GEMEINDE VERSAMMLUNG - Donnerstag, 1. Oktober 2020, 19.30 Uhr Waldmannhalle, Baar

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GEMEINDE VERSAMMLUNG - Donnerstag, 1. Oktober 2020, 19.30 Uhr Waldmannhalle, Baar
GEMEINDE
VERSAMMLUNG

Teil 2
Donnerstag, 1. Oktober 2020, 19.30 Uhr
Waldmannhalle, Baar
GEMEINDE VERSAMMLUNG - Donnerstag, 1. Oktober 2020, 19.30 Uhr Waldmannhalle, Baar
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Rechtsmittel                                      fach, 6301 Zug, Beschwerde geführt werden. Die
                                                  Beschwerde ist innert zehn Tagen seit der Ent-
Allgemeine Verwaltungsbeschwerde                  deckung des Beschwerdegrundes, spätestens
Gegen Gemeindeversammlungsbeschlüsse kann         jedoch am zehnten Tag nach der amtlichen Veröf-
gemäss § 17 Abs. 1 des Gemeindegesetzes (GG;      fentlichung der Ergebnisse im Amtsblatt einzurei-
BGS 171.1) in Verbindung mit den §§ 39 ff. des    chen (§ 67 Abs. 2 WAG). Bei Abstimmungs- und
Verwaltungsrechtspflegegesetzes (VRG; BGS         Wahlbeschwerden ist ausserdem glaubhaft zu
162.1) innert 20 Tagen seit der Mitteilung beim   machen, dass die behaupteten Unregelmässig-
Regierungsrat des Kantons Zug, Postfach, 6301     keiten nach Art und Umfang geeignet waren, das
Zug, schriftlich Verwaltungsbeschwerde erhoben    Abstimmungs- oder Wahlergebnis wesentlich zu
werden.                                           beeinflussen (§ 68 Abs. 2 WAG). Die Beschwerde
                                                  hat keine aufschiebende Wirkung (§ 67 Abs. 3
Die Beschwerdeschrift muss jeweils einen An-      WAG).
trag und eine Begründung enthalten. Der ange-
fochtene Gemeindeversammlungsbeschluss ist        Hinweis betreffend Stimmrecht
genau zu bezeichnen. Die Beweismittel sind zu     An der Gemeindeversammlung sind gemäss § 27
benennen und so weit möglich beizufügen.          der Kantonsverfassung (BGS 111.1) alle in der
                                                  Gemeinde Baar wohnhaften Schweizerinnen und
Stimmrechtsbeschwerde                             Schweizer stimmberechtigt, die das 18. Altersjahr
Gestützt auf § 67 des Gesetzes über die Wahlen    zurückgelegt haben und die nicht unter umfassen-
und Abstimmungen (Wahl- und Abstimmungsge-        der Beistandschaft stehen (Art. 398 des Schwei-
setz, WAG; BGS 131.1) vom 28. September 2006      zerischen Zivilgesetzbuches, ZGB; SR 210). Das
kann wegen Verletzung des Stimmrechts und         Stimmrecht kann frühestens fünf Tage nach der
wegen Unregelmässigkeiten bei der Vorbereitung    Hinterlegung der erforderlichen Ausweisschriften
und Durchführung von Wahlen und Abstimmun-        ausgeübt werden.
gen beim Regierungsrat des Kantons Zug, Post-

Parteiversammlungen                               Grünliberale Partei (glp)
Alternative – die Grünen (ALG)                    Samstag, 5. September 2020, 10.00 Uhr
Montag, 31. August 2020, 19.00 Uhr                eventuell Samstag, 19. September 2020, 10.00 Uhr
Restaurant Sport Inn, Baar                        Asylstrasse 9, Baar

Christlichdemokratische Volkspartei (CVP)         Schweizerische Volkspartei (SVP)
Donnerstag, 3. September 2020, 19.00 Uhr          Dienstag, 8. September 2020, 20.00 Uhr
Restaurant Sport Inn, Baar                        Restaurant Ebel, Inwil

FDP.Die Liberalen (FDP)                           Sozialdemokratische Partei (SP)
Montag, 7. September 2020, 19.30 Uhr              Montag, 31. August 2020, 19.00 Uhr
Restaurant Sport Inn, Baar                        Restaurant Sport Inn, Baar
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                                                                                                  !
Liebe Stimmbürgerinnen und Stimmbürger             Aufgrund der Corona-Pandemie
Der Gemeinderat lädt Sie zur nächsten Gemein-
                                                   findet die Gemeindeversammlung
deversammlung herzlich ein und unterbreitet        in der Waldmannhalle statt.
Ihnen die nachfolgende Traktandenliste mit den
entsprechenden Berichten und Anträgen.

Teil 1                                             Teil 2
Traktanden 16. September 2020                      Traktanden 1. Oktober 2020

1. Protokoll der Gemeindeversammlung               7.   Unterflurcontainer (UFC) für Hauskehricht –
   vom 12. Dezember 2019 – Genehmigung 05              Genehmigung Kreditantrag                  05

2. Geschäftsbericht 2019 – Kenntnisnahme     07   8. Hopp-la Baar – Neugestaltung Spielplatz
                                                      Sternmatt 1 und Zugerweg zu einem inter-
3. Rechnung 2019 – Genehmigung               08      generativen Spiel-, Bewegungs- und Begeg-
                                                      nungsparcours – Genehmigung Baukredit  10
4. Schule Sternmatt 1 – Erweiterung –
   Genehmigung Projektierungskredit          36   9. Motion der glp betreffend «Nachhaltige
                                                      Investitionen für die Einwohner und für
5. Schule Sternmatt 2 – Dreifachturnhalle –           die Umwelt» – Entscheid über
   Genehmigung Projektierungskredit          67      Erheblicherklärung                         22

6. Schule Wiesental – Neubau mit Rückbau –         10. Motion der Alternative – die Grünen Baar
   Genehmigung Projektierungskredit       82          und der SP Baar betreffend «gemeindliche
                                                       Klimastrategie» – Entscheid über
                                                       Erheblicherklärung                      27

                                                   11. Interpellation der FDP.Die Liberalen Baar
                                                       betreffend «Schulraumplanung Gemeinde
                                                       Baar» – Beantwortung                     32

                                                   Gemeindeversammlung 2020
                                                   9. Dezember 2020 Budgetgemeinde

Baar, 3. August 2020                               19.30 Uhr im Gemeindesaal (voraussichtlich)
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Bericht zu den hängigen politischen Vorstössen

Die Motion von Adrian Rogger, SVP Baar, vom         2. Motion von Martin Zimmermann und der glp
25. März 2019 betreffend «Einheitliche Vergabe         Baar, eingereicht am 12. Dezember 2019, mit
von Finanzierungsbeiträgen an Infrastrukturpro-        dem Titel «Nachhaltige Investitionen für die
jekte von Vereinen» wurde an der Gemeindever-          Einwohner und für die Umwelt». Der Ent-
sammlung vom 17. September 2019 als teilweise          scheid über die Erheblicherklärung erfolgt
erheblich erklärt. Der Gemeinderat wurde be-           an der Gemeindeversammlung (Teil 2) vom
auftragt, ein Grundsatzpapier zu erarbeiten. Das       1. Oktober 2020.
Grundsatzpapier liegt vor. Es wurde den Baarer
Ortsparteien sowie der RGPK zur Vernehmlas-         3. Motion der Alternative – die Grünen Baar,
sung unterbreitet, die Rückmeldungen wurden            Andreas Lustenberger, und der SP Baar,
eingearbeitet. Die Motion ist somit erledigt und       Isabel Liniger, vom 19. Dezember 2019
abgeschrieben.                                         betreffend «gemeindliche Klimastrategie».
                                                       Die Motion wird an der Gemeindeversamm-
Folgende politische Vorstösse sind zurzeit pen-        lung (Teil 2) vom 1. Oktober 2020 behandelt.
dent:
                                                    4. Interpellation der FDP.Die Liberalen Baar,
1. Motion von Martin Pulver, Baar, vom 13. Sep-        Michael Arnold, vom 5. März 2020 betreffend
   tember 2018 für ein «Gesamtheitliches Infra-        «Schulraumplanung Gemeinde Baar». Die
   strukturprojekt für Sportbelange in der Region      Beantwortung der Motion erfolgt an der Ge-
   Lättich». An der Gemeindeversammlung vom            meindeversammlung (Teil 2) vom 1. Oktober
   12. Dezember 2018 wurde die Motion in den           2020
   Bereichen «Erstellung eines gesamtheitlichen
   Infrastrukturprojekts für die Sportanlage Lät-   5. Interpellation der CVP Baar, Olivia Bühlmann
   tich» und «Erstellung eines Provisoriums für        und Mirjam Arnold-Herrmann, vom 15. Juni
   Garderoben und Duschen» erheblich erklärt.          2020, betreffend «Bahnhof Baar». Die Be-
   Der Antrag 2 «Erstellung eines Provisoriums         antwortung der Interpellation erfolgt an der
   für Garderoben und Duschen» wurde an der            Gemeindeversammlung vom 9. Dezember
   Gemeindeversammlung vom 17. September               2020.
   2019 als erledigt abgeschrieben.
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Traktandum 7

Unterflurcontainer (UFC) für Hauskehricht – Genehmigung Kreditantrag

1. Ausgangslage
Im Jahr 1995 wurde der Zweckverband der Zuger
Einwohnergemeinden für die Bewirtschaftung
von Abfällen (ZEBA) gegründet. Der ZEBA han-
delt für die Verwertung und die umweltgerechte
Behandlung der Abfälle aller elf Zuger Gemein-
den optimale Konditionen aus und sorgt für die
Logistik. Oberstes Gremium des ZEBA ist die
Delegiertenversammlung. Sämtliche Gemeinden
sind darin mit einem Mitglied des Gemeindera-
tes vertreten.

