GAZETTE - Titelthema - Caritas Siegen
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Nr. 3 - Jahrgang 2017 kostenlos GAZETTE Siegener Magazin zum Thema Migration & Integration Titelthema Aktuelles... Vielfalt... Demokratie leben! (Seite 6) ...aus dem Stadtgebiet (Seite 14) ...geht durch den Magen (Seite 30) Projekte 2016 und 2017 1
GAZETTE - Siegener Magazin zum Thema Migration & Integration du h das Bu desp og a „De ok atie le e !“- Editorial Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Men- s he fei dli hkeit“. Liebe Leserin, lieber Leser, Ursprünglich als Einzel- „Wo, e i ht hier!“ projekt gestartet und www.demokratie-leben-siegen.de wir freuen uns über Ihr Interesse an der neuen Ausgabe gefördert, erscheint der MiGazette. die MiGazette jetzt allerdings im Rahmen der Öf- fentlichkeitsarbeit für die Partnerschaft für Demo- Wie in der letzten Ausgabe schon angekündigt, haben sich kratie in Siegen. Dementsprechend liegt der Schwer- die Rahmenbedingungen für das Erscheinen der MiGazet- punkt dieser Ausgabe in der Vorstellung anderer te bei dieser dritten Ausgabe verändert. Herausgeber ist „De ok atie le e !“- Projekte und der Berichter- nicht mehr, wie bei den ersten zwei Ausgaben, der Ata- stattung über den Stand der Umsetzung des Pro- türkverein Siegerland e.V., sondern die Diakonie in Süd- gramms in Siegen. westfalen gGmbH Soziale Dienste. Damit einhergehend ist Anna Butzek von der Diakonie „De okratie ist kei es egs als et as ei für alle „Wer, e i ht ir! in Südwestfalen gGmbH Sozi- Mal Erreichtes zu sehen, sondern selbst Teil eines Wa , e i ht jetzt!“ ale Dienste ins Redaktions- unabgeschlossenen Systems, für den die Bürgerin- www.demokratie-leben.de team gerückt, in dem neben e u d Bürger era t ortli h si d.“ (Prof. Dr. dem städtischen Integrations- Bernd Faulenbach, Aus- beauftragten auch die Integrationsagenturen des AWO- zug einer Rede in Halle/ Mitmachen erwünscht! Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein/Olpe, des Caritasver- Saale am 19. Okt. 2013). bands Siegen-Wittgenstein e.V. und des Vereins für sozia- Diesen Grundgedanken aufgreifend, wiederholen le Arbeit und Kultur Südwestfalen e.V. vertreten sind. wir an dieser Stelle gerne unsere Einladung an alle Bürgerinnen und Bürger, Institutionen, Migranten- Unverändert geblieben ist die Förderung der MiGazette organisationen und lokalen Akteure, uns als An- sprechpartner rund um die Themen Demokratieförde- rung, Antidiskriminierung, gesellschaftliche Teilhabe, Integration und Migration zu nutzen und mit uns gemein- sam eine nachhaltige Partner- schaft für Demokratie in Sie- gen aufzubauen. Sie sind herz- lich eingeladen, sich durch Ihre Ideen an der Umsetzung des P og a s „De ok atie le e !“ zu eteilige u d durch Ihre Reportagen, Veran- staltungshinweise, Themen- vorschläge o.ä. an der Gestal- tung der MiGazette mitzuwir- ken. Sprechen Sie uns an, wir freu- en uns über jede Rückmel- dung! Und nun viel Vergnügen beim Lesen. Mitgearbeitet an dieser Ausgabe haben von links nach rechts: G. Ditsch, A. Butzek, T. Büker, K. Barbera und E. Hokkaömeroglu. Foto: MiGazette 2
Thema: Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Editorial Impressum Inhaltsverzeichnis 3 Herausgeber: Diako ie i Süd estfale gG H Litera e.V.___ 4 Soziale Dienste Redaktion: Ka i a Ba e a, A a Butzek, To ste Büke , Demokratie leben! 6 Gül Dits h, E etullah Hokkaö e oğlu Demokratie leben! 2017________________ 8 Layout: Be e s Bü o Copyright: MiGazette Aktuelles 14-27 Druck: Be e s Bü o Freundschaftsfest 2017 14 Anschrift der Redaktion: Diakonie in Südwestfalen gGmbH 15. Interkulturelle Seniorenbegegnung 16 Soziale Dienste Gut angekommen___ 18 Friedrichstr. 27 57072 Siegen Berlin, Berlin______ 19 ArBeCo_ 20 Auflage: 2.500 Die MiGazette liegt im gesamten Stadtgebiet Siegen kos- Integration durch Sport 21 tenlos aus: In allen Rathäusern, Wohlfahrtsverbänden, Netzwerke für Migrantinnen 22 Geschäftsstelle des Integrationsrates. Namentlich gekenn- zeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung Bildungsreise nach München 23 der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, ein- Gefahren der Radikalisierung 24 gesandte Beiträge und Leserbriefe zu kürzen. Verbraucherzentrale stellt sich vor 26 Kooperationspartner: Runder Tisch der Religionen 27 Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Siegen-Wittgenstein/ Olpe, Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V., Diakonie Allerlei Kulturelles 28-31 in Südwestfalen gGmbH Soziale Dienste, Integrationsbe- Auch ich bin Siegen____ 28 auftragter der Universitätsstadt Siegen, Verein für soziale Arbeit und Kultur Südwestfalen e.V. Literaturempfehlungen 29 Vielfalt geht durch den Magen 30 Förderhinweis Wi da ke de Bu desp og a „De ok atie le e !“ Klischee-Basar 31 für die finanzielle Förderung. Veranstaltungen 33 Stand: August 2017 Wichtige Telefonnummern 35 Interkultureller Kalender 43 3
GAZETTE - Siegener Magazin zum Thema Migration & Integration Thema: Litera e.V. Jahresabschlussfeier Tolle Kostüme, tolle Aufführungen, zurecht stolz präsentiert sich das Ensemble des Kindertheaters. Foto: Litera e.V. des Russisch-Deutschen Hintergrund die große Symbolfigur dieser Einstellung. Unterstützt wurde diese Idee besonders durch ein Lied Kulturvereins Litera der vor langer Zeit verstorbenen Sängerin Alexandra: „Sei Le e a das )i kuszelt, sei I halt, sei e ga ze Diese Feier am Jahresanfang hat schon Tradition. In die- Welt. Wo es grad stand, war er zu Haus, der große sem Jahr erwartete die Gäste und Mitglieder im Heimat- Clo …“ haus Bü a h ei u tes, sp itziges „Feue e k“ u te de Motto „Ma ege f ei“. Ei Clo leitete zusa e So e steht si h au h de Kultu e ei „Lite a“ als B ü ke mit einem Harlekin die bunte Veranstaltung mit einer ge- zwischen zwei Kulturen, der russischen und der deut- konnten Videoshow. Verkleidungsstücke aus einem gro- schen. Es wurde ßen Sack für jeden Teilnehmer waren vorhanden. Der auch über die Veran- „Wo si h die deuts he u d die Clown – wie der große, verstorbene russische Clown Oleg staltungen des ver- russis he Kultur erühre “ Popow – animierte die Gäste zu lustigen Spielen. gangenen Jahres berichtet, unterstützt durch Bild und Lieder. Die Bot- Es a kei Clo ie die hässli he „Kille lo s“ der s haft dazu: „Bitte eh lä hel “. letzten Zeit auf unseren Straßen. Sein Spiel hatte Tiefgang, Die Gäste und Mitglieder haben gemeinsam gesungen, gespielt und getanzt, so wie es bei einer Feier sein sollte. Gespräche auf Russisch, auf Deutsch und in einem Ge- misch aus beiden Sprachen gehörten dazu. Den krönen- den Abschluss bildete ein hervorragendes Buffet aus i te atio ale Ge i hte . So sta tet de )i kus „Lite a“ in das neue Jahr, in die Karnevalszeit, die eine russische Entsprechung in der sogenannten Butterwoche, der Masleniza, hat. „Maleniza“ (Butterwoche) Ausschnitt aus der Weihnachtsaufführung "Aschenputtel“ Foto: Litera e.V. in Kunst und Literatur das Publikum, z.T. russischsprachig, z.T. deutsch erlebte Unter diesem Titel haben am Sonntag die Gäste des rus- echte weltoffene Atmosphäre und Gesinnung, wie sie sisch-deutschen Kulturzentrums Litera eine informative jeder Artist unterm Zirkuszelt vertritt. Oleg Popow war im 4
