Zukunft Inves tition in die - Der Fachbereich Liegenschaften
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Investition in die Zukunft Der Fachbereich Liegenschaften Stadt Dortmund Fachbereich Liegenschaften
Inhalt VORWORT ............................................................................................................ 7 Die Liegenschaften sind das Kapital der Stadt ................................................. 8 Wohnen in Dortmund ....................................................................................... 11 Wachsender Bedarf an Wohnraum in Dortmund ......................................... 11 Große Nachfrage nach Wohnbauland ......................................................... 12 Die Stadt schafft Platz für öffentlich geförderten Wohnungsbau: Dreistellige Millionen-Beträge zur Verfügung .............................................. 13 Konzeptvergabe: Neue Formen der Grundstücksvergabe zur nachhaltigen Stadtentwicklung ................................................................. 15 Vorausschauende Stadtentwicklung und Flächenvorratskäufe .................... 17 Offensiver Umgang mit Problemimmobilien .................................................. 19 Interessenbekundungsverfahren – Schlüssel zum Erfolg ............................ 22 Die Zukunft des ehemaligen Studieninstituts Ruhr ....................................... 23 Neue Zukunft für das Gesundheitsamt ........................................................ 24 Wohnen im Robert-Schuman-Berufskolleg .................................................. 25 Ein Ort für Denker und Macher am Dortmunder U ...................................... 26 Das Dortmunder U-Areal – eine Erfolgsgeschichte ...................................... 27 Moderne Infrastruktur für eine wachsende Stadt ......................................... 30 Immobilienstandards für mehr Qualität, Geschwindigkeit und Kostenreduktion ................................................................................. 30 Schulbauten im Wandel der Zeit ................................................................ 32 1,4 Milliarden Euro für das Schulbauprogramm ........................................... 35 Investitionen in berufliche Bildung: Erfolgsgeschichte Berufskollegs .................................................................. 37 Massiver Kita-Ausbau ................................................................................. 40 Investitionen in die Sporthalleninfrastruktur ................................................ 42 Massive Investitionen in die Feuerwehr ...................................................... 43 Sanierungsfahrplan für Seniorenbegegnungsstätten.................................... 46 Jugendfreizeitstätten .................................................................................. 47
Büroflächen-Bedarf im Wandel der Arbeitswelten ........................................ 48 Ringtausch: Die Frenzelschule wird zum Ausweichquartier für Sozial- und Jugendamt .....52 Großbaustelle Rathaus – ein logistischer Kraftakt ...................................... 53 Modernes Portfoliomanagement ..................................................................... 55 „BeMa“ – die gesamtstädtische Bedarfs- und Maßnahmenliste für Neubau und Unterhaltungen ................................................................. 56 Das Portfoliomanagementsystem ................................................................ 57 Controlling/Portfolio-Analysen .................................................................... 58 Immobilienkalkulation/Wirtschaftlichkeitsberechnungen/ Finanzierungsvarianten ............................................................................... 58 Der Fachbereich Liegenschaften als Bauherr ................................................ 59 Das Sondervermögen als Instrument einer aktiven Immobilienentwicklung ...................................................................... 60 Beispiele aus den Geschäftsfeldern .............................................................. 61 Und noch vieles mehr... ................................................................................... 62 Zentrale Eigentümerverantwortung ..............................................................62 „Fremdbewirtschaftung“ .............................................................................63 Der Hafen als Entwicklungsfläche.................................................................64 Wichtiges Tagesgeschäft ..............................................................................65 Bewältigung von Covid-19 ...........................................................................65 Der Fachbereich Liegenschaften als Arbeitgeber ........................................... 66 Verstärkte Werbung um Externe ..................................................................66 Untypische Kompetenzen werden geschätzt ................................................67 Qualifizierte Ausbildung zur Personalgewinnung ..........................................69 Verstärkte Ausbildung und Personalentwicklung ..........................................70 Dortmund auf einen Blick ..................................................................................71
Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, in Dortmund haben wir uns vorgenommen, zur Großstadt der Nachbarn zu werden. Großstadt der Nachbarn zu sein, das bedeutet umsichtig zu wachsen, neue Arbeits- plätze zu schaffen, Räume für Investitionen und Menschen nachhaltig zu öffnen und bürokratische Anforderungen zu vereinfachen. Vor allem aber, die Menschen in den Mittel- punkt zu stellen. Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und zu erhalten, trotz unserer Größe unsere Herzlichkeit zu be- wahren und eine Großstadt zu bleiben, in der man sicher und gut leben kann. Dabei schätzen wir unsere kulturelle Vielfalt und die großen Potenziale, die diese Vielfalt birgt. Dortmund ist darüber hinaus als wachsendes Oberzentrum für Technologie, Wissenschaft und Bildung, Dienstleistungen und Handel Teil des starken westfälischen Wirtschaftsraums. Einer einzigartigen Mittelstandsregion, in der sich Digitalisierung und Industrie neu verbunden haben. Hier eröffnen sich für Unternehmen und Investoren ständig neue Chancen. Diese Chancen werden im neuen Jahrzehnt beispielsweise durch die Entwicklung rund um das neue Techno- logiequartier „Smart Rhino“, im Digitalhafen, auf dem Gelände der IGA 2027 und weiteren Quartieren realisiert. Der Fachbereich Liegenschaften ist dabei ein wesentlicher Baustein für das weitere erfolgreiche Wachstum unserer Stadt und die Verknüpfung mit den erforderlichen Investitionen. Die Expert*innen dort sind verlässliche Ansprechpartner*innen für die Erschließung zukunfts- trächtiger Flächen und die Entwicklung von Immobilienprojekten. Entdecken Sie auf den nach- folgenden Seiten unsere Stärken. Ich wünsche Ihnen dabei viel Freude. Mit freundlichen Grüßen Ihr Thomas Westphal