                                                   Aktuelle Situation mit Containern und Einzelsäcken
Am 5. November 2018 hat die Delegiertenver-
sammlung des ZEBA die Strategie «Bereitstel-
lung von Hauskehricht in Unterflurcontainern       2.     Vor- und Nachteile von Unterflur-
(UFC)» und die dazu notwendigen Anpassungen               containern
im Reglement über die Abfallbewirtschaftung ver-   +    Rund um die Uhr Entsorgungsmöglichkeit für
abschiedet. Das angepasste Reglement trat am            die Bevölkerung
1. Januar 2019 in Kraft.                           +    Saubere Bereitstellung der gebührenpflichti-
                                                        gen Säcke, keine Geruchsbelästigungen und
Die Strategie und die Anpassungen im Regle-             Kehrichtsäcke am Abfuhrtag am Strassenrand
ment bezwecken, dass bis ins Jahr 2030 flächen-    +    Kein Anheben der Säcke auf eine Höhe von
deckend in allen Zuger Gemeinden der Haus-              125 cm wie beim Einlegen in 800-Liter Roll-
kehricht in Unterflurcontainern (UFC) gesammelt         container
wird. Damit werden die Bereitstellungsorte         +    Geringerer Flächenbedarf für die Bereitstel-
reduziert, wodurch die Sammelrouten optimiert           lung (Füllvolumen UFC 6’500 Liter = 8 Roll-
sowie Kosten und Emissionen verringert werden           container zu 800 Liter)
können. Ausnahmen bei besonderen Situationen       +    ZEBA übernimmt Beschaffung, Bereitstellung
und ausserhalb des Siedlungsgebietes können             und Reinigung der UFC
jedoch nicht ausgeschlossen werden.                +    Gute Integration ins Dorf-, Landschafts- und
                                                        Umgebungsbild
Für die Entsorgung der Gewerbeabfälle ist diese    +    Umweltfreundlichere Abfalltouren (weniger
Regelung nicht zwingend, das Gewerbe wird               Lärm und geringerer Schadstoffausstoss auf-
auch nach dem Jahr 2030 durch eine konventio-           grund weniger Standorte und optimierten
nelle Entsorgung mittels Rollcontainern bedient.        Routen)
Für die Grüngut-Entsorgung (kompostierbare         –    Teilweise grössere Bring- bzw. Gehdistanzen
Abfälle) sowie für die anderen Separatsammlun-     –    Investitions- und Erneuerungs- / Unterhalts-
gen in der Gemeinde Baar sieht der ZEBA keine           kosten durch ZEBA und Gemeinden
Änderungen vor.                                    –    Administrativer Aufwand für ZEBA und
                                                        Gemeinden.
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3. Förderung der UFC durch den ZEBA
Die UFC für Hauskehricht werden vom ZEBA
beschafft, finanziert, an die Baustelle geliefert, in
die Baugrube versetzt und in Betrieb genommen.

Die Liegenschaftseigentümerinnen und -eigen-
tümer erbringen die bauseitigen Vorleistungen
für die Erstellung der UFC und tragen die damit
zusammenhängenden Kosten (Baubewilligung,
Aushub, Anschlüsse, Leitungsverlegung, Umge-
bungsarbeiten usw.).

Der ZEBA entrichtet an die Baukosten einen
Betrag von maximal CHF 10’000.– pro Einwurf-
säule. Zudem trägt der ZEBA die Unterhaltskos-
                                                        Beispiel eines gut zugänglichen Standorts
ten (Reinigung, Reparaturen usw.) während der
gesamten «Lebensdauer» der UFC-Anlagen.
                                                        UFC in neuen Siedlungen
4. Entsorgungsplanung und Gehdistanzen                  Beim Neubau von grösseren Siedlungen mit über
Gemäss Bundesgerichtsurteil ist eine Gehdistanz         30 Wohnungen kann die Einwohnergemeinde
von 350 Metern zu einem UFC zulässig. Die Ge-           die Erstellung von UFC im Rahmen der Baube-
meinde Baar strebt jedoch kürzere Gehdistanzen          willigung anordnen. Die Bauarbeiten können in
von rund 200 Metern an.                                 diesen Fällen mit dem Wohnungsbau kombiniert
                                                        werden und sind dadurch günstiger.
Sie erhofft sich dadurch eine höhere Akzeptanz
der Bevölkerung. Die UFC sollen zu Fuss gut             UFC in bestehenden Siedlungen
erreichbar und an verkehrstechnisch zweckmässi-         Bei bestehenden Siedlungen oder einzelnen Häu-
gen Standorten gelegen sein. Damit dies erreicht        sern müssen zur Auslastung der UFC Einzugsge-
werden kann, sind auch Investitionen der Ge-            biete definiert werden. Die Liegenschaftseigen-
meinde notwendig. Für die flächendeckende Aus-          tümerinnen und -eigentümer müssen deshalb
rüstung der Einwohnergemeinde Baar werden               Verständnis aufbringen, dass weitere Anwohne-
gemäss dem im Jahr 2019 ausgearbeiteten UFC-            rinnen und Anwohner im Einzugsgebiet den UFC
Konzept rund 170 Unterflurcontainer benötigt.           mitbenützen dürfen.

Es handelt sich dabei um eine rollende Planung          5. Ungedeckte Kosten
während der nächsten zehn Jahre, welche teil-           Die Erstellung von UFC auf privaten Grundstü-
weise von den Bauaktivitäten und zum grossen            cken bedarf des Abschlusses eines verwaltungs-
Teil von der Bereitschaft der Liegenschaftseigen-       rechtlichen Vertrages, in welchem sämtliche De-
tümerinnen und -eigentümer abhängig ist, oder           tails für die Erstellung und den Betrieb geregelt
die sich auch aufgrund von anderen, heute nicht         und die Vertragsdauer von 50 Jahren gesichert
bekannten Einflussgrössen noch leicht verändern         werden.
kann.
                                                        Erfahrungsgemäss fallen bei der Erstellung von
Per Ende 2019 standen in der Gemeinde Baar              UFC ohne gleichzeitigem Gebäudeneubau Tief-
total 26 Einwurfsäulen für gebührenpflichtige           baukosten und Nebenkosten von durchschnittlich
Säcke zur Verfügung, einige weitere Anlagen sind        CHF 18’000.– an. Diese Kosten sind abhängig
in Planung.                                             von Gelände, Untergrund, Lage usw. Um das
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vorgegebene Ziel der flächendeckenden Umset-
zung der UFC-Strategie bis ins Jahr 2030 sowie
eine kürzere Distanz von rund 200 Metern zu
erreichen, ist es notwen­dig, dass die Einwoh-
nergemeinde Baar allfällige restliche, nicht vom
ZEBA gedeckte Tiefbaukosten sowie Nebenkos-
ten übernimmt. Gleichzeitig ist es bei der Umset-
zung des UFC-Konzeptes erforderlich, dass viele
Standorte auch auf gemeindeeigenen Grundstü-
cken realisiert werden.