Thema: Litera e.V. Dichterlesung zum Advent. Foto: Litera e.V. und fröhliche Veranstaltung im Bürbacher Heimathaus Für die Literatur wurden einige Ausschnitte aus dem Ro- erlebt. Durch Bilder und Videos erhielten die Zuschauer a „Wa ja i heilige Moskau“ des S h iftstelle s I a eine Einführung in eines der lustigsten und fröhlichsten S. Schmeljow gelesen. Auch die bekanntesten russischen russischen Feste, die Masleniza. Das Fest dauert eine gan- Komponisten wie Tschaikowski, Strawinski und Rimski- ze Woche und gilt als Vorbereitung auf die Fastenzeit vor Korsakow haben die Butterwoche in ihren Werken verar- Ostern, die anschließend beginnt. Die wichtigsten Attribu- beitet. te dieser ausgelassenen Festwoche sind die Blinys (Pfannkuchen) und eine Strohpuppe, die den Namen Dass Masleniza heute noch lebendig ist, zeigten außer den „Masle iza“ t ägt. Hie liege die u alte Wu zel de vorgestellten Beispielen aus Kunst, Literatur und Musik Feier, die in die slawische Mythologie zurückreichen. In die Kinder der Kinder-Theate g uppe „D us h a“ u te vorchristlichen Zeiten war das Fest dem Frühlingsbeginn der Leitung von Natalie Tisovatova. Sie stellten kleine Ge- gewidmet. Die heidnischen Slawen feierten mit dem na- dicht und Lieder mit bewundernswerter Begeisterung in henden Ende des Winters den für Ackerbau und Viehzucht russische Sprache vor. zuständigen Gott Weless. Aus dieser Mythologie stammt die Figur der Masleniza, die Winter und Tod verkörperte. Am Ende der Veranstaltung wurden die Gäste eingeladen Sie wurde als Strohpuppe präsentiert und in Frauenkleider zu einem Buffet mit leckeren Blinys und vielen anderen gehüllt. Es gab während der Festwoche viel Spaß damit. Köstlichkeiten und natürlich dem obligatorischen Tee. Die Am Ende der Woche wurde die Puppe begraben oder man Masleniza hat begon- verabschiedete sich von ihr, indem man sie in kleine Stü- nen. Es sei noch er- cke zerriss oder sie verbrannte. wähnt, dass am letzten Tag der Butterwoche Die Blinys symbolisieren die Sonne und werden in vielen die Menschen sich ge- Varianten angeboten und gegessen. Es gibt es etliche Be- genseitig um Verge- rührungspunkte mit dem europäischen Karneval und die- bung bitten für das, ser altrussischen lustigen und ausgelassenen Feier. was in Wort und Tat nicht in Ordnung war. Es verwundert nicht, dass Masleniza auch in vielen literari- schen Werken, in der Kunst sowie in der Musik zu finden Im Rahmen der diesjäh- sind. Als typisches Beispiel für die Kunst wurden Werke rigen Interkulturellen des russischen Künstlers Boris Kustodijew (1878-1927) Tage im Herbst laden vorgestellt. Kustodijew ist berühmt für seine außerordent- wir zu einem Gedenk- lich farbenfrohen Bilder. Seine märchenhaften Szenen abend für Alexander drücken Lebensfreude und Lebhaftigkeit im Provinzleben Schmorell ein. aus. 5
GAZETTE - Siegener Magazin zum Thema Migration & Integration The a: „De okratie le e !“ i Süd estfale . „Beso de s f eue i h i h au h da ü e , dass der Altersunterschied zwischen unserem ehrenamtli- „Demokratie leben!“ chen Team und der Zielgruppe so gering ist: Die Teamer sind selbst erst ein paar Jahre aus der Schule heraus und konn- Zahlreiche Initiativen, Vereine und engagierte Bür- ger*innen in ganz Deutschland setzen sich tagtäglich für ein vielfältiges, gewaltfreies und demokratisches Mitein- ander ein. Bei dieser wichtigen Arbeit unterstützt sie das Bu desp og a „De ok atie le e !“ des Bu des i- nisteriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Zu den Zielgruppen des Bundesprogramms gehören ins- besondere Kinder und Jugendliche, deren Eltern, Famili- enangehörige und Bezugspersonen, aber auch ehren-, neben- und hauptamtlich in der Jugendhilfe Tätige, Mul- tiplikator*innen und Multiplikatoren sowie staatliche Foto: DGB-Jugend u d zi ilgesells haftli he Akteu e. „De ok atie le e !“ ist zudem ein zentraler Baustein der Strategie der Bun- te so a ähe d auf Auge höhe it de Klasse a eite .“ desregierung zur Extremismusprävention und Demokra- Die inhaltlichen Schwerpunkte legte die Projekt-Gruppe tieförderung. dabei auf drei Themen: - „A gu e te gege Sta tis hpa ole “ Das Programm startete im Januar 2015 und läuft bis En- Was ist ein Klischee? Wie wird aus einem Vorurteil Diskri de 2019. Auch in Siegen konnten vielfältige Projekte bis i ie u g? Wie kö e i i u se e Alltag—auf dem heute realisiert werden oder nehmen ihre Arbeit im lau- Schulweg, am Kaffeetisch, im Sportverein—diskrimi- fenden Jahr auf. ie e de Ko e ta e e tla e u d e tk äfte ? - „Das Ve ste kspiel—Lifest le, S ole u d Codes“ Mit Projekten konnten neue Wege in den Bereichen De- Wie sehe die eue Nazis ü e haupt aus?Wel he S mokratieförderung und Radikalisierungsprävention be- ole u d Codes e e de sie u d auf as fü ei Welt schritten werden. So wurden innovative Vorgehenswei- ild lasse diese s hließe ? sen und Ansätze in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen - „Re hte Musik als Köde “ und jungen Erwachsenen erprobt. Mit dem Förderpro- Wa u eig et si h i s eso de e Musik so gut dafü , ju ge ga „De ok atie le e !“ u de iele P ojekte i Menschen zu erreichen und was verbirgt sich hinter den Jahr 2016 realisiert. Zwei Projekte möchten wir unseren Texten rechtsextremer Gruppen? Leser*innen näher vorstellen: Im Mittelpunkt eines jeden Workshops stand aber auch „Schritt für Schritt“ immer die Frage: Wie kann ich selbst vor Ort couragiert ge- gen Rassismus und andere menschenverachtende Einstel- Bausteine gegen Rechts, 2016 lu ge akti e de ? „Es ist u glau li h oti ie e d, e man sieht, wie viele gute Ideen die Schüler*innen von sich Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten—eine aus einbringen. Der größte Teil der Teilnehmer*innen Zeitspanne in der viel passieren kann. 90 Minuten, das ist schätzt einen respektvollen Umgang und möchte sich gegen au h die Daue de „Baustei e gege Re hts“, ei e Diskriminierung—sei es nun Rassismus, Sexismus oder Ho- Projekt, das im vergangenen Jahr von der DGB-Jugend mophobie oder eine andere Form der Ausgrenzung— umgesetzt wurde. positio ie e “, es h ei t ei e Tea e i de DGB-Jugend. Eine Gruppe von etwa zehn jungen Gewerkschaf- ter*innen, darunter vor allem Studierende, hatte ge- meinsam verschiedene Kurzworkshops entwickelt. Ziele dieser Bausteine war, Schüler*innen zum couragierten Handeln gegen Rassismus und Diskriminierung zu moti- vieren. Die 90-minütigen Unterrichtseinheiten wurden über das Jahr verteilt von dem Team an verschiedenen allgemeinbildenden Schulen in Siegen-Wittgenstein durchgeführt. Ermöglicht wurde das Projekt durch das Bu desp og a „De ok atie le e !“. „Wi si d seh f oh ü e die Fö de ögli hkeite des P og a s“, so Mina Schellschläger, Jugendbildungsreferentin des DGB Foto: DGB-Jugend 6
