F - Corona-Station Allerheiligenberg - Hägendorf
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info H Ä G E N D O R F 02 ⁄ 20 29. Jahrgang Corona-Station Zustand Food Truck Allerheiligenberg Hägendörfer Wald Allerheiligenberg Seite 6 Seite 10 Seite 16
Inhalt Unsere Themen 3 Neue Friedensrichterin Bevölkerungsstatistik 4 Bericht aus dem Gemeinderat Einwohner am 01.03.2020 5158 + Geburten 6 – Todesfälle 13 5 Serie: Instandsetzung + Zuzüge 185 6 Hallenbad – Wegzüge 133 Einwohner am 30.06.2020 5203 6 Corona-Station Allerheiligenberg 8 Danke, Gritli Hänggi! Zivilstandsnachrichten 01.03.2020 – 30.06.2020 9 Schule in Corona-Zeiten 10 Geburten 10 Zustand des Hägendörfer Conea Matei 04.02.2020 Waldes Tschan Melvyn 16.06.2020 Ryser Sina 29.06.2020 12 Hägendorf in Kanada Heirat Thüler Andres und Angela 24.03.2020 14 Nekrologe Graber Michael und Nicole 22.05.2020 Weisshaar Philippe 16 Food Truck Allerheiligenberg und Reber Janice 23.05.2020 16 Stäbler Michel und Nadine 23.05.2020 Mikschl Thomas und Melinda 04.06.2020 Fürst Jérôme und Sara 12.06.2020 Lüthi Denny und Michelle 20.06.2020 Impressum INFO Hägendorf Nr. 2/2020 Todesfälle Reimann-Frei Sonja 12.04.2020 Herausgeberin: Einwohnergemeinde Hägendorf Auflage: 2250 Exemplare Würsten Hans 07.05.2020 Redaktion: Karola Dirlam-Klüh, Andreas Heller, Anja Iseli, Ursula Lippuner, Bürgler Werner 13.05.2020 Monika Vögeli Angst-Kamber Urs 22.05.2020 Gastautorin: Jael Vögeli Roschi-Moser Paula 24.05.2020 Layout: Nicole Darioli Druck: Merkur Druck AG, Langenthal Flury-Holer Peter 04.06.2020 Titelbild: Monika Vögeli Altermatt Sujin 09.06.2020 Kontakt: Karola Dirlam, Fridgasse 15, 4614 Hägendorf Müller-Bachmann Robert 12.06.2020 karola.dirlam@gmx.ch, 076 500 75 84 2
Editorial Liebe Hägendörferinnen und Hägendörfer Das Jahr 2020 hat einen anderen Lauf ge- obwohl es zeitweise vielleicht so schien, ist das Leben nommen als angenommen. Die ersten im Dorf natürlich nicht stehengeblieben. Und so warmen Frühlingstage konnten nicht möchten wir Ihnen auch in dieser Ausgabe wie gewohnt genossen werden, und wieder von Geschichten aus Hägendorf be- wir mussten zahlreiche Einschränkun- richten. gen in Kauf nehmen. Wir mussten umdenken, umplanen und statt neue Ich wünsche Ihnen viel Freude mit der Eindrücke zu sammeln, mehr in Er- Lektüre der aktuellen Ausgabe des INFO innerungen schwelgen. Eine solche Hägendorf und zahlreiche schöne Mo- Ausnahmesituation fordert von uns, die mente, welche Sie geniessen und in guter Erin- schönen Momente wieder mehr zu schät- nerung behalten können. zen und auch Kleinigkeiten zu geniessen. Aber Anja Iseli Hägendorfs neue Friedensrichterin Rita Christ wurde am 11. Mai 2020 vom Ge- Aufgabe der Friedensrichterin ist das Vermitteln meinderat als Nachfolgerin von Theres in Zivilstreitigkeiten. Ziel einer Schlichtungsver- Rüegsegger zur Friedensrichterin gewählt. handlung ist es, mit den Streitparteien eine Die 68-jährige pensionierte Kauffrau, die einvernehmliche Lösung zu erarbeiten, die immer in leitender Position in den Berei- den Gang an ein Gericht erspart. Sie ist chen Finanzen und Personalwesen tätig unter anderem zuständig für Forderungs- war, hatte im Verlauf ihres beruflichen klagen aus privaten und geschäftlichen Werdegangs stets mit den verschiedensten Beziehungen, arbeitsrechtliche Streitigkei- Menschen zu tun. «Dadurch habe ich mir eine ten, Erbteilungen, Testamentsanfechtungen hohe Sozialkompetenz aneignen können», meint sowie Unterhalts- und Nachbarschaftsklagen. sie. Zudem verfüge sie dank ihres juristischen Wissens- durstes über einiges Vorwissen in diesem Gebiet, das sie Rita Christ ist in Hägendorf aufgewachsen und engagiert bei der Behandlung von Problemen nutzbringend einsetzen sich in den verschiedensten Bereichen für die Gemeinde: könne. «Ich kann mich sehr gut in Menschen hineinverset- Sie ist Mitglied und Aktuarin der Finanzkommission, Voll- zen», erläutert Rita Christ. Schon des Öfteren habe sie im mitglied und Aktuarin im Wahlbüro sowie Präsidentin der privaten Bereich bewiesen, dass sie deshalb für beide Par- SVP-Ortspartei. teien akzeptable Lösungen finden kann. Karola Dirlam INFO Hägendorf | Ausgabe 02/2020 3
