Faire Kamelle Königsdorf in Indien Leben nach dem Tod Kirche gestalten - Ökumene in Königsdorf - Katholische Kirche in ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
A us g a b e M ai 20 1 9 Ö k u m e n e i n K ö n i g s d o rf Nr. 37 • Faire Kamelle • Königsdorf in Indien • Leben nach dem Tod • Kirche gestalten
VO RWO RT IM P R E S SU M Herausgeber: Katholische Gemeinde St. Sebastianus, Königsdorf Spechtweg 1-5 50226 Frechen-Königsdorf Telefon (0 22 34) 99 10 210 www.kirche-in-koenigsdorf.de Auf Augenhöhe Evangelische Christusgemeinde Brauweiler-Königsdorf Pfeilstraße 40 50226 Frechen-Königsdorf Telefon (0 22 34) 6 22 17 Es ist viel los hier in Königsdorf und auch in unseren beiden Gemeinden. Einen www.ev-christusgemeinde.de kleinen Einblick davon bekommen Sie, wenn Sie diese Zeitschrift lesen. Hier Für die Redaktion: wird von Festen, Reisen und Aktionen berichtet. Das Angebot ist groß und Ralf Bittner, Franz Langecker, vielfältig. Und hinter all dem stehen auch immer Menschen, die sich ehrenamt- Michael Schulz, Christa Weingarten, lich engagieren. Maria Weingarten E-Mail an die Redaktion: Alleine damit diese Zeitung bei Ihnen im Briefkasten landet, ist eine ganze ImTeam@kirche-in-koenigsdorf.de Schar von Ehrenamtlichen am Werk. Sie kümmern sich um Finanzierung, füllen Werbung: das Blatt mit Ideen, organisieren Redaktionstreffen – und am Ende eben auch, Werner Schiffer: (0 22 34) 6 23 46 und dass diese Zeitung den Weg zu Ihnen nach Hause findet. Barbara Fetten: (0 22 34) 4 30 52 20, b.fetten@ra-fetten.de Wir Pfarrerinnen und Pfarrer würden all das alleine überhaupt nicht leisten können. In Gestaltung: unserem Zusammenleben in den Gemeinden sind wir darauf angewiesen, dass Sylvia Bach: (02 41) 53 13 13 sich viele Menschen beteiligen und Verantwortung übernehmen. Nicht nur, damit mobil (01 51) 57 77 46 10 alles reibungslos funktioniert und wir ein vielfältiges Programm anbieten können, E-Mail: sylviabachaachen@web.de sondern auch und vor allem deswegen, weil Gott jedem von uns Talente und Coverfoto: Gaben mitgegeben hat, die er nicht für sich behalten soll. Er hat sie uns ge- Magdalena Marek schenkt, damit wir sie in unserem Leben für uns, für andere und für Gott Fotos, Grafik: selbst einsetzen. Umso schöner ist es, dass sowohl die katholische als auch die ctk, cw, mw, cs, fl, js evangelische Gemeinde Ehrenamtskoordinatoren einstellen konnten, die noch Druck: einmal in besonderer Weise Talente und Gaben der Menschen würdigen können. R. Roth GmbH, Solingen Auflage: Mehr darüber erfahren Sie weiter hinten in diesem Heft. 5.800 Exemplare Viel Freude beim Lesen wünschen Ihnen Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung Anni Fastenrath und Christof Dürig der Herausgeber wieder. 2
I N H ALT Vorwort und Impressum.............................. 2 Inhaltsverzeichnis........................................ 3 Fairtrade-Bananen beim Königsdorfer Karnevalszug.......................... 3 Die Lehre von den „Letzten Dingen“............ 4 Sic Transit Gloria Petri................................. 8 Arbeitskreis Fairer Markt sorgte Indienreise – Mystique India...................... 12 für fair gehandeltes Wurfmaterial Bericht aus der Christusgemeinde Fairtrade-Bananen beim Abschied von Pfarrerin im Probedienst Anne-Berit Fastenrath, Dank aus dem Presbyterium an Pfarrerin Fastenrath.......... 14 Wie geht es weiter für die Ev. Gemeinde?......... 15 Neues aus der Pfarreiengemeinschaft......... 16 Königsdorfer Karnevalszug Aus den Gemeinden Frechen ist vor drei Jahren als „Fair Trade Stadt“ ausgezeichnet Interview mit Kaplan Albert Kikalulu............... 18 worden und sorgt seitdem für die Verfügbarkeit fair gehandelter Interview mit Pastoralreferentin Waren in Gastronomie und Einzelhandel. Der Arbeitskreis Fairer Maike Teller.................................................... 20 Markt in Königsdorf, seit 19 Jahren aktiv, zählt neben dem Welt- Vorstellung der Ehrenamtskoordinatorin laden Frechen und anderen Initiativen zu den Motoren dieser Evelyn Buchner............................................... 22 erfreulichen Entwicklung. Dieser Trend sollte auch beim Karneval nicht haltmachen. Vorstellung des Ehrenamtsförderers Markus Gehringer........................................... 23 Blick über den Tellerrand miteinander-füreinander Lotsenteam............................................... 24 Ehrenamtskoordinatorin Teresa Müller-Alander................................ 25 UZONDO Schweizer Bauorden: „Wir wollen den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern!“...................................... 34 Bangalore Die Kinder, die unsere Schule in Amaravathi besuchen, vergessen wir nicht................... 37 Seniorentreff Ein Besuch beim Seniorentreff im Beim Königsdorfer Karnevalszug am 2. März 2019 war der Faire Markt evangelischen Gemeindehaus.................... 26 erstmals als Fußgruppe mit dabei und brachte jede Menge Kamelle aus fair gehandelten Zutaten und in Bio-Qualität unters närrische Volk. Der Aus der Bücherei Knüller war jedoch, dass die als Bananen verkleideten Mitglieder des Arbeitskreises außerdem fleißig Fairtrade-Bananen verteilten, was bei Buchvorstellung – Roman den Zuschauern super ankam, denn die gelben Früchte waren richtig „Mittagsstunde“ von Dörte Hansen........... 32 lecker. Gedicht Mit seiner Aktion möchte der Faire Markt bei den Königsdorfern und „Glück“ von Theodor Fontane.................... 33 allen jecken Besuchern des Karnevalszuges den Fairen Handel ins Be- wusstsein rufen und zum Fairen Einkauf in unseren Laden im Jugend- Kinder und Jugend magnet einladen, auch wenn die leckeren Bananen dort bis auf Weiteres Die Pfadfinder laden ein zur Feier nicht zu finden sein werden. „66 Jahre Stamm Hildebold“..................... 27 OKJA – Klein aber fein, das neue Wohnzimmer für die Jugend...................... 28 WEITERE INFORMATIONEN: Bibelquiz.................................................... 30 Arbeitskreis Fairer Markt Kom.Mit-Sommeraktion............................. 31 www.fairermarkt.de info@fairermarkt.de Termine evangelisch.................................. 38 Termine katholisch.................................... 39 3