6. Aufgaben / Kosten
Allgemein
Der ZEBA übernimmt in allen Fällen die
Kosten der UFC-Anlage und leistet einen Kosten-       UFC-Anlage mit drei Einwurfsäulen
beitrag von CHF 10’000.– pro Einwurfsäule an
die Tiefbauarbeiten.                                  7.   Finanzielle Auswirkungen auf die
                                                           Gemeinde Baar
Ausgangslage 1                                        Es wird mit der Erstellung von zusätzlichen 140
Bei Neubauten mit mehr als 30 Wohn­einheiten          UFC gerechnet. Rund 40 UFC müssen nach
ist die Grundeigentümerschaft gleichzeitig Bau-       Ausgangslage 1 von privaten Grundeigentümern
herrin und trägt die Kosten der restlichen Tiefbau-   erstellt werden und tangieren deshalb die Ge-
arbeiten. Der Beitrag des ZEBA fliesst direkt zur     meinde finanziell nicht.
Bauherrschaft.
                                                      Der Einwohnergemeinde Baar verbleiben bei
Ausgangslage 2                                        Ausgangslage 2 + 3 nach Abzug des ZEBA-Bau-
Bei Neubauten mit weniger als 30 Wohneinheiten        kostenbeitrages gemäss bisheriger Erfahrungs-
ist die Grundeigentümerschaft gleichzeitig Bauher-    zahlen Nettoaufwendungen von durchschnittlich
rin. Die Gemeinde Baar trägt die Kosten der restli-   CHF 8’000.– pro Einwurfsäule. Dieser Betrag
chen Tiefbauarbeiten sowie die Neben­kosten. Der      beinhaltet die Tiefbaukosten, allfällige Neben-
Beitrag des ZEBA fliesst zur Gemeinde.                kosten der Gemeinde, Kosten für genaue Stand-
                                                      ortabklärungen, Baugesuche, Baubewilligungen,
Ausgangslage 3                                        Verträge usw.
Bei bestehenden Bauten auf privaten Liegen-
schaften sowie beim Bau von UFC auf gemeinde-         Für diese rund 100 UFC, bei welchen die Ge-
eigenen Liegenschaften ist die Gemeinde Baar          meinde als Bauherrin agiert oder gemeindliche
Bauherrin. Sie trägt allfällige restliche Tiefbau-    Beträge geleistet werden, wird mit Bruttoauf-
kosten sowie die Nebenkosten. Der Beitrag des         wendungen in der Höhe von insgesamt CHF
ZEBA fliesst an die Gemeinde.                         1.8 Mio. gerechnet. Unter Berücksichtigung der
                                                      Rückvergütung des ZEBA von CHF 1.0 Mio.
Voraussetzung für die Mitfinanzierung von             an die Tiefbaukosten verbleibt der Gemeinde
UFC-Anlagen durch Beiträge des ZEBA und der           ein Nettofinanzierungsbetrag von insgesamt
Gemeinde Baar ist der Abschluss eines verwal-         CHF 0.8 Mio.
tungsrechtlichen Vertrages.
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Die Investitionsbeiträge der Gemeinde an Dritte            Die Folge davon wäre ein Abweichen von der
sowie die Kosten für eigene Anlagen werden ge-             Gehdistanz von rund 200 Metern und eine Aus-
mäss §14 des Gesetzes über den Finanzhaushalt              richtung auf das Bundesgerichtsurteil, welches
des Kantons und der Ge­meinden (Finanzhaus-                Gehdistanzen von 350 Metern zu einem UFC vor-
haltsgesetz) ab dem Jahr der Realisierung linear           sieht. Dies würde eine starke Komforteinbusse
mit 3 % pro Jahr abgeschrieben. Die Finanzierung           für die Baarer Bevölkerung bedeuten.
mit eigenen Mitteln ist sichergestellt.
                                                           Eine Genehmigung des Kredites ermöglicht hin-
Für die aktive Umsetzung der UFC-Strategie mit             gegen die geforderte Umsetzung der UFC-Strate-
ihren umfangreichen und vielfältigen Aufgaben              gie des ZEBA und die Realisierbarkeit der vorge-
sind für die Projektleitung 40 Stellenprozente             sehenen Distanz von rund 200 Metern, wodurch
budgetiert.                                                eine grössere Akzeptanz der Bevölkerung und
                                                           der Grundeigentümerschaften für die UFC-Um-
                                                           stellung erreicht würde.

                                                           9. Fazit des Gemeinderates
                                                           Im Auftrag der elf Zuger Gemeinden betreibt der
                                                           ZEBA beispielhaft eine ökonomische und öko-
                                                           logische Abfallentsorgung. Damit diese Erfolgs-
                                                           geschichte weiterentwickelt werden kann, muss
                                                           die UFC-Strategie umgesetzt werden. Sämtliche
                                                           Gemeinden im Kanton Zug unterstützen diese
                                                           Strategie und der Gemeinderat Baar möchte sie
                                                           auf seinem Gemeindegebiet mittragen.

                                                           In der Gemeinde Baar wurden bislang hinsichtlich
                                                           Sauberkeit und Hygiene mit den UFC sehr gute
UFC-Anlage in Kombination mit Containern für Grünabfälle
                                                           Erfahrungen gemacht.

8.   Folgen bei einer Ablehnung des Kredit­                Für die flächendeckende Umsetzung bedarf
     antrages                                              es auch der Zustimmung von privaten Grund­
Bei einem Nein an der Gemeindeversammlung                  eigentümerinnen und Grundeigentümern.
zum Kreditantrag behält die vom ZEBA definierte
UFC-Strategie, welche im Reglement über die                Der Gemeinderat will mit dem Kreditantrag fol-
Abfallbewirtschaftung des ZEBA festgelegt wur-             gende Hauptziele erreichen:
de, weiterhin ihre Gültigkeit. Das heisst, dass ab
dem Jahr 2030 keine Rollcontainer mehr entleert            –– Umsetzung der verbindlichen UFC-Strategie
oder am Strassenrand stehende Abfallsäcke mit-                bis ins Jahr 2030.
genommen würden.                                           –– Hohe Akzeptanz der Bevölkerung dank kurzer
                                                              Gehdistanzen zu einer UFC-Anlage.
Die gemeindlichen Förderbeiträge bei Neubauten             –– Hohe Akzeptanz der Grundeigentümer, welche
unter 30 Wohneinheiten sowie bei bestehen-                    die Entsorgung der gebührenpflichtigen Keh-
den Bauten würden entfallen. Eine zeitgerechte                richtsäcke auf ihrem Grundstück ermöglichen
Umsetzung der verbindlichen UFC-Strategie des                 und deshalb keine ungedeckten Kosten zu
ZEBA wäre stark gefährdet und es müsste ein                   tragen haben.
neues gemeindliches UFC-Konzept mit bedeu-                 –– Optimierung der Entsorgungssituation.
tend weniger Standorten ausgearbeitet werden.
GEMEINDE VERSAMMLUNG - Donnerstag, 1. Oktober 2020, 19.30 Uhr Waldmannhalle, Baar
09

10. Stellungnahme der Kommissionen                11. Mengen- / Kostenzusammenstellung

10.1 Verkehrs- und Tiefbaukommission               ca. 170 UFC             zu realisieren
Die Verkehrs- und Tiefbaukommission hat den        ca. –30 UFC             bereits realisiert
Kreditantrag Unterflurcontainer an der Sitzung         –40 UFC             >30 Wohneinheiten
vom 16. März 2020 behandelt. Aufgrund der          ca. 100 UFC             zur Finanzierung
Corona-Situation wurde die Sitzung der VTK
mit einer reduzierten Teilnehmerzahl durchge-      100 x CHF 18’000.– CHF 1.8 Mio. Bruttokredit
führt. Die fünf anwesenden Kommissionsmit-         100 x CHF 10’000.– CHF 1.0 Mio. Beitrag ZEBA
glieder (von total neun) haben das Vorhaben        100 x CHF 8’000.– CHF 0.8 Mio. Nettokredit
einstimmig gutgeheissen.

10.2 Rechnungs- und Geschäftsprüfungs-
     kommission                                   Antrag
Die Delegiertenversammlung des ZEBA hat           Für die Umsetzungsstrategie Unterflurcontainer
am 5. November 2018 beschlossen, den              sei ein Bruttokredit von CHF 1.8 Mio. (inkl. 7.7 %
Hauskehricht ab 2030 nur noch in Unterflur-       MWST) zu genehmigen.
containern (UFC) zu sammeln. Die Gemeinde
Baar, die dem Zweckverband ZEBA angehört,
hat die Vorgaben des ZEBA umzusetzen. An-
sonsten wird die Kehrichtabfuhr durch den
ZEBA nicht mehr vorgenommen.

Für die Errichtung der Unterflurcontainer (UFC)
beantragt der Gemeinderat einen Kredit von
CHF 1.8 Mio. Der Zweckverband ZEBA erstat-
tet der Gemeinde pro Einwurfsäule eine Rück-
vergütung von CHF 10’000.–. Bei geschätzten
100 Einwurfsäulen kann somit mit ca. CHF
1.0 Mio. Rückvergütung gerechnet werden.

