FORSTPERSONAL UNTER DRUCK - BM Das Magazin für - Deutscher ...

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BM
AUSGABE 03· 2022
                     Das Magazin für
                     Beamtinnen und Beamte

KETTENREAKTION IM WALD

FORSTPERSONAL
UNTER DRUCK

                   I N TERV I EW                     KOMMENTAR
         mit Oliver Conz, Staatssekretär    von Claudia Mävers, Vorsitzende der
       im Hessischen Umweltministerium     IG BAU Landesvertretung Forst Hessen
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weisungen; girocard (Ausgabe einer Debitkarte) 11,95 Euro p. a.; Voraussetzungen: Gehalts-/Bezüge-
eingang, Genossenschaftsanteil von 15,– Euro/Mitglied.
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I N HA LT                                                                                                         EDITORIAL

                                                                                                                  LIEBE LESERINNEN UND LESER,
                                                                                                                  der Klimawandel ist in aller Munde. Gut so! Denn in je-
                                                                                                                  dem von uns muss das Bewusstsein dafür wachsen,
                                                                                                                  welche Auswirkungen das eigene Handeln für unseren
                                                          04                                                      Planeten, die Natur und für Folgegenerationen hat.
                                                                                                                  There is no planet b.
                                                          TITEL
                                                          Kettenreaktion im Wald                                  Auch in hiesigen Wäldern lassen sich die klimatischen
                                                          Forstpersonal unter Druck                               Veränderungen deutlich ablesen. Mittels neuester, Sa-
                                                                                                                  telliten gestützter Technologien hat das Deutsche Zent-
                                                                                                                  rum für Luft- und Raumfahrt kürzlich neue Daten zum

                                                          07                                                      Baum- und Waldsterben ermittelt. Diese gewonnen Er-
                                                                                                                  kenntnisse werden im medialen und wissenschaftlichen
                                                          INTERVIEW                                               Tenor als „alarmierend“ beschrieben. Denn die Wald-
                                                          mit Staatssekretär Oliver Conz                          verluste seien in Deutschland erheblich größer als bis-
                                                                                                                  her angenommen.
                                                          Wir haben eine Kehrtwende
                                                          vollzogen                                               Die Forstwirtschaft und das hier beschäftigte Fachper-
                                                                                                                  sonal steht aber nicht nur aufgrund des Klimawandels
                                                                                                                  unter Druck. Auch Einsparungen beim Personal in den

                                                          08
                                                                                                                  vergangenen Jahren führen dazu, dass sich heute weni-
                                                                                                                  ger Fachkräfte um mehr Waldfläche kümmern müssen.
                                                          KOMMENTAR                                               Mehr dazu im Titel. Zudem führten wir für das BM ein
                                                                                                                  Interview mit dem Staatssekretär im Hessischen Minis-
                                                          von Claudia Mävers
                                                                                                                  terium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und
                                                          Mehr Personal und eine andere
                                                                                                                  Verbraucherschutz, Oliver Conz. Mit ihm sprachen wir
                                                          Organisationsform
                                                                                                                  über zentrale Herausforderungen bei der Klima- und
                                                                                                                  Forstpersonalpolitik im Land Hessen.

                                                          09
                                                          IM FOKUS
                                                          Erklärung des DGB-Bundes­
                                                          ausschusses zum Krieg in
                                                          der Ukraine

                                                                                                                                                           Danny Prusseit
                                                                                                                                                           Politischer Referent, ­
                                                                                                                                                           Abteilung Öffentlicher Dienst
10 MELDUNGEN AUS BUND UND LÄNDERN                                                                                                                          und Beamten­politik beim
                                                                                                                                                           DGB-Bundesvorstand
17 AUS DEN GEWERKSCHAFTEN

18 VERMISCHTES

IMPRESSUM
Herausgeber: DGB-Bundesvorstand, Abt. Öffentlicher Dienst und Beamtenpolitik, Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin, E-Mail: oeb@dgb.de, Internet: dgb.de/beamtenmagazin | V.i.S.d.P.: Elke
Hannack | Redaktion: Alexander Boettcher, Lisa Kranz, Danny Prusseit, Henriette Schwarz, Niels Spilker, Sigrid Werner | Verlag, Vertrieb, Anzeigenmarketing und Druck: DCM Druck Center
                             ­Meckenheim GmbH | Gestaltung: SCHIRMWERK, Essen | Titelbild: istockphoto.com/brave-carp | Erscheinungsweise: 10 mal im Jahr, im 28. Jahrgang / Jahresbe-
                              zugspreis inkl. MwSt. und Versand: 1 Heft: 15 Euro, 10 Hefte: 140 Euro, 20 Hefte: 260 Euro, 50 Hefte: 550 Euro

                                                                                                                                       magazin für beamtinnen und beamte 3
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T I TE L

                             KETTENREAKTION IM WALD

     FORSTPERSONAL
         UNTER DRUCK
                 Sturm, Trockenheit, Insektenbefall – all dies stresst immer
                 mehr Bäume und schwächt das Ökosystem Wald. Die
                 Folge: Im Jahr 2020 erreichte die eingeschlagene Schad-
                 holzmenge einen neuen Rekordwert. Sie lag fünf Mal
                 höher als 2015. Diese Veränderung spüren auch die
                 Forstbeschäftigten. Das Personal in den Wäldern steht
                 zunehmend unter Druck.

                 Deutschland zählt mit 11,4 Millionen Hektar zu den wald-         Rohstofflieferant. Daneben hat der Wald aber auch einen zu-
                 reichsten Ländern Europas. Gemessen an der Landesfläche          sätzlichen, sehr großen Stellenwert für das Klima, den Wasser-
                 von etwa 35,7 Millionen Hektar, ist hierzulande also ein knap-   haushalt, die Reinhaltung der Luft, die Bodenfruchtbarkeit und
                 pes Drittel (32 Prozent) mit Wald bedeckt. Auf dieser Fläche     nicht zuletzt dient er als Naherholungsgebiet.
                 stehen Pi mal Daumen 90 Milliarden Bäume. Das macht mehr
                 als 1.000 Bäume pro Einwohner:in. Den Zahlen nach, die der
                 Verein Nachwachsende Rohstoffe e. V. 2019 veröffentlichte,
                                                                                  VERÄNDERUNGEN IM NUTZ-
                 arbeiten knapp 1,1 Millionen Beschäftigte im Cluster Forst       UND ÖKOSYSTEM WALD
                 und Holz, welches im benannten Jahr 182 Milliarden Euro          Dass sich im Nutz- und Ökosystem Wald in den letzten Jahren
                 Umsatz erwirtschaftete. Damit kommt dem Wald auf der einen       vieles verändert hat, nicht zuletzt weil sich auch hierzulande
                 Seite eine wichtige ökonomische Bedeutung zu, vor allem als      die klimatischen Bedingungen wandeln, zeigen die Zahlen

4 magazin für beamtinnen und beamte
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T IT E L

des Statistischen Bundesamtes mit Blick auf den durch Schä-      ENTWICKLUNGEN, DIE HOHE
den bedingten Holzeinschlag (siehe Abb. 1). 2020 belief sich
die eingeschlagene Schadholzmenge auf 60,1 Millionen
                                                                 ­BELASTUNGEN NACH SICH ZIEHEN
­Kubikmeter – ein Rekordwert. Zum Vergleich: 2015 lag die        Eine von der IG BAU durchgeführte Umfrage zur Thematik
 Menge bei 12,9 Millionen Kubikmetern, der Wert hat sich         Wald-Klima-Schutz, an der 1.300 Forstbeschäftigte teilnah-
 also verfünffacht.                                              men, hat untersucht, welchen Einfluss der Klimawandel auf

ABBILDUNG 1: Durch Schäden bedingter Holzeinschlag in Millionen Kubikmeter

2020                  10,16                                                                                                     43,29                 6,67

2019           6,58                                                               31,70                     7,96

2018                                     18,49              11,32         2,11

2017       4,65          6,00    1,60

2016   1,82   4,66       1,29
                                                                    W IND / S T URM      INSEK T EN        W EI T ERE UR S ACHEN

2015                                                             QUEL L E : S TAT IS T ISCHES BUND ES A M T, FACHSERIE F O R S T W IRT SCH A F T L ICHE
                  8,34    3,34    1,18
                                                                 BO D ENNU T ZUNG – H O L ZEINSCHL AGSS TAT IS T IK

