GBZ-Infobrief 32 | Juni 2022 - Grund-Bildungs-Zentrum Berlin
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Anzeigeprobleme? Besuchen Sie hier die Webversion. GBZ-Infobrief 32 | Juni 2022 Liebe Leserinnen und Leser, in unserem aktuellen Infobrief erwarten Sie auch in der heißen Zeit frische Informationen zu Berliner Projekten und Lernorten in der Grundbildung, Partnern zur möglichen Fördermittelakquise und einem neuen Social-Media-Testballon des GBZ. Nicht zu vergessen: Auch die Kolumne mit dem Geißeltierchen und eine Rezension sind wieder mit dabei. Werfen Sie einen Blick hinein! Ihr Team des Grund-Bildungs-Zentrums Berlin Die Themen des aktuellen Infobriefes 1o steps outside Ein neues EU-gefördertes Projekt an der VHS Pankow Gastbeitrag von Anke Reule, Projektleiterin Wie Lerner-Expertin Tina die Sozialen Medien erobert Ein Erfahrungsbericht aus unserer Öffentlichkeitsarbeit „Hoffnung und Musik“ Kolumne von Lerner-Expertin Key
Zwischen Eifer und Scheu – über Freundschaft und den Mut, Lesen und Schreiben zu lernen Rezension zum Roman „Geheimsache! WortMUT“ von Sonja Sternitzke Nach zwölf Jahren Stillsitzen Gastbeitrag von Lina S., 19 Jahre, über ihr Praktikum bei Lesen und Schreiben e.V. Fördermittel – Warum sollten Sie sich das genauer anschauen? Gastbeitrag von Sarah Duttenhöfer, Fördermittelexpertin und EU-Projektmanagerin Termine und Ankündigungen Sensibilisierungsschulungen, Komm-Café und Erzieher:innen-Fortbildung 1o steps outside Die VHS Pankow ist nach Abschluss des Projekts RESET - Building Resilience in Basic Education erneut an einem von der EU-geförderten Projekt beteiligt. Gastbeitrag von Anke Reule, Projektleiterin Zusammen mit dem bekannten Partner Orient Express – Frauenbildungsinitiative aus Wien – und Terra Concordia – Betreiber der Plattform mundraub.org – widmet sich die VHS Pankow der Frage, wie im Grundbildungs- und Alphabetisierungsbereich Wohlbefinden, Gesundheit und Resilienz durch naturgestützte Angebote gefördert werden können. Nach gut anderthalb Jahren Projektlaufzeit soll dabei ein Handbuch „1o steps outside“ entstanden sein, welches neben Hintergrundinformationen zehn konkrete Vorschläge für Kurs- und Unterrichtsaktivitäten enthält. Außerdem wird ein Tutorial zur mundraub-App für den eigenständigen Gebrauch erstellt. Weitere Projektinformationen finden Sie auf der Seite der VHS. In der ersten Projektphase werden Informationen und Erfahrungen zusammengetragen – so fand am 01. und 02. Juni ein fachlicher Austausch statt, auf welchem Expertinnen aus dem Bereich naturgestützter Angebote und aus dem Grund- und Alphabetisierungsbereich zusammenkamen, um sich über Potentiale, Ansätze und Herausforderungen auszutauschen. Eine Mundraub-Tour gab erste Einblicke in praktische Umsetzungsmöglichkeiten. Aktuell werden Kursleitende und Lernende nach Ihren Interessen und Erfahrungen zu outdoor-Aktivitäten und digitalem Nutzungsverhalten befragt. Aufbauend auf den so gewonnenen Erkenntnissen werden anschließend nutzerorientierte Vorschläge zusammengetragen. Ansprechpartnerinnen: Anke Reule, Projektleiterin Diana Stuckatz, Programmbereichsleiterin für Grundbildung E-Mail: 10steps@vhspankow.de Telefon: 030 90295 1703 Auf Mundraub-Tour, Foto: Diana Stuckatz Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
