Geld & Brief Die Bullen sind los - der DAX zeigt Muskeln - Das Magazin der Börse Hamburg und der Börse Hannover

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Geld & Brief
Das Magazin der Börse Hamburg und der Börse Hannover   Ausgabe 2 I 2013

Die Bullen sind los –
der DAX zeigt Muskeln
Geld & Brief Die Bullen sind los - der DAX zeigt Muskeln - Das Magazin der Börse Hamburg und der Börse Hannover
2              i n h a lt

    S. 4    usblick 2013:
           A                                   S. 10 Aktien gehören zum Anlagemix    S. 22 H
                                                                                             erausforderungen in der
           Der DAX zeigt jetzt Muskeln                                                      Unternehmensführung

      Inhalt
      3    Editorial                                                 22 Panorama
                                                                        Herausforderungen in der Unternehmens-
      4    Märkte                                                       führung: zwischen Regulierung und
           Ausblick 2013: Der DAX zeigt jetzt Muskeln                  Deresponsibilisierung

      6    Panorama                                                  24 Recht und Steuern
           Die Fondsvielfalt an der Börse Hamburg                       Neue Spielregeln für Fonds

      8     anorama
           P                                                             anorama
                                                                     26 P
           Ende der goldigen Zeiten –                                   Was tun bei einem Renditeniveau von
           ist nun Zeit für Gold-Bären?                                 einem Prozent?

      10   Panorama                                                  28 I nterview
           Aktien gehören zum Anlagemix                                 Hochzinsanleihen –
                                                                        die Renditejagd wird sich fortsetzen
      12    ktie im Fokus
           A
           freenet AG als Digital-Lifestyle-Provider                    anorama
                                                                     30 P
            auf Erfolgskurs                                             Neues vom Zweitmarkt für geschlossene Fonds

      14   Indizes                                                   32 Rund um die Börse
           NISAX20 – Seit elf Jahren erfolgreich!                       Hinter den Kulissen der Börse Hamburg und
                                                                        der Börse Hannover
      16   Indizes
           HASPAX und FOXX                                           33 Service

      18   Global Challenges Index                                  34 Seminare

      20 I nterview                                                 35 Zitat
          Mit weniger mehr erreichen
                                                                     36 Impressum
Geld & Brief Die Bullen sind los - der DAX zeigt Muskeln - Das Magazin der Börse Hamburg und der Börse Hannover
Geld & Brief   2–2013                                                                                 e d ito ria l            3

Editorial
Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser,

der Bulle stößt den DAX über die lang ersehnte und magische Grenze von 8.000
Punkten. Jetzt heißt es, die Aussicht genießen, Höhenluft schnuppern und sehr
wachsam sein. Ist der Run auf die 10.000er-Marke noch aufzuhalten oder steht
uns eine Korrektur bevor? Wer oder was den DAX bei seinem Aufstieg stören
könnte, erfahren Sie unter anderem in dieser Ausgabe von Geld & Brief.

Während der deutsche Aktienmarkt neue Allzeithochs erreicht, bewegt sich die          Dr. Sandra Reich und Dr. Thomas Ledermann,
Rendite am Anleihemarkt auf historischen Tiefständen. Unter Berücksichtigung          Vorstand der Börsen AG
der Inflationsrate von aktuell 1,50 Prozent ist der Anleihemarkt für Investoren
bestenfalls ein Nullsummenspiel.

„Tausche Anleihen in Aktien“ müsste das Motto für den renditeorientierten Anleger
lauten, denn die Dividendenrendite liegt bei den Unternehmen, die im DAX30 ver-
treten sind, im Durchschnitt bei etwa 3 Prozent. Leider sind die Spielregeln am Ak-
tienmarkt etwas komplizierter, als wir es uns wünschen. Die Unternehmensgewinne
in der Zukunft entscheiden über Dividendenhöhe und Aktienkursentwicklung und
genau da liegt das Problem, wenn man nicht über die berühmte Glaskugel verfügt.

Bei der jüngsten Börsenrallye, die im Juni 2012 eingeläutet wurde, saßen die
meisten Privatanleger leider auf der Zuschauerbank, wie eine Untersuchung im
Auftrag des Deutschen Aktieninstituts (DAI) vom Anfang dieses Jahres belegt.
Entgegen den positiven Aktienkursverläufen nahm die Anzahl der Aktionäre und
Besitzer von Aktienfonds in Deutschland im zweiten Halbjahr 2012 um 1,3 Mil-
lionen Anleger ab, nachdem im ersten Halbjahr 2012 noch ein Anstieg von 1,5
Millionen zu verzeichnen war. Laut DAI waren Ende 2012 insgesamt 8,8 Millionen
Anleger direkt oder indirekt über Fonds in Aktien investiert, das entspricht einer
Quote von 11 Prozent der Bevölkerung. Mit lediglich 4,2 Millionen ist nur jeder
zwanzigste Einwohner unseres Landes direkter Aktionär.

Was sagen uns diese Ergebnisse? Der krisenbedingte Run von Privatanlegern in
Sachwerte, den wir in den zurückliegenden Jahren bei Immobilien und Edelme-
tallen, ja sogar bei Kunstgegenständen erlebt haben, ist auf dem Aktienmarkt
noch nicht angekommen. Offensichtlich werden Aktien unverändert mit spekula-
tiven, unberechenbaren Investments assoziiert, denen der sicherheitsorientierte
Anleger nicht so recht trauen mag. Daran haben auch jahrzehntelange Aufklä-
rungsarbeit nichts ändern können. Es bleibt spannend, wie sich die Märkte in
der zweiten Jahreshälfte entwickeln und das Anlegerpublikum darauf reagieren
wird. Wir – die Börse Hamburg und die Börse Hannover – werden auf jeden Fall
ein verlässlicher Partner für Sie sein.

Erfolgreiche Börsengeschäfte und ein angenehmes Lesevergnügen mit der aktu-
ellen Ausgabe von Geld & Brief wünschen Ihnen

          Dr. Thomas Ledermann                    Dr. Sandra Reich
Geld & Brief Die Bullen sind los - der DAX zeigt Muskeln - Das Magazin der Börse Hamburg und der Börse Hannover
4             märkte

    Carsten Brömstrup, Oldenburgische Landesbank AG, Oldenburg

    Ausblick 2013:
    Der DAX zeigt jetzt Muskeln
    Die Bullen sind los. Der Dow-Jones-Index notiert über der Marke von 15.000 Punkten.
    Auch der marktbreitere S&P 500 kletterte auf ein neues Rekordhoch und nahm da-
    bei zum ersten Mal die Hürde von 1.600 Punkten. Der japanische Nikkei sprang nach
    knapp fünf Jahren wieder über die Marke von 14.000 Punkten. Und der DAX?

    E   ndlich besiegte er sein Trauma: Der DAX stieg am
        07. Mai über die magische 8.151 Punkte-Marke aus dem
    Jahre 2007 hinaus: „Yes he can! The sky is the new limit.“
                                                                    Rentendepots anrichten. Die Notenbanken müssen also ext-
                                                                    rem auf ihre „Exit - Rhetorik“ achten. Konjunkturell bleiben
                                                                    die USA, China und die südeuropäischen Länder anfällig für
    Kann irgendetwas oder –jemand diesen Trend im weiteren          die eine oder andere Überraschung. Aber glaubt wirklich je-
    Jahresverlauf stören?                                           mand im Ernst, dass die Erreichung der Schuldenobergrenze
        Nicht nur allein aus rechtlichen Gründen heraus muss        und die Fiskalklippe in den USA zur Insolvenz des Landes
    die Antwort lauten: „Ja, natürlich“. Zu nennen sind hier vor    führen wird? Oder dass die Chinesen ihren Fünfjahresplan
    allem die geopolitischen Risiken rund um den Korea- bzw.        zur Planung der Volkswirtschaft bei 3 Billionen US-Dollar
    Syrienkonflikt. Auch eine schnelle Trendumkehr am Renten-       Währungsreserven nicht erfüllen können? Dem Risikosze-
    markt für sichere Anleihen könnte viele Investoren auf dem      nario geben wir eine Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent.
    falschen Fuß erwischen, denn die Renditen für deutsche              Wir wechseln auf das bei uns mit 75 Prozent Wahrschein-
    Staatsanleihen, die in fast jedem Rentenportfolio zu finden     lichkeit unterlegte Chancenszenario und sehen viel Geld,
    sind, liegen nahe ihrem Allzeittief. Kurzzeitig notierten so-   das suchend die Hände nach Rendite ausstreckt. Aktuell
    gar 3-jährige (nominal) Bunds im negativen Renditebereich.      verstärkt wird dieser Trend durch die neue japanische Poli-
    Schnell steigende Zinsen würden hier ein Unheil in vielen       tik des ultrabilligen Geldes. Die beabsichtigte Yen-Schwäche
                                                                    treibt japanische Anleger geradezu in ausländische Bond-
                                                                    und Aktienmärkte, winken neben Kursgewinnen doch nahe-
                                                                    zu sichere Währungsgewinne. Zudem beobachten wir, dass
                                                                    die gesunkenen Rohstoffpreise die Kostenbasis der Unter-
                                                                    nehmen entlastet. Nicht umsonst waren die Unternehmens-
                                                                    berichte der abgelaufenen Berichtssaison zwar geprägt von
                                                                    etwas schwächeren Umsätzen, aber leicht gestiegenen Ge-
                                                                    winnen. Trotz des Kursanstiegs gelten bei uns Aktien immer
                                                                    noch als günstig, gerade im Vergleich zu Rentenpapieren.
                                                                    Die Risikoprämie für den DAX gegenüber Anleihen liegt bei
                                                                    stolzen 8 Prozent. Nicht auszuschließen ist, dass es früher
                                                                    oder später zu einer „Großen Rotation“ raus aus Renten-
                                                                    papieren und rein in Aktien kommt. Auch spüren wir noch
                                                                    keine Euphorie und Übertreibung an den Aktienmärkten.
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Geld & Brief   2–2013                                                                                                                                                             5

