Handbuch für Schulen Förderung des Unternehmertums bei Mädchen mittels IKT - WWW.ICTGOGIRLS.EU - Área de e-Learning del CESGA
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Handbuch für Schulen MarÍa J. RodrÍguez Malmierca Bozica Ilijic Förderung des Unternehmertums Carmen FernÁndez Morante Beatriz Cebreiro LÓpez bei Mädchen mittels IKT Birgit Wolf WWW.ICTGOGIRLS.EU
Handbuch für Projektkoordinator Schulen CESGA Förderung des Spanien Unternehmertums bei Mädchen www.cesga.es mittels IKT Autorinnen: María J. Rodríguez Malmierca Bozica Ilijic Carmen Fernández Morante Beatriz Cebreiro López Birgit Wolf Projektpartner Redaktion: Bozica Ilijic und Jennifer Ziegler USC (University of Santiago de Compostela) Produktion: wordup Werbeagentur Forschungsgruppe Bildungstechnologien Spanien Lizenz www.usc.es/tecnoeduc die Berater® Dieses Handbuch ist unter Creative Com- Österreich mons Attribution lizenziert – Share Alike www.dieberater.com „Diese Lizenz erlaubt Dritten, Ihr Werk/Ihren SAN (University of Social Sciences, Inhalt zu verbreiten, zu remixen, zu verbes- Academy of Management) sern und darauf aufzubauen, auch zu kom- Polen merziellen Zwecken, solange Sie als Urheber www.san.edu.pl des Originals genannt werden und die auf Ihrem Werk/Inhalt basierenden neuen Werke Universität Stuttgart unter denselben Bedingungen veröffentlicht in Kooperation mit Fraunhofer IAO Deutschland werden. Diese Lizenz wird oft mit „Copyleft“- www.iao.fraunhofer.de Lizenzen im Bereich freier und Open Source- Software verglichen. Alle neuen Werke/Inhal- CVO Antwerpen te, die auf Ihrem aufbauen, werden unter der- Belgien selben Lizenz stehen, also auch kommerziell www.cvoantwerpen.be nutzbar sein. Dies ist die Lizenz, die auch von Donau-Universität Krems – Universität für Wei- der Wikipedia eingesetzt wird, empfohlen für terbildung Material, für das eine Einbindung von Wiki- Danube University Krems. Österreich pedia-Material oder anderen so lizenzierten The University for Continuing Education www.donau-uni.ac.at/imb Inhalten sinnvoll sein kann. http://creative- commons.org/about/license/.”
Handbuch für Schulen Förderung des Unternehmertums bei Mädchen mittels IKT Handbuch für Schulen 1. Einleitung............................................................................................................................................................ 2 2. Über ICT-Go-Girls!............................................................................................................................................. 3 2.1 Für wen ist dieses Handbuch gedacht?.......................................................................................... 3 2.2 Wer wird von diesem Handbuch profitieren?............................................................................... 4 3. Ausgangslage: Frauen und IKT.................................................................................................................... 5 3.1 Aktuelle Situation in Europa............................................................................................................... 5 3.2 Beitrag zu EU-Richtlinien und Rahmenbedingungen............................................................... 6 4. Gender-Aspekte: Gründe für Mädchen, sich für oder gegen IKT zu entscheiden .................. 8 5. ICT-Go-Girls! Projektansatz........................................................................................................................... 10 6. ICT-Go-Girls! Methodik................................................................................................................................... 12 7. ICT-Go-Girls! Produkte.................................................................................................................................... 14 8. Unterstützendes IKT-Material....................................................................................................................... 15 9. Anwendung von ICT-Go-Girls! an Schulen Europas............................................................................ 18 10. Soziales Lernen bei SchülerInnen des 21. Jahrhunderts......................................................................................... 21 11. Aktivitäten zur Förderung von Unternehmertum in der Klasse................................................... 23 12. Berufswelt: Weibliche Vorbilder................................................................................................................ 34 13. Schlussfolgerungen und Erkenntnisse................................................................................................... 35 14. Quellen............................................................................................................................................................... 40 1
1. Einleitung Das ICT-Go-Girls! Handbuch bringt Mädchen Berufe der besondere von jenen, die Randgruppen angehören, Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) berücksichtigt werden. Daher sind nicht nur Berufsbe- sowie Wege zur Selbstständigkeit näher und soll folg- ratung und -betreuung notwendig, sondern auch die lich deren Neugierde für diese Berufe wecken. Hierfür Möglichkeit, innerhalb des Lehrplans praktische Erfah- wurde ein Programm für Schulen der Sekundarstufe I rungen mit IKT-Programmen zu sammeln. Außerdem bzw. Neue Mittelschulen (Schulen für 10- bis 14-Jäh- ist es sinnvoll, den Kontakt zu Frauen, die bereits eine rige, weiter im Text nur „Schulen“ genannt) entwor- Karriere im IKT-Sektor gemacht haben, in den Lehrplan fen, durchgeführt und evaluiert. LehrerInnen, Eltern, einzubauen. Dies hat sich als eine höchst erfolgreiche Schulen und Gemeinschaften werden dabei als maß- Methode erwiesen, um SchülerInnen eine realitätsnahe 1. Einleitung gebende Einflussfaktoren bei der Berufswahl von jun- Vorstellung von der IKT-Arbeitswelt zu vermitteln. gen Mädchen gesehen. Dieses Handbuch zeigt mittels eines praxisorientierten Zugangs, wie junge Mädchen ICT-Go-Girls! kann lediglich einen kleinen Beitrag zur in Europas Schulen an IKT-bezogene und unterneh- Förderung von Mädchen in IKT-Berufen leisten. Daher merische Prozesse herangeführt werden können, um ist eine nachhaltige Planung der IKT-Initiative von sie letztendlich auf die zahlreichen Möglichkeiten auf- entscheidender Bedeutung. Junge Mädchen, die an merksam zu machen, die ihnen IKT-bezogene Berufe in der Pilotphase teilgenommen haben, kennen die zu der Zukunft bieten können. Die Lessons Learned sowie