Frohe Ostern! - Grätzelspaziergang - wohnpartner
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Ausgabe Nr. 21 Frühjahr 2021 Frohe Ostern! Photo Credit: © Adobe Stock 4 6 16 Osterei und Osterhase Konfliktmanagement Grätzelspaziergang Nicht nur für Kinder ein unschlagbares Umgang mit Konflikten in der 70 Jahre Wohnhausanlage Duett Nachbarschaft Siemensstraße
AUS DER REDAKTION Liebe Leserinnen und Leser, das Redaktionsteam hat sich trotz anhaltender COVID-19 Das Redaktionsteam heißt das neue Pandemie nicht davon abhalten lassen, eine neue Ausgabe WienZimmer „Gartenstadt“ herzlich will- der Jedleseer Zeitung zu schreiben, und es dreht sich hier kommen im Grätzl. Juvivo, die Wiener vieles aber nicht alles um Corona. Daher freuen wir uns Kinderfreunde und wohnpartner freuen über eine bunte Ausgabe mit großer Themenvielfalt! sich auf die Zusammenarbeit für ein gutes Miteinander in Jedlesee. Ostern steht vor der Tür und so wirft Hans Höfer einen Blick auf die Entstehung und Bedeutung des Osterfestes und der Osterbräuche. Der Umweltschutz und eine saubere Wohnumgebung sind „Fonds Soziales Wien und Obdach Wien besondere Anliegen von JedleseerInnen, die in dieser sorgen seit langem dafür, dass Menschen Ausgabe die Müllsituation besprechen und zeigen wie es in Wien die Unterstützung bekommen, die besser geht. Das Hilfswerk Nachbarschaftszentrum setzt sie brauchen. wohnpartner ist glücklich sich gemeinsam mit dem ADAMAH BioHof für das sinnvolle darüber, nun auch mit der neuen Initiative „Verwenden statt Verschwenden“ ein. WienZimmer „Gartenstadt“ die langjäh- rigen Aktivitäten und Angebote für die In zwei spannenden Beiträgen erfahren wir mehr darüber Bewohnerinnen und Bewohner im Grätzl was starke Frauen ausmacht. zu intensivieren und weiterzuentwickeln. Die beiden Mietervertreter des Karl Seitz-Hofs erzählen wie Das wohnpartner Team freut sich sehr sich in ihrem Gemeindebau Corona auf den Alltag auswirkt. auf die künftige Zusammenarbeit.“ Hans Höfer versorgt uns mit spannenden Informationen Burak Büyük über die „wahre Größe“ des Corona-Virus. Gebietsleitung wohnpartner 21 Die Wiener Kinderfreunde haben sich mit den besonderen Belastungen für die Kinder während der Pandemie beschäftigt. Die MA11 (Wiener Kinder- und Jugendhilfe) erläutert die „Die wohnpartner blicken auf jahrelange Angebote und Hilfeleistungen des Familienzentrums Floridsdorf. Erfahrung und Erfolge in der Gemein- Und ein besonderes Jahr ist 2021 für den Verein Juvivo.21, wesenarbeit zurück. Gemeinsam mit dem der nun auf 20 Jahre Jugendarbeit in Jedlesee zurück WienZimmer „Gartenstadt“ und dem Fonds blicken können. Soziales Wien gibt es ab jetzt nicht nur eine räumliche Erweiterung der Angebote Fonds Soziales Wien (FSW) berichtet über die Eröffnung sondern auch ein inhaltlich verschränk- des WienZimmer als neuen Begegnungsort im Grätzl. tes Miteinander, das allen Bewohnerinnen Hans Höfer „wagt“ den Sprung nach Großjedlersdorf und und Bewohnern zu Gute kommen wird. spürt dort beim Grätzelspaziergang durch die Siemens- Das WienZimmer Team freut sich sehr straße 21-55 dem Zeitgeist der 50er Jahre nach. auf die Zusammenarbeit!“ Schließlich geben drei Mitarbeiterinnen von wohnpartner 21 Birgit Kohlwegger Anregungen zum Umgang mit Konflikten in der Nachbarschaft. Projektleitung WienZimmer Viel Spaß beim Lesen, Herzlich, euer Redaktionsteam der Jedleseer Zeitung 2 Jedleseer Zeitung
INH A LT 15 Corona und seine Auswirkungen Ein Erfahrungsbericht von Mietervertreter Heinrich Gindel und Christian Dick in Bezug Frühjahr 2021 Ausgabe Nr. 21 auf Corona Auswirkungen. ! Frohe Ostern 16 Grätzelspaziergang 19 Sinnvoll verwenden statt verschwenden Hilfswerk Nachbarschaftszentrum für den 21. und 22. Bezirk unterstützt gemeinsam mit ADAMAH Stock BioHof bedürftige Menschen mit Bio-Obst und Photo Credit: © Adobe Bio-Gemüse. 16 6 ng 4 ent Grätzelspazierga hase Konfliktmanagem usanlage Osterei und Oster 70 Jahre Wohnha in der ikten Siemensstraße Umgang mit Konfl 20 ein unschlagbares Nachbarschaft Nicht nur für Kinder Duett Alles Da, Da, Da. Sperrmüll von A–Z Ausgabe Nr. 21, Frühjahr 2021 21 Das ABC der Müllentsorgung Mit dieser Serie wollen wir auf die richtige Mül- 4 Osterei und Osterhase lentsorgung und insbesondere auf die richtige Mülltrennung hinweisen. 5 Kunst und Osterkultur 22 20 Jahre Jugendarbeit in Jedlesee aus anderen Landen Verein JUVIVO.21 feiert dieses Jahr sein zwan- 6 Konfliktmanagement: Umgang mit zigstes Jahr im Karl-Seitz-Hof mit dem Motto: #eslebediejugend Konflikten in der Nachbarschaft Der Einfluss der größten Pandemie unserer Zeit 23 Das Parkbetreuungsteam der auf unser gesellschaftliches und soziales Leben Wiener Kinderfreunde Aktiv ist enorm. wohnpartner-Gebiet 21 Mediatorinnen geben hilfreiche Tipps in Umgang mit Konflikten 24 Psychische Auswirkungen der in der Nachbarschaft. COVID-19-Pandemie auf Kinder 8 Starke Frauen aus allen Gesellschafts- Die Covid-19-Krise stellt für alle eine herausfor- schichten und Kulturkreisen dernde Situation dar. Wiener Kinderfreunde Aktiv hat fünf Kinder befragt und kurze Infos zu Ergeb- Floridsdorfer Frauencafé-Teilnehmerin und Jedle- nissen von aktuellen Studien zusammengetragen. seer Zeitung-Redakteurin Herta Honer der Frage nach, wie sich die Bedeutung des Begriffes der 26 Was macht Corona mit der Schule? „starken Frauen“ im Laufe der Zeit verändert hat. Was brauchen unsere Kinder jetzt? 9 Kreative Hobbys für Ausstellung gesucht! Auf Facebook entdeckte ich neulich folgenden Eintrag, der mir dazu aus der Seele spricht: 10 „Starke Frauen im Gemeindebau“ Die Ausstellung „Starke Frauen im Gemeindebau“ 27 Werden Sie Baumpatin oder Baumpate – zeigt, dass viele starke Frauen im Gemeindebau ein Beitrag für unsere Umwelt! leben, und was entsteht, wenn verschiedene Frauengruppen sich zu einem verbindenden 28 wohnpartner sucht Ihre Projekt zusammentun. Lockdown-Geschichte 11 Willkommen im WienZimmer In Jedlesee entsteht etwas Neues: In der ehe- maligen Tanzschule des Karl-Seitz-Hofs öffnet das erste WienZimmer seine Türen. 12 Wenn Sorgen in der Familie groß werden … Eltern stehen in der Betreuung und Erziehung ihrer Kinder vor vielfältigen Aufgaben und Heraus- forderungen. In Zeiten wie diesen noch viel mehr. Jedleseer Zeitung 3