Die Einrichtung der UFC bedingt einen grösse-
ren personellen Mehraufwand, da mit jedem
privaten Grundeigentümer ein verwaltungs-
rechtlicher Vertrag abgeschlossen werden
muss. Für die Projektleitung sind im Budget
                                                  In die Umgebung eingebettete UFC-Anlage mit einer
2020 bereits 40 Stellenprozente vorgesehen.       Einwurfsäule
Die RGPK erwartet, dass zuerst alle internen
Ressourcen – auch abteilungsübergreifend –
geprüft werden, bevor es zu einer Neueinstel-
lung kommt.

Die RGPK erachtet die Kostenschätzung pro
Anlage als realistisch sowie die Aufteilung der
Kosten bei den diversen Ausgangslagen als
gerecht. Der Kreditantrag für die Erstellung
von UFC wird einstimmig unterstützt.
GEMEINDE VERSAMMLUNG - Donnerstag, 1. Oktober 2020, 19.30 Uhr Waldmannhalle, Baar
10

Traktandum 8

Hopp-la Baar – Neugestaltung Spielplatz Sternmatt 1 und Zugerweg zu
einem intergenerativen Spiel-, Bewegungs- und Begegnungsparcours –
Genehmigung Baukredit

1. Ausgangslage                                    Vereinsamung, den Bewegungsmangel und die
Die Stiftung Hopp-la (www.hopp-la.ch) unter-       demografische Alterung. Durch die alltagsnahe
stützt Gemeinden bei der bedürfnisgerechten        Förderung von intergenerativer Bewegung und
Planung und Finanzierung von intergenerativen      Begegnung leistet Hopp-la einen Beitrag an den
Bewegungsangeboten. Hopp-la fördert die kör-       gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie die phy-
perliche Gesundheit aller Generationen und leis-   sische, psychische und soziale Gesundheit.
tet einen Beitrag zur Prävention von chronischen
Krankheiten infolge Bewegungsmangel sowie zur      Die Gemeinde Baar wurde von der Stiftung
Sturzprävention. Die Vision von Hopp-la – Jung     Hopp-la angefragt, ob sie im Kanton Zug als
und Alt miteinander in Bewegung zu bringen –       Pilotgemeinde beim Bewegungs- und Gesund-
erfolgt auf zwei Ebenen.                           heitsförderungsprojekt Hopp-la mitwirken möch-
                                                   te. Der Gemeinderat zeigte für die Philosophie
Einerseits ermöglicht Hopp-la die Verbindung       Hopp-la Interesse, setzte zur Bearbeitung des
der Generationen möglichst nahe am Alltag der      Projektes eine Arbeitsgruppe ein und erteilte
Menschen (z. B. gemeinsame Bewegungsnach-          der Fachstelle Spielraum aus Bern den Auftrag
mittage einer Kindertagesstätte (Kita) mit einer   zu prüfen, wie und wo in Baar ein generationen-
Seniorengruppe). Dies geschieht durch den Auf-     verbindender Spiel-, Bewegungs- und Begeg-
bau eines Netzwerkes aus der Zivilbevölkerung,     nungsparcours im öffentlichen Raum eingerichtet
Akteuren und Verwaltung, welches diese Vision      werden könnte. Der Gemeinderat favorisierte
nachhaltig umsetzt und lebt. Andererseits setzt    aufgrund der Ergebnisse aus der Vorstudie für die
Hopp-la auf generationengerechte Bewegungs-        Realisierung des Projektes Hopp-la die Standorte
und Begegnungsräume und entsprechender             Spielplatz Sternmatt 1, den Zugerweg und den
Infrastruktur im öffentlichen Raum. Hierfür wur-   Platz vor dem Schwesternhaus.
den u. a. Geräte entwickelt, welche von Jung bis
Alt auf spielerische Weise gemeinsam genutzt       Im Rahmen einer Projektorganisation Hopp-
werden können. Die Stiftung Hopp-la wird dabei     la wurde anschliessend das Projekt in engem
unterstützt und wissenschaftlich begleitet vom     Kontakt mit der Stiftung Hopp-la und der Pro
Departement für Sport, Bewegung und Gesund-        Senectute Kanton Zug abteilungsübergreifend
heit der Universität Basel.                        weiterbearbeitet. Verwaltungsintern sind alle
                                                   Abteilungen in die Projektarbeit integriert. Erfreu-
Mit dem Projekt Hopp-la verbreitet die Stiftung    licherweise zeigten sich bei der Herausforderung
Hopp-la – den jeweiligen Verhältnissen entspre-    dieser interdisziplinären Zusammenarbeit neue
chend – schweizweit die Philosophie «Genera-       und erfolgreiche Wege, welche auch auf andere
tionen in Bewegung». Ziel des Projektes ist es,    Gemeindeprojekte eine positive Ausstrahlung
gesundheitsförderliche Lebenswelten und einen      haben.
gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen.
                                                   Ebenfalls in die Überlegungen miteinbezogen
Hopp-la antwortet damit auf verschiedene ge-       wurden die katholische Kirchgemeinde Baar als
sellschaftliche Fragen bzw. Herausforderungen      Besitzerin der Nachbarliegenschaft beim Spiel-
wie die Individualisierung, die zunehmende         platz Sternmatt 1 sowie die Bürgergemeinde als
11

Hopp-la Mitwirkungsanlass vom 21. September 2019 (Quelle: Stiftung Hopp-la)

Besitzerin der Nachbarliegenschaft beim Schwes-                 geplante Attraktivitätssteigerung des Dorfkerns
ternhaus. Die Architekten der geplanten Schul-                  das Projekt zur Realisierung eines Hopp-la-Par-
anlage Sternmatt 1 sind über das Projekt Hopp-la                cours angegangen.
in Kenntnis gesetzt worden, so dass allfällige
Synergien bei der Planung beider Projekte be-                   2.1 Infrastruktur – Hopp-la Parcours in Form
rücksichtigt werden können.                                         von Spiel- und Bewegungsinseln

Die Stiftung Hopp-la stellte ab Beginn des Projek-              Etappe 1 (Spielinsel Sternmatt 1):
tes eine Fachberaterin für den Aufbau in Baar zur               Die periodischen Kontrollen des Werkdienstes,
Verfügung. Zudem beteiligt sie sich an den Infra-               ein Augenschein im Rahmen einer Begehung
strukturkosten für intergenerative Bewegungs-                   sowie Rückmeldungen aus der Bevölkerung am
elemente sowie an den Kosten für die Projekt-                   Hopp-la-Mitwirkungsanlass vom 21. September
begleitung. Zwischen der Stiftung Hopp-la und                   2019 wie auch eine Online-Umfrage haben erge-
der Gemeinde Baar wurde eine entsprechende                      ben, dass eine Auffrischung und Neugestaltung
Vereinbarung abgeschlossen.                                     des Spielplatzes Sternmatt 1 befürwortet wird.
                                                                Die Infrastruktur ist in die Jahre gekommen und
2. Projektplanung                                               sanierungsbedürftig. Ziel ist es, den Spielplatz
Im «Dorf Baar» soll durch das Projekt Hopp-la für               Sternmatt 1 im Sinne der Hopp-la Philosophie
alle Generationen ein niederschwelliger Zugang                  (Generationen in Bewegung) neu zu gestalten.
zu Spiel- und Bewegungsinseln entstehen. Durch
eine einladende Gestaltung der Plätze, die Art                  Die Mitwirkung stiess bei der Bevölkerung auf
der Spielgeräte sowie der begleitenden Aktivitä-                reges Interesse und hat aufgezeigt, dass der
ten ermöglicht das Projekt ein vermehrtes Mit-                  bestehende Spielplatz Sternmatt 1 bereits heute
einander statt ein Nebeneinander von Jung bis                   ein beliebter Spiel- und Aufenthaltsort sowohl
Alt. In diesem Sinne wurde im Hinblick auf die                  für Kinder und deren Bezugspersonen wie auch
12

