Gefäßaltermessung Das innovative Servicekonzept zur Identifikation von Hochrisikopatienten und unbekannten Hypertonikern
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Gefäßaltermessung Das innovative Servicekonzept zur Identifikation von Hochrisikopatienten und unbekannten Hypertonikern • Medizinischer Hintergrund • Einfacher Aufbau • Messungen • Handlungsempfehlungen Service-Tel.: 09342 92 40 40
Inhaltsverzeichnis
Auf einen Blick 4
Medizinischer Hintergrund 6
Richtig bewerben 16
Der Aufbau 21
Die Messung 22
Die Beratung 30
Probleme - Hilfen 38
3
Auf einen Blick
Was ist die Gefäßaltermessung?
Fast jeden Herzinfarkt oder Schlaganfall 5 Minuten pro Messung und anschlie-
geht ein erhöhter Blutdruck voraus – ßender Auswertung und Beratung des
und jedem Bluthochdruck geht eine er- Messberichtes steigern nicht nur Ihre
höhte Pulswellengeschwindigkeit voraus. Kompetenz als Gesundheitsberater,
sondern bescheren Ihnen auch noch wei-
Mit der Gefäßaltermessung bieten Sie
tere Umsätze.
Ihren Kunden einen einfach zu verste-
henden, innovativen Service zur Ge-
sundheitsvorsorge. Denn 6 Jahre älter
wirken mehr als 12 mmHg zu hoch.
Sie identifizieren so frühzeit Hochrisiko-
patienten und unbekannte Hyperto-
niker.
Zusatzverkäufe
92% der Kunden wünschen sich nach der Messung eine Handlungsempfehlung
Lebensstil Supplements Internist
z.B. L-Arginin
4
Stärken Sie Ihre Kompetenz
Das Gefäßalter gibt Auskunft über Ihre • Sie stärken Ihre Kompetenz im
Gefäßgesundheit und liefert Hinweise, Bereich Prävention
ob mögliche Gefahren für einen Schlag-
• Sie profitieren von einer hohen
anfall oder Herzinfarkt bestehen.
Therapietreue
Durch die Ermittlung der Pulswellen-
geschwindigkeit und weiteren wichtigen • Sie generieren mehr Umsätze durch
Parametern wie dem zentrale Blutdruck Zusatzverkäufe
und dem periphere Wiederstand können
geeignete Maßnahmen frühzeitig vorge-
nommen werden, um Gesundheitsge-
fahren abzuwenden.
Kontinuierliche Kontrollmessungen
72% der Kunden wünschen Wiederholungsmessungen.
Erkennen Beeinflussen Monitoren
Die medizinische notwendigen Wiederholungsmessungen stärken die Kundenbindung
und können Ihnen – zusätzlich zu den Prüfgebühren – weitere Umsätze bescheren.
PR PR PR
20
Anzahl der Messungen/Tag
15
10
3 Terminkarte Terminkarte Terminkarte
8 Wochen 8 Wochen 8 Wochen
Erstmessung
Wiederholungsmessungen Sie erhalten alle Unterlagen von der Promotion
Kalkulierter Durchschnitt
über die Handlungsempfehlungen bis hin zur
Terminkarte von uns.
5Medizinischer Hintergrund
Die Pulswellengeschwindigkeit
Die Pulswellengeschwindigkeit (engl. mittlere und kleinere Arterien in alle
pulse wave velocity, kurz: PWV) gibt an, Körperregionen. Damit das Blut nicht
mit welcher Geschwindigkeit sich die nur in der Austreibungsphase des Her-
Druckwelle des Blutes nach einem Herz- zens (siehe Abbildung), sondern auch in
schlag in den Arterien bewegt. Die Aus- der Erschlaffungsphase fließt, bedient
gabe des Ergebnisses erfolgt in Metern sich die Aorta eines Tricks: In der Aus-
pro Sekunde (m/s). Der Normwert für die treibungsphase werden etwa 60 Prozent
Pulswellengeschwindigkeit ist abhängig der vom Herzmuskel erzeugten Energie
vom Alter der Person. in den elastischen Fasern gespeichert.
Die restlichen 40 Prozent dienen dazu,
Anti-Aging für Gefäße: Eine gesunde
das Blut zunächst voranzutreiben. Wäh-
Lebensweise und die konsequente Be-
rend der Erschlaffungsphase kommt
handlung von gefäßschädigenden Er-
es ähnlich wie bei einem Gummiband
krankungen wie Bluthochdruck halten
zu einer Rückstellung der elastischen
Mensch und Gefäße jung.
Fasern, sodass die Aorta sich wieder
Die große Körperschlagader (Aorta) leicht zusammenzieht. Diese Rückwärts-
gehört zu den ersten menschlichen Or- bewegung, auch Windkesselfunktion
ganen, die dem Alterungsprozess unter- genannt, treibt das Blut weiter in alle
worfen sind. Ihre Hauptaufgabe ist die Organe.
Verteilung des Blutes vom Herzen über
Die Pulswellengeschwindigkeit
Mit zunehmendem Alter kommt es zu einem steten Verlust an elastischen Fasern.
Ähnlich wie bei einem spröde gewordenen Gartenschlauch kann sich dann die Aorta
nicht mehr so gut ausdehnen und nicht mehr so gut zusammenziehen. Mit zuneh-
mendem Verlust der Elastizität und auch zunehmender Verkalkung kommt es zu einer
weiteren Verschlechterung der Windkesselfunktion. Da die Aorta in der Austreibungs-
phase nicht mehr genug nachgeben kann, kommt es zu einer starken Erhöhung des
systolischen Blutdrucks (oberer Blutdruckwert). Der diastolische Blutdruck (unterer
Wert) fällt hingegen immer weiter ab, da in der Erschlaffungsphase aufgrund der
fehlenden Elastizität nicht mehr genügend Blut fließen kann. Dieser Prozess wird auch
Versteifung genannt. Ein Patient mit einer erhöhten Gefäßversteifung hat zum Beispiel
einen Blutdruck von 160 / 70 mm Hg. Wir sprechen in diesem Fall von einer isolierten
systolischen Hypertonie, der weitaus häufigsten Hochdruckform im Alter. Wie Daten
aus einer großen Studie (der Framingham-Studie) zeigen, entsteht diese Form der Al-
tershypertonie als eigenständiges Krankheitsbild, ohne dass eine Erhöhung der diasto-
lischen Blutdruckwerte vorausgegangen sein muss. Die Altershypertonie ist schwierig
zu behandeln, da gefäßerweiternde Substanzen nicht gut wirken.
6Was ist mit dem Begriff „Gefäßalter“ gemeint?
