Netzwerk - IT.Niedersachsen

 
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Netzwerk - IT.Niedersachsen
1. Ausgabe 2017
netzwerk

           Alles ALL-IP?
           Gesamtprogramm Telekommunikation von IT.Niedersachsen

           Schichtdienst, wechsle dich!
           Reportage aus dem Leitstand

           Mehr als „Braten ohne Fett“
           IT.N-Gesundheitsmanagement auf Erfolgskurs
Netzwerk - IT.Niedersachsen
Inhalt
tITel
Alles All-IP? IT.Niedersachsen-Gesamtprogramm Telekommunikation ......................................... Seite 4
Voice4Nds – Projektstände Unify und Alcatel ............................................................................ Seite 10
Going GigaBIT: IT.N-WAN-3.0 ................................................................................................... Seite 12

spITze . Erfolge und Leistungen von IT.Niedersachsen
„Mehr als Braten ohne Fett“
Gesundheitsmanagement bei IT.Niedersachsen ......................................................................... Seite 14

mITmensch . Personenporträt
mITmensch . Personenporträt . Matthias Grimm ........................................................................ Seite 18

auftrITt . Veranstaltungen . Rückschau
IT-Symposium, ALD-Tagung ...................................................................................................... Seite 20
CeBIT 2017 ............................................................................................................................... Seite 21

spITze . Erfolge und Leistungen von IT.Niedersachsen ....................................................... Seite 22

mITschnitt . Reportage
Schichtdienst, wechsle dich! Bericht aus dem Leitstand ............................................................. Seite 24

mITeinander . Wir sind IT.Niedersachsen
Mitarbeitende stellen sich vor.................................................................................................... Seite 26

bITte was? Datengarten
Vermischtes und Interessantes................................................................................................... Seite 28

abstract. mITgedacht
Digitale Revolution oder biologische Degeneration 4.0? ............................................................ Seite 30

2 netzwerk 1. Ausgabe 2017
Netzwerk - IT.Niedersachsen
change IT . Editorial

change IT.

         Sehr geehrte Leserinnen,
         sehr geehrte Leser,

         Fernsehen, Telekommunikation, Fachan-         Wussten Sie übrigens schon? Das Gesund-
         wendungen – das alles ist bald nur noch       heitsmanagement von IT.Niedersachsen
         über „das Netz“ möglich. Kommunikation        wurde als „Best Practice“ ausgezeichnet.
         steht für Veränderung und sie verändert       Zudem hielt es Einzug in die bundeswei-
         sich stetig. Der Markt sortiert sich – neue   ten „Charts“, die „Top 100 – Impulse aus
         Produkte und Lösungen entstehen. Auch         der Praxis“. Warum und welche Personen
         in der niedersächsischen Verwaltungs-         von IT.Niedersachsen sich dafür starkma-
         landschaft.                                   chen, lesen Sie ebenfalls in dieser Ausgabe.

         Die besten Lösungen für die Sprachkom-        Lernen Sie uns besser kennen: In unserer
         munikation werden gesucht und gefun-          neuen Rubrik „mITeinander“ geben wir
         den. Ergänzend verlangen mobile Arbeits-      Ihnen einen ganz persönlichen Einblick in
         formen nach einer stabilen und zugleich       die Arbeits- und Lebenswelt unserer
         performanten – also „flüssigen“ – Unter-      Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
         stützung, beispielsweise in Form von
         Videokonferenzen oder Desktop-Sharing.        Ich wünsche Ihnen eine interessante
         In unserem Titelthema „Alles All-IP?“         Lektüre.
         erfahren Sie mehr über die umfangreichen
         Umstellungen in diesem Zusammenhang.          Ihr
                                                       Michael Breest
                                                       Geschäftsführung IT.Niedersachsen

                                                                    netzwerk 1. Ausgabe 2017        3
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tITel . TK-Programm

   IT.N-Gesamtprogramm „Telekommunikation“
                       Laufzeit 01.10.2016 – 31.12.2021

                                  Umfang
         Anzahl Telefonanschlüsse, zu migrierende Dienststellen
             = 80.000 Teilnehmende, über 2.000 Dienststellen

                                                                  Das Programm beinhaltet
                                                                     3 Teilprojekte:

                                                                         Voice4Nds
                                                                            WAN
                                                                           ALL-IP

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tITel . TK-Programm

Alles All-IP?
Wie sich Kommunikation verändert – im Privaten genauso wie
in der Niedersächsischen Landesverwaltung

Text: Anke Höppner, Carolin Oppermann, Grafik: fotolia, Urheber: veekicl

„Tschüss ISDN, hallo All-IP“, titelte die       Migration von 80.000 Teilnehmenden             ISDN geht in Pension
digitale Ausgabe der Münchener Abend-           und über 2.000 Dienststellen
zeitung im November vergangenen Jahres.                                                        ISDN hat ausgedient und wird abgeschal-
Das sorgte und sorgt für Unruhe unter           IT.Niedersachsen sorgt als IT- Dienstleister   tet. Und das dauert nicht mehr lange. Die
Verbrauchern. Aber: „Es wird nicht so           der Niedersächsischen Landesverwaltung         Gründe hierfür sind technische Neuerun-
heiß gegessen, wie es gekocht wird. Im          dafür, dass Ihre Dienststelle erreichbar       gen oder auch ein schonender Umgang
Kreise von uns Fachexpertinnen und Fach-        bleibt. Unabhängig davon, wann und ob          mit Ressourcen. So verbraucht eine Ver-
experten stufen wir das derzeit eher als        die „magentafarbene Welt der ISDN-Tele-        mittlungsstelle für ISDN (EWSD) viel kost-
Stimmungsmache im Sinne der Vermark-            fonie“ ihren Vorhang schließt.                 baren und stetig teurer werdenden Strom.
tungsstrategie eines Monopolisten ein“, so                                                     Zudem ist eine Vermittlungsstelle so groß
Stephanie Doßke (TK-Programmleitung bei         Bis Ende 2018 wird für jede Dienststelle       wie ein durchschnittliches Wohnzimmer.
IT.Niedersachsen).                              eine Möglichkeit geschaffen, in der neuen      IP-Telefonie hingegen passt in ein kleines
                                                All-IP-Umgebung kommunikationsfähig zu         „Kästchen“, kaum größer als ein handels-
Ist es dann nicht entspannend, zu wissen,       sein. Notfalls auch mit einer alten ISDN-      üblicher DVD-Player.
dass im Fall Ihrer dienstlichen Telefonie       Anlage. Für Privathaushalte ein Klacks, für
nichts auf Ihrer „To-do-Liste“ steht?           einen „Konzern“ wie die Niedersächsische       Alles wird flexibler, neue Produkte stehen
                                                Landesverwaltung mit 80.000 Anschlüs-          in den Startlöchern und auch der Einsatz
„IT.Niedersachsen kümmert sich für Sie          sen ein Kraftakt. Während Musterfamilie        von Mobilfunk nimmt stetig zu. Irgend-
um den Umstieg. Die entsprechenden              Müller-Meier-Schulze lediglich für sich        wann wird es egal sein, über welches
Haushaltsmittel stellt uns das Ministerium      selbst die Fragen „Wo liegt mein Telefon-      Gerät Menschen miteinander kommuni-
für Inneres und Sport zur Verfügung. Seit       anschluss in Haus oder Wohnung?“ und           zieren. Alles wächst zusammen: Handys
dem Kabinettsbeschluss vom 20. Juni             „Welche Bandbreite ist an meinem               können schon lange weitaus mehr als nur
2016 erarbeiten wir intensiv Lösungsvor-        Anschluss verfügbar?“ beantworten muss,        telefonieren. Computer bieten neben dem
schläge“, so Michael Breest, stellvertreten-    setzt IT.Niedersachsen das für 80.000 Teil-    Verarbeiten von Daten auch Sprach- oder
der Geschäftsführer von IT.Niedersachsen.       nehmende um. Um es plastisch zu                Videofunktionen an.
                                                machen: So viele Menschen passen zum
                                                Beispiel in das Stadion „Santiago
                                                Bernabéu“ in Madrid.