erwartenden Vor- und Nachteile des IKT-Sektors sehr Best Practice-Beispiele der Partnerländer aus der Pilot- gut. Diese Informationen müssen in den nächsten Jah- phase von ICT-Go-Girls! zeigen auf, was getan werden ren verbreitet werden. Deshalb sind weitere Initiativen kann und muss, um sich dem Thema „Junge Mädchen erforderlich, um ein breites Publikum zu erreichen und IKT“ von unterschiedlichen Perspektiven und in und europäische Schulen dahingehend zu motivieren, verschiedenen Regionen zu nähern. Informations- und Kommunikationstechnologie noch mehr in den Lehrplan einzubauen und den Berufswahl- Die IKT-Förderung ist ein erklärtes Ziel der Strategie prozess von jungen Mädchen zu erleichtern. Europa 2020. Dabei ist die Stärkung des Bewusstseins für IKT-bezogene Berufe und unternehmerische Tätig- keiten ein grundlegender Schritt zur Förderung der Beschäftigung von Frauen. Digitale Jobs werden weiter an Bedeutung gewinnen. Folglich müssen individuelle Wünsche und Bedürfnisse von jungen Mädchen, ins- 2
2. Über ICT-Go-Girls! Das Projekt ICT-Go-Girls! ist ein von der Europäischen Kommission gefördertes, im Rahmen des europäischen Das Handbuch spiegelt sowohl die Standpunkte und Programms für lebenslanges Lernen entwickeltes Pro- Inputs der SchülerInnen als auch jene der LehrerInnen jekt, das sich aus sieben unterschiedlichen Partnern aus während der Pilotphase von ICT-Go-Girls! wider. Es schließt Österreich, Belgien, Deutschland, Polen und Spanien mit der Darlegung der Schwierigkeiten, mit denen sich zusammensetzt. Diese Partner haben ihre Erfahrungen die Bildungsinstitute auseinandersetzen mussten. Dieses gebündelt und nutzen Synergien, um sich der Heraus- Handbuch enthält unterschiedliche Strategien, die auf 2. Über ICT-Go-Girls! forderung des geringen Anteils von jungen Mädchen in die Förderung von Mädchen in IKT und Unternehmer- Berufen mit intensiver IKT-Nutzung und Unternehmer- tum im Kontext von gemischten Schulklassen abzielen. tum zu stellen und so die digitale Kluft zu überwinden. Dem Handbuch ist eine DVD mit einem Ausschnitt von Dieses Ziel wurde durch die Entwicklung innovativer Produkten, Aktivitäten, Methoden, Tools und nützlichen Produkte und Programme zur Förderung von Unter- Links beigelegt. Auf diese Weise hebt dieses Handbuch die nehmertum und IKT bei Mädchen im Alter von 10 bis Schwierigkeit einer Universallösung hervor und beleuch- 14 Jahren erreicht. tet die Bedeutung der Frontend- und Backendprozesse bis hin zur Durchführung erfolgreicher Programme für Da die meisten jungen Mädchen dazu tendieren, ihre LehrerInnen, Schulen, TrainerInnen, Jugendorganisatio- Berufswahl früh im Leben und ohne klare Strategie und nen, Arbeitsagenturen, SchülerInnen und insbesondere Planung zu treffen, benötigen sie mehr Unterstützung Mädchen an Schulen in Europa. Das Handbuch ist in den in dieser frühen Lebensphase, um Entscheidungen Sprachen Englisch, Niederländisch, Deutsch, Spanisch treffen zu können, die auf ihre Interessen abgestimmt und Polnisch verfügbar und kann europaweit angewen- sind. Schulen und LehrerInnen leisten eine wesentliche det werden. Vorarbeit, um Mädchen auf die beruflichen und unter- Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter nehmerischen Möglichkeiten im IKT-Bereich sowie http://www.ictgogirls.eu. auf unternehmerische Kompetenzen aufmerksam zu machen, die notwendig sind, um im IKT-Sekor und anderen Gebieten erfolgreich zu sein. Heutzutage ist 2.1 Für wen ist dieses es undenkbar, einen Beruf ohne IKT-Kenntnisse auszu- Handbuch gedacht? üben, und Mädchen müssen so früh wie möglich mit den Kommunikationstechnologien in Kontakt treten, Das Handbuch richtet sich an: wenn die Kluft zwischen den Geschlechtern im IKT- QQ LehrerInnen an Schulen für 10- bis 14-Jährige Bereich und Unternehmertum geschlossen werden soll. QQ SchuldirektorInnen 3
QQ LehrerInnenorganisationen ermutigen, sich für IKT-Berufe und Unternehmertum QQ LehrerInnenausbildungsstätten zu entscheiden QQ EntscheidungsträgerInnen (Schulbehörden, Bil- QQ Unterstützung von ExpertInnen, um den Einfluss der dungspolitikerInnen) falschen Berufswahl auf die jungen Leute und ihre QQ AnbieterInnen von Ausbildung für LehrerInnen Beschäftigungsaussichten zu verstehen QQ BerufsberaterInnen QQ Kommunikation positiver Aspekte von IKT und Unter- QQ JugendarbeiterInnen nehmertum QQ sonstige BerufsbildnerInnen und Ausbilderpraktike- QQ Stärkung des Bewusstseins für bewährte IKT-Tools rInnen und Methoden In diesem Handbuch werden Veränderungen analy- siert, die notwendig sind, um eine verstärkte Teilnahme 2.2 Wer wird von diesem von Mädchen im IKT-Bereich zu fördern. Es demonst- Handbuch profitieren? riert den aktuellen Forschungsstand und die erfolgte 2. Über ICT-Go-Girls! Pilotphase und bezieht die Meinungen der im Projekt Die unmittelbaren Profiteurinnen dieser Initiative sind beteiligten Mädchen mit ein. Dabei hebt es die Ände- Mädchen im Alter von 10 bis 14 Jahren. Jedoch kön- rung ihrer Haltung und Einstellungen vom Erstkontakt nen ebenso Jungen bzw. ältere Mädchen aus dem Pro- mit dem Projekt bis hin zum Ende der Pilotphase her- jekt Nutzen ziehen, da es entworfen wurde, um junge vor. Menschen im Berufswahlprozess zu ermutigen und Es ist von großer Bedeutung, mit den jungen Menschen ihnen zu helfen, ihre Stärken und Schwächen für ihre darüber zu diskutieren, was sie werden wollen und berufliche Zukunft zu erkennen, aber auch um auf die ihnen rechtzeitig Leitlinien und Instruktio- Wichtigkeit von IKT für ihre Zukunft hinzuweisen. Die nen zu geben. Im Rahmen dieses Pro- ICT-Go-Girls! Methode zeigt ihre Wirksamkeit vor jekts wurde während der Pilotphase allem bei der Arbeit mit jungen Menschen, die ein methodischer Leitfaden entwi- keine klaren Entscheidungen bezüglich ihrer ckelt und verwendet. Dieser moti- künftigen Berufswege getroffen haben. Diesem viert Mädchen, über ihre berufliche Ansatz kommt große Bedeutung zu, um den zu Zukunft nachzudenken und jenen Beruf Randgruppen gehörenden Mädchen, die häu- zu wählen, der auf ihre Interessen abge- fig dazu neigen, nicht oder unzureichend über stimmt ist und Zukunftsperspektiven bietet. ihre Zukunft nachzudenken und infolgedes- sen als Arbeitskräfte mit geringen Perspek- In diesem Sinne werden mit dem Hand- tiven und Karrieremöglichkeiten enden, buch ICT-Go-Girls! folgende Ziele erreicht: Unterstützung zu bieten. QQ Unterstützung der LehrerInnen bei der Untersuchung von Metho- den und Tools, die Mädchen dazu 4
