GAZETTE - Titelthema - Caritas Siegen

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GAZETTE - Titelthema - Caritas Siegen
Nr. 3 - Jahrgang 2017
                                                                                                kostenlos

                                                                    GAZETTE
                                                                    Siegener Magazin zum Thema
                                                                          Migration & Integration

Titelthema                     Aktuelles...                               Vielfalt...
 Demokratie leben! (Seite 6)    ...aus dem Stadtgebiet (Seite 14)          ...geht durch den Magen (Seite 30)

Projekte 2016 und 2017

                                                1
GAZETTE - Titelthema - Caritas Siegen
GAZETTE - Siegener Magazin zum Thema Migration & Integration

                                                                                       du h das Bu desp og a          „De ok atie le e !“-
       Editorial                                                                       Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Men-
                                                                                       s he fei dli hkeit“.
       Liebe Leserin, lieber Leser,                                                    Ursprünglich als Einzel- „Wo, e          i ht hier!“
                                                                                       projekt gestartet und      www.demokratie-leben-siegen.de
       wir freuen uns über Ihr Interesse an der neuen Ausgabe                          gefördert,     erscheint
       der MiGazette.                                                                  die MiGazette jetzt allerdings im Rahmen der Öf-
                                                                                       fentlichkeitsarbeit für die Partnerschaft für Demo-
     Wie in der letzten Ausgabe schon angekündigt, haben sich                          kratie in Siegen. Dementsprechend liegt der Schwer-
     die Rahmenbedingungen für das Erscheinen der MiGazet-                             punkt dieser Ausgabe in der Vorstellung anderer
     te bei dieser dritten Ausgabe verändert. Herausgeber ist                          „De ok atie le e !“- Projekte und der Berichter-
     nicht mehr, wie bei den ersten zwei Ausgaben, der Ata-                            stattung über den Stand der Umsetzung des Pro-
     türkverein Siegerland e.V., sondern die Diakonie in Süd-                          gramms in Siegen.
     westfalen gGmbH Soziale Dienste. Damit einhergehend ist
                                 Anna Butzek von der Diakonie                          „De okratie ist kei es egs als et as ei für alle
  „Wer, e         i ht ir!       in Südwestfalen gGmbH Sozi-                           Mal Erreichtes zu sehen, sondern selbst Teil eines
 Wa , e          i ht jetzt!“ ale Dienste ins Redaktions-                              unabgeschlossenen Systems, für den die Bürgerin-
www.demokratie-leben.de team gerückt, in dem neben                                      e u d Bürger era t ortli h si d.“ (Prof. Dr.
                                 dem städtischen Integrations-                         Bernd Faulenbach, Aus-
     beauftragten auch die Integrationsagenturen des AWO-                              zug einer Rede in Halle/       Mitmachen erwünscht!
     Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein/Olpe, des Caritasver-                          Saale am 19. Okt. 2013).
     bands Siegen-Wittgenstein e.V. und des Vereins für sozia-                         Diesen Grundgedanken aufgreifend, wiederholen
     le Arbeit und Kultur Südwestfalen e.V. vertreten sind.                            wir an dieser Stelle gerne unsere Einladung an alle
                                                                                       Bürgerinnen und Bürger, Institutionen, Migranten-
       Unverändert geblieben ist die Förderung der MiGazette                           organisationen und lokalen Akteure, uns als An-
                                                                                                             sprechpartner rund um die
                                                                                                             Themen      Demokratieförde-
                                                                                                             rung,     Antidiskriminierung,
                                                                                                             gesellschaftliche     Teilhabe,
                                                                                                             Integration und Migration zu
                                                                                                             nutzen und mit uns gemein-
                                                                                                             sam eine nachhaltige Partner-
                                                                                                             schaft für Demokratie in Sie-
                                                                                                             gen aufzubauen. Sie sind herz-
                                                                                                             lich eingeladen, sich durch
                                                                                                             Ihre Ideen an der Umsetzung
                                                                                                             des P og a      s „De ok atie
                                                                                                             le e !“ zu      eteilige   u d
                                                                                                             durch Ihre Reportagen, Veran-
                                                                                                             staltungshinweise, Themen-
                                                                                                             vorschläge o.ä. an der Gestal-
                                                                                                             tung der MiGazette mitzuwir-
                                                                                                             ken.

                                                                                                                 Sprechen Sie uns an, wir freu-
                                                                                                                 en uns über jede Rückmel-
                                                                                                                 dung! Und nun viel Vergnügen
                                                                                                                 beim Lesen.
       Mitgearbeitet an dieser Ausgabe haben von links nach rechts: G. Ditsch, A. Butzek, T. Büker, K. Barbera
       und E. Hokkaömeroglu.                                                                 Foto: MiGazette

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GAZETTE - Titelthema - Caritas Siegen
Thema: Inhaltsverzeichnis

        Inhaltsverzeichnis
        Editorial
                                                              Impressum
        Inhaltsverzeichnis                        3           Herausgeber: Diako ie i Süd estfale gG H
        Litera e.V.___                            4                          Soziale Dienste
                                                              Redaktion: Ka i a Ba e a, A a Butzek, To ste Büke ,
        Demokratie leben!                         6           Gül Dits h, E etullah Hokkaö e oğlu
        Demokratie leben! 2017________________ 8              Layout: Be e s Bü o
                                                              Copyright: MiGazette
        Aktuelles                                 14-27       Druck: Be e s Bü o
          Freundschaftsfest 2017                  14          Anschrift der Redaktion:
                                                              Diakonie in Südwestfalen gGmbH
          15. Interkulturelle Seniorenbegegnung   16          Soziale Dienste
          Gut angekommen___                       18          Friedrichstr. 27
                                                              57072 Siegen
          Berlin, Berlin______                    19
          ArBeCo_                                 20          Auflage: 2.500
                                                              Die MiGazette liegt im gesamten Stadtgebiet Siegen kos-
          Integration durch Sport                 21          tenlos aus: In allen Rathäusern, Wohlfahrtsverbänden,
          Netzwerke für Migrantinnen              22          Geschäftsstelle des Integrationsrates. Namentlich gekenn-
                                                              zeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung
          Bildungsreise nach München              23          der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, ein-
          Gefahren der Radikalisierung            24          gesandte Beiträge und Leserbriefe zu kürzen.

          Verbraucherzentrale stellt sich vor     26          Kooperationspartner:
          Runder Tisch der Religionen             27          Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Siegen-Wittgenstein/
                                                              Olpe, Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V., Diakonie
        Allerlei Kulturelles                      28-31       in Südwestfalen gGmbH Soziale Dienste, Integrationsbe-
          Auch ich bin Siegen____                 28          auftragter der Universitätsstadt Siegen, Verein für soziale
                                                              Arbeit und Kultur Südwestfalen e.V.
          Literaturempfehlungen                   29
          Vielfalt geht durch den Magen           30          Förderhinweis
                                                              Wi da ke de Bu desp og a           „De ok atie le e !“
          Klischee-Basar                          31          für die finanzielle Förderung.
        Veranstaltungen                           33          Stand: August 2017

        Wichtige Telefonnummern                   35
        Interkultureller Kalender                 43

                                                          3
GAZETTE - Titelthema - Caritas Siegen
GAZETTE - Siegener Magazin zum Thema Migration & Integration                                                        Thema: Litera e.V.

Jahresabschlussfeier
                                                                             Tolle Kostüme, tolle Aufführungen, zurecht stolz präsentiert sich das Ensemble des
                                                                             Kindertheaters.                                                    Foto: Litera e.V.

des Russisch-Deutschen                                                       Hintergrund die große Symbolfigur dieser Einstellung.
                                                                             Unterstützt wurde diese Idee besonders durch ein Lied
Kulturvereins Litera                                                         der vor langer Zeit verstorbenen Sängerin Alexandra:
                                                                             „Sei Le e    a das )i kuszelt, sei I halt, sei e ga ze
Diese Feier am Jahresanfang hat schon Tradition. In die-                     Welt. Wo es grad stand, war er zu Haus, der große
sem Jahr erwartete die Gäste und Mitglieder im Heimat-                       Clo …“
haus Bü a h ei      u tes, sp itziges „Feue e k“ u te
de Motto „Ma ege f ei“. Ei Clo         leitete zusa   e                      So e steht si h au h de Kultu e ei „Lite a“ als B ü ke
mit einem Harlekin die bunte Veranstaltung mit einer ge-                     zwischen zwei Kulturen, der russischen und der deut-
konnten Videoshow. Verkleidungsstücke aus einem gro-                         schen. Es wurde
ßen Sack für jeden Teilnehmer waren vorhanden. Der                           auch über die Veran-        „Wo si h die deuts he u d die
Clown – wie der große, verstorbene russische Clown Oleg                      staltungen des ver-           russis he Kultur erühre “
Popow – animierte die Gäste zu lustigen Spielen.                             gangenen       Jahres
                                                                             berichtet, unterstützt durch Bild und Lieder. Die Bot-
Es a kei Clo           ie die hässli he „Kille lo s“ der                     s haft dazu: „Bitte eh lä hel “.
letzten Zeit auf unseren Straßen. Sein Spiel hatte Tiefgang,
                                                                             Die Gäste und Mitglieder haben gemeinsam gesungen,
                                                                             gespielt und getanzt, so wie es bei einer Feier sein sollte.
                                                                             Gespräche auf Russisch, auf Deutsch und in einem Ge-
                                                                             misch aus beiden Sprachen gehörten dazu. Den krönen-
                                                                             den Abschluss bildete ein hervorragendes Buffet aus
                                                                             i te atio ale Ge i hte . So sta tet de )i kus „Lite a“
                                                                             in das neue Jahr, in die Karnevalszeit, die eine russische
                                                                             Entsprechung in der sogenannten Butterwoche, der
                                                                             Masleniza, hat.