                                                                                                            netzwerk 1. Ausgabe 2017        5
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tITel . TK-Programm

Sprach- und Datennetze                       Wie telefonieren Sie in der                   Wie das funktioniert?
verschmelzen                                 Niedersächsischen
                                             Landesverwaltung künftig?                     Daran arbeiten aktuell die Fachexpertin-
Wo früher zwei getrennte Netze für den                                                     nen und -experten von IT.Niedersachsen.
Transport von Sprache und Daten betrie-      Das Ziel besteht darin, alle Dienststellen    Unterstützt werden sie von der Firma
ben wurden, gibt es dafür künftig nur noch   der Niedersächsischen Landesverwaltung        Bechtle. „Mit über 15 Jahren Erfahrung im
ein gemeinsames Netz. Sprache ist also ein   innerhalb von fünf Jahren auf ein zentrales   Telekommunikationsmarkt ergänzt uns
weiterer Dienst „auf“ dem IP-Netz.           System umzustellen.                           dieser Partner mit einem großen Netzwerk
                                                                                           für alle relevanten ‘Spezial-Themen‘“, so
Vergleichbar mit einem Paketversand,         Welche Vorteile bringt das                    Michael Breest.
können einige „Lieferungen“ wie zum Bei-     meiner Dienststelle?
spiel eine Videokonferenz schneller trans-                                                 Steht Ihre Ampel schon auf Grün?
portiert werden. Sie werden durch ent-       Vor der Umstellung besaßen alle Dienst-       Unser Vorgehen:
sprechende Einstellungen priorisiert.        stellen eigene Anschlüsse und betreuten
In dieser Zeit wird zum Beispiel der Ver-    die TK-Anlagen selbst am Standort. Nach       Ist sich eine Dienststelle unsicher, kann sie
sand einer E-Mail „zurückgestellt“ – sie     der Migration steht dort jeweils nur noch     einen externen Dienstleister für diese Auf-
wird später ausgeliefert. Kunden merken      ein kleines Endgerät, das die Anbindung       gabe kontaktieren. Dieser überprüft, ob
davon nichts.                                an zentrale Systeme übernimmt. Das            der Standort Voice-over-IP(VoIP)-fähig ist.
                                             gebündelte Know-how, die IP-Intelligenz,
Parallel zu diesen Entwicklungen steigen     ist bei IT.Niedersachsen verfügbar. Wenn      „Daraus ergibt sich, welche Migrationsva-
Sicherheitsansprüche, die genaue Lösun-      zum Beispiel neue Software installiert wer-   riante (A, B, C oder D) für welche Dienst-
gen erfordern. Fällt zum Beispiel ein        den soll oder neue Teilnehmerinnen oder       stelle geeignet ist. Die Mitarbeiterinnen
Datenanschluss aus, müssen Kunden den-       Teilnehmer angelegt werden müssen,            und Mitarbeiter betrachten jeden Fall indi-
noch weiterhin telefonieren können.          geschieht das zentral bei IT.Niedersachsen.   viduell und richten sich dabei nach den
Hierfür hält IT.Niedersachsen mehrere        Die lokale Betreuung am Standort entfällt.    ausgewerteten Überprüfungsergebnissen
sogenannte Redundanzlösungen vor, die        Änderungen werden einmalig im System          passiver und aktiver Infrastruktur“, erläu-
Kunden aller Sicherheitsansprüche            vorgenommen und sind somit allen              tert Stephanie Doßke, Programmleitung
gerecht werden.                              bekannt. Das war´s schon. Kosten für auf-     bei IT.Niedersachsen.
                                             wendiges Anpassen lokaler TK-Anlagen
                                             entfallen.                                    Die passive Infrastruktur beinhaltet die
                                                                                           baulichen Gegebenheiten der Telekommu-
                                                                                           nikations(TK)- und Serverräume.

6 netzwerk 1. Ausgabe 2017
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tITel . TK-Programm

Folgende Fragestellungen sind dabei            Die Auswertungsergebnisse visualisiert das     Vier gewinnt – mögliche
wichtig:                                       Team dann in einem Ampelsystem.                Anschaltvarianten:

n Muss etwas umgebaut werden – zum             n Grün – der Standort kann sofort              Dienststellen werden künftig über eine der
  Beispiel aufgrund von maroden Lehm-            migriert werden.                             vier folgenden Varianten „angeschaltet“:
  wänden oder Ähnlichem?
                                               n Gelb – der Standort „kann binnen             Variante A
n Wird der Raum ausreichend belüftet?            sechs Monaten“ ertüchtigt werden.            Dezentrale Lösung. Keine Anbindung an
                                                                                              zentrale Systeme, alles erfolgt im Eigen-
n Steht eine unterbrechungsfreie Strom-        n Rot – eine Migration ist bis Ende 2018       betrieb der Dienststelle.
  versorgung (USV) zur Verfügung?                ausgeschlossen.
                                                                                              Variante B
n Wenn LAN- und TK-Räume einer Lie-            Unsere Kunden erhalten das Ganze in            Anschalten vorhandener Altanlagen mit-
  genschaft örtlich getrennt sind: Ent-        Form eines Reports mit entsprechender          tels eines Gateways an die zentrale Rou-
  spricht die Verkabelung der Räume            Handlungsempfehlung.                           ting-Instanz bei IT.Niedersachsen. Eine
  den notwendigen Standards?                                                                  Lösung für alle Dienststellen, die aus ver-
                                               Um es zu veranschaulichen: Ist die             schiedensten Gründen weiterhin eine
                                               Datenanbindung des Polizeikommissariats        ISDN-Anlage benötigen. In Richtung IT.N
Auf Basis der Antworten plant und reali-       in Springe aufgrund veralteter Leitungen       spricht die Anlage durch das Gateway
siert das Staatliche Baumanagement Nie-        stark genug oder zu schwach? Müssten           dann „IP“, in der Dienststelle bleibt jedoch
dersachsen (SBN) notwendige Erneuerun-         fünf Kilometer Kabel neu vergraben wer-        „alles beim Alten“.
gen der passiven Infrastruktur, die dann       den, ist eine kurzfristige Migration ent-
allen IT-Systemen zugutekommen.                sprechend ausgeschlossen. Warum? Die           Variante C
                                               mangelnde Bandbreite ist der limitierende      Migration auf ein zentrales Sprach-
Die aktive Infrastruktur umfasst die techni-   Aspekt an dieser Stelle. Ein weiterer Faktor   kommunikationssystem (SKS). Die meisten
schen Anforderungen wie Endgeräte oder         könnte auch das Alter der vorhandenen          Dienststellen werden auf diese Variante
Server zur Vermittlung, kurz gesagt: Alles,    Telefonanlage vor Ort sein und die Frage,      migriert – das entspricht dem Ziel der
was „arbeiten“ muss, damit ein Telefon-        ob dort spezielle Anwendungen oder Son-        Zentralisierung.
gespräch möglich ist.                          derdienste benötigt werden. Alle diese
                                               Faktoren können eine Umstellung vorerst
                                               verhindern. Als Lösung könnte an dieser
                                               Stelle ein MediaGateway zum Einsatz
                                               kommen. Es fungiert als Übersetzer zwi-
                                               schen VoIP und der alten Technik.

                                                                                                            netzwerk 1. Ausgabe 2017        7
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tITel . TK-Programm

Variante D                                    Sie sichert Ihnen folgende Vorteile:           Diese MediaGateways verbinden die
Migration und Bereitstellen von zentraler                                                    Dienststelle nicht nur mit den zentralen
Redundanz. Diese Variante bietet sich für     n keine aufwendige Pflege dezentraler          Telefonanlagen, sondern schaffen darüber
Dienststellen mit erhöhtem Sicherheitsbe-       TK-Anlagen mehr (Kostenersparnis)            hinaus über zwei breitbandige Netzüber-
darf an. Die Realisierung erfolgt wie Vari-                                                  gänge (SIP-Trunks) auch den Zugang ins
ante C, allerdings mit einem Plus an          n interne Telefonie weiterhin kostenfrei       öffentliche Telefonnetz. Hier werden
Sicherheit mittels einer weiteren dezen-                                                     Gespräche vermittelt, die das interne Lan-
tralen Anbindung für Notfälle. Dies macht     n Anbindung an verschiedene Telefon-           desnetz verlassen. Dies erfolgt zentral für
allerdings nur dann Sinn, wenn auch die         provider möglich                             alle angeschlossenen Dienststellen über
Hauszuführung redundant ist! Die zusätz-                                                     zwei SIP-Trunks in Hannover und Olden-
lichen Kosten hierfür trägt die betroffene    n in sich geschlossenes Kommunika-             burg. Im Endausbau werden für 80.000
Dienststelle. Zudem überprüft das Projekt-      tionsnetz                                    Teilnehmende zwei Netzübergänge bereit-
team, inwiefern eine dreistufige Firewall                                                    stehen, die die 8.000 ein- und ausgehen-
notwendig ist, da in diesem Fall IT.Nieder-   n zentrale Administration: Änderungen          den Telefonate zwischen dem öffentlichen
sachsen das Landesnetz mit einem öffent-        werden einfach beauftragt und von            Netz und den Telefonen der Landesregie-
lichen Netz koppelt.                            IT.Niedersachsen umgesetzt. Vor Ort          rung hin und her vermitteln.
                                                muss kein Techniker mehr persön-
Warum sich Grün für Sie lohnt –                 lich „Hand anlegen“ und helfen. Wir          Besonderheit bei
seien Sie aktiver Partner                       lösen Probleme für Sie zentral.              Sonderschaltungen:

