Gemeinsam Flüchtlingen helfen - Hilfe für Flüchtlinge - Brot für die Welt, Hannover
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Hilfe für Flüchtlinge Gemeinsam Flüchtlingen helfen Eine Aufgabe für drei: die Flüchtlingsarbeit. Unter dem Dach des Evan gelischen Werks für Diakonie und Entwicklung setzen sich Brot für die Welt, die Diakonie Katastrophenhilfe und die Diakonie für Flüchtlinge und Migranten ein. Vor gewaltsamen Konflikten fliehen immer mehr M enschen aus ihren Heimatländern. In ihrer gemeinsamen Arbeit setzen Diakonie, Gegenwärtig sind so viele Menschen auf der Brot für die Welt und Diakonie Katastrophen- Flucht wie noch nie. Nach Angaben des hilfe unterschiedliche Schwerpunkte und ergän- UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR waren 2014 zen sich. Dabei können sie weltweit auf über weltweit knapp 60 Millionen Menschen auf Jahre gewachsene Strukturen in Kirche und der Flucht, die Hälfte davon Kinder. Das ist die Diakonie in der Flüchtlingsarbeit zurückgreifen. höchste Zahl, die jemals verzeichnet wurde. Eine Arbeitsgruppe im Evangelischen Werk für Ein Jahr davor waren es 51,2 Millionen. Über Diakonie und Entwicklung soll das Engagement 38 Millionen Menschen allein sind Vertriebene für Flüchtlinge angesichts der Herausforderun- im eigenen Land. gen noch stärker vernetzen und koordinieren. Dabei geht es um die Menschen, die ihre Heimat Brot für die Welt setzt sich über Partnerorganisa- aufgrund von unerträglicher Not, Gewalt, Ver- tionen vor Ort für die Bekämpfung von Hunger, folgung oder Diskriminierung verlassen müssen. Armut und Ungerechtigkeit ein. Außerdem enga-
Hilfe für Flüchtlinge Gemeinsam Flüchtlingen helfen giert sich das evangelische Entwicklungswerk für dienste und der Koordination des freiwilligen Migrations- und Flüchtlingspolitik, die an den Engagements. In der politischen Arbeit setzt sich Menschenrechten ausgerichtet ist, fördert Bera- die Diakonie für einen legalen Zugang Schutz- tung in Rechtsfragen und macht Bildungsarbeit. suchender in die EU, für die freie Wahl des Zufluchtslandes und bessere Lebensbedingungen Die Diakonie Katastrophenhilfe hilft Flüchtlin- für Flüchtlinge in Deutschland und der EU ein. gen vor Ort sowie in Transitländern. Gegenwär- tig ist die Diakonie Katastrophenhilfe in 22 Län- Brot für die Welt dern im Einsatz für Menschen auf der Flucht. Migration und Entwicklung ist ein zentrales Sie leistet etwa Nothilfe für Flüchtlinge und Ver- Arbeitsfeld des evangelischen Entwicklungs- triebene im Nordirak, in der Türkei, im Libanon, werks. Migration ist eine wichtige Dimension in Jordanien und in Syrien sowie in Griechen- menschlicher Entwicklung. Dafür sind politische land und Serbien. Vielfach arbeiten die Schwes- Rahmenbedingungen zum Schutz der Menschen terorganisationen Diakonie Katastrophenhilfe nötig. Immer häufiger zwingen aber zunehmende und Brot für die Welt Hand in Hand, zum Bei- Armut, strukturelle Ungleichheit, Gewalt, Folgen spiel in Serbien. Ebenso kooperieren sie mit des Klimawandels, Krieg und Bürgerkrieg Men- Partnern im Rahmen des internationalen kirch- schen dazu, ihr Lebensumfeld zu verlassen. lichen Hilfsnetzwerkes ACT Alliance. Viele Ursachen für Flucht und armutsbedingte Die Diakonie Deutschland leistet Hilfe für Migration sind in scheiternden nationalen Ent- Flüchtlinge in Deutschland. Der Schwerpunkt wicklungsstrategien, zerfallenden Staaten oder liegt derzeit in der unabhängigen Asylverfahrens- fortgesetzten Verletzungen der Menschenrechte und Sozialberatung sowohl in den Erstaufnah- begründet. Ziel von Brot für die Welt ist es nicht, meeinrichtungen als auch in den Kommunen, in Migration zu verhindern. Mobilität soll vielmehr der psychosozialen Betreuung, in der Gemein- als normale Tatsache anerkannt werden. Aber wesen- und Projektarbeit der Migrationsfach- die Entscheidung zu migrieren sollte nicht auf- Im Budapester Ostbahnhof warten Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan auf die Weiterreise nach Österreich und Deutschland. 2
Flüchtlingsarbeit Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung Marken Ziele Brot für die Welt setzt sich dafür Die Diakonie Katastrophenhilfe Die Diakonie Deutschland setzt ein, dass jeder Mensch sein Recht leistet weltweit dort Hilfe, wo die sich dafür ein, dass Schutzsuchen- auf Freizügigkeit wahrnehmen Not am größten ist. Gegenwärtig de die Möglichkeit auf legale kann, genauso wie seine selbstbe- ist sie in 22 Ländern im Einsatz Einreise aus Transitstaaten in die tlingsarbeit Evangelisches Werk für stimmte Entscheidung Diakoniefür darüber, und Entwicklung Menschen auf der Flucht. Sie EU haben, beispielsweise durch Hilfe für Flüchtlinge Gemeinsam Flüchtlingen helfen in seinem Heimatland bleiben zu unterstützt Menschen, die ihre ein europäisches Resettlement- ken können und nicht vor Menschen- Notlage nicht aus eigener Kraft programm, visumsfreie Einreise Flüchtlingsarbeit Flüchtlingsarbeit Evangelisches Evangelisches Werk Werk fürfür Diakonie Diakonie und und Entwicklung Entwicklung rechtsverletzungen, Krieg und bewältigen können. Sie hilft aus Kriegsgebieten und humani- Hilfe für Flüchtlinge Gemeinsam Flüchtlingen helfen Hilfe für Flüchtlinge Gemeinsam Flüchtlingen helfen Marken Gewalt oder anderen Gründen unabhängig von Religion, Haut täre Visa. Der Wunsch der Marken iele fliehen 1. Brot für die Welt setzt zu ein, sich dafür müssen. dass jeder Die Diakoniefarbe und Nationalität. Katastrophenhilfe leistet weltweit DieS chutzsuchenden, Diakonie das sich Deutschland setzt zukünftige dafür ein, dass Mensch sein Recht auf Freizügigkeit wahrneh- dort Hilfe, wo die Not am größten ist. Schutzsuchende Aufnahmeland die Möglichkeit zu wählen,auf legale soll Einreise men kann, genauso wie seine selbstbestimmte Gegenwärtig ist sie in über 20 Ländern im Einsatz aus Transitstaaten in die EU haben, beispielsweise Ziele Wir Ziele 1. Brot fürtragen 1. Brotdie fürWelt dazu setzt die Welt setztbei, sichsich dass dafür dafür sich ein,ein, dass dassdie jeder jeder DieDie Diakonie Katastrophenhilfe Diakonie leistet Katastrophenhilfe weltweit leistet weltweit berücksichtigt DieDie Diakonie werden.setzt Deutschland Diakonie Deutschland Außerdem sich setzt dafür sich ein, dafür dass ein, dass Entscheidung darüber, in seinem Mensch Heimatland sein Recht für Menschendort auf Freizügigkeit wahrneh- aufHilfe, der Flucht. Sie am wo die Not unterstützt größten ist. durch