Bericht aus dem Gemeinderat 30. März bis 29. Juni 2020 Allgegenwärtig – Covid-19 Die Gemeindegeschäfte wurden im zweiten Quartal 2020 wesentlich von der Corona- Thematik beeinflusst. Sitzungen fanden online statt, die Schulen, die Verwaltung, Sport und Kultur sahen sich noch nie dagewesenen Herausforderungen gegenüber. Es ist davon aus- zugehen, dass die Pandemie die Welt nachhaltig verändert. Ganz sicher wird sie weit in die nächsten Monate und Jahre hinein auf uns wirken. Petition Tempo 30 Unter der Last der Pandemie wurden zufriedenstellend. Auch aus technischer In der letzten Ausgabe haben wir da- zahlreiche Veranstaltungen (Gemein- Sicht will die Gemeinde vorsorgen. von berichtet, dass der Rat auf eine deversammlung, Kulinarium, Chilbi, So hat der Rat Honorarkredite für das Petition hin ein Fahrverbot im Boden- Bundesfeier) abgesagt oder verscho- Reservoir Spitzenrüti sowie das Stufen- matt-Quartier diskutiert hat. Die Petition ben, die Hallen geschlossen und die pumpwerk Rickenbach gesprochen schlug tatsächlich Tempo 30 vor, die Schliessung des Schwimmbades vor- und Aufträge erteilt. Kommission für Planung, Umwelt und gezogen. Um die Bewohner des Se- Verkehr sah das Fahrverbot als Al- niorenzentrums zu schützen, wurde Weitere Geschäfte ternative. Der Rat hat das Fahrverbot das Durchgangsrecht vor dem Zent- ■ Der Schulcheck zeigte ein durch- abgelehnt und die Prüfung von Tempo rum vorübergehend aufgehoben. Die wachsenes Bild, zeigt aber auch 30 – also die Ursprungsforderung der Gemeinde hat die erste Phase der auf, dass die von der Schulleitung Petition – in Auftrag gegeben. Pandemie gut überstanden und einige und der Gemeinde angedachten Einschränkungen wieder aufheben kön- Massnahmen in die richtige Richtung Corona und die Gemeinde nen. Die Zukunft wird zeigen müssen, gehen. Unter dem Eindruck von Corona muss- welches die wirtschaftlichen Folgen von ■ Die Überprüfung der Schulraumpla- ten in der Gemeinde viele Prozesse Covid-19 sind. Neben Einnahmeausfäl- nung zeigte auf, dass die aktuelle angepasst werden. Die Schule wurde len z.B. bei den Hallenvermietungen Anzahl Schulräume auf absehbare auf Fernunterricht umgestellt, für den rechnet die Gemeinde auch mit Steu- Zeit genügen sollte. Wiederbeginn des Präsenzunterrichts erausfällen für 2020 und eventuell die ■ Die Jahresrechnung 2019 schliesst waren einige Sicherheitsmassnahmen Folgejahre. Um das Gewerbe im Dorf mit einem Plus von CHF 520‘000 nötig. Lehrpersonen und Schulleitung zu unterstützen, hat der Gemeinderat deutlich besser ab als budgetiert. haben sich den zahlreichen Herausfor- auf Antrag der SP mit einer knappen ■ Die Kriminalitätsstatistik zeigt eine derungen gestellt und so einen verhält- Mehrheit beschlossen, einen Hilfskredit Zunahme von Sachbeschädigungen nismässig geordneten Unterricht ermög- zur Verfügung zu stellen, mit welchem und häuslicher Gewalt. Im Zusam- licht. Die Gemeinde musste ebenfalls Härtefälle abgefedert werden sollen. menhang mit Sachbeschädigungen weiter funktionieren. Auch hier waren konnten in einem Fall die Täter dank umfangreiche risikomindernde Mass- Wasserversorgung Hinweisen aus der Bevölkerung er- nahmen erforderlich. Offensichtliche Unter dem Eindruck von Corona ging mittelt werden. Dinge, wie Gemeinderats- und Ge- das Thema der Wasserversorgung ■ Die Gemeinde wird dem Souverän schäftsleitungssitzungen der Gemeinde etwas unter. Die zuletzt gemessenen eine neue EDV-Lösung für die Verwal- via Internetlösungen, gehörten ebenso Werte an Chlorothalonil bestätigten die tung zum Entscheid vorlegen. dazu wie weniger wahrnehmbare The- Vermutung, dass das Quellwasser un- ■ Aufgrund von Voten aus der Ge- men, beispielsweise der Transport und belastet ist. Während der Zeit im Jahr, meindeversammlung prüft die Ge- die Zusammenarbeit von Werkhofmitar- in der die Gemeinde kaum Grundwas- meinde einige Massnahmen zur beitenden. ser bezieht, waren die Werte daher Verbesserung der Situation am 4
Instandsetzung Hallenbad Bürgergemeinde Hägendorf Startschuss: Einbürgerung von Schweize- rinnen und Schweizern Die Bürgergemeinde lädt die in Hägendorf Abbrucharbeiten wohnhaften Schweizerinnen und Schwei- zer, die das Bürgerrecht von Hägendorf nicht besitzen, ein, Bürgerin oder Bürger Das Hallenbad in Hägendorf wird bis Oktober 2021 instand- von Hägendorf zu werden. Sie würde sich gesetzt. Diese Instandsetzung begleiten wir in jedem INFO- freuen, wenn möglichst viele ortsansässige Heft mit ein paar Bildern. Aktuell liefern wir Ihnen Impressionen Schweizer Einwohnerinnen und Einwohner von den Abbrucharbeiten. Bürger von Hägendorf würden. Anmel- dungen können ab Mitte August 2020 bis Mitte Oktober 2020 erfolgen. Wie alles in der Schweiz muss auch eine Einbürgerung gewisse gesetzliche Vorgaben erfüllen. Die Publikation mit den Aufnahmekriterien erfolgt anfangs August 2020 im Gäuanzei- ger sowie auf unserer Homepage. Besten Dank für Ihr Interesse. Freundliche Grüsse Der Bürgergemeinderat Bahnhof. Lärm, Littering und Parkver- stössen soll – in Zusammenarbeit mit der SBB und der Polizei – verstärkt entgegengewirkt werden. ■ Der Rat hat eine eingegangene Motion zum Thema Schottergärten diskutiert und wird der Gemeindever- sammlung vorschlagen, die Motion als verbindlich zu erklären. ■ Aufgrund der Baustellensituation auf der Oltner-/Solothurnerstrasse soll in den ersten Wochen nach Schul- anfang ein Schülerlotse eingesetzt werden. Die Gemeinde bittet die Eltern, den Schulweg vor und nach Schulanfang mit den Kindern zu trai- nieren. Andreas Heller INFO Hägendorf | Ausgabe 02/2020 5