3. Ausgangslage: Frauen und IKT Es gibt zahlreiche Initiativen, die das Bewusstsein von Obwohl mehr als 60 Prozent der Beschäftigten im IKT- Mädchen für die vielseitigen Möglichkeiten im IKT- Sektor in den OECD-Ländern Frauen sind, sind lediglich Sektor fördern. Darunter finden sich viele praktische 10 bis 20 Prozent von ihnen im technischen Bereich oder 3. Ausgangslage: Frauen und IKT Hands-on Workshops sowie Wettbewerbe, die von der Führungsetage wie zum Beispiel als Computerpro- Regierungen, Bildungseinrichtungen, der Zivilgesell- grammiererinnen, Ingenieurinnen, System-Analystin- schaft und IKT-Unternehmen gefördert wurden. Bei- nen oder Designerinnen tätig. Der Großteil der Frauen spiele dazu finden Sie in unserem Bericht „Mädchen, IKT ist im IKT-Sektor als Sekretärin oder Datenerfasserin und Unternehmertum. Lernen von bestehenden Initia- beschäftigt. „In den vergangenen Jahren haben die Mäd- tiven“ (verfügbar auf der beigelegten DVD). Im nächs- chen in zahlreichen Ländern die Jungen im Hinblick auf ten Abschnitt geben wir Ihnen einen Überblick über die die Ergebnisse im Bereich Naturwissenschaften eingeholt Ausgangslage, den Projektkontext, die Tatsachen und oder sogar überholt. Die besseren Leistungen der Mädchen Zahlen im IKT-Sektor sowie die Rahmenbedingungen. in den Naturwissenschaften oder in Mathematik führen jedoch nicht zwangsläufig dazu, dass Mädchen alle Arten von naturwissenschaftlichen Berufen ausüben möchten. 3.1 Aktuelle Situation in Tatsächlich reizen berufliche Laufbahnen im ,Ingenieur- Europa und Informatikbereich‘ nach wie vor relativ wenige Mäd- chen.“ (OECD, 2012). Diese Entwicklung macht es umso Auf dem europäischen Markt ist die geschlechtsspezifi- wichtiger, die Worte des UN-Generalsekretärs Ban Ki- sche Ungleichheit im Erwerbsverlauf immer noch prä- moon (2012) aufzugreifen: „Die Gleichstellung von Frau- sent. Eine deutliche Ungleichheit zeigt sich bei euro- en und Mädchen ist nicht nur eines der grundlegenden päischen Frauen im IKT-Sektor. Laut Statistiken werden Menschenrechte, sondern auch eine wirtschaftliche und nahezu 54 Prozent der Unternehmen abseits des IKT- soziale Notwendigkeit. Wo Frauen gebildet sind, wo sie Bereichs von Frauen geführt, im IKT-Sektor sind es nur Zugang zu Arbeitsplätzen haben, dort sind die Volkswirt- 19,2 Prozent (EU 2013). Dieses Bild am Arbeitsmarkt lässt schaften produktiver und widerstandsfähiger. Wo Frau- sich bereits in der Ausbildung wiederfinden: Laut dem en umfassend eingebunden sind, sind die Gesellschaften EU-Bericht 2013 Women active in ICT Sector haben nur friedlicher und stabiler.“ Ebenso Klaus Schwab, Gründer 29 von 1000 Absolventinnen in Europa einen Abschluss und Präsident des Weltwirtschaftsforums, der wie folgt in Informations- und Kommunikationstechnologien darlegt: „Der Schlüssel für die Zukunft jedes Landes und (IKT), dagegen sind es 95 männliche Absolventen. jeder Institution ist die Fähigkeit, die besten Talente zu ent- wickeln, zu halten und zu gewinnen.“ (Weltwirtschafts- 5
forum 2012). Demzufolge hängt die Produktivität und vorgesehen ist, um die Teilnahme von Frauen im IKT- der Wohlstand der EU-Mitgliedstaaten nach den Grund- Bereich zu fördern. sätzen der Gleichheit und der integrativen Gesellschaft auch von der Überwindung der Geschlechterungleich- Unternehmertum zählt zu den Schlüsselkompetenzen heiten und der Herstellung der Chancengleichheit für der heutigen Welt. Die Europäische Kommission hat Frauen in allen Sektoren ab. die unternehmerische Kompetenz als siebte Schlüssel- kompetenz des 21. Jahrhunderts definiert (2006). Der Über 95 Prozent aller Jobs haben heute eine digitale Eurydice-Bericht „Entwicklung von Schlüsselkompe- Komponente, und bei zahlreichen Arbeitsplätzen wird tenzen an den Schulen in Europa: Herausforderungen die Bedeutung von digitalen Werkzeugen künftig stei- und Chancen für die Politik (2012)“ legt ein besonderes 3. Ausgangslage: Frauen und IKT gen. Daher müssen junge Menschen zur Zukunftssi- Augenmerk auf die Frage, wie die bereichsübergreifen- cherung entsprechende digitale Fähigkeiten erwerben. den Kompetenzen wie „digitale Kompetenzen und Ent- ExpertInnen warnen vor einem großen Fachkräfteman- repreneurship“ verbessert werden sollen. Der innovati- gel im IKT-Bereich selbst, aber auch in anderen Berei- ve Ansatz des Projekts ICT-Go-Girls! fasst beide Kompe- chen, in denen die Technik eine sogar bedeutendere tenzen ins Auge. Das Ziel der unternehmerischen Bil- Rolle spielt, vom Recht bis hin zur Medizin, vom Luftli- dungsmaßnahmen ist es, „den SchülerInnen Einstellun- nienpiloten bis hin zum Forschungswissenschaftler. gen, Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, damit sie unternehmerisch handeln können“ (EACEA Eurydice 2012). Zu den Schlüsselkompetenzen zählen auch die 3.2 Beitrag zu Fähigkeiten, Ideen in die Tat umzusetzen, die Kreativität EU-Richtlinien und zu managen, innovativ zu denken und risikobereit zu sein, um Ziele zu erreichen. Rahmenbedingungen Die oben beschriebene Situation ist nicht nur auf „Die Entwicklung unternehmerischer Einstellungen, Europa beschränkt. Regierungen und IT-Unternehmen transversaler Merkmale und Fähigkeiten, die unterneh- erkennen weltweit das Problem und stellen sich den merische Grundlagen sind, kann durch Vermittlung von Herausforderungen, indem sie versuchen, die Situation fachspezifischem Wissen über Wirtschaft und Unterneh- aktiv umzukehren und mehr Frauen in Führungspositi- men, abhängig vom Grad und von der Art der Ausbildung, onen und dem IKT-Bereich zu beschäftigen. So berich- ergänzt werden.“ (EACEA Eurydice 2012). Zugleich ist IKT tet das Unternehmen Google, dass dessen Anzahl an ein wachsender und vielfältiger Markt für qualifizierte weiblichen Angestellten weniger als 30 Prozent betrug Jobs und Unternehmen und es gibt nur wenige Frau- und es schwieriger ist, Frauen für technische Unterneh- en, die als IKT-Spezialistinnen und Unternehmerinnen men zu rekrutieren und im Unternehmen zu halten. Die in Europa (und weltweit) tätig sind. Darüber hinaus ist Europäische Kommission erkennt dieses Problem und die Computerkompetenz in Europa als vierte Schlüs- setzte in der Strategie Europa 2020 die Erreichung des selkompetenz im Dokument Schlüsselkompetenzen für „Intelligenten Wachstums“ (Säule VI, Aktion 60) als Ziel, lebenslanges Lernen definiert, wo festgelegt wird, dass wo eine explizite Aktion zur Ergreifung von Initiativen „Computerkompetenz die sichere und kritische Anwen- dung der Technologien der Informationsgesellschaft 6