OSTEREI OSTEREI OSTEREI UND UND UNDOSTERHASE OSTERHASE OSTERHASE NICHT NICHT NUR NUR FÜR FÜR KINDER KINDER EINEIN UNSCHLAGBARES UNSCHLAGBARES DUETT DUETT OSTERN OSTERN Ostereier Ostereier in Osternester in Osternester zu legen. zu legen. EIN WIN/WIN EIN WIN/WIN EREIGNIS. EREIGNIS. Der Der HaseHase gilt gilt auchauchals als Symbol Symbol W W DER OSTERHASE DER OSTERHASEFREUT FREUT SICH,SICH, der der Fruchtbarkeit, Fruchtbarkeit, ein ein Weibchen Weibchen enn ennder kleine der kleine Maxi Maxi am am DASSDASS ER WIEDER ER WIEDER AKTIVAKTIV SEIN SEIN kannkannim Jahr im Jahr an die an 20 dieJunge 20 Junge zur zur Ostersonntag Ostersonntag schon schon zei- zei- DARF,DARF, DIE KINDER DIE KINDER FREUENFREUEN SICH SICH WeltWelt bringen bringen und und die Schokolade- die Schokolade- tig intigder in Früh der Frühaus aus demdem ÜBERÜBER IHRE IHRE OSTERGESCHENKE, OSTERGESCHENKE, Industrie Industriesetztsetzt nochnocheinseins draufdrauf BettBett springt springt um um Ostereier Ostereier zu su- zu su- DER HANDEL DER HANDEL FREUT FREUT SICH SICH AUCH,AUCH, und und erzeugt erzeugt in Deutschland in Deutschland jähr-jähr- chen,chen, haben haben seineseine ElternEltern am Vor- am Vor- OMA OMA UND OPA UND ÜBER OPA ÜBER DIE FOTOS, DIE FOTOS, – – lich lich 220 220 Millionen MillionenOsterhasen. Osterhasen. abendabend schon schon ihre ihre Osterhausauf- Osterhausauf- DER SPIRITUELLE DER SPIRITUELLE UND GEISTIGE UND GEISTIGE gabengaben gemacht. gemacht. Dann Dannverfolgen verfolgen HINTERGRUND HINTERGRUND GERÄT GERÄT MEHRMEHR sie sie mit mitgezücktem gezücktem Handy Handy ihrenihren UND MEHR UND MEHR IN DENIN DEN Maxi,Maxi, der inderalle in alle WinkelWinkel der Woh- der Woh- HINTERGRUND. HINTERGRUND. nungnung kriecht kriecht um einum Foto ein Foto von vonihm ihm AuswandererInnen AuswandererInnen brachten brachten zu schießen, zu schießen, auf auf demdem seineseine Kin-Kin- den den Osterhasen in die Osterhasen in USA, die USA, nachnach deraugen deraugen voll vollFreudeFreudeleuchten, leuchten, Pennsylvania, Pennsylvania, wo er wo fortan er als als fortan wenn wenn er ein er Osterei ein Osterei gefunden gefundenhat. hat.oderoder griechisch-orthodoxe griechisch-orthodoxe Chris-„Easter Chris- Bunny“ „Easter Bunny“auchauch amerikani- amerikani- „Mama, „Mama, der Osterhase der Osterhase war warda!“da!“ ten ten zu Ostern zu Ostern die die Auferstehung Auferstehung sche Kinder sche zum Kinder Eier zum Suchen Eier und und Suchen KlickKlick - klick- klick - klick - klick ... SolchJesuJesu ... Solch Christi von von Christi den denToten, wenn Toten, wennSchokolade Schokolade Essen anregt. Essen anregt. tolletolle FotosFotos erwarten erwarten sichsich hundert-auchauch hundert- mit mit verschiedenen verschiedenen RitenRiten tausende tausendeGroßeltern Großeltern und undFreun-Freun-und zeitlich und versetzt, zeitlich feiern. versetzt, feiern. de der de derFamilien Familien heutzutage heutzutage auf auf Als Als Vorläufer Vorläuferunseres Oster- unseres Oster- WhatsApp WhatsApp oderoder Instagram. Instagram. So Sofestes gilt gilt festes das das jüdische Pessach- jüdische Pessach- gehtgeht OsternOstern heute.heute. fest, das fest, an das die an Befreiung die Befreiungdes des Volkes Israel Volkes aus aus Israel der ägyptischen der ägyptischen Sklaverei Sklavereierinnert und und erinnert in dessen in dessen Tradition Jesus Tradition von von Jesus Nazareth auf-auf- Nazareth gewachsen gewachsen ist. ist. ManMan gehtgeht in die Osterhase in die Osterhase und und Osterei Ostereiblie-blie- Osterhase Osterhase und und Osterei sindsind Osterei erst erstSynagoge Synagoge und und isst isst ungesäuertesben ben ungesäuertes nichtnicht von vonder derKommerzia- Kommerzia- seit seit demdem Mittelalter MittelalterPartner. Das DasBrot,Brot, Partner. den den „Matze“. „Matze“. Angesichtslisierung Angesichts verschont. lisierung verschont. Die DieKinderKinder Ei hat Ei ein hat paar hundert ein paar Jahre hundert mehrmehrvon von Jahre Osterschinken, Osterschinken, Schokoladefreut‘s, Schokolade den den freut‘s, HandelHandel auch, die die auch, auf auf demdem Buckel. Buckel.Die Diekatholische katholischeund und Adipositas Adipositas sollten uns unsKirche wir wir sollten Kirchefreutfreut es weniger, es weniger, manman Kirche Kircheließ ließ im im12. 12. Jahrhundert Jahrhundertdaran ein gutes daran Beispiel ein gutes nehmen. Beispiel nehmen. meint das meint Thema das Thema wäre verfehlt. wäre verfehlt. erstmalig erstmalig Eier,Eier, die dieOsterspeise, Osterspeise, Dieses DiesesLeidLeid teilt teilt der derHaseHase mit mit segnen. ManMan segnen. bemalte bemaltedie Eier da- da- die Eier demdem Christkind, Christkind,demdem Nikolaus, Nikolaus, malsmals nichtnicht um sie um schöner sie schöner zu ma-zu ma- demdem Krampus, Krampus, na gut, na gut, der derist ist chenchen – die– Farben die Farben kennzeichneten kennzeichneten eh nicht eh nichtpolitically politicallycorrect, hat hat correct, das das Ablaufdatum. Ablaufdatum. Die DieFarbe Rot Rot Der Der Farbe Osterhase Osterhase ist Juniorpart- ist Juniorpart-vielleicht manche vielleicht manche zu sehr zu sehr ver-ver- sollte übrigens sollte übrigensan den Tod Tod an den Chris-Chris-ner ner und und stiegstieg erst erst später in das später in dasschreckt. schreckt. NichtNicht so beiso Halloween, bei Halloween, tus erinnern, tus erinnern, der der lt. Neuem lt. Neuem Tes-Tes-Geschehen Geschehen ein. ein. Er musste Er musste sichsichda herrscht da herrscht Schrecken Schrecken ohneohne Ende,Ende, tament am Karfreitag tament am Karfreitag am Kreuze am Kreuzeseinen Rang seinen gegen Rang andere gegen Tiere, andere Tiere,dochdochwenwen kümmert‘s. kümmert‘s. BashingBashing starb. starb. je nach Region je nach Regionden denFuchs, Ku- Ku-hätten Fuchs, hätten sichsich die dieIrenIrendeswegen deswegen DaranDaran denkendenken bei beiWeitemWeitemckuck oderoder ckuck den den Storch erstreiten. Storch erstreiten.auchauch nichtnicht verdient. verdient.FaktumFaktum ist: ist: nichtnicht alle,alle, die die KinderKinderschon gar garVielleicht schon waren Vielleicht die Kinder waren seineseineOstern die Kinder Ostern schmeckt schmecktund undist ein ist Hit. ein Hit. nicht, dassdass nicht, katholische, katholische, protes- protes-Lobby, jedenfalls Lobby, hat er jedenfalls hatschon seit seitNicht er schon Nicht nur bei nur uns bei uns in Europa, in Europa, nein,nein, tantische, tantische,armenische, armenische, koptische koptischedemdem 17. 17.Jahrhundert Jahrhundert die die Ehre, Ehre,sondern sondern fast fast in der in ganzen der ganzen Welt. Welt. 4 Jedleseer Zeitung Ausgabe Frühjahr 2021 – Osterei und Osterhase