ein europäisches Schutzsuchende Resettlementprogramm, die Möglichkeit auf legale Einreise bleiben zu können men Rechtssituation undkann, Mensch sein Recht auf nichtgenauso vor Menschen- und die Lebens Freizügigkeit Menschen, die wahrneh- ihre Notlage dort Hilfe, wo die Not am größten ist. nicht aus 20 eigener Kraft tritt die DiakoniedieDeutschland Schutzsuchende Möglichkeit auf legale Einreise wie seine selbstbestimmte Gegenwärtig men kann, genauso wie seine selbstbestimmte ist sie in über Ländern im Einsatzvisumsfreie Einreise ausin aus Transitstaaten Gegenwärtig ist sie in über 20 Ländern im Einsatz Kriegsgebieten und die EU haben, beispielsweise aus Transitstaaten in die EU haben, beispielsweise rechtsverletzungen, bedingungen Krieg und Entscheidung Gewalt von darüber, oder in Flücht seinem lingen bewältigen Heimatland können. für Sie Menschen hilft aufunabhängig der Flucht. von Sie unterstützt fürdurch die Visa. humanitäre Verbesserung ein Schutzsuchende europäisches dersollten Rechts- das Auf- Resettlementprogramm, Entscheidung darüber, in seinem Heimatland für Menschen auf der Flucht. Sie unterstützt durch ein europäisches Resettlementprogramm, und bleiben anderen Gründen fliehen Migrantinnen zu können bleiben müssen. undund zu können nicht und nicht Migranten vor Menschen- vor Menschen, Religion, Hautfarbe Menschen- und Menschen,die ihreihre Notlage Nationalität. die nicht Notlage ausaus nicht eigener Kraft eigener stellung nahmeland Kraft freiund visumsfreie wählen visumsfreie Gesundheitsversor- Einreise ausaus können, Einreise Kriegsgebieten Kriegsgebieten und solange es keine und 2. Wir tragen dazu bei,rechtsverletzungen, dass Krieg sich die Rechtssituati- undund Gewalt oderoder bewältigen können. Sie Sie hilft unabhängig vonvon einheitlichen humanitäre Visa. europäischen Schutzsuchende sollten das Auf- Aufnahmebedingungen in Transit- und Zielländern rechtsverletzungen, Krieg Gewalt bewältigen können. hilft unabhängig gunghumanitäre von Asylsuchenden Visa. Schutzsuchendein sollten das Auf- anderen Gründen anderen on und die Lebensbedingungen vonfliehen GründenFlücht- zu müssen. fliehen zu müssen. Religion, Hautfarbe Religion, Hautfarbeundund Nationalität. Nationalität. nahmeland nahmeland gibt. Außerdem freifrei tritt wählen die wählen können, Diakonie solange können, solange Deutschland es es keine keine für verbessern, 2. Wir2. tragen Wirund dazudazu tragen u.bei, bei, a. dass dass auch sich diedurch die Rechtssituati- Deutschland einheitlichen ein. europäischenTrotz hoher Aufnahmebedingungen lingen und Migrantinnen Migranten in sich die Rechtssituati- einheitlichen die Verbesserung europäischen der Rechtsstellung Aufnahmebedingungen und Gesund- onStärkung und on und die der Arbeit von die Lebensbedingungen Lebensbedingungen Transit- und Zielländern verbessern, u.a. auch Kirche von von Flücht- Flücht- Zugangszahlen gibt. Außerdem gibt. Außerdem müssen tritt diedie tritt nach Diakonie Diakonie heitsversorgung von Asylsuchenden in Deutsch- ihrer fürfür Deutschland Deutschland lingen und und Migrantinnen undund Migranten in diedie Verbesserung derder Rechtsstellung und Gesund- und durch die StärkungTransit- der Diakonie lingen Arbeit von in diesen Migrantinnen Kirche und Hand- in Migranten landAnsicht ein. Trotz gute hoher Aufnahmestandards Verbesserung Rechtsstellung Zugangszahlen müssen und Gesund- nach und und Transit- Zielländern verbessern, Zielländern u.a.u.a. verbessern, auch auch heitsversorgung heitsversorgung von Asylsuchenden von Asylsuchenden in in Deutsch- Deutsch- lungs Diakonie in diesendurch diefeldern Handlungsfeldern durch Stärkung (Kirchen der die Stärkung (Kirchen Arbeit von der Arbeit helfen Kirche von undund Kirche inAnsicht ihrer Kommunen land gute ein. land Trotz ein. Trotz und hoher hoher Ländern Aufnahmestandards Zugangszahlen sicher- Zugangszahlen in Kommu- müssen müssen nach nach helfen Kirchen). Diakonie Kirchen). in diesen Diakonie Handlungsfeldern in diesen Handlungsfeldern (Kirchen (Kirchen nengestellt und Ländern ihrer ihrersein. Ansicht sichergestellt gute Ansicht sein. Aufnahmestandards gute Aufnahmestandards in in Kommu- Kommu- helfen Kirchen). helfen Kirchen). nen und nen Ländern und sichergestellt Ländern sein. sichergestellt sein. nder Länder Länder Länder eits- Tätigkeits- Tätigkeits- - Bekämpfung - Bekämpfung von Hunger, Armutvon - Bekämpfung undHunger, von Armut Hunger, und und Armut Ungerechtigkeit Ungerechtigkeit Ungerechtigkeit - gemeinsam - gemeinsam mit mit mit - gemeinsam Partnerorganisationen Partnerorganisationen humanitäre humanitäre Partnerorganisationen humanitäre - Hilfe - Hilfe für fürfür - Hilfe Flüchtlinge Flüchtlinge in Deutschland: Flüchtlinge in Deutschland: Asylverfahrens- in Deutschland: Asylverfahrens- Asylverfahrens- felder felder gemeinsam gemeinsam gemeinsam mit Partnerorganisationen mit Partnerorganisationen mit Partnerorganisationen weltweit weltweit weltweit Hilfe Hilfe für Binnenvertriebene für Binnenvertriebene Hilfe für Binnenvertriebene undund und Flüchtlinge: Flüchtlinge: Flüchtlinge: Versor- Versor- Versor- beratung, beratung, beratung, Sozialberatung Sozialberatung Sozialberatung undund psychosoziale psychosoziale und psychosoziale Betreu- Betreu- Betreu- lder Tätigkeits •- B ekämpfung von Hunger, Armut • gemeinsam mit Partnerorganisa- •H ilfe für Flüchtlinge in Deutsch- Einsatz für Rechtsstaatlichkeit und für einen - Einsatz für Rechtsstaatlichkeit und für einen gung mit Wasser, Nahrung, Hygieneartikeln und gung mit Wasser, Nahrung, Hygieneartikeln und ung,ung, Gemeinschaftsunterbringung Gemeinschaftsunterbringung und Vermittlung - Einsatz für Rechtsstaatlichkeit und für einen gung mit Wasser, Nahrung, Hygieneartikeln und ung, Gemeinschaftsunterbringung undund Vermittlung Vermittlung felder und menschenrechtsbasierten Ungerechtigkeit menschenrechtsbasierten menschenrechtsbasierten Ansatz gemeinsam Ansatz Ansatz in der Entwicklungs- in der tionen in Entwicklungs- Medikamenten humanitäre der Entwicklungs- sowie psychosoziale Hilfe für Medikamenten Medikamenten Unterstützung sowie sowie psychosoziale psychosoziale Bin- in dezentralen Unterstützung Unterstützung land: Asylverfahrensberatung, in dezentralen in dezentralen Wohnraum Wohnraum undund in Deutschkurse, in Deutschkurse, Wohnraum und in Deutschkurse, zusammenarbeit zusammenarbeit undund Schaffung Schaffung vonvon Arbeit Arbeit Willkommensbündnisse