Dieser Begriff wird verwendet, um Ihnen auf negative Veränderungen hingewie-
die eigentliche Bedeutung dieser Puls- sen zu werden. Die Pulswellenmessung
wellenmessung vor Augen zu halten. kann die Gefäßsteifigkeit ermitteln, die
Unsere Blutgefäße unterliegen einem ein Index für das Gefäßalter ist. Auch
ganz natürlichen Alterungsprozess. Bei der zentrale Blutdruck (zentraler Aor-
manchen Menschen altern die Gefäße tendruck) ist rechnerisch zu ermitteln.
schneller, sei es weil sie an Grunderkran- Ein langfristig erhöhter zentraler Aor-
kungen leiden, welche die Gefäße ver- tendruck kann Ursache für eine später
ändern, oder weil sie selber mit ihrer un- auftretende Aorta-Erweiterung sein, die
gesunden Lebensweise „nachhelfen“: im schlimmsten Fall perforieren (Aor-
Wenig Bewegung, Übergewicht, falsche tenaneurysma) kann.
Ernährung und Rauchen sind die Haupt-
faktoren bei der Selbstverschuldung. Die
Gefäße verlieren ihre Elastizität und wer-
den steifer, weil das Elastin sich abnützt.
Daher ist es wichtig schon frühzeitig
Warum sollten Sie Ihr Gefäßalter kennen?
Das Gefäßalter gibt Auskunft über Ihre Sollten bereits Medikamente gegen
Gefäßgesundheit und liefert Hinweise, Bluthochdruck oder andere Herzkreis-
ob mögliche Gefahren für einen Schlag- lauferkrankungen eingenommen wer-
anfall oder Herzinfarkt bestehen. In dem den, hilft ebenfalls der direkte Blick in
Aufspüren von Gefahren ist die Metho- die Gefäße. So können Sie den Arzt mit
de der Gefäßalterung besser geeignet dem Ergebnis der Gefäßaltermessung
als die Erkennung anderer Risikofak- optimal unterstützen.
toren wie Bluthochdruck oder erhöhtes
Cholesterin. Nur so können geeignete
Maßnahmen frühzeitig eingeleitet wer-
den, um Gesundheitsgefahren abzu-
wenden.
7Was passiert bei erhöhtem Gefäßalter?
Dieses Elastin funktioniert wie ein Ist ein höheres Gefäßalter ein nor-
„Gummiring“ in der Aorta: Wenn das maler Alterungsvorgang oder eine
Herz das Blut auswirft, kann sich eine Krankheit?
elastische Aorta gut ausdehnen und in Bis zu einem gewissen Maß ist ein hö-
der Füllungsphase des Herzens wieder heres Gefäßalter ein normaler Alterungs-
gut zusammenziehen. Wenn die Aor- vorgang und somit keine Erkrankung.
ta nun steifer wird, funktioniert dieses Bedenklich wird es, wenn die Aorta älter
Ausdehnen und Zusammenziehen nicht ist, als es dem kalendarischen Alter ent-
mehr so gut. Das kann man als Auswir- spricht; wenn etwa ein fünfzigjähriger
kung des Alterungsvorganges verstehen Mann oder eine fünfzigjährige Frau eine
und als Gefäßalter bezeichnen. steife Aorta hat, wie man sie sonst bei
gesunden Sechzigjährigen findet. Man
Welchen Wert zeigt die Messung des kann das EVA-Syndrom nennen, das
Gefäßalters an? bedeutet „early vascular aging“, also
Technisch betrachtet wird die soge- verfrühte Gefäßalterung. Neben an-
nannte Pulswellengeschwindigkeit ge- geborenen Faktoren wirken sich dabei
messen. Das ist die Geschwindigkeit, Bluthochdruck und die „üblichen Ver-
mit der sich die Blutdruckwelle in der dächtigen“, wie Zuckerkrankheit, Rau-
Wand der Arterien ausbreitet. Je stei- chen, unausgewogene Ernährung und
fer die Arterienwand, umso schneller Bewegungsmangel, negativ aus.
die Geschwindigkeit. Das Messergeb-
nis lässt Rückschlüsse darauf zu, wie
die Steifigkeit der Gefäße im Vergleich
zu gleichaltrigen Gesunden aussieht.
Als Vereinfachung verwenden wir die
Ampelfarben grün, gelb und rot. Eine
andere Möglichkeit besteht darin, fest-
zustellen, um wie viele Jahre die Gefäße
gegebenenfalls älter sind, als es dem ka-
lendarischen Alter entspricht.
8Junge Gefäße
Alte Gefäße
Warum ist die Gefäßalter-Messung so effizient?
Mit der Messung kann man das individuelle Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse
feststellen, klassifizieren und eine gezielte persönliche Therapie einleiten.
• Screening – Aufdecken von subklinischen Endorganschäden
• Einleitung einer personalisierten Therapie
• Verbessertes Risikobewusstsein
9Klinischer Hintergrund – wissenschaftlich belegt
Welche klinische und prognostische Be- barer Blutdrucksenkung ein signifikant
deutung hat die arterielle Gefäßsteifig- günstigerer Einfluss von Amlodipin auf
die kardiovaskuläre Morbidität und Mor-
keit?
talität. Der zentrale Blutdruck wurde
unter Amlodipin-Therapie im Vergleich
Die aktuelle Auswertung der Framing-
zu Atenolol deutlich effektiver gesenkt,
ham-Studie, Mitchell et al., legt die Be-
was die Bedeutung des zentralen Blut-
ziehung zwischen Blutdruck und Steifig-
drucks als Therapieziel herausstellt.
keit über einen Zeitraum von 7 Jahren
bei 1759 Teilnehmern offen. Dabei wur-
de festgestellt, dass eine erhöhte Gefäß-
Pulswellengeschwindigkeit (m/s)
steifigkeit eine signifikante Assoziation 16
mit der zukünftigen Inzidenz von hyper-
tonen Blutdruckwerten besitzt. Umge- 12
kehrt erwiesen sich aber initial erhöhte
Blutdruckwerte als wenig hilfreich, um 8
eine zunehmende Gefäßsteifigkeit im
späteren Verlauf vorauszusagen.
