Dorfspiegel Sommer 2019 - Gemeinderechnung 2018 Ein geschichtlicher Abstecher in die Vergangenheit - Triesenberg (LI)
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Dorfspiegel Sommer 2019 Gemeinderechnung 2018 Ein geschichtlicher Abstecher in die Vergangenheit des Dorfzentrums (Teil 2) Gemeinderat Jungautor Anton Beck
«Ich wünsche euch und euren Familien schöne und erholsame Sommerferien.» Geschätzte Einwohnerinnen und Einwohner Fremdfinanzierung für die Sanierung und schichtliche Entwicklung des Triesenberger Seit den Gemeindewahlen am 24. März Erweiterung der Sportanlage Leitawis zu- Dorfzentrums. Im zweiten Teil seiner um- 2019 sind mehr als drei Monate vergangen. rückbezahlt werden muss. Deshalb werden fangreichen Recherche geht er vor allem Die Mitglieder des neuen Gemeinderats wir auch künftig sehr haushälterisch mit auf die Zeit von 1930 bis heute ein. Hinsicht- wurden vereidigt und der Vize-Vorsteher den vorhandenen Mitteln umgehen müs- lich der Dorfzentrumsentwicklung bin ich sowie Delegierte für verschiedene Gremien sen. Es ist klar ersichtlich, dass der Finanz- gespannt, welche Ideen uns die Archi- bestimmt. Zudem wurden die Aufgaben an ausgleich zwischen Land und Gemeinden tektenteams präsentieren werden, die am Arbeitsgruppen oder Kommissionen zuge- dringend neu geregelt werden muss. Da Studienauftrag teilgenommen haben. Im teilt. In der Sommerausgabe stellen wir dies nicht von heute auf morgen geschehen Herbst werden wir euch hierzu ausführlich euch die Mitglieder des Gemeinderats kurz wird, braucht es für Triesenberg eine rasche informieren und dann gemeinsam das wei- vor und in einem Interview erläutern Lösung, damit die Gemeinde ihre vielseiti- tere Vorgehen bestimmen können. Vizevorsteher Reto Eberle und ich, wie wir gen Verpflichtungen im Dienst der Allge- Der Sommer steht vor der Tür und viele uns die Zusammenarbeit vorstellen und meinheit wahrnehmen kann. Aufgrund der nehmen sich eine Auszeit. Egal, ob es euch welche Themen in der aktuellen Legislatur- Finanzstärke des Landes und der meisten in den hohen Norden oder in südliche Gefil- periode im Vordergrund stehen. anderen Gemeinden muss dies einfach de zieht, ob ihr Urlaub am Meer oder in den Im «Blickpunkt» erläutern wir die Ge- möglich sein. heimischen Bergen plant: Ich wünsche meinderechnung 2018. Der Fehlbetrag im Für unsere Rettungsorganisationen soll euch und euren Familien schöne und erhol- Jahr 2017 konnte fast zur Gänze wieder ein Neubau errichtet werden. In den «Rat- same Sommerferien. wettgemacht werden. Trotzdem wird es für haus-Nachrichten» zeigen wir, wo die neue die Gemeinde langfristig immer schwieri- Heimat der Feuerwehr und der Samariter ger, einen ausgeglichenen Haushalt zu er- gebaut werden soll. In der letzten Ausgabe reichen, weil in den kommenden Jahren des «Dorfspiegels» berichtete Hubert Sele Christoph Beck zusätzlich zu den normalen Ausgaben die in der Rubrik «Ünschi Gschicht» über die ge- Gemeindevorsteher
Informationsmagazin der Gemeinde Triesenberg Sommer 2019, Nr.152 4 34 40 46 4 Im Blickpunkt: Gemeinderechnung 2018 10 Rathaus-Nachrichten 18 Personalwesen 18 Aus dem Dorfgeschehen 32 Dialekt-Dorfspiegel-Quiz 34 Ünschi Gschicht: Ein geschichtlicher Abstecher in die Vergangenheit des Dorfzentrums (Teil 2) 40 Gemeinderat: Das Führungs- und Vollzugsorgan der Gemeinde 46 Porträt: Jungautor Anton Beck 52 Für d Bäärger Jugend: E-Bikes im Trend 55 Aus dem Leben
Gemeinderechnung 2018 Die Gemeinde Triesenberg verbuchte im vergangenen Jahr einen Überschuss von rund 550'000 Franken. Damit konnte der Fehlbetrag von 2017 fast zur Gänze wieder wettgemacht werden. Trotz dieser erfreulichen Entwick- lung bleibt die Erreichung eines langfristig ausgeglichenen Haushalts nach wie vor eine Gratwanderung, die für die Gemeinde zunehmend schwieriger wird. von Egon Gstöhl Das besser als erwartet ausgefallene Jahresergebnis kompensiert werden. Massgeblich dazu beigetragen 2018 entbindet die Gemeinde nicht davon, auch haben geringere Ausgaben beim Personal- und künftig sehr haushälterisch mit den vorhandenen Sachaufwand. Unter dem Strich resultierte in der Mitteln umzugehen. Dies alleine schon deshalb, weil Gesamtrechnung ein Überschuss, der so nicht geplant in den kommenden drei Jahren zusätzlich zu den war. Das Budget 2018 ging sogar von einem kleinen normalen Ausgaben auch noch 2.4 Millionen Franken Fehlbetrag aus, obwohl sich die budgetierten Netto- der Fremdfinanzierung für die Sanierung und Erweite- investitionen von 2.9 Millionen Franken auf sehr rung der Sportanlage Leitawis zurückbezahlt werden tiefem Niveau bewegten und nicht einmal die Hälfte müssen. des Vorjahresvolumens ausmachten. Überschuss trotz negativem Finanzergebnis Gemeinde hat weniger investiert Das schlechte Börsenjahr führte 2018 zu einem Der erzielte Überschuss in der Gesamtrechnung 2018 negativen Finanzergebnis in der Grössenordnung von hängt unter anderem damit zusammen, dass aus 580‘000 Franken. Durch das im Vergleich zum Budget zeitlichen und anderen Gründen nicht alle Investiti- deutlich bessere Ergebnis aus der betrieblichen onsprojekte im geplanten Ausmass verwirklicht Tätigkeit konnte dieser Effekt aber mehr als nur werden konnten. Die geringeren Nettoinvestitionen 5
