Faire Kamelle Königsdorf in Indien Leben nach dem Tod Kirche gestalten - Ökumene in Königsdorf - Katholische Kirche in ...

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A us g a b e M ai 20 1 9   Ö k u m e n e i n K ö n i g s d o rf   Nr. 37

        •    Faire Kamelle
        •    Königsdorf in Indien
        •    Leben nach dem Tod
        •    Kirche gestalten
VO RWO RT

                                                                                                     IM P R E S SU M
                                                                                                                Herausgeber:
                                                                                                       Katholische Gemeinde
                                                                                                 St. Sebastianus, Königsdorf
                                                                                                               Spechtweg 1-5
                                                                                                    50226 Frechen-Königsdorf
                                                                                                   Telefon (0 22 34) 99 10 210
                                                                                                www.kirche-in-koenigsdorf.de

Auf Augenhöhe
                                                                                             Evangelische Christusgemeinde
                                                                                                      Brauweiler-Königsdorf
                                                                                                                 Pfeilstraße 40
                                                                                                   50226 Frechen-Königsdorf
                                                                                                      Telefon (0 22 34) 6 22 17
Es ist viel los hier in Königsdorf und auch in unseren beiden Gemeinden. Einen                  www.ev-christusgemeinde.de
kleinen Einblick davon bekommen Sie, wenn Sie diese Zeitschrift lesen. Hier
                                                                                                            Für die Redaktion:
wird von Festen, Reisen und Aktionen berichtet. Das Angebot ist groß und
                                                                                                   Ralf Bittner, Franz Langecker,
vielfältig. Und hinter all dem stehen auch immer Menschen, die sich ehrenamt-
                                                                                            Michael Schulz, Christa Weingarten,
lich engagieren.
                                                                                                                Maria Weingarten
                                                                                                      E-Mail an die Redaktion:
Alleine damit diese Zeitung bei Ihnen im Briefkasten landet, ist eine ganze
                                                                                           ImTeam@kirche-in-koenigsdorf.de
Schar von Ehrenamtlichen am Werk. Sie kümmern sich um Finanzierung, füllen
                                                                                                                       Werbung:
das Blatt mit Ideen, organisieren Redaktionstreffen – und am Ende eben auch,
                                                                                         Werner Schiffer: (0 22 34) 6 23 46 und
dass diese Zeitung den Weg zu Ihnen nach Hause findet.
                                                                                          Barbara Fetten: (0 22 34) 4 30 52 20,
                                                                                                         b.fetten@ra-fetten.de
Wir Pfarrerinnen und Pfarrer würden all das alleine überhaupt nicht leisten können. In
                                                                                                                     Gestaltung:
unserem Zusammenleben in den Gemeinden sind wir darauf angewiesen, dass
                                                                                                 Sylvia Bach: (02 41) 53 13 13
sich viele Menschen beteiligen und Verantwortung übernehmen. Nicht nur, damit
                                                                                                    mobil (01 51) 57 77 46 10
alles reibungslos funktioniert und wir ein vielfältiges Programm anbieten können,
                                                                                           E-Mail: sylviabachaachen@web.de
sondern auch und vor allem deswegen, weil Gott jedem von uns Talente und
                                                                                                                      Coverfoto:
Gaben mitgegeben hat, die er nicht für sich behalten soll. Er hat sie uns ge-
                                                                                                              Magdalena Marek
schenkt, damit wir sie in unserem Leben für uns, für andere und für Gott
                                                                                                                   Fotos, Grafik:
selbst einsetzen. Umso schöner ist es, dass sowohl die katholische als auch die
                                                                                                           ctk, cw, mw, cs, fl, js
evangelische Gemeinde Ehrenamtskoordinatoren einstellen konnten, die noch
                                                                                                                          Druck:
einmal in besonderer Weise Talente und Gaben der Menschen würdigen können.
                                                                                                       R. Roth GmbH, Solingen
                                                                                                                        Auflage:
Mehr darüber erfahren Sie weiter hinten in diesem Heft.
                                                                                                               5.800 Exemplare
Viel Freude beim Lesen wünschen Ihnen
                                                                                         Namentlich gekennzeichnete Beiträge
                                                                                           geben nicht unbedingt die Meinung
                                              Anni Fastenrath und Christof Dürig
                                                                                                      der Herausgeber wieder.

2
I N H ALT
Vorwort und Impressum.............................. 2
Inhaltsverzeichnis........................................ 3
Fairtrade-Bananen beim
Königsdorfer Karnevalszug.......................... 3
Die Lehre von den „Letzten Dingen“............ 4
Sic Transit Gloria Petri................................. 8
                                                                      Arbeitskreis Fairer Markt sorgte
Indienreise – Mystique India...................... 12                 für fair gehandeltes Wurfmaterial
Bericht aus der Christusgemeinde

                                                                      Fairtrade-Bananen beim
Abschied von Pfarrerin im Probedienst
Anne-Berit Fastenrath, Dank aus dem
Presbyterium an Pfarrerin Fastenrath.......... 14
Wie geht es weiter für die Ev. Gemeinde?......... 15
Neues aus der Pfarreiengemeinschaft......... 16
                                                                      Königsdorfer Karnevalszug
Aus den Gemeinden
                                                                      Frechen ist vor drei Jahren als „Fair Trade Stadt“ ausgezeichnet
Interview mit Kaplan Albert Kikalulu............... 18                worden und sorgt seitdem für die Verfügbarkeit fair gehandelter
Interview mit Pastoralreferentin                                      Waren in Gastronomie und Einzelhandel. Der Arbeitskreis Fairer
Maike Teller.................................................... 20   Markt in Königsdorf, seit 19 Jahren aktiv, zählt neben dem Welt-
Vorstellung der Ehrenamtskoordinatorin                                laden Frechen und anderen Initiativen zu den Motoren dieser
Evelyn Buchner............................................... 22      erfreulichen Entwicklung. Dieser Trend sollte auch beim Karneval
                                                                      nicht haltmachen.
Vorstellung des Ehrenamtsförderers
Markus Gehringer........................................... 23

Blick über den Tellerrand
miteinander-füreinander
Lotsenteam............................................... 24
Ehrenamtskoordinatorin
Teresa Müller-Alander................................ 25

UZONDO
Schweizer Bauorden: „Wir wollen
den Menschen ein Lächeln ins
Gesicht zaubern!“...................................... 34

Bangalore
Die Kinder, die unsere Schule in Amaravathi
besuchen, vergessen wir nicht................... 37

Seniorentreff
Ein Besuch beim Seniorentreff im                                      Beim Königsdorfer Karnevalszug am 2. März 2019 war der Faire Markt
evangelischen Gemeindehaus.................... 26                     erstmals als Fußgruppe mit dabei und brachte jede Menge Kamelle aus
                                                                      fair gehandelten Zutaten und in Bio-Qualität unters närrische Volk. Der
Aus der Bücherei                                                      Knüller war jedoch, dass die als Bananen verkleideten Mitglieder des
                                                                      Arbeitskreises außerdem fleißig Fairtrade-Bananen verteilten, was bei
Buchvorstellung – Roman
                                                                      den Zuschauern super ankam, denn die gelben Früchte waren richtig
„Mittagsstunde“ von Dörte Hansen........... 32
                                                                      lecker.
Gedicht
                                                                      Mit seiner Aktion möchte der Faire Markt bei den Königsdorfern und
„Glück“ von Theodor Fontane.................... 33                    allen jecken Besuchern des Karnevalszuges den Fairen Handel ins Be-
                                                                      wusstsein rufen und zum Fairen Einkauf in unseren Laden im Jugend-
Kinder und Jugend                                                     magnet einladen, auch wenn die leckeren Bananen dort bis auf Weiteres
Die Pfadfinder laden ein zur Feier                                    nicht zu finden sein werden.
„66 Jahre Stamm Hildebold“..................... 27
OKJA – Klein aber fein, das neue
Wohnzimmer für die Jugend...................... 28                    WEITERE INFORMATIONEN:
Bibelquiz.................................................... 30
                                                                               Arbeitskreis Fairer Markt
Kom.Mit-Sommeraktion............................. 31                           www.fairermarkt.de
                                                                               info@fairermarkt.de
Termine evangelisch.................................. 38
Termine katholisch.................................... 39

                                                                                                                                           3
Die Lehre von den Letzten Dingen oder:

Eschatologie ist echt das Letzte!
„Um Himmels Willen!“ – „Was zur Hölle …?“ – „Nicht in diesem Leben!“
Jeder von uns benutzt solche Ausdrücke im Alltag. Aber abgesehen davon, dass sie alle eine große Entrüstung aus-
drücken, haben sie noch etwas anderes gemeinsam: Alle diese Phrasen beschäftigen sich mit dem Leben nach dem
Tod. – Klingt übertrieben? Stimmt aber!

