Forschungsbericht 2014 / 15 - St.Gallen University of Teacher ...

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Forschungsbericht 2014 / 15 - St.Gallen University of Teacher ...
Forschungsbericht 2014 / 15
Forschungsbericht 2014 / 15 - St.Gallen University of Teacher ...
Impressum
Pädagogische Hochschule St.Gallen, Notkerstrasse 27, 9000 St.Gallen
Telefon +41 71 243 94 00, communication @ phsg.ch, www.phsg.ch
Redaktion: Rektorat sowie Kommunikation PHSG
Gestaltung: Festland AG / minddesign
Fotos:      Titelbild: Thinkstock
            ICT & Medien: Thinkstock
            weitere, nicht gekennzeichnete Bilder: Bildmaterial PHSG oder der PHSG zur Verfügung gestellte Bilder
Auflage:    1000
© PHSG Juni 2016
Forschungsbericht 2014 / 15 - St.Gallen University of Teacher ...
Inhalt

                                   Leitartikel                          2

                                   Lehr- und Lernforschung              4

                                   Fachdidaktik Naturwissenschaften    9

                                   Professionsforschung und            13
                                   Kompetenzentwicklung

                                   Weiterbildung und Beratung          18

                                   Bildungsevaluation                  21

                                   Bildung und Gesellschaft            23

                                   ICT & Medien                        25

                                   Fachdidaktik Sprachen               27

                                   Wissenstransfer zwischen            32
                                   Forschung und Lehre

                                   Mittelbau zur Nachwuchsförderung    34

                                   Habilitationen und Dissertationen   35

                                   Forschungskongresse und Tagungen    36

                                   Komissionen und Gremien             37

                                   Publikationen                       38

                                   Forschung in Zahlen                 45

                                   Personelles                         46

PHSG Forschungsbericht 2014 / 15
Forschungsbericht 2014 / 15 - St.Gallen University of Teacher ...
Leitartikel
Ergebnisse der Bildungsforschung an der Pädagogischen
Hochschule St.Gallen und ihre Wirkung

Ein Jahresbericht aus der Forschung soll auch        Partnerschaften zwischen Industrie und Schule
verbunden sein mit der Frage, welche zentralen       und Berzelius erfahren nicht nur eine sehr hohe
Ergebnisse aus den Forschungsprojekten vorlie-       Resonanz bei den Lehrpersonen und Schüle-
gen und welcher Nutzen daraus resultiert.            rinnen und Schülern weit über die Kantons-
                                                     grenzen hinaus. Die Begleitforschung zeigt zu-
Was in der naturwissenschaftlichen Forschung         dem eine positive Veränderung der Einstellung
geläufig ist und mit den Nobelpreisen jährlich als   der Schülerinnen und Schüler zu den MINT-
Krönung inszeniert wird, ist in der Bildungsfor-     Themen.
schung eher fremd und die Frage nach dem Nut-
zen ungewohnt. Auf die Frage, welches 2014           Im Schweizerischen Nationalfonds-Projekt Schu-
und 2015 bedeutsame Erkenntnisse aus den             lischer Mehrsprachenerwerb konnte beim gleich-
Forschungsprojekten ihrer Institute seien, ha-       zeitigen Erwerb der Sprachen Deutsch, Franzö-
ben die Institutsleitungen in Kurzform u. a. wie     sisch und Englisch nachgewiesen werden, dass
folgt geantwortet:                                   die in einer Sprache erworbenen Kompetenzen
                                                     für den Erwerb einer anderen Sprache genutzt
Im Projekt Chancenförderung bei der Selektion        werden und leistungsfördernd sind.
konnte gezeigt werden, dass durch angepasste
Unterstützung die schulischen Leistungen von         Im Schweizerischen Nationalfonds-Projekt Wir-
«fragwürdigen» Schülerinnen und Schüler so ge-       kungen der Lehrerausbildung auf professionelle
steigert werden konnten, dass mehr von ihnen         Kompetenzen, Unterricht und Schülerleistung
den Übertritt in die Sekundarschule schafften.       konnte gezeigt werden, dass Lehrpersonen mit
Neben den Leistungen der Schülerinnen und            mehr Fachwissen und mit mehr pädagogisch-
Schüler verbesserten sich auch die Kompetenzen       psychologischem Handlungswissen höhere Leis-
und die Einstellungen der Studierenden, die die-     tungszuwächse mit ihrer Klasse erreichen als
ses Unterstützungsprogramm durchführten.             Lehrpersonen mit weniger Professionswissen.
                                                     Interessanterweise lässt sich anhand des Fach-
Im Projekt Sprachförderung im Alltag der Inter-      wissens zu Beginn der Lehrerausbildung bereits
nationalen Bodensee-Hochschule IBH konnte im         ein Effekt auf den späteren Lernerfolg der eige-
Kindergarten, in Kitas und in Spielgruppen nach-     nen Klasse vorhersagen.
gewiesen werden, dass der gezielte Einsatz aus-
gewiesener Strategien durch die Begleitpersonen      Die Internationale Leistungsmessung PISA hat
zu einer Steigerung der Sprachkompetenz der          gezeigt, dass im Kanton St.Gallen mehr Jugend-
Kinder führte.                                       liche Spitzenleistungen in der Mathematik, im
                                                     Lesen und in den Naturwissenschaften erbrin-
Die ausserschulischen Lernangebote für den           gen als im Schweizer Durchschnitt. Trotzdem wol-
Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Natur-         len im Kanton St.Gallen nur halb so viele ein
wissenschaft, Technik) wie das mobiLLab, der         Gymnasium besuchen wie in der französisch-
Jules Vernes Kinder – Technikcampus, die MINT-       sprachigen Schweiz .

                                                                                                        2
Forschungsbericht 2014 / 15 - St.Gallen University of Teacher ...
Leitartikel

    Diese sechs Forschungsergebnisse sind exem-         Bildungsforschung interessiert und fähig sein,
    plarisch und an ihnen können zentrale Aspekte       diese aufzunehmen. Ohne diese beidseitigen
    der Forschung an der PHSG verdeutlicht werden:      Verantwortlichkeiten verpufft auch die beste an-
                                                        wendungsorientierte Forschung. Die Umsetzung
    Strategisch ausgerichtete Forschung                 der Forschungserkenntnisse erfordert eine spe-
    Die sechs Forschungsergebnisse illustrieren die     zifische Adaption an die Personen und die Situa-
    Forschungsschwerpunkte Frühe Bildung, Mehr-         tion, wie es auch in der modernen personalisier-
    sprachendidaktik, MINT, Professionsforschung,       ten Medizin der Fall ist.
    Lern- und Testsysteme sowie Eltern und Schule.
    Die Forschung richtet sich nach strategischen       Forschungsfinanzierung
    Schwerpunkten und ist längerfristig ausgerich-      Die PHSG unterstützt die Forschung mit rund
    tet. In diesen strategischen Themenfeldern wer-     acht Prozent des Staatsbeitrags. Die restliche
    den jedoch auch aktuelle Fragestellungen auf-       Finanzierung in Form von Drittmitteln stammt
    genommen.                                           von der kompetitiven Forschungsförderung des
                                                        Schweizerischen Nationalfonds und der Interna-
    Nutzen- bzw. anwendungsorientierte                  tionalen Bodensee-Hochschule. Durch eine ste-
    Forschung                                           te und verlässliche Zusammenarbeit werden
    Forschung und damit Wissenschaftlichkeit sol-       einige Projekte von Stiftungen mitfinanziert. Da-
    len primär die Professionalisierung des Lehrbe-     bei werden beispielsweise die verschiedenen
    rufs und der Lehrerausbildung steigern. In einem    MINT-Entwicklungsprojekte, deren Verlauf und
    erweiterten Verständnis soll auch ein Mehrwert      Wirkung begleitend in einem Forschungsprojekt
    für die Bildungssteuerung im Bereich der Bil-       untersucht werden, von Stiftungen unterstützt.
    dungspolitik und die Bildungswissenschaften         Die relativ hohe Fremdfinanzierung von rund 40
    als eigenständige Disziplin resultieren. Das For-   Prozent ermöglicht der PHSG eine respektable
    schungsverständnis wird stark von unmittel-         Forschung.
    baren Nutzenerwägungen geleitet und deshalb
    oft auf die angewandte Forschung im Unter-          PHSG als Player in der Forschungs-
    schied zur Grundlagenforschung reduziert.           landschaft
                                                        Die Forschung an Pädagogischen Hochschulen
    Aus den oben erwähnten Forschungsergebnis-          hat im Wissenschaftskontext einen schweren
    sen können unmittelbare Folgerungen für die         Stand. Die klassische Forschungsförderung er-
    Schule, den Lehrberuf und die Lehreraus- und        folgt im Wettbewerb mit den Universitäten,
    -weiterbildung gezogen werden. So wird u. a. die    Fachhochschulen und anderen Pädagogischen
    PHSG das Projekt Chancenförderung bei der           Hochschulen. 2014 und 2015 hat die PHSG die
    Selektion im Auftrag der Städte Rapperswil-Jo-      Unterstützung des Schweizerischen National-
    na und Wil weiterführen. Basierend auf Erkennt-     fonds für sechs Projekte erhalten. Zudem ist die
    nissen aus dem Projekt Sprachförderung wer-         PHSG an sechs EU-Projekten beteiligt. Diese in-
    den Weiterbildungskurse angeboten und aus           ternationale Vernetzung durch gemeinsame Pro-
    dem Projekt Mehrsprachenerwerb wurden Kon-          jekte ist enorm wichtig und weist die PHSG auch
    sequenzen für die Lehrerausbildung gezogen.         als verlässliche und kompetente Forschungs-
                                                        partnerin aus.
    Damit dieser Nutzen erfolgen kann, sind jedoch
    Zwischenschritte notwendig. So ist eine adres-      Autor: Prof. Dr. Titus Guldimann,
                                                        Prorektor Forschung und Weiterbildung
    satenorientierte Wissenschaftskommunikation
    eine zentrale Voraussetzung. Einerseits ist die
    Kommunikation eine Bringschuld der Forschung,
    andererseits sind aber auch die Zielgruppen wie
    Schulbehörden, Lehrpersonen, Schulleitungen
    und Bildungspolitiker gefordert. Sie müssen an