Die Lehre von den Letzten Dingen oder: Eschatologie ist echt das Letzte! „Um Himmels Willen!“ – „Was zur Hölle …?“ – „Nicht in diesem Leben!“ Jeder von uns benutzt solche Ausdrücke im Alltag. Aber abgesehen davon, dass sie alle eine große Entrüstung aus- drücken, haben sie noch etwas anderes gemeinsam: Alle diese Phrasen beschäftigen sich mit dem Leben nach dem Tod. – Klingt übertrieben? Stimmt aber! E s fällt uns vielleicht gar nicht mehr auf, aber die Frage, was nach dem Tod passiert, ist eine der bedeutendsten Fragen der Menschheitsgeschichte. Für Anthropologen ist von Led Zeppelin geht es immer um das Bild vom Jenseits. Auch wenn das Konzept als zu sperrig abgelehnt wird, die Grundidee bleibt in uns verwurzelt. in der Unterscheidung vom hoch entwickelten Affen zum frühesten Menschen die Bestimmung eines komplexen In der Theologie kennen wir natürlich auch ein Wort für die Sozialverhaltens und höherer Denkprozesse wichtig. Ein Frage nach dem, was nach dem Tod kommt. Die Eschato- wichtiger Hinweis ist für sie die Entwicklung einer Bestat- logie (τὰ ἔσχατα: die Letzten) nennt man auch die Lehre tungskultur; denn Beerdigungsrituale und Grabbeigaben von den Letzten Dingen. Darin fasst sich all das zusammen, zeigen, dass der Mensch sich selbst als sterblich erfährt was wir Christen am Ende des Credos mit den kurzen und anfängt, über seine irdische Existenz hinauszudenken. Sätzen „… Auferstehung der Toten und das Ewige Leben“ Dies führte zur Entwicklung von Mythen, Religionen und bekennen. Es geht also um den Wechsel vom Diesseits Kultur. Frühe Gräber sind bereits vor 80.000 Jahren nach- zum Jenseits. Da wir aber über das, was nach dem Ende gewiesen. So lange schon fragen sich Menschen, wie es kommt, so gut wie nichts aussagen können, hat man sich nach dem Tod weitergeht. lange darauf beschränkt, die endzeitlichen Zukunftsbilder, wie sie sich in der Offenbarung finden, chronologisch und Heutzutage ist diese Frage jedoch eher in den Hinter- systematisch zu sortieren. Das Ergebnis war ein Dies- grund gerückt. Zukunftsaussichten wie Himmel und Hölle gelten als das überholte Droh- und Belohnungskonzept einer ver- gangenen Epoche. Was zählt, ist Aktualität. Man will nur noch über das Hier und Jetzt nachdenken. Hat sich die Frage nach den Letzten Dingen also nach 80.000 Jahren nun erübrigt? Was so tief im Menschen verwurzelt ist, geht nicht einfach verloren. In unserer Alltagssprache, aber auch in modernen Liedern wie „Knockin̓ on Heaven̓s Door“ von Bob Dylan, „Highway to Hell“ Meisterbetrieb Otto Bedachungen GmbH von AC/DC oder „Stairway to Heaven“ Aachener Str. 624 Dachdeckerei 50226 Frechen Bauklempnerei Telefon: 0 22 34 - 64 120 Telefax: 0 22 34 - 69 19 50 Fassadenbau www.ottobedachungen.de 4
seits-Jenseits-Dualismus, in dessen Betrachtung die Welt zu einem Bewährungsort für das Jenseits verkam, während die Hoffnungsperspektive etwas völlig Unkonkretes wurde. Doch der eigentliche Gegenstand der Eschatologie ist, wie Johanna Rahner es nennt, „Vollendung von Welt, Men- schen und Geschichte“. Konkret ist die Eschatologie also kein düsteres Bilderbuch oder ein munteres Ratespiel, sondern lehrt, dass wir das Reich Gottes, das wir laut Christus im Hier und Jetzt als angebrochen erfahren können, auch in der jenseitigen Zukunft erwarten und in seiner Vollendung erhoffen dürfen. Auch viele andere Religionen beschäftigen sich mit der Frage nach dem Ende und kennen ein Leben nach dem Tod in Form von Wiedergeburt oder einer rein seelischen Existenz. Die christliche Idee der Auferweckung des sterblichen Leibes zu einem ewigen Leben ist dagegen eine recht einzigartige Zukunftshoffnung. Wie kommen wir überhaupt darauf, dass die Toten wieder auferstehen? Der sperrige Ausdruck der „Auferstehung des Fleisches“ klingt doch für heutige Ohren ohnehin eher nach Zombie- Apokalypse als nach positiver Jenseits-Hoffnung, oder? Auslöser für die ganze Überlegung ist nicht zuletzt die bib- lische Aussage, dass Gott „nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebenden“ ist (Mk 12,27). Gemeint ist damit die frühe jüdische Vorstellung, dass der Mensch nur zu Lebzeiten seine Beziehung zu Gott aus- leben kann, da er nach seinem Tod nicht mehr in Gottes Zuständigkeitsbereich fällt. Äußerst unfair erscheint es da, dass am Ende alle Menschen sterben müssen und zwar auch die Guten und Gerechten. Dar- aus resultierte für die frühen Christen, dass wir nach unserem Tod für ein Leben bei Gott wieder lebendig werden müssen. Und während die durch die griechischen Philosophen geprägte Umwelt den Leib als etwas Schwaches und eher Störendes ansah, das die Seele davon abhielt, ihr volles Ideal zu erreichen, so sahen das die Christen natürlich anders: Wäre der Körper etwas Überflüssiges und das irdische Leben nur eine Vorstufe zur jenseitigen Geistes-Exis- tenz, wieso hätte Gott sich dann die Mühe gemacht, Mensch zu werden? Wie das aber so ist, wenn man sich von einer anderen Meinung abheben will, schossen die frühen Christen etwas über das Ziel hinaus mit einem extrem materiell gedach- ten Ansatz: Am Jüngsten Tag erfolgt für alle die Wiederherstellung des verwesten Wir bieten aus einer Hand: • Elektroarbeiten Körpers. – Wobei wir wieder bei der Zom- • Installation • Mauer-, Putz-, Fliesenarbeiten biapokalypse wären … • Heizungsarbeiten • Trockenbauarbeiten Bei dieser Vorstellung drängt sich aber noch eine ganz andere Frage auf: Was ma- chen wir eigentlich zwischen Tod und Auferstehung? Denn wenn wir sterben, 5
sind wir ja nicht weg. Unsere Seele ist noch da, aber einen für den Menschen einen verklärten Leib nach seinem Tod, Leib bekommen wir erst wieder bei der allgemeinen Auf- welcher der Seele ihre Vernetzung mit Menschen, Gott erstehung des Fleisches? und Geschichte erhält, aber nicht identisch ist mit dem verwesenden Leib, der nach dem Tod zurückbleibt. Durch die Jahrhunderte gab es die unterschiedlichsten Ideen dazu: Augustinus kennt zwei Auferstehungen, eine Was die Wartezeit angeht, so wirft ein anderer Theologe, der Seele und eine des Leibes am Ende der Zeit. Thomas Gerhard Lohfink, ein, dass Zeit eine rein diesseitige von Aquin argumentiert, dass Leib und Seele eine Einheit Wahrnehmung sein könnte, sodass nach unserem Tod für bilden und der Tod beides voneinander trennt. Dadurch jeden bereits die Ewigkeit bei Gott beginnt. Auch Papst kann die Seele zwar fröhlich nach dem Tod herumschweben, Benedikt XVI. hat sich zur Auferstehung des Fleisches ist aber in einem unvollkommenen Zustand, der erst durch geäußert. Für ihn geht es ganz klar um die Auferstehung die Rückerlangung des Leibes beendet wird. des ganzen Menschen als Person, nicht als Zerfallspro- dukt aus Leib und Seele, aber auch nicht als irdische Exis- Im 14. Jahrhundert kommt man auf die Idee, dass die Seele tenz 2.0. Der Mensch besteht in seiner Gesamtheit fort, nach dem Tod schläft bis zum Jüngsten Gericht, wo sie allerdings verwandelt, wie es Gottes Plan der Vollendung dann endlich zusammen mit ihrem Körper wieder aufer- entspricht. steht. Erst im 20. Jahrhundert scheint klar zu werden, was das eigentliche Problem an dieser Idee ist: Wenn Leib und Nimmt man also die Einheit von Leib und Seele ernst, Seele eine Einheit sind, können sie nicht getrennt existieren. dann muss man davon ausgehen, dass die sterbliche, irdische Der Körper ist der Ausdruck der Seele, ihr einziges Medium. Existenz „Spuren in der Seele hinterlassen“ hat, wie Johanna Wir können einen Menschen nicht ohne Körper