Wohnen, Pflege im Kreis Tuttlingen - Landkreis Tuttlingen

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Wohnen, Pflege im Kreis Tuttlingen - Landkreis Tuttlingen
2021 - 07. Auflage              KOSTENLOS                   Herausgeber:

                                                            K R E I S S E N I O R E N R AT
                                                            des Landkreises Tuttlingen

         Wohnen, Pflege
          im Kreis Tuttlingen
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Mehr Informationen S. 22 - 23

                                                  Broschüren Online:
                                            Alle in unserem Verlag erschienenen
                                             Pflegebroschüren finden Sie unter:
                                                         www.mediatogo.de
Wohnen, Pflege im Kreis Tuttlingen - Landkreis Tuttlingen
IMPRESSUM 
Herausgeber:                                                      Satz und Gestaltung:
Kreisseniorenrat Tuttlingen                                       eigenart e.K.
Gehrenstraße 54 | 78559 Gosheim                                   Bisinger Berg 1 | 72415 Grosselfingen
Telefon: 074 26 / 87 66                                           Telefon: 0 74 76 / 9 44 49-0 | Telefax: 0 74 76 / 9 44 49-19
E-Mail: stier@outlook.de                                          E-Mail: info@eigenart.de
Internet: www.ksr-tut.de
1. Vorstand: Anton Stier                                          Quellnachweis für Bilder:
                                                                  Titelseite und Seiten 5, 7-9,13-14, 16-19, 23-25, 27:
Texte, Lektorat und Layout:                                       © www.stock.adobe.com | www.istockphoto.com
Kreisseniorenrat Tuttlingen                                       Seite 1: © Kreisseniorenrat Tuttlingen
in Zusammenarbeit mit mediatogo GmbH                              Seite 3: © Landratsamt Tuttlingen
Redaktion: Michaela Bühler
Bisinger Berg 1 | 72415 Grosselfingen
Telefon: 0 74 76 / 9 44 49-11 | Telefax: 0 74 76 / 9 44 49-19
                                                                  
E-Mail: info@mediatogo.de
Internet: www.mediatogo.de
Geschäftsführer: Rolf Schneider
Handelsregister: HRB 733352, Stuttgart
USt.-ID: DE 279043596

7. Auflage | 2021
Die redaktionellen Beiträge wurden sorgfältig erarbeitet und sind urheberrechtlich geschützt. Für eine Reproduktion ist die vorherige
schriftliche Genehmigung des Herausgebers erforderlich. Die Broschüre erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit der
Angaben und stellt keine Rechtsberatung dar.
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Wohnen, Pflege im Kreis Tuttlingen - Landkreis Tuttlingen
VORWORT KREISSENIORENRAT

VORWORT
Vorsitzender Kreisseniorenrat Tuttlingen

Liebe Seniorinnen und Senioren,
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Der Kreisseniorenrat Tuttlingen hat in Zusammenarbeit mit der mediatogo
GmbH mit der Neuauflage der Broschüre „Begegnung, Wohnen, Pflege im
Kreis Tuttlingen“ einen Ratgeber herausgebracht, der ältere Personen und
deren Angehörige dabei unterstützt, sich auf die veränderte Lebenssitua-
tion einzustellen.
Die Probleme älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger wurden gerade in der
Pandemie deutlich. Es ist deshalb wichtig, dass dieser Personenkreis An-
sprechpartner hat. Der Kreisseniorenrat Tuttlingen vertritt deren Anliegen
und ist Sprachrohr gegenüber Politik und Gesellschaft.
Wir werden heute älter und haben in dem Lebensabschnitt „Alter“ mehr Mög-
lichkeiten der Lebensgestaltung. Notwendig ist, dass wir selbst dazu beitra-
                                                                                     Anton Stier
gen, unseren Körper und Geist gesund und beschwerdefrei zu erhalten.
                                                                                     1. Vorsitzender
Die steigende Lebenserwartung bietet auch ein großes Potential für bür-              Kreisseniorenrat Tuttlingen
gerschaftliches Engagement. Sowohl die Teilhabe als auch die Übernahme
von familiärer und gesellschaftlicher Verantwortung ist bei älteren Men-
schen besonders ausgeprägt. Mit ihrer Erfahrung, Kenntnissen und Fähig-
keiten können sie wesentliche Beiträge für ein gutes Zusammenleben in
unserer Gesellschaft leisten.
Ich rufe deshalb alle Älteren auf, sich im Rahmen Ihrer Möglichkeiten zu
engagieren. Zahlreiche Möglichkeiten bieten sich im Landkreis Tuttlingen.
Engagierte Personen sind auch im Kreisseniorenrat herzlich willkommen.
Die Neuauflage der Broschüre ist Hilfe für ältere Menschen und deren An-
gehörige. Sie bietet einen guten Überblick über das gut ausgebaute Netz
für ältere Menschen im Landkreis Tuttlingen.
Zum Schluss ein herzliches Dankeschön an alle Mitwirkenden für den Ein-
satz – den Ehrenamtlichen, den Pflegeunternehmen, den Sponsoren –.
Dank gilt der Landkreisverwaltung und dem Kreistag, den Städten und Ge-
meinden und allen, die den Kreisseniorenrat unterstützen.
Dank gilt allen Inserenten und Firmen, die durch ihre Beiträge die Neuauf-
lage der Broschüre ermöglicht haben.

Anton Stier
Vorsitzender

        Kontakt

  Kreisseniorenrat Tuttlingen
  1. Vorsitzender: Anton Stier
  Gehrenstraße 54 | 78559 Gosheim
  Telefon: 07426 / 8766
  E-Mail: stier@outlook.de
  Internet: www.ksr-tut.de

                                                                    BEGEGNUNG, WOHNEN, PFLEGE IM KREIS TUTTLINGEN   |   1
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                                                             zuverlässig
                                                              versorgt.*

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                                        Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns!
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Wohnen, Pflege im Kreis Tuttlingen - Landkreis Tuttlingen
GRUSSWORT LANDRAT

GRUSSWORT
Landrat

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
unser Landkreis ist lebens- und liebenswert für alle Generationen – bei uns
kann man sich in allen Lebensphasen wohlfühlen und auch gerne alt werden.
Unser gemeinsames Ziel ist es, die Interessen, Bedürfnisse und Wünsche der
älteren Generationen besonders im Blick zu haben. In der neuen Auflage der
Pflegebroschüre „Begegnung, Wohnen, Pflege im Kreis Tuttlingen“ wurden
dafür wieder zahlreiche wichtige Informationen zusammengetragen. Hier
finden Sie Serviceangebote und Dienstleistungen ebenso wie Veranstaltun-
gen, Treffpunkte oder auch gute Tipps und Ratschläge für den Alltag.
In den letzten 100 Jahren hat sich die Lebenserwartung der Menschen
fast verdoppelt. Im Landkreis Tuttlingen ist heute über ein Viertel der Ge-
samtbevölkerung älter als 60 Jahre – Tendenz steigend. Unsere älteren
Mitbürgerinnen und Mitbürger sind so fit wie nie zuvor und erfreuen sich
oft guter Gesundheit. Auch deswegen muss unsere Seniorenpolitik anders                Stefan Bär
aussehen als früher. Mit der Seniorenpolitischen Rahmenkonzeption hat                 Landrat
sich der Landkreis Tuttlingen bereits neu aufgestellt. Mit unserer Bewer-
bung als Modellkommune Pflege wollen wir nun unsere eigenen Gestal-
tungsmöglichkeiten im Bereich der Pflege erhöhen. Besonders am Herzen
liegt uns dabei die Stärkung der häuslichen Versorgung durch Pflegebe-
ratung und -qualifizierung sowie die Unterstützung unserer Kommunen.
Unser Ziel sind verlässliche Strukturen und eine noch bessere Qualität im
Umgang mit pflegebedürftigen Menschen – auch vor dem Hintergrund
des demografischen Wandels.
Wir freuen uns, dass wir uns bei der Redaktion der aktuellen Auflage der
Pflegebroschüre wieder auf den Kreisseniorenrat Tuttlingen verlassen
konnten. Als Interessensvertretung der älteren Generationen im Landkreis
Tuttlingen leistet der Kreisseniorenrat hervorragende Arbeit. Allen, die sich
im Kreisseniorenrat für unsere Seniorinnen und Senioren einsetzen und für
attraktive Angebote und Hilfen sorgen, möchte ich meinen herzlichsten
Dank für ihr Engagement aussprechen. Bedanken möchte ich mich auch
bei den zahlreichen Firmen, ohne deren Unterstützung die Auflage dieser
Broschüre nicht möglich wäre.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen!
Ihr

Stefan Bär, Landrat

        Kontakt

  Landratsamt Tuttlingen
  Stefan Bär, Landrat
  Bahnhofstraße 100 | 78532 Tuttlingen
  Telefon: 0 74 61 / 926-0 | Telefax: 0 74 61 / 926-30 87
  Internet: www.landkreis-tuttlingen.de

