Magazin3 - Das neue Fach Medien und Informatik ZKM-Tagung: ZLV
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Magazin Magazin des Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbands / Juni 2017 3 Das neue Fach Medien und Informatik ZKM-Tagung: Die Vorschau Einblicke in den SHP-Berufsalltag
LEHREN IST IHR LEBEN? Führungen in den Felslabors UNSERES AUCH. Vorträge und Diskussionen Verleih von Messgeräten etc. Wählen Sie aus unserem Schulangebot: www.nagra.ch/de/schulejugendportal.htm INE ONL E .ch U RS w. za l EK ww A LL Für Schule begeistern Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle Zürcher Arbeitsgemeinschaft für Weiterbildung der Lehrpersonen Hardstrasse 73, Postfach 280 Bärengasse 22 | 8001 Zürich | info@zal.ch | 044 205 84 90 5430 Wettingen Telefon 056 437 11 11 WEITERBILDUNG UND BERATUNG Pädagogische Hochschule Zürich Lehrmittelverlag Zürich éducation21 Beratungstelefon Das Fachgeschäft für Bildungsmedien und Schulmaterialien 043 305 50 50 Mo–Fr 15–18 Uhr beratungstelefon@phzh.ch Für Ihre Anliegen im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit an Volks- oder Berufs- fachschulen. phzh.ch/beratungstelefon Lernmedien-Shop Lagerstrasse 14 8004 Zürich Mo– Fr 9.00–18.30 h | Sa 9.00–17.00 h Telefon 043 305 61 00 www.lernmedien-shop.ch lernmedien-shop@phzh.ch
Editorial Spannend 4 Schnappschuss Als ausgebildeter Journalist interessierte es mich ganz beson- ders, wie denn nun das neue Fach «Medien und Informatik» 6 aussehen wird. Ich führte viele Gespräche und merkte, die Vor- Aktuelles aus der freude ist vorhanden, bei Lehrerinnen wie der porträtierten Geschäftsleitung Silvie Spiess, bei den Verantwortlichen für den Grundlagenkurs an der PH Zürich und auch bei denjenigen, die für die Infra- struktur zuständig sind. Allerdings zeigt die Recherche auch, die Rahmenbedingungen sind zurzeit noch nicht ideal. Lesen Sie dazu den Kommentar von ZLV-GL-Mitglied Christian Hugi. 18 ZKM-Tagung 2017 Die Sensation fand nicht statt. Die Initiative «Mehr Qualität – Elsbeth Stern und Ahmad eine Fremdsprache an der Primarschule» wurde mit gut 60 Pro- Mansour halten die beiden zent der Stimmen verworfen. Das Resultat ist noch ganz frisch, Hauptreferate an der ZKM- jetzt wo ich dieses Editorial schreibe. Die Gründe für den Miss- Tagung vom 20. September 2017 erfolg werden nun analysiert. Eine Volksinitiative starten, Un- im Volkshaus Zürich. terschriften sammeln, einen Abstimmungskampf führen – da- hinter steckt eine enorme Arbeit. Sicher gilt der Dank allen, die 8 mitgeholfen haben. Ob sich der ZLV allerdings so schnell wie- Das neue Fach «Medien der in ein solches Abenteuer stürzen wird? Ich lasse die Frage und Informatik» einmal so stehen. ZLV-Mitglied Silvie Spiess arbei- tet als pädagogischer Coach für Auch in diesem Heft lesen Sie viele Beiträge aus den Sektionen alle Themen rund um Medien und Mitgliedorganisationen. Geschrieben werden sie von enga- und Informatik an der Primar- gierten Lehrerinnen und Lehrern, die das Redaktionsteam die- schule Zentral in Volketswil. ses Magazins bilden. Gerne unterschätzt man die Arbeit, die hinter jedem Artikel steckt. Deshalb nochmals ein grosses Dan- keschön an «mein» Redaktionsteam, das mich und die Leserin- nen und Leser immer wieder mit tollen Insidergeschichten 26 überrascht. Brennpunkt Kindergarten Rückblick auf die Veranstal- tung vom 12. Mai 2017, die Roland Schaller von 350 interessierten Kinder- Redaktor ZLV-Magazin garten-Lehrpersonen besucht wurde. 10 Computer in der Schule Mit einer Blitzumfrage wollte der ZLV von seinen Mitgliedern erfahren, wie gut die Schul- Impressum ZLV-Magazin häuser ausgerüstet sind. Der Herausgeber: Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband (ZLV), Ohmstrasse 14, Schulpräsident von Bäretswil Postfach, 8050 Zürich, Tel. 044 317 20 50, Fax 044 317 20 59 und der Leiter der Winterthu- Redaktion: Roland Schaller, roland.schaller@zlv.ch rer SCHU::COM erzählen, wie Redaktion MO und Sektionen: Marion Heidelberger (Sektion Primarstufe I), Isabel Krähenmann (MLV), Thomas Schlegel (ZKM), Sylvia Stöckli (Sektion Begabungs- und Begabtenförderung), ihre Gemeinde das neue Fach meistern will. 30 Gabi Fink (VKZ), Monika Kuster-Bruderer (Sektion Handarbeit/Werken), Veranstaltungen für Olivia Rigert (Sektion Sekundarstufe) Druck und Versand: FO-Zürisee, 8132 Egg ZH Pensionierte und ZLV- Layout: Rahel Gasper, FO-Zürisee, 8132 Egg ZH Aktivmitglieder ab 60 Inserate: Zürichsee Werbe AG, 8712 Stäfa, Telefon 044 928 56 09, Fax 044 928 56 00, Anzeigenverkauf: Martin Traber, martin.traber@zs-werbeag.ch Titelbild: ZLV-Mitglied Silvie Spiess Abonnemente: Jahresabonnement Fr. 50.– (Foto: Roger Wehrli) ZLV-Magazin 3/17 3
Schnappschuss Aufgeräumte Stimmung trotz Niederlage bei der Fremdsprachen-Initiative Um 14 Uhr am Abstimmungssonntag 21. Mai ist die Sache klar: Die Zürcher Stimmberechtigten lehnen die Volksinitiative «Mehr Qualität – eine Fremdsprache an der Primarschule» mit 60,8 Prozent Neinstimmen ab. Das erweiterte Initiativkomitee macht sich auf den Weg ins Medienzentrum, für einen Schnappschuss reicht es noch: (v.l.) Dani Kachel, Präsident SekZH; Harry Huwyler, Präsident ZKM; Lilo Lätzsch, Präsidentin ZLV; Christian Hugi, GL ZLV; Kurt Willi, Präsident Abstimmungskomitee; Werner Wunderli, Präsi- dent Schule mit Zukunft; Hanspeter Amstutz, ehemaliger Kantons- und Bildungsrat. (Foto: Roland Schaller) Medien nach den grossen Veränderungen im Be- Lehrplan 21 Es brodelt ruf im grossen Tagi-Interview. 19.4.2017 Der Zeitplan sei zwar ambitioniert, aber Der Kindergärtnerinnenberuf – ein Teil- realistisch, findet der ZLV. Das gelte aber zeitjob? Und das ausgerechnet nachdem nicht für das neue Fach «Medien und In- die Kindergärten zum offiziellen Teil der formatik». In vielen Schulhäusern fehle Volksschule gemacht worden sind, weil die nötige Infrastruktur, sagt ZLV-Präsi- man ihre Schlüsselstellung für den künfti- dentin Lilo Lätzsch. 18.3.2017 gen Schulerfolg erkannt hat? Der VKZ hat genau diese Frage zum Thema einer Ver- IT-Kenntnisse anstaltung im Zürcher Volkshaus ge- ZLV-Präsidentin Lilo Lätzsch stimmt eini- macht. 14.4.2017 gen Kritikpunkten zu: «Mit der Digitali- sierung Schritt zu halten, ist schwierig.» Gerade was Computer oder Tablets ange- Rücktritt he, müssten gewisse Schulen stark aufrüs- Lilo Lätzsch war seit den 90er-Jahren ten. Sie stellt aber klar: «Viele der Proble- beim Zürcher Lehrerverband, die letzten Rücktritt II me wurden erkannt und man arbeitet 11 Jahre als Präsidentin. Nun gibt sie ihr «Bildlich gesprochen ist der Lehrer von daran, die Situation zu verbessern.» Amt ab. «Ich würde jedem empfehlen, der Kanzel gestiegen. Lehrerinnen und 6.5.2017 Lehrer oder Lehrerin zu werden», sagt sie Lehrer sind nicht mehr die unangefochte- im Interview. 8.4.2017 nen Autoritätspersonen. Ich finde das gut», antwortet Lilo Lätzsch auf die Frage ZLV-Magazin 3/17 4
Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband Mini-Fachtagung Zürcher Lehrerinnen- Grenzfragen des Lebens und Lehrerverband Ohmstrasse 14 Der ZLV führt in Zusammenarbeit mit «Forschung für Leben» eine Referat- Postfach Reihe durch, welche die folgenden drei Themen behandelt. Im Anschluss an 8050 Zürich jedes Referat gibt es jeweils Zeit für Fragen und Antworten. Telefon 044 317 20 50 sekretariat@zlv.ch www.zlv.ch Referat 1 - Tierversuche – muss das sein? Bislang gibt es noch keine Alternativen, welche alle Tierversuche ersetzen könnten. Wollen wir also den medizinischen Fortschritt nicht gefährden, braucht es weiterhin Tiere in der Forschung. Wie sind Tierversuche in der Schweiz geregelt? Was ist eine Güterabwägung? Welche Argumente sprechen für, welche gegen Tierversuche? ACHTUNG Referentin: Dr. Michaela Thallmair, Tierschutzbeauftragte der Universität Zürich Teilnehmerzahl ist begrenzt! Referat 2 - Auf dem Weg zum Wunschkind: Machbares, Wünschbares und Grenzen 1997 kamen in der Schweiz rund 400 künstlich gezeugte Kinder zur Welt. Heute sind es rund 2000 jährlich. Dies zeigt, dass die Entwicklung in der Fortpflanzungsmedizin stetig voran schreitet. Vieles ist heutzutage machbar, jedoch gibt es Grenzen und ethische Bedenken. In Zusammenarbeit Referentin: PD Dr. Ruth Stiller, Stv. Leiterin Kinderwunsch-Zentrum des Universitäts- mit «Forschung für Leben» Spitals Zürich Referat 3 - Moderne Landwirtschaft und Ernährungssicherheit im 21. Jahrhundert Die Erdbevölkerung nimmt zu, unser Planet bleibt aber gleich gross und die global verfügbare Ackerbaufläche nimmt wegen Überbauung und Übernutzung ab. Die land- wirtschaftliche Produktivität müsste sich verdoppeln, damit im Jahr 2050 jeder Mensch noch gleich viel auf dem Teller hat wie 1980. Kann die moderne Landwirtschaft diese Leistung erbringen? Wie kommen Produktivitätssteigerungen in der Landwirtschaft zustande? Gibt es eine Grenze der Produktivität? Referent: Dr. Hanspeter Schöb, admin. Direktor des Instituts für Pflanzen- und Mikrobiologie der Universität Zürich Datum Donnerstag, 28. September 2017 Zeit 18.00 – 20.30 Uhr inkl. Pause (Pro Referat ca. 30‘) Ort PHZH, Lagerstrasse 2, 8001 Zürich, Raum LAA-K020 Besonderes Inklusive Pausenverpflegung Unkostenbeitrag ZLV-/FfL-Mitglieder CHF 20.- Nicht-ZLV/FfL-Mitglieder CHF 40.- Anmeldung und Für ZLV-Mitglieder und Nichtmitglieder Fragen unter: sekretariat@zlv.ch/Tel. 044 317 20 50 Für Forschung für Leben-Mitglieder info@forschung-leben.ch/Tel. 044 365 30 93 Anmeldeschluss 22. September 2017 ZLV-Magazin 3/17 5
Aus der ZLV-Geschäftsleitung Tausende Sitzungen später: Ein Rückblick 17 Jahre durfte ich im ZLV mitarbeiten, davon 10 Jahre als Präsi- Immer in Erinnerung bleiben werden mir all die Leute, die ich dentin. War es eine erfolgreiche Zeit? Das sollen andere beurtei- durch meine ZLV-Funktionen kennengelernt habe. Es dürften len. In diesem Rückblick bin ich ganz die Mathematiklehrerin alles in allem über tausend sein, von denen viele Freunde gewor- und halte mich an konkrete Zahlen. Da vor 17 Jahren die elektro- den sind (andere auch weniger). Immerhin galt und gilt für fast nische Agenda noch nicht erfunden war, kann ich die genaue alle Kontakte aus dem Bildungsbereich, dass wir ein gemeinsa- Zahl an Geschäftsleitungssitzungen und anderen Sitzungen nicht mes Ziel hatten und haben: eine gute Schule. Das verbindet! eruieren. Doch über den Daumen gepeilt sass ich in mindestens Die 600 Wörter, die ich für diesen Text als Vorgabe erhielt, sind 600 GL-Sitzungen, bei den weiteren Sitzungen muss es in die fast aufgebraucht. Aber für einen grossen Dank an alle, die ir- Tausende gehen. Dasselbe gilt für die Zahl der Texte, Textfrag- gendwo und irgendwann mit mir unterwegs waren, muss es noch mente und Reden, die es in dieser Zeit zu entwerfen galt. reichen. Ich weiss, dass Geduld nicht zu meinen Tugenden ge- Das tönt jetzt nach sehr viel Kontinuität. Doch eigentlich waren hört. Das haben andere ausgeglichen, und gemeinsam konnten meine 17 ZLV-Jahre vor allem vom Wandel geprägt. Vor 17 Jah- wir 17 ereignisreiche Jahre gestalten und den Interessen der ren wurden die Einladungen für die GL-Sitzungen noch kopiert, Lehrpersonen Nachdruck verleihen. Meine Zeit als ZLV-Präsi- in Couverts gesteckt und zur Post gebracht. Irgendwann hielt dentin geht zu Ende, mögen die Nachfolger/-innen genauso viel dann das digitale Zeitalter Einzug. Heute sitzen an den Sitzungen Spass haben wie ich – denn ohne Freude übersteht man so viele alle online hinter dem Laptop. Vorbei sind auch die Zeiten, als Sitzungen nicht. ich Klarsichtfolien beschrieb; und die PPT-Präsentationen erstel- le ich auch nicht mehr wie zu Beginn selbst, sondern darf das an das professionelle ZLV-Sekretariat delegieren. Geblieben ist, dass die Leute meine Texte, Briefe und Mails selbst lesen müssen. Die Lösung, dass der ZLV die Texte schon gelesen verteilen kann, ist noch nicht gefunden. Dies ist vermutlich auch der Grund dafür, dass die Mitgliederzahl nicht signifikant gestie- gen ist. Für dieses Thema bleibt über meine Zeit hinaus mein Leitmotto gültig: Der ZLV bleibt dran! Persönlich frage ich mich zurzeit schon, was ich künftig am Sonntagmorgen machen werde, der bisher ganz dem ZLV gewid- met war. Wahrscheinlich werde ich Bücher lesen – das war bis anhin nur in der unterrichtsfreien Zeit möglich. Vielleicht werde ich auch an meinen Kompetenzen arbeiten, sobald ich das Lilo Lätzsch schwerst LP-21-belastete Wort wieder hören kann. ZLV-Präsidentin Aktuelles aus der Geschäftsleitung Antrittsbesuch der neuen HfH-Rektorin ren Traktandenlisten. Der Beschäftigungsgrad der Kindergarten- Mit grosser Freude begrüssten wir Prof. Dr. Barbara Fäh, die lehrpersonen im neuen Berufsauftrag ist zurzeit ein brennendes neue Rektorin der HfH zu einem spannenden Austausch. Wir Thema. diskutierten angeregt aktuelle Schulentwicklungen und Projekte und durften feststellen, dass wir an etlichen gleichen Themen Fokus starke Lernbeziehungen dran sind. Zudem besprachen wir Bereiche, in denen wir uns ge- In drei Etappen ab 2013 startete der Schulversuch «Fokus starke genseitig unterstützen können. Lernbeziehungen» FSL mit dem Ziel, die Zahl der an einer Klasse arbeitenden Lehrpersonen zu reduzieren. Ein Fazit über die ge- Neuer Berufsauftrag machten Erfahrungen ist sicherlich noch zu früh, auch wenn da- Der neue Berufsauftrag wird nicht nur in den Schulhäusern mo- rüber natürlich bereits diskutiert wird. Mit grosser Neugierde mentan heiss diskutiert, sondern steht fast immer auch auf unse- verfolgen wir jedenfalls den weiteren Verlauf des Versuchs, der ZLV-Magazin 3/17 6
