2018 Projekte der Entwicklungszusammenarbeit der Schweizerischen Evangelischen Werke - Mission 21

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2018 Projekte der Entwicklungszusammenarbeit der Schweizerischen Evangelischen Werke - Mission 21
2018

Projekte der Entwicklungszusammenarbeit
 der Schweizerischen Evangelischen Werke

                                           © HEKS
2018 Projekte der Entwicklungszusammenarbeit der Schweizerischen Evangelischen Werke - Mission 21
IMPRESSUM UND KONTAKTE

Projektauskunft der Evangelischen     Referent/innenvermittlung                Audiovisuelle Medien
Werke (PEW)                                                                    Filme und Videos für den Unterricht
                                      Brot für alle
Maria Dörnenburg                                                               und die Erwachsenenbildung, Fachstelle
Brot für alle                         Gerne vermitteln wir Ihnen Fachleute     «Filme für eine Welt»
Bürenstrasse 12                       aus Nord und Süd, die zu entwicklungs­
Postfach 3270                         politischen Fragen und Projekten         Daniel Gassmann und Dorothee Lanz
3001 Bern                             mit Schwerpunkt Recht auf Nahrung        Monbijoustrasse 31
Tel. 031 380 65 62                    und Ethisch Wirtschaften referieren.     Postfach 8366
doernenburg@bfa-ppp.ch                                                         3001 Bern
www.brotfueralle.ch                   Stephan Tschirren                        Tel. 031 398 20 88
                                      Fachperson Bildung und Katechese         www.filmeeinewelt.ch
Brot für alle                         Tel. 031 380 65 95
Maria Dörnenburg                      tschirren@bfa-ppp.ch                     HEKS-Fotodienst
Beratung und Fundraising                                                       Fotos und Kleinausstellungen über einzelne
Kirchgemeinden                        Mission 21                               HEKS-Projekte für Ihren Gemeindeanlass
Tel. 031 380 65 62                    Wir vermitteln Ihnen gerne Referentin­
doernenburg@bfa-ppp.ch                nen und Referenten für Ihren Anlass,     Sabine Buri
                                      zum Beispiel ökumenische Mitarbeitende   Seminarstrasse 28
Mission 21                            aus den Projekten, Programmverant­       8042 Zürich
Miriam Glass                          wortliche oder Gäste aus Übersee.        Tel. 044 360 88 30
Tel. 061 260 23 03                                                             sabine.buri@heks.ch
miriam.glass@mission-21.org           Christa Nadler
                                      Tel. 061 260 22 67                       Redaktion
HEKS                                  christa.nadler@mission-21.org            Pascale Schnyder, Brot für alle
Brigitte Roth
Tel. 044 360 88 10                    HEKS-Referentendienst                    Layout
brigitte.roth@heks.ch                 Vermittlung von Fachpersonen             Oliver Kreuter, Bellmund
                                      als Referentinnen und Referenten über
                                      HEKS-Projekte für Ihren Gemeinde­        Druck
                                      anlass                                   Rub Media AG
                                                                               3084 Wabern
                                      Brigitte Roth
                                      Tel. 044 360 88 10
                                      brigitte.roth@heks.ch

                                                                               Folgende Werke sind zertifiziert:
                                                                               Brot für alle, HEKS, Mission 21, Horyzon,
                                                                               cfd, TearFund, International Blue Cross

                                                                               Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2018
2018 Projekte der Entwicklungszusammenarbeit der Schweizerischen Evangelischen Werke - Mission 21
WO FINDE ICH WAS?

                                                        Gut zu wissen                                                   5
                                                        Ökumenische Kampagne 2018                                       6
                                                        Beispielprojekte Ökumenische Kampagne                           7

Projekte geordnet nach Werk

                                                        Brot für alle                                                   8
                                                        Mission 21                                                     13
                                                        HEKS – Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz             22
                                                        DM-échange et mission                                          38
                                                        International Blue Cross (IBC)                                 41
                                                        Christlicher Friedensdienst (CFD)                              42
                                                        Connexio                                                       44
                                                        Heilsarmee                                                     46
                                                        Horyzon                                                        48
                                                        Mission Evangélique Braille (MEB)                              49
                                                        Service de Missions et d᾿Entraide (SME)                        50
                                                        TearFund                                                       51

Projekte geordnet nach Land

                                                        Algerien                                                       43
                                                        Angola                                                         39
                                                        Argentinien                                                    44
                                                        Äthiopien                                                   9, 22
                                                        Bangladesch                                                23, 48
                                                        Benin 		                                              7, 9, 40, 49
                                                        Bolivien                                                 7, 17, 44
                                                        Brasilien                                                      24
                                                        Burkina Faso                                                   49
                                                        Burundi                                                        49
                                                        Chile 		                                                   17, 45
                                                        China /Hongkong                                            11, 15
                                                        Costa Rica                                                     17
                                                        Ecuador                                                        47
                                                        Elfenbeinküste                                                 49
                                                        Ghana                                                          16
                                                        Guatemala                                                       9
                                                        Haiti 		                                               25, 46, 48
                                                        Honduras                                               7, 8, 9, 26
                                                        Indien                                                     16, 28
                                                        Indonesien                                                  9, 15
                                                        Kambodscha                                                 29, 45
                                                        Kamerun                                              9, 16, 38, 49
                                                        Kenia 		                                                       47

Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2018                                                                   3
2018 Projekte der Entwicklungszusammenarbeit der Schweizerischen Evangelischen Werke - Mission 21
Kolumbien                                                                           30, 48
                                        Kongo (Demokratische Republik und Republik Kongo)                 11, 15, 32, 41, 45, 49
                                        Kuba 		                                                                                  39
                                        Laos 		                                                                                  50
                                        Madagaskar                                                                               39
                                        Malawi                                                                                   51
                                        Malaysia                                                                              9, 15
                                        Mali 		                                                                                   8
                                        Marokko                                                                                  43
                                        Mauritius                                                                                39
                                        Mexiko                                                                                   39
                                        Mosambik                                                                                 39
                                        Nepal 		                                                                                 50
                                        Niger 		                                                                                 33
                                        Nigeria                                                                               9, 18
                                        Palästina/Israel                                                                19, 34, 42
                                        Peru 		                                                                                  17
                                        Ruanda                                                                                   38
                                        Schweiz                                                                       8, 9, 10, 11
                                        Senegal                                                                             35, 50
                                        Sierra Leone                                                                              9
                                        Simbabwe                                                                                 36
                                        Südsudan                                                                                 19
                                        Südafrika                                                                           11, 20
                                        Tansania                                                                                 20
                                        Togo 		                                                                               7, 40
                                        Tschad                                                                                   41
                                        Uganda                                                                               11, 51

Auf Gebiete und Kontinente bezogene Projekte

                                        Afrika                                                          8, 9, 13, 38, 39, 40, 49
                                        Asien                                                                                    14
                                        Europa                                                                        8, 9, 10, 11
                                        Lateinamerika                                                                            16
                                        Weltweit                                                                     8, 10, 11, 40

Thematische Projekte

                                        Ethisch Wirtschaften                                                                 10, 11
                                        Frauenförderung                                                                          21
                                        PEP! (Professionals Exposure Program)                                                    21
                                        Recht auf Nahrung                                                                  8, 9, 10
                                        Sensibilisierung und Transition                                                          12

4                                                                               Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2018
2018 Projekte der Entwicklungszusammenarbeit der Schweizerischen Evangelischen Werke - Mission 21
GUT ZU WISSEN

                                               Das Missionswerk                          Das Hilfswerk
                                            – Weltweite Gemeinschaft von                 – Kirchliche Zusammenarbeit
                                            über 70 Partnerkirchen und                     in Osteuropa
                                          -organisationen mit rund 100                   – Entwicklungszusammenarbeit
                                         Projekten in Asien, Afrika und                    und Humanitäre Hilfe in Afrika,
                                        Lateinamerika                                      Asien, Lateinamerika, Osteuropa
                                     – Einsatz für die Rechte von Frauen                 – Soziale Integration und
                                       und für Religionsfreiheit weltweit                  Anwaltschaft für sozial
                                    – Bildungsarbeit in der Schweiz                        Benachteiligte in der Schweiz

                                   Sammelschwerpunkt: Oktober/                                 Flüchtlingssammlung im Juni,
                                   November, Missionssonntag                                        Sammlung im Dezember
                                   (1. Advent)

                                                                    Die Entwicklungsorganisation
                                                   – Entwicklungspolitik in den Bereichen Recht auf Nahrung und
                                                                         Ethisch Wirtschaften
                                            – Engagement für gesellschaftlichen Wandel und eine neue Vision der Welt
                                                      – Ökumenische Informations- und Sammelkampagne
                                                 – Finanzielle Unterstützung und Qualitätssicherung von Projekten
                                                                   der evangelischen Partnerwerke