Für das Einstufen benötigen wir Ihre          n wirtschaftlicher Betrieb zu kalkulier-       Es gibt zahlreiche Sonderschaltungen in
Unterstützung. Davon profitieren Sie und        baren Kosten                                 den Dienststellen – zum Beispiel die Not-
Ihre Dienststelle. „Bei einer Standortbege-                                                  rufkommunikation in Fahrstühlen. Die
hung benötigen wir an diesem Tag Ihre         Viele gute Gründe, bei unserer Standort-       Bandbreite an Systemen, Lösungen und
Unterstützung – idealerweise durch eine       messung aktiv mitzuwirken, damit das           speziellen Anwendungen ist ausgespro-
Person, die sich mit den Gegebenheiten        Team die erforderlichen Anpassungen            chen vielfältig und nur in der Dienststelle
am Standort auskennt. Je früher wir eine      vornehmen kann.                                selbst bekannt. Deshalb empfehlen wir an
valide Rückmeldung hinsichtlich der Gege-                                                    erster Stelle, den Anbieter jener Lösungen
benheiten vorliegen haben, umso eher          Wie funktioniert der Switch von                zu kontaktieren. Klären Sie bitte am
können wir beginnen“, so Doßke. „Wir          ISDN auf IP?                                   besten direkt, welche Optionen für einen
streben für möglichst viele Standorte eine                                                   Wechsel auf IP offeriert werden.
C- oder B-Lösung an“, erklärt sie weiter.     Kann die Infrastruktur in Ihrer Dienststelle
Die Zielvariante C, „Migration auf ein zen-   nicht mit mittlerem Aufwand angepasst
trales Sprachkommunikationssystem             werden – zum Beispiel aufgrund baulicher
(SKS)“, ist die kostengünstigste für das      Gegebenheiten –, kommt ein sogenanntes
Land Niedersachsen.                           MediaGateway zum Einsatz: Es verbindet
                                              technisch „beide Welten“ als „Pforte“ –
                                              also Gateway.

8    netzwerk 1. Ausgabe 2017
Netzwerk - IT.Niedersachsen
tITel . TK-Programm

Was bedeutet
eigentlich …
… ALL-IP:                                    … IP-Adresse:
Beschreibt den stattfindenden Schwenk        Die IP-Adresse ermöglicht es, in einem
weg von klassischen (getrennten)             LAN oder WAN ein Gerät eindeutig zu
Telefon-/Daten-/Fernsehleitungen und hin     identifizieren, ähnlich der Adresse eines
zur allumfassenden Übertragung über          Hauses in einer Stadt (Beispiel für eine
Datennetzwerke (zum Beispiel via WAN         IP-Adresse: 192.168.0.111).
oder LAN).
                                             Erklärung à la
… LAN > Local Area Network:                  „Sendung mit der Maus“:
Auf Deutsch „Lokales Netz“, bezeichnet
ein Datenübertragungsnetz zum Beispiel       192 > PLZ
innerhalb eines Gebäudes oder Firmenge-      168 > Straße
ländes. Es dient der Datenübertragung        0    > Hausnummer
zwischen Computern und weiteren „LAN“-       111 > Bewohner
fähigen Geräten – zum Beispiel Drucker,
Fernseher, Überwachungskameras.              … NGN:
                                             Das Next Generation Network bezeichnet
… WAN > Wide Area Network:                   das Netzwerk für IP. Diese Netzwerktech-
Auf Deutsch „Weitverkehrsnetz“,              nologie ersetzt traditionelle leitungsver-
bezeichnet ein großes Datenübertragungs-     mittelnde Telekommunikationsnetze wie
netz, wie es zum Beispiel große Firmen       für Telefon, für Kabelfernsehnetze,
oder Bundesländer nutzen, um den             Mobilfunknetze durch eine einheitliche
internen Datenverkehr zu verarbeiten.        paketvermittelnde Netzinfrastruktur und
                                             -architektur.
… VoIP > Voice over IP
Der Nachfolger der klassischen Telefonie –
anstatt einen Anruf über klassische Tele-
fonkabel abzuwickeln, wird die Sprache in
digitale Datenpakete zerlegt. Über WAN/
LAN werden diese Pakete an die Ge -
sprächspartnerin oder den Gesprächspart-
ner gesendet und dort wieder zu einem
Sprachsignal umgewandelt.

                                                                                          netzwerk 1. Ausgabe 2017    9
Netzwerk - IT.Niedersachsen
tITel . TK-Programm . Voice4Nds

10 netzwerk 1. Ausgabe 2017
tITel . TK-Programm . Voice4Nds

Voice4Nds
IT.Niedersachsen stellt seit Mitte 2015 die Telefonanlagen der Niedersächsischen
Landesverwaltung auf Voice-over-IP-fähige Geräte um. Etwa 80.000 Teilnehmende
erhalten neue Telefone.

Text: Anke Höppner, Carolin Oppermann
Grafik: fotolia, Urheber: veekicl, Foto: fotolia, Urheber: Brian Jackson

Im Rahmen von Voice4Nds wird in den zu              chen zum Beispiel einfach und gezielt        setzen. Dimension Data vertreibt die Tech-
migrierenden Dienststellen Voice-over-IP-           Kontakte suchen und die Rufnummern           nologie von Alcatel.
Technologie eingeführt, indem die her-              wählen, ein Anrufjournal darstellen oder
kömmliche Telefontechnologie samt ISDN-             Telefonkonferenzen starten – alles mit nur   Auf diese Weise werden wirtschaftliche
Netz und allen dazugehörigen Kompo -                wenigen Mausklicks.                          und qualitative Vorteile erzielt sowie eine
nenten ersetzt wird. Voice-over-IP- bezie-                                                       höhere Sicherheit im Falle des Ausschei-
hungsweise IP-Telefonie realisiert den Tele-        Dank der zentralen Technik sind die          dens eines Anbieters gewährleistet.
fondienst im selben IP-Datennetz wie die            Arbeitsplätze mit einer Multimediakom-
vorhandene Computertechnik (physikali-              munikation ausgestattet (computer-           „Der Betrieb einer standardisierten
sche LAN-Infrastruktur). Im Zuge dieser             gestützte, interaktive Kommunikation         und zentralisierten Kommunikationslösung
Umstellung erhält jeder Arbeitsplatz                über mehrere Kanäle/Medien, mit Ver-         wie OpenScape Voice ist wirtschaftlicher
ein neues Telefon.                                  knüpfung von Text, Grafik, Bild und Ton).    und deutlich zuverlässiger als der frühere
                                                    Das ermöglicht technisch ebenso die          Netzwerkverbund aus einzelnen TK-Anla-
Mit dem Technologiewechsel halten auch              Zusammenarbeit virtueller Arbeitsgruppen.    gen“, erklärt Steffen Schönbrodt, Leiter
Mehrwertdienste Einzug: Videokonferenz,                                                          Fachgebiet 24 – Kommunikationsservices.
Chat, Wählen aus dem globalen Adress-               Der derzeitige Projektumfang enthält:
buch (Click to dial) unterstützen künftig                                                        Gut für die Zukunft gerüstet –
die Kommunikation in unserer Landes-                n Die Erneuerung des TK-Anlagen-             Projektstatus
verwaltung.                                           verbundes in Hannover und Braun-
                                                      schweig (circa 12.000 Anschlüsse).         Bis Anfang Mai 2017 hat IT.Niedersachsen
Damit sorgt IT.Niedersachsen nicht nur für                                                       76 Standorte und etwa 8.000 Teilneh-
einen stabilen Betrieb, sondern bietet              n Migration weiterer Dienststellen der       mende mit Unify-Geräten ausgestattet.
gleichzeitig auch eine zentrale Lösung mit            Niedersächsischen Landesverwaltung         Die zentrale Alcatel-Anlage ist seit Dezem-
der Möglichkeit, Mehrwertdienste zu                   auf das zentrale Sprachkommuni-            ber 2016 im Rechenzentrum von IT.Nie-
nutzen. Wie beispielsweise eine Computer              kationssystem.                             dersachsen eingerichtet.
Telephony Integration (CTI). Nutzende
steuern verschiedene Funktionalitäten               Zwei Anbieter – viele Vorteile               Bis heute sind bereits 21 Standorte und
der Telefonie aus Computerprogrammen                                                             etwa 1.750 Telefone mit der zentralen
heraus.                                             Ende April 2014 erhielt Unify den            Technik verknüpft und telefonieren unter-
                                                    Zuschlag für die Migration auf eine zen-     einander somit schon ausschließlich über
Mehrwerte dank Unified                              trale Anlage bei IT.Niedersachsen. Im        diese Lösung.
Communication (UC)                                  September 2015 fiel darüber hinaus die
                                                    Entscheidung, eine sogenannte Dual-          Ende Juli 2017 werden bereits über 2.500
Durch die UC-Funktionen können                      Vendor-Strategie mit den beiden Anbie-       Teilnehmende mit den neuen Telefonen
Nutzende über klar strukturierte Oberflä-           tern Unify und Dimension Data umzu-          der Firma Alcatel-Lucent ausgestattet sein.