                                                                             „Maleniza“ (Butterwoche)
Ausschnitt aus der Weihnachtsaufführung "Aschenputtel“
                                                     Foto: Litera e.V.       in Kunst und Literatur
das Publikum, z.T. russischsprachig, z.T. deutsch erlebte                    Unter diesem Titel haben am Sonntag die Gäste des rus-
echte weltoffene Atmosphäre und Gesinnung, wie sie                           sisch-deutschen Kulturzentrums Litera eine informative
jeder Artist unterm Zirkuszelt vertritt. Oleg Popow war im

                                                                         4
GAZETTE - Titelthema - Caritas Siegen
Thema: Litera e.V.

Dichterlesung zum Advent.                                                                                                         Foto: Litera e.V.

       und fröhliche Veranstaltung im Bürbacher Heimathaus                Für die Literatur wurden einige Ausschnitte aus dem Ro-
       erlebt. Durch Bilder und Videos erhielten die Zuschauer              a „Wa ja i heilige Moskau“ des S h iftstelle s I a
       eine Einführung in eines der lustigsten und fröhlichsten           S. Schmeljow gelesen. Auch die bekanntesten russischen
       russischen Feste, die Masleniza. Das Fest dauert eine gan-         Komponisten wie Tschaikowski, Strawinski und Rimski-
       ze Woche und gilt als Vorbereitung auf die Fastenzeit vor          Korsakow haben die Butterwoche in ihren Werken verar-
       Ostern, die anschließend beginnt. Die wichtigsten Attribu-         beitet.
       te dieser ausgelassenen Festwoche sind die Blinys
       (Pfannkuchen) und eine Strohpuppe, die den Namen                   Dass Masleniza heute noch lebendig ist, zeigten außer den
       „Masle iza“ t ägt. Hie liege die u alte Wu zel de                  vorgestellten Beispielen aus Kunst, Literatur und Musik
       Feier, die in die slawische Mythologie zurückreichen. In           die Kinder der Kinder-Theate g uppe „D us h a“ u te
       vorchristlichen Zeiten war das Fest dem Frühlingsbeginn            der Leitung von Natalie Tisovatova. Sie stellten kleine Ge-
       gewidmet. Die heidnischen Slawen feierten mit dem na-              dicht und Lieder mit bewundernswerter Begeisterung in
       henden Ende des Winters den für Ackerbau und Viehzucht             russische Sprache vor.
       zuständigen Gott Weless. Aus dieser Mythologie stammt
       die Figur der Masleniza, die Winter und Tod verkörperte.           Am Ende der Veranstaltung wurden die Gäste eingeladen
       Sie wurde als Strohpuppe präsentiert und in Frauenkleider          zu einem Buffet mit leckeren Blinys und vielen anderen
       gehüllt. Es gab während der Festwoche viel Spaß damit.             Köstlichkeiten und natürlich dem obligatorischen Tee. Die
       Am Ende der Woche wurde die Puppe begraben oder man                Masleniza hat begon-
       verabschiedete sich von ihr, indem man sie in kleine Stü-          nen. Es sei noch er-
       cke zerriss oder sie verbrannte.                                   wähnt, dass am letzten
                                                                          Tag der Butterwoche
       Die Blinys symbolisieren die Sonne und werden in vielen            die Menschen sich ge-
       Varianten angeboten und gegessen. Es gibt es etliche Be-           genseitig um Verge-
       rührungspunkte mit dem europäischen Karneval und die-              bung bitten für das,
       ser altrussischen lustigen und ausgelassenen Feier.                was in Wort und Tat
                                                                          nicht in Ordnung war.
       Es verwundert nicht, dass Masleniza auch in vielen literari-
       schen Werken, in der Kunst sowie in der Musik zu finden            Im Rahmen der diesjäh-
       sind. Als typisches Beispiel für die Kunst wurden Werke            rigen Interkulturellen
       des russischen Künstlers Boris Kustodijew (1878-1927)              Tage im Herbst laden
       vorgestellt. Kustodijew ist berühmt für seine außerordent-         wir zu einem Gedenk-
       lich farbenfrohen Bilder. Seine märchenhaften Szenen               abend für Alexander
       drücken Lebensfreude und Lebhaftigkeit im Provinzleben             Schmorell ein.
       aus.

                                                                      5
GAZETTE - Titelthema - Caritas Siegen
GAZETTE - Siegener Magazin zum Thema Migration & Integration                    The a: „De okratie le e !“

                                                             i Süd estfale . „Beso de s f eue i h i h au h da ü e ,
                                                             dass der Altersunterschied zwischen unserem ehrenamtli-

„Demokratie leben!“
                                                             chen Team und der Zielgruppe so gering ist: Die Teamer sind
                                                             selbst erst ein paar Jahre aus der Schule heraus und konn-

Zahlreiche Initiativen, Vereine und engagierte Bür-
ger*innen in ganz Deutschland setzen sich tagtäglich für
ein vielfältiges, gewaltfreies und demokratisches Mitein-
ander ein. Bei dieser wichtigen Arbeit unterstützt sie das
Bu desp og a        „De ok atie le e !“ des Bu des i-
nisteriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Zu den Zielgruppen des Bundesprogramms gehören ins-
besondere Kinder und Jugendliche, deren Eltern, Famili-
enangehörige und Bezugspersonen, aber auch ehren-,
neben- und hauptamtlich in der Jugendhilfe Tätige, Mul-
tiplikator*innen und Multiplikatoren sowie staatliche                                                    Foto: DGB-Jugend
u d zi ilgesells haftli he Akteu e. „De ok atie le e !“
ist zudem ein zentraler Baustein der Strategie der Bun-      te so a ähe d auf Auge höhe it de Klasse a eite .“
desregierung zur Extremismusprävention und Demokra-          Die inhaltlichen Schwerpunkte legte die Projekt-Gruppe
tieförderung.                                                dabei auf drei Themen:
                                                             - „A gu e te gege Sta        tis hpa ole “
Das Programm startete im Januar 2015 und läuft bis En-         Was ist ein Klischee? Wie wird aus einem Vorurteil Diskri
de 2019. Auch in Siegen konnten vielfältige Projekte bis         i ie u g? Wie kö e i i u se e Alltag—auf dem
heute realisiert werden oder nehmen ihre Arbeit im lau-        Schulweg, am Kaffeetisch, im Sportverein—diskrimi-
fenden Jahr auf.                                                ie e de Ko      e ta e e tla e u d e tk äfte ?
                                                             - „Das Ve ste kspiel—Lifest le, S     ole u d Codes“
Mit Projekten konnten neue Wege in den Bereichen De-           Wie sehe die eue Nazis ü e haupt aus?Wel he S
mokratieförderung und Radikalisierungsprävention be-             ole u d Codes e e de sie u d auf as fü ei Welt
schritten werden. So wurden innovative Vorgehenswei-             ild lasse diese s hließe ?
sen und Ansätze in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen      - „Re hte Musik als Köde “
und jungen Erwachsenen erprobt. Mit dem Förderpro-             Wa u eig et si h i s eso de e Musik so gut dafü , ju ge
ga       „De ok atie le e !“ u de iele P ojekte i              Menschen zu erreichen und was verbirgt sich hinter den
Jahr 2016 realisiert. Zwei Projekte möchten wir unseren        Texten rechtsextremer Gruppen?
Leser*innen näher vorstellen:
                                                             Im Mittelpunkt eines jeden Workshops stand aber auch

„Schritt für Schritt“
                                                             immer die Frage: Wie kann ich selbst vor Ort couragiert ge-
                                                             gen Rassismus und andere menschenverachtende Einstel-
Bausteine gegen Rechts, 2016                                 lu ge akti e de ? „Es ist u glau li h oti ie e d, e
                                                             man sieht, wie viele gute Ideen die Schüler*innen von sich
Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten—eine       aus einbringen. Der größte Teil der Teilnehmer*innen
Zeitspanne in der viel passieren kann. 90 Minuten, das ist   schätzt einen respektvollen Umgang und möchte sich gegen
au h die Daue de „Baustei e gege Re hts“, ei e               Diskriminierung—sei es nun Rassismus, Sexismus oder Ho-
Projekt, das im vergangenen Jahr von der DGB-Jugend          mophobie oder eine andere Form der Ausgrenzung—
umgesetzt wurde.                                             positio ie e “, es h ei t ei e Tea e i de DGB-Jugend.

