die von Gewalt, Konflikt
                                                                                                                                                                    Foto: AdobeStock_115234703

   ger­Index (WHI) hervor, der die Ernährungslage in 128 Ländern                  und Fragilität geprägt sind. Wo Krieg herrscht, werden Ernten,
   untersucht hat und deutliche Rückschritte bei der Hungerbe­                    Felder und wichtige Infrastruktur zerstört. Die Menschen ver­
   kämpfung bestätigt.                                                            lassen ihre Dörfer aus Angst vor Kämpfen und Übergriffen und
   „ … multiple Krisen lassen die Zahl der Hungernden immer weiter                sind auf humanitäre Hilfe zum Überleben angewiesen. Wo Hun­
   steigen. Die Corona­Pandemie hat die angespannte Ernäh­                        ger und Armut herrschen, nehmen aber auch Konflikte zu. Wir
   rungslage in vielen Ländern des Südens noch einmal verschärft                  brauchen tragfähige politische Konfliktlösungen und eine Stär­

                                                                              6                                     Ausgabe 4 | 2021 Rotkreuzmagazin extra.stark!
Extra.stark! - WIR WNSCHEN ALLEN KINDERN UND ERWACHSENEN EIN GESUNDES - ROTKREUZMAGAZIN MECKLENBURG - VORPOMMERN 2021 | Nr. 4
INTERNATIONAL

Mädchen bei einer Nahrungsmittelverteilung in Mali.
Foto: Jens Grossmann/Welthungerhilfe
                                                                             Konflikte sind Hungertreiber
kung des Rechts auf Nahrung. Der Einsatz von Hunger
als Kriegswaffe muss endlich konsequent sanktioniert
werden. Darüber hinaus benötigen wir flexible Finanzie­
rungsmodelle, die die Wechselwirkung von Ernährung
und Frieden stärker in den Blick nehmen“, erklärte Mar­                             Gravierend

lehn Thieme, Präsidentin der Welthungerhilfe.                                       Sehr ernst
                                                                                    Konfliktbedingter
                                                                                    Hunger
Das DRK leistet mit Unterstützung des Auswärtigen
                                                                             In 8 der 10 stärksten von
Amtes sowie der Internationalen Föderation des Roten
                                                                             Hunger betroffenen Ländern
Kreuzes (IFRC) u. a. Soforthilfe für Tausende Menschen                       tragen Konflikte maßgeblich
                                                                             zur Verschärfung von Hunger bei.
in Madagaskar, die besonders von Hunger und Wasser­
mangel bedroht sind. „Die Bereitstellung von Bargeld
zur freien Verfügung hilft ihnen bei der Sicherung ihres
Grundbedarfs, insbesondere an Nahrungsmitteln. Die                           In welcher Region ist der Hunger am größten?
Instandsetzung von Bohrlöchern und Pumpen verbes­
                                                                         WHI-Wert     27,1             26,1     Der WHI stuft die Länder gemäß einer 100-Punkte-Skala ein, auf
sert ihre Versorgung mit Trinkwasser“, so DRK­General­                                                          der 0 (kein Hunger) der beste und 100 der schlechteste Wert ist.
sekretär Christian Reuter. Die Aktivitäten werden beglei­
                                                                                                                   12,7             8,7                 8,5           6,5
tet von Informations­ und Aufklärungsmaßnahmen zur
Bekämpfung von Covid­19.
                                                Text: Christine Mevius         Afrika südlich      Südasien      Westasien     Lateinamerika Ost- & Südost-        Europa &
                                                                                der Sahara                      & Nordafrika     & Karibik        asien           Zentralasien
                         Quellen und Fotos: Welthungerhilfe / DRK
                                                                                      Sterblichkeitsrate         Auszehrung               Wachstums-            Anteil der
                                                                                      von Kindern unter          bei Kindern              verzögerung           Unterernährten
                                                                                      fünf Jahren                                         bei Kindern

Rotkreuzmagazin extra.stark! Ausgabe 4 | 2021                                   7
Extra.stark! - WIR WNSCHEN ALLEN KINDERN UND ERWACHSENEN EIN GESUNDES - ROTKREUZMAGAZIN MECKLENBURG - VORPOMMERN 2021 | Nr. 4
LANDESWEIT

                      A RBEITEN A N WOCHENENDEN U ND FEIERTAGEN

        Rotkreuzmitarbeiter
    sind jeden Tag für andere da!
     WÄHREND DIE MEISTEN MENSCHEN DIE FEIERTAGE MIT IHREN FAMILIEN VERBRINGEN,
    SIND DIES FÜR ANDERE GANZ NORMALE ARBEITSTAGE. DAZU GEHÖREN TAUSENDE DER
       RUND 11.000 DRK­MITARBEITER IN M­V. SIE ARBEITEN IM RETTUNGSDIENST, IN DER
     PFLEGE, IN KRANKENHÄUSERN, IN KINDER­ UND JUGENDEINRICHTUNGEN UND VIELEN
    ANDEREN BEREICHEN. AUCH UNZÄHLIGE EHRENAMTLICHE HELFER KÜMMERN SICH AN
       DEN SCHÖNSTEN TAGEN DES JAHRES UM MENSCHEN, DIE IN NOT GERATEN SIND.

   BETREUTES WOHNEN                                                        HOSPIZ
   1: Andreas Starck                                                       2: Kathrin Weide
   Heilerziehungspfleger in der DRK-Wohnstätte                              Krankenschwester im DRK Hospiz Waren
   für Menschen mit Behinderung in Rostock                                 „Ich bin Krankenschwester und arbeite gerne in meinem Beruf,
   „Nicht jeder Feiertag spielt für unsere Bewohnerinnen und Be­           weil ich die Arbeit mit den Menschen mag. Die Tätigkeit im Hos­
   wohner in der Wohnstätte eine Rolle. Pfingsten ist zum Beispiel         piz zeigt mir jeden Tag eine neue Facette im Leben. Ich habe
   eher nebensächlich, aber auf die großen Feiertage wie Weih­             dadurch mein Denken und Handeln verändert und lebe nach
   nachten, Silvester oder Ostern freuen sich immer alle schon             dem Motto: Einfach das Leben genießen.
   Wochen vorher. Wir feiern dabei viele Bräuche und Traditionen,          In meiner täglichen Arbeit ist es wichtig, für die Menschen in
   die sie von zu Hause kennen und geben ihnen so ein Gefühl der           unserem Hospiz da zu sein, ihnen zuzuhören, Trost zu spen­
   Normalität. An Weihnachten werden zum Beispiel Plätzchen                den und die Sterbenden sowie ihre Angehörigen auf dem letz­
   gebacken, Weihnachtslieder gesungen, die Einrichtung und der            ten Weg zu begleiten. An Feiertagen ist es besonders schwer,
   Tannenbaum geschmückt oder die Bescherung mit dem Weih­                 nicht in der gewohnten Umgebung zu sein, deshalb gestalten
   nachtsmann veranstaltet. Auch wenn viel los ist, fühlt es sich an       wir sie so schön wie möglich und lassen niemanden allein.“
   diesen Tagen für uns weniger nach Arbeit an.“ Foto: Julia Junge         Foto: privat