                                                                     BEGEGNUNG, WOHNEN, PFLEGE IM KREIS TUTTLINGEN   |   3
Wohnen, Pflege im Kreis Tuttlingen - Landkreis Tuttlingen
INHALTSVERZEICHNIS

        Allgemeine Informationen                                   BERATUNG UND INFORMATION

                                                               18 Die Pflegegrade
        U2 Impressum
                                                               20 Alzheimer Gesellschaft BaWü e.V.
        1    Vorwort Kreisseniorenrat
                                                                   AVACANO – neue Internetplattform
        3    Grußwort Landrat                                  22 für die Pflegeplatzsuche

        4    Inhaltsverzeichnis                                    Die Polizei rät:
                                                               24 Kriminalität im Kontext von Corona

             BERATUNG UND INFORMATION
                                                                   RECHTLICHE VORSORGE
             BUGES – Bundesverband
        6    geriatrische Schwerpunktpraxen!                   27 Vorsorgende Verfügungen

        7    Kreisseniorenrat Tuttlingen

             Fachstelle für Pflege und Selbsthilfe                 AKTIV IM ALTER
        8    Pflegestützpunkt Landkreis Tuttlingen                 Seniorenclubs, Seniorenkreise,
                                                               28 Seniorengymnastik
             Angebote der Stadt Tuttlingen
        10 für Senioren
                                                               29 Mehrgenerationenhaus Tuttlingen
             Wohlfahrts- und Sozialverbände,
        12 Sucht- und Schuldnerberatung
                                                                   GESUNDHEIT UND REHABILITATION
        13 Hospizgruppen, Weißer Ring
                                                                   Klinikum Landkreis Tuttlingen –
                                                               30 Zentrum für Altersmedizin
        14 Angebote zur Unterstützung im Alltag

             Lebenshilfe Tuttlingen e.V., FED 2000 e.V.,
        15 Psychosozialer Förderkreis Tuttlingen e.V.
                                                                   FINANZIELLE HILFE
             Pflege zu Hause – Finanzielle Unterstützung und       Pflegestärkungsgesetz II:
        16 Leistungen für die ambulante Pflege                 32 Leistungsansprüche und Leistungserbringer

        Pflege-Einrichtungen
             FRIDINGEN a. d. DONAU                                 GUNNINGEN
             Pflegedienst Fridingen                            40 PROMEDICA PLUS - Tuttlingen
        34 Wohngemeinschaft St. Elisabeth

                                                                   IMMENDINGEN
             GEISINGEN
                                                               42 Aka-Team Berling
        36 Sozialstation St. Beatrix

                                                                   SPAICHINGEN
             GOSHEIM
                                                                   Gemeinnützige Sozialstation
        38   Altenpflegeheim Gosheim
                                                               44 Spaichingen-Heuberg e.V.

4   |   BEGEGNUNG, WOHNEN, PFLEGE IM KREIS TUTTLINGEN
Wohnen, Pflege im Kreis Tuttlingen - Landkreis Tuttlingen
INHALTSVERZEICHNIS

     SPAICHINGEN                                                          Tabellen
     Marktplatz Apotheke Spaichingen
46 und Schiller Apotheke Aldingen
                                                                          66 Tabelle der Pflegeeinrichtungen

                                                                          68 Ambulant Betreute Wohngemeinschaften
     TROSSINGEN
                                                                          68 Kliniken und Rehabilitation
48 Bethel - Ein Netzwerk für Menschen
                                                                          69 Nachbarschaftshilfen

     TUTTLINGEN

50 Christliche Sozialstation Tuttlingen e.V.

52 Elias-Schrenk-Haus

54 Häuslicher Pflegedienst Martin Grieble

     Honberg Apotheke Tuttlingen
56 und Wurmlinger Apotheke

58 Kath. Sozialstation Tuttlingen-Fridingen

60 Pflege-mobil Knaus

62 Haus Edelberg - Senioren-Zentrum Pfauenhof

     SCHWARZWALD-BAAR-HEUBERG
     SCHRAMBERG
     CareWork – für die ganze
64 Region Schwarzwald-Baar-Heuberg

                          Finger weg von
                          Plastiktüten.
                                                      are Plastiktüten
                                   auch kompostierb
                                                      e biotonne.
                                   dürfen nicht in di
                                          Eine Initiative der deutschen

  www.wirfuerbio.de/lk-tuttlingen         Abfallwirtschaftsbetriebe.

                                          Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

  www.abfall-tuttlingen.de                                                             +49 7461 926 3400

                                                                                 BEGEGNUNG, WOHNEN, PFLEGE IM KREIS TUTTLINGEN   |   5
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BERATUNG UND INFORMATION

                                                                                        Sportwerbung seit 1998
                                                                                        VERTRAUEN - QUALITÄT - SICHERHEIT

                                   akkurat &
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6   |   BEGEGNUNG, WOHNEN, PFLEGE IM KREIS TUTTLINGEN
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BERATUNG UND INFORMATION

DER KREISSENIORENRAT
Im Kreis Tuttlingen gibt es in den Gemeinden sehr viele   Nachdem der Anteil der älteren Generation größer
Gruppierungen, die sich um alte Menschen kümmern.         wird, ist es wichtig, auch die Interessen der Älteren ge-
Allerdings sind diese nicht organisiert. Die Gruppie-     genüber der Gesellschaft deutlicher zum Ausdruck zu
rungen pflegen die Gemeinschaft in den Vereinen,          bringen. Dieser Aufgabe hat sich der Kreisseniorenrat
Gymnastikgruppen, Wandergruppen, Singkreisen, Mu-         verschrieben. Themen wie ärztliche Versorgung, Alters-
sikgruppen. Auch die Kirchen und viele Gemeinden ha-      medizin Nahverkehr, Digitale Vernetzung, Kommuni-
ben im Rahmen der Erwachsenenbildung diese Grup-          kation, Vereinsamung der alten Menschen, sind The-
pierungen unterstützt. Auch der VdK nahm sich der         men mit denen sich der Kreisseniorenrat beschäftigt.
Anliegen der älteren Mitmenschen an.                      Älter werden in der vertrauten Umgebung, Pflege bzw.
                                                          Kurzzeitpflege sind Anliegen, die auf der Agenda
Im Jahr 1950 wurde im Kreis Tuttlingen der Bund der       stehen.
Ruhestandsbeamten, Rentner und Hinterbliebenen ge-
gründet.                                                  Senioren brauchen Ansprechpartner in den Gemein-
                                                          den. Deshalb ist es unser Bestreben in den Gemeinden
Am 08.03.1976 schlossen sich die auf dem Gebiet der       Gruppen aufzubauen und Ansprechpartner zu finden,
Altenhilfe tätigen Organisationen, Einrichtungen und      die die Interessen der Senioren vor Ort vertreten. Ein
Vereinigungen aus Tuttlingen, Spaichingen, Gosheim,       Kümmerer vor Ort.
Trossingen und Rietheim-Weilheim zum Kreissenioren-
rat Tuttlingen zusammen. Die Geschäftsstelle lag beim     Der Kreisseniorenrat bringt sich auch in der politischen
Landratsamt.                                              Diskussion ein. Er ist beispielsweise vertreten im Kreis-
                                                          tagsausschuss für Familie; in der „Gesundheitskonfe-
Die Vorsitzenden waren seit der Gründung:
                                                          renz Kreis Tuttlingen“ und wurde zum Bürgerdialog
1976 – 1978 Otto Ritter, Tuttlingen                       „Nachfolgeregelung Krankenhaus Spaichingen“ einge-
1978 – 1987 Heinrich Kohler, Tuttlingen                   laden.

1987 – 1998 Lieselotte Mattes, Tuttlingen                 Gerade in der Zeit von Corona hat sich gezeigt, dass es
                                                          Interessenvertreter für die Älteren geben muss.
1998 – 2019 Martin Stützler, Donaueschingen
Seit 2019     Anton Stier, Gosheim                        Der Vorstand des Kreisseniorenrates besteht derzeit aus
                                                          17 Personen, außerdem sind der Sozialdezernent, die
Der Kreisseniorenrat ist seit 1976 Mitglied im Landes-    Leiterin des Amtes für Pflege und der Geschäftsführer
seniorenrat. Nach seiner Satzung arbeitet der Kreis-      der DRK im Vorstand vertreten.
seniorenrat unabhängig, ist parteipolitisch und welt-
anschaulich neutral und verfolgt ausschließlich und       Die Vorstandsmitglieder sind für die Dauer von 3 Jahren
unmittelbar gemeinnützige Zwecke.                         gewählt.