von 2.6 Millionen entlasteten die Gesamtrechnung restlichen 2 Millionen Franken fremdfinanziert. Bei der mit rund 300'000 Franken. Zudem hat das bessere Sportanlage Leitawis liegt der Anteil der Fremdfinan- Ergebnis aus der betrieblichen Tätigkeit dazu beigetra- zierung bei 2.6 Millionen Franken, wovon die noch gen, dass die Rechnung 2018 insgesamt sogar um rund offenen 2.4 Millionen in den nächsten drei Jahren 0.6 Millionen Franken besser ausfiel als budgetiert. zurückbezahlt werden müssen: je eine Million in den Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass der Jahren 2019 und 2020 sowie 0.4 Millionen im Jahr finanzielle Handlungsspielraum der Gemeinde sehr 2021. «Der Rückzahlungsplan ist in der Finanzplanung eingeengt ist und es ohne Erhöhung des Finanzaus- entsprechend berücksichtigt. Die Geldabflüsse gleichs kaum möglich sein wird, den Gemeindehaus- werden aber natürlich Auswirkungen auf den Bestand halt langfristig im Lot zu halten. Die Gemeinde hat an liquiden Mitteln haben», ist sich Gemeindevorste- diesbezüglich gute Argumente und führt schon seit her Christoph Beck im Klaren. einiger Zeit auf Landesebene Gespräche zur nachhal- tigen Verbesserung der Finanzsituation. Abnahme des Finanzvermögens Das Finanzvermögen der Gemeinde hat sich 2018 um Strukturelle Probleme 1.3 Millionen Franken verringert und beträgt noch Nach wie vor leidet der Finanzhaushalt unter struktu- 40.1 Millionen Franken. Darin enthalten sind flüssige rellen Problemen, wenn man einerseits die Topografie Mittel von 2.2 Millionen, 4.3 Millionen an Forderungen und Grösse des Gemeindegebiets sowie den Aufwand und fast 33.6 Millionen Franken in Form von Anlagen. für das landesweite Ferien- und Naherholungsgebiet Es handelt sich dabei zum einen um Geldanlagen von und andererseits den sinkenden Finanzausgleich 8.6 Millionen und um 24.9 Millionen Franken, die in betrachtet. Die Gemeinde hat unter anderem auch Grundstücken und Gebäuden angelegt sind. «Mit Blick deshalb beim Kauf der IPAG-Liegenschaft und für die auf die Entwicklung des Finanzvermögens und der Sanierung und Erweiterung der Sportanlage Leitawis flüssigen Mittel müssen wir die Liquidität gut im Auge neue Finanzierungsmodelle angewendet. So wurden behalten und nach wie vor sehr haushälterisch mit für den Kauf der IPAG-Liegenschaft 2.7 Millionen unserem Geld umgehen», verweist der Gemeindevor- Franken aus dem Finanzvermögen verwendet und die steher darauf, dass es dafür eine umsichtige Planung Jahresrechnung 25 Gewinn Erfolgsrechnung 20 0.75 Mio. Abschreibungen 2.41 Mio. 15 Mio. CHF Ertrag Aufwand 10 Erfolgsrechnung Erfolgsrechnung 19.87 Mio. 16.71 Mio. Gewinn 5 Einnahmen Jahresergebnis Investitionsrechnung 0.56 Mio. 0.04 Mio. Brutto- Netto- Selbst- Netto- investitionen investitionen finanzierung investitionen 2.65 Mio. 2.61 Mio. 3.16 Mio. 2.61 Mio. 0 Erfolgsrechnung Investitionsrechnung Finanzierung 6 Im Blickpunkt
und eine Etappierung der verschiedenen anstehenden eine solche Massnahme auch nicht ausschliessen, falls Investitionsprojekte braucht. es zu keiner Anpassung des Finanzausgleichs durch das Land Liechtenstein kommt», sagt Vorsteher Mehr Steuereinnahmen, weniger Finanzausgleich Christoph Beck. Mit dem 2018 erwirtschafteten Überschuss konnte der Fehlbetrag aus dem Vorjahr nahezu ausgeglichen Infrastrukturen im Fokus werden. Dies, obwohl die betrieblichen Erträge um «Trotz unseres beschränkten finanziellen Spielraums rund eine halbe Million Franken unter denjenigen des konnten wir auch im vergangenen Jahr wieder einige Vorjahres lagen. Zwar sind die Einnahmen aus der wichtige Infrastrukturprojekte umsetzen. Ich denke Vermögens- und Erwerbssteuer gegenüber 2017 um dabei vor allem an die Arbeiten an der Steinortstrasse, 200‘000 Franken angestiegen. Aber der Finanzaus- die Renovation der Kapelle Masescha oder an die gleich und auch der sonstige betriebliche Ertrag Sanierung und Erweiterung der Sportanlage Leitawis, gingen um je 300‘000 Franken zurück. Insgesamt die den Löwenanteil im letztjährigen Investitionshaus- beliefen sich die Erträge auf 19.9 Millionen Franken, halt ausmachte. Um