                                                                     Aktions- und Sammelschwerpunkte:
                                                                         Aschermittwoch bis Ostern,
                                                                              Anfang September
                             Abbildung 1
                             © by Ev.-ref. Landeskirche Zürich

                                                                 sen mehr Mittel in ein Projekt als vorgese­   sind unter den Beiträgen von Brot für alle
Ein Auftrag – drei Werke                                         hen, darf die Trägerorganisation den Über­    die effektiv ausbezahlten Beiträge des ab­
                                                                 schuss für das Folgejahr, das entsprechende   geschlossenen Rechnungsjahres 2016 auf­
Vor über 50 Jahren gründeten die Refor­                          Landesprogramm oder den Kontinental­          geführt. Nicht aufgeführt sind die freien
mierten der Schweiz ihre Entwicklungs-,                          fonds verwenden. Dasselbe gilt für die Pro­   Mittel, die Brot für alle zusätzlich an die
Hilfs- und Missionswerke. Diese Zusam­                           gramme von Brot für alle. Alle freien Spen­   Werke verteilt.
menarbeit fruchtet auch heute noch und er­                       den, die Kirchgemeinden an Brot für alle
möglicht zahlreiche Projekte und Program­                        überweisen, werden nach Abzug der Kosten
me in aller Welt. Oben stehende Abbildung                        für die Ökumenische Kampagne an HEKS,
zeigt auf, wie die Schwerpunkte der Werke                        Mission 21 und DM-échange et mission              «DAS GLÜCK IST DAS
geregelt sind und wie sie sich ergänzen.                         verteilt. Freie Spenden sind für die Werke
Diese Arbeit wäre nicht möglich ohne die                         wichtig, um unterfinanzierte Aktivitäten
                                                                                                                     EINZIGE, DAS SICH
grosse Unterstützung durch Kirchgemein­                          und Administrationskosten zu decken.               VERDOPPELT, WENN
den und Mitglieder. Mit Suppentagen, Basa­
ren, Rosenverkäufen, Kollekten und Aktio­                        Indem Sie uns mitteilen, für welches Pro­              MAN ES TEILT.»
nen tragen sie zur Projektunterstützung bei                      jekt Sie sammeln und welchen Betrag Sie                               Albert Schweitzer
und engagieren sich so gegen Not und für                         ungefähr vorsehen, helfen Sie uns, die Fi­
mehr Gerechtigkeit. Herzlichen Dank!                             nanzierung vorausschauend zu planen. Für
                                                                 Fragen zur Projektunterstützung stehen
                                                                 Ihnen Maria Dörnenburg oder die Kon­          Jede der drei landeskirchlichen Organisa­
                                                                 taktpersonen der Partnerwerke (Angaben        tionen hat ihre spezifischen Sammlungs­
Wie funktioniert die Projektunterstützung?                       im Impressum) gerne zur Verfügung.            zeiten. Helfen Sie uns, die Kräfte zu bün­
                                                                                                               deln, und unterstützen Sie während den
Brot für alle sammelt für alle Projekte, die                                                                   jeweiligen Zeitfenstern die entsprechende
in diesem Projektheft vorgestellt werden.                                                                      Organisation. Sammeln Sie beispielsweise
Wenn Sie eines dieser Projekte unterstützen                      Was Sie sonst noch wissen müssen              im Rahmen der Ökumenischen Kampag­
möchten, erwähnen Sie bei der Überwei­                                                                         ne oder unter dem Namen Brot für alle,
sung an Brot für alle die entsprechende Pro­                     Projektbezogene und projektunabhängige        sollte das Geld an Brot für alle überwiesen
jektnummer. Brot für alle leitet den Betrag                      Spenden variieren von Jahr zu Jahr. Um        werden. Die Organisation verwendet die
vollumfänglich an das Projekt weiter. Flies­                     grösstmögliche Transparenz zu bieten,         Gelder gemäss Ihrem Auftrag.

Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2018                                                                                                   5
2018 Projekte der Entwicklungszusammenarbeit der Schweizerischen Evangelischen Werke - Mission 21
ÖKUMENISCHE KAMPAGNE 2018

                                                 wirkliche Verbesserung der menschenun­       mieren Fastenopfer, Brot für alle und Part-
Werde Teil des Wandels: Für eine Welt,           würdigen Situationen in armen Ländern ist    ner sein die Bevölkerung über ihre Rechte
in der alle genug zum Leben haben.               nur möglich, wenn auch wir uns verändern.    und unterstützen sie dabei, ihre Situation
                                                                                              aus eigener Kraft zu verbessern. Denn der
Wir alle sorgen uns um die Entwicklungen         Die negativen Auswirkungen von Profit­       Schlüssel zur Veränderung liegt in der
in der Welt. Politische Spannungen, Un­          maximierung und Raubbau an der Natur         Gemeinschaft. Für einen Menschen allein
gleichheit und Klimakrise verschärfen sich       erfahren die Mitarbeitenden von Brot für     sind die Probleme übermächtig, gemein­
weiter. Am stärksten leiden die Menschen,        alle, Fastenopfer und Partner sein bei ih­   sam aber können wir sie lösen.
die bereits wenig haben. Deshalb brauchen        ren Reisen in Projektländer: Es fehlt den
wir einen Wandel. Viele Menschen in der          Menschen oft nicht nur an Trinkwasser        Weitere Informationen zur Kampagne fin­
Schweiz und weltweit sind sich dessen be­        und Nahrung, es gibt auch keine staatli­     den Sie auf: www.sehen-und-handeln.ch
wusst. Sie alle und auch Fastenopfer, Brot für   chen Dienstleistungen wie Schulen oder
alle und Partner sein sind überzeugt: Eine       Gesundheitsversorgung. Deshalb infor­

                                   ÖKUMENISCHE ZUSAMMENARBEIT
    Wenn Sie gemeinsam mit einer katholischen Pfarrei sammeln möchten, gibt es die folgenden Möglichkeiten, Ihre
    Spenden einzusetzen:

                                     Sammeln für ein gemeinsames Projekt von Fastenopfer und Brot für alle.
                                     Sammeln für Projekte im gleichen Land.

                                     Unsere Projektvorschläge für ökumenische Sammelaktionen sind in diesem Heft mit
                                     dem Logo markiert. Eine detaillierte Liste finden Sie auf www.brotfueralle.ch/projekte
                                     oder bei der Projektauskunft Brot für alle (Kontakt im Impressum).

6                                                                                             Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2018
2018 Projekte der Entwicklungszusammenarbeit der Schweizerischen Evangelischen Werke - Mission 21
BEISPIELPROJEKTE ÖKUMENISCHE KAMPAGNE

                                                                                                                    Nur noch industrielles Saatgut soll ver­
                                                                                                                    kauft und getauscht werden können. Dies
LEBENSPERSPEKTIVEN                                                                                                  würde die Lebensgrundlage der Bauern­
                                                                                                                    familien massiv gefährden. Deshalb un­
FÜR BAUERNFAMILIEN                                                                                                  terstützt sie Brot für alle darin, gegen das
                                                                                                                    Gesetz vorzugehen und so ihre Zukunft
Honduras, 835.8036                                                                                                  zu sichern.

                                                                                                                    Honduras, Brot für alle 835.8036, S. 8
Eine honduranische Bäuerin steht auf ih­
rem Acker: «Auf meinem Feld baue ich 76
verschiedene Pflanzen an», sagt sie. Diese
Vielfalt ernährt ihre Familie. Das Saat­

                                                                                                  © Brot für alle
gut stellt sie zu einem grossen Teil selbst
her und tauscht es mit Nachbarinnen.
Ein neues Gesetz will dies nun verbieten.

                                                        Prozent ihres Einkommens müssen sie
                                                        für Nahrungsmittel ausgeben, viele von
LICHTBLICK                                              ihnen leiden an schwerer Mangelernäh­
                                                        rung. Beim Projekt lernen die Bewohner
STADTGARTEN                                             der Armenviertel, ihre Innenhöfe als Gar­
                                                        tenbeete und für Treibhäuser zu nutzen.
Bolivien, 420.1018                                      Insbesondere Frauen werden unterstützt
                                                        und in biologischer Eigenversorgung ge­
Täglich ziehen unzählige notleidende                    schult sowie zur Bildung von Gemein­

                                                                                                                                                                    © mission 21
Bauernfamilien in die Stadt El Alto. Für                schaften angeregt.
die meisten Zuwanderer endet die Reise
in den Armenvierteln der Stadt. Rund 80                 Bolivien, Mission 21 420.1018, S. 17

                                                                                                                    täglich Mahlzeiten aus dem Welternäh­
                                                                                                                    rungsprogramm der Uno. Diese werden
LOKAL PRODUZIERTE                                                                                                   jedoch mehrheitlich aus importierten Le­
                                                                                                                    bensmitteln hergestellt. Im Projekt lernen
FRUCHTSÄFTE FÜR                                                                                                     die Menschen, ihre Erzeugnisse gemein­
SCHULEN IN PESPIRE                                                                                                  schaftlich zu verarbeiten, zu konservieren
                                                                                                                    und zu vermarkten. So liefern sie z. B. tief­
                                                                                                                    gefrorenes Fruchtfleisch für Fruchtsäfte
Honduras, 835.361                                                                                                   an Schulen.