                                                                  BEGEGNUNG, WOHNEN, PFLEGE IM KREIS TUTTLINGEN   |   7
Wohnen, Pflege im Kreis Tuttlingen - Landkreis Tuttlingen
BERATUNG UND INFORMATION

    FACHSTELLE FÜR PFLEGE UND SELBSTHILFE

    Die Fachstelle für Pflege und Selbsthilfe des Landkrei-   Der Pflegestützpunkt bietet Beratung, Vermittlung und
    ses Tuttlingen wurde im November 2010 eröffnet. Un-       Koordinierung aus einer Hand. Auf Wunsch kann auch
    ter einem Dach befindet sich der Pflegestützpunkt, die    ein Versorgungsplan erstellt werden. Die Pflegestütz-
    Selbsthilfekontaktstelle sowie die Beratungsstelle Al-    punkte stehen allen Menschen in Fragen zur Pflege und
    ter und Technik.                                          zu Fragen rund um das Thema „Älter werden“ zur Seite.
    Finanziert wird die Fachstelle vom Landkreis Tuttlingen   Nach dem Grundsatz „ambulant vor stationär“ ist es das
    und den Kranken- und Pflegekassen.                        Ziel, auch bei Pflegebedürftigkeit, ein weitestgehend
                                                              selbstbestimmtes Leben im gewohnten Umfeld zu er-
                                                              möglichen.

    Angebot Pflegestützpunkt
    Pflegebedürftig kann jeder werden: Zum Beispiel durch     Angebot Selbsthilfekontaktstelle
    einen Unfall, eine schwere Erkrankung oder durch das      Die Selbsthilfekontaktstelle
    Älterwerden.                                              •	informiert, berät und vermittelt Menschen, die an
    Der Pflegestützpunkt berät zu folgenden Themen:              Selbsthilfegruppen interessiert sind.
    • Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung          • hilft bei der Gründung von neuen Selbsthilfegruppen
    • Tages-, Verhinderungs-, Kurzzeitpflege                  • unterstützt bestehende Selbsthilfegruppen.
    • Wohnformen im Alter                                     •	arbeitet mit Fachleuten und Einrichtungen im Sozial-
    • Finanzierungsmöglichkeiten                                 und Gesundheitswesen zusammen.
    • Angebote für pflegende Angehörige                       •	versucht den Gedanken der Selbsthilfe in der Öffent­
    • Zusätzliche Betreuungsangebote                             lichkeit zu stärken, damit es Menschen leichter ha-
    •	Unterstützungsmöglichkeiten für Demenzkranke              ben, sich in Gruppen zusammenzufinden und ihre
       und ihre Angehörigen                                      Probleme selbst in die Hand zu nehmen.

8   |   BEGEGNUNG, WOHNEN, PFLEGE IM KREIS TUTTLINGEN
BERATUNG UND INFORMATION

Unser Angebot richtet sich an Menschen die neue Per-
spektiven für sich entwickeln wollen, eigene Kräfte we-
cken und in der Gemeinschaft Rückhalt und Solidarität
erfahren möchten.

Projekt „Junge Selbsthilfe“
Speziell für junge Menschen zwischen 18 und 35 Jah-
ren bietet unser Projekt „Junge Selbsthilfe“ passende
und kreative Selbsthilfeangebote an. Gruppen für jun-
ge Erwachsene, offene Selbsthilfetreffs sowie gemein-
same Aktionen und Unternehmungen stehen auf dem
Programm. Ein wichtiges Ziel ist es hierbei, die Selbst-
hilfe im Landkreis Tuttlingen zukunftsfähig zu machen
und neue Gruppen auf den Weg zu bringen.
                                                                Mitarbeiterinnen und Kontakt

                                                           Marianne Thoma (Leitung)
                                                           Telefon: 07461 / 926-4602
                                                           E-Mail: m.thoma@landkreis-tuttlingen.de
                                                           Für den Pflegestützpunkt:
                                                           Paulina Jamros, Telefon: 07461 / 926-4605
                                                           E-Mail: p.jamros@landkreis-tuttlingen.de
                                                           Alexandra Loeffler, Telefon: 07461/926-4621
                                                           E-Mail: a.loeffler@landkreis-tuttlingen.de
                                                           Christine Zepf, Telefon: 07461 / 926-4603
Angebot „Alter und Technik“                                E-Mail: c.zepf@landkreis-tuttlingen.de
Unser Angebot auf einen Blick:
                                                           Für die Selbsthilfekontaktstelle:
• Beratungen über barrierefreies Wohnen
• Beratung zu Hilfsmitteln                                 Melanie Werner, Telefon: 07461 / 926-4606
• diverse Finanzierungsmöglichkeiten                       E-Mail: m.werner@landkreis-tuttlingen.de
•	Durchführung von Besichtigungen der Musterwoh-          Für die Beratungsstelle „Alter und Technik“:
   nung BEATE in VS-Schwenningen mit über 200 Expo-
                                                           Ulrike Betzler, Telefon: 07461 / 926-4620
   nate
                                                           E-Mail: u.betzler@landkreis-tuttlingen.de
Die Mitarbeiterinnen der Fachstelle für Pflege und         Öffnungszeiten:
Selbsthilfe beraten Sie AUSFÜHRLICH, KOSTENLOS             Mo., Di., Mi. und Fr. von 9 Uhr bis 12 Uhr;
und NEUTRAL.                                               Do. von 14 Uhr bis 17 Uhr und nach Vereinbarung.

                                                                 BEGEGNUNG, WOHNEN, PFLEGE IM KREIS TUTTLINGEN   |   9
BERATUNG UND INFORMATION

     ANGEBOTE DER STADT TUTTLINGEN FÜR SENIOREN

     Haus der Senioren                                         Seniorennetzwerk Tuttlingen

     Das Haus der Senioren bietet in Zusammenarbeit mit        Das Seniorennetzwerk besteht seit 2007 und ist im Se-
     zahlreichen Kooperationspartnern ein vielfältiges Frei-   niorenbüro im Rathaus und im Mehrgenerationenhaus
     zeit- und Bildungsprogramm an. Dieses ist abgestimmt      untergebracht. Es beinhaltet einen ehrenamtlichen
     auf die Wünsche und Bedürfnisse der Senioren. Der         und kostenfreien Besuchsdienst für allein lebende Se-
     Ortsseniorenrat ist wichtigster Kooperationspartner.      nioren der Stadt Tuttlingen in Kooperation mit Caritas
     Die ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen führen die Ak-       und Diakonie.
     tivitäten im Haus der Senioren meist kostenfrei durch.
     Die Geschäftsstelle des Ortsseniorenrates Tuttlingen      Das Seniorennetzwerk möchte die Vereinsamung von
     e.V. befindet sich im Haus der Senioren.                  Senioren verhindern bzw. mildern. Pflege und haus-
                                                               wirtschaftliche Tätigkeiten gehören nicht zum Aufga-
     Jeden Monat gibt es für das Haus der Senioren ein aktu-   benbereich, können aber vermittelt werden. Die eh-
     elles Programm, das über ein Faltblatt und die Medien     renamtlichen Mitarbeiter/innen werden professionell
     bekannt gemacht wird.                                     begleitet und geschult.

10   |   BEGEGNUNG, WOHNEN, PFLEGE IM KREIS TUTTLINGEN
BERATUNG UND INFORMATION

                                                                                     Kontakt

      STADT
TUTTLINGEN
                                                                                Das Seniorenbüro
                                                                                Rathaus Tuttlingen
                                                                                Rathausstraße 1, 78532 Tuttlingen
                                                                                Zimmer 005
                                                                                Persönl. Ansprechpartnerinnen:
                                                                                Ramona Storz
Das Seniorenbüro                                                                Telefon: (0 74 61) 99-3 95
Das Seniorenbüro ist eine kommunale Einrichtung und Anlaufstelle der            Telefax: (0 74 61) 99-4 44
Stadt Tuttlingen. Ältere Menschen sowie deren Angehörige und Wegbe-             ramona.storz@tuttlingen.de
gleiter, erhalten zu allen Fragen rund um das Thema „Älterwerden“ Infor-
                                                                                Michaela Katz
mationen und Beratung.
                                                                                Telefon: (0 74 61) 99-3 30
Das Seniorenbüro unterstützt und erweitert die Möglichkeiten zur akti-          Telefax: (0 74 61) 99-4 44
ven Lebensgestaltung und gesellschaftlichen Teilhabe von älteren Men-           michaela.katz@tuttlingen.de
schen und fördert das bürgerschaftliche Engagement.