(TIG) für Arbeit, Freizeit und Kommunikation umfasst. (Europäische Kommission 2006). Durch die Förderung Sie wird durch Grundkenntnisse der IKT unterstützt: der Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts an Benutzung von Computern, um Informationen abzu- den Schulen unterstützen wir nicht nur die Strategie fragen, zu bewerten, zu speichern, zu produzieren, zu des lebenslangen Lernens, wir tragen auch zur europä- präsentieren und auszutauschen, über Internet zu kom- ischen Chancengleichheit und der Bildung von starken, munizieren und an Kooperationsnetzen teilzunehmen“ produktiven und stabilen Gesellschaften bei. 3. Ausgangslage: Frauen und IKT 7
4. Gender-Aspekte: Gründe für 4. Gründe für Mädchen, sich für oder gegen IKT zu entscheiden Mädchen, sich für oder gegen IKT zu entscheiden Im Rahmen einer qualitativen Studie, die mit Mädchen QQ Die maßgebende Rolle der Familie, der LehrerInnen und jungen Frauen aus sieben europäischen Ländern sowie der Peergroups als Entscheidungsträger wurde durchgeführt wurde, stellen Zauchner et al. (2007) eine von den interviewten Frauen als ein weiterer Faktor Reihe von Kriterien (Reif 2013) fest, weshalb sich Mäd- angegeben. chen für (oder gegen) eine Karriere in technischen, wis- QQ Haben die interviewten Mädchen und jungen Frau- senschaftlichen oder Ingenieurberufen entscheiden: en frühe spielerische Erfahrung mit Computern gemacht, so wurde diese als Grund für eine Berufs- QQ Mangel an Information über bestehende techni- wahl im IKT-Bereich genannt. sche, wissenschaftliche und Ingenieurberufe oder QQ Mädchen geben lange Ausbildungsdauern als hem- Bildungswege. Besonders jüngere Altersgruppen mende Faktoren an. Weiters werden die Ausbildun- kennen vor allem typische Jobs des IKT-Bereichs wie gen im IKT-Bereich als schwierig empfunden. In die- WebdesignerIn, können sich jedoch einen Arbeitstag sem Zusammenhang scheinen Frauen, und insbeson- in einem dieser Berufe nicht vorstellen. Unter den dere Mädchen, zu wenig Vertrauen in ihre Fähigkei- interviewten Frauen sind fehlende Jobinformationen ten für eine Karriere im IKT-Bereich zu haben. als Hauptfaktor angegeben, der einer Karrierelauf- QQ Junge Frauen sehen in einem Beruf des IKT-Sektors bahn im IKT-Bereich im Wege stand. ein größeres Risiko, Arbeit und Familie nicht in Balan- QQ Die Verbindung der theoretischen Bildungs ce halten zu können. orientierung mit ungenügend praktischen Aktivitä- QQ Zusätzlich haben sowohl Mädchen als auch Frauen ten in Workshops ist von Mädchen als hemmender angegeben, dass sie befürchten, in Berufen des IKT- Faktor angeführt worden. Es wurde eine Reihe weite- Bereichs der geschlechtsspezifischen Diskriminie- rer Themen aufgeworfen, die bei der Berufsauswahl rung begegnen zu können. von Mädchen eine Rolle spielen, wie zum Beispiel „Gutes für die Gesellschaft tun“, etwas „Sinnvolles“ Diese Faktoren geben einen Einblick in die unterschied- tun und „kreativ“ sein, beispielsweise neue Ideen lichen Beweggründe für oder gegen eine Karriere, die oder Produkte entwickeln, die für die Gesellschaft nicht dem traditionellen Rollenbild für Mädchen ent- nützlich sind. spricht und oft der „Männerdomäne“ zugeschrieben 8
wird. In einem Modell zur Entscheidungsfindung bei der Berufswahl im IKT-Sektor geben Miliszewska und 4. Gründe für Mädchen, sich für oder gegen IKT zu entscheiden Moore 2010 einen detaillierten Überblick über die Hauptfaktoren an: QQ Einfluss der Schule QQ Einfluss der Familie QQ Einfluss der Peergroups QQ Einfluss der Hochschulen (Subjektstatus, Marktwert der IT-Qualifikationen) QQ Verwendung von Bildern und Technik in der Populär- kultur und in den Medien Mit diesem letzten Punkt geht die omnipräsente Mei- nung einher, dass die Arbeit im IKT-Bereich von Natur aus als unsozial gilt. Abschließend spielen folgende Faktoren bei sozialen Veränderungen hinsichtlich dieser geschlechtsspezifi- schen Unterschiede eine Schlüsselrolle: QQ Förderung der Entwicklung von IKT- und unterneh- merischen Fähigkeiten QQ früher Zugang (beim Übertritt in die Schule, bevor die Berufsentscheidung getroffen wird) zur formalen Ausbildung, die auf erlebnisorientierten Aktivitäten basiert QQ praktisches Wissen über die Vielfalt der beruflichen Möglichkeiten innerhalb von IKT und Unternehmer- tum QQ Erfahrungen und Tools, um regelmäßig Kontakt zu diesem Bereich zu halten 9
5. ICT-Go-Girls! Projektansatz Unter Berücksichtigung der Erfahrungen und Initia- um die Bildungsziele zu erreichen. Daher war es sehr tiven der assoziierten Partner von ICT-Go-Girls! – IBM schwierig, die Methodik von ICT-Go-Girls! vollständig und der Regierung von Queensland (Australien) – sowie einzuführen. In solchen Fällen wurden die Aktivitäten der Erfahrung der Projektpartner verfolgt ICT-Go-Girls! angepasst, um den spezifischen Anforderungen und 5. ICT-Go-Girls! Projektansatz einen neuen Projektansatz, in dem eine Bildungsme- Bedingungen dieser LehrerInnen und Schulen gerecht thodik entwickelt und getestet wurde, die sich auf die zu werden. In allen Partnerländern – Spanien, Öster- Förderung von Unternehmertum durch Einsatz von IKT- reich, Polen, Deutschland und Belgien – haben jeweils Ressourcen und Technologien innerhalb des Lehrplans zwei Schulen am Pilotprojekt teilgenommen. und nicht im Rahmen von außerschulischen Aktivitäten konzentriert. Es gibt bereits zahlreiche interessante Bei- spiele außerschulischer Aktivitäten zur Förderung von Nur für Mädchen? IKT bei Mädchen. Viele davon sind mit Computerklubs Die Partner entschieden sich bewusst dafür, mit für Mädchen, Coding Camps usw. verbunden. ICT-Go- gemischten SchülerInnen-Gruppen zu arbeiten, um Girls! testete, wie diese Art von Ansatz direkt in die Klas- so realitätsnahe Situationen zu schaffen, da sowohl in se eingebunden werden kann. Schulen als auch in der Arbeitswelt geschlechterge- mischte Klassen bzw. Teams vorzufinden sind. Daher Innerhalb oder ausser- konnten nicht nur Mädchen von der ICT-Go-Girls! Erfahrung und Reflexion profitieren, die Jungen hatten halb der Klasse? vielmehr die Möglichkeit, ihre Stereotypen und Gen- derfragen bezüglich der Arbeit mit Technologien und Die Pilotierung von ICT-Go-Girls! in einzelnen europäi- der Führung eines Unternehmens zu überdenken und schen Schulen zeigte, dass der Erfolg von der aktuellen zu thematisieren. Situation der jeweiligen Schule und der im Rahmen des Lehrplans möglichen Flexibilität abhängig ist. In diesem Projekt war der Ansatz dort erfolgreich, wo LehrerInnen aus verschiedenen Bereichen von einem/einer begeis- Je jünger, desto besser! terungsfähigen Direktor/in unterstützt worden ist. Die Statistik zeigt, dass es keinen wesentlichen Unter- Ansonsten erwies es sich als äußerst schwierig, diesen schied zwischen Mädchen und Jungen hinsichtlich Ansatz an den Schulen umzusetzen. Die Gründe dafür ihres Interesses an Computern gibt, wenn sie in der waren sehr unterschiedlich. Die LehrerInnen arbeite- Volks- bzw. Grundschule sind. Dagegen geht bei den ten unter großem Druck, verbunden mit Zeitmangel, Mädchen beim Übergang nach der vierten Klasse 10