KUNST UND OSTERKULTUR AUS ANDEREN LANDEN Ob auf dem Teller zum Verspeisen, an der Wand zum Bestaunen, oder im Safe zum Schutz vor Diebstahl. Hase und Ei sind immer dabei. D Ob aufas dem traditionelle TellerOsteressen In Finnland zum Verspeisen, an genießt man zum der Wand seit je-Bestaunen, oder im Safe zum Schutz invor Wien ist das Wiener Diebstahl. her Eiden Hase und sindfiimmer nster aussehenden, dabei. Schnitzel. So wie auch zu picksüß schmeckenden Memmi, Weihnachten, bei Geburtstagsfei- mit Malzsirup und ungeschlage- ern und an Sonntagen sowieso. nem Schlagobers. Wer Exotischeres haben möchte, lässt sich dicke Scheiben Oster- schinken schmecken, und zwi- Foto: www.faberge.com schendurch unzählige Ostereier (155 kcal), die Totalschäden nach Foto: finntastic.de dem Eierpecken. Der Franzose Peter Carl Fabergé schuf 1897 das Krönungsei aus Gold für die Gattin des Zaren Alexandra Fjodorowna. Foto: wikimedia.org Foto: Adobe Stock Bei unseren Namensvettern, in Australien, lebt ein Vorläufer des Osterhasen, der Bilby. Er hat lange Ohren und eine lange Die EngländerInnen können Schnauze. In einem Osterpaket schon seit 350 Jahren von ihrem ist er dann sowohl außen drauf, Jesus mit seinen Jüngern am Grün- Simnel Cake, ein Fruchtkuchen, als auch innen drinnen, sofern er donnerstag beim „Letzten Abendmahl“. oben mit einer Marzipanschicht, aus Schokolade gegossen ist. Leonardo Da Vinci, 15. Jhdt., hier in einer nicht genug kriegen und verkau- restaurierten Version. fen ihn auch über das Internet. Foto: Adobe Stock Foto: Wikipedia Gott sei Dank nicht wahr. „Killer Rabbits“, In Mexiko hat der Capriotada, Fakenews aus dem 13. Jahrhundert Tradition. Ein Brotpudding mit www.tagesanzeiger.ch/kultur/muemmel- Zimt und Piloncillo, der viel- mann-lass-gnade-walten/story/30141423 Und in den USA, beim Mäcki, leicht gut zum Tequila passt und Größtes Osterei u. kleinstes Hotel. Bad Gros- darf man raten, was drinnen ist. am Karfreitag verspeist wird. spertholz, Waldviertel (Buch der Rekorde) Foto: Sylvia Himberger/Mein Bezirk Foto: McDonalds Inc. Foto: Wikipedia Ausgabe Frühjahr 2021 – Kunst und Osterkultur aus anderen Landen Jedleseer Zeitung 5
KONFLIKTMANAGEMENT: UMGANG MIT KONFLIKTEN IN DER NACHBARSCHAFT Der Einfluss der größten Pandemie unserer Zeit auf unser gesellschaftliches und soziales Leben ist enorm. Die Auswirkungen der Maßnahmen wie Lockdown, Homeoffice, Home- schooling, Distance Learning und Ähnliches schränken unser gesellschaftliches und soziales Leben ein und bergen nebenbei eine Gefahr für zunehmende Konflikte in der Nachbarschaft. Die Mediatorinnen Kinga Simon, Conny Maxima Felice und Christina Reithofer vom wohn- partner-Gebiet 21 geben hilfreiche Tipps im Umgang mit Konflikten in der Nachbarschaft. KINGA SIMON dabei, sich zu beruhigen. Der richtige Zeitpunkt das Gespräch zu suchen ist gekommen, sobald Sie spü- Jeder von uns kennt das ren, dass die Wut verschwunden ist und Sie in Ruhe Gefühl, wenn wir wütend die NachbarInnen aufsuchen können. auf unsere NachbarInnen Versuchen Sie für sich zu beantworten „Was sind und beschließen, sie wäre nützlich und wichtig?“, wenn Sie mit Ihren damit zu konfrontieren. NachbarInnen darüber reden möchten. Des Weite- Unser Herz rast, die At- ren ist es wichtig sich darüber Gedanken zu machen mung ist kurz und schnell, „Was genau haben Sie in der Situation beobach- im Gehen überlegen wir tet? Bei ihrem Gegenüber? Bei sich selbst? Was uns zum dritten Mal „na ist ihr Anliegen?“ Damit ihr Gegenüber die Mög- dem sag ich´s jetzt – so lichkeit hat, sich in Ihr Anliegen hinein zu fühlen, nicht!“ mit der Hoffnung, dass es etwas ändert. Lei- beschreiben Sie was Sie hören, wahrnehmen und der stellen wir oft fest, dass gerade diese Gespräche empfinden, wenn Sie Ihre NachbarInnen hören. und Aktionen nach hinten losgehen und oft rein gar Versuchen Sie im Gespräch folgendes: nichts bewirkt haben. Frust und Wut kommt auf und das Spiel geht von vorne los. Statt: „Ich will mich nicht streiten …“ Im Folgenden möchte ich Ihnen eine Möglich- Besser: „Lassen Sie uns gemeinsam überlegen, was keit vorstellen, wie Sie die Situation angehen wir machen können, damit wir in Zukunft besser könnten: Nehmen Sie das Tempo raus! Atmen Sie miteinander auskommen.“ durch, trinken Sie ein Glas kaltes Wasser, denn das aktiviert den Erholungsnerv und unterstützt Sie Statt: „Bitte hören Sie auf, laut zu sein.“ Besser „Bitte machen Sie einen Vorschlag, woran Sie sich leicht halten können.“ Das Rezept einer guten Nachbarschaft Statt: „Was alles nicht passieren darf.“ Besser „Wie es in Zukunft sein soll.“ Statt: „Sie müssen das genauso machen...“ Besser „Was brauchen Sie, um den Vorschlag gut umsetzen zu können?“ Bitte bedenken Sie dabei, dass die Vorschläge und Zeichnung: Zaklina Gudojevic Erwartungen erfüllbar sind und es Zeit braucht bis „Neues“ umgesetzt werden kann. Danke, dass Sie den Weg des Gespräches gehen! E-Mail: kinga.simon@wohnpartner-wien.at 6 Jedleseer Zeitung Ausgabe Frühjahr 2021 – Konfliktmanagement: Umgang mit Konflikten in der Nachbarschaft
CONNY MAXIMA CHRISTINA FELICE REITHOFER Manchmal hilft ein Blick Warum ärgert der mich auf das eigene Verhalten so? Der macht das doch gegenüber anderen, um absichtlich, dem zeig die Konfliktursache zu ichs, denk ich mir in finden. Ein paar kleine Situationen, in denen Fragen helfen häufig, um ich eh schon angespannt etwas mehr Klarheit zu bin und dann stört mich bekommen: noch dazu jemand. Ken- Welche „Qualitäten“ nen Sie diese Gedanken? wünsche ich mir in einer guten Nachbarschaft? Bekannt kommen sie Ihnen vor, weil sie menschlich Darauf antworten die meisten Menschen mit „res- sind. Genauso wie Sie, „der Störenfried“ oder ich, pektvoller Umgang“, „Hilfsbereitschaft“, „Toleranz“, wir sind alle Menschen. Ärgern tun wir uns darü- „Rücksichtnahme auf andere“, ... ber, weil jede/r anders ist und damit einhergehend Beim Wünschen sind die Menschen häufig sehr unterschiedliche Angewohnheiten hat. Jede/r hat fordernd und deshalb ist die nächste Frage eine seine/ihre eigene einzigartige Geschichte. Wenn unbequeme: Menschen sich als Gleiche in ihrer Unterschied- WORAN können die anderen erkennen, dass ICH lichkeit sehen, dann finden sich schnell schöne „respektvoll im Umgang mit ihnen bin“? (Bsp.: Indem Gemeinsamkeiten oder auch praktische oder inter- ich die Menschen im Stiegenhaus freundlich grüße, essante Verschiedenheiten. auch wenn sie nicht zurückgrüßen …) Fragen Sie nach, was hinter dem störenden Ver- WORAN, dass ICH „hilfsbereit bin“? (Bsp.: Indem halten steckt, es könnte überraschend sein. Beispiels- ich für andere BewohnerInnen die Eingangs- oder weise „Woher kommt denn dieses Geräusch?“ Aber Lift-Tür aufhalte …) Achtung: oft ist das Gesagte von einem Menschen WORAN, dass ICH „tolerant“ bin? (Bsp.: Dass nicht das Gehörte vom anderen. Deswegen mein Tipp ich nicht bei jedem Geräusch der Kinder gegen die an Sie: Fragen Sie noch einmal nach. Und vielleicht Decke klopfe…) erzählen Sie auch Ihre Geschichte. Das könnte Ver- WORAN; dass ICH „auf andere Rücksicht ständnis und Rücksicht füreinander schaffen. nehme“? (Bsp.: Indem ich mich an die Hausord- nung halte ,…) E-Mail: christina.reithofer@wohnpartner-wien.at E-Mail: conny-maxima.felice@wohnpartner-wien.at Der Weg des Gespräches für ein gutes Miteinander Zeichnung: Zaklina Gudojevic Zeichnung: Zaklina Gudojevic Nachrichten können anders gemeint sein als sie verstanden werden Ausgabe Frühjahr 2021 – Konfliktmanagement: Umgang mit Konflikten in der Nachbarschaft Jedleseer Zeitung 7