3   PHSG Forschungsbericht 2014 / 15
Forschungsbericht 2014 / 15 - St.Gallen University of Teacher ...
Lehr- und
Lernforschung
Das Institut Lehr- und Lernforschung verbindet die Perspektive
der Lernenden und der Lehrenden in Forschungs- und Entwick-
lungsprojekten im Schwerpunkt Frühe Bildung sowie Koope-
ration und Selbstregulation. Untersucht wird, wie Lernprozesse
den individuellen Lernvoraussetzungen der Kinder angepasst
werden können und selbstreguliertes Lernen gefördert werden
kann. Wesentlich ist dafür die Professionalisierung der Lehrper-
sonen und weiterer pädagogischer Fachpersonen.

                                                                   4
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Lehr- und Lernforschung

    Sprachförderung im Alltag (sprima)                                     Sprachförderung: Weiterbildung und
    Sprachförderung wird als zentrale Aufgabe der                          Coaching für Kita-Mitarbeitende
    frühkindlichen Bildung gesehen. Sprachförde-                           Für den Spracherwerb der Kinder sind die Ge-
    rung, die nicht als separates Programm angebo-                         spräche zentral: Pädagogische Fachpersonen
    ten wird, sondern im Alltag integriert wird, steht                     können im Kita-Alltag Sprachförderstrategien
    hier im Zentrum. Dazu wurden den 45 Lehr- und                          einfliessen lassen, um den Spracherwerb zu för-
    Fachpersonen aus der Schweiz und Deutschland                           dern, beispielsweise indem sie Fragen dem in-
    in einer Fortbildung geeignete Sprachförderstra-                       dividuellen Entwicklungsstand anpassen, die
    tegien vermittelt, die sich in Kindergarten, Kita                      Handlungen der Kinder und ihre eigenen ver-
    und Spielgruppe umsetzen lassen: vertiefende                           sprachlichen, oder indem sie das Interesse des
    Dialoge, Wortschatz, Modellieren, sprachförder-                        Kindes im Gespräch aufnehmen. Diese Sprach-
    liche Fragen und Redirect. Im Forschungsprojekt                        förderstrategien eignen sich für Kinder mit deut-
    konnte auf der Basis von Videostudien gezeigt                          scher Erstsprache wie auch für mehrsprachig
    werden, dass sich die Sprachförderpraxis signifi-                      aufwachsende Kinder. Für Mitarbeitende von
    kant und nachhaltig verändern lässt.                                   Kitas der Stadt Zürich wurden eine Weiterbil-
                                                                           dung und ein Coaching mit vier Besuchen vor Ort
    Kooperation: PH Weingarten; Schweizer Hochschule für
                                                                           angeboten.
    Logopädie Rorschach (SHLR)
    Laufzeit: 2012 bis 2015
    Finanzierung: Internationale Bodensee-Hochschule, Stadt                Kooperation: Stadt Zürich, Koordination Frühe Förderung
    St.Gallen, Schweizer Arbeitsgemeinschaft Logopädie,                    Laufzeit: 2015
    Stiftung Ravensburger                                                  Finanzierung: Frühe Förderung Stadt Zürich
    Leitung: Prof. Dr. Franziska Vogt                                      Leitung: Prof. Dr. Franziska Vogt
    Team: Nadine Itel, Bea Zumwald (PHSG), Cordula Löffler,                Team: Nadine Itel, Eva Lauper
    Mandy Schönfelder (PH Weingarten), Andrea Haid (SHLR)
    Publikationen: Löffler, C. & Vogt, F. (Hrsg.) (2015).Sprach-
    förderung im Kita-Alltag. München: Ernst Reinhardt Verlag.
    Vogt, F., Löffler, C., Haid, A., Itel, N., Schönfelder, M. & Zum-
                                                                           Spielintegrierte mathematische
    wald, B. (2015). Professionalisierung für alltagsintegrierte Sprach-   Förderung (spimaf)
    förderung in Kindergarten, Kita und Spielgruppe: Videobasierte
                                                                           Die spielintegrierte mathematische Förderung
    Analyse zur Veränderbarkeit von Handlungskompetenzen.
    Empirische Pädagogik. 29(3), S. 414 -430.                              im Kindergarten erwies sich als wirksam. In die-
                                                                           sem Projekt wurde die Spielesammlung weiter-
                                                                           entwickelt und mit Videoanalysen erforscht, so-
    Kooperation im Klassenteam (Pilotprojekt)                              wie von 30 Kindergärtnerinnen in Deutschland,
    In den Primarschulen werden Schülerinnen und                           Österreich und der Schweiz erprobt. Die Spiele
    Schüler immer häufiger von mehreren Lehrper-                           für die spielintegrierte mathematische Förde-
    sonen unterrichtet, was einen erhöhten Koo-                            rung (spimaf) wurden in einem Praxisbuch so auf-
    perationsbedarf nach sich zieht. Die Zusam-                            bereitet, dass sie einsatzbereit sind (Hauser et
    menarbeit im Klassenteam, das Team aller Lehr-                         al., 2015). Weiter wurden die länderspezifischen
    personen, die am Unterricht einer Klasse betei-                        Eigenheiten der Einstellungen der Kita-Erziehen-
    ligt sind, ist jedoch noch kaum erforscht. Mit                         den und Kindergarten-Lehrpersonen zur mathe-
    zwei Vorstudien wurde ein – erfolgreicher – An-                        matischen Frühförderung in einer Online-Befra-
    trag an den Schweizerischen Nationalfonds vor-                         gung mit rund 500 Teilnehmenden erforscht.
    bereitet. Mittels Fragebogen an 181 Klassen-
                                                                           Kooperation: PH Weingarten, Universität Zürich
    lehrpersonen wurde die Zusammenarbeit mit
                                                                           Laufzeit: 2012 bis 2014
    den weiteren Lehrpersonen erfasst, die eben-                           Finanzierung: Internationale Bodensee-Hochschule IBH
    falls mit ihrer Klasse arbeiten. In vier Schulen                       Leitung: Prof. Dr. Bernhard Hauser
                                                                           Team: Michael Link, Karin Rechsteiner, Franziska Vogt (PHSG),
    wurden als Fallstudien Interviews geführt und                          Elisabeth Rathgeb-Schnierer, Julia Stemmer (PH Weingarten),
    die Zusammenarbeit beobachtet.                                         Rita Stebler, Andrea Wullschleger (Universität ZH)
                                                                           Weblink: http://www.phsg.ch/web.aspx > Forschung >
                                                                           Institut für Lehr und Lernforschung > Spiel Mathematik
    Kooperation: PH FHNW                                                   Publikationen: Hauser, B., Rathgeb-Schnierer, E., Stebler, R.
    Laufzeit: 2014 bis 2015                                                & Vogt, F. (2015) (Hrsg.). Mehr ist mehr. Mathematische Früh-
    Finanzierung: PHSG und PH FHNW                                         förderung mit Regelspielen. Seelze: Klett/Kallmayer.
    Leitung: Prof. Dr. Doris Kunz Heim, PH FHNW,                           Hauser, B., Vogt, F., Stebler, R. & Rechsteiner, K. (2014). För-
    Prof. Dr. Franziska Vogt, PHSG                                         derung früher mathematischer Kompetenzen. Spielintegriert
    Team: Netkey Safi (PH FHNW), Susanne Kuratli Geeler, Bea               oder trainingsbasiert. Frühe Bildung. Vol. 3 (3), S. 139 -145.
    Zumwald (PHSG)                                                         DOI: 10.1026/2191-9186/a000144.