Willkommensbündnisse undund Kirchenasyle Kirchenasyle - mit Partnerorganisationen zusammenarbeit und Schaffungnenvertriebene von Arbeit und Flüchtlinge: Sozialberatung Willkommensbündnisse und und psychosoziale Kirchenasyle weltweite - weltweite Rechtsberatung Rechtsberatung von Menschenrechtsver- von Menschenrechtsver- - Perspektiven - Perspektiven für stabile für stabile Lebensverhältnisse Lebensverhältnisse sowohl sowohl - Migrationsfachberatung - Migrationsfachberatung fürfür Flüchtlinge Flüchtlinge mitmit festen festen - weltweite Rechtsberatung von Menschenrechtsver- - Perspektiven für stabile Lebensverhältnisse sowohl Bevölkerung- Migrationsfachberatung für Flüchtlinge mit festen weltweit teidigenden teidigenden mit Partnerorganisationen mit Partnerorganisationen vor vor Ort Ort Versorgung für Flüchtlinge als mit für Flüchtlinge auch Wasser, als auch für für die die lokale Nahrung, lokale Bevölkerung Betreuung, Gemeinschaftsunter- Aufenthaltsstatus Aufenthaltsstatus zu zu Wohnsituation, Wohnsituation, Familienzusam- Familienzusam- teidigenden mit Partnerorganisationen - nationale - nationale und und vor OrtLobby- internationale internationale Lobby- und und für Flüchtlinge als auch für die lokale Bevölkerung Advocacy- Advocacy- Aufenthaltsstatus zuZugang menführung, menführung, Wohnsituation, Zugangzu zu Familienzusam- Arbeitsmarkt Arbeitsmarkt undund Teilhabe Teilhabe • E - nationale und internationale arbeit insatz für Lobby- arbeit für undRechtsstaatlichkeit menschenwürdigeAdvocacy- für menschenwürdige Migrations- Migrations- und und Flücht- Flücht- Hygieneartikeln und Medikamen- menführung, bringung und Zugang - Lobbyarbeit - Lobbyarbeit zuVermittlung fürfür Arbeitsmarkt legale legale Fluchtwege, Fluchtwege, und Teilhabe bessere bessere Lebensbe- Lebensbe- arbeit für menschenwürdige und für einen lingspolitik Migrations- lingspolitik und menschenrechts Flücht- ten sowie psychosoziale Unter- in dingungen dezentralen - Lobbyarbeit dingungen und für legale und Wohnraum Schutzfürfür Fluchtwege, Schutz bessereund Flüchtlinge Flüchtlinge in Deutschland Lebensbe- in Deutschland lingspolitik - entwicklungspolitische - entwicklungspolitische Bildungsarbeit Bildungsarbeit in Deutschland in Deutschland und dingungen und mitmit und Partnerorganisationen Partnerorganisationen Schutz für Flüchtlinge aufauf europäischer europäischer in Deutschland basierten Ansatz in der Entwick- stützung und Schaffung von in Deutschkurse, Ebene Willkommens- - entwicklungspolitische Bildungsarbeit in Deutschland und mitEbene Partnerorganisationen auf europäischer 3 lungszusammenarbeit Arbeit bündnisse und Kirchenasyle 3 Ebene • weltweite Rechtsberatung von • Perspektiven für stabile Lebens- •M igrationsfachberatung für Menschenrechtsverteidigenden verhältnisse sowohl für Flücht Flüchtlinge mit festen Aufent- mit Partnerorganisationen linge als auch für die lokale haltsstatus zu Wohnsituation, vor Ort Bevölkerung Familienzusammenführung, • nationale und internationale Zugang zu Arbeitsmarkt und Lobby- und Advocacyarbeit Teilhabe für menschenwürdige Migra- •L obbyarbeit für legale Flucht tions- und Flüchtlingspolitik wege, bessere Lebensbedingun- • entwicklungspolitische Bildungs- gen und Schutz für Flüchtlinge arbeit in Deutschland in Deutschland und mit Netz werkorganisationen auf europäi- scher Ebene
Hilfe für Flüchtlinge Gemeinsam Flüchtlingen helfen Weil der Klimawandel den Meeresspiegel steigen lässt und Stürme und Überflutungen zunehmen, verlassen diese Menschen in Bangladesch ihr Heimatland und suchen Zuflucht in der Hauptstadt Dhaka. grund fehlender Lebensalternativen gefällt wer- Die Chancen, legal in die EU einzureisen, sind den müssen. für Migranten und Flüchtlinge kaum mehr exis- tent. Die Einschränkung legaler Migrationswege Deshalb setzt sich Brot für die Welt mit seinen drängt Migrationswillige in die Illegalität und Partnerorganisationen für zwei Ziele ein: Einer- macht sie noch leichter zu Opfern von Menschen seits dafür, Menschen ein selbstbestimmtes rechtsverletzungen. Insbesondere Frauen und Bleiben in ihren Herkunftsregionen zu ermögli- Kinder sind von gewaltsamen Übergriffen und chen. Friedenspädagogische Projekte wie im Ausbeutung betroffen. Ostkongo sind dazu ein wichtiger Beitrag. Ande- rerseits trägt Brot für die Welt dazu bei, den Die Auseinandersetzung mit der Migrations- und Schutz sowie die rechtliche und praktische Situ- Flüchtlingspolitik der Bundesregierung, aber ation von Migrantinnen und Migranten in den auch der EU ist deshalb ein wesentlicher Teil der Transit- und Zielländern zu verbessern. Arbeit, auch in enger Zusammenarbeit mit der Diakonie Deutschland. Brot für die Welt hält es für wichtig, die Vielzahl der kirchlichen und dia- Die Allgemeine Menschenrechtserklärung konischen Akteure im Migrations- und Entwick- der Vereinten Nationen spricht jedem Men- lungsbereich miteinander zu vernetzen und schen das Recht auf Freizügigkeit zu. Artikel mit der Diakonie Deutschland und der Diakonie 13 hält fest: „Jeder Mensch hat das Recht, Katastrophenhilfe gemeinsame Standpunkte jedes Land, einschließlich seines eigenen, zur Flüchtlings- und Asylpolitik, Lobby- und zu verlassen sowie in sein Land zurückzu- Advocacyarbeit, Rechtsfragen sowie Flüchtlings- kehren.“ Auch Entwicklung wird weltweit arbeit zu entwickeln. als legitimes Ziel angesehen, während die Nutzung von Entwicklungschancen durch So wird auch der Dialog über „Migration, Ent- Migration häufig kriminalisiert wird. wicklung und Menschenrechte“ mit Partneror- ganisationen von Brot für die Welt und der Dia- 4