Aus der ZLV-Geschäftsleitung bis ins Schuljahr 18/19 andauert, und sind äusserst gespannt auf Brigitte Steimen und von der DASSOZ-Geschäftsstelle Frau Lisa die Evaluation dessen. Binder. Neben den gegenseitigen Vorstellungen der Verbände er- gaben sich schnell interessante Fragen und angeregte Diskussio- ZLV-Vertretungen in diversen Gremien nen unter anderem über den Lehrplan 21. Um in all den unterschiedlichen Kommissionen, Arbeits- und Begleitgruppen, runden Tischen etc. als Verband gut vertreten zu sein, dürfen wir auf viele engagierte Mitglieder zählen. Diese tauschen sich sowohl im Vorfeld wie auch im Anschluss kurz mit der GL aus. Selbstverständlich gibt es auch in dieser Aufgabe Be- darf nach einem Ersatz für eine Sitzung oder hie und da perso- nelle Wechsel. Insbesondere wenn das Ende des Schuljahres naht, ist es Zeit für die GL zu prüfen, ob für das kommende Schuljahr alle Posten passend besetzt sind. Gespräch mit DASSOZ Vom Dachverband der sozial- und sonderpädagogischen Orga- Daniel Rutz nisationen im Kanton Zürich besuchten uns deren Präsidentin ZLV-Geschäftsleitung Eine schöne Tradition: Der ZLV gratuliert mit Rosen Der ZLV gratuliert jeweils den angehenden Lehrerinnen und Lehrern zu ihrem Abschluss mit einer Rose, überbracht von einem GL-Mitglied. An der Diplomfeier der Sekundarstufe I vom 12. April gratulierte Christian Hugi im Namen des ZLV den neuen Be- rufskolleginnen und -kollegen. (Foto: PHZH) ZLV-Magazin 3/17 7
Thema So gelingt aktive Medienbildung ZLV-Mitglied Silvie Spiess arbeitet konkreten Alltag. Und das geht so: Eine staltung, Medienbildung, allenfalls sogar als pädagogischer Coach für alle Unterstufenklasse behandelt das Thema Englisch ab. Die Idee: Die Jugendlichen Themen rund um Medien und Infor- Schmetterlinge. Die Kinder recherchie- treffen ihren Star. Dazu erfinden sie eine matik an der Primarschule Zentral ren, wie Schmetterlinge aussehen, sie Geschichte, wo sie ihrem Star begegnen in Volketswil. Viele Lehrerinnen und schauen sich vielleicht ein Sachbuch oder könnten, was dabei passiert etc. Danach Lehrer würden schon heute einige einen Youtube-Film an, sie gestalten selbst wird die Geschichte in einen Fotoroman der Kompetenzen des neuen Moduls Schmetterlinge und setzen eine kleine umgesetzt. «Die Kinder machen das sehr «Medien und Informatik» unterrich- Geschichte als Trickfilm mit digitalen gerne», erzählt Silvie Spiess. ten, ohne sich dessen bewusst zu Medien um. «Das Trickfilmprojekt dauert sein, weiss die langjährige Expertin. zwei Doppellektionen und schult viele Pädagogisches Coaching verschiedene Kompetenzen», sagt die aus- und Beratung «Meine Trickfilmprojekte kommen bei gebildete Primarlehrerin. Die Fachexpertin mit vielfältigem beruf- den Kindern und den Lehrpersonen sehr Oder das Projekt «Fotoroman», es dauert lichem Hintergrund unterrichtet seit gut an», erzählt Silvie Spiess aus ihrem etwa eine Woche und deckt Sprache, Ge- 21 Jahren auf verschiedenen Stufen, aktu- ZLV-Magazin 3/17 8
Thema sen, wovon ich spreche.» Ihre Aufgabe mir auch ‹Computer Science Unplugged›. umschreibt Silvie Spiess so: «Ich bin zu- Dies sind vielfältig gestaltete Aufgaben, ständig für die pädagogische ICT-Bera- die das informatische Denken fördern, tung für alle Themen rund um Medien ohne dass ich dazu einen Computer brau- und Informatik. Den technischen Support che. Das hat mich sehr fasziniert. Zudem erledigt jemand anderes.» empfehle ich allen Schulklassen die Teil- Ihr Interesse für die Möglichkeiten des nahme am Mini-Biber bzw. Informa- Computers stammt noch aus ihrer Ausbil- tik-Biber.» dungszeit. Damals machte sie ein Prakti- Und noch ein Wort zur Ausrüstung: Im kum in einer Schule für cerebral gelähmte Schulhaus Zentral in Volketswil gibt es Kinder. «Für diese Kinder ist der Compu- zwei bis vier Geräte pro Schulzimmer. Zu- ter ein wichtiges Instrument, vielfach sätzlich stehen Laptop- und iPad-Kisten auch, um überhaupt kommunizieren zu zum Ausleihen zur Verfügung. «Ich höre können. Das hat mich schon sehr beein- aus verschiedenen Schulen immer wieder druckt.» Bedenken: Wir haben nur vier Computer In Volketswil arbeitet Silvie Spiess mittler- im Schulzimmer, das geht doch nicht. weile seit zehn Jahren. Dafür hat sie zwei Und ich antworte dann jeweils: Das ist kommunale Wochenlektionen zur Verfü- doch ein guter Start!», sagt die überzeugte gung. Zu ihren Aufgaben gehören obliga- Medienexpertin. «Natürlich wäre es torische und freiwillige Weiterbildungen schön, wenn jedes Kind ein eigenes Tablet für Lehrpersonen. Daneben können die hätte. Es geht aber auch anders. Die Turn- Lehrer/-innen Coachings bei ihr buchen. halle hat man auch nicht immer zur Ver- Dabei geht es vor allem um Beratungen, fügung – und trotzdem funktioniert der wie ein Medienprojekt mit der Klasse rea- Turnunterricht.» lisiert werden kann. Immer wieder geht Im Moment freut sie sich auf die Eröff- sie aber auch in den Unterricht, um mit nung des neuen Lernarrangements «Me- der zuständigen Lehrer/-in zusammen ein dien und Informatik» des RDZ Rappers- Projekt durchzuführen. wil-Jona, das ab dem 6. November für interessierte Lehrpersonen und ihre Medien und Informatik Schulklassen offensteht. Der überfachliche Bereich «Medienerzie- hung und Schulinformatik» des noch gül- Text: Roland Schaller tigen Lehrplans veränderte sich zum Modul «Medien und Informatik» gemäss dem neuen Lehrplan 21 im Kanton Zürich enorm. «Früher standen Anwendungs- kompetenzen stärker im Zentrum. Also beispielsweise, wie füge ich ein Bild in ein Worddokument ein. Heute steht die Me- ell in der Primarschule Zentral in Volkets- dienbildung klar stärker im Zentrum», wil mit knapp 300 Primarschulkindern in beobachtet Silvie Spiess. Seit einiger Zeit 13 Klassen. Daneben betreut sie einen versucht sie ganz sanft auch die Informa- Auftrag bei der Fachstelle Bildung und tik in die Stunden einfliessen zu lassen. ICT der Bildungsdirektion Zürich, ist Dabei sei das Programmieren nur ein klei- Co-Autorin des Lehrmittels «Medien- ner Teil des umfassenderen Bereichs In- kompass» und war über elf Jahre als Do- formatik: «Viele Lehrpersonen sogar im zentin an der PH Zürich tätig. Gegenwär- Kindergarten und in der Unterstufe setzen tig unterrichtet sie am MAZ, der Schweizer schon Inhalte aus dem Lehrplan Informa- Journalistenschule in Luzern, und über- tik um, aber sie sind sich dessen gar nicht Fotoserie nimmt ab dem kommenden Schuljahr an bewusst.» der PH St. Gallen die Leitung des regiona- Silvie Spiess kennt sich mit den verschie- Fotograf Roger Wehrli besuchte eine len didaktischen Zentrums in Rappers- denen Angeboten gut aus. Hier drei Tipps Lektion von Silvie Spiess in der Pri- wil-Jona. von ihr: «Mich überzeugt ‹Hello Ruby›, marschule Zentral in Volketswil. Die Den Unterricht in Volketswil gibt sie aber das ist ein schön gemachtes Buch, das ins- entstandene Fotoserie begleitet das nicht auf: «Das Standbein in der Praxis ist besondere auch Mädchen ans Program- gesamte Thema dieses Magazins. für mich sehr wichtig, denn ich will wis- mieren heranführt. Besonders gut gefällt ZLV-Magazin 3/17 9