5   PHSG Forschungsbericht 2014 / 15
Forschungsbericht 2014 / 15 - St.Gallen University of Teacher ...
Lehr- und Lernforschung

Wir lernen Mathematik (WILMA)                                      Gender in Kinderkrippen
Mit dem Forschungsprojekt WILMA werden                             Im Forschungsprojekt wurde untersucht, wie die
Lehrpersonen und Fachkräfte im Kindergarten in                     räumlichen Arrangements und Spielangebote,
Deutschland und der Schweiz mit mathema-                           die Interaktionen mit Kindern und die Arbeitstei-
tischen Spielmaterialien und Fortbildungen un-                     lung im Team in Deutschschweizer Kinderkrip-
terstützt. Es soll untersucht werden, welche As-                   pen in alltäglichen Situationen dazu beitragen,
pekte zur fachdidaktischen professionellen Kom-                    Geschlechterdifferenzen zu betonen oder aber
petenz gehören und wie die Kinder von der ma-                      in den Hintergrund zu rücken. Die Analyse der
thematischen Förderung profitieren. Das binati-                    Interviews, Videobeobachtungen, Dokumente
onale Forschungsprojekt trägt den Titel «Struk-                    und Raumskizzen zeigt, dass die Gleichbehand-
tur fachspezifischer professioneller Kompetenzen                   lung der Geschlechter im Grundsatz unstrittig
von pädagogischen Fachkräften und ihre diffe-                      ist, in der Alltagpraxis jedoch nicht vollumfäng-
renziellen Effekte auf die Qualität von mathema-                   lich umgesetzt wird. Für das Transferprojekt
tischen Lehr-Lern-Situationen im Kindergarten                      wurden darum Kitaleitungen in Workshops und
und den Kompetenzzuwachs von Kindern».                             mit einem Praxisratgeber angeregt, ihre Organi-
                                                                   sationskultur zu überdenken.
Kooperation: Universität Zürich, Leibniz Institut für die
Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik Kiel,
                                                                   Kooperation: Universität St.Gallen
Universität Münster
                                                                   Laufzeit: 2010 bis 2015
Laufzeit: 2015 bis 2018
                                                                   Finanzierung: Schweizerischer Nationalfonds SNF, inkl. Trans-
Finanzierung: Schweizerischer Nationalfonds SNF, Deutsche
                                                                   ferprojekt des NFP 60
Forschungsgemeinschaft
                                                                   Leitung: Prof. Dr. Julia Nentwich, Universität St.Gallen, Prof.
Leitung: Prof. Dr. Elisabeth Moser Opitz, Universität Zürich,
                                                                   Dr. Franziska Vogt, PHSG
Prof. Dr. Franziska Vogt, PHSG, Prof. Dr. Aiso Heinze, Prof. Dr.
                                                                   Team: Wiebke Tennhoff, Stefanie Schälin (Universität St.Gallen)
Anke Lindmeier, IPN Kiel, Prof. Dr. Miriam Leuchter, Universität
                                                                   Weblink: nfp60 > Projekte > Cluster 2: Bildung und Karriere
Münster
                                                                   > Projekt Nentwich
Team: Susanne Kuratli Geeler (PHSG), Sara Egger (Universität
                                                                   Publikationen: Tennhoff, W., Nentwich, J. & Vogt, F. (2015).
ZH), Simone Dunekacke, Selma Pfennigwerth (IPN Kiel)
                                                                   Doing gender and professionalism: Exploring the intersection-
Weblink: www.wilma-im-kindergarten.ch
                                                                   alities of gender and professionalization in early childhood
                                                                   education, European Early Childhood Education Research
                                                                   Journal, DOI: http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/13
                                                                   50293X.2015.1043808?journalCode=recr20.
Gender in der Kita: Inklusion von Männern                          Vogt, F., Nentwich, J. & Tennhoff, W. (2015). Doing und Undoing
Das Projekt «Gender in der Kita: Veränderungen                     Gender in Kinderkrippen: Eine Videostudie zu den Interaktionen
                                                                   von Kinderbetreuenden mit Kindern. Schweizerische Zeitschrift
zur Inklusion von Männern gemeinsam gestal-                        für Bildungswissenschaften. 37(2), S. 227- 247.
ten» richtet sich an Kitas, die ihre Arbeit weiter-
entwickeln wollen, und an Männer, die in diesem
Feld arbeiten oder sich in der Ausbildung zum
Kinderbetreuer befinden. Ziel ist, Genderaspekte
in Kitas anzugehen und Männern den Einstieg
zu erleichtern. Sechs Kitas und ein Kita-Verbund
werden in einem Organisationsentwicklungs-
prozess begleitet: mit Gesprächen mit Leitungs-
personen, Initiierung von Projektgruppen und
internen Weiterbildungen.

Kooperation: Universität St.Gallen, Curaviva, Höhere Fach-
schule für Kindererziehung Zug (hfk), Verband Kinderbetreuung
Schweiz (kibesuisse)
Laufzeit: 2014 bis 2017
Finanzierung: Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung
von Frau und Mann EBG
Leitung: Prof. Dr. Franziska Vogt, PHSG, Prof. Dr. Julia
Nentwich, Universität St.Gallen
Team: Thomas Rhyner (PHSG), Björn Müller, Florian Schulz,
Wiebke Tennhoff (Universität St.Gallen)
Weblink: www.gender-kita.ch
Publikationen: Tennhoff, W.; Nentwich, J. & Vogt, F. (2014):
Gender in der Kita. Praxisratgeber für Kitaleitungen. St.Gallen:
Universität und Pädagogische Hochschule St.Gallen.
Download unter www.gender-kita.ch.

                                                                                                                                     6
Forschungsbericht 2014 / 15 - St.Gallen University of Teacher ...
Lehr- und Lernforschung

    bewegunglesen.ch – ein E-Learning-Tool                         Klassenassistenz (Pilotprojekt)
    bewegunglesen.ch (ab 2016 zweisprachig) bie-                   Vermehrt werden in Schweizer Regelschulen
    tet für Sportunterrichtende und Studierende eine               Assistenzpersonen zur Unterstützung der Lehr-
    webbasierte, interaktive Übungsgelegenheit, die                person im Umgang mit der Heterogenität in der
    Fehleranalyse und das Verbessern von Fertig-                   Klasse und/oder zur Begleitung von Kindern mit
    keiten zu erlernen. Bewegungsabläufe mit ihren                 besonderem Bildungsbedarf eingesetzt. Inter-
    Kernbewegungen werden praxisnah und stufen-                    nationale Forschung verweist auf Chancen und
    gerecht vermittelt. Um Erfahrungen im Bereich                  Risiken bezüglich des Einsatzes von pädagogisch
    der Bewegungsanalyse zu ermöglichen und die                    meist wenig ausgebildetem Personal in profes-
    Lernzeit zu vergrössern, kommt dieses E-Lear-                  sionell herausfordernden Situationen. Aufgrund
    ning-Tool in der Lehrpersonen-Ausbildung im                    einer explorativen Fragebogenumfrage wurde
    Fachbereich Sport zum Einsatz. Eine Lernbiogra-                untersucht, wie sich der Einsatz der Assistenz-
    fie lässt neu die Möglichkeit einer formativen                 personen in der Ostschweiz gestaltet. Zudem
    Lernkontrolle zu. Integriert ist eine Informations-            wurden wesentliche Spannungsfelder und wei-
    seite zur Handhabung des Tools im Zusammen-                    terer Klärungsbedarf herausgeschält.
    hang mit dem Lehrplan 21.
                                                                   Laufzeit: 2014 bis 2015
                                                                   Leitung: Prof. Dr. Bea Zumwald
    Kooperation: ETH Zürich, PH Thurgau, PH Fribourg,
                                                                   Publikationen: Zumwald, B. (2015). Professionalisierung von
    Universität Basel, Bundesamt für Sport
                                                                   Lehrpersonen und Fachpersonen Sonderpädagogik für den
    Laufzeit: 2011 bis 2018
                                                                   Einsatz von Assistenzpersonal in inklusiven Schulmodellen.
    Finanzierung: BASPO, ETH Zürich, Sportamt der Stadt Zürich
                                                                   In: H. Redlich, L. Schäfer, G. Wachtel, K. Zehbe & V. Moser
    Leitung: Prof. Dominik Owassapian
                                                                   (Hrsg.). Veränderungen und Beständigkeit in Zeiten der Inklu-
    Team: Johannes Hensinger
                                                                   sion. Perspektiven sonderpädagogischer Professionalisierung
    Weblink: www.bewegunglesen.ch
                                                                   (S. 44-54). Bad Heilbrunn: Klinkhardt.
    Publikationen: Owassapian, D. & Hensinger, J. (2014).
                                                                   Zumwald, B. (2014). Spannungsfelder beim Einsatz von Klassen-
    Bewegunglesen.com – Das E-Learning-Tool zur Bewegungs-
                                                                   assistenzen. Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 20(4),
    lehre. In: M. Schuhen, & M. Froitzheim (Hrsg.). Das elektro-
                                                                   S. 21-27.
    nische Schulbuch. (S. 155-165). Berlin: LIT Verlag.