4
In der CAFE-Studie wurden antihyper-
0
tensive Effekte unterschiedlicher Me-
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90
dikamente auf Basis des zentralen im
Alter (Jahre)
Vergleich zum peripheren Blutdruck in
Altersabhängige Entwicklung der Pulswellen-
Hinblick auf Mortalität und Morbidität
geschwindigkeit (PWV) bei 998 normotonen
analysiert. Bei 2199 Teilnehmern wurde gesunden Probanden.
der Blutdruck am Arm wie auch zentral
in der Aorta ascendens gemessen. Aus
der peripheren Pulsdruckkurve wurden
dabei mittels einer generalisierten Trans-
ferfunktion die Pulswellenform und der
Blutdruck in der Aorta berechnet. In der
randomisierten Studie wurde entweder
Amlodipin (plus Perindopril bei Bedarf)
oder Atenolol (plus Thiazid bei Bedarf)
verabreicht. Dabei zeigte sich nach 5
1⁄2-jährigem Follow-up bei vergleich-
10Paradigmenwechsel in der Blutdruckmessung
Weg der arteriellen Gefäßsteifigkeit
130 mm/Hg
Die arterielle Gefäßsteifigkeit ist ein un- 113
abhängiger und eigenständiger „Biomar- 80 80 mm/Hg
ker“ der Gefäßgesundheit und prognostisch
für das kardiovaskuläre Risiko bedeut-
sam. Die grundlegenden physikalischen Ei-
genschaften der Pulswelle im kardiovas-
kulären System ähneln denen von akustischen
Wellen. Form und Geschwindigkeit der Pulswelle Beim Gesunden verstärkt sich der
Blutdruck proximal nach distal.
hängen maßgeblich von der Gefäßsteifigkeit ab.
Vom Herzen aus verjüngt sich der Gefäßbaum
(Trichtereffekt) in die Peripherie, was eine Zu-
nahme der Blutdruckamplitude, die sogenannte
Blutdruckamplifikation, bewirkt. Der systolische
Blutdruck sollte daher zentral immer niedriger
sein als in der Peripherie. Bei Gefäßversteifung
ist der Trichtereffekt ausgeprägter und dadurch
erhöht sich gleichzeitig auch der zentrale Blut-
druck.
Blutdruck 137/91 mmHg
Verschiedene Messgrößen, wie z. B. Pulswel-
lengeschwindigkeit und zentraler Blutdruck,
zeigen einen zusätzlichen prädiktiven Wert für
Herzinfarkt und Schlaganfall an. Sie ermöglichen
den direkten Blick auf die Arterie und sind der
alleinigen Risikoerfassung auf der Basis von klas-
sischen Faktoren wie z. B. Blutdruck, Alter oder
Cholesterin überlegen. Jede Kontraktion des
linken Ventrikels erzeugt eine Pulswelle. Eine
Blutdruck 137/91 mmHg. Morpholo-
Einsteifung der arteriellen Gefäßwände führt zu gische Unterschiede der Gefäßwand
frühzeitigerer Wellenreflexion in der Systole und (Arteriosklerose) werden durch die
BlutdruckPWA-Messung erfasst.
damit verbunden zu einem Anstieg des zentra-
len Aortendrucks. Ein erhöhter zentraler Blut-
druck bedeutet eine ungünstige Zunahme der
kardialen Nachlast, verringert den diastolischen
Koronarfluss und die myokardiale Mikrozirkulati-
on. Weitere Organe wie Nieren und Hirn können
hierdurch auch geschädigt werden.
11Einfache Messmethode – das Wichtigste in Kurzform
Die arterielle Gefäßsteifigkeit wird mit PWV und zentraler systolischer Druck
der aortalen Pulswellengeschwindigkeit werden tonometrisch oder mit oszillo-
(PWV), Messeinheit m/s, quantifiziert. Je metrischen Systemen gemessen. Prinzi-
steifer die Aorta, umso höher die PWV. piell sollte die Messung von Blutdruck
Die prognostische Bedeutung der PWV und Pulswellenanalyse (PWA) in einem
ist am besten belegt. möglich sein – die BlutdruckPWA-Mes-
Der zentrale Aortendruck (zentraler sy- sung. Die Messgenauigkeit sollte ge-
stolischer Druck, zentraler Pulsdruck) ist gen invasive Kathetertechnik geprüft
ein genaueres Maß für die tatsächliche und publiziert sein. Zu den Parametern
hämodynamische Belastung des Her- der arteriellen Steifigkeit sollen zusätz-
zens. Zunehmende arterielle Steifigkeit lich Auskünfte über den peripheren
führt zwangsläufig zur Erhöhung der Widerstand und das Schlagvolumen
zentralen Druckwerte. vorhanden sein, da sie bei der Therapie-
entscheidung unterstützen können.
Windkesselmodell
elastisch steif
12Risikoklassifizierung gemäß ESC/ESH-Empfehlung
Für die Klassifikation des kardiovaskulären Risikos ist die Früherkennung von subkli-
nischen Organschäden (organ damage – OD; klinisch noch stumm!) von entschei-
dender Bedeutung. Die Messung der Pulswellengeschwindigkeit, z. B. mit der Blut-
druckPWA-Methode, ist eine einfache Methode, um die Schädigung des Gefäßsystems
zu erfassen. Sie wird in
den europäischen Empfeh- Blood Pressure Groups
lungen zur Abklärung und High normal Grade 1 Grade 2 Grade 3
Behandlung des Bluthoch-
drucks empfohlen. Ist ein 1 Low risk Moderate risk High risk
subklinischer Endorgan-
schaden nachweisbar, 2 Low risk Moderate risk
Moderate
High risk
Risik class
to high risk
sind die Patienten in einer
Hochrisikoklasse (4/5), und 3 moderate
Low to
risk
Moderate to
high risk
High risk High risk
es sollte unmittelbar mit
einer umfassenden Thera- 4 Moderate to
high risk
High risk High risk
High to
very high risk
pie begonnen werden.
5 Very high risk Very high risk Very high risk Very high risk
Welche Parameter helfen bei der Therapieentscheidung?
Alle antihypertensiven Substanzklassen verringern den Blutdruck vergleichbar. Sie un-
terscheiden sich jedoch in ihrer hämodynamischen Eigenschaft in Bezug auf Herzfre-
quenz, Schlagvolumen und peripheren Widerstand. Die Pulskontur der BlutdruckPWA-
Messung gibt Aufschluss über das individuelle gemessene Schlagvolumen.
Bestimmte Antihypertensiva führen zu einer Abnahme des peripheren Gefäßwider-
standes, was zu einer Entlastung der Herzfunktion (Afterload) bei gleichzeitiger
Verbesserung des Schlagvolumens führt. Die randomisierte Interventionsstudie von
RD Smith et al. zeigt, dass Hämodynamische Parameter Therapiewahl / Titration
Therapieentscheidungen auf
der Basis gemessener Hämo- hoher periph. Widerstand
ACE, AT1, VD
dynamik (Schlagvolumen und kleiner/normaler Calciumblocker,
Cardiac Index Diuretika
peripherem Widerstand) eine β-Blocker
bis zu 69 % bessere Treffsi- erhöhter
Blutdruck
cherheit bei der Blutdruck-
norm. periph. Widerstand
einstellung mit der initialen
hoher α-, β-Blocker,
Verordnung erreichen. Cardiac Index Diuretika
VD
13Welche gesundheitsökonomischen Aspekte bietet die
BlutdruckPWA-Messung?