denken. Rahner sagt, die den Menschen zu dem machen, was er Giesbert Greshake sagt dazu, dass der Körper das „Medium“ ist: nicht Leib plus Seele, sondern eine unteilbare Person, der Seele ist, mit dem sie in Beziehung tritt mit den Mit- die nach dem Tod des Körpers eine Verwandlung erfährt. menschen und ihrer Umwelt. Nur der Leib ermöglicht Dadurch wird sie nicht bloße Energie, sondern die Fähig- dem Menschen Kommunikation und Interaktion. keit zu Beziehung und Interaktion, die einen Menschen ausmacht, bleibt ihr erhalten. Unsere Fähigkeit, einander die Hände zu reichen, zu lächeln, wenn wir uns freuen, oder zu weinen, wenn wir traurig Also doch keine Zombie-Apokalypse, die uns drohend im sind, ist es also, was den Körper ausmacht. Ohne unseren Nacken sitzt. Ganz im Gegenteil: Die Lehre von den Letzten Körper fehlte dem Menschen etwas Entscheidendes. Das Dingen war eigentlich nie dazu gedacht, Ängste zu schüren, würde bedeuten, dass wir im Tod, so wie Thomas von sondern sich mit der Hoffnung auf die Vollendung der Aquin es vorschlug, erst einmal ein Manko erfahren. Uns Schöpfung und jedes Einzelnen zu beschäftigen. Aber so oder fehlt der Körper zum Glücklichsein. Ganz im Wider- so, einen großen Vorteil hat das Ganze: spruch dazu steht aber unsere Überzeugung, dass unser irdisches Leben im Tod seine Vollendung erfährt. Kein Die Eschatologie ist echt das Letzte, worüber wir uns Sorge Defizit also, sondern ein Zugewinn! machen müssen …! Maria Weingarten Mit dem Bild des verklärten Auferstehungsleibes Jesu Christi im Hinterkopf erwartet Giesbert Greshake auch 6
7
Sic Transit Gloria Petri? Oder echte Gewaltenteilung – jetzt! Endlich eine Reform des Systems – oder doch wieder nur halbherzige Schuldeingeständnisse ohne nachhaltige Konsequenzen? Leider ist diese Frage auch nach dem sogenannten Anti-Missbrauchsgipfel vom Februar 2019 im Vatikan noch immer nicht zufriedenstellend beantwortet. In welche Richtung der Weg einer sich erneuern- den Kirche führen muss, das hatten acht bekannte deutsche Katholikinnen und Katholiken in einem offenen Brief an Kardinal Reinhard Marx im Vorfeld der Konferenz bereits unmissverständlich aufgezeigt: Schluss mit der Überhöhung des Priesteramtes, Freiwilligkeit des Zölibats, Weiheämter für Frauen, eine veränderte Sexualmoral und echte Gewaltenteilung in der Kirchenführung. A In Frechen war es ähnlich. Dabei wissen wir aus einer An- uch wenn kaum Freude aufkam angesichts der fang 2018 vom Bistum Essen vorgelegten Studie, dass es wenig konkreten Ergebnisse der Vatikan-Konferenz, kaum einen plötzlichen Austritt gibt. Fast jeder Abschied so muss immerhin zugute gehalten werden, dass das ist ein längerer Prozess, der auf zunehmender persönlicher (wahrscheinlich Jahrhunderte alte, aber bisher immer unter Distanz zu Kirche und Glauben, vor allem auf Ablehnung dem Teppich gehaltene) Thema des Missbrauchs erstmals von moralischen Maximalpositionen und Machtstrukturen in der Kirchengeschichte öffentlich behandelt worden und des Systems basiert. Ein aktuelles Ereignis ist dann nur damit ein gewisser Aufbruch erfolgt ist. Und es sollte noch der sprichwörtliche letzte Tropfen, der das Fass zum auch zugute gehalten werden, dass ein so riesiges „globales Überlaufen bringt. Unternehmen“ wie die katholische Kirche mit ihrer Jahr- tausende alten Struktur und ihren weltweit über hundert Die Forderungen der „wackeren Acht“*, die diese in Bischofskonferenzen nicht mal so eben neu durchorganisiert ihrem offenen Brief an Kardinal Marx erhoben haben, zei- werden kann. Doch will die Kirche nicht auch noch den gen exakt die elementaren Stellschrauben einer wirklichen Rest an Glaubwürdigkeit verlieren und auf absehbare Zeit in Reform. Zwar ist die Überhöhung des Priesteramtes, der der Bedeutungslosigkeit versinken, weil ihr die Mitglieder Ausschluss von Frauen von Weiheämtern, der Pflichtzöli- in Scharen davonlaufen, dann muss sie sich jetzt struk- bat für alle Priester, eine überholte Sexualmoral und die turell verändern. absolutistische Machtstruktur des Klerus jeweils für sich allein genommen nicht die Ursache für die Verbrechen vor 2018 war aufgrund der öffentlich gewordenen Skandale allem an Kindern und Jugendlichen, darüber hinaus auch ein besonders dramatisches Jahr. Zwar vor allem für die katholische, aber erstaunlicherweise auch für die evangelische Kirche. Das eigenartige Phänomen: Wird die katholische *) Die Unterzeichner des offenen Briefes an Kardinal Kirche durch einen Skandal erschüttert, bebt auch die Reinhard Marx: Johannes zu Eltz, Frankfurt; Gaby evangelische Welt, und es treten auch dort deutlich mehr Hagmans, Frankfurt; Bettina Jarasch, Berlin; Claudia Menschen aus der Kirche aus. In Köln nahm die Zahl der Lücking-Michel, Bonn; Dagmar Mensink, Frankfurt; Gläubigen, die den beiden großen Kirchen den Rücken Klaus Mertes SJ, St. Blasien; Jörg und Ingrid Splett, kehrten, um rund 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Offenbach; Ansgar Wucherpfennig SJ, Frankfurt 8
an Nonnen. Aber alles zusammen bildet geradezu ideale zum Priester weihen. Dazu braucht es nur ein bisschen Bedingungen für klerikalen Missbrauch jeder Art. Mut. Ich bin sicher, dass in den nächsten drei Jahren, viel- leicht schon in diesem Jahr, in einem deutschen Bistum ein Enttäuschend an der Abschlussrede des Papstes war, dass verheirateter Diakon zum Priester geweiht wird.“ zwar auch er erkannt und benannt hat, dass die aktuellen Machtstrukturen der „Knackpunkt“ des gegenwärtigen Übels Nimmt man Kardinal Marx, den Vorsitzenden der sind, dass er aber keine konkreten Schritte zu deren Über- Deutschen Bischofskonferenz (DBK), und die Beschlüsse windung benennen konnte oder wollte. Stattdessen, so kri- der DBK auf ihrer Frühjahrstagung Mitte März beim tisierte der Essener Generalvikar Klaus Pfeffer zu Recht, Wort, dann stehen in Deutschland die Chancen für Er- überhöhte er einmal mehr das Priesterbild. So lasse sich neuerung gar nicht so schlecht. Im Kontext mit der Vati- ganz sicher nicht die notwendige Auseinandersetzung über kan-Konferenz hatte Marx bereits vier erste Maßnahmen die mit der Priesterweihe verbundenen „Phänomene eines vorgeschlagen: geschlossenen Systems“, das heißt über die Gefahren eines Klerikalismus mit „der Verpflichtung zu einem ehelosen • Die Statuten zu Vertraulichkeit und Geheimhaltung und asexuellen Leben sowie eine insgesamt durch die müssten neu definiert werden. katholische Sexualmoral verursachte Tabuisierung von sexuellen Bedürfnissen“ führen. Ein wesentliches Ziel • Das Rechtssystem der Kirche müsse an öffentliche muss „eine Ent-Idealisierung und Ent-Klerikalisierung des Standards angepasst werden. Amtes in der Kirche“ sein, so Pfeffer. Vor allem von den nationalen Bischofskonferenzen wird jetzt abhängen, was • Zahlen und Einzelheiten zu Missbrauchsfällen sollten tatsächlich in Angriff genommen wird. Aber auch wenn künftig öffentlich gemeldet werden. sich eine Bischofskonferenz nicht einig sei, dann müssten eben einzelne Bischöfe vorangehen, meint Thomas Sternberg, • Ebenso sollten Dokumente zu gerichtlichen Verfahren Chef des Zentralkomitees der deutschen Katholiken: „Jeder veröffentlicht werden. Bischof kann morgen einfach einen verheirateten Diakon Folgerichtig beschloss die DBK – einstimmig! – auf ihrer Frühjahrstagung unter dem Motto „Die Frage nach der Zäsur“, unverzüglich vor allem drei Problemkreise zu klären: 1. die Frage nach dem Umgang mit Macht in der Kirche, 2. die Frage nach der Zukunft der priesterlichen Lebensform und 3. die Frage nach der Weiterentwicklung der kirchlichen Sexualmoral. Und mit der Studie „Frauen in Leitungspositionen“ zeigten sich die Bemühungen der 9
