Fish-facts 36 Angeln ohne Sachkunde ? Fische zuhause ohne Wissen ? Fischmahlzeit aus Pflanzen ? Afrika weiter leer fischen ?
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
36 fish- facts November 2021 Angeln ohne Sachkunde ? Fische zuhause ohne Wissen ? Fischmahlzeit aus Pflanzen ? Afrika weiter leer fischen ?
Vernetzt für die Fische unterwegs Seit 2000 gibt fair-fish den Fischen eine Stimme. Wir tauschen uns kontinuierlich national und inter- national mit Tier- und Naturschutzorganisationen aus. Dadurch erreichen uns Meldungen, welche nicht immer in den Mainstream-Medien erscheinen oder nur marginal erwähnt werden. Diese Nachrichten werten wir aus, geben ihnen Platz im fish-facts und stärken so das Wissen über Geschehnisse, die über den Tellerrand hinausgehen. Die von fair-fish angestossene Zierfischkampagne ist gut angelaufen. Unser Anliegen, den Fischen Gehör Inhaltsverzeichnis zu verschaffen, kommt darin voll zum Tragen. Aktuelle Sachkundenachweis Hobbyfischerei 3 Informationen dazu in dieser fish-facts-Ausgabe. Zierfischkampagne läuft! 6 Auch in der Freizeitanglerei brauchen die Fische weiter hin unseren Einsatz. Lesen Sie ab Seite 5, was bisher Kunstfisch: sinnvoll oder Hype ? 7 erreicht wurde und wo es an schonendem Umgang Fair Trade Towns 10 mit Fischen noch mangelt. Senegal: Stand der Dinge 10 Was sich mir immer wieder zeigt: Es geht voran, steter Ostsee: Bald Ende Dorsch ? 12 Tropfen höhlt den Stein, wir sind nicht allein, wir sind viele, die daran mitarbeiten, die Welt zu einem Fishrot: Fischklau aufdecken! 13 lebenswerteren Ort zu machen. Dank an Oliver Seeger 14 In dem Sinne wünsche ich Ihnen interessante Ein Impressum, Fussnoten, 15 blicke in das nationale und internationale Geschehen. Bildnachweis Herzlichen Dank für die wertvolle Unterstützung unserer Arbeit! Was kann ich tun? 16 Titelbild : Angler Regula Horner Administration Team Schweiz, fair-fish international (Foto: Billo Heinzpeter Studer) Beilage : Der gedruckten Ausgabe liegt der Flyer des «Films for Future Festival» bei, das von fair-fish unterstützt wird. 2 | fish-facts 36 fair-fish
1 2 Sachkunde wie Schweizer Käse Wer in der Schweiz fischen will, ne, der Fischer und des Tierschutzes nach muss einen Sachkundekurs konsensfähigen Lösungen. absolvieren – aber es gibt viele Klare Regeln für Angler Ausnahmen. fair-fish will Die neue Tierschutzverordnung von 2008 re- das ändern. gelt Hälterung, Betäubung und Tötung der Fi- sche. Widerhaken sind nun verboten, wobei Seit 2009 müssen Freizeitfischer in der in Seen Ausnahmen möglich sind. Störmanö- Schweiz den Nachweis ihres Fachwissens ver wie etwa von Nationalrat Fabio Regazzi erbringen, auch zum tierschutzkonformen (TI), der eine Aufweichung des Widerhaken- Umgang mit gefangenen Fischen. Aber die- verbots forderte, konnten – auch dank fair- sen Sachkundenachweis (SaNa) brauchen fish1 – erfolgreich abgewehrt werden. leider nicht alle – das Gesetz lässt viele Schlupflöcher offen. Ausbildung ist zentral Angeln ist in der Schweiz eine beliebte Frei- Die Mehrheit der Arbeitsgruppe sah in der zeitbeschäftigung. Rund 180 000 Personen Ausbildung der Fischenden die grösste fischen regelmässig oder gelegentlich in Chance, das Tierwohl zu verbessern. Um ei- unseren Seen und Fliessgewässern. Die- nen einheitlichen SaNa bei reduziertem or- se Fischerei kann als nachhaltig bezeich- ganisatorischem Aufwand zu garantieren, net werden, da die Kantone die Bestan- wurde der Verein «Netzwerk Anglerausbil- desentwicklung dauernd beobachten und dung»2 gegründet. Mitglieder sind die für angepasste Fangzahlbeschränkungen und Umwelt bzw. Veterinärwesen zuständigen Schonzeiten erlassen. Bundesämter (BAFU und BLV), alle Kantone Der Umgang mit gefangenen Fischen, Fra- und der Schweizerische Fischerei-Verband gen bezüglich Lebendhälterung sowie die (SFV). Das Netzwerk legt die Anforderun- Verwendung von Angeln mit Widerhaken gen fest und genehmigt die Lehrmittel. führten immer wieder zu Reklamationen Seit 2008 wurden rund 400 Instruktoren der Tierschutzorganisationen. Vor der Re- ausgebildet, deren Tätigkeit von acht Re- vision der Tierschutzverordnung wurde da- gionalleitern und kantonalen Amtsstellen her im Jahr 2002 eine Arbeitsgruppe einbe- überwacht wird. Die vier für die Ausbil- rufen. Unter der Leitung des zuständigen dung zugelassenen Lehrmittel beinhalten Bundesamtes suchten Vertreter der Kanto- Kapitel zur Gesetzgebung (Fischerei, Tier- schutz), Fischkunde (Artenkenntnis, Arten- schutz, Biologie), Ökologie und zum Gewäs- 1 2 Fische, die zurückgesetzt werden müssen (Schonmass), dürfen nicht aus dem Wasser serschutz sowie zu Fischereimethoden und gehoben werden. tierschutzgerechtem Umgang mit Fischen. fair-fish fish-facts 36 |3