Diese dürfte eher noch vor uns stehen.    Punkten für 2014. Huch! Das sind ja                                   nigung der gerade erst angefangenen
Aber noch traut man dem Braten            fast 10.000 und die will „der Markt“                                  „Großen Rotation“ (= raus aus Anlei-
nicht. Auch steht noch eine Bundes-       denn auch 2014 sehen.                                                 hen, rein in Aktien) stattfinden. Erst in
tagswahl im September vor der Tür,            Unterstützt wird dieses sicherlich                                der Euphorie wird gegeben.
deren Ausgang relativ offen erscheint.    positive Chancenszenario durch die                                        Strategisch bedeutet das: Wer im
Gut so, mit Angst nach oben, das ist      Charttechnik. Der Aufwärtstrend ist                                   Markt drin ist, lässt die Gewinne lau-
ein optimales Aktienumfeld.               ungebrochen und wird immer wieder                                     fen. Wer noch nicht drin ist, sucht den
    Um es zusammenzufassen: Wir           von gesunden Konsolidierungsphasen                                    Einstieg in Konsolidierungsphasen.
können hier nicht die Weltprobleme        bestätigt. Die Liquidität ist da und war-                             Wir meinen, dass das größte Vermö-
lösen oder auch nur einen Tag in die      tet auf Einstiegschancen. Die 200-Ta-                                 gensrisiko der Nichtbesitz von guten
Zukunft schauen. Hier ist Demut ange-     gelinie zieht schön an. Von Übertrei-                                 Qualitätsaktien ist. Das war so, das ist
sagt. Was wir aber können, ist uns gut    bung im Sinne eines „Herdentriebs“                                    so und das wird auf jeden Fall auch so
auf die Zukunft vorzubereiten und Ent-    können wir noch nichts feststellen.                                   bleiben.
scheidungen daran klar auszurichten.      Dies könnte im Falle einer Beschleu-
Wir sehen für Aktien ein unvermindert
positives Umfeld im zweiten Halbjahr                                               Top-Headlines bis Jahresende 2013
2013. Bleiben Sie optimistisch!
    Das „OLB DAX-Prognoseband“             28.04.:                Italien hat neue Regierung
orientiert sich an fundamentalen und       07.05.:                DAX mit neuem Allzeithoch (=> Anschlusskäufe)
charttechnischen Gesichtspunkten. Es       April/Mai:             rund 34 Mrd. Euro Dividenden dt. Unternehmen

versucht einen Eindruck zu vermitteln,     Mai:                   Beruhigung und Annäherung im Koreakonflikt
wie sich der DAX in näherer Zukunft        Mai/Juni:              Schuldenobergrenze USA erreicht
                                           1. Hj.:                Rezession in Südeuropa! Auch in Frankreich?
aus analytischer Sicht entwickeln
                                           1. Hj.:                Abwertungswettlauf der Währungen wird toleriert
könnte. Exogene Schocks (wie zum
Beispiel Kriege, Naturkatastrophen)        2. Hj.:                Bundestagswahlkampf (Mindestlohn, Steuern)
                                           2. Hj.:                Südeuropa kommt langsam aus der Rezession
können keine Berücksichtigung finden.
                                           29. – 31.08:           Jackson Hole Tagung (Notenbanken: Exit or not?)
    Wir gehen davon aus, dass die
Notenbanken bis auf weiteres ihre          15. Sept.:             Landtagswahl Bayern
                                           22. Sept.:             Bundestagswahl + Hessen
expansive Geldpolitik beibehalten, ja
                                           4. Quartal:            Ausblick auf 2014 (Turnaround in Südeuropa)
sogar noch verstärken werden, wenn
                                           200-Tagelinie steigt in 2013 noch gut 1.000 Punkte an
es konjunkturell gefordert ist. Ferner
erwarten wir einen moderaten Wachs-
tumstrend der Weltwirtschaft, der im                                 „OLB-DAX – Prognoseband“ im Aufwärtstrend
weiteren Jahresverlauf leicht an Fahrt                         „Great Rotation“: Angriff 2014 auf 10.000 Punkte möglich
aufnehmen sollte. Südeuropa könnte                                                                                                                   pos. Übertreibung
                                           Dax in Punkten                                                                                           (antizyklischer Verkauf)
positiv überraschen und den Anfang
einer Trendumkehr zeigen. Die Unter-       10.000
                                                                                                                              22.09.2013:
nehmen profitieren von den niedrigen        9.500                                                                             BT-Wahl

Zinsen und den gefallenen Rohstoff-         9.000                                                        07.05.2013:
                                                                                                         neues Allzeithoch
preisen. Die Unternehmensgewinne            8.500
                                                                                26.07.2012:
steigen mit Blick auf 2014 an. Für den      8.000                               Draghi-Rede: „Was
                                                                                immer nötig ist …“
DAX unterstellen wir 675 Euro Gewinn        7.500
                                                              200-Tage-                                                                    Euphorie
                                            7.000
für 2013 und 765 Euro für 2014. Wir                             linie                                                                  („Große Rotation“)

                                            6.500
beobachten, dass der Gewinntrend
                                            6.000
seit Anfang April sehr stabil verläuft.                                                                        „Jagd nach Rendite“
                                            5.500
Unterstellen wir eine relativ geringe                                                                        Finanzielle Repression
                                            5.000
Kurs-Gewinn-Verhältnis-Ausweitung                                                                 neg. Realzins; Aktien günstig; hohe Divodenden
                                            4.500      neg. Übertreibung
auf 13 (aktuell 12,4), so ergibt sich                   (antizyklischer Kauf)           Stützungsmaßnahmen der Notenbanken                         „Exit“ der Notenbanken
                                            4.000
ein fundamentales DAX-Kursziel von                  07/11   10/11     01/12 04/12         07/12      10/12   01/13 04/13 07/13            10/13      01/14 04/14         07/14
8.782 Punkten für 2013 und 9.940
                                                                                                                                              Quelle: Oldenburgische Landesbank
Geld & Brief Die Bullen sind los - der DAX zeigt Muskeln - Das Magazin der Börse Hamburg und der Börse Hannover
6          pa n o rama

    Hans Hinkel, ARTUS Direct Invest AG, Düsseldorf

    Die Fondsvielfalt an der Börse Hamburg
    Geld & Brief stellt in einer Serie jeweils einen der rund 4.500 an der Börse Hamburg
    gelisteten Fonds vor. Alle Porträts werden von den Unternehmen selbst verfasst
    und stellen keine Empfehlung dar. In dieser Ausgabe wird der ARTUS Mittelstands–
    Renten Fonds vorgestellt.