einen Investitionsstau zu vermei- wovon der Finanzausgleich 8.6 Millionen und die den, müssen solche Projekte auch künftig sorgfältig Vermögens- und Erwerbssteuern 6.5 Millionen geplant und nach ihrer Dringlichkeit terminiert Franken ausmachten. Die Ertragssteuer der Unterneh- werden», so der Gemeindevorsteher. Insgesamt men trug mit rund 350‘000 Franken nur marginal zum beliefen sich die Nettoinvestitionen der Gemeinde im Steueraufkommen der Gemeinde bei. «Dies zeigt vergangenen Jahr auf 2.6 Millionen Franken. Dies sind einmal mehr, wie stark Triesenberg als Berggemeinde 3.2 Millionen weniger als im Vorjahr. Mit 1.3 Millionen ohne eigene Industrie und mit wenigen Dienstleis- Franken oder knapp 50 Prozent floss der grösste Teil tungs- und Gewerbebetrieben auf den Finanzaus- des Investitionshaushalts in Hochbauten. 800‘000 gleich angewiesen ist. Eine Anhebung des Gemeinde- Franken oder 31.5 Prozent wurden für Tiefbauten steuerzuschlages von derzeit 150 Prozent möchten wir aufgewendet. Bei den restlichen Investitionen im nach Möglichkeit vermeiden. Aber angesichts der Umfang von rund 500‘000 Franken handelte es sich anstehenden grossen Investitionsprojekte können wir um Mobilien und Investitionsbeiträge. Gemeindehaushalt 35 30 25 20 15 Mio. CHF 10 5 0 -5 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Gesamteinnahmen Gesamtausgaben Überschuss /Fehlbetrag Im Blickpunkt 7
Ertragsstruktur 2% (CHF 446’274) Sonstiger betrieblicher Ertrag 12% (CHF 2’259’591) Entgelte und Rückerstattungen 4% (CHF 698’530) 34% (CHF 6'465'049 ) Vermögenserträge Vermögens- und Erwerbssteuer 2% (CHF 352’219) 46% (CHF 8’558’8665) Ertragssteuer Finanzausgleich 0% (CHF 29’950) Übrige Steuererträge Entwicklung Ertrag Erfolgsrechnung 14 12 10 8 Mio. CHF 6 4 2 0 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Vermögens- und Erwerbssteuer Ertragssteuer Grundstückgewinnsteuer Finanzausgleich 8 Im Blickpunkt
Schlechtes Finanzergebnis Bereich der Institutionen flossen weitere 0.2 Millionen In der Erfolgsrechnung 2018 schliesst die Gemeinde Franken an die Liechtensteiner Familienhilfe und rund Triesenberg besser ab als erwartet. Einem betrieb- 0.1 Millionen an verschiedene Vereine und Institutio- lichen Ertrag von rund 18.8 Millionen Franken stehen nen. Auf einen beträchtlichen Teil der Gemeindeaus- betriebliche Aufwände von 17.4 Millionen, einschliess- gaben im Umfang von rund 3.7 Millionen Franken hat lich Abschreibungen, gegenüber. Der Finanzertrag die Gemeinde keinen Einfluss, was die Steuerung der betrug jedoch lediglich 0.9 Millionen Franken und Gesamtausgabenentwicklung entsprechend er- liegt damit um eine Million unter dem Vorjahres- schwert. Darunter fallen beispielsweise die Gehälter ergebnis. Der Finanzaufwand beziffert sich auf rund für das Lehrpersonal, der Gemeindeanteil an die 1.5 Millionen Franken (Vorjahr: 1.2 Millionen). Daraus Sonderschule, die Ergänzungsleistungen zur AHV und ergibt sich ein negatives Finanzergebnis von rund IV, die LAK-Betriebsbeiträge, die Beiträge an die 580'000 Franken. Gemessen am Plus von über gesetzliche Sozialhilfe, die Familienhilfe und die 700'000 Franken im Vorjahr macht dies einen Rück- offene Jugendarbeit. Umso mehr konzentriert sich die gang von 1.3 Millionen Franken aus. Gemeinde auf die Optimierung und auf Einsparungen bei den im eigenen Einflussbereich liegenden Ausga- 19.3 Millionen ausgegeben ben. Die Gesamtausgaben der Gemeinde lagen 2018 mit 19.3 Millionen um rund 2.6 Millionen Franken tiefer als im Vorjahr, was im Wesentlichen auf die deutlich geringeren Investitionen zurückzuführen ist. Die grösste Ausgabenkategorie war der Sachaufwand mit knapp 6.2 Millionen Franken – wobei vor allem der bauliche Unterhalt durch Dritte mit 2.3 Millionen Franken sowie die Dienstleistungen und Honorare Die Investitionsprojekte (in CHF) mit 1.9 Millionen Franken ins Gewicht fallen. An zweiter Stelle stehen die Personalkosten von gesamt- Hochbau haft 4.5 Millionen Franken, gefolgt von den Beitrags- Sanierung und Erweiterung leistungen an Private, Land und Verbände, die rund Sportanlage Leitawis 1'288'241 3.9 Millionen Franken ausmachen und um 0.3 Millio- nen Franken angestiegen sind. Tief bau Engistrasse 81'292 Beitragsleistungen der Gemeinde Steinortstrasse 751'295 Wie im Budget vorgesehen, machen die Beiträge an Investitionsbeiträge das Land 1.2 Millionen Franken aus. Es handelt sich LAK-Investitionsbeitrag 400'593 dabei vornehmlich um den Gemeindeanteil für Beitrag Abwasserzweckverband 17'190 Gehaltszahlungen an den Primarschulen und Kinder- Beitrag Projekt Sonderschulen 7'620 gärten. Im gleichen Ausmass wie im Vorjahr wurden Mobilien an private Institutionen und Haushalte Beiträge von Tanklöschfahrzeug Feuerwehr 42'068 insgesamt 2.1 Millionen Franken ausbezahlt. Die grösste Position der Beitragsleistungen an das Land Maschinen und Einrichtungen mit 0.7 Millionen stellen die Ergänzungsleistungen zur Abfallbeseitigung 37'836 AHV und IV dar, die je zur Hälfte vom Land und der Forstwirtschaft Gemeinde getragen werden. Förderbeiträge für Kauf von Waldparzellen 19'000 Energiesparmassnahmen wurden im Geschäftsjahr in der Höhe von rund 0.2 Millionen ausbezahlt. Im Bruttoinvestitionen 2'645'135 Im Blickpunkt 9