                                             RETTUNGSDIENST
                                             3: Mona Ebermann
                                             Rettungssanitäterin im DRK-Kreisverband
                                             Ostvorpommern-Greifswald
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                                             „An familiär geprägten Feiertagen ist es schon schwer arbeiten zu ge­
                                             hen, an anderen wie Pfingsten nicht. Ich musste einmal am ers­
                                             ten und zweiten Weihnachtsfeiertag arbeiten. Da meine Mutter
                                             selbst im Schichtdienst tätig ist, haben wir Weihnachten einfach
                                             einen Tag früher gefeiert. Das Einsatzgeschehen läuft wie an je­
                                             dem normalen Tag weiter, aber wir machen es uns auf der Ret­
                                             tungswache schön: Heiligabend mit Tannenbaum oder Silvester mit                      3
                                             Pfannkuchen. Auch wenn man nicht zu Hause sein kann, ist man ja nicht
                                                allein, sondern verbringt den Tag mit lieben Kollegen.“ Foto: Wally Pruß

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                                                                       8                  Ausgabe 4 | 2021 Rotkreuzmagazin extra.stark!
Extra.stark! - WIR WNSCHEN ALLEN KINDERN UND ERWACHSENEN EIN GESUNDES - ROTKREUZMAGAZIN MECKLENBURG - VORPOMMERN 2021 | Nr. 4
LANDESWEIT

TAFEL                                                                  PFLEGE
4: Kornelia Uschmann                                                   6: Conny Lötsch
Leiterin der Tafel des DRK in Stralsund                                Krankenschwester in der Seniorenwohnanlage
„An Feiertagen ist unsere Tafel in Stralsund zwar geschlossen,         Evershagen
jedoch lassen wir uns für die Kinder unserer Kunden zu Weih­           „Wir Mitarbeitenden bemühen uns sehr, gute Stimmung auf­
nachten, Ostern und zum Schulanfang immer etwas Besonde­               kommen zu lassen und es den Bewohnerinnen und Bewohnern
res einfallen. So ist es Tradition geworden, je nach Höhe der          so schön wie möglich zu machen. Schließlich ist die Einrichtung
eingegangenen Spenden, Geschenke für die Lütten zu packen:             ihr Zuhause. Gerade zu Weihnachten oder Ostern, wenn die
Gutscheine und Süßes zum Weihnachtsfest oder Naschpakete               Ergotherapeuten und Betreuungskräfte zahlreiche feiertags­
für die Ostertage. Das kommt bestens an und zaubert ihnen ein          typische Aktivitäten organisieren, werden bei den Seniorinnen
Lächeln ins Gesicht.“ Foto: Burkhard Päschke                           und Senioren viele Erinnerungen an früher geweckt. Und auch
                                                                       wir Pflegenden bekommen Gelegenheit, uns selbst zu besin­
                                                                       nen. Besonders wenn die Kitakinder von nebenan zu Besuch
OBDACHLOSENUNTERKUNFT                                                  kommen und Weihnachtslieder singen, muss ich selbst auch
5: Ilona Timpe                                                         mal das eine oder andere Tränchen verdrücken.“ Foto: Julia Junge
Mitarbeiterin in der Obdachlosenunterkunft
des DRK in Stralsund
„Unser Team ist rund um die Uhr im Einsatz. Jeder ist mit der          KINDER- UND JUGENDHILFE
Feiertagsarbeit mal an der Reihe, das ist für uns selbstver­           7: Simone Gerber
ständlich. Natürlich lassen wir uns immer etwas Besonderes             Einrichtungsleiterin stationäre Kinder- und Jugendhilfe
einfallen, schmücken die Herberge und verbringen eine ge­              „Ich bin seit drei Jahren Einrichtungsleiterin von mehreren sta­
mütliche Zeit mit den Bewohnern. Wir möchten, dass sich alle           tionären Wohngruppen der Kinder­ und Jugendhilfe in Neu­
wohlfühlen. Immerhin ist es für eine gewisse Zeit ihr Zuhause          brandenburg. 23 Jahre habe ich selbst im Schichtdienst und an
und ein Rückzugsort, an dem sie aufgefangen werden. Es ist             Feiertagen gearbeitet. Das war für mich eine Selbstverständ­
eine tolle Gemeinschaft und mittlerweile wie eine zweite Familie       lichkeit, denn unsere DRK­Wohngruppen sind das Zuhause der
geworden.“ Foto: Anja Wrzesinski                                       Kinder und Jugendlichen. Gerade an Feiertagen hat es mir viel
                                                                       Freude bereitet, die Zeit mit ihnen in Ruhe und mit viel Gemüt­
                                                                       lichkeit zu verbringen, was viele von zu Hause nicht kannten.
                                                                       Ich denke, für meisten Heimerzieher ist die Feiertagsarbeit kein
                                                                       Problem, weil die eigenen Familien das ganze Jahr über hinter
                                                                           ihnen stehen. Für mich waren unsere Wohngruppen immer
                                                           Ein                 wie ein zweites Zuhause.“ Foto: Katrin Klatt

                                                   DANKESCHÖN
     4                                           an alle, die sich um
                                                  kranke und hilfe-
                                                bedürftige Menschen
                                                  kümmern, wenn
                                                    andere feiern

                                                                                6
                                                                                                                                            7

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Rotkreuzmagazin extra.stark! Ausgabe 4 | 2021                      9
Extra.stark! - WIR WNSCHEN ALLEN KINDERN UND ERWACHSENEN EIN GESUNDES - ROTKREUZMAGAZIN MECKLENBURG - VORPOMMERN 2021 | Nr. 4
MEDICAL TASK FORCE

    Infos zur                                                                                                  Impressionen vom Behandlungsplatz
   MTF in M-V
                               6 4 HELFER DER MEDICAL TASK FORCE
                               BEIM G EMEINSA MEN AUSBILDU NGSTAG

                               Spezialeinheiten
                              übten gemeinsam
       DIE MEDICAL TASK FORCE IST EINE SPEZIALEINHEIT, DIE BEI GRO SCHADENSLAGEN
      DEN RETTUNGSDIENST UND KATASTROPHENSCHUTZ UNTERSTÜTZT. UM DIE EINSATZ­
         BEREITSCHAFT DER FREIWILLIGEN HELFER ZU GEWÄHRLEISTEN, TRAINIEREN SIE
            REGELMÄSSIG IN IHREN DREI EINHEITEN UND AUCH IM GESAMTVERBUND.