Allerheiligenberg Corona-Station als Entlastung für alle Alters- und Pflegeheime im ganzen Kanton Solothurn Wer hat es nicht gemerkt – auf dem Allerheiligenberg tut sich etwas. Genauer gesagt in der ehemaligen Höhenklinik. In den vergangenen Wochen und Monaten wurde dort ein Zentrum für Alters- und Pflege- heime aufgebaut – spezialisiert auf Grenzsituationen wie zum Beispiel den Höhepunkt der Covid 19-Welle im April. Andachtsraum Im März erteilte der Regierungsrat des Kantons Solothurn den Auftrag, eine zwei Abteilungen zu je acht Betten strophenerfahrungen aus dem In- und solche Corona-Station als mögliche vorgesehen. Je nach Bedarf hätte das Ausland und als Kommandant der Re- Entlastung der Alters- und Pflegeheime Angebot noch erweitert werden kön- gionalen Zivilschutzorganisation Thal- zu führen. In einem ersten Rundgang nen. Auf dem Allerheiligenberg würden Gäu tatkräftig unterstützen. Während wurde evaluiert, welche Kantonsliegen- jedoch keine Akutpatienten behandelt. rund sechs Wochen wurden durch den schaft die Anforderungen am besten Zivilschutz knapp 180 Diensttage ge- erfüllt. Im Gespräch war die Fridau in Einsatz innerhalb von 24 Stunden leistet. Egerkingen und die Höhenklinik Aller- Zentrumsleiter Kurt Friedli verfügt als heiligenberg. Die Höhenklinik war rein ehemaliger Leiter des Seniorenzentrums Doch anfangs war die Höhenklinik von der Infrastruktur die bessere Wahl. Untergäu (SZU) über eine langjährige leer. Kein einziges Bett, keine Wäsche, Erfahrung und ist im Kanton gut vernetzt. keine Möbel waren in den Räumen Seitens des Departements des Innern, Auch hat er Greetje Meier, Fachperson vorzufinden. Sämtliche Utensilien, die Amt für soziale Sicherheit, wurde die Pflege und Leiterin des SZU-Tagestreffes, Einrichtungsgegenstände, die Gerät- strategische Leitung von Sandro Mül- als Stellvertreterin und Cornelia Hodel, schaften und noch vieles mehr bekam ler, Abteilungsleiter, übernommen. Zum administrative Mitarbeiterin im SZU, man sehr kostengünstig von diversen Al- Zentrumsleiter wurde Kurt Friedli er- zur weiteren administrativen Unterstüt- ters- und Pflegeheimen geschenkt oder nannt, im Hochbauamt ist René Hess zung eingesetzt. «Eine solche Station, temporär ausgeliehen. Die Einrichtung für das Projekt verantwortlich, im Zivil- wie sie auf dem AHB geplant wurde, der Administration wurde im gleichen schutz Major Heinz Baumgartner und ist eine grosse Herausforderung», sagt Verfahren installiert, mehrheitlich vom Benjamin Kuoni. Der Führungsstab traf Kurt Friedli. Viel Arbeit und Einsatz sei Kanton gesponsort, teils aber auch von sich in der Akutzeit der Corona-Welle von jedem einzelnen gefordert worden. Privatpersonen. Weitere Einrichtung, einmal wöchentlich zu einem Rapport. Major Heinz Baumgartner konnte mit die benötigt wurde, konnte vom Zivil- Im ersten Schritt der Planung waren seinen langjährigen Militär- und Kata- schutz organisiert werden. 6
Greetje Meier, Kurt Friedli und Cornelia Hodel Arbeiten wie Reinigung und Transport, ger) in Olten. Für das Pflegepersonal als absehbar war, dass der Höhepunkt die Führung der Küche und die Haus- wurde ein Pool eingerichtet, aus dem der Covid 19-Welle überschritten war, wirtschaft wurden durch den Zivilschutz Pflegefachkräfte rekrutiert werden kön- wurde die Station schrittweise redu- sichergestellt und übernommen. Die nen. Diese Mitarbeitenden wurden auf ziert. Der Kantonsarzt will jedoch, dass ärztliche Leitung übernahm die Grup- Pikettbasis angestellt. So könnte, trotz sie einsatzbereit bleibt. Sie soll jeder- penpraxis Ziegelfeld (Dr. Simon Heini- niedrigem Personalbudget, ein Einsatz zeit kurzfristig – innert Stunden – ihren innert 24 Stunden sichergestellt wer- Betrieb aufnehmen können. den. Die Pflegemitarbeitenden wurden immer per Mail oder per Anruf auf dem Die Alters- und Pflegeheime im Kanton Laufenden gehalten. Solothurn sind erleichtert, dass eine solche Station in Betrieb genommen Weiterhin jederzeit betriebsbereit werden könnte. Dies würde im Ernstfall Da das Zentrum Allerheiligenberg als eine grosse Entlastung bedeuten. Bisher temporäre Institution geplant ist, suchte war eine Inbetriebnahme jedoch nicht man nach Lösungen für eine schlanke notwendig: Alle in Pflege- und Altershei- Verwaltung. So konnte die Verwaltung men der Region wohnenden Corona- – wie auch die personellen Einsätze Patienten konnten in ihrer Institution ge- vor Ort – in Zusammenarbeit mit dem pflegt und betreut werden. Alters- und Pflegeheim St. Martin in Olten umgesetzt werden. Die Covid 19-Station auf dem Allerheiligenberg ist M onika Vö g eli momentan (Stand Juni 2020) innert 48 Gang in der Corona-Station Stunden einsatzbereit. Ab Mitte Mai, INFO Hägendorf | Ausgabe 02/2020 7