3 4 Drei Fragen an Philipp Sicher Gut ausgebildete Angler wissen genau, wie man mit einem Fisch an der Angel Der Altdorfer Rutenbauer umgeht und ihn fachgerecht tötet. Angler Philipp Sicher (67) war ohne SaNa-Ausweis fallen immer wieder bis vor kurzem Geschäfts- negativ auf und führen zu Klagen gegen führer des Schweizeri- die Freizeitfischerei. Es gehört zu unseren schen Fischerei-Verbands Aufgaben, dieses Bild zu korrigieren. (SFV) und des Netzwerks Anglerausbildung. Gegen eine SaNa-Pflicht für alle werden immer wieder das Freiangelrecht und Das Netzwerk Anglerausbildung organisiert das Angeln für Kinder ins Feld geführt. seit 2010 die meisten Anglerausbildungen Sehen Sie da Lösungen ? in der Schweiz. Wie sind Ihre Erfahrungen ? Gemäss einer Umfrage des SFV haben Philipp Sicher: Die Ausbildung ist für die 56 Prozent aller Angler im Alter von unter Fischer nicht neu; bereits seit den 1980er 12 Jahren mit Angeln begonnen. Das Jahren existierte das freiwillige «Schweizer Freiangelrecht, z. B. an den grossen Seen, Sportfischer-Brevet». Durch den Zusam- ermöglicht Kindern und Jugendlichen menschluss der Kantone ist die Ausbildung einen einfachen Zugang zum Angeln als nun koordiniert, Anpassungen werden sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Es wäre vereinfacht, und der Ausweis ist gesamt- eine Chance für unsere Vereine, Jung schweizerisch anerkannt. Seit 2009 fischer in der Ausbildung zu betreuen. wurden 166 000 Ausweise an Personen In der Jugend liegt die Zukunft ! zwischen 8 und 88 Jahren ausgestellt. fair-fish fordert eine Ausweitung der SaNa- Auch die sachgerechte Verwertung (Fisch Pflicht auf alle Fischenden. Wie stellen Sie als Nahrungsmittel) ist Teil der Ausbildung. sich dazu ? Ein Kurs dauert mindestens fünf Stunden Der Kompromiss mit der Ausnahme für und enthält einen Praxisteil zum Umgang Kurzfristpatente ermöglichte die schnelle mit gefangenen Fischen und deren korrekter Einführung und Akzeptanz des SaNa. Tötung. Eine Prüfung schliesst den Kurs ab. Die meisten regelmässigen Angler sind nun ausgebildet und wünschen selbst die Zu viele Schlupflöcher SaNa-Pflicht für alle. Der SFV begrüsst Die SaNa-Pflicht ist in der Tierschutz- diese Forderung im Grundsatz. In einer verordnung verankert. Doch für Angler- Umfrage waren die meisten Kantone patente mit einer Gültigkeitsdauer von dafür; dagegen waren die Westschweiz und Kantone mit wirtschaftlich rele- vantem Fischereitourismus. 3 4 Schnappschüsse aus SaNa-Kursen 5 Geschafft! Der SaNa-Ausweis 4 | fish-facts 36 fair-fish
5 Drei Fragen an Rolf Schatz fair-fish verlangt eine Ausweitung der SaNa-Pflicht auf alle Fischenden. Was Der Präsident der IG meinen Sie dazu ? für eine nachhaltige Für mich als Instruktor und Präsident der Fischerei « Dä neu IG Dä Neu Fischer ist diese Forderung F ischer » ist als SaNa- absolut berechtigt. Wir sind klar für eine Instruktor und Gemein- Anglerausbildung für alle. derat in L angnau a. A. tätig. Gegen eine SaNa-Pflicht für alle werden immer wieder das Freiangelrecht und Sie haben seit 2009 schon mehr als 600 Ang- das Angeln für Kinder ins Feld geführt. lerausbildungen mit insgesamt rund 10 000 Sehen Sie da Lösungen ? Teilnehmenden in der Schweiz durchgeführt. Besonders beim Freiangelrecht erleben Wie sind Ihre Erfahrungen ? wir immer wieder schlimme Szenen. Tier- Rolf Schatz: Die jüngsten Teilnehmer wa- leid verursachendes Fehlverhalten ge- ren unter 10 Jahre alt und haben den schieht nicht aus Bösartigkeit, sondern aus Kurs mit Bravour absolviert. Das Wichtigs- Unwissenheit. Der Kanton Aargau hat die te beim Lernen ist die Motivation. Die SaNa-P flicht für alle schon vor Jahren ein- Jungen sind wissbegierig und saugen den geführt. Jeder ausgebildete Fischer sollte Stoff r egelrecht auf. Eltern sagen dann eine Begleitperson, Kinder oder Erwachse- oft: Wenn es doch nur im Rechnen und ne, zum Fischen mitnehmen und unter Schreiben so gut gehen würde. . .! seiner Aufsicht angeln lassen dürfen. höchstens einem Monat muss kein Kurs sern mit Freiangelrecht nicht einmal mit absolviert werden. Diese Ausnahme ent- diesem Faltblatt und damit den wichtigs- stand auf Druck einiger Kantone, die ei- ten Informationen erreicht. nen verminderten Verkauf von Patenten und damit finanzielle Verluste befürch- fair-fish will Kurs für alle teten. Beim Kauf eines Kurzzeit-Patents Bei dieser lückenhaften Regelung ist das wird den Fischenden zwar eine Sachkun- Fischwohl in der Freizeitfischerei nicht ga- de-Information (Faltblatt des Bundes) mit rantiert. fair-fish fordert deshalb, dass alle den wichtigsten tierschutzrelevanten As- fischenden Personen einen Kurs absol- pekten abgegeben. Beobachtungen zeigen vieren müssen. Wir werden mit den rele- aber, dass die Befolgung der Vorgaben oft vanten Organisationen und Behörden das ungenügend ist: Fische werden unsachge- Gespräch suchen und Änderungen in der mäss behändigt, man lässt sie in Plastik- Gesetzgebung beantragen. säcken zappeln, wo sie langsam ersticken Rolf Frischknecht usw. Zudem werden Personen an Gewäs- fair-fish fish-facts 36 |5