E    s fällt uns vielleicht gar nicht mehr auf, aber die Frage,
     was nach dem Tod passiert, ist eine der bedeutendsten
Fragen der Menschheitsgeschichte. Für Anthropologen ist
                                                                  von Led Zeppelin geht es immer um das Bild vom Jenseits.
                                                                  Auch wenn das Konzept als zu sperrig abgelehnt wird, die
                                                                  Grundidee bleibt in uns verwurzelt.
in der Unterscheidung vom hoch entwickelten Affen zum
frühesten Menschen die Bestimmung eines komplexen                 In der Theologie kennen wir natürlich auch ein Wort für die
Sozialverhaltens und höherer Denkprozesse wichtig. Ein            Frage nach dem, was nach dem Tod kommt. Die Eschato-
wichtiger Hinweis ist für sie die Entwicklung einer Bestat-       logie (τὰ ἔσχατα: die Letzten) nennt man auch die Lehre
tungskultur; denn Beerdigungsrituale und Grabbeigaben             von den Letzten Dingen. Darin fasst sich all das zusammen,
zeigen, dass der Mensch sich selbst als sterblich erfährt         was wir Christen am Ende des Credos mit den kurzen
und anfängt, über seine irdische Existenz hinauszudenken.         Sätzen „… Auferstehung der Toten und das Ewige Leben“
Dies führte zur Entwicklung von Mythen, Religionen und            bekennen. Es geht also um den Wechsel vom Diesseits
Kultur. Frühe Gräber sind bereits vor 80.000 Jahren nach-         zum Jenseits. Da wir aber über das, was nach dem Ende
gewiesen. So lange schon fragen sich Menschen, wie es             kommt, so gut wie nichts aussagen können, hat man sich
nach dem Tod weitergeht.                                          lange darauf beschränkt, die endzeitlichen Zukunftsbilder,
                                                                  wie sie sich in der Offenbarung finden, chronologisch und
Heutzutage ist diese Frage jedoch eher in den Hinter-             systematisch zu sortieren. Das Ergebnis war ein Dies-
grund gerückt. Zukunftsaussichten wie
Himmel und Hölle gelten als das überholte
Droh- und Belohnungskonzept einer ver-
gangenen Epoche. Was zählt, ist Aktualität.
Man will nur noch über das Hier und Jetzt
nachdenken. Hat sich die Frage nach den
Letzten Dingen also nach 80.000 Jahren
nun erübrigt?

Was so tief im Menschen verwurzelt ist,
geht nicht einfach verloren. In unserer
Alltagssprache, aber auch in modernen
Liedern wie „Knockin̓ on Heaven̓s
Door“ von Bob Dylan, „Highway to Hell“                       Meisterbetrieb              Otto Bedachungen GmbH
von AC/DC oder „Stairway to Heaven“                                                      Aachener Str. 624
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seits-Jenseits-Dualismus, in dessen Betrachtung die Welt zu
einem Bewährungsort für das Jenseits verkam, während
die Hoffnungsperspektive etwas völlig Unkonkretes wurde.

Doch der eigentliche Gegenstand der Eschatologie ist, wie
Johanna Rahner es nennt, „Vollendung von Welt, Men-
schen und Geschichte“. Konkret ist die Eschatologie also
kein düsteres Bilderbuch oder ein munteres Ratespiel,
sondern lehrt, dass wir das Reich Gottes, das wir laut
Christus im Hier und Jetzt als angebrochen erfahren können,
auch in der jenseitigen Zukunft erwarten und in seiner
Vollendung erhoffen dürfen.

Auch viele andere Religionen beschäftigen sich mit der
Frage nach dem Ende und kennen ein Leben nach dem
Tod in Form von Wiedergeburt oder einer rein seelischen
Existenz. Die christliche Idee der Auferweckung des
sterblichen Leibes zu einem ewigen Leben ist dagegen eine
recht einzigartige Zukunftshoffnung. Wie kommen wir
überhaupt darauf, dass die Toten wieder auferstehen? Der
sperrige Ausdruck der „Auferstehung des Fleisches“
klingt doch für heutige Ohren ohnehin eher nach Zombie-
Apokalypse als nach positiver Jenseits-Hoffnung, oder?

Auslöser für die ganze Überlegung ist nicht zuletzt die bib-
lische Aussage, dass Gott „nicht ein Gott von Toten, sondern
von Lebenden“ ist (Mk 12,27). Gemeint ist damit die frühe
jüdische Vorstellung, dass der Mensch nur
zu Lebzeiten seine Beziehung zu Gott aus-
leben kann, da er nach seinem Tod nicht
mehr in Gottes Zuständigkeitsbereich fällt.
Äußerst unfair erscheint es da, dass am
Ende alle Menschen sterben müssen und
zwar auch die Guten und Gerechten. Dar-
aus resultierte für die frühen Christen,
dass wir nach unserem Tod für ein Leben
bei Gott wieder lebendig werden müssen.
Und während die durch die griechischen
Philosophen geprägte Umwelt den Leib als
etwas Schwaches und eher Störendes ansah,
das die Seele davon abhielt, ihr volles Ideal
zu erreichen, so sahen das die Christen
natürlich anders: Wäre der Körper etwas
Überflüssiges und das irdische Leben nur
eine Vorstufe zur jenseitigen Geistes-Exis-
tenz, wieso hätte Gott sich dann die Mühe
gemacht, Mensch zu werden?

Wie das aber so ist, wenn man sich von einer
anderen Meinung abheben will, schossen
die frühen Christen etwas über das Ziel
hinaus mit einem extrem materiell gedach-
ten Ansatz: Am Jüngsten Tag erfolgt für
alle die Wiederherstellung des verwesten               Wir bieten aus einer Hand: • Elektroarbeiten
Körpers. – Wobei wir wieder bei der Zom-               • Installation             • Mauer-, Putz-, Fliesenarbeiten
biapokalypse wären …                                   • Heizungsarbeiten         • Trockenbauarbeiten

Bei dieser Vorstellung drängt sich aber
noch eine ganz andere Frage auf: Was ma-
chen wir eigentlich zwischen Tod und
Auferstehung? Denn wenn wir sterben,

                                                                                                                5
sind wir ja nicht weg. Unsere Seele ist noch da, aber einen      für den Menschen einen verklärten Leib nach seinem Tod,
Leib bekommen wir erst wieder bei der allgemeinen Auf-           welcher der Seele ihre Vernetzung mit Menschen, Gott
erstehung des Fleisches?                                         und Geschichte erhält, aber nicht identisch ist mit dem
                                                                 verwesenden Leib, der nach dem Tod zurückbleibt.
Durch die Jahrhunderte gab es die unterschiedlichsten
Ideen dazu: Augustinus kennt zwei Auferstehungen, eine           Was die Wartezeit angeht, so wirft ein anderer Theologe,
der Seele und eine des Leibes am Ende der Zeit. Thomas           Gerhard Lohfink, ein, dass Zeit eine rein diesseitige
von Aquin argumentiert, dass Leib und Seele eine Einheit         Wahrnehmung sein könnte, sodass nach unserem Tod für
bilden und der Tod beides voneinander trennt. Dadurch            jeden bereits die Ewigkeit bei Gott beginnt. Auch Papst
kann die Seele zwar fröhlich nach dem Tod herumschweben,         Benedikt XVI. hat sich zur Auferstehung des Fleisches
ist aber in einem unvollkommenen Zustand, der erst durch         geäußert. Für ihn geht es ganz klar um die Auferstehung
die Rückerlangung des Leibes beendet wird.                       des ganzen Menschen als Person, nicht als Zerfallspro-
                                                                 dukt aus Leib und Seele, aber auch nicht als irdische Exis-
Im 14. Jahrhundert kommt man auf die Idee, dass die Seele        tenz 2.0. Der Mensch besteht in seiner Gesamtheit fort,
nach dem Tod schläft bis zum Jüngsten Gericht, wo sie            allerdings verwandelt, wie es Gottes Plan der Vollendung
dann endlich zusammen mit ihrem Körper wieder aufer-             entspricht.
steht. Erst im 20. Jahrhundert scheint klar zu werden, was
das eigentliche Problem an dieser Idee ist: Wenn Leib und        Nimmt man also die Einheit von Leib und Seele ernst,
Seele eine Einheit sind, können sie nicht getrennt existieren.   dann muss man davon ausgehen, dass die sterbliche, irdische
Der Körper ist der Ausdruck der Seele, ihr einziges Medium.      Existenz „Spuren in der Seele hinterlassen“ hat, wie Johanna
Wir können einen Menschen nicht ohne Körper denken.              Rahner sagt, die den Menschen zu dem machen, was er
Giesbert Greshake sagt dazu, dass der Körper das „Medium“        ist: nicht Leib plus Seele, sondern eine unteilbare Person,
der Seele ist, mit dem sie in Beziehung tritt mit den Mit-       die nach dem Tod des Körpers eine Verwandlung erfährt.
menschen und ihrer Umwelt. Nur der Leib ermöglicht               Dadurch wird sie nicht bloße Energie, sondern die Fähig-
dem Menschen Kommunikation und Interaktion.                      keit zu Beziehung und Interaktion, die einen Menschen
                                                                 ausmacht, bleibt ihr erhalten.
Unsere Fähigkeit, einander die Hände zu reichen, zu lächeln,
wenn wir uns freuen, oder zu weinen, wenn wir traurig            Also doch keine Zombie-Apokalypse, die uns drohend im
sind, ist es also, was den Körper ausmacht. Ohne unseren         Nacken sitzt. Ganz im Gegenteil: Die Lehre von den Letzten
Körper fehlte dem Menschen etwas Entscheidendes. Das             Dingen war eigentlich nie dazu gedacht, Ängste zu schüren,
würde bedeuten, dass wir im Tod, so wie Thomas von               sondern sich mit der Hoffnung auf die Vollendung der
Aquin es vorschlug, erst einmal ein Manko erfahren. Uns          Schöpfung und jedes Einzelnen zu beschäftigen. Aber so oder
fehlt der Körper zum Glücklichsein. Ganz im Wider-               so, einen großen Vorteil hat das Ganze:
spruch dazu steht aber unsere Überzeugung, dass unser
irdisches Leben im Tod seine Vollendung erfährt. Kein            Die Eschatologie ist echt das Letzte, worüber wir uns Sorge
Defizit also, sondern ein Zugewinn!                              machen müssen …!
                                                                                                          Maria Weingarten
Mit dem Bild des verklärten Auferstehungsleibes Jesu
Christi im Hinterkopf erwartet Giesbert Greshake auch