                                                                                                             netzwerk 1. Ausgabe 2017       11
tITel . TK-Programm . IT.N-WAN-3.0

Going GigaBIT
Weiterhin gut vernetzt: IT.N-WAN-3.0

Text: Anke Höppner, Carolin Oppermann
Foto: fotolia, Urheber: archmercigod

Täglich wandern unzählige E-Mails von A        1.700 Standorte in ganz Niedersachsen         geringeren Laufzeit innerhalb des WAN.
nach B innerhalb der Niedersächsischen         vernetzt. Das bedeutet, alle Mitarbeiten-     Wenn die Daten verzögert ankommen,
Landesverwaltung. Mitarbeiterinnen und         den des ‚Konzerns Niedersachsen‘ kom-         merkt man es im Falle einer E-Mail nicht,
Mitarbeiter des Landes tauschen Daten          munizieren hierüber. Aufgabe von IT.Nie-      bei VoIP oder Videoconferencing dafür
untereinander sowie zu den einzelnen           dersachsen ist die Planung, Konzeptio-        schon. Dann ‚hakt‘ es und die ‚User
Rechenzentren aus, nutzen onlinebasierte       nierung, das Design, die Implementierung      Experience‘ der Kunden wird dann nach-
Fachverfahren, sie recherchieren im Intra-     und Integration, nachher der Betrieb, die     teilig strapaziert“, so Gnad.
oder Internet oder nutzen zunehmend            Pflege und natürlich auch die stete Weiter-
Voice-over-IP oder Videokommunikation.         entwicklung des Netzwerkes“, erklärt          Multiserviceweitverkehrsnetz =
Die Aufzählung ließe sich beliebig             Gnad. „Im Zuge der Neuausschreibung           Zukunftsmusik?
fortführen.                                    optimieren wir das bestehende Netzwerk.
                                               Es erfolgt eine Neukonzeptionierung und       Keinesfalls: Mit dem Projekt
Fakt ist: Die Digitalisierung schreitet wei-   gleichzeitig eine technische Optimierung      IT.N-WAN-3.0 strebt IT.Niedersachsen die
ter voran. Die zu transportierenden Daten-     der Netzinfrastruktur.“                       nächste Evolutionsstufe an und hat den
volumina nehmen stetig zu, ebenso wie                                                        Kanon der Weiterentwicklung bereits
neue Anforderungen in puncto Sicherheit        WAN Prime?                                    angestimmt. „Begonnen mit IZN-
und Bandbreitenleistungen.                                                                   Net-2000 über TK 2010 steigen wir mit
                                               Welches Datenpaket erreicht welche            IT.N-WAN-3.0 in das Giganetzzeitalter
Diese Menge an Daten aller Dienststellen       Adresse in welcher Geschwindigkeit?           ein“, so Detlef Gnad. Das Ziel von
benötigt eine performante Basisinfrastruk-     „Anschlussbandbreite“ lautet das Stich-       IT.Niedersachsen ist neben der techni-
tur. Sie schafft die Grundlagen für jegliche   wort, wenn es um den WAN-Betrieb geht.        schen Optimierung auch die betriebliche
standortübergreifende Kommunikation.           Vergleichbar mit einem Logistikdienstleis-    Verbesserung durch den Eigenbetrieb
IT.Niedersachsen betreibt deshalb das          ter werden Datenpakete über mehrspurige       seitens IT.Niedersachsen.
Weitverkehrsnetz (WAN) für die Nieder-         Datenautobahnen geschickt – das „Netz“.
sächsische Landesverwaltung – derzeit auf      „Moderne Kommunikationsformen wie             Aktuell werden 1.200 Dienststellen durch
Basis eines Managed-Service-Betriebsmo-        Voice-over-IP oder Video sind Echtzeitan-     ein „Managed-Service-Modell“ betrieben.
dells. „Die Verbindung über das WAN ist        wendungen und müssen entsprechend             Notwendige Produkte mietet IT.Nieder-
die Basis für alle übergreifenden IT-Leis-     schneller transportiert werden als zum        sachsen bei einem externen Dienstleister
tungen, für alles, was IT ausmacht“,           Beispiel E-Mails. Dazu bedarf es einer        über einen bestehenden Rahmenvertrag
erklärt Detlef Gnad, Leiter Fachgebiet 32 –    guten Leitungsqualität, Priorisierung der     an. IT.Niedersachsen betreibt mit landesei-
Netzwerke. „Über das WAN sind bereits          Datenpakete und insbesondere einer            genen Glasfaserkabeln bereits eigenstän-

12   netzwerk 1. Ausgabe 2017
tITel . TK-Programm . IT.N-WAN-3.0

dig sogenannte Metronetze, in etwa 500         n Hohe Flexibilität im Netzdesign und
Dienststellen in den sogenannten „Metro-         -betrieb:                                  BUCHTIPP
polregionen“, aber auch in kleineren Städ-
ten mit hoher Dienststellendichte. Bereits       n dynamische Netzoptimierungs-
heute ist dieses Netz als Multiservicenetz         möglichkeiten                            ZERO
ausgelegt und unterstützt sowohl die klas-                                                  Sie wissen, was du tust
sischen IT-Verfahren als auch die Echtzeit-      n überwiegend glasfaserbasierte            Autor: Marc Elsberg
kommunikation. Technische Management-              Infrastruktur
und Analysesysteme achten auf das Ein-                                                      Die Grenzen zwischen Marketing und
halten der Qualität wie zum Beispiel maxi-       n synergetische Nutzung vorhandener        gezielter Manipulation liegen nah bei-
male Signallaufzeiten oder Paketverluste.          Betriebsmittel (Netzwerk-                einander und werden oft bewusst ver-
                                                   management)                              wischt. Neuester Trend sind Apps zur
„Netzoptimierungsmaßnahmen wie zum                                                          Überwachung unserer Körperfunk-
Ausbau und Erweiterung der Metronetze            n Entwicklung alternativer Anbin-          tionen, auf deren Datensammlungen
in Hannover oder Oldenburg können wir              dungen – zum Beispiel drahtlos           wir jederzeit über die Cloud zugreifen
selbst schneller und effizienter vorneh-                                                    können. Passend dazu erscheinen
men“, so Detlef Gnad. Erklärtes Ziel ist es,   „Wir wollen in den kommenden Jahren          plötzlich überall auf uns zugeschnit-
den Glasfaserkabelanteil zu erhöhen, um        ein intelligentes WAN aufbauen und wirt-     tene Fitnessprogramme, Diäten oder
wirtschaftlichere, höhere Bandbreiten zu       schaftlich betreiben, das den stetig stei-   Gesundheitstipps.
ermöglichen.                                   genden Anforderungen an Leistungsver-
                                               mögen und IT-Sicherheit auch in Zukunft      Was ist, wenn aus Marketing Manipu-
Die Eckpunkte der Neukonzeption des            entspricht“, erklärt Gnad.                   lation wird? Wenn mit Fake News und
Netzausbaus werden gerade erarbeitet.                                                       Dauerberieselung mit einseitigen Infor-
                                               Aktuell befindet sich IT.Niedersachsen       mationen das (Aus-)Wahlverhalten
Erste Überlegungen dazu lauten wie folgt:      gemeinsam mit einer ressortübergrei-         gezielt beeinflusst wird?
                                               fenden Expertengruppe in der Planungs-
n nachhaltige Erfüllung des zukünftigen        phase für dieses zukunftsweisende und        Zero ist ein realitätsbezogener Thriller
  Bandbreitenbedarfs                           umfangreiche Projekt: Die Leistungsanfor-    über strukturiertes Sammeln von
                                               derungen werden gerade gemeinsam             Daten in Netzwerken. Das Ziel? Die
n Sicherstellung der technischen Quali-        erörtert und abgestimmt. Geplant ist die     marktorientierte Wiederverwertung.
  täten (Bandbreiten, Verfügbarkeiten,         Vergabe im kommenden Jahr und direkt
  Laufzeiten)                                  anschließend ein zügiges Umsetzen.           Text: Kerstin Devlin

n Herstellung der Netz-Routing- und
  Funktionshoheit durch zentralen
  Eigenbetrieb
spITze . Gesundheitsmanagement

