UNIVERSITÄT LEIPZIG INSTITUT FÜR THEATERWISSENSCHAFT - SOMMERSEMESTER 2021 KOMMENTIERTES VORLESUNGSVERZEICHNIS

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UNIVERSITÄT LEIPZIG

         INSTITUT FÜR
   THEATERWISSENSCHAFT

KOMMENTIERTES VORLESUNGSVERZEICHNIS
       SOMMERSEMESTER 2021
UNIVERSITÄT LEIPZIG

          INSTITUT FÜR THEATERWISSENSCHAFT
                  Ritterstraße 16, 04109 Leipzig, 1. OG
                (über die beiden Treppenaufgänge im Hof)

                             0341/97 30 400
                           Fax: 0341/97 30 409

                    E-Mail: theaterw@uni-leipzig.de
Homepage: https://www.gko.uni-leipzig.de/institut-fuer-theaterwissenschaft/

                           Leipzig, 24.02.2021

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INHALTSVERZEICHNIS

Mitarbeiter*innen und Sprechzeiten                                                S. 4

Zunächst wieder digital / Projektwoche                                            S. 6

Fachschaftsrat                                                                    S. 7

Moduleinschreibung, nachträgliche Modulanmeldung und Modulabmeldung               S. 8
Angebote rund um das eigenständige wissenschaftliche Arbeiten                     S. 8

Modalitäten zur Modulanerkennung im Bachelorstudiengang
Theaterwissenschaft transdisziplinär                                              S. 9

Modalitäten zur Modulanerkennung im Masterstudiengang
Theaterwissenschaft transkulturell                                                S. 10

Semesterzeiten                                                                    S. 11

Bertolt-Brecht-Gastprofessur der Stadt Leipzig                                    S. 12

Veranstaltungen im Bachelorstudiengang Theaterwissenschaft transdisziplinär       S. 13

Workshop: „Wie schreibe ich eine Hausarbeit?“                                     S. 25

Veranstaltungen im Masterstudiengang Theaterwissenschaft transkulturell.          S. 27
   Geschichte, Theorie, Praxis mit dem Schwerpunkt Forschungsorientierung

Veranstaltungen im Masterstudiengang Theaterwissenschaft transkulturell.          S. 36
   Geschichte, Theorie, Praxis mit dem Schwerpunkt Anwendungsorientierung

Transdisziplinäre Erweiterungsmodule für BA und MA                                S. 44

Kolloquia                                                                         S. 49

Sonstige Veranstaltungen                                                          S. 50
MADITHEA                                                                          S. 50
Institutschor                                                                     S. 51

„Zur Person“ der Institutsmitglieder                                              S. 52

Centre of Competence for Theatre (CCT)                                            S. 62

Bibliothek                                                                        S. 63
Mediensammlung                                                                    S. 63
Programmhefte / Theaterzettel / Rezensionen                                       S. 63
Tanzarchiv Leipzig                                                                S. 64

Weitere Adressen und Telefonnummern                                               S. 65
Raum/Zeitplan                                                                 Rückseite

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MITARBEITER*INNEN UND SPRECHZEITEN

PROF. EM. DR. GERDA BAUMBACH             0341/97 30 401 / Raum 106, Ritterstr. 16
                                         Sprechzeit: nach Vereinbarung
                                         Mail: baumbach@rz.uni-leipzig.de

JUN.-PROF. DR. VERONIKA DARIAN           0341/97 30 406 / Raum 105, Ritterstr. 16
                                         Sprechzeit: über Zoom, nach Vereinbarung
                                         Mail: darian@uni-leipzig.de

PROF. EM. DR. GÜNTHER HEEG               0341/97 30 404 / Raum: 4.54
(Direktor des CCT)                       Strohsackpassage, Nikolaistraße 6-10, 4. OG
                                         Sprechzeit: nach Vereinbarung
                                         Mail: heeg@rz.uni-leipzig.de

PROF. DR. PATRICK PRIMAVESI              0341/97 30 402 / Raum 104, Ritterstr. 16
(Geschäftsführender Direktor des         Sprechzeit: über Zoom, nach Vereinbarung
Instituts für Theaterwissenschaft,       0341/97 30 421 / Raum: 4.63
stellvertretender Direktor des CCT,      Strohsackpassage, Nikolaistraße 6-10, 4. OG
Direktor des Tanzarchivs Leipzig e.V.)   Mail: primavesi@uni-leipzig.de

JUN.-PROF. DR. INGO REKATZKY             0341/97 30 401 / Raum 107, Ritterstr. 16
(Studienfachberatung)                    Sprechzeit: Dienstag 10.00-12.00 Uhr,
                                         über Zoom, nach vorheriger Anmeldung
                                         Mail: rekatzky@uni-leipzig.de

DR. MICHA BRAUN                      0341/97 30 410 / Raum: 4.59
(wissenschaftlicher Mitarbeiter,     Strohsackpassage, Nikolaistraße 6-10, 4. OG
wissensch. Geschäftsführung des CCT) Sprechzeit: über Zoom, nach Vereinbarung
                                     Mail: mibraun@uni-leipzig.de

DR. MELANIE GRUß                         0341/97 30 405 / Raum 114, Ritterstr. 16
(wissenschaftliche Mitarbeiterin)        Sprechzeit: Donnerstag, 15.00-16.00 Uhr,
                                         über Zoom, nach vorheriger Anmeldung
                                         Mail: melanie.gruss@uni-leipzig.de

MARIA KOCH, M.A.                         0341/97 30 401 / Raum 106, Ritterstr. 16
(Doktorandin)                            Sprechzeit: über Zoom, nach Vereinbarung
                                         Mail: maria.koch@uni-leipzig.de

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MITARBEITER*INNEN UND SPRECHZEITEN

TORBEN SCHLEINER, M.A.                 0341/9730414 / Raum 113, Ritterstraße 16
(wissenschaftlicher Mitarbeiter       Sprechzeit: über Zoom, nach Vereinbarung
Erasmus+-Koordinator)                 Mail: torben.schleiner@uni-leipzig.de

DR. JANINE SCHULZE-FELLMANN           0341/97 30 415 / Raum 101, Ritterstr. 16
(wissenschaftliche Mitarbeiterin,     Sprechzeit: über Zoom, nach Vereinbarung
ECTS-Beauftragte)                     Mail: janine.schulze-fellmann@uni-leipzig.de

DR. ISA WORTELKAMP                    0341/97 30 405 / Raum 114, Ritterstr. 16
(wissenschaftliche Mitarbeiterin,     Sprechzeit: über Zoom, nach Vereinbarung
Heisenberg-Stelle der Deutschen       Mail: isa.wortelkamp@uni-leipzig.de
Forschungsgemeinschaft)

Sekretariat:                          theaterw@uni-leipzig.de
CHRISTIANE RICHTER                    0341/97 30 400 / Raum 103
(auch für Nachfragen zu Bibliothek,   Fax: 0341/97 30 409
Videosammlung, Programmhefte-         Sprechzeit: Mo-Fr 10.30-11.30 Uhr
und Rezensionsarchiv)                 und 13.00-16.00 Uhr
                                      Mail: richterc@rz.uni-leipzig.de

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ZUNÄCHST WIEDER DIGITAL / PROJEKTWOCHE
Liebe Studierende,
gemeinsam mit Ihnen konnten wir die Herausforderungen des nach einem Start in Präsenz über-
wiegend digitalen Wintersemesters relativ gut bewältigen. Im Sommersemester wird es umgekehrt
zunächst einen digitalen Beginn geben und dann, je nach Pandemieverlauf, ab Mitte des Semesters
nach Möglichkeit auch wieder Lehrveranstaltungen im Präsenz- bzw. Hybridmodus. In jedem Fall
gibt es diesmal zum Ende des Semesters eine PROJEKTWOCHE, in der alle Lehrenden und Studie-
renden die Gelegenheit haben, Ergebnisse aus den Seminaren, Projekten, Kolloquia etc. instituts-
intern vorzustellen. Diese Projektwoche findet, im Anschluss an die Präsentation des Szenischen
Projekts mit Gardi Hutter (voraussichtlich am 17. Juli), vom 19. bis 23. Juli statt, mit einer Vielzahl
diverser Formate (Informationen zur Vorbereitung folgen, u.a. auf der Instituts-Homepage).
    Zur Organisation Ihres Studiums möchten wir hier erneut einige Hinweise vorausschicken, die
vor allem die Modulanmeldung betreffen:

   1. Bitte reduzieren Sie Ihre Modulanmeldungen auf jene Veranstaltungen, die Sie auch wirklich
      studieren wollen. Orientieren Sie sich hierbei bitte an dem Umfang von 30 Leistungspunkten,
      der pro Semester empfohlen wird. Das betrifft das Kernfach wie auch den Wahlbereich.
      Bitte blockieren Sie keine Modulplätze, die Sie am Ende gar nicht wahrnehmen. Wählen Sie
      also gezielt und sorgfältig aus!
   2. Bitte beachten Sie dementsprechend auch genau die Kommentare der Lehrenden zu ihren
      Veranstaltungen. Halten Sie sich bitte an die jeweiligen Empfehlungen! Wenn zum Beispiel
      eine Veranstaltung erst ab dem dritten Fachsemester empfohlen wird, ist eine Belegung für
      Studierende im ersten oder zweiten Fachsemester nicht sinnvoll – zumal Sie unter Umständen
      einen Platz blockieren, den evtl. Studierende höherer Fachsemester benötigen.
   3. Wenn eine reguläre Anmeldung für ein Modul über Tool oder AlmaWeb nicht möglich ist,
      weil Sie das entsprechende Modul bereits belegt haben, dann kontaktieren Sie bitte unbedingt
      die jeweiligen Lehrenden vor Veranstaltungsbeginn. Diese werden Ihnen mitteilen, ob in der
      Lehrveranstaltung noch Kapazitäten frei sind für eine fakultative Teilnahme oder eine
      Belegung über Anrechnungsformular (vgl. dazu Punkt 6).
   4. Wenn Sie im Laufe des Semesters merken sollten, dass Sie ein Modul doch nicht mit einer
      Prüfungsleistung abschließen können, dann nehmen Sie bitte rechtzeitig, spätestens aber bis
      zum 19.06.2021 eine Abmeldung von dem Modul über AlmaWeb vor! Kontaktieren Sie dann
      bitte unbedingt auch die jeweiligen Lehrenden.
   5. Besonders unsere Transfer-Module (Theorie-Praxis, oder Kunst-Wissenschaft) sind von den
      durch die Pandemie bedingten Kontakt-Einschränkungen betroffen. Somit gilt auch hier die
      Bitte: Überlassen Sie nach Möglichkeit denjenigen Studierenden die Plätze in den TPT- und
      KWT-Modulen, die diese für ihr Curriculum noch belegen müssen.
   6. Die Belegung von Modulen über Anerkennungsformular ist nur nach vorheriger Rücksprache
      mit den jeweiligen Lehrenden und der Studienfachberatung (rekatzky@uni-leipzig.de) vor
      Lehrveranstaltungsbeginn möglich (s. dazu die Hinweise auf S. 10 und 11).

Über diese pragmatischen Hinweise hinaus bitten wir Sie auch in diesem Semester um ein achtsames
Verhalten gegenüber anderen, zumal in der Kommunikation miteinander. Wir bemühen uns, Ihnen
alle wichtigen Informationen so rasch und leicht wie möglich zugänglich zu machen. Hierfür dient
neben dem KoVo und den per E-Mail versandten Rundschreiben vor allem unsere Homepage, die Sie
möglichst regelmäßig ansehen sollten, um alles Wichtige auch zu einzelnen Veranstaltungen zu er-
fahren und um evtl. verzichtbare Anfragen zu vermeiden. Aufgrund möglicher Veränderungen der
Gesamtlage können jederzeit Anpassungen erforderlich sein, für die wir Sie schon jetzt um Ver-
ständnis und auch um Ihre Mithilfe bitten. Trotz der leider immer noch erforderlichen Einschrän-
kungen wünschen wir Ihnen ein interessantes und erfolgreiches Semester!

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FACHSCHAFTSRAT
Liebe Kommiliton*innen,

herzlich willkommen im neuen Semester! Wir, der Fachschaftsrat Theaterwissenschaft, sind bei
jeglichen Fragen rund um Studium und Hochschulpolitik Eure Ansprechpartner*innen. Wir unter-
stützen Eure studentischen Projekte (Theaterprojekte, Podiumsdiskussionen, Protestaktionen...)
durch finanzielle Mittel und Werbung, beraten Euch in Studienangelegenheiten und helfen bei der
Kommunikation mit den Lehrenden. Außerdem vertreten wir die Interessen der Studierendenschaft
so gut es geht in den hochschulpolitischen Gremien wie beispielsweise dem Student*innenRat.
     Unsere Sitzung ist öffentlich und findet in unserem Büro im 4. Stock in der Ritterstraße 16 (Raum
412) bzw. je nach Corona-Lage digital auf Discord statt. Unseren wöchentlichen Termin werden wir
Anfang des Semesters über Telegram veröffentlichen, ansonsten könnt Ihr diesen gern auch per Mail
(fsrtwleipzig@googlemail.com) oder Telegram erfragen. Falls Ihr mit Fragen, Problemen oder Ideen
vorbeikommen oder auch einfach mal reinschnuppern möchtet, meldet Euch vorher per Mail bei uns.
Auch ein Gespräch unter vier Augen ist möglich: Schreibt uns gern eine Mail und wir vereinbaren
einen Termin.
     Nachdem wir im letzten Semester vermehrt mit der Hochschulgruppe MaDiThea zusammengear-
beitet haben, um uns auch am Institut mit Fragen von Macht und Diskriminierung auseinanderzu-
setzen und uns für ein noch besseres Miteinander einzusetzen, möchten wir auch in diesem Semester
diese gute Zusammenarbeit fortsetzen. Außerdem möchten wir Euch im nächsten Semester in der
Studentischen Vollversammlung die Gelegenheit geben, Euch mit Eurer Kritik, Euren Wünschen und
Ideen aktiv in die Gestaltung eines fairen und solidarischen Institutsalltags einzubringen.
     Zu guter Letzt noch einmal die Einladung den von uns erstellten deus ex machina Server auf
Discord zu nutzen (https://discord.gg/9HZjYe7qjB). Hier könnt Ihr Euch für die Besprechung von
Referaten, zum Quatschen oder Zocken treffen. Auch unser digitaler FSR-Raum ist dort zu finden.
     Nun, bis bald im neuen Semester! Bleibt gesund und munter und passt auf einander auf! Wir
freuen uns auf Euch!

    Ganz liebe Grüße,
    Euer FSR

    Wo ihr uns findet:
    FSR-Büro: Institut für Theaterwissenschaft, Ritterstraße 16, 4. OG, Raum 412
    Mail: fsrtwleipzig@googlemail.com
    Discord: https://discord.gg/9HZjYe7qjB Unser Raum heißt FSR (öffentlich)
    Instagram: Fsr_tw_lpzg

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MODULEINSCHREIBUNG, NACHTRÄGLICHE MODULANMELDUNG UND
               MODULABMELDUNG IM SOMMERSEMESTER 2021

Für Bachelorstudiengänge inkl. TE-Module vom 31.03.2021 (12.00 Uhr) bis 07.04.2021 (17.00
Uhr) über das Einschreibungsprogramm Tool: https://tool.uni-leipzig.de/

Ab dem 19.04.2021 werden die Anmeldedaten nach AlmaWeb überspielt, ab diesem Zeitpunkt sehen
Sie unter https://almaweb.uni-leipzig.de/ (Veranstaltungen > Mein Anmeldestatus) Ihre jeweiligen
Modul-, Prüfungs- und Lehrveranstaltungsanmeldungen.

Die nachträgliche Anmeldung zu Modulen klären Sie bitte mit den verantwortlichen Dozent*innen,
die technische Anmeldung erfolgt im Studienbüro bis spätestens 10.05.21 bei Sebastian Hauck:
sebastian.hauck@uni-leipzig.de.

Für Masterstudiengänge vom 31.03.2021 (12.00 Uhr) bis 07.04.2021 (17.00 Uhr) über das Studien-
programm AlmaWeb: https://almaweb.uni-leipzig.de
Vor der Einschreibung müssen Sie eine vorläufige Schwerpunktwahl treffen (forschungs- oder
anwendungsorientierter Schwerpunkt): unter Veranstaltungen > Meine Schwerpunktwahl.
Bei Bedarf können Sie den gewählten Schwerpunkt später auch noch wechseln (Informationen dazu
bei der Studienfachberatung oder im Prüfungsamt bei Frau Günther).

Die Abmeldung von Modulen / Prüfungen können Sie bis zum 19.06.2021 (23.59 Uhr) in AlmaWeb
vornehmen: Veranstaltungen > Mein Anmeldestatus > Modul auswählen > Abmelden.
Danach ist eine Abmeldung nur auf schriftlichen und begründeten Antrag beim Prüfungsausschuss
möglich (Vorsitzende: Prof. Dr. Nadja Horsch, Institut für Kunstgeschichte).

Bei weiteren Fragen zur Moduleinschreibung und -anmeldung wenden Sie sich bitte direkt an Dr.
Sebastian Hauck, Semesterplaner und Studienkoordinator des Studienbüros unserer Fakultät:
Sebastian.hauck@uni-leipzig.de, bei Fragen zu Noten und Prüfungsleistungen bitte an Corinna
Günther (Prüfungsmanagement): cguenth@uni-leipzig.de.