Grundschule zunehmend das Interesse an Computer- Dienstleistungen umzusetzen, auf die Ebene der kursen verloren. So beginnt ein Prozess, bei dem sich Schule gehoben. Dies bedeutet, dass bei Kindern die Mädchen von IKT entfernen. Die Partner stellten Begeisterung geweckt und ihnen beigebracht fest, dass dies die entscheidende Handlungsphase ist – werden soll, wie sie ihre kritische Denkweise immer noch an Computern und IKT interessiert, jedoch gemeinsam mit ihrer Vorstellungskraft weiterent- hinsichtlich der weiteren Berufsbildung unentschlos- wickeln können. Das Hauptziel war, das Bewusst- sen. Daher fokussierten die Partner ihre Pilotierungs- sein zu fördern und neue Ideen zu schaffen, die erfahrungen auf das erste und zweite Schuljahr (Alter zur Entwicklung von unternehmerischen Kompe- zwischen 10 und 14 Jahren). tenzen führen, die in jedem Lebensbereich not- wendig sind. Unternehmertum und IKT? 5. ICT-Go-Girls! Projektansatz Das Projekt hat mehrere relevante Erfahrungen Über die Zukunft bei der Förderung von IKT bei Mädchen sowie nachdenken andere Maßnahmen erkannt, die junge Men- Die meisten jungen SchülerInnen denken nicht über schen dazu ermutigen, UnternehmerInnen zu ihre berufliche Zukunft nach. Die vom Projekt ICT- werden. Es gab jedoch keine Programme zur Go-Girls! entwickelte Methodik basiert auf folgender Förderung von Mädchen, sich für Karrieren als Schlüsselfrage: „Was möchte ich in der Zukunft wer- Führungskräfte im IKT-Bereich zu engagieren. den?“ Dies wurde zur Grundlage der ersten und letz- Daher hat das Projekt ICT-Go-Girls! diese beiden ten Aktivität für alle SchülerInnen, die am Pilotprojekt Konzepte miteinander verbunden, um Unterneh- teilgenommen haben. Dabei wurden sie aufgefordert, mertum bei Mädchen durch IKT zu fördern. Das über ihre berufliche Zukunft individuell nachzudenken. Projekt hat das Konzept, dass ein/e Unternehme- rIn kreativ arbeitet, um neue Ideen zu schaffen und diese in wirtschaftlich tragfähige Güter und 11
6. ICT-Go-Girls! Methodik Das Projekt bietet Beratung über den Einsatz von Res- Die Schlüsselelemente dieser Methode beziehen auch sourcen und Methodik, um die Vorstellungen junger Aspekte zum Selbstbewusstsein der jungen Mädchen Mädchen bezüglich ihrer beruflichen Zukunft mit dem sowie folgende Fragen mit ein: realen Arbeitsumfeld zu verbinden. ICT-Go-Girls! beruht auf dem Einbeziehen von Vorbildern und Übungen, die QQ Wer bin ich? junge Mädchen ermutigen, im IKT-Bereich zu arbeiten QQ Wohin gehe ich? 6. ICT-Go-Girls! Methodik und Unternehmerinnen zu werden. Die Aktivitäten bie- QQ Wie komme ich dorthin? ten LehrerInnen eine Bandbreite an Ideen zur Implemen- QQ Was sind meine Interessen und Fähigkeiten? tierung, die an unterschiedliche Unterrichtsumgebun- QQ Was sind meine Stärken? gen angepasst werden können. Die Methodik wurde von QQ Wie nehme ich unterschiedliche Berufe wahr und einem europäischen Team zur Anwendung des interdis- warum? ziplinären Know-hows entwickelt, um auf die wandeln- QQ Weshalb wähle ich einen bestimmten Beruf und nicht den Bedürfnisse junger Mädchen einzugehen und sie zu einen anderen? ermutigen, ihre Ansichten sowie traditionelle Denkarten QQ Wozu benötige ich einen Karriereplan? zu reflektieren. Sie baut auf den Fähigkeiten der jungen QQ Weshalb ist Selbstreflexion wichtig? Mädchen auf und gleichzeitig ermöglicht sie ihnen, QQ Welche Fähigkeiten benötige ich, um im IKT-Bereich gründlich über ihre beruflichen Möglichkeiten nachzu- arbeiten zu können? denken. Sie basiert auf ihren geistigen und körperlichen QQ Wie ist das Verhältnis zwischen meiner Ausbildung Bedürfnissen einschließlich der Leistungsindikatoren und dem künftigen Beruf? innerhalb des Klassenzimmers. Die Methodik ermöglicht QQ Welche Fähigkeiten beziehen sich auf IKT-Berufsfelder? nicht nur jungen Mädchen, über ihre berufliche Zukunft nachzudenken, sie fördert auch tiefergehendes Nach- Außerdem bringt diese Methodik junge Mädchen mit denken und die Entwicklung wesentlicher Kenntnisse, folgenden Informationen in Kontakt: Fähigkeiten und Einstellungen im Zusammenhang mit dem Entscheidungsprozess hinsichtlich der Berufswahl. QQ unternehmerischen Optionen und Möglichkeiten QQ Rollen in einem Unternehmen und Jobbeschreibun- Mittels ICT-Go-Girls! kann ein Karriereplan entwickelt gen werden, der Mädchen beim Übergang von der Schule QQ Strategien für Karrieremöglichkeiten zum Einstieg in die berufliche Laufbahn im IKT-Bereich QQ Anstellungsinformationen oder als Unternehmerinnen unterstützt. QQ Aufklärung über das Bildungsangebot an allgemein- bildenden oder berufsbildenden Schulen 12
Schließlich schärft die Methodik das Bewusstsein über Bilder, Multimediaprodukte und andere IKT-Tools mit- Folgendes: hilfe von Computern und neuen Technologien aufzu- rufen und miteinander zu kommunizieren. Auf diese QQ Einschätzung der persönlichen Schwächen und Stär- Weise konnten sie Fähigkeiten weiterentwickeln, indem ken sie Informationen in verschiedene Formate umwandel- QQ Recherchen von Laufbahnen im IKT-Bereich, wobei ten und effektvolle Präsentationen erstellten. Dies wie- die daraus gewonnenen Erkenntnisse für persönliche derum führte zur Sensibilisierung für die Bedeutung und fachliche Fähigkeiten genutzt werden können solcher Methoden und Technologien am Arbeitsplatz. QQ Entwicklung persönlicher Fähigkeiten hinsichtlich Die jungen Mädchen und Jungen konnten ihre Ideen der IKT-Karriere ausdrücken bzw. Ideen in Gruppen einfließen lassen. QQ Verständnis, was es bedeutet, erfolgreich beschäftigt All diese Fähigkeiten sind notwendig, um Ziele zu errei- zu sein chen und Vertrauen zu schaffen, um nach höheren QQ Differenzierung zwischen Heim, Bildung und Beruf Karrieremöglichkeiten im IKT-Bereich zu streben sowie 6. ICT-Go-Girls! Methodik QQ Verständnis des Werts der Arbeit und des persönli- Komplexität optimistisch betrachten und Aufgaben chen Erfolgs verantwortungsvoll übernehmen zu können. Im Laufe QQ Entwicklung von