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Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020 - 80 Das Thema EU-Kommission will Kreditvergabe für Bürger und Unternehmen erleichtern Die EU-Kommission hat heute ein Bankenpaket vorgelegt, das die Kredit‐ vergabe an private Haushalte und Unternehmen in der Corona-Krise erleichtern soll. Einer der Vorschläge besteht darin, einige Regeln für die Kreditinstitute vorübergehend zu lockern. Wird das Paket vollständig umgesetzt, könnte es dieses Jahr nach Schätzungen Brüssels bis zu 450 Milli‐ arden Euro zusätzlicher Darlehen ermöglichen. "Wir unterstützen Haushalte und Firmen so sehr wir können, um die wirtschaftlichen Folgen des Corona‐ virus zu bewältigen", erklärte Kommissions-Vizepräsident Valdis Dombrovskis. "Die Bankenbranche kann dazu viel beitragen. Wir nutzen alle Spielräume in den EU-Bankenregeln und schlagen gezielte gesetzliche Änderungen vor, um den Hahn flüssiger Mittel offen zu halten. So können Haushalte und Unter‐ nehmen die Finanzierung bekommen, die sie brauchen." Wie der Kommissi‐ onsmitteilung zu entnehmen ist, sieht das Paket eine "Interpretation" zu den EU-Regeln für Buchhaltung und Vorsorge vor und darüber hinaus eine vorübergehende Ergänzung der EU-Bankenregeln. Nach der Finanzkrise hätten diese dafür gesorgt, dass die Banken heute auf Schocks besser vorbe‐ reitet seien, erklärte die Kommission. Nun soll die Anwendung bestimmter Vorgaben zur Berechnung des Kapitals der Banken verschoben und somit mehr Spielraum für die Kreditvergabe gewonnen werden. In der "Interpreta‐ tions"-Hilfe folgt die EU-Kommission der flexiblen Auslegung von buchhalteri‐ schen Regeln durch Institutionen wie etwa dem Basler Ausschuss, der europäi‐ schen Bankenaufsichtsbehörde EBA und der Europäischen Zentralbank (EZB), so beispielsweise bei der Bewertung von Darlehen, die zeitweise nicht bedient werden. Die EU-Kommission appelliert zudem an die Geldhäuser, keine Dividenden auszuschütten und bei Boni zurückhaltend zu sein. [handelsblatt.com] [ec.europa.eu] [derstandard.de] [fr.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Meldungen EZB: Deutlicher Anstieg der Kreditnachfrage Durch die Corona-Krise ist im ersten Quartal insbesondere die Nachfrage nach kurzfristigen Krediten deutlich gestiegen. Das teilte die Europäische Zentralbank (EZB) heute mit. Ausschlaggebend sei der erhöhte Liquiditäts‐ bedarf der Unternehmen. Abgenommen habe dagegen der längerfristige Finanzierungsbedarf für Investitionen und Übernahmen. Auch die Nachfrage nach Hausbaukrediten und Verbraucherkrediten sei geringer ausgefallen. Für das zweite Quartal rechnen die befragten Kreditinstitute der EZB zufolge mit einem zunehmenden Bedarf nach Unternehmenskrediten und einem Rückgang bei Hausbau- und Verbraucherkrediten. [boerse-online.de] Comdirect versechsfacht Quartalsgewinn und erhöht Prognose Die Commerzbank-Tochter Comdirect hat von den Turbulenzen an den Finanz‐ märkten profitiert. "Unsere Kunden haben im ersten Quartal 2020 so viel gehandelt wie nie zuvor", erklärte Vorstandschefin Frauke Hegemann zu den heute veröffentlichten Zahlen. Im ersten Quartal versechsfachte die Onlinebank ihren Gewinn vor Steuern im fortgeführten Geschäft auf 77,9 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (12,5 Millionen Euro). Nach Steuern blieb ein Gewinn von 55,9 Millionen Euro (Vorjahresquartal 10,3 Millionen Euro). Für 2020 erwartet Comdirect nun ein