Ein grosses Dankeschön Der Name Gritli Hänggi steht für 18 Jahre Mittagstisch Am Mittwoch, 3. August 2002, fand unter Führung von Gritli Hänggi und der Mithilfe von acht Helferinnen der erste Mittagstisch für Senioren mit 23 Gästen statt. 18 Jahre lang be- kochte sie ihre betagten Gäste einmal im Monat im katholischen Pfarreizentrum. Kurz vor der Coronakrise organisierte Gritli Hänggi den Mittagstisch zum letzten Mal. Ein Rückblick und ein Dankeschön. ersten Gang. Abgerundet wurde das Essen mit einem feinen Dessert, das die Seniorinnen und Senioren immer be- sonders genossen. Immer frisch und saisonal Gritli hat immer saisonal gekocht und verstand zu motivieren. Mit wenigen Ausnahmen wurde alles aus frischen Zutaten zubereitet. Das gab immer viel zu tun, es brauchte viele fleissige Gritli Hänggi (links) mit einigen Frauen aus ihrem Mittagstisch-Team. Hände zum Rüsten. Jeweils donners- tags vor dem nächsten Mittagstisch Der Mittagstisch für Senioren wurde zu nahm sie die Hilfe des Teams in kam das ganze Team zu einer Sitzung 2002 von der katholischen Frauen- Anspruch. Das erste Mittagstisch-Team zusammen, um das nächste Menü zu gemeinschaft und dem reformierten war international: Holland, Mexiko, besprechen. Ab 19. August 2020 soll Frauenverein ins Leben gerufen, als Deutschland und Österreich waren mit der Mittagstisch wieder stattfinden. das katholische Gemeindezentrum ge- je einer fleissigen Helferin vertreten. Monika Flückiger aus Rickenbach wird baut wurde. Dort gibt es einen grossen Mittlerweile sind auch noch Italien und die Nachfolge von Gritli Hänggi an- Mehrzweckraum mit einer grossen Kü- verschiedene Regionen der Schweiz treten. che, wo etwa 80 Gäste bekocht wer- vertreten. Das aktuelle Team besteht den können. Die Stiftung für ein glückli- aus 13 Helferinnen. Ursula Lippuner ches Alter übernahm die Defizitgarantie und lieh das Startkapital. Beides wurde Es gab Standardmenüs wie zum Bei- nie beansprucht – obwohl ein Menü spiel das Fasnachtsmenü, das immer nur neun Franken kostet, war der Mit- aus Mehlsuppe, Älplermagronen und tagstisch von Anfang an selbsttragend. Apfelmus bestand. Das Weihnachts- menü begann immer mit einer Solothur- Internationales Mittagstisch-Team ner Weinsuppe, dann folgten meistens Gritli Hänggi leitete die Mittagstisch- ein Igelibraten mit feinen Zutaten und Gruppe von der ersten Stunde an. Sie natürlich ein feines Dessert und Weih- plante über all die Jahre mit viel Ge- nachtschrömli. Im Sommer begann das schick und Ideen die Menüs, erledigte Menü mit einem leckeren gemischten den Einkauf meistens alleine, ab und Salat, im Winter gab es Suppe als 8
Immer noch anders als normal Schule in Corona-Zeiten Am 11. Mai 2020 startete der Präsenzunterricht an den obligatorischen Schulen wieder. Auch für die Hägendör- fer Schülerinnen und Schüler war es der erste Schultag nach dem Homeschooling. Eine von ihnen ist Jael Vö- geli. Sie besucht die 6. Klasse der Primarschule. In einem kurzen Erfahrungsbericht erzählt sie vom Schulalltag in Corona-Zeiten. Ist froh, wieder in die Schule gehen zu dürfen: Jael Vögeli Endlich wieder in die Schule. Nach ist angeschrieben, auf welchem Weg meine Eindrücke begleiteten mich noch acht Wochen lernen zuhause. Ich man hinauf und hinunter gehen darf. in die Nacht hinein. Ich bin weiterhin gehe mit gemischten Gefühlen hin. Ir- Wenn man in die Pause oder nach offen für Neues. Trotzdem hoffe ich, gendwie glücklich, dass ich wieder in Hause geht, muss man einen anderen dass sich die Situation bald ändert und die Schule darf, aber auch gespannt, Ausgang benutzen als beim Kommen wieder normal Schule stattfinden kann. wie es sein wird. Etwas, was ich sehr vor Schulbeginn. Und am Morgen darf vermisst habe, sind meine Schulkame- man das Schulhaus bereits zehn Minu- J a el Vö g eli raden. Nun darf ich sie wiedersehen. ten früher als sonst betreten. Es ist ein schönes Gefühl, wieder ein bisschen Normalität in den Alltag zu bekommen. Das Wichtigste ist, dass es wieder weiter