Fähigkeiten, die dem gewünschten der Pilotaktivitäten war es den SchülerInnen möglich, Arbeitsplatz entsprechen über die Methode von ICT-Go-Girls! hinauszugehen QQ Selbstverbesserung und die Projektarbeit als Sprungbrett für die weitere QQ Entwicklung von unterschiedlichen Entscheidungs- Kreativität und Vorstellungskraft zu nutzen. So waren techniken sie in der Lage zu erkennen, welches vorhandene Wis- QQ Verständnis der Selbstwahrnehmung und der öffent- sen notwendig ist, um im IKT-Bereich zu arbeiten, aber lichen Wahrnehmung auch, um Fähigkeiten der Interessensvertretung, der QQ Verständnis der Lifestyle-Vorlieben und der zukünfti- Argumentation, Verhandlungsführung und des Feed- gen Berufswege backs zu entwickeln. QQ Verständnis des Einflusses auf die IKT-Berufswahl QQ Verständnis der Werte in unterschiedlichen Arbeits- Junge benachteiligte Mädchen konnten im Rahmen welten dieses Projekts lernen, wie ihre Erfahrungen in der QQ Verständnis des Einflusses der aktuellen Wahlmög- Schule mit ihrem künftigen Erfolg in der Arbeitswelt lichkeiten auf die künftigen Berufe verbunden sein können. Dabei wurden bestehende Tra- QQ Verständnis von Karrierehindernissen ditionen und Werte reflektiert und es wurde der Frage QQ Verständnis von positiven und negativen Einflüssen nachgegangen, welche Rolle und Wichtigkeit die Arbeit auf die Berufswahl in ihrem Leben spielt und inwiefern jetzige Entschei- QQ Entwicklung eines Aktionsplans zur Erreichung per- dungen Einfluss auf ihre Zukunft haben. Zusätzlich lern- sönlicher Ziele ten sie, wie sie mögliche Beweggründe für das Ergreifen eines Berufes im IKT-Sektor sowie die Vorteile, die eine Die Methodik wurde während der Pilotphase in unter- Zukunft als Unternehmerin verglichen mit anderen schiedlichen Schulen Europas getestet. Dabei hatten Berufswegen mit sich bringt, zu Hause kommunizieren die TeilnehmerInnen die Möglichkeit, Informationen, können. 13
7. ICT-Go-Girls! Produkte ICT-Go-Girls! hat eine Menge praktischer Produkte für QQ diesesHandbuch, das speziell als Unterstützung für europäische Schulen produziert, die Lehrenden eine Schulen und LehrerInnen in Europa entwickelt wur- Unterstützung im Unterricht bieten sollen und an indi- de, um technische und unternehmerische Kompeten- viduelle Bedürfnisse angepasst werden können. Diese zen bei jungen Mädchen zu fördern Produkte sind auf der beigelegten DVD verfügbar und 7. ICT-Go-Girls! Produkte können unter http://ictgogirls.eu/ heruntergeladen ICT-Go-Girls! erhebt nicht den Anspruch, eine Kom- werden. plettlösung für die ungleiche Geschlechterverteilung am Arbeitsmarkt zu bieten – diese Initiative ist als Ausgangspunkt für eine Veränderung der aktuellen Die ICT-Go-Girls! geschlechterspezifischen Ungleichheit hinsichtlich Produkte: Berufen im IKT-Sektor und Unternehmertum zu verste- hen. Die LehrerInnen sind genauso wie ihre Schulen QQ Studie über vorausgegangene europäische Initiati- aufgerufen, weitere Initiativen einzusetzen, um Mäd- ven und Empfehlungen chen zu fördern und an ihren Kompetenzen zu arbei- QQ praxisorientierte Schritt-für-Schritt-Methode zur För- ten. Nur auf diese Weise können sie in der Lage sein, IKT derung von IKT und Unternehmertum an europäi- und Unternehmertum bei ihrer Berufswahl in Betracht schen Schulen zu ziehen. QQ soziale Software-Plattform für interaktive Kommu- nikation und Netzwerken zwischen SchülerInnen innerhalb Europas (http://social.ictgogirls.eu) 14
8. Unterstützendes IKT-Material IKT ist ein vielfältiges und sich schnell veränderndes len, die nicht installiert werden müssen. Sie sind über sowie attraktives Berufsfeld, mit dem nicht jeder Schritt ein Netzwerk verfügbar und bieten mehr Flexibilität, halten kann. Gleichzeitig sind es die so genannten Digital einen plattformübergreifenden Zugriff sowie bessere 8. Unterstützendes IKT-Material Natives gewohnt, in Kontakt mit Technologien zu sein Möglichkeiten als traditionelle Software. Diese nützli- und auf natürliche Weise mit Handys, Tablets, Compu- chen Tools können beispielsweise bei der Planung einer tern umzugehen. Die Schule jedoch ist ein Ort, an dem motivierenden Aktivität für die Anwendung von Tech- die Nutzung von Technologien auf Computer beschränkt nologie in der Klasse oder zu Hause eingesetzt werden. ist. Zudem werden gewöhnlich jene Aktivitäten durch- geführt, die selten Kreativität fördern. Um LehrerInnen zu unterstützen, IKT-basierte, für SchülerInnen sinnvolle Erstellung von inter Lektionen vorzubereiten, haben wir eine Software-Liste aktiven Visualisierungen: erstellt. Diese soll der Verbesserung kreativer Aspekte des Unterrichts im Computerraum dienen. QQ Glogster (www.glogster.com) ist ein Tool zur Erstel- lung von interaktiven Postern mit allen Arten von FLOSS (Free/Libre and Open Source Software) bezeich- Multimedia und jeder Menge Vorlagen, Anhängen, net eine Software, die jede/r kostenlos nutzen, daraus Links usw. abgeleitete Werke erstellen und Zugang zum Quellcode QQ Piktochart (www.piktochart.com) unterstützt die haben kann. FLOSS ermöglicht Bildungseinrichtungen, einfache Erstellung von Infografiken, interaktiven von der Nutzung dieser freien Software zu profitieren, Visualisierungen usw., mit vielen Vorlagen und nütz- indem sie Neues schaffen und IKT beim Lehren und lichen Grafiken. Lernen nutzen. Sie müssen dafür keine Lizenzgebühren QQ Thinglink (www.thinglink.com) ermöglicht die zahlen und können diese Software außerdem an ihre Erstellung interaktiver Bilder und das Hinzufügen von eigenen Bedürfnisse anpassen. Es gibt unterschiedli- Links, Videos, Musik und Text. che Typen von FLOSS für Bildungsmaßnahmen: Office- oder Produktivitätspakete, Grafiklösungen, Multimedia- Management, Editing, Desktop Publishing, multimedi- Erstellung von web ale Content-Erstellung, komplettes Management der basierten Zeitabläufen: E-Learning-Umgebung. Mit dem Konzept des Cloud Sehr nützlich, um Geschichten mitzuteilen, wie zum Computing ist es gelungen, LehrerInnen und SchülerIn- Beispiel ein Porträt von einer erfolgreichen Geschäfts- nen eine breite Palette an Tools zur Verfügung zu stel- frau. 15