 Mehr als
„Braten ohne Fett“
IT.Niedersachsen-Gesundheitsmanagement
Vorreiter in der Landesverwaltung

Text: Carolin Oppermann, Christina Bögel
Foto: fotolia, Urheber: Andriy Dykun, Grafik: fotolia, Urheber: Dashk

                                                  Am 21. November 2016 zeichnete die           Gemeinsame Verantwortung:
                                                  Arbeitsgruppe des Innenministeriums          „Ja, wir machen das jetzt!“
                                                  „Arbeitsschutz und Gesundheitsmanage-
                                                  ment“ IT.Niedersachsen als „Best Practice    „Gelingen kann ein solches Unterfangen
                                                  im Gesundheitsmanagement“ aus.               nur, wenn die Führungsspitze dahinter-
                                                  IT.Niedersachsen hält außerdem Einzug in     steht“, erklärt Beims. „Meine Philosophie
                                                  die „TOP 100 – Impulse aus der Praxis“.      ist es, IT.Niedersachsen sowie die Mitar-
                                                                                               beiterinnen und Mitarbeiter erfolgreich zu
„Mir fällt auf, dass sich IT.Nieder-              „Unser Modell ist Vorreiter in der Nieder-   machen. Deshalb gilt für mich: Nicht
sachsen in den letzten Jahren stark               sächsischen Landesverwaltung. Damit          reden, sondern anfangen – ja, wir machen
                                                  haben wir einen Maßstab gesetzt.             das jetzt! Das muss ich als Geschäftsfüh-
um gesunde Arbeitsbedingungen
                                                  Andere wollen von uns lernen“, sagt          rer vorleben, sonst macht es keiner.“
und das Miteinander kümmert.                      Astrid Kriegeskorte.                         Als Führungskraft ist er eben auch für
Auch beim Thema Renovierung                                                                    Veränderungen innerhalb der Organisa-
und Umgestaltung von Räumen                       IT.Niedersachsen-Geschäftsführer Axel        tion verantwortlich. „Zufriedenheit und
                                                  Beims, IT.N-Personalratsvorsitzender Horst   Motivation in der Organisation zu verbes-
sowie am Engagement zum Bistro –
                                                  Knoke, die Gleichstellungsbeauftrage         sern, ist mir ein großes Anliegen. Ich will
unserer Mini-Kantine – merkt man,                 Claudia Frevel und Astrid Kriegeskorte,      nicht nur darüber reden, sondern auch
dass bei IT.N auch die Mitarbeite-                Fachgebiet 51 – Personal, haben das IT.N-    mit umsetzen.“
rinnen und Mitarbeiter wichtig                    eigene Prozessmodell entwickelt. Erfolg-
                                                  reich wurde die „Gefährdungsbeurteilung      Aus diesem Grund ist er Leiter der
sind. Das finde ich sehr positiv!“
                                                  psychische Belastung“ in das Gesundheits-    Gesundheitsmanagement-Steuerungs-
                                                  management eingebunden. Axel Beims,          gruppe bei IT.Niedersachsen.
Nobert Kolhoff                                    Astrid Kriegeskorte und Claudia Frevel
Fachgebiet 38 – Infrastrukturdienste              präsentierten es Ende 2016 insgesamt         Dieser gehören außerdem an: Astrid
                                                  über 200 Teilnehmenden aus der gesam-        Kriegeskorte, die Gleichstellungsbeauf-
                                                  ten Niedersächsischen Verwaltung. Ver-       tragte Claudia Frevel, der IT.N-Personal-
                                                  treten waren zum Beispiel Kolleginnen        ratsvorsitzende Horst Knoke, der Fach-
                                                  und Kollegen aus verschiedenen Ministe-      bereichsleiter Personal, Finanzen und Zent-
                                                  rien, der Finanzverwaltung und der           rale Dienste, Rainer Sander, die Leiterin
                                                  Landessozialverwaltung.                      der Personalentwicklung, Dr. Michaela

14   netzwerk 1. Ausgabe 2017
spITze . Gesundheitsmanagement

Hellwig, sowie der Schwerbehinderten-         Struktur für alle Beteiligten. Die schritt-
vertreter Andreas Elmhorst.                   weise Auseinandersetzung mit Werten
                                              und Organisationskultur, mit den Belan-
Vorbildwirkung auf Bundesebene:               gen der Beschäftigten, die sorgfältige Pla-   „Dank des Gesundheitsmanage-
„TOP 100 – Impulse aus der Praxis“            nung, das Dranbleiben an den Themen           ments kam unser Fachgebiet 21
                                              und die Vernetzung mit anderen Prozes-
                                                                                            (Kompetenzcenter HWS) in den
Auf Vorschlag des Landesvertreters aus        sen – wie beispielsweise dem Arbeits-
Niedersachsen, Bruno Reddehase, wurde         schutz – innerhalb von IT.Niedersachsen       Genuss einer Renovierung und
das Vorgehensmodell von IT.Niedersach-        sind vorbildlich.“                            Umgestaltung des Großraumbüros.
sen als gelungenes Praxisbeispiel für das                                                   Durch zwei neue Pflanzen und
Einbinden der psychischen Gefährdungs-        Das ist essenziell, denn psychische
                                                                                            neue Akustikwände wirkt das Büro
beurteilung als Teil des Arbeitsschutzes in   Belastungen im Arbeitskontext haben in
das Gesundheitsmanagement ausgewählt.         jüngster Zeit zugenommen. „Ob Burn-out,
                                                                                            größer und freundlicher.“
                                              Erschöpfung oder andere Beschwerden –
Die Initiative Neue Qualität der Arbeit       die Symptome sind stets individuell. Was      Bianca Kaufmann
(INQA) hat den Landesbetrieb in die           für den einen Stress bedeutet – zum           Fachgebiet 21 – Kompetenzcenter HWS
„Top 100 – Impulse aus der Praxis“ aufge-     Beispiel defekter Beamer –, kann für den
nommen. Eine große Auszeichnung – auf         anderen eine positive Herausforderung
Bundesebene!                                  sein“, erläutert Astrid Kriegeskorte.

IT.Niedersachsen zieht mit seinem vorbild-
haften Vorgehensmodell in die bundes-
deutschen Charts von in diesem Segment
beispielhaften Unternehmen und Organi-
sationen ein.                                     Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA)

Kleiner Landesbetrieb, Gesundheitsma-             Zukunft sichern, Arbeit gestalten:
nagement oho: IT.Niedersachsen steht              Das ist der Slogan der Initiative         Konsequent stellen die Angebote
nun neben Konzernen wie Microsoft oder            Neue Qualität der Arbeit (INQA),          dabei die Mitarbeiterinnen und Mitar-
SAP, die auch prämiert wurden. Damit ist          des Bündnisses für eine moderne           beiter in den Mittelpunkt – denn auf
der Landesbetrieb im Sinne der Gemeinsa-          Arbeitskultur.                            sie kommt es an: Je besser die Quali-
men Deutschen Arbeitsschutzstrategie                                                        tät der Arbeit und die Unternehmens-
(GDA) eines von 100 positiven Beispielen          Ins Leben gerufen vom Bundesminis-        kultur, desto innovativer und wettbe-
für gute Unternehmenspraxis. IT.Nieder-           terium für Arbeit und Soziales, enga-     werbsfähiger sind die Betriebe.
sachsen ist somit eine von wenigen Orga-          gieren sich hier Bund und Länder,
nisationen bundesweit, die psychische             Arbeitgeberverbände und Gewerk-           Die Initiative Neue Qualität der Arbeit
Gefährdungen am Arbeitsplatz beurteilt            schaften, Kammern, die Bundesagen-        bietet Expertise und praxisnahe
und vorbeugende Maßnahmen trifft.                 tur für Arbeit und Unternehmen            Unterstützung in vier personalpoliti-
                                                  sowie Sozialversicherungsträger und       schen Handlungsfeldern: Personalfüh-
Janna Stern und Mareike Claus von der             Stiftungen. Partnerschaftlich werden      rung, Chancengleichheit & Diversity,
„Landesvereinigung für Gesundheit und             in diesem Zusammenschluss Ideen,          Gesundheit sowie Wissen & Kompe-
Akademie für Sozialmedizin Niedersach-            Handlungshilfen und Beratungsange-        tenz. Ein ganzheitlicher und mitarbei-
sen“ loben die Arbeit von Astrid Krieges-         bote für eine moderne Arbeitskultur       terorientierter Ansatz steht dabei
korte und Claudia Frevel: „IT.Niedersach-         und Personalpolitik in Unternehmen        stets im Fokus.
sen hat sich viel Zeit für das Vorbereiten        und dem öffentlichen Sektor entwi-
und Auseinandersetzen mit dem Thema               ckelt. Gemeinsam soll die Qualität der    Unter www.inqa.de erfahren Sie
genommen und hat eine für sich passende           Arbeit in Deutschland weiter verbes-      mehr über dieses Bündnis.
und vernetzte Struktur entwickelt. Diese          sert werden.
Klarheit im Prozess gibt Sicherheit und