    Niedrigzinsfalle ade!                                        Erneuerbare Energien gemieden, da diese mit einem ho-
    Mittelstandsanleihen mit attraktiven Zinsen und einer gu-    hen Anteil an Fremdkapital arbeiten und von rückläufigen
    ten Risiko-Rendite-Relation stehen im Fokus des ARTUS        Staatssubventionen abhängig sind.
    Mittelstands-Renten HI Fonds. Seit der Neuausrichtung            Zudem mischt der Fonds, der derzeit ein Volumen von
    auf dieses Konzept im Januar 2012 hat der Fonds der          über zehn Millionen Euro aufweist, Anleihen großer In-
    unabhängigen Vermögensverwaltung ARTUS DIRECT IN-            dustrieunternehmen bei. Vorteil dieser Kombination: Die
    VEST zwölf Prozent an Wert gewonnen. Zudem betrug die        Mittelständler zahlen attraktive Kupons und sorgen so für
    Ausschüttung im Februar dieses Jahres 4,4 Prozent. Die       ordentliche Erträge; die Schwergewichte geben dem Port-
    höheren Risiken, die mittelständische Anleihen mit sich      folio eine gewisse Ruhe. Darüber hinaus wird das Sonder-
    bringen, begrenzt Fondsmanager Marius Hoerner unter          vermögen so gestreut, dass in aller Regel kein Emittent
    anderem durch die „Mehr-Mehr-Kleiner“-Methode: mehr          mehr als 1,5 Prozent auf sich vereint. Derzeit hat der Fonds
    Kontrolle durch mehr Schuldner und kleinere Gewichtung       mit Emissionen von 90 Unternehmen ein sehr breit aufge-
    ihres Anteils im Portfolio.                                  stelltes Portfolio, wobei gut die Hälfte der Unternehmen
        Vielen Anlegern ist inzwischen bewusst, dass sichere     ihren Sitz in Deutschland haben. Auf Platz 2 folgt Frank-
    Bundesanleihen kaum die Inflationsrate ausgleichen. Aber     reich mit gut 8 Prozent.
    auch die Schuldverschreibungen großer und bekannter              Der Erfolg des ARTUS Mittelstands-Renten HI Fonds
    Unternehmen bringen wegen der hohen Nachfrage nur            zeigt, dass der Fondsmanager, der seit mehr als zwei Jahr-
    marginal höhere Zinsen. Um dieser Zinsfalle zu entkom-       zehnten im Anleihehandel tätig ist, den richtigen Weg be-
    men, hat mancher Investor die Welt der hochverzinsten        schritten hat: Seit Anfang 2012 legte der Fonds im Wert
    Mittelstandsanleihen entdeckt – und sich womöglich mit       um 11,95 Prozent zu, was einer annualisierten Rendite
    Pleite-Papieren von SIAG Schaaf, BKN-Biostrom oder So-       von 10,27 Prozent entspricht. Darüber hinaus wurden pro
    larwatt die Finger verbrannt.                                Fondsanteil zwei Euro bzw. 4,4 Prozent ausgeschüttet. Der
        Das Risiko, von einem solchen Schuldnerausfall getrof-   maximale Verlust innerhalb der vergangenen zwölf Mona-
    fen zu werden, begrenzt der ARTUS Mittelstands-Renten        te betrug sehr geringe 1,44 Prozent. Das Portfolio weist
    HI Fonds auf mehrere Arten. So setzt der Fonds in erster     derzeit eine gewichtete durchschnittliche Rendite der An-
    Linie auf mittelständische und inhabergeführte Unterneh-     leihen von 5,6 Prozent auf, die Laufzeit beträgt im Schnitt
    men aus wirtschaftlich starken Ländern der Euro-Zone.        viereinhalb Jahre.
    Dabei werden Anleihen von Emittenten aus dem Sektor              Ein wichtiger Faktor für den Erfolg des Fonds ist der
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Geld & Brief   2–2013                                                                                                                             7

                                                       So handeln Sie Investmentfonds an der Börse Hamburg

                                         Anleger, die sich günstige Konditionen beim Fondskauf und -verkauf sichern
                                         wollen, sollten nur eines tun: als Handelsplatz Börse Hamburg eingeben. Aber
                                         der Reihe nach. Zuerst sollten die Preise verglichen werden. Die entschei-
                                         dende Vergleichszahl ist der Ausgabeaufschlag. Als Anleger schauen Sie bei
                                         Ihrer Direktbank nach, wie hoch der Ausgabeaufschlag ist. Dieser ist üblicher-
                                         weise im Kaufpreis enthalten. Als Beratungskunde einer Bank oder Sparkasse
                                         fragen Sie Ihren Berater nach dem aktuellen Kaufpreis. Dann vergleichen
                                         Sie den Preis mit den Preisen des Fonds Ihrer Wahl an der Börse Hamburg
                                         unter www.boersenag.de. Dort gibt es den Spread, also die Differenz zwi-
                                         schen Geld- und Briefkurs. Für viele Fonds zahlen Anleger meist weniger als
                                         0,5 Prozent Spread an der Börse Hamburg. Wenn Sie sich für die Börse ent-
                                         schieden haben, brauchen Sie als Direktbank-Kunde nur noch Börse Ham-
                                         burg als Handelsplatz einzugeben. Als Beratungskunde einer Bank oder Spar-
                                         kasse sagen Sie Ihrem Berater, dass Sie Ihre Fonds an der Börse Hamburg
                                         kaufen möchten.

Marius Hoerner, Fondsmanager

direkte Draht zu den Unternehmen.
Daher sind Hoerner und seine Kol-                              ARTUS Mittelstands-Renten HI-Fonds
                                                      Investmentfonds vom 02.01.2012 bis 23.05.2013 – 1,4 Jahre
legen bei vielen der sogenannten
Presoundings zugegen. Bei diesen
Terminen versuchen die Unternehmen
bei einer kleinen Gruppe von Investo-
ren abzuklopfen, zu welchen Zinsku-
                                          45      Euro                                                                  %             13,2 %

pons diese die Anleihe zeichnen wür-      44                                                                                          10,7 %

den. Das Fondsmanagement kann hier
                                          43                                                                                          8,2 %
dem Emittenten auf den Zahn fühlen,
um dessen finanzielle Lage genau ein-     42                                                                                          5,7 %
zuschätzen und um eigene Vorstellun-
gen zu äußern. Auf der Einkaufsliste       41                                                                                         3,1 %
weit oben stehen Unternehmen mit
solidem Eigenkapitalanteil und ver-
                                         39,7                                                                                         0%
nünftiger Ausgabenpolitik.
    Der Markt für Mittelstandsanlei-                    04/12        07/12          10/12         01/13               04/13
hen wird bald erwachsen sein. Dar-
                                                                                                 Quelle: ARTUS DIRECT INVEST; Stand: 23.05.2013
auf deute die wachsende Qualität der
Emissionen hin. In wenigen Jahren
dürfte sich der Markt daher aufteilen                                                       Die fünf gröSSten Positionen
in ein Segment mit Standard-Mittel-                 STAMMDATEN des
                                          ARTUS Mittelstands–Renten HI Fonds           1. Adler Real Estate AG                     1,45 %
standsanleihen, die sieben bis sieben-
einhalb Prozent abwerfen, sowie klas-    ISIN:                 DE000A0RHHB0           2. Amadeus Vienna, CA. EG                   1,34 %
sische High Yield-Anleihen mit einem     WKN:                        A0RHHB           3. Berentzen–Gruppe AG                      1,08 %
Kupon von zehn Prozent und mehr –
                                         Währung                            Euro      4. Constantin Medien AG                     1,46 %
gute Aussichten also für den ARTUS
                                         FONDSART:               Ausschüttend         5. Strenesse AG                            1,27 %
Mittelstands-Renten HI Fonds.
                                                                                                                              Stand: 30.04.2013
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8           pa n o rama

    Johannes Hirsch, antea ag, Hamburg

    Ende der goldigen Zeiten –
    ist nun Zeit für Gold-Bären?
    Eigentlich war völlig klar: Beim gegebenen Gelddrucken steht Inflation unmittelbar
    bevor, die Krise in Euroland zeigte sich anhand Italiens und besonders Zyperns als
    putzmunter und Nordkorea bestätigte mit seinen Drohungen die Klassifikation als
    unkalkulierbarer Schurkenstaat. Somit konnte der Goldpreis doch nur steigen.
    Stattdessen kam es jedoch zum stärksten Einbruch seit über 30 Jahren. Was ist
    da passiert? Und was bedeutet das für Anleger?

    N    icht am Freitag den 13., sondern den 12. April verkauf-
         te Merrill Lynch am Terminmarkt in New York bereits
    zur Eröffnung etwa 124 Tonnen Gold. Das war aber erst der
                                                                     Prägeanstalten wie die Royal Canadian Mint oder die US
                                                                     Mint meldeten aufgrund der hohen Nachfrage bereits vor
                                                                     dem 12. April Produktionsengpässe. Hernach drängten sich
    Anfang, über den Tag wurden es rund 1.150 Tonnen. Das            in China Menschenmassen schon vor Öffnung der Juwelier-
    entspricht etwa 40 Prozent der weltweiten Produktion ei-         läden wie beim Winterschlussverkauf und auch bei uns ver-
    nes ganzen Jahres. Diesem Verkaufsdruck konnte sich das          vielfachten sich die Käufe.
    gelbe Metall nicht widersetzen und der Preis fiel um 5,3             Bestseller wie der Krügerrand waren zeitweise aus-
    Prozent.                                                         verkauft und die US Mint als weltgrößte Münzprägeanstalt
        Damit aber nicht genug, nach dem Wochenende ver-             vermeldete bereits am 16. April den höchsten Absatz für
    stärkte sich die Entwicklung noch: Am Montag wurden rund         diesen Monat seit der Datenerfassung 1982. War es dann
    2.300 Tonnen gehandelt (also gut 80 Prozent der weltwei-         nur logisch, dass die Annahme weiterer Orders verweigert
    ten Jahresproduktion). Das bedeutete einen neuen Umsatz-         wurde? Anders argumentieren Verschwörungstheoretiker,
    rekord – fast um die Hälfte höher als der bisherige. Der Preis   die nun auftraten:
    fiel dabei um weitere 8,5 Prozent, der gesamte Rückgang              Da Gold verschiedentlich als Krisenmetall gilt, indizieren
    summierte sich dann auf 15,3 Prozent binnen zweier Bör-          steigende Notierungen und steigende Nachfrage eine Kri-
    sentage. Im eher behäbigen Goldmarkt ist das erheblich.          senzunahme. Das ist nicht willkommen, weshalb die Noten-
        Anschließend wurden Begründungen gesucht: Der Ver-           banken unter Führung der amerikanischen Fed konzertiert
    kauf in Indien ging im ersten Quartal um 24 Prozent zurück,      dagegen agierten und so Kleinanleger aus dieser Anlage-
    außerdem wurden zuvor innerhalb einer Woche rund 68              klasse drängten bzw. verhindern, dass diese sich überhaupt
    Tonnen aus dem größten Vehikel für Finanzinvestoren – dem        daran wagen.
    „SPDR Gold ETF“ – abgezogen. Während der Crashtage flos-             Diese Erklärung kann nicht ausgeschlossen werden,
    sen dann circa 30 Tonnen aus diesem Vehikel ab. Das kann         aber es gibt auch andere Möglichkeiten - beispielsweise
    jedoch eigentlich nicht der Anlass sein, dass die Gold-Bären     über die Chartanalyse. Das Schaubild zeigt die Bedeutung
    das Zepter von den Gold-Bullen übernehmen.                       des Bereichs um 1.525 US-Dollar, hier stoppten seit 2011
        Noch weniger verständlich wird der Kurssturz ange-           mehrere Korrekturen. Viele Experten erklärten dieses Ni-
    sichts des Verhaltens der Privatanleger. Viele staatliche        veau deshalb zur ultimativen Bastion.
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Geld & Brief   2–2013                                                                                                                           9