Im Süden von Honduras gedeihen Man­                                                                                 Honduras, HEKS 835.361, S. 26
go, Papaya und Cajou-Nüsse. Doch weil
die Möglichkeiten zur Verarbeitung feh­
                                                                                                  © HEKS

len, verdirbt diese wertvolle Nahrung.
Die Schulkinder in Pespire erhalten

                                                        diese im Einklang von Mensch und Natur
                                                        ist, ist es notwendig, dass sich die Landwirt­
ENTWICKLUNG IM                                          schaft verändert. Deshalb werden im Benin
                                                        und im Togo 120 Familien in Agrarökologie
RESPEKT VON MENSCH                                      weitergebildet. Sie tauschen untereinander
UND NATUR                                               Erfahrungen aus. So wird eine Landwirt­
                                                        schaft betrieben, die die Beziehung zum Bo­
                                                        den und den Mitmenschen pflegt, aber auch
Benin und Togo, 100.7061                                die Würde des Einzelnen und den Glauben
                                                        ins Zentrum rückt.

Ein grosser Teil der afrikanischen Bevölke­             Benin und Togo, DM-échange et mission
                                                                                                                                                                    © DM

rung ist in der Landwirtschaft tätig. Damit             100.7061, S. 38

Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2018                                                                                                          7
2018 Projekte der Entwicklungszusammenarbeit der Schweizerischen Evangelischen Werke - Mission 21
Brot für alle                             Tel. 031 380 65 65
                                                                  Bürenstrasse 12                           bfa@bfa-ppp.ch
                                                                  Postfach 3270, 3001 Bern                  www.brotfueralle.ch

Brot für alle
Brot für alle ist die Entwicklungsorganisation der Evangelischen Kirchen der Schweiz. Wir engagieren uns im Norden wie im Süden für
einen Wandel hin zu neuen Modellen der Nahrungsmittelproduktion und der Wirtschaft. Diese setzen auf Kooperation zwischen den
Menschen und fördern den Respekt gegenüber den natürlichen Ressourcen. Mit Sensibilisierungsarbeit und hoffnungsvollen Alterna­
tiven motivieren wir Menschen dazu, selber Teil des nötigen Wandels zu werden.

                                              Züchter zu schützen», verbietet es den             der Frauen, die politischen Entscheide (z. B.
                                              Bauernfamilien die Wiederverwendung                Saatgutgesetze) werden jedoch von Män­
FÜR DAS RECHT AUF                             und den Verkauf ihres Saatgutes. Gesetze           nern getroffen.
                                              wie dieses werden unter dem Druck der
EIGENES SAATGUT                               grossen Agrarkonzerne in vielen Ländern            Im Zentrum unserer Arbeit steht die Stär­
                                              Afrikas, Lateinamerikas und Asiens ein­            kung regionaler Netzwerke von Bauernor­
Brot für alle Programm 000.8005               geführt und bedrohen den traditionellen            ganisationen in Lateinamerika und Westaf­
                                              Umgang mit Saatgut.                                rika. Sie ermöglichen einen intensiven Wis­
                                                                                                 sens- und Erfahrungsaustausch darüber,
«Die Gewinnung von Saatgut war bei uns        Für eine lokale Saatgutvielfalt                    wie die lokale Vielfalt und die bäuerliche
immer in der Hand der Bäuerinnen, die         Das Saatgut von Mais, Reis oder Gemüse             Verwaltung des Saatguts am besten erhalten
ihr Wissen an ihre Töchter weitergegeben      steht am Anfang jeder Lebensmittelproduk­          und gestärkt werden und wie sich die Bäue­
haben. Dass das nun plötzlich verboten        tion. Wer das Saatgut kontrolliert, bestimmt       rinnen und Bauern gegen die neuen Gesetze
sein soll, ist absurd», sagt die Landwirtin   letztendlich, was wir essen. Brot für alle setzt   zur Wehr setzen können. An einem Semi­
Ruth Nganga aus Kenia. An einem von           sich dafür ein, dass Ernährungssicherheit,         nar der Brot für alle-Partnerorganisation Ji­
Brot für alle mitfinanzierten Workshop        Vielfalt und Essenskultur nicht den Agrar­         nukun in Benin beispielsweise schlossen
hat sie erstmals vom neuen Sortenschutz­      konzernen überlassen werden. Gezielt un­           sich Organisationen aus sechs westafrikani­
gesetz in ihrem Land erfahren. Unter dem      terstützt Brot für alle die Organisation von       schen Ländern unter dem gemeinsamen
Vorwand «den Saatgutsektor zu moderni­        Frauen. Denn in vielen Ländern ist die Ge­         Ziel zusammen: «Bäuerinnen und Bauern
sieren und das geistige Eigentum der          winnung von Saatgut in der Verantwortung           bleiben die Hüter ihres Saatguts.»

                                                                                                                                                  © Brot für alle

    Gesamtbudget des Programms 2018 Fr. 332 000.–

835.8036       Honduras                       Ökologische Landwirtschaft schafft Lebensperspektiven für Bauernfamilien, Anafae
835.8026       Weltweit                       Zugang zu Land und vielfältiges Saatgut sichern die Ernährung, GRAIN
835.8047       Weltweit                       Einsatz für die Rechte der Bäuerinnen und Bauern, La Via Campesina
835.8096       Westafrika                     Bauernorganisationen setzten sich gemeinsam für ihr Saatgut ein, Jinukun
835.8049       Mali                           Frauen sichern ihre lokalen Gemüse- und Getreidesorten, Cofersa
835.8097       Schweiz/Europa                 Entwicklungspolitische Arbeit für das Recht auf Nahrung

8                                                                                                Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2018
2018 Projekte der Entwicklungszusammenarbeit der Schweizerischen Evangelischen Werke - Mission 21
von Minenlizenzen rufen lokalen Wider­
                                                        stand der betroffenen Bauernfamilien her­
ÖKUMENI-                                                vor. Einige Bischöfe, wie zum Beispiel Bi­
                                                        schof Ramazzini, spielen eine positive Rolle
SCHES PROGRAMM                                          in den Diskussionen über die Ausbeutung
GUATEMALA                                               der natürlichen Ressourcen und die damit
                                                        verbundenen Ungerechtigkeiten und enga­
                                                        gieren sich für die Bevölkerung.
Brot für alle Programm 000.8007
                                                        Das ökumenische Programm Guatemala
                                                        ist das erste gemeinsame Landespro­
«Guatemala ist ein reiches Land, dessen                 gramm von Brot für alle und Fastenopfer.
Einwohnerinnen und Einwohner hun­                       Wir engagieren uns mit 12 Partnerorgani­
gern», so der Uno-Bericht zur menschli­                 sationen zu den Themen Glaube und Ge­
chen Entwicklung aus dem Jahr 2016. Fünf                rechtigkeit sowie Ernährungssouveräni­
von zehn Kindern sind unterernährt, bei                 tät. Mit den Aktivitäten wurden im Jahr
der indigenen Bevölkerung sind es acht von              2016 circa 14 000 Menschen erreicht. In­
zehn Kindern. Die Regierung hingegen ver­               haltlich arbeitet Brot für alle mit denjeni­
folgt ein Wachstumsprogramm, das den                    gen Partnerorganisationen zusammen
Anbau von Monokulturen vorantreibt, de­                 (z. B. durch gemeinsame Lobbyarbeit,
ren Erträge grösstenteils exportiert werden.            Vernetzung usw.), die sich für Agraröko­
Hauptsächlich werden Bananen, Zucker                    logie, Ernährungssouveränität und den
und Palmöl produziert – keine Produkte,                 Schutz der bäuerlichen Saatgutvielfalt en­

                                                                                                                                                      © Brot für alle
die der Ernährung der lokalen Bevölkerung               gagieren, wie beispielsweise das Netzwerk
dienen. Die Privatisierung von einheimi­                Redsag.
schem Saatgut sowie die ständige Vergabe