Hitze und Trockenheit der vergangenen Sommer machen also         die Arbeitsbelastung hat. In den 2020 veröffentlichten Ergeb-
den Bäumen immer mehr zu schaffen. Die Wälder, allen voran       nissen sind deutliche Zusammenhänge erkennbar: Überall
sogenannte Monokulturen – das sind Wälder in denen über-         dort, wo die Klimaschäden besonders gravierend sind, ist die
wiegend eine Baumart vorkommt, häufig Fichten, Tannen und        Arbeitsbelastung für das Forstpersonals besonders hoch.
Kiefern – sind dann besonders anfällig für Schädlinge wie dem    Ebenfalls nachweisen konnte die Gewerkschaft einen statis-
Borkenkäfer, der sich ob der beeinträchtigten Widerstands-       tisch aussagekräftigen Zusammenhang zwischen dem Aus-
kraft der Bäume besonders schnell ausbreiten kann. Die Folge:    maß an regionalen Waldschäden und einem erhöhten Burn-
Das Holz, das allein aufgrund von Insektenbefall eingeschla-     out-Risiko für die Beschäftigten.
gen wurde, hat sich binnen sechs Jahren verdreizehnfacht.
Ausgehend vom Jahr 2015 mit 3,3 Millionen Kubikmeter hin
zum Jahr 2020 mit 43,3 Millionen Kubikmeter. Der Insekten-
befall ist inzwischen die Hauptursache für den Einschlag von
                                                                     WIE FUNKTIONIERT DIE BESTANDS­
Schadholz in hiesigen Wäldern. Bezeichnend ist dabei auch,           AUFNAHME VON WALDSCHÄDEN?
dass 99 Prozent des durch Insektenbefall verursachten Schad-         Einmal im Jahr veröffentlicht das Bundesministerium für Ernährung und
holzeinschlags auf Nadelbäume wie Fichten, Tannen oder Kie-          Landwirtschaft den Waldzustandsbericht. Die Daten kommen aus den
fern entfiel.                                                        Bundesländern, die in bestimmten Waldgebieten stichprobenartig die
Auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)              Beschaffenheit der Baumkronen dokumentieren und beurteilen. Auch
veröffentlichte kürzlich besorgniserregende Zahlen auf Basis         die Bundeswaldinventur, bei der seit 1986 in regelmäßigen Abständen
von Satellitendaten: Von Januar 2018 bis April 2021 wurden           (1986, 2002, 2012 und 2022) Vermessungstrupps Bäume begutachten,
demnach auf einer Fläche von rund 501.000 Hektar Baumbe-             funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip. Exakte Daten darüber, wie
stände zerstört. Das entspricht rund fünf Prozent der gesam-         viel Wald tatsächlich in den letzten Jahren verloren gegangen ist, findet
ten Waldfläche in Deutschland. Die Analyse der Satellitenbil-        man demnach nicht. Dagegen können Satelliten einen umfassenden
der, für die die DLR-Forschergruppe das Earth Observation            Blick auf den Wald werfen. Einzelne Forstbehörden, z. B. in Thüringen
Center (EOC) in Oberpfaffenhofen nutzte, macht deutlich,             oder Bayern, arbeiten bereits gelegentlich mit Satellitenbildern. Flächen-
dass auch Eichen, Buchen und Kiefern starke Schäden aufwei-          deckende Analysen zum Baumverlust in kurzen Abständen, wie sie die
sen. Gleiches gilt für seltenere Arten wie Bergahorn oder Lär-       DLR-Forschergruppe erstmalig im Februar 2022 vorlegte, gab es bis da-
che, so die Forschergruppe.                                          hin nicht.

                                                                                                                             magazin für beamtinnen und beamte 5
FORSTPERSONAL UNTER DRUCK - BM Das Magazin für - Deutscher ...
T I TE L

                                                                                                                    tretung Niedersachsen ist, macht aber nicht nur den Klima-
  ABBILDUNG 2: Schadholzeinschlag versus Personalzuwachs                                                            wandel für die gestiegene Arbeitsbelastung verantwortlich.
  am Beispiel von Niedersachsen                                                                                     Auch der Personalabbau, der seit den Neunzigerjahren Einzug
                                                                                                                    hielt, sei dafür mitverantwortlich. „1990 waren rund 2.600
  2020                                                                 4.4 49,80                    1.4 4 0
                                                                                                                    Vollzeiteinheiten im Landesbereich der Forstwirtschaft vorhan-
  2019                                             3.29 0,20                     1.4 45                             den, 2005 wurden noch 1.500 in die Anstalt übernommen“.
                                                                                                                    Außerdem sind laut Martensen die Anforderung der Gesell-
  2018                                                                   4.587,30                         1.4 4 0   schaft an den Wald deutlich gestiegen. Zusätzlich gäbe es
  2017     390,90              1.395
                                                                                                                    neue Vorschriften und Schutzauflagen mit damit einhergehen-
                                                                                                                    den Berichtspflichten. Und die in eingeschlagene Menge an
             SCH A D H O L ZEINSCHL AG (1.0 0 0 CBM )
             BESCH Ä F T IGT E IM L A ND ESBEREICH F O R S T W IRT SCH A F T – VO L L ZEI T EINHEI T EN
                                                                                                                    Holz bei den Niedersächsischen Landesforsten sei gestiegen -
         QUEL L E : SCH A D H O L ZEINSCHL AG – S TAT ISISCHES BUND ES A M T, BESCH Ä F T IGT E IM                  von 1,7 Millionen im Jahr 2017 hin zu fast 3 Millionen Festme-
         ­L A ND ESBEREICH F O R S T W IRT SCH A F T – L A ND ES A M T FÜR S TAT IS T IK NIED ER S ACHSEN
                                                                                                                    ter im Jahr 2021. All dies erhöhe das Arbeitsvolumen des
                                                                                                                    Forstpersonals, so Martensen weiter.

                         Laut IG BAU haben die Anforderungen in vielen forstlichen Tä-
                         tigkeitsfeldern seit 2017 stark zugenommen. Besonders sei
                                                                                                                    MEHR FORSTPERSONAL NOTWENDIG
                         dies bei Tätigkeiten zu verzeichnen, die in direktem Zusam-                                In den Wäldern ist der Klimawandel also seit Jahren ange-
                         menhang mit den Waldschäden stehen, wie Neubestände be-                                    kommen. Dass spüren auch die Beschäftigten, die die zusätz-
                         gründen, Schadholzentfernung und Verkehrssicherung. Aber                                   liche Arbeit auf die seit Jahren gleichbleibende Anzahl an
                         auch bei der Forstaufsicht, der Beratung und Öffentlichkeitsar-                            Schultern verteilen müssen. Kein Wunder also, dass bei der
                         beit sei eine deutliche Zunahme zu vermerken. Gleichzeitig                                 von der IG BAU durchgeführten Umfrage 2020 neun von
                         haben sich die inhaltlichen Arbeitsanforderungen für das Per-                              zehn Befragten über fehlendes Personal klagten. Der Stress
                         sonal an vielen Stellen intensiviert, sowohl mit Blick auf wald-                           hat für das Forstpersonal ein besorgniserregendes Ausmaß
                         bauliches und betriebswirtschaftliches Wissen als auch beim                                erreicht. Die Gewerkschaft fordert deshalb einen sofortigen
                         Umgang mit Maschinen und digitalen Arbeitsmitteln.                                         Stopp der Sparmaßnahmen in den öffentlichen Forstverwal-
                                                                                                                    tungen und Forstbetrieben. Der Auf- statt Abbau von qualifi-
                                                                                                                    ziertem Forstpersonal in Forstbetrieben und Forstverwaltun-
                         JAHRELANGER ABBAU VON PERSONAL                                                             gen sei dringend geboten. Bundesweit, so schätzt die Gewerk-
                         Revierförster Peter Martensen bestätigt, dass sich die Arbeit                              schaft, seien mindestens 11.000 weitere Forstbeschäftigte
                         im Wald verändert hat. Er ist bei den Niedersächsischen Lan-                               nötig, um der Not im Wald Herr zu werden. Es brauche eine
                         desforsten im Forstamt Dassel, Försterei Delliehausen, tätig.                              politische Kehrtwende.
                         „Die Folgen der klimatischen Veränderungen haben zu einem
                         dramatischen Anstieg des Arbeitsvolumens geführt“ sagt er
                                                                                                                          WEITERFÜHRENDE LINKS
                                                                                                                                  IG BAU Kampagne Wald-Klima-Schutz
                                                                                                                                  www.igbau.de/DGB-Zukunftsdialog-Ohne-
         57 PROZENT DER BEFRAGTEN SAGEN, DASS DIE FÜLLE DER                                                                       gesunden-Wald-kein-effektiver-Klimaschutz.
                                                                                                                                  html
         AUFGABEN IN DER VEREINBARTEN ARBEITSZEIT NICHT ZU
         SCHAFFEN SEI UND 87 PROZENT SIND DER ANSICHT, DASS                                                                       Bundeswaldinventur
                                                                                                                                  www.thuenen.de/de/infothek/presse/
         NICHT GENÜGEND KOLLEG:INNEN VORHANDEN SIND, UM                                                                           pressearchiv/pressemitteilungen-2021/
         DEN ARBEITSANFALL ZU BEWÄLTIGEN.                                                                                         vierte-bundeswaldinventur-beginnt/

                                                                                                                                  Deutsch Zentrum für Luft- und Raumfahrt
                         und nennt einige Zahlen: „2013 wurden in Niedersachsen                                                   www.dlr.de/content/de/artikel/news/2022/01/
                                                                                                                                  20220221_sorge-um-den-deutschen-wald.
                         rund 3,8 Millionen, im Jahr 2021 fast 6 Millionen Bäume ge-                                              html
                         pflanzt“. Auch wenn diese Aufgabe heute oft an private Un-
                         ternehmen ausgelagert sei, müssten die Maßnahmen alle ge-
                         plant, vorbereitet und kontrolliert werden, so der Revierförster.                          1
                                                                                                                        Weiterlesen: www.igbau.de/Ergebnisse-der-IG-BAU-Umfrage-Wald-Klima-Schutz-
                         Martensen, der auch Vorsitzender der Gruppe Beamte und An-                                     Hohe-Arbeitsbelastung-der-Forstbeschaeftigten-im-Klimawandel.html
                                                                                                                    2
                                                                                                                        Die Niedersächsischen Landesforsten wurde durch Landesgesetz vom 16. Dezember
                         gestellte im Forst- und Naturschutz bei der IG BAU-Landesver-                                  2004 in der Rechtsform der Anstalt öffentlichen Rechts gegründet

6 magazin für beamtinnen und beamte
FORSTPERSONAL UNTER DRUCK - BM Das Magazin für - Deutscher ...
INTE RV IE W

                                                „Wir haben eine
                                                 Kehrtwende vollzogen“
                                                  Hessen hat gemessen am Verhältnis von Boden- zur Waldfläche
                                                  das zweitgrößte Waldaufkommen unter den Bundesländern. Seit
                                                  2001 gibt es hier den landeseigenen Betrieb HessenForst, der
                                                  sowohl die 342.000 Hektar Staatswald als auch einen Großteil
              OLIVER CONZ                         des hessischen Körperschafts- und Privatwaldes betreut. Für das
     Staatssekretär im Hessischen Ministerium
     für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft
                                                  BM sprachen wir mit Oliver Conz über zentrale Herausforderun-
              und Verbraucherschutz               gen bei der Klima- und Personalpolitik.