   23. Oktober 2021, Neubrandenburg: In einem Gewerbegebiet                   zwei Stunden eine kleine Zeltstadt mit verschiedenen Behand­
   ist gegen 5.30 Uhr ein Großbrand ausgebrochen, der Explo­                  lungsstellen aufgebaut. Dieser Ort wird vor allem dann benötigt,
   sionen zur Folge hat. Die Lage ist noch nicht überschaubar,                wenn viele Menschen verletzt sind und es zu einer hohen Aus­
   aber es wird mit mehreren hundert Verletzten und Betroffenen               lastung von Krankenhäusern und Transportkapazitäten kommt.
   gerechnet. So lautet das fiktive Szenario bei der Alarmierung              „Der Behandlungsplatz ist eine wichtige Komponente, die
   der MTF-Einheiten in M-V, die an diesem Ausbildungstag vor                 verschiedene Ausrüstungen für die medizinische Versorgung
   allem taktische Abläufe trainieren sollen. Die örtliche freiwillige        und Betreuung beinhaltet. In einem Notfall muss beim Aufbau
   Feuerwehr ist ebenfalls zur Stelle.                                        alles schnell gehen und jeder Handgriff sitzen, deshalb führen
                                                                              wir solche speziellen Ausbildungstage durch“, erklärt Matthias
   Die Einsatzleitung sondiert die Lage der verletzten Personen               Schubert, Referent Medical Task Force im DRK-Landesver­
   und leitet alle notwendigen Maßnahmen für ihre medizinische                band.
   Versorgung ein. Erster taktischer Punkt ist die Verletztenabla­            Die moderne Ausrüstung, die in den großen Gerätewagen Sa­
   ge in sicherem Abstand zum brennenden Objekt. Von hier aus                 nität verstaut und transportiert wird, macht schnelles Handeln
   bringt die Transportgruppe der MTF die Betroffenen zum Fest­               möglich. Beim Aufbau kommt es auf die sichere Führung der
   platz in der Schillerstraße. Dort haben MTF-Helfer innerhalb von           Truppe und das reibungslose Zusammenspiel aller Helfer an.

                                                                         10                                 Ausgabe 4 | 2021 Rotkreuzmagazin extra.stark!
MEDICAL TASK FORCE

Die Freiwillige Feuerwehr Neubrandenburg Ost
unterstützte den Ausbildungstag.

Neben erfahrenen „alten Hasen“ sind neue junge Helfer zu se­
hen. Für manche ist es die erste große praktische Ausbildung
und somit vor allem ein Tag des Lernens.
Gut so, denn die Medical Task Force braucht viele Helfer, die
sich dieser wichtigen Aufgabe zum Schutz der Bevölkerung
widmen. Ehrenamtlich in einer Gemeinschaft, die ihnen viele
Chancen bietet.
Wie bei allen Übungen, hat auch hier nicht alles reibungslos
funktioniert. Selbstkritisch schätzte die Führungsriege ein, dass
die Arbeitsaufgaben noch detaillierter abgestimmt und Ent­
scheidungen schneller getroffen werden müssen. Beim nächs­
ten Mal klappt das garantiert noch besser.
                                                Text und Fotos: Christine Mevius
                                                                                        Der DRK-Betreuungszug Neubrandenburg versorgte die Helfer
                                                                                        mit einem zünftigen Mittagessen.

Rotkreuzmagazin extra.stark! Ausgabe 4 | 2021                                      11
TAGEBUCH

                           Ehrenamt in Aktion
    ROTKREUZLER ÜBERNEHMEN JEDES JAHR IM GANZEN LAND DIE SANITÄTSDIENSTLICHE
     ABSICHERUNGEN ZAHLREICHER VERANSTALTUNGEN. BEI REGELMÄSSIGEN ÜBUNGEN
      TRAINIEREN SIE, MENSCHEN IN EINEM NOTFALL VERSORGEN ZU KÖNNEN. DARAUF
    WAREN DIE HELFER DES DRK­KREISVERBANDES OSTVORPOMMERN­GREIFSWALD AUCH
              AM 4. SEPTEMBER 2021 BEIM USEDOM MARATHON VORBEREITET.

     6.3 0 UH R
   Der Sanitätszug startet an der Katastrophenschutzhalle in
   Greifswald in den Einsatz. Zehn Minuten später machen sich
   Betreuungszug und Logistikgruppe auf den Weg. Bei den vor­
   herigen Dienstabenden haben sie alles vorbereitet, Materialien
   gecheckt und eingekauft. Heute wird sich der Sanitätszug um
   Verletzte kümmern, der Betreuungszug für Helfer, Sportler und
   Organisatoren kochen. Rotkreuzler aus Logistik und Wasserge­
   fahrenzug unterstützen die anderen Einheiten. Zusätzlich helfen
   Kameraden aus Uecker Randow und Neubrandenburg mit.                    Große Einweisung beim Sanitätszug für den Einsatztag.

     7.1 5 UH R                                                             9.0 5 UH R
   Der Sanitätszug trifft zusammen mit der Einsatzleitung im              Die Einsatzleitung bereitet die Helfer des Sanitätszuges auf ihren
   Sportforum in Wolgast ein. Schnell werden die Materialien aus­         Einsatz vor, in Zweier­Teams begeben sich die Rotkreuzler an
   gepackt und das Zelt für den Behandlungsplatz aufgebaut. Es            ihre Standorte.
   muss nicht lange überlegt werden, was wo stehen soll. Das
   DRK gehört beim Usedom Marathon zu den „alten Hasen“,
   denn die Rotkreuzler sind seit den 1990er Jahren dabei. Kurz             9.2 5 UH R
   danach fahren die Fahrzeuge des Betreuungszuges vor. Jeder             Jetzt laufen die Vorbereitungen für das Mittagessen auf Hoch­
   packt sofort mit an: Equipment ausladen, Feldküche und Zelt            touren: Gemüse schneiden, Anbraten, Kochen, Würzen und
   aufbauen, Bierzelt­Garnituren aufstellen, Kaffee kochen, Bock­         Abschmecken. Heute stehen Nudel mit Gulasch, Erbseneintopf
   wurst erwärmen. Es muss schnell gehen. Bevor die Veranstal­            mit Bockwurst und Gemüsepfanne auf dem Speiseplan. Koch
   tung startet, soll das Frühstück für die Helfer stattfinden.           Sven Rahn hat heute seine Feuertaufe und kocht erstmals ganz
                                                                          allein. In den ersten Töpfen köchelt und brodelt es bereits.

     8.3 0 UH R
   Geschafft. Das Frühstück wird pünktlich aufgetischt. Gleichzei­          9.3 0 UH R
   tig werden die Bestellungen fürs Mittagessen aufgenommen,              Der Startschuss für die Läufer fällt. Die Sanitätsfahrzeuge
   da einige Helfer einen Außenposten entlang der Laufstrecke             haben sich mittlerweile auf ihre Posten begeben. Auch ein
   beziehen.                                                              Rotkreuzler aus der Wasserrettung unterstützt mit Quad die
                                                                          Absicherung.
                                                                                                               Blick auf das Veranstaltungsgelände
                                                                                                                        und den Behandlungsplatz.

                                                                     12                                     Ausgabe 4 | 2021 Rotkreuzmagazin extra.stark!
An der Essensausgabe sind                                                                     Sven Rahn bereit
                                                                                        Jutta Wieseler und Hildegund Görs.                                                                    die Mahlzeit vor.