geht In der Schule gibt es nun Regeln zu be- Es ist ein spezielles Gefühl, so zur achten. Hat man eine Frage an die Leh- Schule zu gehen. Alles ist anders als rerin, muss man ein Namensschild an vor dem Lockdown. Der erste Schultag die Magnetwand hängen. Dann geht war für mich sehr eindrücklich. So viele es schön der Reihe nach: Der Schüler Kleinigkeiten, auf die man achten muss, oder die Schülerin, dessen Schild zuun- neue Regeln, die man befolgen muss. terst an dieser Wand hängt, darf sich Der neue Schulalltag hat nichts mit auf den Stuhl zu der Lehrerin setzen. demjenigen vor der Corona-Pandemie Die Lehrerin ist jedoch durch eine Glas- zu tun, als wir noch unbeschwert zur wand getrennt von uns Schülern. Auch Schule gingen. Aber das Wichtigste für die Pause ist immer verschieden – die mich ist, dass es trotz all den Regeln Uhrzeit wechselt, und der Pausenplatz irgendwie wieder weiter geht. ist in drei Bereiche unterteilt. Immer drei Klassen dürfen zusammen Pause Nach dem ersten speziellen Schultag machen, sich jedoch nur getrennt von- ging ich wieder nach Hause. Natür- Plexiglasscheibe am Lehrerpult und ge- einander aufhalten. Im Schulhausgang lich hatte ich sehr viel zu erzählen, und trennte Bereiche auf dem Pausenplatz INFO Hägendorf | Ausgabe 02/2020 9
Zustand: kritisch Über die Zukunft des Hägendörfer Waldes Als kritisch bezeichnet Revierförster Jakob Römer den Zustand des Hägendörfer Waldes. Gemeinsam mit Ruedi Studer, dem Präsidenten der Bürgergemeinde Hägendorf, erzählt er mir in einem Gespräch im Forstwerkgebäude an der Allerheiligenstrasse und vor Ort im Wald, wieso dies so ist und was dagegen getan wird. «Wegen der übermässigen Trockenheit ein Sicherheitsrisiko dar, weil sie auf gehen einige Waldbestände in einem Strassen und Wege fallen könnten und Ausmass kaputt, das grösser ist als für das Forstpersonal gefährlich sind. sonst», berichtet Römer. Dazu komme, Werden wir dann irgendwann viel we- dass der Borkenkäferbefall bei der niger Wald haben? Jakob Römer be- Fichte nach dem Sturm Burglind Anfang ruhigt: Insgesamt gesehen werde nicht 2018 stark zugenommen habe. Regel- mehr gefällt als sonst. Und: «Wald ver- mässig kontrolliert Jakob Römer den schwindet nicht so schnell. Es wächst rund 570 Hektar grossen Hägendör- immer etwas nach.» Zudem gelte in fer Wald. Will man den Borkenkäfer der Waldbewirtschaftung der so ge- bekämpfen, müssen befallene Bäume nannte nachhaltige Hiebsatz: «Der zum richtigen Zeitpunkt gefällt werden. Förster darf nicht mehr Holz aus dem Der Borkenkäfer niste sich in der Rinde Wald herausnehmen als nachwächst.» ein und zerstöre leitende Gefässe, er- Im über 1000 Hektar grossen Gebiet, klärt der Revierförster. Verliert der be- welches vom Forstbetrieb Untergäu fallene Baum gar seine Rinde, trocknet bewirtschaftet wird und zu dem auch das Holz schnell aus, kann rissig wer- die Waldflächen in Rickenbach und Sicherheitsarbeiten am Rossloch: Alte den und verfärbt sich wegen des Sau- Wangen bei Olten gehören, sind dies Bäume müssen gefällt werden, weil erstoffmangels oft blau. Vor allem aus 6500 Kubikmeter Holz pro Jahr. sie drohen umzufallen. ästhetischen Gründen wird dadurch die Nutzbarkeit stark reduziert. «Zum Glück Wichtig sei es, «die Natur schaffen bei Hochwasser, Rutschungen, Lawi- können wir einiges davon in unseren zu lassen», ist Römer überzeugt. Man nen und Steinschlag, eine Nutzfunktion Holzschnitzelheizungen verbrennen. setze auf die so genannte Naturverjün- – Stichwort Holz – und eine Wohl- Von Schädlingen befallenes Holz muss gung: Eine möglichst hohe Anzahl an fahrtsfunktion», erzählt der Revierförster. so schnell wie möglich raus aus dem verschiedenen, heimischen Baumarten Wald, um eine weitere Verbreitung ein- soll eigenständig nachwachsen. Das Artenvielfalt, Nachhaltigkeit und zudämmen», erklärt Ruedi Studer. sei wichtig für einen gesunden, starken Naturnähe fördern und klimafitten Wald, der all seine Leis- Um die Naturverjüngung zu fördern, Die Natur schaffen lassen tungen erbringen kann. «Der Wald ist muss den nachwachsenden Bäumen Auch viele Bäume, die durch das nicht nur Sauerstoffproduzent und Was- durch Fällungen grösserer Bäume ge- warme und trockene Klima geschädigt serspeicher. Er trägt auch zur Trinkwas- nug Licht verschafft werden. Wegen sind, müssen gefällt werden. Sie stellen serqualität bei, hat eine Schutzfunktion des Klimawandels werde man in den 10