Den Zahlen des Statistischen Bundesamtes nach wurden                       sammen und Forstreviere wurden vergrößert. Müsste ange-
­zuletzt 9,1 Millionen Kubikmeter Schadholz den hessischen                 sichts der aktuellen klimatischen Entwicklungen nicht
 Wäldern entnommen. Wie steht es um den hessischen                         ­wieder mehr Forstpersonal eingestellt werden?
 Wald?                                                                      Ja, und das tun wir auch. Wir haben eine Kehrtwende vollzogen. Wir
 Die drei Dürrejahre 2018, 2019 und 2020 haben uns mit brutalter Er-        brauchen viele gut ausgebildete Menschen, die mit Zeit den Wald be-
 barmungslosigkeit vor Augen geführt, was in der Klimakrise auf dem         obachten und daraus Schlüsse für die Entwicklung einer neuen Wald-
 Spiel steht. Stürme und Trockenheit haben die Fichte massiv ge-            generation ziehen. Dafür haben wir eine großangelegte Verbeamtung
 schwächt und damit beste Bedingungen für Borkenkäfer geschaffen.           unseres Forstpersonals begonnen, die tariflichen Bedingungen gerade
 Überall sieht man große Kahlflächen, allein im Staatswald über             für Forstwirt:innen verbessert, die Ausbildungskapazitäten um gut 50
 30.000 ha und mehr als 40.000 ha im Kommunal- und Privatwald.              Prozent ausgeweitet, rund 220 Stellen mehr für die Wiederbesetzung
 Hinzu kommen deutliche Schädigung und rasches Absterben auch bei           zur Verfügung gestellt und den Einstellungskorridor erweitert.
 anderen Baumarten, etwa der Buche.
 Betroffen ist aber nicht nur der Wald unmittelbar. Betroffen sind auch    Der öffentliche Dienst steht vor einem Generationswechsel
 alle, die mit dem Wald leben und arbeiten. Allen voran die Mitarbei-      und hat einen immensen Personalbedarf. Das gilt auch für
 tenden der Forstbetriebe, die in diesen Jahren ein nie gekanntes Ar-      die Forstwirtschaft. Wie können jungen Menschen für diese
 beitsvolumen bewältigen mussten und gleichzeitig der Zerstörung ih-       gewonnen werden?
 res forstlichen Lebenswerkes hilflos ausgeliefert waren. Waldbesitzen-    Der Wald ist ein großartiger Arbeitsplatz. Die Beschäftigung im Wald
 de haben die im Wald angelegten Ersparnisse verloren. Und auch die        bietet nicht nur einen Lebensunterhalt, sondern eine erfüllende und
 Bürger:innen schauen entsetzt auf den siechenden Wald.                    sinnvolle Tätigkeit. Nie war es im Wald so spannend wie heute: die
 Wir haben sofort auf diese Krise reagiert und helfen bis heute bei Räu-   nächste Generation der Forstwirt:innen, Forstwirtschaftsmeister:innen
 mung, Waldschutz, Verkehrssicherung und Wiederbewaldung. Bis              und Förster:innen gestalten so viel Wald neu, wie kaum eine Genera-
 2023 werden wir dafür gut 260 Millionen Euro aufgewendet haben.           tion zuvor. Sie wird ganz vorne dabei sein im Kampf gegen den Klima-
 Und wir gehen weiter: diese Extreme werden die neue Normalität im         wandel und bei der Bewahrung unserer natürlichen Lebensgrundla-
 Klimawandel sein. Deshalb bringen wir mehr Personal auf die Fläche,       gen. Der Beruf ist moderner geworden, der öffentliche Dienst hat in
 wir verstetigen unsere Förderung, wir bieten flächendeckend kleinräu-     unsicheren Zeiten an Attraktivität gewonnen und das Leben im ländli-
 mige wissenschaftlich abgesicherte Baumartenempfehlungen für eine         chen Raum ist für viele junge Familien wieder eine Option. Das alles
 klimaresiliente Wiederbewaldung und passen den Waldbau im Staats-         und unsere ersten Erfahrungen im vergangenen Jahr machen mich au-
 wald an.                                                                  ßerordentlich zuversichtlich. Das liegt auch daran, dass die Aufgabe
                                                                           der Personalgewinnung und -bindung eine ist, die für Freude und Zu-
Blickt man auf die vergangenen 25 Jahre, so wurde in Hes-                  friedenheit bei allen Beteiligten sorgt und deshalb mit viel Engage-
sen viel Forstpersonal eingespart, Forstämter legte man zu-                ment angegangen wird.

                                                                                                         magazin für beamtinnen und beamte 7
FORSTPERSONAL UNTER DRUCK - BM Das Magazin für - Deutscher ...
KO M M E N TA R

                                                          Mehr Personal und eine
                                                          ­andere Organisationsform
                                                                     Die IG BAU hat seit vielen Jahren immer intensiver gefordert,
                                                                     vom Personalabbauwahn der „Aktion Düstere Zukunft“ unter
                                                                     Ministerpräsident Roland Koch abzurücken. Wir sind sehr froh,
                                                                     dass es nun endlich – in der zweiten Regierungsperiode unter
             CLAUDIA MÄVERS
             Vorsitzende der IG BAU Landesvertretung
                                                                     Schwarz-Grün – dazu kommt, dass tatsächlich eine andere
             Hessen – Beamt:innen und Angestellten                   Politik im Wald gemacht wird. Insbesondere Staatssekretär
             in Forst und Naturschutz
                                                                     Oliver Conz hatte sich in überzeugender Weise dafür stark
                                                                     gemacht, dass im landeseigenen Forstbetrieb die Weichen anders
                                                                     gestellt wurden. Sicherlich haben die von jedem Wald­besucher
                                                                     und jeder Spaziergängerin wahrnehmbaren massiven Wald­
                                                                     schäden zu dem Umdenken beigetragen.

             Das, was leider noch fehlt, ist die Diskussion darüber, ob die Or-     sonal zu bekommen. Insbesondere die Forst­wirt:innen, die mit
             ganisationsform „Landesbetrieb“ für den Hessischen Landes-             Motorsäge und Pflanzspaten im Wald arbeiten, gehören trotz ei-
             wald nicht eine völlig falsche ist. Ein Landesbetrieb ist nach sei-    ner kürzlich erfolgten Lohngruppenanhebung zu den schlecht
             ner Satzung ein Wirtschaftsbetrieb und wird seit seiner Grün-          verdienenden Schwerstarbeitern in diesem Land. Immer noch
             dung vor über 20 Jahren auch so geführt. Mit fatalem Ergebnis:         kämpft die IG BAU dafür, dass sie ihr Arbeitswerkzeug – die Mo-
             Die Fokussierung auf die Wirtschaftsfunktion hat dazu geführt,         torsäge – sowie ein Betriebsfahrzeug vom Arbeitgeber gestellt
             dass viele wichtige Aufgaben der Daseinsvorsorge nur schmü-            bekommen, um nicht ihr privates Auto im Wald einsetzen zu
             ckendes Beiwerk waren. Seitens der Betriebsleitung wurde vor           müssen. Es ist fraglich, ob sich so genügend fähige Nachwuchs-
             allem auf die Holzeinnahmen geschaut und vergessen, dass der           kräfte finden.
             Wald ein fragiles Ökosystem ist, das für die Bür­ge­r:in­nen in Hes-   Die Verbeamtung der Förster:innen ist ein notwendiger Schritt,
             sen neben der Lieferung von Holz als Rohstoff viele andere wich-       um gegenüber den anderen Bundesländern weiterhin attraktiv
             tige Funktionen erfüllt. Das rächt sich nun.                           als Arbeitgeber zu sein. Wir sind sehr froh, dass dies nun auch in
             In einem Forderungspapier der IG BAU zur Wald- und Natur-              Hessen möglich ist und das Angebot auch für die schon länger
             schutzpolitik in Hessen hatten wir schon im Jahr 2018 zusam-           Beschäftigten gilt. Auch hier ist fraglich, ob die geplanten Ein-
             mengetragen, was dringend erforderlich ist, damit Hessen seine         stellungen tatsächlich umgesetzt werden können. Hätte man
             selbst gesteckten Ziele im Wald erreichen kann. Wir sind sehr froh     2018 damit angefangen, als es noch genügend Bewerbungen
             darüber, dass nun endlich – drei Jahre später – ein Teil davon         gab, wären viele der nun vakanten Stellen schon besetzt.
             umgesetzt wird.                                                        Weiterhin bleibt unsere Forderung jedoch, mehr Personal einzu-
             Die von Staatssekretär Conz erwähnte Stellenmehrung ist eigent-        stellen, damit die Beschäftigten nicht von Borkenkäfer und Wind-
             lich keine echte, sondern eine Streichung von wegfallenden Stel-       wurf getrieben von einer Arbeitsstelle zur nächsten hetzen müs-
             len; es gibt also kein zusätzliches Personal, sondern es wird nur      sen. Dazu hat die IG BAU auch ihre Kampagne Wald-Klima-Schutz
             weniger abgebaut als ursprünglich geplant. Trotzdem ist es sehr        ins Leben gerufen, um einzufordern, dass die ­Beschäftigten im
             erfreulich! Die Entscheidung kommt allerdings leider zu einem          Wald Verstärkung brauchen für ihren gesellschaftlich wichtigen
             Zeitpunkt, an dem es immer schwieriger wird, qualifiziertes Per-       Beitrag zu Gemeinwohl und Daseins­­vor­sorge.