 Gesamtbudget des Programms 2018 Fr. 115 000.–

835.8070 Guatemala                                      Auf dem Weg zur Selbstbestimmung der indigenen Bevölkerung,
		                                                      ökumenisches Programm Guatemala

                                                        der Armee zusammen.» So schildert Pak          weitere Ausbreitung der zigtausend Hektar
                                                        Janggut die dramatischen Auswirkungen          grossen Ölpalmmonokulturen zu wehren.
KAMPF GEGEN                                             von Land Grabbing in seiner Heimat. Der        Die Ölpalme kommt ursprünglich aus
                                                        84-Jährige ist spiritueller Führer verschie­   Westafrika. Dort wird das Öl traditionell
LAND GRABBING                                           dener Dörfer in West-Kalimantan, Indo­         von Frauen verarbeitet und ist wichtiger
                                                        nesien. «Unsere Umwelt ist unsere Lebens­      Bestandteil der lokalen Küche. Mit der
Brot für alle Programm 000.8004                         grundlage. Deshalb lehnt die Bevölkerung       Frauenorganisation RADD in Kamerun
                                                        die Plantagen ab.»                             engagiert sich Brot für alle dafür, dass die
                                                                                                       Frauen diesen wichtigen lokalen Wirt­
Lokale Gemeinschaften wehren sich                       Der weltweit exponentiell steigende Kon­       schaftszweig nicht an die internationalen
gegen industrielle Monokulturen                         sum von Palmöl ist einer der wichtigsten       Konzerne verlieren. In der Schweiz fordern
«Was die Palmölfirmen machen, ist ver­                  Treiber für Land Grabbing in Südostasien,      wir Banken wie die Credit Suisse auf, sich
heerend. Sie schlagen den Urwald kahl,                  aber mehr und mehr auch in den tropischen      aus der Finanzierung von Plantagen, die
produzieren Abfall, zerstören den sozialen              Ländern Afrikas und Lateinamerikas. Brot       zu Landraub führen, zurückzuziehen. Und
Zusammenhalt. Wie soll die Bevölkerung                  für alle unterstützt Partnerorganisatio­       von den Schweizer Grossverteilern fordert
überleben, wenn alles kahl ist? Sie wird                nen wie Walhi in Indonesien, GRAIN und         Brot für alle, Verantwortung zu überneh­
kein Gemüse, keine Nahrung haben. Und                   Friends of the Earth in Westafrika, Zentral­   men und weniger palmölhaltige Produkte
die Konzerne arbeiten mit der Polizei und               amerika und Malaysia darin, sich gegen die     zu verkaufen.

 Gesamtbudget des Programms 2018 Fr. 764 000.–

835.8086         Äthiopien                              Zugang zu Land für die indigenen Völker Äthiopiens, ASO
835.8056         Westafrika und Benin                   Kampf gegen Land Grabbing in Westafrika, Synergie Paysanne
835.8076         Sierra Leone                           Zugang zu Land gegen Hunger, Silnorf
835.8057         Indonesien                             Widerstand gegen Land Grabbing für Palmölproduktion, Walhi
835.8059         Westafrika                             Einsatz gegen die Ausbreitung von Ölpalmplantagen, GRAIN
835.8048         Westafrika                             Bauernorganisationen verteidigen ihren Zugang zu Land, Convergence
835.8058         Malaysia, Nigeria, Honduras            Dorfgemeinschaften wehren sich gegen die Ausbreitung von Ölpalmplantagen, FOEI
835.8050         Kamerun/Westafrika                     Frauen wehren sich gegen Gewalt auf Plantagen, RADD
835.8097         Schweiz/Europa                         Entwicklungspolitische Arbeit für das Recht auf Nahrung

Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2018                                                                                            9
2018 Projekte der Entwicklungszusammenarbeit der Schweizerischen Evangelischen Werke - Mission 21
manchmal so spät oder früh, dass wir die     Doch wir müssen auch an den Ursachen
                                            Anbauzeiten nicht mehr planen können»,       arbeiten und alles tun, um den Klima­
KLIMAGERECHTIGKEIT                          beschreiben Frauen an einem Brot für alle-   wandel einzudämmen. Da steht auch die
                                            Klimatraining in Fambidzanai, Simbabwe,      Schweiz in der Pflicht, sich entschieden
Brot für alle Programm 000.8006             ihre Hauptsorge. Denn die Folge sind Ern­    für Klimaschutz einzusetzen. Brot für alle
                                            teausfälle und damit weniger zu essen oder   engagiert sich für entsprechende politi­
                                            weniger Einkommen – meistens beides.         sche Rahmenbedingungen in der Schweiz
Entwickeln von Strategien im Umgang                                                      und auf internationaler Ebene. Ihre For­
mit dem Klimawandel                         Seit 2007 führt Brot für alle mit lokalen    derungen fokussieren sich insbesondere
Die Landwirtschaft ist von den Folgen des   Partnerorganisationen     Klimatrainings     auf die Landwirtschaft, die in ihrer in­
Klimawandels stark betroffen. Auch in der   durch. In Schulungen wird mit der be­        dustriellen Form massgeblich für den Kli­
Schweiz stellen Trockenheit und hohe Tem­   troffenen Bevölkerung nach Möglichkei­       mawandel mitverantwortlich ist. Mit der
peraturschwankungen die Landwirte vor       ten und Massnahmen gesucht, um ihre          Stärkung ökologischer Anbaumethoden
grosse Probleme. Um ein Vielfaches spüren   Verletzbarkeit gegenüber dem Klima zu        können nicht nur gesunde Lebensmit­
jedoch die Bäuerinnen und Bauern in Ent­    verringern. Sie können so eigenständig       tel produziert werden, es wird auch eine
wicklungsländern die Klimaerwärmung:        Anpassungsstrategien gegen den Klima­        bessere Anpassung an den Klimawandel
«Die Regenzeit ist kürzer geworden und      wandel entwickeln und umsetzen.              ermöglicht.

 Gesamtbudget des Programms 2018 Fr. 299 000.–

835.8017     Weltweit                       Gemeinsam Anpassungen an den Klimawandel finden (Klimatrainings)
835.8027     Weltweit                       Mit lokalen Netzwerken die Ernährung sichern
835.8097     Schweiz/Europa                 Entwicklungspolitische Arbeit für das Recht auf Nahrung

                                            ihren Partnern in Südafrika, der D.R.        Steinbrüchen, in denen zuletzt auch 150
                                            Kongo oder Uganda. Profit um jeden Preis     Kinder und Jugendliche arbeiteten. Das
WIRTSCHAFT UND                              darf es nicht geben. Deshalb setzt sich      belegt eine Studie, die Brot für alle 2017
                                            Brot für alle mit ihrem Programm «Wirt­      mit ihrem ugandischen Partner Twerwa­
MENSCHENRECHTE                              schaft und Menschenrechte» dafür ein,        neho Listeners’ Club (TLC) veröffentlicht
                                            dass auch die Rechte der ärmsten Men­        hat. Lafarge Holcim bezieht heute keine
Brot für alle Programm 000.8003             schen respektiert werden.                    Materialien mehr bei diesen Steinbrü­
                                                                                         chen. Doch die Kinder und Jugendlichen
                                            Gegen Kinderarbeit in Uganda                 haben nun weder ein Einkommen noch
Verschmutztes Trinkwasser, Kinderar­        Über zehn Jahre lang kauften der Schwei­     eine Schul- und Ausbildung. Deshalb for­
beit, verseuchte Böden – diese Probleme     zer Konzern Lafarge Holcim und ihre Zu­      dern Brot für alle und TLC, dass Lafarge
dokumentiert Brot für alle gemeinsam mit    lieferer in Uganda Rohstoffe aus kleinen     Holcim Programme für die ehemaligen

                                                                                                                                          © Brot für alle

10                                                                                       Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2018
Kinderarbeiter einführt, damit sie wieder               In der D.R. Kongo beobachtet Brot für alle     schen Problemen konfrontiert sind, erhalten
zur Schule gehen können oder eine Be­                   mit der kongolesischen Partnerorganisation     Unterstützung vom Centre d’Action Juridi­
rufsausbildung erhalten.                                Afrewatch die Auswirkungen des Rohstoff-       co-Judiciaire (CAJJ). In der D.R. Kongo ar­
                                                        abbaus. Afrewatch stärkt die lokalen Ge­       beitet Brot für alle in einem ökumenischen
Lokale Gemeinschaften stärken                           meinschaften darin, ihre Anliegen selber bei   Programm mit Fastenopfer zusammen.
Brot für alle setzt sich für die Stärkung von           Politik und Wirtschaft einzubringen. Es
lokalen Gemeinschaften gegenüber grossen                wurden lokale Komitees gegründet, die Pro­     In der Schweiz setzt sich Brot für alle für
Konzernen ein. In Südafrika bildet die                  bleme wie die Umweltverschmutzung oder         die Konzernverantwortungsinitiative ein.
Benchmarks Foundation junge Erwachsene                  den Zugang zu Trinkwasser dokumentieren        Diese fordert eine Sorgfaltsprüfungs­
zu «Monitors» aus. Sie lernen, die Lage um              und angehen. 2017 wurden in einem Work­        pflicht für Konzerne mit Sitz in der
die Minen und in ihren Siedlungen zu do­                shop Aktionspläne entwickelt, wie diese        Schweiz, damit diese auch bei Tätigkeiten
kumentieren und die Ergebnisse auf Blogs                Probleme gemeinsam mit lokalen Autoritä­       im Ausland sicherstellen, dass sie keine
zu veröffentlichen, um damit Druck auf                  ten und Unternehmen angegangen werden          Menschenrechte und Umweltschutzbe­
Konzerne und Behörden zu machen.                        können. Gemeinschaften, die mit juristi­       stimmungen missachten.