QQ Tiki-Toki (www.tiki-toki.com) oder timeglider (www. viele Beispiele und Tutorials, die den Einstieg erleich- timeglider.com) stellen jeweils eine kostenfreie tern. Es ist sowohl als freies Online-Service als auch Online-Ressource mit Unterstützung dar, um Multi- als installierbare Software verfügbar. media-Ressourcen einzubauen. QQ Stencyl (www.stencyl.com) wurde speziell zur Erstel- lung von Spielen entworfen und kann zur Veröffentli- chung dieser Spiele verwendet werden (iOS, Android, Mind Mapping-Werkzeuge: Flash, HTML5, Windows und Mac). Die Spiele können kostenfrei ins Internet geladen werden. Zusätzliche Diese unterstützen die Erstellung visueller Diagramme, Features ermöglichen, dass diese Spiele im App-Store um die Beziehung von Ideen und Informationen zu und auf Google Play gespielt und verkauft werden. zeigen. Es handelt sich um großartige Werkzeuge, um 8. Unterstützendes IKT-Material Gedanken zu sammeln und zu organisieren, Ideen zu finden und zu präsentieren – all dies, um Probleme zu lösen, Ressourcen zu entwerfen und neue Ideen sicht- Office- und bar zu machen. Einige davon sind kostenfrei online ver- Produktivitätspakete: fügbar: Einige Open Source-Software-Ressourcen können ebenso für Schulen von Nutzen sein. Sie können in Klas- QQ Popplet (www.popplet.com) ermöglicht, anschauli- senprojekten Verwendung finden, da sie für die meis- che Diagramme zu erstellen sowie Text, eigene Zeich- ten Operationssysteme (Windows, Mac, Linux) kosten- nungen und externe Multimedia-Inhalte hinzuzufü- los zur Verfügung stehen: gen (Bilder, Videos, etc.) QQ Coggle (www.coggle.it) ermöglicht, Sammelmappen QQ LibreOffice (www.libreoffice.org) ist eine komplette einfach zu erstellen. Diese können Text, Hypertext Office-Suite, die mehrere Anwendungen bietet: Wri- und Bilder enthalten. ter, das Textverarbeitungsprogramm; Calc, die Tabel- lenkalkulationsanwendung, Impress, den schnells- ten und einfachsten Weg, um effektive Multimedia- Programmierung und Präsentationen zu erstellen; Draw zum Erstellen von Erstellung von Apps: Zeichnungen; Base, das Datenbankmodul; Math zur Erstellung von Formeln. Mit folgenden Tools können SchülerInnen Apps, Spiele QQ Gimp (www.gimp.org) ist ein sehr umfassendes und Geschichten einfach erstellen: Bildbearbeitungsprogramm, mit dem Bitmap-Bilder (Fotos etc.) erstellt und bearbeitet werden können. QQ Scratch (http://scratch.mit.edu) wurde von MIT QQ Inkscape (www.inkscape.org) ist ein Vektorgrafik- Media Lab entwickelt und ist eine der besten und fle- Editor. Mit diesem Tool können Logos und Bilder für xibelsten Möglichkeiten, die den SchülerInnen hilft, Webseiten erstellt werden. die Grundlagen des Programmierens zu verstehen QQ Audacity (http://audacity.sourceforge.net) ist ein sowie Spiele und interaktive Geschichten zu erstel- Audioeditor und -rekorder, mit dem Audiodateien len. Dieses Tool erreicht viele NutzerInnen und bietet 16
für Podcasts als Multimedia Files für größere Projekte erstellt werden können. Web-Plattformen: QQ Avidemux (http://avidemux.sourceforge.net) ist ein Traditionelle Online-Lernplattformen (wie Chamilo, Videoschnittprogramm, mit dem Videos geschnitten Moodle etc.) bieten eine sichere, interaktive und akti- und verarbeitet werden können. ve Plattform für SchülerInnen, LehrerInnen, Familien QQ Scribus (http://www.scribus.net) ist ein umfassendes und MentorInnen, um aktiv ins Gespräch zu kommen, Desktop Publishing-Programm, das die Gestaltung Ressourcen zu teilen, ihre eigenen Kreationen zu zei- von Magazinen, Broschüren, Postern und solchen gen u.v.m. ICT-Go-Girls! entwickelte eine eigene sozi- Dokumenten ermöglicht, die professionell gedruckt ale Plattform, die größtenteils auf Elgg (http://elgg. und in das Web exportiert werden. org) basiert. Elgg bietet ein modulares Online-Sozial- netzwerk mit unterschiedlichen Features, wie zum Bei- 8. Unterstützendes IKT-Material spiel: Blogging, Microblogging, Filesharing, Vernetzung oder Gruppenbildung. Um LehrerInnen die Möglichkeit zu geben, zu Gruppenarbeiten Feedback geben zu können, wurde die ICT-Go-Girls!-Plattform um einige zusätzliche Features erweitert. Dies wurde durch das SocialWire-Team (http://www.socialwirelabs.com) mit der ursprünglichen Kodierung ermöglicht. Die ICT-Go-Girls!-Plattform (http://social.ictgogirls.eu) bietet eine sichere Einführung in eine soziale Lern- und Kommunikationsumgebung. Sie ermöglicht SchülerIn- nen und LehrerInnen, ihre Erfahrungen und Ressourcen zu teilen, Feedback zu geben sowie ihre Klassenarbei- ten in verschiedenen Arbeitsbereichen und mit unter- schiedlichen Datenschutzstandards zu veröffentlichen. Außerdem wird den SchülerInnen und LehrerInnen die Möglichkeit geboten, sich mit anderen Schulen und Nationalitäten auszutauschen. Bild 1 und 2: Mädchen beim Einsatz von IKT an der spanischen Pilotschule „CPI O Cruce“ 17
9. Anwendung von ICT-Go-Girls! an Schulen Europas 9. Anwendung von ICT-Go-Girls! an Schulen Europas Um jungen Mädchen Mut zu machen, den Schritt als chen zeigt ICT-Go-Girls!, dass alle am Pilotprojekt betei- zukünftige Managerinnen zu wagen oder einen Beruf ligten Mädchen Interesse an IKT haben. Dennoch kann im IKT-Sektor zu wählen, zeigte das Projekt ICT-Go- die intensivere und kreative IKT-Nutzung im Klassen- Girls!, dass es hierfür notwendig ist, IKT in Europas zimmer für die künftige IKT-Nutzung oder sogar eine Schulklassen individualisiert zu implementieren. Berufswahl in diesem Bereich von großem Nutzen sein. Die Integration von IKT in den Lehr- und Lernprozess sowie die Förderung von Unternehmertum und IKT Grössere Zusammenarbeit bei jungen Mädchen wird schrittweise erfolgen. Es ist zwischen LehrerInnen offensichtlich, dass die meisten jungen Mädchen im Rahmen ihrer Berufswahl aus unterschiedlichen Grün- und Entscheidungs den zu Berufen außerhalb des IKT-Sektors greifen. trägerInnen LehrerInnen sind davon überzeugt, dass sie junge Mäd- Die Motivation junger Mädchen, gegenüber IKT aufge- chen motivieren können, Unternehmerinnen zu wer- schlossener zu sein, hilft ihnen, zahlreiche tägliche Akti- den bzw. im IKT-Sektor zu arbeiten. Allerdings sind es vitäten schneller, produktiver und interaktiver durch- die Schulbehörden, die die Bildungspolitik definieren zuführen. Im Zusammenhang mit der Förderung von und Lehrpläne festlegen. Die LehrerInnen können nur IKT- und Unternehmertumkenntnissen junger Mäd- teilweise Einfluss auf den Lehrplan nehmen. Viele Leh- rerInnen litten unter großem Zeitdruck und waren in der gesamten Projektlaufzeit deutlich überlastet. Das heißt, sie müssen in Zukunft in Anbetracht des Zeit- drucks Überdurchschnittliches leisten, wenn sie nicht von den EntscheidungsträgerInnen und SchulleiterIn- nen unterstützt werden. Oft muss die Veränderung von unten beginnen und manchmal müssen EntscheidungsträgerInnen zunächst positive Ergebnisse sehen, bevor sie bedeutende Verän- derungen einführen. Institutionelle und individuelle Ini- Bild 3: Sitzung mit IKT-Vorbildfrauen und spanischen SchülerInnen, die am Pilotprojekt teilgenommen haben tiativen sind notwendig, um in Zukunft positive Verände- 18