für ältere Menschen ist. Es wurden vor allem         der 3. Etappe einbezogen und weiterhin einen
Balancier- und Klettermöglichkeiten, Schaukeln,      Ehrenplatz einnehmen. Zudem wird bei der
Rutschen und eine Spielburg gewünscht. Es            Planung darauf geachtet, dass für traditionelle
zeigte sich, dass Sand und Wasser auf keinen         Anlässe (z. B. Fasnacht und Chilbi) der Platz wie
Fall fehlen dürfen. Einige befürworteten zudem       bis anhin genutzt werden kann.
verschiedene Sitzmöglichkeiten und Picknick-
Tische in schattigen Bereichen. Auch einfache        Diese 3. Etappe ist nicht Bestandteil des bean-
und temporäre Verpflegungsmöglichkeiten wur-         tragten Baukredites und kann mit einem Spon-
den sehr begrüsst.                                   soringbeitrag realisiert werden. Denn nebst der
                                                     Stiftung Hopp-la hat die Gemeinde Baar erfreu-
Kritisch wurden dagegen der Zustand der sani-        licherweise von einer weiteren Stiftung eine
tären Einrichtungen und das Tunnelsystem im          Zusage für ein Sponsoring im Rahmen des Hopp-
Hügel bewertet. Die Überquerung der Sternmatt-       la Projektes erhalten. Die Familie Larsson-Ro-
strasse vom Spielplatz bis zum Zugerweg wurde        senquist Stiftung ist bereit, die Finanzierung des
für Kinder als unübersichtlich und gefährlich ein-   interaktiven Wasserspiels zu übernehmen. Der
gestuft. Es kamen viele Ideen zur Beruhigung der     namhafte Beitrag wird es möglich machen, der
Strasse zusammen.                                    Bevölkerung zur Gestaltung des Vorplatzes beim
                                                     Schwesternhaus im Rahmen der Investitions-
Die partizipative Vorgehensweise hat sich ge-        rechnung eine ausgeglichene Rechnung für die
lohnt. Es war ein bewegtes, erfreuliches Mit-        3. Etappe des Projektes zu präsentieren.
einander und die Ideen der Bevölkerung haben
die Planer zu einer tollen Gestaltung des Hopp-la    Zur konkreten Gestaltung des Platzes vor dem
Parcours inspiriert.                                 Schwesternhaus wurde die Bevölkerung erneut
                                                     zu einem Mitwirkungsanlass eingeladen, welcher
Etappe 2 (Zugerweg):                                 am Mittwoch, 23. September 2020 stattgefun-
Die Verbindung vom Spielplatz Sternmatt 1 über       den hat.
den Zugerweg bis zum Platz vor dem Schwes-
ternhaus soll im Rahmen des Projektes als Hopp-      Weitere Etappen nicht ausgeschlossen
la Parcours aufgewertet werden. Im Bereich der       Für die künftige Weiterentwicklung des Projektes
Spielwiese Dorfmatt sollen, ebenfalls aufgrund       ist die Gemeinde offen, weiteren Exponenten
von Ideen aus der Bevölkerung, Hopp-la Spiel-        aus Wirtschaft und Gesellschaft, welche die
und Bewegungsgeräte montiert werden. Speziell        Hopp-la Philosophie unterstützen möchten,
ist dabei dem Strassenübergang beim Kino Lux         eine Plattform für Sponsoring zur Verfügung zu
und beim ehemaligen Brothüsli Rust Beachtung         stellen.
zu schenken.
                                                     2.2 Vorprojekt Infrastruktur
Etappe 3 (Vorplatz Schwesternhaus):                  Aktuell kommt mit dieser Vorlage der Baukredit
Durch eine Umgestaltung des Platzes vor dem          der Etappen 1 und 2 zur Abstimmung. Für die
Schwesternhaus soll eine zusätzliche Attraktivi-     dafür favorisierten Standorte im Dorfzentrum von
tätssteigerung erreicht werden.                      Baar hat die Fachstelle Spielraum, unter Einbezug
                                                     der Inputs aus der Bevölkerung, ein Vorprojekt
Auch hier sollen im Sinne von Hopp-la Bewe-          erarbeitet, wie der Spielplatz Sternmatt 1 und
gungselemente installiert und das Element            der Zugerweg im Sinne der Hopp-la Philosophie
Wasser in Form eines interaktiven Wasserspiels       umgestaltet und zu lebendigen Begegnungsor-
erhalten werden. Auch der aktuell vor Ort plat-      ten für alle Generationen werden können. Über-
zierte Räbegäuggel wird bei der Umgestaltung         legungen aus der Baarer Stadtanalyse und dem
des Vorplatzes zum Schwesternhaus im Rahmen          Landschaftsentwicklungskonzept LEK zur Ge-
13

staltung des öffentlichen Raumes wurden dabei                   tung Zugerweg, S. 19) platziert, so dass von der
mitberücksichtigt. In der Gestaltung werden vor-                Spiel- und Bewegungsinsel Sternmatt 1 über den
wiegend natürliche Materialien verwendet, und                   Zugerweg ein Parcours entsteht, der dann – wie
standortgerecht werden einheimische Pflanzen                    vorgängig beschrieben – in der 3. Etappe bis zum
gesetzt.                                                        Schwesternhaus weiterentwickelt werden soll.

Das Gelände auf der Spiel- und Bewegungs-                       Die Fachstelle Spielraum aus Bern ist nebst der
insel Sternmatt 1 soll für alle Generationen mit                bereits erfolgten Planung des Vorprojektes auch
einem etwas weniger hohen Hügel, mit weiteren                   für die Ausführungsplanung verantwortlich. Die
Bäumen und Nischen wie auch attraktiven Spiel-                  Umsetzung soll nach der Baubewilligung soweit
geräten und Spielmaterialien (z. B. Balancier- und              möglich mit lokalen und regionalen Betrieben,
Kletterstrukturen, Schaukel, Wasser und Sand so-                inkl. dem gemeindlichen Werkhof, erfolgen.
wie einer Spielburg auf dem Hügel) neugestaltet
werden. Weiter sind eine hindernisfreie und mo-                 2.3 Hopp-la Begleitprogramme
bile Toilettenanlage (z. B. ein Kompotoi) sowie ein             Nebst der Infrastruktur ist es ein Ziel von Hopp-
überdachter Begegnungsort mit einem kleinen                     la, regelmässig kostenlose Bewegungs- und Be-
Kiosk für Verpflegungsmöglichkeiten angedacht.                  gegnungsangebote für alle Generationen bei den
Auch der Bücherschrank soll auf der Spiel- und                  öffentlich zugänglichen Spiel- und Bewegungsin-
Bewegungsinsel Sternmatt 1 weiterhin einen                      seln bzw. Spielgeräten zu organisieren, welche
Platz haben. Der Asphalt soll zudem durch einen                 von Kindern und Erwachsenen gemeinsam ge-
spielplatzgerechten und rollstuhlgängigen Boden-                nutzt werden können (z. B. Gleichgewichtskurse
belag ersetzt werden.                                           an den Geräten oder verschiedene Aktivitäten auf
                                                                dem Hopp-la Parcours). Diese Angebote sollen
Entlang des Zugerwegs werden Hopp-la Bewe-                      auch in Baar, nach dem Erstellen der Spiel- und
gungsgeräte und ev. Move-Art (vgl. Bild Gestal-                 Bewegungsinseln, organisiert werden.

Hopp-la Mitwirkungsanlass vom 21. September 2019 (Quelle: Silvan Meier)
14

Zudem gibt es Begleitprogramme, welche aus-          Baukosten
serhalb des Parcours stattfinden können, wie das
Hopp-la Tandem und das Hopp-la Fit.                  Spielinsel Sternmatt
                                                      Vorbereitungsarbeiten          CHF43’000.–
Bereits seit Februar 2019 läuft in den Alters-        Umgebungsgestaltung            CHF152’000.–
heimen Baar das Hopp-la Tandem. Im Abstand
                                                      Ausstattung                    CHF288’000.–
von zwei Wochen treffen sich dabei Kinder aus
                                                      Reserve Unvorhergesehenes      CHF16’000.–
Tagesstätten (Kitas) mit den älteren Menschen
im Altersheim Bahnmatt zu Bewegung, Spiel und         Zwischentotal                  CHF 499’000.–
Spass. Die Vision des Angebots Hopp-la Tandem
ist eine nachhaltige, intergenerative Bewegungs-     Parcours Zugerweg
und Gesundheitsförderung im institutionellen          Vorbereitungsarbeiten          CHF6’000.–
Rahmen.                                               Umgebungsgestaltung            CHF46’000.–
                                                      Ausstattung                    CHF149’000.–
Auch das Hopp-la Fit ist im Frühling 2019 an-
                                                      Reserve Unvorhergesehenes      CHF5’000.–
gelaufen. Jeweils am Freitagnachmittag treffen
sich von 14.30–15.30 Uhr Kinder aus drei Kitas        Zwischentotal                  CHF 206’000.–
mit Seniorinnen und Senioren auf der Wiese
Martinspark zu Bewegung, Spiel und Spass. Die        Total Baukosten brutto          CHF 705’000.–
Hopp-la Fit Bewegungslektionen stärken die Ge-
sundheit, indem sowohl trainingswissenschaftli-
che als auch soziale Aspekte zur Förderung von       Investitionseinnahmen werden mit einem Beitrag
intergenerativen Beziehungen im Fokus stehen.        der Stiftung Hopp-la im Betrag von CHF 70’000.–
Das Angebot wird von ausgebildeten Hopp-la Fit       generiert.
Leiterinnen betreut.
                                                     Der Baukredit erhöht oder senkt sich bis zum
Eine Fachfrau für Gesundheitsförderung und           Zeitpunkt der Vertragsanfertigung entsprechend
Prävention koordiniert für die Gemeinde die An-      der Teuerung des Zürcher Baukostenindexes,
gebote im Rahmen von Hopp-la Fit und Hopp-la         Stand April 2019. Nach Vertragsabschluss erfolgt
Tandem. In Zukunft soll auch eine Begleitgruppe      die Teuerungsberechnung aufgrund der jeweili-
mit freiwillig Tätigen für die nachhaltige Weiter-   gen ausgewiesenen Teuerung.
entwicklung der Hopp-la Aktivitäten zuständig
sein.                                                4. Termine
                                                     Baubeginn 1. und 2. Etappe: Frühling 2021
Das Angebot von Hopp-la Fit und Hopp-la Tan-         Fertigstellung: Sommer 2021
dem ist für die Bevölkerung kostenlos und wird
zu 50 % von der Stiftung Hopp-la und zu 50 %         5. Finanzierung und Folgekosten
von der Gemeinde bzw. den Altersheimen Baar          Ausgangspunkt einer Abschreibung nach be-
finanziert.                                          triebswirtschaftlichen Überlegungen bildet die
                                                     Bruttoinvestition von CHF 705’000.–. Dieser
3. Kostenzusammenstellung Baukredit                  Betrag wird mit einem Zinssatz von 2.5 % linear
Die Baukosten (+/– 10 %) wurden durch die be-        abgeschrieben.
auftragten Planer aufgrund von Erfahrungszahlen
ermittelt und setzen sich wie folgt zusammen:
15