    Schon vor dem 12. April waren die                                 Die Entwicklung des Goldpreises seit 2011
Leerverkäufe auffällig hoch, mittels
derer Investoren auf sinkende Preise
setzten. Sie erreichten gar das höchste
Niveau seit 1999 (also dem Höhepunkt
der Gold-Baisse bei gut 250 US-Dollar;
                                                         USD
                                               1.800                                                                                1.800
da den Leerverkäufen immer Käufe
folgen müssen, gelten solche Extrema
als klares technisches Kaufsignal).
    Nun sorgten Großinvestoren in dem          1.600                                                                                1.600
vergleichsweise kleinen Goldmarkt              1.525                                                                                1.525
mittels Verkäufen über die Termin-
märkte für ein Unterschreiten der Mar-
ke von 1.525 US-Dollar (unvermeidlich          1.400                                                                                1.400
wurde auch Goldman Sachs genannt,
die noch wenige Tage zuvor publizistisch
auf das Gold eingeschlagen haben).
                                                       Jan Mrz. Mai   Jul. Sep. Nov. Jan. Mrz. Mai   Jul. Sep. Nov. Jan. Mrz.
    Dann wird noch vermeintlich diffe-                 2011                          2012                           2013
renzierend darauf hingewiesen, dass
                                                                                                                            Quelle: vwd group
Zypern mit seinen 14 Tonnen Gold
natürlich keinen Einfluss auf dessen
Kursentwicklung habe. Hingegen kön-
ne Italien in Verkaufsnöte kommen,
mit seinen Reserven von fast 2.500              Die Argumente für den Preisrück-              delten antea (WKN A0DPZJ) agieren,
Tonnen weltweit der viertgrößte Gold-       gang dagegen überzeugen langfristig               profitieren sie zusätzlich von dessen
besitzer nach dem Internationalen           nicht: Keine Inflation? Die hat nun mal           vermögensverwaltendem Charakter:
Währungsfonds, Deutschland und den          ihren Vorlauf. Zypern? Die Bestände               Die Gewichtung von Edelmetallen be-
USA (hier wird auch der Währungscha-        sind zu klein. Die US-Notenbank will              trug beim Einbruch nicht einmal die
rakter von Gold deutlich, die Noten-        aufgrund der verbesserten Konjunktur              Hälfte der von 2012.
banken halten es in ihren Währungsre-       die Geldzügel anziehen? Sofort wäre
serven). Schon purzelten die Kurse, die     die Wirtschaft wieder abgewürgt.
Leerverkäufer decken sich zum niedri-           Auch wenn Manipulationen kurz-
gen Niveau wieder ein und reiben sich       fristig das Vertrauen der Anleger
ob der erzielten Gewinne die Hände.         trüben, den wahren Wert des Goldes
    Was auch immer tatsächlich pas-         können sie auf Dauer nicht zerstören.
sierte, die Unsicherheit ist jetzt groß     Ein Blick zurück zeigt zudem: 1975/76
und das Vertrauen dahin. Soll ein An-       halbierte sich sogar fast der Preis ohne
leger nun noch verkaufen oder wie die       erkennbaren Grund (von 195 US-Dollar
Münzkäufer zuschlagen oder sich völlig      auf 104 US-Dollar), nur um dann bis
vom Markt fernhalten?                       1980 auf 850 US-Dollar anzusteigen.
    Weiterhin gilt, dass Gold die einzige       Mittel- und besonders längerfristig
Währung ist, die nicht durch politi-        bleibt Gold somit überaus aussichts-
schen Willen vermehrt werden kann.          reich, in einem diversifizierten Vermö-
Anders als beim US-Dollar (bereits          gen sollte es deshalb keinesfalls feh-
seit Jahren), beim Yen (derzeit in den      len. Die Börse Hamburg und die Börse
Schlagzeilen und trotz allem gegen          Hannover bieten hierfür vielerlei Ins-
Gold nahe Allzeittief) oder im Euro         trumente. Wenn   Anleger über einen
(was kommt da noch?).                       Fonds, wie dem an der Börse gehan-
Geld & Brief Die Bullen sind los - der DAX zeigt Muskeln - Das Magazin der Börse Hamburg und der Börse Hannover
10        pa n o rama

     Andreas Hertrampf, Hannoversche Volksbank eG, Hannover

     Aktien gehören zum Anlagemix
     Viele deutsche Anleger zögern bei Aktien. Doch Aktien sind vielversprechend und die
     Alternativen rar. Auch für sicherheitsorientierte Anleger gibt es gute Lösungen.

                                                 A    nfang Mai gab es ein wahres Kursfeuerwerk an den Bör-
                                                      sen: Der DAX erreichte den höchsten jemals erzielten
                                                 Schlusskurs. Der amerikanische Leitindex Dow Jones mar-
                                                 kierte ein neues Allzeithoch. In Japan übersprang der Nikkei
                                                 erstmals seit fünf Jahren die Marke von 14.000 Punkten.
                                                 Interessant ist, dass fast die Hälfte der befragten Anleger
                                                 aus einer regelmäßig von Union Investment beauftragten
                                                 Forsa-Studie, auch eine positive Entwicklung an den Aktien-
                                                 märkten erwartet hatte. Mit 46 Prozent war der Anteil der
                                                 Optimisten im 1. Quartal 2013 mehr als doppelt so hoch wie
                                                 im Vorquartal (21 Prozent).
                                                     All dies spricht klar für Aktienanlagen. Dennoch meiden
                                                 sie viele deutsche Anleger. Stattdessen zählen Sparkonten,
                                                 Sparbücher und -pläne mit 80 Prozent zu den meist genutz-
                                                 ten Anlageformen, so die Anlegerstudie vom Fondspartner
                                                 der Hannoverschen Volksbank.

                                                 Gute Gründe sprechen für Aktien
                                                 Die Zurückhaltung gegenüber Aktien ist nicht neu. Doch
                                                 angesichts historisch niedriger Zinsen ist dies zunehmend
                                                 problematisch. Denn abzüglich der Geldentwertung und
                                                 eventueller Steuern verlieren Anleger mit gering verzins-
                                                 ten Anlagen real jedes Jahr Geld. Dieses Risiko ist vielen
                                                 nicht bewusst. Daher können Aktien als Ertragsbringer ein
                                                 wichtiger Bestandteil im Depot sein. Nach Einschätzung
                                                 der Experten von Union Investment sind Aktien derzeit im-
                                                 mer noch günstig bewertet und die lockere Geldpolitik der
                                                 wichtigsten Industrienationen unterstützt die Aktienmärkte
                                                 weltweit.
                                                    Interessant für Einsteiger und zurückhaltende Anleger
                                                 sind Mischfonds. In ihrer klassischen Form investieren sie in
                                                 Aktien und verzinsliche Wertpapiere und halten einen gewis-
                                                 sen Anteil an Geld. Anleger können so die Ertragschancen
                                                 der Aktienmärkte nutzen, ohne dabei die vollen Risiken ei-
                                                 ner reinen Aktienanlage zu tragen. Wie das Anlagevermögen
Geld & Brief   2–2013                                                                                                                                       11