Die Liegen- schaften sind das Kapital der Stadt Der Fachbereich Liegenschaften ist „Eigentümer“ nahezu aller städtischen Immobilien. Sowohl Ver- und Ankäufe von Grundstücken als auch sämt- liche Investitionsentscheidungen über Sanierungen, Erweiterungen oder Neubauten werden aus einer Hand gesteuert. Ein systematisches Portfo- liomanagement ermöglicht eine zeitnahe Beurteilung des Bestandes. Mit technischem Sachverstand werden Entscheidungen über Sanierung oder Erneuerung vorbereitet und führen unter Einbeziehung einer Wirtschaft- lichkeitsbetrachtung zu Entscheidungsvorlagen. Insgesamt wird vom Fach- bereich Liegenschaften und dem angegliederten Sondervermögen ein Anlagevermögen von rund 2 Milliarden Euro verwaltet. „Einblicke“ hat dazu mit Jörg Stüdemann, Stadtdirektor, Kämmerer und Liegen- schaftsdezernent, und Thomas Ellerkamp, Leiter des Fachbereichs Liegenschaften, gesprochen. Wer kümmert sich bei der Stadt um Auf Basis einer Machbarkeitsstudie ermittelt der unsere Infrastruktur, wie z. B. Schulen, Fachbereich Liegenschaften das voraussichtliche Kitas oder Seniorenbegegnungsstätten? Investitionsvolumen. Auf dieser Grundlage trifft dann die Politik eine Entscheidung. Diese Steue- Jörg Stüdemann: Wir haben uns für eine rung ist für den Kämmerer von entscheidender Struktur entschieden, die wir auch üblicherweise Bedeutung, schließlich muss ich die langfristige in der Wirtschaft finden. Die Eigentümeraufgaben Investitions- und Handlungsfähigkeit der Stadt si- werden vom Fachbereich Liegenschaften wahrge- cherstellen und gleichzeitig mit den verschiedenen nommen. Dort laufen die Bedarfe aus den Fach- Bedarfen und Interessen in Einklang bringen. Das bereichen, wie z. B. Schulen oder Kindertages- eigentliche Planen, Erstellen und Unterhalten der einrichtungen, zusammen. Gemeinsam mit dem Gebäude liegt bei der Städtischen Immobilienwirt- Fachbereich Liegenschaften werden die Standorte schaft. Dort ist der Sachverstand für nachhaltiges definiert und die Bauvorhaben konkretisiert. Bauen und dauerhafte Bauunterhaltung. 8
Was heißt das für Ihre Aufgaben? durch eine konsequente Umsetzung des modula- ren Bauens deutlich erhöht werden. Die stärke- Thomas Ellerkamp: Wir sind eine wachsende re Einbindung städtischer Unternehmen kann Stadt, und das sorgt für eine enorme Dynamik. weitere Möglichkeiten der Kapazitätsausweitung In der Vergangenheit haben wir überwiegend eröffnen. bestehende Gebäude unterhalten und punktuell durch Neubauten ersetzt. Das hat sich komplett Kann der Haushalt diese Zukunftsin- gewandelt. Wir müssen möglichst rasch einem vestitionen stemmen? wachsenden Bedarf, insbesondere nach neuen Schulzügen und Kindertageseinrichtungen, ge- Jörg Stüdemann: Aktuell können wir uns das recht werden. Das Investitionsvolumen der letzten zutrauen und deshalb sollten wir die Dinge auch Jahre bewegte sich in der Regel zwischen 40 und engagiert angehen. Das gilt auf jeden Fall für die 70 Millionen Euro pro Jahr. Das ändert sich gerade kurz- und mittelfristige Betrachtung. Gleichzeitig dramatisch. In den nächsten Jahren wird die Stadt ist es wichtig, dass wir uns die Fähigkeit bewah- jährlich 200 bis 300 Millionen Euro in die Infra- ren, nachsteuern zu können. Die im Fachbereich struktur investieren. aufgebaute Investitionssteuerung ist sehr transpa- rent und ermöglicht jederzeit eine Anpassung an Ist die Stadt überhaupt in der Lage sich verändernde Haushaltslagen. Niemand kann diese Volumen zu realisieren? vorausschauen, wie sich die Investitionsfähigkeit der Stadt langfristig entwickelt. Mit dem Sonder- Thomas Ellerkamp: Wir haben in den letzten vermögen haben wir darüber hinaus ein Instru- Jahren den Fachbereich Liegenschaften organisa- ment, das ggf. auch antizyklisch in der Lage ist, torisch grundlegend neu aufgestellt, systematisch notwendige Investitionen zu gewährleisten. die Digitalisierung vorangetrieben und in die Qualifizierung unserer Kollegen*innen investiert. Kommen wir zu einem wichtigen Thema: Ganz wesentlich für die höhere Leistungsfähig- Wie sieht es aus mit dem Wohnungsbau? keit ist die verbesserte Zusammenarbeit mit allen beteiligten Fachbereichen. Gemeinsam konnten Jörg Stüdemann: Dieses Thema hat der wir eine Standardisierung des Schulbaus und der Oberbürgermeister klar priorisiert. Ich habe die Kindertageseinrichtungen erreichen. Von großer Erwartung und das Ziel, dass die Ausweisung von Bedeutung ist die enge Zusammenarbeit mit der Wohnbauflächen deutlich zunimmt und insbeson- Immobilienwirtschaft. Dort kann das Bauvolumen dere die Stadt in erheblichem Maße Wohnbauflächen v.l. Jörg Stüdemann und Thomas Ellerkamp im Gespräch 9
zur Verfügung stellt – wie sie es im Übrigen auch In den letzten Jahren wird viel über schon in der Vergangenheit getan hat. Schwer- neue Instrumente wie Konzeptver- punkt muss die Bereitstellung bezahlbaren Wohn- gaben oder Erbbaurechte diskutiert. raums sein. Was passiert da in Dortmund? Thomas Ellerkamp: In den nächsten drei bis Thomas Ellerkamp: Diese Instrumente sind vier Jahren werden allein auf städtischen Flächen geeignet, die langfristigen Ziele der Stadtentwick- ca. 900 neue Wohneinheiten entstehen. Das ge- lung deutlich zu unterstützen und vor allem lang- samte Potenzial der in der Stadt verfügbaren und fristig zu sichern. Konzeptvergaben – oder wie in Entwicklung befindlichen Wohnbauflächen ist wir es genannt haben Interessensbekundungsver- ausreichend, um in den nächsten Jahren die ge- fahren – betreiben wir schon seit einigen Jahren wünschten rund 2.000 Einheiten jährlich zu errich- in enger Kooperation mit der Stadtplanung. ten. Wir konzentrieren uns gegenwärtig darauf, Beispiele sind das ehemalige Studieninstitut mit unsere bestehenden Flächen durch weitere Zukäu- seinem Nutzungsmix aus Wohnen und Gewerbe, fe zu arrondieren und größere Flächenpakete von das ehemalige Robert-Schuman-Berufskolleg an Privaten für den Wohnungsbau zu erwerben. Wir der Sckellstraße oder das alte Gesundheitsamt. müssen auch langfristig handlungsfähig bleiben. Eine große Investition mit einem Mix aus Woh- Herausstellen möchte ich auch unser Engagement nen und Gewerbe der Landmarken AG wird der beim Ankauf sogenannter Problemimmobilien. Schlussstein am Dortmunder U. Wir möchten Unsere Aufgabe ist die gezielte Aufwertung von Erbbaurechte deutlich stärker im Markt anbieten in Misskredit geratenen Wohnlagen. und etablieren. Es bietet die Möglichkeit, Grund- stücke von besonderer Bedeutung langfristig im Eigentum zu halten und eröffnet die Chance, Vor- haben mit einer dauerhaften Bindung z. B. für den kostengedämpften Wohnungsbau zu vergeben. Ich freue mich, hier neue Wege am Markt zu er- proben. 10