6 7 8 9 Die Zierfischkampagne läuft ! Die von fair-fish lancierte kunft auf meine Fragen. Sie achtet auch auf Kampagne ist gut gestartet. das Verhalten der Fische, bei ungutem Ge- fühl sperrt sie in einem Becken deren Ver- Jetzt machen wir weiter. kauf. Das unterstützt auch ihr Chef ; sie muss nichts verkaufen, wenn es nicht passt. Was lange währt, wird endlich gut ! Die am Für Drasdo steht insbesondere der Goldfisch 31. August 2021 mit einer Pressekonferenz im Fokus. Viele Menschen kämen immer noch eingeläutete Kampagne hat bereits einiges mit der berüchtigten Glaskugel, für die sie ei- an Echo ausgelöst. Die Webseiten sind on- nen Fisch kaufen möchten. Sie berät solche line, die Plakate und Broschüren wurden an Kunden, und oft gelingt es, ihnen ein anderes die Zoofachgeschäfte verteilt. Verständnis für die Fische zu vermitteln. Ich informierte sie, dass ich für fair-fish tä- Ein Testkauf von fair-fish tig und froh über dieses positive Feedback Die fair-fish-Mitarbeiterin Regula Horner aus dem Zoofachhandel und die gute Auf- wollte wissen, wie die Zierfischkampagne nahme unserer Kampagne bin. Ich dankte im Fachhandel ankommt. Sie berichtet von ihr für die fachkundige Umsetzung. » ihrem Besuch im Qualipet-Center am Zür- cher Limmatplatz : Und so geht’s weiter « Schon im Schaufenster war ein Plakat der Das Bundesamt für Lebensmittelsicher- Zierfischkampagne angebracht ; wie sieht heit und Veterinärwesen (BLV), das unsere es wohl im Laden selbst aus ? Prominent Kampagne beim Start anführte, konnte die- an den Fischbecken und in Zwischenräu- se Rolle aufgrund begrenzter Ressourcen men waren weitere Bilder aufgehängt. Auf nur bis Ende Oktober ausüben. fair-fish hat mein Interesse an den Plakaten antwortete den Stab übernommen. Wir bauen die Zier- die Verkäuferin, Jasmin Drasdo, sie sei sehr fisch-Webseiten inhaltlich aus und sorgen froh um diese Kampagne, damit werde die zusammen mit den beteiligten Organisati- Kundschaft sensibilisiert. onen dafür, dass das Thema in den (sozia- Wir vertieften das Gespräch auf einzelne len) Medien aktuell bleibt. Ausserdem wol- Fischarten und Haltungsbedingungen. Frau len wir mit weiteren Aktionen das Wohl Drasdo gab mir äusserst kompetent Aus- der Fische in den Aquarien verbessern. Spenden (siehe Seite 16) sind willkommen! Rolf Frischknecht und Regula Horner 6 Bereits im Schaufenster waren die Plakate sichtbar. 7 Schilderwels im vorbildlich eingerichteten Aquarium 8 Auch an den Aquarien wird auf die Bedürfnisse der Zierfisch-Webseiten : Zierfische hingewiesen. aquarienfisch.ch / poissondaquarium.ch / 9 Die kompetente Qualipet-Verkäuferin Jasmin Drasdo pescedacquario.ch 6 | fish-facts 36 fair-fish
10 11 Kunstfisch: sinnvoll oder Hype? Es gibt schon ernährungsphysio- den schweiz- und weltweiten Trend zu logisch wertvolle Alternativen neuen Produkt- und Geschäftsmodellen unter dem Claim «plant based». Dank star- zu Fisch. Ist « Fisch » aus Pflanzen ker medialer Wahrnehmung und steigen- oder Zellkulturen nachhaltiger ? der Nachfrage ist der Sprung aus der Ni- sche in die Regale des Detailhandels und Fleischalternativen aus Gemüse, Pilzen, auf die Gastronomie-Speisekarten bereits Tofu und Algen bieten sich seit vielen Jah- im Gang. ren als geschmackvolle Optionen an; ihre Zubereitung braucht aber Know-how und Sprung aus der Nische ? Zeit. Wie beim Fleisch steigt daher auch die Bei Fisch und Meeresfrüchten fängt die- Nachfrage nach fischähnlichen, küchen- se Entwicklung zumindest in der Schweiz fertigen Convenience-Produkten, die dem erst an. Wenn die Nachfrage und damit die Original bezüglich Geschmack und Textur Bestellungen der Grossverteiler zunehmen, möglichst nahe kommen. werden Hersteller mit Sicherheit ihre Sorti- mente entsprechend ausbauen. «Plant based»: neuer Standard Erfolgreiche Vermarktungsbeispiele von Auf dem im Volksmund als «Maggi-Fabrik» Fischalternativen finden sich in klassi- bekannten Areal in Kemptthal bei Winter- schen Fischkonsum-Ländern