 Gesamtbudget des Programms 2018 Fr. 496 000.–

835.8018             DR Kongo                           Menschenrechte im Bergbau, Afrewatch und CAJJ
835.8072             Südafrika                          Einsatz für gerechte Bedingungen im Bergbau, Bench Marks Foundation
835.8054             Uganda                             Ehemalige Kinderarbeiter erhalten eine Zukunft, TLC
835.8092             Schweiz/Europa                     Entwicklungspolitische Arbeit und Kampagnen im Bereich Ethisch Wirtschaften

FAIRE LIEFERKETTEN
Brot für alle Programm 000.8002

Der Handel mit Elektronikprodukten be­
trägt weltweit mehr als 1000 Milliarden
Dollar pro Jahr. Und auch andere Branchen
wie die Textilindustrie oder der Teppich­
handel haben ein grosses wirtschaftliches
Gewicht. Umso wichtiger ist es, dass der
Profit nicht auf Kosten der Menschen er­
wirtschaftet wird, die diese Produkte her­
stellen. Mit dem Programm «Faire Liefer­
ketten» unterstützt Brot für alle Arbeiterin­
nen und Arbeiter, veröffentlicht Miss-
bräuche und fördert fortschrittliche Initia­
tiven, die alle beteiligten Akteure wie Ge­
werkschaften, NGOs und Markenfirmen
an einen Tisch bringen. Eine solche Initia­
tive ist z. B. die Fair Wear Foundation, wel­
che sich für bessere Bedingungen der Nä­
herinnen und Näher in Ländern wie Viet­
nam, Bangladesch oder China einsetzt.
                                                                                                                                                     © Brot für alle

Die Probleme im Elektroniksektor
Obwohl immer mehr Akteure entlang der
gesamten Elektronikkette – vom Marken­
konzern über die Zulieferer bis zu den Mi­              Sacom, Partnerorganisation von Brot für        ation für Nichtregierungsorganisationen in
nenbetreibern – kundtun, ihre Verantwor­                alle, dokumentiert solche Missstände in        China jedoch erschwert und sie müssen
tung gegenüber den Arbeitenden wahrzu­                  den chinesischen Fabriken und veröffent­       neue Wege finden, um mit der ständigen
nehmen, herrschen noch immer gravierende                licht Menschenrechtsverletzungen, die          Staatsüberwachung und den damit verbun­
Missstände. So wird für die Produktion von              hinter verschlossenen Fabriktüren gesche­      denen Repressionen umgehen zu können.
Handys weiterhin das hochgiftige Lösungs­               hen. Eine weitere Partnerorganisation von
mittel Benzol verwendet. Jedes Jahr werden              Brot für alle ist das Chinese Working Wo­      Öffentliche Beschaffer wie die Verwaltung,
in China über 1500 Personen vergiftet. Die              men Network (CWNN), welches Arbeite­           Spitäler und Universitäten haben eine gros­
Geschädigten erkranken an Leukämie; viele               rinnen Weiterbildungen in Arbeitsrecht         se Marktmacht. Diese nutzt die Initiative
sterben an den Folgen der Krankheit. Und                anbietet. Zudem lernen sie, wie sie in Blogs   Electronics Watch, um den Dialog mit den
das, obwohl es alternative und nur leicht               und Artikeln ihre Arbeitssituation öffent­     Firmen zu verstärken und so konkrete Ver­
teurere Lösungsmittel gibt.                             lich machen können. 2017 hat sich die Situ­    besserungen in den Fabriken zu bewirken.

Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2018                                                                                          11
Gesamtbudget des Programms 2018 Fr. 403 000.–

835.8032 Weltweit                                Für faire Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie, Fair Wear Foundation
835.8052 China                                   Für faire Arbeitsbedingungen in der Computerindustrie, Sacom
835.8019 Weltweit                                Gerechte Löhne für TeppichknüpferInnen, STEP
835.8014 China                                   Einsatz für die Rechte der Arbeiterinnen in China, CWWN
835.8042 Weltweit/China                          Öffentliche Beschaffer dazu bewegen, sich für faire Arbeitsbedingungen einzusetzen,
		                                               Electronics Watch
835.8092 Schweiz/Europa                          Entwicklungspolitische Arbeit und Kampagnen im Bereich Ethisch Wirtschaften

                                                 Bildungs- und Sensibilisierungsarbeit ist      Gleichzeitig unterstützt Brot für alle kon­
                                                 ein fester Bestandteil der Ökumenischen        krete Initiativen, die einen ersten Schritt
SENSIBILISIERUNG                                 Kampagne. Dieses Angebot wird ergänzt          machen hin zum notwendigen inneren
                                                 durch Aktivitäten im Bereich der Transi­       und äusseren Wandel.
UND TRANSITION                                   tion. Denn die heutigen Herausforderun­
                                                 gen wie Ressourcenausbeutung, Klimaer­         So hat sich Brot für alle 2017 aktiv am
Brot für alle Programm 900.8320                  wärmung und zunehmende Ungleichheit            Foodsave-Bankett vor der Berner Heilig­
                                                 machen deutlich, dass unser aktuelles          geistkirche beteiligt, um für die grosse
                                                 Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell in        Verschwendung von Lebensmitteln in der
«‹Made in Bangladesh› steht auf deinem T-        eine Sackgasse führt. Die Wurzeln dieser       Schweiz zu sensibilisieren und auf lust­
Shirt!» «Und deine Hose kommt aus Chi­           wirtschaftlichen und ökologischen Prob­        volle Art die Vernetzung von engagierten
na.» Fünfzehn Jugendliche inspizieren ge­        leme sind kulturell und spirituell. Sie bau­   Personen zu fördern.
genseitig die Produktschilder ihrer Klei­        en auf einer Betrachtungs- und Lebens­
dung und kehren dabei Pullover, T-Shirts         weise auf, die den Menschen von der Na­        In der Romandie hat Brot für alle ver­
und Hosen von innen nach aussen. Zeitge­         tur abtrennt und diese zur Ware reduziert.     schiedene Carbon-Talks (CO₂-Gespräche)
mässer Unterricht setzt bei der Alltagsrea­      Brot für alle ist jedoch der Überzeugung,      initiiert. Diese bieten Raum für kreatives
lität an, und zu dieser Realität gehört bei      dass wir alle einen Beitrag zur Lösung die­    Denken, um praktikable, nachhaltige und
Jugendlichen die neuste Mode ebenso wie          ser Probleme leisten können.                   kosteneffektive Massnahmen und Ansät­
das Handy. Die Bildungsmaterialien zur                                                          ze zu entwickeln für eine CO₂-neutrale
Ökumenischen Kampagne sorgen dafür,              Konkrete Projekte und                          Wirtschaft und Gesellschaft. Um die in­
dass sich der Blick auf diese Realität weitet:   innerer Wandel                                 nere, spirituelle Dimension des Wandels
Die Jeans wird unter die Lupe genommen           Über Kampagnen zeigt Brot für alle die         voranzutreiben, hat Brot für alle 2017 in
und es wird sichtbar, wie viel Schweiss da­      globalen Dimensionen der heutigen Pro­         der Romandie ein «Atelier für innere
für in Bangladesch vergossen wurde. Und          bleme auf und schärft so das Bewusstsein       Transition» geschaffen. Zudem berät und
plötzlich geht es um Fragen von Gerechtig­       dafür, dass unser Lebensstil Auswirkun­        begleitet Brot für alle rund 1000 Personen
keit und Verantwortung – und da kommt            gen hat auf das Leben der Menschen im          in über 100 Fastengruppen in der ganzen
auch die Bibel auf dem Tisch zum Zuge.           Süden und die Welt im Allgemeinen.             Schweiz.