auf Aktien und Anleihen bei einem Mischfonds verteilt wird,             Wer über diese klassischen Investitionen in Aktien oder
entscheiden die Fondsmanager je nach Marktgegebenhei-               Anleihen hinaus eine flexible Vermögensstrukturierung
ten. Sie können flexibel reagieren und die Zusammenset-             sucht, kann dies auch über risikokontrollierte Lösungen tun.
zung innerhalb gewisser Bandbreiten anpassen. In turbu-             Bei der Union Investment finden Kunden je nach individuel-
lenten Phasen senken sie den Anteil an Aktien zugunsten             ler Zielsetzung und Risikoeinstellung ein passendes Konzept
von schwankungsärmeren Anleihen und bauen ihn in chan-              für eine ertragreiche Vermögensanlage. Unterschiedliche
cenreichen Phasen wieder auf. Grundsätzlich ist es sinnvoll,        Konzepte sind auf zentrale Grundbedürfnisse der Anleger
weltweit nach Anlagechancen Ausschau zu halten und das              zugeschnitten: Wertsicherung steht bei derjenigen Anle-
Vermögen gut zu streuen. Ein global ausgerichteter Misch-           gergruppe im Vordergrund, die nur dann am Kapitalmarkt
fonds kann dann – neben der jeweils aussichtsreicheren              investieren will, wenn sich das Verlustrisiko konsequent in
Anlageklasse – auch in verschiedenen Regionen nach at-              Grenzen hält. Andere Kunden wiederum möchten ein extre-
traktiven Investitionen suchen. Ein solcher Fonds eignet            mes Auf und Ab bei der Geldanlage vermeiden, fordern also
sich auch als Sparplan, wenn Anleger regelmäßig und be-             eine Kontrolle der Wertschwankungen, der so genannten
quem kleinere Beträge anlegen möchten. Dennoch sollten              Volatilität. Und nicht zuletzt gibt es diejenigen, die flexibel
Anleger bereit sein, für die tendenziell höheren Ertrags-           auf unterschiedliche Trends und Themen setzen wollen.
chancen einer Aktienanlage auch höhere Risiken, beispiels-          Solche Anlagelösungen sollten von Experten konsequent
weise das Risiko marktbedingter Kursschwankungen oder               überwacht und laufend an die jeweiligen Marktgegebenhei-
das Ertragsrisiko, in Kauf zu nehmen. Wichtig bei einer sol-        ten angepasst werden. Denn nur wer sein Vermögen sinn-
chen Geldanlage ist langfristig zu denken – und um langfris-        voll strukturiert, einschätzbare Risiken eingeht und aktiv
tig Vermögen aufzubauen, sind Sparpläne mit Aktien- oder            verwaltet, kann reale Verluste vermeiden und langfristig
Mischfonds gut geeignet.                                            mehr Rendite erzielen.

                        Wachstum des Bruttoinlandsprodukts: Konsensus-Schätzungen für 2013 und 2014

                                               Quelle: EIU Consensus Forecasts. Stand: 3. Mai 2013. Die dargestellten Wachstumsprognosen basieren auf den
                                                            sogenannten Konsensus-Schätzungen, also auf dem Durchschnittswert der befragten Volkswirte.

Gute Aktien finden sich überall
Auch wenn Euroland derzeit zurückliegt. In anderen Regionen der Welt wächst die Wirtschaft. Weltweit zu suchen, bietet
die größten Chancen auf attraktive Erträge.
12        A k tie im  F o kus

     freenet AG als Digital-
     Lifestyle-Provider auf Erfolgskurs
     In Aktie im Fokus werden börsennotierte Unternehmen aus Norddeutschland
     vorgestellt, um Anlegern eine Orientierung zu bieten. Alle Porträts werden von
     den Unternehmen selbst verfasst und stellen keine Empfehlung dar.

                                                                     GRAVIS, dem größten Anbieter für Apple-Produkte in
                                                                     Deutschland, bedient die freenet AG heute rund 14 Millionen
                                                                     Kunden. Diese Stärke spiegelt sich nicht nur in attraktiven
                                                                     Angeboten für die Kunden, sondern auch in schnellen und ef-
                                                                     fizienten Unternehmensabläufen bei Service und Logistik wi-
                                                                     der. Darüber hinaus ist die starke Wettbewerbsposition auch
                                                                     Motto der umfangreichen Werbekampagne, die im Frühjahr
                                                                     2012 startete. Thema der Kampagne sind die individuellen
                                                                     Kundenvorteile, die aus der Marktmacht der 14 Millionen mo-
                                                                     bilcom-debitel Kunden resultieren: Gemeinsam geht mehr!
     Vorstand der freenet AG: Joachim Preisig, Vorstand Finanzen
     & Controlling (CFO); Christoph Vilanek, Vorstandsvorsitzender   Immer die richtige Wahl
     (CEO); Stephan Esch, IT-Vorstand (CTO)
                                                                     Am Wachstumsmarkt Digital Lifestyle wollen viele Unter-
                                                                     nehmen teilhaben: Große Konzerne wie kleine Entwicklungs-

     D
     „
           ie Welt wird mobil.“ Das hat sowohl für den Nutzer, als
           auch für die Anbieter moderner Kommunikation signi-
      fikante Implikationen. Schon heute jagen pro Sekunde mehr
                                                                     schmieden arbeiten täglich an neuen intelligenten Anwen-
                                                                     dungen und Apps. Der Kunde sieht sich dabei einem immer
                                                                     umfassenderen Angebot gegenüber, das zunehmend der
      Daten durch das Netz als dort vor 20 Jahren insgesamt          Orientierungshilfe und unabhängigen Beratung bedarf. Mit
      gespeichert waren. Und das geschieht immer häufiger mit        der Hauptmarke mobilcom-debitel und der Erfahrung von
      mobilen Geräten wie Smartphones und Tablets. Für den Ver-      zwei Jahrzehnten erfolgreicher Arbeit rund um Telekommu-
      braucher eröffnet der Digital Lifestyle nahezu unbegrenzte     nikation kann das Unternehmen ein aus Kundensicht optima-
      Möglichkeiten. Zum Beispiel ermöglichen die Geräte das         les Produkt am Markt auswählen, ohne dabei hohe Entwick-
      bargeldlose Bezahlen an der Kasse, sie geben uns Einkaufs-     lungskosten aufwenden und amortisieren zu müssen.
      empfehlungen oder erklären uns Architektur und Kultur in
      fremden Ländern und Städten. Die freenet AG bietet unter       Digital-Lifestyle-Provider
      der Marke mobilcom-debitel als Digital-Lifestyle-Provider      Eine herausragende Rolle spielt dabei der Wachstumsbe-
      eine große Bandbreite unterschiedlicher eigener Mobilfunk-     reich Digital Lifestyle. Smartphone, Tablet und Co. ermög-
      und Datenangebote, Dienste und weitere Produkte, die der       lichen und unterstützen einen neuen mobilen Lebensstil,
      Vereinfachung des Alltags durch technische Hilfsmittel via     der weit über die reine Kommunikation hinausgeht: Sie
      Internet und/oder Smartphones dienen.                          durchdringen und vernetzen beispielsweise die Unterhal-
          Neben der Hauptmarke mobilcom-debitel sowie den            tungselektronik oder überwachen wesentliche Features un-
      Discount-Marken wie klarmobil.de oder callmobile.de und        serer Gesundheit. Das Unternehmen bietet seinen Kunden
Geld & Brief   2–2013                                                                                                                13

Vom aktuellen Smartphone bis zum Mobilfunk-Tarif in allen       Seit Februar 2013 gehört GRAVIS, der größte Anbieter für
Netzen – im mobilcom-debitel Shop finden die Kunden immer       Apple-Produkte in Deutschland, zur freenet AG.
das passende Angebot.