The a: „De okratie le e !“ Ei A de e e gä zt: „We i it eko e , dass je a d unterschiedlicher Herkunft aufeinandertrafen und sich diskriminiert wird, geht es in dieser Situation ja gar nicht austauschen konnten. da u , die Welt zu ette ode „de Helde “ zu spiele . Jeder von uns kann aktiv werden: Eine rassistische Beleidi- Die sprachlichen und sozialen Fähigkeiten der Jugendli- gung, die nicht unwidersprochen bleibt; ein freundliches chen wurden im Rahmen der freizeitpädagogischen Ar- Wort; eine Geste der Solidarisierung mit der Person, die von beit über spielerische Angebote gefördert. Die gemeinsa- Diskriminierung betroffen ist—das kann schon einen riesi- men Aktionen wie z.B. Fußballturnier, gemeinsames Ko- gen Unterschied ausmachen! Hauptsache ist nur, dass wir chen, Wanderung um die Obernautalsperre, Fahrradtour i ht stu lei e !“. Sieg Lahn oder Besuch eines Klettergartens bewirkten einen empathischen Prozess und trugen dazu bei, Ver- ständnis über die Situation der unbegleiteten minderjäh- Nähere Informationen über das Projekt: rigen Geflüchteten zu entwickeln und Vorurteile abzu- bauen. DGB Region Südwestfalen Mina Schellschläger E-Mail: mina.schellschlaeger@dgb.de „Mein Leben und meine Zukunft in Siegen“ , 2016 Im Zuge des Projektes wurden unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten die Werte der demokratischen Gesellschaft sowie die kulturellen Gepflogenheiten näher gebracht. Foto: Bildungswerk Sieg Lahn e.V. Das Projekt richtete sich an sieben gleichaltrige männliche In einer entspannten und spielerischen Atmosphäre wur- Jugendliche aus Afghanistan und Syrien, die zwischen 16 und den zudem Probleme diskutiert und Lösungsmöglichkei- 18 Jahre alt sind ten vorgestellt. Konkret bezogen sich die diskutierten und im Rahmen Themen und auftauchende Probleme auf den Umgang eines sozialpä- mit Behörden, Schule, dem Alltag und den Verpflichtun- dagogisch be- gen (Umgang mit Geld, die erste eigene Wohnung etc.), treuten Woh- Arztbesuche, Regeln und Gesetze in der Bundesrepublik nens im Auftrag Deutschland. des Jugendam- tes durch das Über das Projekt hinaus konnten Teilnehmer dauerhaft Bildungswerk an verschiede Vereine angebunden werden. Unter den Sieg Lahn e.V. Jugendlichen sind Freundschaften entstanden und ein unterstützt und sozial akzeptables Gemeinschaftsgefühl wurde generiert. gefördert wur- Bei den deutschen Jugendlichen und Mitarbeiter*innen den. Zudem konnte mehr Verständnis und Einfühlungsvermögen für wurden gleich- die Probleme der Minderjährigen und ihre teilweise trau- altrige deutsche matischen Erlebnissen vermittelt werden. Jugendliche in dieses Pro- gramm einge- bunden, die Nähere Informationen über das Projekt: beim Bildungs- Bildungswerk Sieg Lahn e.V. werk sich regel- mäßig in einer Karsten Günzel Foto: Bildungswerk Sieg Lahn e.V. Jugendgruppe trafen. Die Einbindung von deutschen Jugendlichen war der E-Mail: k.guenzel@bsl-siegen.de integrale Bestandteil dieses Projekts, da hier Menschen mit 7
GAZETTE - Siegener Magazin zum Thema Migration & Integration Titelthe a: „De okratie le e !“ „Demokratie leben!“ 2017 8. Rassismus im Alltag - Alevitisches Gemeinde- und Kulturzentrum Siegen e.V. 9. Christlich-jüdische Zusammenarbeit und das mit Eine gute Nachricht für Initiativen und Vereine, die sich einem orthodoxen Rabbiner aus Jerusalem – geht gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlich- das? - Gesellschaft für christlich-jüdische Zusam- keit einsetzen: Auch in diesem Jahr wurden vom Bundes- menarbeit Siegerland e.V. in Kooperation mit der p og a „De ok atie le e !“, a de si h au h die Urchristlichen Gemeinde Siegen-Geisweid Stadt Siegen beteiligt, wieder Projekte gefördert. Die An- 10. Mehr lesen, mehr wissen, mehr verstehen - Alevi- träge für Fördermittel konnten bis zum 10. Februar 2017, tisches Gemeinde- und Kulturzentrum Siegen e.V. bei den Sozialen Diensten der Diakonie in Südwestfalen 11. Sensibilisierung der Migrant*innen für die deut- eingereicht werden. Die Projekt-Themen waren dabei un- sche Politik und Stärkung der Rolle der Frau in der ter anderem: Rechtsextremismus, Islamismus, Homopho- Gesellschaft - Solidaritäts- und Freundschaftsver- bie sowie Stärken und Vernetzen kommunaler Akteure. ein Siegen e.V. 12. Perspektivenwechsel - die Welt mit anderen Au- Zahlreiche Initiativen und Vereine setzen sich täglich für gen sehen - Katholisches Jugendwerk Förderband ein demokratisches Miteinander ein, wobei sie das Bun- 13. Musik gegen Rassismus und Ausgrenzung - Solida- desp og a „De ok atie le e ! Akti gege Re htse - ritäts- und Freundschaftsverein Siegen e.V. t e is us, Ge alt u d Me s he fei dli hkeit“ des Bu - 14. Die Demokratische Stadt (DDS) - Stadtfest - Die des-ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Demokratische Stadt (Aktionspreis) in Kooperation unterstützt. Das Besondere an diesem Bundesprogramm it „Pflege a Bode “ so ie SI.gestalte ist: Die Projekte werden vollständig finanziert, die Träger 15. Tag der Religionsfreiheit - Ev. Studierendenge- müssen keinen Eigenanteil aufbringen. Vorteilhaft ist dies meinde in Kooperation mit verschiedenen Projekt- vor allem für kleinere Projektträger. partnern 16. Nimm deine (Wahl)Rechte wahr- Pateinenü- Folgende Projekte werden von der Partnerschaft für bergreifende Veranstaltung zur aktiven Mitgestal- Demokratie in Siegen im Jahr 2017 gefördert: tung der Demokratie Bezirksverband der Sigerlän- der Frauenhilfen e.V. 17. Open Space- Gemeinsam entscheiden, aber wie? 1. Der Antisemitismus des Ajatollahs: Holocaustleug- Die Demokratische Stadt (Aktionskreis) nung und Hass auf Israel in Rohanis und Khameneis Iran - Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusam- menarbeit Siegerland e.V. 2. Demokratierundreise 2017- Stadtjugendring Siegen e.V. Nähere Informationen über das Bundes- 3. Schulaufführung(en) "Unheimliche Heimat - Stol- persteine der Erinnerung" - Junges Theater Siegen programm und die Projekte: e.V. Diakonie Soziale Dienste 4. PC Kurs für junge Geflüchtete - BDKJ Kreisverband Siegen-Wittgenstein Integrationsagentur 5. Schatten-Spiel-Märchen International - Stelle Chi- Friedrichstraße 27 are e.V. 57072 Siegen 6. Herkunft sucht Heimat - AWO Kreisverband Siegen- Wittgenstein/Olpe in Kooperation mit dem Koope- Tel.: 0271/5003-101 rationsverbund der Migrationsdienste und der Uni- versitätsstadt Siegen Fax: 0271/5003-109 7. Integrationskonferenz 2017 - Diakonie Soziale E-Mail: anna.butzek@diakonie-sw.de Dienste in Kooperation mit dem Kooperationsver- www.demokratie-leben-siegen.de bund der Migrationsdienste und der Universitäts- stadt Siegen 8