8 magazin für beamtinnen und beamte
FORSTPERSONAL UNTER DRUCK - BM Das Magazin für - Deutscher ...
IM FOK U S

#NIEWIEDERKRIEG!
 Krieg sofort beenden! Waffenstillstand jetzt!
 Erklärung des DGB-Bundesausschusses zum Ukrainekrieg

 Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften verurteilen die kriegerische Aggres-
 sion Russlands auf die Ukraine auf das Schärfste. Dieser Krieg stellt einen beispiel-
 losen Angriff auf die europäische Friedensordnung dar, die auf Freiheit, Menschen-
 rechten, Selbstbestimmung und Gerechtigkeit basiert. Seine Hauptleidtragenden
 sind die Zivilbevölkerung und viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

 Gemeinsam mit der internationalen Gewerkschaftsbewegung stehen wir solidarisch an der Seite der mutigen
 Menschen in der Ukraine. Zugleich gelten unsere Solidarität und unser Respekt all den Menschen in Russ-
 land, die schweren Repressalien des Regimes ausgesetzt sind, weil sie mutig auf die Straße gehen und ihre
 Stimme gegen den Krieg erheben.
 • W
    ir fordern die russische Regierung auf, die Kämpfe umgehend zu beenden, einem sofortigen Waffenstill-
   stand zuzustimmen, um jede weitere Eskalation der Situation zu verhindern, und die territoriale Integrität
   der Ukraine durch den Rückzug ihrer Truppen wiederherzustellen.
 • H
    underttausende Menschen werden durch den Krieg gezwungen, die Ukraine zu verlassen. Für den DGB
   und seine Mitgliedsgewerkschaften ist jetzt die Stunde solidarischen Handelns. Wir werden für diese
   Menschen, die rasch bei uns Aufnahme finden müssen, selbst Unterkünfte bereitstellen und sie materiell
   unterstützen. Wir werden dafür sorgen, dass die Zugänge zum Arbeitsmarkt für sie offenstehen. Wir ste-
   hen in engem Austausch mit der internationalen Gewerkschaftsbewegung, um unseren ukrainischen
   Schwestergewerkschaften vor Ort zu helfen.
   Darüber hinaus rufen wir die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten dazu auf, allen Geflüchteten
   umfassende humanitäre Hilfe und Schutz anzubieten. Die Grenzen müssen für sie offenbleiben.
 • D
    ie Bundesregierung hat zu Recht verteidigungspolitisch schnell auf den russischen Angriffskrieg gegen
   die Ukraine reagiert. Die dauerhafte Aufstockung des Rüstungshaushalts zur Erfüllung des Zwei-Prozent-
   Ziels der NATO wird vom DGB und seinen Mitgliedsgewerkschaften weiterhin kritisch beurteilt. Die drin-
   gend erforderlichen Zukunftsinvestitionen in die sozial-ökologische Transformation und in die Leistungs-
   fähigkeit unseres Sozialstaates müssen sichergestellt bleiben.
   Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften halten daran fest, dass die militärische Friedenssicherung
   nicht zulasten des sozialen Friedens erkauft werden darf. Auch weiterhin treten der DGB und seine Mit-
   gliedsgewerkschaften für eine allgemeine und weltweite kontrollierte Abrüstung, für die Verwirklichung
   und Erhaltung des Friedens und der Freiheit im Geiste der Völkerverständigung ein. Die Bundesrepublik
   muss als wesentlicher Akteur an einer gemeinsamen europäischen Sicherheitsarchitektur arbeiten. Auch
   wir als Gewerkschaften leisten durch unsere transnationale Arbeit einen Beitrag dazu. Es gilt, auch wei-
   terhin gleichfalls an zivilen Strategien der Friedenssicherung und Konfliktverhütung zu arbeiten.

       Auszug aus der DGB-Resolution.
       Vollständig nachzulesen ist diese hier: www.dgb.de/-/cJY

                                                                                      magazin für beamtinnen und beamte 9
FORSTPERSONAL UNTER DRUCK - BM Das Magazin für - Deutscher ...
MELDUNGEN

                                             BUND
                                             GLEICHSTELLUNGSINDEX 2021:
Sie arbeiten                                 ­ERGEBNISSE VERÖFFENTLICHT

für Menschen.
                                             Es brauche mehr Tempo, um das erklärte Ziel von 50 Prozent
                                             weiblicher Führungskräfte in obersten Bundesbehörden bis Ende
                                             2025 zu erreichen, machte die Bundesfrauenministerin Anne
Wir kümmern                                  Spiegel (Bündnis 90/Die Grünen) bei der Vorstellung der Ergeb-
                                             nisse des Gleichstellungsindex 2021 Anfang März deutlich. Die-
uns um Sie.                                  se zeigten auf, dass der Anteil an Frauen in Führungsverantwor-
                                             tung bei den obersten Bundesbehörden 39 Prozent beträgt. Dies
                                             sei zwar ein Anstieg um zwei Prozentpunkte im Vergleich zum
Als Selbsthilfeeinrichtung für den Öffent-
                                             Vorjahr (36,9 Prozent) und um fünf Prozentpunkte seit 2015.
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                                             Doch um das erklärte Ziel zu erreichen „muss das Tempo im Ver-
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                                                                                                                Foto: istockphoto/TeamDAF
                                             gleich zu den vergangenen Jahren deutlich erhöht werden“, so
                                             Spiegel. In den obersten Bundesbehörden betrage der Frauenan-
                                             teil 55 Prozent, aber zu wenige Frauen schafften den Sprung in
                                             Führungspositionen. So sind gerade mal 25 Prozent der Staats­
                                             sekretär:innen in den obersten Bundesbehörden weiblich. Auf
                                             der Ebene der Abteilungsleitungen einschließlich Direktor:innen
                                             sind es 32 Prozent, bei den Unterabteilungsleitungen sind es 35
                                             Prozent. Der Gleichstellungsindex ist seit 2015 Gradmesser für
                                             den Fortschritt auf dem Weg zu einer gleichberechtigten Teilhabe
                                             von Frauen und Männern an Führungspositionen im öffentlichen
                                             Dienst. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden jährlich ver-
                                             öffentlicht.

                                             BUND
                                             EINSÄTZE DER BUNDESPOLIZEI
                                             IN DEN LÄNDERN
    Einfach                                  Die Bundespolizei hat die Bundesländer im Zeitraum von Anfang
passend für den                              2019 bis Ende Januar 2022 in insgesamt 282 Fällen unterstützt.
 Öffentlichen                                Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung (20/659) auf
    Dienst                                   eine Kleine Anfrage zurück. Die Datenlage zur Anzahl der Unter-
MELDU NGE N

