Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020 87 - Das Thema Bundesregierung will Fragen der EU-Kommission zu Karlsruher Urteil beantworten ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020 - 87 Das Thema Bundesregierung will Fragen der EU-Kommission zu Karlsruher Urteil beantworten Die Debatte um das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu den Anleihe‐ käufen der Europäischen Zentralbank (EZB) hält an. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte heute in Berlin, es gelte nach wie vor, dass der Europä‐ ische Gerichtshof (EuGH) der sogenannte Hüter der Europäischen Verträge sei. "Das hat auch das Verfassungsgericht nach unserer Auffassung nicht angezweifelt", betonte Seibert. Karlsruhe habe nur angemahnt, dass die EZB eine sorgfältige Abwägung bei den Anleihekäufen vornehmen und eine Begründung vorlegen solle. "Den grundsätzlichen Auslegungsvorrang des EuGH zweifelt nach unserer Analyse des Urteils das Bundesverfassungsgericht nicht an." Die Bundesregierung werde zudem alle Fragen der EU-Kommission zu diesem Thema beantworten. Es sei normal, dass die EU-Kommission dafür sorgen wolle, dass europäisches Recht von den EU-Nationalstaaten korrekt angewendet wird. Unterdessen unterstrich EZB-Direktorin Isabel Schnabel in einem Interview, dass die Zentralbank ihre Wertpapierkäufe fortsetzen werde. Dies geschehe im Einklang mit dem Mandat der EZB. Nur der Europäische Gerichtshof sei für die EZB und ihr Handeln zuständig. Dieser habe 2018 entschieden, dass das PSPP-Programm (Public Sector Purchase Programme) legal sei. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte zuvor bereits erklärt, dass die EZB nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts an ihrem Kurs festhalten werde. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte am Wochenende angekündigt, dass die EU-Kommission nach dem Karlsruher Urteil ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland prüfen wolle. Vergangene Woche hatte das Bundesverfassungsgericht den Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB als teilweise verfassungswidrig eingestuft und sich damit erstmals gegen ein Urteil des höchsten EU-Gerichts gestellt. Nach der Gerichtsentscheidung darf sich die Bundesbank künftig nur unter bestimmten Bedingungen an dem Kaufprogramm beteiligen. [uk.reuters.com] [euractiv.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 1/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [bloomberg.com] [deutschlandfunk.de] [handelsblatt.com] (bezahlpflichtig) Meldungen Deutsche Bank stärkt Eigenkapitalpuffer Die Deutsche Bank hat eine neue Nachranganleihe begeben. Wie das Institut heute mitteilte, wird die Emission der sogenannten Tier 2 Anleihe ein bench‐ markfähiges Volumen haben und die Gesamtkapitalquote der Bank erhöhen. Dies verbessere den Puffer gegenüber den regulatorischen Kapitalanforde‐ rungen. Darüber hinaus will das Geldhaus für 2 Milliarden Euro bestimmte, nicht bevorrechtigte vorrangige Euro-Anleihen zurückkaufen. [de.reuters.com] Commerzbank sagt Verkauf von mBank ab Die mBank in Polen bleibt Teil des Commerzbank-Konzerns. Wie die Commerzbank heute mitteilte, will der Mutterkonzern die Mehrheitsbetei‐ ligung von 69,3 Prozent an seiner Tochter behalten und den Verkaufsprozess beenden. Im Umfeld der Corona-Krise erscheine eine Transaktion zu attrak‐ tiven Bedingungen nicht erreichbar. Die Commerzbank werde ihre Strategie "Commerzbank 5.0" weiter konsequent vorantreiben. Die starke Eigenkapital‐ ausstattung der Bank sei dafür eine gute Ausgangsbasis. [finanzen.net] Hypoport hält an Jahresprognose fest Der Finanzdienstleister Hypoport hat nach deutlichen Zuwächsen im ersten Quartal die Prognose für 2020 bestätigt. Demnach solle der Umsatz im laufenden Jahr auf 400 Millionen bis 440 Millionen Euro zulegen, teilte das Unternehmen heute in Berlin mit. Das wäre ein Wachstum zwischen 19 und 31 Prozent. Beim Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) rechnet der Anbieter von Plattformen zur Vermittlungen von Krediten und Versicherungen mit einem Anstieg auf 35 Millionen bis 40 Millionen Euro (2019: 33 Millionen Euro). Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 2/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [finanzen.net] Umfrage: Schub für digitalen Zahlungsverkehr durch Corona-Krise Fast jeder fünfte Deutsche bleibt skeptisch gegenüber digitalen Formen von Bankgeschäften. In einer repräsentativen YouGov-Umfrage im Auftrag des Genossenschaftsverbandes gaben 18 Prozent der 2.031 Befragten an, dass sie grundsätzlich Online-Banking und mobile Formen wie kontaktloses Bezahlen nicht nutzen möchten. Dennoch erwartet der Verband, der Volks- und Raiffeisenbanken vertritt, im Zuge der jüngsten Entwicklungen dauerhaft Auftrieb für digitale Kanäle. Immerhin 13 Prozent der Befragten gaben an, sie nutzten Online-Banking jetzt mehr oder hätten dies vor. Beim kontaktlosen Bezahlen sagten dies 24 Prozent. [businessinsider.de] Kreditversicherer erwarten Insolvenzwelle Auf die Corona-Krise folgt nach Einschätzung des Kreditversicherers Euler Hermes eine tiefe Rezession und eine riesige Insolvenzwelle. Weltweit dürften die Insolvenzen in diesem Jahr um 20 Prozent steigen, heißt es in einer Analyse der Allianz-Tochter. Haupttreiber seien die USA mit einem Anstieg von 25 Prozent und Europa mit 19 Prozent mehr Insolvenzen. Für Deutschland erwartet Euler Hermes mindestens 10 Prozent mehr Insolvenzen gegenüber dem Vorjahr, ohne staatliche Maßnahmen noch wesentlich mehr. [cash-online.de] EZB: Weniger Einfluss des Euro-Kurses auf Inflation Der Einfluss des Euro-Wechselkurses auf die Inflation im Euroraum hat einer Erhebung der EZB zufolge abgenommen. Zwar führe eine schwächere Gemeinschaftswährung innerhalb eines Jahres zu einem Anstieg der Import‐ preise im Euroraum, die Auswirkungen auf die allgemeinen Verbraucherpreise (HVPI) seien dagegen gering, schrieben Experten der EZB in einer heute veröffentlichten Studie. [de.reuters.com] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 3/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Bitcoin-Kurs stürzt ab Der Kurs der Kryptowährung Bitcoin ist unmittelbar vor dem heute Abend anstehenden sogenannten "Halving" deutlich eingebrochen. Nachdem der Kurs Ende vergangener Woche zunächst die Schwelle von 10.000 US-Dollar (9.255 Euro) überschritten hatte, trennten sich am Wochenende viele Inves‐ toren von ihren Bitcoin-Beständen, was zu einem regelrechten Crash führte. Der Tiefstwert am Wochenende lag bei 8.520 Dollar (7.885 Euro). Heute pendelte sich der Kurs bei rund 8.700 Dollar (8.052 Euro) ein. Beim "Halving" wird die Bitcoin-Menge, die in einem bestimmten Zeitraum durch "Schürfen" neu geschaffen wird, automatisch halbiert, um eine Inflation zu verhindern. [boerse.ard.de] Die Köpfe Vorstandsumbau bei Wirecard sorgt für Kurssprung Die Aktien von Wirecard haben heute mit Kursgewinnen auf den am Freitag verkündeten Vorstandsumbau reagiert. Zeitweise legten die Titel um 12 Prozent auf 94 Euro zu. Demnach will der Zahlungsabwickler seinen Vorstand um zwei auf sieben Personen erweitern. Neben einem neuen Vertriebsressort mit einem Chief Commercial Officer soll der Verantwortungsbereich des Chief Operating Officer neu geordnet werden und eine neue Leitung bekommen. Ein Compliance-Ressort soll künftig die Einhaltung von Gesetzen und Regeln überwachen. Dieser Bereich werde von James Freis geführt, der zuvor die Compliance der Deutschen Börse geleitet hatte. Chief Executive Officer Markus Braun soll den Angaben zufolge künftig den Schwerpunkt seiner Tätigkeit auf die strategische Weiterentwicklung von Wirecard legen. Die Kapitalmarktkommunikation übernehme nun der Chief Financial Officer Alexander von Knoop. [boersen-zeitung.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 4/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Barley und Beer pessimistisch vor Brexit- Verhandlungen Die Vizepräsidentinnen des Europäischen Parlaments, Katarina Barley und Nicola Beer, sind vor der nächsten Runde der Verhandlungen der Europäi‐ schen Union mit Großbritannien über ihre Beziehungen nach dem Brexit pessi‐ mistisch gestimmt. "Das Misstrauen ist inzwischen groß", sagte Barley heute in einem Rundfunk-Interview. Beer erklärte, sie habe wegen der sturen briti‐ schen Haltung "keine Hoffnung mehr", dass ein Abkommen bis Ende des Jahres möglich sei. Bis Ende Juni könnten beide Seiten im Einvernehmen die Übergangsfrist verlängern. Dies sei auf jeden Fall besser, als doch noch einen harten Brexit zum Ende des Jahres zu riskieren. [finanzen.net] EU-Ombudsfrau kritisiert Jobwechsel