    Lern- und Selbststeuerungs-Kompetenzen
    intellektuell begabter Primarschulkinder
    (Pilotprojekt)
    Die Begabungsentwicklung hängt auch bei in-
    tellektuell begabten Kindern massgeblich von
    Lern- und Selbststeuerungs-Kompetenzen ab.
    Wichtig ist es bspw. zu lernen, mit hohen Erwar-
    tungen umzugehen sowie Stress und Misserfolg
    nachhaltig zu bewältigen. Die Selbstkompe-
    tenzen von 21 intellektuell begabten Kindern
    wurden mittels Fragebogen durch Selbst- und
    Fremdeinschätzung erhoben. Mittels Beobach-
    tung und Interviews wurde erhoben, wie es den
    Lehrpersonen gelingt, Funktionsweisen des Ge-
    hirns kindgerecht zu vermitteln und die Kinder
    für die Wahrnehmung, Metakommunikation und
    bewusste Steuerung des eigenen Lernverhaltens
    zu motivieren.

    Kooperation: Prof. Dr. Julius Kuhl, Universität Osnabrück
    Laufzeit: 2015
    Leitung: Prof. Dr. Marion Rogalla

7   PHSG Forschungsbericht 2014 / 15
Lehr- und Lernforschung

PRIMEL                                                              Sprachförderung und Elternmitwirkung
Im Projekt Professionalisierung pädagogischer                       Frühe Sprachförderung im Alltag der Kita und
Fachkräfte im Elementarbereich (PRIMEL) wird                        Spielgruppe hat zum Ziel, die Chancen aller Kin-
untersucht, inwieweit sich unterschiedliche Aus-                    der auf gelingende Lebensläufe zu erhöhen. Im
bildungsgänge und Qualifikationsniveaus in einer                    Alltag eingebettete Sprachförderung berücksich-
unterschiedlichen Qualität der beruflichen All-                     tigt die unterschiedliche Herkunft der Kinder und
tagspraxis und im pädagogischen Handeln im                          ihre verschiedenen Entwicklungsvoraussetzun-
Kindergarten niederschlagen. Verglichen werden                      gen. Eine weitere Gelingensbedingung ist die Zu-
Fachkräfte mit Fachschulabschluss (Erziehende)                      sammenarbeit mit den Eltern: Die Fachpersonen
und Hochschulstudium (Bachelor). Naturwissen-                       in Spielgruppe und Kita können die Eltern für die
schaftliche, mathematische, künstlerisch-ästhe-                     Förderung ihres Kindes motivieren und gezielt be-
tische und Bewegungsbildung werden berück-                          raten. Die Fachpersonen erhalten in vier Besu-
sichtigt. Susanne Bosshart forscht zudem zur                        chen mit anschliessendem Coaching sowie an
Spielbegleitung.                                                    einem Weiterbildungsnachmittag praxisnahe
                                                                    fachliche Begleitung für die anspruchsvollen Auf-
Kooperation: Universität Frankfurt, Universität Hannover,
                                                                    gaben.
Universität Landau, PH Weingarten, PH Schaffhausen
Laufzeit: 2011 bis 2014
Finanzierung: Für die deutschen Kooperationspartner:                Kooperation: Kanton St.Gallen, Departement des Innern
Bundesministerium für Bildung und Forschung, AWiFF                  Laufzeit: 2014 bis 2017
Leitung: Prof. Diemut Kucharz, Universität Frankfurt, Prof.         Finanzierung: Kanton St.Gallen, Departement des Innern,
Katja Mackowiak, Universität Hannover, Prof. Margarete Dieck,       Kompetenzzentrum Integration und Gleichstellung
Prof. Dr. Elisabeth Rathgeb-Schnierer, Prof. Sergio Ziroli, PH      Leitung: Prof. Dr. Franziska Vogt
Weingarten, Prof. Alexander Kauertz, Universität Landau             Team: Nadine Itel, Eva Lauper, Michèle Sutter, Jutta Wörle,
Team: Susanne Bosshart (PHSG), Carine Burkardt-Bossi,               Bea Zumwald
Catherine Lieger (PH Schaffhausen), Ursula Billmeier, Caroline      Publikationen: Zumwald, B., Itel, N. & Vogt, F. (2015). Zusam-
Hüttel, Martina Janssen (PH Weingarten), Maike Tournier             menarbeit mit Eltern in der Sprachförderung. Ein Praxisheft für
(Universität Frankfurt), Heike Wadepohl (Universität Hannover)      Spielgruppen und Kitas. St.Gallen. Pädagogische Hochschule
Weblink: www.uni-frankfurt.de/55804965/Projekt-002                  St.Gallen.
Publikationen: Bosshart, S., Burkardt-Bossi, C. & Lieger, C.        Vogt, F., Itel, N. & Zumwald, B. (2015). Sprachförderung und
(2015). Entwicklung eines domänenübergreifenden Kategorien-         Elternmitwirkung: Praxisbegleitung vor Ort in Kitas und Spiel-
systems zur Erfassung professioneller Kompetenzen von Fach-         gruppen. In leseforum.ch 3/2015. Verf gbar http://www.lese-
kräften im Elementarbereich. In: C. Müller, L. Amberg, T. Dütsch,   forum.ch/vogt_et_al_2015_3.cfm.
F. Vogt & E. Wannack (Hrsg.). Perspektiven und Potentiale der
Schuleingangsstufe. Münster: Waxmann, S. 267-284.
Kucharz, D., Mackowiak, K., Ziroli, S., Kauertz, A. Rathgeb-
Schnierer, E. & Dieck, M. (Hrsg.) (2014). Professionelles Han-
deln im Elementarbereich (PRIMEL). Eine deutsch-schweize-
rische Videostudie. Münster: Waxmann

                                                                                                                                      8
Fachdidaktik Natur-
    wissenschaften
    Das Institut Fachdidaktik Naturwissenschaften erforscht praxis-
    orientierte Fragen im strategischen Schwerpunkt Umweltbil-
    dung und experimentelles Lernen im naturwissenschaftlichen
    Unterricht. Zudem werden im strategischen Schwerpunkt MINT
    (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) mehrere
    Entwicklungsprojekte durchgeführt sowie Beratungsaufträge
    zur Unterstützung der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen
    wahrgenommen.

9   PHSG Forschungsbericht 2014 / 15
Fachdidaktik Naturwissenschaften

mobiLLab – Hightech für die Sek I                                    Advancing Informal MINT Learning
mobiLLab ist ein mobiles Hightech-Labor mit                          A mobile laboratory has been developed to foster
zwölf Arbeitsplätzen, das für einen bis fünf Tage                    Swiss pupils’ interest in science and technology
an ein Oberstufenzentrum kommt. Es möchte                            studies and careers. Results from existing stu-
bei den Jugendlichen das Interesse an Natur-                         dies suggest that the most influential factors on
wissenschaften und Technik fördern. Mithilfe                         pupils’ learning outcomes relate to novelty (fami-
modernster Instrumente und Methoden sollen                           liarity), teacher attitude, pre- and post-visit class-
die Schülerinnen und Schüler alltagsnahe Frage-                      room activities, pupils’ pre-visit attitudes and their
stellungen untersuchen. Der Umgang mit den                           during-visit behavior. An investigation will explore
modernen Geräten soll sie motivieren und zu ei-                      how these factors relate to pupils’ learning, with
ner vertieften Auseinandersetzung mit verschie-                      a focus on the following question: How do diffe-
denen Themen unseres Alltags anregen. mobiL-                         rences in pre-visit activities, pupil novelty space
Lab ermöglicht einen intensiven und erfolgrei-                       and teacher attitude account for variations in pu-
chen Wissenstransfer zwischen der fachdidak-                         pils’ learning outcomes?
tischen Forschung und Entwicklung und der Lehr-
                                                                     Kooperation: Universität Genf
personen Grund- und Fortbildung.
                                                                     Laufzeit: 2012 bis 2016
                                                                     Leitung: Prof. Dr. Andreas Müller, Universität Genf, Prof. Dr.
Kooperation: IngCH                                                   Nicolas Robin, PHSG
Laufzeit: 2008 bis 2017                                              Team: Rebecca Cors, Ulrich Schütz
Finanzierung: Metrohm Stiftung                                       Publikationen: Cors, R., Müller, A. & Robin, N. (2015). Novelty
Leitung: Prof. Dr. Nicolas Robin, Prof. Ulrich Schütz (Co-Leitung)   at a mobile laboratory: pilot study results. GDCP (Gesellschaft
Team: Daniel Conversano, Rebecca Cors, Luzia Forster, Dieter         für Didaktik der Chemie und Physik), 223- 225.
Hartmann, Hubert Kühne, Patrick Kunz, Carmen Rettermeier,            Cors, R., Müller, A. & Robin, N. (2015). Advancing Informal MINT
Florian Rietz, Markus Roth, Markus Rüedi, Heini Thür, Martin         Learning: Preparation and Novelty at a Mobile Laboratory.
Waibel, Gisela Wirz, Hans Wyler                                      New Perspectives in Science Education, S. 53 -58.
Weblink: www.mobiLLab.ch
Publikationen: Lehrmaterialien für die Oberstufe
(siehe www.mobiLLab.ch)