stützungsleistungen bezieht sich demnach auf Einsätze der Bundes-        zu schlagen. Insbesondere in den Ballungsräumen und Metropolre-
bereitschaftspolizei für die Polizeien der Länder aus Anlass von Ver-    gionen ist der Druck laut ver.di enorm, und das nicht erst seit der Co-
sammlungen oder besonderen Veranstaltungslagen, hier vor allem           rona-Pandemie. Die Anforderungen im Schichtdienst seien belastend,
im Zusammenhang mit Demonstrationen gegen die Corona-Politik             ebenso die vielen Überstunden. Krankenstände und Kündigungs-
der Bundesregierung. Laut Antwort stieg mit fortlaufender Corona-        quoten seien hoch, neues Personal aber schwer zu finden. Als Dispo­
Pandemie die Anzahl der Demonstrationen sowie der entsprechen-           nen­t:in­nen würden normalerweise Notfall­sanitäter:innen und Ret­
den Einsätze der Bundespolizei in den Ländern von 71 Einsätze im         tungsassistent:innen aus­
Jahr 2019, auf 79 Einsätze im Jahr 2020 und auf 94 Einsätze im Jahr      ge­bildet. Die Bezahlung an
2021. In diesem Zeitraum wurden 224 Einsatzkräfte der Bundespo-          einer Integrierten Leitstelle
lizei bei Einsätzen in den Ländern verletzt, wie die Bundesregierung     spiegele den Wert der Ar-
                                                                                                           FREIE STELLEN
in ihrer Antwort weiter ausführt. Angesichts der zunehmenden Co-         beit und die Belastung aber       SCHNELL BESETZEN
rona-Proteste hatte die GdP bereits im Dezember letzten Jahres vor       nicht wider. „Freie Stellen
einer Überlastung der Polizei gewarnt. Insbesondere unangemelde-         müssen schnell besetzt und
                                                                                                           UND BESSER
te Versammlungen und sogenannte Spaziergänge zahlreicher Pro­            besser bezahlt werden“,           ­BEZAHLEN
tes­tie­render forderten seine Kolleg:innen massiv heraus, betonte der   forderte deshalb Brigitte
GdP-Bundesvorsitzende Oliver Malchow.                                    Zach von ver.di Bayern. „Hier wird an der falschen Stelle zu Lasten
                                                                         der Bürger in Notfällen gespart und die Gesundheit der Disponenten
                                                                         aufs Spiel gesetzt“, so Zach.
BADEN-WÜRTTEMBERG
FINANZMINISTERIUM LEGT UMFANG-
                                                                         BERLIN
REICHE BESOLDUNGSPLÄNE VOR
Das Finanzministerium des Landes hat den Entwurf eines Gesetzes
                                                                         BERLIN, BERLIN, LEHRKRÄFTE
über die Anpassung von Dienst- und Versorgungsbezügen in Baden-          ZIEHT NACH BERLIN
Württemberg 2022 und zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften         Diesen Schlachtruf meint man zu hören, folgt man den jüngsten Be-
vorgelegt, der jetzt mit den anderen Ressorts abgestimmt wird. Die       mühungen des Berliner Senats, um kurzfristig mehr Lehrkräfte nach
beamtenpolitischen Spitzenorganisationen können Stellungnahmen           Berlin zu locken. Zunächst verständigte sich die Koalition darauf,
abgeben. Der Entwurf sieht die Anpassung der Dienst- und Versor-         Lehrkräfte ab 2023/2024 auch in Berlin wieder zu verbeamten. Um
gungsbezüge um 2,8 Prozent zum 1. Dezember analog zum Tarifbe-           möglichst vielen Lehrer:innen die Verbeamtung zu ermöglichen, sei
reich vor. Daneben enthält er Pläne zur Sicherstellung einer amtsan-     geplant, extra die Altersgrenze von aktuell 45 Jahren auf 52 zu er-
gemessenen Alimentation: Streichung der Besoldungsgruppe A 6,            höhen. Seit Ende Februar ist nun auch beschlossen, dass die bis da-
Erhöhung des kinderbezogenen Familienzuschlags. Weitere Maß-             hin zu beachtende Wartefrist für verbeamtete Lehrkräfte künftig
nahmen sollen einer Attraktivitätssteigerung und besseren Personal-      nicht mehr gilt. Seit 2014 mussten Lehrkräfte von außerhalb näm-
bindung dienen. So zum Beispiel die Anhebung von Eingangs- und           lich mindestens fünf Jahre in einem anderen Bundesland verbeam-
Endämtern sowie eine Umstrukturierung der Erfahrungsstufen in-           tet gewesen sein, um als Beamt:in in den Berliner Schuldienst über-
nerhalb der A-Besoldung. Nachdem die Beihilfebemessungssätze
für Ehe- und Lebenspartner:innen, Versorgungsempfänger:innen so-
wie Beamt:innen mit zwei oder mehr Kindern 2013 verringert wor-
den waren, ist hier außerdem eine Wiederanhebung geplant.

BAYERN
ARBEITSINTENSITÄT DER LEITSTELLEN
                                                                                                                                                   Foto: istockphoto/Daniel de la Hoz

Die Fachgruppe Feuerwehr in ver.di Bayern hat auf eine sehr hohe
Arbeitsintensität an den Integrierten Leitstellen hingewiesen. Unter
der Telefonnummer 112 werden hier alle Notrufe für Feuerwehr und
Rettungsdienst entgegengenommen. Die Leitstellen alarmieren dann
die erforderlichen Einsatzkräfte. Den Europäischen Tag des Notrufs
(11.2.) nutzen die Beschäftigten nun, um im eigenen Interesse Alarm

                                                                                                       magazin für beamtinnen und beamte 11
MEL DU NG E N

                                        nommen zu werden. Laut Berechnungen der Berliner Senatsverwal-          BREMEN
                                        tung sind bis 2028 mindestens 17.000 neue Lehrkräfte erforderlich,
                                        um den vorhergesagten Bedarf zu decken. Demnach werde Berlin
                                                                                                                KLIMANEUTRALE VERWALTUNG
                                        von 2021 bis 2028 im Schnitt jährlich 2.125 neue Lehrkräfte unbe-       Für den DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften ist klar, dass die
                                        fristet einstellen müssen. Demgegenüber stünden die knapp 900           anstehende ökologische Transformation sozial abgefedert werden
                                        Lehr­amts­absolvent:innen pro Jahr, die aus Berliner Hochschulen her-   muss. In diesem Sinne hat sich der DGB auch in die Bremer Enquete-
                                        vorgehen. Die Vorsitzende der GEW Berlin, Martina Regulin, erneu-       Kommission Klimaschutzstrategie für das Land Bremen eingebracht,
                                        erte deshalb kürzlich im Bildungsausschuss die GEW-Forderung            die nun den Endbericht vorlegte. Die Kommission schlägt Maßnah-
                                        nach einer Ausbildungsoffensive.                                        men für verschiedene Sektoren vor, um die Kohlendioxid-Emissionen
                                                                                                                bis 2030 um 60 Prozent zu sen-
                                                                                                                ken. Ziel müsse unter anderem
                                        BRANDENBURG                                                             sein, öffentliche Bauten so zu
                                                                                                                gestalten, dass sie wenig Ener-
                                                                                                                                                       KOHLENDIOXID-
                                        ANSTIEG DER GEWALTTATEN GEGEN                                           gie verbrauchen sowie erneuer-         EMISSIONEN
                                        POLIZEI ALARMIEREND                                                     bare Energie erzeugen und nut-
                                                                                                                                                       BIS 2030 UM
                                        Anfang März wurden die Erkenntnisse der Brandenburger polizeili-        zen. Empfohlen wird auch die
                                        chen Kriminalstatistik (PKS) 2021 vorgestellt. Die Gute Nachricht       Einrichtung einer zentralen Ko-        60 PROZENT
                                        lautet: In Brandenburg sind im vergangenen Jahr so wenige Strafta-      ordinierungsstelle Klimagerech-        SENKEN
                                        ten registriert worden wie seit Bestehen des Landes nicht. Insge-       te Verwaltung, um intern wie
                                        samt wurden 158.964 Straftaten gezählt. Das sind 3.977 Fälle bzw.       extern eine Signalwirkung zu erzielen. Auch Informations- und Be-
                                        2,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Die schlechte Nachricht lautet:     teiligungsverfahren für die Verwaltungsbeschäftigten seien hilfreich.
                                        Pro Tag werden im Land Brandenburg mehr als drei Angriffe auf           In Berlin sei auf diesem Weg der Maßnahmenplan CO2-neutrale Ver-
                                        Polizist:innen verübt. Laut GdP beinhaltet die PKS nur abgeschlosse-    waltung Berlin entstanden. Für alle von der Kommission vorgeschla-
                                        ne Verfahren. Es sei deshalb zu befürchten, dass die tatsächliche       genen Maßnahmen braucht es laut DGB massive Investitionen aus
                                        Zahl an tätlichen Angriffen auf Polizeibeamt:innen weit höher liegt.    öffentlicher Hand. Für die Finanzierung der Klimaschutzmaßnahmen
                                        Anita Kirsten, GdP-Landesvorsitzende: „Unsere Kolleginnen und           seien ungefähr 6 bis 7 Milliarden notwendig.
                                        Kollegen sorgen für die Sicherheit, schützen die Grundrechte jedes
                                        einzelnen und sichern damit auch unseren Rechtsstaat. Die Zahl der
                                        Angriffe ist für eine freiheitlich demokratische Gesellschaft, in der   HAMBURG
                                        wir leben, beschämend.“ Von der Gesellschaft und der Politik for-       PAUSCHALE BEIHILFE ATTRAKTIV
                                        dert Kirsten mehr Rückhalt. Vom Dienstherrn erwartet sie, den
                                        Kolleg:innen bei der Durchsetzung von Schmerzensgeldansprüchen          „Der Senat bewertet die Inanspruchnahme der Pauschalen Beihilfe
                                        und deren Übernahme bei Zahlungsunfähigkeit des Täters besser           weiterhin positiv. Die steigende Anzahl der Personen, die sich für
                                        zur Seite zu stehen.                                                    dieses Angebot entscheiden, ist Beleg für seine Attraktivität.“ So
                                                                                                                steht es in einer Antwort des Hamburger Senats (Drs. 22/7256) auf
                                                                                                                eine Kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten der Hamburger Bürger-
                                                                                                                schaft Sandro Knappe. Dieser fragte nach der Inanspruchnahme des
                                                                                                                sogenannten Hamburger Modells, das 2018 in Kraft getreten war.
                                                                                                                Dabei handelt es sich um einen hälftigen Zuschuss des Dienstherrn
                                                                                                                zum Beitrag zur gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung an-
                                                                                                                stelle der individuellen Beihilfe. Im Februar dieses Jahres erhielten
                                                                                                                demnach 1.962 aktive Beamt:innen sowie 350 Versorgungsemp­
                                                                                                                fän­ger:innen die Pauschale. Zum 01.10.2021 wurden 371 An­wär­
                                                                                                                ter:innen eingestellt, von denen sich 56 für die Pauschale Beihilfe
                                                                                                                entschieden. Seit Einführung des Gesetzes haben von den seitdem
Foto: istockphoto/Daniel de la Hoz

                                                                                                                eingestellten Referendar:innen bzw. Anwärter:innen 30 Prozent der
                                                                                                                Fachrichtung Bildung, 33 Prozent der Fachrichtung Allgemeine Ver-
                                                                                                                waltung und 45 Prozent der Fachrichtung Technische Dienste das
                                                                                                                Hamburger Modell gewählt.