Wie Lerner-Expertin Tina die Sozialen Medien erobert Ein Erfahrungsbericht aus unserer Öffentlichkeitsarbeit Mitte März 2022 starteten wir ein Experiment: Lerner-Expertin Tina Fidan nimmt mit dem Handy kurze Videos von sich auf und berichtet aus ihrem Alltag, mit und ohne Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. Seitdem veröffentlichen wir ein- bis zweimal wöchentlich Reels auf Instagram – und sind erstaunt über die Reichweiten von „Tinas Woche“! Tina ist herzlich, auf ihre Berliner Art sehr charmant und schonungslos ehrlich, auch zu sich selbst. In unserem neuen Format „Tinas Woche“ macht sie sich Gedanken zu Corona, über die Zeitumstellung und Hamsterkäufe, berichtet von ihrer ehrenamtlichen Arbeit als Lern-Botschafterin oder auch einfach mal von einem neuen Backrezept, das sie ausprobiert hat. Immer wieder beschreibt sie dabei, wie es ist, wenn man als erwachsener Mensch nicht ganz so geübt ist im Lesen und Schreiben – aus eigener Erfahrung, nebenbei und ungefiltert. Zahlen bitte! Steigerungen von 2.700 % Seither ist in der Statistik unseres Instagram-Kanals nichts mehr, wie es mal war. Mit unseren 300+ Followern, rund 120 Ansichten und ca. 20 Likes pro Beitrag sind wir wohl ein ‚normaler‘ Kanal aus der Bildungslandschaft. Die Kurzvideos von Tina schossen allerdings durch die Decke, sie werden durchschnittlich etwa 1.000 Mal angeschaut! Plötzlich erreichten wir in einem Monat knapp 6.000 Nutzer:innen von Instagram, 1.693 % mehr als sonst. Noch spannender: Knapp 5.000 dieser Nutzer:innen waren sogenannte Nicht- Follower. Insgesamt haben wir allein bis Ende März damit 2.747 % mehr Menschen erreicht, die höchstwahrscheinlich noch nicht mit dem Thema Grundbildung und Alphabetisierung in Berührung gekommen
waren (mehr als die Hälfte von ihnen im Altersbereich zwischen 25 und 44 Jahren). Fazit: Vielversprechend! Bisher haben wir etwas über 10 dieser Kurzvideos von Tina produziert. Dazu braucht man kein Geld, jedoch Zeit, etwas Erfahrung im Videoschnitt und v. a. jemanden, der sich mutig vor die Kamera stellt und etwas zu erzählen hat. Danke, danke, danke Tina! Dennoch wird es trotz der starken Zahlen noch Zeit brauchen, bis sich „Tinas Woche“ vom Experiment zur Instanz entwickelt: Zwar stiegen auf unserem Instagram-Kanal die Interaktionen um 17 % (also Kommentare, Likes und Shares), aber ein direkter Kontakt ist noch nicht entstanden. Schön wäre es doch, wenn Tina mit ihren Videos Menschen bewegen kann, Nachfragen zu stellen, beim Grund- Bildungs-Zentrum anzurufen oder eines der vielen Lern- und Beratungsangebote wahrzunehmen. Darum: Wir bleiben dran! Wenn Sie jetzt neugierig geworden sind, können Sie uns auf Instagram folgen oder alle bisherigen Folgen von „Tinas Woche“ in dieser Playlist auf YouTube anschauen. Kolumne Hoffnung und Musik von Lerner-Expertin Key
rezensiert Zwischen Eifer und Scheu – über Freundschaft und den Mut, Lesen und Schreiben zu lernen Rezension zum Roman „Geheimsache! WortMUT“ von Sonja Sternitzke, erschienen 2021 im Mönnig-Verlag, Iserlohn Der Roman „Geheimsache! WortMUT“ ist etwas Besonderes, weil er mit dem Protagonisten Clemens Bischof in die Gedanken eines gering literalisierten Erwachsenen eintaucht. Noch einmal umziehen? Das käme Clemens nicht mehr in den Sinn. Nach dem Tod seiner Frau findet er Trost in Vertrautem und Gewohntem. Bloß nicht auffallen, so lautet Clemens Devise. Diese Sorge plagt ihn umso mehr als die 84-jährige lebenslustige Margarethe Berggruen nebenan einzieht. Plötzlich gerät alles durcheinander: Clemens geordneter Alltag, seine Gedanken-, seine Gefühlswelt. Die Angst, als funktionaler Analphabet erkannt zu werden, hält ihn immer