Hopp-la Mitwirkungsanlass vom 21. September 2019 (Quelle: Silvan Meier)

Ein Teil der Arbeiten zur Umsetzung des Projek-                 Die Folgekosten präsentieren sich somit wie
tes können durch gemeindeinterne Leistungen                     folgt:
des Werkdienstes erbracht werden.
                                                                Unterhalt                         CHF 22’000.–
Die jetzigen Unterhaltskosten des Spielplatzes                  Partizipative Entwicklung und
Sternmatt belaufen sich auf jährlich CHF 5’000.–.               Durchführung von Aktivitäten      CHF 20’000.–

Die Betriebskosten für Löhne, Sozialleistungen                  Beitrag an die Folgekosten:
sowie Sach- und Betriebsaufwand betragen
nach der Umgestaltung des Spielplatzes und des                  Anschubfinanzierung
Zugerwegs jährlich CHF 22’000.–. Der Unterhalt                  der Stiftung Hopp-la              CHF 20’000.–
besteht aus visuellen Routineinspektionen (wö-
chentlich), operativen Inspektionen (2 x jährlich),             In regelmässigen Abständen werden Fachper-
Hauptinspektion (jährlich), Grünpflege, Unterhalt               sonen die Bevölkerung in die neuen Spiel- und
Geräte und Anlagen, Reparaturen sowie Strom-                    Bewegungsgeräte einführen. Auch wird ein auf
und Wasserverbrauch.                                            die lokalen Bedürfnisse angepasstes generatio-
                                                                nenverbindendes Begleitprogramm angeboten,
Weitere rund CHF 20’000.– fallen für die jährliche              welches von einer Hopp-la Begleitgruppe koordi-
Projektbegleitung und die Aktivitäten im Rahmen                 niert wird. Lokale Organisationen, Schulen und
der Begleitprogramme zum Parcours an. Die                       Vereine werden eingeladen, Ideen einzubringen.
Stiftung Hopp-la beteiligt sich an diesen Projekt-
kosten im Rahmen einer Anschubfinanzierung                      6. Pläne
(u. a. für Hopp-la Fit und Hopp-la Tandem Kurse)                Die Pläne zum vorliegenden Projekt sind auf den
mit maximal CHF 20’000.–.                                       folgenden 4 Seiten ersichtlich.
16

     Spielinselgestaltung Sternmatt
                                                                                      Fachstelle
     Raumkonzept                                                                      SpielRaum

                                                                           Zugerweg

                                                                                      Zugerweg

                                 Naturnahe
                               Kleinstrukturen
                                                               Vielseitiger
                                                       Spiel- & Bewegungsbereich
                                    Intergenerative
                                   Begegnungs-und
                                   Bewegungsinsel

                                                       Sand-/Wasser
                                  Mini Gastro             Bereich
                                                                      Familien mit
                                                                      Kleinkindern

                                         Jugendliche

                      Sternmattstrasse
                                                                                                   N

     Referenzbilder

     Klettergarten                                              Burgturm
17

Spielinselgestaltung Sternmatt
                                                                                                         Fachstelle
Grundriss Spielinsel Sternmatt - Stand Vorprojekt                                                        SpielRaum

                                                                                       Zugerweg
                                                                                                                      PP

                                                                                                         Zugerweg
                                                                                                     e
                                                                                          Ru    tsch

                                                                Kle
                                                                      tter
                                                                          gar
                                                                               ten

                                                             Nes
                                            Partnertanz          tschau                          m
                                                                             kel              ur
                                                                                          rgt
                                                                                       Bu

                                            Wackelspiel

                                            Kompotoi

                                                                Sandwerkstatt
                            mobiler Kiosk
                            (optional)

                                                          Überdachung
                                                          (optional)

                                er-               Treffpunkt
                              ch k
                            Bü ran
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                                     Tisch

 Sternmattstrasse                                                                                                     N

Referenzbilder

Nestschaukel                                                                         Sandwerkstatt
18

                     Hüpfplatten

Geduldsfaden
                                                        Referenzbilder
                                                                                               Raumkonzept Zugerweg
                                                                                                                      Gestaltung Zugerweg mit Bewegungsstationen

                                                        Naturn
                                                                a          Balanc
                                                        Kleinstr he
                                                                ukture            ie
                                                                       n   Gesch ren und
                                                                                icklichk
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               Begeg lt und
                    nung            Interge
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                                   Beweg erative
                                           u
                                   Begeg ngs- und
                                          nungsin
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                                                                                              Fachstelle
                                                                                              SpielRaum
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Gestaltung Zugerweg mit Bewegungsstationen

                                                                 ktur
                                                                                                                                                               Fachstelle

                                                                          erstru
Grundriss Zugerweg - Stand Vorprojekt                                                                                                                          SpielRaum

                                                                  Balanci
                                                                 Kleinstruktu
                                                                              ren
                                                                 naturnahe

Referenzbilder

                                                                                                                                                       nkt
                                                                                                                                                     Treffpu
                                                                                                                                          rt
                                                                                                                                        Move-A
                                                                                                         Balancierstruktur

                                                                                                                                                    twiese
                                                                                                                                                 Dorfmat
                                                                                     Begegnung

Balancierstrukturen
                                                                                                                               sfaden

                                                                                                 ZIEL
                                                                                                 START
                                                                                                                             Geduld

                                                                                                   ZIEL
                                                                                                    START
                                             Kino Lux

                                                                                              hrt
                                                                                             en
                                                                                     Durchfa
                                                                                    freihalt
                                                          eg
                                                        Zugerw