Wohnen in Phoenix See Dortmund Wachsender Bedarf an Wohnraum Noch größer ist der Druck auf dem (Miet-) in Dortmund Wohnungsmarkt: Denn der Wohnungs-Leer- stand beläuft sich in Dortmund nur noch auf 2,1 Dortmund ist eine wachsende Stadt. Die Bevölke- Prozent; drei bis vier Prozent wären normal und rungszahl ist in den letzten Jahren kontinuierlich wünschenswert, um überhaupt Fluktuationen und angestiegen und liegt aktuell bei über 603.609 Sanierungen möglich zu machen. Einwohnerinnen und Einwohnern. Infolgedessen steigt die Nachfrage nach Wohnraum. Wenig Sozialer Wohnungsbau überraschend ist es daher, dass Planungsdezer- Mit der wachsenden Nachfrage gibt es vor allem nent Ludger Wilde von einem „angespannten eine wachsende Anspannung im Bereich von Wohnungsmarkt“ spricht. preisgünstigen Wohnungen. Dementsprechend setzt die Stadt verstärkt auf öffentlich geförderten Hohe private Nachfrage Geschosswohnungsbau: „Wir nehmen als Stadt Es gibt eine hohe Nachfrage nach Bauland von unsere soziale Verantwortung ernst und ermög- privaten und gewerblichen Investoren, die Ein- lichen gezielt die Schaffung von bezahlbarem und Mehrfamilienhäuser bauen wollen. Die Stadt Wohnraum“, betont Wilde. arbeitet daher kontinuierlich an der Ausweisung zusätzlicher Baugebiete. Dies ist in vielen Stadtbe- Die Stadt Dortmund geht mehrere verschiedene zirken gelungen. Doch die Nachfrage befindet sich Wege zur Schaffung von neuen Wohnungen: auf einem konstant hohen Niveau. Neben Investitionen Dritter (etwa auch als 11
„ Es gibt so viele Bewerber, dass wir wie immer eine Verlosung machen. Jedes andere Prinzip ist irgendwie ungerecht. Sabine Steckelbach Nachverdichtung durch Förderung des Dach- geschossausbaus) werden geeignete städtische “ aus. Daher ist insbesondere ein entsprechendes An- gebot an Flächen für Einfamilienhäuser erforderlich. Grundstücke an Investoren mit Bauverpflichtung für den öffentlich geförderten Wohnungsbau an Es gab und gibt eine Vielzahl von Projekten: Die den Markt gegeben. Vermarktung der Brechtener Heide ist bis auf zwei Investorengrundstücke abgeschlossen. Auf dem Dabei macht die Stadt nicht nur öffentlich geförde- Bergfeld sind alle 29 städtischen Grundstücke ver- ten Wohnungsbau durch Dritte möglich, sondern marktet und die Bebauung läuft. Der fünfte und der Fachbereich Liegenschaften baut – erstmals seit letzte Bauabschnitt im Baugebiet Erdbeerfeld mit Jahrzehnten – auch selbst wieder Wohnungen. sechs Grundstücken wurde erfolgreich vermarktet. Im Baugebiet Erdbeerfeld sind insgesamt über 420 Wohneinheiten auf insgesamt 111.000 Quadrat- Große Nachfrage nach Wohnbauland metern Wohnbauland entstanden (Grundstücke für Investoren und für den Einfamilienhausbau). Dem Trend, von der Stadt aufs Land zu ziehen – noch bis in die 1990er Jahre dominierend – Daher richtet sich der Blick nun auf die Vermark- konnte prinzipiell entgegengewirkt werden. Dort- tung der aktuell entwickelten Baugebiete: Zu den mund ist attraktiv und wächst – durch Umzüge herausragenden Bereichen gehört das Baugebiet aus dem Umland ebenso wie durch Zuwanderung. Pleckenbrink im Ortsteil Wickede. Die östliche Um dem Bedarf von privaten Häuslebauern gerecht Teilfläche ist städtisch: die Erschließung von 130 zu werden, hat die Stadt seit rund 20 Jahren die Wohneinheiten wird zurzeit geplant und in Ausweisung und Realisierung von Neubaugebieten 2022/23 realisiert. Die westliche Teilfläche bebaut für Ein- und Mehrfamilienhäuser intensiviert. Aller- das Unternehmen Deutsche Reihenhaus. Ehemals Sportanlage dings fällt die Nahwanderungsbilanz weiterhin negativ Holtestraße 12
Für das Baugebiet Wickede-West läuft die Be- werden die Einwände und Anregungen von An- bauungsplan-Aufstellung mit dem Ziel eines wohnern geprüft und abgewogen. Außerdem ist Satzungsbeschlusses in 2022. 125 Wohneinheiten ein Umlegungsverfahren erforderlich. All das kostet sind geplant. Fast genauso viele Wohneinheiten Zeit, so auch bei den neuen Baugebieten in Sölde sollen westlich der Wellinghofer Straße entste- und Oespel. „Da braucht es viel Geduld“, räumt der hen, wo die ehemalige Feuerwache 4 abgerissen Experte des Fachbereichs Liegenschaften ein. wurde. Die Erschließung für 120 Wohneinheiten könnte 2022/23 realisiert werden. Insgesamt hat die Stadt in ihrer Datenbank über 5.500 registrierte Interessent*innen, die sich für Über eine mangelnde Nachfrage braucht sich Grundstücke in Dortmund interessieren. Daher die Stadt keine Sorgen machen: „Es gibt so viele arbeitet der Fachbereich Liegenschaften weiterhin Bewerber, dass wir wie immer eine Verlosung mit Nachdruck daran, neue potenzielle Bauflächen machen. Jedes andere Prinzip ist irgendwie unge- zu identifizieren, zu entwickeln und zur Vermark- recht“, verdeutlicht Sabine Steckelbach (Teamlei- tungsreife zu bringen. tung Grundstücksentwicklung und -vermarktung). Weder nach Höchstgebot noch nach sozialen Kriterien will die Stadt die Bauplätze vergeben. Die Stadt schafft Platz für öffentlich geförderten Wohnungsbau: Dreistellige Denn vor allem die Höchstgebotsvergabe würde Millionen-Beträge zur Verfügung die Preise stark nach oben treiben: „Unsere Preis- politik orientiert sich am vorhandenen Boden- Die Förderung des sozialen Wohnungsbaus in Dort- richtwert, auch wenn die Stadt heute viel mehr mund kann sich sehen lassen: Statt der geplanten bekommen könnte. Wir wollen unsere Angebote 90 Millionen Euro (30 Millionen pro Jahr) wurden in so einem möglichst weiten Kreis der Bevölkerung den Jahren 2015 bis 2017 fast 140 Millionen Euro zugänglich machen und nicht mit unseren Flächen an Bauwillige gezahlt, die geförderten Wohnraum die Preisspirale weiter antreiben.