wieder zurück. Doch während Clemens noch hin- und hergerissen ist, hat Margarethe schon längst beschlossen, ihm zu neuem Glück zu verhelfen. Zögerlich öffnet er sich, macht sich gleichzeitig aber auch verletzlich … Clemens und Margarethe: Betroffener und Vertrauensperson Auf etwa 220 Seiten tauchen die Leser:innen abwechselnd in die Gedankenwelt von Clemens und Margarethe ein. Dabei wachsen einem beide Protagonisten schnell ans Herz. Oft ist man selbst zwiegespalten zwischen Margarethes gut gemeintem Eifer und Clemens nachvollziehbarer Scheu. Autorin Sonja Sternitzke gelingt es auf unterhaltsame und mitunter auch spannende Weise, die Entwicklung von Freundschaft und wachsendem Mut nachzuzeichnen. Gleichzeitig zeigt sie, wie wichtig vertrauensvolle Beziehungen für Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten sind und wie die Ansprache und Motivation funktionieren kann: mit dem richtigen Maß an Behutsamkeit und Hartnäckigkeit. Clemens als Betroffenen begegnet die Autorin mit Respekt und räumt mit Vorurteilen eines unintelligenten, gesellschaftlich abgehängten Menschen auf. Nicht zuletzt bringt sie dabei mehrmals Zahlen und Fakten zum Thema unter. Mehr Aufklärung in der Romanwelt Mit „Geheimsache! WortMUT“ trägt Sonja Sternitzke ein Stück zur Aufklärung über geringe Literalität bei. So schafft sie auch in der Romanwelt mehr Bewusstsein für das Thema. Daneben macht sie Lust auf Sprache dank plattdeutschen Passagen, auf das beschauliche Iserlohn im Sauerland und auf frischgemahlenen Kaffee. Klare Leseempfehlung! Wer noch mehr zum Buch und der Autorin erfahren Autorin Sonja Sternitzke, Foto:
möchte, findet Informationen und Zusatzmaterial auf Marius Sternitzke diesem Blog. Nach zwölf Jahren Stillsitzen Gastbeitrag von Lina S., 19 Jahre, über ihr Praktikum bei Lesen und Schreiben e.V. Vor vier Wochen begann meine Zeit als Praktikantin im Verein „Lesen und Schreiben e.V.“ vor allem mit Aufregung, da es immer besonders spannend ist, wenn man zu einer bereits bestehenden Gruppe von Menschen dazukommt. Doch schnell stellte ich eine Sache fest. Eventuelle Sorgen darüber, wie mich die Lernenden aufnehmen würden und ob bzw. wie ich ins Team des Vereins passe, waren komplett unbegründet. Ich wurde direkt sehr offen und herzlich empfangen und vom ersten Tag an begleite ich nun den Unterricht. Meine Aufgaben dabei sind vielfältig, sie reichen von der direkten Unterrichtsbegleitung und - unterstützung über individuelle Hilfestellung für Lernende in der Selbstlernzeit bis hin zum Lesetraining mit einzelnen Teilnehmern. Doch nicht nur mein Einsatzbereich ist sehr interessant, auch die Gruppe der Lernenden selbst ist vielfältig, da hier viele verschiedene Kulturen zusammentreffen. Ich sehe das als eine wichtige Bereicherung für mich, da man neben dem Unterricht mit der Gruppe über verschiedenste Themen ins Gespräch kommt und auf diese Weise neue Sichtweisen kennenlernen kann. Nach zwölf Jahren Stillsitzen und zuhören in der Schule war es zunächst eine Umstellung für mich, nun selbst Hilfestellung beim Lernen für andere zu geben, doch die Atmosphäre im Verein machte es mir leicht, mich schnell einzugewöhnen. Ich bin dankbar für die Freundlichkeit, die interessanten Gespräche, die Möglichkeit zu helfen und natürlich auch für das leckere Frühstück ;). Foto: Lesen und Schreiben e.V. Foto: Sarah Duttenhöfer, emcra GmbH Fördermittel – Warum sollten Sie sich das