6
7
Sic Transit Gloria Petri?

Oder echte Gewaltenteilung – jetzt!
Endlich eine Reform des Systems – oder doch wieder nur halbherzige Schuldeingeständnisse ohne nachhaltige
Konsequenzen? Leider ist diese Frage auch nach dem sogenannten Anti-Missbrauchsgipfel vom Februar 2019
im Vatikan noch immer nicht zufriedenstellend beantwortet. In welche Richtung der Weg einer sich erneuern-
den Kirche führen muss, das hatten acht bekannte deutsche Katholikinnen und Katholiken in einem offenen Brief
an Kardinal Reinhard Marx im Vorfeld der Konferenz bereits unmissverständlich aufgezeigt: Schluss mit der
Überhöhung des Priesteramtes, Freiwilligkeit des Zölibats, Weiheämter für Frauen, eine veränderte Sexualmoral
und echte Gewaltenteilung in der Kirchenführung.

A
                                                                 In Frechen war es ähnlich. Dabei wissen wir aus einer An-
       uch wenn kaum Freude aufkam angesichts der                fang 2018 vom Bistum Essen vorgelegten Studie, dass es
       wenig konkreten Ergebnisse der Vatikan-Konferenz,         kaum einen plötzlichen Austritt gibt. Fast jeder Abschied
so muss immerhin zugute gehalten werden, dass das                ist ein längerer Prozess, der auf zunehmender persönlicher
(wahrscheinlich Jahrhunderte alte, aber bisher immer unter       Distanz zu Kirche und Glauben, vor allem auf Ablehnung
dem Teppich gehaltene) Thema des Missbrauchs erstmals            von moralischen Maximalpositionen und Machtstrukturen
in der Kirchengeschichte öffentlich behandelt worden und         des Systems basiert. Ein aktuelles Ereignis ist dann nur
damit ein gewisser Aufbruch erfolgt ist. Und es sollte           noch der sprichwörtliche letzte Tropfen, der das Fass zum
auch zugute gehalten werden, dass ein so riesiges „globales      Überlaufen bringt.
Unternehmen“ wie die katholische Kirche mit ihrer Jahr-
tausende alten Struktur und ihren weltweit über hundert          Die Forderungen der „wackeren Acht“*, die diese in
Bischofskonferenzen nicht mal so eben neu durchorganisiert       ihrem offenen Brief an Kardinal Marx erhoben haben, zei-
werden kann. Doch will die Kirche nicht auch noch den            gen exakt die elementaren Stellschrauben einer wirklichen
Rest an Glaubwürdigkeit verlieren und auf absehbare Zeit in      Reform. Zwar ist die Überhöhung des Priesteramtes, der
der Bedeutungslosigkeit versinken, weil ihr die Mitglieder       Ausschluss von Frauen von Weiheämtern, der Pflichtzöli-
in Scharen davonlaufen, dann muss sie sich jetzt struk-          bat für alle Priester, eine überholte Sexualmoral und die
turell verändern.                                                absolutistische Machtstruktur des Klerus jeweils für sich
                                                                 allein genommen nicht die Ursache für die Verbrechen vor
2018 war aufgrund der öffentlich gewordenen Skandale             allem an Kindern und Jugendlichen, darüber hinaus auch
ein besonders dramatisches Jahr. Zwar vor allem für die
katholische, aber erstaunlicherweise auch für die evangelische
Kirche. Das eigenartige Phänomen: Wird die katholische           *) Die Unterzeichner des offenen Briefes an Kardinal
Kirche durch einen Skandal erschüttert, bebt auch die            Reinhard Marx: Johannes zu Eltz, Frankfurt; Gaby
evangelische Welt, und es treten auch dort deutlich mehr         Hagmans, Frankfurt; Bettina Jarasch, Berlin; Claudia
Menschen aus der Kirche aus. In Köln nahm die Zahl der           Lücking-Michel, Bonn; Dagmar Mensink, Frankfurt;
Gläubigen, die den beiden großen Kirchen den Rücken              Klaus Mertes SJ, St. Blasien; Jörg und Ingrid Splett,
kehrten, um rund 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu.            Offenbach; Ansgar Wucherpfennig SJ, Frankfurt

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an Nonnen. Aber alles zusammen bildet geradezu ideale        zum Priester weihen. Dazu braucht es nur ein bisschen
Bedingungen für klerikalen Missbrauch jeder Art.             Mut. Ich bin sicher, dass in den nächsten drei Jahren, viel-
                                                             leicht schon in diesem Jahr, in einem deutschen Bistum ein
Enttäuschend an der Abschlussrede des Papstes war, dass      verheirateter Diakon zum Priester geweiht wird.“
zwar auch er erkannt und benannt hat, dass die aktuellen
Machtstrukturen der „Knackpunkt“ des gegenwärtigen Übels     Nimmt man Kardinal Marx, den Vorsitzenden der
sind, dass er aber keine konkreten Schritte zu deren Über-   Deutschen Bischofskonferenz (DBK), und die Beschlüsse
windung benennen konnte oder wollte. Stattdessen, so kri-    der DBK auf ihrer Frühjahrstagung Mitte März beim
tisierte der Essener Generalvikar Klaus Pfeffer zu Recht,    Wort, dann stehen in Deutschland die Chancen für Er-
überhöhte er einmal mehr das Priesterbild. So lasse sich     neuerung gar nicht so schlecht. Im Kontext mit der Vati-
ganz sicher nicht die notwendige Auseinandersetzung über     kan-Konferenz hatte Marx bereits vier erste Maßnahmen
die mit der Priesterweihe verbundenen „Phänomene eines       vorgeschlagen:
geschlossenen Systems“, das heißt über die Gefahren eines
Klerikalismus mit „der Verpflichtung zu einem ehelosen       • Die Statuten zu Vertraulichkeit und Geheimhaltung
und asexuellen Leben sowie eine insgesamt durch die             müssten neu definiert werden.
katholische Sexualmoral verursachte Tabuisierung von
sexuellen Bedürfnissen“ führen. Ein wesentliches Ziel        • Das Rechtssystem der Kirche müsse an öffentliche
muss „eine Ent-Idealisierung und Ent-Klerikalisierung des       Standards angepasst werden.
Amtes in der Kirche“ sein, so Pfeffer. Vor allem von den
nationalen Bischofskonferenzen wird jetzt abhängen, was      • Zahlen und Einzelheiten zu Missbrauchsfällen sollten
tatsächlich in Angriff genommen wird. Aber auch wenn            künftig öffentlich gemeldet werden.
sich eine Bischofskonferenz nicht einig sei, dann müssten
eben einzelne Bischöfe vorangehen, meint Thomas Sternberg,   • Ebenso sollten Dokumente zu gerichtlichen Verfahren
Chef des Zentralkomitees der deutschen Katholiken: „Jeder       veröffentlicht werden.
Bischof kann morgen einfach einen verheirateten Diakon
                                                             Folgerichtig beschloss die DBK – einstimmig! – auf ihrer
                                                             Frühjahrstagung unter dem Motto „Die Frage nach der
                                                             Zäsur“, unverzüglich vor allem drei Problemkreise zu
                                                             klären: 1. die Frage nach dem Umgang mit Macht in der
                                                             Kirche, 2. die Frage nach der Zukunft der priesterlichen
                                                             Lebensform und 3. die Frage nach der Weiterentwicklung
                                                             der kirchlichen Sexualmoral. Und mit der Studie „Frauen
                                                             in Leitungspositionen“ zeigten sich die Bemühungen der