                                                                     MINT-Partnerschaften
                                                                     Schulen möchten das Interesse der Jugend-
Berzelius – Hightech für die Sek II                                  lichen für Naturwissenschaften und Technik för-
Das Projekt möchte die Lehrpersonen des Gym-                         dern. Industriebetriebe sind auf der Suche nach
nasiums unterstützen und ihnen zur Seite ste-                        Nachwuchs. Trotzdem finden die beiden Be-
hen, um die Verbindung zwischen Lehre und                            reiche oft nicht zueinander. Dank der MINT-Part-
Arbeitswelt der Forschung sowie der Industrie/                       nerschaft der PHSG arbeiten vier Oberstufen-
Wirtschaft zu vertiefen. Dafür wird den Lehren-                      schulen und vier namhafte Industriebetriebe
den ein Pool von thematischen Experimentier-                         zusammen. Die Schulen erhalten Einblick in den
modulen, u. a. mit Geräten aus dem Alltag der                        aktuellen Stand der Technik sowie Zugang zu
Forschung und der Industrie, mit durchdachten                        Geräten und Know-how. Die Betriebe können
didaktischen Versuchsvorschlägen und Unter-                          Vorurteile abbauen und Begeisterung und Inte-
richtsmaterialien zur Verfügung gestellt. Durch                      resse bei Jugendlichen wecken. Das Projekt
das Projekt Berzelius wird einerseits das Inte-                      wurde mit dem Enterprize 2014 für Unterneh-
resse der Lernenden gefördert und anderseits                         mergeist in der Berufsbildung ausgezeichnet.
werden die fachwissenschaftlichen Kompeten-
                                                                     Kooperation: Geberit, Hilti AG, SFS Services AG, Bühler AG,
zen der im Projekt involvierten PHSG-Dozieren-
                                                                     WBS Vaduz, OS Mittelrheintal, OZ Uzwil, OS Weiden
den verstärkt.                                                       Laufzeit: 2013 bis 2015
                                                                     Finanzierung: Lienhard Stiftung
Kooperation: Universität Kassel, Projekt Science Bridge              Leitung: Prof. Dr. Titus Guldimann
Laufzeit: 2014 bis 2016                                              Team: Patrick Kunz
Finanzierung: Metrohm Stiftung                                       Weblink: www.phsg.ch/web/forschung/institut-fuer-fachdidaktik-
Leitung: Prof. Dr. Nicolas Robin                                     naturwissenschaften/mint-ibse.aspx
Team: Sabine Leisinger, Florian Rietz, Markus Roth, Harald           Publikationen: Robin, N. (2014). Confronter les élèves à la
Sprenger, Ulrich Schütz, Paul Vuilleumier, Gisela Wirz               science et à la technique. Le parti pris des initiatives MINT
Weblink: www.berzelius.ch                                            de l’Institut de Didactique des Sciences de Saint-Gall. Bulletin
Publikationen: Lehrmaterialien (siehe www.berzelius.ch)              de l’AMCSTI, 40, S. 27- 28.

                                                                                                                                        10
Fachdidaktik Naturwissenschaften

     Jules Vernes Kinder – Technikcampus                        GLOBE Schweiz
     Die grundlegende Idee des Technikcampus ist,               1998 ist die Schweiz mit einem Staatsvertrag
     die Industrie-Landschaft als einen besonderen              dem internationalen Umwelt-Internet-Programm
     ausserschulischen Lernort, der viel besser in der          GLOBE beigetreten. Seit 2009 ist GLOBE Schweiz
     Grundausbildung und insbesondere in der Be-                ein breit abgestützter Verein, dem auch die PHSG
     rufswahlvorbereitung eingesetzt werden sollte,             angehört. Schwerpunkte des Programms in der
     zu betrachten.                                             Schweiz liegen im Bereich Klima, Hydrologie mit
     Die Technikcampus bieten durch den systema-                Bioindikation an Bach und Fluss, Phänologie so-
     tischen Einbezug von angehenden Primarlehr-                wie Invasive Neophyten. GLOBE lässt sich mit
     personen der PHSG zahlreiche Alltagsbezüge                 allen Schweizer Lehrplänen vereinbaren. Es
     in einem geprüften pädagogischen Rahmen. Mit               eignet sich besonders auch für fächerübergrei-
     der Planung und Umsetzung des Ferien-Technik-              fenden Unterricht und für Projektarbeit ab der
     campus wird das Bindeglied zwischen Industrie,             3. Primarklasse bis zur Sekundarstufe II.
     Lehrpersonenausbildung und Schülerinnen und
                                                                Kooperation: siehe www.globe-swiss.ch
     Schülern aufgebaut und nachhaltig gestärkt.
                                                                Laufzeit: 2009 bis 2016
                                                                Finanzierung: Bundesamt für Umwelt
     Kooperation: Blumer-Lehmann AG, Cavelti AG, DGS Druck-     Leitung: Ursula Wunder
     guss-Systeme AG, EMPA, ETAVIS Grossenbacher AG,            Team: Patrick Kunz, Sabine Stopper
     FILTROX AG, FISBA OPTIK AG, Hartchromwerk Brunner AG,      Weblink: www.globe-swiss.ch
     LARAG AG, Spühl AG, Usacord Seilfabrik Ullmann             Publikationen: Lehrmaterialien (siehe www.globe-swiss.ch)
     Laufzeit: 2014 bis 2016
     Finanzierung: Lienhard Stiftung
     Leitung: Prof. Dr. Nicolas Robin
     Team: Robert Furrer
     Weblink: www.julesverneskinder.ch                          Umweltbildung Plus in der Schule
                                                                Das Modell Umweltbildung Plus fordert eine
                                                                Umweltbildung bzw. Bildung für nachhaltige Ent-
                                                                wicklung, welche die Aufmerksamkeit vermehrt
     Swiss Science Education                                    auf systemisches Denken, den konstruktiven
     SWiSE ist eine gemeinsame Initiative von meh-              Umgang mit Emotionen und die Kultur der Acht-
     reren Bildungsinstitutionen der Deutschschweiz,            samkeit und Verbundenheit mit Menschen und
     an der auch die PHSG beteiligt ist. Im Fokus               nichtmenschlichen Wesen lenkt. Das Pilot-For-
     steht die Weiterentwicklung des naturwissen-               schungsprojekt konnte zeigen, dass die gezielte
     schaftlich-technischen Unterrichts in der obliga-          Förderung des kompetenten Umgangs mit den
     torischen Schule und im Kindergarten. Basierend            eigenen Emotionen und der Kultur der Achtsam-
     auf gemeinsamen konzeptuellen Grundlagen                   keit die Beziehung zur Mitwelt der Schülerinnen
     werden im Rahmen von SWiSE von den betei-                  und Schüler und der Lehrpersonen vertiefen
     ligten Institutionen Weiterbildungsmodule für              kann.
     alle Schulstufen entwickelt und angeboten (4- bis
                                                                Kooperation: PH Zürich
     8-Jährige, Primarstufe, Sekundarstufe I).
                                                                Laufzeit: 2012 bis 2014
                                                                Finanzierung: Hamasil Stiftung, 3fO, Bundesamt für Umwelt
     Kooperation: siehe www.swise.ch                            Leitung: Prof. Dr. Nicolas Robin
     Laufzeit: 2012 bis 2015                                    Team: Grazia Buccheri, Ursula Frischknecht-Tobler, Andrea
     Finanzierung: Stiftung Mercator Schweiz, Avina Stiftung,   Eugster Ingold (PHSG), Barbara Gugerli-Dolder (PHZ)
     Ernst Göhner Stiftung                                      Publikationen: Frischknecht-Tobler, U., Gugerli-Dolder, B.,
     Leitung: Prof. Dr. Patrick Kunz                            Eugster, A. (2015). Umweltbildung Plus – Bausteine zu einer
     Team: Michael Obendrauf                                    Bildung für nachhaltige Entwicklung. Schaffhausen: Schubi
     Weblink: www.swise.ch                                      Lernmedien.

11   PHSG Forschungsbericht 2014 / 15
Fachdidaktik Naturwissenschaften

Progress in Science Education /
Perspectives in Science – open access
journal
PriSE ist eine viersprachige Fachzeitschrift mit
einem Peer-Review-Verfahren. Angenommen
werden sowohl quantitative und qualitative em-
pirische Studien als auch theoretische, philoso-
phische, programmatische, soziologische und
historische Artikel, die aus allen Bereichen der
Naturwissenschaftsdidaktik (Biologie, Chemie,
Physik sowie Umwelt-, Erd- und integrierte Na-
turwissenschaften) stammen und für unter-
schiedliche Zielstufen bedeutsam sein können.
Dank des Online-Open-Access-Formats sind die
Artikel einer breiten Forschergemeinschaft so-
wie Lehrpersonen in Europa und Übersee jeder-
zeit zugänglich.