rungen auf den Weg zu bringen. In den Partnerländern, in denen die Pilotphase durchgeführt wurde, wurden die Die Suche nach weiteren SchulleiterInnen über die positiven Auswirkungen des Möglichkeiten Projektes informiert, jedoch sind zusätzliche Initiativen und Folgemaßnahmen erforderlich, um ein größeres Pub- LehrerInnen sind im Allgemeinen mit vielen IKT-Tools für 9. Anwendung von ICT-Go-Girls! an Schulen Europas likum zu erreichen. den Unterricht vertraut, jedoch stellt der Umgang mit IKT EntscheidungsträgerInnen und Schulbehörden müssen vor allem für jene LehrerInnen eine große Herausforderung die Notwendigkeit der IKT-Nutzung bei allen, insbeson- dar, die Gegenstände unterrichten, deren Inhalte keine dere bei jungen Mädchen, erkennen, um sie beeinflus- Nutzung von IKT-Tools bedingen. Dies sind beispielsweise sen zu können, Berufe im IKT-Sektor zu ergreifen. Dies Unterrichtsgegenstände wie Sprachen oder Geschichte. ist für benachteiligte Zielgruppen und die Förderung der Das Projekt ICT-Go-Girls! bietet Tools und Methoden für Beschäftigungsmöglichkeiten von besonderer Bedeu- gemeinschaftliches und selbstständiges Lernen, die bei tung. der Zusammenarbeit zwischen LehrerInnen und Schüle- Es stellt sich die Frage, wie mehr LehrerInnen, Schulen rInnen behilflich sein können. Im Laufe der Pilotphase hat und EntscheidungsträgerInnen erreicht werden kön- sich herausgestellt, dass LehrerInnen, die andere Fächer nen, um die Förderung von IKT und den positiven Ein- als IKT unterrichten, Unterstützung bei einigen technolo- fluss auf junge Mädchen hinsichtlich ihrer Berufswahl gischen Aspekten benötigten, um die Projektaktivitäten im IKT-Sektor oder als UnternehmerInnen vorantreiben implementieren zu können. Effektive IKT-Nutzung im zu können. Unterricht ist ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung. Einfache IKT-Kenntnisse helfen SchülerInnen in den Klas- sen, sich mit komplexeren IKT-Applikationen dauerhaft Regionale Unterschiede vertraut zu machen. So eignen sich zum Beispiel gemein- schaftliche Plattformen perfekt für die Entwicklung von Bevor LehrerInnen das Material aus diesem Handbuch Kommunikationsfähigkeiten sowohl in der Muttersprache verwenden, empfiehlt es sich, die Aktivitäten an ihre loka- als auch in der Fremdsprache. len Gegebenheiten anzupassen. ICT-Go-Girls! bietet viele Aktivitäten, um benachteiligte Zielgruppen zu erreichen und sie in IKT-bezogene Aktivitäten mit dem Fokus auf die Jobmöglichkeiten im IKT-Sektor einzubeziehen. Es ist Andere Interessensver zu beachten, dass das Verständnisniveau und der Hinter- treterInnen involvieren grund hinsichtlich des IKT-Themas selbst in den Partner- ländern unterschiedlich waren. In Österreich waren bis zu Bildungsaktivitäten sind nicht allein Sache der Schu- 75 Prozent der Mädchen sozial benachteiligt, daher waren le, sondern auch der Eltern und der Gesellschaft. Die auch größere Anstrengungen bezüglich der Informations- Einbeziehung von Frauen, die erfolgreich im IKT-Sektor übermittlung und Erläuterung der Aktivitäten erforderlich. arbeiten, hat sich als äußerst erfolgreich erwiesen und Zum Vergleich waren spanische SchülerInnen in der Lage, wurde von vielen Mädchen während der Projektim- fortschrittlicheres Videomaterial und IKT-bezogene Akti- plementierung positiv aufgenommen. Ebenso wurde vitäten zu entwickeln und konnten sich selbst in Zukunft dafür gesorgt, dass Eltern über die Initiative und ihre klarer im IKT-Umfeld vorstellen. Hintergründe Bescheid wussten. 19
Wechsel zwischen QQ Die Nutzung kostenloser Open Source-Software und der kostenlosen Cloud-Services ersparte den Schulen AnwenderIn und Gebühren für Software-Lizenzen. DesignerIn QQ detaillierte Methodologie und Schritt-für-Schritt- Anleitung während der Implementierung der Aktivi- 9. Anwendung von ICT-Go-Girls! an Schulen Europas Die Erfahrung zeigt, dass Mädchen ihre eigenen Werke täten im Klassenzimmer gestalten möchten und aktive Designerinnen werden QQ Bereitstellung von Richtlinien und Methodologien, wollen. Hierzu können beispielsweise Web 2.0-Tech- um junge Mädchen bei der Berufswahl zu unterstüt- nologien verwendet werden, die eine breite Palette an zen Möglichkeiten bieten und einfach zu bedienen sind. QQ Ermutigung zur vermehrten Nutzung von sicheren sozialen Plattformen und kreativen IKT in täglichen Klassenaktivitäten Die Verankerung des QQ Möglichkeit zur Weiterentwicklung von Methoden Projekts in bestehende oder deren Anpassung an individuelle Bedürfnisse QQ Die Methodologie ist interaktiv und trägt zur besseren Aktivitäten und die Suche Teamarbeit und besserem Klima im Klassenzimmer bei. nach Partnerschaften QQ Es werden neue Perspektiven für innovative Unter- richtsmethoden eröffnet. Die Kooperation mit öffentlichen und privaten IKT-Initi- ativen wie zum Beispiel der jährlich stattfinden interna- Für SchülerInnen: tionalen Initiative „Girls in ICT Day“ ist äußerst wichtig, QQ Vermittlung von klaren Informationen über den um jeder einzelnen Schulinitiative höhere Bedeutung Zusammenhang von IKT und der heutigen Arbeitswelt zu verleihen und den SchülerInnen einen größeren QQ Nutzung verschiedener IKT-Tools und Plattformen im Überblick über IKT zu ermöglichen. Klassenzimmer, die denen am Arbeitsplatz ähnlich sind QQ Nutzung neuer Technologien im Lernprozess und Positive Ergebnisse ihre Anwendung im täglichen Leben QQ Erwerb praktischer Fähigkeiten Kurz gesagt: Die Nutzung von IKT an Schulen zur För- QQ Verbesserung von Haltungen, Kenntnissen und Fähig- derung von Unternehmertum bei Mädchen lieferte fol- keiten in unterschiedlichen Arbeitsumgebungen gende positive Ergebnisse: QQ Steigerung der Kommunikationsfähigkeiten, Teamar- beit, Flexibilität sowie des unternehmerischen Den- Für Schulen: kens und der unternehmerischen Kompetenzen QQ Motivation für SchülerInnen, über ihre Zukunft nach- QQ lernen, in geschlechtergemischten Teams Initiativen zudenken und ihre Gedanken mittels Grafiken darzu- zu ergreifen und Verantwortung zu übernehmen stellen, die sie mithilfe von IKT-Tools erstellten (wie QQ Anregung von unternehmerischem Denken zum Beispiel interaktive Infografiken, digitale Poster, QQ lernen, in Projekten zu arbeiten und proaktiv zu sein Videos, Programme etc.) QQ lernen, Zeit zu managen 20
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