Durch eine individuelle Risikoklassifizierung und Kenntnisse der Hämodynamik kann
eine personalisierte Therapie eingeleitet werden. In einer kürzlich vorgestellten Pilot-
studie, Sharman et al, konnte die Zahl der eingenommenen Tabletten von täglich 2,4
auf 1,8 gesenkt werden, wenn die Bluthochdrucktherapie sich nicht am Oberarm-
blutdruck, sondern am zentralen Blutdruck orientierte. Trotz deutlich weniger Tablet-
ten gab es einen Trend zu reduzierter Herzmasse in der Therapiegruppe, die sich am
zentralen Blutdruck orientierte.
Erhöhter zentraler Blutdruck ist Ausdruck zunehmender arterieller Gefäß-
steifigkeit und ist aussagekräftiger als der Blutdruckwert am Oberarm im
Hinblick auf kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität.
Die Pulswellengeschwindigkeit (PWV) drückt das Maß der Gefäßsteifigkeit aus
und wird gemessen in m/s. Die PWV unterstützt die Risikoklassifizierung.
Die BlutdruckPWA-Messung unterstützt eine Therapieentscheidung nach
Risikoklasse und hämodynamischer Eigenschaft der Antihypertensiva.
Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass die arterielle Steifigkeit
prognostisch prädiktiver ist als die Blutdruckmessung allein.
Die BlutdruckPWA-Messung mit der Manschette ist in der Praxisroutine
effizienter als Standardverfahren. Gezielte Therapie macht die Messung
gesundheitsökonomisch vielversprechend.
Weiterlesen im Internet?
Da dieser Artikel das Thema nur kurz beleuchten konnte, können Interessierte bei
Wikipedia vertiefende und allgemeinverständliche Informationen finden. Beispiels-
weise unter den Stichwörtern: „Arteriosklerose“ und „Bluthochdruck“ sind dort
auch Verweise zur weiterführenden Literatur und der aktuellen Studienlage zu fin-
den. Die Ende 2008 gegründete Gesellschaft für Arterielle Gefäßsteifigkeit hat sich
zum Ziel gesetzt, die Wissensverbreitung, die Verbesserung der Evidenz sowie die
klinische Anwendbarkeit zu fördern.
14Wissenschaftlicher Exkurs: der Augmentationsindex
Dabei dient die Untersuchung der arte- Gipfel. Dabei steigt natürlich auch der
riellen Gefäßfunktion nicht nur der Ab- aortale Blutdruck an, da der ursprüng-
schätzung des kardiovaskulären Risikos, liche Wert noch nicht abgefallen war. Da
der Einsatz dieser Messverfahren erlaubt das Altern die wichtigste Ursache für die
auch neue Einblicke in die Regulation Gefäßversteifung darstellt, sind diese
des Kreislaufes. Die mit dem Auswurf Veränderungen im Alter normal. Diese
des Schlagvolumens aus dem Herzen Veränderungen geben, vereinfacht ge-
auslaufende Druckwelle (Puls) läuft sagt, das Alter der Gefäße, unabhängig
mit einer bestimmten Geschwindigkeit vom Lebensalter an. Die Erhöhung des
(Pulswellengeschwindigkeit PWV) über Pulsdruckes ist mit einer Erhöhung des
das arterielle Gefäßsystem und wird in Schlaganfallrisikos vergesellschaftet. Die
alle Abgänge des Gefäßbaums, insbe- Zunahme der kardialen Nachlast führt
sondere aber an den präkapillären Wi- zu einem vermehrten myokardialen Sau-
derstandsgefäßen der unteren Extremi- erstoffverbrauch und Linksherzvergrö-
täten reflektiert. Die reflektierte Welle ßerung. Die Abnahme des diastolischen
läuft nun entgegengesetzt zur ersten Blutdrucks verschlechtert die Durchblu-
Pulswelle und erscheint in der Messung tung der Herzkranzgefäße. Die Zunahme
als „zweiter Gipfel“ in der Druckkurve. der arteriellen Gefäßsteifigkeit ist daher
Die Summe beider Druckwellen ergibt nicht nur Ausdruck einer Veränderung
die tatsächlich gemessene Druckkurve. durch Alterung, sondern trägt zu einer
Die Erhöhung der aortalen Druckkurve Erhöhung des Herzerkrankungsrisikos
wird Augmentation (lat. augmentare: bei. Die heute zu Verfügung stehenden
erhöhen) genannt. Die Augmentation Messmethoden erlauben die einfache
bezogen auf den aortalen Pulsdruck nicht-invasive Bestimmung der arteri-
wird als Augmentationsindex bezeich- ellen Gefäßfunktionsparameter. Durch
net und ist ein Maß für die zusätzliche die moderne Messtechnik können die
Erhöhung des aortalen systolischen Blut- Parameter der arteriellen Gefäßsteifig-
druckes durch die reflektierte Pulswelle. keit ohne invasive Maßnahmen schnell
Mit zunehmendem Alter und unter dem und valide bestimmt werden.
Einfluss weitere Risikofaktoren kommt Quelle: Prof. Dr. Jens Nürnberger; NEPHRO; Nr. 3; 2009-
es zu einem Verlust der aortalen Ge- 2011
fäßelastizität, d. h. die Gefäßsteifigkeit
nimmt zu. Die Zunahme der Gefäßstei-
figkeit führt zu einer Zunahme der Puls-
wellengeschwindigkeit. Dadurch läuft
die Pulswelle schneller und die reflek-
tierte Welle erscheint früher als zweiter
15Richtig bewerben
Promotion
Die Messung
Die neue
Die:Messung ist vergleichbar mit
rge
Gesundheitsvorso messung, wie Sie
einer normalen Blutdruck-
es von Ihrem vollautomatischen
Blut-
druckmessgerät kennen. Hierbei
werden allerdings mehrere
Kennen Sie Ihr
verschiede Parameter ermittelt,
welche die Grundlage für die
Aussagen zu Ihrem Gefäßalter bilden.
Gefäßalter?
Die Gefäßaltermessung ist für jeden
zu empfehlen - besonders
für Menschen im Alter zwischen
35 und 70 Jahren.