Thema ZLV-Blitzumfrage zur IT-Ausrüstung Zweihundert Lehrerinnen und Leh- • 6 bis 10 Geräte: 12 Prozent den Laptops aushilft, was allerdings mit rer machten bei der nicht repräsen- • mehr als 10 Geräte: 3 Prozent einigem Aufwand verbunden sei. Insge- tativen Blitzumfrage zum Thema • Alle haben ein Gerät: 6 Prozent samt darf man wohl sagen, dass die Stan- «Computer in den Schulen» mit. Immerhin: In über der Hälfte der Schul- dardlösung in den Schulzimmern aus ei- Die Resultate und Kommentare wi- häuser bewegt sich die Ausrüstung der nigen (stationären) Laptops besteht, zu derspiegeln die grosse Heterogeni- Schulzimmer zwischen zwei und fünf Ge- denen bei Bedarf zusätzliche Geräte hin- tät in den Schulzimmern, auch was räten. zugezogen werden können, die dem die IT-Ausrüstung anbelangt. Aufschlussreich sind auch die Resultate Schulhaus insgesamt zur Verfügung ste- auf die Frage, ob in den Schulhäusern zu- hen. Einen genauen Überblick hat niemand. sätzliche Computer zur Verfügung stehen. Und wie beurteilen die Lehrerinnen und Die Ausrüstung der Schulzimmer mit Bei dieser Frage waren Mehrfachantwor- Lehrer die Infrastruktur in den Schulhäu- Computern, Laptops, Tablets und anderen ten möglich. 30 Prozent gaben an, dass es sern? Eine Auswahl der Kommentare auf Geräten ist Sache der Gemeinden. Und in ihrem Schulhaus keine zusätzlichen der gegenüberliegenden Seite gibt einen hier herrscht eine grosse Vielfalt an Lö- Möglichkeiten gibt. Immerhin 23 Prozent Eindruck. Und die Grafik zeigt die Ein- sungswegen. Das zeigen auch die beiden sagen, dass es bei ihnen einen separaten schätzungen auf die Frage, ob das Schul- Porträts aus Bäretswil und Winterthur auf Computerraum gibt. Nur einzelne Lehr- haus für das neue Fach «Medien und In- den nächsten Seiten. personen antworten, dass die Schülerin- formatik» gut gerüstet sei. Auch hier Im April lancierte der ZLV eine nicht re- nen und Schüler ihre eigenen Geräte mit- gehen die Meinungen weit auseinander: präsentative Blitzumfrage unter seinen bringen dürfen. Optimist/-innen und Pessimist/-innen Mitgliedern. Die Resultate widerspiegeln Über 50 Prozent der Antworten verteilt halten sich in etwa die Waage. das bunte Bild. Auf die Frage, wie viele sich aber auf die Kategorie andere Lö- Geräte im eigenen Schulzimmer stehen, sungswege. Hier stehen Lösungen wie Text: Roland Schaller antworten die Lehrerinnen und Lehrer iPad-Koffer, Boxen mit Laptops oder gan- aus allen Stufen: ze Klassensets zum Ausleihen im Vorder- • kein Gerät: 9 Prozent grund. Verschiedene Lehrerinnen und • 1 Gerät: 9 Prozent Lehrer geben auch an, dass man sich ge- • 2 bis 5 Geräte: 61 Prozent genseitig mit den zur Verfügung stehen- ZLV-Magazin 3/17 10
Thema «Wenn Lehrpersonen nur auch so gut ausgerüstet wären wie Schulzimmer» Sechzig Lehrerinnen und Lehrer hinterliessen bei der Blitzumfrage einen Kommentar. Lesen Sie hier eine kleine Auswahl. «Das Problem wird an unserer Schule wohl eher die entsprechende Ausbildung seitens des Kantons sein und evtl. Proble- me bei der Stundenplangestaltung.» «Wir haben zwar ein iPad erhalten (müs- sen dies zu dritt und mit den Kindern tei- len), haben aber keinen Zugang zum In- ternet. Müssen wir es updaten, so muss das zu Hause geschehen.» ten damit sehr motiviert und wollen mit wird einfach gespart! Ich finde das sehr Üben kaum aufhören. Nun hat sich auch mühsam, da es auch auf unserer Stufe «Das System sollte zuverlässig und unkom- die IF/Daz-Lehrerin 2 Geräte privat ange- Möglichkeiten gibt, diese sinnvoll einzu- pliziert von einem Profisupporter gewartet schafft. Für den Unterricht wäre individu- setzen.» werden. Wenn etwas nicht funktioniert, alisierendes Üben mit Tablets viel einfa- möchte ich nicht erst komplizierte Auf- cher.» tragszettel ausfüllen. Ich bin Benutzerin «Wir haben bereits zwei ausgebildete und keine technische Mitarbeiterin. Auch Lehrpersonen mit der Zusatzqualifikation von meinem PC zuhause möchte ich prob- «Unsere Schule hat vor zwei Jahren neue PICTS und können zwei weitere für die lemlos auf die Daten zugreifen können.» Geräte angeschafft. Jede LP verfügt über MINT-Stunden ausbilden. Das Interesse einen persönlichen Laptop. Pro Schulzim- an der Ausbildung ist sehr gross.» mer hat es zudem ein iPad, einen Beamer «Ein Computerzimmer ist vorhanden, und 3 Schülerlaptops. Falls mehrere Kin- aber mit 12 bis 13 Klassen wird es sehr der mit Computer oder iPad arbeiten, «Wir haben zwar die Geräte, aber das eng! Eine vernünftige Anschaffung von steht uns der Computerwagen oder Netzwerk ist nicht stark genug. Es gibt im- Tablets oder Laptops wäre sehr wün- iPad-Koffer zur mobilen Verfügung. Ich mer wieder Probleme, die den Unterricht schenswert.» bin sehr zufrieden mit der Ausstattung, so erschweren. Da ich mich nicht darauf ver- kann man gut arbeiten.» lassen kann, arbeite ich nicht so gerne mit den Computern. Ich muss immer noch et- «Im Kindergarten besteht gar keine Infra- was für den Notfall vorbereiten.» struktur, obwohl auch da bereits Medien- «Die Infrastruktur mit maximal 3 Laptops bildung geplant ist. Sehr stossend ist, dass im Klassenzimmer ist viel zu gering. Wir es von Seiten VSA und PHZH nicht genü- haben kein Computerzimmer mit zusätz- «Damit der Computer wirklich gut integ- gend Ausbildungsangebote gibt. » lichen Geräten. Beamer sind ebenfalls nur riert werden kann, allfällige technische für beschränkten Bedarf da, der Mehrauf- Probleme und zu wenig Geräte abgefedert wand ist jedes Mal gross.» werden können, erscheint es sinnvoll zu «Die Frage ist eher: Wo nehme ich die Zeit sein, dass die Klassenlehrerin dieses Fach her, um am Computer zu arbeiten, wenn unterrichtet.» ich ihn nicht nur fürs Üben nutzen will.» «Die Hälfte der Computer ist privat.» «Die Weiterbildung der Lehrer in Sachen «Ich habe mir für die Schule ein privates «Obwohl auch wir im Kindergarten den Computer und Informatik, E-Wolke und iPad angeschafft. Es gibt sensationelle Umgang mit Medien im Lehrplan haben, so weiter müsste schulhausintern stärker iPad-Lernapps. Die Schüler/-innen arbei- besitzen wir weder Tablets noch PC. Es gewichtet werden.» ZLV-Magazin 3/17 11
Thema Tablets ab der fünften Klasse Bäretswil rüstet alle Schülerinnen der Sek kam dann schnell der Wunsch fungspreis von 1000 Franken macht das und Schüler ab der fünften Klasse nach einem Internetanschluss auf und wir 200 Franken pro Jahr, das scheint uns ver- mit Tablets aus – nicht nur wegen richteten einen Medienraum mit Compu- tretbar. des neuen Fachs, sondern auch tern und Internet ein. Lange Zeit sind wir Wir führen ein neues Schulfach ein, wir wegen der Entwicklung bei den mit dieser Infrastruktur gut gefahren. sollen unsere Kinder fit machen für die Lehrmitteln. Schulpräsident Theo Meier beantwortet die fünf Fragen. Welche konkreten Ziele hat sich Bärets- wil gesteckt? Wie sieht die Informatik-Infrastruktur Im vergangenen Jahr erarbeiteten wir ein Fünf Fragen aktuell in den Schulhäusern aus? Wir haben drei Primarschulanlagen, fünf ICT-Konzept für unsere Schulgemeinde. Unsere Grundidee: Jede Schülerin und je- an Bäretswil und Kindergärten und ein Sekundarschulhaus, der Schüler erhält ab der 5. Klasse ein Ta- Winterthur insgesamt 540 Kinder und Jugendliche. blet mit Tastatur und einem Windows-Be- Um die Jahrtausendwende kam das The- triebssystem. Alle bekommen den Zugang Wie sieht die Infrastruktur in den ma Computer im Schulzimmer in unserer zu Office 365. Der Zugang ins Netz funk- Schulhäusern aus? Sind die Gemein- Schulgemeinde auf. Die Wirtschaft hatte tioniert über eine VPN-Lösung, also über den für das neue Fach «Medien und damals grosse Angst, dass ihre Geräte we- den Schulserver und nicht über das Informatik» gerüstet? Das ZLV-Maga- gen des Milleniumswechsels nicht mehr WLAN zu Hause. Das gibt uns Schulbe- zin stellte zwei Verantwortlichen die- funktionieren würden, und viele Firmen hörden eine gewisse Sicherheit. Die Schü- selben fünf Fragen: Theo Meier, Schul- kauften neue Geräte. Wir packten die Ge- lerinnen und Schüler behalten ihre Tablets präsident der kleinen Gemeinde legenheit beim Schopf und kauften diese bis zum Ende der Sek. Diese fünf Jahre Bäretswil, und Reto Zürcher, Leiter der Geräte günstig ein. So kamen wir zu vier entsprechen in etwa der Lebensdauer Fachstelle SCHU::COM in Winterthur. bis sechs Computern pro Schulzimmer. In eines solchen Geräts. Bei einem Anschaf- ZLV-Magazin 3/17 12