                                                                10 .20 UH R
                                                               Teamfoto vom Betreuungszug. Alle Teilnehmer teilen ein beson­
                                                               deres Erlebnis, das neue Mitstreiter und alte Hasen einander
                                                               näherbringt. Das muss festgehalten werden. Der Sanitätszug                   15 .10 UH R
                                                               versorgt den ersten Verletzten beim Halbmarathon.                            Die Rotkreuzler versorgen einen Läufer mit einer Schnittverlet­
                                                                                                                                            zung mit wenigen, geübten Handgriffen. Kurze Zeit später er­
                                                                                                                                            reicht der letzte Läufer das Ziel und der Einsatztag neigt sich
                                                                10 .50 UH R                                                                 dem Ende. Alle Mitglieder des Sanitätszuges, die einen Außen­
                                                               Zugführer Detlef Wieseler teilt seine Helfer für das Mittagessen ein,        posten bezogen haben, treffen in Wolgast ein.
                                                               damit jeder weiß, was zu tun ist. Der Betreuungszug packt das
                                                               Essen für Rotkreuzler ein, die auswärts helfen. Zwei Helfer werden
                                                               die Verpflegung ausliefern. Die ersten Läufer wollen ihr Essen ab­            15 .30 UH R
                                                               holen – 30 Minuten früher als geplant. Jetzt muss es schnell gehen.          Der Behandlungsplatz wird abgebaut und die Helfer aus Ue­
                                                                                                                                            cker­Randow und Neubrandenburg verabschieden sich. Auch
                                                                                                                                            der Betreuungszug hat sein Equipment verstaut. Wenig später
                                                                11 .50 UH R                                                                 geht es für alle einheimischen Rotkreuzler zurück nach Greifs­
                                                               Eine junge Frau meldet sich bei der Einsatzleitung. Ihr Mann hat             wald. „Wir haben dort die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt,
                                                               das Rennen abgebrochen und weiß nicht, wie er zurückkom­                     denn nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz“, sagt Christian
                                                               men soll. Die Rotkreuzler holen ihn ab und bringen ihn nach                  Wudtke, Zugführer im Sanitätszug.
                                                               Wolgast. Gar nicht so einfach: Auf Usedom herrscht Verkehrs­
                                                               chaos. Ein weiterer Verletzter wird zum Behandlungsplatz
                                                               gebracht. Die Rotkreuzler versorgen sein geschwollenes Knie.                 17 .50 UH R
                                                                                                                                            Nach einer kurzen Einsatznachbesprechung endet ein langer,
                                                                                                                                            aber auch guter Tag. Für einige Helfer ist der Usedom Mara­
                                                                12 .00 UH R                                                                 thon jedoch noch nicht ganz
                                                               Vor der Essenausgabe bildet sich eine lange Schlange. Die Läufer             zu Ende: Beim nächsten
                                                               wollen sich nach dem anstrengenden Lauf stärken. Für das Team                Dienstabend des Betreu­
Illustration:AdobeStock_230444677; Foto: AdobeStock_15513252

                                                               des Betreuungszuges wird es stressig: Ausgabe der Mahlzeiten                 ungszuges steht dann noch
                                                               und Getränke, auf das Einhalten der Abstände achten, Abkassie­               das   große      Putzen     des
                                                               ren. Zum Glück sitzt bei dem eingespielten Team jeder Handgriff.             Equipments an.
                                                               Zeit für einen kleinen Witz oder ein Lächeln bleibt dabei allemal.                          Text und Fotos:
                                                                                                                                                         Franziska Krause
                                                               Ein Teilnehmer kommt extra noch einmal zur Essensausgabe zu­
                                                               rück und lobt das gelungene Essen, was die Helfer sehr freut.

                                                                13 .00 UH R                                                                 Bei schönstem Sonnenschein
                                                                                                                                                  wird das Mittag verteilt.
                                                               Der Sanitätszug kann die Person mit dem geschwollenen Knie
                                                               wieder entlassen. Teams, die außerhalb unterwegs sind, machen
                                                               sich auf den Weg ins Stadion, nachdem alle Läufer ihren Stre­
                                                               ckenposten passiert haben.

                                                               Rotkreuzmagazin extra.stark! Ausgabe 4 | 2021                           13
PORTRÄT

               »Ich blicke dankbar
               auf jede Stunde
               zurück, in der mir die
               Arbeit mit Kindern
               vergönnt war. «
               Liane Foedisch

          14                    Ausgabe 4 | 2021 Rotkreuzmagazin extra.stark!
PORTRÄT

                                            MIT LEIB UND SEELE ER ZIEHERIN

                         DRK Kreisverband Parchim
                        verabschiedet Liane Foedisch
           EINE POSITIVE LEBENSEINSTELLUNG HAT LIANE FOEDISCH MEHR ALS VIER
         JAHRZEHNTE LANG IN IHRER TÄTIGKEIT ALS ERZIEHERIN BEGLEITET. UND DABEI,
           JUNGE MENSCHEN ZU UNTERSTÜTZEN, IHREN PLATZ IM LEBEN ZU FINDEN.

                Mit Akribie sorgte Liane Foedisch für die richtige Medikation.              Schichtübergabe an Barbara Wagner (li.): Liane Foedisch informierte
                                                                                                 ihre Kollegin über den Verlauf der zurückliegenden 24 Stunden.

Wer in einer 24­Stunden­Schicht den Alltag von Kindern und                            anerkannten Erzieherin und brachte sich fortan ein in der Be­
Jugendlichen begleitet, sorgt wie eine Mutter für das Wohler­                         gleitung der Auszubildenden im Internat sowie von Kindern in
gehen der Mädchen und Jungen. Ein guter Start in den Tag,                             Schulhorten und Heimen. Mit dem Fachwirt für soziale Dienst­
ein leckeres Mittagessen nach der Schule, Hilfe bei den Haus­                         leistungen erlangte sie Führungsqualitäten und nahm die Verant­
aufgaben, auch mal Zeit für gemeinsames Spielen und eine                              wortung, die ihr übertragen wurde, gern an. Sie kann so viele
Gute­Nacht­Geschichte: Liane Foedisch strahlt Ruhe aus. Sie                           Geschichten erzählen: von Fahrten im Trabi „Ilse“, von Schlös­
wirkt durch und durch fürsorglich, emphatisch. Dem Lächeln                            sern, in denen Kinder lebten, von partnerschaftlichen Strukturen
folgt ein Augenzwinkern. Ihre schier unendliche Erfahrung hat                         auf Leitungsebene, von großen Netzwerken und der unabding­
die 64­Jährige gelehrt, selbst knifflige Situationen mit Bedacht                       baren Hilfe durch das Ehrenamt. Die heute 64­Jährige hat immer
anzugehen. Ihr Tun ist jedoch auch von einer Geradlinigkeit, von                      versucht, die Leute zusammenzuhalten. Getreu dem Motto „Der
Bestimmtheit geleitet. „Es braucht einen gewissen Abstand, um                         Vorturner muss stimmen. Dann klappt das schon.“
Stabilität zu geben und Strukturen zu schaffen.“ Genau diese                          Es klappte auch, weil Liane Foedisch die Kinder und Jugend­
Aspekte sind wichtig im Haus des Kinder­ und Jugendnot­                               lichen immer so angenommen hat, wie sie waren – mit Sehn­
dienstes, den der DRK Kreisverband Parchim betreibt.                                  süchten und Defiziten, verschlossen oder lautstark. „Es ist
Hier, in der Fichtestraße, ist Ende September das lange Berufs­                       eine wunderbare Aufgabe, ihnen den Weg aufzuzeigen.“ In
leben von Liane Foedisch zu Ende gegangen. Angefangen hatte                           den 90er­Jahren wurde das DRK ihr Arbeitgeber und blieb es
die Parchimerin mit einer Lehre zur Fachverkäuferin für Beklei­                       bis zum Schluss. „Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt, weil
dung. „Eigentlich wollte ich ja Unterstufenlehrerin werden. Aber                      immer alles passte. In unserem Kreisverband wird für jeden
da führte zunächst kein Weg hin.“ Recht schnell sollte sie dann                       gesorgt.“ Liane Foedisch bringt ihre Wärme und Zuwendung
doch den Weg zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen fin­                             künftig im familiären Umfeld ein. Und beim Behindertensport,
den: Im Lehrlingswohnheim des großen Hydraulikwerkes fehlte                           wo sie als Übungsleiterin engagiert ist.
es an Erziehern. Diese Chance ließ sich Liane Foedisch nicht                                                                   Text und Fotos: Barbara Arndt
entgehen. Im Fernstudium qualifizierte sie sich zur staatlich