Titelthe a: „De okratie le e !“ Talkrunde mit Bildungsträgern moderiert von Matthias Vitt Foto: Kai Osthoff, k-medianews Projektvorstellung: zungen und Zertifikate und lud zu einer anschließenden Diskussion ein. Prof. Dr. Stefan Kutzner von der Universität „Integrationskonferenz“ Siegen betonte in seinem Vortrag, dass das Plädoyer für gelungene Integration nicht einseitig bleiben darf. Nur wenn zum Integrationswillen der Einwanderer*innen auch Zum 5-ten Mal fand im Mai 2017 die regionale Integrati- deutliche Bemühungen seitens der Wohnbevölkerung hin- onskonferenz in Siegen statt. Im Fokus der Veranstaltung zuko e , kö e das P ojekt „I teg atio “ geli ge . I stand das Thema Integration und Arbeit. In Siegen und Kontext Arbeit seien es die Betriebsstätten einerseits und Umgebung hat es sich ein Netzwerk aus unterschiedli- der Arbeitsmarkt andererseits, die sich auf die Herausforde- chen Diensten und Einrichtungen auf die Fahnen ge- rungen der Integration Geflüchteter einlassen müssten, so schrieben, Menschen mit Migrationshintergrund - insbe- Kutzner. sondere neu Zugezogene - bei der Integration zu unter- stütze . „Bei de I teg atio spielt de Ei stieg i de Bei „Ma kt de Mögli hkeite “ ko te die a. Ko fe- Arbeitsmarkt eine besondere Rolle. Nirgends lernt man renzteilnehmer*innen mit Akteuren ins Gespräch kommen die Sprache schneller und unkomplizierter als bei der und Antworten auf individuelle Fragestellungen erhalten. gemeinsamen Arbeit. Wer Kollegen hat, findet schnell „I teg atio ka geli ge , e alle it a he “, ist A a Anschluss, kommt auch privat ins Gespräch. Daher gilt es, Butzek von der Integrationsagentur der Sozialen Dienste die A eits a kt ha e Geflü htete zu e esse “, so de Diako ie i Süd estfale ü e zeugt. „Ve a staltu ge Carsten Tillmann, Geschäftsführer Operativ der Agentur wie die Integrationskonferenz, bei der Politiker, Arbeitsver- für Arbeit in Siegen in seinem Vorwort. Zur Integrations- mittler und Arbeitgeber mit Migrantinnen und Migranten konferenz hatte ein Bündnis aus verschiedenen Akteuren an einem Tisch sitzen und sich austauschen, sind wichtig für wie Arbeitsagentur, Jobcenter, Fördernetzwerken, Ver- ei e gute )usa e a eit als ese tli he E folgsfakto “, bänden, Bildungsträgern, Trägern der Flüchtlingshilfe so Butzek weiter. sowie die Integrationsagenturen eingeladen. Gefördert wurde die Veranstaltung über das Bundesprogramm De- mokratie leben. Nähere Informationen über das Projekt: Im Fokus der Veranstaltung stand der Austausch darüber, Diakonie Soziale Dienste, Integrationsagentur wie die bestehenden Angebote der Zielgruppe noch Anna Butzek transparenter vermittelt werden können. BAMF- Regionalkoordinatorin Ursula Albin referierte über die Struktur der Integrationskurse, über Zugangsvorausset- E-Mail: anna.butzek@diakonie-sw.de 9
GAZETTE - Siegener Magazin zum Thema Migration & Integration Titelthe a: „De okratie le e !“ „Stadtgestaltu g“, „Soziale I f ast uktu “ u d „)uku ft Projektvorstellung: de A eit“ diskutie t. I A s hluss da a setzte Die De- mokratische Stadt ein sichtbares Zeichen für Engagement „Demokratie lebt vom in der Bürgergesellschaft, für gelebte Offenheit, Großzü- gigkeit, Vielfalt und Freiheit und beteiligte sich an der Mitmachen“ bundesweiten Aktion Tag der offenen Gesellschaft. Bei dieser wurden deutschlandweit über 400 Tische schön eingedeckt und einfach mal die Demokratie gefeiert. In „Lebhafte Diskussionen auf einem qualitativ hohen Ni- den letzten beiden Stunden wurde über die meistgenann- veau, zahlreich ausgefüllte Postkarten und viele interes- ten Themen diskutiert, die im Vorfeld über verschiedene sante Ideen rund um Siegen“ ist das Fazit, el hes das Kanäle – Postkarten, E-Mail, facebook – gesammelt wur- Organisationsteam von Die Demokratische Stadt nach der de . Diese a e „Siege zu eue Ufe u d as u ?“ Veranstaltung zufrieden zieht. Mit der Ankündigung: u d „Radfah e i Siege “. U gekeh t ko te u te „Jetzt im Anschluss werden wir die Ergebnisse der Veran- de Titel “The e , die i e e gesse e de “ Besu- staltung zunächst auswerten. Danach versuchen wir aus cher*innen an einer Pinnwand auf Probleme aufmerksam einigen der Ideen, umsetzbare Projekte zu formen, Initia- machen, die ihnen wichtig sind, aber leider selten im öf- tivgruppen für diese zu bilden und die Ideen mittels selbst- fentlichen Diskurs stattfinden. wirksamer, demokratischer Projektarbeit umzusetzen“ ist die weitere Vorgehensweise nach der Veranstaltung Stadtgestaltung, Soziale Infrastruktur und Zukunft der schon klar im Blick. Auch in diesem Jahr fand wieder am Arbeit – Die Themendiskussionen Samstag des Stadtfestes (17.06.2017) nunmehr die zweite Die Diskussio stafel ü e „Stadtgestaltu g – Wie wird Auflage der offenen Veranstaltung statt. Unter dem Mot- Siegen zur Wohlfühl-Stadt?“ a is auf de letzte Platz to „Es gibt Dinge, die lassen sich nicht mit einem Kreuz esetzt u d aßge li h u de ü e die The e „F eie G illplätze i de Stadt“, „Wie ka a das Gelä de de ehe alige Juge dhe e ge gestalte ?“ u d „Ku st i de Stadt“ gesp o he . Wa u also i ht ei e Wasse - spielplatz auf das ehemalige Gelände der Jugendherberge bauen oder die Säulen, auf denen die HTS steht, mit Ma- lerei verschönern? Da a h u de ü e „Soziale I f ast uktu - Wie wird Sie- ge fü alle au h oh e Geld e le a ?“ gesp o he . I dieser Diskussionsrunde wurde schnell klar, an was es in Siegen mangelt. Kostenfreie Räumlichkeiten für ehren- amtliche Initiativen inklusive Büromaterial und Präsenta- tionsmöglichkeiten, die für die Arbeit in Initiativen und Projekten – wie beispielsweise Koordination oder Öffent- lichkeitsarbeit – genutzt werden können. Durch die Viel- zahl an beteiligten Initiativen kann dieser Raum ebenso als zentraler Punkt zur Vernetzung dienen. Weiterhin hat Foto: Kai Osthoff, k-medianews sich eine Kleingruppe gefunden, die das Projekt Refill nach Siegen bringen möchten. Die Umsetzung ist denkbar entscheiden“ u de fü Siege e Bü ge *i e a Uh einfach: Geschäfte können sich dazu bereit erklären – die Diskussionstafel in der Fissmer-Anlage eröffnet. Auch ähnlich wie bei der Netten Toilette – einen Aufkleber an dieses Mal gi g es i Ke u die F age „Was si d fü ihrem Geschäft anzubringen. Daraufhin können Leute mit u s die i kli h i htige The e ?“, „Wel he The e ihren selbst mitgebrachten Flaschen, selbige mit Trink- si d ishe zu sta k e a hlässigt o de ?“ ode „Wie wasser aus dem Hahn auffüllen. Der Hintergrund des kann man gemeinsam Ideen umsetzen und Herausforde- Projekts ist zweierlei: Nämlich einerseits die Einstellung, u ge a gehe ?“. E tsp e he d hatte Besu he *i e dass Wasser und Trinken als Grundbedürfnis und Men- die Möglichkeit sich selbst einzubringen und ihre Themen schenrecht nichts kosten darf und gleichzeitig eine Ver- zu debattieren. Und sie folgten der Aufforderung. minderung von (Plastik-)Müll die Folge sein könnte. Das gute Leitungswasser aus dem Siegerland wäre jedenfalls Das Konzept der perfekte Botschafter bei diesem Projekt. Im Unterschied zum Vorjahr gab es dieses Mal eine große Diskussionstafel. An dieser wurde innerhalb der ersten Wie das The a „A eits elt: Wie i d u se e A eit i drei Stunden blockweise über die Themen )uku ft aussehe ?“ s ho e ute ließ, a e die Dis- 10