Medizinischer Hintergrund
Das Gefäßalter wird ermittelt über
die Pulswelle
Pulswellengeschwindigkeit (PWV). ngesch
Sie gibt windig
keit
einen Hinweis auf die Steifigkeit 9,1 m/s
großer
Gefäße.
hoch
Die altersbedingte Veränderung
der
Gefäßalter?
kleinen Gefäße wird durch die Pulswe
llen-
reflektion angezeigt, gemessen mäßig
durch den
Augme
Ver- ntationsindex (AIx).
ege n ein er altersbedingten
fäße unterli schneller als bei
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Kennen Sie Ihr Gefäßalter? 29.01.2015
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Ärzte Betriebe
Informieren Sie Ihre umliegenden Ärzte Die Gefäßalter-Aktion eignet sich auch
darüber, dass Sie ihnen neue Patienten perfekt für eine betriebliche Gesund-
schicken und direkt den passenden Be- heitsvorsorge. Der Arbeitgeber profitiert
richt mitliefern. von der Vorsorgeuntersuchung durch
gesunde Arbeitskräfte.
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18Sortimentspaket
Machen Sie aus Ihrer
Gefäßaltermessung einen Verkaufserfolg!
Während und nach einer Gefäßalter-Aktion besteht erhöhter Bedarf an Blutdruck-
messgeräten. Dazu haben Sie das visomat® Sortimentspaket als Kommissionsware
(mit Valuta und Rückgaberecht) erhalten. Nutzen Sie dazu unseren abverkaufsstarken
Bodenaufsteller.
Warum?
Kunden, die ein erhöhtes Gefäßalter haben, sollten auf jeden Fall immer regelmäßig
ihren Blutdruck kontrollieren.
TIPP: Viele unserer Kunden erstatten den Endverbrauchern die Prüfgebühr
beim Kauf eines Neugerätes. Dies schafft einen zusätzlichen Kaufanreiz.
19Die Kundenansprache
Diese Kunden sollten Sie gezielt ansprechen ...
Kunden im Alter zwischen 35 und 70 Jahren.
Besonders gefährdet sind Menschen mit:
• Bewegungsmangel
• Übergewicht
• Bluthochdruck
• Fettstoffwechselstörung
• Diabetes
• familiärer Belastung
• und Raucher
... aber auch vermeintlich gesunde: Früherkennung
Testperson: männlich
Alter: 55 Jahre
Nichtraucher
Nicht Diabetiker
Blutdruck Systole: 120 mmHg
Ohne blutdrucksenkende Therapie
Gesamtcholesterin: 213 mg/dl
HDL: 50 mg/dl
Die üblichen Werte sind in Ordnung.
Alles okay? Nein!
Pulswellengeschwindigkeit: + 1 m/s
Erhöhtes Risiko für kardiovasku-
läres Ereignis!
90 % der gesunden Menschen innerhalb einer Altersgruppe haben eine Pulswellen-
geschwindigkeit, die sich zwischen den gestrichelten Linien befindet.
Die individuelle Pulswellengeschwindigkeit dieses Kunden, 55-jährig (blauer Punkt),
entspricht dem Mittelwert eines um 7 Jahre älteren Menschen (62 Jahre).
20Der
Aufbau
Aufbau
[1] Access-Point
• An den Strom anschließen
• Der Access-Point erzeugt ein
WLAN-Netzwerk, über welches das
iPad mit dem Drucker kommu-
niziert Messung
[2] Drucker [4] Messgerät
• Armumfang des Patienten messen
• Der Drucker muss nicht in dem Raum
stehen, in dem gemessen wird • Richtige Manschette an das Gerät an-
schließen
• Netzteil anschließen
• Manschettenstecker aufschieben, bis
• Patronen einlegen Sie ein deutliches klicken hören.
• Drucker einschalten • Messgerät einschalten (runder, roter
(Powerknopf vorne rechts unten) Knopf) 2 Sekunden halten
• Beim Entfernen der Manschette den
geriffelten Ring zurückziehen
[3] iPad / App
• Starten Sie die App agedio K520
• Folgen Sie den Anweisungen der App
Für die Auswertung wird eine Internetverbindung benötigt,
WLAN oder LAN-Anschluss.
Das Set kann auch ohne Drucker genutzt werden.
21Die Messung
Die Kunden sollten möglichst entspannt zu ihrem Termin zu erscheinen. Größere
Anstrengungen oder Stress vor dem Termin können das Messergebnis beeinflussen.
Mittels einer Druckmanschette am Oberarm, vergleichbar mit der herkömmlichen
Blutdruckmessung, wird mittels der App über das iPad innerhalb von 5 Minuten die
„Pulswelle“ des Herz-Kreislauf-Systems ermittelt. Der Kunde sollte dazu für diesen
Zeitraum still sitzen und möglichst wenig angespannt sein.
Wichtig für eine genaue Messung ist die Wahl der passenden Manschette. Messen
Sie daher vor jeder Messung den Armumfang des Kunden.
Für die Messung selbst gelten die gleichen Voraussetzungen wie bei einer Blutdruck-
messung.
• Die Messung muss im Sitzen vorgenommen werden
• Unterarm muss aufliegen
• Beine nicht verschränken
• Während der Messung nicht bewegen oder sprechen
• Tiefenatmung vermeiden
• Die Manschette sollte 2-3 cm oberhalb der Ellenbeuge sitzen
• Die Manschette nicht zu locker oder zu fest
anlegen - unter die angelegte
Manschette sollten zwei Finger passen
2223
Haben Sie die Manschette wie oben beschrieben richtig angelegt, stecken Sie den
Manschettenstecker fest in das Messgerät, sodass Sie ein Klicken hören.
Wenn Sie das Cover des iPad öffnen, startet es
automatisch.
Sollte dies nicht der Fall sein, drücken Sie den run-
den Knopf unterhalb des Bildschirms und wischen
Sie mit dem Finger von links nach rechts über
„Entsperren“.
Starten Sie die „agedio K520“ App.
Drücken Sie nun auf das Lupen-Icon „Gefäß-
alter“, um die Eingabemaske zu öffnen.
Geben Sie die Daten des Kunden ein:
• Geschlecht
• Alter
• Größe
• Gewicht
und bestätigen Sie sie mit „weiter“.
Folgen Sie nun den Anweisungen auf dem iPad,
um die Verbindung zwischen Messgerät und iPad
herzustellen.
Sobald die Verbindung hergestellt ist, wird der
„weiter“-Button aktiv. Wenn Sie darauf tippen,
starten Sie die Messung.
24Das Messgerät pumpt nun auf und führt eine Blutdruckmessung durch. Diese Mes-
sung ist nur eine Kontrolle des Systems.
Daraufhin wird eine 30-sekündige Pause gemacht.