                                                                                                                       9
Bischöfe, Frauen in eben diesen Positionen zu fördern.        Jesus sagt, er sei nicht gekommen, um Frieden zu bringen,
Na, immerhin! Marx und etliche Kollegen, allen voran          sondern Spaltung. Kiechle meint: „Jesus will zwar Einheit
der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, haben wohl          schaffen, ein hohes Gut, aber dieses kommt nur durch not-
verstanden.                                                   wendige Spaltungen hindurch. Bischöfe und Papst haben
                                                              als ihren Auftrag den Dienst am Einssein verinnerlicht.
Nicht auszuschließen ist, dass entsprechende Reformen zu      Aber der Eindruck verstärkt sich, dass sie doch eher Gefan-
Spaltungen führen werden – vor allem innerhalb der natio-     gene ihrer starren Apparate sind, die eine leb- und lieblos
nalen Bischofskonferenzen, möglicherweise aber auch in        gewordene Einheit nur noch verwalten.“ Damit Amtsträger
der Kirche insgesamt. Doch das ist als normal hinzuneh-       nicht als Gefangene in einem erstarrten Apparat verhar-
men und war schon immer so, wenn alte Lager verhärten         ren müssen, sollte nicht zuletzt die große Schar der nicht
und mit neuen um die Richtung kämpfen – in der Kirche         amtsgebundenen, „ganz normalen“ Gläubigen den Mut zur
ebenso wie in Politik und Gesellschaft. Und derzeit erleben   – recht verstandenen – Spaltung haben und auf dem Weg
wir viele Spaltungen. Angesehene Theologen sehen dem          in eine synodale Zukunft sich immer wieder richtungs-
gelassen entgegen. Der Jesuit Stefan Kiechle etwa verweist    weisend und aktiv einbringen. Denn „die Kirche“, das sind
in einem Beitrag in „Stimmen der Zeit“ (1/2019) – wie es      nicht nur Papst und Bischöfe – das sind wir alle.
scheint, nicht ohne eine gewisse hintergründige Freude –
auf die Stelle des Lukas-Evangeliums (Lk 12,51), in der                                       Von Christa Tamara Kaul

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                                    Indienreise vom 12. bis 25. Oktober 2018
                           So titelt das Infoblatt die Indienrundreise, die Pater Matthäus initiiert hat und der sich 28 Menschen aus
                           der Frechener Pfarreiengemeinschaft angeschlossen haben.

          Die Reise startete im Norden Indiens, in der Hauptstadt Neu-Dehli, und führte uns
          durch die Westhälfte rund 3.200 Kilometer in den Süden des riesigen Landes
          nach Kerala bis an den indischen Ozean.

          Um einen kleinen Einblick in die Mystik, die Kulturen und die unglaublich
          vielen Sehenswürdigkeiten dieses Mega-Landes zu erleben, reisten wir ge-
          meinsam mit Pater Matthäus Pazheveettil und Pfarrer Christof Dürig in einem
          Bus von Neu-Dehli bis Jaipur, flogen im Flugzeug nach Bangalore, um von
          dort die Reise im Bus bis in den Süden des Landes fortzusetzen.

  1. Tag: Qutb Minar, Dehli,                       1. Tag: Jama Masjid Moschee, Dehli,
  Ende des 12. Jahrhunderts,                   die größte Moschee Indiens und eine der
  ist mit seinen 72 Metern                       größten der Erde. (Ca. 25.000 Gläubige
  Höhe das höchstes Ziegel-                                   können hier Platz finden.)
  stein-Minarett der Welt

                                    2. Tag: Sikh gurudwara
                                    Tempel, Delhi, jeder ist zum
                                    Essen eingeladen.

                                                                                                    2. Tag: Katholische Kathedrale,
                                                                                                    Dehli, Sonntagsmesse

               4. Tag: Fort Agra,
               Residenz der Moguln

    3. Tag: Taj Mahal, Mausoleum aus
weißem Marmor, als Gedenkstätte vom
  Großmogul Shah Jahan für seine im
  Jahre 1631 verstorbene große Liebe
              Mumtaz Mahal errichtet,
    UNESCO-Weltkulturerbe seit 1983                                                                              Leben in der Stadt
          12
6. Tag:                                            6. Tag:
                                          Maharaja Palast in Mysore                          Safari Wayanad, Kerala
     5. Tag:
     Fatehpur Sikri, Besichtigung

     7. Tag: Besuch bei                 7. Tag:                                                             7. Tag:
     Matthäus’ Familie                  Pfarrkirche von Matthäus                                            Heilige Messe, barfuß

                                        9. Tag: Busboy bringt Bananen aus Matthäus’ Plantage

8. Tag: Aufräumarbeit nach Taifun,
Überschwemmung im August 2018,                                      10. Tag: Bootsfahrt auf dem
Exerzitien-Zentrum, Poota, Kerala                                   Wasserstrassennetz von Cochin
                                                                    und Umgebung im Hinterland
                                                                                                                   11. Tag:
                                                                    der Malabarküste.
                                                                                                                   Indisches Meer,
                                                                                                                   Maarikulam, Kerala

     Fürwahr:    Mystique India – Mystisches Indien
     Menschen mit vielen verschiedenen Sprachen und unterschiedlichen Religionen und Kulturen. In ihren farbenprächtigen
     Kleidern begegneten sie uns – den Fremden – trotz manchmal größter Armut immer lächelnd und interessiert! Tempel,
     Moscheen, Schlösser und Kirchen boten uns einen Einblick in die Vielfalt der kulturellen Prägung Indiens. Elefanten, Kamele,
     Wasserbüffel, Affen, Fledermäuse,
     Flughunde und uns fremde Insekten,
     riesige Bananen- und Reisplantagen,
     Ananas und Baumwollanbau, Maha-
     goni- und Teakholz sowie der Tropen-
     wald faszinierte jeden von uns.

     Unvergessliche Eindrücke –

     Mystique India! –
      Incredible India!
                   Anna Cremona-Daubach,
                           Stefan Daubach

                                                                                                                             13
BERIC H T A U S D ER C H R I ST U S GE M E IND E

Abschied von
                  Pfarrin im Probedienst
                     Anne-Berit Irene Fastenrath
              Liebe Königsdorfer!                             gengebracht wurde. Mein Mann und ich haben uns aber
                                                              dazu entschlossen, den Weg in den Süden der Rheini-
              Im Juli 2017 sind mein Mann und ich hier        schen Landeskirche anzutreten. Konkret geht es für uns
              zu Ihnen gezogen, damit ich in der Evangeli-    nach Trier-Ruwer.
             schen Christusgemeinde Brauweiler-Königs-
             dorf meinen Probedienst antreten und Pfarrerin   Wir gehen aus sehr persönlichen Gründen und nicht, weil
             Wiebke Waltersdorf unterstützen konnte. Die      wir uns hier nicht wohlfühlen. Im Gegenteil: der Ab-
            letzten zwei Jahre waren angefüllt von neuen      schied fällt uns schwer. Deshalb möchten wir uns auch an
       Erfahrungen, Lernchancen, Begegnungen und leider       dieser Stelle bedanken: für all die Herzlichkeit, für alles
auch von einem Abschied. Pfarrerin Waltersdorf hat 2018       Zutrauen, für all die gemeinsamen Stunden und nicht zu-
aufgrund ihrer Erkrankung die Gemeinde verlassen – und        letzt auch für die große Kollegialität, die ich innerhalb der
ich wurde zur Pfarrverweserin ernannt und zur Vorsitzenden    Gemeinde, aber auch bei meinen katholischen Kollegen
des Presbyteriums gewählt.                                    erfahren durfte.