Eine Gruppe von etwa zehn jungen Gewerkschaf-
ter*innen, darunter vor allem Studierende, hatte ge-
meinsam verschiedene Kurzworkshops entwickelt. Ziele
dieser Bausteine war, Schüler*innen zum couragierten
Handeln gegen Rassismus und Diskriminierung zu moti-
vieren. Die 90-minütigen Unterrichtseinheiten wurden
über das Jahr verteilt von dem Team an verschiedenen
allgemeinbildenden Schulen in Siegen-Wittgenstein
durchgeführt. Ermöglicht wurde das Projekt durch das
Bu desp og a      „De ok atie le e !“. „Wi si d seh
f oh ü e die Fö de ögli hkeite des P og a        s“, so
Mina Schellschläger, Jugendbildungsreferentin des DGB
                                                                                                         Foto: DGB-Jugend
                                                             6
GAZETTE - Titelthema - Caritas Siegen
The a: „De okratie le e !“

Ei A de e e gä zt: „We        i it eko      e , dass je a d           unterschiedlicher Herkunft aufeinandertrafen und sich
diskriminiert wird, geht es in dieser Situation ja gar nicht          austauschen konnten.
da u , die Welt zu ette ode „de Helde “ zu spiele .
Jeder von uns kann aktiv werden: Eine rassistische Beleidi-           Die sprachlichen und sozialen Fähigkeiten der Jugendli-
gung, die nicht unwidersprochen bleibt; ein freundliches              chen wurden im Rahmen der freizeitpädagogischen Ar-
Wort; eine Geste der Solidarisierung mit der Person, die von          beit über spielerische Angebote gefördert. Die gemeinsa-
Diskriminierung betroffen ist—das kann schon einen riesi-             men Aktionen wie z.B. Fußballturnier, gemeinsames Ko-
gen Unterschied ausmachen! Hauptsache ist nur, dass wir               chen, Wanderung um die Obernautalsperre, Fahrradtour
 i ht stu     lei e !“.                                               Sieg Lahn oder Besuch eines Klettergartens bewirkten
                                                                      einen empathischen Prozess und trugen dazu bei, Ver-
                                                                      ständnis über die Situation der unbegleiteten minderjäh-
 Nähere Informationen über das Projekt:                               rigen Geflüchteten zu entwickeln und Vorurteile abzu-
                                                                      bauen.
 DGB Region Südwestfalen
 Mina Schellschläger

 E-Mail: mina.schellschlaeger@dgb.de

„Mein Leben und meine Zukunft in
Siegen“ , 2016

Im Zuge des Projektes wurden unbegleiteten minderjährigen
Geflüchteten die Werte der demokratischen Gesellschaft
sowie die kulturellen Gepflogenheiten näher gebracht.                                               Foto: Bildungswerk Sieg Lahn e.V.

Das Projekt richtete sich an sieben gleichaltrige männliche           In einer entspannten und spielerischen Atmosphäre wur-
Jugendliche aus Afghanistan und Syrien, die zwischen 16 und           den zudem Probleme diskutiert und Lösungsmöglichkei-
                                                  18 Jahre alt sind   ten vorgestellt. Konkret bezogen sich die diskutierten
                                                  und im Rahmen       Themen und auftauchende Probleme auf den Umgang
                                                  eines sozialpä-     mit Behörden, Schule, dem Alltag und den Verpflichtun-
                                                  dagogisch be-       gen (Umgang mit Geld, die erste eigene Wohnung etc.),
                                                  treuten Woh-        Arztbesuche, Regeln und Gesetze in der Bundesrepublik
                                                  nens im Auftrag     Deutschland.
                                                  des Jugendam-
                                                  tes durch das       Über das Projekt hinaus konnten Teilnehmer dauerhaft
                                                  Bildungswerk        an verschiede Vereine angebunden werden. Unter den
                                                  Sieg Lahn e.V.      Jugendlichen sind Freundschaften entstanden und ein
                                                  unterstützt und     sozial akzeptables Gemeinschaftsgefühl wurde generiert.
                                                  gefördert wur-      Bei den deutschen Jugendlichen und Mitarbeiter*innen
                                                  den.      Zudem     konnte mehr Verständnis und Einfühlungsvermögen für
                                                  wurden gleich-      die Probleme der Minderjährigen und ihre teilweise trau-
                                                  altrige deutsche    matischen Erlebnissen vermittelt werden.
                                                  Jugendliche in
                                                  dieses       Pro-
                                                  gramm einge-
                                                  bunden,       die    Nähere Informationen über das Projekt:
                                                  beim Bildungs-
                                                                       Bildungswerk Sieg Lahn e.V.
                                                  werk sich regel-
                                                  mäßig in einer       Karsten Günzel
                Foto: Bildungswerk Sieg Lahn e.V.
                                                  Jugendgruppe
trafen. Die Einbindung von deutschen Jugendlichen war der              E-Mail: k.guenzel@bsl-siegen.de
integrale Bestandteil dieses Projekts, da hier Menschen mit

                                                                 7
GAZETTE - Titelthema - Caritas Siegen
GAZETTE - Siegener Magazin zum Thema Migration & Integration              Titelthe a: „De okratie le e !“

„Demokratie leben!“ 2017
                                                                  8.      Rassismus im Alltag - Alevitisches Gemeinde- und
                                                                          Kulturzentrum Siegen e.V.
                                                                  9.      Christlich-jüdische Zusammenarbeit und das mit
Eine gute Nachricht für Initiativen und Vereine, die sich                 einem orthodoxen Rabbiner aus Jerusalem – geht
gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlich-                    das? - Gesellschaft für christlich-jüdische Zusam-
keit einsetzen: Auch in diesem Jahr wurden vom Bundes-                    menarbeit Siegerland e.V. in Kooperation mit der
p og a      „De ok atie le e !“, a de si h au h die                       Urchristlichen Gemeinde Siegen-Geisweid
Stadt Siegen beteiligt, wieder Projekte gefördert. Die An-        10.     Mehr lesen, mehr wissen, mehr verstehen - Alevi-
träge für Fördermittel konnten bis zum 10. Februar 2017,                  tisches Gemeinde- und Kulturzentrum Siegen e.V.
bei den Sozialen Diensten der Diakonie in Südwestfalen            11.     Sensibilisierung der Migrant*innen für die deut-
eingereicht werden. Die Projekt-Themen waren dabei un-                    sche Politik und Stärkung der Rolle der Frau in der
ter anderem: Rechtsextremismus, Islamismus, Homopho-                      Gesellschaft - Solidaritäts- und Freundschaftsver-
bie sowie Stärken und Vernetzen kommunaler Akteure.                       ein Siegen e.V.
                                                                  12.     Perspektivenwechsel - die Welt mit anderen Au-
Zahlreiche Initiativen und Vereine setzen sich täglich für                gen sehen - Katholisches Jugendwerk Förderband
ein demokratisches Miteinander ein, wobei sie das Bun-            13.     Musik gegen Rassismus und Ausgrenzung - Solida-
desp og a       „De ok atie le e ! Akti gege Re htse -                    ritäts- und Freundschaftsverein Siegen e.V.
t e is us, Ge alt u d Me s he fei dli hkeit“ des Bu -             14.     Die Demokratische Stadt (DDS) - Stadtfest - Die
des-ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend                 Demokratische Stadt (Aktionspreis) in Kooperation
unterstützt. Das Besondere an diesem Bundesprogramm                          it „Pflege a Bode “ so ie SI.gestalte
ist: Die Projekte werden vollständig finanziert, die Träger       15.     Tag der Religionsfreiheit - Ev. Studierendenge-
müssen keinen Eigenanteil aufbringen. Vorteilhaft ist dies                meinde in Kooperation mit verschiedenen Projekt-
vor allem für kleinere Projektträger.                                     partnern
                                                                  16.     Nimm deine (Wahl)Rechte wahr- Pateinenü-
Folgende Projekte werden von der Partnerschaft für                        bergreifende Veranstaltung zur aktiven Mitgestal-
Demokratie in Siegen im Jahr 2017 gefördert:                              tung der Demokratie Bezirksverband der Sigerlän-
                                                                          der Frauenhilfen e.V.
                                                                  17.     Open Space- Gemeinsam entscheiden, aber wie?
1.    Der Antisemitismus des Ajatollahs: Holocaustleug-
                                                                          Die Demokratische Stadt (Aktionskreis)
      nung und Hass auf Israel in Rohanis und Khameneis
      Iran - Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusam-
      menarbeit Siegerland e.V.
2.    Demokratierundreise 2017- Stadtjugendring Siegen
      e.V.                                                             Nähere Informationen über das Bundes-
3.    Schulaufführung(en) "Unheimliche Heimat - Stol-
      persteine der Erinnerung" - Junges Theater Siegen                programm und die Projekte:
      e.V.
                                                                       Diakonie Soziale Dienste
4.    PC Kurs für junge Geflüchtete - BDKJ Kreisverband
      Siegen-Wittgenstein                                              Integrationsagentur
5.    Schatten-Spiel-Märchen International - Stelle Chi-               Friedrichstraße 27
      are e.V.                                                         57072 Siegen
6.    Herkunft sucht Heimat - AWO Kreisverband Siegen-
      Wittgenstein/Olpe in Kooperation mit dem Koope-
                                                                       Tel.: 0271/5003-101
      rationsverbund der Migrationsdienste und der Uni-
      versitätsstadt Siegen                                            Fax: 0271/5003-109
7.    Integrationskonferenz 2017 - Diakonie Soziale                    E-Mail: anna.butzek@diakonie-sw.de
      Dienste in Kooperation mit dem Kooperationsver-                  www.demokratie-leben-siegen.de
      bund der Migrationsdienste und der Universitäts-
      stadt Siegen