kommenden Jahren jedoch wahrschein- Schicht wachsen im Waldgebiet des Wald ist kein Allgemeingut lich Bäume nachpflanzen müssen, die Forstreviers Untergäu vor allem Buchen. «Die Wirtschaftlichkeit des Waldes Hitze und Trockenheit besser vertragen. Dies ist die natürliche Hauptbaumart nimmt ab. Forstwirtschaft ist kaum mehr «Traubeneichen, Linden, Nuss- und unseres Waldes. Zusammen mit der rentabel», erklärt der Bürgergemeinde- Kirschbäume sind standortgerecht und Fichte ist diese Baumart die grosse Ver- präsident. Dies mache ein Umdenken resistenter», weiss der Förster. Auf dem liererin in Zeiten des Klimawandels. nötig: «Die Schutz- und die Wohlfahrts- kalkhaltigen Boden mit geringer Humus- funktion des Waldes werden immer Dem Hägendörfer Wald komme das wichtiger», weiss Jakob Römer. «Wir Wissen eines professionellen Försters müssen den Wald erhalten, um unser sehr zugute, ist Ruedi Studer überzeugt. Trinkwasser zu sichern, unsere Luft zu Seit Anfang der 1960er Jahre seien in säubern und uns vor Naturkatastrophen Hägendorf professionelle Förster im zu schützen, aber auch, damit die Einsatz. So sei Jungwald geschaffen breite Öffentlichkeit ihn nutzen kann.» worden, auf dem nun zukunftsorientiert Dass die Anforderungen der Bevölke- aufgebaut werden könne. «Schliesslich rung immer grösser werden, sei vor kommt das, was wir jetzt machen, erst allem durch die vermehrte Nutzung in der überüberübernächsten Genera- während der Corona-Zeit deutlich ge- tion zum Tragen. Vom jungen Baum bis worden. Vielfach fehle bei den Leuten zu seiner Nutzung kann es bis zu 120 jedoch das Verständnis dafür, dass der Jahre dauern.» Deshalb arbeiten die Wald kein Allgemeingut ist, beklagt Reviergemeinden des Waldes, Revier- Ruedi Studer. So sei im Forstbetrieb ein förster Römer, die Kreisförsterin und die Konflikt vorgezeichnet, der in Zukunft Betriebskommission heute bereits ge- immer bedeutender werden wird: der meinsam an der Strategie Wald 2100. zwischen der Nutz- und Schutzfunktion Strukturreiche und vielfältige Waldbe- des Waldes und dem allgemeinen stände, Nachhaltigkeit und Naturnähe Wohlfahrtsgedanken. seien Stichpunkte, die verdeutlichen, in welche Richtung es gehen soll. Karola Dirlam Revierförster Jakob Römer INFO Hägendorf | Ausgabe 02/2020 11
Mit der Heimat verbunden Was die Bilder von Louis Moser mit Kanada zu tun haben Der Okanagan See Die heutige Welt ist schnelllebig, vernetzt, «online». Die erste Jahreshälfte hat uns gezeigt, wie einfach und rasch wir unseren Alltag auf einem digitalen Standbein aufbauen können. Home Office, Home Schooling, Online Shopping, Video Calls – all das hat uns weiterhin mit unseren Arbeitskollegen, Schulfreunden oder Familien verbunden. Doch auch das Ana- loge, Materielle kann uns mit einem Ort oder einer Person verbinden und uns eine Beschäf- tigung geben in Zeiten wie diesen. Wir haben Ihnen, liebe Hägendörfe- nern am Lake Okanagan in Kanada, dete Sängerin, kennen und gründete rinnen und Hägendörfer, in der letzten ein dreizehnjähriges Mädchen wohnt, mit ihr eine Familie. Seine ältere Toch- INFO-Ausgabe die wunderbaren Bilder welches unser Dorf ebenso künstlerisch ter Ella zeichnet leidenschaftlich. Ein des Malers Louis Moser vorgestellt, der darzustellen vermag: Louis’ Urgross- Talent, welches sie als einzige in der seine Heimat mit Ölfarben widergab. nichte Ella Roth. Ihr Vater, Patrick Roth, Familie von ihrem Urgrossonkel geerbt Seine Verbundenheit zu Hägendorf ist hat Hägendorf nach seiner Lehre im hat. in seinen Bildern unverkennbar. Überra- Jahr 2000 verlassen, um seinem Traum schend allerdings ist, dass in Kelowna, nachzugehen, in Kanada zu leben. Er Durch die Corona-Situation, welche einer Stadt von fast 120‘000 Einwoh- lernte seine Frau Mimi, eine ausgebil- auch Kanada nicht verschonte, konnte 12
Ella Roth beim konzentrierten Malen Ella nicht mehr wie gewohnt ihrem Alltag nachge- hen, und so kam ihr Grossvater in Hägendorf, Jürg Roth, auf eine schöne Idee: Ella könne die Bilder von Louis nachmalen. Die durch ihren Urgrosson- kel zur Leinwand gebrachten Motive malte Ella also in stundenlanger Arbeit mit Buntstiften nach und kam so dem Dorf näher, in dem sie durch Der Chambersberg ihren Vater ihre Wurzeln hat. Besonders das Bild vom Mühlerain gefällt ihr gut, da dort auch ihre Ururgrossmutter Rosa Moser-Studer aufgewachsen ist. Mittlerweile hat sie zudem den Chambersberg abgemalt, denn Landschaften und Gebäude zeichnet sie am liebsten. Für ihren Vater hat sie vor einiger Zeit auch die römisch-katholische Kir- che abgebildet. Diese hängt jetzt bei Patrick Roth im Büro, sodass er immer ein Stück Heimat im Blickwinkel hat. Und so, liebe Hägendörferinnen und Hägendör- fer, finden wir den Bezug zu unserem Dorf, unserer Heimat und unseren Wurzeln eben nicht nur via Video-Calls, Face-Time und WhatsApp. Sondern wir finden sie, wenn wir uns die Zeit nehmen, ge- Der Mühlerain nauer hinzuschauen und unser Dorf mit den Au- gen eines Anderen zu sehen. Anja Iseli Ella (links) mit ihrem Vater Patrick, ihrer Mutter Die katholische Kirche Hägendorf Mimi und ihrer Schwester Alina INFO Hägendorf | Ausgabe 02/2020 13