Jetzt findet die richtige Gefäßaltermessung statt. Das Gerät pumpt wieder auf - lässt
ab bis zur Diastole und pumpt nochmals um 10 mmHg auf. Dort wird der Druck für
10 Sekunden gehalten und die Pulswellengeschwindigkeit gemessen.
Sobald das Ergebnis ermittelt wurde, wird der
Bericht angezeigt.
Schieben Sie mit dem Finger den Bericht nach
oben, um das vollständige Ergebnis zu sehen.
Tippen Sie auf den Drucker-Button, um den
Bericht auszudrucken.
Zusätzlich können Sie noch einen Bericht für den
Arzt anzeigen lassen. Dieser bedarf allerdings
einer medizinischen Beratung.
Wird der HP-Drucker nicht direkt angezeigt, tip-
pen Sie auf „Drucker auswählen“ und dann auf
den HP-Drucker. Anschließend, tippen Sie „Dru-
cken“, um den Bericht auszudrucken.
Tippen Sie auf den Haken um die Messung zu
beenden - alle Daten werden dann gelöscht.
25Der Bericht
Die Ergebnisse der Gefäßaltermessung werden im folgenden Bericht zusammen-
gefasst.
Im oberen Bereich können Sie den Namen des Kunden eintragen. Dieser wird aus
Datenschutzgründen nicht von der App abgefragt. Direkt darunter die Angaben zu
Geschlecht, Alter usw. des Kunden.
In der Mitte sind die Blutdruckwerte nach Ampeleinstufung sowie die Herzfrequenz
zu finden.
Im unteren Bereich das Ergebnis der Gefäßaltermessung, die Pulswellengeschwindig-
keit und letztlich das Alter der Gefäße.
Gefäßaltermessung
Vorname Max
________________________________
Nachname Mustermann
________________________________
Geschlecht männlich
Alter 41 Jahre
Gewicht 85 kg
Größe 180 cm
BMI 26,2 kg/m²
Berichts-ID 5845320330
Datum 16.09.2013 – 15:04
Blutdruck (peripher)
hoch hoch
Systole Diastole
mäßig mäßig
132 mmHg 84 mmHg
normal normal
Herzfrequenz 86 1/min
Gefäßalter
Pulswellengeschwindigkeit Entscheidungshilfe
(PWV)
Die Messwerte sind in Ordnung.
6,5 m/s
Die Messwerte sind im Grenzbereich. Eine
Wiederholungsmessung wird empfohlen.
hoch
Die Messwerte sind auffällig. Ergebnisse sollten
mit einem Arzt besprochen werden.
mäßig
Aktuell sind Ihre
normal Gefäße 3 Jahre älter
als Sie.
Dieser Service ist kein Ersatz für die Beratung beim Arzt und keine Diagnose. Ergebnisse können in
Abhängigkeit von Blutdruckwerten und Gefäßsituation schwanken. Gerne informieren wir Sie über effektive
Maßnahmen zur Beeinflussung des Gefäßalters und zur Vermeidung von Erkrankungen.
Der Bericht ersetzt keine Beratung eines Arztes
und ist keine Diagnose.
26Der Bericht für den Arzt
Neben dem „normalen“ Bericht ist es auch möglich, einen Bericht für den Arzt aus-
zudrucken. Dieser beinhaltet weitere Informationen, die einer fachlichen
medizinischen Beratung bedürfen.
Unterhalb der grafischen Aufzeichnung der Pulswelle finden Sie die weiterführenden
Werte mit Maßeinheit und eventuellem Richtwert. Werte, die mit einem Stern ge-
kennzeichnet sind, liegen außerhalb der Richtwerte.
Auf den nächsten Seiten finden Sie Erklärungen zu den einzelnen Werten.
Gefäßaltermessung – Bericht für Arzt
Vorname Max
Nachname
Mustermann
Geschlecht männlich
Alter 63 Jahre
Gewicht 80 kg
Größe 180 cm
BMI 24,7 kg/m
Datum 22.10.2014 - 13:59
Periphere Pulswelle (10 Sekunden)
Blutdruck (peripher) Hämodynamik
Systole 140 mmHgBegriffserklärung - Arztbericht
Blutdruck (peripher) Konventionelle Blutdruckmessung am Oberarm oder Handgelenk.
Systole Die Systole ist ein Teil des Herzzyklus. Vereinfacht formuliert ist es die Anspan-
nungs- und dadurch Blut-Ausströmungsphase des Herzens. Bei der Systole wird
das Blut also aus der rechten und linken Herzkammer (Ventrikel) herausge-
presst. Die Systole beschreibt die Pumpleistung des Herzens. Sie bestimmt den
Puls und die Pulsamplitude.
Diastole Die Diastole der Kammern des Herzens ist die Entspannungs- und Füllungspha-
se. Die Diastole der Vorhöfe findet während der Systole der Kammern statt.
MAD Der mittlere arterielle Druck, abgekürzt MAD oder MAP, beschreibt den Mittel-
wert der Blutdruckkurve über die Zeit und gilt als zuverlässigster Parameter für
die Organdurchblutung. Er ist das Produkt aus dem Herzzeitvolumen und dem
peripheren Widerstand.
Pulsdruck Das Herz erzeugt Druck nur während der Kontraktionsphase. Die Differenz
zwischen dem Spitzendruck der Systole und dem Minimaldruck am Ende der
Diastole ist die Pulsamplitude, auch als der Pulsdruck (englisch pulse pressure,
abgekürzt PP) oder als die Blutdruckamplitude benannt.
Zentraler Blutdruck ist der Blutdruck, der zentral am Herzen gemessen wird (zentraler Aorten-
druck). Im Vergleich zum peripher gemessenen Blutdruck besitzt der zentrale
Blutdruck eine deutlich höhere prädiktive Wertigkeit im Hinblick auf das Auf-
treten kardiovaskulärer Ereignisse.
Systole siehe Systole Blutdruck peripher
Diastole siehe Diastole Blutdruck peripher
Pulsdruck siehe Pulsdruck Blutdruck peripher
PD-Amplifikation Gibt an, um welchen Faktor der periphere Pulsdruck höher ist als der zent-
rale Pulsdruck. Bei elastischen Gefäßen nimmt der systolische Druck von der
Aorta nach peripher zu, während der diastolische und der mittlere arterielle
Blutdruck sich kaum verändern. Dies führt bei elastischen arteriellen Gefäßen
zu einer Pulsdruck-Amplifikation zur Peripherie hin. Bei steigender arterieller
Gefäßsteifigkeit nimmt die Pulsdruck-Amplifikation ab und der zentrale Druck
nähert sich dem peripheren an.