Rotkreuzmagazin extra.stark! Ausgabe 4 | 2021                                    15
JUGENDROTKREUZ

                          Neustart mit Nachhaltigkeit
      DANIEL MEINKE IST SEIT HERBST 2020 JRK­LANDESLEITER. EINE ZEIT, IN DER CORONA
         DIE ARBEIT MIT KINDERN UND JUGENDLICHEN NAHEZU UNMÖGLICH MACHTE.
                TROTZDEM: ES GIBT PLÄNE, VIELE IDEEN UND EINEN NEUSTART.

   Auch wenn persönliche Treffen nicht immer möglich sind – die             Rostock kennengelernt. Demnächst wollen die beiden sympathi­
   Arbeit in der Landesleitung geht weiter und die fünf Mitglieder          schen jungen Leute zusammenziehen und weitere persönliche
   um Daniel Meinke haben ehrgeizige Ziele. „Vor allem möchten              Pläne für die Zukunft schmieden. Das JRK wird natürlich wei­
   wir mehr Interesse für das JRK und das Ehrenamt wecken, das              terhin eine Rolle spielen, denn das Engagement dafür ist ihnen
   in den letzten Jahren wenig stark ausgeprägt zu sein scheint.            wichtig.
   Wir wollen schauen, womit wir Kinder und Jugendliche im Alter            „Gemeinsam mit Stephanie Rudolph, Andy von der Brelie,
   von 6 bis 27 Jahren mehr begeistern können. Wie wichtig dabei            Dana Krause und Klara Hahn wollen wir nach Corona unsere
   Präsenzveranstaltungen für die Gemeinschaft sind, ist uns durch          JRK­Mitglieder quasi von der heimischen Couch abholen, da­
   Corona bewusst geworden, aber ebenso, dass wir dazu Alterna­             mit sie zu Gruppenarbeit und Ausbildungen zurückfinden“, sagt
   tiven schaffen müssen“, sagt Daniel, der im Jahr 2000 JRK­Mit­           Daniel. Dabei sehen sie sich vor allem als Unterstützer für die
   glied in Ueckermünde wurde. Ab 2008 leistete er sechs Jahre              Jugendarbeit in den DRK­Kreisverbänden, organisieren die
   lang Wehrersatzdienst als Sanitäter bei den DRK­Bereitschaf­             Ausbildung von Gruppenleitern, stellen Materialien für aktuelle
   ten, war Truppführer, Zugführer und Erste­Hilfe­Ausbilder. 2013          Kampagnen sowie einen tollen Spieleanhänger zur Verfügung.
   startete Daniel seine berufliche Laufbahn als Notfallsanitäter und        Außerdem bereiten sie schon jetzt den nächsten realen Lan­
   Erste­Hilfe­Ausbilder bei der Bundeswehr – an den Standorten             deswettbewerb und das Jugendtrainingscamp vor. Diese Ver­
   Berlin und Nordholz, wo er am dortigen Fliegerhorst u. a. den            anstaltungen sind ihnen besonders wichtig, weil sich hier die
   Rettungsdienst unterstützte. 2020 machte er in Kiel eine Aus­            JRK­Mitglieder aus ganz M­V endlich wieder treffen, kennen­
   bildung zum Schifffahrtmedizinischen Assistenten. Danach kam             lernen, gemeinsam Spaß haben und Erfahrungen austauschen
   Daniel Meinke zurück nach Mecklenburg­Vorpommern – ins                   können. Zudem soll die Vernetzung von Jugendrotkreuzlern
   Rostocker Korvettengeschwader als Sanitätsmeister, wo er an              und Mitgliedern der Gemeinschaften ausgebaut werden, um
   Bord für die Gesundheit von rund 65 Soldatinnen und Soldaten             schon den Jüngsten Perspektiven im Ehrenamt aufzuzeigen.
   verantwortlich ist – auch bei Einsätzen im Mittelmeer und mehr­          „Natürlich beschäftigen wir uns ebenso mit dem Thema Nach­
   wöchigen Übungen in der Nord­ und Ostsee. In all den Jahren ist          haltigkeit in unserer eigenen Organisation. Manches ist gar
   Daniel dem DRK in seiner Heimat treu geblieben. Obwohl die Zeit          nicht so schwer zu machen. Dabei denke ich nicht nur an unse­
   oft knapp war, engagierte er sich als Aus­                               re Baumpflanzaktionen, sondern auch an Fahrgemeinschaften,
   bilder im Sanitätsdienst. Jetzt scheint                                  wenn wir zu Veranstaltungen anreisen oder an das Geschirr,
   er in Rostock vor Anker gegangen                                                             was wir bei Wettbewerben verwenden“,
   zu sein – auch privat. Seine Freun­                                                           sagt der 32­Jährige, der sich noch einige
   din Lena, die ebenfalls in der JRK­                                                             Jahre im JRK engagieren möchte.
   Landesleitung aktiv ist, hat er                                                                              Text und Foto: Christine Mevius
   vor vier Jahren beim
                                                                                                               Daniel Meinke und seine Stellver-
   Baltic­Sea­Forum                                                                                               treterin Lena Krompholz haben
   des Jugendrot­                                                                                              sich gemeinsam mit den anderen
                                                                                                              Mitgliedern der JRK-Landesleitung
   kreuzes in                                                                                                             viele neue Ziele gestellt.

                                                                       16                                Ausgabe 4 | 2021 Rotkreuzmagazin extra.stark!
RETTUNGSDIENST

                            SICHERE TR A NSPORTE FÜR SCHWERK R A NK E
                      DRK Kreisverband Neubrandenburg
                              bekam neuen ITW
 SEIT ENDE 2011 FÜHRT DER DRK­KREISVERBAND NEUBRANDENBURG TRANSPORTE FÜR
  INTENSIV­ UND HOCHRISIKOPATIENTEN DURCH. JETZT MIT NEUEM SPEZIALFAHRZEUG.