Zugang zu einer phantastischen Lebenswelt, in deren Mit-        tungsschwerpunkt liegt dabei im Wesentlichen auf dem
telpunkt das Smartphone Komfort, Unterhaltung, Sicherheit       Endkundengeschäft mit Privathaushalten in Deutschland.
und Fortschritt ermöglicht. Als vertriebsstarker Anbieter           Die freenet AG hat ein nachhaltiges, am Markt imple-
nutzt die freenet AG ihre Kompetenz, solche testerprobten       mentiertes Geschäftsmodell mit einer hohen Kundenbasis.
Lifestyle-Produkte ihrem Kundenstamm mit Service- und           Darüber hinaus bietet die freenet AG durch eine exzellente
Beratungsleistungen nahezubringen.                              Vertriebsoberfläche die Fähigkeit, nachhaltig neue Kunden
    Die freenet AG hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre       zu gewinnen und Bestandskunden an sich zu binden. Für
am Mobilfunkumsatz gemessene Marktposition in einem ins-        Anleger bietet die freenet AG eine klare Dividendenpolitik
gesamt rückläufigen Markt klar behauptet. Gleichzeitig war      mit nachhaltig hohen Dividenden auch in den kommenden
die angestrebte Stabilisierung der Kundenbasis bei den so       Jahren. Für das laufende Geschäftsjahr 2013 rechnet die
genannten werthaltigen Kundenbeziehungen der Bereiche           freenet AG mit einem leichten Anstieg  der Umsatzerlöse.
Postpaid und No-frills im Jahresverlauf erfolgreich. Darüber    Auch im Jahr 2014 soll der Umsatz erneut wachsen. Für
hinaus ist der rentabilitätsorientierte Ausbau des stationä-    2013 und 2014 stellt die freenet AG ein EBITDA in Höhe von
ren Vertriebs, insbesondere über die eigenen mobilcom-          355 Millionen respektive 360 Millionen Euro in Aussicht.
debitel Shops, gezielt vorangetrieben worden. Eine wichtige     Der Free Cashflow soll bei 255 Millionen liegen. Die Ge-
Ergänzung der strategischen Entwicklung zum Digital-Life-       schäftsausrichtung, die durch die Kernelemente Sicherung
style-Provider hochwertiger Apple-Produkte stellt der im        und Ausbau der nachhaltigen Profitabilität und Cashflow-
ersten Quartal 2013 vollzogene Erwerb von GRAVIS dar.           Stärke sowie die weitere Rückführung der Verschuldung
                                                                gekennzeichnet ist, soll auch in den kommenden Jahren
Immer einen Schritt voraus                                      weiter fortgesetzt werden. Im vergangenen Geschäftsjahr
Die Marktmacht von freenet im Wettbewerb zeigt sich nicht       Jahr 2012 hat die freenet AG alle selbst gesetzten Finanz-
zuletzt auch im Geräte-Bereich. So konnte mobilcom-debitel      ziele deutlich übertroffen. Diesen Erfolg spiegelt auch die
als etablierter Apple-Partner das neue iPhone 5 pünktlich       sehr positive Kursentwicklung der freenet Aktie wider. Für
zum Verkaufsstart im September in allen Shops, in den  Sa-      die gute Jahresperformance wurde die freenet AG von der
turn- und Media-Märkten sowie im ausgesuchten Fachhan-          Haspa, der Börse Hamburg und der Börse Hannover sowie
del anbieten. Ein weiteres Beispiel für eine bevorzugte Stel-   der Tageszeitung Die WELT zum wiederholten Mal mit dem
lung des Unternehmens als erster deutscher Anbieter war         HASPAX-Award ausgezeichnet. Von den im Hamburger Ak-
der Verkaufsstart des Huawei Ascend P1 sowie der exklusive      tienindex HASPAX notierten Aktiengesellschaften aus der
Vertrieb des LG Optimus G in Deutschland.                       Metropolregion Hamburg wies die freenet Aktie im abgelau-
    Als Digital-Lifestyle-Provider bietet die freenet AG die    fenen Geschäftsjahr die drittbeste Kursentwicklung auf.
größtmögliche Auswahl  an attraktiven Tarifen in allen vier
deutschen Mobilfunknetzen und damit eine wesentliche Vo-
raussetzung für eine wirklich unabhängige Beratung des                                       freenet AG
Kunden. Mit rund 530 Ladengeschäften und über 6.000
Vertriebsstellen im Fachhandel und großen Elektronik- und        Umsatzerlöse in Mio. Euro                           3.089,0
Flächenmärkten  verfügt  der Konzern über die größte net-        EBITDA in Mio. Euro                                    357,8
zunabhängige Vertriebsplattform für Mobilfunkprodukte in
                                                                 Mobilfunkkunden in Mio.                                14,08
Deutschland. Hervorzuheben sind dabei die Zusammenar-
beit mit der Media-Saturn Deutschland GmbH. Der Vermark-         Mitarbeiter                                           3.886
                                                                                                                 Stand: 31.12.2012
14             i n d izes

     NISAX20 –
     Seit elf Jahren erfolgreich!
     Pünktlich zu seinem elften Geburtstag konnte der niedersächsische Regionalindex
     NISAX20 neue historische Höchststände erzielen.

     Seit seinem Start im Mai 2002 legte der NISAX20 bereits           hat dazu auch ein neues NISAX-Unternehmen. Seit dem 27.
     mehr als 225 Prozent zu und konnte mit dieser Perfor-             Dezember 2012 ist die Aktie des Versicherungs- und Finanz-
     mance zahlreiche namhafte nationale und internationale            dienstleistungskonzerns Talanx AG im NISAX20 vertreten
     Indizes übertreffen. Auch auf Sicht der letzten zwölf Mo-         und ersetzt die Aktie der Deutschen Immobilien Holding AG.
     nate lag er wieder auf den vorderen Plätzen – so musste
     der niedersächsische Regionalindex im nationalen Vergleich        Auf eine Fortsetzung dieser positiven Entwicklung bleibt
     lediglich dem MDAX den Vortritt lassen.                           auch in den nächsten Monaten zu hoffen. Mit seiner guten
                                                                       Mischung aus kleineren, regional verwurzelten Unterneh-
     Nach einer kleineren Schwächephase im März/April 2013             men und großen, international agierenden Konzernen könn-
     nahm der NISAX20 wieder an Fahrt auf und erreichte in der         te ihm dies auch weiterhin gelingen.
     anschließenden Erholung neue Bestmarken. Beigetragen

     Vertreter aus Politik und Wirtschaft trafen sich zur Feierstunde in der Börse Hannover
     V.l.n.r.: Hendrik Janssen – Stv. Geschäftsführer der Börse Hannover, Peter-Jürgen Schneider – Niedersächsischer Finanzminister,
     Herbert K. Haas – Vorstandsvorsitzender der Talanx AG, Dr. Hinrich Holm – Vorstand der NORD/LB Norddeutsche Landesbank Giro-
     zentrale und Vorsitzender des Börsenrates der Börse Hannover, Dr. Thomas Ledermann – Geschäftsführer der Börse Hamburg und
     der Börse Hannover.
Geld & Brief   2–2013                                                                                                                                      15

                 Performancevergleich wichtiger Indizes

       in % seit 15.05.2002                    in % letzte 12 Monate
 NISAX 20               227,2 %           Nikkei225                 72,6 %
 MDAX                    215,8 %          MDAX                        37,1 %
 SDAX                    142,4 %          NISAX 20                  32,9 %
 DAX Perf.                66,7 %          DAX Perf.                  32,1 %
 DJ Ind.                  49,7 %          Euro STOXX50              29,6 %
 Nikkei225                 31,9 %         CDAX                       27,4 %
 CDAX                     30,3 %          DAX Kurs                   27,2 %
 DAX Kurs                  18,3 %         TECDAX                    26,2 %
 TECDAX                    15,6 %         SDAX                      22,0 %
 Euro STOXX50             -21,4%          DJ Ind.                    21,4 %
                    Stand: 23.05.2013, Quelle: NORDLB Research, Thomson Reuters

                                                                Chartvergleich NISAX/DAX

       385                                                                                                                                385
               %                                                                         NISAX20
        335                                                                              DAX30                                            335

       285                                                                                                                                285

        235                                                                                                                               235

        185                                                                                                                               185

        135                                                                                                                               135

        85                                                                                                                                85
          2004           2005           2006         2007           2008          2009         2010       2011       2012      2013

                                                                                                                                      Stand: 31.05.2013

                                                                       Nisax werte 2013

 wkn                Unternehmen                                                   Kurs am 28.12.2012      Kurs am 31.05.2013   Veränderung in %
520163              Berentzen-Gruppe AG                                                         5,870                 5,460                      -6,98
540390              CeWe Color Holding AG                                                     30,800                34,880                       13,25
543900              Continental AG                                                             87,500               101,090                      15,53
514680              Delticom AG                                                                32,090                37,350                      16,39
605800              Einbecker Brauhaus AG                                                       9,570                 8,900                       -7,00
A0MVLS              EnviTec Biogas AG                                                             7,174               7,290                         1,62
775700              H&R AG                                                                      11,780                9,440                     -19,86
840221              Hannover Rück SE                                                            59,170               58,320                       -1,44
601100              Höft & Wessel AG                                                             1,623                 1,310                    -19,29
707400              KWS SAAT AG                                                              240,000               275,000                       14,58
645000              LPKF Laser & Electronics AG                                                15,580                23,380                     50,06
808600              Oldenburgische Landesbank AG                                               21,000                24,010                      14,33
A0JBPG              PNE WIND AG                                                                  2,215                2,700                      21,90
620200              Salzgitter AG                                                              39,395               30,500                     -22,58
716563              Sartorius AG                                                               67,040               78,840                       17,60
SYM999              Symrise AG                                                                 26,975                31,500                       16,77
TLX100              Talanx AG                                                                   21,975               25,730                       17,09
TUAG00              TUI AG                                                                       7,852                9,500                     20,99
784686              Viscom AG                                                                     7,313                9,410                     28,67
766403              Volkswagen AG                                                             173,950              168,300                        -3,25
16               i n d izes

     HASPAX –
     Die Hamburger Erfolgsgeschichte
     Zum Frühlingsanfang noch etwas vorsichtig, klettert der HASPAX jetzt fleißig Richtung
     Himmel.  Wird er zu neuen Rekorden aufbrechen?

