Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 - Klausurtagung des Gemeinderates 27./28. April 2012 - Gemeinde ...
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Inhalt 1 Ablauf der Klausurtagung................................................................................................ 3 2 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ................................................................................. 4 3 Methodik............................................................................................................................... 5 4 Glatten 2025 – Einführung und offene Diskussion des Gemeinderats ................ 6 5 Themen der Gemeindeentwicklung .............................................................................. 8 5.1 Demographie und öffentliche Infrastruktur ................................................................................ 8 5.1.1 Bevölkerung .......................................................................................................................................... 8 5.1.2 Betreuung und Bildung ....................................................................................................................10 5.1.3 Jugend und Senioren ........................................................................................................................13 5.2 Wirtschaft............................................................................................................................................15 5.2.1 Einzelhandel und Dienstleistungen ..............................................................................................15 5.2.2 Gewerbe ...............................................................................................................................................16 5.3 Ortskerne - Wohnen..........................................................................................................................17 5.4 Energie – Klimaschutz – Naturschutz - Landschaftspflege .....................................................21 5.5 Tourismus – Freizeit - Gesundheit ................................................................................................23 5.6 Mobilität – Technische Infrastruktur ............................................................................................24 6 Ausblick ..............................................................................................................................27 7 Anhang ................................................................................................................................28 Die vorgestellten Folien zu den behandelten Themen befinden sich im Anhang des Be- richts. Dort sind ebenfalls die Pläne zu den Themen Siedlung und Infrastruktur dargestellt.
Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 Klausurtagung des Gemeinderats am 27. und 28. April 2012 1 Ablauf der Klausurtagung Zeit Programmpunkt Freitag, 27. April 2012 14:00 Uhr Eintreffen, Kaffee 14:30 Uhr Begrüßung Bürgermeister Pfeifer 14:35 Uhr Einführung: Gemeindeentwicklungsplanung – Methodik, Beteiligte, Zeitplan Ziele und Spielregeln der Klausurtagung 14:45 Uhr Glatten 2025 – eine offene Diskussion des Gemeinderats 16:00 Uhr Zieldiskussion nach Themen 1: DEMOGRAPHIE – ÖFFENTLICHE INFRASTRUKTUR (Kindergarten – Schule) 17:00 Uhr Pause 17:30 Uhr Zieldiskussion nach Themen 2: ÖFFENTLICHE INFRASTRUKTUR (Jugend - Senioren) 18:30 Uhr Zieldiskussion nach Themen 3: EINZELHANDEL - DIENSTLEISTUNGEN GEWERBE – HANDWERK – LANDWIRTSCHAFT 3 19.30 Uhr Abendessen Samstag, 28. April 2011 9:00 Uhr Ergebnisse vom Vortag 9:15 Uhr Zieldiskussion nach Themen 4: ORTSKERNE - WOHNEN 10:00 Uhr Zieldiskussion nach Themen 5: ENERGIE–KLIMASCHUTZ–NATURSCHUTZ-LANDSCHAFTSPFLEGE 11:00 Uhr Pause 11:30 Uhr Zieldiskussion nach Themen 6: TOURISMUS – FREIZEIT - GESUNDHEIT 12:30 Uhr Mittagessen 14:00 Uhr Zieldiskussion nach Themen 7: MOBILITÄT – TECHNISCHE INFRASTRUKTUR 15:00 Uhr Zusammenfassung der Diskussion und Ausblick 15:30 Uhr Ende der Klausurtagung KE LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH
Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 Klausurtagung des Gemeinderats am 27. und 28. April 2012 2 Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gemeinderat Verwaltung Benner, Theo Pfeifer, Tore-Derek Eisenbeis, Bernd Eberhardt, Wolfgang Glunk, Walter Saur, Heinrich Dr. Günther, Waltraud (Samstag) Hinger, Adolf LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH Junt, Ewald Mühlbacher, Jürgen Rath, Ulrich Roth, Bertram Schillinger, Gudrun Vogt, Hartmut Weigold, Friedrich Weinmann, Norbert Wörner, Dieter 4 KE LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH
Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 Klausurtagung des Gemeinderats am 27. und 28. April 2012 3 Methodik Wozu Gemeindeentwicklungsplanung? Städte und Gemeinden sind gefordert, sich aufgrund der veränderten demographischen Rahmen- bedingungen strategisch neu auszurichten. Besondere Herausforderungen zeichnen sich ab in den Bereichen Kinderbetreuung und Bildung sowie bei der Anpassung der öffentlichen Infrastruktur an die demographischen Veränderungen. Ein bewährter Ansatz für solche grundsätzlichen Überlegungen ist die Gemeindeentwicklungspla- nung. Ergebnis des Planungsprozesses ist ein kommunalpolitischer Leitfaden für die kommenden Jahre, der Ziele definiert und ein Maßnahmenbündel enthält, das schrittweise umgesetzt werden kann. Damit geben sich Gemeinderat, Verwaltung und Bürgerschaft einen informellen und doch verlässlichen Orientierungsrahmen. Arbeitsschritte Der Planungsprozess gliedert sich in vier Arbeitsschritte: Grundlagen ermitteln Klausurtagung des Gemeinderats Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 5 Für die Inhalte des Gemeindeentwicklungskonzepts ist der Gemeinderat verantwortlich. Die LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH (KE) unterstützt die inhaltliche Diskussion des Gemeinderats durch das methodische Gerüst des Planungsprozesses, die Aufbereitung von Sachin- formationen und die fachliche Beratung. Als Zeithorizont wurde das Jahr 2025 gewählt. Der Planungszeitraum umfasst damit rund 15 Jahre. Der partizipative Ansatz mit der Beteiligung der Gruppen Politik, Verwaltung, Bürgerschaft steht im Mittelpunkt. Klausurtagung Die Klausurtagung des Gemeinderats als Einstieg in den Gemeindeentwicklungsprozess fand am 27. und 28. April 2012 in Gutach – Bleibach statt. Für die Klausurtagung wurden Grundlagen zu allen Themen der Gemeindeentwicklung in Dia- grammen und Plänen aufbereitet. Die KE führte zunächst inhaltlich in alle Themen ein. Auf dieser Grundlage hat der Gemeinderat über Ziele und Maßnahmen zur Umsetzung der Planungsziele dis- kutiert. Die Ergebnisse wurden von der KE auf Plakaten festgehalten. Wenn kein Konsens erzielt werden konnte, wurden Minderheitenvoten ebenfalls dokumentiert. Bei den dargestellten Resultaten handelt es sich in erster Linie um die Diskussionsergebnisse des Gemeinderats. Bürgermeister und Verwaltung hielten sich bewusst zurück. Sie standen vor allem für fachliche Erläuterungen und Rückfragen zur Verfügung. KE LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH
Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 Klausurtagung des Gemeinderats am 27. und 28. April 2012 Bei der Diskussion wurde Wert darauf gelegt, möglichst konkrete Projekte und Maßnahmen festzu- legen, die die Grundlage für den weiteren Planungsprozess bilden. Themen der Gemeindeentwicklung Bei der Klausurtagung wurden alle für die Gemeindeentwicklung relevanten kommunalen Aufga- benfelder angesprochen. Die Abfolge der behandelten Themen geht aus dem Tagungsablauf her- vor: Demographischer Wandel Öffentliche Infrastruktur (Kindergarten – Schule - Jugend – Senioren) Einzelhandel – Dienstleistungen Gewerbe – Handwerk - Landwirtschaft Ortskerne – Wohnen Energie – Klimaschutz Naturschutz – Landschaftspflege Tourismus – Freizeit - Gesundheit 6 Mobilität – Technische Infrastruktur Die Präsentationsfolien (Folie 1 bis 3) zur Methodik und Einführung befinden sich im Anhang des Berichts. 4 Glatten 2025 – Einführung und offene Diskussion des Gemeinde- rats Bürgermeister Pfeifer eröffnete die Klausurtagung und erläuterte die Erwartungen der Verwaltung an die Klausurtagung und den Prozess der Gemeindeentwicklungsplanung. Es handelt sich um die erste Klausurtagung der Gemeinde seit Eingemeindung der Ortsteile Böffingen und Neuneck. Erwartet werden neue Impulse für die Weiterentwicklung und Profilierung der Gemeinde. Die zu Beginn seiner Amtszeit aufgestellte Prioritätenliste ist inzwischen weitgehend abgearbeitet bzw. die Projekte sind in der Vorbereitung und in der Finanzplanung berücksichtigt. Wichtig sei es nun, neue Impulse zu setzen und die Bürgerinnen und Bürger in den Prozess der Gemeindeentwicklung ein- zubinden. In der anschließenden Einstiegsdiskussion „Glatten 2025“ ging es um die grundsätzliche Frage, welche Perspektiven die Gemeinde Glatten besitzt und wohin sich die Gemeinde in den kommenden Jahren entwickeln soll. Gleich zu Beginn der Runde wurden die veränderten Herausforderungen angesprochen, wie etwa der demographische Wandel und die Finanzlage der Gemeinde(n), die eine vorausschauende Be- trachtung und Planung erfordern. Auch wurde darauf hingewiesen, dass der Handlungsspielraum der Gemeinde durch die finanziellen Rahmenbedingungen immer weiter eingeschränkt wird. Inso- KE LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH
Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 Klausurtagung des Gemeinderats am 27. und 28. April 2012 fern ist zu fragen, was realistisch und machbar ist und was in welcher Priorität realisiert werden kann. Hinzu kommen neue Aufgaben für die Gemeinde, wie etwa die Frage nach den Energiefor- men der Zukunft und die Erschließung alternativer Energien. Für entscheidend erachtet es der Gemeinderat, dass Glatten sein Qualitäten als Wohn- und Ar- beitsort weiterentwickelt. Auch im Jahr 2025 soll Wohnen und Arbeiten in der Gemeinde möglich sein. Zu den Zielstellungen, die sich mit der Attraktivität als Wohnort verbinden, gehören der Ausbau sowie der Umbau der vorhandenen Infrastrukturen. Beispiele hierfür sind die Weiterentwicklung der Kinderbetreuung und der Erhalt der Grundversorgung. Eine ganz konkrete Frage, mit der die Ge- meinde konfrontiert ist, sind die Überlegungen für einen Waldkindergarten. Nach Meinung der Teilnehmer sollten insbesondere Wohnungen für Senioren in der Gemeinde geschaffen werden. In diesem Zusammenhang muss die medizinische Versorgung, vor allem in Hinblick auf die älter werdende Bevölkerung, auch zukünftig gewährleistet sein. Auf der anderen Seite dürfen die Angebote für Kinder und Jugendliche nicht vergessen werden. Einigkeit besteht darüber, dass dem demographischen Wandel nur entgegengewirkt werden kann, wenn Glatten für Familien dauerhaft attraktiv ist. Dies setzt ein entsprechendes Wohnungs- bzw. Wohnbauflächenangebot voraus. Bei der Wohnbauentwicklung wird darauf verwiesen, dass der Regionalverband klare Obergrenzen setzt und die Wohnbauflächenausweisung durch Restriktionen 7 begrenzt wird. Einige Teilnehmer warnen vor einer zu starken Entwicklung im Außenbereich. Durch diese einseitige Ausrichtung wird die Aktivierung alter Gebäude sowie von Brachflächen im Innen- bereich erschwert. Die Gemeinde muss sich deshalb vielmehr mit der Frage auseinandersetzen, welche Instrumente zur Stärkung der Innenentwicklung und Aufwertung der Ortsmitte eingesetzt werden können. Das bisherige Sanierungsprogramm hat nicht ausgereicht, um die Funktionalität und Attraktivität der Ortsmitte dauerhaft zu sichern. Beim Thema der Wohnbauentwicklung wird einhellig das Ziel formuliert, dass für Einheimische ausreichende Bauplätze bereit stehen müssen, um diese auch am Ort halten zu können. Weitere Schwerpunkte der Diskussion waren die Themen Handel und Gewerbe. Es stellt sich die Frage, wie Betriebe für die Mitarbeit im Handels- und Gewerbeverein aktiviert werden können. Der Handels- und Gewerbeverein wird für seine Aktivitäten gelobt, die Mitarbeit und das Engagement der Betriebe lässt jedoch einige Wünsche offen. Als wichtiges Aufgabenfeld wird die Naherholung gesehen. Ein positiver Ansatzpunkt ist das eröff- nete Naturerlebnisbad. Dessen Realisierung ist ein gutes Beispiel für das starke Engagement der Bürgerinnen und Bürger für ihre Gemeinde. Mit diesem Pilotprojekt wird die Hoffnung verbunden, die Bürgerinnen und Bürger in Zukunft stärker in die Gemeindeentwicklung einzubinden. Als weiteres Thema wurde der Verkehr angesprochen. Kritisiert wurden das Parken entlang der Durchgangsstraße und der unzureichende öffentliche Personennahverkehr, vor allem im Hinblick auf die Bedürfnisse von Jugendlichen und Senioren. Zum Abschluss der offenen Diskussion wurde daran appelliert, dass die Ortsteile wie bisher an ihren gemeinsam verfolgten Zielen festhalten sollen. KE LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH
Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 Klausurtagung des Gemeinderats am 27. und 28. April 2012 5 Themen der Gemeindeentwicklung 5.1 Demographie und öffentliche Infrastruktur 5.1.1 Bevölkerung Ausgangslage Die Folien zum Thema befinden sich im Anhang (Folien 4 bis 19). Die Bevölkerungszahlen der Gemeinde sind seit 2007 rückläufig. Diese Entwicklung ist aber nicht nur in Glatten, sondern kreis- und landesweit zu beobachten. Gab es von 1990 bis 1999 noch fast durchweg Wanderungsgewinne, so sind in den letzten 10 Jahren negative Wanderungszahlen zu beobachten. Die negative Wanderungsbilanz ist Hauptursa- che für den Einwohnerrückgang der letzten Jahre. Der anhaltende leichte Geburtenüberschuss trug zu einer gewissen Stabilisierung der Einwohnerzahl bei. Die Geburtenzahlen sind dennoch in den letzten Jahren um rund ein Viertel abgesunken. Die Analyse des Wanderungsverhaltens nach Altersgruppen zeigt eine stabile, negative Tendenz bei den so genannten Familienwanderern, einschließlich deren Kinder. Verluste gibt es darüber hinaus bei den Ausbildungswanderern und den Senioren. 8 Der demographische Wandel ist bereits an der Entwicklung der Altersjahrgänge abzulesen. Seit 1995 gab es eine spürbare Abnahme bei den Anteilswerten der unter 15-Jährigen sowie der 25 bis 40-Jährigen. Momentan stabil sind die Alterskohorten der 15 bis 25-Jährigen (Kinder geburtenstar- ker Jahrgänge der 1960er Jahre). Spürbare Zunahmen gab es bei den 45 bis 55-Jährigen (gebur- tenstarke Jahrgänge 1960er Jahre) und bei den Senioren. Hinsichtlich der künftigen Einwohnerentwicklung bis zum Jahr 2030 liegt der Landkreis Freuden- stadt im Mittelfeld der baden-württembergischen Landkreise. Je nach Gemeinde ist ein Minus an Einwohnern zwischen 3 und 5 Prozent bis zum Jahr 2030 zu erwarten. Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg betrachtet in seinen Bevölkerungsvorausrechnun- gen für Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnern ausschließlich die natürliche Bevölkerungs- entwicklung ohne Beachtung von Wanderungen. Nach den Vorausrechnungen des Statistischen Landesamtes ist in Glatten wegen der vergleichsweise jungen Bevölkerung zunächst von einem leichten Einwohneranstieg in Folge von Geburtenüberschüssen auszugehen. Im Jahr 2030 wird sich die Bevölkerungszahl in etwa wieder auf dem heutigen Niveau bewegen. Trotz der stabilen Zahlen wird der Prozess der Alterung der Bevölkerung weiter fortschreiten. Es wird eine nahezu stabile Zahl an Kleinkindern (Geburten) prognostiziert. Starke Verluste sind dagegen bei den 15 bis 20- Jährigen sowie der erwerbstätigen Bevölkerung zu erwarten. Die KE hat ergänzend zu den Vorausrechnungen des Statistischen Landesamtes Baden- Württemberg eigene Berechnungen erstellt. Bei der Wohnbauvariante, unter der Annahme von jährlich fünf fertiggestellten Wohneinheiten, wird die Einwohnerzahl bis zum Jahr 2030 um etwa 150 Personen anwachsen. Die Berechnungen betätigen die Aussage des Statistischen Landesamtes, wonach auf mittlere Sicht von stabilen bzw. leicht ansteigenden Geburtenzahlen auszugehen ist. KE LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH
Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 Klausurtagung des Gemeinderats am 27. und 28. April 2012 Stärken Schwächen Relativ junge Bevölkerung Hohe Bevölkerungsdynamik (Zu- und Ab- wanderungen pro Jahr ca. 10% der Be- Geringe absolute Veränderungen bei völkerung) ausgeglichenem Wanderungssaldo Hohe Abwanderung vor allem jüngerer Geringe Veränderungen bei den unter Bevölkerungsgruppen 15-Jährigen Zunahme der über 65-Jährige Stabile Geburtenzahlen Starker Anstieg an Hochbetagten Diskussion Die Analysen und Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung von Glatten werden vom Gemeinderat zur Kenntnis genommen. Auf Rückfrage aus dem Gemeinderat erklärt die KE, dass eine Differenzie- rung der Vorausrechnungen für die beiden kleinen Ortsteile wegen deren geringen Einwohnerzah- len kaum möglich ist. Die hohe Zahl an Zu- und Fortzügen wird mit der Besonderheit von mehreren „sozialen“ Wohnhäu- sern in Glatten in Zusammenhang gebracht, in denen es traditionell zu einem häufigeren Ein- wohnerwechsel kommt. 9 Bei der Diskussion wird darauf verwiesen, dass lebenswerte Gemeinden eher Chancen haben, dem demographischen Wandel entgegenzusteuern. Diese Attraktivität zu gewährleisten ist die Haupt- aufgabe der Gemeindeentwicklung. Eine gute Infrastruktur ist die Voraussetzung dafür, dass Glat- ten als Wohnstandort attraktiv bleibt und die Einwohnerzahl gehalten werden kann. Anerkannt wird auch, dass die Konkurrenz zwischen den Gemeinden um Einwohner und Arbeitsplätze weiter zu- nehmen wird. Somit muss sich die Gemeinde darüber im Klaren werden, welche Auswirkungen der demographische Wandel auf die Infrastruktur hat. Nicht alles wird aufrecht erhalten werden kön- nen und manche Bereiche werden ausgebaut werden müssen. KE LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH
Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 Klausurtagung des Gemeinderats am 27. und 28. April 2012 5.1.2 Betreuung und Bildung Ausgangslage Betreuung Die Folien zum Thema befinden sich im Anhang (Folien 20 bis 23). Bei den Betreuungsangeboten besteht der viergruppige Kindergarten der ev. Kirche mit insgesamt 96 Plätzen. Es gibt Regelangebote sowie verlängerte Öffnungszeiten bis 13.30 Uhr. Vorliegende Planungen sehen eine Erweiterung mit Krippe, Schlafraum und Nebenräumen vor. Der Grundsatz- beschluss zur Einrichtung einer Kleinkindgruppe wurde gefasst. Defizite bestehen bislang bei der Kleinkindbetreuung. Ebenso verhält es sich mit Ganztagsangeboten. Die Kinderzahl wird in den kommenden Jahren entsprechend der Geburtenentwicklung stabil sein. Es ist von etwa 20 bis 25 Kindern pro Jahrgang auszugehen. STÄRKEN SCHWÄCHEN Vorhandene Betreuungsmöglichkeiten Öffnungszeiten Zentrales Angebot Keine Betreuung für Kleinkinder unter 10 drei Jahren Gute Ausstattung/Räumlichkeiten Fehlende Ganztagesbetreuung Nachfrage nach Regelbetreuung kann abge- deckt werden Bildung Die Folien zum Thema befinden sich im Anhang (Folien 24 bis 26). Am Ort gibt es eine Grundschule und eine Sprachheilschule (Schulträger Landkreis Freudenstadt). Mit Schopfloch besteht ein Schulverband im Bereich der Hauptschule. Eine Werkrealschule wurde dort beantragt. Gymnasium und Realschule werden in der Regel in Dornstetten besucht. Die Grundschule zählt im laufenden Schuljahr 92 Schüler. Ende der 1990er Jahre waren dies noch bis zu 150 Schüler. Zuletzt wurde wieder eine schülerstarke Eingangsklasse gebildet. Das zweizügig ausgelegte Gebäude wird heute durch die einzügig Grundschule und die Sprachheilschule belegt. Es gibt keine auswärtigen Schüler und es bestehen keine Kapazitätsprobleme oder ein Sanierungsbe- darf. Die Vorausrechnungen der KE zeigen selbst bei der Variante „Wohnbauentwicklung“ leicht sinkende Grundschulzahlen. Die Eingangsklassen werden sich auf mittlere Sicht bei 20 bis 25 Schülern be- wegen, was auf eine stabile einzügige Grundschule hindeutet. Die Brüder Grimm Schule (Träger Landkreis Freudenstadt) ist eine Schule für Sprachbehinderte. Es gibt eine Ganztagesbetreuung an drei Tagen. Das Einzugsgebiet umfasst das gesamte Landkreis- gebiet. KE LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH
Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 Klausurtagung des Gemeinderats am 27. und 28. April 2012 STÄRKEN SCHWÄCHEN Grundschulangebot in Kooperation mit der Fehlende Ganztagesbetreuung Sonderschule Keine Angebote in den Schulferien Saniertes Schulgebäude/vorbildliche Sanie- rung Innerörtliche Lage Gutes Raumangebot Diskussion Betreuung Eine wichtige Aufgabe sieht der Gemeinderat in der Qualitätssicherung des bestehenden Kindergar- tens (Modernisierungsbedarf, Image etc.). Dazu dient u.a. auch der eingeleitete Evaluierungspro- zess. Die Weichen für die Kinderbetreuung müssen in den kommenden Monaten neu gestellt wer- den. Ziel ist die Einrichtung einer Kleinkindgruppe und die Erhöhung der Qualität in der pädagogi- schen Betreuung. 11 Derzeit gibt es eine Initiative zur Einrichtung eines Waldkindergartens in Ergänzung zum bestehen- den Angebot. Unbestritten ist, dass sich viele Eltern alternative pädagogische Ausrichtungen bei den Betreuungsangeboten wünschen und durch einen Waldkindergarten das Spektrum zweifellos erweitert wird. Mehrheitlich ist der Gemeinderat allerdings der Auffassung, dass eine solche Einrich- tung gegenwärtig eine nachrangige Priorität besitzt. Zunächst kommt es darauf an, den bestehen- den Kindergarten zu stabilisieren, eine Kleinkindgruppe einzurichten und als weiterer Schritt die Öffnungszeiten zu erweitern. Die Verwaltung informiert auf Anfrage darüber, dass die beiden großen Firmen am Ort momentan keinen Bedarf für erweiterte Betreuungsangebote sehen. Von Seiten des Gemeinderates ist man sich jedoch sicher, dass ein Angebot zu einer entsprechenden Nachfrage führen wird. Bildung Es wird darauf hingewiesen, dass es an der Sonderschule einen Mittagstisch gibt, an dem auch Grundschüler teilnehmen können. Das Hauptschulangebot besteht in Kooperation mit der Ge- meinde Schopfloch. Für die dortige Schule wurde ein Antrag auf die Werkrealschule gestellt. Bis zur völligen Aufgabe der Hauptschule am Standort Glatten wurden nur noch die unteren Klassen in Glatten unterrichtet. Einhellig wird die Meinung vertreten, dass das geplante Ganztagsangebot im Kindergarten seine Fortsetzung auch in der Grundschule finden muss. Wichtig für Eltern ist die Verlässlichkeit der An- gebote. KE LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH
Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 Klausurtagung des Gemeinderats am 27. und 28. April 2012 Eher kritisch hinterfragt wird die Zukunft der Hauptschule in Schopfloch. Als Perspektive wird eine Kooperation mit Dornstetten gesehen. Der Gemeinderat spricht sich einvernehmlich für den Erhalt der Sprachheilschule aus. In diesem Zusammenhang müssen das Thema Inklusion und ihre Auswirkungen auf die Sonderschule beach- tet werden. Bei den Angeboten der Erwachsenenbildung wird der Wunsch geäußert, dass die Volkshochschule in Glatten stärker vertreten sein sollte. Ergebnisse Betreuung Ziele Maßnahmen Stabilisierung des bestehenden Kindergar- „Evaluierung“ des bestehenden Angebots tens Ausbau der Betreuungsangebote und Si- Kleinkindbetreuung realisieren cherung der Qualität des pädagogischen Öffnungszeiten erweitern (Ganztagsbe- Angebots treuung) Vielfalt des Betreuungsangebotes gewähr- Alternative Angebote begleiten (Waldkin- 12 leisten dergarten in Kooperation mit ev. Kinder- tagesstätte prüfen) Bildung Ziele Maßnahmen Erhalt der Grundschule und der Sprach- Schaffen von Ganztagesangeboten („Er- heilschule gänzungsbereich“) Ausbau der Kooperation mit Vereinen – Ehrenamt – Betreuern/Eltern Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Umsetzung des Konzepts für die Werkre- Hauptschule alschule Weiterentwicklung der Schullandschaft im Nachbarschaftsverbund (z.B. Gemein- schaftsschule) Die Inklusion (Eingliederung von Kindern Bei allen Maßnahmen sind die Anforde- mit Behinderungen) sicherstellen rungen durch die Inklusion zu beachten KE LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH
Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 Klausurtagung des Gemeinderats am 27. und 28. April 2012 5.1.3 Jugend und Senioren Ausgangslage Die Folien zum Thema befinden sich im Anhang (Folien 27 bis 31). In den kommenden Jahren ist eine Zunahme der Zahl an Senioren um bis zu einem Drittel zu er- warten, woraus besondere Anforderungen an die Gemeinde erwachsen. Die Zahl der Hochbetagten in Glatten wird sich sogar vervierfachen. Eine medizinische Grundausstattung mit Ärzten und einer Apotheke ist vorhanden. Bei den Angebo- ten für Senioren lassen sich unter anderem die Diakoniestation Dornstetten-Glatten-Schopfloch (Betreuung von Kranken und Nachbarschaftshilfe, Träger: ev. Kirche) sowie der Kreisseniorenrat Freudenstadt e.V. anführen. Zur Realisierung einer betreuten Seniorenwohneinrichtung werden derzeit Gespräche mit einem Betreiber geführt. Es steht eine Fläche zur Disposition, die allerdings über eine problematische Erschließung verfügt. Die Flächen- und Erschließungsproblematik soll im Jahr 2012 geklärt werden. Bei den Angeboten für die Jugend lässt sich insbesondere die Jugendarbeit der Vereine anführen. Die Zuschussrichtlinien für Vereine wurden in Abhängigkeit von der Jugendarbeit umgestellt. STÄRKEN SCHWÄCHEN 13 Vorhandene medizinische Versor- Fehlendes altenbetreutes Wohnen gung Geringe Größe der Ge- Angebote durch die Diakoniestation meinde/geringe Nachfrage Angebote der Vereine „Nur“ vereinsbezogene Jugendarbeit Überalterung der Vereine Diskussion Beim Thema Jugend und Senioren werden von den Beteiligten die guten Angebote, vornehmlich getragen von den Kirchen und den Vereinen, hervorgehoben. Eine Weiterentwicklung ist allerdings aufgrund des demographischen Wandels nach allgemeiner Auffassung zwingend erforderlich. So müssen sich bspw. die Sportvereine diesen neuen Herausforderungen – etwa durch Kooperationen – stellen. Die Umsetzung einer Ganztagesbetreuung an der Grundschule setzt voraus, dass die Vereine eingebunden werden. Beim Verein muss das Bewusstsein für die demographischen Verän- derungen geweckt werden und es muss dafür gesorgt werden, dass insbesondere junge Menschen als Übungsleiter gewonnen werden. Als ein Beispiel für die Einbindung des Vereins wurde auf das geplante Zirkusprojekt hingewiesen. Kontrovers wurde die Frage diskutiert, ob aufgrund der starken Inanspruchnahme der Mehrzweck- halle eine weitere Einrichtung erforderlich ist. Nach Auffassung eines Teils des Gremiums sollte eine zusätzliche Halle als langfristige Perspektive im Auge behalten werden. Auf der anderen Seite wur- de bezweifelt, ob es für eine solche Halle tatsächlich einen entsprechenden Bedarf gibt, da die Mehrzweckhalle vor allem von der Schule genutzt wird und der Schulbedarf derzeit abgedeckt wer- KE LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH
Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 Klausurtagung des Gemeinderats am 27. und 28. April 2012 den kann. (Darüber hinaus wurde auf die hohen Kosten einer solchen Halle verwiesen, eine Finan- zierung ist derzeit nicht absehbar). Bei einer Ganztagesbetreuung an der Grundschule könnte der Bedarf aber durchaus ansteigen. Die Frage eines Hallenneubaus soll zunächst mit der Bürgerschaft diskutiert werden. Bei der Diskussion zu den Angeboten für Senioren wird einhellig der Wunsch nach seniorengerech- ten Wohnformen geäußert. Ältere Bürgerinnen und Bürger sollen möglichst lange in Glatten woh- nen können. Dabei muss zwischen aktiven Senioren, die sich noch selbständig versorgen können und pflegebedürftigen Senioren unterschieden werden. Als weitere Ziele werden der Erhalt der medizinischen Versorgung sowie eine senioren- und behin- dertengerechte Straßenmöblierung- und –gestaltung angesprochen. Auch wurde angeregt, alterna- tive Bestattungsmöglichkeiten (Friedwald) zu prüfen. Ergebnisse Jugend Ziele Maßnahmen Stärkung der Jugendarbeit durch die Ver- Bewusstsein für den demographischen eine Wandel und dessen Herausforderungen wecken 14 Ausbau des Sport- und Freizeitangebots Qualifizierung und Förderung von Übungs- leitern Senioren: Ziele Maßnahmen Schaffung von Angeboten für generatio- Kontaktaufnahme mit möglichen Betrei- nenübergreifendes/betreutes Wohnen bern Erstellen einer Konzeption Klärung der Standortfrage Gemeinde Glatten soll sich weiter zu einer Möblierung seniorengerechten und barrierefreien Ge- Schaffung von Aktions- und Bewe- meinde entwickeln gungsräumen für Jung und Alt Angebote für aktive Senioren Sicherung der medizinischen Versorgung KE LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH
Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 Klausurtagung des Gemeinderats am 27. und 28. April 2012 5.2 Wirtschaft Das Thema wird gegliedert in die Kapitel Einzelhandel/Dienstleistungen und Gewerbe. 5.2.1 Einzelhandel und Dienstleistungen Einführung Die Folien zum Thema befinden sich im Anhang (Folien 32 bis 33). Ein Grundangebot bei Dienstleistungen, im Einzelhandel sowie in der Gastronomie ist in Glatten vorhanden. Besonders der Dienstleistungssektor hat sich in den letzten Jahren positiv entwickelt. Beim Einzelhandel konzentrieren sich die Angebote auf die tägliche Versorgung. Positiv zu werten ist es, dass ein Lebensmitteldiscounter (Treff 3000) angesiedelt werden konnte. Bei den mittel- und langfristigen Bedarfsgütern gibt es lediglich Spezialangebote. In der Ortsmitte sind allerdings einige Leerstände und Unternutzungen zu beobachten. In Böffingen gibt es einen Bauernladen. In Neuneck sind keine Einrichtungen vorhanden. Einen gewissen Ersatz schafft der mobile Einzelhandel. STÄRKEN SCHWÄCHEN Gute Grundversorgung Hoher Kaufkraftabfluss 15 Vorhandene gastronomische Betriebe Keine Angebote in den Ortsteilen Vorhandener Vollsortimenter Gefährdung der örtlichen Nahversorgung (Betriebsübergabe etc.) Fehlende Eigeninitiative Diskussion Bei den Einzelhändlern ist momentan eine gewisse Resignation festzustellen. Die Zahl der leer stehenden Geschäfte ist nicht zu übersehen. Wünschenswert ist ein stärkeres Bewusstsein der Bevölkerung für die vorhandenen Angebote. Praktikable Maßnahmen und Lösungsansätze für die Aufwertung des Angebots in der Ortsmitte werden von Seiten des Gemeinderats nicht gesehen. Ergebnisse Ziele Maßnahmen Sicherung der Grundversorgung Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung bei Stärken und Weiterentwickeln der HGV Einzelhändlern und Bevölkerung KE LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH
Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 Klausurtagung des Gemeinderats am 27. und 28. April 2012 5.2.2 Gewerbe Die Folien zum Thema befinden sich im Anhang (Folien 34 bis 40). Die Zahl der versicherungspflichtig Beschäftigten in Glatten hat sich in den letzten 20 Jahren ver- doppelt. Ausdruck der Wirtschaftskraft der Gemeinde ist der sehr hohe Beschäftigtenbesatz, der deutlich über dem Landkreiswert liegt. Die Gemeinde hat mit den Firmen L'Orange und Schmalz ihre wichtigsten Arbeitgeber. Entsprechend hoch ist der Anteil des produzierenden Gewerbes. Der Dienstleistungssektor ist für eine Gemeinde dieser Größenordnung zufriedenstellend ausgeprägt. Die Gemeinde hat in den letzten Jahren besonders als Wirtschaftsstandort hinzugewonnen. Durch das Beschäftigtenwachstum sind die Einpendler sehr stark angestiegen. Die Zahl der Einpendler hat sich in den letzten 10 Jahren um rund ein Drittel erhöht. In Glatten sind Gewerbeflächen in einer Größenordnung von 23,2 ha ausgewiesen. 5,1 ha davon sind noch bebaubar. Firmen wie L'Orange und Schmalz verfügen über Erweiterungsmöglichkeiten. Tabelle 1: Gewerbliche Bauflächen Baugebiet in ha Anmerkungen Gesamt- bebaubare fläche Restfläche 16 Glatten Junge Äcker 12,58 2,0 Fa. Schmalz Hessenwiesen 10,04 2,5 L´Orange, BPlan liegt vor GE Birkenstraß FNP Summe 22,62 4,5 STÄRKEN SCHWÄCHEN Hohe Arbeitsplatzzentralität/hohe Pendler- Relativ verkehrsferne Lage zahlen Große Gewerbebetriebe stehen für das Image der Gemeinde Zahlreiche auch international tätige Firmen Beschäftigtenausbau ist geplant Zunehmende Steuereinnahmen Günstige Baugrundstücke Vorhandene Flächenpotenziale KE LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH
Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 Klausurtagung des Gemeinderats am 27. und 28. April 2012 Diskussion Beim Thema gewerbliche Wirtschaft wird auf die wichtige Rolle der Hauptschule in Schopfloch für die örtlichen Betriebe hingewiesen. Im Hinblick auf den sich anbahnenden Arbeitskräftemangel gewinnen solche Kooperationen an Bedeutung. Ein Grund für die hohe Zahl an Einpendlern wird darin gesehen, dass es schwierig für junge Leute ist, eine ansprechende Mietwohnung in Glatten zu finden. In der Gemeinde gibt es überwiegend Einfamilienhäuser und nur wenige Mietwohnungen, die häufig nicht besonders attraktiv sind. Somit ist es schwierig, die vielen Pendler auch als Mitbürger zu gewinnen. Insgesamt äußert sich der Gemeinderat sehr zufrieden mit den örtlichen Arbeitsplatzperspektiven. Die aktive Bestandspflege muss dabei im Vordergrund stehen, damit die Bedürfnisse der örtlichen Unternehmen erkannt werden. Eine Expansion am Standort muss gewährleistet werden. Für die ansässigen Betriebe sind zwar noch ausreichende Flächenreserven vorhanden, es stellt sich aber die Frage, ob diese auch langfristig ausreichen. Im Zuge der Fortschreibung des Flächen- nutzungsplans sollen deshalb mögliche Standorte für eine gewerbliche Entwicklung untersucht werden. Ergebnisse Ziele Maßnahmen 17 Sicherung der gewerblichen Flächen für Prüfung der Ausweisung gewerblicher Flä- die örtliche Wirtschaft über eine aktive chen im Zuge FNP-Fortschreibung Bestandpflege Ausbau der interkommunalen Zusammen- arbeit Intensive Bestandspflege beibehalten (Ge- spräche zwischen Verwaltung und Un- ternehmen, Aktivitäten des HGV) Bewusstseinsbildung für die Stärken des Gewinnen von Arbeits- und Fachkräften in Wirtschaftsstandortes Glatten Kooperation mit den Schulen 5.3 Ortskerne - Wohnen Die Folien zum Thema befinden sich im Anhang (Folien 41 bis 49). Dort sind ebenfalls die Pläne „Wohnbaupotenzial“ und „Restriktionen/Flächennutzungsplan“ dargestellt. Einführung Das Angebot an Wohnungen in der Gemeinde konnte fortlaufend ausgebaut werden. Zuletzt gab es jedoch eine erkennbare Abschwächung bei den Baufertigstellungen. Dies trifft im Übrigen auch auf den Landkreis und die gesamte Region zu. Trotz stagnierender Einwohnerzahlen werden jedoch weitere Wohnungen benötigt. KE LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH
Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 Klausurtagung des Gemeinderats am 27. und 28. April 2012 Die Berechnungen der KE zeigen je nach Entwicklungsvariante bis zum Jahr 2030 einen Woh- nungsbedarf zwischen 25 (natürliche Bevölkerungsentwicklung) und 65 Wohneinheiten (Wohnbau- entwicklung). Letzteres würde auf eine Fortsetzung des heutigen Trends hindeuten. In der Gemeinde Glatten bestehen folgende Wohnbaupotenziale. Tabelle 2: Wohnbauflächen Baugebiet Fläche Wohneinheiten Anmerkungen in ha geplant vorhanden Glatten Schöferle 1. BA 1,22 20 11 Bebauungsplan, Flächen sind überwiegend veräußert Glatten Schöferle 2. BA 1,85 29 0 Wird 2012 erschlossen Böffingen Eschäcker 1,90 25 20 BPlan vorhanden Neuneck Beckenacker 1,04 18 11 BPlan vorhanden W Birkenstraße Im FNP ausgewiesen MI Birkenstraße Im FNP ausgewiesen 18 Leimen Alternativfläche Summe 6,01 92 41 Momentan sind in Glatten rund 50 Bauplätze verfügbar. Auch in den beiden kleineren Ortsteilen gibt es Baumöglichkeiten. Der Schwerpunkt in Glatten liegt im Gebiet Schöferle (1. und 2. Bauab- schnitt). Alternative Wohnbaustandorte sind die Flächen „Birkenstraße“ und „Leimen, die im FNP ausgewiesen bzw. als Alternativfläche dargestellt sind. Die Baulückenerhebung weist zudem 45 Baulücken aus, die, zumindest auf längere Sicht, für eine Bebauung zu Verfügung stehen. STÄRKEN SCWÄCHEN Flächenpotenziale sind vorhanden Es fehlen Miet- und Eigentumswohnungen Günstige Wohnbauflächen (100 – 130 Erschließung der innerörtlichen Potenziale EURO/qm erschlossenes Bauland) unzureichend Flächenpotenziale im Innenbereich sind Viele Leerstände ermittelt (u.a. durch Forschungsprojekt Entwicklungsbedingte Leerstände nehmen Raum +) zu (Überalterung) Wohnungsbedarf bei Einfamilienhäusern (ca. 5 Wohneinheiten/Jahr) kann abge- deckt werden KE LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH
Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 Klausurtagung des Gemeinderats am 27. und 28. April 2012 Die Baustruktur und Aufenthaltsqualität im Ortskern von Glatten konnte durch das Landessanie- rungsprogramm in den vergangenen 10 Jahren zwar verbessert werden, nach wie vor gibt es aber einen hohen Erneuerungsbedarf. Dieser wird in den kommenden Jahren eher noch zunehmen, da es sich oft um große Anwesen handelt, deren Sanierung kostenintensiv ist. Die KE weist auf folgende Themen bei der städtebaulichen Entwicklung hin: Leerstand von Gebäuden/Wohnungen im gesamten Ortsbereich, geringe Wohnungsbelegungs- dichte. Erhalt von Ortsbild- und Ortscharakter bei Nachverdichtungs- und Neubaumaßnahmen. Aktivierung von Potenzialen der Innenentwicklung (Baulücken, Leerstände, Arrondierungs- flächen, Nachverdichtungsflächen). Leerstände und Unternutzungen im gewerblichen Bereich (ehemalige Ladengeschäfte), Gefähr- dung der Nahversorgung und der Funktionalität des Ortskerns. Gestalterische Mängel an Gebäuden und Fassaden prägen den Ortscharakter. Gestalterische Schwächen im öffentlichen Raum (Straßen und Plätze). Gestaltung der Ortseinfahrten und Ortsdurchfahrten, Verkehrssicherheit. 19 Gewerbliche Mischnutzungen im Ortskern mit Nutzungskonflikten. Größere Anzahl gewerblicher Brachen in zentraler Ortslage. Ordnungsbedarf in gewerblichen Lagen (Bausubstanz, ungeordnete Freiflächen). Für Böffingen und Neuneck ergeben sich folgende Themen: Stabilisierung der Einwohnerzahlen – Tendenz der Überalterung. Die Möglichkeiten für die Ausweisung von Neubauflächen sind aufgrund verschiedener Restrikti- onen (u.a. Landwirtschaft) erschwert. Leerstände von Wohngebäuden und Hofstellen. Gefährdung von Ortsbild und Ortscharakter. Bewahrung charakteristischer Grünelemente. Verkehrliche Anbindung der Ortschaften (ÖPNV). Für Böffingen und Neuneck wurde ein Antrag zur Aufnahme in das Landessanierungsprogramm gestellt, der jedoch mehrfach abgelehnt wurde. Diskussion Auf die Bedeutung der Aktivierung der innerörtlichen Potenziale wurde vielfach verwiesen. Damit könnte eventuell das Problem fehlender Mietwohnungen gelöst werden. Es wird betont, dass die Chancen für den Mietwohnungsbau wegen der geringen Rentabilität in ländlichen Gegenden einge- schränkt sind. Grundsätzlich wird die Meinung vertreten, dass in Glatten sehr viele Wohnungen, KE LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH
Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 Klausurtagung des Gemeinderats am 27. und 28. April 2012 etwa Einliegerwohnungen, leer stehen. Die geringe Wohnungsbelegungsdichte bestätigt diese Auffassung. Als Ansatz für die Aktivierung von Leerständen wird die direkte Ansprache der Eigen- tümer angeführt. Eine Möglichkeit, um die zahlreichen Baulücken zu erschließen, könnte eine Bau- platzbörse im Internet sein. Als Fazit wird festgehalten, dass die Innenentwicklung eine zentrale Aufgabe der Gemeindeentwicklung ist. Die Diskussion fokussiert sich im Weiteren auf die weitere Baulandentwicklung. Es wird die Frage gestellt, ob die bereits geplanten Baugebiete ausreichen und in welchen Prioritäten bei deren Ent- wicklung vorgegangen werden soll. Unbestritten ist die oberste Priorität. Das Gebiet „Schöferle“ genießt dabei unbestritten die höchste Priorität. Die weiteren sich bietenden Potenziale werden diskutiert und deren Vor- und Nachteile abgewogen. Die Verwaltung verweist auf die laufende 7. Änderung des Flächennutzungsplans. Zu den weiteren Flächen, die bewertet werden müssen, zählen etwa die Hotelfläche Sonnenhalde Ost/Palmberg. Eine erste Abwägung und Priorisierung soll im weiteren Verfahren der Gemeindeentwicklungspla- nung bzw. der Fortschreibung des Flächennutzungsplans vorgenommen werden. Auch die Möglich- keiten in den beiden Ortsteilen müssen nochmals geprüft werden, da besonders in Böffingen Rest- riktionen bestehen. Ein weiterer Diskussionsschwerpunkt bildete die Aufwertung der Ortsmitte von Glatten. Die Maß- nahmen der städtebaulichen Erneuerung in der Ortsmitte von Glatten sind zwar abgeschlossen, es 20 bestehen jedoch noch zahlreiche Defizite (bspw. Brachen und Leerstände, Gestaltungsmängel etc.). Eine Möglichkeit wird darin gesehen, dass die Stadt in eigener Regie modellhafte Projekte in Koope- ration mit Eigentümern und Bauträgern umsetzt. Ergebnisse Ziele Maßnahmen Die Gemeinde Glatten unterstützt die Ent- wicklung unterschiedlicher Wohnformen (Einfamilienhäuser, altengerechtes Woh- nen, Mietwohnungen und Eigentumswoh- nungen) Aktivieren der innerörtlichen Flächenpo- Bauplatzbörse tenziale Direktansprache Eigentümer Entwickeln beispielhafter Bau- und Finan- zierungskonzepte Sicherung ausreichender Entwicklungs- 1. Priorität haben die Gebiete „Schöferle I“ möglichkeiten über neue Wohngebiete und „Schöferle II“ An den dargestellten Bauflächen „Leimen“, und „Birkenstraße“ wird festgehalten – Priorität haben beide Gebiete Weiterhin mit hoher Priorität verfolgt wird die Abrundung Eschäcker II in Böffingen KE LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH
Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 Klausurtagung des Gemeinderats am 27. und 28. April 2012 Überprüfung der Bestandflächen (z.B. Sonnenhalde Ost/Palmberg) Die Festlegung der weiteren Flächen er- folgt über die Fortschreibung des FNP 5.4 Energie – Klimaschutz – Naturschutz - Landschaftspflege Die Folien zum Thema befinden sich im Anhang (Folien 50 bis 61). Einführung Die KE stellt eingangs die für Bund und Land für 2020 vereinbarten Klimaschutzziele dar. Unmittel- bar betroffen sind die Kommunen bei der Erstellung von Klimaschutzkonzepten, der energetischen Stadtsanierung und beim Thema Windkraft (Fortschreibung FNP, Standortsuche und Standortbe- wertung, Umweltbericht). Bürgermeister Pfeifer informiert über die aktuellen Planungen zur Wind- energie. Der Regionalplan lässt auf Gemarkung Glatten die Realisierung von drei Standorten zu. Davon wurde erst ein Standort realisiert (Fa. Schmalz). Eine Teil-Fortschreibung des FNP zum Thema Windenergie ist vorgesehen. Parallel dazu werden gegenwärtig die Vorranggebiete für die Landwirtschaft im Regionalplan fortgeschrieben. Im Ortsteil Böffingen besteht eine Biogasanlage zur Stromproduktion (Ahornhof). Es stellt sich die 21 Frage, ob die anfallende Wärme wirtschaftlich in ein Wärmenetz eingespeist werden kann. Die Landschaftspflege wird in allen drei Ortsteilen zukünftig ein größeres Problem darstellen. Durch den Rückgang landwirtschaftlicher Betriebe - es gibt noch drei Vollerwerbslandwirte - in den letzten Jahren ist die Bewirtschaftungsfläche zurückgegangen. Die übrig gebliebenen Landwirte sind be- strebt, maschinenbewirtschaftungsfähige Flächen zu erhalten. Dies ist bei den vorhandenen Hang- lagen in der Gemeinde allerdings problematisch. Bürgermeister Pfeifer informiert darüber, dass derzeit Gespräche mit dem Landkreis zur Gründung eines Landschaftspflegeverbands laufen. Dessen Aufgaben sollen den Naturschutz und die Land- schaftspflege umfassen STÄRKEN SCHWÄCHEN Potenziale an erneuerbaren Energien Bewusstsein für den Klimawandel und er- sind vorhanden (Wind, Biomasse etc.) neuerbare Energien ist noch zu wenig ausgeprägt Relativ kompakte Siedlungsstruktur Fehlendes Gesamtkonzept Vielfältige Landschaftsstruktur Kulturlandschaft ist gefährdet (rückläufige Hohes Naturschutzpotenzial landwirtschaftliche Nutzung) KE LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH
Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 Klausurtagung des Gemeinderats am 27. und 28. April 2012 Diskussion Ein zentrales Ziel der Gemeindeentwicklung ist nach Auffassung der Beteiligten ein weitgehend energieunabhängiges Glatten. Entscheidend hierbei wird es sein, die Bevölkerung zu sensibilisieren und deren Interesse zu wecken. Die Diskussion gilt zunächst dem Thema Nahwärme, werden darin doch wichtige Ansätze zur Erhö- hung der Energieeffizienz gesehen. Grundsätzlich ist zu klären, welche Gebiete sich unter wirt- schaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten für eine Nahwärmeversorgung eignen. Als Instru- ment könnte das seit 2012 bestehende KFW-Programm „Energetische Stadtsanierung“ herangezo- gen werden. Konkrete Maßnahmen wären die Prüfung eines Nahwärmenetzes für das Wohngebiet Schöferle II oder für den Ortsteil Böffingen. Weitere Ideen bezogen sich auf eine Bürgerenergiegenossenschaft und eine Tauschbörse/Tausch- ring für Waren und Dienstleistungsangebote. Ergebnisse Ziele Maßnahmen energieautarkes Glatten und Sensibilisie- Diskussion mit der Bürgerschaft im Rah- 22 rung der Bürgerschaft (Interesse wecken) men der Bürgerbeteiligung (Ziele der Ge- meindeentwicklung, mögliche Pilotprojekte etc.) Ausbau der erneuerbaren Energien (Wind, Umsetzung des Pilotprojekts Nahwärme- Biomasse) versorgung Böffingen (Biogasanlage ist vorhanden, mögliche Ergänzung durch Holzhackschnitzel) Intensivierung der Beratung im Klima- schutz durch die Energieagentur (Land- kreis) Ziel dem Erhalt der Kulturlandschaft Landschaftspflegeverband auf Landkreis- ebene Förderung von Tauschringen Tauschbörse für Waren/Dienstleistungen KE LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH
Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 Klausurtagung des Gemeinderats am 27. und 28. April 2012 5.5 Tourismus – Freizeit - Gesundheit Die Folien zum Thema befinden sich im Anhang (Folien 62 bis 63). Einführung Den ehemals für die Gemeinde Glatten so wichtigen Kurbereich gibt es nicht mehr. Heute besteht nur noch ein Grundangebot an Übernachtungsmöglichkeiten. Das Angebot an Gaststätten ist ver- gleichsweise gut. Die Zahl der Gästeankünfte ist in den letzten Jahren leicht gestiegen. Wegen der weiter sinkenden Aufenthaltsdauer sind die Übernachtungen spürbar rückläufig. Allerdings gab es im letzten Jahr einen leichten Aufwärtstrend. Im Bereich Naherholung profitierte die Gemeinde zuletzt besonders von der Eröffnung des Naturer- lebnisbades. Betreiber ist der Naturerlebnisbad Glatten e.V. Im Jahr 2010 wurden ca. 1,6 Mio. EURO investiert (u.a. Kinderspielbach, Kletteranlage, Kinderrutsche). Die Besucherzahlen haben sich dadurch in etwa vervierfacht. Tabelle 3: Besucherzahlen Naturerlebnisbad Besucher 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 5.722 5.822 5.817 6.778 4.663 24.512 19.920 23 Als Sport- und Veranstaltungshalle gibt es die Glatttalhalle, die erst kürzlich saniert wurde. Die Nut- zungsmöglichkeiten der Sporthalle für Freizeitsport und Vereinssport sind eingeschränkt, da der Schulbetrieb bis 15 Uhr geht. Allerdings ging die Auslastung – nach Angaben der Verwaltung – leicht zurück, so dass eine gewisse Entspannung eingetreten ist. In Glatten gibt es insgesamt 20 eingetragene Vereine, die die Bereiche Sport, Freizeit, Soziales und Kultur/Musik umfassen. Dieses Angebot wird ergänzt durch die drei Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr Glatten. Die Freisportanlagen befinden sich in der Riedstraße. Neben zwei Spiel- und Trainingsfeldern gibt es dort eine Tennisanlage und eine Bogenschießanlage. Zu erwähnen sind darüber hinaus vier Spielplätze sowie ein dichtes Netz an Wanderwegen das im Jahr 2005 komplett ausgeschildert wurde. STÄRKEN SCHWÄCHEN Lage im Naturpark Potenziale werden nicht genutzt Reizvolle Landschaft Fehlende Zusammenarbeit Gute Gastronomie Fehlende Wellnessangebote Vorhandene Übernachtungsmöglichkeiten Fehlende Erweiterungsmöglichkeiten der ansässigen Betriebe Naturerlebnisbad KE LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH
Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 Klausurtagung des Gemeinderats am 27. und 28. April 2012 Vorhandene Sportanlagen Die Nutzungsmöglichkeiten im Freizeit- sport sind eingeschränkt Diskussion Für eine Belebung des Tourismus werden nur geringe Chancen gesehen. Perspektiven bieten hin- gegen der Ausbau der Freizeitangebote und die Naherholung, ausgerichtet auf die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Glatten. Ein Ausbau der Freizeitangebote führt damit zur Aufwertung der Wohnqualität und zur Stärkung eines familienfreundlichen Glatten. Konkrete Anregungen bezogen sich auf die Einrichtung einer Sauna im Schwimmbad und einem weiteren Ausbau der Radwege. Bei der Beherbergung sind in erster Linie Aktivitäten von privater Seite erforderlich. Ergebnisse Ziele Maßnahmen Ausbau der Freizeitangebote, vorrangig Zu prüfen sind die Einrichtung einer Sauna ausgerichtet auf die einheimische Bevöl- im Naturerlebnisbad sowie ein Ausbau und 24 kerung eine Optimierung der Radwege 5.6 Mobilität – Technische Infrastruktur Einführung Der Nahverkehr wird über den Landkreis geregelt. Die Gemeinde kann deshalb nur wenig Einfluss nehmen. Durch die demographische Entwicklung werden sich veränderte Anforderungen ergeben. Der ÖPNV wird damit einer Weiterentwicklung und Anpassung bedürfen. Der Versuch mit Funkta- xen in Neuneck wurde nicht angenommen. Die technische Infrastruktur wurde in der Gemeinde Glatten in den vergangenen Jahren vorange- trieben. Es besteht kein Nachholbedarf. Die Bereiche Abwasserbeseitigung – Eigenkontrollverordnung – und Wasserversorgung – Austausch von bestehenden älteren Leitungsnetzen – werden weiterhin ein Schwerpunkt bei den Pflichtaufga- ben der Gemeinde sein. Hinzu kommen umfangreiche Straßensanierungen, die den Haushalt belas- ten. STÄRKEN SCHWÄCHEN Gute Vertaktung ab Horb und Freuden- Hohes Verkehrsaufkommen im Ortskern stadt Ausgedünntes Angebot/geringer Takt Gute Internetverbindungen (Übertra- Angebote (Funktaxi) werden nicht ange- gungsrate 10.000) KE LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH
Gemeindeentwicklungskonzept Glatten 2025 Klausurtagung des Gemeinderats am 27. und 28. April 2012 nommen In Glatten 100% DSL tauglich Verkehrsferne Lage Hohe Pendlerzahlen Rückläufige Mobilität (demographischer Faktor) Hoher Unterhaltungsaufwand Diskussion Ein kontrovers diskutiertes Thema bezog sich auf eine mögliche Geschwindigkeitsreduzierung im Ortskern auf Tempo 40. Ein Teil des Gemeinderats spricht sich für Tempo 40 aus. Rund die Hälfte des Gremiums sieht darin keine sinnvolle Lösung und hält eine Geschwindigkeitsbegrenzung in Wohngebieten für ausreichend. Die Befürworter verweisen auf die Tempo-40 Regelung in Loßburg, die sich bewährt hat. Nicht geklärt werden konnte die Frage, ob bereits in allen Wohngebieten Tempo-30-Zonen gelten. Grundsätzlich sollte in allen Wohngebieten Tempo 30 eingeführt sein. Unbestritten ist jedoch, dass die Geschwindigkeit beim Freibad eingeschränkt werden sollte (ein Antrag dazu läuft bereits). Zahlreiche Vorschläge bezogen sich darauf, wie neben einer Geschwindigkeitsbegrenzung der Ver- 25 kehr neu geregelt und geordnet werden könnte. Als sehr wirkungsvoll wird eine Anzeige am Orts- eingang bewertet. Eine weitere Maßnahme könnte ein Nachtfahrverbot in der Dietersweiler Straße sein. Ein umstrittenes Thema war die seit vielen Jahren geplante (Teil) Umfahrung von Glatten. Mehr- heitlich spricht sich der Gemeinderat dafür aus, an der Realisierung einer Umfahrung festzuhalten. Diese könnte zur Aufwertung des Ortskerns und zur Stärkung der Wohnfunktion beitragen. Ein Beispiel für die erheblichen Beeinträchtigungen durch den Verkehr, die eine Modernisierung und Entwicklung behindern, sind die leer stehenden Gebäude in der Neuneckerstraße. Ohne eine Um- fahrung oder die Reduzierung des LKW-Verkehrs wird sich an dieser Situation nichts ändern. Nach Aussagen der Verwaltung ist eine Neubewertung der Situation erforderlich, wenn eine neue Ver- kehrszählung nach Fertigstellung der Umfahrung von Schopfloch vorliegt. Es wird festgehalten, dass das Thema im Rahmen des weiteren Planungsprozesses mit der Bürgerschaft intensiv disku- tiert werden soll. Als weiteres Thema werden nachhaltige Mobilitätskonzepte angesprochen (E-Mobiliät, Car-Sharing etc.). Möglichkeiten werden dabei insbesondere in einer Tauschbörse und Mitfahrmöglichkeiten gesehen. Chancen für die Realisierung eines Ortsbuses werden derzeit mehrheitlich nicht gesehen. Die technische Infrastruktur wird abschließend kurz angesprochen. Problemfelder in diesem Bereich sind gegenwärtig nicht zu erwarten. KE LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH
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