Zwei Notfallsanitäter, ein Notarzt und modernste Technik sorgen            Klinikums Neubrandenburg, das Klinikum Karlsburg sowie die
dafür, dass während der Fahrt die kontinuierliche Fortführung von          Universitätsmedizin in Rostock und Greifswald durch. „In M­V
Intensivtherapie und Intensivüberwachung gewährleistet sind.               erkrankte oder verunfallte Urlauber, die intensivpflichtig sind, brin­
„Im August konnten wir unseren neuen Intensivtransportwagen                gen wir als Partner der DRK Assistance für den Weitertransport
(ITW) übernehmen, der von der Firma Fahrtec Systeme GmbH                   mit Ambulanzflugzeugen oder ­hubschraubern zu Flughäfen
nach unseren Wünschen gebaut wurde. Er löst den alten ITW                  bzw. in andere Bundesländer. Somit wird eine patientenscho­
ab, der in seiner fünfjährigen Dienstzeit rund 400.000 km auf              nende Verlegung auch über lange Strecken möglich“, erklärt
dem Tacho hatte. Damit werden vorrangig beatmungspflichtige                 Jirka Gutzmann.               Text: Kathleen Kleist | Foto: Astrid Falkenberg
Patienten transportiert.
Neben der üblichen Technik eines Rettungstransportwagens
ist unser Fahrzeug mit zwei Intensivbeatmungsgeräten, einem
                                                                           Mit diesen neuen ITW aus
kompletten Monitoring System, mobilem Blutgaslabor, Vakuum­                Neubrandenburg werden
pumpen, bis zu acht Spritzenpumpen und einem speziellen elek­              intensivpflichtige Patienten
                                                                           schonend und medizinisch
tro­hydraulischem Belade­ und Tragesystem ausgestattet“, be­
                                                                           bestens betreut trans-
richtet voller Stolz Jirka Gutzmann, Leiter des Intensivtransports.        portiert. Ein weiterer
                                                                           ITW-Standort befindet
Die Fahrten, die speziell geplant und vorbereitet werden müssen,
                                                                           sich im DRK-Kreis-
führt das DRK vorwiegend für Patienten des Dietrich­Bonhoeffer­            verband Parchim.

                                   SPORTLICHER STA RT INS BERUFSLEBEN
                                        Ahoi und allzeit gute Fahrt
        „WIR WOLLEN LERNEN, WIE MAN LEBEN RETTET“, SIND SICH ALLE FÜNF AZUBIS
       EINIG. SIE HABEN IN DIESEM JAHR MIT IHRER DREIJÄHRIGEN BERUFSAUSBILDUNG
                             ZUM NOTFALLSANITÄTER BEGONNEN.
Erstmalig wurde in der DRK Rettungsdienst Nordwestmecklen­                 schwierigen Situationen aufeinander verlassen zu können“, sagt
burg gGmbH ein „Azubi­Begrüßungstag“ für alle Ausbildungs­                 Azubi Tom Sinz (19). Er konnte bereits erste Erfahrungen in der
jahrgänge und die Praxisanleiter organisiert. „Ziel dieser Veran­          Freiwilligen Feuerwehr sammeln.           Text und Foto: Nadine Wendland
staltung ist es, von Anfang an eine Vertrauensbasis zu schaffen,
worauf die Berufsausbildung weiter aufbauen kann. Im Rettungs­
einsatz sind Teamarbeit und Vertrauen unverzichtbar“, sagt die
Geschäftsführerin der DRK Rettungsdienst NWM gGmbH Juliane
Ziffus. Da es hier von Anfang an um zuverlässige Teams geht, wur­
de mit einer gemeinsamen Kanutour auf der Warnow gestartet.
Zwölf Zweierteams hatten eine Strecke von rund acht Kilometern
zu bewältigen – mit Muskelkraft, gemeinsamer Anstrengung und
Affinität fürs Wasser. Dabei wurden eigene Stärken und Schwä­
chen sichtbar und die Teilnehmer kamen schnell miteinander ins
Gespräch. „Im Rettungseinsatz ist es besonders wichtig, sich in            Die neuen Azubis mit Geschäftsführerin Juliane Ziffus und den Praxisanleitern.

Rotkreuzmagazin extra.stark! Ausgabe 4 | 2021                         17
KINDER

                Kleine Gärtner mit großen Plänen
         DIE UMWELT BIETET ALLES, WAS KINDER ZUM SPIELEN UND LERNEN BRAUCHEN.
         OB IN PFÜTZEN SPRINGEN, SCHNECKEN BEOBACHTEN ODER GARTENKRÄUTER
         PFLANZEN – IN DER KITA „LÜTT BIRKENKINNER“ DES DRK IN ROSTOCK ERLEBEN
                           DIE SCHÜTZLINGE DIE NATUR HAUTNAH.

     Von den Kindern selbstgebastelte Vogelscheuchen beschützen die Ernte            Von Salat über Rhabarber bis hin zu Tomaten und Schnittlauch – Am
                                             vor räuberischen Piepmätzen.        Hochbeet im Innenhof lernen die Kinder, wie Gemüse wächst und gedeiht.

   Seit 2020 hat sich die DRK Kindertagesstätte das Motto „Na­                   umsetzen möchten. Vieles wäre gar nicht möglich, wären sie

                                                                                                                                                                 Illustration: AdobeStock_316485548, AdobeStock_433871303
   tur und Umwelt erlebbar machen“ auf die Fahnen geschrieben.                   nicht mit so viel Engagement und Begeisterung dabei“, sagt er.
   Ein Goldfischteich, vier Zwerghasendamen und ein eigenes                      In diesem Jahr konnten die Kinder in ihrem Garten schon
   Blattschneideameisenvölkchen lassen die Kleinen jeden Tag                     einiges ernten. So stammten zum Beispiel die Zutaten für die
   aufs Neue staunen. Beim großen Gemüseacker im Außenbe­                        Kürbissuppe sowie die Zucchini und die Tomaten auf der Ge­
   reich und den drei Hochbeeten im Innenhof ist Mitarbeit gefragt.              müsepizza beim Erntedankfest aus eigenem Anbau.
   Die Erde für die Hochbeete, auf denen Kräuter und saisonales                  Das nächste große Projekt steht bereits in den Startlöchern:
   Gemüse gepflanzt wurden, haben die Kinder selbst verteilt.                     ein eigener kleiner Garten für die Krippenkinder, in welchem sie
   Auch die Krippenkinder werden regelmäßig in die Projekte ein­                     altersgerechte Gartentätigkeiten übernehmen und Natu­
   bezogen, etwa beim Gießen oder Umgraben.                                             rerfahrungen sammeln können.
   In der Einrichtung machen sich die Kinder ihre Umwelt pra­                                                               Text und Fotos: Julia Junge
   xisorientiert zu eigen, arbeiten mit Erde, beobachten das
   Wachstum der vielfältigen Obst­ und Gemüsesorten und
   lernen Tiere und Pflanzen kennen. Dabei entwickeln sie                                                                     Nach dem Pflanzen heißt
                                                                                                                                  es – fleißig Gießen!
   ein Verständnis für natürliche Abläufe und Zusammen­
   hänge sowie Wertschätzung für die Natur. „Sie er­
   fahren, wie wichtig es ist, diese Lebensgrundlage zu
   erhalten und zu schützen und sie lernen, altersent­
   sprechend Verantwortung dafür zu übernehmen“,
   berichtet Einrichtungsleiter Kevin Wietzke. Gemein­
   sam mit seiner Kollegin Madeleine Jürhs initiiert er immer
   wieder neue Naturprojekte. Dabei kann er sich auf die Mitarbeit
   seines Teams verlassen. „Unsere Mitarbeiter bringen immer wie­
   der eigene Ideen ein, die sie gemeinsam mit den Kindern