     ANGEBOTE RUND UM DAS EIGENSTÄNDIGE WISSENSCHAFTLICHE ARBEITEN

Studienbüro GKO / Angebote zu Mentoring, Studienorganisation:
https://sb.gko.uni-leipzig.de/studienmentoring/

Academic Lab / Angebote zu Spracherwerb, wissensch. Kommunikation etc.:
http://home.uni-leipzig.de/academiclab/de_DE/

Schulungen UB / Literaturrecherche und -verwaltung:
https://www.ub.uni-leipzig.de/service/schulungen/

Workshop: „Wie schreibe ich eine Hausarbeit?“ mit Caroline Krämer, M.A.
Erster Block: Freitag, 09.07.2021, ab 15 Uhr / Zweiter Block: 23.07.2021, ab 10 Uhr
Mit der Bitte um Voranmeldung bis zum 08.07.2021 bei caroline.kraemer@uni-leipzig.de
Siehe dazu auch die ausführliche Beschreibung auf S. 25.

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MODALITÄTEN ZUR MODULANERKENNUNG IM BACHELORSTUDIENGANG
                THEATERWISSENSCHAFT TRANSDISZIPLINÄR
Die Modulbelegung sowie die Modulprüfungen sind in der Studien- und Prüfungsordnung des
Studiengangs Theaterwissenschaft transdisziplinär (B.A.) geregelt. Prinzipiell ist das Curriculum
dementsprechend zu durchlaufen.
In begründeten Fällen, wo der Studienverlauf bzw. die individuelle Schwerpunktsetzung es nahelegt,
ist die Anrechnung von Lehrveranstaltungen für ein anders Modul möglich.

Die Modulanerkennung ist dabei durch folgende Modalitäten geregelt:

• Beratungspflicht: Grundsätzlich muss jede alternative Anerkennung bereits vor Beginn der
  Lehrveranstaltungen in der Studienfachberatung abgesprochen und ein Anerkennungsformular
  ausgefüllt werden. Das Formular steht online zur Verfügung: https://www.gkr.uni-
  leipzig.de/fileadmin/Fakult%C3%A4t_GKO/Theaterwissenschaft/Dokumente/Allgemeine_Doku
  mente/GKR_ITW_Anrechnung_Leistungen_TWL.pdf.
  Das vorausgefüllte Anerkennungformular ist den jeweiligen Lehrenden zur Prüfung vorzulegen
  und nach abschließender Bewertung umgehend an die Studienfachberatung zur Modulanerken-
  nung weiterzuleiten.
• Basismodul: Das Basismodul „Theoriefelder und Methoden“ (01-TWL-0102) muss absolviert
  werden, eine Anerkennung anderer Veranstaltungen hierfür ist ausgeschlossen.
• Äquivalenzregelung: Umfang der Lehrveranstaltungen, Lernziele und Prüfungsformen müssen
  gemäß der Modulbeschreibung äquivalent zu dem anzurechnenden Modul sein. Es können
  Lehrveranstaltungen aus Schwerpunktmodulen für andere Schwerpunktmodule (03-TWL-0202:
  „Theater/Anthropologie“, 03-TWL-0207: „Historizität“, 03-TWL-0208: „Transmedialität“) aner-
  kannt werden. Seminare, die im Rahmen von Vertiefungsmodulen angeboten werden, können nur
  in begründeten Ausnahmefällen für Schwerpunktmodule anerkannt werden, wenn dabei die
  Prüfungsleistung (Referat mit schriftlicher Ausarbeitung) entsprechend angepasst wird. Die be-
  notete schriftliche Prüfungsleistung ist jedenfalls der Studienfachberatung zur Modulanerkennung
  vorzulegen.
• Vertiefungsmodule: In den Wahlpflichtmodulen Vertiefungsmodul I: „Theaterkulturen“ (03-
  TWL-0306) und II: „Forschungs- und Praxisfelder transdisziplinärer Theaterwissenschaft“ (03-
  TWL-0307) ist eines der beiden Angebote zu absolvieren. Studierende, die beide Vertiefungs-
  module absolvieren möchten, können sich das zweite als so genannte Kernfachaufstockung für
  den Wahlbereich anerkennen lassen.
• Theorie-Praxis-Transfer: Es kann maximal ein zusätzliches SQ-Modul „Theorie-Praxis-Trans-
  fer“ (03-TWL-0204) als Transdisziplinäres Erweiterungsmodul anerkannt werden.
• Szenisches Projekt: Die Anerkennung des SQ-Moduls „Szenisches Projekt“ (03-TWL-0205) für
  andere Module ist grundsätzlich ausgeschlossen. Eine fakultative Teilnahme an weiteren Szeni-
  schen Projekten ist unter dem Vorbehalt freier Kapazitäten nach Rücksprache mit der jeweiligen
  Projektleitung möglich.
• Transdisziplinäre Erweiterungsmodule: In begründeten Ausnahmefällen kann maximal ein
  Schwerpunkt- oder Vertiefungsmodul als Transdisziplinäres Erweiterungsmodul anerkannt
  werden.

                                                  9
MODALITÄTEN ZUR MODULANERKENNUNG IM MASTERSTUDIENGANG
                 THEATERWISSENSCHAFT TRANSKULTURELL
Die Modulbelegung sowie die Modulprüfungen sind in der Studien- und Prüfungsordnung des
Studiengangs Theaterwissenschaft transkulturell. Geschichte, Theorie, Praxis (M.A.) geregelt.
Prinzipiell ist das Curriculum dementsprechend zu durchlaufen.
In begründeten Fällen, wo der Studienverlauf bzw. die individuelle Schwerpunktsetzung es nahelegt,
ist die Anerkennung von Lehrveranstaltungen für ein anders Modul möglich.

Die Modulanerkennung ist dabei durch folgende Modalitäten geregelt:

• Beratungspflicht: Grundsätzlich muss jede alternative Anerkennung bereits vor Beginn der
  Lehrveranstaltungen in der Studienfachberatung abgesprochen und ein Anerkennungsformular
  ausgefüllt werden. Das Formular finden Sie unter dieser Adresse online: https://www.gkr.uni-
  leipzig.de/fileadmin/Fakult%C3%A4t_GKO/Theaterwissenschaft/Dokumente/Allgemeine_Doku
  mente/GKR_ITW_Anrechnung_Leistungen_TWL.pdf.
  Das vorausgefüllte Anerkennungsformular ist den jeweiligen Lehrenden zur Prüfung vorzulegen
  und nach abschließender Bewertung umgehend an die Studienfachberatung zur Modulanerken-
  nung weiterzuleiten.
• Basismodul: Das Basismodul „Theorien und Methoden“ (01-TWL-1001) muss absolviert werden,
  eine Anerkennung anderer Veranstaltungen hierfür ist ausgeschlossen.
• Schwerpunktsetzung: Lehrveranstaltungen, die nur im forschungsorientierten Master ange-
  boten werden, können nach vorheriger Studienfachberatung für den anwendungsorientierten
  Master anerkannt werden (und umgekehrt auch).
• Äquivalenzregelung: Umfang der Lehrveranstaltungen, Lernziele und Prüfungsformen müssen
  gemäß der Modulbeschreibung äquivalent zu dem anzuerkennenden Modul sein. Es können Lehr-
  veranstaltungen aus Schwerpunktmodulen auch für andere Schwerpunktmodule (03-TWL-2001:
  „Geschichte“, 03-TWL-2004: „Theorie“, 03-TWL-2005: „Transkulturalität“, 03-TWL-2006:
  „Transkulturelle Theaterpraxis“) und aus Vertiefungsmodulen für Vertiefungsmodule anerkannt
  werden (03-TWL-5003: „Theaterwissen transkulturell“, 03-TWL-5004: „Forschungs- und Wis-
  senschaftskompetenz“, 03-TWL-5005: „Theater/Wissenschaft als Praxis). Seminare, die im Rah-
  men von Vertiefungsmodulen angeboten werden, können nur in begründeten Ausnahmefällen für
  Schwerpunktmodule anerkannt werden, wenn dabei die Prüfungsleistung (Referat mit schriftlicher
  Ausarbeitung) entsprechend angepasst wird. Die benotete schriftliche Prüfungsleistung ist jeden-
  falls der Studienfachberatung zur Modulanerkennung vorzulegen.
• Transdisziplinäres Erweiterungsmodul: In begründeten Fällen kann ein Schwerpunkt-, Vertie-
  fungs- oder KWT-Modul als Transdisziplinäres Erweiterungsmodul anerkannt werden.
• Kunst-Wissenschafts-Transfer: KWT-Module können nicht für Schwerpunkt- oder Vertiefungs-
  module anerkannt werden. Eine fakultative Teilnahme an weiteren KWT-Modulen ist unter dem
  Vorbehalt freier Kapazitäten nach Rücksprache mit den jeweiligen Lehrenden möglich.