                                                                                Haus der Senioren
                                                                                Honbergstr. 10, 78532 Tuttlingen
                                                                                Persönliche Ansprechpartnerin:
                                                                                Anita Horn
                                                                                Telefon: (0 74 61) 1 51 04
                                                                                Telefax: (0 74 61) 99-4 44
                                                                                anita.horn@tuttlingen.de

                                                                                Ortsseniorenrat Tuttlingen e.V.
                                                                                Honbergstr. 10, 78532 Tuttlingen
                                                                                Pers. Ansprechpartnerinnen:
                                                                                Ramona Storz (Rathaus)
                                                                                Telefon: (0 74 61) 99-3 95
                                                                                Anita Horn (Haus der Senioren)
                                                                                Telefon: (0 74 61) 1 51 04

                                                                                Seniorennetzwerk Tuttlingen
Ortsseniorenrat Tuttlingen e.V.
                                                                                Rathaus Tuttlingen
Der Ortsseniorenrat Tuttlingen e.V. wurde 1984 gegründet und ist ein
                                                                                Rathausstraße 1, 78532 Tuttlingen
eigenständiger Verein mit über 270 Mitgliedern. Er fördert die offene
                                                                                Seniorenbüro, Zimmer 005
Seniorenarbeit und versteht sich als Ansprechpartner für Menschen im
dritten Lebensalter. Der Ortsseniorenrat gestaltet das Programm im Haus         Persönliche Ansprechpartnerin:
der Senioren mit. Die Stadt Tuttlingen stellt die Geschäftsführung für den      Ramona Storz
Ortsseniorenrat.                                                                Telefon: (0 74 61) 99-3 95
                                                                                Telefax: (0 74 61) 99-4 44
                                                                                ramona.storz@tuttlingen.de
                                                                                Mehrgenerationenhaus
                                                                                Bergstraße 14, 78532 Tuttlingen
                                                                                Persönliche Ansprechpartnerin:
                                                                                Ramona Storz
                                                                                Telefon: (0 74 61) 9 69 71 70
                                                                                storz@
                                                                                caritas-schwarzwald-alb-donau.de

                                                                    BEGEGNUNG, WOHNEN, PFLEGE IM KREIS TUTTLINGEN   |   11
BERATUNG UND INFORMATION

     WOHLFAHRTS- UND SOZIALVERBÄNDE
         Gem. /Stadt     Wohlfahrts-/Sozialverband              Anschrift                  Telefon / Fax          E-Mail
         Immen-      VdK Kreisverband Donaueschingen            Oberriedstraße 6           07462 6955             kv-donaueschingen@vdk.de
         dingen                                                 78194 Immendingen          Fax: 07462 924652
         Mühlheim    VdK Kreisverband Tuttlingen                Donaustraße 18             07463 9951304          vdk-tut@t-online.de
         a. D.                                                  78570 Mühlheim a. D.       Fax: 07463 9951309
         Spaichingen PalliativNetz Landkreis Tuttlingen e. V.   Paul-Ehrlich-Weg 10        07424 9313513          info@palliativnetz-tut.de
                                                                78549 Spaichingen          Fax: 07424 9583455
         Trossingen      VdK Kreisverband Tuttlingen -          Vogesenstraße 38           07425 8968             ov-trossingen@vdk.de
                         Ortsverband Trossingen                 78647 Trossingen
         Tuttlingen      Arbeiter-Samariter-Bund (ASB)          Egartenweg 10              07461 9636-0           verwaltung@asb-tut.de
                                                                78532 Tuttlingen
                         Caritas Schwarzwald-Alb-Donau          Bergstraße 14              07461 9697170          tuttlingen@caritas-
                                                                78532 Tuttlingen           Fax: 07461 969717-29   schwarzwald-alb-donau.de
                         Deutsches Rotes Kreuz                  Eckenerstraße 1            07461 1787-0           info@drk-tut.de
                                                                78532 Tuttlingen           Fax: 07461 1787-18
                         Kreisdiakoniestelle Tuttlingen         Bergstraße 14              07461 96 97 17 0       info@diakonie-tuttlingen.de
                                                                78532 Tuttlingen           Fax: 07461 969717-29   www.diakonie-tuttlingen.de
                         Katholische Betriebsseelsorge          Uhlandstraße 3             07461 96598030         tuttlingen@
                                                                78532 Tuttlingen                                  betriebsseelsorge.drs.de
                         Paritätischer Wohlfahrtsverband        Neuhauser Straße 13        07461 161064           info@psftut.de
                                                                78532 Tuttlingen           Fax: 161063
                         VdK Tuttlingen                         Lessingstraße 9            07461 75888            ov-tuttlingen@vdk
                                                                78532 Tuttlingen
                         Weisser Ring, Wolfgang Schoch                                     Mobil: 0175 5866425 wo-schoch@t-online.de

     SUCHTBERATUNG                                                          SCHULDNERBERATUNG
     Ältere Menschen haben immer                                            Krankheit, Trennung, Arbeitslosigkeit oder andere Um-
     öfter auch Suchtprobleme                                               stände sind oft Gründe warum Menschen in Zahlungs-
                                                                            schwierigkeiten geraten. Die Folge sind oft Mahnungen,
     Tabak, Alkohol und süchtigmachende Medikamen-                          Vollstreckungsbescheide, Kontopfändungen oder Pfän-
     te gefährden die Gesundheit vieler älterer Menschen.                   dungen des Einkommens.
     Sucht im Alter wird oft verheimlicht und von Angehö-
     rigen und Bekannten der Betroffenen stillschweigend                    Deshalb gibt es vom Landkreis Tuttlingen seit Jahren
     hingenommen. Eine Sucht im Alter kann schwerwie-                       eine Schuldnerberatungsstelle. Diese Einrichtung ver-
     gende gesundheitliche Folgen haben.                                    sucht zusammen mit den betroffenen Personen Wege
     Die Fachstelle Sucht berät Senioren und ihre Angehöri-                 zu finden um schwierige Situationen zu meistern. In
     gen über Suchtprobleme. Die Bereitschaft aufgrund von                  folgenden kritischen Situationen wird Unterstützung
     Suchtproblemen eine kostenfreie Beratung / Behand-                     angeboten:
     lung in Anspruch zu nehmen ist meistens bei älteren                    •	Nach Abzug der festen Kosten haben Sie nicht mehr
     Menschen sehr gering. Das Beratungs- und Therapie-                        genügend Geld zum Leben.
     angebot der Suchtberatung hat sich auf die Begleitung                  •	Bei Ihnen wird das Konto oder das Einkommen ge-
     älterer Menschen und ihrer Angehörigen bzw. der Pfle-                     pfändet.
     ge- und Betreuungskräfte eingestellt. Es lohnt sich auf                •	Sie haben Angst vor dem Gerichtsvollzieher oder vor
     jeden Fall etwas zu verändern und die Lebensqualität                      Pfändungen.
     zu verbessern.
                                                                            •	Sie suchen einen Gesprächspartner in Ihrer finanziel-
     Die Kosten für Behandlung und Therapie oder die Ver-
                                                                               len Situation.
     mittlung einer Suchtklinik werden von Rentenversi-
     cherungen oder Krankenkassen übernommen. Selbst-                       Bei der Schuldnerberatung werden Sie umfassend bera-
     verständlich steht die Fachstelle Sucht unter der Schwei-              ten, um Sie in die Lage zu versetzen, einen Weg aus Ihrer
     gepflicht.                                                             momentanen Schuldenkrise zu finden.
     Kontakt:                                                               Für eine persönliche Beratung sollten Sie vorab einen
     Fachstelle Sucht, Freiburgstraße 44, 78532 Tuttlingen                  Termin vereinbaren unter
     Telefon: 07461 96648-0                                                 Telefon: 07461 926-4018

12   |   BEGEGNUNG, WOHNEN, PFLEGE IM KREIS TUTTLINGEN
BERATUNG UND INFORMATION

HOSPIZGRUPPEN                                                     WEISSER RING
im Landkreis Tuttlingen
Ambulante Hospizgruppen unterstützen schwerstkran-                Gerade Senioren leiden oft unter Kriminalität
ke und sterbenden Menschen sowie deren Familien.                  und Gewalt – der WEISSE RING hilft!
Sie begleiten und helfen mit, das letzte Stück des ge-
                                                                  Weil ältere Menschen als vertauenswürdig und wehrlos
meinsamen Lebensweges so angenehm und schön wie
                                                                  eingestuft werden, sind sie oft leichte Beute von Ver-
möglich zu gestalten.
                                                                  brechern. Sie leiden seelisch und körperlich besonders
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ambulanten               stark unter den Folgen einer Straftat. Deshalb brauchen
Hospizgruppen kommen zu den Familien nach Hause                   Senioren vor allem unsere Unterstützung.
oder besuchen sie in Pflegeeinrichtungen und Kranken-             Der WEISSE RING e.V. ist eine gemeinnützige Opfer-
häusern. Sie sind einfach da, hören zu und sprechen mit           hilfsorganisation und wurde 1976 von Eduard Zimmer-
den Menschen über Leben und Tod, über Sterben und                 mann gegründet. Im Kreis Tuttlingen hat der WEISSE
Abschied nehmen – wenn sie das möchten.                           RING eine Außenstelle mit ehrenamtlichen Mitarbei-
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten ehren-              tern. Opfer einer vorsätzlichen Straftat können sich an
amtlich und sind speziell geschult. Sie sind nicht für die        folgenden Ansprechpartner wenden:
Pflege zuständig, sondern bieten Unterstützung und                Weisser Ring
Begleitung, wo Angehörige sich vielleicht hilflos oder            Wolfgang Schoch, Lange Str. 79, 78647 Trossingen-
allein gelassen fühlen. Der Einsatz der Hospizbegleiter           Schura, Telefon: 07425 7930, wo-schoch@t-online.de
und Begleiterinnen ist kostenfrei. Sie unterliegen der
Schweigepflicht.                                                  So kann der WEISSE RING helfen:
Unsere fünf Hospizgruppen im Landkreis Tuttlingen                 •	Menschlicher Beistand und persönliche Betreuung
freuen sich über jede Anfrage.                                    •	Begleitung zu Gerichtsterminen und bei Behörden-
                                                                     gängen
                                                                  •	Vermittlung der Hilfe anderer Organisationen
                                                                  •	Beratungsscheck für eine kostenlose Beratung bei ei-
                                                                     nem frei gewählten Anwalt
                                                                  •	Gewährung von Rechtsschutz zur Wahrung von Opfer-
Foto: © Kristin Gründler / fotolia.com

                                                                     rechten
                                                                  •	Beratungsscheck für eine kostenlose medizinisch-
                                                                     psychologische Erstberatung
                                                                  •	Erholungsmaßnahmen für Opfer und ihre Familien
                                                                  •	Finanzielle Unterstützung bei der Überbrückung von
                                                                     Tatfolgen
                                                                  Der WEISSE RING erhält keine staatlichen Gelder und
                                                                  finanziert sich ausschließlich über Spenden, Mitglieds-
                                                                  beiträge, Nachlässe und Geldbußen.