Titelthe a: „De okratie le e !“ Foto: Kai Osthoff, k-medianews kussionen in diesem Block relativ abstrakt und drehten Wer oder Was ist eigentlich Die Demokratische Stadt? si h i Wese tli he u die F age „Was olle i i k- Die Demokratische Stadt ist nicht nur ei e g oße, offe e li h p oduzie e /ko su ie e ?“. Veranstaltung von und für Menschen, die ihre Stadt mitges- talten, ihre Themen einbringen und ihre Region weiterent- Der Tag der Offenen Gesellschaft wickeln wollen. In erster Linie ist es eine Initiative beste- Das „Di e fü De ok atie“ ot da ei e seits die hend aus Ehrenamtlichen, die neue Möglichkeiten der Bür- Möglichkeit ein wenig durchzuatmen, wieder Kraft zu gerbeteiligung und Selbstwirksamkeit ausprobieren, ver- tanken, die Eindrücke aus den vorangegangen Diskussio- krustete politische Strukturen aufbrechen und gemeinsam nen zu verarbeiten und Ideen weiter zu vertiefen. Auf der mit Initiativgruppen Projekte für Siegen umsetzen wollen. anderen Seite war dies der optimale Rahmen, um noch- Ermöglicht wurde das Projekt über die Förderung im Rah- mal auf die Möglichkeiten von Mitbestimmung im demo- e des Bu desp og a s „De okratie lebe !“ des Bun- kratischen System hinzuweisen, Leute dazu zu ermutigen, desministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. sich selber einzubringen um etwas zu verändern und Aber auch die Universität Siegen trug durch das Ausleihen selbstwirksam seine Stadt und Region mitzugestalten. von Pavillons und Stehtischen und Scoutopia durch die Be- reitstellung des Internetauftritts einen erheblichen Teil zum Die Diskussionen der beiden Topthemen Gelingen der Veranstaltung bei. Frisch gestärkt ging es dann in die beiden Topthema- Diskussio e . Bei „Siege zu eue Ufe u d as u ?“ wurde das Siegener Leuchtturmprojekt, welches die Sieg wieder ins Zentrum der Stadt lässt, kritisch hinterfragt und zunächst sehr deutlich über die negativen Folgen durch die letztjährig eröffneten Siegstufen gesprochen – Lärm, Müll, zerbrochene Glasflaschen, Hinterlassenschaf- ten von Shisha-Treffen und der Kunstweg als Urinal. Nähere Informationen über das Projekt: Nachdem diese Diskussion mit eher kritischen Klängen unterlegt war, wurde in der Folge weiter überlegt, wie Aktionskreis Demokratische Stadt man die Sieg auch in anderen Stadtteilen nutzbar ma- Klaus Kuhn chen könnte. E-Mail: demokratische.stadt@gmail.com )uletzt u de das The a „Radfah e i Siege “ aus e - schiedenen Perspektiven beleuchtet. Die Themen „Ma gel de/Kei e Rad ege i de O e stadt“ u d „Si he heit fü Radfah e *i e “ sta he hie ei aus de Diskussion hervor. 11
GAZETTE - Siegener Magazin zum Thema Migration & Integration Titelthe a: „De okratie le e !“ Foto: Jungendparlament Projektvorstellung: te. Während der Demokratierundreise wurde wieder eine Postkartenumfrage durchgeführt. Jugendliche konnten „JuPa on Tour“ sich anonym äußern, welche Themen sie für Siegen für besonders wichtig halten. Knapp 400 Postkarten wurden ausgefüllt. Die wichtigsten Themen für Jugendliche sind Vom 24.04.2017 bis zum 05.05.2017 fand die dritte Demo- Terrorismus, Beteiligungsmöglichkeiten und Antisemitis- kratierundreise des Jugendparlamentes der Stadt Siegen mus. statt. Ausgestattet mit vielen Informationen zu den Land- tagswahlen in Nordrhein-Westfalen, sowie den Themen Zusammen mit der Demokratierundreise wurden auch Antisemitismus, Demokratie und Beteiligungsmöglichkei- die U18-Wahlen durchgeführt, eine Simulation der Land- ten machte der Party-Bauwagen (Partizipationsbauwagen) tagswahlen für Jugendliche. Der Bauwagen wurde zum an neun weiterführenden Schulen und einem Berufskol- Wahllokal mit Wahlkabinen und einer Wahlurne. Damit leg, sowie in drei Jugendtreffs und zwei Vereinen im wollte das Jugendparlament darauf aufmerksam machen, Stadtgebiet Siegen Halt. Neben Aktionen am Bauwagen dass auch junge Menschen durchaus in der Lage sind, sich konnten Schulklassen auch an 90-minütigen Workshops zu eine eigene Meinung zu bilden. Auch wenn sie noch nicht den Themen Landtagswahlen, Verschwörungstheorien „offiziell“ ähle dü fe , ist es i htig, dass Politi- und Rechtspopulismus teilnehmen. Diese wurden gemein- ker*innen sich für ihre Interessen einsetzen und diese sam mit Jugendlichen aus dem Jugendparlament konzi- wahrnehmen. In über 400 Wahllokalen in ganz Nordrhein piert. -Westfalen wurden U18-Wahlen durchgeführt. Alleine in Siegen haben sich 1200 Schülerinnen und Schüler an den Wahlen beteiligt. Zwar war die Demokratierundreise durch die vielen Ter- mine in einem kurzen Zeitraum eine große Herausforde- rung, aber die vielen positiven Rückmeldungen von Ju- gendlichen und Multiplikatoren zeigen: Es hat sich ge- lohnt! Das Jugendparlament plant bereits mit viel Freude, Kreativität und Herz neue Aktionen zur politischen Bil- dung und Beteiligung von Jugendlichen in Siegen. Nähere Informationen über das Projekt: Die Auswahl der Themen fand auch unter Berücksichti- gung einer Postkartenumfrage statt, die das Jugendparla- Jugendparlament Siegen e t i Rah e o „De ok atie le e !“ ei ei e Ko - Weidenauer Str. 211-213, 57076 Siegen zert gegen Rechts im vergangenen Jahr durchgeführt hat- Tel.: 0271/404-2113 E-Mail: r.lesch@siegen.de 12
Titelthe a: „De okratie le e !“ Foto: MiGazette Die Vielfalt in der Stadt Siegen zu schätzen und den Zu- Projektankündigung: sammenhalt zu fördern ist noch keine Selbstverständlich- „Herkunft sucht Heimat“ keit. Menschen, die in Siegen geboren sind, werden im- mer noch auf ihre vermeintliche Herkunft angesprochen, obwohl sie für sich Siegen als „Wir su he Etwa jede*r fünfte Einwohner*in in Deutschland hat einen Heimat sehen. Migrations-hintergrund. Viele von ihnen sind in Deutsch- „Fü dei Ausse- I ter ie part er*i e !“ land geboren und aufgewachsen. Trotzdem werden Nach- hen, sprichst du ko e o Ei a de e oft i ht als „Deuts he“ ah - a e gut Deuts h.“ „Wa u t age sie kei e Kopftu h?“ ge o e , eil sie „a de s“ aussehe ode ei e „Du ist ja au h ei e Aus ah e!“ „Oh ei Gott, du ist „u t pis he “ Na e ha e . Mosle ?! Du siehst a e ga i ht da a h aus!