wie etwa thur ist aktuell ein zeitgemässes «Industrie- Deutschland oder die Niederlande. Die märchen» zu beobachten. Als Innovations- Frosta in Hamburg führt unter der Marke areal «The Valley» erwacht das weitläufige «Good Catch» und dem Claim «Fish from Gelände aus einem Dornröschenschlaf. Von the field» eine breite Vielfalt an Fischal- hier aus setzt auch das ETH-Spin-off-Unter- ternativen. Der innovative Hersteller «Re- nehmen «Planted Foods» zum Sprung an. vofoo» in Wien bietet sogar bereits «Lachs Vor Ort können die Fleischalternativen auf aus dem 3D-Drucker» an. der Basis spezieller Erbsenrohstoffe im ei- genen Pilot-Restaurant mit Blick auf die Extrusions-Technologie im Fokus Produktionshalle verköstigt werden. Das Im Zentrum der Herstellung steht bei erfolgreiche Start-Up steht als Beispiel für den meisten Alternativ-Sortimenten die «Extrusions»-Technologie. Im Extruder las- sen sich die Kriterien für Temperatur, Druck und Zeit je nach Rohstoffen und Produkt- 10 Zentrum für Food Innovation in der bedarf flexibel einstellen und damit die ehemaligen «Maggi-Fabrik» 11 Von hier aus setzt «planted» zum Sprung Qualität und Beschaffenheit gezielt fest- aus der Nische an. legen. Die Extrusion ist als physikalisches fair-fish fish-facts 36 |7
12 13 14 Viele offene Fragen « Muss es denn wirklich wie Fisch aussehen und schmecken ? Könnte man aus Pflanzen nicht ganz andere Produkte herstellen ? » Eine berechtige Frage, die sich viele schon beim wachsenden Angebot an Fleischalternativen stellen. Angesichts der steigenden Nachfrage lautet die banale Antwort wohl : « Offenbar für viele : ja ! » Die seit langem auch ernährungsphysiologisch bewährte vege- tarische und vegane Küche erfordert Know-how und Zeit, die viele nicht aufbringen. Der Kunstfleischtrend ist aber durchaus zu begrüssen, wenn dadurch tatsächlich die klima- und ernährungs- politisch erwünschte Reduktion des Fleisch- und Fischkonsums er- reicht wird. Trägt der neu entstehende Industriestandard jedoch wirklich zu mehr Ressourcenschonung bei? Mit dem Marktwachs- tum muss genau dies kritisch im Auge behalten werden. Premium oder Massenmarkt ? Wenn es gelingt, die grossen Herausforderungen zu meistern und Akzeptanz bei der Kundschaft zu finden, ist der Weg in die – tierleidfreie – Massenproduktion nur schon aus betriebswirt- schaftlichen Gründen als chancenreichstes Geschäftsmodell zu etablieren. Als Premium-Artikel hingegen eignen sich die Alter nativprodukte wohl kaum. Für Fleisch und Fisch aus wirklich nachhaltigen, tier- und umwelt- gerechten Quellen dürfte sich diese Entwicklung letztlich posi- tiv auswirken. Die Wertschätzung der Originale würde wohl wie- der steigen – und sich erfolgreich im Premium- und Genuss- Segment etablieren. Die Zeit der klassischen Massentierhaltung würde so auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen ablaufen. Quellen und Informationen www.srf.ch – Suche: «Lust auf Vegi: Schweizer Start-Ups starten durch» www.thevalley.ch Wageningen University & Research, www.wur.nl www.new-food-conference.com www.buhlergroup.com – Suche: «Givaudan Migros; https://proveg.com/de – Suche: «Fischersatz» www.planted.ch www.goodcatchfoods.com www.revo-foods.com www.wildfoods.ch 8 | fish-facts 36 fair-fish
15 16 Verfahren gemäss der rechtlichen Grund- Muskelzellen von echten tierischen Stamm- anforderungen wie der EU- und CH-Biover- zellen. An der Schnittstelle zwischen Grund- ordnung für die Bioprodukte zulässig. Viele lagenforschung und Praxisumsetzung hat Labels, wie etwa Bio Suisse, verlangen je- europaweit die besonders innovative und doch die Erfüllung einschränkender Krite- experimentierfreudige niederländische Er- rien, um die Zielsetzung der schonenden nährungsforschung eine Pionierrolle über- Verarbeitung sicherzustellen. Sehr streng nommen. sind die Anforderungen beim Einsatz von An der Food-Messe Anuga im Oktober 2021 Zusatz- und Verarbeitungshilfsstoffen, ein wurden an der von «ProVeg» organisier- kritischer Punkt vieler Vegan-Artikel. Die ten «New Food Conference» die neuesten Verbindung von Vegan- und Bioqualität ist Entwicklungen vorgestellt. «Fleischherstel- daher beim Einkauf die empfehlenswerte lung, ohne dass dafür massenhaft Tiere ge- Wahl. züchtet, gefüttert und geschlachtet werden Die angewandte Forschung untersucht der- müssen», erklärte Kathleen Haefele, Head zeit unter dem Stichwort «minimal proces- of Food Services & Events von ProVeg, dem sing» neuere Technologien mit dem Ziel Fachmedium «Die Fleischerei». Das Potenti- einer naturbelassenen, schonenden Verar- al hängt stark davon ab, ob durch technolo- beitung. Die These, dass traditionelle Her- gische Fortschritte und steigende Nachfra- stellprozesse grundsätzlich schonender sei- ge marktfähige Herstellungskosten möglich en, ist aufgrund der bisherigen Forschung werden. Nach Einschätzung von Haefele nicht mehr haltbar. Viele der neueren Ver- dürfte dies in absehbarer Zukunft erreich- fahren belasten die Lebensmittel beispiels- bar sein. weise weniger stark als die klassische Hochtemperatur-Erhitzung. Cultured Food Innovation Hub In der Schweiz führt uns die im Herbst Tierleidfrei aus der Retorte ? 