Hospizgruppen
    Gemeinde /                           Hospizgruppe             Telefon (Festnetz        E-Mail / Internet
    Stadt                                                         und Einsatzhandy)
    Geisingen                            Hospizgruppe Geisingen   07704 6819               hospiz-geisingen@web.de
                                         Monika Haug              Mobil: 0174 3043933      www. hospiz-geisingen.de
                                         Hannelore Fromm          07704 6732
                                                                  Mobil: 0173 240 3819
    Heuberg                              Hospizgruppe Heuberg     07426 8583               berenz.monika@gmail.com
                                         Monika Berenz            Mobil: 0175 1181652
                                         Barbara Imhof-Reger      07426 933450
    Spaichingen Hospiz am Dreifaltigkeitsberg                     07424 98 23 70           www.hospiz-am-dreifaltigkeitsberg.de
                Leitung: Frau Schuhmacher
                Ökumenische Hospizgruppe Spaichingen              07424 7409
                Gruppenleitung: Anita Schumacher                  Mobil: 0160 2718630
    Trossingen Ambulante Hospizgruppe Trossingen                  07425 2299022            hospiz@evkt.de
                Leitung: Kerstin Kunke                            Mobil: 0152 24241548     www.evkt.de
    Tuttlingen  Hospizgruppe Tuttlingen                           Mobil: 0173 8160160      info@hospizgruppe-tuttlingen.de
                Leitung: Frau Hipp                                                         www.hospizgruppe-tuttlingen.de

                                                                           BEGEGNUNG, WOHNEN, PFLEGE IM KREIS TUTTLINGEN          |   13
BERATUNG UND INFORMATION

     ANGEBOTE ZUR UNTERSTÜTZUNG IM ALLTAG

     Angebote zur Unterstützung im Alltag tragen dazu bei,     Angebote, die dazu dienen, die Pflegebedürftigen bei
     Pflegepersonen zu entlasten und helfen Pflegebedürf-      der Bewältigung von allgemeinen oder pflegebeding-
     tigen möglichst lange in ihrer häuslichen Umgebung        ten Anforderungen des Alltags oder im Haushalt, insbe-
     zu bleiben, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten und       sondere bei der Haushaltsführung, oder bei der eigen-
     ihren Alltag weiterhin möglichst selbstständig bewälti-   verantwortlichen Organisation individuell benötigter
     gen zu können.                                            Hilfeleistungen zu unterstützen (Angebote zur Entlas-
                                                               tung im Alltag).

     Angebote zur Unterstützung im Alltag sind:                Die Angebote benötigen eine Anerkennung durch die
                                                               von der Landesregierung ernannte zuständige Behör-
     Angebote, in denen insbesondere ehrenamtliche Hel-        de. Näheres können Sie u. a. der Verordnung der Lan-
     ferinnen und Helfer unter pflegefachlicher Anleitung      desregierung Baden-Württemberg vom 17.01.2017 ent­
     die Betreuung von Pflegebedürftigen mit allgemeinen       nehmen.
     oder mit besonderem Betreuungsbedarf in Gruppen           Pflegebedürftige haben einen Anspruch auf einen Ent-
     oder im häuslichen Bereich übernehmen (Betreuungs-        lastungsbetrag in Höhe von 125,00 Euro monatlich.
     angebote).
                                                               Auf den Internetseiten der Pflegekassen finden Sie alle
     Angebote, die der gezielten Entlastung und beraten-       landesweit anerkannten Unterstützungsangebote. Hier
     den Unterstützung von pflegenden Angehörigen und          beispielhaft der Link zur Angebotssuche der AOK Ba-
     vergleichbar nahestehenden Pflegepersonen in ihrer        den-Württemberg.
     Eigenschaft als Pflegende dienen (Angebote zur Entlas-
     tung von Pflegenden).                                     https://www.pflege-navigator.de/

14   |   BEGEGNUNG, WOHNEN, PFLEGE IM KREIS TUTTLINGEN
BERATUNG UND INFORMATION

LEBENSHILFE TUTTLINGEN E.V.
Wir engagieren uns: Die Lebenshilfe Tuttlingen fördert      gleichberechtigte Teilhabe Aller – in allen Lebensberei-
Menschen mit geistiger, körperlicher, psychischer oder      chen. Würde, Werte und Respekt sind uns wichtig.
mehrfacher Beeinträchtigung.
Unser Auftrag: Kompetente und individuelle Unter-
stützung auf dem Weg zum selbstbestimmten Leben                     Kontakt & Anmeldung
geben. Mit Angeboten vom Wohnen und Arbeiten bis
hin zur Frühförderung für Menschen aus dem Landkreis
                                                              Lebenshilfe Tuttlingen e.V.
Tuttlingen. Inklusion ist bei uns in der Lebenshilfe das
                                                              Paracelsusweg 10 | 78532 Tuttlingen
Normalste der Welt. Menschen mit Beeinträchtigung
gehören überall dazu – dafür setzen wir uns ein. Un-          Telefon: 0 74 61 / 96 584 -0
ter Inklusion verstehen wir die diskriminierungsfreie,

FED 2000 E.V.
Der Familienentlastende Dienst, FED 2000 e. V., Tutt-       Altersgruppen, Ferienprogramm, Samstagsbetreuung
lingen, bietet ein vielfältiges Freizeit- und Betreuungs-   – diese Angebote können über die Pflegekasse abge-
angebot für Menschen mit Behinderung. Wir haben uns         rechnet werden.
zur Aufgabe gemacht, ein attraktives Freizeitangebot        Fachleistungen: Betreutes Wohnen in Familien, Son-
für Menschen mit Beeinträchtigung jeden Alters zu er-       derpädagogische Familienhilfe, Elternbildungskurse
möglichen. Wir verwirklichen durch unsere Angebote          STÄRKE, Schulbegleitungen
größtmögliche Teilhabe von Menschen mit Behinde-
rungen in allen Alters- und Lebensbereichen.
Wir stärken die Familien von Menschen mit Behinde-                  Kontakt & Anmeldung
rungen durch Beratung, Begleitung und Entlastung.
Unsere Angebote sind ausführlich nachzulesen auf un-          Lea Reinhart
serer Homepage: www.fed2000-ev.de                             Telefon: 0 74 61 / 90 07 52 - 0
Beratung, Offene Hilfen: Einzelassistenz, Freizeiten          E-Mail: leareinhart@fed2000-ev.de
und Urlaubsreisen, Ausflüge, Gruppenangebote für alle

PSYCHOSOZIALER FÖRDERKREIS TUTTLINGEN E.V.
Der Psychosoziale Förderkreis Tuttlingen e.V. (PSF)
fördert im Sinne des SGB IX die Wiedereingliederung           Patenschaften für Kinder (PiT)
psychisch kranker Menschen in das gesellschaftliche           Bei PiT (Patenschaften im Landkreis Tuttlingen)
Leben. Der Verein hat sich weiterhin zur Aufgabe ge-          verbringen erwachsene Paten Zeit mit Kindern
macht, die Öffentlichkeit über psychische Erkrankun-          von psychisch belasteten Eltern.
gen zu informieren.                                           Sprechstunde: Mittwoch 16.30 – 18 Uhr
                                                              Bettina Sailer und Maria Walter
Zu den Bereichen des PSF gehören:                             Telefon: 0 15 90 / 631 63-62/68
                                                              Beschäftigungsangebote
                                                              Das „Kaffee Zeit“ ist ein Förderprojekt für Arbeit
        Kontakt & Anmeldung
                                                              und Beschäftigung, in - dem psychisch erkrankte
                                                              Menschen die Möglichkeit haben, ihre Fähigkei-
  Tagesstätte „Mittendrin“
                                                              ten und Kenntnisse zu entdecken, weiterzuentwi-
  Die Tagesstätte ist eine Anlaufstelle für chronisch
                                                              ckeln und zu trainieren.
  psychisch kranke Menschen.
                                                              In der Kaffee-Ecke des Sozialkaufhauses „KaufKul-
  Diana Schiele und Barbara Wintsche
                                                              tur“ bedienen Sie psychisch erkrankte Menschen
  Telefon: 0 74 61 / 16 10 61
                                                              mit Kaffeespezialitäten aus fairem Handel.
  Ambulant Betreutes Wohnen (ABW)                            Im Weltladen Tuttlingen arbeiten psychisch kran-
  Das ABW bietet chronisch psychisch kranken Er-              ke Menschen gemeinsam mit Ehrenamtlichen für
  wachsenen im Landkreis Tuttlingen ambulante                 den fairen Handel.
  Unterstützung in Form von Beratung und Beglei-              Werner Mayer, Telefon: 0 74 61 / 780 11 93
  tung im Alltag.                                            In der „Schmuckwerkstatt“ werden aus leeren
  Tobias Roming                                              Kaffeekapseln schöne Dekorationen hergestellt.
  Telefon: 0 74 61 / 780 15 03 oder 16 10 64                  Simone Vogler, Telefon: 0 15 90 / 631 64-19