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GAZETTE - Titelthema - Caritas Siegen
Titelthe a: „De okratie le e !“

Talkrunde mit Bildungsträgern moderiert von Matthias Vitt                                    Foto: Kai Osthoff, k-medianews

Projektvorstellung:                                         zungen und Zertifikate und lud zu einer anschließenden
                                                            Diskussion ein. Prof. Dr. Stefan Kutzner von der Universität

„Integrationskonferenz“                                     Siegen betonte in seinem Vortrag, dass das Plädoyer für
                                                            gelungene Integration nicht einseitig bleiben darf. Nur
                                                            wenn zum Integrationswillen der Einwanderer*innen auch
Zum 5-ten Mal fand im Mai 2017 die regionale Integrati-     deutliche Bemühungen seitens der Wohnbevölkerung hin-
onskonferenz in Siegen statt. Im Fokus der Veranstaltung    zuko     e , kö e das P ojekt „I teg atio “ geli ge . I
stand das Thema Integration und Arbeit. In Siegen und       Kontext Arbeit seien es die Betriebsstätten einerseits und
Umgebung hat es sich ein Netzwerk aus unterschiedli-        der Arbeitsmarkt andererseits, die sich auf die Herausforde-
chen Diensten und Einrichtungen auf die Fahnen ge-          rungen der Integration Geflüchteter einlassen müssten, so
schrieben, Menschen mit Migrationshintergrund - insbe-      Kutzner.
sondere neu Zugezogene - bei der Integration zu unter-
stütze . „Bei de I teg atio spielt de Ei stieg i de         Bei „Ma kt de Mögli hkeite “ ko te die a.             Ko fe-
Arbeitsmarkt eine besondere Rolle. Nirgends lernt man       renzteilnehmer*innen mit Akteuren ins Gespräch kommen
die Sprache schneller und unkomplizierter als bei der       und Antworten auf individuelle Fragestellungen erhalten.
gemeinsamen Arbeit. Wer Kollegen hat, findet schnell        „I teg atio ka geli ge , e alle it a he “, ist A a
Anschluss, kommt auch privat ins Gespräch. Daher gilt es,   Butzek von der Integrationsagentur der Sozialen Dienste
die A eits a kt ha e Geflü htete zu e esse “, so            de Diako ie i Süd estfale ü e zeugt. „Ve a staltu ge
Carsten Tillmann, Geschäftsführer Operativ der Agentur      wie die Integrationskonferenz, bei der Politiker, Arbeitsver-
für Arbeit in Siegen in seinem Vorwort. Zur Integrations-   mittler und Arbeitgeber mit Migrantinnen und Migranten
konferenz hatte ein Bündnis aus verschiedenen Akteuren      an einem Tisch sitzen und sich austauschen, sind wichtig für
wie Arbeitsagentur, Jobcenter, Fördernetzwerken, Ver-       ei e gute )usa     e a eit als ese tli he E folgsfakto “,
bänden, Bildungsträgern, Trägern der Flüchtlingshilfe       so Butzek weiter.
sowie die Integrationsagenturen eingeladen. Gefördert
wurde die Veranstaltung über das Bundesprogramm De-
mokratie leben.
                                                                Nähere Informationen über das Projekt:
Im Fokus der Veranstaltung stand der Austausch darüber,         Diakonie Soziale Dienste, Integrationsagentur
wie die bestehenden Angebote der Zielgruppe noch
                                                                Anna Butzek
transparenter vermittelt werden können. BAMF-
Regionalkoordinatorin Ursula Albin referierte über die
Struktur der Integrationskurse, über Zugangsvorausset-          E-Mail: anna.butzek@diakonie-sw.de

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GAZETTE - Titelthema - Caritas Siegen
GAZETTE - Siegener Magazin zum Thema Migration & Integration                  Titelthe a: „De okratie le e !“

                                                                       „Stadtgestaltu g“, „Soziale I f ast uktu “ u d „)uku ft
Projektvorstellung:                                                    de A eit“ diskutie t. I A s hluss da a setzte Die De-
                                                                       mokratische Stadt ein sichtbares Zeichen für Engagement
„Demokratie lebt vom                                                   in der Bürgergesellschaft, für gelebte Offenheit, Großzü-
                                                                       gigkeit, Vielfalt und Freiheit und beteiligte sich an der

Mitmachen“                                                             bundesweiten Aktion Tag der offenen Gesellschaft. Bei
                                                                       dieser wurden deutschlandweit über 400 Tische schön
                                                                       eingedeckt und einfach mal die Demokratie gefeiert. In
„Lebhafte Diskussionen auf einem qualitativ hohen Ni-                  den letzten beiden Stunden wurde über die meistgenann-
veau, zahlreich ausgefüllte Postkarten und viele interes-              ten Themen diskutiert, die im Vorfeld über verschiedene
sante Ideen rund um Siegen“ ist das Fazit, el hes das                  Kanäle – Postkarten, E-Mail, facebook – gesammelt wur-
Organisationsteam von Die Demokratische Stadt nach der                 de . Diese a e „Siege zu eue Ufe u d as u ?“
Veranstaltung zufrieden zieht. Mit der Ankündigung:                    u d „Radfah e i Siege “. U gekeh t ko te u te
„Jetzt im Anschluss werden wir die Ergebnisse der Veran-               de Titel “The e , die i       e e gesse      e de “ Besu-
staltung zunächst auswerten. Danach versuchen wir aus                  cher*innen an einer Pinnwand auf Probleme aufmerksam
einigen der Ideen, umsetzbare Projekte zu formen, Initia-              machen, die ihnen wichtig sind, aber leider selten im öf-
tivgruppen für diese zu bilden und die Ideen mittels selbst-           fentlichen Diskurs stattfinden.
wirksamer, demokratischer Projektarbeit umzusetzen“ ist
die weitere Vorgehensweise nach der Veranstaltung                      Stadtgestaltung, Soziale Infrastruktur und Zukunft der
schon klar im Blick. Auch in diesem Jahr fand wieder am                Arbeit – Die Themendiskussionen
Samstag des Stadtfestes (17.06.2017) nunmehr die zweite                Die Diskussio stafel ü e „Stadtgestaltu g – Wie wird
Auflage der offenen Veranstaltung statt. Unter dem Mot-                Siegen zur Wohlfühl-Stadt?“ a is auf de letzte Platz
to „Es gibt Dinge, die lassen sich nicht mit einem Kreuz                 esetzt u d aßge li h u de ü e die The e „F eie
                                                                       G illplätze i de Stadt“, „Wie ka     a das Gelä de de
                                                                       ehe alige Juge dhe e ge gestalte ?“ u d „Ku st i
                                                                       de Stadt“ gesp o he . Wa u also i ht ei e Wasse -
                                                                       spielplatz auf das ehemalige Gelände der Jugendherberge
                                                                       bauen oder die Säulen, auf denen die HTS steht, mit Ma-
                                                                       lerei verschönern?

                                                                       Da a h u de ü e „Soziale I f ast uktu - Wie wird Sie-
                                                                       ge fü alle au h oh e Geld e le a ?“ gesp o he . I
                                                                       dieser Diskussionsrunde wurde schnell klar, an was es in
                                                                       Siegen mangelt. Kostenfreie Räumlichkeiten für ehren-
                                                                       amtliche Initiativen inklusive Büromaterial und Präsenta-
                                                                       tionsmöglichkeiten, die für die Arbeit in Initiativen und
                                                                       Projekten – wie beispielsweise Koordination oder Öffent-
                                                                       lichkeitsarbeit – genutzt werden können. Durch die Viel-
                                                                       zahl an beteiligten Initiativen kann dieser Raum ebenso
                                                                       als zentraler Punkt zur Vernetzung dienen. Weiterhin hat
                                 Foto: Kai Osthoff, k-medianews
                                                                       sich eine Kleingruppe gefunden, die das Projekt Refill
                                                                       nach Siegen bringen möchten. Die Umsetzung ist denkbar
entscheiden“ u de fü Siege e Bü ge *i e a             Uh               einfach: Geschäfte können sich dazu bereit erklären –
die Diskussionstafel in der Fissmer-Anlage eröffnet. Auch              ähnlich wie bei der Netten Toilette – einen Aufkleber an
dieses Mal gi g es i Ke u die F age „Was si d fü                       ihrem Geschäft anzubringen. Daraufhin können Leute mit
u s die i kli h i htige The e ?“, „Wel he The e                        ihren selbst mitgebrachten Flaschen, selbige mit Trink-
si d ishe zu sta k e a hlässigt o de ?“ ode „Wie                       wasser aus dem Hahn auffüllen. Der Hintergrund des
kann man gemeinsam Ideen umsetzen und Herausforde-                     Projekts ist zweierlei: Nämlich einerseits die Einstellung,
 u ge a gehe ?“. E tsp e he d hatte Besu he *i e                       dass Wasser und Trinken als Grundbedürfnis und Men-
die Möglichkeit sich selbst einzubringen und ihre Themen               schenrecht nichts kosten darf und gleichzeitig eine Ver-
zu debattieren. Und sie folgten der Aufforderung.                      minderung von (Plastik-)Müll die Folge sein könnte. Das
                                                                       gute Leitungswasser aus dem Siegerland wäre jedenfalls
Das Konzept                                                            der perfekte Botschafter bei diesem Projekt.
Im Unterschied zum Vorjahr gab es dieses Mal eine große
Diskussionstafel. An dieser wurde innerhalb der ersten                 Wie das The a „A eits elt: Wie i d u se e A eit i
drei    Stunden     blockweise  über     die    Themen                 )uku ft aussehe ?“ s ho e ute ließ, a e die Dis-