                                                                                                                                                               N

Move-Art
20

 7.   Stellungnahmen der Kommissionen             7.3 Familienkommission
                                                  Die Familienkommission befürwortet das Pro-
 7.1 Baukommission                                jekt einstimmig. Sie empfiehlt zu beachten,
 Die Baukommission unterstützt das vorliegen-     dass das Konzept des Kioskes gründlich und
 de Projekt Hopp-la einstimmig. Gleichzeitig      sorgfältig geplant werden soll. Dabei spielt
 regt sie an, dass der vorgesehene mobile         auch die Frage des Alkoholausschankes eine
 Kiosk noch einmal hinterfragt werden soll. Aus   Rolle. Saisonale und wetterabhängige Be-
 Sicht der Baukommission ist vor der Reali-       triebe sind erfahrungsgemäss anspruchsvoll,
 sierung des Kiosks zwingend ein Betriebs-        wenn sie Erfolg und Bestand haben sollen.
 konzept vorzulegen, damit der Betrieb durch
 und für Dritte klar geregelt werden kann. Der    Die Familienkommission befürwortet zudem
 Betrieb des Kiosks soll keine Aufgabe der        den barrierefreien Zugang zur Toilettenanlage.
 Gemeinde sein. Weiter wäre aus Sicht der
 Baukommission eine definitive Lösung mit         7.4 Kinder- und Jugendkommission
 einer grösseren und geschlechtergetrennten       Die Kinder- und Jugendkommission hat an den
 WC-Anlage zu bevorzugen und anzustreben.         Kommissionssitzungen laufend vom Hopp-la
                                                  Projekt mit der Neugestaltung des Spielplat-
 7.2 Fachkommission für Altersfragen              zes Sternmatt 1 zu einem intergenerativen
 Die Fachkommission für Altersfragen hat sich     Spiel-, Bewegungs- und Begegnungsparcours
 in den verschiedenen Projektphasen mehr-         (Spielinsel Sternmatt 1 und Zugerweg) Kennt-
 mals mit Hopp-la befasst. Die Kommission         nis genommen. Letztmals ist an der Sitzung
 begrüsst die Zielsetzungen des Projektes,        vom 23. Januar 2020 über den aktuellsten
 welche zur Bewegungs- und Gesundheitsför-        Stand der Dinge orientiert worden.
 derung der Bevölkerung beitragen. Gerade für
 ältere Menschen sind Bewegung und soziale        Im Austausch und Beratungsgespräch hat sich
 Kontakte wichtige Aspekte. Das Projekt trägt     gezeigt, dass die Mitglieder der Kinder- und
 generationenübergreifend auf eine spieleri-      Jugendkommission grossmehrheitlich positiv
 sche Art und Weise zur guten Lebensqualität      gegenüber diesem Projekt und dessen Rea-
 bei.                                             lisierung eingestellt sind. Der generationen-
                                                  verbindende Hopp-la Gedanke und die Auf-
 Die Kommission erachtet es als wichtig, dass     wertung des bestehenden, jedoch in die Jahre
 die Freizeit wieder vermehrt gemeinsam im        gekommenen Spielplatzes Sternmatt 1 haben
 Freien und nicht zu Hause vor dem PC, dem        einen sehr grossen Zuspruch erhalten.
 Handy oder der Spielkonsole genutzt wird.
                                                  Bei der Umsetzung des Hopp-la Projektes ist
 Anregen möchte die Kommission, dass              einem fliessenden Übergang zum Erweite-
 dem Punkt «Sturzgefährdung» in Bezug auf         rungsprojekt der Schule Sternmatt grosses
 Stolperfallen und Bodenbeläge die nötige         Gewicht beizumessen und eine Verbesserung
 Beachtung geschenkt wird. Die Hopp-la Be-        bei der Nutzung der bestehenden Strasse zu
 gegnungszonen müssen auch mit Rollatoren         prüfen.
 und Rollstühlen gut befahrbar sein. Ebenso
 sind hindernisfreie sanitäre Anlagen wichtig.    Es ist weiter mit viel Vorfreude und Zuversicht
 Die Information der Bevölkerung wie auch         auf die zu erwartende Magnetwirkung eines
 Animation und Verpflegungsmöglichkeiten vor      Wasserspiels und das grosse Potenzial zur
 Ort sind der Kommission ebenfalls wichtige       Belebung des Schwesternhaus-Vorplatzes hin-
 Anliegen.                                        gewiesen worden.
21

7.5 Rechnungs- und Geschäftsprüfungs-
     kommission
Gemäss Gemeinderatsbeschluss vom 28. No-
vember 2018 und Schreiben an die RGPK vom
12. März 2019 rechnete man mit Totalkosten
für die Gemeinde von CHF 200’000.– bis
CHF 250’000.–. Jetzt belaufen sich die
Totalkosten für die Gemeinde auf CHF
635’000.–.

Die RGPK ist einstimmig dafür, dass die Spiel-
geräte beim Spielplatz Sternmatt 1 in den
nächsten Jahren erneuert werden. Für den
Kiosk soll vorgängig der Bedarf nachgewiesen
und ggf. ein Betriebskonzept erstellt werden,
wie es auch die Baukommission fordert. Es
soll weiter geprüft werden, ob eine Sanierung
der bestehenden WCs möglich ist und eine
definitive Lösung angestrebt werden. Die
Kosten für die Neugestaltung des Spielplatzes
Sternmatt 1 werden mit CHF 499’000.– ver-
anschlagt, was aus Sicht der RGPK sehr hoch
ist. Die RGPK bittet den Gemeinderat, die
Kosten nochmals zu prüfen und Einsparungen
vorzunehmen.

Die RGPK ist einstimmig für die Neugestal-       Hopp-la Parcours (Quelle: Stiftung Hopp-la)
tung des Zugerwegs. Die Kosten für den
Zugerweg werden mit CHF 206’000.– ver-
anschlagt. Auch hier soll geprüft werden, ob     Antrag
noch Kosteneinsparungen vorgenommen              Für die Neugestaltung des Spielplatzes Stern-
werden können.                                   matt 1 sowie des Zugerwegs sei ein Baukredit
                                                 von CHF 705’000.– zu bewilligen.
22

Traktandum 9

Motion der glp Baar betreffend «Nachhaltige Investitionen für die Ein-
wohner und für die Umwelt» – Entscheid über Erheblicherklärung

Am 26. November 2019 reichte die glp Baar die         Sinne der Energiewende, insbesondere der För-
folgende Motion ein:                                  derung von Photovoltaik dient.

«Motion der glp Baar: Nachhaltige Investitio-         Aufgabe
nen für die Einwohner und für die Umwelt              Grundaufgabe gemäss Antrag: Die Umsetzung
                                                      soll im Rahmen der vorhandenen Finanzierung
Begründung / Einführung                               des Fonds erfolgen. Die Gelder sind in erster Li-
Die Gemeinde Baar konnte in den letzten Jahren        nie für die folgenden Aufgaben in erster Priorität
erfreuliche Gewinne schreiben. Diese sind aber        zu verwenden. Finden sich über mehrere Jahre
auch teilweise auf Investitionsstau bei lnfras-       keine entsprechenden Projekte, können Projekte
trukturbauten wie Schulen zurückzuführen. Nach        der zweiten Priorität finanziert werden.
diesen Gewinnen werden bereits wieder Rufe
nach Steuersenkungen laut. Würde Baar nicht           Erste Priorität:
bereits die steuergünstigste Gemeinde schweiz-        –– Errichtung von Photovoltaikanlagen auf allen
weit sein, wäre dies auch nicht per se zu kritisie-      Dächern im Besitz der Gemeinde, welche sich
ren. Weitere Steuersenkungen würden aber mit             eignen unter Berücksichtigung der Effizienz
bekannten Wechselwirkungen auf die Mieten                gemäss Solarkataster.
und andere Lebenshaltungskosten dem grössten          –– Verhandlung und Errichtung von Photovol-
Teil der Baarer Bevölkerung aber kaum Vorteile           taikanlagen auf Gebäuden in der Gemeinde,
bringen und nur noch mehr Baarer Einwohner               welche in Besitz des Kantons oder «naheste-
– welche oft in der Gemeinde oder im Kanton              hender» Organisationen sind wie die Schule
aufgewachsen sind – nötigen Mietobjekte aus-             Sonnenberg, Korporationen oder Vereinshäuser
serhalb des Kantons zu suchen. Dies hätte auch           wie das des Schützenvereins.
Auswirkungen auf die soziale Durchmischung            –– Auf Dächern von privaten Eigentümern, sofern
und den sozialen Frieden. Es ist auch zu berück-         diese die Dachflächen der Gemeinde unent-
sichtigen, dass weitere Steuersenkungen auch             geltlich zur Verfügung stellen.
im nationalen und internationalen Umfeld zu
weiteren Problemen führen können.                     Zweite Priorität:
                                                      –– Beteiligung an der Finanzierung (Mehrkosten
Dies bedingt guter und weitsichtiger Investitio-         gegenüber konventionellen Anlagen) von Pro-
nen, denen die Steuererträge zugeführt werden            jekten der Wärmeerzeugung, welche gleichzei-
können. Darum haben die Grünliberalen aus Baar           tig der elektrischen Energiegewinnung dienen.
sich überlegt, wie die Erträge sinnvoll und nach-     –– Beispielsweise Holz- oder Gas-Blockheizkraft-
haltig investiert – und nicht einfach ausgegeben         werke für grössere Überbauungen, Schulhäu-
werden können.                                           ser oder bei einer Erneuerung der Wärmege-
                                                         winnung für das Freibad Lättich.
Antrag                                                –– Generell Projekte, welche der Umsetzung der
Der Gemeinderat wird dazu aufgefordert, einen            nationalen Energiestrategie oder als Gegen-
Fonds einzurichten, welcher zur Finanzierung,            massnahmen gegen den Klimawandel dienen.
Projektierung und Umsetzung von Projekten im
23