                                                                Chartvergleich HASPAX/DAX

           335                                                                                                                               335
                  %                                                                    HASPAX
                                                                                       DAX30
           285                                                                                                                               285

           235                                                                                                                               235

           185                                                                                                                               185

           135                                                                                                                               135

           85                                                                                                                                85
             2004          2005           2006          2007       2008         2009        2010          2011       2012         2013

                                                                                                                                         Stand: 31.05.2013

                               HASPAX werte 2013                                                          HASPAX werte 2013
                                            Kurs am        Kurs am Verände-                                          Kurs am       Kurs am Verände-
     wkn         Unternehmen                                                    wkn         Unternehmen
                                           28.12.2012    31.05.2013 rung in %                                       28.12.2012   31.05.2013 rung in %
     A0LD2U      alstria office REIT-AG        9,275        9,330        0,59   577220      Fielmann AG               72,760     80,600        10,78
     676650      Aurubis AG                 53,690        47,075       -12,32   A0Z2ZZ      freenet AG                 13,955       17,210     23,32
     550135      Axel Springer AG           32,300        33,980         5,20   A0S848      Hamburger Hafen u.        17,805      18,890        6,09
     520000      Beiersdorf AG               61,040       70,250       15,09                Logistik AG
     522950      Bijou Brigitte mod.         61,550        78,510      27,55    604270      HAWESKO Holding AG       40,220      42,070              4,60
                 Access. AG                                                     621993      Jungheinrich AG            30,110    36,700             21,89
     609500      Capital Stage AG            3,690        3,760         1,90    A0DN1J      KTG Agrar AG               15,150     14,910             -1,58
     542800      comdirect bank AG            7,694        7,310       -4,99    A0D655      Nordex SE                   2,974     6,030            102,76
     A1KRCK      Conergy AG                   0,267       0,360       34,83     902757      Rofin Sinar               16,075     20,630             28,34
     748020      Deutsche EuroShop AG        31,870      33,520         5,18                Technologies Inc.
     555063      Drägerwerk AG & Co.        76,540       98,430       28,60     830350      TAG Immobilien AG          9,538       8,900            -6,69
                 KGaA                                                           A0STST      TOM TAILOR Holding AG     16,095      17,680             9,85
     570653      EUROKAI KGaA               20,300        20,550        1,23    VTG999      VTG AG                    12,200      13,880            13,77
     566480      Evotec AG                   2,625         2,790       6,29     XNG888 XING AG                        41,250     46,400             12,48
Geld & Brief      2–2013                                                                                                                                               17

                                                                Entwicklung der Fondsindizes

        140                                                                                                                                            140

        130
                  %                                                                                                                                    130
                                                                                         FOXX20®-Welt
                                                                                         FOXX20®-Europa
        120                                                                                                                                            120

        110                                                                                                                                            110

       100                                                                                                                                             100

        90                                                                                                                                             90

        80                                                                                                                                             80

        70                                                                                                                                             70

        60                                                                                                                                             60
              01/06

                        07/06

                                01/07

                                        07/07

                                                01/08

                                                        07/08

                                                                   01/09

                                                                             07/09

                                                                                     01/10

                                                                                             07/10

                                                                                                      01/11

                                                                                                              07/11

                                                                                                                         01/12

                                                                                                                                  07/12

                                                                                                                                           01/13
                                                                                                                                                   Stand: 31.05.2013

Fondsindizes:
Mit viel Fahrt durch das erste Halbjahr!
Kleineren Hindernissen hatten Foxx20®-Europa und Foxx20®-Welt schon auszuwei-
chen, aber anstatt sich ausbremsen oder gar aufhalten zu lassen, geben sie jetzt noch
einmal richtig Gas. Die beiden Indizes wurden 2006 von der Börse Hamburg in Koope-
ration mit der Feri EuroRating Services AG, Bad Homburg, aufgelegt.

 Die 20 Aktienfonds des FOXX 20 ® –Welt                                              Die 20 Aktienfonds des FOXX 20 ® –Europa

 WKN                  Fonds                                                          WKN             Fonds
 989897               Aberdeen Global-Wld Equity Fund                                A0 H 0 6 Q      Alken Fund-European Opportunities
 977700               Astra-Fonds                                                    848182          Allianz RCM Wachstum Europa
 A0H1ET               BGF-Global Dynamic Equity FD                                   A0 J 2 Y D      BGF - European Focus Fund
 A0DP5W               Carmignac Investissement FCP                                   970986          BGF - European Fund
 796586               CS Equity Fund (LUX) Gl.Value                                  989879          BL SICAV – Equities Europe
 164325               DJE Dividende & Substanz                                       A0 Q5 8Y        BNPP L1-Equity Europe Growth
 984811               DWS Top Dividende                                              631025          Comgest Growth PLC-Europe
 847811               FMM-Fonds                                                      930933          Danske Invest Fd-Europe Focus
 343439               JPMorgan-Global Focus Fund                                     A0 J DV 9       Fidelity Act.Str.-Europe Fund
 926229               Loys Global                                                    6 0 3 4 74      Fidelity Fds-Europ.Dyn.Gwth Fd
 797745               M & G International Growth Fund                                934224          Fr. Templeton Mutual European
 797735               M & G Global Basics                                            982670          Hend.Horiz.Fd-Pan Eur. Equ. Fd
 989632               MFS Meridian Global Equity A1                                  973788          INVESCO Pan European Equity Fund
 579993               Morgan Stanley Global Brands                                   796421          INVESCO Pan European Structured
 988087               Sarasin Inv.-EquiSar-Global                                    532009          LINGOHR-EUROPA-SYST.-LBB-INV.
 930921               S.Fds-Sel.-Sauren Gl.Opportun.                                 975433          MEAG EuroInvest
 988255               UniDynamicFonds: Global                                        987736          Metzler I.I.-Metz.Europ.Growth
 847707               UniFavorit: Aktien                                             657059          MFS Mer.-European Value Fund
 849105               UniGlobal                                                      926114          Threadn.Invt Fds-Pan Europ.Fd
 976320               VERI-VALEUR Fonds                                              975055          UniInstit.Europ.MinRisk Equit.
                                                                Stand 31.05.2013                                                                  Stand 31.05.2013
                                                                                                                      Nähere Informationen unter www.boersenag.de
18

                                                                    Aktuelle Themen
                                                                    zur ­Nachhaltigkeit
                                                                    (Quelle: oekom research AG)

     Deutscher Nachhaltigkeitskodex:                                Forum Nachhaltige Geldanlagen:
     Erfolge und Bedarf zur Verbesserung                            Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen 2013

     D    er Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) bietet Un-
          ternehmen Orientierung und Anerkennung, findet bei
     Finanzdienstleistern aber nur unzureichend und zögernd
                                                                    D    er Wachstumstrend bei nachhaltigen Geldanlagen hat
                                                                         sich auch 2012 ungebrochen fortgesetzt. Laut dem
                                                                    „Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen 2013“, den das
     Anwendung bei der Unternehmensbewertung am Kapi-               Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) Mitte Mai 2013 ver-
     talmarkt. Das hat eine Forschungsgruppe der Universität        öffentlicht hat, waren in Deutschland, Österreich und der
     Hamburg unter Leitung von Prof. Alexander Bassen im Auf-       Schweiz jeweils kräftige Zuwächse zu verzeichnen. Das Volu-
     trag des Rates für Nachhaltige Entwicklung festgestellt. Sie   men nachhaltiger Geldanlagen in diesen drei Ländern sum-
     analysierte die Umsetzung und Wirksamkeit des Deutschen        mierte sich Ende 2012 auf 120,3 Milliarden Euro. Dies sind 16
     Nachhaltigkeitskodex. Befragt wurden 70 Unternehmen,           Prozent mehr als im Jahr zuvor.
     163 Kapitalmarktakteure und 35 NGO-Vertreter.                      Unter den nachhaltigen Anlagestrategien ist in allen drei
         Der Rat für Nachhaltige Entwicklung hatte den Deut-        Ländern die Berücksichtigung von Ausschlusskriterien wie
     schen Nachhaltigkeitskodex im Oktober 2011 beschlossen         Waffen oder Kernkraft am beliebtesten. In Deutschland und
     und zur freiwilligen Anwendung empfohlen. Der DNK richtet      der Schweiz folgt dann im Ranking der Best-in-Class-Ansatz.
     sich an Unternehmen und bündelt deren Informationen über       In Österreich dagegen belegt das Screening nach der Kon-
     Nachhaltigkeitsleistungen in transparenter und vergleich-      formität mit bestimmten internationalen Standards oder
     barer Form, der sogenannten Entsprechenserklärung. Die         Normen wie dem Global Compact oder den Kernarbeitsnor-
     Öffentlichkeit und Finanzmarktakteure können damit be-         men der International Labour Organisation Platz zwei.
     urteilen, wie Unternehmen Nachhaltigkeit im Kerngeschäft           Die FNG-Geschäftsführerin Frau Tober verweist auf den
     verankern. Bislang haben 43 Unternehmen den Kodex              Bedeutungszuwachs der institutionellen Investoren. In al-
     unterzeichnet.                                                 len drei Ländern hat dieses Marktsegment im Vergleich zum
                                                                    Vorjahr zugelegt.

      Weitere Informationen finden Sie unter:                        Der Marktbericht steht zum Download bereit unter:
      www.nachhaltigkeitsrat.de/presseinformationen/                 www.forum-ng.org/de/nachhaltige-geldanlagen/
      pressemitteilungen/dnk-zwischenbilanz-26-03-2013               marktuebersicht.html
Geld & Brief   2–2013                                                                                                       19

Global
Challenges Index
Der Nachhaltigkeitsindex Global
Challenges Index (GCX) wurde von der
Börse Hannover in Zusammenarbeit mit
der Nachhaltigkeitsrating-Agentur
oekom research entwickelt und am
3. September 2007 lanciert.