                                                                  10
Titelthe a: „De okratie le e !“

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kussionen in diesem Block relativ abstrakt und drehten       Wer oder Was ist eigentlich Die Demokratische Stadt?
si h i Wese tli he u die F age „Was olle i i k-              Die Demokratische Stadt ist nicht nur ei e g oße, offe e
li h p oduzie e /ko su ie e ?“.                              Veranstaltung von und für Menschen, die ihre Stadt mitges-
                                                             talten, ihre Themen einbringen und ihre Region weiterent-
Der Tag der Offenen Gesellschaft                             wickeln wollen. In erster Linie ist es eine Initiative beste-
Das „Di e fü De ok atie“ ot da             ei e seits die    hend aus Ehrenamtlichen, die neue Möglichkeiten der Bür-
Möglichkeit ein wenig durchzuatmen, wieder Kraft zu          gerbeteiligung und Selbstwirksamkeit ausprobieren, ver-
tanken, die Eindrücke aus den vorangegangen Diskussio-       krustete politische Strukturen aufbrechen und gemeinsam
nen zu verarbeiten und Ideen weiter zu vertiefen. Auf der    mit Initiativgruppen Projekte für Siegen umsetzen wollen.
anderen Seite war dies der optimale Rahmen, um noch-         Ermöglicht wurde das Projekt über die Förderung im Rah-
mal auf die Möglichkeiten von Mitbestimmung im demo-           e des Bu desp og a        s „De okratie lebe !“ des Bun-
kratischen System hinzuweisen, Leute dazu zu ermutigen,      desministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
sich selber einzubringen um etwas zu verändern und           Aber auch die Universität Siegen trug durch das Ausleihen
selbstwirksam seine Stadt und Region mitzugestalten.         von Pavillons und Stehtischen und Scoutopia durch die Be-
                                                             reitstellung des Internetauftritts einen erheblichen Teil zum
Die Diskussionen der beiden Topthemen                        Gelingen der Veranstaltung bei.
Frisch gestärkt ging es dann in die beiden Topthema-
Diskussio e . Bei „Siege zu eue Ufe u d as u ?“
wurde das Siegener Leuchtturmprojekt, welches die Sieg
wieder ins Zentrum der Stadt lässt, kritisch hinterfragt
und zunächst sehr deutlich über die negativen Folgen
durch die letztjährig eröffneten Siegstufen gesprochen –
Lärm, Müll, zerbrochene Glasflaschen, Hinterlassenschaf-
ten von Shisha-Treffen und der Kunstweg als Urinal.              Nähere Informationen über das Projekt:
Nachdem diese Diskussion mit eher kritischen Klängen
unterlegt war, wurde in der Folge weiter überlegt, wie           Aktionskreis Demokratische Stadt
man die Sieg auch in anderen Stadtteilen nutzbar ma-             Klaus Kuhn
chen könnte.
                                                                 E-Mail: demokratische.stadt@gmail.com
)uletzt u de das The a „Radfah e i Siege “ aus e -
schiedenen Perspektiven beleuchtet. Die Themen
„Ma gel de/Kei e Rad ege i de O e stadt“ u d
„Si he heit fü Radfah e *i e “ sta he hie ei aus de
Diskussion hervor.

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GAZETTE - Siegener Magazin zum Thema Migration & Integration           Titelthe a: „De okratie le e !“

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Projektvorstellung:                                              te. Während der Demokratierundreise wurde wieder eine
                                                                 Postkartenumfrage durchgeführt. Jugendliche konnten

„JuPa on Tour“
                                                                 sich anonym äußern, welche Themen sie für Siegen für
                                                                 besonders wichtig halten. Knapp 400 Postkarten wurden
                                                                 ausgefüllt. Die wichtigsten Themen für Jugendliche sind
Vom 24.04.2017 bis zum 05.05.2017 fand die dritte Demo-          Terrorismus, Beteiligungsmöglichkeiten und Antisemitis-
kratierundreise des Jugendparlamentes der Stadt Siegen           mus.
statt. Ausgestattet mit vielen Informationen zu den Land-
tagswahlen in Nordrhein-Westfalen, sowie den Themen              Zusammen mit der Demokratierundreise wurden auch
Antisemitismus, Demokratie und Beteiligungsmöglichkei-           die U18-Wahlen durchgeführt, eine Simulation der Land-
ten machte der Party-Bauwagen (Partizipationsbauwagen)           tagswahlen für Jugendliche. Der Bauwagen wurde zum
an neun weiterführenden Schulen und einem Berufskol-             Wahllokal mit Wahlkabinen und einer Wahlurne. Damit
leg, sowie in drei Jugendtreffs und zwei Vereinen im             wollte das Jugendparlament darauf aufmerksam machen,
Stadtgebiet Siegen Halt. Neben Aktionen am Bauwagen              dass auch junge Menschen durchaus in der Lage sind, sich
konnten Schulklassen auch an 90-minütigen Workshops zu           eine eigene Meinung zu bilden. Auch wenn sie noch nicht
den Themen Landtagswahlen, Verschwörungstheorien                 „offiziell“ ähle dü fe , ist es i htig, dass Politi-
und Rechtspopulismus teilnehmen. Diese wurden gemein-            ker*innen sich für ihre Interessen einsetzen und diese
sam mit Jugendlichen aus dem Jugendparlament konzi-              wahrnehmen. In über 400 Wahllokalen in ganz Nordrhein
piert.                                                           -Westfalen wurden U18-Wahlen durchgeführt. Alleine in
                                                                 Siegen haben sich 1200 Schülerinnen und Schüler an den
                                                                 Wahlen beteiligt.

                                                                 Zwar war die Demokratierundreise durch die vielen Ter-
                                                                 mine in einem kurzen Zeitraum eine große Herausforde-
                                                                 rung, aber die vielen positiven Rückmeldungen von Ju-
                                                                 gendlichen und Multiplikatoren zeigen: Es hat sich ge-
                                                                 lohnt! Das Jugendparlament plant bereits mit viel Freude,
                                                                 Kreativität und Herz neue Aktionen zur politischen Bil-
                                                                 dung und Beteiligung von Jugendlichen in Siegen.

                                                                  Nähere Informationen über das Projekt:
Die Auswahl der Themen fand auch unter Berücksichti-
gung einer Postkartenumfrage statt, die das Jugendparla-          Jugendparlament Siegen
  e t i Rah e o „De ok atie le e !“ ei ei e Ko -                  Weidenauer Str. 211-213, 57076 Siegen
zert gegen Rechts im vergangenen Jahr durchgeführt hat-           Tel.: 0271/404-2113
                                                                  E-Mail: r.lesch@siegen.de

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Titelthe a: „De okratie le e !“

                                                                                                             Foto: MiGazette

                                                                    Die Vielfalt in der Stadt Siegen zu schätzen und den Zu-
Projektankündigung:                                                 sammenhalt zu fördern ist noch keine Selbstverständlich-

„Herkunft sucht Heimat“
                                                                    keit. Menschen, die in Siegen geboren sind, werden im-
                                                                    mer noch auf ihre vermeintliche Herkunft angesprochen,
                                                                    obwohl sie für
                                                                    sich Siegen als                „Wir su he
Etwa jede*r fünfte Einwohner*in in Deutschland hat einen            Heimat      sehen.
Migrations-hintergrund. Viele von ihnen sind in Deutsch-            „Fü dei Ausse-          I ter ie part er*i                 e !“
land geboren und aufgewachsen. Trotzdem werden Nach-                hen, sprichst du
ko    e o Ei a de e oft i ht als „Deuts he“ ah -                    a e gut Deuts h.“ „Wa u t age sie kei e Kopftu h?“
ge o    e , eil sie „a de s“ aussehe ode ei e                       „Du ist ja au h ei e Aus ah e!“ „Oh ei Gott, du ist
„u t pis he “ Na e ha e .                                           Mosle ?! Du siehst a e ga i ht da a h aus!“ Sol he
                                                                    Aussagen werden manchmal dazu genutzt (bewusst oder
Wir sind normal, die anderen die Fremden: Der Begriff               unbewusst), zu sagen, du gehörst gar nicht hier her.
Rassismus bedeutet mehr als nur Springerstiefel, Glatze
und "Ausländer raus"-Rufe. Unter dem Thema                          Das Projekt möchte Aussagen zum Alltagsrassismus sam-
"Alltagsrassismus" wollen wir uns der Diskriminierung im            meln und in einer Broschüre veröffentlichten. Wichtig
täglichen Leben nähern.                                             dabei ist es zu erfahren, wie die Menschen mit solchen
                                                                    Aussagen umgehen und was diese Aussagen bei ihnen
Ausgangspunkt jeder Diskriminierung ist die Konstruktion            bewirken.
von Differenz. Jeder Form sozialer Diskriminierung liegt
eine Unterscheidung und Bewertung durch eine Mehrheit                Nähere Informationen über das Projekt:
zugrunde, wie ein Mensch zu sein hat bzw. was als gesell-
schaftliche Norm zu gelten hat (z.B. weiß, deutsch, männ-            AWO KV Siegen-Wittgenstein/Olpe
lich, heterosexuell, gesund, christlich). Ziel des Projektes         Integrationsagentur
ist es, eine positive Grundhaltung gegenüber Diversität
anzuregen und die generelle ablehnende Haltung gegen-
                                                                     Koblenzer Str. 136
über der Vielfalt von Kulturen, Ethnien und Religionen in            57072 Siegen
Siegen vorzubeugen. Das Projekt soll verdeutlichen, dass             Tel.: 0271/3386-280
sich die Stadt Siegen im Wandel befindet und viele Men-
s he fü si h ei e „ eue“ Hei at su he .                              E-Mail: migration@awo-siegen.de