STARKE FRAUEN AUS ALLEN GESELL- SCHAFTSSCHICHTEN UND KULTURKREISEN Angeregt durch die Ausstellung „Starke Frauen im Gemeindebau“ geht die Floridsdorfer Frauen- café-Teilnehmerin und Jedleseer Zeitung-Redakteurin Herta Honer der Frage nach, wie sich die Bedeutung des Begriffes der „starken Frauen“ im Laufe der Zeit verändert hat. Alle Fotos: Wohnservice Wien Ausstellung „Starke Frauen im Gemeindebau“ U m den Pionierinnen der Bei dieser Ausstellung beein- Zeit abwertend für Frauen ver- Frauenbewegung meinen druckten mich jedoch drei Bilder wendet wurde, welche sich für Respekt zu zeigen, be- besonders, in denen diverse Lila die Frauenrechte engagierten. sichtigte ich gemeinsam mit töne zu sehen sind. Sofort erinnerte Geboren im 2. Weltkrieg musste anderen Floridsdorfer Frauencafé- mich die Farbe Lila an die Suffra- ich sehr bald die Not und die Sor- Teilnehmerinnen die Vernissage getten, also jene Aktivistinnen der gen der Frauen kennenlernen und der Ausstellung „Starke Frauen britischen Frauenbewegung, die begreifen. Nicht nur Hungersnöte im Gemeindebau“, die vom sich für das Frauenwahlrecht und und Bomben machten Frauen wohnpartner-Gebiet 10 initiiert auch legere Kleidung für die Sorgen, sondern auch das Beglei- wurde. Neben den Arbeiten von Frauen einsetzten und die man ten und Beistehen ihrer Kinder in Floridsdorfer Frauencafé-Teilneh anhand ihres Markenzeichens (lila den schwierigen Zeiten. Gerade merinnen zeigt die Ausstellung Kleidung) erkannte. Das Wort das stärkte meiner Meinung nach interessante Werke vieler Wiener Suffragette hörte ich in meiner die Frauen. Die Jahre nach dem Frauen. Diese Werke sind künst- Kindheit öfters, jedoch als Ab- 2. Weltkrieg stellten sich jedoch lerische Auseinandersetzungen wertung für Frauen, die für ihre als die härteste Zeit überhaupt vieler Gemeindebau Bewohne Meinung einstanden und sie heraus. Trotzdem bewiesen diese rinnen mit dem Begriff „Starke durchsetzen wollten. Genauso wie Frauen im Alltag Kreativität, mit Frauen“. das Wort „Emanze“, das lange den Mitteln die sie zur Verfügung 8 Jedleseer Zeitung Ausgabe Frühjahr 2021 – Starke Frauen aus allen Gesellschaftsschichten und Kulturkreisen
hatten, zurecht zu kommen, so- dass wir Kinder die vorhandene Not nicht so sehr spürten. Diese Frauen waren auf sich gestellt und mussten stark sein, da sonst niemand da war, der ihnen helfen konnte. Erst nach dem Krieg war je- doch die Zeit reif für ehrgeizige und wissbegierige Frauen. Wer seine Chance ergriff, konnte viel erreichen. Die Emanzipation der Frauencafé Teilnehmerinnen Frauen hat sich also langsam durchgesetzt. Starke Frauen gibt es in allen Gesellschaftsschichten und Kultur- kreisen. Das Floridsdorfer Frauen café ist ein gutes Bespiel von diversen starken Frauen, die sich zweiwöchentlich treffen. Auch jene Frauen, die ihren Beruf nicht mehr ausüben, aber für ihre Familie leben, ihre Kin- der erziehen, den Haushalt führen und ihr Umfeld betreuen, sind wie Managerinnen immer im Frauencafé Teilnehmerinnen Einsatz. Auch diese Frauen sind stark. Wir Frauen haben durch unsere Vorkämpferinnen schon viel erreicht. Dennoch dürfen wir KREATIVE HOBBYS FÜR AUSSTELLUNG GESUCHT! aber unsere Ziele und Wünsche nie aus den Augen verlieren oder vernachlässigen. Ich bin froh, jetzt in dieser Zeit eine starke Verfolgen Sie ein kreatives Hobby? Nutzen Sie ihre Freizeit für Frau zu sein. außergewöhnliche Basteleien? Wir wollen Ihre Leidenschaft für das Handwerkliche und Künstlerische vor den Vorhang holen. Herta Honer Das Kulturlabor Gemeindebau von wohnpartner sucht Bewoh- nerinnen und Bewohner, die ihre mit Expertise und Engagement hergestellten Bilder und handwerklichen Erzeugnisse in einer Kontaktpersonen für die Ausstellung zeigen möchten. Teilnahme am Floridsdorfer Frauencafé: Für weitere Informationen Silke Kirchmeir vom und Ihre Bewerbung schrei- wohnpartner-Gebiet 21: ben Sie uns bitte eine Zeichnung: Edith Payer 0676 / 8118 21091 Nachricht an: kulturlabor.gemeindebau@ Pamina Gutschelhofer von wohnpartner-wien.at JUVIVO.21: 0660 / 5884821 Ausgabe Frühjahr 2021 – Kreative Hobbys für Ausstellung gesucht! Jedleseer Zeitung 9
„STARKE FRAUEN IM GEMEINDEBAU“ DIE VIELFALT VON FRAUEN SICHTBAR MACHEN. EINE WANDERAUSSTELLUNG. Die Ausstellung „Starke Frauen im Gemeindebau“ zeigt, dass viele starke Frauen im Gemeindebau leben, und was entsteht, wenn verschiedene Frauengruppen sich zu einem verbindenden Projekt zusammentun. So ist eine bunte Mischung aus Bildern, Ton- und Videointerviews entstanden, die die Vielfalt von Frauenleben in Wien aufzeigt. Die Frauen präsentieren, was es für sie bedeutet, eine „Starke Frau“ zu sein, oder welche Vorbilder sie inspiriert haben. Das Feedback der Besucherin- nen war sehr bestärkend. So schreibt eine Frau in unser Gästinnenbuch „Die Ausstellung ist ein voller Erfolg geworden“, und wohn- partner-Bereichsleiterin Claudia Huemer: „Die Ausstellung macht sichtbar, welch wertvolle Leistun- gen Frauen für die Gemeinschaft und das gute Miteinander erbrin- gen. Sie haben es sich mehr als verdient, dass wir sie vor den Vor- hang holen.