                                                                                                        netzwerk 1. Ausgabe 2017      15
spITze . Gesundheitsmanagement

„Meine Philosophie ist es, IT.Niedersachsen sowie die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfolgreich zu machen.
Deshalb gilt für mich: Nicht reden, sondern anfangen –
ja, wir machen das jetzt! Das muss ich als Geschäftsführer
vorleben, sonst macht es keiner.“

Axel Beims
Geschäftsführer, IT.Niedersachsen

                                        Updates für bessere                           Das Erfolgsrezept?
                                        Arbeitsbedingungen
                                                                                      „Wir suchen den direkten Draht zu den
                                        „Gesundheit ist kein statisches Gebilde,      Menschen. Das ist stets sehr individuell.
                                        sondern ein kontinuierlicher Prozess. Die     Bei uns muss niemand auf die Couch“,
             01 Infogespräch
                                        Qualitätssicherung auf diesem Gebiet zu       sagt Claudia Frevel. Gemeinsam identifi-
         02 Anonyme Befragung           gewährleisten, ist unser erklärtes Ziel.      zieren sie konkrete Bedürfnisse – von der
03 Ergebnispräsentation . Aktionsplan   Menschen verändern sich schließlich, Füh-     notwendigen neuen Zimmerdecke bis hin
                                        rungskräfte können wechseln. Gesundheit       zu Arbeitsprozessen und der Teamzusam-
        04 Umsetzungsworkshop
                                        am Arbeitsplatz zu erhalten und zu schüt-     menarbeit – die Mitarbeiterinnen und Mit-
     05 Regelmäßige Statusgespräche
                                        zen, ist uns sehr wichtig“, bekräftigt        arbeiter können alles nennen, was für sie
        06 Wirksamkeitsmessung          Claudia Frevel. Astrid Kriegeskorte           verbesserungsnotwendig erscheint.
                                        ergänzt: „Nicht nur, dass es uns mehr als
                                        sehr wichtig ist, gleichzeitig erfüllen wir   Drei Gründe pro
                                        damit auch die gesetzlichen Vorgaben,         Gesundheitsmanagement
                                        psychische Gefährdungen am Arbeitsplatz
                                        ernst zu nehmen und uns zu überlegen,         1. Transparenz
                                        wie wir diesen vorbeugen können. Wie          Wir schaffen Transparenz über die
                                        jeder Computer braucht nämlich auch jede      „gesundheitliche Verfassung“ der Organi-
 GESUNDHEITSMANAGEMENT                  Organisation regelmäßig Updates, um           sation, indem wir die Symptome identifi-
     6 SCHRITTE ZUM ERFOLG              richtig funktionieren zu können.“ Im Jahr     zieren und clustern.
                                        2017 durchlaufen die Fachgebiete 23
         Grafik: IT.N-Prozessmodell
                                        (Lösungsentwicklung und Fachverfahren)        2. Prävention
                                        und 37 (Datenbanken) den Prozess.             Damit gesundheitliche Beschwerden am
                                        Andere Bereiche sind gerade dabei.            Arbeitsplatz gar nicht erst entstehen,
                                                                                      erkennen wir sie frühzeitig und treffen
                                        Niemand muss bei uns auf die Couch            geeignete vorbeugende Maßnahmen.

                                        Der Aufwand lohnt sich und erste Erfolge      3. Vernetzung
                                        werden sicht- und spürbar. „Kolleginnen       Wir teilen unser eigenentwickeltes Pro-
                                        und Kollegen kommen zu uns und sagen          zessmodell als „Best-Practice-Beispiel“
                                        ‚Hier ist richtig was passiert‘ – das freut   gern mit anderen Organisationen und
                                        uns sehr“, so Kriegeskorte.                   vernetzen uns mit diesen.

16    netzwerk 1. Ausgabe 2017
spITze . Gesundheitsmanagement . IT.N 2022 – die gesunde Organisation

IT.N 2022 – die gesunde Organisation

Freie Fahrt für IT.Niedersachsen: Der Lan-             Die Betrachtung und Weiterentwicklung
desbetrieb blickt nach vorn, stellt seine              einzelner Streckenabschnitte oder Statio-
Weichen neu und hat neue Züge aufge-                   nen erfolgt unter dem Dach des Gesund-
gleist – Organisationsentwicklung 2022.                heitsmanagements beziehungsweise der
Grundlage hierfür ist ein von IT.N entwi-              psychischen Gefährdungsbeurteilung.
ckelter thematischer Streckenfahrplan.                 In den kommenden Monaten arbeitet
Betrachtet werden neben der Umsetzung                  IT.Niedersachsen mit der Techniker Kran-
großer Projekte und der betrieblichen Sta-             kenkasse gemeinsam an zahlreichen
bilisierung Perspektiven wie Arbeitsorgani-            Ansätzen, mit verschiedenen Zielgruppen
sation, Werte und Kultur sowie Kompe-                  bei IT.N. Als gestärkte, „gesunde Organi-
tenzen und Gesundheit im weiteren Sinne.               sation IT.N 2022“ möchte der Landesbe-
Mittels verschiedener Methoden wurden                  trieb das Jubiläum „25 Jahre zentrale
in der Vergangenheit ebenso Aspekte zu                 IT-Dienstleistung der Niedersächsischen
Themen der Personal- und Führungskräf-                 Verwaltung“ feiern.
teentwicklung integriert, aber auch zum
Miteinander oder der Kommunikation.

                                                                                                                                        2022
Gesundheitsmanagement                                         audit berufundfamilie

                  Infogespräche   Befragung im FG    Ergebnispräsentation,       Umsetzungs-        Status-           Wirksamkeits-
                  PE im FG        (anonym)           Aktionsplan mit den FG      workshop           gespräche         messung
                                                                                                                                                                 Perspektivweg
                                                                                                Zukunftsallee
                       Personalentwicklung
                                                                     Personalgewinnung,      Qualifizierung und       Skillmanagement                      Ausbildung    Trainings pp.
Führungskräfteentwicklung                                            Personalauswahl         Förderung
                                                                                                                                                      Gesamtverständnis wecken
                                                                                                                                                      und erlebbar machen
                                                                                                                               Struktur-
                                                                                                                          und Ablaufent-
                                  Anforderungen an     Führungskräfte-     Feedback-Kultur          Wichtigkeit der            wicklung
                                  Führungskräfte       Poolbildung                                  Führung (+200)

                                                                                                                                                                                Produkt-
                                                                                                                                                                             entwicklung
                                                                                                                                      Anforderung eines
                                                                                                                                      möglichen Kulturchanges
                                                                                                                                                                WAN

                                                                                      Reform
Meilensteine Geschichte                 1997 izn     2013 LSKN       2014 IT.N        Phase I                                Formulierung                               TK
                                                                                                                             Unternehmens-
                                                                                                                             verständnis
                                                                                                                                                                        PolizeiClient
                                                                     Gemeinsam        Projekt NiC        CI-Prozess
                                                                     IT gestalten
                                                                                                                                               Meilensteine morgen

                                                                                                                                             netzwerk 1. Ausgabe 2017            17
mITmensch . Personenporträt . Matthias Grimm