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GAZETTE - Siegener Magazin zum Thema Migration & Integration                                               Thema: Aktuelles

       „Demokratie leben!“ -
       Integration (er)leben
       Impressionen vom
       33. Freundschaftsfest
      Gemeinsam miteinander Essen, ins Gespräch kommen,
      den Reiz kultureller Vielfalt entdecken; erleben, dass man
                                       unterschiedlicher Herkunft
„Das Freu ds haftsfest 0 8 sein und verschiedener
  fi det a 30. Ju i statt“             Religionen angehören darf
                                       und sich trotzdem gut ver-
      stehen kann. All die Dinge, die uns alle im alltäglichen Mit-
      einander auf Grund von Vorurteilen und Berührungsängs-
      ten manchmal vor große Herausforderungen stellen, ge-
      lingen beim jährlichen Freundschaftsfest scheinbar mühe-             Oben: Sigrid Volz begeistert das Publikum beim Freundschaftsfest seit vielen
                                                                           Jahren mit Flamenco-Tänzen.
      los. Die Stadt Siegen und der Integrationsrat bedanken
                                                                           Mitte: Moderatorin Ramin Tahmaz und Bürgermeister Steffen Mues begrüßten
      sich bei allen Mitwirkenden und Gästen für die tolle Atmo-           die trotz der schlechten Witterungsbedingungen zahlreich erschienen Gäste. Das
      sphäre und bitten alle Anwohnenden, die Verkehrsbeein-               Motto des Bu desprogra       s „De okratie lebe !“ sta d i diese Jahr si bild-
      trächtigungen rund um den Park am Oberen Schloss zu                  lich für die Veranstaltung.
                                                                           Unten: Informationen, Beratung, Unterhaltung und kulinarische Spezialitäten aus
      entschuldigen.
                                                                           vielen Ländern.                               Fotos: MiGazette und k-medianews

                                                                      14
Thema: Aktuelles

 „Ei deutige Bots haft: I Siege ist kei
 Platz für Rassis us u d Diskri i ieru g“

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GAZETTE - Siegener Magazin zum Thema Migration & Integration                                                Thema: Aktuelles

                                                                                         eine Plattform zur Darstellung eigener Arbeit, zu gegen-
       15. Interkulturelle                                                               seitigem Austausch und für neue Kontakte und der fachli-
                                                                                         chen Information. Schwerpunkt der Begegnung war ein
       Seniorenbegegnung                                                                 Fachvortrag von Frau Rechtsanwältin Simone Göckus
                                                                                         über Vorsorgevollmachten. Der Vorsitzende dankte allen
       mit buntem Programm                                                               Personen und Kooperationspartnern, welche das Projekt
                                                                                         „I te kultu elles Se io e etz e k“ itt age u d u te -
                                                                                         stützen.
       Zum 14. Mal fand nunmehr die Seniorenbegegnung des
       interkulturellen Seniorennetzwerkes statt, diesmal im
       Kolpinghaus in Weidenau. Dieses Projekt zur Förderung
       der Integration zugewanderter älterer Menschen war be-
       reits im Jahre 2009 vom Förderverein für die spanisch-
       sprachige kath. Gemeinde Siegen und Umgebung ins
       Leben gerufen worden.

       Ein abwechslungsreiches und vielseitiges Programm war-
       tete auf die Teilnehmenden aus unterschiedlichen Her-                             Inhaltlicher Schwerpunkt der Begegnung war ein Fachvortrag von Rechts-
       kunftsländern. Alfonso López-Garcia moderierte den                                anwältin Simone Göckus über Vorsorgevollmachten.         Foto: Privat
       Nachmittag als Vorsitzender der Einrichtung und hob ein-
       leitend noch einmal Ziel und Zweck derartiger Begeg-                              Ohrenschmausend war bereits die musikalische Einstim-
       nungsveranstaltungen hervor. So vollziehe sich bei sol-                           mung durch Herrn Walter Lepschy an der Zither. In ihrem
       chen Treffen ein Zusammenkommen von Menschen aus                                  Grußwort hob die stellvertretende Bürgermeisterin Frau
       unterschiedlichen Kulturkreisen, wichtig für das freundli-                        Angelika Flohren die Wichtigkeit solch ehrenamtlicher
       che und partnerschaftliche Zusammenleben von Einheimi-                            Projekte hervor und dankte den Projektträger für sein
       schen und Zugewanderten, bedeutungsvoll für kulturelle                            Engagement. Der neue Seniorenbeauftragter, Herr Lars-
       Öffnung und gegenseitige Horizonterweiterung. Für die                             Peter Dörr nutzte auch die Gelegenheit sich der Ver-
       verschiedenen Kooperationspartner ergebe sich hiermit                             sammlung vorzustellen und sagte zu die unterstützende
                                                                                         Haltung seiner Vorgängerin fortzusetzen.

                                                                                         Schon während des anschließenden gemeinsamen Kaf-
                                                                                         feetrinkens in heiterer und stilvoller Atmosphäre ergab
                                                                                         sich reger und vielfältiger Gesprächsaustausch unter den
                                                                                         Anwesenden. Wieder international wurde es mit Volkan
                                                                                         Ilhan an der Mandoline mit einfühlsamen Rhythmen aus
                                                                                         der Türkei.

                                                                                         Anschließend stellten die verschiedenen Partnergruppen
                                                                                         ihre Seniorenarbeit vor. Die Frauentanzgruppe von Stelle
                                                                                         Chiare unter Leitung von Frau Olivia Todaro erfreute die
                                                                                         Anwesenden mit Volkstänzen aus Italien. Die spanisch-
                                                                                         orientalische Tanzgruppe Joie de Vivre, welche sich kürz-
                                                                                         lich der Spanischen Gemeinde angeschlossen hat, runde-
Oben: Interkulturelle Fahrt nach Trier. Unten: Das Veranstaltungsprogramm                te das Rahmenprogramm mit einem prachtvollen Tango
der Spanischsprachigen Gemeinde für das zweite Halbjahr.        Foto: Privat             ab.

       03.09.2017      12.00 - 16.00     Wir kochen zusammen / Cocinamos juntos
       09.09.2016      16.00 - 19.00     Tag der Grosseltern / Dia de los abuelos
       24.09.2016      10.00 - 18.00     Pfarrfest / Fiesta Parroquial
       14.10.2017      18:00 – 24:00     3. spanische Nacht / 3ª noche española
       15.11.2017      16.00 - 19.00     Interkulturelle Seniorenbegegnung / Encuentro Intercultural Senior
       28.11.2017      17.00 - 19.00     Mitgliederversammlung / Asamblea General
       28.11.2017      17.00 - 19.00     Mitgliederversammlung / Asamblea General
       02.12.2017      12.00 – 16.00     Wir kochen zusammen / Cocinamos juntos                 16.00-19:00    Nikolausfeier / Fiesta del Nikolaus
       09.12.2017      09.00 - 20.00     Fahrt zu einem Weihnachtsmarkt / Viaje a un mercado navideño
       31.12.2017      19.30 – ¿?        Silvesterfeier / Fiesta de Nochevieja