Hilfe für Flüchtlinge Gemeinsam Flüchtlingen helfen konie Katastrophenhilfe intensiviert, systemati- oder im Ausland Schutz suchen müssen. Der siert und mit Projekten vor Ort gestärkt. Die bei- größte humanitäre Einsatz findet aktuell in den Schwesterorganisationen unterstützen zum Syrien und seinen Nachbarländern Jordanien, Beispiel die serbisch-orthodoxe Partnerorgani- Türkei, Libanon und Irak statt. sation Philanthropy. Seit August 2015 werden Flüchtlinge und Migranten in den von der serbi- Der Ausbruch des Krieges in Syrien und der schen Regierung ausgestatteten Erstaufnahme- gewaltsame Vormarsch der terroristischen Miliz einrichtungen Presevo und Zajecar mit Nahrung Islamischer Staat in den Irak haben die Situa- und Hygieneartikeln versorgt. Auch über Kirchen tion der Bevölkerung in der Region immer wei- helfen Kirchen unterstützen wir kirchliche ter verschlechtert. Etwa 15 Millionen Menschen Organisationen in ihrer Flüchtlingsarbeit. mussten in den letzten fünf Jahren die Flucht ergreifen und leben unter enorm schwierigen www.brot-fuer-die-welt.de und teilweise bedrohlichen Verhältnissen. Im Frühjahr 2012, wenige Monate nach Beginn Diakonie Katastrophenhilfe des Krieges in Syrien, startete die Diakonie Die Diakonie Katastrophenhilfe versorgt welt- Katastrophenhilfe ihr Hilfsprogramm für die weit Menschen auf der Flucht mit lebenswichti- Menschen, die aufgrund der schweren Kämpfe gen Hilfsgütern und steht ihnen beim Aufbau in Syrien vertrieben wurden oder in den Nach- einer neuen Existenz bei. Dazu zählen auch von barstaaten Jordanien, Libanon, Türkei und Irak der Öffentlichkeit „vergessene Konflikte“, auf- Schutz suchen. Laut UN-Flüchtlingskommissa- grund derer wie in Kolumbien oder Pakistan riat (UNHCR) leben etwa 85 Prozent der Flücht- Millionen Menschen im Land vertrieben sind linge in den Staaten um Syrien außerhalb der In Jordanien versorgt die Diakonie Katastrophenhilfe Flüchtlinge aus Syrien mit lebensnotwendigen Gütern. 5
Hilfe für Flüchtlinge Gemeinsam Flüchtlingen helfen offiziellen Camps. Viele Familien haben ihre lokale Bevölkerung Perspektiven für stabile Reserven aufgebraucht. Viele Flüchtlinge Lebensverhältnisse schaffen und neue Entwick- wurden Zeugen von Gewalt und sind stark trau- lungschancen eröffnen. Das Hilfsprogramm matisiert. Sie kommen in Zelten, nicht fertig erreichte bisher mehr als 600.000 Menschen – vor gebauten Häusern, Garagen oder auch in Miet- allem Flüchtlingsfamilien, die außerhalb der wohnungen unter. Diese Menschen mit lebens- offiziellen Camps wohnen und Gemeinden, die notwendigen Hilfsmitteln zu erreichen, ist die Vertriebenen aufnehmen. eine besondere Herausforderung für die lokalen Helferinnen und Helfer. Für die Umsetzung der Projekte erhielt die Dia- konie Katastrophenhilfe Zuwendungen des Nicht nur die geflohene Bevölkerung leidet. Über Auswärtigen Amtes in Höhe von 25 Millionen die Jahre hat auch die Bevölkerung der aufneh- Euro. Das Hilfswerk stellte fünf Millionen menden Gastländer die Auswirkungen der dau- eigene Mittel zur Verfügung. erhaften Krise zu spüren bekommen. Die staat lichen Dienstleistungen sind überfordert, der Fliehen die Menschen nach Europa, müssen sie Arbeitsmarkt und Wohnungsmarkt stark dies unter lebensbedrohlichen Umständen auf umkämpft. Zunehmend greift der Konflikt auch dem Land- und Seeweg tun, meist in Richtung auf die Nachbarländer über. Ein Ende der dra- Griechenland, Serbien und in nördliche EU-Staa- matischen Situation ist vorerst nicht absehbar. ten. Die Flüchtlinge benötigen auf diesem Weg vor allem Wasser, sanitäre und medizinische Ver- Die Diakonie Katastrophenhilfe setzt aus diesem sorgung. Die Diakonie Katastrophenhilfe und Grund mit ihren lokalen Partnern Projekte um, ihre Partner versorgen sie mit dem Nötigsten. die der betroffenen Bevölkerung eine würdevolle Unterstützung in der akuten Notlage verschaf- www.diakonie-katastrophenhilfe.de fen und sowohl für Flüchtlinge als auch für die Zehntausende Menschen flohen in den letzten Jahren vor Dürre und Krieg nach Dadaab, das größte Flüchtlingslager der Welt in Kenia. 6
Hilfe für Flüchtlinge Gemeinsam Flüchtlingen helfen Verfahrensberatung für Asylsuchende des Ev. Dekanats in der hessischen Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge Diakonie Deutschland lich koordiniert die Diakonie mit rund 5.000 Die Diakonie Deutschland verfügt mit ihren hauptamtlichen Mitarbeitenden die Vielzahl der Organisationen und Einrichtungen über einen geschätzt 120.000 freiwillig Engagierten. jahrelang gewachsenen Erfahrungsschatz in der Flüchtlingsarbeit. Außerdem ist die Diakonie gemeinsam mit dem UNHCR, der Caritas und dem DRK Trägerin Die Flüchtlingshilfe der Diakonie besteht in ers- der Rechtsberaterkonferenz, einem Zusammen- ter Linie aus Beratungsangeboten: Die Diakonie schluss von 62 Rechtsanwältinnen und -anwäl- hat bundesweit mehr als 180 Angebote für Asyl- ten. Sie beraten wohlfahrtsverbandliche und suchende und Menschen, die nur geduldet sind. kirchliche Mitarbeitende in Asylangelegenhei- Dabei handelt es sich insbesondere um unabhän- ten. Darüber hinaus trägt die Diakonie mehr als gige Asylverfahrens- und Sozialberatung, psycho- 400 Migrationsfachdienste für Menschen mit soziale Beratung und Psychotherapie sowie die gesichertem Aufenthaltsstatus. Anerkannte Flüchtlingssozialarbeit in Kommunen. Die Dia- Flüchtlinge suchen Rat in der Migrationsbera- konie trägt mehr als die Hälfte der Psychosozia- tung für Erwachsene und in Jugendmigrations- len Zentren für Flüchtlinge aller Verbände bun- diensten. Zur Qualitätssicherung der Arbeit desweit. Daneben gibt es weitere Angebote wie wurde 2014 das „Bundesrahmenhandbuch Dia- das Clearingverfahren für unbegleitete minder- konie-Siegel Migrationsfachdienste“ herausge- jährige Flüchtlinge und Einrichtungen zur Unter- geben. In den vergangenen Monaten wurden bringung von Asylsuchenden und Wohnungs- weitere kirchliche Mittel in Millionenhöhe vermittlungsstellen sowie die Gemeinwesen- und bereitgestellt, mit denen zusätzliche Stellen in Projektarbeit der Migrationsfachdienste. Zusätz- der Flüchtlingsarbeit geschaffen werden konnten. 7
Hilfe für Flüchtlinge Gemeinsam Flüchtlingen helfen Mit viel Engagement üben Freiwillige wie hier in bei der Ökumenischen Flüchtlingshilfe in Bad Soden mit Flüchtlingen Deutsch. In ihrer politischen Arbeit setzt sich die Diakonie Die politische Lobbyarbeit findet sowohl auf für einen legalen Zugang Schutzsuchender in bundes- als auch europäischer Ebene statt. Die die EU, die Berücksichtigung des Wunschs der Diakonie ist Mitglied bei der Kirchlichen Kom- Flüchtlinge bei der Wahl des Zufluchtsortes mission für Migranten CCME und dem Euro sowie die Verbesserung der Lebensbedingungen päischen Flüchtlingsrat ECRE. Beispiele aus von Flüchtlingen ein, insbesondere in Bezug der Flüchtlingsarbeit der Diakonie Deutschland auf die gesellschaftliche Teilhabe, die Wohnsi- sind zu finden unter tuation, die gesundheitliche Versorgung und den Bildungs- und Arbeitsmarktzugang. Sie for- www.diakonie.de/best-practice-wie-die- dert eine qualifizierte Beratung und Begleitung. diakonie-fluechtlingen-hilft-16432.html Die Diakonie Deutschland spricht sich gegen Asylrechtsverschärfungen besonders bei den Sozialleistungen als Instrument