“ in Dortmund geschaffen oder saniert haben. Ziel der Stadt ist, dass die Menschen, die in Dort- Ab dem Jahr 2019 stieg die Summe sogar: Bis mund bauen wollen, auch hier bauen können: zum Jahr 2022 wurden nun planmäßig jährlich „Wir wollen ihnen ein Angebot machen, um sie 35 Millionen Euro vom Ministerium für Heimat, in Dortmund zu halten und auch das Zuziehen Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes zu ermöglichen“, so Steckelbach. Drei Viertel der Nordrhein-Westfalen an die Stadt Dortmund als Nachfrage ist ortsteilbezogen – und diese soll Globalbudget zur Verfügung gestellt. In den Jah- möglichst auch ortsnah bedient werden. ren 2018 bis 2020 wurden bereits 101 Millionen Euro an Bauherr*innen ausgezahlt, die geförder- 5.500 registrierte Interessierte warten ten Wohnraum in Dortmund schaffen. auf Bauland Doch die Nachfrage ist größer als das Angebot – Die Fördergelder können sowohl im Neubaubereich bei jedem ausgewiesenen Baugebiet. „Wir wollen von mietpreis- und belegungsgebundenen Miet- aus dem Sondervermögen der Stadt weitere wohnungen als auch zum Zweck der Sanierung potenzielle Flächen im Volumen von rund 70 von Bestandswohnungen und zur Eigentumsför- Millionen Euro an den Start bekommen. Allerdings derung verwendet werden. Der Mitteleinsatz führt sind die Planungs- und Vorlaufzeiten viel länger dazu, dass die betroffenen Wohnungen ausschließ- geworden“, weiß Detlef Niederquell. lich an Haushalte mit einem Wohnberechtigungs- schein vermietet werden dürfen. In Dortmund trifft So ist beispielsweise das Vorhaben Wickede-West dies auf mehr als 50 Prozent aller Haushalte zu. aufwändig: „Das ist entwässerungstechnisch sehr schwierig – wir müssen z. B. Grachten anlegen. Zu- Auch die Stadt selbst schafft öffentlich geförderte dem gibt es ein aufwändiges Bauleitplanverfahren, Wohnungen: Der Fachbereich Liegenschaften hat das mehr kostet und länger dauert. Dazu braucht beispielsweise an der Holtestraße 92 Wohnein- es u. a. ein Artenschutzgutachten, im Verfahren heiten errichtet, am Erdbeerfeld 49 und an der 13
Fuchteystraße 24, die zum größten Teil bereits Im Rahmen der 25-Prozent-Vereinbarung wurden bezogen wurden. Die DOGEWO21 hat nach einer so 150 Wohnungen im zukünftigen Kronprinzen- Ausschreibung die Bewirtschaftung übernommen. viertel für den öffentlich geförderten Wohnungs- bau gesichert. Erwähnenswert sind die neuen 25-Prozent-Regelung bei neuen Wohngebiete in Hombruch: Am Luisenglück ent- Verfahren stehen öffentlich gefördert ca. 54 Mietwohnungen Vor dem Hintergrund steigender Mieten, ab- und am Standort „Alte Gleisfabrik“ rund 95. schmelzender Sozialwohnungsbestände sowie dem hohen Bedarf an preiswertem Wohnraum, Bei den städtischen Grundstücksverkäufen mit trägt jede neu entstehende, öffentlich geförderte Bauverpflichtung für den öffentlich geförderten Wohnung zur Entlastung bei. Zu dieser Zielerrei- Wohnungsbau sind beispielhaft Bereiche an der chung trägt auch die im Jahr 1994 vom Rat der Ardeystraße, Zillestraße, Am Grimmelsiepen, Brech- Stadt Dortmund beschlossene „25-Prozent-Rege- tener Heide, Am Remberg sowie An der Witwe zu lung“ bei. Nach dem ergänzenden Ratsbeschluss nennen. In Vorbereitung sind hier größere Areale vom 10. April 2014 müssen Vorhabenträger*innen an der Büttnerstraße und Niederste Feldweg. Hier 25 Prozent der entstehenden Wohneinheiten in sind noch Ratsbeschlüsse erforderlich. einem Baugebiet im öffentlich geförderten Miet- wohnungsbau zur Verfügung stellen. „ Wir wollen aus dem Sonder- vermögen der Stadt weitere potenzielle Flächen im Volumen von rund 70 Millionen Euro an den Start bekommen. Allerdings sind die Planungs- und Vorlaufzeiten viel länger geworden. Detlef Niederquell “ 14
Neue Formen der Grundstücks- vergabe zur nachhaltigen Stadtentwicklung Städtische Grundstücke für den Wohnungsbau sollen für möglichst alle Gruppen von Nachfragenden zielgerichtet zur Verfügung gestellt werden. Daher hat die Stadt 2020 erstmals Grundstücke für Baugemeinschaften aus- geschrieben. Die Idee ist, neue Wohnformen in einer Solidargemeinschaft zu ermöglichen. „Immer mehr Menschen wollen bewusst in anderen Wohnformen leben. Die Stadt Dortmund nimmt den Trend auf und hat 2020 erstmals zwei Grundstücke für Gemeinschaftsprojekte ausge- schrieben“, erklärt Teamleiterin Sabine Steckel- bach. „Wir sind sehr offen und aufgeschlossen für neue Gruppen.“ Diese Konzeptvergaben richteten sich beispielsweise an (inklusive) Wohnprojekte, Wohngruppen, Wohninitiativen, Genossenschaf- ten und Wohlfahrtsverbände. Die Stadt verspricht sich davon einen Beitrag zur nachhaltigen Versorgung sowie zur Schaffung und zum Erhalt sozial durchmischter Quartiere. Nicht allein die demographische Entwicklung und die sich ändernden Lebensumstände führen dazu, dass sich immer mehr Dortmunder*innen für das Wohnen und Leben in alternativen Wohnformen B-Plan Pleckenbrink interessieren. 15
Der Wunsch nach gemeinschaftlichem Wohnen ausgewählt. Die Baugemeinschaften (z. B. eine in ganz unterschiedlichen Zusammensetzungen Gruppe oder eine Initiative) konnten sich mit und Formen wie z. B. dem Mehrgenerationen- Angaben zum geplanten Projekt bewerben und haus, dem Wohnen von Menschen mit und ohne dann eine Reservierung zur Konkretisierung ihres Beeinträchtigungen oder dem Zusammenleben Bauvorhabens bekommen. mit Menschen in der gleichen Lebensphase findet immer größere Beliebtheit. Grundsätzlich ist bei Konzeptvergaben sowohl ein Grundstücksverkauf als auch die Bestellung eines Daher wurden in einem ersten Schritt Grund- Erbbaurechts denkbar. Zusammen mit den Bau- stücke in den Bereichen „Pleckenbrink“ und gemeinschaften müssen die Vor- und Nachteile „Westliche Wellinghofer Straße“ in einem frühen eines Kaufs bzw. eines Erbbaurechts im Zuge der Planungsstadium für solche Konzeptvergaben konkreten Projektierung abgewogen werden. B-Plan Westlich Wellinghofer Straße 16