“ Die Vernissage fand am 16. Oktober 20 vor der Bassena in Favoriten statt. Die Stimmung Foto: Wohnservice Wien war, trotz Regen, sehr gut. Dazu trug auch die Geigerin Özge Safak Kaya bei, die mit ihrer Musik die Veranstaltung wunderbar unter- Vernissage „Starke Frauen im Gemeindebau“ malte. B Sie war der Auftakt zu einer eim Betreten der Ausstel- Frauen gemeinsam etwas bewir- Wienweiten Wanderausstellung, lung werden die Besuche- ken, sich gegenseitig unterstützen die 2021 in der Bezirksvorstehung rInnen mit „Willkommen und stärken können. Das gemein- Favoriten und in anderen wohn- starke Frau“ in verschiedenen same Tun ermöglicht, sich näher partner BewohnerInnen-Zentren Sprachen – von Deutsch, Türkisch, kennenzulernen und so Barrieren und -Lokalen zu sehen sein wird. Japanisch bis Arabisch, um nur und Vorurteile abzubauen. Daraus Frauen sind herzlich dazu ein- einige zu nennen – begrüßt. Auch kann Respekt und gegenseitige geladen, diese Ausstellung mit in den Ton- und Videointerviews, Akzeptanz entstehen. Dies passiert ihren Beiträgen zu erweitern. Bildern, Collagen und Texten wird so auch bei den regelmäßigen der (Sprachen-) Reichtum der Wie- Treffen in den wohnpartner-Bei Interesse kontaktieren Sie bitte nerinnen hör- und sichtbar gemacht. Frauengruppen Wien weit. das wohnpartner-Gebiet 21 unter: Es wird aufgezeigt, dass Frauen, Folgende Frauengruppen haben Tel: 01 / 24503-21080 die sich zusammenschließen und mitgewirkt: Frauentreff Bassena 10, E-Mail: lokal21@wohnpartner- gemeinsam etwas unternehmen, Floridsdorfer Frauencafé, die wien.at gestalten und erarbeiten, sich ge- Frauengruppe des BewohnerInnen- genseitig stärken und Mut machen. Zentrums Ruthnergasse und der Die Ausstellung ist also auch STOP-Stammtisch aus Margareten, ein Plädoyer für mehr Frauen in Kooperation mit dem wohn- Bernadette Karner solidarität und Frauenräume, wo partner-Gebiet 5_6_7_12. wohnpartner-Gebiet 10 10 Jedleseer Zeitung Ausgabe Frühjahr 2021 – „Starke Frauen im Gemeindebau“
WILLKOMMEN IM WIENZIMMER In Jedlesee entsteht etwas Neues: In der ehemaligen Tanzschule des Karl-Seitz-Hofs öffnet das erste WienZimmer seine Türen. Im Vordergrund des Begegnungsortes stehen die Ideen, Anliegen und Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner des Grätzels. Z usammenhalt und gegenseitige Unterstützung WienZimmer schafft dafür einen bunten Rahmen. sind in der Nachbarschaft immer gefragt. „WienZimmer ist, was die GrätzelbewohnerInnen Das neue WienZimmer stärkt das Miteinan- gemeinsam mit dem Projektteam daraus machen“, der und bringt Angebote der Stadt direkt ins Grätzel. so FSW-Geschäftsführerin Anita Bauer bei der Dabei wird großer Wert auf den Austausch und die Auftaktveranstaltung. Zusammenarbeit mit anderen Organisationen gelegt, Das WienZimmer in Jedlesee ist ein Pilotprojekt, die in der Umgebung bereits etabliert sind. Und aus dem weitere in anderen Grätzeln folgen sollen. weil jedes Grätzel anders ist, soll hier genau das Auch während der aktuell laufenden Umbauarbeiten Angebot entstehen, das sich die JedleseerInnen der Räumlichkeiten, gibt es für die BewohnerInnen wünschen und brauchen. immer wieder Gelegenheiten, sich einzubringen Foto: Fonds Soziales Wien FSW-Geschäftsführerin Anita Bauer (2.v.r.) mit dem Projektteam des WienZimmers. Bei der Pop Up-Eröffnung im September 2020 – und das zukünftige Angebot des WienZimmers die aufgrund von Corona unter strengen Hygiene- mitzugestalten. Außerdem können Ideen und Anre- auflagen stattfand – hatten BesucherInnen erstmals gungen jederzeit über die Webseite eingebracht die Gelegenheit, Einblicke in das neue Projekt zu werden. Dort gibt es viele Infos und Fotos rund ums bekommen und das Projektteam des Fonds Soziales WienZimmer sowie Updates zu geplanten Vorhaben Wien (FSW) kennenzulernen, der hinter dem Wien- und Aktionen. Zimmer steckt. Dabei wurde über Ideen für die Zusätzlich zu den individuellen Projekten und kommenden Angebote und über die Geschichte der Beratungsangeboten wird im WienZimmer in Räumlichkeiten gesprochen. Einige der Bewohne Jedlesee auch ein KOMM Café der Organisation rInnen kennen die ehemalige Tanzschule im Karl- pro mente Wien einziehen. Die Komm Cafés sind Seitz-Hof schon lange und erzählten, wie es hier beliebte Treffpunkte und unterstützen Menschen einmal war und wie soziales Leben im Grätzel früher mit psychischer Erkrankung beim Wiedereinstieg in ausgesehen hat, denn Gemeinschaftsräume waren den Beruf. immer ein wichtiger Ort des Austauschs und Mit- einanders in großen Wohnhausanlagen. So einen Mehr Infos finden Sie unter www.wienzimmer.fsw.at Ort braucht es auch heute und in Corona-Zeiten ist und unter www.promente.wien es ganz besonders wichtig, dass Begegnung – trotz der notwendigen körperlichen Distanz – gefördert wird und die Menschen einander unterstützen. Das Fonds Soziales Wien Ausgabe Frühjahr 2021 – Willkommen im WienZimmer Jedleseer Zeitung 11
WENN SORGEN IN DER FAMILIE GROSS WERDEN … DAS FAMILIENZENTRUM FLORIDSDORF DER WIENER KINDER- UND JUGENDHILFE Eltern stehen in der Betreuung und Erziehung ihrer Kinder vor vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen. In Zeiten wie diesen noch viel mehr. D as Familienzentrum Flo- Das Team besteht aus Sozialar- Einkommen. Dies ist mit finanzi- ridsdorf ist ein beliebter beiterInnen, Sozialpädagoginnen ellen Krisen verbunden, da Miete Treffpunkt für Familien. und einem Psychologen. Des und Energiekosten nicht mehr Die Erwachsenen können mitein- Weiteren besteht eine Zusam- bezahlt werden können. Das Fa- ander ins Gespräch kommen und menarbeit mit Ärztinnen und milienzentrum berät und unter- in zwangloser Atmosphäre ihre Hebammen der MA 15, die in stützt in wirtschaftlichen Angele- Erfahrungen untereinander aus- Elternberatungen und Geburts- genheiten. tauschen. Währenddessen können vorbereitungskursen im Familien- Im Rahmen der Delogierungs- die Kinder mit anderen Kindern zentrum präsent sind. prävention wird versucht einen in Kontakt treten und Erfahrun- In der sogenannten „Elternbe- drohenden Wohnungsverlust ab- gen in einem erweiterten sozialen ratung“ beraten und informieren zuwenden. Umfeld erproben. AnsprechpartnerInnen aus den Be- Durch Home Office, Home Werdende in Wien lebende El- reichen Medizin, Sozialarbeit und Schooling, Kurzarbeit und auch tern erhalten im Familienzentrum Sozialpädagogik. Dabei stehen die Arbeitslosigkeit, fehlende Alltags- ihr Willkommensgeschenk, den körperliche und gesundheitliche strukturen steigen die Spannungen Wiener Wickelrucksack, sowie Entwicklung, sowie die altersge- in den Familien. weitere Informationen und Bera- rechte Förderung von Babys und Es kommt vermehrt zu Eska- tungsmöglichkeiten. Kleinkindern im Mittelpunkt. lationen und Gewalt in den Familien. Die Fachleute der Fami- Fotos: Sonja Labner lienzentren unterstützen präventiv. Gemeinsam wird versucht, Lösun- gen und Strategien zu erarbeiten. BERATUNG WÄHREND DEN LOCK DOWNS Das Familienzentrum unterstützt Eltern, Kinder und Jugendliche in Form von Gesprächen und Hilfe- stellungen entweder telefonisch Ärzte- und Beratungszimmer oder online. Spiele für Kinder der Elternberatung Die neue Form der Beratung kann einerseits von Vorteil sein, Die Beratungsthemen haben CORONA BRINGT VIELE da man rasch ein Beratungsge- die Schwerpunkte: FAMILIEN IN GROSSE spräch anbieten kann. Jedoch • Erziehungsfragen SCHWIERIGKEITEN braucht es in manchen Fällen den • wirtschaftlichen Probleme direkten persönlichen Kontakt. • Fragen rund um Trennung, Aufgrund der Corona-Maßnahmen Während eines Lock-Downs ist Scheidung und Kontaktrechts- verlieren viele Menschen ihren das nur schwer möglich. Es wird fragen Arbeitsplatz bzw. haben weniger versucht, das Beste draus zu 12 Jedleseer Zeitung Ausgabe Frühjahr 2021 – Wenn Sorgen in der Familie groß werden …