Bischöfe, Frauen in eben diesen Positionen zu fördern. Jesus sagt, er sei nicht gekommen, um Frieden zu bringen, Na, immerhin! Marx und etliche Kollegen, allen voran sondern Spaltung. Kiechle meint: „Jesus will zwar Einheit der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, haben wohl schaffen, ein hohes Gut, aber dieses kommt nur durch not- verstanden. wendige Spaltungen hindurch. Bischöfe und Papst haben als ihren Auftrag den Dienst am Einssein verinnerlicht. Nicht auszuschließen ist, dass entsprechende Reformen zu Aber der Eindruck verstärkt sich, dass sie doch eher Gefan- Spaltungen führen werden – vor allem innerhalb der natio- gene ihrer starren Apparate sind, die eine leb- und lieblos nalen Bischofskonferenzen, möglicherweise aber auch in gewordene Einheit nur noch verwalten.“ Damit Amtsträger der Kirche insgesamt. Doch das ist als normal hinzuneh- nicht als Gefangene in einem erstarrten Apparat verhar- men und war schon immer so, wenn alte Lager verhärten ren müssen, sollte nicht zuletzt die große Schar der nicht und mit neuen um die Richtung kämpfen – in der Kirche amtsgebundenen, „ganz normalen“ Gläubigen den Mut zur ebenso wie in Politik und Gesellschaft. Und derzeit erleben – recht verstandenen – Spaltung haben und auf dem Weg wir viele Spaltungen. Angesehene Theologen sehen dem in eine synodale Zukunft sich immer wieder richtungs- gelassen entgegen. Der Jesuit Stefan Kiechle etwa verweist weisend und aktiv einbringen. Denn „die Kirche“, das sind in einem Beitrag in „Stimmen der Zeit“ (1/2019) – wie es nicht nur Papst und Bischöfe – das sind wir alle. scheint, nicht ohne eine gewisse hintergründige Freude – auf die Stelle des Lukas-Evangeliums (Lk 12,51), in der Von Christa Tamara Kaul 10
lokal. persönlich. kompetent. Einfach FairKauft. Die erste Adresse für Ihren Immobilienverkauf. BEWERTEN · VERKAUFEN · VERMIETEN 02234 9797134 · INFO@KUBIKOM.DE · KUBIKOM.DE Ihre persönliche Ansprechpartnerin vor Ort: Dipl.-Kffr. Jeanette Scherff 19_02_11_anzeige_a4_imteam.indd 1 12.02.19 13:35 11
M Mystique India – M Mystisches Indien Indienreise vom 12. bis 25. Oktober 2018 So titelt das Infoblatt die Indienrundreise, die Pater Matthäus initiiert hat und der sich 28 Menschen aus der Frechener Pfarreiengemeinschaft angeschlossen haben. Die Reise startete im Norden Indiens, in der Hauptstadt Neu-Dehli, und führte uns durch die Westhälfte rund 3.200 Kilometer in den Süden des riesigen Landes nach Kerala bis an den indischen Ozean. Um einen kleinen Einblick in die Mystik, die Kulturen und die unglaublich vielen Sehenswürdigkeiten dieses Mega-Landes zu erleben, reisten wir ge- meinsam mit Pater Matthäus Pazheveettil und Pfarrer Christof Dürig in einem Bus von Neu-Dehli bis Jaipur, flogen im Flugzeug nach Bangalore, um von dort die Reise im Bus bis in den Süden des Landes fortzusetzen. 1. Tag: Qutb Minar, Dehli, 1. Tag: Jama Masjid Moschee, Dehli, Ende des 12. Jahrhunderts, die größte Moschee Indiens und eine der ist mit seinen 72 Metern größten der Erde. (Ca. 25.000 Gläubige Höhe das höchstes Ziegel- können hier Platz finden.) stein-Minarett der Welt 2. Tag: Sikh gurudwara Tempel, Delhi, jeder ist zum Essen eingeladen. 2. Tag: Katholische Kathedrale, Dehli, Sonntagsmesse 4. Tag: Fort Agra, Residenz der Moguln 3. Tag: Taj Mahal, Mausoleum aus weißem Marmor, als Gedenkstätte vom Großmogul Shah Jahan für seine im Jahre 1631 verstorbene große Liebe Mumtaz Mahal errichtet, UNESCO-Weltkulturerbe seit 1983 Leben in der Stadt 12
6. Tag: 6. Tag: Maharaja Palast in Mysore Safari Wayanad, Kerala 5. Tag: Fatehpur Sikri, Besichtigung 7. Tag: Besuch bei 7. Tag: 7. Tag: Matthäus’ Familie Pfarrkirche von Matthäus Heilige Messe, barfuß 9. Tag: Busboy bringt Bananen aus Matthäus’ Plantage 8. Tag: Aufräumarbeit nach Taifun, Überschwemmung im August 2018, 10. Tag: Bootsfahrt auf dem Exerzitien-Zentrum, Poota, Kerala Wasserstrassennetz von Cochin und Umgebung im Hinterland 11. Tag: der Malabarküste. Indisches Meer, Maarikulam, Kerala Fürwahr: Mystique India – Mystisches Indien Menschen mit vielen verschiedenen Sprachen und unterschiedlichen Religionen und Kulturen. In ihren farbenprächtigen Kleidern begegneten sie uns – den Fremden – trotz manchmal größter Armut immer lächelnd und interessiert! Tempel, Moscheen, Schlösser und Kirchen boten uns einen Einblick in die Vielfalt der kulturellen Prägung Indiens. Elefanten, Kamele, Wasserbüffel, Affen, Fledermäuse, Flughunde und uns fremde Insekten, riesige Bananen- und Reisplantagen, Ananas und Baumwollanbau, Maha- goni- und Teakholz sowie der Tropen- wald faszinierte jeden von uns. Unvergessliche Eindrücke – Mystique India! – Incredible India! Anna Cremona-Daubach, Stefan Daubach 13
BERIC H T A U S D ER C H R I ST U S GE M E IND E Abschied von Pfarrin im Probedienst Anne-Berit Irene Fastenrath Liebe Königsdorfer! gengebracht wurde. Mein Mann und ich haben uns aber dazu entschlossen, den Weg in den Süden der Rheini- Im Juli 2017 sind mein Mann und ich hier schen Landeskirche anzutreten. Konkret geht es für uns zu Ihnen gezogen, damit ich in der Evangeli- nach Trier-Ruwer. schen Christusgemeinde Brauweiler-Königs- dorf meinen Probedienst antreten und Pfarrerin Wir gehen aus sehr persönlichen Gründen und nicht, weil Wiebke Waltersdorf unterstützen konnte. Die wir uns hier nicht wohlfühlen. Im Gegenteil: der Ab- letzten zwei Jahre waren angefüllt von neuen schied fällt uns schwer. Deshalb möchten wir uns auch an Erfahrungen, Lernchancen, Begegnungen und leider dieser Stelle bedanken: für all die Herzlichkeit, für alles auch von einem Abschied. Pfarrerin Waltersdorf hat 2018 Zutrauen, für all die gemeinsamen Stunden und nicht zu- aufgrund ihrer Erkrankung die Gemeinde verlassen – und letzt auch für die große Kollegialität, die ich innerhalb der ich wurde zur Pfarrverweserin ernannt und zur Vorsitzenden Gemeinde, aber auch bei meinen katholischen Kollegen des Presbyteriums gewählt. erfahren durfte. Viele Menschen innerhalb der Gemeinde haben