     Von einem, der das Panorama liebt

     Verloren wirkende Orte und leerstehende Gebäude üben eine magische Anziehung auf Matthias Grimm aus. Der
     51-Jährige liebt es, sie in ihrer vollkommenen Weite fotografisch zu verewigen, den Augenblick endloser Ruhe mit
     seiner Kamera einzufangen. Das sei für den gebürtigen Salzgitteraner eine Möglichkeit, zu entschleunigen. Mit
     einem Klick abzuschalten. Matthias Grimm lächelt, wenn er von seiner Passion – der digitalen Rundumpanorama-
     fotografie – erzählt. Als Leiter des Vor-Ort-Services Braunschweig (Fachgebiet 43) komme ihm diese Vorliebe zur
     Weitsicht sehr zugute. „Beruflich habe ich auch gern das Gesamtbild vor Augen“, sagt der Familienvater im blau-
     grün karierten Hemd: „Das betrifft in erster Linie meine Aufgaben als Führungskraft und nicht zuletzt den schönen
     Ausblick auf den Braunschweiger Dom und die Burg Dankwanderode aus meinem Büro im dritten Stock.“

                                           Klassischer Beamter mit                        ren stillgelegten Stadtbad Leipzig ent-
                                           einer Leidenschaft für IT                      standen. Das vierte Panorama stammt aus
                                                                                          der Maschinenfabrik der Königshütte in
     Interview: Christina Bögel            Matthias Grimms Büro ist hell und weit-        Bad Lauterberg“ (Bild oben). Neben den
     Panoramafoto: Matthias Grimm          läufig, in einer Ecke stehen rote Stühle um    roten Stühlen sind die Bilder die einzigen
     Porträt: Christina Bögel              einen Besprechungstisch herum, daneben         Farbtupfer im sonst eher schlichten, mini-
                                           auf einem Sideboard eine Kaffeemaschine.       malistisch eingerichteten Büro.
                                           Seinen Tisch hat Grimm angehoben, um
                                           zwischendurch im Stehen zu arbeiten.           Teamplayer mit
                                          „Zu häufig sitze ich. Diese Abwechslung         Carpe-diem-Philosophie
                                           tut gut“, sagt Grimm. Für ihn als ausgebil-
                                           deten Verwaltungsbeamten im gehobe-            Dass er nun seit 1991 im IT-Bereich
                                           nen Dienst ist Beständigkeit allerdings        arbeite, sei reiner Zufall, der auf seinem
                                           ebenfalls sehr wichtig. An allen Wänden        Interesse an technologischen Entwicklun-
                                           hängen Panoramafotografien, auf Lein-          gen beruhe. Dank zahlreicher Lehrgänge
                                           wand gedruckt. Zeitlose Kunst maroder          und Kurse im Informations- und Kommu-
                                           Industriekultur, fotografisch vor dem end-     nikationstechnikbereich sei Grimm da
                                           gültigen Verfall gerettet. „Drei der Panora-   langsam „reingerutscht“. Zuvor war er bei
                                           men sind im ehemaligen, seit vielen Jah-       der Bezirksregierung Braunschweig und

18   netzwerk 1. Ausgabe 2017
mITmensch . Personenporträt . Matthias Grimm

beim Landesrechnungshof in Hildesheim           flächendeckend Monitore austauschen,             hungen, eben wichtig. „Aus Spaß machen
tätig. Seit 2008 arbeitet er bei IT.Nieder-     fahren wir auch mit nach Hildesheim. Da          wir eine kleine Tipprunde, obwohl ich,
sachsen. Seit letztem Jahr leitet Grimm         helfen wir uns gegenseitig. Das ist selbst-      zugegeben, kein Fußballfan bin. Manch-
den Vor-Ort-Service Braunschweig.               verständlich“, so Grimm.                         mal ist meine Unwissenheit dabei aber
„Gegen sechs Uhr beginne ich üblicher-                                                           ganz vorteilhaft“, gesteht Grimm und
weise meinen Arbeitstag, der normaler-          „Da ziehen wir alle sehr,                        lacht. „Ich kann aber immer noch mehr
weise bis 16 Uhr dauert. Freitags mache         sehr gut an einem Strang“                        mit Fotografie anfangen.“ Im Herbst geht
ich früher Feierabend“, erzählt Grimm,                                                           es für den Hobbyfotografen wieder an die
faltet seine Hände und legt sie behutsam        Den Überblick behalten, koordinieren,            Nordostseeküste. Und da ist es dann
in den Schoß. Den Tag nutzen – „ja,             spontan reagieren – Matthias Grimm und           wieder: das Panorama, das er so liebt.
darum geht es“. Carpe diem, wie es in           seine Mitarbeiter sind da, wenn die Lan-
einem seiner Lieblingsfilme „Der Club der       desschulbehörde, das Landessozialamt,
toten Dichter“ heißt.                           der Landesrechnungshof, die Landesauf-
                                                nahmebehörde Niedersachsen oder das
Als Verantwortlicher für ein achtköpfiges       Niedersächsische Landesinstitut für schuli-
Team, ausschließlich aus Männern beste-         sche Qualitätsentwicklung Hilfe benötigen.
hend, davon sechs in Braunschweig und           „Vieles ist heute virtuell und unpersönlich“,
zwei in Hildesheim, sei es für ihn wichtig,     sinniert Grimm. „Wir legen Wert auf Kun-
dass alle zusammenhalten. „Wir haben            dennähe, direkt und persönlich. Das
fast täglich Meetings, telefonisch oder         macht unsere Arbeit aus.“ Im gesamten
persönlich, regelmäßige Standort- und           Fachbereich 4 (Regionaler Betrieb und
Fachgebietsbesprechungen, Lync-Sessions.        Nutzerbetreuung) ist das Dienstleistungs-
Durch die räumliche Distanz liegt es mir        verständnis sehr ausgeprägt. „Wir sind für
am Herzen, dass jeder mit jedem sprechen        die Anwenderinnen und Anwender da,
kann, füreinander da ist und auch mal           nehmen ihre Probleme ernst, handeln so
Aufgaben übernimmt, wenn einer ausfällt.“       schnell wie möglich, sind maximal flexi-
                                                bel – in personeller und mobiler Hinsicht“,
Auf vier Rollen von Celle bis Wolfs-            versichert der Fachgebietsleiter und rückt
burg über Helmstedt bis Göttingen               seine filigrane Brille zurecht.

Matthias Grimm ist jemand, der sich selbst      Fußballtipprunden und
nicht gern in den Vordergrund stellt. Er        gemütliches Beisammensein
weiß, dass ein Vor-Ort-Service nicht im
Alleingang funktioniert, die anfallenden        Grillabend, Weihnachtsfeier, kleine
Aufgaben nicht allein zu stemmen sind.          Geburtstagsrunden – auch neben der
Das Kurzfristige erfordert große Flexibilität   Arbeit findet Grimm Zeit, mit den
und Dynamik. „Mit zwei Dienstfahrzeu-           Kollegen auf persönlicher Ebene zusam-
gen schaffen wir eine ganze Menge an            menzukommen.
Kilometern pro Wagen, schätzungsweise
bis zu zwanzigtausend jährlich. Wenn wir        Für den Vor-Ort-Serviceleiter ist das
zum Beispiel beim Landesrechnungshof            Gesamtpaket, das „Abrunden“ von Bezie-

                                                                                                             netzwerk 1. Ausgabe 2017     19
auftrITt . Veranstaltungen . Rückschau

                                              IT-Symposium 2016
     auftrITt . RÜCKSCHAU

                                              „Digitale Verwaltung – bürgerfreundlich,
                                              sicher und effizient“. Dieses Leitthema
                                              füllte IT.Niedersachsen auf dem IT-Sympo-
                                              sium 2016 mit Leben. Eingeladen hatte
                                              das Ministerium für Inneres und Sport
                                              (MI). IT.Niedersachsen war an beiden Ver-
                                              anstaltungstagen (15. und 16. November
                                              2016) mit Fachexperten und Vorträgen
                                              vertreten.

                                              Auf Ideenfang

                                              Zum Einsatz kam auch die Ideenfänger-
                                              Werkstatt von IT.Niedersachsen. Sie
                                              feierte ihre Premiere zuvor auf dem
                                              Kundenforum IT. Auf dem diesjährigen
                                              IT-Symposium wird IT.Niedersachsen
                                              wieder vertreten sein.

     ALD-Tagung in Hannover 2016
     Während die Flieger der „Kranich-Air-    ten sich alle Teilnehmenden zu Facht-
     line“ streikbedingt am Boden blieben,    hemen aus, wie zum Beispiel eVerwal-
     rollten die Züge. Und das nicht nur      tung, Digitalisierung 4.0, Zukunft der
     auf der Schiene, sondern auch am         Rechenzentren, Multiprojektmanage-
     Flughafen Hannover. Hier tagten die      ment, Verfahrensmodernisierung oder
     Leiter der deutschen Datenzentralen      die Zertifizierung der EU-Zahlstelle und
     am 1. und 2. Dezember 2016.              deren Auswirkungen.