                                                                                                                                                 © www.sehen-und-handeln.ch

 Gesamtbudget für Information, Sensibilisierung und Transition 2018 Fr. 2 112 133 .–

12                                                                                              Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2018
Mission 21                           Tel. 061 260 21 20
                                                                         Missionsstrasse 21                   info@mission-21.org
                                                                         Postfach 270, 4009 Basel             www.mission-21.org

Mission 21
Mission 21 setzt in 20 Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika zusammen mit über 70 Partnerorganisationen Zeichen der Hoff­
nung auf der Grundlage des Evangeliums. In rund 100 Projekten stehen Armutsbekämpfung, Bildungsarbeit, Gesundheitsförderung,
Friedensarbeit und Frauenförderung im Mittelpunkt.

                                                        verankert. Sie pflegt gute Beziehungen zur   Programm für christlich-muslimische
                                                        Afrikanischen Union und anderen politi­      Beziehungen in Afrika (PROCMURA)
AFRIKA                                                  schen Akteuren Afrikas und ist auf dem       PROCMURA stärkt und fördert die Bezie­
                                                        Kontinent eine wichtige zivilgesellschaft­   hung zwischen christlichen und muslimi­
Mission 21 Kontinentalprogramm                          liche Stimme. Mission 21 unterstützt die     schen Gemeinschaften in Afrika. Mission 21
100.1001                                                AACC bei der Friedensförderung und           unterstützt PROMCURA dabei, die friedli­
                                                        Stärkung der Zivilgesellschaft und trägt     che Koexistenz zwischen Christen und Mus­
                                                        so zur Überwindung der Armut bei.            limen in Afrika zu sichern. Zusätzlich leistet
Allafrikanische Kirchenkonferenz (AACC)                                                              Mission 21 durch PROCMURA einen Bei­
Die Allafrikanische Kirchenkonferenz ist                                                             trag an die Ausbildung von Fachpersonen für
in den meisten afrikanischen Ländern fest                                                            interreligiöse Zusammenarbeit.

 Gesamtbudget der Projekte 2018 Fr 57 500.–, Brot für alle-Beitrag 2016 Fr. 3 900.–

100.1100         Afrika Kontinental                     Allafrikanische Kirchenkonferenz
100.1200         Afrika Kontinental                     Stärkung der Beziehung von Christen und Muslimen in Afrika

AFRIKA
Mission 21 Kontinentales HIV-Programm
100.1020

HIV/Aids: Gesundheit schützen,
Menschenwürde bewahren
Mission 21 unterstützt HIV-Projekte ihrer
Partnerkirchen in der Demokratischen Re­
publik Kongo, in Tansania, Kamerun, Ni­
geria sowie im Südsudan. Der kongolesi­
sche Gesundheits- und HIV-Experte Eme­
ry Mpwate begleitet die Projektpartner vor
Ort, bietet Weiterbildungen an und leistet
einen Beitrag zur länderübergreifenden
Vernetzung.

Schwerpunkt sind Präventions- und Auf­
klärungsprogramme, um Neuinfektionen
zu verhindern und gegen die Stigmatisie­
rung von Menschen vorzugehen, die mit
HIV leben. Auch die ganzheitliche Unter­
stützung Betroffener und ihrer Angehöri­
                                                                                                                                                      © Mission 21

gen ist ein wichtiger Bereich. Sie erfolgt
durch Selbsthilfegruppen, wirtschaftliche
Stärkung oder Angebote für Waisenkinder.

 Gesamtbudget des Programms 2018 Fr. 134 143.–, Brot für alle-Beitrag 2016 Fr. 14 100.–

Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2018                                                                                           13
ASIEN
Mission 21 Kooperationsprogramm
225.1001

Überwindung von struktureller Gewalt
und Ungerechtigkeit
In Indonesien, Malaysia und Hongkong-
China erleidet die Demokratisierung Rück­
schläge. Lokale und regionale Konflikte
brechen auf. Ursachen sind Formen von
struktureller Gewalt und Ungerechtigkeit:
Armut und eine extrem ungleiche Vertei­
lung materieller Güter, Diskriminierung
von Frauen, ethnischen und religiösen
Minderheiten sowie Korruption. Religion
wird oft für politische Zwecke instrumen­
talisiert, was die Gräben zwischen verschie­
denen ethnischen und religiösen Gruppen
sowie dem Staat vertieft. Damit einher geht
die Einschränkung oder Verweigerung
grundlegender Rechte. Dazu gehören die
Gleichstellung von Mann und Frau, das
Recht auf Bildung, traditionelle Landrechte
oder die freie Religionsausübung. Missi­
on 21 stellt die Förderung von Frauen und

                                                                                                                                                        © Karin Praxmarer/Mission 21
die interreligiöse Zusammenarbeit für den
Frieden ins Zentrum ihrer Arbeit. Diese
Schwerpunkte liegen allen Projekten des
Kooperationsprogramms zugrunde.

Aktionsprogramm gegen Gewalt
an Frauen
Die länderübergreifende Arbeit von Missi­      aufgeklärt. In Hongkong, wo über 150 000         der Schulen durch die indonesische Regie­
on 21 in Indonesien, Malaysia und Hong­        Indonesierinnen als Hausangestellte arbei­       rung können die Kinder in Indonesien eine
kong zielt darauf ab, Frauen in der Familie,   ten, erhalten sie im Notfall juristische Bera­   weiterführende Sekundarschule besuchen.
in der Arbeitswelt und in der Gesellschaft     tung, Weiterbildungen und falls nötig
zu einer gleichberechtigten Position zu ver­   Schutz vor Gewalt in einer Notunterkunft.        Weiter werden in Indonesien (Kalimantan,
helfen. Unterstützt werden regionale, nati­    Durch den Projektausbau soll auch die sozi­      Papua) und Malaysia (Sabah) insbesondere
onale und kontinentale Organisationen          ale und wirtschaftliche Reintegration der        Mädchen aus armen, traditionell geprägten
und Netzwerke, die sich für Frauenrechte,      Migrantinnen nach ihrer Rückkehr nach            Familien mit Stipendien für die Schul- und
die Überwindung häuslicher Gewalt und          Indonesien verbessert werden.                    Berufsbildung unterstützt. Denn oft wer­
die Verbesserung der Situation von Ar­                                                          den Mädchen als Minderjährige verheira­
beitsmigrantinnen einsetzen.                   Dank der Weiterbildungen in Advocacy             tet, damit die Familie durch den Brautpreis
                                               (Anwaltschaft) sind führende Frauen aus          genügend Geld hat, um die Söhne zu ver­
Speziell exponiert sind die mehreren hun­      den Partnerorganisationen in der Lage, sich      heiraten. Die Schulbildung für die Mäd­
derttausend Arbeitsmigrantinnen aus In­        wirkungsvoll für Frauenrechte einzuset­          chen bleibt damit auf der Strecke und der
donesien, welche meist als Haus- und Kin­      zen. Zusammen mit anderen Organisatio­           Kreislauf von Armut und Diskriminierung
dermädchen in Malaysia, Singapur, Hong­        nen nehmen sie Einfluss auf die Verbesse­        geht weiter.
kong und im arabischen Raum arbeiten. Sie      rung der gesetzlichen Grundlagen für den
leiden unter unwürdigen Arbeitsbedingun­       Schutz vor häuslicher Gewalt sowie für die       Mission 21 verfügt in Indonesien, Malaysia
gen, werden oft isoliert und wie Eigentum      Rechte der Arbeitsmigrantinnen. Die Zu­          und Hongkong über langjährige Erfahrun­
behandelt. Gewalt und Ausbeutung bis hin       sammenarbeit mit den Behörden hat sich           gen in der Zusammenarbeit mit kirchlichen
zur Versklavung sind keine Seltenheit. Zu­     dank des grossen Engagements spürbar             und islamischen Basisorganisationen, wel­
dem kennen die Arbeitsmigrantinnen ihre        verbessert.                                      che sich für Friedensarbeit und Frauenrech­
Rechte oft nicht oder können diese nicht                                                        te einsetzen. Dadurch sind vertrauensvolle
einfordern.                                    Bildung für Kinder, Schutz vor                   Beziehungen, ein fundiertes Kontextwissen
                                               Zwangsheirat                                     sowie in der Region gut verankerte Netzwer­
Die Arbeit von Mission 21 und ihren Part­      In Malaysia betreibt die Partnerkirche Basel     ke entstanden. All dies bildet eine optimale
nerorganisationen setzt in allen Stadien des   Christian Church of Malaysia vier Primar­        Basis zur Umsetzung lokal getragener und
Migrationszyklus an: In Indonesien werden      schulen für über 470 Migrantenkinder aus         überregional koordinierter Projekte, welche
Migrantinnen und deren Familien vor der        Indonesien und den Philippinen, denen we­        die Situation der Frau in Familie und Gesell­
Ausreise über ihre Rechte und Pflichten so­    gen fehlender Papiere der staatliche Schulbe­    schaft nachhaltig verbessern und die interre­
wie die Möglichkeiten für Hilfestellung        such verwehrt wird. Dank der Anerkennung         ligiöse Zusammenarbeit stärken.