“ Sol he Aussagen werden manchmal dazu genutzt (bewusst oder Wir sind normal, die anderen die Fremden: Der Begriff unbewusst), zu sagen, du gehörst gar nicht hier her. Rassismus bedeutet mehr als nur Springerstiefel, Glatze und "Ausländer raus"-Rufe. Unter dem Thema Das Projekt möchte Aussagen zum Alltagsrassismus sam- "Alltagsrassismus" wollen wir uns der Diskriminierung im meln und in einer Broschüre veröffentlichten. Wichtig täglichen Leben nähern. dabei ist es zu erfahren, wie die Menschen mit solchen Aussagen umgehen und was diese Aussagen bei ihnen Ausgangspunkt jeder Diskriminierung ist die Konstruktion bewirken. von Differenz. Jeder Form sozialer Diskriminierung liegt eine Unterscheidung und Bewertung durch eine Mehrheit Nähere Informationen über das Projekt: zugrunde, wie ein Mensch zu sein hat bzw. was als gesell- schaftliche Norm zu gelten hat (z.B. weiß, deutsch, männ- AWO KV Siegen-Wittgenstein/Olpe lich, heterosexuell, gesund, christlich). Ziel des Projektes Integrationsagentur ist es, eine positive Grundhaltung gegenüber Diversität anzuregen und die generelle ablehnende Haltung gegen- Koblenzer Str. 136 über der Vielfalt von Kulturen, Ethnien und Religionen in 57072 Siegen Siegen vorzubeugen. Das Projekt soll verdeutlichen, dass Tel.: 0271/3386-280 sich die Stadt Siegen im Wandel befindet und viele Men- s he fü si h ei e „ eue“ Hei at su he . E-Mail: migration@awo-siegen.de 13
GAZETTE - Siegener Magazin zum Thema Migration & Integration Thema: Aktuelles „Demokratie leben!“ - Integration (er)leben Impressionen vom 33. Freundschaftsfest Gemeinsam miteinander Essen, ins Gespräch kommen, den Reiz kultureller Vielfalt entdecken; erleben, dass man unterschiedlicher Herkunft „Das Freu ds haftsfest 0 8 sein und verschiedener fi det a 30. Ju i statt“ Religionen angehören darf und sich trotzdem gut ver- stehen kann. All die Dinge, die uns alle im alltäglichen Mit- einander auf Grund von Vorurteilen und Berührungsängs- ten manchmal vor große Herausforderungen stellen, ge- lingen beim jährlichen Freundschaftsfest scheinbar mühe- Oben: Sigrid Volz begeistert das Publikum beim Freundschaftsfest seit vielen Jahren mit Flamenco-Tänzen. los. Die Stadt Siegen und der Integrationsrat bedanken Mitte: Moderatorin Ramin Tahmaz und Bürgermeister Steffen Mues begrüßten sich bei allen Mitwirkenden und Gästen für die tolle Atmo- die trotz der schlechten Witterungsbedingungen zahlreich erschienen Gäste. Das sphäre und bitten alle Anwohnenden, die Verkehrsbeein- Motto des Bu desprogra s „De okratie lebe !“ sta d i diese Jahr si bild- trächtigungen rund um den Park am Oberen Schloss zu lich für die Veranstaltung. Unten: Informationen, Beratung, Unterhaltung und kulinarische Spezialitäten aus entschuldigen. vielen Ländern. Fotos: MiGazette und k-medianews 14
Thema: Aktuelles „Ei deutige Bots haft: I Siege ist kei Platz für Rassis us u d Diskri i ieru g“ 15
GAZETTE - Siegener Magazin zum Thema Migration & Integration Thema: Aktuelles eine Plattform zur Darstellung eigener Arbeit, zu gegen- 15. Interkulturelle seitigem Austausch und für neue Kontakte und der fachli- chen Information. Schwerpunkt der Begegnung war ein Seniorenbegegnung Fachvortrag von Frau Rechtsanwältin Simone Göckus über Vorsorgevollmachten. Der Vorsitzende dankte allen mit buntem Programm Personen und Kooperationspartnern, welche das Projekt „I te kultu elles Se io e etz e k“ itt age u d u te - stützen. Zum 14. Mal fand nunmehr die Seniorenbegegnung des interkulturellen Seniorennetzwerkes statt, diesmal im Kolpinghaus in Weidenau. Dieses Projekt zur Förderung der Integration zugewanderter älterer Menschen war be- reits im Jahre 2009 vom Förderverein für die spanisch- sprachige kath. Gemeinde Siegen und Umgebung ins Leben gerufen worden. Ein abwechslungsreiches und vielseitiges Programm war- tete auf die Teilnehmenden aus unterschiedlichen Her- Inhaltlicher Schwerpunkt der Begegnung war ein Fachvortrag von Rechts- kunftsländern. Alfonso López-Garcia moderierte den anwältin Simone Göckus über Vorsorgevollmachten. Foto: Privat Nachmittag als Vorsitzender der Einrichtung und hob ein- leitend noch einmal Ziel und Zweck derartiger Begeg- Ohrenschmausend war bereits die musikalische Einstim- nungsveranstaltungen hervor. So vollziehe sich bei sol- mung durch Herrn Walter Lepschy an der Zither. In ihrem chen Treffen ein Zusammenkommen von Menschen aus Grußwort hob die stellvertretende Bürgermeisterin Frau unterschiedlichen Kulturkreisen, wichtig für das freundli- Angelika Flohren die Wichtigkeit solch ehrenamtlicher che und partnerschaftliche Zusammenleben von Einheimi- Projekte hervor und dankte den Projektträger für sein schen und Zugewanderten, bedeutungsvoll für kulturelle Engagement. Der neue Seniorenbeauftragter, Herr Lars- Öffnung und gegenseitige Horizonterweiterung. Für die Peter Dörr nutzte auch die Gelegenheit sich der Ver- verschiedenen Kooperationspartner ergebe sich hiermit sammlung vorzustellen und sagte zu die unterstützende Haltung seiner Vorgängerin fortzusetzen. Schon während des anschließenden gemeinsamen Kaf- feetrinkens in heiterer und stilvoller Atmosphäre ergab sich reger und vielfältiger Gesprächsaustausch unter den Anwesenden. Wieder international wurde es mit Volkan Ilhan an der Mandoline mit einfühlsamen Rhythmen aus der Türkei. Anschließend stellten die verschiedenen Partnergruppen ihre Seniorenarbeit vor. Die Frauentanzgruppe von Stelle Chiare unter Leitung von Frau Olivia Todaro erfreute die Anwesenden mit Volkstänzen aus Italien. Die spanisch- orientalische Tanzgruppe Joie de Vivre, welche sich kürz- lich der Spanischen Gemeinde angeschlossen hat, runde- Oben: Interkulturelle Fahrt nach Trier. Unten: Das Veranstaltungsprogramm te das Rahmenprogramm mit einem prachtvollen Tango der Spanischsprachigen Gemeinde für das zweite Halbjahr. Foto: Privat ab. 03.09.2017 12.00 - 16.00 Wir kochen zusammen / Cocinamos juntos 09.09.2016 16.00 - 19.00 Tag der Grosseltern / Dia de los abuelos 24.09.2016 10.00 - 18.00 Pfarrfest / Fiesta Parroquial 14.10.2017 18:00 – 24:00 3. spanische Nacht / 3ª noche española 15.11.2017 16.00 - 19.00 Interkulturelle Seniorenbegegnung / Encuentro Intercultural Senior 28.11.2017 17.00 - 19.00 Mitgliederversammlung / Asamblea General 28.11.2017 17.00 - 19.00 Mitgliederversammlung / Asamblea General 02.12.2017 12.00 – 16.00 Wir kochen zusammen / Cocinamos juntos 16.00-19:00 Nikolausfeier / Fiesta del Nikolaus 09.12.2017 09.00 - 20.00 Fahrt zu einem Weihnachtsmarkt / Viaje a un mercado navideño 31.12.2017 19.30 – ¿? Silvesterfeier / Fiesta de Nochevieja 16
Thema: Aktuelles 17