der Migrations- politik aus. Spendenkonten Diakonie Deutschland Diakonie Katastrophenhilfe Brot für die Welt Sie unterstützt Flüchtlinge Sie unterstützt Flüchtlingsprojekte Das Werk unterstützt Friedens- und in Deutschland im Ausland Entwicklungsprojekte weltweit Stichwort: Fluechtlingshilfe Stichwort: Fluechtlingshilfe weltweit Stichwort: Hilfe weltweit Evangelische Bank Evangelische Bank Bank für Kirche und Diakonie Konto 6 000 401 | BLZ 520 604 10 Konto 502 502 | BLZ 520 604 10 Konto: 500 500 500 | BLZ 100 610 06 IBAN: DE66 5206 0410 0006 0004 01 IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02 IBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00 BIC: GENODEF1EK1 BIC: GENODEF1EK1 BIC: GENODED1KDB Herausgeber Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V., Brot für die Welt, Diakonie Deutschland, Diakonie Katastrophenhilfe, Caroline-Michaelis-Straße 1, 10115 Berlin, Telefon +49 30 65211 0 Fotos Jörg Böthling (S. 4), Paul Jeffrey (S. 6), Christoph Püschner (S. 1-3), Bernd Roselieb (S. 4), Andreas Unger (S. 8) Redaktion Anne Dreyer, Rainer Lang, Maike Lukow, Sebastian Ludwig, Katharina Stamm V.i.S.d.P. Thomas Sandner, Andreas Wagner Berlin, Januar 2016
Hilfe für Flüchtlinge Europa in der Aufnahmekrise: Nicht Grenzen, sondern Menschen schützen Brot für die Welt, die Diakonie Katastrophenhilfe und Diakonie Deutsch- land haben folgende gemeinsame Maßgaben und Leitlinien für sofortige, mittel- und langfristige Maßnahmen in Europa, die die europäischen Staaten und die EU ergreifen sollten, formuliert. Kurzer Zwischenstopp: Diese Flüchtlinge sind gerade in Chios, Griechenland, angekommen und schlafen am Strand. Immer mehr Menschen fliehen vor unterschied- Die Organisation von Flüchtlingsschutz auf lichen Gefahren aus ihrer Heimat, gegenwärtig europäischer Ebene stellt eine große Herausfor- besonders vor den Schrecken kriegerischer derung dar, die jedoch nicht dazu führen darf, Gewalt in Syrien und Irak. Eine Versorgung der dass Menschenrechte relativiert werden. Alle Flüchtlinge in den Kriegsgebieten ist kaum Menschen haben das Recht auf ein Leben in möglich, politische Lösungen sind kaum in Freiheit und Sicherheit und das Recht auf Asyl. Sicht und die Aufnahmeländer in der Nachbar- Oder wie es 2012 das Bundesverfassungsgericht schaft haben ebenso wie die UN-Hilfswerke formulierte: „Die Menschenwürde ist migrati- nicht mehr die Ressourcen, die Flüchtlinge in onspolitisch nicht zu relativieren.“ der Nähe zu halten. Das stürzt Europa, das trotz langer Vorwarnzeichen die Lage der Langfristig muss die europäische Flüchtlings Flüchtlinge in der Region zu lang ignoriert und politik so gestaltetet werden, dass ein System nur die Abwehr statt die Aufnahme organisiert entsteht, in dem die Mitgliedstaaten der EU je hat, gegenwärtig in eine Aufnahmekrise. nach Leistungsfähigkeit Verantwortung über-
Hilfe für Flüchtlinge Nicht Grenzen, sondern Menschen schützen nehmen. Ziel muss sein, dass alle Staaten die bereitschaft vieler EU-Mitgliedstaaten ist ange- europäischen Asylrechtsstandards anwenden. sichts der humanitären Notlage der Flücht- Dazu sind alle EU-Mitgliedstaaten verpflichtet. linge unvereinbar mit den Werten und rechtli- Staaten, die derzeit noch nicht in der Lage sind, chen Verpflichtungen, die zu einer EU-Mitglied- die Asylrechtsstands umzusetzen, brauchen schaft gehören. Unterstützung. 2. Statt Smart Borders die zivile Folgende Maßnahmen sollte die europäische Seenotrettung stärken Staatengemeinschaft ergreifen, um in der gegen- Die Europäische Union braucht dringend ein wärtigen Aufnahmekrise eine menschenrecht- funktionierendes Seenotrettungssystem. Alle lich adäquate Lösung und souveränes politisches Möglichkeiten müssen genutzt werden, um Handeln zu ermöglichen: Menschenleben zu retten. Die Grenzschutzbe- hörde Frontex und das hunderte Millionen Euro 1. L egale Einreisemöglichkeiten und schwere Überwachungssystem Eurosur haben Resettlement stärken das Mandat Grenzen zu sichern, nicht aber Europas Grenzschutzpolitik nimmt in Kauf, dass Menschen zu retten oder Asylsuchenden eine jährlich tausende Menschen an den EU-Außen- Chance auf ein Verfahren zu geben. Militärische grenzen sterben. Seit dem Jahr 2000 sind mehr Missionen gegen Schlepperbanden auf See oder als 30.000 Menschen auf dem Weg über das Mit- an Land gefährden Flüchtlinge nur zusätzlich, sie telmeer nach Europa umgekommen, von Januar bringen keine Sicherheit und treiben die Preise bis Oktober 2015 allein über 3.500 Menschen. der Fluchtwege noch weiter in die Höhe. Solange Damit ist die europäische Außengrenze die töd- es an legalen Fluchtmöglichkeiten fehlt, braucht lichste Grenze der Welt. Nur die Einrichtung es eine umfassende zivile Seenotrettung. legaler Fluchtwege, zum Beispiel durch humani- täre Visa zur Asylbeantragung, Resettlement- 3. Statt „Hot Spots“ und Wartezonen: oder humanitäre Aufnahmeprogramme kann Registrierungs- und Beratungs dieses Sterben beenden. Hermetische Abriege- möglichkeiten lungen der See-, Luft- und Landgrenzen und die Die vieldiskutierten Registrierung- und Inter restriktive EU-Visapolitik treiben schutzsu- nierungslager an den Außengrenzen, die soge- chende Menschen alternativlos in die Hände nannten „Hot Spots“, wo in Schnellverfahren von Schleusern, die ihnen die gefährliche Über- über Asyl entschieden oder wieder abgeschoben fahrt teuer verkaufen. Jeder Zaun in und um wird, sind – so wie sie gegenwärtig geplant sind Europa treibt lediglich die Preise der kriminellen – in der Gefahr, „Lager“ oder „Wartezonen“ zu Fluchthelfer in die Höhe. Solange die Regierun- sein, in denen die Ankommenden isoliert und gen der Europäischen Union keine legalen de facto inhaftiert sind. Innerhalb der EU wer- Fluchtmöglichkeiten schaffen, werden die Bilder den diese „Hot Spots“ kaum anders funktionie- und Berichte über das Massengrab Mittelmeer ren können – oder aber eben gar nicht, wenn wie nicht enden und die Zahl der Toten wird weiter derzeit geplant nur 160.000 Menschen die Mög- steigen. Mindestens für die Fliehenden aus aku- lichkeit eröffnet wird, in andere EU-Länder zur ten Kriegsgebieten wie Syrien und Irak fordern Durchführung des Asylverfahrens zu reisen. wir die sofortige visumfreie EU-Einreise, verbun- den mit der Möglichkeit Asyl zu beantragen. Dieses neue mit größter Anstrengung verhan- delte sogenannte Relocation-Programm für Neuansiedlungs-(Resettlement-)Programme Flüchtlinge innerhalb der EU ist dennoch sehr müssen weit über das bestehende Maß hinaus begrüßenswert. Dem Programm liegt bereits ausgebaut und zu einem verpflichtenden eine Quotenregelung zugrunde, die die Aufnah- Bestandteil des Gemeinsamen Europäischen mekapazität der Mitgliedstaaten berücksichtigt Asylsystems werden. Die geringe Aufnahme und so einen Solidaritätsmechanismus enthält. 2