     Am Beispiel einer Bahnreise nahm         Stimmenblitzlichter des Bordfunks
     IT.Niedersachsen-Geschäftsführer
     Axel Beims alle Teilnehmenden mit –      „Es ist wichtig, dass sich alle Vertreten-
     bis ins Jahr 2022. IT.Niedersachsen      den der Datenzentralen verständigen –
     wird um eine große Anzahl an Mitar-      über schwierige IT-Themen und techni-
     beiterinnen und Mitarbeitern anwach-     sche Umsetzungen. Wissen auszutau-
     sen. Die zeitgerechte, erfolgreiche      schen ist wichtig, um Synergien zu nut-
     Integration ist eine große Aufgabe –     zen und die Effizienz zu steigern“,
     hier waren sich alle Anwesenden einig.   bilanziert Ines Fiedler (Vorständin, IT-
                                              Dienstleistungszentrum Berlin). „Der
     Neben dem Kulturwandel im Zuge           offene Austausch und die Diskussion ist
     des personellen Wachstums tausch-        sehr fruchtbar.“

20    netzwerk 1. Ausgabe 2017
auftrITt . Veranstaltungen . Rückschau

Axel Beims und Boris Pistorius, der Niedersächsische Innen-           SAP demonstrierte Staatssekretär Stephan Manke (Mitte)
minister, lauschten den Ausführungen von Dr. Thomas Kremer            und Axel Beims (rechts) cloudbasierte Services – hier der
(Deutsche Telekom, Vorstand für Datenschutz, Recht und                smarte Flughafen der Zukunft mit SAP-Cloud auf Hana-Basis
Compliance) zum Thema Informationssicherheit

Virtuelle Vielfalt
und digitale Kirschblüten

Den Startschuss für die diesjährige         Markterkundung und Umsetzung                   Nach der Sitzung des IT-Planungsrates
CeBIT gab Bundeskanzlerin Angela            für die Verwaltung                             erkundeten Axel Beims und Staatssekretär
Merkel am 19. März. Neben einer                                                            sowie CIO Stephan Manke das Messege-
Zukunftsvision gewährte sie fundierte       „Ich bin sehr froh, dass die CeBIT in Han-     lände in Hannover. Nach Minister Boris
Einblicke in ihre Vorstellung der           nover stattfindet. Für die IT-Branche ist es   Pistorius wollte sich auch CIO Stephan
Gesellschaftszukunft.                       stets eine gute Gelegenheit, sich mit aktu-    Manke über die digitalen Themen der
                                            ellen sowie auch Zukunftsthemen und            Zukunft informieren.
IT.Niedersachsen-Geschäftsführer Axel       -visionen zu befassen. Es liegt an uns, dar-
Beims begleitete an zwei aufeinander-       aus gewinnbringende Erkenntnisse abzu-         „Bei unserem gemeinsamen CeBIT-Rund-
folgenden CeBIT-Messetagen den Nieder-      leiten, Realisierbarkeiten abzuwägen und       gang haben wir mit Lieferanten gespro-
sächsischen Innenminister Boris Pistorius   sinnhafte Schlüsse hinsichtlich Nutzbarkeit    chen und überlegt, welche dieser Entwick-
und Staatssekretär Stephan Manke.           und Adaption für uns zu ziehen“, so            lungen sich in welcher Form sinnvoll für
Gemeinsam besuchten sie jeweils knapp       Beims. „Unsere Aufgabe besteht darin,          uns als Verwaltung adaptieren lassen“, so
15 Stationen. Neben Besuchen des            den Markt zu erkunden und auf die Ver-         Axel Beims.
eindrucksvollen Vodafone-Pavillons oder     wendbarkeit in der Verwaltung zu prüfen.
der japanischen Messepartner standen        Deshalb bin ich vor Ort und begleite unse-
mannigfaltige Stops auf der Agenda –        ren Minister, Boris Pistorius, sowie unseren
zum Beispiel SAP, das Fraunhofer IESE,      CIO, Stephan Manke. Beide erkunden
WhiteIT oder auch das große Stände-         Trends. Meine Aufgabe ist es, die beiden
Rondell des IT-Planungsrates in Halle 7     bei den unmittelbaren Lieferanten-
(„Public Sector Parc“).                     kontakten zu beraten.“

                                                                                                         netzwerk 1. Ausgabe 2017     21
spITze . Leistungen und Erfolge von IT.Niedersachsen

                                                                                                                              Hintergrundfoto: fotolia, Urheber: uliaymiro37046
   Samba-Umzug flüssig                                          Die Allgegenwärtigkeit
   im Flüstermodus                                              des modernen Büros
   Wenn es irgendwo hakt, ist der Aufschrei stets groß.         Virtual Private Network (VPN) beliebter denn je
   Läuft eine Migration hingegen ganz geschmeidig,
   bekommt es kaum jemand mit. So migrierte in nicht ein-       Aufgrund wachsender Nutzerzahlen hat IT.Niedersach-
   mal zwei Arbeitstagen das Samba-Redesign-Team im             sen die VPN-Servicequalität weiter gesteigert. So wurde
   September letzten Jahres das Beihilfe-Berechnungspro-        die VPN-Infrastruktur um ein zweites hoch performantes
   gramm Samba. Reibungslos wurde aus Alt Neu. Mehrere          Gateway erweitert und redundant ans Internet ange-
   Terabyte an Daten, verteilt auf zwei Datenbanken, zogen      schlossen. Der Wechsel der Server-Plattform von Win-
   um – problemlos. Die Daten sind jetzt Unicode-fähig und      dows auf Linux hat den gesamten Service noch ressour-
   damit für die Zukunft gerüstet. Ein wichtiger Meilenstein,   censchonender und effizienter werden lassen.
   denn damit können besondere Zeichen auch in Nachna-          Regelmäßige Software-Updates der zentralen VPN-Infra-
   men dargestellt werden. Warum es so flüssig lief und der     struktur und -Clients steigern darüber hinaus die Leis-
   „Go-live“ erfolgreich war? Das Team testete die Migra-       tung und schließen Sicherheitslücken. Bis zu 1.300 VPN-
   tion vorher live auf einem zweiten Server.                   Tunnel sind zeitgleich aktiv und stets störungsfrei. Das
                                                                aktuelle Produkt ist bereits jetzt Windows-10-fähig.
   Eingesetzt wird Samba vom Niedersächsischen Landes-
   amt für Bezüge und Versorgung (NLBV) für das Erstellen       Ausblick? Das VPN-Team arbeitet daran, die Benutzer-
   der Beihilfebescheide sowie Heilverfahrensleistungen         freundlichkeit des IT-Service mit Hilfe von Software-Zerti-
   und Heilfürsorgeleistungen, hauptsächlich für die Beam-      fikaten zu verbessern.
   tinnen und Beamten des Landes Niedersachsen. Beihil-
   feanträge in vierstelliger Anzahl bearbeiten die NLBV-
   Sachbearbeiterinnen und -Sachbearbeiter. Hinzu
   kommen Beihilfeabrechnungen im Auftrag für Drittkun-         Neue „ULA“
   den außerhalb der Landesverwaltung. Für das Zahlbar-
   machen von Heilfürsorgeleistungen verarbeitet Samba          „Flatrate“ zwischen IT.Niedersachsen
   außerdem auch Sammelabrechnungen von Arzt- und               und Oracle eingetütet
   Apothekenabrechnungszentren.
                                                                Zwei Jahre hat es gedauert – ein Kraftakt. IT.Niedersach-
                                                                sen hat in Vertretung des Landes Niedersachsen ein soge-
                                                                nanntes Unlimited License Agreement (ULA) mit dem
                                                                US-amerikanischen Soft- und Hardwarehersteller Oracle
                                                                abgeschlossen. Unterzeichnet wurde der Vertrag am
                                                                29. November 2016 in Hannover. Die Laufzeit beträgt fünf
                                                                Jahre. Damit können alle IT.N-Kundinnen und -Kunden
                                                                14 verschiedene Oracle-Produkte auf Basis einer wirt-
                                                                schaftlichen und rechtlich stabilen Grundlage nutzen.

                                                                „Für unsere Kundinnen und Kunden bietet der Vertrag
                                                                eine Finanzplanungssicherheit der Dienststellen durch sta-
                                                                bile Entgelte bis Vertragsende. Wenn Hardware erneuert
                                                                oder erweitert werden muss, auch im Hinblick auf Virtua-
                                                                lisierungsmaßnahmen, sind deren Auswirkungen besser
                                                                und einfacher kalkulierbar“, so Rainer Sander (Leitung
                                                                Fachbereich 5 – Personal, Finanzen und Zentrale Dienste).

22 netzwerk 1. Ausgabe 2017
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