Ergebnis vor Steuern von 130 bis 150 Millionen Euro statt der bislang angepeilten 100 bis 120 Millionen Euro. [4investors.de] Deutlicher Gewinnrückgang für HSBC Die größte europäische Bank HSBC hat infolge der Corona-Krise im ersten Quartal einen Gewinneinbruch um fast die Hälfte zum Vorjahr auf 3,2 Milli‐ arden Dollar (2,95 Milliarden Euro) verbucht. Das teilte das Geldhaus heute mit. Als Gründe wurden eine deutlich höhere Risikovorsorge für ausfallge‐ Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief fährdete Kredite sowie gesunkene Erträge genannt. Von Januar bis März erhöhte das Institut die Risikovorsorge um 2,4 Milliarden Dollar auf 3 Milli‐ arden Dollar. [wiwo.de] UBS steigert Quartalsgewinn kräftig Die Schweizer Großbank UBS hat ihren Nettogewinn im ersten Vierteljahr um 40 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar (1,5 Milliarden Euro) erhöht. Dies teilte das Geldhaus heute mit. Die Erträge stiegen im Vergleich zum Vorjahr um fast 10 Prozent auf 7,9 Milliarden Dollar. Das Geschäftsvolumen habe in der Corona- Krise bedingt durch mehr Kundenaktivitäten deutlich zugenommen. Allerdings rechnet das Institut als Folge der Pandemie mit Druck auf seine Erträge. "Die gesunkenen Vermögenspreise werden unseren Ertrag aus wiederkehrenden Gebühren beeinträchtigen", hieß es. Das Kreditgeschäft bereitet der UBS- Führung im Vergleich zu konkurrierenden Banken weniger Sorgen. Das geringere Geschäft vieler Firmen und die zunehmende Arbeitslosigkeit dürften die Wertberichtigungen für Kreditrisiken in der Branche in die Höhe treiben. Der Großteil des UBS-Kreditgeschäfts konzentriere sich auf die Vermö‐ gensverwaltung für reiche Kunden und habe eine hohe Qualität. [nzz.ch] Wirecard-Sonderprüfung lässt Fragen offen Der Zahlungsdienstleister Wirecard sieht eigenen Angaben zufolge keinen Korrekturbedarf in seinen Bilanzen. Dies sei die Schlussfolgerung des Unter‐ nehmens aus dem Bericht zur Sonderprüfung durch die Wirtschaftsprüfungs‐ gesellschaft KPMG für die Geschäftsjahre 2016 bis 2018. Wirecard-Chef Markus Braun hält den Zahlungsdienstleister von den Manipulationsvorwürfen für entlastet. Allerdings heißt es im Bericht, dass wesentliche Unterlagen nicht zur Verfügung standen, hauptsächlich zum Geschäft mit Drittfirmen, die Zahlungen im Auftrag von Wirecard abwickeln. Die Prüfer hätten nicht feststellen können, ob bestimmte Buchungen auf realen Umsätzen basierten. Insofern habe ein "Untersuchungshemmnis" vorgelegen, hieß es in dem Bericht. Genannt wurden Zahlungen auf Treuhänderkonten in Höhe von einer Milliarde Euro, bei denen nicht ersichtlich gewesen sei, ob sie tatsächlich von Geschäftspartnern des Zahlungsdienstleisters stammten. Nachdem Wirecard heute erklärte, dass die Termine für die Veröffentlichung der Jahresbilanz Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief 2019 und die Jahreshauptversammlung am 30. April nicht einzuhalten seien, brach der Aktienkurs im frühen Handel um bis zu 20 Prozent ein. [handelsblatt.com] Banco Santander wegen Corona-Krise mit Gewinneinbruch Der Gewinn des spanischen Geldhauses Banco Santander ist im ersten Quartal verglichen mit dem Vorjahresquartal um 82 Prozent auf 331 Millionen Euro eingebrochen. Das Institut habe seine Rückstellungen deutlich erhöht, um für Ausfälle von Kreditrückzahlungen im Zuge der Corona-Krise gewappnet zu sein, hieß es in dem heute veröffentlichten Quartalsbericht der Großbank. In den ersten drei