                                                                    BEGEGNUNG, WOHNEN, PFLEGE IM KREIS TUTTLINGEN   |   15
BERATUNG UND
     ALLGEMEINE INFORMATIONEN
                   INFORMATION

     PFLEGE ZU HAUSE
     Finanzielle Unterstützung und Leistungen
     für die ambulante Pflege
     Wer sich dazu entschieden hat, einen nahestehen-            und ihre Angehörigen bei der Pflege zu Hause. Er bietet
     den Menschen zu Hause zu pflegen, dem bietet die            Familien Unterstützung und Hilfe im Alltag, damit pfle-
     Pflege­­versicherung verschiedene Hilfen und Leistun-       gende Angehörige zum Beispiel Beruf und Pflege sowie
     gen. Hier erfahren Sie, welche finanzielle Unterstüt-       Betreuung besser organisieren können.
     zung Sie in diesem Fall erhalten, welche Beratungs-
     angebote Sie nutzen können und wie Sie die Pflege
     eines Angehörigen mit Ihrem Beruf in Einklang brin-         Kombinationsleistung
     gen können.
                                                                 Können Pflegegeld und ambulante Pflegesachleistun-
                                                                 gen gleichzeitig in Anspruch genommen werden?
     Finanzielle Unterstützung (Pflegegeld)
                                                                 Um eine optimale, auf die individuellen Bedürfnisse
     Das Pflegegeld ist eine finanzielle Leistung der Pflege­    abgestimmte Pflege zu gewährleisten, ist es möglich,
     versicherung. Diese wird gezahlt, wenn die Pflege           den Bezug von Pflegegeld mit der Inanspruchnahme
     selbst sichergestellt wird – zum Beispiel, wenn sie durch   von ambulanten Pflegesachleistungen zu kombinieren.
     Angehörige erfolgt. Das Pflegegeld wird nicht direkt an     Das Pflegegeld vermindert sich in diesem Fall anteilig
     die Pflegeperson gezahlt, sondern an die Pflegebedürf-      im Verhältnis zum Wert der in Anspruch genommenen
     tige oder den Pflegebedürftigen. Sie oder er kann das       ambulanten Sachleistungen.
     Geld als finanzielle Anerkennung an pflegende Ange-
     hörige weitergeben.
                                                                 Einzelpflegekräfte
     Pflegedienste und Pflegesachleistungen                      Einzelpflegekräfte sind selbstständige Pflegekräfte, wie
     Pflegebedürftige können auch einen ambulanten Pfle-         zum Beispiel Altenpflegerinnen und Altenpfleger oder
     gedienst nutzen. Dieser unterstützt Pflegebedürftige        Altenpflegehelferinnen oder Altenpflegehelfer.

16   |   BEGEGNUNG, WOHNEN, PFLEGE IM KREIS TUTTLINGEN
BERATUNG UND INFORMATION

Pflegebedürftige der Pflegegrade 2 bis 5 haben die         Soziale Absicherung der Pflegeperson
Möglichkeit, selbstständige Pflegekräfte in Anspruch       Die Pflegeversicherung zahlt für pflegende Angehörige
zu nehmen. Die Pflegekassen sollen mit geeigneten          u.a. Beiträge zur Rentenversicherung sowie Rentenver-
Einzelpflegekräften Verträge zur Versorgung bestimm-       sicherungsbeiträge.
ter Pflegebedürftiger schließen, wenn die Versorgung
durch den Einsatz dieser Kraft besonders wirksam und
wirtschaftlich ist oder wenn dadurch zum Beispiel den
                                                           Pflegekurse für Angehörige
besonderen Wünschen von Pflegebedürftigen zur Ge-          Die Pflegekassen haben für Personen, die eine Angehö-
staltung der Hilfe Rechnung getragen werden kann.          rige oder einen Angehörigen pflegen oder sich ehren-
                                                           amtlich um Pflegebedürftige kümmern, unentgeltlich
Zur Finanzierung der Einzelpflegekräfte können Pfle-       Schulungskurse durchzuführen.
gebedürftige der Pflegegrade 2 bis 5 die ambulanten
Pflegesachleistungen in Anspruch nehmen. Die Ab-
                                                           Vereinbarkeit von Pflege und Beruf
rechnung erfolgt unmittelbar zwischen der zugelasse-
nen Einzelpflegekraft und der Pflegekasse. Pflegebe-       Die Freistellungen nach dem Pflegezeitgesetz und dem
dürftige mit Pflegegrad 1 können für Einzelpflegekräfte    Familienpflegezeitgesetz, die kurzzeitige Arbeitsver-
den Entlastungsbetrag in Höhe von 125 Euro monatlich       hinderung und das Pflegeunterstützungsgeld ermög-
einsetzen.                                                 lichen es Beschäftigten, den Beruf und die Pflege von
                                                           Angehörigen zu vereinbaren.
Urlaubs- und Krankheitsvertretung
                                                           Pflegehilfsmittel
(Verhinderungspflege)
                                                           Die Pflegeversicherung übernimmt Kosten von soge-
Die Pflegekasse zahlt für Pflegebedürftige in bestimm-
                                                           nannten Pflegehilfsmitteln. Darunter fallen Geräte und
ten Fällen, wenn die Pflegeperson wegen Urlaub oder
                                                           Sachmittel, die zur häuslichen Pflege notwendig sind,
Krankheit die/den Angehörige/n vorübergehend nicht         diese erleichtern oder dazu beitragen, der/dem Pflege-
pflegen kann. Der Anspruch besteht für maximal sechs       bedürftigen eine selbstständigere Lebensführung zu
Wochen im Jahr. Dies wird Verhinderungspflege ge-          ermöglichen.
nannt.
                                                           Zuschüsse zur Wohnungsanpassung
Tagespflege und Nachtpflege
                                                           Die Pflegekasse kann für Pflegebedürftige bis zu 4.000
Pflegebedürftige können auch in Einrichtungen der          Euro als Zuschuss für Anpassungsmaßnahmen zahlen,
Tagespflege oder der Nachtpflege gepflegt werden.          die die häusliche Pflege in der Wohnung ermöglichen,
Unter Tagespflege und Nachtpflege (teilstationäre Ver-     erleichtern oder eine möglichst selbstständige Lebens-
sorgung) versteht man die zeitweise Betreuung im Ta-       führung der pflegebedürftigen Person wiederherstellen
gesverlauf in einer Pflegeeinrichtung.                     sollen.

Angebote zur Unterstützung im Alltag und                   Mehr Informationen darüber wie Sie diese Angebote
Entlastungsbetrag                                          nutzen können und dabei Leistungen der Pflegeversi-
                                                           cherung in Anspruch nehmen können, erfahren Sie im
Angebote zur Unterstützung im Alltag tragen dazu bei,      Internet unter:
Pflegepersonen zu entlasten, und helfen Pflegebedürf-      www.bundesgesundheitsministerium.de
tigen, möglichst lange in ihrer häuslichen Umgebung        bei -> Themen -> Pflege -> Online-Ratgeber Pflege
zu bleiben, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten und
ihren Alltag weiterhin möglichst selbstständig bewälti-    Auszug aus dem Online-Ratgeber Pflege vom Bundesgesund-
gen zu können.                                             heitsministerium, Stand 04-2019

Alle Leistungen in den fünf Pflegegraden (PG) im Überblick
 Leistung                                                 PG1       PG2         PG3          PG4         PG5
 Pflegegeld (ambulant)                                              316          545         728          901
 Pflegesachleistung (ambulant )                                     689         1.298       1.612        1.995
 Entlastungsbetrag (amublant, zweckgebunden)              125       125          125         125          125
 Leistungsbetrag (vollstationär)                          125       770         1.262       1.775        2.005
max. Leistungen pro Monat in Euro