Viele Menschen innerhalb der Gemeinde haben mich bei          Ich wünsche Ihnen hier in Königsdorf alles Gute und Gottes
diesen großen Aufgaben sehr unterstützt. Das Presbyterium     Segen für die Zukunft! Ganz besonders gelten diese Wünsche
hat mir darüber hinaus angeboten, die freie Pfarrstelle zu    natürlich der Evangelischen Christusgemeinde. Wie es für
übernehmen. Ich bin sehr dankbar und auch gerührt für         Sie weitergeht, beschreibt Pfarrer Knizia auf der nächsten
all dieses große Vertrauen in mich und mein Können, das       Seite.
mir in den letzten Jahren von so vielen Seiten hier entge-                         Ihre Pfarrerin Anne-Berit Fastenrath

Dank aus dem Presbyterium an Pfarrerin Fastenrath

DANKE VON GANZEM HERZEN
Liebe Anni,                                                   Nun wünschen wir Dir Gottes Segen für den Weg, der vor
                                                              Dir liegt, und für die Aufgabe, die Du gewählt hast. Es
jetzt ist es so weit und wir müssen uns von Dir verabschie-   wird der richtige Weg sein, und Du wirst dies gemeinsam
den. Das fällt gar nicht leicht und ich glaube, ich spreche   mit Deinem Mann Marco meistern.
für alle, wenn ich sage, dass wir das mit einem weinenden
Auge tun. ABER: Da sind auch noch ein lachendes Auge          Mit folgendem Psalm sagen wir nochmals DANKE und
und ganz viele gute Wünsche aus tiefstem Herzen.              wünschen Dir und Marco von Herzen alles Liebe:
                                                              Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen:

Wir sagen Danke!                                                  Woher kommt mir Hilfe?
                                                              Meine Hilfe kommt vom Herrn,
                                                                   der Himmel und Erde gemacht hat.
DANKE für Dein großes Engagement!                             Er lässt deinen Fuß nicht wanken,
                                                                  er, der dich behütet, schläft nicht.
DANKE für Deinen Dienst in der Gemeinde!                      Nein, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht.
                                                              Der Herr ist dein Hüter,
DANKE für Deine große Geduld!                                     der Herr gibt dir Schatten; er steht dir zur Seite.
                                                              Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden
DANKE für Deine offene und ehrliche Art!                          noch der Mond in der Nacht.
                                                              Der Herr behüte dich vor allem Bösen,
DANKE für Deine Worte!                                            er behüte dein Leben.
                                                              Der Herr behüte dich, wenn du fortgehst
DANKE für die tolle Zusammenarbeit!                               und wiederkommst, von nun an bis in Ewigkeit.
                                                                                                              (Psalm 121)
Ich könnte noch mehr aufzählen. Du hast hier in der Ge-
meinde Großes geleistet und uns auf dem Weg der Fusion                               Katrin Jagodzinsky, stellvertretende
begleitet und uns ein ganzes Stück vorangebracht.                                         Vorsitzende des Presbyteriums

14
B E R ICHT A US D E R CHR IS T US GE M E IN DE

Informationen zum Pfarrstellenbesetzungsverfahren

Wie geht es weiter für die Evangelische
Christusgemeinde Brauweiler-Königsdorf?

D     as Presbyterium hat sich im
      März während einer Klausur-
tagung intensiv mit den Fragen der
                                          pfarramtlichen Aufgaben gearbeitet
                                          werden.

Pfarrstellenbesetzung beschäftigt. Laut   Mitte Mai wird eine entsprechende
Pfarrstellenrahmenplanung der Lan-        Stellenausschreibung erscheinen und
deskirche sollen eine Pfarrstelle mit     damit das Besetzungsverfahren eröff-
100 Prozent Dienstumfang und eine         net. Das Verfahren verläuft über Vor-
zweite Pfarrstelle mit 50 Prozent         stellungsgespräche und Probepredig-        Verantwortung, denn bei ihm liegt
Dienstumfang besetzt werden.              ten, bis schließlich das Presbyterium      das alleinige Entscheidungsrecht.
                                          in einem Wahlgottesdienst eine Ent-        Und es ist eine Herausforderung,
Hierzu wurden Schwerpunkte disku-         scheidung zur Besetzung treffen            denn es müssen ausreichend viele und
tiert. Die Kernkompetenzen der            wird. Es findet seinen Abschluss mit       geeignete Pfarrerinnen und Pfarrer
Pfarrstellen werden in der Pflege ei-     der Einführung in die Pfarrstelle          für die Arbeit der Evangelischen Chris-
ner vielfältigen Gottesdienstkultur       durch den Superintendenten.                tusgemeinde Brauweiler-Königsdorf
und in der Leitungskompetenz für die                                                 interessiert werden.
Gemeindeentwicklung gesehen. Hier         Wir hoffen, dieses Verfahren bis Jahres-
muss weiter an einer realistischen        ende abschließen zu können. Dies                     Pfarrer Friedemann Knizia
Aufgabenbegrenzung der eigentlichen       stellt das Presbyterium in eine große            Pastoraler Dienst im Übergang

                                                                                                                       15
N EU ES AUS D ER PFAR R EI EN GE M E INS CHA F T

                             Neues aus der

                    Pfarreiengemeinschaft
                    						Frechen
 Im November 2018 wurden der gemeinsame Pfarrgemeinderat Frechen und die acht
 Kirchenvorstände neu gewählt. In neuer Zusammensetzung haben sie ihre Arbeit
 begonnen. Hier ein kurzer Überblick.

 Bei der konstituierenden Sitzung des         Bereitschaft ist es möglich, wieder
 Pfarrgemeinderates Frechen betonten          einen Ortsausschuss in Königsdorf
 die gewählten Mitglieder ihre Bereit-        einzurichten, da es aus der Gemeinde
 schaft, an einer zukunftsfähigen Kirche      leider kein PGR-Mitglied gibt!
 in unserer Stadt engagiert mitzuar-
 beiten und das seit 2009 gemeinsam           In der Satzung des Erzbistums Köln                Ausschuss, Pfarr-Magazin Ein|Blick,
 Erreichte weiterzuführen (zum Bei-           heißt es: „Der Pfarrgemeinderat mit               AK Familien (gemeinsam mit den
 spiel Fronleichnam als gemeinsames           seinen Ortsausschüssen im Seelsorge-              katholischen Kindertagesstätten) sowie
 Glaubensfest der Pfarreiengemeinschaft,      bereich ist Garant der Vernetzung der             ein AK Wort-Gottes-Feier-Leiter(innen).
 Pfarr-Magazin Ein|Blick, die kreativen       verschiedenen kirchlichen Orte und                Es gibt zurzeit folgende Ortsaus-
 Ideen der Zukunftswerkstätten). Zu den       ermöglicht und fördert die Verant-                schüsse: St. Sebastianus, St. Antoni-
 wesentlichen PGR-Aufgaben gehört es,         wortung der Getauften für das kirch-              us/St. Mariä Himmelfahrt, St. Seve-
 ausgehend von Gottes Wort den pas-           liche Leben.“ Ortsausschüsse sollen               rin, St. Ulrich (Buschbell) und St.
 toralen Zukunftsweg mitzugestalten.          „Förderer eines pastoralen Zukunfts-              Audomar/St. Maria Königin.
                                              weges sein und sind bei allen wesent-
 Als Vorsitzende wurde Helga Pöttinger        lichen, die lokalen Entwicklungen                 Um die gemeinsame Verantwortung
 wiedergewählt, ihre Stellvertreterin         betreffenden Entscheidungen des                   aller Gremien für die zukünftige Ent-
 ist Lieselotte Porschen. Neu sind die        Pfarrgemeinderates rechtzeitig vorher             wicklung unsere Gemeinden zu un-
 Ansprechpartner(innen) für jede              zu beteiligen.“                                   terstreichen und die Kommunikation

       
 Pfarrgemeinde. In St. Sebastianus ist                                                          zu verbessern, tagen PGR, Ortsaus-
 es Dr. Wioletta Zurawska. Dank ihrer         Der Pfarrgemeinderat hat im Januar                schüsse und die Sachausschüsse
                                              die Interessierten für die Orts- und              zweimal jährlich gemeinsam, das
                                              Sachausschüsse über deren Aufgaben                nächste Mal am 4. September.
                                              und Arbeitsweise informiert und diese
                                              für die Legislaturperiode bis zur Neu-            Die Zukunftswerkstätten finden
                                              wahl im November 2021 gebildet.                   weiterhin dreimal jährlich statt, zu
                                              Als Sachausschüsse bzw. Arbeits-                  denen themen- und projektbezogen
                                              kreise wurden begründet: Caritas-                 alle Interessierten eingeladen sind.