                                                                            18                                   Ausgabe 4 | 2021 Rotkreuzmagazin extra.stark!
KINDER

                                                                         1                                        2

                         1: Max und Elsa mit der Massagebürste aus ihrem persönlichen Kneipp-Beutel.
                          2: Auf dem Barfußpfad im Kita-Garten werden die Sinne auf die Probe gestellt.       3
                                          3: Lilly beim kalten Armbad, bevor es zum Mittagsschlaf geht.

                           Gesundheit, die Spaß macht
        DIE KINDER DER DRK­KITA „STRANDGUT“ IN GÖHREN SIND AUF DEN SPUREN VON
         SEBASTIAN KNEIPP UNTERWEGS UND MACHEN SICH SPIELERISCH MIT SEINEN
                                    LEHREN VERTRAUT.

„Alle Kinder zu mir, Ärmel hochkrempeln und los                                            der Barfußpfad gehören mit dazu, ebenso wie das re­
geht’s!“, heißt es jeden Tag vor dem Mittags­                                                      gelmäßige Wassertreten an der Kneipp­Stange
schlaf in der Kita, die seit 2004 nach Kneipp                          ERNÄHRUNG                          in der Kita oder direkt in der nur 15 Minu­
zertifiziert ist. Das kalte Armbad ist des­                                                                 ten entfernten Ostsee – das Highlight für
halb hier Tradition und fester Bestandteil                                                                    Groß und Klein.
des Alltags – aus einem ganz bestimm­
ten Grund: „Das etwa 15 Grad kalte                                                                                Gesunde Ernährung steht ebenfalls
                                                      HEIL-
Wasser, worin die Kinder ihre Arme                                       BALANCE              WASSER              auf dem Plan: „Wir haben eine Obst­
                                                    PFLANZEN
baden, öffnet die Blutgefäße. Auch                                                                                und Gemüsepause eingeführt. Es gibt
die Massagebürste, die jedes Kind                                                                              zum Beispiel auch Quark mit Kräutern
zum Eintritt in die Kita im persönlichen                                                                      aus unserem eigenen Kita­Garten. Na­
Kneipp­Beutel geschenkt bekommt, för­                                                                        türlich dürfen die Kinder selbst mit anpa­
dert die Durchblutung und wärmt die Haut.                               BEWEGUNG                           cken. Bei uns wachsen Gurken, Tomaten,
So finden die Kinder in der Mittagszeit besser                                                       Zucchini und vieles mehr. Ihnen macht nicht
zur Ruhe“, erzählt Kita­Leiterin Verena Wolff.                                                 nur die Gartenarbeit Spaß, sondern auch die Zu­
                                                                                  bereitung der Speisen. Dann schmeckt es gleich doppelt so
Kneipp wusste bereits vor 200 Jahren, was Körper und Geist                        gut und ist noch dazu gesund“, freut sich Verena Wolff. Auch
guttut. Und genau diese Naturheilverfahren werden täglich                         Heilpflanzen, die auf der großzügigen Grünfläche der Kita Göh­
angewendet, sodass die Kinder damit aufwachsen und die                            ren wachsen, werden verwendet: Lavendel für ein gutes Raum­
Kneipp’schen Lehren für sie selbstverständlich sind – in der                      klima oder Spitzwegerich gegen Mückenstiche. Alles im Sin­
Kita, aber auch Zuhause. Die Erzieherinnen fördern die Bewe­                      ne der Gesundheit und Immunstärkung, frei nach dem Motto:
gung, sind mit den Kindern oft draußen unterwegs: auf dem                         „Kleiner Aufwand, große Wirkung.“
Kita­Spielplatz, im Wald, in der Turnhalle. Das Tautreten oder                                                            Text und Fotos: Anja Wrzesinski

Rotkreuzmagazin extra.stark! Ausgabe 4 | 2021                                19
ORTSVEREIN

    GELUNG ENE ÜBERR ASCHU NG FÜR DREI FLEISSIGE HELFERINNEN

                      Drei gute Seelen unterstützen
                            einen guten Zweck
                                              FÜR DIE UNTERSTÜTZUNG IN SCHWIERIGEN ZEITEN
                                              BEKAMEN ROTKREUZHELFERINNEN AUS BAD SÜLZE
                                              GANZ ÜBERRASCHEND EIN DANKESCHÖN.

   Bei der Bundeswehr in Böhlendorf finden seit 2013 vier Mal im           werden“. Elsa ist mit ihren 84 Jahren die älteste, und auf die
   Jahr DRK­Blutspendetermine statt. Das Besondere daran ist,              Frage, warum sie immer noch mit so viel Engagement dabei
   dass die Soldatinnen und Soldaten hier an zwei aufeinander­             ist, erklärt sie: „Ich finde die Blutspende sehr wichtig, weil man
   folgenden Tagen ihr Blut spenden können. Das heißt allerdings           vielen Menschen damit Leben retten kann, und darum helfe ich
   auch, dass die Imbissversorgung an beiden Tagen gewähr­                 immer noch sehr gerne mit.“ Für die drei Frauen gibt es unter­
   leistet werden muss. Übernommen haben diese Aufgabe Elsa                schiedliche Gründe, aber eines haben alle gemeinsam, sie un­
   Rosin (84), Renate Holland (68) und Christel Bonin (80) vom             terstützen, um zu helfen.
   Ortsverein Bad Sülze. Die drei Frauen gelten hier schon lange
   als die guten Seelen bei der Betreuung der Blutspender. Trotz           Der DRK­Ortsverein Bad Sülze besteht seit 25 Jahren und hat
   ihres teilweise hohen Alters können sie sich nicht vorstellen,          rund 80 überwiegend ältere sehr aktive Mitglieder. Sie unter­
   dieses Ehrenamt aufzugeben und so sind sie jedes Mal mit                stützen den Kuchenbasar zum Dahlienfest, halten sich in ei­
   frischem Elan und leckerem Imbiss zu Stelle – von morgens bis           ner Sport­ und Schwimmgruppe fit und sitzen im Häkel­ oder
   abends. Oftmals sind es bis zu 100 Spender pro Tag.                     Strickkurs zusammen. Ein besonderes Angebot für die Jüngs­
                                                                           ten ist das jährliche Nudelnkochen zum Kindertag, worüber
   Für diese besondere Leistung überreichte Andrea Voellmer                sich die Kinder immer sehr freuen. Jeder bringt sich dort aktiv
   von der DRK­Blutspende den drei Frauen ein Dankeschön. Die              ein, wozu er sich in der Lage fühlt und was ihm Spaß macht.
   beiden Oberstabsgefreiten Mathias Möller (33) und Andy Behm             Mehrmals im Jahr finden Kaffeenachmittage mit verschiedenen
   (31) schlossen sich spontan an. „Sie haben es verdient, denn es         Vorträgen statt, gemeinsame Ausflüge und natürlich die Versor­
   ist schon eine Besonderheit, in diesen Zeiten so aktiv zu sein –        gung der Blutspender bei
   aber es ist bestimmt auch schöner, als zu Hause zu sit­                 der Bundeswehr.                             Text und Foto: Katja Mann
   zen“, lobt er das Engagement der drei Rotkreuzhelferin­
   nen und fügt hinzu: „Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie
   es ist, wenn man Blut benötigt und spende aus diesem                                                                                                   Foto: AdobeStock_322621457
   Grund.“ Auch Andy Behm spendet regelmäßig Blut und
   ergänzt: „Weil ich der Gesellschaft etwas zurück­
   geben möchte, spende ich und fühle mich
   hier bei den älteren Damen so gut aufgeho­
   ben – fast so, wie bei meiner Großmutter“.
   Das freut Christel und sie sagt schmunzelnd:
   „Ja, die Soldaten und Soldatinnen könnten
   unsere Enkel oder sogar Urenkel sein“. Renate
   fügt lobend hinzu „Ich finde es sehr schön,
   dass wir hier immer freundlich aufgenommen