von Farkas zur AFME Der Wechsel des Exekutivdirektors der Europäischen Bankenaufsicht EBA, Adam Farkas, zur Association for Financial Markets in Europe (AFME) verstößt laut einem Untersuchungsbericht gegen die Regeln ordnungsgemäßen Verwaltungshandelns. Zu diesem Ergebnis kommt die EU-Ombudsfrau Emily O'Reilly in einer heute veröffentlichten Untersuchung. "Die Entscheidung der EBA, ihrem Exekutivdirektor nicht zu verbieten, Geschäftsführer einer Finanz‐ marktlobbyagentur zu werden, war schlechtes Verwaltungshandeln", heißt es darin. Es wäre "nötig und verhältnismäßig gewesen", den Jobwechsel zu unter‐ sagen. [spiegel.de] EZB-Direktor Mersch: Derzeit wenig Anlass für digitales Zentralbankgeld EZB-Direktor Yves Mersch sieht gegenwärtig kaum konkrete wirtschaftliche Gründe für die Einführung einer digitalen Zentralbankwährung. Dennoch prüfe die EZB ernsthaft, wie eine digitale Zentralbankwährung am besten ausgestaltet werden könnte, sagte Mersch heute bei einer Online-Konferenz zum Thema Digitaldevisen. Die EZB werde gut vorbereitet sein, sollte jemals eine Entscheidung für die Ausgabe einer solchen Währung getroffen werden. Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 5/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief [uk.reuters.com] Der Tweet des Tages Wie geht #HomeOffice in der Finanzbranche? Ab heute postet unsere Kollegin @juliane_weiss eine Woche lang #Video-Gespräche mit Personen aus der Welt der #Banken & Fintechs. Los geht’s mit Mario Ehlert von der @Commerzbank. Das ganze Gespräch: bankenverband.de/themen/ corona/ [twitter.com] Am vergangenen Donnerstag meistgeklickt Mobiles Bezahlen: Das müssen Sie beim Smartphone- Wechsel wissen Ob an der Supermarkt- oder Ladenkasse: Das Wellensymbol signali‐ siert, dass nicht nur kontaktlos mit Karte, sondern auch mit dem Smartphone bezahlt werden kann. Bei einigen Angeboten funktioniert dies sogar ganz ohne Berührung des Kassenterminals: Die Zahlung kann mit dem Fingerab‐ druck oder per Gesichtserkennung über das eigene Gerät freigegeben werden, wie in einem Blog-Beitrag des Bankenverbandes beschrieben wird. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man mobil bezahlen kann, aber Banken bieten vor allem die kartengestützte Variante an. Hierbei wird eine "virtuelle Geldbörse" geschaffen, in der eine Debitkarte (zum Beispiel eine Girocard) oder eine Kreditkarte hinterlegt wird. Diese Geldbörse kann eine eigene App der Bank sein. Banken unterstützen aber auch die Geldbörsen anderer Anbieter, wie beispielsweise Google Pay oder Apple Pay. Was Sie berücksichtigen sollten, wenn Sie sich ein neues Smartphone kaufen, das alte gestohlen wurde oder wenn Sie das gebrauchte Handy verschenken wollen, lesen Sie hier: [bankenverband.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 6/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Bankenbrief Was morgen wichtig wird In Frankfurt lädt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu ihrer Jahrespressekonferenz. – In München legt der Versicherungskonzern Allianz seine Geschäftsergebnisse zum ersten Quartal 2020 vor. – In Wiesbaden zieht der Immobilienfinanzierer Aareal Bank Bilanz zum Jahresauf‐ taktquartal. – Brüssel und Großbritannien verhandeln per Videokonferenz über ihre Beziehungen nach dem Brexit. – In Peking veröffentlicht Chinas Statistikamt die Verbraucherpreise für April. Der Nachschlag Später Anruf vom Chef – So setzen Sie wirksam Grenzen Ihr Chef ruft Sie regelmäßig nach Feierabend an, um Arbeitsaufträge zu erteilen oder Ihr Verwandter meldet sich nur dann, wenn er Geld braucht? Wenn in einer Beziehung die Balance zwischen Geben und Nehmen nicht mehr stimmt und Sie Ihrer Energie beraubt, verletzt oder überlastet werden, sollten Sie klare Grenzen setzen, um sich zu schützen. Coach und Autor Attila Albert nennt acht Regeln, wie dies gelingen kann. Zunächst einmal sei nichts Schlechtes oder Verwerfliches dabei, Nein zu sagen, betont Albert. Außerdem sei Mitleid keine Basis für eine Beziehung. Wie Sie Ihren Freunden, Vorge‐ setzten und Partnern darüber hinaus wirksam Grenzen aufzeigen können, lesen Sie hier: [businessinsider.de] Bundesverband deutscher Banken e. V. · Burgstraße 28 · 10178 Berlin Seite 7/7 Telefon: +49 30 1663-0 · Telefax: +49 30 1663-1399 · bankenverband.de
Sie können auch lesen