                                     12 magazin für beamtinnen und beamte
MELDU NGE N

HESSEN                                                                   NIEDERSACHSEN
FINANZIERUNGSÜBERSCHUSS VON                                              BEWEGUNG BEI COVID-19
RUND 2,5 MILLIARDEN EURO                                                 ALS DIENSTUNFALL?
Im Rahmen des Mitte Februar vorgestellten Haushaltsabschlusses           Die SPD-Landtagsfraktion wird sich für Änderungen bei der Aner-
des Landes Hessen für das vergangene Jahr bestätigte Finanzminis-        kennung einer Covid-19-Erkrankung als Dienstunfall einsetzen.
ter Michael Boddenberg (CDU) den hohen Finanzierungsüberschuss           Fraktionschefin im Landtag, Johanne Modder, sagte am 17. Februar
von rund 2,5 Milliarden Euro. Der hessische DGB-Vorsitzende Mi-          vor Journalist:innen: „Wir müssen dazu noch einige Gespräche mit
chael Rudolph kritisierte sogleich, dass die Zahlen nicht schon zur      dem Koalitionspartner CDU führen. Aber im Grunde sind wir uns als
dritten Lesung des Gesetzentwurfs der Landesregierung zum Gesetz         SPD-Fraktion schon einig, dass wir das wollen.“ Am selben Tag kün-
über die Feststellung des Haushaltsplans des Landes Hessen für das       digte der SPD-Innenpolitiker Ulrich Watermann eine entsprechende
Haushaltsjahr 2022 Anfang Februar vorlagen. Nach Einschätzung            Initiative im Innenausschuss des Landtags an. Dort wird der Entwurf
Rudolphs sei nun davon auszugehen, dass sich die Steuereinnah-           eines Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften beraten.
men und damit auch die Gesamteinnahmen im Trend positiver ent-           Dietmar Schilff, GdP-Landesvorsitzender, forderte in der Ausschuss-
wickeln als dies die mittelfristige Finanzplanung des Landes bislang     anhörung vehement Verbesserungen: „Für uns steht außer Frage,
ausweise. Deshalb fordert er: „Der zusätzliche Spielraum sollte un-      dass die Kolleginnen und Kollegen, die sich mit Covid-19 infizieren,
bedingt genutzt werden, um Finanzierungslücken bei den Kommu-            während sie für die Sicherheit der Bevölkerung arbeiten, auch die
nen zu schließen. Der Investitionsstau im Bereich der öffentlichen In-   entsprechenden Leistungen empfangen müssen, die sie benötigen.
frastruktur muss abgebaut und der Fachkräftemangel des Landes            Wir sehen das als Bestandteil der Fürsorgepflicht.“ Die GdP begrüß-
beseitigt werden.“                                                       te die Ankündigung umgehend.

MECKLENBURG-VORPOMMERN
DGB INFORMIERT ÜBER PAUSCHALE
BEIHILFE
Ende Februar veröffentlichte der DGB Nord eine Information für die
Mitglieder der DGB-Gewerkschaften im öffentlichen Dienst Meck-
lenburg-Vorpommerns. Unter der Überschrift „Koalitionsvertrag ver-
spricht Einführung einer pauschalen Beihilfe in Mecklenburg-Vor-
pommern“ wird ein Vorhaben der rot-roten Landesregierung, das
diese in ihrem Koalitionsvertrag im November 2021 vereinbart hat,

                                                                                                                                                 Foto: istockphoto/tommaso79
aufgegriffen. Es lautet: „Beamtinnen und Beamte sollen künftig bei
                               ihrer Krankenversicherung zwischen
                               der individuellen Beihilfe und der
                               pauschalen Beteiligung des Arbeit­
HAMBURGER                      gebers an den Beiträgen zu ihrer
MODELL DER                     Krankenvollversicherung wählen dür-
                               fen (Hamburger Modell der pauscha-
PAUSCHALEN                     len Beihilfe).“ Somit sei in dieser Le-   NORDRHEIN-WESTFALEN
BEIHILFE                       gislaturperiode mit einem entspre-        ARBEITSZEITEN BEI POLIZEI-
                               chenden Gesetzgebungsverfahren zu
rechnen. Eine zeitliche Planung hierfür gebe es laut Mitgliederinfor-
                                                                         GROSSEINSÄTZEN
mation aber noch nicht, weshalb das DGB-Schreiben auch als Erin-         Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschied am 17. Februar,
nerung an die Landesregierung zu verstehen ist.                          dass bei Großeinsätzen die Bereitschaftszeiten der Polizei vollstän-
                                                                         dig als Arbeitszeit anerkannt werden müssen. Der konkrete Rechts-
                                                                         streit dauerte acht Jahre (BVerwG 2 C 5.21). Der Kläger, ein Polizei-
                                                                         hauptkommissar aus Bochum, forderte Freizeitausgleich für geleis-
                                                                         tete Bereitschaftsdienstzeiten in Zusammenhang mit der Sicherung
                                                                         eines Atommüll-Transportes. Die GdP hatte den Beamten in allen

                                                                                                      magazin für beamtinnen und beamte 13
MEL DU NG E N

                                    drei Instanzen unterstützt. Die Entscheidung hat laut GdP eine gro-      mindestens 105 Prozent (Vertretungsreserve) und eine bessere Aus-
                                    ße Tragweite. Tausende Beamt:innen hätten Castor-Transporte gesi-        bildung. „Wäre nicht die Pandemie, hätten schon viele Lehrkräfte
                                    chert, ohne dass die Arbeitszeit vollständig vergütet wurde. Viele       das Handtuch geworfen. Es ist nur der hohen Verantwortlichkeit und
                                    hätten mit Hilfe der GdP Widerspruch eingelegt und bekommen              dem sozialen Denken jeder einzelnen Lehrkraft gegenüber den
                                                                               nachträglich einen Frei-      Schülerinnen und Schülern sowie jeder einzelnen Schulleiterin bzw.
                                                                               zeitausgleich. „Für uns       jedem Schulleiter gegenüber dem Kollegium zu verdanken, dass es
                                                                               steht fest: Bereitschafts-    an den Schulen noch läuft“, so Birgit Wolsdorfer, stellvertretende
                                    BEREITSCHAFTSZEIT                          zeit ist Arbeitszeit. Dass    Vorsitzende der Landes-GEW
                                    IST ARBEITSZEIT                            das höchste deutsche
                                                                               Verwaltungsgericht diese
                                    Auffassung heute noch mal ausdrücklich bestätigt hat, tut den bei        SAARLAND
                                    den Castor-Transporten eingesetzten Polizisten gut. Die Einsätze
                                    weit weg vom eigenen Wohnort haben den Kollegen viel abverlangt.
                                                                                                             GEW-POSITIONSPAPIER ZUR
                                    Dass sie dafür jetzt einen Ausgleich erhalten, ist mehr als gerecht!“,   LANDTAGSWAHL
                                    so der GdP-Landesvorsitzende Michael Mertens.                            Am 27. März finden im Saarland die Wahlen zum 17. Landtag statt.
                                                                                                             Anlässlich dieser Wahl hat die GEW im Saarland ein Positionspapier,
                                                                                                             in dem Forderungen an die sich zur Wahl stellenden demokratischen
                                    Rheinland-Pfalz                                                          Parteien formuliert sind, verfasst. Unter der Überschrift Bildung zu-
                                    UNTERRICHTSVERSORGUNG                                                    kunftssicher machen! fordert
                                                                                                             die Gewerkschaft darin u. a.
                                    AN SCHULEN? SCHLECHT!                                                    die nachhaltige Finanzierung
                                    Die Unterrichtsversorgung in Rheinland-Pfalz ist seit langer Zeit        der Bildung durch eine Bun-          BILDUNG
                                    strittig. Die GEW sieht die Statistik auf Basis des neuen Schulverwal-   desratsinitiative zur Aufhe-         ­ZUKUNFTSSICHER
                                    tungsprogramms edoosys kritisch und hat sich in Rücksprache mit          bung des Kooperationsverbo-
                                    den Personalräten ein eigenes Bild gemacht. Die Ergebnisse seien         tes, mit welchem dem Bund
                                                                                                                                                   MACHEN!
                                    erschreckend. Alle Schularten würden eine löchrige Personaldecke         wieder mehr Einfluss auf die
                                    beklagen, Grund-, Förder- und Schwerpunktschulen stünden mit             Schulpolitik der Länder, insbesondere durch die Finanzierung von Bil-
                                                                                                             dungsmaßnahmen, möglich werden würde. Um dem Lehrkräfteman-
                                                                                                             gel entgegen zu wirken, fordert die GEW einen systematischen Aus-
                                                                                                             bau der Fachdidaktiken an den Hochschulen, die Einrichtung eines
                                                                                                             Lehrstuhls für Inklusion und Sonderpädagogik und eine Attraktivi-
                                                                                                             tätsoffensive für alle pädagogischen Bereiche sowie sozialpädago-
                                                                                                             gischen Berufe.
                                                                                                                   Das Informationsschreiben finden Sie unter folgendem Link:
                                                                                                                   www.gew-saarland.de > Mein Arbeitsplatz >
                                                                                                                   10 Forderungen zur LTW
Foto: istockphoto/insta_photos