Monaten seien in diesem Zusammenhang 1,6 Milliarden Euro zurückgestellt worden. Die gesamte Risikovorsorge habe 3,9 Milliarden Euro betragen. Ohne Sonderfaktoren stieg der Gewinn etwas stärker als die Markterwartungen um 1 Prozent auf 1,98 Milliarden Euro. [cash.ch] Ifo: Konjunktur kurzfristig um 16 Prozent eingebrochen Die deutsche Wirtschaft ist während des Lockdowns nach Einschätzung des Ifo Instituts um 16 Prozent eingebrochen. Damit dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) bereits im ersten Vierteljahr um 1,9 Prozent gesunken sein und im zweiten um 12,2 Prozent zurückgehen, sagte Timo Wollmershäuser, Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen, heute voraus. "Zurück zum Zustand vor Corona sind wir erst Ende 2021", schätzt der Ökonom. [de.reuters.com] Geringere Bearbeitungsentgelte für Corona-Kredite in Österreich Österreichs Geldhäuser sollen ihre Bearbeitungsentgelte für die in der Corona-Krise ausgegebenen Kredite reduzieren. Wie Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck heute mitteilte, wurde mit den Großbanken des Landes eine Reduzierung der Entgelte auf maximal 0,5 bis 0,8 Prozent vereinbart. Zuvor hätten die Institute bis zu 2,5 Prozent verlangt. "Diese Range Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief ist angemessen. Es geht nicht an, hier übertriebene Gebühren zu verlangen", sagte Schramböck. An den Gesprächen seien die Institute Erste Group, Raiff‐ eisen und Bank Austria beteiligt gewesen. [de.reuters.com] Die Köpfe EZB-Direktor Panetta: Kein erhöhtes Infektionsrisiko durch Banknoten Die EZB sieht kein erhöhtes Ansteckungsrisiko durch das neuartige Corona‐ virus bei Verwendung von Euro-Bargeld. Die Ergebnisse von Laboren, mit denen die Notenbank zusammenarbeite, ließen den Schluss zu, "dass auf Oberflächen wie etwa Plastik in den ersten Stunden 10 bis 100 Mal so viele Viren überleben wie auf unseren Banknoten", schrieb EZB-Direktor Fabio Panetta in einem Gastbeitrag, der heute in mehreren europäischen Zeitungen erschien, darunter in der "Frankfurter Allgemeine Zeitung". "Im Vergleich zu anderen Oberflächen, mit denen die Menschen tagtäglich in Berührung kommen, geht von Banknoten insgesamt kein erhöhtes Infektionsrisiko aus", erklärte Panetta. Auch die Deutsche Bundesbank hatte dies kürzlich festge‐ stellt. [finanznachrichten.de] [faz.net] Asmussen: Finanzsystem kann mit der Corona-Krise umgehen Der Geschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirt‐ schaft (GDV), Jörg Asmussen, hält das Finanzsystem für die Virus-Pandemie besser gewappnet, als es für die damalige Finanzkrise vorbereitet war. "In dieser Situation, wo die Geldpolitik weniger Möglichkeiten hat als 2008/2009, liegt die Hauptlast auf der Fiskalpolitik. Das sehen wir in Deutschland wie in allen anderen Staaten, die von dieser Krise betroffen sind", sagte er heute gegenüber Medien. Deutschland habe jahrelang einen ausgeglichenen Haushalt gehabt und nun erheblichen Handlungsspielraum. Das "gibt uns heute auch die finanziellen Möglichkeiten, in dieser Krise so groß zu Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief reagieren“, erklärte Asmussen. Schwellen- und Entwicklungsländer müssten sich aber auf eine "riesige Welle" an Auswirkungen des Coronavirus auf Gesundheit und Wirtschaft einstellen. [oldenburger-onlinezeitung.de] [de.investing.com] BoJ-Chef Kuroda warnt vor weltweitem Corona-Schaden Der Chef der japanischen Notenbank Bank of