14                                                                                              Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2018
Gesamtbudget der Projekte 2018 Fr. 1 483 556.–, Brot für alle-Beitrag 2016 Fr. 75 400.–

200.1005         Indonesien/Malaysia                    Fachkräfte ausbilden – Kompetenzen stärken
200.1010         Indonesien/Malaysia                    Stärkung von Basisgemeinschaften
200.1017         Indonesien/Malaysia, Borneo            Einkommen für Produzentinnen von Handwerksprodukten
225.1007         Indonesien, landesweit                 Interreligiöse Zusammenarbeit für Frieden und Gerechtigkeit
225.1008         Indonesien/Malaysia                    Solidarität gegen Gewalt an Frauen und Kindern
225.1012         Indonesien/Malaysia                    Berufsausbildung für Jugendliche
256.1004         Malaysia, Sabah                        Schulbildung für benachteiligte Kinder
256.1010         Malaysia, Kota Kinabalu, Sabah         Führungskräfte für eine weltoffene Gesellschaft
222.1005         Hongkong                               Soziale Gerechtigkeit für Migrantinnen und Industriearbeiter
222.1012         Hongkong                               Universitäre Ausbildung für ein China im Wandel
216.1010         China, Yunnan, Shaanxi,                Kaderentwicklung für ein China im Wandel
                 Guandong

DEMOKRATISCHE
REPUBLIK KONGO
Mission 21 Kooperationsprogramm
197.1001

Im Stich gelassene Bevölkerung
Die Demokratische Republik Kongo ist ein
riesiges Land. Es ist drei Mal grösser als
Frankreich, weite Teile des Staatsgebiets
sind von Regenwald bedeckt. Weil die Mittel

                                                                                                                                                   © Patrizia Kieliger/Mission 21
für den Bau und Unterhalt von Strassen feh­
len, sind die meisten Provinzen nur über
Flüsse oder mit dem Flugzeug erreichbar.
Die Provinz Kwango, in der Mission 21 acht
Projekte begleitet, ist eine Tagesreise von der
Hauptstadt Kinshasa entfernt und hat für
den Staat keine wirtschaftliche Bedeutung.
Die Bevölkerung im Kwango fühlt sich im                 ermutigen ländliche Familien, trotz Isola­     in der Planung und Realisierung der Pro­
Stich gelassen und wandert zu grossen Tei­              tion für ein würdiges Leben einzustehen.       jekte.
len in die Armutsviertel von Kinshasa aus.              In den Armutsvierteln von Kinshasa bleibt
                                                        die CEK die bedeutendste Anlaufstelle für      Ein lokal bestens verankertes Koordinati­
Die evangelische Kirche im Kwango                       Menschen aus dem Kwango. Gemeinsam             onsbüro bringt Zivilgesellschaft, Kirche
unterstützt die Gemeinschaft                            mit anderen Organisationen wirbt sie für       und Behörden an einen Tisch und verbes­
Die wichtigste Partnerorganisation von                  die Rückkehr in die Region und fördert die     sert dadurch die Wirkung der gemeinsa­
Mission 21 in der DR Kongo ist die evan­                Reintegration durch handwerkliche Wei­         men Arbeit. Wo spezifisches Fachwissen
gelische Kirche im Kwango (Communauté                   terbildung und Alphabetisierungskurse.         und Beratung gefragt sind, rekrutiert das
Évangelique du Kwango – CEK). Sie ver­                                                                 Büro Beraterinnen und Berater und un­
bindet über 60 Dörfer mit mehr als 80 000               Koordinierte und gestärkte                     terstützt sie bei Vorabklärungen und Eva­
Menschen. Ihr Netzwerk bietet oft die ein­              Zusammenarbeit                                 luationen.
zige Verbindung der Dorfgemeinschaften                  Mission 21 garantiert ihren Partnerorga­
zu den Behörden. Die Projekte der CEK                   nisationen eine professionelle Begleitung

 Gesamtbudget der Projekte 2018 Fr. 681 370.–, Brot für alle-Beitrag 2016 Fr. 67 500.–

197.1004         Kinshasa                               Université Protestante: Eine gestärkte Zivilgesellschaft ist möglich
197.1210         Kinshasa                               Junge Erwachsene mit neuen Perspektiven
197.1808         Kwangoregion, Kinshasa                 Verbesserung der Bildung und sozialen Stellung von Frauen
197.1809         Kwangoregion                           Handwerksschule Wamba-Luadi
179.1811         Kwangoregion und Kinshasa              Programmentwicklung und Koordination in der DR Kongo
197.1813         Kwangoregion                           Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt
197.1814         Kwangoregion, Kinshasa                 Pädagogische und materielle Unterstützung von Schulen
197.1817         Kwangoregion                           Gesundheit: Grundversorgung für die Bevölkerung

Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2018                                                                                        15
Ländliche Gesundheitsversorgung                  und Patienten, medizinische Behandlung
                                                Die Presbyterian Church of Ghana (PCG)           zu erhalten. Der «Poor and Sick Fund» un­
GHANA                                           führt Gesundheitszentren, Basisgesund­           terstützt Menschen, die sich medizinische
                                                heitsdienste, Distriktkrankenhäuser, Kli­        Versorgung nicht leisten können. Das Pro­
Mission 21 Projekt                              niken und Krankenpflegeschulen. Die Ge­          jekt wird von der Organisation Evangeli­
130.1106                                        sundheitsdienste der PCG sind oft die ein­       sche Mission in Solidarität (EMS) geführt
                                                zige Möglichkeit für arme Patientinnen           und von Mission 21 mitfinanziert.

 Gesamtbudget des Projekts (Mission 21) 2018 Fr. 11 500.–

                                                Bildung: Ein Ausweg aus der Not                  troffen sind Mädchen und junge Frauen.
                                                Indien war eines der ersten Einsatzgebiete       Die Kirche von Südindien setzt sich für
INDIEN                                          der Basler Mission, grösster Trägerverein        bessere Bildungschancen für Mädchen
                                                von Mission 21. Obwohl das Land heute            und praxisnahes Lernen ein. Das Projekt
Mission 21 Kooperationsprogramm                 eine aufstrebende Wirtschaftsmacht ist,          wird von der Organisation Evangelische
224.1101                                        kann ein grosser Teil der Bevölkerung            Mission in Solidarität (EMS) geführt und
                                                nicht lesen und schreiben. Besonders be­         von Mission 21 mitfinanziert.

 Gesamtbudget der Projekte (Mission 21) 2018 Fr. 5750.–

224.1102      Südindien                         Schutz und Förderung indischer Mädchen
224.1105      Südindien                         Praxisnahes Lernen

                                                nierung der englischsprachigen Minderheit        Kampf für grundlegende Menschenrechte,
                                                durch die Regierung massiv zugenommen            insbesondere Frauenrechte
KAMERUN                                         hat. Tausende Menschen sitzen ohne An­           Die christliche Frauenorganisation
                                                klage oder Gerichtsverfahren im Gefängnis.       AIChrisWoV hat zum Ziel, gegen die Dis­
Mission 21 Kooperationsprogramm                 Das gesamte Bildungs- und Rechtswesen im         kriminierung und Stigmatisierung von
134.1001                                        anglophonen Teil des Landes steht am Rande       Menschen mit HIV vorzugehen sowie
                                                des Zusammenbruchs.                              Witwen und Waisenkinder materiell zu
                                                                                                 unterstützen. Mit ihrer Hilfe bilden sich
Gesellschaftliches Vorbild                      In dieser angespannten Situation leisten die     Selbsthilfegruppen, die den Mitgliedern
Entgegen allen offiziellen Verlautbarungen      Partnerorganisationen von Mission 21 kon­        neue Lebensmöglichkeiten eröffnen. Zu­
der Regierung lassen Korruption und Miss­       krete Hilfe und tragen zu einer qualifizierten   dem bietet die unabhängige und ökume­
management die Kluft zwischen Reich und         Wertediskussion in der Gesellschaft bei. Es      nische Organisation den Frauen im Nord­
Arm in Kamerun immer weiter anwachsen.          handelt sich dabei um die Presbyterianische      westen Kameruns Rechtsberatung an. So
Die Folgen sind soziale Spannungen. Der         Kirche in Kamerun (PCC), die Protestant          ist es möglich, die Rechte von Witwen, die
Frieden innerhalb des Landes ist stark be­      University of Central Africa (PUCA) und          von ihren Familien verstossen und enterbt
droht. Dies gilt umso mehr, als seit dem ver­   Aid International Christian Women of Visi­       wurden, vor Gericht durchzusetzen.
gangenen Jahr die systematische Diskrimi­       on (AIChrisWov).