2021 lancierte Kooperation von Givaudan, Einen grundlegend neuartigen Weg be- Migros und Bühler zurück ins «The Valley»- schreitet die Forschung bei der Entwick- Areal. Dabei verbinden sich das Know-how lung von sogenannt «kultivierten» Fleisch- von Givaudan bei Aroma- und Geschmack- und Fischerzeugnissen. Am Anfang steht stoffen, die weltweite Erfahrung des Uz- hier die biotechnologische Vermehrung von wiler Technologiekonzerns Bühler und die Vermarktungsmacht der Migros. In Kempt- thal entsteht der «Cultured Food Innova tion Hub» als eigenständiges Unterneh- 12 Schon länger üblich: Grillieren ohne Fleisch 13 Fischstäbchen aus Tofu men im Besitz der drei Partner mit dem 14 Pflanzliche Protein-Alternativen basieren Ziel, « die Entwicklung und den Marktanteil oft auf Hülsenfrüchten von Produkten aus kultivierter Landwirt- 15 Lachs aus marinierten Karotten 16 Mikroalgen: interessanter Rohstoff für schaft voranzutreiben ». Fisch-Alternativen Peter Jossi fair-fish fish-facts 36 |9
17 18 19 Schon über Senegal: Noch 30 Fair Trade Towns Die Plünderung der Fischbestände Die Kampagne «Fair Trade Town»3 ist bereits und die Emigration aus dem in 32 Ländern erfolgreich. In der Schweiz Senegal nach Europa gehen un wird sie von «Swiss Fair Trade» koordiniert. Über 30 Schweizer Gemeinden von kleine- vermindert weiter. Aber es gibt ren Bergdörfern bis zu grösseren Städten wie Widerstand. Bern wurden bereits ausgezeichnet; andere sind auf dem Weg dahin. Im Herbst 2021 konn- Moustapha Fall, Fischer in MBour und Au- ten mit Amriswil, Köniz und Arlesheim wei- tor unseres Kurzfilms (siehe Kasten), schil- tere Auszeichnungen gefeiert werden. Arles- dert uns die aktuelle Lage im Senegal. «Die heim wurde am 19. September zur ersten Fischerei im Todeskampf», titelte jüngst Fair Trade Town der Nordwestschweiz. eine lokale Zeitung : Schuld daran sei das Für die Mitgliedsorganisationen von Swiss Fair schlechte Management der Fischbestän- Trade – unter ihnen fair-fish – ergibt sich de durch die Regierung – deren Plan, noch dadurch die Chance, das Fair Trade Town-Netz- mehr Fanglizenzen an ausländische Schif- werk für eigene Themen und Events zu nutzen. fe zu vergeben, hatte im Sommer 2020 im Viele der globalen sozialen und ökologischen letzten Moment verhindert werden kön- Herausforderungen stehen in Zusammenhang nen.4 « Die senegalesischen Gewässer sind mit unserem Konsumverhalten. Durch nach ausgefischt, und unsere Pirogen bringen haltiges und faires Konsumieren können wir immer weniger Fisch an Land», sagt Fall. positive Veränderungen in Gang setzen. Hier «Die ausländischen Fabrikschiffe fangen setzt Fair Trade Town an: riesige Mengen Fisch und verschiffen sie Städte und Gemeinden werden für besonderes dann direkt nach Europa oder Asien. » Engagement im Bereich Fairer Handel mit dem Ziel ausgezeichnet, das Bewusstsein der Fisch(mehl) fürs Ausland Bevölkerung für nachhaltigen, fairen Konsum « Die Folgen dieser Überfischung betref- zu stärken. In diesen Prozess werden lokale fen die gesamte senegalesische Wirtschaft, Betriebe, Restaurants, Cafés, Schulen und Insti- vom kleinen Fischer bis hin zu den Kon tutionen der Gemeinde eingebunden. sumentinnen, da die Preise auf den Märk- Peter Jossi ten aufgrund des Mangels in die Höhe schnellen. Wenn ausländische Schiffe auch hier fangen dürfen, erhöht das nur den Druck auf die bereits überfischten Bestän- 17 Arlesheim ist Fair Trade Town! de. So etwa auf die Sardinelle, ein in West- 18 Fischer und Filmautor Moustapha Fall 19 Strandszene in MBour afrika sehr begehrter Küstenfisch und oft 20 Cheikh Bâ bei den Dreharbeiten die wichtigste Proteinquelle für die Bevöl- 10 | fish-facts 36 fair-fish