Thema Berufswelt, ohne Geräte geht das heutzu- triebssysteme dazu. Was passiert, wenn dieses neuen Fachs. Wir wollen vor allem tage gar nicht mehr. Wir haben uns für eines dieser Geräte im Unterricht nicht auch die neuen Lehrmittel in ihrer gesam- eine Lösung entschieden, mit der die richtig funktioniert? Sagt dann die Lehre- ten Breite nutzen können. Insgesamt gese- Schüler/-innen auch zu Hause arbeiten rin oder der Lehrer, gib mir dein Gerät, hen bin ich sehr zuversichtlich, dass es gut können. Nur so lassen sich Möglichkeiten ich richte das schnell ein? Das wird nicht funktionieren wird. der neuen Lehrmittel optimal nutzen. Das funktionieren. sieht man beispielhaft am neuen Lehrmit- Unsere Idee: Wir geben das Gerät als Leih- Wie sieht das Lernen in der Zukunft tel «Dis donc», das in der Onlineversion gabe der Schule in die Obhut der Jugend- aus? Welche Rolle werden Computer, umfangreiche und niveaudifferenzierte lichen. Wenn ein Gerät kaputt geht, dann Tablets und Handys spielen? Übungen anbietet. ist im Prinzip die Haftpflichtversicherung Der Computer wird ein normales Instru- Von der ersten bis zur vierten Klasse wer- der Eltern zuständig. Am Ende der Schul- ment im Unterricht. Man soll den Com- den wir pro Schulhaus einen Satz an güns- zeit können die Jugendlichen das Gerät puter nicht glorifizieren und nicht verteu- tigeren Tablets anschaffen. Hier geht es dann behalten. feln, sondern einfach nutzen. Er bietet eher um einen spielerischen Zugang. viele Möglichkeiten, nicht jede Lehrper- Was ist Ihre persönliche Meinung zur son muss ihr eigenes Arbeitsblatt herstel- Verfolgt Bäretswil Pläne, wonach per- Einführung des neuen Fachs «Medien len. Es wird mehr Austausch unter den sönliche Geräte der Kinder und Jugend- und Informatik»: Wird das funktionie- Lehrerinnen und Lehrern geben. Schon lichen in den Unterricht eingebunden ren? heute nutzen viele die neuen Möglichkei- werden können? Wenn die Gemeindeversammlung unser ten, beispielsweise in der Online-Kommu- Das VSA favorisiert diese Lösung, wir ha- Konzept genehmigt – und davon gehe ich nikation mit den Schüler/-innen. Die ben uns dagegen entschieden. Die Lehr- aus – dann wollen wir die Geräte noch vor grosse Kunst wird sein, sich abzugrenzen personen wären mit einer grossen Vielfalt den Herbstferien beschaffen. Von der Inf- und nicht dauernd erreichbar zu sein. an Geräten konfrontiert, Smartphones, rastruktur her sind wir dann parat. Aber Tablets, Laptops, unterschiedliche Be- wir beschaffen die Geräte nicht nur wegen Lernsticks für die Primarschule Winterthur rüstet alle Schülerin- mehrheitlich stationäre Geräte. Pro Se- books pro Klasse sind nur eine nen, Schüler und Lehrpersonen der kundarschulhaus gibt es mindestens einen Berechnungsgrösse. Wie sie verteilt wer- Primarschule mit einem Lernstick Computerraum mit 25 Geräten, dies we- den, bleibt dem Schulhaus überlassen. aus. Die Sekundarschule muss gen der Stellwerk-Tests. Bis 2020 wird es Das Spezielle an der Notebook-Lösung: noch zuwarten. SCHU::COM-Leiter Ersatzgeräte geben, eine grosse Verände- Wir arbeiten mit einem Lernstick, den die Reto Zürcher beantwortet die fünf rung jedoch nicht. Fachhochschule Nordwestschweiz entwi- Fragen. In der Sek gibt es auch kein flächende- ckelt hat. Das ist ein USB-Stick, der das ckendes WLAN, sondern nur zwei Access Betriebssystem sowie die gesamte Lern- Wie sieht die Informatik-Infrastruktur Points pro Schulhaus, meist im Teamzim- umgebung enthält. Jede Schülerin, jeder aktuell in den Schulhäusern aus? mer und im Singsaal. In den Primarschu- Schüler und jede Lehrperson erhält bis zu In Winterthur gibt es rund 40 Primar- len haben wir neu ein flächendeckendes den Sommerferien einen solchen USB- und 11 Sekundarschulhäuser. In der WLAN installiert. Stick. Alle Materialien sind auf diesen Primarschule standen alte Windows- Zusätzlich haben wir zentral bei uns eine Sticks, er kann auf jedem beliebigen XP-Computer, in einer Unterstufenklasse Ausleihe mit verschiedenen Laptops, Tab- Schulhaus-Notebook geöffnet werden. Im jeweils zwei und in einer Mittelstufenklas- lets, Videokameras, Mikrofonen etc. in Prinzip könnte man den Stick auch auf se vier Geräte. Gerade jetzt erneuern wir Rollkoffern. Man kann sie reservieren, dem Computer zu Hause gebrauchen, al- aber die Infrastruktur. Separate Informa- muss sie aber selbst abholen. lerdings ist das technisch nicht ganz ein- tikräume gibt es nicht. Einige Schulen or- fach. Je nach Notebook-Marke klappt es ganisierten sich zusätzliche Geräte, was Welche konkreten Ziele hat sich Win- oder es klappt nicht. wir zuliessen. terthur gesteckt? Die Politik bezeichnet diese Lösung gerne Die Sekundarstufe muss mit den vorhan- Neu erhalten alle Primarschulklassen als persönlichen Computer für alle Schü- denen Mac-Geräten auskommen. Bis sechs Notebooks plus jedes Schulhaus lerinnen und Schüler. Natürlich ersetzt 2020 läuft der Dienstleistungsvertrag mit einen Pool an Tablets. Die Notebooks wer- der Stick keinen persönlichen Computer, dem technischen Dienstleister. Aktuell den jetzt ausgeliefert, die Tablets voraus- er stellt aber eine innovative Idee dar, IT gibt es fünf iMacs pro Klasse, das sind sichtlich im nächsten Jahr. Sechs Note- für viele Schülerinnen und Schüler rasch, ZLV-Magazin 3/17 13
Thema einfach und flexibel einsetzbar zu ma- Was ist Ihre persönliche Meinung zur bieten wir ganz konkret praktische Hilfen chen. Einführung des neuen Fachs «Medien an, um den Lehrplan 21 umsetzen zu kön- In den Primarschulen kommt die neue In- und Informatik»: Wird das funktionie- nen. frastruktur sehr gut an, vor allem auch das ren? flächendeckende WLAN. Die Lehrperso- Für das neue Fach «Medien und Informa- Wie sieht das Lernen in der Zukunft nen der Sek sind weniger glücklich, sie tik» sind wir in der Primarschule gut vor- aus? Welche Rolle werden Computer, würden auch gerne vorwärtsmachen, ins- bereitet. In der Sek sind die Voraussetzun- Tablets und Handys spielen? besondere auch beim WLAN. Ich denke, gen zwar gegeben, aber sie entsprechen Langfristig gesehen sollen diese Tools in hier wird es schon vor 2020 eine neue Lö- nicht den Empfehlungen des VSA. Ein den Schulen einfach zur Verfügung stehen sung geben. Computer pro zwei Schüler/-innen, das ist und genutzt werden, wie heute beispiels- im Moment in Winterthur nicht realisier- weise der «Fülli». Und die Lehrpersonen Verfolgt Winterthur Pläne, wonach per- bar. müssen eine gewisse Gelassenheit entwi- sönliche Geräte der Kinder und Jugend- Medienbildung können wir vermutlich ckeln, vielleicht auch