                                                 10
SEMESTERZEITEN IM SOMMERSEMESTER 2021

     Zeitraum des Semesters                  01.04.2021 – 30.09.2021

     Lehrveranstaltungen                     12.04.2021 – 24.07.2021

     besondere Termine/Feiertage:
     Karfreitag                              02.04.2021                             vorlesungsfrei
     Ostermontag                             05.04.2021                             vorlesungsfrei
     1. Mai                                  01.05.2021                             vorlesungsfrei
     Christi Himmelfahrt                     13.05.2021                             vorlesungsfrei
     Pfingstmontag                           24.05.2021                             vorlesungsfrei

     Projektwoche                            19.07.2021 – 23.07.2021

                                           ZEITANGABEN

Bei den Zeitangaben für Lehrveranstaltungen (außer Sondertermine und Sprechstunden) gilt folgende
Grundregel: Die Dauer beträgt ca. 90 Minuten, wenn nicht anders angegeben, beginnend 15 Minuten
(= c.t., cum tempore) nach der angegebenen Anfangszeit und endet 15 Minuten vor der angegebenen
Schlusszeit (Beispiel: 9-11 Uhr = 9.15-10.45 Uhr). Es empfiehlt sich aber, schon zu Beginn der vollen
Stunde einzutreffen, um einen reibungslosen und pünktlichen Beginn zu ermöglichen. In Ausnahme-
fällen steht die Ankündigung s.t. (sine tempore) für einen früheren Beginn zur vollen Stunde.

                                      RAUMBEZEICHNUNGEN
GS = Großer Seminarraum, Institut für Theaterwissenschaft, Ritterstr. 16, 04109 Leipzig
KS = Kleiner Seminarraum, Institut für Theaterwissenschaft, Ritterstr. 16, 04109 Leipzig
SG = Seminargebäude, Campus Augustusplatz / HSG = Hörsaalgebäude, Campus Augustusplatz
Strohsackpassage = Nikolaistraße 6-10, 4. OG, Zugang mit Fahrstuhl am Passageneingang Nikolaistr.

                                                   11
BERTOLT-BRECHT-GASTPROFESSUR DER STADT LEIPZIG
         AM CENTRE OF COMPETENCE FOR THEATRE DER UNIVERSITÄT LEIPZIG

Zur Einbindung internationaler Expertise in die Forschung, Lehre und öffentliche Vermittlung aktu-
eller theater- und kulturbezogener Fragestellungen wurde ab dem Wintersemester 2017/18 am Centre
of Competence for Theatre die Bertolt Brecht Gastprofessur der Stadt Leipzig eingerichtet. Diese
bringt den Theorie-Praxis Transfer zwischen Wissenschaften und Künsten sowohl in die Lehre am
Institut für Theaterwissenschaft als auch in den öffentlichen Diskurs der Stadt Leipzig ein. Die Gast-
professur wird halbjährlich an herausragende Praktiker*innen der darstellenden Künste und ihrer
medialen Reflexion vergeben, die den wissenschaftlichen Diskurs sowie die wechselseitige Reflexion
von Theater-Theorie und -Praxis in allen ihren Spielformen nachhaltig bereichern können.

Die Gastprofessur wird im Sommersemester 2021 – unter dem Vorbehalt der Ernennung durch das
Rektorat – mit Frau Gardi Hutter besetzt. Mit den von ihr kreierten und in fünfunddreißig Ländern
gespielten Clown-Theaterstücken ist die Schweizerin Gardi Hutter eine Schauspielerin von inter-
nationalem Renommee. Ihre Kunstfigur Clown Hanna vermag in allen Sprachen zu spielen und wird
weltweit verstanden. Die ‚Reisewege‘ des Doubles Figur/Schauspielerin führen zu der so traditio-
nellen wie aktuellen Befähigung des Clowns, implizites Wissen von der Lebens- und Überlebens-
kunst physisch-leiblich zu vermitteln. „Clowns wühlen mit Vorliebe“, so Gardi Hutter, „in Tabu-
zonen. Unheimliches, Verbotenes, Verdrängtes, Verkrampftes sind mit Angst besetzt. Das schallende
Lachen darüber entspannt.“ Gardi Hutter gehört zu den ganz wenigen mit einer stehenden Figur auf-
tretenden Künstler*innen, die den Clown als Theater- und sogar als Festfigur verstehen und prakti-
zieren. Darin liegt ein tieferer Grund für ihren großen, über vier Jahrzehnte erzielten Erfolg beim
Publikum. Clown Hanna, 1981 ‚geboren‘, wird 2021 vierzigsten Geburtstag feiern.

Mit den von ihr kreierten Solo-Clown-Theaterstücken: Jeanne d’ArPpo – Die tapfere Hanna (1981),
So ein Käse (1988), Die Souffleuse (2003), Die Schneiderin (2010) sowie mit dem neuesten, in
Company entwickelten und gespielten Stück Gaia Gaudi (2018) tourt sie in Europa und auf den
anderen Erdteilen. Weitere in Company entwickelte Stücke waren Abra Catastrofe – Eine Hexen-
komödie (1984), Sekretärin gesucht (1994), Das Leben ist schon lustig genug (1998) und das
Zirkusprogramm Hanna + Knill beim Schweizer National Cirkus Knie sowie die Musicals 3 Bräute
für 1 Halleluja (2005/06), Honkystonky by Huttistucky (2006) und Wanderful – There’s no Piz like
Show Piz (2014). Als Höhepunkt ihres clownesken Daseins gilt Gardi Hutter ihr Auftritt als
„Hofnärrin“ im Schweizer Parlament anlässlich des 700-jährigen Bestehens der Schweiz und des 20-
jährigen Frauenstimmrechts: Am Schluss einer Frauensession mit Politikerinnen aus dem In- und
Ausland kommt eine Putzfrau herein, die schon seit 700 Jahren den Nationalratssaal putzt; sie wirbelt
alles durcheinander und verteilt Besen, hier muss saubergemacht werden. Neben ihren Schauspieler-
Stücken sowie Film- und Fernsehproduktionen hat Gardi Hutter drei Kinderbücher und eine Art poeti-
sche Fabel für Erwachsene veröffentlicht. Seit 1983 hat sie unzählige, mit ihren Tourneen verbundene
Workshops in vielen Ländern Europas, Nord- und Südamerikas sowie Asiens (China) gegeben.
Darüber hinaus verfügt sie auch über Lehrerfahrung an Hochschulen (Theaterhochschule Leipzig,
Abteilung Schauspiel, 1990/91, Universität Leipzig, ITW, 2008/09, Zürcher Hochschule der Künste,
Dep. für Schauspiel und Theaterpädagogik, 2015 und 2018). Gardi Hutter wurde mit 18 nationalen
und internationalen Preisen geehrt, darunter mit dem „Hans Reinhart Ring“ (1990) und dem „Honory
companion ZHdK“, dem Ehrenpreis der Zürcher Hochschule der Künste (2019).

Weitere Informationen zu Gardi Hutter unter www.gardihutter.com.

                                                   12
VERANSTALTUNGEN IM BACHELORSTUDIENGANG
                        THEATERWISSENSCHAFT TRANSDISZIPLINÄR

                              Schwerpunktmodul 2 (03-TWL-0202)
                                       Theater/Anthropologie
                        modulverantwortlich: Jun.-Prof. Dr. Veronika Darian
            Begleitend zur Vorlesung ist ein Seminar aus dem Modulangebot zu besuchen.
                       Prüfungsleistung: Referat mit schriftlicher Ausarbeitung
                                         Leistungspunkte: 10

Jun.-Prof. Dr. Veronika Darian
Vorlesung
RE:PRÄSENTATION – ZWISCHEN VORSTELLUNG, DARSTELLUNG UND STELLVERTRETERSCHAFT
Dienstag        11-13 Uhr      zunächst digital (Link wird noch bekannt gegeben)
Beginn: 13.04.2021