Kooperation: PH Luzern, SUPSI, Universität Genf
Laufzeit: 2014 bis offen
Finanzierung: Verband Fachdidaktik Naturwissenschaften
Schweiz
Leitung: Prof. Dr. Andreas Müller, Universität Genf (Scientific
Editor), Prof. Dr. Nicolas Robin, PHSG (Managing Editor)
Team: Markus Wilhelm( PH Luzern), Urs Kocher (SUPSI)
Weblink: www.journals.elsevier.com/perspectives-in-science/
special-issues-details/progress-in-science-education-2014-2015

Weitere Tätigkeiten
• Führung der Fachstelle Umweltbildung, Kan-
  ton St.Gallen http://www.schule.sg.ch/home/
  volksschule/unterricht/themen_fachbereiche/
  umweltbildung.html
• Mehrere Schulberatungen und Gutachtertätig-
  keiten im Bereich MINT
• Stiftungs- und Organisationsberatungen im Be-
  reich MINT (Swiss Recycling, Verein Energietal
  Toggenburg, Energieakademie Toggenburg)
• Auftragnehmer im Bereich Lern- und Testsys-
  teme und im Bereich Lehrmittelentwicklung
  (Lehrmittelverlag SG und Lehrmittelverlag
  Zürich)

                                                                  12
Professionsforschung
     und Kompetenz-
     entwicklung
     Das IPK umfasst drei Arbeitsbereiche: (1) Die Professionsforschung
     befasst sich mit Entwicklung professioneller Kompetenzen von
     Lehrpersonen sowie mit deren Wirkungen auf Lehr-Lernprozesse.
     (2) Die Kompetenzdiagnostik ist zuständig für die wissenschaft-
     liche Begleitung der Lern- und Testsysteme und untersucht Fra-
     gen zur Messung und Förderung schulischer Kompetenzen auf
     der Basis standardisierter Testinstrumente. (3) Die Berufsbildung
     befasst sich mit Fragen zur Berufsorientierung, zu Verläufen von
     Berufslaufbahnen und zum Kompetenzerwerb von Berufsbildungs-
     verantwortlichen.

13   PHSG Forschungsbericht 2014 / 15
Professionsforschung und Kompetenzentwicklung

Professionsforschung                                                WiL – Wirkungen der Lehrerausbildung
                                                                    auf professionelle Kompetenzen,
ÜGK – Überprüfung des Erreichens der                                Unterricht und Schülerleistung
Grundkompetenzen in der Schweiz                                     Das Projekt WiL schliesst an TEDS-M an und un-
Mit ÜGK wird schweizweit überprüft, inwieweit                       tersucht mittels einer Längsschnittstudie die drei-
die nationalen Bildungsziele erreicht werden.                       fache Wirksamkeitserwartung an die Lehrerbil-
Alle Kantone beteiligen sich mit einer repräsen-                    dung: (1) die Entwicklung professioneller Kom-
tativen Stichprobe. Im Jahre 2016 wird die erste                    petenzen in der Lehrerausbildung, (2) die Wir-
Erhebung in Mathematik im 9. Schuljahr durch-                       kung professioneller Kompetenzen auf die Qua-
geführt, 2017 folgt die Erhebung in der Unter-                      lität des Mathematikunterrichts und (3) auf den
richtssprache und der ersten Fremdsprache im                        Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler (Primar-
6. Schuljahr. Ein Schülerfragebogen dient dazu,                     stufe und Sekundarstufe I). Das Projekt liefert
Informationen über den Kontext einzuholen und                       Grundlagen zur Weiterentwicklung der Lehrer-
Leistungsunterschiede zu erklären.                                  ausbildung und der Phase des Berufseinstiegs.

Kooperation: SRED Genf, IBE Universität Zürich, SUPSI               Laufzeit: 2013 bis 2016
Locarno, SKBF Aarau, Universität Bern                               Finanzierung: Schweizerischer Nationalfonds (SNF)
Laufzeit: seit 2014 (gesichert bis 2017)                            Leitung: Prof. Dr. Christian Brühwiler, Prof. Dr. Titus Guldimann
Finanzierung: EDK                                                   (Co-Leitung)
Leitung: Prof. Dr. Christian Brühwiler, Dr. des. Andrea Erzinger    Team: Benita Affolter, Lena Hollenstein, Anja Künzler, Astrid
Team: Vera Bühler, Sarina Hengartner, Samuel Schönenberger,         Sperger
Stephan Schönenberger, Jasmin Schweer                               Publikationen: Affolter, B., Hollenstein, L. & Brühwiler, C.
Weblink: www.edk.ch/dyn/12928.php                                   (2015). Unsere zukünftigen Lehrpersonen: Idealistisch, realistisch
Publikationen: Erste Ergebnisse werden im Bildungsbericht           oder selbstbewusst pragmatisch. Beiträge zur Lehrerinnen-
2018 vorgestellt.                                                   und Lehrerbildung, 33 (1), 69-91.
                                                                    Brühwiler, C., Ramseier, E. & Steinmann, S. (2015). Vorbildung
                                                                    oder Ausbildung? Zum Erwerb mathematischen und mathe-
                                                                    matikdidaktischen Wissens in der Lehrerausbildung. Beiträge
                                                                    zur Lehrerinnen- und Lehrerbildung, 33 (1), S. 22-45.
TEDS-M – Teacher Education and Deve-
lopment Study in Mathematics
Die internationale Lehrerbildungsstudie TEDS-
M untersucht für den Fachbereich Mathematik                         KUBeX – Kollegiales Unterrichtscoaching
die Frage, wie gut künftige Lehrpersonen auf die                    und Entwicklung experimenteller Kom-
Berufstätigkeit vorbereitet werden. In einer                        petenz im Unterrichtspraktikum
(deutsch)schweizerischen Zusatzstudie wurde                         In einem quasi-experimentellen Untersuchungs-
eine Erhebung bei Erstsemestrigen durchge-                          design wird die Wirkung einer Intervention «Kol-
führt, um Unterschiede zwischen Beginn und                          legiales Unterrichtscoaching» auf die Kompe-
Ende der Lehrerausbildung zu finden und so                          tenzen der Studierenden der Sekundarstufe I
auf die Wirksamkeit der Lehrerausbildung zu                         überprüft. Es werden Zusammenhänge inner-
schliessen.                                                         halb der Stichprobe bezüglich fachwissenschaft-
                                                                    licher, fachdidaktischer und kooperativer Kom-
Kooperation: Universität Fribourg, Universität Flensburg,
                                                                    petenzen quantitativ und qualitativ analysiert.
PH Luzern, PH Bern, IEA
Laufzeit: 2006 bis 2014                                             Dabei stellt sich die Frage, inwiefern sich Aktivi-
Finanzierung: CORECHED, PH Luzern                                   täten und Überzeugungen zu kooperativer Unter-
Leitung: Prof. Dr. Christian Brühwiler
Nationale Projektleitung: Prof. Dr. Fritz Oser, Universität         richtsplanung und die fachdidaktische Qualität
Fribourg; Prof. Dr. Horst Biedermann, Universität Salzburg          des Unterrichts durch Unterschiede in der pro-
Team: Benita Affolter, Samuel Krattenmacher, Lena Hollenstein
Weblink: www.teds-m.ch                                              fessionellen Kompetenz vorhersagen lassen.
Publikationen: Oser, F., Biedermann, H., Brühwiler, C. & Stein-
mann, S. (Hrsg.) (2015). Zum Start bereit? Vertiefende Ergebnisse   Kooperation: PHTG, PHZH, PH Weingarten
aus TEDS-M zur schweizerischen Lehrerbildung im internationa-       Laufzeit: 2014 bis 2015
len und nationalen Vergleich. Opladen: Barbara Budrich.             Finanzierung: Internationale Bodensee-Hochschule (IBH)
Krattenmacher, S. (2015). Effekte eines zielorientierten päda-      Leitung: Dr. Annelies Kreis (PHTG), Dr. Robbert Smit (PHSG),
gogischen Coachings auf die subjektive Wahrnehmung der              Dr. Stefanie Schnebel und Dr. Holger Weitzel (PH Weingarten),
Qualität der Rückmeldung und der Erweiterung der Handlungs-         Dr. Corinne Wyss (PHZH)
kompetenz. Beiträge zur Lehrerinnen- und Lehrerbildung, 33          Team: Florian Rietz (PHSG), Josiane Tardent (PHZH), Robert
(1), S. 92-102                                                      Blank und Stephanie Musow (PH Weingarten), Sandra Wagner
                                                                    und Eva Engeli (PHTG)