einmal die Schü- lichen in den Unterricht eingebunden gut bewältigen, informatische Bildung ler/-innen etwas erklären lassen. Falls die werden können? wird eher schwierig. Immerhin verstärken eigenen Geräte im Unterricht benutzt Im Konzept für die Ausrüstung der Se- wir die Ausbildung der Lehrpersonen. Die werden, braucht es das Vertrauen, dass die kundarstufe nach 2020 werden wir die Stadtbibliothek stellt ein «Makerspace Schüler/-innen ihr Gerät beherrschen. Möglichkeiten sicher prüfen. Mich dünkt Labor» zur Verfügung, mit 3D-Druckern, Oder im schlimmsten Fall halt beim die Idee sinnvoll, im Moment aber noch Kleinstrobotern etc. Zusammen mit der Nachbarn reinschauen. nicht machbar. Der Respekt der Lehrper- Stadtbibliothek bieten wir nun Weiterbil- sonen ist zu gross, dass die Schüler/-innen dungen für Lehrpersonen an, zum Beispiel Interviews: Roland Schaller mit ganz heterogenen Geräten kommen im Bereich Robotik. In der SCHU::COM und sie dann Support leisten müssten. gibt es kleine Roboter zum Ausleihen. So WEITERBILDUNG UND BERATUNG Von der Bildungsdirektion des Kantons Zürich bewilligte Privatschule Intensivkurs für die schulische und kulturelle Integration Rasche und nachhaltige Integration in die Regelklasse Ganz- und Halbtagsvariante möglich 26/20 Lektionen pro Woche in Kleingruppen Mittagstisch CAS Pädagogische Eltern unserer Schüler erhalten auf ihren ersten Intensivkurs 10% Rabatt. Schulführung Was ist eine gute Schule? – In diesem CAS setzen Sie sich intensiv mit den Fragen der qualitativen Schulführung auseinander. phzh.ch/cas +41 (0)43 888 70 70 | www.allegra-sprachen.ch ZLV-Magazin 3/17 14
Thema Spannende und intensive Weiterbildung Der Grundlagenkurs Medien und gleich mehrere Lehrerinnen und Lehrer Klasse umgesetzt werden. Die Lehrperso- Informatik für die Mittelstufen- an. Das Problem: Während etliche Schul- nen müssen das dokumentieren. Diese Lehrpersonen startet im neuen häuser mit vielen Mittelstufen-Lehrperso- Dokumentation gilt als Leistungsnach- Schuljahr. Rahel Tschopp, Be- nen in den Kursen vertreten waren, war weis, um die Credit-Points zu erhalten.» reichsleiterin Medien und Informa- demgegenüber eine beträchtliche Zahl Ein Präsenztag dauert 8 Stunden. Der ers- tik der PH Zürich, und Peter Suter, von Schulhäusern mit niemandem vertre- te Präsenztag der Pilotkurse findet im Au- Verantwortlicher für die inhaltliche ten. In dieser Situation reagierte das VSA, gust 2017 statt. Darauf folgt jeweils ein Entwicklung des Grundlagenkur- die Infos dazu lesen Sie in der Box auf der Präsenztag im September und im Okto- ses, beschreiben die Inhalte des nächsten Seite. ber, abgeschlossen wird der Kurs mit ei- Kurses und die zukünftigen Anfor- nem halben Präsenztag im Dezember. derungen an die Lehrerinnen und Wie eine neue Sprache Zwischen den Kurstagen rechnen Tschopp Lehrer. Der Grundlagenkurs Medien und Infor- und Suter mit jeweils je 20 Stunden Auf- matik für die Mittelstufen-Lehrpersonen wand. Dazu kommt der Praxisteil, der Der Start verlief etwas unglücklich. Wobei führt zur Unterrichtsberechtigung und aber in der normalen Unterrichtszeit statt- man das durchaus auch positiv sehen umfasst einen Workload von 90 Stunden. finden soll. «Das ist eine intensive Weiter- kann: Das neue Fach Medien und Infor- Das entspricht 3 ECTS-Punkten. Dazu ge- bildung für eine Lehrperson mit einem matik (MI) stösst bei den Lehrerinnen hören 3,5 Präsenztage und dazwischen in- durchschnittlichen Pensum an der Schule. und Lehrern auf grosses Interesse. Mitte tensive Selbstlernphasen. In diesen sollen Deshalb macht es allenfalls Sinn, wenn je- Dezember 2016 öffnete die PH Zürich die sich die Teilnehmer/-innen vertieft mit mand sein Pensum während dieser Zeit Anmeldeseite für den Grundlagenkurs dem Stoff des vergangenen Präsenztages reduziert», gibt Peter Suter zu bedenken. Medien und Informatik (GMI) für die auseinandersetzen und sich in die neue Speziell am Grundlagenkurs sind die lan- Mittelstufe. Innert weniger Tage war das Thematik eindenken. Zusätzlich müssen gen Selbstlernphasen. In diesen ist eine in- zur Verfügung stehende Kontingent an die Lehrerinnen und Lehrer mit ihren tensive Betreuung nicht möglich. Deshalb Kursplätzen ausgebucht. Denn aus ver- Klassen einen Praxisteil gestalten. Rahel werden grundlegende Anwenderkennt- schiedenen Schulhäusern meldeten sich Tschopp: «Das Gelernte soll direkt in der nisse vorausgesetzt. Für Lehrpersonen, ZLV-Magazin 3/17 15
Thema Das Anmelde- verfahren Das VSA beantwortete die Fragen des ZLV-Magazins zum Stand des Anmeldeverfahrens (bei Redaktions- schluss 16. Mai). Im Schuljahr 2017/18 stehen insge- samt 528 Plätze im Grundlagenkurs Medien und Informatik (GMI) für Lehrpersonen der Mittelstufe zur Verfügung. Von den ursprünglich angemeldeten Lehrpersonen haben sich 170 wieder abgemeldet. Ab dem 8. Mai 2017 konnten sich Lehrerin- nen und Lehrer aus Schulen, die welche sich in dieser Beziehung unsicher richt entwickelt worden.» Denn ab der noch keine oder zu wenige Lehrper- fühlen, gibt es einen freiwilligen Vorkurs. Mittelstufe mache es Sinn, wenn die Schü- sonen angemeldet hatten, für den Die Kursteilnehmenden müssen ihre eige- lerinnen und Schüler eine Blockprogram- GMI anmelden. In jeder Primar- nen Geräte mitbringen. Rahel Tschopp: miersprache lernen. Dabei geht es ums schule soll sich bis Sommer 2018 «Das stellt die Lehrpersonen, aber auch Verstehen des Prinzips, wie ein Roboter mindestens eine Lehrperson in Me- uns vor grosse Herausforderungen. Dieses oder Computer den Befehlen folgt. Das dien und Informatik qualifizieren, Setting simuliert eine Situation, in der die gelte so auch für die Sekundarstufe. Dort so dass sie die Lektion Medien und Kinder ihre eigenen Geräte mitbringen kommt dann eine einfache Befehlssprache Informatik in der 5. Klasse gemäss können, was ja in der Sek im Kommen wie Logo oder Python dazu. Die konkre- den Vorgaben des neuen Lehrplans ist.» ten Unterrichtsinhalte für die Ausbildung unterrichten kann. Die qualifizier- Man könnte den Aufwand, das benötigte Sekundarstufe werden allerdings erst im ten Lehrpersonen werden teilweise Wissen zu erwerben, durchaus mit dem Lauf dieses Jahres entwickelt. in mehreren Klassen unterrichten Aufwand für das Erlernen einer neuen Peter Suter betont, dass es um Informatik müssen. Sprache vergleichen. Zuerst müssen die als Bildungsinhalt gehe, nicht um die Vor- Das VSA ist zuversichtlich, dass die- Kursteilnehmenden selbst lernen, worum bereitung auf den Beruf Informatiker/-in: ses Ziel erreicht werden kann, wenn es geht. In einem zweiten Schritt werden «Um ein Bild zu verwenden: Die Schü- alle Schulleitungen dafür sorgen, Ideen entwickelt, wie die informatischen ler/-innen lernen zwar das Grundprinzip dass Lehrpersonen die für ihre Prinzipien den Schülerinnen und Schü- des Wasserkreislaufs, es geht aber nicht Schule reservierten Plätze im GMI lern plausibel gemacht werden können, darum, sie zu Meteorologen auszubilden. einnehmen. Die Plätze im GMI wur- beispielsweise mit Phänomenen aus ihrer Es geht bei der Arbeit mit Blockprogram- den ausgehend von der aktuellen