Wir gedenken Paula Roschi-Moser 14.1.1920 – 24.5.2020 Abschrift der Rede, die Paula Roschis älteste nen einem neuen Verwendungszweck zugeführt. Enkelin an der Trauerfeier gehalten hat: Mangels Kleingeld wurde im Eggberg lange Zeit alles verwertet, es wurde gebrannt, ge- Am 24. Mai 2020 ist nach mehr als räuchert, eingemacht, gelagert. Hier wurden hundert Jahren ein interessantes, erfülltes lustige Übungen des Samaritervereins oft Leben einer starken Frau zu Ende gegan- erst in den frühen Morgenstunden beendet, gen. Wir denken heute an wichtige Statio- und trotzdem mussten die Buben weder auf nen ihres Lebens, beleben Anekdoten geputzte Schuhe noch auf‘s Frühstück und erinnern uns an Erlebtes. verzichten. Paula Roschi an ihrem 100. Geburtstag Grosi ist am 14. Januar 1920 als Wir erinnern uns aber auch an materiell zweite Tochter von Alwin Moser und Marie Ackermann im etwas bessere Zeiten. An Reisen mit der EKO in Nachbar- Eggberg zur Welt gekommem. Mit ihren Schwestern Rösi, länder, oder nach Skandinavien und Russland, an Anschaf- Marthi, Idi, Trudi und Bethi hat Grosi, gemessen an der fungen wie das erste Moped «d‘Augusta» oder den später heutigen Zeit, eine harte, aber glückliche Jugend verbracht. so legendären, bescheiden in beige gehaltenen Opel Ka- Stolz war Grosi auf ihre Lehre als Damenschneiderin, die es dett. Wir erinnern uns auch gerne an Grosis exzellentes nach der obligatorischen Schulzeit in Kappel absolvieren Gedächtnis, an ihr breites Allgemeinwissen und ihr unbän- durfte. Obwohl die Arbeitsbedingungen bei «Ei, Ei, Kleider diges Verlangen nach Neuigkeiten aus aller Welt. Grosi Frei» nicht über alle Zweifel erhaben waren und der Arbeits- hat sehr viel gelesen, sämtliche Kreuzworträtsel gelöst und weg nach Lausen fast unmenschlich war, war Grosi froh, bei jeder Gelegenheit ihren Atlas studiert. Ihr ganzer Stolz überhaupt Arbeit zu haben. Nach der Heirat 1947 mit war ihre Familie, ihre Buben, Schwiegertöchter, Gross- und Karl Roschi wurden die Rollen neu verteilt – in das damals Urgrosskinder. Jetzt gibt es unser Grosi nicht mehr. Keine klassische Modell, Frau Innen-, Mann Aussendepartement. Familienfeste, keine spontanen Besuche, keine guten Ge- Schnell kam der erste Sohn Karl zur Welt, vier Jahre später spräche auf dem Bänkli oder «of dr Chouscht». Es gibt folgte Ruedi und im folgenden Jahr die Zwillinge Heini und nie mehr «Grosi-Spaghetti», «Chriesibape», oder «Haschi». Hugo. Dass Hugo anderthalbjährig an plötzlichem Kinds- Wir können nie mehr «Hei go». Der Eggberg steht nach tod starb, machte Grosi lange Zeit schwer zu schaffen und über 200 Jahren leer. begleitete sie bis ans Lebensende. Grosi, wir nehmen jetzt schweren Herzens, aber in Dank- Wir erinnern uns aber auch an viele schöne, an glückliche barkeit Abschied. Du warst immer für uns da, du warst für Momente in Grosis Leben. Der Eggberg, das Daheim der alles offen, du warst tolerant, du hast mit uns diskutiert, du «Hannese-Meitschi», war ihr Juwel. Hier hat sich alles, was hast uns angewiesen und immer sehr aufmerksam zuge- ihr wichtig war, abgespielt. Hier hat sich die Familie zur hört. Wir sind froh, dass es dich gab und wir dich so lange «Metzgete», zum «chrampfe», zu Familienfesten getroffen. haben durften. Wir werden dich immer in guter Erinnerung Hier wurde heftig diskutiert, gelacht, ein Jass geklopft und in unseren Herzen tragen. an traurigen Tagen geweint. Hier wurde dank Grosis Kre- ativität und ihrem handwerklichen Geschick so manches alte Kleidungsstück nach mühseligem, vorsichtigem Auftren- 14
Peter Haller-Staubli Robert Müller 17.10.1934 – 19.2.2020 29.9.1930 – 12.6.2020 Peter Haller wurde am Robert Müller wurde am 17. Oktober 1934 in 29. September 1930 Olten als einziges in Baar im Zugerland Kind von Gottlieb geboren und genoss und Lina Haller- seine Jugendzeit. Kamber geboren. Später zog die Fa- Seine obligatorische milie ins ländliche Schulzeit absolvierte Hägendorf auf den er in Olten. Neben seinem frisch erworbenen kleinen Eltern- haus war der Stadtbauernhof Bau- ernhof im Eggberg. Nach der – dort half er gerne bei anfallenden Arbeiten. So ent- Schreinerlehre in Olten und zwei Stellen in Hägendorf wickelte sich seine Liebe zu Kaninchen – sie wurden fand er 1957 seine Traumstelle. Er wurde Schulhaus- sein grosses Hobby. Nach der Schulzeit absolvierte Abwart. 