genauer anschauen? Gastbeitrag von Sarah Duttenhöfer, Fördermittelexpertin und EU-Projektmanagerin In unserem Alltag sehen wir sie überall: Logos von Förderprogrammen. Ob an neu angelegten Fahrradwegen, auf Webseiten sozialer Einrichtungen oder am Gebäude unserer Lieblingskultureinrichtung. Fördermittel werden in den unterschiedlichsten Bereichen genutzt, um Projekte zu verwirklichen und leisten so einen Beitrag in unserer Gesellschaft. Das ist eine großartige Möglichkeit für uns alle, die es zu nutzen gilt! Wir ermutigen Sie deshalb, sich an das Thema Fördermittel heranzutrauen. Denn Fördermittel bieten Ihnen, den Menschen, mit denen Sie arbeiten und für die Sie arbeiten viele Chancen. Unsere langjährige Erfahrung zeigt, dass bereits der erste Förderantrag bei guter Vorbereitung ein Erfolg werden kann! Was müssen Sie beachten? Wichtig ist, dass Sie eine gute Projektidee haben. Dann müssen Sie für Ihre Idee das passende Förderprogramm bzw. eine Stiftung finden. Dabei hilft Ihnen ein gutes Netzwerk, Datenbanken wie die Fördermitteldatenbank des Bundes oder Newsletter, z. B. der ESF+-Newsletter des Bundes. Beim Antragschreiben gilt: Schreiben Sie klar und verständlich – begeistern Sie Ihr Gegenüber von Ihrer Idee. Wir bei emcra sind Expert:innen für Fördermittel und teilen unser Wissen gerne in unserem kostenfreien Newsletter „emcra Fördertipp“. Noch ein Tipp: Die Stiftung Deutsches Hilfswerk unterstützt soziale Projekte in ganz Deutschland. Vom 01. bis 15. Juli können Anträge gestellt werden. Vielleicht etwas für Sie? Kontakt Sarah Duttenhöfer emcra GmbH – Co-shaping Europe 030 3180 1330 info@emcra.eu www.emcra.eu Termine und Ankündigungen Kostenfreie Sensibilisierungsschulungen Montag, der 27.06.2022 von 13:00–16:30 Uhr (Präsenz) Dienstag, der 30.08.2022 von 09:30–13:00 Uhr (Präsenz) Freitag, der 23.09.2022 von 09:30–13:00 Uhr (Präsenz) Weitere Infos hier: https://grundbildung-berlin.de/schulungen/ Anmeldungen bitte an b.helbig@grundbildung-berlin.de
Komm-Café im GBZ Mittwoch, der 03.08.2022 von 15:30–17:00 Uhr Komm-Café auf Reisen Mittwoch, der 29.06.2022 Komm-Café auf Reisen in Reinickendorf Mittwoch, der 17.08.2022 Komm-Café auf Reisen in Lichtenberg Mittwoch, der 05.09.2022 Komm-Café auf Reisen in Pankow Für Informationen zum Komm-Café auf Reisen melde dich bei Björn: 030 587 68 46 36 Komm-Café Einfach Gesund Mittwoch, der 06.07.2022 von 14:00–17:00 Uhr im MGH Gneisenaustraße: Gespräche, Speis und Trank rund um das Thema „Gesunde Ernährung“ Für die nächsten Termine und kurzfristige Änderungen schau auch auf unsere Internetseite: https://grundbildung-berlin.de/komm-cafe/ Veranstaltung für Erzieher:innen Kommunikation mit Familien niedrigschwellig und bedarfsgerecht gestalten eine Kooperation von BITS 21 und Lesen und Schreiben e.V. Zielgruppe: (Sozial)pädagogische Fachkräfte der frühkindlichen Bildung in Kitas und Bibliotheken mit Wohnsitz und Arbeitsort Berlin Termin: 29.–30.08.22, kostenfrei Weitere Informationen und Anmeldung hier. Sie möchten unseren Infobrief weiterempfehlen? Gern! Nutzen Sie einfach diesen Anmeldelink. Vielen Dank! Impressum: Grund-Bildungs-Zentrum Berlin Paretzer Straße 1 10713 Berlin www.grundbildung-berlin.de info@grundbildung-berlin.de Alle veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältigen Recherchen. Für Inhalte externer Internetseiten kann keine Haftung übernommen werden. Bildnachweis: eigene oder lizenzfreie Bilder, sofern nicht anders angegeben Ältere Ausgaben des Infobriefes finden Sie in unserem Archiv.
Sie können auch lesen