                                                                                    16
Thema: Aktuelles

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GAZETTE - Siegener Magazin zum Thema Migration &                                                          Thema: Aktuelles
                                                                                       wahl des Praktikumsplatzes. Denn Ziel des bbz-Projektes
                                                                                       ist die Vermittlung in Ausbildungs- und Arbeitsverhältnis-
                                                                                       se, auch als Beitrag zur regionalen Fachkräftesicherung
                                                                                       du h ju ge Tale te aus alle Welt. „Als u se e Bet eue i
                                                                                       uns zwei Praktikumsplätze bei GEORG in Kreuztal organi-
                                                                                       siert hat, haben wir erst gedacht: Schaffen wir das, gut zu
                                                                                       a eite ?“, e i e t si h Khulka . „Do h da           a das
                                                                                       wirklich gut. Die Menschen dort waren richtig nett und wir
                                                                                       ha e so iel gele t.“ Da it Mohi uh u d Khulka i
                                                                                       Unternehmen gut ankamen und der Start gelang, stand
                                                                                       ihnen während der gesamten Zeit ihre Praktikums-Patin
                                                                                       und Auszubildende Alina Weiß zur Seite. Die damals noch
                                                                                       angehende Zerspanungsmechanikerin unterstützte die
                                                                                       beiden, während sie verschiedenste Abteilungen, wie das
                                                                                       „le     e k“, die Me ha is he Fe tigu g, die Mo tage, die
                                                                                       Konstruktion und die Personalabteilung, kennenlernten
                                                                                       und mitarbeiteten. Das machten die Schwestern so gut,
Mit Einsatz und viel Talent haben Mohiruh und Khulkar alle überzeugt und bei GEORG
ihre berufliche Heimat gefunden.                                    Foto: Fa. GEORG
                                                                                       dass man auch bei GEORG schnell von ihnen überzeugt
                                                                                         a . „Wi ko te di ekt it ih e a fa ge zu a eite “,
                                                                                       sagt GEORG Aus ilde Philipp Be he . „Es ga u positi e
          Gut angekommen:                                                              Rü k eldu g. Das fa de       i i htig sta k.“ Ga z eso -
                                                                                       de s ist Khulka ei E le is i E i e u g ge lie e : „I h
          Von Usbekistan                                                               habe sechs Platinen bei der elektrischen Montage gebaut.
                                                                                       Die haben die Kollegen sich genau angeschaut und später
          nach Kreuztal                                                                habe ich dann erfahren, dass sie tatsächlich zum Einsatz
                                                                                       geko      e si d. Das a ei sta kes Gefühl, so o .“
       Helfen zu können, ist ein gutes Gefühl. Und helfen zu dür-
       fen, ist gerade für Unternehmen ein wertvoller Anspruch,                        Von der Einstiegsqualifizierung zum sicheren Ausbil-
       gesellschaftliche Verantwortung mitzutragen. Das ist                            dungsplatz
       durchaus nicht selbstverständlich. Doch gerade hier kön-                        Das Talent und der Einsatz der Schwestern wurde belohnt.
       nen Helfer und diejenigen, denen die Unterstützung er-                          Jetzt folgt die Einstiegsqualifizierung in Kreuztal, bei der
       möglicht wird, gleichermaßen lernen und profitieren. Für                        sie ihr Deutsch noch weiter verbessern und die Berufs-
       Mohiruh und Khulkar Uzakova war die Chance, die sich                            schule kennenlernen. Im September 2017 starten dann
       ihnen in Siegen bot, ein echter Glücksfall. Die 22 und 23
       Jahre alten Schwestern aus Usbekistan sind als Flüchtlinge
       über Stationen in Bielefeld und Bad Berleburg nach Siegen
       gekommen. Genau zum richtigen Zeitpunkt, wie sich her-
       ausstellen sollte. Denn im April 2015 startete das Berufs-
       bildungszentrum (bbz) der IHK Siegen ein neues Projekt:
       'Ju ge Flü htli ge etallte h is h ualifizie e '. Die Miga-
       zette hat in seiner letzten Ausgabe ausführlich über das
       Projekt berichtet. Das Sozialamt lud auch Mohiruh und
       Khulka hie zu ei . „A A fa g a e          i o h u si he ,
       alles war völlig neu und wir hätten uns nie vorgestellt, mit
                                                    Metall zu ar-
    „We die eide so oti iert eiter                    eite “,    e-
      an sich arbeiten, haben sie das               richtet Mohi-
        Potenzial, einmal gute Fach-                ruh. Doch die
         ar eiteri e zu erde !“                     anfängliche
                                                                                       Die anfängliche Unsicherheit ist schnell der Begeisterung gewichen, selbst etwas zu
                                                    Sch ü chtern -
                                                                                       schaffen .                                                        Foto: Fa. GEORG
       heit i h s h ell de Begeiste u g. „Wi ha e gef äst,
       gebohrt, gesägt, gefeilt. Das hat uns gefallen. Endlich                         die beiden ihre Ausbildung zur Zerspanungsmechanikerin
       ko te       i sel st et as a he .“ )usätzli h zu diese                           ei GEORG. „Als He stelle o Highte h-Maschinen brau-
       Fertigkeiten stand natürlich auch ein Deutschkurs auf dem                       chen wir Top-Leute. Und es hat sich einmal mehr gezeigt,
       Programm, den die Schwestern mit demselben Engage-                              dass es sich lohnt, dafür auch außergewöhnliche Wege zu
       ment und Einsatz angingen wie die Metallbearbeitung.                            gehe “, eto t Tho as Kle , Pe so al hef o GEORG.
                                                                                       „Fü u s sta d o A fa g a fest, hie          i d Hilfe ge-
          Mit Spaß am Praktikum viel gelernt und überzeugt                             braucht, und da machen wir gerne mit. Als das bbz auf uns
          Ein weiterer Glücksfall für die beiden war auch die Aus-                     zukam, konnten wir natürlich noch nicht ahnen, dass es

                                                                                  18
Thema: Aktuelles
       mit Mohiruh und Khulkar so gut klappen würde. Das freut                    du g. „Viellei ht ka   i h späte au h o h studie e “,
       uns vor allem für die beiden jetzt umso mehr. Wir haben                    wünscht sich Mohiruh. Und auch für Khulkar steht fest:
       sie als super motiviert und talentiert kennengelernt und                   „We es geht u d die Aus ildu g klappt, ö hte i h fü
       deshalb gerne die zusätzlichen Ausbildungsstellen ge-                      i   e ei GEORG lei e .“ Beste ge ei sa e Aussi h-
       schaffen. Wenn die beiden so motiviert weiter an sich                      ten also für die usbekischen Talente und die Hightech-
       arbeiten, haben sie das Potenzial, einmal gute Facharbei-                  Maschinenbauer aus Kreuztal.
       te i e zu e de .“
                                                                                  Kontakt:
       Jetzt p ofitie e alle ge ei sa da o . „I Us ekista                         Heinrich Georg GmbH Maschinenfabrik
       hätten wir nie eine Ausbildung machen können. Wir ha-                      Thomas Kleb
       ben jetzt das erste Mal das Gefühl, etwas geschafft zu                     Geschäftsbereichsleiter GEORG corporate services
       ha e “, f eue si h Mohi uh u d Khulka Uzako a. I                           thomas.kleb@georg.com
       Gegensatz zu ihrer usbekischen Heimatstadt Kamashi ist                     Telefon +49 2732 779-539
       Siegen eher klein. Doch mittlerweile sind die beiden auch                  Fax +49 2732 779-190
       hier heimisch geworden und freuen sich auf ihre Ausbil-                    georg.com

       Berlin, Berlin, und es gab
       Tafelspitz ...
       Einfach mal raus aus dem Alltag von Sprachunterricht,
       Jobcenter und Wohnungssuche, diese Gelegenheit boten
       Bündnis90/ Die Grünen 8 Geflüchteten aus Syrien anläss-
       lich einer Berlinfahrt im Februar auf Einladung der MdB
       Katja Dörner.

       Mit dem ICE ging es am 14. Februar von Siegen Richtung
       Berlin. Hier wartete direkt ein (leckeres) deutsches Essen                 schichte besser kennen zu lernen. Wir haben in einer Dau-
       auf die hungrigen jungen Leute. Es gab Tafelspitz mit Ro-                  erausstellung der Erinnerungsstätte des Notaufnahmela-
       ter Bete, nicht gerade ein gewohntes Essen... Dieses Defi-                 gers Marienfelde viel über die schwierige Situation des
       zit konnte abends in Berlin-Kreuzberg, wo alle im Hotel                    geteilten Deutschlands in den Blick nehmen können. Wäh-
       untergebracht waren, bei den zahlreichen türkischen und                    rend eines interaktiven Rollenspiels im Deutschen Dom,
       syrischen Speiserestaurants wieder ausgeglichen werden.                    haben wir viel über die Instrumentarien und Abläufe im
       Aber nicht nur die deutsche Küche, auch die deutsche                       Deutschen Bundestag gelernt. Besonders haben uns die
       Nachkriegsgeschichte standen auf dem Reiseprogramm.                        freiheitlichen Äußerungen aller imponiert. Immer wieder
       Bashar Taleb, ein junger Maschinenbauingenieur aus Sy-                     konnten wir bei den unterschiedlichsten Stadtrundfahrten
       rien und Mohammed Al Abdulla, der eine Ausbildung als                      die neueste Geschichte Berlins erkunden. Wir möchten
       Automechatroniker anstrebt, berichten: "Die Reise hat                      uns bei Frau Dörner und Frau Luke ganz herzlich für diese
       uns sehr gut gefallen und uns genützt die deutsche Ge-                     tolle Reise bedanken."