mich bei Ich wünsche Ihnen hier in Königsdorf alles Gute und Gottes diesen großen Aufgaben sehr unterstützt. Das Presbyterium Segen für die Zukunft! Ganz besonders gelten diese Wünsche hat mir darüber hinaus angeboten, die freie Pfarrstelle zu natürlich der Evangelischen Christusgemeinde. Wie es für übernehmen. Ich bin sehr dankbar und auch gerührt für Sie weitergeht, beschreibt Pfarrer Knizia auf der nächsten all dieses große Vertrauen in mich und mein Können, das Seite. mir in den letzten Jahren von so vielen Seiten hier entge- Ihre Pfarrerin Anne-Berit Fastenrath Dank aus dem Presbyterium an Pfarrerin Fastenrath DANKE VON GANZEM HERZEN Liebe Anni, Nun wünschen wir Dir Gottes Segen für den Weg, der vor Dir liegt, und für die Aufgabe, die Du gewählt hast. Es jetzt ist es so weit und wir müssen uns von Dir verabschie- wird der richtige Weg sein, und Du wirst dies gemeinsam den. Das fällt gar nicht leicht und ich glaube, ich spreche mit Deinem Mann Marco meistern. für alle, wenn ich sage, dass wir das mit einem weinenden Auge tun. ABER: Da sind auch noch ein lachendes Auge Mit folgendem Psalm sagen wir nochmals DANKE und und ganz viele gute Wünsche aus tiefstem Herzen. wünschen Dir und Marco von Herzen alles Liebe: Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: Wir sagen Danke! Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. DANKE für Dein großes Engagement! Er lässt deinen Fuß nicht wanken, er, der dich behütet, schläft nicht. DANKE für Deinen Dienst in der Gemeinde! Nein, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht. Der Herr ist dein Hüter, DANKE für Deine große Geduld! der Herr gibt dir Schatten; er steht dir zur Seite. Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden DANKE für Deine offene und ehrliche Art! noch der Mond in der Nacht. Der Herr behüte dich vor allem Bösen, DANKE für Deine Worte! er behüte dein Leben. Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst DANKE für die tolle Zusammenarbeit! und wiederkommst, von nun an bis in Ewigkeit. (Psalm 121) Ich könnte noch mehr aufzählen. Du hast hier in der Ge- meinde Großes geleistet und uns auf dem Weg der Fusion Katrin Jagodzinsky, stellvertretende begleitet und uns ein ganzes Stück vorangebracht. Vorsitzende des Presbyteriums 14
B E R ICHT A US D E R CHR IS T US GE M E IN DE Informationen zum Pfarrstellenbesetzungsverfahren Wie geht es weiter für die Evangelische Christusgemeinde Brauweiler-Königsdorf? D as Presbyterium hat sich im März während einer Klausur- tagung intensiv mit den Fragen der pfarramtlichen Aufgaben gearbeitet werden. Pfarrstellenbesetzung beschäftigt. Laut Mitte Mai wird eine entsprechende Pfarrstellenrahmenplanung der Lan- Stellenausschreibung erscheinen und deskirche sollen eine Pfarrstelle mit damit das Besetzungsverfahren eröff- 100 Prozent Dienstumfang und eine net. Das Verfahren verläuft über Vor- zweite Pfarrstelle mit 50 Prozent stellungsgespräche und Probepredig- Verantwortung, denn bei ihm liegt Dienstumfang besetzt werden. ten, bis schließlich das Presbyterium das alleinige Entscheidungsrecht. in einem Wahlgottesdienst eine Ent- Und es ist eine Herausforderung, Hierzu wurden Schwerpunkte disku- scheidung zur Besetzung treffen denn es müssen ausreichend viele und tiert. Die Kernkompetenzen der wird. Es findet seinen Abschluss mit geeignete Pfarrerinnen und Pfarrer Pfarrstellen werden in der Pflege ei- der Einführung in die Pfarrstelle für die Arbeit der Evangelischen Chris- ner vielfältigen Gottesdienstkultur durch den Superintendenten. tusgemeinde Brauweiler-Königsdorf und in der Leitungskompetenz für die interessiert werden. Gemeindeentwicklung gesehen. Hier Wir hoffen, dieses Verfahren bis Jahres- muss weiter an einer realistischen ende abschließen zu können. Dies Pfarrer Friedemann Knizia Aufgabenbegrenzung der eigentlichen stellt das Presbyterium in eine große Pastoraler Dienst im Übergang 15
N EU ES AUS D ER PFAR R EI EN GE M E INS CHA F T Neues aus der Pfarreiengemeinschaft Frechen Im November 2018 wurden der gemeinsame Pfarrgemeinderat Frechen und die acht Kirchenvorstände neu gewählt. In neuer Zusammensetzung haben sie ihre Arbeit begonnen. Hier ein kurzer Überblick. Bei der konstituierenden Sitzung des Bereitschaft ist es möglich, wieder Pfarrgemeinderates Frechen betonten einen Ortsausschuss in Königsdorf die gewählten Mitglieder ihre Bereit- einzurichten, da es aus der Gemeinde schaft, an einer zukunftsfähigen Kirche leider kein PGR-Mitglied gibt! in unserer Stadt engagiert mitzuar- beiten und das seit 2009 gemeinsam In der Satzung des Erzbistums Köln Ausschuss, Pfarr-Magazin Ein|Blick, Erreichte weiterzuführen (zum Bei- heißt es: „Der Pfarrgemeinderat mit AK Familien (gemeinsam mit den spiel Fronleichnam als gemeinsames seinen Ortsausschüssen im Seelsorge- katholischen Kindertagesstätten) sowie Glaubensfest der Pfarreiengemeinschaft, bereich ist Garant der Vernetzung der ein AK Wort-Gottes-Feier-Leiter(innen). Pfarr-Magazin Ein|Blick, die kreativen verschiedenen kirchlichen Orte und Es gibt zurzeit folgende Ortsaus- Ideen der Zukunftswerkstätten). Zu den ermöglicht und fördert die Verant- schüsse: St. Sebastianus, St. Antoni- wesentlichen PGR-Aufgaben gehört es, wortung der Getauften für das kirch- us/St. Mariä Himmelfahrt, St. Seve- ausgehend von Gottes Wort den pas- liche Leben.“ Ortsausschüsse sollen rin, St. Ulrich (Buschbell) und St. toralen Zukunftsweg mitzugestalten. „Förderer eines pastoralen Zukunfts- Audomar/St. Maria Königin. weges sein und sind bei allen wesent- Als Vorsitzende wurde Helga Pöttinger lichen, die lokalen Entwicklungen Um die gemeinsame Verantwortung wiedergewählt, ihre Stellvertreterin betreffenden Entscheidungen des aller Gremien für die zukünftige Ent- ist Lieselotte Porschen. Neu sind die Pfarrgemeinderates rechtzeitig vorher wicklung unsere Gemeinden zu un- Ansprechpartner(innen) für jede zu beteiligen.“ terstreichen und die Kommunikation Pfarrgemeinde. In St. Sebastianus ist zu verbessern, tagen PGR, Ortsaus- es Dr. Wioletta Zurawska. Dank ihrer Der Pfarrgemeinderat hat im Januar schüsse und die Sachausschüsse die Interessierten für die Orts- und zweimal jährlich gemeinsam, das Sachausschüsse über deren Aufgaben nächste Mal am 4. September. und Arbeitsweise informiert und diese für die Legislaturperiode bis zur Neu- Die Zukunftswerkstätten finden wahl im November 2021 gebildet. weiterhin dreimal jährlich statt, zu Als Sachausschüsse bzw. Arbeits- denen themen- und projektbezogen kreise wurden begründet: Caritas- alle Interessierten eingeladen sind. Praxis für Logopädie & Kommunikation Dr. Wioleta Zurawska Stefanie Grotenhöfer LOGOPÄDISCHE BEHANDLUNG VON promovierte Psychologin), 40 Jahre alt, · Sprach-, Sprech-, Schluck- und Stimmstörungen verheiratet, seit 22 Jahren in Deutschland, · Stimm- und Kommunikationstraining für Berufssprecher seit vier Jahren wohnhaft in Frechen Termine nach Vereinbarung. Alle Kassen und Privat. Augustinusstraße 7, 50226 Frechen-Königsdorf, Telefon 02234 27 94 22 (im Gewerbepark am Bahnhof / direkt am Haus) www.frechen-logopaedie.de 16