Strassensanierung im Kleinsteg Die Strassen im Kleinsteg wurden in den Meter auf der ganzen Länge (Belagsbreite und für die Verkehrsteilnehmer optimiert. 1970er-Jahren letztmals saniert. Die Alpge- 3.2 Meter). So wird ein Sicherheitsabstand Die Entwässerung der Strasse wird durch nossenschaft Kleinsteg plant deshalb, die zu den Hütten gewährleistet, um einerseits eine Belagsrigole – eine Wasserrinne mit Strasse im nördlichen Gebiet von der Brücke Schäden an den Gebäuden zu vermeiden Belag – erfolgen und dann über Schächte beim Stausee bis zum Grundstück Nr. 147 und andererseits Freiraum für die Schnee- abgeleitet. Die Sanierung ist mit den Zielen (Hüttennummer 95) in drei Etappen in Stand ablage zu schaffen. Im Zuge der Sanierung und Vorgaben des Richtplans Steg abge- zu stellen. wird zudem die Linienführung begradigt stimmt. Nach der Umsetzung der ersten Etappe im letzten Jahr wird aktuell am Teilstück vom Parkplatz bei der Kapelle bis zur Brücke (ehemals Hotel Steg) gearbeitet. Bei dieser Projektkostenübersicht Ausbauetappe sind im Unterschied zum Arbeitsgattung Unternehmer Vergabe- letzten Jahr Werkleitungen der Gemeinde summe betroffen. Die Strasse ist allgemein in ei- (CHF) nem schlechten Zustand und die Strassen- Bauleitung Ingenieurbüro Frommelt, Vaduz 49'500 entwässerung funktioniert schlecht. Zu- Baumeisterarbeiten Bühler Bauunternehmung AG, Triesenberg 247'270 dem ist die Strasse auf einigen Abschnitten Strassenbau/Belagsarbeiten* Bühler Bauunternehmung AG, Triesenberg 61'826 sehr schmal. Rohrbau/Wasserleitung Arge Bühler/Lampert 88'926 Drittleistungen 10'000 Ausbau auf eine konstante Strassenbreite Reserve 10'000 Damit die Strasse heutigen Normen für Er- Total 467'522 schliessungsstrassen entspricht, plant die Alpgenossenschaft Kleinsteg einen Ausbau * Ein Drittel der Gesamtkosten für den Strassenbau und die Belagsarbeiten. auf eine konstante Strassenbreite von 3.5 10 Rathaus-Nachrichten
Werkleitungen auf den neuesten Stand brin- Kosten werden aufgeteilt Alpgenossenschaften Klein- und Grosssteg. gen Die Alpgenossenschaft Kleinsteg hat das Die restlichen Kosten teilen sich die jeweili- Die Wasserleitung aus dem Jahr 1975 hat in Ingenieurbüro Frommelt AG, Vaduz, mit der ge Alpgenossenschaft und die Hüttenbesit- den letzten Jahren öfters Probleme bereitet Projektierung und Umsetzung betraut. Für zer unter sich auf. Im vorliegenden Fall und ist sehr schadensanfällig. Die neue die Realisierung wurde eine öffentliche übernehmen die Alpgenossenschaft Klein- Wasserleitung wird in PE (Polyethylen) DN Ausschreibung nach ÖAWG mit Begehung steg und die Hüttenbesitzer somit jeweils 160 ausgeführt und entspricht dem heuti- durchgeführt. Dabei wurden der Werklei- rund 61'800 Franken. Der Gemeinderat hat gen Stand der Technik. Grundsätzlich er- tungsbau und der Strassenbau getrennt sich im April 2019 mit dem Projekt befasst. folgt die Wasserversorgung über einen Ab- ausgeschrieben. Die Kosten für die Gemein- Er erachtet die zweite Etappe der Stras- gabeschacht beim Zollhaus. Das Wasser de Triesenberg für die zweite Etappe der sensanierung im Kleinsteg als sinnvoll und wird aus der Transportleitung der Gemein- Strassensanierung im Kleinsteg belaufen genehmigt hierfür einen Verpflichtungs- de Vaduz bezogen. Eine Analyse des beauf- sich auf insgesamt rund 470'000 Franken. kredit von rund 470'000 Franken. Gemäss tragten Ingenieurbüros zeigt, dass eine Sa- Darin enthalten sind rund 61'800 Franken dem Vorschlag des Leiters Tiefbau hat der nierung der Schmutzabwasserleitung aus für den eigentlichen Strassenbau. Gemäss Gemeinderat zudem die entsprechenden dem Jahr 1975 keinen Sinn macht. Zudem einem Gemeinderatsbeschluss aus dem Aufträge vergeben. Im Budget 2019 der Ge- besitzen einige der Hütten keinen eigenen Jahr 2013 übernimmt die Gemeinde Triesen- meinde sind 400'000 Franken für das Pro- Hausanschluss, sodass eine neue Leitung berg ein Drittel der Kosten für die Erstel- jekt vorgesehen. mit dem gleichen Durchmesser in PP (Po- lung und Sanierung von Erschliessungs- lypropylen) DN 250 verlegt wird. strassen für die Bauzone im Gebiet der Neuer Deckbelag für