                                                                                                                                         14
Professionsforschung und Kompetenzentwicklung

     LERU – Lernen mit Rubrics                                           Sportunterricht in der Volksschule
     Im Projekt Lernen mit Rubrics wird untersucht,                      Der Sportunterricht stellt in der Schule ein zent-
     wie sich die Verwendung von Beurteilungsras-                        rales Element zur Förderung von Sport- und Be-
     tern (Englisch: Rubrics) im Rahmen der fördero-                     wegungskompetenzen dar. Um die Qualität des
     rientierten Beurteilung auf das Lernen auswirkt.                    Sportunterrichts zu sichern und weiterzuentwi-
     Beurteilungsraster beschreiben unterrichtsnah                       ckeln, ist mehr Wissen zu den Bedingungen und
     Aspekte einer Kompetenz, wie sie im neuen                           Effekten des Sportunterrichts nötig. Das Projekt
     Lehrplan 21 oder in den nationalen Bildungs-                        hat in einer ersten Studie eine Bestandsaufnah-
     zielen beschrieben sind. Die Beurteilungsraster                     me zur Umsetzung von Qualitätsmerkmalen im
     sollen den Schülerinnen und Schülern die Anfor-                     Sportunterricht aus Sicht der Schulleitungen und
     derungen verdeutlichen, sie bei der Steuerung                       Lehrpersonen durchgeführt. Ergänzend wurde in
     des eigenen Lernens unterstützen und ein för-                       einer zweiten Studie die Perspektive der Schüle-
     derliches Rückmeldegespräch zwischen Lernen-                        rinnen und Schüler erfasst. Untersucht wurden
     den und Lehrperson erlauben.                                        dabei individuelle Voraussetzungen sowie die
                                                                         Wahrnehmung des Sportunterrichts und der sport-
     Kooperation: PH Zug
                                                                         unterrichtenden Lehrperson.
     Laufzeit: 2015 bis 2016
     Finanzierung: Schweizerischer Nationalfonds (SNF)
     Leitung: Dr. Robbert Smit, Dr. Kurt Hess                            Kooperation: Bildungsdepartement Kanton St.Gallen (BLD),
     Team: Thomas Birri, Patricia Bachmann, Verena Blum                  Bundesamt für Sport (BASPO)
     Publikationen: Smit, R., & Birri, T. (2014). Assuring the quality   Laufzeit: 2012 bis 2015
     of standards-oriented classroom assessment with rubrics for         Finanzierung: BLD, BASPO
     complex competencies. Studies in Educational Evaluation, 43         Leitung: Prof. Dr. Christian Brühwiler
     (December), S. 5-13.                                                Team: Sonja Büchel, Ann Christin Hochweber, Jacqueline
                                                                         Perret, Patrick Egger
                                                                         Publikationen: Büchel, S., Brühwiler, C., Egger, P. & Perret, J.
                                                                         (2014). Sportunterricht in der Volksschule des Kantons St.Gallen.
     PaLea-CH - Panel zum Lehramtsstudium                                Untersuchung der IST-Situation. Projektbericht. St.Gallen: Päda-
                                                                         gogische Hochschule St.Gallen.
     In diesem Kooperationsprojekt wurde die deut-                       Büchel, S., Brühwiler, C., Egger, P., Hochweber, A.C. &
     sche PaLea-Studie (www.palea.uni-kiel.de) auf                       Perret, J. (2015). Sportunterricht in der Volksschule des Kantons
                                                                         St.Gallen. Die Perspektive der Schülerinnen und Schüler. Schluss-
     Schweizer Verhältnisse adaptiert. Als Längs-
                                                                         bericht. St.Gallen: Pädagogische Hochschule St.Gallen.
     schnittstudie angelegt, werden die Lehramts-
     studierenden wiederholt während der gesamten
     Dauer ihres Studiums sowie nach dem ersten                          Partnerschulen für Professions-
     Berufsjahr befragt zu professionsbezogenen                          entwicklung
     Merkmalen, Motiven, Erwartungen, Einstel-                           Im Projekt Partnerschulen absolviert eine Gruppe
     lungen, Kompetenzeinschätzungen sowie Stu-                          von Studierenden alle ihre Praktika versuchswei-
     dienstrukturen und Nutzung der Lerngelegen-                         se in der gleichen Schule und Klasse. Es besteht
     heiten. Ziel ist es, Studien- und Entwicklungs-                     die Annahme, dass aufgrund dieser erhöhten
     verläufe nachzuzeichnen und unter Berücksichti-                     Kontinuität und einer verstärkten Kooperation
     gung unterschiedlicher Studienstrukturen an der                     zwischen Studierenden und Praxislehrpersonen
     jeweiligen Hochschule zu vergleichen.                               eine Verbesserung in der Zusammenarbeit, eine
                                                                         stärkere Integration von theoretischem Wissen
     Kooperation: PH Zug, PH Luzern
                                                                         in das praktische Handeln und eine höhere Ori-
     Laufzeit: 2011 bis 2017
     Leitung: Verena Messerli, PHSG                                      entierung am Lernen der Schülerinnen und Schü-
     Gesamtleitung: Dr. Stephan G. Huber, PH Zug                         ler erreicht werden. Diese Hypothesen werden
     Team: Marius Schwander, Jasper Maas (PH Zug); Michael
     Zutavern, Erich Ettlin, Hanspeter Erni (PH Luzern); Christian       an drei Messzeitpunkten mittels quantitativer
     Brühwiler, Michael Beck (PHSG)                                      Online-Befragungen, qualitativen Interviews und
     Weblink: www.bildungsmanagement.net/pdf/IBB-PaLea-13-
     09-18-final.pdf                                                     Unterrichtsbeobachtungen überprüft.
     Publikationen: Huber, S., Zutavern, M., Degen, S., Schwander,
     M., Wolfgramm, C., Beck, M. & Messerli, V. (2015). Die pro-         Kooperation: PH der Fachhochschule Nordwestschweiz
     fessionsbezogene Entwicklung von PH-Studierenden in der             (FHNW)
     Schweiz – Schweizer Panel zum Lehramtsstudium (PaLea-CH).           Laufzeit: 2013 bis 2016
     Symposium am Jahreskongress 2015 der Schweizerischen                Finanzierung: Schweizerischer Nationalfonds (SNF)
     Gesellschaft für Bildungsforschung. St.Gallen.                      Leitung: Prof. Urban Fraefel, FHNW, Prof. Dr. Titus
                                                                         Guldimann
                                                                         Team: Guido McCombie, Sigrid Haunberger (FHNW),
                                                                         Mathias Mejeh (FHNW), Sebastian Jünger (FHNW)