Hilfe für Flüchtlinge Nicht Grenzen, sondern Menschen schützen Als kurzfristige Maßnahme zur Linderung der taaten abgeben. Weder dürfen Schutzsuchende S akuten Not ist jedoch die Versorgung und Regis- vor den Grenzen abgefangen noch an den trierung aller Schutzsuchenden bei ihrer Ankunft Grenzen zurück in Gefahr gezwungen werden. in der EU am dringlichsten: Flüchtlinge müssen Der ausgelagerte Grenzschutz zur Abwehr von einerseits realistische Informationen über die Schutzsuchenden wird besonders zynisch, Zielländer erhalten. Sie müssen andererseits im wenn ökonomische Unterstützung zum Druck- Interesse der EU und ihrer Mitgliedsstaaten mittel gegenüber Drittstaaten wird. Europäische registriert werden, aber nicht um dem Asylver- Entwicklungshilfe darf nicht Mittel zur Migrati- fahren vorzugreifen, sondern um die Aufnahme onskontrolle sein. in Europa zu steuern und um Flüchtlingen eine informierte Wahl zu ermöglichen. 5. Erstaufnahmestaaten unterstützen Vor allem unmittelbar an Konfliktregionen gren- Statt der geplanten „Hot Spots“ müssen also in zende Staaten wie die Türkei, Libanon und den Außengrenzstaaten Beratungs- und Versor- Jordanien benötigen weiterhin dringend finan- gungsmöglichkeiten errichtet werden, möglichst zielle und praktische Unterstützung sowie Bera- dort, wo es bereits Orte der Versorgung gibt, die tung bei Rechtsschutz und Integration. Täglich durch das zivilgesellschaftliche Engagement fliehen Menschen vor der Gewalt in Syrien entlang der Flüchtlingsrouten entstanden sind. und dem Nordirak dorthin. Wohnraum, Arbeit, Dort sollte auch eine vorläufige Aufenthaltsge- Nahrungsmittel und vieles andere ist Mangel- nehmigung für die EU für die legale Weiterreise ware. Angesichts der anhaltenden großen Belas- erteilt werden. „Hot Spots“ mit integrierten tungen, die mit der Aufnahme des weitaus größ- Haftzentren würden allenfalls weitere Anreize ten Anteils der Flüchtenden einhergeht, braucht für Schlepper bedeuten. Denn die vor existenti- es dort nicht nur unmittelbare humanitäre ellen Notlagen wie Terror oder Krieg flüchtenden Nothilfe, sondern auch längerfristige Unterstüt- Menschen werden sich nicht abhalten lassen, zung bei der Integration der Flüchtlinge in das in Europa Schutz zu suchen. In einigen Nachbar- wirtschaftliche Leben und die sozialen Dienste. staaten der Europäischen Union werden fast Diese Unterstützung muss auch die gastgeben- regelmäßig Menschenrechtsverletzungen an den Gesellschaften miteinbeziehen. Migrantinnen und Flüchtlingen dokumentiert. Beispiele aus der Ukraine oder Marokko belegen 6. Durchreisestaaten unterstützen fehlende Transparenz und Rechtssicherheit in Die meisten Flüchtlinge können und wollen nicht Aufnahmelagern. Stattdessen herrschen oftmals in den südeuropäischen und Balkanländern katastrophale Zustände und polizeiliche Willkür. Aufnahme finden. Sie müssen diese aber passie- ren und benötigen dabei den ihnen nach inter- 4. Auslagerung von Schutz nationalen Standards und Völkerrecht zustehen- verantwortung beenden den Schutz und Unterstützung. Dazu sind einige Die zunehmende Verlagerung von Grenzschutz Länder nicht bereit, andere wirtschaftlich nicht und Flüchtlingsabwehr in EU-Anrainerstaaten in der Lage. Sie müssen solidarisch besonders ist fatal. In den Transitländern, zum Beispiel in von den EU-Ländern finanziell unterstützt wer- den Staaten Nordafrikas, fehlt es an rechtsstaat- den, die selber nicht von dieser Herausforderung lichen Mindeststandards. Misshandlungen betroffen sind. Diese Hilfe soll (nur) den Ländern und Willkür durch die dortigen Polizei- und zuteil werden, die die humanitären Standards Sicherheitsbehörden gegenüber Schutzsuchen- wahren und Würde und Rechte der Flüchtlinge den sind dort bereits jetzt an der Tagesordnung. achten. Von der Unterstützung dürfen Nicht- Die EU muss ihren menschenrechtlichen Ver- EU-Mitgliedsstaaten – wie das vorbildlich enga- pflichtungen nachkommen und faire Asylverfah- gierte Serbien – nicht ausgegrenzt werden. ren garantieren. Diese Verantwortung kann sie nicht an Unrechtsregime oder zweifelhafte 3
Hilfe für Flüchtlinge Nicht Grenzen, sondern Menschen schützen 7. Interessen der Flüchtlinge bei der 8. Flucht- und Konfliktursachen Wahl des EU-Ziellandes achten e ntgegenwirken Das gegenwärtige Dublin-System ist gescheitert Viele Flucht- und Konfliktursachen sind auch und de facto außer Kraft gesetzt. Es sieht vor, die Folge politischer Entscheidungen in Deutsch- dass das Erstaufnahmeland in der EU für die land und der Europäischen Union. Unsere Durchführung des Asylverfahrens zuständig ist. Rohstoff-, Rüstungs-, Klima- und Handelspolitik Anders formuliert: Der EU-Staat, der die illegale geht nicht selten auf die Kosten von Menschen Einreise von Asylsuchenden über die Außen- anderswo. „Fluchtursachen bekämpfen“ bedeu- grenze nicht verhindert hat, muss die Flüchtlinge tet in diesen Fällen auch eine Neuausrichtung registrieren und ist für sie verantwortlich. Dies deutscher und europäischer Außenpolitik – zum wird jedoch de facto weder von den EU-Staaten Beispiel einen Vorrang der Friedenspolitik und an der Außengrenze, insbesondere Griechenland der Möglichkeiten ziviler Konfliktbearbeitung und Italien, noch von den Flüchtlingen akzep- sowie eine wesentlich aktivere Menschenrechts- tiert. Jedes Verteilungskonzept, das die Interes- politik. Nur so werden langfristig Unrecht und sen der Flüchtlinge, in einem bestimmten Gewalt auch als Fluchtursache abnehmen. EU-Land Asyl zu beantragen, außer Acht lässt, ist in einem Raum freier Binnengrenzen zum Scheitern verurteilt. Zur Wahl des Asyllands ist der Schutzsuchende daher einmalig zu befragen, damit beispielsweise familiäre Bindungen, kul- turelle Nähe und Sprachkenntnisse im Rahmen der Möglichkeiten berücksichtigt werden kön- nen. Das Relocation-Programm der EU, 160.000 Flüchtlinge nach ihrer Ankunft auf Mitglied- staaten nach einer gerechten Quote zu verteilen, ist ein sehr guter erster Schritt zur gerechten Verteilung der Verantwortung innerhalb der EU, wird aber ebenfalls irreguläre