Chalberrütistrasse Die Lebensdauer einer Strasse ist einerseits von deren Nutzung und andererseits auch stark von deren Unterhalt abhängig. Der oberste, drei Zentimeter dicke Deckbelag wird auch als Verschleissschicht bezeich- net. Darunter liegen die Tragschicht und zuunterst die Fundation. Die Deckschicht hat im Normalfall eine Lebensdauer von rund 25 Jahren. Der durch die Abnutzung und Witterungseinflüsse wie Frost an vie- len Stellen schadhafte Deckbelag der Chalberrütistrasse wurde vor 28 Jahren ein- gebaut und muss erneuert werden. Die Werkleitungen unter der Chalberrütistrasse hingegen befinden sich in einem guten Zu- stand. An der Wasserleitung und den weiteren Werkleitungen konnten keine Schäden festgestellt werden. Die Verant- wortlichen im Tiefbaubereich der Gemein- de erachten daher den Einbau eines neuen Deckbelags als sinnvoll und sind überzeugt, dass so die Lebensdauer der Strasse im Wei- ler Wangerberg verlängert werden kann. Belagseinbau beschlossen Der Gemeinderat hat sich in der Sitzung vom 7. Mai 2019 mit dem Antrag des Leiters 60'000 Franken an die Firma Bühler Bauun- Gemeinde wird über den Baubeginn und Tiefbau befasst und beschlossen, eine neue ternehmung AG, Triesenberg, vergeben. die Dauer der Arbeiten im Gemeindekanal, Deckschicht einbauen zu lassen. Gleichzei- Der Belagseinbau soll noch in diesem Jahr auf ihrer Website und in den sozialen Medi- tig wurde der Auftrag zur Neuerstellung erfolgen. Derzeit sind die Verantwortlichen en informieren. des Deckbelags gemäss Offerte für rund dabei, die Detailplanung zu erstellen. Die Rathaus-Nachrichten 11
Lösungen für Dienstleistungs- und Gewerbebetriebe Wie soll das IPAG-Areal künftig für die Be- 1 dürfnisse von Gewerbe- und Dienstleis- tungsbetrieben erweitert und entwickelt werden? Mit welchen Massnahmen kann dabei die Wohnqualität im Weiler Sütiger- wis sichergestellt werden? Der Gemeinderat hat eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich mit diesen Fragen beschäftigen wird. Nach der Schliessung der IPAG Kunst- stoffverarbeitungs-AG im Jahr 2017 hat die Gemeinde im Frühjahr 2018 die Gewerbelie- genschaft mit dem Fabrikgebäude sowie die angrenzende Liegenschaft mit dem Wohnhaus gekauft. Nach dem positiven Abstimmungsergebnis im Oktober 2018 konnte zudem die südlich angrenzende Waldparzelle von der Bürgergenossen- schaft Triesen gegen Flächen im Gebiet Guggerboda eingetauscht werden. Für die 2 Gemeinde haben sich damit neue Optionen ergeben, Lösungen für die Bedürfnisse der Triesenberger Gewerbe- und Dienstleis- tungsbetriebe zu finden. Wohnhaus und Fabrikgebäude vermietet Für das Wohnhaus konnten Mieter gefun- den werden. Zudem ist das ehemalige IPAG-Fabrikgebäude praktisch vollständig an Triesenberger Gewerbe- und Dienstleis- tungsbetriebe vermietet. Erfreulich ist vor allem, dass mit der Trilix Engineering AG und der Holzhandwerk Rohrer Anstalt zwei jungen Unternehmen eine Halle angeboten werden konnte, die ihre Betriebe ansonsten wohl in einer Talgemeinde hätten ansiedeln müssen. Das Interesse an gut erschlosse- nen Produktions- oder Lagerhallen ist also zung der Pläne zur Schaffung von mehr Wohnqualität erhalten durchaus gegeben. Um das Fabrikgebäude Raum für die Gewerbe- und Dienstleis- Das kleine Waldstück hinter dem Fabrikge- vermieten zu können, musste die Gemein- tungsbetriebe in der Gemeinde. Die Umset- bäude bildet eine natürliche Grenze zum de allerdings einige Investitionen für Um- zung könnte etappiert erfolgen und das Weiler Sütigerwis und ist somit für die dor- bauten und Erneuerungen oder Reparatu- Raumangebot entsprechend den künftigen tige Wohnqualität wichtig. Die im Vorfeld ren tätigen. Bedürfnissen nach und nach erweitert wer- der Abstimmung geäusserten Bedenken Mit dem Erwerb der IPAG-Liegenschaft den. Der Gemeinderat hat eine Arbeits- der Anwohnerinnen und Anwohner werden konnte sofort Raum für Gewerbe- und gruppe eingesetzt, die möglichst breit ab- bei der Planung von baulichen Verände- Dienstleistungsbetriebe geschaffen wer- gestützte Ideen sammelt und ein Konzept rungen zur Weiterentwicklung des Areals den. Die südlich angrenzende Waldparzelle für realistische Lösungswege erarbeiten berücksichtigt. Es gilt, tragfähige Lösungen ermöglicht nun eine sukzessive Weiterent- soll. Der Arbeitsgruppe gehören Vorsteher für alle Beteiligten zu finden. wicklung, bei der die Interessen aktueller Christoph Beck, Vizevorsteher Reto Eberle Mieter und künftiger Interessenten berück- und die Gemeinderäte Stephan Gassner, sichtigt werden können. Langfristig wird Thomas Lampert sowie Gemeinderätin das 1960 erstellte Fabrikgebäude aber ab- Corina Vogt-Beck an. Die Erfahrungen mit gebrochen werden und neuen Ideen Platz der Vermietung der ehemaligen Gewerbe- machen müssen. liegenschaft IPAG sind hierfür eine wert- 1: Das Fabrikgebäude konnte mittlerweile prak- volle Grundlage. Auch die Problematik von tisch vollständig vermietet werden. Arbeitsgruppe eingesetzt allgemein fehlenden Lagerplätzen für Trie- 2: Im Bild der hintere, ältere Teil des 1960 errich- Das Entwicklungspotenzial des Areals ist senberger Baumeister soll in die Überlegun- teten Fabrikgebäudes. Auch dieser Teil konnte als gross. Es ermöglicht eine baldige Umset- gen einbezogen werden. Lagerraum vermietet werden. 12 Rathaus-Nachrichten