Herzfrequenz Die Herzfrequenz ist die Anzahl der Herzschläge pro Minute. Sie wird angege-
ben in min−1 oder als bpm. Die Herzschlagfrequenz (HF) wird häufig mit dem
Puls gleichgesetzt, was inhaltlich nicht richtig ist, weil die Herzschlagfrequenz
nur ein Teilaspekt des Pulses ist.
Hämodynamik Die Hämodynamik beschreibt den Blutfluss in den Blutgefäßen in Abhängigkeit
von den verantwortlichen Kräften.
Peripherer Widerstand Der peripherer Widerstand beschreibt, dass die Schlagadern und die Venen eine
Wandspannung besitzen, die dem Blutauswurf des Herzens einen gewissen
variablen Widerstand entgegensetzt. Dieser Widerstand wird zur Kreislaufregu-
lation und zur bedarfsgerechten Verteilung des Blutes in die einzelnen Organe
vom Körper variiert.
Herzminutenvolumen Das Herzminutenvolumen (HMV) ist das Volumen des Blutes, das in einer
Minute vom Herz über die Aorta ascendens in den Blutkreislauf gepumpt
wird. Deswegen heißt es auch Körperzeitvolumen. Das Herzminutenvolumen
ist also ein Maß für die Pumpfunktion des Herzens; man spricht auch von der
Herzauswurfleistung. Das Herzminutenvolumen lässt sich durch Multiplikation
des Herzschlagvolumens mit der Herzfrequenz berechnen.
28Schlagvolumen Das Schlagvolumen, genauer das Herzschlagvolumen bezeichnet das Blutvolu-
men, das bei einem Herzschlag von der linken Herzkammer ausgeworfen wird.
Herzindex Der Herzindex (HI) ist ein Parameter zur Beurteilung der Herzleistung und be-
rechnet sich als Quotient aus dem Herzminutenvolumen und der Körperober-
fläche. Die Einheit ist l/min/m².
Gefäßsteifigkeit Arterielle Gefäßsteifigkeit (engl. arterial stiffness) ist ein Sammelbegriff für die
Eigenschaften des arteriellen Gefäßsystems. In der Medizin hat er Fachbegriffe
wie Gefäßcompliance, Gefäßelastizität sowie Gefäßverkalkung abgelöst. Sie
ist ein unabhängiger und eigenständiger „Biomarker“ der Gefäßgesundheit
und hat eine hohe prognostische Aussagekraft über das künftige Risiko des
Herz-Kreislauf-Systems.
Augmentationsdruck Der größte Teil der Pulswelle wird nicht an den Abzweigungen der Aorta,
sondern am Übergang zwischen Arterien und Arteriolen reflektiert. Sind die
peripheren Gefäße steif oder verengt, ist diese Reflexion stärker und die reflek-
tierte Welle gelangt früher zur Aortenwurzel zurück. Der reflektierte Puls kann
sogar so früh wieder am Herzen eintreffen, dass er das Ventrikel noch vor Ende
der Systole erreicht.
Der Druck der auslaufenden Pulswelle addiert sich dann mit der reflektierten
Welle. Ist dieser Überlappungsbereich hinreichend groß, übertrifft die Summe
der aus- und einlaufenden Pulswelle das Maximum der Pulswelle der auslaufen-
den Welle allein. Man spricht von einer „Überhöhung“ der Pulswelle, die sich
quantitativ mittels Pulswellenanalyse bestimmen lässt.
Das Ergebnis heißt „Augmentationsindex“, wird mit AIx bezeichnet und ist
definiert als „Augmentationsdruck / Pulsdruck x100“.
Der Augmentationsindex hängt vom Zeitpunkt (PWV, Körpergröße, HF) und
der Größe der reflektierten Pulswelle (Vasokonstriktion, Sympathikotonus,
Endothelfunktion) ab.
Bei hohem Augmentationsindex trifft die reflektierte Pulswelle auf eine noch
geöffnete Aortenklappe und wirkt dem systolischen Auswurf entgegen. Der
Blutstrom wird abgeschwächt und somit die periphere Perfusion gestört.
Augmentationsindex Hierbei wird der HF-abhängige Wert auf eine HF von 75/min umgerechnet. Es
@75 existieren für unterschiedliche Populationen altersabhängige Sollwerte. Ein
hoher Augmentationsindex ist ein unabhängiger kardiovaskulärer Risikofaktor.
Reflektionskoeffizient Der Begriff Reflexionsfaktor (auch Reflexionskoeffizient) ist das Amplituden-
verhältnis zwischen reflektierter und einfallender Welle beim Übergang in ein
anderes Ausbreitungsmedium.
Pulswellen- Die Pulswellengeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit, mit der die Druckwelle
geschwindigkeit die Arterien eines Organismus durchläuft. Diese Geschwindigkeit ist höher als
die Strömungsgeschwindigkeit des Blutes.
29Die Beratung
Auch die großen Fachgesellschaften für Bluthochdruck wie die European Society of
Hypertension (ESH) haben die Bedeutung von Steifigkeitsmessungen erkannt. Bereits
im Jahre 2007 wurde deshalb empfohlen, die Messung der Pulswellengeschwindig-
keit in das Routineprogramm bei Patienten mit Bluthochdruck aufzunehmen.
Was hat das gemessene Gefäßalter zu bedeuten?
Ein höheres gemessenes Gefäßalter weist darauf hin, dass die Steifigkeit der Gefäße
bereits fortgeschritten ist und damit das Risiko für koronare Folgeerkrankungen stei-
gen kann. Basis für die Feststellung des Gefäßalters ist die Pulswellen-
geschwindigkeit, die mit Referenzwerten Ihrer Altersgruppe verglichen wird.
Was kann man tun, um die Gefäße intakt zu halten?
Den größten Einfluss auf die arterielle Gefäßsteifigkeit hat das Alter selbst. Sie kön-
nen diesen Alterungsprozess jedoch verlangsamen; die wichtigste „Anti-Aging-Maß-
nahme“ besteht in der Prävention. Viel kann durch einen gesunden Lebensstil beige-
tragen werden:
• viel Bewegung
• körperliche Arbeit
• Vermeiden von Übergewicht
• Rauchstopp
• gesunde fettarme Ernährung
Blutdruck messen
In erster Linie ist nun eine Abklärung der Blutdrucksituation wichtig. Der Blut-
druck sollte regelmäßig zuhause gemessen werden, möglicherweise ist auch eine
24-h-Blutdruckmessung zu empfehlen. Der wichtigste Schritt ist die Normalisierung
des Blutdrucks, da ein erhöhter Blutdruck eine erhöhte Belastung der Gefäßwand
bedeutet. Daneben sollten auch die anderen Risikofaktoren, wie Cholesterin, Niko-
tin, Diabetes, Übergewicht etc., kontrolliert und gegebenenfalls verringert werden.