KONTAKTDATEN Familienzentrum der Wiener Kinder- und Jugendhilfe 21., Franz-Jonas-Platz 12, 2.+3. Stock Telefon: +43 1 4000 21894 E-Mail: 21-faz@ma11.wien.gv.at Öffnungszeiten Die allgemeinen Öffnungszeiten für Infor- mation, Beratung und die Ausgabe des Wickelrucksackes sind Montag, Dienstag und Freitag von 9:00 bis 13:00 Uhr sowie Donnerstag von 9:00 bis 15:30. Abend- sprechstunden finden am Donnerstag von 15:30 bis 17:30 statt. Sozialpädagogin Sonja Labner bei der telefonischen Beratung Die Öffnungszeiten der weiteren Angebote der Familienzentren und Elternberatungs- machen. Dabei werden kreative Wege der Begeg- stellen sind den Zeittafeln der einzelnen nung gefunden. Es werden Ideen für die Freizeit Familienzentren zu entnehmen: wien.gv.at/ ausgetauscht, versucht soziale Netzwerke auch via familienzentren Social Media herzustellen und vieles mehr. AUFRUF DER JEDLESEER ZEITUNG ZUM MITMACHEN! Die seit 2009 bestehende Grätzelzeitung „Jedleseer Zeitung“ sucht Interessierte aus Jedlesee, die gerne schreiben, fotografieren oder Karikaturen zeichnen. D ie Jedleseer Zeitung erscheint zwei Mal Falls wir Ihr Interesse geweckt haben, in der im Jahr und wird vom wohnpartner- „Zeitung zur Förderung eines wertschätzenden, Gebiet 21 koordiniert. JUVIVO.21, positiven und respektvollen Miteinanders im Wiener Kinderfreunde Aktiv, Hilfswerk Nach- Stadtteil Jedlesee“ mitzumachen, dann kontak- barschaftszentrum, MietervertreterInnen der tieren Sie uns bitte unter: Gemeindebauanlagen in Jedlesee sowie andere jedleseerzeitung@gmail.com oder Interessierte gestalten die Zeitung im Rahmen lokal21@wohnpartner-wien.at gemeinsamer Redaktionssitzungen. Ausgabe Frühjahr 2021 – Aufruf der Jedleseer Zeitung zum Mitmachen! Jedleseer Zeitung 13
CORONA-„KLEINIGKEITEN“ IN ZAHLEN Eine Gegenüberstellung der wichtigsten Parameter in Zusammenhang mit dem Coronavirus im Nano-, Mikro- und Millimeterbereich. GRÖSSEN ORGANISCHER UND NICHTORGANISCHER PARTIKEL IM HINBLICK AUF COPD UND SARS-COV-2 Lungengängig bis 10µm Mit freiem Auge sichtbar größer Ultra< 0,1 µm
CORONA UND SEINE AUSWIRKUNGEN Die Auswirkungen von Corona sind an niemandem spurlos vorübergegangen. Das trifft auch auf den Karl-Seitz-Hof und uns Mieterbeiräte zu. Hier ein kurzer Bericht über unsere Erfahrungen der letzten Monate, sowie unsere Erwartungen und Hoffnungen in Voraus- blick auf die Zukunft. A ufgrund der Beschränkungen müssen auch direkt betroffen und haben uns an die Vorschriften wir jetzt wieder kürzertreten. Es bleibt uns gehalten. Das war auch ein Grund warum wir nicht als Gemeinschaft nichts Anderes übrig, als so regelmäßig in den Höfen unterwegs waren wie den Rat der österreichischen Bundesregierung zu normalerweise. Auch wenn es nicht allen bewusst befolgen und die aktuellen Maßnahmen einzuhalten. war, aber auch in unserer Wohnhausanlage gab es Auch wenn es uns alles andere als leicht gefallen ist, Corona-Fälle. Manche BewohnerInnen haben sich mussten wir leider unser bereits geplantes Sommer- an uns gewandt, weil sie der Meinung waren, dass fest im August 2020 absagen. Ebenso hielt die Corona und die Maßnahmen alles nur übertriebene Vorfreude auf das gemeinsame Weihnachtsfest im Panikmache seien. Wir als Mieterbeiräte können Karl-Seitz-Hof nicht allzu lange an. Unter den gel- jedoch bestätigen – dem war nicht so. tenden Maßnahmen und den damit verbundenen Umständen konnten wir das Fest nicht so gestalten Abschließend möchten wir auch noch betonen, und umsetzen, wie wir es die letzten Jahre immer dass mitunter ein Hauptgrund warum wir unsere gewohnt waren, deshalb hat es leider nicht stattge- Veranstaltungen absagen mussten, folgender war: funden. wenn sich Leute bei einer Veranstaltung nicht an die vorgeschriebe- Trotz der vielen nen gesetzlichen Hindernisse, die Regeln halten, sind uns durch Corona es die Veranstalter in den Weg gelegt (in dem Fall wir), wurden, waren und die deswegen die sind wir natürlich Strafe zu zahlen immer für die Be- haben. Da wir die- wohnerinnen und ses Risiko nicht Bewohner des Karl- eingehen konnten, Seitz-Hofs erreich- war leider die einzi- bar und versuchen ge Möglichkeit die euch zu unterstüt- uns blieb, es gleich zen wo wir nur ganz abzusagen. können. Damit wir Aber sobald alles diese Situation wieder zurück im gemeinsam bewäl- Heinrich Gindel, Christian Dick, Normalzustand ist, tigen und euch so Mietervertreter Dunant-Hof Mietervertreter Karl- Seitz-Hof starten wir natür- gut es geht unter lich wieder so gut die Arme greifen können, bitten wir euch im direk- es geht mit unseren Veranstaltungen mit und für ten Kontakt immer einen Mund-Nasen-Schutz zu euch. Wir freuen uns schon! tragen. Auch wenn wir es alle schon irgendwie leid sind, die Maske gehört in Zeiten wie diesen einfach Wir wünschen Ihnen in dieser schweren Zeit alles zu unserem täglichen Leben. Wir bleiben aber opti- Gute und Gesundheit! mistisch und hoffen, dass die Beschränkungen irgendwann wieder aufgehoben werden und dass sich das Hofleben dann wieder normalisiert. Natürlich waren auch wir von Beschränkungen Heinrich Gindel und Christian Dick Ausgabe Frühjahr 2021 – Corona-„Kleinigkeiten“ in Zahlen Corona und seine Auswirkungen Jedleseer Zeitung 15