1955 vermählte er sich mit Lydia Bachmann er eine Lehre als Buchbinder, später bildete er sich aus Rickenbach. Dieser Ehe entsprossen Marlise und zum Versicherungskaufmann weiter. Diesen Beruf übte Pius. Die Schulhaus-Abwart-Familie war bis 1967 im er über 25 Jahre mit viel Freude aus. Die letzten zehn Schulhaus Oberdorf und anschliessend bis 1995 im Jahre seines Erwerbslebens arbeitete Peter als Sekretär neuen Schulhaus Thalacker zu Hause. Röbis Herz und in der Staatskanzlei in Solothurn. Grosse Freude hatte seine Ohren waren offen für alle. Er war eine Persön- Peter seit frühester Jugend an der Blasmusik. Über die lichkeit mit natürlicher Autorität und stand Jung und Alt Jugendmusik und die Eisenbahnermusik Olten kam er jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Nahezu drei Jahr- als Aktivmitglied zur MG Hägendorf und MG Starr- zehnte war er in der Musikgesellschaft, drei Jahrzehnte kirch-Wil. So verwundert es nicht, dass Peter seine in der Feuerwehr, wovon zehn Jahre als Kommandant, spätere Ehefrau Johanna bei einem Musikanlass ken- gut zwei Dekaden im Männerchor und unzählige Jahre nenlernte. Sie heirateten 1960 und lebten vorerst im beim Ornithologischen Verein, wovon über viele Jahre Mehrfamilienhaus seiner Eltern in Olten. 1963 kam ihr Präsident. Auch den Schützen blieb er treu bis ins hohe Sohn Thomas zur Welt, es folgten Pirmin (1966) und Alter. Wenn es gesellig wurde, war er besonders gern Beat (1970). Die junge Familie wollte lieber in einem dabei, und mit seinem Humor sowie seinem Schalk ver- dörflichen Umfeld wohnen, und da Peter seit seiner mochte er uns mit träfen Sprüchen oft zu erhellen. Röbis Kindheit durch Besuche bei Cousins und Cousine eine Lebensabend war durch vielfältige Aktivitäten geprägt, gute Beziehung zu Hägendorf hatte, erbaute sich die sei es mit Spaziergängen, Jassrunden, handwerklichen junge Familie 1968 ein Eigenheim am Rolliring. Peter Arbeiten und vor allem seiner Passion als Ehemann, erfreute sich stets einer guten Gesundheit. Mit zuneh- Vater, Grossvater, Urgrossvater, Freund und Kollege. mendem Alter musste er aber trotzdem seine geliebten Nach einem kurzen Spitalaufenthalt durfte er am 12. Hobbys aufgeben. Er hatte das Glück, zusammen mit Juni 2020 zu seinem Schöpfer heimkehren; kurz vor seiner Frau bis kurz vor seinem Tod im eigenen Haus der Eisernen Hochzeit und seinem 90. Geburtstag. Ein leben zu dürfen. Nach einem kurzen Spitalaufenthalt toleranter, guter und edler Mensch ist nicht mehr unter wegen eines kleinen Eingriffs verstarb er unerwartet uns. Dankbar für sein lebenslanges Wirken bewahren zwei Tage vor dem Spitalaustritt. wir ihm ein ehrendes Andenken. INFO Hägendorf | Ausgabe 02/2020 15
Shiggy's Eat and More Food Truck begeistert auf dem Allerheiligenberg Roman Schild ist ehemaliger Eishockeyspieler beim EHC Olten und besitzt seit letztem Jahr einen Food Truck. Nach genau so einem Food Truck suchte die Familie von der Bergwirtschaft Allerheiligenberg, um das Sommergeschäft auf dem Berg zu ergänzen. Roman Schild nahm sich dieser Aufgabe an und startete nach dem Lockdown die Sommer- saison auf dem Allerheiligenberg. Mit seinem Konzept hat er den Nagel Samstag und Sonntag bei schönem auf den Kopf getroffen: Gleich der erste Wetter geöffnet sonnige Tag bescherte Roman Schild Es ist ein Ankommen, wenn man eine und seinem Team einen erfolgreichen Wanderung durch die Schlucht unter- Tag. Sie wurden von den Ausflüglern, nommen hat. Es ist einladend und voller Bikern und Wanderern fast überrannt. Eindrücke, mit diesem wunderschönen Sie starteten mit einem Kühlschrank Ausblick über das ganze Mittelland. und einer Verkaufstheke, was sich aber Shiggy’s Eat and More Truck belebt schnell als zu wenig herausstellte. Des- unseren Hausberg. Jeden Samstag und halb stockten sie auf und führen nun Sonntag bei schönem Wetter hat er für einen Food Truck, einen Getränkewa- die vielen Ausflügler, Wanderer und Fa- gen und einen zweiten Verkaufsstand in milien geöffnet. Kulinarisch fehlt es an einem gemütlichen Ambiente mit vielen nichts: Es gibt verschiedene Burger – Sitzmöglichkeiten und Begegnungszo- besonders bekannt ist der Crispy-Beef- nen. Die Gartenwirtschaft wurde im Burger –, Fitnessteller, Pommes und Eis. Verlauf des Starts nochmals vergrössert: Sitzgelegenheiten finden sich nun auch Shiggy’s Eat and More verweilt sicher auf umgebauten Paletten, in kleinen Ni- noch bis Ende September auf dem Al- schen oder mit bester Aussicht. lerheiligenberg, vielleicht auch noch im Oktober. M onika Vö g eli
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