                                                                                                             SACHSEN
                                                                                                             BLICK AUF VIER JAHRE
                                                                                                             ­HANDLUNGSPROGRAMM
                                                                                                             Am 09.03.2018 hatte die sächsische Staatsregierung das Hand-
                                                                                                             lungsprogramm Nachhaltige Sicherung der Bildungsqualität im Frei-
                                    dem Rücken zur Wand. Beispiel Integrierte Gesamtschule (IGS): Da         staat Sachsen beschlossen. Das 1,7 Milliarden teure Programm um-
                                    fast jede IGS inklusiv arbeite, schlage hier der Mangel an Förder-       fasst Maßnahmen, die über den Zeitraum von fünf Jahren hinweg
                                    schullehrkräften besonders zu Buche. Die Kolleg:innen könnten so         den Freistaat Sachsen in eine bessere Wettbewerbssituation beim
                                    keine angemessene individuelle Förderung der Schüler:innen leis-         Kampf um Lehrkräfte bringen soll. In einem neunmonatigen Diskus-
                                    ten. Aus Sicht der GEW brauche es Maßnahmen an allen Schularten,         sionsprozess hatte die GEW Sachsen die Erarbeitung des Programms
                                    etwa multiprofessionelle Teams, eine personelle Versorgung von           begleitet und konnte Forderungen erfolgreich einbringen. Hierzu

                                 14 magazin für beamtinnen und beamte
MELDU NGE N

zählt beispielsweise die einheitliche Vergütung an allen Schulformen    prüfen. Im Kern ginge es der Landesregierung dabei um das Ziel, ge-
– Grundschullehrkräfte werden seit dem 01.01.2019 in Sachsen            strichene Unterrichtsminuten zu neuen Stunden bzw. Betreuungs-
auch nach A 13 besoldet bzw. nach E 13 vergütet. Mit dem Pro-           modellen zusammensetzen zu können, um somit die Unterrichtsver-
gramm wurde auch die Möglichkeit der Verbeamtung von Lehrkräf-          sorgung zu verbessern. Die Gewerkschaft befürchtet aber, dass dies
ten geschaffen. Diese Option gilt allerdings vorerst bis zum            zu einer Mehrbelastung der Lehrkräfte führen könne. Sie kritisiert
31.12.2023 und wird derzeit evaluiert, wie die GEW mitteilte. Trotz     auch den hierzu von der Koalition in den Landtag eingebrachten An-
aller Maßnahmen setze sich die personelle Krise des sächsischen         trag, in dem es heißt, dass es angesichts des landesweiten Lehrkräf-
Schulsystems fort, konstatierte kürzlich die GEW-Landesvorsitzende      temangels unbedingt notwendig
Uschi Kruse. Sie forderte angesichts steigender Schüler:in­nen­zahlen   sei, den Schulleiter:innen weitere
die bisherigen Programme und Pakete so weiterzuentwickeln, dass         Instrumente zur Flexibilisierung
die Arbeit in Schulen bewältigt werden könne und die Bildungs-          der Unterrichtsorganisation und        ARBEITSZEIT IST
chancen von Schüler:innen wieder gerechter werden.                      zum effizienteren Personalein-         NICHT BELIEBIG
                                                                        satz in die Hand zu geben. „Ar-
                                                                        beitszeit ist nicht beliebig dehn-     DEHNBAR
SACHSEN-ANHALT                                                          bar“, mahnte die Vorsitzende der
                                                                        GEW Sachsen-Anhalt, Eva Gerth. Sie kritisierte zudem, dass die an-
MEHRBELASTUNG DURCH NEUE UNTER-                                         gedachte Unterrichtsorganisation keine einzige zusätzliche Unter­
RICHTSORGANISATION BEFÜRCHTET                                           richts­stunde und keine einzige Lehrkraft mehr in die Schulen Sach-
Wie die GEW Sachsen-Anhalt im Februar mitteilte, wolle die Landes-      sen-Anhalts bringe, sondern lediglich eine Arbeitsverdichtung für
regierung neue Modelle zur Unterrichtsorganisation an den Schulen       Lehrkräfte bedeute.

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MEL DU NG E N

SCHLESWIG-HOLSTEIN                                                       THÜRINGEN
GDP BEWERTET CDU-PAPIER POSITIV                                          HAUSHALT 2022 BESCHLOSSEN
Am 8. Mai wird in Schleswig-Holstein ein neuer Landtag gewählt           Anfang Februar konnten sich die rot-rot-grüne Minderheitskoalition
und mit Blick darauf beginnt nun die Zeit der Positionspapiere. Kurs­    zusammen mit der oppositionellen CDU auf einen Haushaltsbe-
halten für Sicherheit und einen Umgang mit Respekt lautet eines der      schluss für das Jahr 2022 verständigen. Demnach seien 11,9 Milli-
CDU in Schleswig-Holstein, welches Anfang März veröffentlicht            arden Euro an Ausgaben geplant. Ursprünglich hatte das Thüringer
wurde. Die darin verlautbarte Wiedereinführung der Ruhegehaltsfä-        Kabinett eine Doppelhaushaltsplanung 2022/2023 in den Landtag
higkeit der Polizeizulage und der „Gitter-Zulage“ in Justizvollzugsan­   eingebracht. Die Pläne dafür mussten allerdings aufgegeben wer-
stalten in den sicherheitsrelevanten Bereichen sei aus Sicht der GdP     den. Grund seien die Unsicherheiten, die sich aus der Ukraine-Krise
absolut zu begrüßen. Eine Realisierung dieser GdP-Forderung wäre         ergäben. Diese Unwägbarkeiten wirkten sich auf alle Bereiche des
ein Baustein auf dem Weg zur Attraktivitätssteigerung bei der Be-        Landesetats aus. Auf Beschlussempfehlung des Haushalts- und Fi-
rufswahl zugunsten der Polizei und des Justizvollzuges, kommentier-      nanzausschusses (Drs. 7/4778) wurden für das Thüringer Ministeri-
te der GdP-Landesvorsitzende Torsten Jäger. Ausdrücklich befürwor-       um für Inneres und Kommunales zusätzliche 540.000 Euro einge-
tet die GdP weitere Punkte aus dem Papier, darunter die konsequen-       plant, die insbesondere für Anwärtersonderzuschläge in Höhe von
te Fortsetzung des Aufbaus einer zweiten Einsatzhundertschaft bis        10 Prozent des Anwärtergrundbetrags im Bereich der Landespolizei
2025, die Erhöhung der Ausbildungskapazitäten im Jahr 2023 um            genutzt werden sollen. Die GdP begrüßt diesen Schritt vor dem Hin-
weitere 80 Anwärter:innenstellen sowie die Schaffung neuer Stellen       tergrund des Personalmangels, kritisiert zugleich aber, dass der Be-
in Verbindung mit dem Aufbau einer Cyber-Hundertschaft. „Das al-         reich Justiz nicht berücksichtigt wird. Die Einkommenssituation von
les sind notwendige und richtige Antworten auf die strategischen         Anwärter:innen sei teilweise inakzeptabel.
Bedarfe der Landespolizei“, so Jäger.

  Die Debeka-Gruppe

Traditionell gut
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                                                                                                                   Traditioneller Partner
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                                 GDP                                                                      dass 20,5 Prozent der männlichen und 31,4 Prozent der weiblichen
                                                                                                          Lehrkräfte ein positives Screening auf eine generalisierte Angststö-
                                 KEIN KLEINGEREDE DER GEWALT                                              rung aufwiesen. Im Vergleich dazu waren es zu Beginn der Pande-
                                 GEGEN POLIZEI                                                            mie in der Allgemeinbevölkerung im Jahr 2020 bei den Männern 8,7
                                 In einer Anfang Februar veröffentlichten Resolution fordert die GDP      und bei den Frauen 13,3 Prozent. Dies seien klare Indizien, denen
                                 die politischen Entscheider:innen auf, die Erkenntnisse hinsichtlich     zufolge Lehrer:innen deutlich stärker mit generalisierten Angststö-
                                 der Zunahme von Gewalt gegen Polizeibeamt:innen ernsthaft zu be-
                                 rücksichtigen und daraus ein realistisches Lagebild zu zeichnen. An-
                                 stoß, diese gewerkschaftlichen Forderungen erneut zu bekräftigen,
                                 seien wiederholte Äußerungen politischer Entscheidungsträger:in­
                                 nen, wonach die Zunahme von Respektlosigkeiten und Gewaltatta-
                                 cken gegen die Polizei als polizeiliches Berufsrisiko abgetan wurden.
                                 Für den GdP-Bundesvorsitzenden Oliver Malchow ein Unding. Die
                                 Häufung von Gewalt gegenüber denjenigen, die den Rechtsstaat
                                 täglich schützen, dürfe nicht länger kleingeredet werden, fordert er.