 Gesamtbudget der Projekte 2018 Fr. 660 192.–, Brot für alle-Beitrag 2016 Fr. 53 500.–

134.1006      Kamerun engl. Teil                Frauen in Kamerun: Gemeinsam zum Erfolg
134.1009      Kamerun engl. Teil                Arbeit mit Jugendlichen – Arbeit mit Zukunft
134.1014      Kumba und Yaoundé                 Universitäre Bildung für die Gesellschaft von morgen
134.1017      Kamerun engl. Teil                Verantwortung gestalten – gemeinsam neue Wege gehen
134.1019      Kamerun engl. Teil                Menschen stärken – Organisationen entwickeln
134.1021      Bamenda                           HIV-Arbeit: Unterstützung von Witwen und Waisen
134.1029      Südwest-Provinz, Manyemen         Spital Manyemen – Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum
134.1070      Kamerun engl. Teil                Programmentwicklung und Koordination in Kamerun

                                                Ein Kontinent vor grossen                        Menschen eine Schule. Dennoch steht der
                                                Herausforderungen                                Kontinent vor grossen Herausforderungen
LATEINAMERIKA                                   In den vergangenen Jahren haben in vielen        und sieht sich, neben gravierenden Umwelt­
                                                Ländern Lateinamerikas positive Verände­         problemen, vor allem auch mit sozialer Un­
Mission 21 Kontinentalprogramm                  rungen stattgefunden: Die Armut hat sich         gleichheit konfrontiert: Zehn der fünfzehn
400.1001                                        innert der letzten zehn Jahre annähernd          Länder mit den grössten sozialen Unter­
                                                halbiert. Zudem besuchen insgesamt mehr          schieden weltweit befinden sich in Latein­

16                                                                                               Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2018
amerika und in der Karibik. Dies äussert                marginalisierte soziale Gruppen. Dabei         durch den Klimawandel zusätzlich ver­
sich im ungleichen Zugang zu Boden,                     kommt der Zivilgesellschaft eine wichtige      schärft werden. Unsere Partnerorganisatio­
zu Gesundheitsversorgung, zu qualitativ                 Rolle zu. Um in den Entscheidungsprozess       nen unterstützen die Bauernfamilien dabei,
hochstehender Bildung und zu Vorsorge­                  miteinbezogen zu werden, müssen die            ihre Produktionsmethoden den schwieri­
leistungen. Besonders betroffen sind Frau­              Menschen in der Lage sein, eine kritische      gen Bedingungen anzupassen und ihre
en, Kinder, ältere Menschen, Menschen mit               Stimme abzugeben und eine Kontrollfunk­        Überschüsse auf den lokalen und regiona­
Behinderungen und indigene sowie afro-                  tion wahrzunehmen. Die Bildungsarbeit          len Märkten zu verkaufen. Bei der Produk­
amerikanische Bevölkerungsgruppen.                      vermittelt die Kenntnisse und Fähigkeiten,     tion ist es wichtig, lokales Wissen mit neuen
                                                        die dazu notwendig sind. Sie richtet sich an   agrarökologischen Erkenntnissen zu kom­
Ab 2018 fasst Mission 21 sämtliche Aktivi­              verschiedene Zielgruppen: Bäuerinnen und       binieren. Ein Beispiel ist das Projekt «Licht­
täten in Lateinamerika in einem einzigen                Frauen aus Basisorganisationen, kirchliche     blick Stadtgarten», das 2018 Teil der öku­
Programm zusammen. Dieses legt Schwer­                  Mitarbeitende, engagierte Laien sowie Mit­     menischen Kampagne von Brot für alle ist:
punkte in den Bereichen Bildung, Land­                  arbeitende von politischen Gemeinden und       Hier lernen die Bewohner und Bewohne­
wirtschaft und Existenzsicherung sowie                  staatlichen Einrichtungen.                     rinnen einiger Quartiere von El Alto, wie
Gendergerechtigkeit.                                                                                   sie ihre Innenhöfe als Anbauflächen nutzen
                                                        Landwirtschaft und Existenzsicherung           können. Damit verbessern sie ihre Ernäh­
Theologische Ausbildung und                             Die Möglichkeiten landwirtschaftlicher         rung und ihr Einkommen. Zudem setzen
gesellschaftsverändernde Kirche                         Produktion im bolivianischen und perua­        sich unsere Partnerorganisationen dafür
Angesichts fundamentalistischer Tendenzen               nischen Hochland (2500 bis 4000 Meter          ein, dass die Zielbevölkerung in die lokalen
in Kirchen und theologischen Ausbildungs­               über Meer) sind eingeschränkt: extreme         und regionalen wirtschaftlichen und politi­
stätten weltweit und insbesondere auch in               Temperaturen, Trockenheit und Wasser­          schen Prozesse miteinbezogen wird. Dies
Lateinamerika legt Mission 21 Wert darauf,              knappheit sind für die lokalen Kleinbau­       trägt zu einer sozial und ökologisch nach­
eine ökumenische und befreiende Theologie               ernfamilien grosse Herausforderungen, die      haltigen Entwicklung bei.
zu fördern. Absolventen und Absolventin­
nen des theologischen Bildungsangebotes
sind fähig, sich mit Themen des Glaubens
und der Gesellschaft kritisch auseinanderzu­
setzen und sich in Kirche und Gesellschaft zu
engagieren. Das theologische Bildungsange­
bot bringt nicht nur kirchliche Führungsper­
sonen hervor. Absolventinnen und Absol­
venten übernehmen als «Agents of Change»
auch Verantwortung in gesellschaftlichen
Veränderungsprozessen.

Stärkung von Basiskompetenzen
Sowohl in Bolivien als auch in Peru ist seit
mehreren Jahren ein Demokratisierungs­

                                                                                                                                                        © Dorothee Adrian/Mission 21
prozess im Gange. Politische Teilhabe ist
ein wesentliches Element der Demokrati­
sierung und bedeutet, dass alle gesellschaft­
lichen Kräfte gleichberechtigt in politische
Entscheidungsprozesse einbezogen wer­
den, insbesondere auch benachteiligte und

 Gesamtbudget der Projekte 2018 Fr. 657 045.–, Brot für alle-Beitrag 2016 Fr. 130 100.–

Kernthema Bildung
400.1005   Costa Rica, San José                         Erwachsenenbildung: Im Einsatz für eine gerechtere Welt (DEI)
420.1005   Bolivien, La Paz                             Gelebte Vielfalt durch interkulturellen Dialog (ISEAT)
426.1004   Chile, Santiago, Concepción                  Ausgebildet für die Arbeit in Basisgemeinschaften (CTE)
426.1007   Chile, Santiago                              Ökumenisches Zentrum für soziale Gerechtigkeit (CEDM)
426.1010   Chile, Concepción                            Starke Frauen und heilende Kräuter (SEDEC)
428.1205   Costa Rica, San José                         Solidarisches Handeln durch kontinental vernetzte Ausbildung (UBL)
476.1005   Peru, Puno                                   Soziale Konflikte bewältigen, Gewalt gegen Frauen überwinden (ISAIAS)
476.1008   Peru, Puno                                   Einsatz für die Rechte indigener Frauen (IDECA)
476.1011   Peru, Puno                                   Konflikte bewältigen, Gewalt überwinden (EMAUS)
476.1019   Peru, Chupa                                  Alphabetisierungsprogramm (ALFALIT)

Kernthema Landwirtschaft und Existenzsicherung
420.1013   Bolivien, Combaya, Tacacoma Ein Leben in Würde für Kleinbauernfamilien (FUNDAPIM)
420.1016   Bolivien, Sorata               Ausgewogene Ernährung und Steigerung des Familieneinkommens (FUNDAWI)
420.1017   Bolivien, Ayata                Familiengärten und Kunsthandwerk für ein besseres Leben (Machaqa Amawta)
420.1018   Bolivien, El Alto              Lichtblick Stadtgarten (FOCAPACI)
476.1012   Peru, Arapa                    Ernährungssicherung in den Südanden (CEDEPAS)

Projekte der Schweizerischen Evangelischen Werke 2018                                                                                             17
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