20 keine Verbesserung in Sicht kerung. Doch eine wachsende Industrie « No Fish, no future » : der Film entlang der Küste raubt uns immer mehr Im April 2020 waren wir von Fischern im Sardinellen und andere Arten, die sie zu Senegal um Unterstützung einer Kampagne Fischmehl für die Aquakultur in Asien und gebeten worden, welche sich gegen den Europa verarbeitet. » Plan der Regierung wehrte, weitere 50 Fang- lizenzen an chinesische Fangschiffe zu ver- Not – Emigration – mehr Not geben. Ein Spendenaufruf brachte in kurzer « Seit Oktober 2020 wurden laut der Inter- Zeit 29 000 Euro ein, vor allem dank Daniel nationalen Organisation für Migration vor Brunner aus Zug. Wir finanzierten damit ein der westafrikanischen Küste mehr als 500 lokales Team, das einen kurzen Film zum Tote gezählt, unter ihnen viele Senegalesen, Thema drehen wollte. Nachdem die Regie- die beim Versuch, Europa in Pirogen zu er- rung dem Druck bereits Anfang Juni 2020 reichen, ums Leben kamen. Trotz der Gefah- nachgegeben hatte, beschlossen wir, einen ren der Überfahrt versuchen immer mehr etwas ausführlicheren Film zu produzie- Menschen, der durch Covid-19 verschärften ren, auch unter Verwendung des vom selben Wirtschaftskrise zu entkommen », so Fall. Team im 2018 für uns gedrehten Materials « Unser mit finanzieller Unterstützung von über die Emigration. fair-fish gedrehte Film wurde im Fernse- Endlich ist der 12-minütige Film online, hen, in der Presse und durch andere Mass- in drei Versionen mit Untertiteln in Deutsch, nahmen im Senegal gezeigt. Er hat dazu Französisch oder Englisch : beigetragen, dass sich die Fischereigemein- www.fair-fish.ch/aktuell/senegal/ den gegen die illegale Migration einsetzen; Nach der Bezahlung der Filmequipe im der Staat reagiert sehr sensibel darauf. Eine Senegal, der Produzentin in der Schweiz und im November 2020 vereinbarte Koopera- der Werbung verbleiben etwa 9000 Euro. tion zwischen Spanien, der Europäischen Über deren passenden Einsatz im Senegal Union und dem Senegal will die illegale wird der Vorstand entscheiden ; wir berich- Migration bekämpfen und eine sichere, re- ten später. guläre Migration fördern. Die Situation hat sich insofern verbessert, als es nun eine ge- regelte Küstenüberwachung gibt und kri- minelle Menschenhandelsnetze verhaftet, unterstützen. Im Senegal selbst helfen lo- vor Gericht gestellt und bestraft werden. » kale Vereine, Rückkehrenden durch beruf- Spanien und Senegal vereinbarten zudem liche Schulung einen Neustart zu erleich- die Übertragbarkeit der Sozialversiche- tern, so etwa in Agrarökologie, Kabelbau rungsbeiträge, um die reguläre Migration oder Datenverarbeitung. und freiwillige Rückkehr in den Senegal zu Billo Heinzpeter Studer fair-fish fish-facts 36 |11
21 22 Ostsee: Bald Ende Dorsch? Die Wissenschaft warnte eindringlich, Kutter- und Küstenfischerei. Und das deut- die EU-Minister foutierten sich drum – sche Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) liess gleichen- auch dank der Schützenhilfe einzelner tags verlauten, es habe « den Quotenbe- Wissenschafter. schlüssen nicht zustimmen » können.6 Mit anderen Worten: Die deutsche Land- Am 10. September 2021 publizierte der wirtschaftsministerin, Julia Klöckner, hätte Internationale Rat für Meeresforschung die Fangmengen noch weniger reduzieren (ICES) seinen neusten Bericht über den ka- wollen! Welchem Druck war sie da erlegen ? tastrophalen Zustand des Dorschbestands Im Vergleich mit grossen Fangnationen ist in der westlichen Ostsee5. Die EU-Kommis- die Fischindustrie in Deutschland eher un- sion schlug eine dementsprechende Reduk- bedeutend. Vermutlich hat sich Frau Klöck- tion der Fangmengen für 2022 vor. Doch ner einfach schlecht beraten lassen. wie so oft setzte sich der EU-Ministerrat Schon im Oktober 2020, vor Festsetzung am 12. Oktober 2021 darüber hinweg und der Fangmengen für 2021, hatten sich Fi- reduzierte die Fangmengen für Dorsch, He- schereibiologen um Rainer Froese (Geomar ring und weitere Arten weniger stark. Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Umweltorganisationen wie die Deutsche Kiel) zusammen mit Berufsfischern von der Umwelthilfe (DUH) zeigten sich entsetzt: Ostsee an Frau Klöckner gewandt und eine « Die Fischerei in der deutschen Ostsee massive Reduktion der Fangmengen gefor- steht vor dem Aus », erklärte DHU-Chef Sa- dert, um die Bestände von Dorsch und He- scha Müller-Kraenner. « Die Fischereiminis- ring vor dem totalen Kollaps zu bewahren. ter/innen der EU haben über Jahre zu hohe Doch Klöckner hörte lieber auf den Fische- Fangquoten festgelegt. » Um Dorsch und reibiologen und führenden MSC-Berater Hering noch zu retten, bräuchte es einen Christopher Zimmermann (Thünen-Institut sofortigen Fangstopp. für Ostseefischerei in Rostock), welcher ihr Auf der anderen Seite war das Entsetzen gegenüber das von Froese befürchtete Sze- nicht geringer : « Die erneuten Quotenredu- nario als « sehr unwahrscheinlich » abtat — zierungen bedeuten das Aus für die haupt- eine Behauptung, die Froese später Punkt für berufliche Fischerei in Mecklenburg-Vor- Punkt widerlegte7. Bleibt nur die Hoffnung, pommern », zitiert die Ostsee-Zeitung am dass die neue Bundesregierung die Tatsa- 12. Oktober 2021 den Landesverband der chen zur Kenntnis nimmt – und handelt. Billo Heinzpeter Studer 21 Junger Dorsch (Gadus morhua) Ausführliche Fassung und Quellen: 22 Atlantischer Hering (Clupea harengus) fair-fish.ch/blog/2021/10/25/ 12 | fish-facts 36 fair-fish