GAZETTE - Siegener Magazin zum Thema Migration & Thema: Aktuelles wahl des Praktikumsplatzes. Denn Ziel des bbz-Projektes ist die Vermittlung in Ausbildungs- und Arbeitsverhältnis- se, auch als Beitrag zur regionalen Fachkräftesicherung du h ju ge Tale te aus alle Welt. „Als u se e Bet eue i uns zwei Praktikumsplätze bei GEORG in Kreuztal organi- siert hat, haben wir erst gedacht: Schaffen wir das, gut zu a eite ?“, e i e t si h Khulka . „Do h da a das wirklich gut. Die Menschen dort waren richtig nett und wir ha e so iel gele t.“ Da it Mohi uh u d Khulka i Unternehmen gut ankamen und der Start gelang, stand ihnen während der gesamten Zeit ihre Praktikums-Patin und Auszubildende Alina Weiß zur Seite. Die damals noch angehende Zerspanungsmechanikerin unterstützte die beiden, während sie verschiedenste Abteilungen, wie das „le e k“, die Me ha is he Fe tigu g, die Mo tage, die Konstruktion und die Personalabteilung, kennenlernten und mitarbeiteten. Das machten die Schwestern so gut, Mit Einsatz und viel Talent haben Mohiruh und Khulkar alle überzeugt und bei GEORG ihre berufliche Heimat gefunden. Foto: Fa. GEORG dass man auch bei GEORG schnell von ihnen überzeugt a . „Wi ko te di ekt it ih e a fa ge zu a eite “, sagt GEORG Aus ilde Philipp Be he . „Es ga u positi e Gut angekommen: Rü k eldu g. Das fa de i i htig sta k.“ Ga z eso - de s ist Khulka ei E le is i E i e u g ge lie e : „I h Von Usbekistan habe sechs Platinen bei der elektrischen Montage gebaut. Die haben die Kollegen sich genau angeschaut und später nach Kreuztal habe ich dann erfahren, dass sie tatsächlich zum Einsatz geko e si d. Das a ei sta kes Gefühl, so o .“ Helfen zu können, ist ein gutes Gefühl. Und helfen zu dür- fen, ist gerade für Unternehmen ein wertvoller Anspruch, Von der Einstiegsqualifizierung zum sicheren Ausbil- gesellschaftliche Verantwortung mitzutragen. Das ist dungsplatz durchaus nicht selbstverständlich. Doch gerade hier kön- Das Talent und der Einsatz der Schwestern wurde belohnt. nen Helfer und diejenigen, denen die Unterstützung er- Jetzt folgt die Einstiegsqualifizierung in Kreuztal, bei der möglicht wird, gleichermaßen lernen und profitieren. Für sie ihr Deutsch noch weiter verbessern und die Berufs- Mohiruh und Khulkar Uzakova war die Chance, die sich schule kennenlernen. Im September 2017 starten dann ihnen in Siegen bot, ein echter Glücksfall. Die 22 und 23 Jahre alten Schwestern aus Usbekistan sind als Flüchtlinge über Stationen in Bielefeld und Bad Berleburg nach Siegen gekommen. Genau zum richtigen Zeitpunkt, wie sich her- ausstellen sollte. Denn im April 2015 startete das Berufs- bildungszentrum (bbz) der IHK Siegen ein neues Projekt: 'Ju ge Flü htli ge etallte h is h ualifizie e '. Die Miga- zette hat in seiner letzten Ausgabe ausführlich über das Projekt berichtet. Das Sozialamt lud auch Mohiruh und Khulka hie zu ei . „A A fa g a e i o h u si he , alles war völlig neu und wir hätten uns nie vorgestellt, mit Metall zu ar- „We die eide so oti iert eiter eite “, e- an sich arbeiten, haben sie das richtet Mohi- Potenzial, einmal gute Fach- ruh. Doch die ar eiteri e zu erde !“ anfängliche Die anfängliche Unsicherheit ist schnell der Begeisterung gewichen, selbst etwas zu Sch ü chtern - schaffen . Foto: Fa. GEORG heit i h s h ell de Begeiste u g. „Wi ha e gef äst, gebohrt, gesägt, gefeilt. Das hat uns gefallen. Endlich die beiden ihre Ausbildung zur Zerspanungsmechanikerin ko te i sel st et as a he .“ )usätzli h zu diese ei GEORG. „Als He stelle o Highte h-Maschinen brau- Fertigkeiten stand natürlich auch ein Deutschkurs auf dem chen wir Top-Leute. Und es hat sich einmal mehr gezeigt, Programm, den die Schwestern mit demselben Engage- dass es sich lohnt, dafür auch außergewöhnliche Wege zu ment und Einsatz angingen wie die Metallbearbeitung. gehe “, eto t Tho as Kle , Pe so al hef o GEORG. „Fü u s sta d o A fa g a fest, hie i d Hilfe ge- Mit Spaß am Praktikum viel gelernt und überzeugt braucht, und da machen wir gerne mit. Als das bbz auf uns Ein weiterer Glücksfall für die beiden war auch die Aus- zukam, konnten wir natürlich noch nicht ahnen, dass es 18
Thema: Aktuelles mit Mohiruh und Khulkar so gut klappen würde. Das freut du g. „Viellei ht ka i h späte au h o h studie e “, uns vor allem für die beiden jetzt umso mehr. Wir haben wünscht sich Mohiruh. Und auch für Khulkar steht fest: sie als super motiviert und talentiert kennengelernt und „We es geht u d die Aus ildu g klappt, ö hte i h fü deshalb gerne die zusätzlichen Ausbildungsstellen ge- i e ei GEORG lei e .“ Beste ge ei sa e Aussi h- schaffen. Wenn die beiden so motiviert weiter an sich ten also für die usbekischen Talente und die Hightech- arbeiten, haben sie das Potenzial, einmal gute Facharbei- Maschinenbauer aus Kreuztal. te i e zu e de .“ Kontakt: Jetzt p ofitie e alle ge ei sa da o . „I Us ekista Heinrich Georg GmbH Maschinenfabrik hätten wir nie eine Ausbildung machen können. Wir ha- Thomas Kleb ben jetzt das erste Mal das Gefühl, etwas geschafft zu Geschäftsbereichsleiter GEORG corporate services ha e “, f eue si h Mohi uh u d Khulka Uzako a. I thomas.kleb@georg.com Gegensatz zu ihrer usbekischen Heimatstadt Kamashi ist Telefon +49 2732 779-539 Siegen eher klein. Doch mittlerweile sind die beiden auch Fax +49 2732 779-190 hier heimisch geworden und freuen sich auf ihre Ausbil- georg.com Berlin, Berlin, und es gab Tafelspitz ... Einfach mal raus aus dem Alltag von Sprachunterricht, Jobcenter und Wohnungssuche, diese Gelegenheit boten Bündnis90/ Die Grünen 8 Geflüchteten aus Syrien anläss- lich einer Berlinfahrt im Februar auf Einladung der MdB Katja Dörner. Mit dem ICE ging es am 14. Februar von Siegen Richtung Berlin. Hier wartete direkt ein (leckeres) deutsches Essen schichte besser kennen zu lernen. Wir haben in einer Dau- auf die hungrigen jungen Leute. Es gab Tafelspitz mit Ro- erausstellung der Erinnerungsstätte des Notaufnahmela- ter Bete, nicht gerade ein gewohntes Essen... Dieses Defi- gers Marienfelde viel über die schwierige Situation des zit konnte abends in Berlin-Kreuzberg, wo alle im Hotel geteilten Deutschlands in den Blick nehmen können. Wäh- untergebracht waren, bei den zahlreichen türkischen und rend eines interaktiven Rollenspiels im Deutschen Dom, syrischen Speiserestaurants wieder ausgeglichen werden. haben wir viel über die Instrumentarien und Abläufe im Aber nicht nur die deutsche Küche, auch die deutsche Deutschen Bundestag gelernt. Besonders haben uns die Nachkriegsgeschichte standen auf dem Reiseprogramm. freiheitlichen Äußerungen aller imponiert. Immer wieder Bashar Taleb, ein junger Maschinenbauingenieur aus Sy- konnten wir bei den unterschiedlichsten Stadtrundfahrten rien und Mohammed Al Abdulla, der eine Ausbildung als die neueste Geschichte Berlins erkunden. Wir möchten Automechatroniker anstrebt, berichten: "Die Reise hat uns bei Frau Dörner und Frau Luke ganz herzlich für diese uns sehr gut gefallen und uns genützt die deutsche Ge- tolle Reise bedanken." Bild oben: Informationsgespräch im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Bild oben rechts: Bashar Taleb und die geballte Grüne Weiblichkeit. Fotos: Privat 19