N EU ES A US D E R P FA R R E IE NGE M E INS CHAF T Im Februar wurde zum Beispiel über eine Gottesdienstordnung gesprochen, Fünf-Jahres-Statistik die gilt, wenn nur noch drei Priester zur Verfügung stehen. In den Som- St. Sebastianus Königsdorf mermonaten wird ein Modell ver- suchsweise ausprobiert. 2014 2015 2016 2017 2018 Im Januar hat die konstituierende Sit- Taufen 32 38 33 42 52 zung des Kirchengemeindeverban- des Frechen stattgefunden. Dem Erstkommunion 39 29 34 43 50 KGV gehören jeweils zwei Vertre- ter(innen) der acht Kirchenvorstände Firmung 49 1 0 2 1 unter Leitung von Pfarrer Christof Dürig an sowie Verwaltungsleiter Trauungen 2 9 4 5 10 Stefan Jans. Hier werden die Aufga- ben beraten und beschlossen, die in Eintritte 2 3 0 0 2 gemeinsamer Verantwortung aller Kirchengemeinden sind. Paul Kappes Austritte 48 43 36 13 55 wurde erneut 1. stellvertretender Vor- sitzender und Monika Wernert- Sterbefälle 58 59 48 3 56 Giesen 2. stellvertretende Vorsitzende. Es gibt vier Ausschüsse: Personal (für die ca. 140 hauptamtlichen Mit- arbeiter[innen]), Kindergarten (als Trä- ger für die vier Kindertagessstätten) sowie Finanzen und Immobilen. Eine Arbeitsgruppe ist für die Arbeitssicher- heit verantwortlich. Die Kirchenvorstände der acht Kir- chengemeinden in Frechen tragen mit den anderen 79 Kirchengemeinden Verantwortung auch im Rhein-Erft- Kreis, und zwar im katholischen Ge- meindeverband unter Leitung von Kreisdechant Achim Brennecke. Dieser ist zuständig für die Rendantur, das Katholische Bildungswerk und die Familienbildungsstätte Anton-Heinen- Haus, das katholische Schulreferat, die Notfallseelsorge und anderes. Jeweils zwei Vertreter(innen) (aus St. Sebas- tianus: Prof. Martin Reufels und Heinz-Ludwig Queck) nehmen an der Vollversammlung teil, die ein- bis zweimal im Jahr tagt. Für das laufende Geschäft gibt es einen ihr ParTner Für Freiland- Verbandsausschuss, dem mit Prof. PFlanzen aller arT. Martin Reufels auch ein Mitglied aus direkt vom Produzenten Frechen angehört. Fachberatung • LieFerservice Helga Pötttinger, Pfarrgemeinderats- grosse aussteLLung vorsitzende Christof Dürig, Pfarrer www.zirener-pflanzen.de Frechen/KönigsdorF Tel.: 02234/601 600 17 QR code generated on http://qrcode.littleidiot.be
AUS DEN G EMEI N D EN „Mit der Gemeinde bin ich Christ und für die Gemeinde bin ich Priester“ Eucharistie im Alltag weiter leben Franz Langecker im Interview für IM TEAM mit Albert Kikalulu, seit September 2018 Kaplan in der Pfarreiengemeinschaft Frechen IM TEAM: Du bist gebürtig aus der der Provinz Bandudu. Dort bin ich auch Demokratischen Republik Kongo geboren. Der Ort gehört zum Bistum (Zaire). Was kannst Du uns über Kikwit. Kinshasa ist von dort etwa Dein Land sagen? 800 Kilometer entfernt. Nach Kikwit in die Bistumsstadt sind es 250 Kilo- Kaplan Kikalulu: Mein Land hat meter. Meine Eltern haben unweit über 81 Millionen Einwohner und ist von unserem Dorf auf der Missions- fast siebenmal so groß wie Deutsch- station Kimbongo gelebt und gear- land. Der Äquator teilt das Land. Etwa beitet. Ich habe drei Brüder und vier die Hälfte der Einwohner bekennt sich Schwestern. Die Menschen in meiner zur katholischen Kirche. Der Rest ver- Region leben von Ackerbau (Maniok, teilt sich auf Protestanten, Kimban- Mais, Erdnüsse, Hirse, Süßkartoffel mein Vater zuvor habe ich später die guisten, Muslime und traditionelle und Gemüse) und Viehzucht (Kühe, Missionare begleitet, wenn sie in die Religionen. Die größte Stadt ist Kin- Ziegen, Hühner und Schweine). Der oft weit entlegenen Dörfer gefahren shasa mit über 13 Millionen Einwohnern. Kongo ist ein tropisches Land. Es sind. Manchmal waren wir zwei Wochen Blickt man auf die Bodenschätze, regnet sehr viel und das Land ist unterwegs, um die Dörfer zu besuchen unsere tropische Landschaft und auf fruchtbar. Tauschgeschäfte bestimmen und mit den Menschen Gottesdienst die Menschen, dann sind wir ein sehr das Leben der Menschen auf dem zu feiern. Obwohl ich der Kirche reiches Land. Tatsächlich aber gehört Land. Familie, Verwandte, Groß- sehr verbunden war, keimte in mir unser Land zu den ärmsten Ländern familien und die Dorfgemeinschaft der Wunsch, einmal Ingenieur zu Afrikas. Sklaverei, koloniale Ausbeu- bedeuten uns sehr viel. Ob bei Taufe werden. Technische Dinge und das tung, viele Kriege, Unterdrückung, oder Kommunion, immer feiert das Handwerk haben mich fasziniert. Diktaturen, Korruption und die ganze Dorf mit. Heute leben meine Jahre später habe ich mich dann für andauernden kriegerischen Ausein- Eltern bei einem meiner Brüder in ein Theologiestudium entschieden andersetzungen um Land und Boden- Kikwit. und beim Bischof in Kikwit ange- schätze gehen zulasten der Menschen fragt. Ich wurde angenommen und und verhindern Fortschritt. Es fehlt an IM TEAM: Wie ist Dein Wunsch studierte Theologie an der Katholi- Geld für Bildung, Infrastruktur und entstanden, Priester zu werden? schen Universität in Kinshasa. Nach vieles andere. Gewalt zieht sich wie ein meiner Priesterweihe arbeitete ich roter Faden durch unsere Geschichte. Kaplan Kikalulu: Ich bin in der vier Jahre als Theologiedozent in Missionsstation in meiner christlichen Kikwit. Ich wollte mein Studium IM TEAM: Kannst Du uns etwas Familie aufgewachsen. Die Kirche vertiefen und entschloss mich, über über Deine Familie erzählen? und der Glauben waren der Mittel- das Thema „Eucharistie und Gesell- punkt unseres Lebens. Fast jeden Tag schaft“ zu promovieren. Zuvor hatte Kaplan Kikalulu: Meine Eltern gab es Gottesdienst. Als Messdiener ich bereits eine Magisterarbeit über stammen aus dem Dorf Maziamu in habe ich dem Priester geholfen. Wie dieses Thema geschrieben. Hier in Deutschland arbeite ich an meiner Promotion weiter. Kinder in meinem Heimatdorf IM TEAM: Worum geht es genau bei Deinem Promotionsthema „Eucharistie und Gesellschaft“? Kaplan Kikalulu: Wenn wir die Eucharistie feiern, sind wir in der Gemeinschaft Brüder und Schwestern. Ich frage mich, wie wir diese Ge- meinschaft in der Gesellschaft auch im Alltag leben und erfahrbar machen können. Diese Frage beschäftigt 18