Repräsentation ist nicht nur ein zentrales Themen- und Praxisfeld von Theater und Theaterwissen-
schaft, Repräsentation ist zugleich auch Kern jeglicher Forschung an Fremdem und Eigenem. Damit
rückt das Wissen von, über und durch Theater nahe an Fragen der Fremdheitsforschung (die immer
auch ‚Eigen(heits)forschung‘ mit sich bringt) heran. Die Vorlesung widmet sich Repräsentation so-
wohl als Phänomen als auch als Theorem und fokussiert hierfür insbesondere drei wesentliche
Aspekte von Repräsentation: Vorstellung, Darstellung und Stellvertreterschaft. Es handelt sich dabei
um Aushandlungsprozesse und Bezugnahmen zwischen oftmals dichotom angelegten Grundmustern:
zwischen Urbild und Abbild, Original und Kopie, Authentizität und Fake, Subjekt und Objekt, eigen
und fremd, ‚dem Westen‘ und ‚dem Rest‘ etc. Die Aushandlungen und Bezugnahmen in diesem Feld
realisieren sich ihrerseits in Re:Präsentationen, also Praktiken der Wiederholung sowie des Wider-
stands, des Nachvollzugs und Reenactments ebenso wie der Gegenbewegung und der Verkehrung,
der Affirmation und der Subversion, der Aneignung wie auch der Rückaneignung. Mit Blick auf die
abendländische Theater- und Kulturgeschichte fallen einige Konzepte – auch über den europäischen
Rahmen hinaus – als ungebrochen gültige und immer noch besonders wirksame Referenzpunkte auf,
wie beispielsweise ‚der Mensch‘, verstanden als souveränes Subjekt und In-Dividuum, oder das im
bürgerlichen Theater seit dem 19. Jahrhundert verankerte Verständnis von Schauspielenden als idea-
len Menschendarstellenden oder ‚das Phantasma der natürlichen Gestalt‘ (Günther Heeg) als ver-
meintlicher Garant authentischer (Selbst-)Darstellung. Angeregt von aktuellen Beispielen und deren
spezifischen Praktiken wird die Vorlesung auf inhaltlicher wie auf formaler Ebene Re:Präsentationen
als Spielfeld der genannten Aushandlungsprozesse vor- , dar- und auszustellen suchen.

Torben Schleiner, M.A.
Seminar
FREMDE SCHAUEN. (RE-)PRÄSENTATIONEN AUßEREUROPÄISCHER KULTUREN IN THEATER                      UND
MENSCHENSCHAUEN 1500-1900
Mittwoch       13-15 Uhr  zunächst digital (Link wird noch bekannt gegeben)
Beginn: 14.04.2021

Singende Geishas, „wilde“ Native Americans, anmutige Tempeltänzerinnen, vermeintliche Kanni-
bal*innen, Krieger aus „dem Orient“: Europäische Schau-Ereignisse waren (und sind) durchzogen
von exotisierenden (Re-)Präsentationen außereuropäischer Kulturen, ganz gleich ob in Form kunst-
theatraler Repräsentationen oder in leibhaftigen Zur-Schau-Stellungen von Menschen.
    Dieses Seminar befragt und problematisiert aus postkolonialer Perspektive, wie in Europa seit
Beginn der Neuzeit Schau-Praktiken genutzt wurden, um außereuropäische Kulturen zu (re-)prä-
sentieren und sie bzw. ihre Darstellung vor einem europäischen Publikum zu exponieren. Im Bereich

                                                  13
von Kunsttheater spannt das Seminar den Bogen von französischen Hofballetten des 17. Jahrhunderts
bis hin zu orientalisierenden Romantischen Balletten des 19. Jahrhunderts und dem Opernschaffen
Puccinis um die Jahrhundertwende. Solche theatralen Repräsentationen werden in diesem Seminar
quergelesen zu tatsächlichen Ausstellungen verschleppter außereuropäischer Menschen(-gruppen)
zwischen frühneuzeitlichen Schauspektakeln und den sogenannten „Völkerschauen“ des ausgehen-
den 19. Jahrhunderts, etwa auch in Leipzig.
    Im Fokus des Seminars stehen freilich nicht die anthropologischen Objekte der Schau, sondern
vielmehr die Schauenden und ihr Schauen mit ihrer hierarchischen Blickrichtung selbst. Damit rücken
die spezifischen (Re-)Präsentationsstrategien und die mit ihnen verbundenen kolonialistischen Ziel-
setzungen in den Mittelpunkt. In die Seminarstruktur eingebunden sind kleinere Einheiten, in denen
auf das Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten vorbereitet wird, damit bereits zum Ende der
Vorlesungszeit grobe Konzepte für die zu verfassenden Seminararbeiten stehen.

Maria Koch, M.A.
Seminar
DER „ORIENT“ IM THEATRE DU SOLEIL
IMAGINATION. QUELLEN. SPIELPRAKTIKEN.
Dienstag       17-19 Uhr   zunächst digital (Link wird noch bekannt gegeben)
Beginn: 13.04.2021

Videosichttermin: Donnerstag, 17 Uhr

Seit 1970 lebt und arbeitet die Compagnie des legendären Théâtre du Soleil in der Cartoucherie de
Vincennes in Paris. Über die dort erprobten Kreationsweisen berichtet Ariane Mnouchkine, Begrün-
derin und langjährige Prinzipalin dieses Kollektivs, wie folgt: Um Geschichten über die gegenwärtige
Welt erzählen zu können – eine Welt, die stets das Erbe der vergangenen Welten sei –, müsse man
sich den Wurzeln des Theaterspielens zuwenden, sich selbst in den großen Theatertraditionen wieder-
beleben. Dabei weise der „Orient“ den Weg – als imaginärer Kontinent, Lehrmeister und Inspira-
tionsquelle für Erneuerung, die schon zuvor Theatermacher wie Meyerhold, Brecht und Artaud in
ihrer Suche angeregt habe. Diesen Schaffensgrundsatz mit historisierendem und transkulturellem
Blick zu durchdringen, ist Ziel des Seminars.
     Mnouchkine und ihre Compagnie folgen den Spuren genuiner Schauspielpraktiken, um immer
wieder zu den Gesetzen der Theaterkunst vorzustoßen: zu präzisen Körpertechniken, Musikalität,
einer offenen sinnlichen Beziehung zum Publikum und dem Spiel mit Maske als Basisdisziplin, die
es erlaubt, unterschiedliche Schauspielstile zu vereinen. Sie schöpft aus den Methoden Jacques
Lecoqs ebenso wie aus dem asiatischen Theater, dem japanischen Nô, Bunraku und Kabuki, dem
indischen Kathakali und Bharatanatyam. Balinesische Masken erscheinen an der Seite der Masken
der Commedia allʼimprovviso. Der Akteur werde alles Wichtige im „Orient“ finden, so Mnouchkine,
„à la fois le mythe et la réalité“ – den Mythos und die Realität zugleich. Denn Theater sei die Kunst
der Evokation und Invokation, eine Kunst der Fleischwerdung, die Tote auferstehen lässt und es ver-
mag, das Fremdeste vertraut zu machen und das Vertrauteste auf Distanz zu bringen.
     Mit der vielfältigen Theaterpraxis des Théâtre du Soleil setzt sich die Lehrveranstaltung anhand
von herausragenden Inszenierungen, Dokumentationen und Filmen von Ariane Mnouchkine ausein-
ander. Die Bereitschaft zur Sichtung des umfangreichen Filmmaterials, zuzüglich der Seminarlektüre,
wird vorausgesetzt. Abschließend wird sich der Fokus auf die Kontroverse um „cultural appropria-
tion“ richten, mit der die Compagnie im Zuge einer Zusammenarbeit mit dem kanadischen Regisseur
Robert Lepage im Jahr 2018 konfrontiert war.

                                                   14
Stephan Schnell, Diplom ATW
Seminar
KOMISCHE PRAKTIKEN. AMATEURTHEATER UND DIE MACHT DER RE:PRÄSENTATION

Freitag, 16.04., 23.04., je 13-15 Uhr
Freitag, 30.04, 07.05., 21.05., 28.05., 04.06., je 11-15 Uhr
Freitag, 25.06., 09.07., je 11-14 Uhr
Am 18./19.06. ist zudem die Teilnahme am Festival THEATERWELTEN möglich und erwünscht.

Zunächst digital (Link wird noch bekannt gegeben)

Amateure spielen komisches Theater! Diese doppeldeutige These bildet den Ausgangspunkt. Dilet-
tanten-, Amateur- und Laientheater werden durch die Zeiten oft als mangelhaft markiert. Für eine
(bürgerliche) Schauspielkunst der ‚Menschendarstellung‘ und das Ziel der Menschenbildung durch
Theater werden sie gar als schädlich ausgewiesen. Ende des 19. Jahrhunderts formieren sich erste
Privattheater und Dilettantenbühnen zum organisierten Vereinstheater. Ihr bevorzugtes Theaterspiel
sind Praktiken des Komischen. Aber welche anthropologischen Konzepte verbinden sich damit?
Lässt sich komisches Theater von Amateuren in historischer Perspektive als Strategie lesen, der An-
rufung durch das herrschende Kunsttheater zu entkommen? Folgt es Ansätzen einer Selbstreprä-
sentation zwischen dem Eigenen und dem Fremden? Entfalten sich im und durch komisches Theater
Praktiken der Selbstermächtigung und Resilienz? Führen die komischen Praktiken zu einer Gegen-
erzählung, Unterwerfung oder Affirmation des bürgerlichen Theaterbegriffs und des damit verbun-
denen Menschenbildes?
    Nach einer ersten theoretischen Orientierung werden diese und daran anschließende Fragen nach
der Macht der Repräsentation anhand unterschiedlicher historischer Konstellationen untersucht. Da-
bei stehen die Materialien der Publikation des CCT „Fremde spielen“ ebenso zur Diskussion wie
„Anleitungen für Dilettanten“, Programmatiken des Vereinstheaters in der Weimarer Republik oder
transkulturelle Perspektiven im Volkstheater und einer postmigrantischen Gegenwart. Darüber hinaus
wird die Teilnahme am internationalen Festival „Theaterwelten“ (17. bis 20. Juni 2021 in Rudolstadt)
mit seinem Fokus auf Männlichkeitsbilder im Amateurtheater ermöglicht und ist digital oder vor Ort
erwünscht.