Hofstelle Ellinghausen Vorausschauende Stadtentwicklung und Flächen- vorratskäufe Die Stadt Dortmund betreibt seit ca. 20 Jahren Die der Vermarktung vorauslaufende Entwicklung eine sehr aktive Entwicklung ihrer eigenen Flächen beansprucht ebenfalls in der Regel drei bis fünf zu Wohnbauland, um sowohl Eigenheimbau als Jahre. In dieser Zeit wird ein Bebauungsplan er- auch Geschosswohnungsbau zu ermöglichen. stellt sowie die Erschließung geplant und realisiert. Herausragende Beispiele sind große Areale wie Um kontinuierlich immer wieder neue Wohn- das Erdbeerfeld in Mengede und die Brechtener baugrundstücke zu bekommen, ist eine aktive Heide. Dort wurden jeweils in mehreren Bauab- Bodenvorratspolitik von hoher Bedeutung für eine schnitten über einen Zeitraum von fünf bis zehn vorausschauende Stadtentwicklung. Jahren 238.000 Quadratmeter Wohnbauland ver- kauft, die mit über 1.000 Wohneinheiten bebaut Mit dem frühzeitigen Erwerb von unbebauten wurden. Dabei handelte es sich um Grundstücke Grundstücken erweitert die Stadt Dortmund ihre für Investor*innen und für den Einfamilienhausbau. Handlungsmöglichkeiten erheblich. Damit sichert 17
sie sich langfristige Baulandpotenziale. So kann durch den gezielten Hinzuerwerb von Grundstü- cken zu den bereits stadteigenen Flächen der zu planende Bereich erheblich vergrößert und aus einer Hand entwickelt werden, um ihn später ver- markten zu können. Um dies zu gewährleisten, sind häufig Interessens- ausgleiche mit Landwirt*innen erforderlich, denen entsprechende Tauschflächen angeboten werden können. Das eigene Portfolio an landwirtschaftli- chen Flächen wird mit Zukäufen stetig ergänzt. Im Zuge der Aufstellung eines Bebauungsplans sind regelmäßig ökologische Ausgleichs- und Ersatz- flächen bereitzustellen, die im Idealfall ebenfalls auf bereits städtischen Flächen realisiert werden. Das gehört zum Tagesgeschäft des Fachbereichs Liegenschaften. Aktuell gibt es eine Vielzahl von Ankäufen: Dazu gehören beispielsweise ein 30 Hektar großes Flächenpaket von einem Dortmunder Immobi- lienunternehmen (überwiegend im Stadtbezirk Scharnhorst) und eine landwirtschaftliche Hof- stelle in Ellinghausen inklusive zehn Hektar Fläche. Aber auch zur Arrondierung des städtischen Grundbesitzes werden z. B. an der Wodanstraße (Mengede) und Brechten-Ost potenzielle Wohn- bauflächen angekauft. In Rahm ging es um priva- te Grünflächen und landwirtschaftliche Flächen, deren Nutzung zunächst beibehalten wird. 18
Offensiver Umgang mit Problem- immobilien Beim Thema der Problemimmobilien, speziell in der Nordstadt, hat sich bereits viel getan und ver- bessert. Doch die Aufgabe bleibt für den Fachbe- reich Liegenschaften weiter aktuell. Insbesondere in der nördlichen Innenstadt gibt es zahlreiche leerstehende und/oder stark verwahrloste Wohn- gebäude, die im Fokus des Ordnungsamtes und der Stadterneuerung stehen. Neben der möglichen Förderung durch das Land NRW zum Ankauf, der Sanierung und des Ab- bruchs von maroden Gebäuden hat die Stadt Dortmund auch eigene Aktivitäten zur Verbes- serung der misslichen Situation in der Nordstadt ergriffen. Ein Ansatz eines städtebaulichen, aber auch ordnungsrechtlichen Instrumentes der Kom- mune sind Ankauf, Instandsetzung und Verkauf derartiger Immobilien mit städtischen Mitteln. In-Wert-Setzung von Problemhäusern Immobilien, deren Gebäude sich nur noch zum Abbruch eignen, sollen nach dem Abbruch schnellstmöglich wieder vermarktet werden. Sanierungsbedürftige Immobilien sollen – gerne mit Hilfe sozialer Einrichtungen, wie z. B. Grünbau gGbmH, Stiftung Soziale Stadt oder Viertelwerk gGmbH – dem Markt als preiswerter Wohnraum wieder zur Verfügung gestellt werden. Vor allem Schlüsselimmobilien wie der Gebäude- komplex Mallinckrodtstraße 55–59/Nordmarkt sind dabei von Interesse. Sie strahlen auf ein ganzes Quartier aus – positiv wie negativ. 19
„Die Missstände sind offenkundig. Wir können Die Aktivitäten des Fachbereiches Liegenschaften etwas verändern, wenn wir als Stadt ins Eigentum sollen, auch in Zusammenarbeit mit der Stadt- kommen“, verdeutlicht Marita Köhler (Teamlei- erneuerung, in den kommenden Jahren verstärkt tung Immobilienmanagement Innenstadt). werden. Dabei spielt die Ausübung des Vorkaufs- rechts eine Rolle. So konnte ein fünf Objekte Zunächst wurden die Räume der ehemaligen umfassendes Paket erworben werden. Dazu Nordmarkt-Apotheke erworben und dort ein Büro zählen die Brunnenstraße 66, Burgholzstraße 35/ des Ordnungsamtes eingerichtet. Anschließend Lortzingstraße 10, Heroldstraße 72, Mallinckrodt- gelang es, in einem aufwändigen Prozess die straße 58 und Oesterholzstraße 64. „Die ersten Anteile von vielen verschiedenen Eigentümern zu Schritte sind nun die Herstellung der Verkehrs- erwerben. sicherheit und der Sanierungsfähigkeit“, berichtet Bereichsleiter Detlef Niederquell. „Es war unser Ziel, dass wir nicht nur einer von vielen Eigentümern in einer Eigentümergemein- Darüber hinaus konnte die Stadt die Gebäude schaft sind, sondern dass wir die alleinige Ver- Nordmarkt 5 und Kesselstraße 61 erwerben. Bei fügungsgewalt erhalten – und das ist inzwischen letzterem Objekt wurde eine Machbarkeitsstudie auch gelungen. Wir wollen eine eigene Nutzung in Auftrag gegeben. Des Weiteren hat die Stadt einbringen, damit sich das Umfeld verbessert“, im Wege einer Zwangsversteigerung eine größere so Köhler. Neben dem Ordnungsamt soll in die Immobilie am Borsigplatz erworben. Dort soll eine anderen Gewerbeeinheiten u. a. eine FABIDO-Ki- Kita entstehen. ta einziehen. Der Gebäudekomplex Nordmarkt 3/Mallinckrodtstraße 55–59 sowie das Objekt Ende des „Horrorhauses“ nach 20 Schleswiger Straße 31 wurden im Erbbaurecht an Jahren Kampf die Viertelwerk gGmbH zum Zwecke der Sanie- Größte und markanteste Immobilie ist aber das rung übertragen. schlagzeilenträchtige „Horrorhaus“ in der Kiel- straße 26. Der Niedergang und geplante Abriss Vorkaufsrecht gegen ein Berliner Im- des 16-stöckigen Hochhauses ist eine unendliche mobilienunternehmen eingesetzt Geschichte. Rund 20 Jahre nach der Räumung des Das gilt auch für das Gebäude Missundestraße 80, Gebäudes wird es nun endlich abgerissen. welches nach der Sanierung wieder für Wohn- zwecke genutzt werden kann. Das Gebäude Es war ein jahrelanger Kampf für die Stadt, die Schleswiger Straße 31 mit vier Wohneinheiten 102 Wohnungen von den dutzenden Eigen- konnte durch ein Gebot im Rahmen einer Zwangs- tümer*innen bzw. ihren Gläubiger*innen und versteigerung in das Eigentum der Stadt Dort- Banken zu erwerben, um das Gebäude abreißen mund genommen werden. Notwendige Instand- zu lassen. haltungsmaßnahmen haben die Wohnqualität der „ Mieter*innen erheblich verbessert. Die Missstände sind offen- kundig.Wir können etwas verändern, wenn wir als Stadt ins Eigentum kommen. Marita Köhler “ 20