Vier neue Unternehmen im Global Challenges Index

M     it Wirkung zum 15. März 2013 rückten vier neue Un-
      ternehmen in den Nachhaltigkeitsindex Global Chal-
lenges Index (GCX) auf. Die Gesellschaften zeichnen sich
                                                                   Hintergrund der Neubesetzung war das reguläre Reba-
                                                               lancing des Nachhaltigkeitsindex. Die Zusammensetzung
                                                               des GCX wird halbjährlich geprüft. Genügen bestimmte Titel
durch eine besonders nachhaltige Unternehmensführung           nicht mehr den strengen Auswahlkriterien der Index-Anbie-
aus, die den strengen, von der Börse Hannover und der          ter, werden neue Unternehmen in den Index aufgenommen.
Nachhaltigkeitsrating-Agentur oekom research für den In-       Aus dem Global Challenges Index gestrichen wurden das
dex definierten Anforderungen genügen.                         Solarunternehmen Conergy, der japanische Automobilzulie-
    So wurde zum einen das italienische Gasunternehmen         ferer Denso, das schwedische Immobilienunternehmen JM
Snam in den Index aufgenommen. Snam überzeugt unter            und der norwegische Versicherungskonzern Storebrand.
anderem durch seine konzernweite Klimaschutzstrategie.         Die Gründe für den Ausschluss der Unternehmen waren un-
Hohe Standards zum nachhaltigen Bauen zeichnen den bri-        terschiedlich: Während Conergy die Anforderungen an die
tischen Baukonzern Berkeley aus. Das Unternehmen wurde         Marktkapitalisierung nicht mehr erfüllte, wurde Denso we-
unlängst als nachhaltigstes Bauunternehmen in Großbritan-      gen eines Verstoßes gegen Anforderungen an Arbeitsrech-
nien prämiert. Das Softwareunternehmen CA Inc. aus den         te ausgeschlossen. Hintergrund waren schlechte Arbeitsbe-
USA hat unter anderem ein spezielles Programm für das          dingungen bei mehreren Zulieferunternehmen in Malaysia.
unternehmerische Nachhaltigkeitsmanagement sowie für           JM und Storebrand haben den sogenannten oekom Prime-
die Erfassung von Verbrauchs- und Emissionsdaten entwi-        Status verloren. Er wird von der Nachhaltigkeitsrating-
ckelt – auch CA Inc. wird künftig im GCX geführt. Das vierte   Agentur oekom research an Unternehmen vergeben, die
Unternehmen, das in den Index aufgenommen wurde, ist           den branchenspezifisch definierten Anforderungen von
der italienische Verkehrstechnikhersteller Ansaldo STS,        oekom an das Nachhaltigkeitsmanagement genügen.
der Lösungen im Bereich des öffentlichen Verkehrs und der
erneuerbaren Energien anbietet.
20           I NTE RVI E W

     Mit weniger mehr erreichen
     Kathrin Menges, Personalvorstand und Vorsitzende des Sustainability Council von
     Henkel, im Interview mit Geld & Brief zum Thema Nachhaltigkeit.

     Geld & Brief: Frau Menges, Henkel ist eines von 50 Unter-
     nehmen des Global Challenges Index, dem Nachhaltigkeits-
     index der Börse Hannover und das ohne Unterbrechung seit
     seinem Start im September 2007. Was ist Ihr Erfolgsrezept?

     Kathrin Menges: „Wir verpflichten uns, unsere führende
     Rolle im Bereich Nachhaltigkeit auszubauen“ lautet einer un-
     serer Unternehmenswerte, aus dem wir die Nachhaltigkeits-
     strategie 2030 abgeleitet haben. Wir wollen das Verhältnis
     zwischen dem Wert, den wir schaffen, und unserem ökologi-
     schen Fußabdruck um den Faktor 3 verbessern. Es gilt, mit
     weniger mehr zu erreichen. Dabei spielen die kontinuierliche
     Verbesserung unserer Prozesse und Standortstrukturen und                                                   Kathrin Menges
     die Reduktion von Energie-, Wasser- und Materialverbrauch
     sowie Umweltbelastungen eine entscheidende Rolle.
                                                                    Diese Maßnahmen haben dazu beigetragen, dass wir zwi-
     G & B: Wie sieht dies in der Praxis aus?                       schen 2008 und 2012 weltweit unseren Energieverbrauch
                                                                    um 30 Prozent, unsere Abfälle um 19 Prozent und unseren
     Menges: Der Unternehmensbereich Laundry & Home Care            Wasserverbrauch um 35 Prozent senken konnten. Allein
     hat beispielsweise 2012 ein Programm zur Energiereduzie-       im letzten Jahr gelang uns bei mehr als der Hälfte unserer
     rung gestartet. Bereits 15 von 28 Produktionsstandorten        Standorte eine Senkung dieser drei Werte.
     konnten in diesem Rahmen durch ISO 50001, die internatio-
     nale Norm für Energie-Management, zertifiziert werden. Im      G & B: Wie wichtig ist Nachhaltigkeit für Ihre Anleger?
     Unternehmensbereich Beauty Care wurden für die Themen
     Sicherheit und Gesundheit verhaltensbasierte Trainings für     Menges: Wir suchen kontinuierlich den Austausch mit Ak-
     Mitarbeiter implementiert. Auch an den Standorten des Un-      tionären, denn gesellschaftliche Akzeptanz und Verständ-
     ternehmensbereichs Adhesive Technologies arbeiten wir          nis für unternehmerisches Handeln sind die Voraussetzung,
     am Thema Ressourceneffizienz und Sicherheit. Wir treiben       um zukünftige Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung
     Verbesserungen in der Produktion durch die Nutzung stan-       zu erarbeiten. Der Stakeholder-Dialog hilft uns, Trends und
     dardisierter Prozesse und Systeme voran, z. B. durch Multi-    Herausforderungen zu verstehen. Je intensiver wir uns mit
     Technologie-Standorte. Diese tragen durch eine gemeinsam       den Ansichten unserer Stakeholder über zukünftige gesell-
     genutzte Infrastruktur zu Effizienzverbesserungen bei. In      schaftliche Anforderungen befassen, desto besser können
     Shanghai bauen wir derzeit unser größtes Klebstoffwerk         wir unsere Planung und unser Handeln damit abgleichen.
     auf Basis dieses Konzepts.
Geld & Brief   2–2013                                                                                                        21

G & B: Welches nachhaltige Thema liegt Ihnen, persönlich       Menges: Produktinnovationen spielen eine wesentliche
wie auch aus Vorstandssicht, besonders am Herzen?              Rolle, wenn wir mehr Lebensqualität von Ressourcenver-
                                                               brauch entkoppeln wollen. Dabei geht es uns nicht um die
Menges: Beim Thema Nachhaltigkeit ist mir besonders            Entwicklung einzelner „grüner“ Produkte mit einseitig op-
die Einbindung unserer weltweit rund 47.000 Mitarbeiter        timiertem ökologischem Profil. Vielmehr wollen wir alle
wichtig, denn nachhaltiges Wirtschaften kann nur in tägli-     Produkte unseres Portfolios ganzheitlich und kontinuierlich
che Aufgaben integriert werden, wenn alle Mitarbeiter die      verbessern. Um das zu erreichen, brauchen wir eine hohe
entsprechenden Prinzipien verstehen und ihren Beitrag          Innovationskraft.
leisten. Um die Strategie intern zu verankern, haben Hen-
kel-Mitarbeiter weltweit an 670 sogenannten Nachhaltig-        G & B: Frau Menges, wir danken Ihnen für das interessante
keits- „Action Plan“-Meetings teilgenommen, in denen die       Interview und wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Umset-
Grundlagen der neuen Nachhaltigkeitsstrategie vermittelt       zung Ihrer Nachhaltigkeitsstrategie 2030.
wurden. Gleichzeitig haben die Teilnehmer gemeinsam kon-
krete Maßnahmen zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele
entwickelt, dabei kamen insgesamt über 6.000 Vorschläge
zusammen. Im Nachgang haben wir eine Befragung unter
den Teilnehmern durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass über
90 Prozent der Befragten durch die „Action Plan“-Meetings
ein klares Verständnis der Strategie erlangt haben und die
gesetzten Ziele unterstützen.

G & B: Was möchten Sie im Unternehmen noch erreichen?

Menges: Wir haben noch einen langen Weg vor uns.
Schwerpunkte unserer weiteren Aktivitäten im Bereich
Nachhaltigkeit sind die Zusammenarbeit mit unseren Part-
nern entlang der Wertschöpfungskette sowie die Einbin-
dung von Konsumenten. Durch gezielte Kommunikation
wollen wir  Einfluss auf ein verantwortungsvolles Verhalten
während der Produktanwendung nehmen. Dies ist beson-
ders wichtig, da der ökologische Fußabdruck vieler unserer
Produkte zum großen Teil von der richtigen Anwendung
bestimmt wird. Darüber hinaus wollen wir unsere Bewer-
tungs-, Steuerungs- und Kommunikationsinstrumente weiter
entwickeln. Um unser ambitioniertes Ziel 2030 zu errei-
chen, müssen wir unsere Effizienz jährlich um fünf bis sechs
Prozent steigern.

G & B: Auf welche Innovationen können sich Ihre Anleger
freuen?
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