Zur Person:
Stephan Schnell studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Anschließende Regiearbeiten
haben ihn an Staats- und Stadttheater u.a. in Oldenburg, Ingolstadt, Coburg und Erlangen geführt.
Parallel dazu war er als Workshopleiter bzw. künstlerischer Berater in Projekten der politischen und
kulturellen Jugendbildung mit den Schwerpunkten Migration, Europa und Globaler Süden engagiert.
Seit 2011 arbeitet er als stellv. Geschäftsführer für den Bund Deutscher Amateurtheater e.V. Als
Referent für Bildung und Internationales gehört dort u.a. die Entwicklung von Förder- und Festival-
formaten zu seinem Aufgabengebiet. Seit 2016 ist er Vorstandsmitglied des europäischen Kinder-
und Jugendtheaternetzwerkes EDERED. Parallel ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am CCT in
den Forschungsprojekten „Fremde spielen. Amateurtheater als Medium informeller und non-formaler
transkultureller Bildung“ bzw. „HeimatWeltBühne. Amateurtheater in peripheren Räumen Ost-
deutschlands“ (Leitung jeweils Prof. Dr. Günther Heeg).

                                                  15
Schwerpunktmodul 3 (03-TWL-0208)
                                            Transmedialität
                           modulverantwortlich: Prof. Dr. Patrick Primavesi
                        Prüfungsleistung: Referat mit schriftlicher Ausarbeitung
                                          Leistungspunkte: 10

Prof. Dr. Patrick Primavesi
Vorlesung
TANZ DIGITAL: WECHSELVERHÄLTNISSE ZWISCHEN TANZ- UND MEDIENGESCHICHTE
Donnerstag       11-13 Uhr  zunächst digital (Link wird noch bekannt gegeben)
Beginn: 15.04.2021

In diesem Semester werden einige Lehrende des Instituts beteiligt sein am Projekt „Tanz digital“ des
Verbunds Deutscher Tanzarchive (VDT) gemeinsam mit dem Dachverband Tanz und einer Reihe
von Tanzensembles und -gruppen. Dabei geht es um innovative Formen für die Dokumentation und
Präsentation von Tanz auf einer neu zu entwickelnden Online-Plattform. Die im Projekt geförderten
Produktionen werden mit den Möglichkeiten der Aufzeichnung und digitalen Wahrnehmbarkeit von
Tanz experimentieren, zum Teil auch mit Bezug auf tanz- und mediengeschichtliche Entwicklungen.
So wird das Projekt insgesamt daran arbeiten, zeitgenössischen Tanz einer breiten Öffentlichkeit auf
neue Weise zugänglich zu machen und gleichzeitig die Bedeutung der Archive als eines kulturellen
Gedächtnisses von Tanz zu veranschaulichen. Dafür sollen auf der Plattform auch ausgewählte Doku-
mente und Medieninhalte aus den beteiligten Tanzarchiven gezeigt und mit fachwissenschaftlichen
Texten sowie mit journalistischen Beiträgen verknüpft werden. Von Leipzig aus wird bis Ende des
Jahres die redaktionelle Bearbeitung von Themenschwerpunkten und Kontexten für dieses Projekt
koordiniert.
    Die Vorlesung zum Thema „Wechselverhältnisse von Tanz und Medientechnologien in Ge-
schichte und Gegenwart“ wird diese Redaktionsarbeit begleiten, d.h. die Dokumentation der im Rah-
men von „Tanz digital“ geförderten künstlerischen Projekte inhaltlich reflektieren und in theoretische
und historiographische Zusammenhänge stellen. Dabei geht es besonders um Prozesse des Wieder-
holens, Erinnerns, Dokumentierens und Präsentierens von Tanz in analogen und digitalen Medien.
Nach Möglichkeit werden zu einigen Vorlesungsterminen auch Gäste eingeladen, die aus ihrer Mit-
arbeit am Gesamtprojekt oder aus den einzelnen künstlerischen Projekten berichten.

Dr. Janine Schulze-Fellmann
Seminar
TANZ/BILDER –
VON DER AFFINITÄT ZWISCHEN BÜHNENTANZ UND BILDENDER KUNST (19.-21. JH.)
Montag      13-15 Uhr      zunächst digital (Link wird noch bekannt gegeben)
Beginn: 12.04.2021

Bühnentanz und die bildenden Künste begeben sich immer wieder in einen Dialog und stehen in einer
engen Wechselbeziehung. Schauen wir zurück, so stoßen wir immer wieder auf regelrechte Hoch-
Zeiten, in denen Tanz, Malerei und Bildhauerei eine besondere Affinität füreinander aufweisen. Das
betrifft zudem meist Zeiten, in denen sich in beiden Kunstfeldern neue Ästhetiken und innovative
Techniken zu etablieren suchen. Parallelen aber eben auch vielfältige transdisziplinäre Überschnei-
dungen lassen sich hier ausmachen. Die Inhalte des Seminars konzentrieren sich auf die Zeit vom 19.
Jh. bis ins 21. Jh. Anhand von ausgewählten Künstler*innen und ihren Werken/Stücken werden die
Studierenden das jeweilige, ganz spezifische Interesse der Künste /Künstler*innen aneinander analy-
sieren (u.a. Dégas/Romantisches Ballett, Rodin/Duncan, Kirchner/Wigman/Palucca, Bauhaus/
Schlemmer, (Performance)Kunst des 21. Jh.). Die Teilnehmenden lernen ihren Blick für kulturelle

                                                   16
Phänomene zu schulen und die vielfältigen künstlerischen Inszenierungen tanzender Körper im Kon-
text zeitgeschichtlicher und gesellschaftspolitischer (Körper)Diskurse zu lesen.

Empfohlene Literatur:
Sparti, Barbara/Van Zile, Judy (Ed.) Imaging Dance. Visual Representations of Dancers and
Dancing, Hildesheim: Olms Verlag 2011.

Dr. Micha Braun
Seminar
DOKUMENT, ARCHIV, FAKE – MEDIEN UND PRAKTIKEN DER BEGLAUBIGUNG
IN ‚DOKUMENTARISCHEN‘ THEATER- UND KUNSTFORMEN
Dienstag       15-17 Uhr  zunächst digital (Link wird noch bekannt gegeben)
Beginn: 13.04.2021

Das Seminar widmet sich dokument- bzw. objektbezogenen Praktiken von Theater- und Perfor-
mancekünstler*innen, die insbesondere in den geschichtlichen Narrativen vor und nach 1989 nach
Kontinuität und Diskontinuität in den Darstellungsformen von neuer und alter Ordnung, von Ver-
gangenem und Gegenwärtigem suchen. In einer Geste der (vermeintlichen) Beglaubigung von ge-
schichtlichen ‚Fakten‘ und historiographischen Narrativen durch das Heranziehen von res gestae,
also materiellen Gegebenheiten und Zeugnissen der Vergangenheit, suchen viele Künstler*innen der
Gegenwart nach einem haptischen Zugriff auf die Geschichte. Dabei wird jedoch immer wieder deut-
lich, dass eine solche Aneignung und darstellende Verfügbarmachung von Realität und Geschichte
nur schwer möglich ist, sondern vielmehr Strategien einer „mimetischen Annäherung“ (G. Didi-
Huberman) notwendig sind, die immer schon Praktiken der Übertragung und Übersetzung darstellen.
     Anhand von Strategien und Medien der Dokumentation, des Archivierens sowie des Fakens wer-
den Praktiken ins Auge gefasst, die im Theater- wie im weiteren künstlerischen Kontext die her-
kömmlichen Ästhetiken eines dramaturgisch-narrativen Geschichtsverständnisses hinterfragen und
die besondere Medialität und Materialität von Dokumenten, Objekten und Körpern ins Spiel bringen.
In affirmierender oder distanzierender Weise werden dabei bestehende Diskurse, Symbole und Welt-
bilder auf ihre sinnlich-spektakulären wie ihre kognitiv-sinnhaften Dimensionen hin untersucht und
neu gewertet. Nach Möglichkeit werden im Laufe des Seminars auch Aufführungs- und Ausstellungs-
besuche stattfinden. Die Veranstaltung beginnt jedoch zunächst digital per Zoom.