Neubau für Rettungsorganisationen Der Standort des Neubaus für die Rettungs- mentation ist der Gemeinderat gefolgt und gemeinsam mit der Forstgruppe ein Kon- organisationen ist fixiert. Der bestehende hat die beiden erwähnten Standorte fixiert. zept erarbeitet werden, das optimale Ar- Holzschopf der Forstgruppe muss weichen. beitsabläufe garantiert, die Sicherheit in Schon seit geraumer Zeit ist klar: Für Weiteres Vorgehen Bezug auf den Verkehr gewährleistet und die Rettungsorganisationen, die sich aktuell Die Arbeitsgruppe wurde vom Gemeinde- sich ortsplanerisch gut in das Gelände ein- im Kontakt-Gebäude im Obergufer mit rat beauftragt, die notwendigen ortsplane- fügt. Parallel dazu wird man sich unter Be- grossen Platzproblemen konfrontiert se- rischen Massnahmen in die Wege zu leiten, rücksichtigung der weiteren Entwicklung hen, muss ein Neubau erstellt werden. Spe- das definitive Raumprogramm zu fixieren der Schule auch über die künftige Nutzung ziell für die Feuerwehr sind die Probleme und das Projekt zum Bau der neuen Heimat des Kontaktgebäudes Gedanken machen mit der Parkierung, das hohe Verkehrs- für die Rettungsorganisationen voranzu- müssen. aufkommen, das komplizierte Manövrieren treiben. Für den neuen Holzschopf soll mit Fahrzeugen und Gerätschaften sowie die gefährliche Zu- und Ausfahrt zum De- pot langfristig nicht tragbar. 1 Standort fixiert Nachdem der Gemeinderat im Februar letz- ten Jahres diesen Beschluss gefasst hat, war eine Arbeitsgruppe damit beschäftigt, den besten Standort für den Neubau zu evaluieren. Neben verschiedenen Standor- ten rund um den Werkhof im Guferwald wurden weitere Standorte in die Über- legungen miteinbezogen. So auch das IPAG-Areal oder der Platz südlich unterhalb der Sportanlage Leitawis, wo sich die Mate- rialaufbereitungsanlage der Bühler Bau- unternehmung AG, Triesenberg, befindet. Der von der Arbeitsgruppe sowie Vertre- tern der Feuerwehr und des Samariter- vereins favorisierte Standort beim beste- henden Holzschopf der Forstgruppe im Guferwald wurde dem Gemeinderat in der Sitzung vom 12. März 2019 vorgestellt. Die verkehrstechnische Lage dieses Standorts ist für einen Einsatz im Alpgebiet und dem rheintalseitigen Gemeindegebiet optimal. Dass der bestehende Holzschopf der Forst- gruppe dem Neubau weichen und gegen- 2 über des heutigen Holzlagerplatzes neu gebaut werden muss, hat unter dem Strich auch Vorteile. Die lange, gerade Strecke vor- bei am Werkhof verleitet den Autofahrer, schnell zu fahren. Beim Neubau auf der an- deren Strassenseite kann die mangelhafte verkehrstechnische Sicherheit verbessert und ein arbeitstechnisch zweckmässiger Holzschopf erstellt werden. Dieser Argu- 1: Gelb eingezeichnet sind die Standorte der beiden Gebäude und der Strassenbereich, der in Bezug auf die Verkehrssicherheit überprüft wird. 2: Links der bestehende Holzschopf der dem Neubau für die Rettungsorganisationen weichen muss. Rechts die Einfahrt zum Holzlagerplatz, wo der neue Holzschopf aufgestellt wird. Rathaus-Nachrichten 13
Strassentunnel Gnalp-Steg umfassend saniert 1 Eine neue Fahrbahn und die Erhöhung der drei Kategorien eingeteilt», erklärt Rony des Schweizerischen Ingenieur- und Archi- Sicherheit standen bei der Sanierung des Bargetze, Leiter Infrastruktur Betrieb des tektenvereins (SIA) und der in Fachkreisen Strassentunnels Gnalp-Steg im Vorder- Amts für Bau und Infrastruktur. Diese Kate- etablierten Bündner Tunnelrichtlinie, wel- grund. Ein Rückblick auf die umgesetzten gorien bestehen aus empfohlenen Mass- che die speziellen Randbedingungen für Massnahmen. nahmen (Kategorie 1), quantitativ zu unter- Tunnel im alpinen Hochgebirge mit wenig 1947 wurde der Strassentunnel Gnalp- suchenden Massnahmen (Kategorie 2) und Verkehr berücksichtigt, sowie europäischen Steg eröffnet. Im Jahr 1961 wurde der Be- Massnahmen, auf deren Realisierung ohne Empfehlungen und Richtlinien beurteilt tonbelag eingebaut. Die erste grundlegen- weitere Prüfung (Kategorie 3) verzichtet und umgesetzt. de Sanierung erfolgte in den Jahren 1989 werden kann. «Die Massnahmen der Kate- bis 1994. Zudem wurde ein paralleler Werk- gorie 1 wurden allesamt umgesetzt», sagt Fahrbahnabsenkung erhöht Tunnelsicher- leitungsstollen gebaut. 