Lebenswelt wie WhatsApp, einem Game miersprachen darum, Abläufe, Schlaufen Anzahl 5. Klassen oder altersdurch- oder einer Suchmaschinenanfrage. «Der und Bedingungen zu verstehen. Der Un- mischter Klassen mit Fünftkläss- Kurs wird die Lehrerinnen und Lehrer be- terricht in Informatik soll nicht Selbst- ler/-innen pro Schule/Schuleinheit fähigen, im neuen Fach zu überleben, bis zweck sein. Die Schülerinnen und Schüler vergeben. Die Lehrpersonen melden auf den Lehrplan 21 angepasste Lehrmit- sollen begreifen, wie Informatik ihr tägli- sich mit dem Code ihrer Schule/ tel erscheinen. So gesehen sind die 90 ches Leben prägt.» Schuleinheit zum GMI an. Falls auf- Stunden Workload ein Minimum», sagt Das wird in Zukunft auch zur Maxime in grund von Personalwechseln an ei- Suter. der Ausbildung angehender Lehrerinnen ner Schule oder aufgrund der peri- und Lehrer werden. Nochmals Suter: «Al- pheren Lage eines Schulhauses im Programmieren le Lehrerinnen und Lehrer vom Kinder- Sommer 2018 keine Lehrperson zur Informatik und speziell Programmieren garten bis in die Sekundarstufe müssen Verfügung steht, die den GMI be- stehen im Zentrum des Grundlagenkur- zumindest das können, was von den Schü- sucht und die Unterrichtsberechti- ses. Doch was heisst das genau? Wie tief ler/-innen verlangt wird, wenn sie die gung erworben hat, kann im Schul- müssen die Lehrpersonen ins Program- Volksschule abschliessen.» Das Fach «Me- jahr 2018/19 gemäss § 7 Abs. 3 mieren eintauchen? Rahel Tschopp er- dien und Informatik» mit einer eigenen Lehrpersonalgesetz eine Lehrperson klärt: «Im Kurs arbeiten wir mit einer Wochenstunde gibt es zwar erst ab der Medien und Informatik unterrich- Blockprogrammiersprache wie Scratch 5. Klasse. Informatische und medienbild- ten, die den GMI erst in diesem oder Blockly. Diese visuellen Program- nerische Prinzipien tauchen im Lehrplan Schuljahr besuchen wird. miersprachen sind extra für den Unter- jedoch schon früher auf. ZLV-Magazin 3/17 16
Thema Kommentar Wieder einmal überholt man sich in der Zürcher Bildungs- schaffenen Voraussetzungen und mit Rücksichtnahme landschaft selber. Der Lehrplan 21 soll nach einem ehr- auf unsere Ressourcen gewähren können. An uns soll geizigen Zeitplan eingeführt werden, obwohl die Voraus- es nicht liegen, wenn die Kompetenzziele noch nicht setzungen dafür noch nicht vollständig gegeben sind. So vollumfänglich erreicht werden können. Wir können das. zum Beispiel eben im Fach Medien und Informatik. Zum Ist ja schliesslich auch nicht das erste Mal, dass wir uns Einführungszeitpunkt fehlen die Lehrmittel, genügend solchen Voraussetzungen zu stellen haben. Trotzdem ausgebildete Lehrpersonen und mancherorts auch die machen wir Bildungsprofis jeweils das Beste daraus. Geräte. Nun kann man ausrufen und schimpfen. Bringen Diesmal auch. tut das in der Regel nicht viel. Der ZLV hat mehrfach auf diese Unstimmigkeiten hingewiesen und festgestellt: Die Entscheidungsträger und -trägerinnen wissen darum und nehmen sie hin. Das können wir auch. Nehmen wir diese unfertige Si- tuation hin, wie sie im Moment ist, und machen wir das Beste daraus. Arbeiten wir mit dem Wissen, den Lehrmit- teln und Geräten, die wir im Moment haben. Bieten wir unseren Schülerinnen und Schülern den bestmöglichen Christian Hugi Unterricht, den wir unter den von der Bildungspolitik ge- ZLV-Geschäftsleitung Deshalb müsse in Zukunft auch eine Kin- Die PH Zürich wird ab dem Schuljahr Und noch ein Wort zu den Lehrmitteln: dergarten- oder Unterstufen-Lehrperson 18/19 einen Kurs für den Kindergarten Im Kurs wird mit denjenigen Kapiteln des darin fit sein. Sie muss in der Lage sein, und die Unterstufe anbieten, im gleichen neuen Zürcher Lehrmittels gearbeitet, die grundsätzliche Prinzipien der Informatik Umfang wie der Grundlagenkurs für die schon beinahe druckreif sind. Dazu kom- und der Medienbildung stufengerecht Mittelstufe. «In diesem werden wir spezi- men auch Ideen aus dem neuen St. Galler aufzubereiten und zu vermitteln, z.B. an- fisch auf die Bedürfnisse von Kindergar- Lehrmittel. Ausserdem erarbeitet die hand einer Tanzchoreografie oder beim ten und Unterstufe eingehen. Wir hoffen, PHZH mit den anderen Pädagogischen Sortieren von Materialien. Aber natürlich dass die Schulleitungen den Sinn einer Hochschulen zusammen insgesamt müssen die Kinder in diesem Alter noch Weiterbildung für diese Stufen einsehen», 24 Dossiers. Diese enthalten zu den ein- keine Programmiersprache beherrschen. erklärt Rahel Tschopp. zelnen Zyklen und Themen Hintergrund- materialien und Aufgabenstellungen. «Mit diesem Paket sollten die Lehrerinnen und Lehrer in der ersten Zeit über die Runden kommen», ist Rahel Tschopp überzeugt. «Uns ist die Motivation der Lehrerinnen und Lehrer sehr wichtig», sagt Rahel Tschopp, «wir wollen den Leuten zeigen, es ist cool, lasst euch darauf ein.» Und Pe- ter Suter ergänzt: «Wir möchten die Leh- rerinnen und Lehrer ermutigen, sich nicht unter Druck setzen zu lassen und Schritt für Schritt das umzusetzen, was im Rah- men des Möglichen liegt. Medien und In- formatik ist ein interessantes Fach, es wird den Schülerinnen und Schülern Spass machen.» Text: Roland Schaller ZLV-Magazin 3/17 17
News und Politik Die ZKM-Tagung 2017 präsentiert sich Viele Teilnehmer/-innen an der letztjährigen ZKM-Tagung an der Uni Zürich. Neu findet sie im Volkshaus statt. Mit grosser Freude präsentieren einige Worte an die Teilnehmerinnen und schen Begabungen und von der Übung ab. wir Ihnen heute die ZKM-Tagung Teilnehmer richtet. Danach erwarten Sie Intelligenzunterschiede machen sich nicht 2017. Die interessanten Referate zwei spannende Referenten. Nach dem in allen Bereichen und bei allen Kompe- und das reichhaltige Workshop-An- Mittagessen im Volkshaus beginnen die tenzen in gleichem Masse bemerkbar. Wo gebot werden Sie bestimmt begeis- 54 Workshops. Auch dieses Jahr sind wir Intelligenzunterschiede durch vermehrte tern. Wir freuen uns sehr, Sie an der überzeugt, dass im vielfältigen Work- Übung kompensiert werden können und Tagung begrüssen zu dürfen. shop-Angebot für jede Lehrperson egal wo nicht, soll im Referat aufgezeigt wer- aus welcher Stufe etwas zu finden ist. den. Konsequenzen für die schulische Bil- Neuer Tagungsort – dung werden dabei diskutiert. Volkshaus Zürich Intelligenzunterschiede als Nachdem wir in den vergangenen Jahren Herausforderung für Schule und die ZKM-Tagung im Hauptgebäude der Unterricht Universität Zürich durchführen durften, Frau Prof. Dr. Elsbeth Stern ist ordentliche treffen wir uns dieses Jahr am 20. Septem- Professorin für empirische Lehr- und ber 2017 im Volkshaus Zürich. Wir freuen Lernforschung an der ETH Zürich. Sie ist uns, dass wir mit dem Volkshaus einen verantwortlich für den pädagogischen Teil zentralen Veranstaltungsort finden konn- der Ausbildung angehender Gymnasial- ten. Viele wünschten ein späteres Datum. lehrerinnen und -lehrer. Das haben wir nun mit dem Volkshaus ge- Elsbeth Stern hat Psychologie in Marburg schafft. und Hamburg studiert. Seit mehr als 20 Jahren beschäftigt sie sich mit dem Lernen Programm von Naturwissenschaften und Mathema- Die Tagung beginnt am 20. September tik. In ihrem Referat wird sie den Begriff 2017 mit der Begrüssung durch Harry der Intelligenz erörtern. Intelligenz kann Huwyler, Präsident der ZKM. Es freut uns als Lernpotenzial verstanden werden, aber sehr, dass danach Stadtrat Gerold Lauber der Lernerfolg hängt ebenso von spezifi- Elsbeth Stern ZLV-Magazin 3/17 18