       Bild oben: Informationsgespräch im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
       Bild oben rechts: Bashar Taleb und die geballte Grüne Weiblichkeit.                                                   Fotos: Privat

                                                                             19
GAZETTE - Siegener Magazin zum Thema Migration &                                                       Thema: Aktuelles

Die Sozialpädagoginnen Jessica Kruska und Isabel Weber beraten gerne zu den Themen rund um Arbeit, beruf und Qualifikation.
                                                                                                                   Fotos: Kai Osthoff, k-medianews

                      ist der Name eines Quartiersprojek-                   Aus dieser Gruppe heraus hat sich der Wunsch entwi-
ArBeCo                tes am Fischbacherberg. ArBeCo                        ckelt, auch gemeinsam etwas zu unternehmen. So hat die
steht für Arbeit, Beratung und Coaching. Ziel des Projektes                 Gruppe im letzten Jahr eine Führung im Siegerlandmuse-
ist es, langzeitarbeitslose Menschen zu beraten und auf                     um besucht und plant weitere Veranstaltungen in diesem
dem zurück ins Berufsleben begleiten.                                       Jahr.

Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Förderpro-                         Beliebt ist auch der Foto-Tag, der sich als festes Angebot
gramms BIWAQ durch Mittel des Bundes und des ESF                            etabliert hat. Alle zwei Monate wird der Kreuztaler Foto-
 Eu opäis he Sozialfo ds . Das A BeCo-Team besteht aus                      graf Kai Osthoff eingeladen, der dann professionelle Be-
Mitarbeiterinnen der Diakonie in Südwestfalen, die das                      werbungsfotos von Projektteilnehmer*innen macht.
Projekt in Kooperation mit der Universitätsstadt Siegen
durchführen.                                                                Auf Anregung von Teilnehmer*innen wurde die Bildungs-
                                                                            reihe ArBeCollege ins Leben gerufen. In diesem Jahr fan-
Aufgabe von ArBeCo ist eine intensive, individuelle und                     den bereits zwei Veranstaltungen statt - die eine zum
umfassende Beratung, mit dem Ziel, Vermittlungshemm-                        The a „De ALG-II-Bes heid e stehe “, die a de e zu
nisse abzubauen. Neben dem Fischbacherberg gehört                           The a „Was ist die Ve au he ze t ale u d ie ka sie
auch der Heidenberg zum Programmgebiet; dort gibt es                        helfe ?“. Weite e Te i e si d i Pla u g. Aktuelle I -
ebenfalls einmal pro Woche eine feste Beratungszeit. Die                    formationen zu Veranstaltungen und zum Projekt insge-
Projektteilnehmer*innen kommen überwiegend vom                              samt sind zu finden auf der Projekthomepage
Fischbacherberg, aber auch aus anderen Stadtteilen Sie-                     www.arbeco-siegen.de. Hier gibt es auch Erklär-Videos
gens.                                                                       zum Programm BIWAQ und zum Projekt ArBeCo. Interes-
                                                                            senten können sich gern persönlich, telefonisch oder per
Alleinstellungsmerkmal von ArBeCo ist eine übergreifen-                     Mail mit dem Team in Verbindung setzen.
de, niedrigschwellige Beratung, die Ratsuchenden unnöti-
ge Wege erspart. Bei Bedarf werden ergänzende Fachbe-
ratungen organisiert. Ein wichtiges Element neben der                         Nähere Informationen über das Projekt:
individuellen Beratung sind Veranstaltungen wie das 14-
tägig stattfindende Frauen-Frühstück am Fischbacherberg.                      ArBeCo Projekt
                                                                              Schweriner Str. 21
Hier treffen sich Frauen in lockerer Atmosphäre, um in
                                                                              57072 Siegen
Kontakt zu kommen, sich auszutauschen und ganz neben-
bei auch noch etwas zu lernen. So gehört es mittlerweile                      Tel.: 0271/30 33 96 29
fest zum Ablauf dazu, über ein bestimmtes Thema mitein-
ander ins Gespräch zu kommen. Das geschieht in einer                          E-Mail: arbeco@diakonie-sw.de
freundlichen Atmosphäre und fördert den interkulturellen                      Internet: www.arbeco-siegen.de
Austausch.
                                                                       20
Thema: Aktuelles

       Integration durch Sport
       I Rah e des Bu desp og a             s „I teg atio du h
       Spo t“ i d si h de K eisspo t u d Siege -Wittgenstein
        KSB kü ftig i te si de I teg atio o Flü htli ge u d
       Menschen mit Migrationshintergrund in die Sportvereine
       widmen. Das Programm des Deutschen Olympischen
       Sportbundes wird auf Landesebene eigenverantwortlich
       von Landes- und Regionalkoordinatoren umgesetzt, die
       die Sportvereine, Netzwerkpartner und freiwillig Engagier-
       ten an der Basis in ihrer Integrationsarbeit konzeptionell,
       planerisch und organisatorisch unterstützen.

      In der KSB-Geschäftsstelle am Bismarckplatz in Siegen-
      Weidenau kümmert sich Christian Janusch seit Anfang                                             Foto: LSB NRW/Andrea Bowinkelmann
      Ap il als „Fa hk aft fü I teg atio du h Spo t“ u die
       egio ale U setzu g des Ha dlu gsko zeptes „Vo de                    u d Mo ate so ge a te „Stützpu kt e ei e“ gesu ht,
      Willko      e skultu zu I teg atio “. E ist A sp e hpa t-            die sich nachhaltig und bedarfsorientiert in der Integrati-
      ner für Sportvereine, die sich in der Integration von                onsarbeit engagieren möchten. Welche Maßnahme und
      Flü htli ge u d Mig a te e gagie e           olle . „Au h i          P ojekte i de je eilige „Stützpu kt e ei e “ u ge-
      einer eher ländlich geprägten Region wie dem Kreis Sie-              setzt werden, ist dabei ganz individuell und reicht von
      gen-Wittgenstein spielt der Sport für Kinder, Jugendliche            Qualifizierungsmaßnahmen, Projekten, Veranstaltungen
      u d E a hse e ei e ze t ale Rolle“, eiß de gele te                   wie Workshops, Spiel- und Sportfesten, Ferienfreizeiten
                                                 Journalist, der           bis hin zu Kooperationen mit Kindertagesstätten und
KSB Siegen-Wittgenstein                          die Vereinsar-            Schulen. Auch über den Sport hinaus gehende Unterstüt-
Christian Janusch                                beit als Vorsit-          zungsleistungen und Angebote, wie etwa Hausaufgaben-
                                                 zender des SV             hilfe, Sprachförderung, kulturelle Angebote, Behörden-
Bismarckstr. 45
                                                 Fortuna      Freu-        gänge oder Jobsuche können im Rahmen des Programms
57076 Siegen                                     denberg selbst            unterstützt werden. Gefördert werden die Stützpunktver-
Tel. 0271/41115                                  aus eigener Er-           eine mit 500 bis 5000 Euro jährlich. Neben den formalen
E-Mail:                                          fahrung kennt             Kriterien zur Anerkennung als Stützpunktverein mussten
janusch@ksb-siegen-witttgenstein.de und zu schätzen                        die Vereine in Abstimmung mit dem Kreissportbund einen
                                                 weiß. Der Sport           Maßnahmen- und Finanzierungsplan erstellen. Auch nach
      ermöglicht eine direkte und natürliche Einbindung von                de A e ke u g als „Stützpu kt e ei i P og a
      Menschen mit Migrationshintergrund unter Beibehaltung                I teg atio du h Spo t“ fi de egel äßige Be atu gsge-
      der ethnischen Besonderheiten und fördert das Miteinan-              spräche statt, um die umgesetzten Maßnahmen auszu-
      der.                                                                 werten und weiterzuentwickeln. Der maximale Förderzeit-
      Ottmar Haardt, 1. Vorsitzender des KSB, freut sich sehr              raum für Stützpunktvereine beträgt fünf Jahre.
      ü e sei e       eue Mita eite : „Ge ei sa             it de
      Landessportbund haben wir fast zwei Jahre dafür ge-                  Hintergrund: Der Kreissportbund Siegen-Wittgenstein e.V.
      kämpft, dass so eine Stelle geschaffen wird. Denn der Be-            ist die Dachorganisation des gemeinnützig organisierten
      darf ist einfach da. Wir haben uns um jede einzelne Anfra-           Sportes im Kreis Siegen-Wittgenstein. Er versteht sich als
      ge ehrenamtlich gekümmert, aber das überstieg irgend-                Dienstleister für seine Mitgliedsvereine und der regiona-
        a u se e Kapazitäte .“ I z is he ge e es i jede                    len Sportverbände und bietet unter anderem mit Aus- und
      Kreis in Nordrhein-Westfale ei e sol he Stelle. „Das ist             Fortbildungen die Möglichkeit, qualifizierte Mitarbeiter in
      u s ge ei sa gelu ge “, so Haa dt eite . „Fü u se e                  den Vereinen einzusetzen.
      Vereine ist Integrationsarbeit kein Neuland. Sie machen
      sie seit 50 Jahren und das vorbildlich. Mit der neuen Fach-
      kraft können wir diese Arbeit auf ein ganz neues Niveau
                                                  he e .“ U das
                                                  Programm lang-
                                                  fristig und kon-
                                                  tinuierlich vor
                                                  Ort umzuset-
                                                  zen, wurden in
                                                  den vergange-
                                                  nen      Wochen
                                                                      21
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