Der Gemeinderat orientiert jährlich an der Ge-      2. «Legislaturziele des Gemeinderats»; Nachhal-
meindeversammlung über den Stand des Fonds.            tige Energiepolitik: Baar behält weiterhin das
                                                       Label Energiestadt und setzt die Massnah-
Personelle Ressourcen für die Projektierung und        men entsprechend um.
Verhandlungen sind von der Gemeinde in dem          3. «Energieleitbild der Einwohnergemeinde
Masse zur Verfügung zu stellen, dass die vorhan-       Baar»; Absenkpfad
denen Gelder zielführend und innert nützlicher         Quantifizierte Zielsetzung für erneuerbare
Frist in Projekte umgesetzt werden können.             Energien: «Der Anteil des Stroms aus erneu-
                                                       erbarer Energie oder Abfällen ist von 61 %
Finanzierung                                           im Jahr 2012 bis zum Jahr 2020 auf 70 % zu
–– 0.1 Prozent des jährlichen Bruttosteuerertrags      erhöhen»
–– Bei einem Überschuss der Jahresrechnung          4. «Energieleitbild der Einwohnergemeinde
   legt der Gemeinderat bei den Anträgen für die       Baar»; öffentliche Bauten
   Gewinnverwendungen jeweils einen angemes-           Hier gibt es quantifizierte Zielsetzungen be-
   senen Anteil von über 10 % des Gewinns der          züglich Energiestandards, aber keine bezüg-
   Gemeindeversammlung vor.                            lich PV-Anlagen.
–– Der Erlös aus dem Stromverkauf fliesst wieder    5. «Energiestadt Aktivitätenprogramm 2018–
   in die Gemeindekasse.                               2021»
                                                       Auf Basis des letzten Audits 2018 wurde im
Dauer / Abschlussbedingungen                           Aktivitätenprogramm für die nächsten 4 Jahre
–– Die Gemeindeversammlung befindet 5 Jahre            die Massnahme «Die eigene Produktion von
   nach der ersten Einzahlung über eine Fortset-       Solarstrom durch den Bau von eigenen PV-
   zung des Fonds.                                     Anlagen weiter erhöhen» festgelegt.
–– Wird die Finanzierung des Fonds eingestellt,
   werden noch Projekte nach den Möglichkeiten      Für den Gemeinderat ist es darüber hinaus eine
   der im Fonds vorhanden Finanzen finanziert.»     Selbstverständlichkeit, weiterhin nachhaltige Pro-
                                                    jekte im Sinne der Energiewende, insbesondere
                                                    Photovoltaikanlagen zu fördern und zu finanzie-
Antwort des Gemeinderates                           ren. Photovoltaik ist unbestritten die lohnendste
                                                    Investition in eine nachhaltige Energiezukunft. Die
Grundlagen                                          Gemeinde als grosser Energieverbraucher kann
Der Gemeinderat unterstützt die Stossrichtung       die selbst produzierte Energie auch selber nutzen.
der Motionärin. Die Einwohnergemeinde Baar ist
dank positiver Rechnungsabschlüsse finanziell       Auf welchen Gebäuden soll eine Photovoltaik-
weiterhin gut aufgestellt. Das ist wichtig, damit   anlage installiert werden? (Gemäss Motion
die Gemeinde nachhaltig für die Zukunft investie-   1. Priorität)
ren und auch Projekte zur Förderung erneuerba-
rer Energien unterstützen kann.                     1. Gemeindeeigene Neubauten:
                                                    Die Abteilung Planung / Bau der Einwohnerge-
Die Handlungsweise des Gemeinderates bezüg-         meinde prüft bereits heute bei jedem gemeind-
lich erneuerbare Energien fusst auf folgenden       lichen Neubauprojekt (z. B. Schule Wiesental,
Grundlagen:                                         SEB-Pavillon Sennweid, Dreifachturnhalle Stern-
1. «Zusammen Leben in Baar»; Leitsatz Planung       matt 2 etc.) die Möglichkeit, eine Photovoltaikanla-
     und Umwelt:                                    ge zu erstellen. Sofern sich die (Dach)Fläche unter
     Wir gehen als Energiestadt mit den Ressour-    Berücksichtigung der Effizienz gemäss Solarkatas-
     cen sparsam um und fördern erneuerbare         ter dafür eignet, wird eine PV-Anlage erstellt. Der
     Energien.                                      Kredit dafür wird jeweils separat beantragt.
24

Photovoltaik-Anlage Sternmatt 2

2. Bestehende Gemeindeliegenschaften:               4. Private Grundeigentümer:
Der Gemeinderat ist bereit, bestehende gemein-      Für den Gemeinderat führt es zu weit, private
deeigene Liegenschaften (z. B. Kronengebäude,       Grundeigentümer anzufragen, um zu prüfen, ob
Schulhaus Marktgasse, Polizeigebäude etc.) nach     auf ihren Dächern eine PV-Anlage erstellt werden
Möglichkeit mit einer PV-Anlage nachzurüsten,       kann. Er zeigt sich hingegen offen für Gespräche,
sofern sich das Hausdach für die Installation       sofern diese von Privaten initiiert werden. Sofern
einer Photovoltaikanlage eignet. Er wird einen      Dachflächen unentgeltlich zur Verfügung gestellt
entsprechenden Auftrag zur Analyse der gemein-      würden, würde er die Installation einer PV-Anlage
deeigenen Liegenschaften beziehungsweise de-        prüfen. PV-Anlagen auf privaten Dächern werden
ren Dächer erteilen. Hierfür gab es bislang keine   bislang von der Gemeinde finanziell nicht geför-
konkreten Abklärungen.                              dert, da es zurzeit noch Fördergelder vom Bund
                                                    gibt.
3.   Gemeindenahe Betriebe und Organi­
     sationen:                                      Welche zusätzlichen Projekte soll der Gemein-
Der Gemeinderat ist bereit, den Kanton Zug, ge-     derat fördern? (Gemäss Motion 2. Priorität)
meindenahe Organisationen (z. B. Schule Son-        Zusätzlich zur Förderung von Photovoltaikanla-
nenberg) und Baarer Vereine (z. B. Pfadi Baar) zu   gen gibt es im Rahmen der Energiestrategie des
kontaktieren, um die Möglichkeit zu prüfen, auf     Bundes verschiedene Alternativen, mit welchen
deren Dächern eine gemeindliche PV-Anlage zu        Strom produziert werden kann.
erstellen. Die Gemeinde würde die Anlage finan-
zieren und betreiben.                               Gemäss Energieförderrichtlinien werden keine
                                                    Anlagen in Neubauten gefördert, sondern nur der
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Ersatz eines mit Erdgas oder Heizöl oder aus-         Finanzierung
schliesslich mit Elektrizität betriebenen Wärmeer-    Zur Finanzierung von Projekten gibt es zwei Mög-
zeugers durch erneuerbare Energieträger.              lichkeiten:
                                                      a) Direkte Finanzierung (Status Quo):
5. Investitionsbeiträge für Mehrkosten:                   Projekte werden in der Erfolgsrechnung oder
Der Gemeinderat ist zusätzlich zu den in den              der Investitionsrechnung budgetiert und
Energieförderrichtlinien definierten Massnahmen           finanziert.
bereit, Investitionsbeiträge à fonds perdu an Drit-   b) Indirekte Finanzierung (Vorschlag Motionä-
te zu prüfen, um die Mehrkosten, welche bei der           rin):
Erstellung einer CO2-neutralen Heizung bei einer          Für künftige Projekte wird via Erfolgsrech-
Überbauung gegenüber einer konventionellen                nung oder mittels Zuweisung aus dem Er-
Variante entstehen, abzufedern.                           tragsüberschuss eine Rückstellung gebildet.
                                                          Die Beanspruchung (Auflösung) der Rückstel-
                                                          lung beziehungsweise die Finanzierung des
                                                          Projekts erfolgt über die Erfolgsrechnung.

                                                      Eine Rückstellung ist eine auf einem Ereignis in
                                                      der Vergangenheit begründete, wahrscheinliche,
                                                      rechtliche oder faktische Verpflichtung, deren
                                                      Höhe und / oder Fälligkeit ungewiss, aber schätz-
                                                      bar ist. Es sind nur Rückstellungen zu erfassen,
                                                      welche für die Beurteilung der Jahresrechnungen
                                                      wesentlich sind und deren Eintretenswahrschein-
                                                      lichkeit grösser als 50 % ist.

                                                      Zur Beurteilung, ob eine Rückstellung rechtens
                                                      ist, liegt der Fachempfehlung 09 «Rückstellung
                                                      und Eventualverbindlichkeiten» der Konferenz der
                                                      Kantonalen Finanzdirektorinnen und Finanzdirek-
                                                      toren folgender Entscheidungsbaum bei:
                                                         zu den Eventualverbindlichkeiten

Holzschnitzelheizung Lättich

6. Projekte der nationalen Energiestrategie:
Weiter überlegt sich der Gemeinderat, Projekte
finanziell zu unterstützen, welche der Umsetzung
der nationalen Energiestrategie oder als Mass-
nahme gegen den Klimawandel dienen.
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