Nachbarn von sanierten Häusern Deutlich weniger Problemhäuser ziehen nach Die Erfolge sind auch an „nackten Zahlen“ ab- Dass sich diese Arbeit lohnt, ist an verschiede- lesbar: Die Zahlen der Problemimmobilien, die im nen Objekten in der Nordstadt sowie in anderen Nordstadtbüro des Ordnungsamts geführt wer- Stadtteilen absehbar. Denn nicht nur die Stadt, den, sind in den letzten Jahren deutlich gesunken: sondern auch andere regeltreue Dritte haben Im Jahr 2014 gab es stadtweit noch 169 Problem- sich engagiert und ehemalige Problemhäuser immobilien, 2019 waren es „nur“ noch 60, die die wieder auf Vordermann gebracht. Neben privaten am Arbeitskreis Problemhäuser beteiligten Fachbe- Käufer*innen sind beispielsweise auch die DOGE- reiche und externe Partner*innen (Polizei, DEW21, WO21, die Julius Ewald Schmitt GmbH, Hetmeier EDG und Finanzamt) im Blick haben (müssen). Immobilien, die ITW GmbH, der Kinderschutz- bund und die AWO Dortmund zu nennen. Neben der regelmäßigen Kontrolle auffälliger Im- mobilien und der konsequenten Bearbeitung aller Durch die In-Wert-Setzung vernachlässigter vorgefundenen Missstände stehen auch hier vor Wohngebäude wird ein wertvoller Beitrag zur allem Maßnahmen zur Wieder-In-Wert-Setzung Stabilisierung der Situation in schwierigen Wohn- im Fokus. quartieren der Nordstadt geleistet. In der Regel können bezahlbarer Wohnraum für verschiedene Zielgruppen gesichert und Räumlichkeiten für soziale Zwecke nutzbar gemacht werden. Erwünschter Folgeeffekt: die Eigentümer*innen von Nachbargebäuden haben, nachdem Problem- immobilien in Schuss gebracht waren, häufig ebenfalls investiert und damit einen zusätzlichen Beitrag zur Aufwertung ihres Quartiers geleistet. 21
Interessen- bekundungs- verfahren – Schlüssel zum Erfolg Städtische Immobilien werden in Dortmund „nicht“ einfach an Meistbie- tende verkauft. Insbesondere bei prägnanten, denkmalgeschützten oder das Stadtbild prägenden Immobilien setzt der Fachbereich Liegenschaften auf Interessenbekundungsverfahren. Ziel ist, das beste Vorhaben zu finden, welches zudem mit hoher Wahrscheinlichkeit realisiert wird. Nach den beim Dortberghaus (hier entsteht ein tes Angebot vor. „Wir wollen heute ausgearbei- Hotel) sowie bei der Hörder Burg und dem Stifts- tete Projekte, die realistisch und tragfähig sind. forum (hier entstand die Sparkassenakademie Schließlich sollen die Objekte nicht jahrelang leer NRW) gesammelten Erfahrungen gibt es nun eine stehen“, so Niederquell. etablierte und erfolgreiche Arbeitsweise. Hochqualitative Projektentwicklung Mehrstufiges Verfahren Dabei sitzen die Mitarbeitenden des Fachbereichs Was früher mit einer einfachen Verkaufsanzeige Liegenschaften nicht alleine am Tisch, sondern lief, ist heute ein mehrstufiges Verfahren. „Wir auch andere Fachbereiche: Stadtplaner und Bau- gehen das deutlich strukturierter an, um einen ordnung sind dabei, ggf. auch die Denkmalpflege. großen Investorenkreis zu erreichen“, erklärt „Wir haben eine stadtinterne Jury unter Leitung Detlef Niederquell, Leiter des Geschäftsbereichs von Stadtbaurat Ludger Wilde, die bewertet, Immobilienmanagement und -entwicklung des vorauswählt und bearbeitet“, erklärt Niederquell. Fachbereichs Liegenschaften. Im Rahmen dieser Prüfung gibt es mehrstündige Gespräche mit potenziellen Investor*innen. Die In der ersten Stufe gibt es viele Basis-Informatio- besten Entwürfe werden anschließend dem Rat nen zu dem jeweiligen Objekt und den daraus vorgelegt und von der Politik entschieden. resultierenden Anforderungen – z. B. durch bestehenden Denkmalschutz oder Gestaltungs- anforderungen der Stadtplanung. Das Verfahren ist zweistufig. Wer zugelassen wird, bekommt vertiefte Informationen und legt dann ein konkre- 22
Planung Königswall Die Zukunft des ehemaligen Studien- zum Dortmunder U und zum Deutschen Fußball- instituts Ruhr museum sei insbesondere zu beachten gewesen, dass das rund 2.030 Quadratmeter große Grund- Zahlreiche Investor*innen und Projektentwickler*in- stück besonders öffentlichkeitswirksam und als nen haben sich für das Gebäude des ehemaligen städtebaulich prägend bebaut wird. Studieninstituts Ruhr (SIR) am „Königswall 44/46“ interessiert. Das Gebäude stand leer, nachdem die Im Zuge des Verfahrens erklärten 31 im Bundes- Einrichtung in das ehemalige AOK-Gebäude auf der gebiet ansässige Interessent*innen ihre Teilnahme, gegenüberliegenden Straßenseite umgezogen ist. von denen 17 schließlich ein Angebot abgaben. Das fachbereichsübergreifende Auswahlkomitee Bei der Bewertung war der Kaufpreis zwar wich- war von den Planungen des Dortmunder Spar- und tig, aber nicht ausschlaggebend: Aufgrund der Bauverein e. G. überzeugt, der das Architekturbüro Lage im unmittelbaren Kern der City, der Nähe Koschany + Zimmer aus Essen beauftragt hatte. „ Wir wollen heute ausgearbei- tete Projekte, die realistisch und tragfähig sind. Detlef Niederquell “ 23
Dieser sieht vor, das gesamte Grundstück mit Beim Interessenbekundungsverfahren hat die einem Sockelgeschoss zu bebauen und darauf drei „Landmarken AG“ mit einem Entwurf des Gebäude zu platzieren. Die drei Gebäude werden Architekturbüros „pinkarchitektur, Düsseldorf“ acht, sechs und fünf Geschosse haben. Zwei sind überzeugt. Insgesamt gab es 25 Interessent*innen für Wohnen und eins für Büronutzung vorgese- und 14 Bieter*innen. Geplant ist eine Wieder- hen. „Es ist eine hochinteressante Mischung“ lobt herstellung der sanierungsbedürftigen Immobilie Planungsdezernent Ludger Wilde. „Wir haben sowie der Außenanlagen auf Grundlage der alten dort ja auch schon Wohnungen, u. a. auch schon Konzeption. vom Spar- und Bauverein.“ Das Besondere an der Immobilie: Seinerzeit bis ins Die Planung stellt eine sehr gute Bindung zur an- Detail der Innenausstattung im Stil der 50er Jahre grenzenden Bebauung dar, sodass der städtebau- errichtet, war die Stadt im Laufe der Jahrzehnte, lichen Situation mit einer nachhaltigen Nutzung was etwaige Modernisierungsmaßnahmen be- und einer anspruchsvollen Architektur gerecht trifft, sehr zurückhaltend. Konsequenz: Inmitten wird und überzeugend ist. Zudem ist der Inves- der Stadt liegt ein wahres architektonisches tor grundsolide und ein Garant dafür, dass die Schmuckstück der 50er und 60er Jahre, in dem Planung zeitnah realisiert wird. Das Projekt wird sich heute quasi ein Museum von Einrichtungs- Mitte 2021 fertig. gegenständen aus der Nachkriegszeit befindet, vom Kleiderständer bis zur Türklinke. Neue Zukunft für das Gesundheitsamt Daher ging es für die anstehenden Sanierungsar- beiten beim Investorenauswahlverfahren vor allem Das Gesundheitsamt in der Hövelstraße ist eines darum, einen solventen Privatinvestor mit einer der bedeutendsten Gebäude der 50er Jahre in Konzeption zu finden, der den Bestand erhält und Dortmund und steht unter Denkmalschutz. Doch im Sinne des ursprünglichen Denkansatzes hinter der Gebäudekomplex ist seit Jahren sanierungsbe- dem Gesundheitshaus weiterentwickelt. Man dürftig. Für das denkmalgeschützte Gebäude gibt fühle sich der Aufgabe, das Gesundheitshaus zu es jetzt eine neue Zukunft. erhalten, verpflichtet, betont Norbert Hermanns, Vorstandsvorsitzender der Landmarken AG. 24