News und Politik Generation Allah – Warum wir xion. Denn keiner kennt wie er beide Sei- im Kampf gegen religiösen ten. Bevor er den mühsamen Ausstieg Extremismus umdenken müssen schaffte, war er selbst radikaler Islamist. Ahmad Mansour ist in Berlin als Psycho- loge tätig und betreut bei der Beratungs- Workshops stelle Hayat Familien von radikalisierten Ab 14.00 Uhr beginnen die 54 verschiede- Jugendlichen. Zudem ist er als Program- nen Indoor- und Outdoor-Workshops. me Director für die European Foundation Hier nur zwei Beispiele des vielseitigen for Democracy tätig. Darüber hinaus en- Angebots, aus dem Sie auswählen gagiert er sich in zahlreichen Projekten können. mit Jugendlichen zum Thema Gleichbe- rechtigung und Extremismus. Vor dem Programmieren total einfach – Hintergrund seiner eigenen Erfahrungen Erfolg garantiert! und seiner konkreten Präventionsarbeit Altersgerechte erste Programmierschritte zeigt er beeindruckend, dass eine Deradi- kennenlernen, Arbeit mit Lego-Robotern kalisierung möglich ist, und plädiert für und Pinball-Spiel. Fachperson IBM eine Reform des praktizierten Islam. Die Debatte um den Kampf gegen religiö- Ahmad Mansour Führung durchs Fernsehstudio sen Extremismus ist ein noch ungelöstes Besuch der Studioräumlichkeiten und Problem. Warum zieht es Jugendliche in los gegenüber. Kein Wunder, denn die Einführung in die Fernsehgeschichte. den Dschihad? Ist der Islam verantwort- Debatten werden falsch geführt, wie der Team TV DRS lich für den Terror? Und wie können wir renommierte Psychologe und Islamexper- uns dem religiösen Extremismus stellen? te Ahmad Mansour nachdrücklich zeigt. Besuchen sie die Website der ZKM (www. Bislang stehen Politik, Gesellschaft und Herr Mansour beantwortet diese Fragen zkm.ch), um sich anzumelden und eine besonders die Schulen diesen Fragen hilf- mit beeindruckender Klarheit und Refle- Übersicht der Workshops zu bekommen. Auf den Pädagogen kommt es an Besuchen Sie unsere Fortbildungsveranstaltungen für Lehrpersonen. Jetzt anmelden! Jahresprogramm 2017/2018 unter: www.technorama.ch / lehrerinformationen ZLV-Magazin 3/17 19
News und Politik Eine gewinnbringende Vernetzung Wir brauchen noch eine Vertretung • KVZ, Kaufmännischer Verband Zürich sonalchefin Anita Vogel zu vier Sitzungen in den Vereinigten Personalver- • AGGP, Aktion Gsundi Gsundheitspoli- im Jahr. Ziel dieser Treffen ist es, Themen bänden VPV, meinte Lilo bei unse- tik aufzugreifen, um zu sehen, ob es in der rem Gespräch nach meinem ers- • physio, zürich-glarus Verwaltung Lösungsansätze geben könn- ten Vierteljahr in der GL. Das wäre • Zürcher Verband der Logopädinnen te. Da politisch keine grossen Würfe doch etwas für dich. und Logopäden möglich sind, wird auf Details zur • VSLZH, Verband der Schulleiterinnen Verbesserung der Arbeitssituation der Hm, dachte ich. Interessiert mich das? und Schulleiter des Kantons Zürich Arbeitnehmerschaft gehofft. Was hat die VPV mit den Anliegen der • SHV, Schweizerischer Hebammenver- Auch an eine Sitzung des Präsidiums war Lehrpersonen und der Schule zu tun? Wer band Sektion Zürich und Umgebung ich eingeladen. Bei einem schönen Nacht- ist da überhaupt Mitglied? Die letzte Frage • PVKA, Personalverband Kontrollabtei- essen wurde die Traktandenliste abgear- liess sich mit einem Blick auf die Home- lung der Flughafenpolizei beitet. Unter anderem planten wir Vorträ- page der VPV lösen: Die VPV sind ein Seither war ich an diversen Sitzungen: ge für die Mitglieder. Und da die Zusammenschluss von 15 Fachverbänden Plenum, Delegation, Round Table, Aus- Mitgliedschaft beim VPV sehr zahlreich und 10 Unterverbänden. Die VPV vertre- schuss, Präsidium und wie sie alle heissen. und vielfältig ist, lässt es sich mit richtig ten über 20 000 von 38 000 Staatsangestell- Bei den Plenumssitzungen sind Vertre- grosser Kelle anrichten. Darauf freue ich ten. Dies sind: tungen aus allen 15 Fachverbänden dabei. mich schon sehr! • VStA, Verband der Staatsangestellten Alle erzählen, was bei ihnen gerade The- Klar betreffen nicht alle Themen die Lehr- des Kantons Zürich ma ist. Da stelle ich fest, dass es eine gute personen. Aber wäre die VPV nicht so • ZLV, Zürcher Lehrerinnen- und Lehrer- Sache ist, dass wir alle in der VPV vernetzt gross und stark und nicht so nah an der verband sind. Regierung dran, hätten wir viel mehr zu • VKPZ, Verband der Kantonspolizei Synergien können genutzt werden, The- tun mit Lohnfragen, Stufenanstiegen und Zürich men aufgenommen und in die Delegation dem Personalgesetz. • VSAO, Verband Zürcher SpitalärztIn- weitergegeben werden. Zudem ist es eine Somit hatte Lilo recht, als sie sagte, dass nen enorme Horizonterweiterung, zu hören, wir da noch eine Vertretung bräuchten. • SBK, Schweizer Berufsverband der Pfle- was die anderen so umtreibt. Und ich übernehme sie gerne! Den gefachfrauen und Pflegefachmänner In der Delegation werden aktuelle The- Durchblick habe ich noch lange nicht. • FH-ZH, Verband der Zürcher Fach- men aufgearbeitet, damit sie Regierungs- Aber ich habe ja noch Zeit. hochschuldozierenden rat Ernst Stocker vorgebracht werden kön- • SekZH, Sekundarlehrkräfte des Kan- nen. Oft ist das Problem nachher geklärt Text: Dominique Tanner, Mitglied GL ZLV tons Zürich oder wir wissen, warum es so sein muss. • Pfarrverein des Kantons Zürich Bei den Round-Table-Gesprächen trifft • Professorenschaft der Uni Zürich sich das Präsidium der VPV mit der Per- Der Lebenskreis von Bettina Böschenstein hat sich geschlossen Bettina Böschenstein war eine begeisterte Unterstufenlehre- Daneben organisierte sie laufend interessante Anlässe für die rin, welche sich immer auch für die Anliegen und Nöte der Pensionierten des ZLV. Lehrpersonen einsetzte. So war sie jahrelang Präsidentin des Leider brach Anfang dieses Jahres eine schon lange latent vor- Primarschulkonvents Winterthur und Lehrpersonenvertrete- handene Krankheit wieder aus, welche am 28. März zu ihrem rin in der Zentralschulpflege Winterthur. Die ELK vertrat sie Hinschied führte. als Delegierte beim ZLV. Nach ihrer Pensionierung übernahm In ihrer Todesanzeige verabschiedete sie sich selber: «Ich ver- sie 2012 das Präsidium der damaligen Lehrerhilfskasse und abschiede mich von den Menschen, die mir gut gesinnt waren, überführte diese in die heutige Genossenschaft Unterstüt- und danke allen, die mir im Leben mit Liebe und Freund- zungsfonds der Zürcher Volksschulehrpersonen. Umsichtig schaft begegnet sind.» leitete sie die Sitzungen des Vorstandes und sorgte dafür, dass Der ZLV behält Bettina als engagierte Kollegin in Erinnerung. Lehrpersonen in Not Hilfe in Form von Beratungen oder Finanzen erhielten. Text: Kurt Willi, Vizepräsident ZLV ZLV-Magazin 3/17 20
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