mich sehr. Ein französischer Theologe die Frohe Botschaft gebracht. Wir sagte einmal: „Die Kirche feiert Eu- bringen Sie wieder nach Europa. Heute charistie und Eucharistie macht die begegnen wir uns alle auf Augenhöhe. Kirche.“ Papst Johannes Paul II. wiederholte diesen Satz. Die Kirche IM TEAM: Hast Du ein Hobby? kann somit nicht ohne die Eucharistie leben. Das Erlebnis der Wandlung im Kaplan Kikalulu: Ja, ich spiele gern Gottesdienst ist zentral. Am Ende des Fußball, am liebsten als Offensivver- Gottesdienstes sagt der Priester: „Ite teidiger. Und ich habe immer noch Eucharistiefeier in Maziamu missa est.“ Die Botschaft heißt: die Liebe zum Handwerk und zur „Geht und tragt das, was ihr empfan- Technik. Da steckt noch ein Stück In- gen habt, weiter.“ Wenn wir Eucha- genieur in mir. ristie leben, sind wir in der Kirche. Das ist unsere Identität. Vielen Dank IM TEAM: Wie siehst Du Ökumene? für das Gespräch und alles Gute für Dein Wirken Kaplan Kikalulu: Ich habe eine be- in der Pfarreiengemeinschaft. sondere Verbindung zur Evangelischen Tag meiner Priesterweihe Kirche, da meine älteste Schwester in Kinshasa selbst evangelische Pastorin ist. Ihr Mann ist evangelisch. Das Er- lebnis dieser Gemeinschaft hat in ihr den Wunsch geweckt, Pastorin zu werden, um anderen Menschen zu helfen. Für uns und meine Eltern war das am Anfang schwer zu akzeptieren, denn für uns galten evangelische Kirchen damals als Sekten. Heute kommen wir gut miteinander aus. Als Pastorin hat sie einen intensiveren Kontakt zur Gemeinde als wir katholische Priester. Sie erhält kein Gehalt. Sie lebt von der Gemeinde. Ihr Mann ist Lehrer, und er verdient nicht viel. Wir tauschen uns immer wieder über unsere Erfah- rungen aus. Auf meiner letzten Kaplan- stelle in Königswinter hatte ich regel- mäßig Kontakt zur dortigen Pastorin. Wir haben zusammengearbeitet und zusammen gefeiert. IM TEAM: Wie siehst Du Deine Rolle in der Gemeinschaft? Bad und Heizung Kaplan Kikalulu: Mit der Gemeinde komplett in guten Händen. Kundendienst, Wartung, Haustechnik, Teil- und bin ich Christ und für die Gemeinde bin ich Priester. Ich sehe mich als Komplettbadsanierung, Heizungsmodernisierung, Seelsorger, der da ist, um anderen zu Solarenergie – aus einer Hand von müller + sohn. helfen. Ich fühle mich durch die Be- Jetzt unverbindlich informieren! gegnungen bei den Taufen, Hochzeiten und Trauerfeiern inmitten der Ge- meinde den Menschen nah. Ich gebe von mir und empfange von meinen Mit-Christen und Mitmenschen. Ich möchte sowohl den Menschen hier helfen als auch den Menschen in Afri- ka Perspektiven für ein menschen- Elisabethstraße 10 A · 50226 Frechen würdiges Leben öffnen. Wir sind alle T (0 22 34) 5 35 71 · www.frechen1.de Kinder Gottes. Das verbindet uns auf der ganzen Welt. Europäer haben uns 19
AUS DEN G EMEI N D EN Interview mit Pastoralreferentin Maike Teller „Jugend ist unsere Zukunft, da sollten wir möglichst viel investieren“ Nach siebeneinhalb Jahren in der Pfarreiengemeinschaft ist es an der Zeit für einen Rückblick auf die Aufgaben, bei denen unsere Pastoralreferentin insbesondere die Jugendlichen in den Gemeinden begleitet hat. IM TEAM: Liebe Maike, Du bist nun antworten durfte. Nachdem Pfarrer Thomas Wolff nach lange Zeit in unserer Pfarreienge- Worringen gegangen ist, konnte ich die von ihm mit Alex- meinschaft Frechen als Pastoralrefe- ander Daun und Christiane Heite entwickelte Firmvorbe- rentin zuletzt neben Pfarrer Christof reitung übernehmen und persönliche Akzente setzen. Für Dürig, Pfarrvikar Wolfgang Scherberich, die jugendlichen Firmkandidaten besteht ein breites An- den Kaplänen Matthäus Pazheveettil gebot, an insgesamt vier Projekten teilzunehmen: der Pilger- und Albert Kikalulu, Diakon Gregor weg zum Grab des heiligen Matthias nach Trier, Tage im Hergarten, den Gemeindereferentinnen Kloster Gerleve, Erlebnis-Kreativ-Tage in der Jugendbil- Elke Wittemann und Bettina Straet- dungsstätte in Jünkerath oder eine einwöchige Fahrt nach manns tätig gewesen. Was macht eine Taizé. Diese Projekte sind in ein Rahmenprogramm vor Pastoralreferentin aus? Ort eingebettet. Maike Teller: Als Pastoralreferentin habe ich mein Diplom IM TEAM: Die Firm-Katecheten tragen Dich auf ihren in Theologie zusammen mit den Priesteramtskandidaten Händen. an einer Universität absolviert. Dem folgt eine dreijährige Ausbildung, mit Erwerb auch der Unterrichtserlaubnis in Maike Teller: Die Arbeit mit den Katecheten macht mir der Schule. Die Tätigkeit der Gemeinde- und Pastoralrefe- sehr viel Spaß. Dort habe ich sehr viel Liebe hineinge- renten in der Gemeinde unterscheidet sich nicht. steckt. Die Katecheten sind mir sehr ans Herz gewachsen. Es ist nicht möglich, ein solches Programm, wie ich es IM TEAM: Wie ist es zu Deiner geistlichen Berufung eben beschrieben habe, alleine durchzuziehen. Dazu gekommen? braucht es eines Katecheten-Teams mit einem treuen und festen Stamm, das die einzelnen Veranstaltungen inzwischen Maike Teller: Mein Werdegang ist klassisch: Taufe, katholi- teilweise in eigener Regie begleiten kann. Ich bin sehr scher Kindergarten, Messdienerin, KJG, Messdienerleiterin, glücklich darüber, dass es gelungen ist, diesen Stamm PGR, Orts- und Liturgieausschuss. Eine Pastoralreferentin auch durch jugendliche ehemalige Firmlinge zu erweitern, auf einer Messdienerfahrt hat mich begeistert. die nun selbst sehr authentisch als Katecheten ihre eigenen spirituellen Erfahrungen mit den kaum jüngeren Firmlingen IM TEAM: Bitte erzähle uns etwas über Deine Erfah- teilen. rungen als Pastoralreferentin in Frechen. IM TEAM: Hier in Königsdorf bist Du auch für die Maike Teller: In den letzten siebeneinhalb Jahren war ich Pfadfinder und die Messdiener zuständig. Was waren hauptsächlich für die Firmvorbereitung und die Jugend- da beeindruckende Erlebnisse? pastoral zuständig. Dazu zählen die Firmlinge, Messdiener, die kirchliche Jugend Grefrath und die Pfadfinder. Bei Maike Teller: Beeindruckend sind für mich jedes Jahr an verschiedenen Projekten in der Öffentlichkeitsarbeit, im Ostersonntag wieder aufs Neue das gut besuchte Oster- Pfarrgemeinderat und im Rahmen der Zukunftswerkstätten feuer der Pfadfinder und die gemeinsame ökumenische konnte ich mitwirken. Osterfeier. Die Messdiener waren lange Zeit mein Sorgenkind und IM TEAM: Welche Erlebnisse sind Dir besonders im mussten komplett neu aufgebaut werden. Hier ist es auch Herzen geblieben? aufgrund der Erstkommunionkatechese durch die Ge- meindereferentin Elke Wittemann und Unterstützung Maike Teller: Gerne erinnere ich mich an unzählige durch Maria und Peter Weingarten, die die Ausbildung der Fahrten, die ich sowohl mit den Messdienern, der KJG, Messdiener übernommen haben, zu einer gut funktionie- aber auch mit den vielen Firmlingen und Katecheten ver- renden Gruppe von fast 30 Messdienern mit monatlicher 20