Japan (BoJ), Haruhiko Kuroda, hat vor Schäden durch die Corona-Pandemie an der Weltwirtschaft und am japanischen Bankensektor gewarnt. Die Weltwirtschaft verschlechtere sich während der Ausbreitung des Virus drastisch, sagte Kuroda heute vor dem Parlament. Falls es in Japan und auch in Übersee länger dauere, das Virus einzudämmen, drohe weiterer Schaden. So könnten Kuroda zufolge etwa die Kreditkosten der Finanzinstitute in die Höhe schießen. Die BoJ werde eng mit der japanischen Bankenregulierung zusammenarbeiten, um vor dem Risiko einer Finanzkrise zu schützen. Die Notenbank hat heute den Umfang ihrer Anleihekäufe erhöht, um die japanische Wirtschaft anzukurbeln, berichteten Medien. Den Zinssatz ließen die Währungshüter unangetastet. [nytimes.com] [cash.ch] Der Tweet des Tages Bargeld für 12 Millionen Menschen: Die @bundesbank baut in Dortmund einen riesigen #Geldspeicher. Er soll fünf Filialen in Nordrhein-Westfalen ersetzen. Von hier aus werden 200 Mitarbeiter künftig Geschäftsbanken und Handel mit #Bargeld versorgen. [twitter.com] Am Vortag meistgeklickt Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Blinzeln bremst Dauerredner Ob Kunde oder Kollege: Wenn jemand mit vielen Worten wenig sagt oder immer wieder das Gleiche, kostet das Zeit und Nerven. Doch damit ist jetzt Schluss. Forscher vom Max-Planck-Institut für Psycholinguistik haben ein einfaches Mittel gegen Endlosschwätzer gefunden: Blinzeln. Einer Studie zufolge vermittelt langes Blinzeln dem Gegenüber, dass Sie genügend Infor‐ mationen vernommen haben. Wenn Sie mehrere Fragen kurz hintereinander stellen, können Sie Dauerredner ebenfalls bremsen. Wie Sie Quasselstrippen noch elegant zum Schweigen bringen können, lesen Sie hier: [impulse.de] Was morgen wichtig wird In Berlin veröffentlicht das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sein Konjunkturbarometer. – Wirtschaftsminister Peter Altmaier stellt die Frühjahrsprojektion der Bundesregierung vor. – In Wiesbaden gibt das Statis‐ tische Bundesamt eine erste Schätzung zur Inflationsrate im April 2020 bekannt. – In Frankfurt präsentieren die Deutsche Bank und die DWS Group ihre Quartalszahlen, außerdem die Deutsche Börse in Eschborn. Die Deutsche Bank nennt Details zu den bereits kürzlich veröffentlichten Zahlen. In Karlsruhe zieht die L-Bank Bilanz zum vergangen Jahr. – In London veröffent‐ lichen die britischen Banken Barclays und Standard Chartered ihre Zahlen für das erste Quartal 2020, in Stockholm die Nordea Bank und die Skandinaviska Enskilda Banken (SEB) sowie die CME Group in Chicago. – In Washington entscheidet die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) über Leitzins und Maßnahmen in der Corona-Krise. Der Nachschlag Rätsel: Treffen sich zwei Mathematikerinnen Abwechslung tut gut. Wie wäre es zwischendurch mit einem Rätsel der Mathe‐ matik? Zwei Mathematikerinnen treffen sich zufällig und plaudern über das Alter ihrer Kinder. Die Ausgangssituation: Die Kinder von Mathematikerin A Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief sind in Summe 15 Jahre alt, ihr Produkt ergibt die Hausnummer des Hauses hinter Mathematikerin B. Zwillinge hat sie keine. Mathematikerin B weiß nun, wie alt die Kinder sind. Sie auch? Lesen Sie hier, ob Ihre Lösung stimmt: [spiegel.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 8/8 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
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