GAZETTE - Siegener Magazin zum Thema Migration & Thema: Aktuelles Die Sozialpädagoginnen Jessica Kruska und Isabel Weber beraten gerne zu den Themen rund um Arbeit, beruf und Qualifikation. Fotos: Kai Osthoff, k-medianews ist der Name eines Quartiersprojek- Aus dieser Gruppe heraus hat sich der Wunsch entwi- ArBeCo tes am Fischbacherberg. ArBeCo ckelt, auch gemeinsam etwas zu unternehmen. So hat die steht für Arbeit, Beratung und Coaching. Ziel des Projektes Gruppe im letzten Jahr eine Führung im Siegerlandmuse- ist es, langzeitarbeitslose Menschen zu beraten und auf um besucht und plant weitere Veranstaltungen in diesem dem zurück ins Berufsleben begleiten. Jahr. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Förderpro- Beliebt ist auch der Foto-Tag, der sich als festes Angebot gramms BIWAQ durch Mittel des Bundes und des ESF etabliert hat. Alle zwei Monate wird der Kreuztaler Foto- Eu opäis he Sozialfo ds . Das A BeCo-Team besteht aus graf Kai Osthoff eingeladen, der dann professionelle Be- Mitarbeiterinnen der Diakonie in Südwestfalen, die das werbungsfotos von Projektteilnehmer*innen macht. Projekt in Kooperation mit der Universitätsstadt Siegen durchführen. Auf Anregung von Teilnehmer*innen wurde die Bildungs- reihe ArBeCollege ins Leben gerufen. In diesem Jahr fan- Aufgabe von ArBeCo ist eine intensive, individuelle und den bereits zwei Veranstaltungen statt - die eine zum umfassende Beratung, mit dem Ziel, Vermittlungshemm- The a „De ALG-II-Bes heid e stehe “, die a de e zu nisse abzubauen. Neben dem Fischbacherberg gehört The a „Was ist die Ve au he ze t ale u d ie ka sie auch der Heidenberg zum Programmgebiet; dort gibt es helfe ?“. Weite e Te i e si d i Pla u g. Aktuelle I - ebenfalls einmal pro Woche eine feste Beratungszeit. Die formationen zu Veranstaltungen und zum Projekt insge- Projektteilnehmer*innen kommen überwiegend vom samt sind zu finden auf der Projekthomepage Fischbacherberg, aber auch aus anderen Stadtteilen Sie- www.arbeco-siegen.de. Hier gibt es auch Erklär-Videos gens. zum Programm BIWAQ und zum Projekt ArBeCo. Interes- senten können sich gern persönlich, telefonisch oder per Alleinstellungsmerkmal von ArBeCo ist eine übergreifen- Mail mit dem Team in Verbindung setzen. de, niedrigschwellige Beratung, die Ratsuchenden unnöti- ge Wege erspart. Bei Bedarf werden ergänzende Fachbe- ratungen organisiert. Ein wichtiges Element neben der Nähere Informationen über das Projekt: individuellen Beratung sind Veranstaltungen wie das 14- tägig stattfindende Frauen-Frühstück am Fischbacherberg. ArBeCo Projekt Schweriner Str. 21 Hier treffen sich Frauen in lockerer Atmosphäre, um in 57072 Siegen Kontakt zu kommen, sich auszutauschen und ganz neben- bei auch noch etwas zu lernen. So gehört es mittlerweile Tel.: 0271/30 33 96 29 fest zum Ablauf dazu, über ein bestimmtes Thema mitein- ander ins Gespräch zu kommen. Das geschieht in einer E-Mail: arbeco@diakonie-sw.de freundlichen Atmosphäre und fördert den interkulturellen Internet: www.arbeco-siegen.de Austausch. 20
Thema: Aktuelles Integration durch Sport I Rah e des Bu desp og a s „I teg atio du h Spo t“ i d si h de K eisspo t u d Siege -Wittgenstein KSB kü ftig i te si de I teg atio o Flü htli ge u d Menschen mit Migrationshintergrund in die Sportvereine widmen. Das Programm des Deutschen Olympischen Sportbundes wird auf Landesebene eigenverantwortlich von Landes- und Regionalkoordinatoren umgesetzt, die die Sportvereine, Netzwerkpartner und freiwillig Engagier- ten an der Basis in ihrer Integrationsarbeit konzeptionell, planerisch und organisatorisch unterstützen. In der KSB-Geschäftsstelle am Bismarckplatz in Siegen- Weidenau kümmert sich Christian Janusch seit Anfang Foto: LSB NRW/Andrea Bowinkelmann Ap il als „Fa hk aft fü I teg atio du h Spo t“ u die egio ale U setzu g des Ha dlu gsko zeptes „Vo de u d Mo ate so ge a te „Stützpu kt e ei e“ gesu ht, Willko e skultu zu I teg atio “. E ist A sp e hpa t- die sich nachhaltig und bedarfsorientiert in der Integrati- ner für Sportvereine, die sich in der Integration von onsarbeit engagieren möchten. Welche Maßnahme und Flü htli ge u d Mig a te e gagie e olle . „Au h i P ojekte i de je eilige „Stützpu kt e ei e “ u ge- einer eher ländlich geprägten Region wie dem Kreis Sie- setzt werden, ist dabei ganz individuell und reicht von gen-Wittgenstein spielt der Sport für Kinder, Jugendliche Qualifizierungsmaßnahmen, Projekten, Veranstaltungen u d E a hse e ei e ze t ale Rolle“, eiß de gele te wie Workshops, Spiel- und Sportfesten, Ferienfreizeiten Journalist, der bis hin zu Kooperationen mit Kindertagesstätten und KSB Siegen-Wittgenstein die Vereinsar- Schulen. Auch über den Sport hinaus gehende Unterstüt- Christian Janusch beit als Vorsit- zungsleistungen und Angebote, wie etwa Hausaufgaben- zender des SV hilfe, Sprachförderung, kulturelle Angebote, Behörden- Bismarckstr. 45 Fortuna Freu- gänge oder Jobsuche können im Rahmen des Programms 57076 Siegen denberg selbst unterstützt werden. Gefördert werden die Stützpunktver- Tel. 0271/41115 aus eigener Er- eine mit 500 bis 5000 Euro jährlich. Neben den formalen E-Mail: fahrung kennt Kriterien zur Anerkennung als Stützpunktverein mussten janusch@ksb-siegen-witttgenstein.de und zu schätzen die Vereine in Abstimmung mit dem Kreissportbund einen weiß. Der Sport Maßnahmen- und Finanzierungsplan erstellen. Auch nach ermöglicht eine direkte und natürliche Einbindung von de A e ke u g als „Stützpu kt e ei i P og a Menschen mit Migrationshintergrund unter Beibehaltung I teg atio du h Spo t“ fi de egel äßige Be atu gsge- der ethnischen Besonderheiten und fördert das Miteinan- spräche statt, um die umgesetzten Maßnahmen auszu- der. werten und weiterzuentwickeln. Der maximale Förderzeit- Ottmar Haardt, 1. Vorsitzender des KSB, freut sich sehr raum für Stützpunktvereine beträgt fünf Jahre. ü e sei e eue Mita eite : „Ge ei sa it de Landessportbund haben wir fast zwei Jahre dafür ge- Hintergrund: Der Kreissportbund Siegen-Wittgenstein e.V. kämpft, dass so eine Stelle geschaffen wird. Denn der Be- ist die Dachorganisation des gemeinnützig organisierten darf ist einfach da. Wir haben uns um jede einzelne Anfra- Sportes im Kreis Siegen-Wittgenstein. Er versteht sich als ge ehrenamtlich gekümmert, aber das überstieg irgend- Dienstleister für seine Mitgliedsvereine und der regiona- a u se e Kapazitäte .“ I z is he ge e es i jede len Sportverbände und bietet unter anderem mit Aus- und Kreis in Nordrhein-Westfale ei e sol he Stelle. „Das ist Fortbildungen die Möglichkeit, qualifizierte Mitarbeiter in u s ge ei sa gelu ge “, so Haa dt eite . „Fü u se e den Vereinen einzusetzen. Vereine ist Integrationsarbeit kein Neuland. Sie machen sie seit 50 Jahren und das vorbildlich. Mit der neuen Fach- kraft können wir diese Arbeit auf ein ganz neues Niveau he e .“ U das Programm lang- fristig und kon- tinuierlich vor Ort umzuset- zen, wurden in den vergange- nen Wochen 21
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