A US D E N GE M E INDE N Gruppenstunde gekommen. Mit den Messdienern aus ganz Frechen, für die ich alle zuständig bin, organisierte ich Wochenendfahrten und Ausflüge. Ich freue mich be- sonders, dass ehemalige Messdiener aus Königsdorf sich nach ihrer Firmung dazu entschieden haben, als Leiter aktiv zu werden. IM TEAM: Neben den eben erwähnten Aufgaben- bereichen hast Du zusammen mit Pfarrvikar Wolfgang Scherberich entscheidend an dem neuen Pfarr-Magazin Ein|blick mitgewirkt. Maike Teller: Der Ein|blick erschien zum ersten Mal im Juni 2015, seitdem ist er mein Baby. Ich war von der ersten Stunde an dabei und bin sehr froh, dass wir nun dreimal in Folge prämiert wurden. 2016 wurden wir mit Bronze ausgezeichnet. 2017 wurden wir dann schon als „Pfarr- IM TEAM: Zurück zur Jugendarbeit – wie schätzt Du brief des Jahres“ mit Gold ausgezeichnet und in diesem nach siebeneinhalbjähriger Erfahrung die Perspektiven Jahr erhielten wir einen Preis für das beste Cover. der Jugendarbeit allgemein und konkret in Frechen ein? IM TEAM: Die Laudatio der Jury lautet: „Durch das Maike Teller: Ich erlebe die Jugend in Frechen als fit. Die aufmerksamkeitsstarke Bild und die herausstechende ehrenamtlich aktiven Jugendlichen haben echt was drauf. Typografie macht die Redaktion Leserinnen und Leser Die Anforderungen an die Jugendpastoral ändern sich neugierig und leitet so geschickt in den Inhalt des schnell. Ich bin mir sicher, dass Jugend immer in Kirche Magazins über.“ präsent sein wird. Sie ist unsere Zukunft. Dafür sollten wir möglichst viel Engagement investieren! Maike Teller: Der Ein|blick verfolgt ein neues Konzept. Es handelt sich um ein Themenheft, das in Rubriken ein- IM TEAM: Wir danken Dir für die vielen positiven Anre- geteilt ist und das Titelthema aus verschiedenen Blick- gungen und wünschen Dir für Deine Arbeit auch weiterhin winkeln beleuchtet. Vieles haben wir auch der liebevollen Gottes Segen. Arbeit unserer Grafikerin Jessica Ekert zu verdanken. Die Fragen stellte für IM TEAM Ralf Bittner 21
AUS DEN G EMEI N D EN Mitmachen und gestalten Vorstellung von Evelyn Buchner Gemeindesozialarbeiterin und Ehrenamtskoordinatorin der Evangelischen Christusgemeinde Brauweiler-Königsdorf Engagieren Sie sich ehrenamtlich? die sich ehrenamtlich bei uns engagieren, wird das Ge- Vielleicht in der Schule Ihres Kindes, meindeleben lebendig. Uns ist es wichtig, dass alle Ehren- im Sportverein, bei miteinander-fürei- amtlichen spüren, wie sehr ihr Engagement geschätzt nander oder in Ihrer Kirchengemeinde? wird. Einmal im Jahr treffen sich die verschiedensten Eh- renamtlichen auf unserem Ehrenamtstag. Er beginnt im- In der Evangelischen Christusgemeinde mer mit einem Gottesdienst, in dem das Ehrenamt im Brauweiler-Königsdorf engagieren sich Mittelpunkt steht. Dort verabschieden wir Menschen und derzeit etwa 230 Menschen ehrenamt- führen andere in ihre neuen Aufgaben ein. Sich in diesem lich. So gibt es zum Beispiel den Kon- Gottesdienst besonders segnen zu lassen, kann eine sehr firmandenvater, der viermal im Jahr berührende Erfahrung sein. Gemeindebriefe austrägt, die Mitar- beiterin vom „Kaffee K“, die fast wö- In unserer Evangelischen Christusgemeinde bin ich nicht chentlich einen Kuchen backt, und den nur für die Ehrenamtskoordination zuständig. Als Ge- Jugendlichen, der auf unserem Gemein- meindesozialarbeiterin in einer Teilzeitstelle habe ich defest einen Stand betreut. auch Aufgaben in der Seniorenarbeit sowie diakonische Aufgaben. Ich biete Sozial- Es gibt viele Möglichkeiten, sich in unserer Christusge- beratung an und arbeite sehr eng meinde zu engagieren. Wir alle sind von Gott mit vielfäl- mit der Ökumenischen Nach- tigen Gaben und Talenten beschenkt worden. Möchten barschaftshilfe miteinander- auch Sie diese bei uns einsetzen? Vielleicht wissen Sie füreinander in Königsdorf noch nicht genau, ob und wo Sie mitmachen möchten. zusammen. Dann wenden Sie sich an mich: Ich bin Evelyn Buchner und ich bin Ehrenamtskoordinatorin unserer Christusge- Wenn Sie Fragen an meinde. Mit mir können Sie besprechen, welche Interessen mich haben oder ein Sie haben, welche Gaben Sie mitbringen, wo Sie diese Gespräch mit mir führen sinnvoll einsetzen können und wie viel Zeit Sie aufwenden möchten, melden Sie möchten. Eines ist mir dabei besonders wichtig: Ihr Ehren- sich bitte bei mir. Ich amt soll Ihnen Freude bereiten. Es soll ein Gewinn sein freue mich auf Sie! für Sie selbst und für andere Menschen. Als Ehrenamtskoordinatorin unterstütze ich nicht nur die Ihre Evelyn Buchner neuen Ehrenamtlichen, sondern auch diejenigen, die sich Telefon (02 21) 9 91 84 64 schon länger bei uns engagieren. Sie sind ein großer E-Mail: evelyn.buchner@ekir.de Schatz unserer Gemeinde. Durch die vielen Menschen, 22
A US D E N GE M E INDE N Kreativität Raum geben Vorstellung von Markus Gehringer Ehrenamtsförderer der Pfarreiengemeinschaft Frechen Die Pfarreiengemeinschaft Frechen mit ihren acht Einzel- des Pfarrgemeinderats in Göttingen und Kate- pfarreien ist ein lebendiger Ort: Über 900 Menschen enga- chet in der Firm- und Erstkommunionvorbe- gieren sich hier ehrenamtlich, um der Botschaft Jesu ein Gesicht reitung. Studiert habe ich an der katholischen zu geben. Die Vielfalt des kirchlichen Lebens kommt so zum Hochschule in Freiburg Soziale Arbeit mit Ausdruck – Menschen machen sich für andere Menschen Studienschwerpunkt „Sozialtheologie“. Meine stark und Angebote für Jung und Alt werden kreativ und Masterarbeit befasste sich mit Lösungs- bunt vorbereitet. ansätzen in der Arbeit mit Ehrenamt- lichen. Seit Beginn des Jahres bin ich zur Förderung der ehrenamt- lich engagierten Menschen in der Pfarreiengemeinschaft Ich freue mich sehr auf die Begegnungen Frechen tätig. In den ersten Wochen meiner Tätigkeit durfte mit den Menschen hier vor Ort und auf das ich schon viele tolle und motivierte Menschen kennenlernen, ökumenische Miteinander – am Ende sind die voller Einsatz ihre Interessen, Fähigkeiten und Talente wir ja alle Glieder des einen Leibes. Wenn einbringen. Sie bunte Ideen oder Lust haben, sich einzu- bringen oder einfach mal „schnuppern“ wol- Meine Aufgabe als Ehrenamtsförderer ist es, ehrenamtliche len, um herauszufinden, was möglich ist, melden Sie Gruppen dort zu unterstützen, wo sie Rat und Hilfe anfragen. sich einfach bei mir! Des Weiteren bin ich Ansprechpartner für all jene, die sich gerne in Kirche oder einem kirchlich-sozialen Bereich Per E-Mail an „m.gehringer@kirche-in-frechen.de“ oder einbringen wollen. An dieser Stelle arbeite ich eng mit der unter Telefon (0 15 73) 6 23 43 60 bin ich dienstags bis Ökumenischen Nachbarschaftshilfe miteinander-füreinander freitags von 8.30 Uhr bis 12.00 Uhr sowie dienstags zusammen. und donnerstags von 18.30 bis 19.30 Uhr erreichbar. Ich freue mich darauf, den Pastoralen Zukunftsweg des Erz- bistums mitzugestalten, neuen Ideen und Angeboten von Ihnen ein gesegnetes Pfingstfest! Menschen aus den Ortsteilen Raum zu geben, sie in ihrer Kreativität zu unterstützen und Neues aufzubauen. Ihr Markus Gehringer Mit meiner Frau und unseren drei Kindern lebe ich in Königs- dorf. Mein bisheriger Lebensweg war schon immer vom kirchlichen Ehrenamt geprägt: Ich war Messdiener, in der Pfarrjugend und Kinderlagerleitung aktiv, später Mitglied 23
Sie können auch lesen