                                                              Praxis für
                                                                Logopädie &
                                                                Kommunikation
Dr. Wioleta Zurawska                                             Stefanie Grotenhöfer

                                                                 LOGOPÄDISCHE BEHANDLUNG VON
promovierte Psychologin), 40 Jahre alt,                         · Sprach-, Sprech-, Schluck- und Stimmstörungen
verheiratet, seit 22 Jahren in Deutschland,
                                                                · Stimm- und Kommunikationstraining für Berufssprecher
seit vier Jahren wohnhaft in Frechen
                                                                 Termine nach Vereinbarung. Alle Kassen und Privat.
                                                                 Augustinusstraße 7, 50226 Frechen-Königsdorf, Telefon 02234 27 94 22
                                                                 (im Gewerbepark am Bahnhof /  direkt am Haus)

                                                                 www.frechen-logopaedie.de

 16
N EU ES A US D E R P FA R R E IE NGE M E INS CHAF T

Im Februar wurde zum Beispiel über
eine Gottesdienstordnung gesprochen,                                                       Fünf-Jahres-Statistik
die gilt, wenn nur noch drei Priester
zur Verfügung stehen. In den Som-                                    St. Sebastianus Königsdorf
mermonaten wird ein Modell ver-
suchsweise ausprobiert.                                                                               2014     2015   2016   2017    2018

Im Januar hat die konstituierende Sit-                          Taufen                                 32       38     33     42      52
zung des Kirchengemeindeverban-
des Frechen stattgefunden. Dem               Erstkommunion                                             39       29     34     43      50
KGV gehören jeweils zwei Vertre-
ter(innen) der acht Kirchenvorstände                     Firmung                                       49       1      0       2      1
unter Leitung von Pfarrer Christof
Dürig an sowie Verwaltungsleiter                 Trauungen                                             2        9      4       5      10
Stefan Jans. Hier werden die Aufga-
ben beraten und beschlossen, die in                       Eintritte                                    2        3      0       0      2
gemeinsamer Verantwortung aller

                                                                                                                              
Kirchengemeinden sind. Paul Kappes                    Austritte                                        48       43     36     13      55
wurde erneut 1. stellvertretender Vor-
sitzender und Monika Wernert-                    Sterbefälle                                           58       59     48      3      56
Giesen 2. stellvertretende Vorsitzende.
Es gibt vier Ausschüsse: Personal
(für die ca. 140 hauptamtlichen Mit-
arbeiter[innen]), Kindergarten (als Trä-
ger für die vier Kindertagessstätten)
sowie Finanzen und Immobilen. Eine
Arbeitsgruppe ist für die Arbeitssicher-
heit verantwortlich.

Die Kirchenvorstände der acht Kir-
chengemeinden in Frechen tragen mit
den anderen 79 Kirchengemeinden
Verantwortung auch im Rhein-Erft-
Kreis, und zwar im katholischen Ge-
meindeverband unter Leitung von
Kreisdechant Achim Brennecke. Dieser
ist zuständig für die Rendantur, das
Katholische Bildungswerk und die
Familienbildungsstätte Anton-Heinen-
Haus, das katholische Schulreferat, die
Notfallseelsorge und anderes. Jeweils
zwei Vertreter(innen) (aus St. Sebas-
tianus: Prof. Martin Reufels und
Heinz-Ludwig Queck) nehmen an
der Vollversammlung teil, die ein-
bis zweimal im Jahr tagt. Für das
laufende Geschäft gibt es einen                                                               ihr ParTner Für Freiland-
Verbandsausschuss, dem mit Prof.                                                                 PFlanzen aller arT.
Martin Reufels auch ein Mitglied aus                                                                       direkt vom Produzenten
Frechen angehört.
                                                                                                      Fachberatung • LieFerservice
                     Helga Pötttinger,
                   Pfarrgemeinderats-                                                                     grosse aussteLLung
                          vorsitzende

                       Christof Dürig,
                               Pfarrer
                                                                                                              www.zirener-pflanzen.de
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                                                                                                              Tel.: 02234/601 600

                                                                                                                                            17
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AUS DEN G EMEI N D EN

„Mit der Gemeinde bin ich Christ und für die Gemeinde bin ich Priester“

Eucharistie im Alltag weiter leben
Franz Langecker im Interview für IM TEAM mit Albert Kikalulu,
seit September 2018 Kaplan in der Pfarreiengemeinschaft Frechen

IM TEAM: Du bist gebürtig aus der          der Provinz Bandudu. Dort bin ich auch
Demokratischen Republik Kongo              geboren. Der Ort gehört zum Bistum
(Zaire). Was kannst Du uns über            Kikwit. Kinshasa ist von dort etwa
Dein Land sagen?                           800 Kilometer entfernt. Nach Kikwit
                                           in die Bistumsstadt sind es 250 Kilo-
Kaplan Kikalulu: Mein Land hat             meter. Meine Eltern haben unweit
über 81 Millionen Einwohner und ist        von unserem Dorf auf der Missions-
fast siebenmal so groß wie Deutsch-        station Kimbongo gelebt und gear-
land. Der Äquator teilt das Land. Etwa     beitet. Ich habe drei Brüder und vier
die Hälfte der Einwohner bekennt sich      Schwestern. Die Menschen in meiner
zur katholischen Kirche. Der Rest ver-     Region leben von Ackerbau (Maniok,
teilt sich auf Protestanten, Kimban-       Mais, Erdnüsse, Hirse, Süßkartoffel      mein Vater zuvor habe ich später die
guisten, Muslime und traditionelle         und Gemüse) und Viehzucht (Kühe,         Missionare begleitet, wenn sie in die
Religionen. Die größte Stadt ist Kin-      Ziegen, Hühner und Schweine). Der        oft weit entlegenen Dörfer gefahren
shasa mit über 13 Millionen Einwohnern.    Kongo ist ein tropisches Land. Es        sind. Manchmal waren wir zwei Wochen
Blickt man auf die Bodenschätze,           regnet sehr viel und das Land ist        unterwegs, um die Dörfer zu besuchen
unsere tropische Landschaft und auf        fruchtbar. Tauschgeschäfte bestimmen     und mit den Menschen Gottesdienst
die Menschen, dann sind wir ein sehr       das Leben der Menschen auf dem           zu feiern. Obwohl ich der Kirche
reiches Land. Tatsächlich aber gehört      Land. Familie, Verwandte, Groß-          sehr verbunden war, keimte in mir
unser Land zu den ärmsten Ländern          familien und die Dorfgemeinschaft        der Wunsch, einmal Ingenieur zu
Afrikas. Sklaverei, koloniale Ausbeu-      bedeuten uns sehr viel. Ob bei Taufe     werden. Technische Dinge und das
tung, viele Kriege, Unterdrückung,         oder Kommunion, immer feiert das         Handwerk haben mich fasziniert.
Diktaturen, Korruption und die             ganze Dorf mit. Heute leben meine        Jahre später habe ich mich dann für
andauernden kriegerischen Ausein-          Eltern bei einem meiner Brüder in        ein Theologiestudium entschieden
andersetzungen um Land und Boden-          Kikwit.                                  und beim Bischof in Kikwit ange-
schätze gehen zulasten der Menschen                                                 fragt. Ich wurde angenommen und
und verhindern Fortschritt. Es fehlt an    IM TEAM: Wie ist Dein Wunsch             studierte Theologie an der Katholi-
Geld für Bildung, Infrastruktur und        entstanden, Priester zu werden?          schen Universität in Kinshasa. Nach
vieles andere. Gewalt zieht sich wie ein                                            meiner Priesterweihe arbeitete ich
roter Faden durch unsere Geschichte.       Kaplan Kikalulu: Ich bin in der          vier Jahre als Theologiedozent in
                                           Missionsstation in meiner christlichen   Kikwit. Ich wollte mein Studium
IM TEAM: Kannst Du uns etwas               Familie aufgewachsen. Die Kirche         vertiefen und entschloss mich, über
über Deine Familie erzählen?               und der Glauben waren der Mittel-        das Thema „Eucharistie und Gesell-
                                           punkt unseres Lebens. Fast jeden Tag     schaft“ zu promovieren. Zuvor hatte
Kaplan Kikalulu: Meine Eltern              gab es Gottesdienst. Als Messdiener      ich bereits eine Magisterarbeit über
stammen aus dem Dorf Maziamu in            habe ich dem Priester geholfen. Wie      dieses Thema geschrieben. Hier in
                                                                                    Deutschland arbeite ich an meiner
                                                                                    Promotion weiter.
                                            Kinder in meinem Heimatdorf
                                                                                    IM TEAM: Worum geht es genau
                                                                                    bei Deinem Promotionsthema
                                                                                    „Eucharistie und Gesellschaft“?