Dr. Isa Wortelkamp
Seminar
SUCHEN, FINDEN UND TEILEN:
ANALOGE UND DIGITALE BILDERSAMMLUNGEN DER TANZGESCHICHTE
Montag      10-13 Uhr (14tägig) zunächst digital (Link wird noch bekannt gegeben)
Beginn: 19.04.2021

Eine Geschichte des Tanzes ist nicht ohne jene Bilder zu denken, die mit der Etablierung der Tanz-
fotografie Ende des 19. Jahrhunderts von Tänzerinnen und Tänzern entstanden sind. Bis heute kursie-
ren sie auf Online-Portalen von Bildarchiven (z.B. Digital Collections der New York Public Library,
Prometheus-Bildarchiv) und kommerziellen Bilderdiensten (z.B. Getty Images, Ullstein), in Such-
maschinen (z.B. Google, Ecosia) und in den sozialen Medien (z.B. Instagram, Pinterest). Bilder
werden gesucht, gefunden, ge- und verteilt. Dabei ist dieses Phänomen nicht neu: Eng verbunden mit
der Entstehung der Tanzfotografie als eigenständiger Kunstform sind ihre Veröffentlichung und Ver-
breitung in unterschiedlichen Publikationsmedien wie etwa dem Sammelalbum. Tanzfotografien
wurden als Zigaretten- und Schokoladenbilder erstanden, gesammelt und getauscht, etwa so wie wir
es heute von Fußballsammelkarten kennen.

                                                  17
Das Seminar untersucht das Phänomen der tanzfotografischen Bildersammlungen hinsichtlich
der jeweiligen Erscheinungsformen und -medien sowie den damit verbundenen Praktiken. Dazu zählt
auch der wissenschaftliche Umgang mit fotografischen Dokumenten im Internet, der zu einem festen
Bestandteil der Arbeitsweisen in der Tanz- und Theaterforschung geworden ist.
     Neben gemeinsamer Lektüre und Referaten bezieht das Seminar die Recherche und Doku-
mentation von eigenen Bildersammlungen des Tanzes ein, die sich auch in einem digitalen Semester
praktisch umsetzen lassen.

Literatur:
Blume, Judith (2019): Wissen und Konsum. Eine Geschichte des Sammelbildalbums 1860-1952,
Göttingen: Wallstein Verlag.
Gerling, Winfried; Holschbach, Susanne; Löffler, Petra: Bilder verteilen. Fotografische Praktiken in
der digitalen Kultur, Bielefeld: Transcript 2018.

                               Vertiefungsmodul 1 (03-TWL-0306)
                                          Theaterkulturen
                          modulverantwortlich: Jun.-Prof. Dr. Ingo Rekatzky
                               Prüfungsleistung: mündliche Prüfung
                                       Leistungspunkte: 10

Jun.-Prof. Dr. Ingo Rekatzky
Seminar
SCHLÜSSELPHÄNOMEN MASKE: TRANSDISZIPLINÄRE UND TRANSKULTURELLE ZUGÄNGE
Mittwoch         11-13 Uhr   zunächst digital (Link wird noch bekannt gegeben)
Beginn: 14.04.2021

Studierenden, die das Szenische Projekt mit Gardi Hutter belegen, wird die Teilnahme an dieser
Lehrveranstaltung empfohlen.

Moderne, westlich geprägte Gesellschaften erscheinen – sieht man einmal von Atemschutzmasken
ab – weitgehend maskenlos. Aus anthropologischer Perspektive handelt es sich bei Maske jedoch um
ein Schlüsselphänomen: Masken dien(t)en in Festen, Riten und Bräuchen nahezu aller Kulturen als
Erscheinungen des Anderen, des Heiligen und Möglichkeit zur Kontaktaufnahme mit Göttern, Geis-
tern, Dämonen oder Toten. In der europäischen Theaterkunst waren Masken bzw. Maskenfiguren
zudem über mehrere Jahrhunderte ein elementares Mittel des schauspielerischen Erzählens. Mit der
Propagierung der Selbstidentität des Individuums erfährt Maske allerdings im Zivilisationsprozess
einen grundlegenden Wandel zu einem Objekt der – offensiven oder defensiven – Täuschung: Die
weinende und die lachende (Gesichts-)Maske ist heutzutage oft nicht vielmehr als das referenzlose
Emblem eines maskenlosen Theaters.
    Die Lehrveranstaltung fokussiert Maske aus einer transkulturellen Perspektive und im Zusam-
menspiel verschiedener Disziplinen wie bspw. Anthropologie, Ethnologie, Kulturwissenschaft und
Theaterwissenschaft. Neben historischen und gegenwärtigen Positionen zu Maske in Fest, Ritual und
Theater wird deshalb ein Schwerpunkt auf den Themenkomplex Maske und Subjektkonstitution bzw.
Subjektgenese gelegt. Und nicht zuletzt sollen in der Lehrveranstaltung auch praktische Zugänge zu
gegenwärtigen Maskenpraktiken (Gardi Hutter, Compania Sincara) eröffnet werden.

                               Vertiefungsmodul 1 (03-TWL-0306)
                                          Theaterkulturen
                          modulverantwortlich: Dr. Janine Schulze-Fellmann
                               Prüfungsleistung: mündliche Prüfung
                                       Leistungspunkte: 10

                                                  18
Dr. Janine Schulze-Fellmann
Seminar
CROSSING THE STRAIGHT? – CROSSCASTING IN TANZ, THEATER UND FILM (16.-21. JH.)
Dienstag        9-11 Uhr    zunächst digital (Link wird noch bekannt gegeben)
Beginn: 13.04.2021

Welche inszenatorischen Interessen stehen hinter der Wahl eines Crosscastings? Welche Zwänge
(z.B. der weitestgehend bis ins 17. Jh. praktizierte Ausschluss von Frauen auf den Ballettbühnen),
welche politischen Absichten motivieren/verhindern ein Crosscasting? Wie nehmen wir Körper und
Geschlecht im Crosscasting wahr? Führt eine ‚Verunklarung‘ geschlechtlicher Kategorien zu einer
‚Aufweichung‘ stereotyper Geschlechterbilder und/oder gesellschaftlicher Normierungen, zugunsten
einer Diversität? Oder wird am Ende durch den Kunstgriff des Crosscasting nicht vielmehr die Bina-
rität der Geschlechter besonders betont und Differenz bestätigt?
     Die Teilnehmer*innen diskutieren in diesem Vertiefungsmodul historische bis zeitgenössische
Formen des Geschlechtertauschs oder der Diversifizierung von Geschlecht in unterschiedlichsten
Genres und Inszenierungsformaten. Die in Szene gesetzten Körper – in Tanz, Theater, Mode, Musik-
video oder Werbung – stehen dabei im Fokus. Die Studierenden lesen und diskutieren Texte, die sich
im weitesten Sinne mit dem Phänomen des Crosscastings auf der Bühne, im Film, in der Werbung
oder Mode auseinandersetzen (sowohl historisch als auch zeitgenössisch). Gemeinsame Videoana-
lysen schulen den Blick für genderspezifische Bewegungsinszenierungen. Das gemeinsame Reden
darüber trainiert das Übersetzen von Bewegung in Sprache.

Empfohlene Literatur:
Senelick, Laurence: The Changing Room – Sex, Drag and Theatre, London/New York: Routledge
2000.

                                Vertiefungsmodul 2 (03-TWL-0307)
                  Forschungs- und Praxisfelder transdisziplinärer Theaterwissenschaft
                        modulverantwortlich: Jun.- Prof. Dr. Veronika Darian
                                Prüfungsleistung: mündliche Prüfung
                                         Leistungspunkte: 10

Jun.- Prof. Dr. Veronika Darian & Jascha Riesselmann, M.A.
Seminar
#EMPATHIE (ALS KÜNSTLERISCH-WISSENSCHAFTLICHES FORSCHUNGSFELD)
Donnerstag       13-15 Uhr      zunächst digital (Link wird noch bekannt gegeben)
Beginn: 15.04.2021
Teilnehmerbeschränkung: Bachelor: 10 Plätze; Master: 10 Plätze