Binnenwanderung zur Folge haben, wenn die Interessen der Asyl- suchenden nicht mit berücksichtigt werden. Sinnvoll wäre es auch, ein verpflichtendes Resettlementprogramm direkt aus den Transit- staaten für alle Mitgliedstaaten einzuführen. Spendenkonten Diakonie Deutschland Diakonie Katastrophenhilfe Brot für die Welt Sie unterstützt Flüchtlinge Sie unterstützt Flüchtlingsprojekte Das Werk unterstützt Friedens- und in Deutschland im Ausland Entwicklungsprojekte weltweit Stichwort: Fluechtlingshilfe Stichwort: Fluechtlingshilfe weltweit Stichwort: Hilfe weltweit Evangelische Bank Evangelische Bank Bank für Kirche und Diakonie Konto 6 000 401 | BLZ 520 604 10 Konto 502 502 | BLZ 520 604 10 Konto: 500 500 500 | BLZ 100 610 06 IBAN: DE66 5206 0410 0006 0004 01 IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02 IBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00 BIC: GENODEF1EK1 BIC: GENODEF1EK1 BIC: GENODED1KDB Herausgeber Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V., Brot für die Welt, Diakonie Deutschland, Diakonie Katastrophenhilfe, Caroline-Michaelis-Straße 1, 10115 Berlin, Telefon +49 30 65211 0 Foto Hermann Bredehorst Autoren Ansgar Gilster, Katharina Stamm, Sophia Wirsching Redaktion Maike Lukow V.i.S.d.P. Thomas Sandner, Andreas Wagner Berlin, Februar 2016
Hilfe für Flüchtlinge Zahlen und Fakten Fast 60 Millionen Menschen weltweit befinden sich derzeit auf der Flucht. Das sind so viele wie noch nie. Laut Angaben des UN-Flüchtlingswerk UNHCR mussten letztes Jahr aufgrund von Krieg, Gewalt, Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen im Durchschnitt jeden Tag 42.500 Menschen ihr Zuhause verlassen. Sie riskieren auf der Flucht ihr Leben. Syrische Flüchtlinge in Chios, Griechenland. Chios liegt nur 7 Kilometer von der Türkischen Küste entfernt. Nach Zählung der lokalen Polizei erreichten allein im September 2015 über 14.000 Schlauchboote mit Flüchtlingen die Insel. Zuflucht bei den Ärmsten Neun von zehn Flüchtlingen suchen Zuflucht in Entwicklungsländern. Dort leben sie oft unter schwierigsten Bedingungen in Bauruinen, Gara gen, Erdlöchern, unter Bäumen und am Strand. Nur vergleichsweise wenige von ihnen kommen in Flüchtlingslagern unter. Einige werden von Gastfamilien aufgenommen – die oft selbst kaum genug zum Überleben haben. 25 Prozent der Flüchtlinge finden Zuflucht in den allerärmsten Ländern der Welt, in denen die Menschen selbst weniger als 1,25 Dollar/Tag haben. Auf der Suche nach Schutz nehmen viele Flüchtlinge große Gefahren auf sich. Sie durch queren Staaten, in denen ihnen keinerlei Rechte eingeräumt werden. Sie ziehen durch gefährliche Quelle: UNHCR 2015 (Stand Dezember 2015)
Hilfe für Flüchtlinge Zahlen und Fakten Zahl der Menschen auf der Flucht hindern, Asyl beantragen zu können. Seit 2000 in Millionen 59,5 sind mindestens 23.000 Schutzsuchende entlang der europäischen Grenzen gestorben. Sichere 60 Fluchtwege und Zufluchtsorte müssen darum 51,2 jetzt geschaffen werden. 50 45,2 Die Mehrheit sind Binnenvertriebene 43,3 43,7 42,7 42,0 42,5 19,5 Millionen Menschen haben ihr Hab und Gut 40 39,5 zurückgelassen, um in andere Länder zu fliehen. 37,5 Dazu kommen 1,8 Millionen Asylsuchende, die noch auf den Ausgang ihres Asylverfahrens war ten. Aber die Mehrzahl der Geflüchteten sucht Schutz in anderen Regionen innerhalb ihres 30 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Quelle: UNHCR 2015 (Stand Juni 2015) Heimatlandes. 38,2 Millionen Menschen sind Binnenvertriebene. Sie leben besonders unsicher, es fehlt ihnen an Nahrung, medizinischer Ver Wüsten wie die Sahara oder den Sinai. Häufig sorgung und Unterkünften. Außerdem können sind sie bei ihrer Flucht auf Helfer oder Schlep sie keinen Schutz durch internationale Abkom per angewiesen. Viele werden Opfer Krimineller, men in Anspruch nehmen. Stattdessen haben die ihre Situation ausnutzen, sie betrügen und sie oft gar keinen rechtlichen oder physischen erpressen. Die meisten Flüchtlinge haben keine Schutz, da der Staat, der ihnen diesen gewähr legale Chance, in Sicherheit zu kommen, weil leisten müsste, ihnen diesen nicht mehr garan umfangreiche militärische und politische tieren kann oder will. Abwehrmaßnahmen die Schutzsuchenden daran Quelle: UNHCR 2015 (Stand Dezember 2015) 2
Hilfe für Flüchtlinge Zahlen und Fakten Quelle: UNHCR 2015 (Stand Dezember 2015), Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 2016 Flüchtlinge aus Syrien für junge Leute sind viele Menschen von extre Der Großteil der Flüchtlinge, die weltweit unter mer Armut bedroht. 4,3 Millionen Syrerinnen wegs sind, kommt derzeit aus Syrien. Bevor der und Syrer flüchteten nach Jordanien, in den Bürgerkrieg in Syrien 2011 ausbrach, lebten dort Libanon, die Türkei, den Irak und Nordafrika. mehr als 23 Millionen Menschen. 13,5 Millionen Jeder vierte Bewohner des kleinen Libanons bei Syrerinnen und Syrer sind aufgrund der gewalt spielsweise ist derzeit ein Flüchtling. Die syri tätigen Auseinandersetzungen auf humanitäre schen Nachbarländer sind mit der großen Zahl Hilfe angewiesen. Sie benötigen vor allem Grund der Geflüchteten oft überfordert, 90 Prozent der nahrungsmittel, Kleidung, Mietunterstützung, über 1,2 Millionen syrischen Flüchtlinge im Hygieneprodukte sowie Medikamente. 6,6 Milli Libanon halten sich zum Beispiel in den ärms onen Menschen fliehen innerhalb des Landes. ten Regionen des Landes auf. Die Flüchtlinge Sie kommen beispielsweise in Schulen unter. aus Syrien leben in provisorischen Camps oder Auch viele syrische Gemeinden nehmen trotz Mietwohnungen, offizielle Flüchtlingslager gibt der eigenen schwierigen wirtschaftlichen Lage es im Libanon nicht. ihre Landsleute auf und teilen ihr Haus, Essen und Plätze zum Schlafen. Doch die Lage ver In Jordanien gibt es zwar offizielle Flüchtlings schlechtert sich ständig: Durch den starken lager wie das Azraq Camp oder das Camp Wertverlust der syrischen Währung sowie die Za‘atari, in dem knapp 80.000 Syrer unterge beschränkten Arbeitsmöglichkeiten vor allem kommen sind. Doch die Situation in den Lagern 3