                                                                                    Kaplan Kikalulu: Wenn wir die
                                                                                    Eucharistie feiern, sind wir in der
                                                                                    Gemeinschaft Brüder und Schwestern.
                                                                                    Ich frage mich, wie wir diese Ge-
                                                                                    meinschaft in der Gesellschaft auch im
                                                                                    Alltag leben und erfahrbar machen
                                                                                    können. Diese Frage beschäftigt

18
mich sehr. Ein französischer Theologe      die Frohe Botschaft gebracht. Wir
sagte einmal: „Die Kirche feiert Eu-       bringen Sie wieder nach Europa. Heute
charistie und Eucharistie macht die        begegnen wir uns alle auf Augenhöhe.
Kirche.“ Papst Johannes Paul II.
wiederholte diesen Satz. Die Kirche        IM TEAM: Hast Du ein Hobby?
kann somit nicht ohne die Eucharistie
leben. Das Erlebnis der Wandlung im        Kaplan Kikalulu: Ja, ich spiele gern
Gottesdienst ist zentral. Am Ende des      Fußball, am liebsten als Offensivver-
Gottesdienstes sagt der Priester: „Ite     teidiger. Und ich habe immer noch           Eucharistiefeier in Maziamu
missa est.“ Die Botschaft heißt:           die Liebe zum Handwerk und zur
„Geht und tragt das, was ihr empfan-       Technik. Da steckt noch ein Stück In-
gen habt, weiter.“ Wenn wir Eucha-         genieur in mir.
ristie leben, sind wir in der Kirche.
Das ist unsere Identität.                  Vielen Dank
IM TEAM: Wie siehst Du Ökumene?            für das Gespräch
                                             und alles Gute für Dein Wirken
Kaplan Kikalulu: Ich habe eine be-
                                             in der Pfarreiengemeinschaft.
sondere Verbindung zur Evangelischen                                                   Tag meiner Priesterweihe
Kirche, da meine älteste Schwester in
Kinshasa selbst evangelische Pastorin
ist. Ihr Mann ist evangelisch. Das Er-
lebnis dieser Gemeinschaft hat in ihr
den Wunsch geweckt, Pastorin zu
werden, um anderen Menschen zu
helfen. Für uns und meine Eltern war
das am Anfang schwer zu akzeptieren,
denn für uns galten evangelische Kirchen
damals als Sekten. Heute kommen wir
gut miteinander aus. Als Pastorin hat
sie einen intensiveren Kontakt zur
Gemeinde als wir katholische Priester.
Sie erhält kein Gehalt. Sie lebt von
der Gemeinde. Ihr Mann ist Lehrer,
und er verdient nicht viel. Wir tauschen
uns immer wieder über unsere Erfah-
rungen aus. Auf meiner letzten Kaplan-
stelle in Königswinter hatte ich regel-
mäßig Kontakt zur dortigen Pastorin.
Wir haben zusammengearbeitet und
zusammen gefeiert.

IM TEAM: Wie siehst Du Deine
Rolle in der Gemeinschaft?
                                               Bad und Heizung
Kaplan Kikalulu: Mit der Gemeinde
                                               komplett in guten Händen.
                                               Kundendienst, Wartung, Haustechnik, Teil- und
bin ich Christ und für die Gemeinde
bin ich Priester. Ich sehe mich als            Komplettbadsanierung, Heizungsmodernisierung,
Seelsorger, der da ist, um anderen zu          Solarenergie – aus einer Hand von müller + sohn.
helfen. Ich fühle mich durch die Be-           Jetzt unverbindlich informieren!
gegnungen bei den Taufen, Hochzeiten
und Trauerfeiern inmitten der Ge-
meinde den Menschen nah. Ich gebe
von mir und empfange von meinen
Mit-Christen und Mitmenschen. Ich
möchte sowohl den Menschen hier
helfen als auch den Menschen in Afri-
ka Perspektiven für ein menschen-
                                               Elisabethstraße 10 A · 50226 Frechen
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AUS DEN G EMEI N D EN

Interview mit Pastoralreferentin Maike Teller

„Jugend ist unsere Zukunft,
       da sollten wir möglichst viel investieren“
Nach siebeneinhalb Jahren in der Pfarreiengemeinschaft ist es an der Zeit für einen Rückblick auf die Aufgaben,
bei denen unsere Pastoralreferentin insbesondere die Jugendlichen in den Gemeinden begleitet hat.

                 IM TEAM: Liebe Maike, Du bist nun            antworten durfte. Nachdem Pfarrer Thomas Wolff nach
                 lange Zeit in unserer Pfarreienge-           Worringen gegangen ist, konnte ich die von ihm mit Alex-
                 meinschaft Frechen als Pastoralrefe-         ander Daun und Christiane Heite entwickelte Firmvorbe-
                 rentin zuletzt neben Pfarrer Christof        reitung übernehmen und persönliche Akzente setzen. Für
                 Dürig, Pfarrvikar Wolfgang Scherberich,      die jugendlichen Firmkandidaten besteht ein breites An-
                 den Kaplänen Matthäus Pazheveettil           gebot, an insgesamt vier Projekten teilzunehmen: der Pilger-
                 und Albert Kikalulu, Diakon Gregor           weg zum Grab des heiligen Matthias nach Trier, Tage im
                 Hergarten, den Gemeindereferentinnen         Kloster Gerleve, Erlebnis-Kreativ-Tage in der Jugendbil-
                 Elke Wittemann und Bettina Straet-           dungsstätte in Jünkerath oder eine einwöchige Fahrt nach
                 manns tätig gewesen. Was macht eine          Taizé. Diese Projekte sind in ein Rahmenprogramm vor
                 Pastoralreferentin aus?                      Ort eingebettet.

Maike Teller: Als Pastoralreferentin habe ich mein Diplom     IM TEAM: Die Firm-Katecheten tragen Dich auf ihren
in Theologie zusammen mit den Priesteramtskandidaten          Händen.
an einer Universität absolviert. Dem folgt eine dreijährige
Ausbildung, mit Erwerb auch der Unterrichtserlaubnis in       Maike Teller: Die Arbeit mit den Katecheten macht mir
der Schule. Die Tätigkeit der Gemeinde- und Pastoralrefe-     sehr viel Spaß. Dort habe ich sehr viel Liebe hineinge-
renten in der Gemeinde unterscheidet sich nicht.              steckt. Die Katecheten sind mir sehr ans Herz gewachsen.
                                                              Es ist nicht möglich, ein solches Programm, wie ich es
IM TEAM: Wie ist es zu Deiner geistlichen Berufung            eben beschrieben habe, alleine durchzuziehen. Dazu
gekommen?                                                     braucht es eines Katecheten-Teams mit einem treuen und
                                                              festen Stamm, das die einzelnen Veranstaltungen inzwischen
Maike Teller: Mein Werdegang ist klassisch: Taufe, katholi-   teilweise in eigener Regie begleiten kann. Ich bin sehr
scher Kindergarten, Messdienerin, KJG, Messdienerleiterin,    glücklich darüber, dass es gelungen ist, diesen Stamm
PGR, Orts- und Liturgieausschuss. Eine Pastoralreferentin     auch durch jugendliche ehemalige Firmlinge zu erweitern,
auf einer Messdienerfahrt hat mich begeistert.                die nun selbst sehr authentisch als Katecheten ihre eigenen
                                                              spirituellen Erfahrungen mit den kaum jüngeren Firmlingen
IM TEAM: Bitte erzähle uns etwas über Deine Erfah-            teilen.
rungen als Pastoralreferentin in Frechen.
                                                              IM TEAM: Hier in Königsdorf bist Du auch für die
Maike Teller: In den letzten siebeneinhalb Jahren war ich     Pfadfinder und die Messdiener zuständig. Was waren
hauptsächlich für die Firmvorbereitung und die Jugend-        da beeindruckende Erlebnisse?
pastoral zuständig. Dazu zählen die Firmlinge, Messdiener,
die kirchliche Jugend Grefrath und die Pfadfinder. Bei        Maike Teller: Beeindruckend sind für mich jedes Jahr an
verschiedenen Projekten in der Öffentlichkeitsarbeit, im      Ostersonntag wieder aufs Neue das gut besuchte Oster-
Pfarrgemeinderat und im Rahmen der Zukunftswerkstätten        feuer der Pfadfinder und die gemeinsame ökumenische
konnte ich mitwirken.                                         Osterfeier.
                                                              Die Messdiener waren lange Zeit mein Sorgenkind und
IM TEAM: Welche Erlebnisse sind Dir besonders im              mussten komplett neu aufgebaut werden. Hier ist es auch
Herzen geblieben?                                             aufgrund der Erstkommunionkatechese durch die Ge-
                                                              meindereferentin Elke Wittemann und Unterstützung
Maike Teller: Gerne erinnere ich mich an unzählige            durch Maria und Peter Weingarten, die die Ausbildung der
Fahrten, die ich sowohl mit den Messdienern, der KJG,         Messdiener übernommen haben, zu einer gut funktionie-
aber auch mit den vielen Firmlingen und Katecheten ver-       renden Gruppe von fast 30 Messdienern mit monatlicher

20
A US D E N GE M E INDE N

Gruppenstunde gekommen. Mit den Messdienern aus
ganz Frechen, für die ich alle zuständig bin, organisierte
ich Wochenendfahrten und Ausflüge. Ich freue mich be-
sonders, dass ehemalige Messdiener aus Königsdorf sich
nach ihrer Firmung dazu entschieden haben, als Leiter
aktiv zu werden.

IM TEAM: Neben den eben erwähnten Aufgaben-
bereichen hast Du zusammen mit Pfarrvikar Wolfgang
Scherberich entscheidend an dem neuen Pfarr-Magazin
Ein|blick mitgewirkt.