2014 hat die Regie- Rony Bargetze. Nach genauer Prüfung so- heit nicht rung des Fürstentums Liechtenstein als wie Abwägung der Wirksamkeit und der Auch eine Absenkung der Fahrbahn zwi- Eigentümerin des Strassentunnels eine si- Kosten habe die Regierung im Dezember schen 40 und 80 Zentimeter wurde im Vor- cherheitsrelevante Überprüfung in Auftrag 2015 beschlossen, vorläufig auf die Umset- feld der Sanierungsmassnahmen diskutiert. gegeben. zung der Massnahmen der Kategorie 2 zu «Wir haben das sehr genau geprüft», sagt verzichten, so Rony Bargetze. Fluchtstollen Rony Bargetze. Die Mehrkosten einer Ab- Diverse Mängel festgestellt fielen in die Kategorie 2 und wurden nicht senkung hätten zwischen CHF 3.3 Millionen Der 72-jährige Tunnel wurde nach den da- umgesetzt. und CHF 4.6 Millionen betragen. «Die Mass- maligen Vorstellungen dimensioniert, er- nahme hätte aber die Tunnelsicherheit stellt und ausgerüstet. Die Analyse zeigte Kurzer Alpentunnel mit wenig Verkehr nicht erhöht», erklärt der Fachbereichslei- auf, dass der Strassentunnel Gnalp-Steg Der Strassentunnel Gnalp-Steg ist in vielen ter. die geforderten baulichen, technischen und Punkten nicht mit einem Autobahn- oder Die Meinungen hinsichtlich der Tunnel- organisatorischen Massnahmen nicht voll- Nationalstrassentunnel vergleichbar. Einer- sanierung gehen derweil in der Bevölke- ständig erfüllt. Zum einen hatte der Beton- seits aufgrund der Länge, andererseits we- rung weit auseinander. «Es wird diskutiert, belag das Ende seines Lebenszyklus er- gen der Verkehrsbelastung. Die baulichen warum der Tunnel nicht verbreitert wurde», reicht. Zum anderen wurden sicherheits- und sicherheitsrelevanten Sanierungs- technische Mängel evaluiert. «Nach einer massnahmen für den 740 Meter langen, sorgfältigen Prüfung wurden diverse Mass- geraden Strassentunnel wurden anhand nahmen gelistet, hinsichtlich ihrer Wirk- von Richtlinien des Schweizerischen Bun- 1: Blick in den sanierten Tunnel auf Gnalp. samkeit und der Kosten bewertet und in desamts für Strassen (ASTRA), Normalien 2: Das Tunnelportal talseitig nach der Sanierung. 14 Rathaus-Nachrichten
2 sagt Rony Bargetze. «Man müsste den Tun- reits im Jahr 2017. Ein Jahr später wurden die nel für längere Zeit – mindestens ein Jahr – baulichen Arbeiten ausgeführt. In der letz- Umgesetzte Sanierungs- und sperren. Das wäre insbesondere für den ten Phase (April bis Mai 2019) wurde die Sicherheitsmassnahmen des Bergtourismus kaum vertretbar», erklärt sicherheitstechnische Ertüchtigung des Strassentunnels Gnalp-Steg der Vertreter der Bauherrschaft. Strassentunnels Gnalp-Steg umgesetzt und im Überblick Weil die Fahrbahn nur 4.5 Meter breit termingerecht abgeschlossen. ist, werden lediglich Personenwagen im Ge- Nachdem eine Petition zur Tunnelsanie- − Neuer Asphalt-Fahrbahnbelag genverkehr geführt. Bei der Durchfahrt von rung eingereicht worden war, befasste sich − Neue Kanalisation Bussen und Lastwagen wird der Verkehr der Landtag des Fürstentums Liechtenstein − Werkleitungstrasse für Kabelanlagen über Ampeln im Richtungsverkehr geregelt. im Mai 2019 erneut mit dem Projekt. In der − Neue Tunnelbeleuchtung inkl. optische Im Zusammenhang mit der Belagserneue- Petition wird unter anderem kritisiert, dass Leiteinrichtung rung wurde ebenfalls eine der sechs Detek- gewisse Sicherheitsmassnahmen ungenü- − SOS-Nischen mit Notfallausrüstung torschlaufen ersetzt. Zusätzlich wurden die gend seien oder nicht umgesetzt wurden, (d.h. Notruftelefon und Feuerlöscher) beiden Portalampeln und die Steuerungs- wie dies beispielsweise im Massnahmenbe- alle 150 Meter software erneuert. «Die Feinjustierung zwi- richt vorgeschlagen wird. Nachdem die ein- − Unterbrechungsfreie Stromversorgung schen Detektorschlaufen und Software zelnen Sicherheitsmassnahmen gemein- (USV) bereitet der Lieferfirma noch Probleme. Der sam wirken, entsteht – je nach Kombina- − Tunnelfunk (inkl. UKW- und Vorgang ist zeitintensiv, da nach jedem tion – eine unterschiedliche rechnerische DAB+-Empfang) Eingriff in die Grundeinstellungen das Gesamtsicherheit. Falls diese weiter verbes- − Löschwasserversorgung Verhalten der Lichtsignalanlage beobachtet sert werden soll, gibt es unterschiedliche − Fluchtwegsignalisation und ausgewertet werden muss», sagt Ansätze. Die Regierung prüft derzeit mögli- − Neue Signalisation und Markierung Marco Büchel, Projektleiter des mit der che Massnahmen zur weiteren Steigerung − Neue Ampel Tunnelsanierung beauftragten Ingenieur- der Sicherheit. Spätestens im Rahmen der − Alarmierung und Tunnelsteuerung büros Sprenger & Steiner. Budgetdebatte wird sich der Landtag so- dann erneut mit dem Tunnel beziehungs- Tunnelsicherheit im Fokus weise dessen Sicherheit befassen können. Die bautechnische und sicherheitsrelevan- te Sanierung des Strassentunnels Gnalp- Steg wurde in drei Phasen umgesetzt. Die Planungsarbeiten in Phase 1 erfolgten be- Rathaus-Nachrichten 15