                                                                   BEGEGNUNG, WOHNEN, PFLEGE IM KREIS TUTTLINGEN   |   17
BERATUNG UND INFORMATION

     DIE PFLEGEGRADE
     Der Pflegegrad entscheidet, welche Leistungen der Pflegeversicherung in Anspruch ge-
     nommen werden können. Hier erfahren Sie mehr über die Pflegegrade und wie Sie einen
     Antrag stellen können.
     Die fünf Pflegegrade                                      Antragstellung
     Die Pflegegrade orientieren sich nach der Schwere der     Pflegeleistungen beantragen
     Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit oder der         Wer Leistungen der Pflegeversicherung in Anspruch
     Fähigkeiten der pflegebedürftigen Person. Der Pflege-     nehmen muss, stellt einen Antrag bei der Pflegekasse.
     grad wird mithilfe eines pflegefachlich begründeten       Die Pflegekasse befindet sich bei der Krankenkasse. Den
     Begutachtungsinstruments ermittelt.                       Antrag können auch Familienangehörige, Nachbarn
     Die fünf Pflegegrade sind abgestuft: von geringen Be-     oder gute Bekannte stellen, wenn sie dazu bevollmäch-
     einträchtigungen der Selbstständigkeit oder der Fä-       tigt sind. Sobald der Antrag bei der Pflegekasse gestellt
     higkeiten (Pflegegrad 1), bis zu schwersten Beeinträch-   wurde, beauftragt diese den Medizinischen Dienst der
     tigungen der Selbstständigkeit oder der Fähigkeiten,      Krankenversicherung (MDK) oder einen unabhängigen
     die mit besonderen Anforderungen an die pflegerische      Gutachter bzw. eine unabhängige Gutachterin mit der
     Versorgung einhergehen (Pflegegrad 5).                    Begutachtung zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit.
     Pflegebedürftige mit besonderen Bedarfskonstella­         Privat Versicherte stellen einen Antrag bei ihrer Versi-
     tionen, die einen spezifischen, außergewöhnlich ho-       cherung. Die Begutachtung erfolgt dann durch Gutach-
     hen Hilfebedarf mit besonderen Anforderungen an die       ter/innen des Medizinischen Dienstes „MEDICPROOF“.
     pflegerische Versorgung aufweisen, können aus pfle-       Bearbeitungs- und Begutachtungsfristen
     gefachlichen Gründen dem Pflegegrad 5 zugeordnet          Die gesetzlich vorgegebene Bearbeitungsfrist für An-
     werden, auch wenn die erforderliche Gesamtpunktzahl       träge auf Pflegeleistungen beträgt 25 Arbeitstage. Bei
     nicht erreicht wird.                                      einem Aufenthalt im Krankenhaus oder in einer statio-
     Um einen Pflegegrad zu erhalten, muss man einen An-       nären Rehabilitationseinrichtung, in einem Hospiz oder
     trag auf Pflegeleistungen stellen. Mehr darüber erfah-    während einer ambulant-palliativen Versorgung muss
     ren Sie in den folgenden Absätzen.                        die Begutachtung innerhalb einer Woche durchgeführt

18   |   BEGEGNUNG, WOHNEN, PFLEGE IM KREIS TUTTLINGEN
BERATUNG UND INFORMATION

werden, wenn dies zur Sicherstellung der weiteren Ver-      Zusätzlich bewerten die Gutachter/innen die außer-
sorgung erforderlich ist oder wenn Pflegezeit oder Fa-      häuslichen Aktivitäten und die Haushaltsführung. Diese
milienpflegezeit beantragt werden soll. Befindet sich die   Informationen helfen den Pflegeberaterinnen und -be-
pflegebedürftige Person in häuslicher Umgebung, ohne        ratern der Pflegekasse, wenn Pflegebedürftigkeit festge-
palliativ versorgt zu werden, und wird die Inanspruch-      stellt wurde: Sie können die Pflegebedürftige oder den
nahme von Pflegezeit oder Familienpflegezeit beabsich-      Pflegebedürftigen mit Blick auf weitere Angebote und
tigt, gilt eine Bearbeitungsfrist von zwei Wochen.          Sozialleistungen beraten und einen auf sie oder ihn zu-
Voraussetzung für Leistungsansprüche                        geschnittenen Versorgungsplan erstellen. Auch für eine
Um Pflegeleistungen voll in Anspruch nehmen zu kön-         Pflegeplanung der Pflegekräfte sind die Informationen
                                                            als Ergänzung sehr hilfreich.
nen, muss die bzw. der Versicherte in den letzten zehn
Jahren vor der Antragstellung zwei Jahre als Mitglied
in die Pflegekasse eingezahlt haben oder familienversi-     Leistungsbescheid
chert gewesen sein.
                                                            Die Entscheidung der Pflegekasse über die Feststellung
                                                            von Pflegebedürftigkeit soll für die Versicherten trans-
Begutachtung                                                parent und nachvollziehbar sein. Das Gutachten wird
Die Pflegekasse lässt vom Medizinischen Dienst, von         der Antragstellerin oder dem Antragsteller deshalb
anderen unabhängigen Gutachter/innen oder bei               durch die Pflegekasse automatisch übersandt, sofern
knappschaftlich Versicherten vom Sozialmedizinischen        sie oder er der Übersendung nicht widerspricht. Es ist
Dienst (SMD) ein Gutachten erstellen, um die Pflege-        auch möglich, die Übermittlung des Gutachtens zu ei-
bedürftigkeit und den Pflegeaufwand im Einzelnen            nem späteren Zeitpunkt zu verlangen.
zu ermitteln; bei privat Versicherten erfolgt die Begut-    Darüber hinaus erhält die versicherte Person mit dem
achtung durch den Medizinischen Dienst von „ME-             Bescheid eine gesonderte Präventions- und Rehabili-
DICPROOF“. Zur Begutachtung kommt der/die jeweili-          tationsempfehlung, die im Rahmen der Begutachtung
ge Gutachter/in (Pflegefachkraft oder Ärztin bzw. Arzt)     abgegeben wurde. Wenn der Antragsteller oder die An-
ausschließlich nach vorheriger Terminvereinbarung           tragstellerin dem zustimmt, leitet die Pflegekasse diese
in die Wohnung oder die Pflegeeinrichtung – es gibt         Empfehlung dem zuständigen Rehabilitationsträger zu.
keine unangekündigten Besuche. Zum Termin sollten           Sie löst damit ein Antragsverfahren auf Leistungen zur
idealerweise auch die Angehörigen oder Betreuer/in-         medizinischen Rehabilitation aus.
nen des erkrankten Menschen, die ihn unterstützen,
anwesend sein. Das Gespräch mit ihnen ergänzt das           Auszug aus dem Online-Ratgeber Pflege vom Bundesgesund-
                                                            heitsministerium, Stand 06-2018
Bild der Gutachterin oder des Gutachters davon, wie
selbstständig der Antragsteller noch ist beziehungs-
weise welche Beeinträchtigungen vorliegen.
Zur Einschätzung der Pflegebedürftigkeit und Einstu-
fung in einen Pflegegrad kommt ein Begutachtungsinst-
rument zum Einsatz, das von der individuellen Pflegesitu-
ation ausgeht. Es orientiert sich an Fragen wie: Was kann
der oder die Pflegebedürftige im Alltag alleine leisten?
Welche Fähigkeiten sind noch vorhanden? Wie selbst-
ständig ist der oder die Erkrankte? Wobei benötigt er
oder sie Hilfe? Grundlage der Begutachtung ist dabei ein
neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff, der die individuellen
Beeinträchtigungen ins Zentrum stellt – unabhängig ob
körperlich, geistig oder psychisch.
Um festzustellen, wie selbstständig eine pflegebedürfti-
ge Person ist, wirft der/die Gutachter/in einen genauen
Blick auf folgende sechs Lebensbereiche:
• Mobilität
•	
  Geistige und kommunikative Fähigkeiten
•	
  Verhaltensweisen und psychische Problemlagen
•	
  Selbstversorgung
•	
  Selbstständiger Umgang mit krankheits- oder thera-
  piebedingten Anforderungen und Belastungen – so-
  wie deren Bewältigung
•	
  Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte

                                                                    BEGEGNUNG, WOHNEN, PFLEGE IM KREIS TUTTLINGEN   |   19
BERATUNG UND INFORMATION

     HERAUSFORDERUNG DEMENZ
            Mit dem Alter wächst das Risiko, an einer De-         Beratung, auf Wunsch anonym. Daneben geben Bro-
                       menz zu erkranken. Angesichts einer        schüren oder die Website www.alzheimer-bw.de Ant-
                       älter werdenden Gesellschaft wird          worten auf wichtige Fragen.
                       deshalb in den nächsten Jahren die
                          Zahl der Menschen mit Demenz            4 Kann man Demenz heilen?
                           weiter steigen. Für das Leben
                            in der Familie, aber auch in der      Demenz ist ein Oberbegriff für eine Vielzahl unter-
                            Nachbarschaft, im Freundeskreis       schiedlicher Störungen des Gehirns (siehe Illustration
                           und im Wohnquartier wird das           Demenzhaus rechts). So gibt es auch viele verschiede-
                           Thema Demenz an Bedeutung              ne Ursachen und Behandlungswege.
                    gewinnen. Wer gut über Ursachen und           Demenzformen wie Alzheimer, Vaskuläre Demenz und
     Verlauf einer Demenzerkrankung informiert ist, kann          Frontotemporale Demenz sind bislang nicht heilbar.
     leichter auf Menschen mit Demenz zugehen, ihnen Un-          Allenfalls lassen sich der Verlauf der Erkrankung in be-
     terstützung anbieten und dazu beitragen, dass sie so         grenztem Rahmen beeinflussen und Begleiterschei-
     lange und so selbstbestimmt wie möglich am gesell-           nungen wie Depression, Schlafstörungen oder Unruhe
     schaftlichen Leben teilnehmen.                               mildern. Dabei spielen sowohl medikamentöse wie
                                                                  nichtmedikamentöse Maßnahmen eine Rolle.