23 24 Fishrot: Fischklau aufdecken! Fisch ist eines der global am meisten fishrotwhistleblower.com gehandelten Güter. Handel mit Im letzten fish-facts hatten wir zu Spenden aufgerufen, damit Johannes Stefànsson Fisch kann so toxisch sein wie jener seine Website fertigstellen konnte. Nun mit Waffen oder Rauschgift. ist sie online und dokumentiert umfang- reich das kriminelle Verhalten des Fische- Das kriminelle Tun des grössten isländischen reikonzerns Samherji in Namibia, wo er Fischereikonzerns Samherji im fernen süd- sich mit Bestechung illegal Fisch beschafft westafrikanischen Namibia zeigt dies über- – und in Island, wo er kritische Medien- deutlich. Es ist von enormer Bedeutung, dass schaffende bedrängt. Der nicht nur für gerade dieser Fall ans Tageslicht kommt, dank Island riesige Konzern droht auch zur Ge- des zum Whistleblower gewordenen ehema- fahr für die uralte und lebendige Demo ligen Samherji-Direktors Johannes Stefàns- kratie des kleinen Inselstaats zu werden. son – als Beispiel für viele andere derartige, Wir möchten Stefànsson weiter unter- nicht aufgeklärte Verbrechen. stützen. Spenden mit dem Vermerk Der diesjährige Win-Win-Nachhaltigkeits- « Fishrot » sind auf einem unserer Bank- preis der norwegischen Stadt Göteborg geht konten willkommen : an Stefànsson. Er erhielt ihn aus der Hand CHF fair-fish.net: von Lena Micko, der schwedischen Ministe- IBAN CH68 0900 0000 8503 8259 6 rin für Verwaltung und Verbraucherfragen. EUR fair-fish.net: Die Göteborger Meeresbiologin Friederike IBAN CH51 0900 0000 9136 2602 9 Ziegler war im Publikum und berichtet uns: BIC POFICHBEXXX «Es war äusserst interessant und erschre- ckend, mehr über diese ganze Geschichte zu erfahren. Stefànsson schien sehr glücklich Kinder ernähren müssen, wäre es vielleicht zu sein und sagte, er habe schon lange nicht keine Option gewesen, ein Whistleblower mehr so viele gute Gespräche geführt wie zu werden; trotz seines Gewissens, das ihn in dieser Woche. Er sieht diese Auszeich- dazu gedrängt hatte. Es beunruhigt mich nung als eine Anerkennung (natürlich, wie etwas, dass wir immer hören, die Korrup- auch nicht!), auf die er sich berufen kann, tion in unseren Ländern sei gering. Viel- und er betonte, er könne die Konsequenzen leicht ist sie insgesamt niedrig, aber ist sie tragen. Hätte er eine Familie gehabt und es auch im Verhältnis zu unserem Wohl- stand und unseren Bedürfnissen? Wenn Polizisten unterbezahlt sind, ist es meiner 23 Samherjis Selbstdarstellung auf der eigenen Website Meinung nach nicht verwunderlich, dass 24 Johannes Stefànsson bei der Preisverleihung in Göteborg sie Bestechungsgelder annehmen.» fair-fish fish-facts 36 |13
25 26 Danke und alles Gute, fair-fish erbt eine Million Oliver ! Die mit fair-fish treu verbun dene Annette Ringier ist am Im Juli hat sich Oliver Seeger aus dem Verein 28. Januar 2020 verstorben.8 fair-fish international zurückgezogen. Wir ver- Sie hatte uns über ihre Stiftun- lieren mit ihm einen Brückenpfeiler, der seit gen wiederholt mit Beiträgen 2008 den Verein fair-fish Schweiz massgeblich unterstützt. Gross war die Über- mitgetragen hatte. Er prägte die intensive raschung, als wir einige Monate Präsenz von fair-fish mit Strassenständen und nach ihrem Tod i nformiert an Messen und so träfe Slogans wie «fair-fish wurden, dass Annette Ringier gibt den Fischstäbchen ein Gesicht». Auf seine in ihrem Testament eine Mil klaren Beiträge zur Strategie und Planung der lion Franken für fair-fish be- Tätigkeiten war stets Verlass. Und wenn wieder stimmt hatte. Es war zwar nicht einmal ein Loch in der Kasse gähnte, gelang das erste Legat9 in unserer es ihm dank seiner Beziehungen, die fehlende zwanzigjährigen Geschichte, Summe aufzutreiben. aber bei weitem das grösste. Als wir schliesslich im Frühjahr 2020 keine Per Die hohe Summe, die im Sommer spektive mehr sahen für den angeschlagenen 2021 auf einem separaten Verein fair-fish Schweiz (aus dessen Vorstand er Konto von fair-fish internatio- sich ein Jahr zuvor zurückgezogen hatte), for- nal