15   PHSG Forschungsbericht 2014 / 15
Professionsforschung und Kompetenzentwicklung

PISA – Programme for International                                 Kompetenzdiagnostik
Student Assessment
PISA ist eine internationale Schulleistungsstu-                    Lern- und Testsysteme
die, die seit 2000 alle drei Jahre die Kompetenzen                 Im Rahmen des Projekts erfolgt die wissenschaft-
von Jugendlichen in den Bereichen Lesen, Ma-                       liche Begleitung der Lern- und Testsysteme des
thematik und Naturwissenschaften erfasst. Seit                     Kantons St.Gallen. Diese Instrumente (z. B. Stell-
2015 erfolgt dies vollständig computerbasiert.                     werk, Lernpass, Klassencockpit und zukünftig
Weltweit beteiligen sich an der von der OECD                       LernLUPE) dienen dazu, den Lernstand von Schü-
durchgeführten Studie 71 Länder. Zusätzlich zu                     lerinnen und Schülern auf unterschiedlichen
den Leistungstests werden Informationen über                       Zielstufen und in verschiedenen Fächern zu er-
das familiäre und schulische Umfeld, aber auch                     fassen und zur individuellen Förderung Lern- und
über Lernstrategien der Jugendlichen und deren                     Übungsmaterial anzubieten. Zu den Aufgaben
Einstellungen zur Schule erfasst. Diese Angaben                    der PHSG gehören insbesondere die Qualitäts-
dienen dazu, Leistungsunterschiede zwischen                        sicherung im Bereich der Psychometrie sowie
Schülerinnen und Schülern zu erklären und der                      die Unterstützung bei Neu- und Weiterentwick-
Bildungspolitik Steuerungswissen zur Verfügung                     lungen.
zu stellen.
                                                                   Kooperation: DIPF Frankfurt am Main, PH Zürich, Universität
                                                                   Jena, Arcadix, Zürich
Kooperation: SRED Genf, IBE Universität Zürich, SUPSI Locarno
                                                                   Laufzeit: Seit 2013 (unbefristet)
Laufzeit: seit 1999 (gesichert bis 2020)
                                                                   Finanzierung: Lehrmittelverlage der Kantone St.Gallen und
Finanzierung: EDK, SBFI
                                                                   Zürich
Leitung: Prof. Dr. Christian Brühwiler, Dr. des. Andrea Erzinger
                                                                   Leitung: Prof. Dr. Jan Hochweber
Nationale Projektleitung: Dr. Christian Nidegger (SRED Genf)
                                                                   Team: Michael Beck, Ann Christin Hochweber, Nadja Abt Gürber
Team: Nadja Abt Gürber, Grazia Buccheri, Sarina Hengartner,
                                                                   Publikationen: Hochweber, J., Brühwiler, C. & Hochweber,
Jan Hochweber, Patrick Kunz, Florian Rietz, Samuel Schönen-
                                                                   A. C. (2015). Lern- und Testsysteme im Kanton St.Gallen. Grund-
berger, Stephan Schönenberger, Jasmin Schweer
                                                                   lagenpapier. Verfügbar unter http://www.schule.sg.ch/home >
Weblink: www.pisa2015.ch
                                                                   Volksschule > Unterricht Volksschule > Lern- und Testsysteme >
Publikationen: Buccheri, G., Brühwiler, C., Erzinger, A.B. &
                                                                   Einsatz > PDF Grundlagendokument «Lern- und Testsysteme»
Hochweber, J. (2014). PISA 2012: Porträt des Kantons St.Gallen.
Gossau: Walpen.
Buccheri, G., Erzinger, A.B., Hochweber, J. & Brühwiler, C.
(2014). Resilienz – hohe Leistungen trotz sozial benachteiligter
                                                                   Instruktionssensitivität von Testitems
Herkunft. In Konsortium PISA.ch (Hrsg.), PISA 2012: Vertiefungs-
bericht (S. 21-31). Bern: EDK/SBFI und Konsortium PISA.ch.         in der Pädagogisch-Psychologischen
Brühwiler, C., Buccheri, G. & Erzinger, A.B. (2014). Bildungs-     Diagnostik
wege im Anschluss an die obligatorische Schulzeit. In Konsor-
tium PISA.ch (Hrsg.), PISA 2012: Vertiefungsbericht (S. 58-67).    Ergebnisse aus schulischen Leistungsmes-
Bern: EDK/SBFI und Konsortium PISA.ch.                             sungen dienen oft als ein zentrales Erfolgskrite-
                                                                   rium für die Wirksamkeit von Schul- und Bil-
                                                                   dungssystemen, Schultypen, Schulen oder Un-
                                                                   terricht. Eine Voraussetzung, um von den Test-
                                                                   resultaten Rückschlüsse auf Merkmale des Un-
                                                                   terrichts ziehen zu können, ist die Instruktions-
                                                                   sensitivität der Testinstrumente. Das Projekt be-
                                                                   fasst sich mit der (Weiter-)Entwicklung und Vali-
                                                                   dierung von statistischen Modellen zur Analyse
                                                                   der Instruktionssensitivität sowie der zugehö-
                                                                   rigen psychometrischen Theorie. Dazu ist eine
                                                                   Längsschnittstudie mit Fünftklässler/-innen im
                                                                   Fach Mathematik geplant.

                                                                   Kooperation: DIPF Frankfurt am Main
                                                                   Laufzeit: 2015 bis 2018
                                                                   Finanzierung: DFG (Projektteil DIPF), SNF (Projektteil PHSG)
                                                                   Leitung: Prof. Dr. Johannes Hartig (DIPF), Prof. Dr. Jan Hoch-
                                                                   weber (PHSG)
                                                                   Team: Alexander Naumann (DIPF), Stephanie Musow (PHSG)
                                                                   Publikationen: Naumann, A., Hochweber, J. & Hartig, J. (2014).
                                                                   Modeling instructional sensitivity using a longitudinal multilevel
                                                                   differential item functioning approach. Journal of Educational
                                                                   Measurement, 51 (4), S. 381-399. doi:10.1111/jedm.12051

                                                                                                                                        16
Professionsforschung und Kompetenzentwicklung

     Berufsbildung                                                 GÜRB – Gelingende Übergänge für
                                                                   Risikogruppen in die Berufsbildung
     KOMPRA - Zielorientierter Kompetenz-                          Die erfolgreiche Bewältigung der Übergänge von
     erwerb in der Praxisausbildung von Lehr-                      der Schule in die berufliche Grundbildung und von
     personen für schulische Inhalte der beruf-                    dieser in den Arbeitsmarkt ist für Jugendliche
     lichen Grundbildung                                           Voraussetzung für deren Integration in die Berufs-
     Im Projekt KOMPRA wird eine Web-Plattform                     welt und die Gesellschaft. Das Projekt GÜRB
     entwickelt, die dabei hilft, Lernprozesse der Stu-            zielt daher auf die datenbasierte Ableitung von
     dierenden in der berufspraktischen Ausbildung                 Empfehlungen zur Optimierung entsprechender
     zielgerichtet und individuell zu steuern. Den Stu-            Unterstützungsangebote. Die Angebote sollen
     dierenden und Begleitpersonen steht ein Coach-                differenziert für verschiedene Gruppen von Ju-
     ing-Instrument zur Verfügung, das Kompetenz-                  gendlichen optimiert werden, wobei besonders
     profile abbildet und so zur Diagnose von Kompe-               auf «Risikojugendliche» fokussiert wird. Vorgän-
     tenzen beiträgt. Eingebaute Analyse- und Feed-                gig werden die Risikofaktoren und Erfolgsindika-
     backfunktionen unterstützen die Reflexion und                 toren der Jugendlichen sowie ihre Einschätzun-
     zeigen Entwicklungsschritte auf.                              gen zu diversen Unterstützungsangeboten ana-
                                                                   lysiert.
     Kooperation: Prof. Dr. Maximilian Koch, Studiengangsleitung
     ABU, PHSG, Prof. Dr. Peter Müller, Studiengangsleitung BKU,
                                                                   Kooperation: Universität Zürich (UZH)
     PHSG
                                                                   Laufzeit: 2015 bis 2017
     Laufzeit: 2014 bis 2016
                                                                   Finanzierung: Stiftung Mercator Schweiz, Bildungsdirektion
     Finanzierung: Staatssekretariat für Bildung, Forschung und
                                                                   Zürich
     Innovation (SBFI)
                                                                   Leitung: Prof. Dr. Christian Brühwiler, Dr. Anja Gebhardt
     Leitung: Prof. Dr. Samuel Krattenmacher
                                                                   Team: Philipp Gonon (UZH), Chantal Kamm (UZH), Stefanie
     Weblink: www.kompra.ch
                                                                   Stolz (UZH)
     Publikationen: Krattenmacher, S. (2015). KOMPRA – Methodik.
                                                                   Publikationen: Gebhardt, A., Schönenberger, S., Brühwiler,
     Online unter: http://www.phsg.ch/Portaldata/1/Resources/
                                                                   C. & Salzmann, P. (2014). Relevanz, Nutzungshäufigkeit und
     forschung_und_entwicklung/forschung_und_entwicklung-
                                                                   eingeschätzte Nützlichkeit unterschiedlicher Unterstützungs-
     kompra/kompra/KOMPRA_Download_Methodik_lang.pdf
                                                                   angebote aus Sicht von Jugendlichen während des Berufs-
     (14.01.2016).
                                                                   orientierungsprozesses. bwp@ Berufs- und Wirtschaftspäda-
                                                                   gogik - online, (27), 1-24. Abgerufen von http://www.bwpat.de
                                                                   Ausgabe 27 > Teil B > gebhardt_et al.
                                                                   Gebhardt, A., Schönenberger, S., Brühwiler, C. & Salzmann, P.
     ProCom – Committed to the profession                          (2015). Relevanz, Nutzungshäufigkeit und eingeschätzte Nütz-
     Die Studie ProCom analysiert die Berufslauf-                  lichkeit unterschiedlicher Unterstützungsangebote aus Sicht
                                                                   von Jugendlichen während des Berufsorientierungsprozesses.
     bahnen von Fachfrauen/-männern Gesundheit                     Wirtschaft und Erziehung, 67(7), S. 38-49.
     und Fachfrauen/-männern Betreuung rund drei-
     einhalb Jahre nach Abschluss der beruflichen
     Grundbildung. Es wird untersucht, was wichtige
     Faktoren für den Verbleib bzw. die Weiterbil-
     dung/-qualifikation im Berufsfeld sind. Die Stu-
     die schliesst an die an der PHSG durchgeführte
     Längsschnittstudie LiSA an. Somit kann die be-
     rufliche Entwicklung von jungen Erwachsenen
     über einen Zeitraum von fast sieben Jahren
     nachgezeichnet werden. Die Studie soll Hin-
     weise liefern, wo angesetzt werden muss, da-
     mit dem Fachkräftemangel im Gesundheits-/
     Sozialbereich entgegengewirkt werden kann.

     Kooperation: PHZH
     Laufzeit: 2015 bis 2016
     Finanzierung: Stiftung Hans und Suzanne Biäsch, BAG
     Leitung: Dr. Patrizia Salzmann, Dr. Simone Berweger, PHZH
     Team: Astrid Sperger, Zippora Bührer

17   PHSG Forschungsbericht 2014 / 15
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