Hilfe für Flüchtlinge Zahlen und Fakten und außerhalb ist angespannt, es fehlt an Nah cherheit, politische Instabilität, zerstörte rungsmitteln, Öfen in der kalten Winterzeit usw. Lebensgrundlagen zum Beispiel durch Klimaka Weil die internationale Staatengemeinschaft tastrophen oder Landraub nicht von heute auf nicht zahlt, fehlen dem UN-Flüchtlingswerk morgen beseitigen. Entwicklungszusammenar 70 Prozent der Flüchtlingshilfen, die nötig beit allein kann hier nicht das Allheilmittel sein. wären, um die Flüchtlinge allein in den Lagern Notwendig ist vielmehr eine umfassende, ver in Jordanien zu versorgen. Hilfen wie Schulpro antwortungsvolle und auf die Geltung der Men gramme werden darum bereits eingeschränkt. schenrechte abzielende Politik, die anders als Dazu kommt die Hoffnungslosigkeit: Fünf Jahre die EU-Politik zur Fluchtursachenbekämpfung seit Beginn der Syrienkrise glauben viele nicht in den letzten Jahren nicht nur die Abwehr von mehr wie noch am Anfang, schnell in ihre Häu Flüchtlingen zum Ziel hat, indem beispielsweise ser in der Heimat zurückkehren zu können. Grenzschutzanlagen ausgebaut werden. Bekämpfung von Fluchtursachen durch Entwicklungspolitik Flüchtling Immer häufiger wird in der aktuellen Debatte um die steigende Zahl der Flüchtlinge auf Ent Ein Flüchtling ist eine Person, die sich „aus wicklungszusammenarbeit verwiesen. Fluchtur begründeter Furcht vor Verfolgung wegen sachen sollen mittels entwicklungspolitischer ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zuge Arbeit bekämpft und abgewendet werden. hörigkeit zu einer bestimmten sozialen Nichts anderes wünschen sich auch diejenigen, Gruppe oder wegen ihrer politischen Über die aufgrund von Kriegen, Gewalt und Verfol zeugung außerhalb des Landes befindet, gung ihr Zuhause aufgeben müssen. Doch die dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt, und Fluchtursachen sind komplex. Die Gründe, den Schutz dieses Landes nicht in Anspruch warum Menschen fliehen müssen, sind oft das nehmen kann oder wegen dieser Befürch Ergebnis jahrelang falscher und unterlassener tung nicht in Anspruch nehmen will.“ politischer Entscheidungen. Noch dazu ist die Artikel 1A, Genfer Flüchtlingskonvention Eskalation der Gewalt in vielen aktuellen Kon von 1951 flikten beispielsweise im Nahen und Mittleren Osten sehr hoch. Auch lassen sich soziale Unsi Spendenkonten Diakonie Deutschland Diakonie Katastrophenhilfe Brot für die Welt Sie unterstützt Flüchtlinge Sie unterstützt Flüchtlingsprojekte Das Werk unterstützt Friedens- und in Deutschland im Ausland Entwicklungsprojekte weltweit Stichwort: Fluechtlingshilfe Stichwort: Fluechtlingshilfe weltweit Stichwort: Hilfe weltweit Evangelische Bank Evangelische Bank Bank für Kirche und Diakonie Konto 6 000 401 | BLZ 520 604 10 Konto 502 502 | BLZ 520 604 10 Konto: 500 500 500 | BLZ 100 610 06 IBAN: DE66 5206 0410 0006 0004 01 IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02 IBAN: DE10 1006 1006 0500 5005 00 BIC: GENODEF1EK1 BIC: GENODEF1EK1 BIC: GENODED1KDB Herausgeber Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V., Brot für die Welt, Diakonie Deutschland, Diakonie Katastrophenhilfe, Caroline-Michaelis-Straße 1, 10115 Berlin, Telefon +49 30 65211 0 Grafiken Alle Grafiken nach UNHCR 2015 (Stand Juni + Dezember 2015) sowie Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Januar 2016 Foto Hermann Bredehorst Redaktion Julia Duchrow, Maike Lukow, Sophia Wirsching V.i.S.d.P. Thomas Sandner, Andreas Wagner Berlin, Januar 2016
Hilfe für Flüchtlinge Glossar Flüchtlinge? Migranten? Asylbewerber? Nur selten werden in der öffentlichen Diskussion präzise Begrifflichkeiten verwendet. Dies führt zu Missver- ständnissen und im schlimmsten Falle werden gezielt Vorurteile geschürt. Migrantin/Migrant gen Menschen weltweit. Binnenvertriebene flie Migrantinnen und Migranten sind Personen, hen aus denselben Gründen wie Flüchtlinge. Der die ihren Wohnort durch das Überschreiten für ihren Schutz zuständige Staat kann oder will einer internationalen Grenze für eine bestimmte diesen in vielen Fällen nicht mehr gewährleisten. Dauer gewechselt haben. Sie verlassen aus ganz unterschiedlichen Motiven ihr Heimatland, Umweltvertriebene und zum Beispiel um eine Arbeit zu finden, ihre Bil „Klimaflüchtlinge“ dungschancen zu erhöhen oder der Armut zu Menschen, die primär auf Grund von Umweltver entkommen. Ein Unterscheidungsmerkmal ist änderungen oder Naturkatastrophen temporär die Freiwilligkeit beziehungsweise der Zwang zu oder dauerhaft ihre Heimat verlassen müssen migrieren. Migration ist eine wichtige Dimen und sich innerhalb der Landesgrenzen oder über sion menschlicher Entwicklung. Sie kann sowohl diese hinweg bewegen, werden Umweltvertrie in den Herkunftsländern als auch in den Ziel bene oder Umweltmigranten genannt. Wenn es ländern als Antrieb für Entwicklung fungieren. sich bei der Umweltveränderung um Klimaver Dies erfordert allerdings politische Rahmen änderungen wie die globale Erderwärmung han bedingungen, die Migrantinnen und Migranten delt, wird auch von Klimamigranten oder Klima schützen und in die Lage versetzen, die Entwick flüchtlingen gesprochen. Sie sind keine Flücht lungspotentiale zu entfalten und zu nutzen. linge im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention und es gibt bisher kein internationales Abkom Flüchtling men, das diese Menschen schützt. Über eine Ein Flüchtling ist eine Person, die sich „aus eindeutige Bezeichnung und Definition dieser begründeter Furcht vor Verfolgung wegen ihrer Personengruppe wird weiterhin diskutiert. Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen Asylbewerber/Asylberechtigte ihrer politischen Überzeugung außerhalb des Asylbewerberinnen und -bewerber sind Men Landes befindet, dessen Staatsangehörigkeit sie schen, die sich nach ihrer Flucht in einem Asyl besitzt, und den Schutz dieses Landes nicht in verfahren befinden und auf die Entscheidung Anspruch nehmen kann oder wegen dieser über ihren Antrag warten. In Deutschland dauert Befürchtung nicht in Anspruch nehmen will.“ das in der Regel zwischen sechs Monaten und Artikel 1A, Genfer Flüchtlingskonvention von 1951. zwei Jahren. Asylberechtigte sind in Deutsch land diejenigen, die nach Art. 16a des Grundge Binnenvertriebene setzes als politisch Verfolgte anerkannt wurden. Binnenvertriebene oder Binnenflüchtlinge sind Sie werden von dem Staat in ihrem Heimatland Menschen, die innerhalb ihres eigenen Landes wegen ihrer politischen Überzeugung so stark fliehen. Im Englischen werden sie als Internal ausgegrenzt, dass ihre Menschenwürde verletzt Displaced Persons (IDPs) bezeichnet. Sie sind ist. Armut oder Bürgerkrieg dagegen berechtigen eine der größten Gruppen von schutzbedürfti nicht zu Asyl.
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