eintraf, wird nicht für den mulierte er mit mir zusammen den Antrag an die laufenden Betrieb, sondern Mitgliederversammlung, den Verein aufzulösen auf Antrag für klar definierte und Aktiven und Passiven an den Verein fair-fish neue Projekte im Sinne der international (dessen Vorstand er seit 2014 an Erblasserin eingesetzt, soweit gehörte) zu übergeben. Die Urabstimmung Ende diese nicht anders finanzier- Mai 2020 folgte dem Antrag fast einstimmig. bar sind. Ein Beschluss der Nicht zuletzt Oliver zu verdanken war schliesslich Mitgliederversammlung von das grösste Legat, mit dem fair-fish je bedacht fair-fish international hält fest: worden ist (siehe nebenstehend): Er hatte Annette «Über die Verwendung von Ringier einst zu fair-fish gebracht. Mitteln aus diesem Legat ent- Danke für alles, Oliver! Du hast fair-fish zum scheidet der Vorstand bei Abschied viel Erfolg und alles Gute gewünscht – einmaligen (nicht wiederkeh- wir alle wünschen Dir das ebenfalls. renden) Beträgen von höchs- Billo Heinzpeter Studer tens CHF 30 000, insgesamt pro Kalenderjahr, aber höchstens CHF 60 000; in allen anderen Fällen entscheidet die Mitglie- 25 Oliver Seeger und Billo Heinzpeter Studer derversammlung.» 26 Annette Ringier († 28.1.2020) 14 | fish-facts 36 fair-fish
Bildnachweis Impressum fish-facts 36 Titelblatt: Billo Heinzpeter Studer Retouren, Reklamationen: fair-fish Seite 2: Ernesto Graf Scheuchzerstrasse 126, 8006 Zürich Seiten 3 – 5: Phlipp Sicher (1–2), office@fair-fish.ch Rolf Schatz (3–4), anglerausbildung.ch (5) Fragen zu Inhalten: Seite 6: Regula Horner (6–9) info@fair-fish.ch Seiten 7– 9: Jonas Kuhn / The Valley (10), Herausgeber: Oliver Rust / The Valley (11), Noamfurer / Wikimedia (12) Verein fair-fish international Theofano Vetouli / ProVeg (13/15), Bühler Group (14/16) Chemin du Léman 3, 1135 Denens mail@fair-fish.net Seite 10: fairtradetown.ch (17) © fair-fish.net, November 2021, 2250 Exemplare Seiten 10 –11: Moustapha Fall (18–20) Redaktion: Billo Heinzpeter Studer Seite 12: Gervais et Boulart, 1877/ Wikimedia Layout: satzbild.ch Druck: baldegger.ch Seite 13: Screenshot samherji.is (23), Friederike Ziegler (24) 100% Recycling-Papier, klimaneutral, ISSN 1662-7903 Seite 14: Ivana Sintic (25), zVg (26) Spendenkonto: fair-fish international Seite 16: Billo Heinzpeter Studer Team Schweiz IBAN = CH69 0900 0000 1558 5569 1 Fussnoten Sachkunde wie Schweizer Käse, Seiten 3–5 1 www.fair-fish.ch/de/etwas-tun/petitionen/abgeschlossen/motion-regazzi 2 www.anglerausbildung.ch Schon über 30 Fair Trade Towns, Seite 10 3 www.fairtradetown.ch Senegal: Noch keine Verbesserung in Sicht, Seiten 10–11 4 www.fair-fish.ch/aktuell/senegal/ Ostsee: Bald Ende Dorsch? , Seite 12 5 ICES-Bericht: https://doi.org/10.17895/ices.advice.7744. 6 www.bmel.de, Suche: «Fangquoten 2022» 7 siehe ausführlich hier: fair-fish.ch/blog/2021/10/25/ostsee-dorsch/ fair-fish erbt eine Million, Seite 14 8 fish-facts 31, Seite 13, fair-fish.ch/feedback/mehr-wissen 9 über Legate an fair-fish: fair-fish.net/spende/legat
27 Alle Informationen in einem Buch Was kann ich tun ? Der Gründer von fair-fish hat die wichtigsten Bevor ich Fisch kaufe oder bestelle: Stationen und Erkenntnisse unserer über – Ich informiere mich im Fischtest: zwanzigjährigen Arbeit in einem lesefreund www.fishtest.net lichen Buch zusammengefasst. – Ich überlege mir, ob es diesmal Fisch Mehr dazu und Bestellung : fair-fish.net/was/buch sein muss Bevor ich mit Angeln beginne : – Ich frage Freunde, die sich damit aus- kennen – Ich erkundige mich nach dem nächsten Kurs: www.anglerausbildung.ch Bevor ich mir ein Aquarium zulege : – Ich lese «Rund ums (erste) Aquarium», fish-facts 6, www.fair-fish.ch > kontakt & shop > mehr-wissen – Ich frage Freunde, die sich damit aus- kennen – Ich lasse mich in einem Zoofachgeschäft beraten Bevor ich die Rute ins Schilf werfe : – Ich bin froh, dass fair-fish sich für das Wohl der Fische einsetzt – und unterstütze fair-fish nach meinen Möglichkeiten Spenden an fair-fish: fair-fish, Team Schweiz, online (CHF): fair-fish international (CHF): www.fair-fish.ch/feedback/unterstuetzen IBAN = CH68 0900 0000 8503 8259 6 www.fair-fish.ch/spende BIC = POFICHBEXXX fair-fish, Team Schweiz, fair-fish international (EUR): Banküberweisung (CHF): IBAN= CH51 0900 0000 9136 2602 9 IBAN = CH69 0900 0000 1558 5569 1 BIC = POFICHBEXXX BIC = POFICHBEXXX fair-fish, Deutsche Postbank (EUR): IBAN = DE51 6001 0070 0143 0197 06 BIC = PBNKDEFF (Postbank) 27 Gewusstwie: Der Anglerkurs vermittelt das Wissen für einen schonenden Umgang mit dem Fisch.
Sie können auch lesen