Grätzelspaziergang 70 Jahre Wohnhausanlage Siemensstraße. Kleine Reminiszenzen aus den 50er Jahren anlässlich eines Spazierganges durch die Siedlung. A n einem regnerischen, kühlen Nachmittag tra- fen einander, schirmge- schützt, an die 20 interessierte BesucherInnen der Ausstellung Terra Nova in der Scottgasse, GRÄTZELSPAZIERGANG bei der Siemensstraße, um an einem Grätzelspaziergang teil- zunehmen. MitarbeiterInnen des Foto: © Wienmuseum wohnpartner-Gebiets Floridsdorf nahmen die BesucherInnen in Empfang. Sie mussten sich in ei- ner Besucherliste eintragen bevor sie die Ausstellung betreten durf- Mit ihren 1.700 Wohnungen war diese Anlage die größte ihrer Zeit ten – ganz im Sinne des Cont- act-Tracings. Als Ausstellungslo- 100.000 Wohnungen wurden be- Duplex-Wohnungen kal hatte man sinnigerweise eine schädigt. 35.000 Menschen waren der engen Duplex-Wohnung der obdachlos geworden. Floridsdorf Der Architekt und Möbelde- damaligen Zeit auserkoren, daher war als Industriegebiet häufiges signer Franz Schuster plante da- durften nicht mehr als 8 Personen Ziel der Angriffe und dadurch her eine Wohnsiedlung für 1.700 gleichzeitig die Räumlichkeiten besonders stark betroffen. Der Wohnungen mit teilweise kleine- betreten. Wohnraumbedarf der Menschen, ren Einheiten, sogenannten Du- Alliierte, Kriegsheimkehrer, zu- plex-Wohnungen zu ca. 32 m2, Wohnungsnot rückströmende Evakuierte und die man später zusammenlegen ImmigrantInnen verschärfte die konnte. Großzügige Frei- und Von 1944 bis ins Frühjahr Situation gewaltig und die Stadt- Grünflächen, Tröpferlbad, Volks- 1945 flogen die alliierten Streit- verwaltung musste neue, kleinere heim, Kindergarten, Kinderfrei- kräfte, Engländer und Ameri- Wohnungen entwickeln, wenn- bad und eine Ladenzeile machten kaner, über 50 Luftangriffe auf gleich dadurch die Tradition der das herausragende Konzept zu Wien, wobei an die 37.000 Ge- besser ausgestatteten Gemeinde- einem Leuchtturmprojekt dieser bäude und 86.000 Wohnungen bauten der Zwischenkriegszeit Zeit, das internationales Aufse- zerstört wurden. Weitere ca. gebrochen werden musste. hen erregte. Foto: © Christine Bazalka Foto: © Alfred Luft Zerstörung durch Luftangriffe. Der Pius Von den Amerikanern gekaufte Straßen- Ausgangspunkt des Spazierganges – die Parsch-Platz in Floridsdorf. bahnen vor dem Amtshaus Floridsdorf. Scottgasse, hier ein Flachbau. 16 Jedleseer Jedleseer Zeitung Zeitung Ausgabe Frühjahr Ausgabe Frühjahr 2021 –2021 – Grätzelspaziergang Grätzelspaziergang
Foto:© wikipedia/StadtmuseumTraiskirchen Foto:© pinterest/am24hr.com Luxus- Wohnzimmer gegen Ende der 50-er Jahre. Schwarz-weiß Fernseher, Vitrinen- Ein typischer Gemischtwarenhändler, schrank mit Nippfiguren und Plattenspieler. Vorläufer der Delikatessengeschäfte Leben in den 50ern sen schienen breiter zu sein, denn schluss, manchmal sogar kleine Autos waren selten. Die schwe- Badezimmer, in die auch die Klos Anfang der 50er herrschte im- ren Brauereipferde, die das Bier integriert waren, die man wäh- mer noch Notstand und Armut, an Wirtshäuser und Greissler lie- rend der Dusche benutzen konn- doch die Gemeinde Wien hat- ferten, wurden allmählich durch te. Wem das nicht genügte, der te ihre Hausaufgaben gemacht, Lastautos ersetzt, Brot aß man konnte das Tröpferlbad – natür- Wohnraum geschaffen und sozi- von den Anker- und Hammer- lich in der eigenen Anlage – be- ale Einrichtungen forciert. Nach brotwerken und die Hausfrauen suchen. Die Wohnzimmer waren nur vier Jahren Bauzeit tönten gingen auf die Straße, wenn sie klein, die Möbel mussten multi- bereits – nach Abzug der Besat- den Eismann klingeln hörten, um funktional sein. Das Sofa zum zungsmächte – (Floridsdorf war einen Viertelblock Eis zum Küh- Ausziehen wurde zum Bett, die dem russischen Sektor zugeord- len der Speisen zu kaufen. Klappe des Wohnzimmerschran- net) aus den damals üblichen Wenn man eine der damaligen kes zum Schreibpult usw. Geheizt riesigen Minerva-Röhren-Radios Arbeiterwohnungen betrat, be- wurde in Kohlenöfen auf denen die ersten Lieder von Peter Kraus fand man sich in der Küche. Vor- auch Tee gekocht werden konnte, und Elvis Presley, dessen Hüft- zimmer gab es in den 30 bis 40 m2 auf den Tischen wurde gegessen, schwung man erst gegen Ende großen Zimmer/Küche Wohnun- die Kinder machten ihre Schul- der 50-er in der Wochenschau und gen nicht. Man kochte teilweise aufgaben und die Hausfrauen ihre noch später im Kino sehen konn- auf Herden, die mit Kohle befeu- Näharbeiten. te. Fernsehen wurde auch erst ab ert wurden. In den Küchen hatte In der Siedlung befand sich dieser Zeit ausgestrahlt. Die Gas- man luxuriöserweise Wasseran- auch ein Wirtshaus, das haupt- W. Michael Schwarz (Wienmuseum) Blick in die Vergangenheit. Dieses klei- Filterzigaretten gab es nicht, man führte die Besucher durch die Siedlung ne Lokal hat es schon damals gegeben rauchte Austria 2, 3 oder Austria C Ausgabe Ausgabe Frühjahr 20212021 Frühjahr – Grätzelspaziergang – Grätzelspaziergang Jedleseer JedleseerZeitung Zeitung 17
Foto: © Liselotte Fleck Foto: radiomuseum.org Bier u. Brot kam noch per Pferdewagen Party-Tool der 50er Jahre sächlich von Männern besucht Sissy-Roller. Die Mädchen tru- wurde, die dort ihre Gespräche gen, wie Teenagerschwarm Con- Foto: wikimedia führten. Zigaretten konnte man ny Froebess, einen Pettycoat, die damals sogar zu 5 Stück, in einem Jungs trugen Jeans und machten Totoschein eingewickelt kaufen. auf Elvis Presley. Youtube und Den Greißlerladen, die Milchfrau Instagram sollte es erst 60 Jahre Elvis, 1956 in dem Film Jailhouse-Rock. und den Fleischhauer fand man später geben, die Jugend infor- in der Ladenzeile und fahrende mierte sich über die aktuellen molmännchen war sehr bekannt, Händler, die „Pracker“ zogen, Trends in der Zeitschrift Bravo, (Nimm Darmol - du fühlst dich laut ihre Waren preisend, ihre die 1956 das erste Mal erschien. wohl) Kerze, Schlüssel und Klo- Karren mit Obst, Gemüse oder papier erinnern an die Zeit, wo es Kohlen, durch die Gassen und noch finstere Klos auf den Gän- komplettierten das Warenangebot. gen ohne elektrisches Licht gab. In den Höfen fand das gesell- Foto: stuttgarter zeitung schaftliche Leben statt. Die Kin- Rundgang mit Reminis- der konnten, dank des geringen zenzen Autoverkehrs, gefahrlos herum- laufen und Indianer und Trapper Der Rundgang führte im Kreis spielen während sich die Mütter Werbung und Marketing war noch um die Siedlung herum, der Kura- über soziale Probleme, ihre Fa- auf den Konsum und nicht auf tor gab Informationen, die Leute milien und über Kindeserziehung Unterhaltung ausgerichtet. Man stellten Fragen, diskutierten mit- unterhielten. Berufstätige konn- bewarb z.B. Butter (Butter aufs einander und bei den älteren Teil- ten ihre Kinder tagsüber zur Be- Brot macht Wangen rot), Kaffee nehmerInnen sind sicher lebhafte treuung in den nahen städtischen oder Ankerbrot. Auch das Dar- Erinnerungen und Assoziationen, Kindergarten