                                                                                                                                                                                 Foto: istockphoto/coscaron
                                 Die GdP unterstreicht deshalb in ihrer Resolution auch die Forde-
                                 rung nach einem starken und selbstbewussten Staat, der sich zu
                                 wehren wisse. Dazu benötige es neben einer personell und sachlich
                                 stark ausgestatteten Polizei auch massive Investitionen in die Justiz.
                                 Von der Gesellschaft wünscht sich der GdP-Vorsitzende einen stär-
                                                                                                          rungen belastet sind als die Allgemeinbevölkerung, so Studienkoor-
                                 keren Rückhalt für die Kolleg:innen bei der Polizei, die den Rechts-
                                                                                                          dinator Clemens Köster. Auch das positive Screening bei Depressio-
                                 staat jeden Tag mit ihrem Leben schützen.
                                                                                                          nen ergab ein ähnliches Bild. Demnach seien Lehrkräfte von der Ge-
                                                                                                          fahr, an einer Depression zu erkranken, prozentual stärker betroffen
                                                                                                          als Männer und Frauen im Allgemeinen. Ein klares Ergebnis zeigt die
                                                                                                          Studie mit Blick auf einen funktionierenden Gesundheitsschutz: An
                                                                                                          Schulen, an denen Infektionsschutz-Belehrungen, Unterweisungen
                                                                                                          und die Gefährdungsbeurteilungen gut klappen, zeigten sich besse-
                                                                                                          re Werte für körperliche und psychische Gesundheit sowie eine hö-
                                                                                                          here Arbeitszufriedenheit“, so Köster.
Foto: istockphoto/janniswerner

                                                                                                          IG BAU
                                                                                                          ENTGELTERHÖHUNGEN DER LÄNDER
                                                                                                          AUF TV-FORST ÜBERTRAGEN
                                 GEW                                                                      Die IG BAU konnte sich am 15. Februar mit der Tarifgemeinschaft
                                 ZUNAHME DER PSYCHISCHEN                                                  deutscher Länder auf die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des
                                                                                                          Tarifergebnisses aus der Tarif- und Besoldungsrunde Länder 2021
                                 BELASTUNGEN                                                              verständigen. Damit erhöhen sich auch für die TV-Forst Beschäftig-
                                 Das Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universität     ten die Entgelte zum 1. Dezember um 2,8 Prozent und die Ausbil-
                                 Mainz hat mit Unterstützung der GEW im Rahmen einer Studie un-           dungsentgelte um 50 Euro. Die Übernahmeregelung für Auszubil-
                                 tersucht, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf die kör-           dende wird wieder in Kraft gesetzt und läuft am 30.09.2023 aus.
                                 perliche und psychische Gesundheit von Lehrkräften hat. Ermittelt        Des Weiteren konnte die IG BAU vereinbaren, dass am 5. Juli Tarif-
                                 wurde u. a. wieviel Prozent der Befragten ein sog. positives Scree-      gespräche zur Weiterentwicklung des TV-Forst aufgenommen wer-
                                 ning hinsichtlich einer generalisierten Angststörung hatten. Wo ein      den. Die steuer- und abgabenfreie Sonderzahlung in Höhe von
                                 solches vorliegt, würde es sich aus psychologischer Perspektive loh-     1.300 Euro, die die Gewerkschaften im Rahmen der Tarif- und Be-
                                 nen, diagnostisch weiterzuarbeiten. Die Daten der Online-Befragung,      soldungsrunde der Länder 2021 ausgehandelt hatten und die alle
                                 die aus dem März des vergangenen Jahres stammen, also während            Beschäftigten erhalten, die unter den TV-L fallen, bekommen die Be-
                                 der dritten Welle der Pandemie aufgenommen wurden, ergaben,              schäftigten der Länder mit Tätigkeiten in der Waldarbeit nicht.

                                                                                                                                       magazin für beamtinnen und beamte 17
VER MIS C H T E S

                                                                       GEWERKSCHAFTEN HELFEN!

                               NTO                                     DGB RUFT ZU SPENDEN FÜR UKRAINISCHE
         SPENDENKO
                                                                       GEFLÜCHTETE AUF
                                        e.V., Nord LB
                     aften helfen                                      Die Solidarität der internationalen Gewerkschaftsbewegung gilt den Men-
           Gewerksch            0 0 00 0151 81
                                                   67 90
                     0 2 5 0 5                                         schen in der Ukraine und denen in Russland, die sich kritisch zur Politik ih-
           IBAN: DE4
                        E2HXXX                           e-Hilfe       res Präsidenten äußern und gegen den Krieg stellen. Den Geflüchteten muss
            BIC: NOLAD            sc h a ft liche Ukrain
                         ew  e rk
            Stichwort: G                                               Europa umfassende humanitäre Hilfe leisten. Jetzt gilt es, Solidarität zu zei-
                                                                       gen! Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften rufen ihre Mitglieder des-
                                                                       halb zu Spenden auf, damit den vor Krieg und politischen Repressionen Ge-
                                                                       flüchteten geholfen werden kann. Der Verein „Gewerkschaften helfen e.V.“
                                                                       hat dafür ein Spendenkonto unter dem Stichwort „Gewerkschaftliche Ukraine-
                                                                       Hilfe“ eingerichtet.
   LINK-TIPP                                                           Spender:innen, die eine Spendenquittung erhalten möchten, geben bitte di-
                                                                       rekt in der Überweisung ihren vollständigen Namen und ihre Adresse an.
   TAG DES WALDES                                                      Die Spendenquittung wird Anfang des nächsten Jahres zugestellt.
   Da wir uns dem Thema Wald in dieser Ausgabe des
   BM widmen, hier noch ein Tipp: Der 21. März ist tra-
   ditionell der „Tag des Waldes“. Dieser wurde durch
   die FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisati-                 HÖR-TIPP
   on der Vereinten Nationen) bereits in den 1970er Jah-
   ren als Reaktion auf die globale Waldvernichtung ins
                                                                       WIE GEWERKSCHAFTEN UM EINFLUSS KÄMPFEN
   Leben gerufen. Die nach eigener Auskunft weltgrößte                 Dass seit Jahren die Mitgliederzahlen vieler Gewerkschaften zurückgehen,
   Waldschutzorganisation PEFC nutzt den Tag des Wal-                  ist ein offenes Geheimnis. Dabei ist angesichts wirtschaftlicher wie ökologi-
   des, um auf die Bedeutung einer nachhaltigen Wald-                  scher Transformationen, die starke Veränderungen der Arbeitswelt mit sich
   bewirtschaftung aufmerksam zu machen. Die Inter-                    bringen, gewerkschaftliche Solidarität unabdingbar. In unserem Hör-Tipp,
   netseite des Vereins hält Wissenswertes rund um das                 dem SWR2-Feature „Die Sache mit der Solidarität – Wie Gewerkschaften
   Thema Wald bereit.                                                  um Einfluss kämpfen“, geht Caspar Dohmen der Frage nach, ob Gewerk-
                                                                       schaften die Zeichen der Zeit nicht erkannt haben? Es folgt ein langer Link,
         www.tag-des-waldes.de
                                                                       den es lohnt einzugeben!
                                                                                www.swr.de/swr2/doku-und-feature/die-sache-mit-der-
                                                                                solidaritaet-wie-gewerkschaften-um-einfluss-kaempfen-100.html

      ZAHLEN, DATEN, FAKTEN

      Gleichstellungsindex 2021                                    FRAUENANTEIL IM VERGLEICH BEI AUSGEWÄHLTEN
                                                                   OBERSTEN BUNDESBEHÖRDEN
      Auf die wichtigsten Ergebnisse des Gleichstellungs-                                                             61,6 %                     63,1 %
      index 2021 sind wir in dieser Ausgabe bereits bei             54,5 %                   53,8 %
                                                                                                                                                                50,0 %
                                                                                                                                                          46,9 %
      den Meldungen eingegangen. Hier finden Sie kon-                                                                          41,8 %
      krete Zahlen für ausgewählte oberste Bundesbehör-                    36,4 %
                                                                                                      33,6 %                            33,3 %
      den: darunter das Bundesministerium des Innern
                                                                                    20,2 %
      und für Heimat (BMI), das Bundesministerium für Fi-
      nanzen (BMF), das Bundesministerium für Arbeit
                                                                                                               0%
      und Soziales (BMAS) sowie das Bundesministerium
                                                                             BMI                      BMF                      BM A S                     BMJ V
      der Justiz (BMJV). In allen obersten Bundesbehörden             Frauenanteil an Beschäftigten         alle Leitungsfunktionen*         Staatssekretärinnen
      sind gerade mal 25 Prozent der Staatssekretär:innen          STICHTAG 30.06.2021
      weiblich. Wie es in den benannten Bundesministeri-           * S CHLIESST STA ATSSEKRETÄR : INNEN, ABTEILUNGSLEITUNGEN (AUCH DIREK TOR : INNEN ) ,
                                                                     UNTER ABTEILUNGSLEITUNGEN UND REFER ATSLEITUNGEN EIN
      en aussieht, zeigt die Grafik.                               QUELLE: STATISTISCHES BUNDESAMT ( DESTATIS) , GLEICHSTELLUNGSINDE X 2021

18 magazin für beamtinnen und beamte
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