     Sieben Fragen zum Thema Demenz
                                                                  5 W
                                                                     as kann ich tun, um einer Demenzerkrankung
     1 G ehört Vergesslichkeit zum Alter oder ist sie ein          vorzubeugen?
        Hinweis auf eine Demenz?                                  Eine sichere Vorbeugung ist bis heute nicht möglich.
     Vergesslichkeit kann viele Ursachen haben. Es kann           Ein gesunder Lebensstil mit geistigen, körperlichen
     eine beginnende Demenz vorliegen, möglicherweise             und sozialen Aktivitäten sowie einer vernünftigen Er-
     liegen die Gründe aber auch ganz woanders. Auch bei          nährung (viel Obst, Salat, Gemüse und Fisch, wenig
     Depression, Flüssigkeitsmangel oder einer Hormons-           Fleisch und Wurst) kann eine Demenz zwar nicht ver-
     törung zeigen sich unter Umständen Symptome, die             hindern, aber unter Umständen das Risiko einer Erkran-
     einer Demenz ähnlich sind. Deshalb ist es wichtig, die       kung verringern.
     Ursachen für eine zunehmende Vergesslichkeit mög-
     lichst bald abklären zu lassen. Sollte sich herausstellen,   6 Was brauchen Menschen mit Demenz im Alltag?
     dass die Vergesslichkeit tatsächlich durch eine Demenz
     verursacht wird, können sich Betroffene und Angehöri-        Betroffene spüren die Angst zu versagen und an alltäg-
     ge frühzeitig auf die Erkrankung einstellen, den Alltag      lichen Aufgaben zu scheitern. Sie leiden darunter, stän-
     neu organisieren und Vorsorge für die Zukunft treffen.       dig kritisiert und korrigiert zu werden. Je informierter
                                                                  Angehörige, Nachbarn und Freunde sind, umso leichter
                                                                  fällt es ihnen, auf Erkrankte zuzugehen und richtig zu
     2 Wer kann eine Demenz-Diagnose stellen?
                                                                  reagieren – mit Verständnis und Geduld und der Bereit-
     Erste Anlaufstelle beim Verdacht auf eine Demenz sollte      schaft, Defizite einfühlsam auszugleichen. So erleich-
     die hausärztliche Praxis sein. Hausarzt oder Hausärztin      tern sie es Menschen mit Demenz, trotz und mit ihrer
     kennen ihre Patienten meist schon länger und können          Erkrankung möglichst lange am Leben teilzuhaben.
     manches aus der Krankheits- und Lebensgeschichte
     ableiten. Eine differenzierte Diagnose können erfahre-
     ne Ärzte bzw. Fachärzte für Neurologie und Psychiatrie       7 W
                                                                     ie kann ich mich über Demenz
     stellen. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, eine Ge-      informieren?
     dächtnissprechstunde oder Memory-Klinik aufzusuchen.         Einen guten Einstieg bietet z. B. ein
     Dort arbeiten Fachleute verschiedener Berufsgruppen          Demenz Partner Kurs, der von vielen
     zusammen, die sich mit Frühdiagnostik, Therapie und          Einrichtungen angeboten wird. Jeder kann Demenz
     Beratung von Demenz-Patienten gut auskennen.                 Partner werden – egal, ob man einen Menschen mit De-
                                                                  menz persönlich kennt oder sich nur grundsätzlich in-
     3 W ie geht es nach einer Demenz-Diagnose weiter?           formieren möchte. Demenz Partner wissen mehr über
     Gewissheit erschüttert die Lebensplanung – sie ist aber      die Erkrankung und was sie für die Betroffenen und ihre
     auch eine Chance. Wichtig ist jetzt, zu überlegen, wie       Familien bedeutet. Und sie wissen besser, wie man Be-
     das Leben mit der Krankheit gestaltet werden kann.           troffene unterstützen kann. Auf www.demenz-partner.
     Unterstützung geben die Fachleute einer Demenzbera-          de finden Sie einen Kurs in Ihrer Nähe. Die Broschüren
     tungsstelle oder des Pflegestützpunktes vor Ort. Auch        der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e.V. |
     die Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e.V. |          Selbsthilfe Demenz informieren über viele Einzelthe-
     Selbsthilfe Demenz bietet eine kostenlose telefonische       men. Sie sind zumeist kostenlos erhältlich (s. Kasten).

20   |   BEGEGNUNG, WOHNEN, PFLEGE IM KREIS TUTTLINGEN
BERATUNG UND INFORMATION

DEMENZHAUS: Alzheimer oder Demenz –
Gibt es da einen Unterschied?

                     DEMENZ
                                   Andere Demenzformen, z.B.
                                                                           Die Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e.V. | Selbst-
                                                                           hilfe Demenz ist als Selbsthilfe-Verband die zentrale Anlauf-
                                   Vaskuläre Demenz
                                                                           stelle zum Thema Demenz in Baden-Württemberg.
       Alzheimer                                                           Angehörige, Betroffene, Fachkräfte und Interessierte finden
        Demenz                     Lewy-Körperchen-Demenz                  ein großes Angebot an zumeist kostenlosem Infomaterial
                                                                           und mit dem InfoPortal Demenz eine umfangreiche Web-
                                    FTD
        ca. 60 - 70%
                                    Frontotemporale Demenz
                                                                           site. Das Beratungsangebot ist ebenfalls kostenlos und auf
      aller Demenzen                                                       Wunsch auch anonym.
                                   Sons ge Demenzformen
                                                                           Friedrichstraße 10 | 70174 Stuttgart
         Verschiedene Mischformen
                                                                           Infoportal Demenz
                                                                           www.alzheimer-bw.de
      Sekundäre Demenzen (Ursachen beheb-
      bar), z.B. Depression, Vitamin- und Hormon-                          Beratung
      mangel, Tumore oder Flüssigkeitsmangel                               Telefon: 07 11 / 24 84 96-63
                                                                           E-Mail: beratung@alzheimer-bw.de
© Alzheimer Gesellscha‚ Baden-Wür„emberg e.V. | Selbsthilfe Demenz
                                                                           Infomaterial zum Nachlesen, Herunterladen und Bestellen
Mit dem Oberbegriff Demenz bezeichnet man unter-
schiedliche Erkrankungen des Gehirns. Die Alzheimer                        www.alzheimer-bw.de/infoservice
Demenz ist die häufigste Form einer Demenz.

Infomaterial für Angehörige und Betroffene
Bei der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg er-
halten Sie vielseitiges Infomaterial z.B. zum Krankheits-
verlauf, zur Alltagsbewältigung und darüber hinaus zu
vielen Spezialfragen. Eine kleine Auswahl:

                                      Broschüre
                                      »Begleiten ins Anderland«
                                      Anschauliche Broschüre für Angehörige
                                      von Menschen mit Demenz,
                                      96 Seiten.
                                      Für Leser der Broschüre „Begegnung, Wohnen,
                                      Pflege im Kreis Tuttlingen“ zum Sonderpreis
                                      von 1 Euro zzgl. Versandkosten
                                      (bitte Stichwort „Pflegeführer“ angeben).

                                      Broschüre                                     Broschürenreihe »Ich lebe mit einer Demenz«
                                      »Ich will nach Hause –                        Die Reihe richtet sich direkt an Menschen mit beginnender Demenz und
                                      Vom Hin- und Weglaufen«                       greift zentrale Fragen auf. Bisher sind erschienen:
                                      Ein kostenloser Ratgeber                      •	Aktiv und dabei bleiben
                                      für Angehörige.                                                                  •	Schwerbehinderung und
                                                                                    •	Diagnose Demenz! Was nun?
                                      Mit Personenbeschreibungsbogen                                                      Schwerbehindertenausweis
                                                                                    •	Autofahren und Demenz
                                                                                                                       •	Vorausschauen und planen
                                                                                    •	Den Alltag erleichtern

                                                                                    Das gesamte Angebot finden Sie im Internet unter
                                                                                    www.alzheimer-bw.de/infoservice/infomaterial-bestellen.
                                                                                    Gerne senden wir Ihnen eine Broschürenübersicht zu.

                                                                                               BEGEGNUNG, WOHNEN, PFLEGE IM KREIS TUTTLINGEN           |   21
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