Planung Sckellstraße Das Gebäude ist vom damaligen Architekten Will Wohnen im Schwarz konzeptionell dicht durchgearbeitet wor- Robert-Schuman-Berufskolleg den, nichts ist dem Zufall überlassen gewesen. Die Frage war, wie ein Weg aus der Vergangenheit in Direkt neben dem Westfalenpark – in bester die Zukunft gefunden werden kann – vor allem bei Lage – war das Robert-Schuman-Berufskolleg Themen wie Energiesparen und Umweltschutz. beheimatet. Nach dem Umzug der Berufsschule zum Dortmunder U soll der an der Sckellstraße Daneben soll Urbanität in die Stadt zurückgeholt gelegene Gebäudekomplex auf dem über 20.000 werden. Vorgesehen ist ein urbaner Mix aus Quadratmeter großen Areal zu einer Wohnanlage Hotel, Apartments, Kita, Co-Working-Flächen für gehobene Ansprüche und variable Wohnfor- und einem Café. Teile der Immobilie werden zu men umgebaut werden – und das unter Denkmal- einem Design-Hotel mit 155 Zimmern umgebaut, schutz-Auflagen. Den Zuschlag bekam Vonovia ausgestattet mit dem Inventar der 50er und 60er mit dem Architekturbüro „Winkler und Partner“. Jahre. In den oberen Geschossen soll es einen Apartment-Bereich mit 40 Wohneinheiten geben. Beim Interessenbekundungsverfahren erklärten In einem Co-Working-Sektor von bis zu 1.000 32 Interessenten ihre Teilnahme, von denen neun Quadratmetern können Tische und Räumlichkei- schließlich ein Angebot abgaben. Der Gebäude- ten von Start-Up-Unternehmen gemietet werden. komplex an der Sckellstraße wurde in den Jahren Das Café auf dem Dach ermöglicht Besucherinnen 1958 bis 1962 nach Entwürfen der Dortmunder und Besuchern, den Blick über die Innenstadt Architekten Otto-Heinz Groth, Werner Lehmann zu genießen. Die Sanierungsarbeiten laufen. Zur und Wolfram Schlote erbaut und gliedert sich in Gartenseite wird eine Kindertageseinrichtung vier miteinander verbundene Gebäudeteile. entstehen. Das Nutzungskonzept sieht unterschiedliche, generationsübergreifende Wohnformen vor. Neben verschiedenen Wohnungstypen, vom Single-Apartment bis zu größeren Wohnungen für 25
Familien, ist eine Nutzung des Atriumgebäudes für dennoch eigenständig wahrgenommen wird, um Betreutes Wohnen oder Demenzkranke vorgesehen. der gewünschten Entrée-Funktion des Dortmun- der U-Areals gerecht zu werden. Städtebaulich In den Baubestand sollen zwei ergänzende Neu- orientiert man sich an den vorhandenen Block- bauten integriert werden. Diese erlauben eine rand-Strukturen. Dadurch entstehen zwei unter- Durchlässigkeit, welche einerseits die Denkmal- schiedliche Baukörper: eigenschaft der Bestandsgebäude aufgreift, Ein Gebäude, das sich an den vorhandenen andererseits bleibt damit die Landschaft auf dem Blockrand anschließt und ein Solitär, der durch Gelände relativ offen. Insgesamt sollen rund 83 seine Form und Lage besticht. Das geplante Wohneinheiten entstehen; 59 davon im alten Erdgeschoss ist durch seine transparente Gestal- Bestand und jeweils zwölf in den Neubauten. Die tung und durchlässige Struktur gekennzeichnet. Klassenräume im Atrium- und im Kammgebäu- Aufgrund mehrerer Eingangssituationen integriert de sollen ohne große Eingriffe in Wohnungen sich diese Fläche in das Areal und wird durch die umgebaut werden. „Das Projekt kann umgesetzt Einbeziehung der Öffentlichkeit zum Herzstück werden, wenn aktuell die erforderliche Bebau- der Entwicklung. ungsplanänderung abgeschlossen ist“, erklärt Detlef Niederquell. Der zwischen den beiden Baukörpern entste- hende öffentliche Außenraum soll eine hohe Verweilqualität und Flächen für Außengastro- Ein Ort für Denker und Macher am nomie bieten. Nach dem Verlassen der Aufzüge Dortmunder U im Obergeschoss gelangt man direkt und ohne Umwege in die Welcome-Zone, die unmittelbar Die Stadt hat nach Durchführung eines Interessen- an das Atrium grenzt. Rechts und links erstrecken bekundungsverfahrens das letzte verbliebene Bau- sich Meeting- und Lounge-Bereiche, die den Nut- feld mit einer Größe von ca. 3.600 Quadratmetern zer*innen und Gästen des Hauses offenstehen. westlich des U-Turms – an der Rheinischen Straße Das in den Obergeschossen liegende Raumange- gelegen – an die Landmarken AG verkauft. Ziel bot reicht vom flexiblen Arbeitsplatz im Commu- des Verfahrens war es, durch eine Neubebauung nity Space über private Büros und Besprechungs- des Grundstücks den Standort mit seiner wichti- räume. Die Dachterrasse ermöglicht den Blick auf gen Entrée-Funktion für das Dortmunder U-Areal das Dortmunder U. aus Süden kommend städtebaulich und strukturell abzuschließen. Mit dem vorliegenden Nutzungskonzept wird die Entwicklung eines modernen und digitalen Insbesondere der südliche und östliche Grund- Bürostandortes angestrebt, der gerade auch für stücksbereich der Liegenschaft mit seiner Lage im etablierte Dortmunder Unternehmen interessant direkten Umfeld des U-Turms und dem südlichen ist. „Es entsteht eine echte Landmarke mit hohem Zugang zum U-Areal sollte im Entwurfsprozess Wiedererkennungswert, die das gesamte Quartier eine besondere gestalterisch-architektonische Be- markiert“, betont Jens Kreiterling, Vorstand der achtung finden und bewusst den städtebaulichen Landmarken AG. Kontext aufnehmen. Zudem sollte sich die Ge- schossigkeit des Neubaus an der Höhenentwick- „Unser Neubau an der Rheinischen Straße ist ein lung der Nachbarbebauung westlich am Wohn- verbindender Trittstein aus der Stadt und dem gebäudebestand und östlich an das Gebäude der Westpark hinein in das Entwicklungsgebiet am BIG-Versicherung orientieren. Dortmunder U. Als selbstbewusster Solitär löst er den Blockrand am ehemaligen Hellweg auf, Die Landmarken AG hat mit kadawittfeldarchi- nimmt baulich Bezug zum „U“ und schafft einen tektur einen Entwurf von außergewöhnlicher neuen „Ort der Begegnung“, ergänzt Kilian Kada, architektonischer und städtebaulicher Qualität geschäftsführender Gesellschafter von kadawitt- vorgestellt, der sich städtebaulich einfügt und feldarchitektur. 26