Es sollte in jedem Fall ein Arzt zu Rate gezogen werden!
30Ernährung
Eine der wichtigsten Ursachen für ein erhöhtes Gefäßalter liegt mit Sicherheit in
falscher Ernährung. Betroffene sollten sich deshalb am besten stets gesund und aus-
gewogen ernähren – eine sichere Basis, um ihren Körper zu stärken. Für eine gesun-
de Ernährung ist meistens noch nicht einmal eine strikte Diät notwendig. Es reicht
häufig aus, bestimmte Dinge zu beherzigen.
Fett und Salz fördern zu hohen Blutdruck. Bestenfalls sollte auf Salz verzichtet wer-
den, und es sollten weitgehend pflanzliche Öle und Fette verwendet werden, da
diese überwiegend ungesättigte Fettsäuren enthalten. Damit ist es bereits möglich,
den Blutdruck zu senken.
Empfehlenswert sind auch Nahrungsergänzungsmittel, die das Herz-Kreislauf-System
stärken.
31Rote Bete (Wirkstoff: Stickstoffmononitrat – NO2; Wirkort: glatte Gefäßmuskulatur/Endothel) Empfehlung: täglich mindestens 0,1 bis 0,2 Liter Rote-Bete-Saft trinken Effekte sind innerhalb von 15-40 Minuten festzustellen. Die Halbwertzeit beträgt leider 4-6 Stunden. Rote Bete ist in der Wellness-Szene, insbesondere in England, weit verbreitet und ein Geheimtipp unter Sportlern. In der Regel informieren sich Kunden im Internet und führen den Erstkauf im Lebensmittelhandel durch. Die bisherigen Schwachstellen sind inhomogene Aussagen und Dosisempfehlungen. Der Nachhaltigkeitseffekt zwi- schen 0,1 Liter und 0,2 Liter ist noch unklar. Gegebenenfalls. bietet es sich an, mor- gens 0,1 Liter und abends 0,1 Liter zu trinken. Gute Erfahrungen hat z. B. Herr Dr. Hulpke-Wette bei Kindern gemacht. Er könnte sich vorstellen, dass 20 % der Kinderkardiologen Empfehlungen aussprechen. Zielgruppe: Kinder und Erwachsene, bei denen noch keine LVH nachweisbar ist und Patienten, die sich im Bereich der Prähypertonie befinden. Die Gesellschaft für prä- ventive Kardiologie kann sich das als Grundsatzempfehlung vorstellen. Je Ausrüstung der ärztlichen Praxis oder Apotheke sind zwischen 10 % und 20 %, d. h. zwischen 170 und 340 Patienten, als Zielgröße zu identifizieren. 32
L-Arginin
(Wirkstoff: Stickstoffmononoxid – NO; Wirkort: glatte Gefäßmuskulatur/durch
EDRF-Freisetzung)
Arginin, auch L-Arginin genannt, ist eine semi-essentielle Aminosäure. Es spielt für
uns eine wichtige Rolle, da es an vielen entscheidenden Prozessen im Körper be-
teiligt ist. Unter anderem hat Arginin einen Einfluss auf unseren Hormonhaushalt.
Arginin ist vor allem in Lebensmitteln wie Fleisch, verschiedenen Kernen und Nüssen
sowie Getreideprodukten enthalten. Lebensmittel, die den höchsten Anteil an Argi-
nin aufweisen, sind:
Kürbiskerne (17,7 Prozent)
Pinienkerne (17,6 Prozent)
Walnüsse (15 Prozent)
geröstete Erdnüsse (11,9 Prozent)
L-Arginin enthält viel Stickstoff und
kann mit Sauerstoff zu Stickstoffmo-
noxid reagieren. Durch Stickstoffmo-
noxid entspannen sich der Herzmuskel
und die glatte Muskulatur. Dies führt
zu einer Erweiterung der Blutgefäße.
Somit sorgt Stickstoffmonoxid für eine
verbesserte Durchblutung und Sauer-
stoffversorgung der Blutgefäße.
Da Arginin die Erweiterung der Blutgefäße beeinflusst, kann es sich positiv bei Er-
krankungen wie Arteriosklerose auswirken. Dies geschieht nicht nur durch die
Gefäßerweiterung, sondern auch dadurch, dass sich die Ablagerungen an den
Wänden der Blutgefäße zurückbilden. Neben Arteriosklerose kann sich Arginin auch
positiv bei Bluthochdruck auswirken.
Es gibt mehrere evidenzbasierte Daten, die nahelegen dass >2-4 g täglich eine signi-
fikante Blutdrucksenkung hervorrufen.
Empfehlung: mindestens täglich 2 g in Kapselform einnehmen. Effekte nach ca. 2-4
Wochen.
33Hisbiskustee Hibiskus gehört zur Familie der Malvengewächse. Er ist reich an sekundären Pflan- zenstoffen wie Anthocyanen, Flavonen, Flavuanolen und Phenolsäure. Diesen Sub- stanzen schreibt man antioxidative, antisklerotische und blutdrucksenkende Wir- kungen zu. Erste RCT-Studien (randomized clinical trials) zeigen deutliche positive Effekte. Der Blutdruck der Gruppe, die den echten Hibiskustee getrunken hatte, sank im Schnitt um 7,2 mmHg. In der Vergleichsgruppe verzeichnete man nur eine Senkung um 1,3 mmHg. Die Wirkung von Hibiskustee gegen hohen Blutdruck ist also wissenschaft- lich belegt. Am besten wirkt der Tee, wenn man ihn frisch aufgebrüht trinkt. Einfach sechs Esslöffel Tee mit einem Liter kochendem Wasser übergießen und fünf bis acht Minuten ziehen lassen. Handlungsempfehlung: Drei Tassen frischen Hibiskustee täglich Effekte nach ca. 4-6 Wochen Ferner hat Dr. Hulpke-Wette erste Erfah- rungen hierzu. Er könnte sich vorstellen, dass 20 % der Kinderkardiologen Empfeh- lungen aussprechen. Zielgruppe: Kinder und Erwachsene, bei denen noch keine LVH nachweisbar ist und Patienten, die sich im Bereich der Prähypertonie befin- den. Die Gesellschaft für Kinderkardiologie hat Hibiskustee noch nicht aufgenommen. Ca. 20 Kinderkardiologen empfehlen den Tee. Es gibt bisher keine strukturierte Vermarktung. 34
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