Das Seminar lädt ein zu künstlerisch und/oder wissenschaftlich forschenden Auseinandersetzungen
mit dem Themenfeld Empathie. Ausgangspunkt, Materialbasis und konkreter Kontext ist das Biele-
felder Doppelfestival PLAY! WILDwest, das vom 22.-25.06.2021 das PLAY! Festival junges Theater
mit dem WILDwest Seniorentheatertreffen NRW zu einem digitalen Festivalevent verbindet. Unter
dem übergreifenden Thema „Empathie“ lassen sich entsprechend unterschiedlichste Bezüge knüpfen
zu Fragen, die Alter(n) und Jugend, intergenerationelle Beziehungen, Theater von und mit Ama-
teur*innen, Theater als (inter- oder trans-)kulturelle Bildung, aber auch Diversität und Diversifizie-
rung unserer Gesellschaft, soziales Miteinander und vieles mehr umfassen. Geplant ist eine Zusam-
menarbeit mit Studierenden des Masterstudiengangs „Szenische Forschung“ der Ruhr-Universität
Bochum, mit denen die Studierenden des Leipziger Instituts gemeinsam eingeladen sind, sich dem
höchst aktuellen und gesellschaftlich relevanten Thema „Empathie“ in eigenständig erarbeiteten
künstlerischen und/oder wissenschaftlichen Projekten anzunähern, die dann im Rahmen des Festivals

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digital realisiert und präsentiert werden sollen. Dabei sollen Bezugnahmen und Verhältnisse zum
bzw. Kommunikation und Austausch über das Thema im Vordergrund der formal freien Auseinan-
dersetzung stehen.
    Der Besuch des digitalen Festivals PLAY! WILDwest 2021 vom 22.-25.06.2021 ist für die
Lehrveranstaltung obligatorisch. Sollten Sie sich wegen der Teilnehmerbegrenzung nicht über Tool
oder Almaweb für die Lehrveranstaltung anmelden können, aber trotzdem Interesse haben, melden
Sie sich bitte unter darian@uni-leipzig.de.

                                Vertiefungsmodul 2 (03-TWL-0307)
                  Forschungs- und Praxisfelder transdisziplinärer Theaterwissenschaft
                               modulverantwortlich: Dr. Micha Braun
                                Prüfungsleistung: mündliche Prüfung
                                         Leistungspunkte: 10

Dr. Micha Braun
Seminar
RETRO/TOPIA? VERHANDLUNGEN VON VERGANGENHEIT UND GEGENWART IM THEATER UND DEN
KÜNSTEN NACH DEM ‚ENDE DER GESCHICHTE‘
Donnerstag     15-17 Uhr  zunächst digital (Link wird noch bekannt gegeben)
Beginn: 15.04.2021

Noch 2014 hat der französische Soziologe Michel Maffesoli die Erfüllung der Postmoderne in einer
emphatischen Überwindung der rationalen Geschichtsordnung ausgerufen: Die Gesellschaften der
Gegenwart würden sich in quasi geschichtslose, neotribalistische Kleincommunities auflösen, die
keines identitären, kollektiven Geschichtsbildes mehr bedürften (Le temps reviant, 2010, dt. 2014).
Bereits 2016 aber wurde mit der Wahl Donald Trumps zum amerikanischen Präsidenten die zentrale
Figur eines ‚Dramas der Geschichte‘ reaktiviert, die uns (nicht erst) seitdem in den Nachrichten und
der Populärkultur ebenso wie im Theater, im Film und in der Wissenschaft verfolgt. Der polnisch-
britische Soziologe Zygmunt Bauman hat das in den politisch-populistischen Praktiken der Gegen-
wart propagierte nostalgische Geschichtsbild einer vergangenen großen Zeit, die es wiederzugewin-
nen gelte („make … great again“), ein retrotopisches genannt (Retrotopia, 2017).
     Was aber macht eine zyklische oder rekursiv-bemächtigende Zeitvorstellung mit unseren ge-
wohnten Denkmustern von Aufklärung, Fortschritt und rationalem Individuum? Wo bleibt vor lauter
Wiederkehr die Vorstellung einer offenen und noch ungeschriebenen Zukunft? Und wie weit trägt
tatsächlich der Anspruch einer ›Verfügbarkeit‹ von Geschichte und Gegenwart in Zeiten globaler
Unsicherheit?
     Im Seminar wird es um verschiedene Aneignungen oder Anrufungen der Vergangenheit, der
Gegenwart und der Zukunft im Theater wie den bildenden Künsten seit 1990 gehen; von klassischen
Drameninszenierungen über neue Produktionsformate zur Auflösung der Schaubühnenanordnung bis
hin zur Re-Performance; von musealer und medialer Repräsentation der Geschichte über filmische
Rekonstruktionen bis hin zu interaktiven Environments. Erwartet wird die Bereitschaft, selbsttätig zu
Künstler*innen und ihren Arbeiten zu recherchieren und zugleich gemeinsam über gemachte Erfah-
rungen zu sprechen. Nach Möglichkeit werden auch Aufführungs- und Ausstellungsbesuche statt-
finden. Die Veranstaltung beginnt jedoch zunächst digital per Zoom.

                              Theorie-Praxis-Transfer (03-TWL-0204)
                               modulverantwortlich: Dr. Melanie Gruß
                       Projektarbeit: Präsentation mit schriftlicher Ausarbeitung
                                          Leistungspunkte: 10

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Dr. Melanie Gruß
Seminar
DIE INSTITUTIONALISIERUNG DER FREIEN SZENE.
VON PRODUKTIONSHÄUSERN, NETZWERKEN UND MODELLEN DER KOOPERATION
Dienstag       13-15 Uhr    zunächst digital (Link wird noch bekannt gegeben)
Beginn: 13.04.2021

Das Seminar möchte ausgehend von der seit den 1960er Jahren in Europa und Deutschland sich voll-
ziehenden Etablierung und Ausformung der Freien Szene aktuelle Produktions- und Arbeitsweisen
im Bereich der freien darstellenden Künste aufzeigen und untersuchen. Neben der historischen Auf-
arbeitung stehen dabei v.a. theaterästhetische Ansätze, Fragen der künstlerischen Selbstorganisation,
kulturpolitische Strategien und Entwicklungen der Förderlandschaften in ihrem Zusammenspiel im
Fokus. Besonders seit den 1990er Jahren haben sich daraus in Abgrenzung zu Stadt- und Staats-
theatern institutionelle Strukturen wie Produktionshäuser, Künstlerkollektive und Netzwerke heraus-
gebildet, die im Seminar praxisnah und modellhaft analysiert werden sollen. Dabei geht es auch um
Fragen nach der Zukunft der Freien Szene, die vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Corona-
Pandemie einem besonderen Stresstest unterzogen ist. Geplant ist die gemeinsame Auseinanderset-
zung auch durch den Einbezug externer Expert*innen aus der künstlerischen und kulturpolitischen
Praxis. Ergebnisse und weiterführende Fragestellungen werden am Ende des Semesters in einer Ar-
beitstagung im Rahmen der das Semester abschließenden Projektwoche zusammengeführt und mit
zu den erarbeiteten Themenfeldern geladenen Gästen diskutiert.

                              Theorie-Praxis-Transfer (03-TWL-0204)
                           modulverantwortlich: Prof. Dr. Patrick Primavesi
                       Projektarbeit: Präsentation mit schriftlicher Ausarbeitung
                                          Leistungspunkte: 10

Anja-Christin Winkler
Projektseminar
Flugversuche: Brechts Lehrstück hybrid
Terminplanung:
Eröffnungsseminar: 23.4., 17-21 Uhr und 24.4., 11-15 Uhr
Aufgabenverteilung für Weiterarbeit: 7.5., 17-21 Uhr und 8.5., 11-15 Uhr
Intensivwoche: 1.-5.6., jeweils ab 15 Uhr
Abschlussbesprechung: 11.6., 17-20 Uhr
Evtl. Wiederaufnahme zur Projektwoche: Ende Juli

zunächst digital (Link wird noch bekannt gegeben), später evtl. auch auf der Probebühne
Maximal 15 Studierende der Theaterwissenschaft

Zum Festival Deutsche Kammermusik Baden-Baden im Juli 1929 wurde Bertolt Brecht eingeladen,
mit zwei Stücken zu den beiden Programmschwerpunkten „Komposition für den Rundfunk“ und
„Gemeinschaftsmusik“ beizutragen. Zusammen mit den Komponisten Kurt Weill und Paul Hinde-
mith entstanden so das Radioexperiment Der Lindberghflug und das Lehrstück als musikpädago-
gisches Theater-Experiment. Beide Stücke beziehen sich auf die ersten Versuche, den Atlantik mit
einem Motorflugzeug zu überqueren: Charles Lindbergh gelang ein Nonstopflug von New York nach
Paris, Charles Nungesser und François Coli flogen von Frankreich aus, erreichten ihr Ziel aber nicht,
sind vermutlich abgestürzt. Das Thema von Flug und Absturz hat eine lange Vorgeschichte, bereits
in der antiken Mythologie, nicht nur in der Figur des Ikarus, sondern auch mit dem Halbgott Phaeton.
Der Sage nach bestand er darauf, den Sonnenwagen seines Vaters Helios zu führen. Er verliert jedoch
die Kontrolle und reißt die Erde in ein galaktisches Inferno, in ein „Mega-Global-Warming“. Der

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