Das Dortmunder U-Areal – eine Erfolgsgeschichte Die Stadt hat viele schöne Seiten. Das Quartier zwischen Dorstfelder Brücke und Westentor gehörte lange nicht dazu. Einst war die Rheinische Straße eine der wirtschaftlichen Schlagadern der Stadt. Doch der Strukturwandel beutelte das westliche Tor zur City. Jahrelang schien das damals namenlose Quartier vergessen. Doch der Wandel kam mit großen Schritten – er nahm im Kauf des Dortmunder U durch die Stadt Dortmund seinen Anfang. 27
Campus Berufskollegs Mit dem Erwerb des ehemaligen Brauereigeländes ne Halle abgerissen. Parallel begannen die Planun- am Dortmunder U im Jahr 2007 durch den Fachbereich Liegenschaften gen und vorbereitenden Arbeiten für die Sanierung wurde das gesamte Areal einer hochwertigen städte- des U-Turms, der in den Jahren 2008 bis 2011 zu baulichen Entwicklung zugeführt. Das Wahrzeichen einem Europäischen Zentrum für Kunst und Kultur „Dortmunder U“ bildete dabei den zentralen Baustein nach den Plänen des Dortmunder Architekten des Stadtumbaus Rheinische Straße als Bestandteil Eckhard Gerber ausgebaut wurde. Zum Kultur- des mittlerweile „hippen“ Unionviertels. Dreistellige hauptstadt-Jahr 2010 wurde das „Dortmunder U“ Millionenbeträge wurden und werden dort investiert. als neues Wahrzeichen der Stadt und Kulturmagnet mit dem Museum Ostwall eröffnet. Die Stadt Dortmund hat mit dem Verkauf des letzten Baufeldes am Dortmunder U an die Land- Das Dortmunder U ist heute ein kultureller Ort mit marken AG die Vermarktung des Dortmunder U- überregionaler Bedeutung weit über das Ruhrge- Areals abgeschlossen. Mit der Fertigstellung aller biet hinaus – nicht zuletzt auch durch die einzig- Projekte wird bis zum Jahr 2025 gerechnet. Doch artige Filminstallation und „Fliegenden Bilder“ des ohne die Sanierung des alten Brauereihochhauses Regisseurs Adolf Winkelmann, die weit über die wäre diese Entwicklung nicht denkbar gewesen. Stadtgrenzen Dortmunds hinaus sichtbar sind. Behei- matet ist hier seit Oktober 2011 auch das „European Das neue Dortmunder U Centre for Creative Economy“ (ECCE), das von Dort- Die Stadt Dortmund hat über ihr Sondervermögen mund aus europaweit relevante Debatten um Kultur- das rund fünf Hektar große Dortmunder U-Areal und Kreativwirtschaft mitten ins Ruhrgebiet holt. 2007 von der Radeberger Gruppe erworben. Zum damaligen Zeitpunkt befanden sich das ungenutz- Das Areal bot aber noch fünf weitere Entwicklungs- te Kellereihochhaus (der U-Turm), die ehemalige flächen, die auf der Grundlage eines städtebau- Haustrunk-Ausgabe und das neu errichtete Büro- lichen Konzepts sukzessive vermarktet wurden. Die gebäude für die ursprüngliche neue Hauptverwal- Nutzungen Wohnen, Arbeiten, Lernen, Kultur und tung von Brau und Brunnen auf dem Gelände. Gastronomie sollten ermöglicht werden, um der Im ersten Schritt wurde die zur Ritterstraße gelege- hohen Lagegunst zu entsprechen. 28
Auf der ersten Teilfläche entlang der Rheinischen Stra- Rheinischen Straße im unmittelbaren Anschluss an ße ist ein Bürogebäude entstanden, in dem die BIG das Bürogebäude BIG – wird ein Hotelkomplex er- Krankenversicherung ansässig ist. Voraussetzung da- richtet. Auf der fünften Teilfäche – ebenfalls ent- für war die veränderte Anbindung der Brinkhoffstraße lang der Rheinischen Straße/westlich des neuen an den Königswall (Abkröpfung), mit der zugleich Hotelkomplexes – wird ein innovatives Bürogebäu- auch zwei städtische Plätze (Leonie-Reygers-Terrasse de errichtet. Hier engagiert sich die Landmarken und Park der Partnerstädte) entstanden sind. AG (mehr dazu im vorigen Kapitel). Größte Schulbaustelle in NRW Nach Abschluss aller Hochbaumaßnahmen erfolgt Auf der zweiten Teilfläche im nördlichen Bereich abschließend die Umsetzung der ebenfalls hoch- betreibt die Stadt Dortmund die beiden Berufs- wertigen Gestaltung der öffentlichen Grünanla- kollegs Robert-Bosch und Robert-Schuman. Diese gen, Straßen und Plätze, die das Gesamtensemble Anlage mit ihrem Campus-Charakter ist bundes- des U-Areals abschließen werden. weit beispielgebend. Im Jahr 2016 wurde auf der U-Nordfläche die größte Berufsschule Deutsch- Auch im weiteren Umfeld des U-Areals entstehen lands nach einem prämierten Architektenentwurf in naher Zukunft noch einige vom Fachbereich bezogen, die im Jahr 2017 mit der Auszeichnung Liegenschaften initiierte Projektentwicklungen von „Gute Bauten 2017“ des BDA (Bund Deutscher städtebaulicher und infrastruktureller Bedeutung. Architekten) prämiert wurde. Beispielhaft sei hier genannt der geplante Neubau einer Wettkampfsportstätte mit Platz für 3.250 Im Rahmen derselben Projektentwicklung entstan- Zuschauer*innen an der Übelgönne sowie der den eine ca. 500 Plätze umfassende und privat Neubau der Volkshochschule am Königswall und betriebene Tiefgarage sowie ein Bürogebäude für der Brinkhoffstraße (mehr dazu auf Seite 42 im ein Energieversorgungsunternehmen. Kapitel Investitionen in die Sporthalleninfrastruktur). Der Bau der Berufskollegs war eine 92 Millionen- Euro-Investition in Bildung und damit das größte Bereits umgesetzt wurde die Sanierung des ehe- Schulneubau-Projekt in NRW. maligen AOK-Gebäudes mit der Unterbringung des Studieninstituts Ruhr. Die Vermarktung des Grund- Das Projekt hat der Fachbereich Liegenschaften stücks des ehemaligen Studieninstituts ist erfolgt. zwei Jahre lang begleitet. Denn erstmals wur- Dort entsteht nun ein hochwertiger Büro- und de eine innerstädtische Industriebrache in einer Wohnkomplex des Spar- und Bauvereins (mehr dazu öffentlich-privaten Partnerschaft entwickelt: „Das im Kapitel Interessenbekundungsverfahren). Planung Studentisches war nicht nur ein reiner Grundstücksverkauf. Die Wohnen am Dortmunder U Stadt ist da sehr engagiert gewesen“, unter- streicht Detlef Niederquell, Leiter des Geschäfts- bereichs Entwicklung und Vermarktung (mehr dazu im Kapitel Berufskollegs). Mikroappartments, Hotel und Büro- komplex Dem folgen weitere Großprojekte: Westlich des Dortmunder U folgt ein weiteres Gebäudeensem- ble mit sogenannten Mikroappartments für Stu- dierende. Die Investitionen sollen sich auf mehr als 50 Millionen Euro belaufen – im Schatten des U entstehen 437 Appartments für Studierende. Die Ten Brinke Projektentwicklung GmbH hat 8.000 Quadratmeter westlich des U-Turms gekauft. Die Realisierung erfolgt aktuell. Die letzten Bausteine sind nun auch beschlossene Sache: Auf der vierten Teilfläche – entlang der 29
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