geben. Betreut wur- wach geworden, die einem un- den auch die Alten und die zahl- weigerlich in den Sinn kommen, reichen Kriegsversehrten, so dass wenn man sich die damalige Zeit man sich in Tagesheimen um sie vor Augen führt – wie die Reise in kümmerte. einer Zeitmaschine. Die TeilnehmerInnen, darunter The Roaring Fifties einige Architekturstudentinnen, nahmen bei diesem Spaziergang Ab Mitte der 50er Jahre hatten sicher viele interessante Eindrü- es die Jugendlichen, Halbstarke cke aus der damaligen Zeit mit. genannt, satt Freddy Quinn und Wer darüber Vertiefendes erfah- Peter Alexander zu hören und ren möchte, dem sind neben der Foto: amazon.de/darml.com setzten auf rockigere Klänge. Auf Ausstellung Terra Nova noch Be- Parties ging man mit dem Koffer- suche im Wienmuseum oder im radio der Firma Ingelen, und wer technischen Museum empfohlen. es sich leisten konnte, kam mit dem damaligen sehr trendigen Hans Höfer 18 Jedleseer Jedleseer Zeitung Zeitung Ausgabe Frühjahr 2021 – Grätzelspaziergang
SINNVOLL VERWENDEN STATT VERSCHWENDEN 2. CHANCE FÜR BIO-GEMÜSE UND -OBST Hilfswerk Nachbarschaftszentrum für den 21. und 22. Bezirk unterstützt gemeinsam mit ADAMAH BioHof bedürftige Menschen mit Bio-Obst und Bio-Gemüse. V or 3 Jahren haben wir ein ganz besonderes Projekt ins Leben gerufen, nach- dem uns der Wunsch, gratis Gemüse und Obst für unsere be- dürftigen NachbarInnen anzubieten und etwas gegen Lebensmittel- verschwendung zu unternehmen, mit dem ADAMAH BioHof zu- sammengeführt hat. Am BioHof Fotos: Wiener Hilfswerk fällt jede Woche Bio-Gemüse und Bio-Obst an, das wegen Schön- heitsfehlern wie welken Blättern oder kleinen Schrammen nicht mehr verkauft werden kann, ob- Bio-Obst und -Gemüse von ADAMAH wohl es einwandfrei genießbar ist. Diese herrlichen Lebensmittel in bester Bio-Qualität müssten kompostiert werden, doch wir haben gemeinsam eine bessere Lösung gefunden: Im Nachbar- schaftszentrum 22 – Donaustadt ist das Wiener Hilfswerk Anlauf- stelle für bedürftige Familien und Einzelpersonen. Das Team unter- stützt Menschen in Notsituationen mit Beratung, aber auch Lebens- Auswahl an Bio-Obst und Bio-Gemüse Spendenausgabe mitteln, Kleidung, Spielzeug, Schulsachen und anderen Dingen verfügbaren Produkte und teilen Menschen Freude bringt.“ Und des täglichen Bedarfs, die von sie gerecht untereinander auf. das Wiener Hilfswerk bedankt NachbarInnen und UnterstützerIn- Oft bleibt sogar etwas übrig, sich herzlich bei Familie Zoubek nen gespendet werden. Hier findet das der Nachbarschaft im Gemein- für die wöchentlichen 8 Kisten, die das unverkäufliche Bio-Gemüse debau zur Verfügung gestellt wird. von Freiwilligen am Hof abgeholt und -Obst eine sinnvolle Verwen- Alle verstehen sich sehr gut, un- und zum Nachbarschaftszentrum dung und jede Woche freuen sich terstützen sich gegenseitig und geliefert werden. Gemeinsam set- Familien sowie Einzelpersonen tauschen Rezepte aus. Dabei wird zen wir uns erfolgreich gegen aus verschiedensten Ländern über stets viel gelacht und Inklusion Armut und Lebensmittelver- die köstliche Spende. Da die Ware wirklich gelebt. Der BioHof schwendung ein und sind für insbesondere bedürftigen Personen ADAMAH schreibt: „Wir freuen unsere kleinen und großen Nach- zukommen soll, wird zuvor in der uns sehr darüber, dass das gute, barInnen da. Sozialen Orientierungsberatung gesunde Bio-Gemüse und -Obst die finanzielle Situation abgeklärt. auf diese Weise eine wertvolle Die Menschen sortieren die Unterstützung sein kann und Sigrid Karpf Ausgabe Frühjahr 2021 – Sinnvoll verwenden statt verschwenden Jedleseer Zeitung 19
ALLES DA, DA, DA. SPERRMÜLL VON A – Z Von Altgeräten, Kühlschränken, Fernseher bis zu Möbel und Zementsäcken ist alles da. Das Ab- stellen von Sperrmüll ist widerrechtlich und sowohl innerhalb und außerhalb von Wohnanlagen verboten. Ein ewiges Ärgernis für Mieter, Hausbesorger und Mieterbeiräte. I n Wilhelm Busch‘s „Max und Moritz“ ist fol- in ihren Betriebskosten. Sollte festgestellt werden gender Spruch zu lesen: „.. das ist freilich an- können, wer die Verursacher sind, erfolgt eine An- genehmer, und dazu noch viel bequemer.“ Ob zeige und es wird eine Verwaltungsstrafe verhängt. Sperrmüll damals auch schon ein Problem war, Treten solche Vergehen häufig auf, schickt Wiener weiß man nicht, und den hat Busch auch sicher Wohnen Beobachter mit Kameras, die versuchen nicht gemeint, doch das treffende Zitat passt auch die Übeltäter bei frischer Tat zu ertappen. gut zum Verhalten jener Zeitgenossen, die aus Das ist aber nur ein Aspekt. Mitunter ist Gefahr Bequemlichkeit ihren, in die Jahre gekommenen im Verzug. Weihnachten 2020 landete von außer- Hausmüll einfach irgendwo hin legen, ohne sich halb der Anlage ein Feuerwerkskörper auf illegal Gedanken zu machen, was dann damit passiert. abgelegtem Sperrgut, das zu brennen begann. Das verursachte einen Brand, der einen Polizeieinsatz auslöste und von der Feuerwehr gelöscht werden STRAFBARE HANDLUNG musste. Zirka 20 mal im Jahr rückt ein Entrümpelungs- Es ist nicht einzusehen, dass eine kleine Min- team im Auftrag von Wiener Wohnen aus, um im derheit Kosten für die Gemeinschaft verursacht, Karl-Seitz-Hof Sperrmüll zu entsorgen. (Das Pro- womöglich Menschen gefährdet und Sachschaden blem trifft allerdings nicht nur den Karl-Seitz-Hof, verursacht. sondern alle Wohnhausanlagen) Die Mieterbeirä- te sind aus Sicherheitsgründen dazu verpflichtet, DIE MA 48 LIEGT SO NAH Sperrmüllansammlungen an Wiener Wohnen zu Daher folgender Apell: Bringt bitte euren Müll melden. Wiener Wohnen beauftragt daraufhin die selbst auf den Mistplatz in der Fultonstraße 10. MA 48, die dann ihrerseits den Auftrag an ein Ent- (Mo. bis Sa. von 7:00 bis 18:00 Uhr. Das Service rümpelungsunternehmen weiterleitet, sich der Sa- ist gratis. Ihr leistet dadurch einen Beitrag für eine che anzunehmen. Dadurch entstehen Kosten für saubere Umwelt und ein gedeihliches Miteinander. die Entsorgung, die von Wiener Wohnen beglichen und an die BewohnerInnen der jeweiligen Anlage übertragen werden. Das spüren damit alle Mieter Christian Dick, Heinrich Gindel (Mieterbeiräte) Photo Credit: © Adobe Stock Kein schöner Anblick, und ein Ärgernis. Darüber hinaus Der Mistplatz in der Fultonstraße. Knappe 2,7 km von im wahrsten Sinn „brandgefährlich“ Jedlesee entfernt. 20 Jedleseer Zeitung AusgabeFrühjahr Ausgabe Frühjahr2021 2021––Alles Allesda, Da,da, Da,da. Da.Sperrmüll Sperrmüllvon vonAa–Z –Z
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