     Die beiden Oberstabsgefreiten Mathias Möller
              und Andy Behm mit Renate Holland,
                   Elsa Rosin und Christel Bonin.

                                                                      20                                  Ausgabe 4 | 2021 Rotkreuzmagazin extra.stark!
Altersstruktur                         DRK-WOHNANLAGEN
                                                                                                 in M-V (2020)
                                                                                         Einwohner: ca. 1,6 Millionen
                                                                                               0 bis 39 Jahre 606,872
                                                                                              40 bis 59 Jahre 449.344
                                                                                              60 bis 64 Jahre 138.396
                                                                                                     65 + 416.162
                                                                                                 Quelle © Statista 2021

                                                                                                     Erika Fürer
                                                                                                     feierte kürzlich ihren
                                                                                                     100. Geburtstag.

                                                                                                             Pflegedienstleiterin
                                                                                                                Stefanie Glaser.

                IM MER MEHR BE WOHNER MIT HÖHEREM PFLEGEGR AD

                                   Professionelle Pflege für
                                     ein längeres Leben
       DER ANTEIL ÄLTERER MENSCHEN HAT SICH IN M­V SEIT 1990 FAST VERDOPPELT.
     WAS BEDEUTET DAS FÜR DIE PFLEGE? WIRD SICH DIE ZAHL DER HUNDERTJÄHRIGEN
      IN DEN EINRICHTUNGEN ERHÖHEN? DIE REDAKTION VON „EXTRA.STARK!“ FRAGTE
              IN PFLEGEEINRICHTUNGEN DES DRK­LANDESVERBANDES NACH.

Erika Fürer lebt in der DRK­Wohnanlage in Zingst. Am 29. Okto­              Stefanie Glaser und fügt etwas wehmütig hinzu: „Heute sind viele
ber 2021 ist sie stolze 100 Jahre alt geworden. Körperlich einge­           aufgrund ihrer Einschränkungen dazu gar nicht mehr in der Lage.
schränkt, aber mit wachem Verstand nimmt sie am Leben teil,                 Auch beim gemeinsamen Essen ist es ruhiger geworden, obwohl
interessiert sich für ihre drei Kinder und deren Familien mit insge­        die Mahlzeiten für viele Bewohner die Höhepunkte des Tages
samt 18 Enkeln, Urenkeln und Ururenkeln. Die Seniorin ist derzeit           sind.“ Die meisten Bewohner der Schönberger Einrichtung sind
die älteste Bewohnerin der fünf Wohnanlagen der DRK­Pflege­                  80 bis 90 Jahre alt, 13 sind über 90. Doch der zu leistende Pfle­
einrichtungen M­V gGmbH. „Von unseren derzeit rund 440 Be­                  geaufwand hängt nicht vom Alter, sondern vom Pflegegrad ab.
wohnern sind 18 über 95 Jahre alt, und das Durchschnittsalter               „Wer bettlägerig oder körperlich stark eingeschränkt ist, benö­
liegt bei 83 Jahren“, erklärt Geschäftsführer Adrian Gladysz.               tigt wesentlich mehr Pflege und Betreuung. Das ist in Zeiten des
In der DRK­Wohnanlage „Am Oberteich“ in Schönberg ist der                   Fachkräftemagels oft schwer zu leisten und der eigentlich sehr
Altersdurchschnitt am höchsten. „Dass jemand 100 Jahre wird,                schöne Pflegeberuf verliert an Attraktivität“, sagt Stefanie Glaser,
ist allerdings selten“, sagt Pflegedienstleiterin Stefanie Glaser,           die sich mit großer Leidenschaft darum kümmert, dass es den
die hier 2003 in ihr Berufsleben startete. „Nach dem Grundsatz              Bewohnern gut geht. Dabei hat sie die Erfahrung gemacht, dass
ambulant vor stationär ziehen die Bewohner seit einigen Jahren              bei rechtzeitig einsetzender fachgerechter Pflege und Betreu­
deutlich später bei uns ein. Viele sind dann stark pflegebedürf­             ung die Lebenserwartung gesteigert werden kann. „Menschen,
tig und die Verweildauer ist leider kürzer“, sagt sie. Das bestätigt        die sich zu Hause größtenteils selbst überlassen sind, verlieren
auch Adrian Gladysz: „Im Bundesdurchschnitt leben die Bewoh­                schneller kognitive und körperliche Fähigkeiten“, sagt sie.
ner 2,5 Jahre in den Einrichtungen, bei uns liegt beispielsweise            Stefanie Glaser und ihr Team setzen alles daran, damit die ih­
der Durchschnitt beim Pflegegrad 3 bei 3,8 Jahren“, erklärt er.              nen anvertrauten Seniorinnen und Senioren tagtäglich gut ge­
„Von den Bewohnern, die vor 20 bis 30 Jahren bei uns eingezo­               pflegt und betreut werden und mit möglichst wenig Handicaps
gen sind, waren die meisten jünger, wesentlich agiler, mobiler und          älter werden können. „Bei uns ist jeder Geburtstag ein schönes
selbständiger als heute. Sie brauchten weniger Hilfsmittel und              Ereignis. Ein hübsch gedeckter Tisch mit Blumen, dem guten
der Anteil der dementen Bewohner war geringer. Fast alle ha­                Service, goldenem Besteck und natürlich ein Ständchen der
ben Hobbys und Freundschaften gepflegt, das Leben in der Ge­                 Mitarbeiter erwartet die Bewohner an jedem Geburtstag. Das
meinschaft genossen und gerne gefeiert“, erinnert sich lächelnd             ist Tradition.“                               Text und Foto: Christine Mevius

Rotkreuzmagazin extra.stark! Ausgabe 4 | 2021                          21
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