Maike Teller: Der Ein|blick erschien zum ersten Mal im
Juni 2015, seitdem ist er mein Baby. Ich war von der ersten
Stunde an dabei und bin sehr froh, dass wir nun dreimal
in Folge prämiert wurden. 2016 wurden wir mit Bronze
ausgezeichnet. 2017 wurden wir dann schon als „Pfarr-         IM TEAM: Zurück zur Jugendarbeit – wie schätzt Du
brief des Jahres“ mit Gold ausgezeichnet und in diesem        nach siebeneinhalbjähriger Erfahrung die Perspektiven
Jahr erhielten wir einen Preis für das beste Cover.           der Jugendarbeit allgemein und konkret in Frechen ein?

IM TEAM: Die Laudatio der Jury lautet: „Durch das             Maike Teller: Ich erlebe die Jugend in Frechen als fit. Die
aufmerksamkeitsstarke Bild und die herausstechende            ehrenamtlich aktiven Jugendlichen haben echt was drauf.
Typografie macht die Redaktion Leserinnen und Leser           Die Anforderungen an die Jugendpastoral ändern sich
neugierig und leitet so geschickt in den Inhalt des           schnell. Ich bin mir sicher, dass Jugend immer in Kirche
Magazins über.“                                               präsent sein wird. Sie ist unsere Zukunft. Dafür sollten
                                                              wir möglichst viel Engagement investieren!
Maike Teller: Der Ein|blick verfolgt ein neues Konzept.
Es handelt sich um ein Themenheft, das in Rubriken ein-       IM TEAM: Wir danken Dir für die vielen positiven Anre-
geteilt ist und das Titelthema aus verschiedenen Blick-       gungen und wünschen Dir für Deine Arbeit auch weiterhin
winkeln beleuchtet. Vieles haben wir auch der liebevollen     Gottes Segen.
Arbeit unserer Grafikerin Jessica Ekert zu verdanken.                       Die Fragen stellte für IM TEAM Ralf Bittner

                                                                                                                     21
AUS DEN G EMEI N D EN

Mitmachen und gestalten

Vorstellung von Evelyn Buchner
Gemeindesozialarbeiterin und Ehrenamtskoordinatorin
der Evangelischen Christusgemeinde Brauweiler-Königsdorf

                Engagieren Sie sich ehrenamtlich?            die sich ehrenamtlich bei uns engagieren, wird das Ge-
                 Vielleicht in der Schule Ihres Kindes,      meindeleben lebendig. Uns ist es wichtig, dass alle Ehren-
                 im Sportverein, bei miteinander-fürei-      amtlichen spüren, wie sehr ihr Engagement geschätzt
                  nander oder in Ihrer Kirchengemeinde?      wird. Einmal im Jahr treffen sich die verschiedensten Eh-
                                                             renamtlichen auf unserem Ehrenamtstag. Er beginnt im-
                  In der Evangelischen Christusgemeinde      mer mit einem Gottesdienst, in dem das Ehrenamt im
                  Brauweiler-Königsdorf engagieren sich      Mittelpunkt steht. Dort verabschieden wir Menschen und
                  derzeit etwa 230 Menschen ehrenamt-        führen andere in ihre neuen Aufgaben ein. Sich in diesem
                  lich. So gibt es zum Beispiel den Kon-     Gottesdienst besonders segnen zu lassen, kann eine sehr
                  firmandenvater, der viermal im Jahr        berührende Erfahrung sein.
                  Gemeindebriefe austrägt, die Mitar-
                 beiterin vom „Kaffee K“, die fast wö-       In unserer Evangelischen Christusgemeinde bin ich nicht
                 chentlich einen Kuchen backt, und den       nur für die Ehrenamtskoordination zuständig. Als Ge-
                 Jugendlichen, der auf unserem Gemein-       meindesozialarbeiterin in einer Teilzeitstelle habe ich
                 defest einen Stand betreut.                 auch Aufgaben in der Seniorenarbeit sowie
                                                             diakonische Aufgaben. Ich biete Sozial-
Es gibt viele Möglichkeiten, sich in unserer Christusge-     beratung an und arbeite sehr eng
meinde zu engagieren. Wir alle sind von Gott mit vielfäl-    mit der Ökumenischen Nach-
tigen Gaben und Talenten beschenkt worden. Möchten           barschaftshilfe miteinander-
auch Sie diese bei uns einsetzen? Vielleicht wissen Sie      füreinander in Königsdorf
noch nicht genau, ob und wo Sie mitmachen möchten.           zusammen.
Dann wenden Sie sich an mich: Ich bin Evelyn Buchner
und ich bin Ehrenamtskoordinatorin unserer Christusge-       Wenn Sie Fragen an
meinde. Mit mir können Sie besprechen, welche Interessen     mich haben oder ein
Sie haben, welche Gaben Sie mitbringen, wo Sie diese         Gespräch mit mir führen
sinnvoll einsetzen können und wie viel Zeit Sie aufwenden    möchten, melden Sie
möchten. Eines ist mir dabei besonders wichtig: Ihr Ehren-   sich bitte bei mir. Ich
amt soll Ihnen Freude bereiten. Es soll ein Gewinn sein      freue mich auf Sie!
für Sie selbst und für andere Menschen.

Als Ehrenamtskoordinatorin unterstütze ich nicht nur die          Ihre Evelyn Buchner
neuen Ehrenamtlichen, sondern auch diejenigen, die sich           Telefon (02 21) 9 91 84 64
schon länger bei uns engagieren. Sie sind ein großer              E-Mail: evelyn.buchner@ekir.de
Schatz unserer Gemeinde. Durch die vielen Menschen,

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A US D E N GE M E INDE N

                               Kreativität Raum geben

                               Vorstellung von Markus Gehringer
                               Ehrenamtsförderer
                               der Pfarreiengemeinschaft Frechen

Die Pfarreiengemeinschaft Frechen mit ihren acht Einzel-           des Pfarrgemeinderats in Göttingen und Kate-
pfarreien ist ein lebendiger Ort: Über 900 Menschen enga-          chet in der Firm- und Erstkommunionvorbe-
gieren sich hier ehrenamtlich, um der Botschaft Jesu ein Gesicht   reitung. Studiert habe ich an der katholischen
zu geben. Die Vielfalt des kirchlichen Lebens kommt so zum         Hochschule in Freiburg Soziale Arbeit mit
Ausdruck – Menschen machen sich für andere Menschen                Studienschwerpunkt „Sozialtheologie“. Meine
stark und Angebote für Jung und Alt werden kreativ und             Masterarbeit befasste sich mit Lösungs-
bunt vorbereitet.                                                  ansätzen in der Arbeit mit Ehrenamt-
                                                                   lichen.
Seit Beginn des Jahres bin ich zur Förderung der ehrenamt-
lich engagierten Menschen in der Pfarreiengemeinschaft             Ich freue mich sehr auf die Begegnungen
Frechen tätig. In den ersten Wochen meiner Tätigkeit durfte        mit den Menschen hier vor Ort und auf das
ich schon viele tolle und motivierte Menschen kennenlernen,        ökumenische Miteinander – am Ende sind
die voller Einsatz ihre Interessen, Fähigkeiten und Talente        wir ja alle Glieder des einen Leibes. Wenn
einbringen.                                                        Sie bunte Ideen oder Lust haben, sich einzu-
                                                                   bringen oder einfach mal „schnuppern“ wol-
Meine Aufgabe als Ehrenamtsförderer ist es, ehrenamtliche          len, um herauszufinden, was möglich ist, melden Sie
Gruppen dort zu unterstützen, wo sie Rat und Hilfe anfragen.       sich einfach bei mir!
Des Weiteren bin ich Ansprechpartner für all jene, die sich
gerne in Kirche oder einem kirchlich-sozialen Bereich                   Per E-Mail an „m.gehringer@kirche-in-frechen.de“ oder
einbringen wollen. An dieser Stelle arbeite ich eng mit der             unter Telefon (0 15 73) 6 23 43 60 bin ich dienstags bis
Ökumenischen Nachbarschaftshilfe miteinander-füreinander                freitags von 8.30 Uhr bis 12.00 Uhr sowie dienstags
zusammen.                                                               und donnerstags von 18.30 bis 19.30 Uhr erreichbar.

Ich freue mich darauf, den Pastoralen Zukunftsweg des Erz-
bistums mitzugestalten, neuen Ideen und Angeboten von                     Ihnen ein gesegnetes Pfingstfest!
Menschen aus den Ortsteilen Raum zu geben, sie in ihrer
Kreativität zu unterstützen und Neues aufzubauen.                                                        Ihr Markus Gehringer

Mit meiner Frau und unseren drei Kindern lebe ich in Königs-
dorf. Mein bisheriger Lebensweg war schon immer vom
kirchlichen Ehrenamt geprägt: Ich war Messdiener, in der
Pfarrjugend und Kinderlagerleitung aktiv, später Mitglied

                                                                                                                            23
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