Tankstelle für Elektroautos Der Markt für Personenwagen in der Schweiz Standort das Parkfeld neben dem Behinder- nen Elektromobilitätsprovider. Wie in den und in Liechtenstein hat mit 72'065 Neuzu- tenparkplatz in unmittelbarer Nähe des anderen Gemeinden wurde eine Vertrags- lassungen im ersten Quartal 2019 das Vor- Treppenaufgangs und des Lifts in der Park- laufzeit von fünf Jahren mit den LKW ver- jahresniveau erreicht. Ein positives Zeichen garage der Gemeindeverwaltung ausge- einbart. Die Freischaltung des Ladevor- setzen dabei Elektroautos, die erstmals ei- wählt. Die Ladestation ist mit einer gangs bei den Ladestationen der LKW ist nen zweistelligen Marktanteil von 10.2 Pro- Typ-2-Steckdose ausgerüstet. Diese Steck- mithilfe einer Chipkarte (RFID) eines zent erreichen. dosenform wurde 2017 von der Europä- Electro-Mobility-Service-Providers sehr ein- Dieser Trend macht auch vor Triesen- ischen Union als Standard festgelegt. Es fach. Die Anmeldung bei den verschiede- berg nicht halt. Die Liechtensteinischen können damit alle gängigen Elektroautos nen Anbietern ist kostenlos und unkompli- Kraftwerke (LKW) bauen in Liechtenstein geladen werden. Wie dies bei Verwal- ziert. Diese Chipkarten ermöglichen nicht eine engmaschige Ladeinfrastruktur auf, tungen, Restaurants oder Einkaufszentren nur den Zugang zu den LKW-Ladestationen, um die Elektromobilität zu fördern. Sie ha- üblich ist, hat man sich für einen Ladesta- sondern zu mehr als 50'000 Ladepunkten in ben bereits in mehreren Gemeinden La- tionstyp entschieden, der auf längere Lade- ganz Europa. Die Kosten für die Ladungen destationen installiert und arbeiten hier zeiten ausgelegt ist. So dauert beispiels- bei den Stationen sind auf den Portalen eng mit den Vorarlberger Kraftwerken als weise die Vollladung eines BMW i3 etwa oder den Smartphone-Apps der Anbieter erfahrenen, strategischen Partner zusam- drei bis vier Stunden. ersichtlich. Es sind zudem spontane Ladun- men. Damit ist auch die überregionale Ver- gen ohne einen Vertrag mit einem netzung gewährleistet. Auf Initiative der Betrieb der Ladestation Electro-Mobility-Service-Provider möglich. Kommission für Natur und Umwelt wurde Die Gemeinde übernimmt 6'415 Franken der Mit dem Smartphone und der entspre- beschlossen, in Zusammenarbeit mit den Gesamtkosten, die rund 9'000 Franken für chenden Intercharge App kann man vor Ort LKW ebenfalls eine solche Ladestation in die Planung und Installation betragen. Be- den QR-Code für eine Ladung autorisieren. Triesenberg zu installieren. trieben wird die Ladestation von den LKW, Die Ladepreise richten sich nach dem Ange- die damit für sämtliche Lizenzgebühren, bot des jeweiligen Providers. Weitere Infor- Details zur Ladestation Unterhalts- und Betriebskosten aufkom- mationen: www.intercharge.eu. Damit das Laden der Elektroautos auch im men. Die Abrechnung der Ladestation er- Winter problemlos möglich ist, wurde als folgt über Zugangskarten der verschiede- Zahlen und Fakten Standort: Parkgarage Gemeindeverwaltung Triesenberg Ladestation: Typ-2-Steckdose Leistung: maximal 22 kW Erlaubte Ladedauer: maximal zwei Stunden Freischaltung: Chipkarte (RFID) eines Electro- Mobility-Service-Providers Anmeldung bei Provider: kostenlos Vernetzung: 50'000 Ladepunkte europaweit Um vielen Nutzern das Aufladen ihrer Elektro- fahrzeuge zu ermöglichen, wurde die Parkdauer bei der neuen Ladestation auf maximal zwei Stunden beschränkt. 16 Rathaus-Nachrichten
Triesenberg läba. erläba. – unser Walserdorf Die Gemeinde Triesenberg hat gemeinsam mit interessierten Einwohnerinnen und Ein- wohnern das Leitbild «Triesenberg läba. er- läba.» erarbeitet. Die Triesenberger sind stolz darauf, direkte Nachkommen der Wal- ser zu sein. Brauchtum, Traditionen und der Walserdialekt werden deshalb gepflegt und erhalten. Das ehrgeizige Ziel im Leitbild lau- tet: «Die Bevölkerung in Triesenberg spricht Walserdialekt.» Der strukturelle Wandel in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat auch unse- re Berggemeinde nachhaltig verändert: Wurden 1955 noch 142 landwirtschaftliche Betriebe gezählt, waren es 2017 noch 17 Landwirtschaftsbetriebe, davon 14 haupt- beruflich. Ein Grossteil der Erwerbstätigen pendelt heute täglich zu ihren Arbeitsplät- zen in Industrie- und Dienstleistungsbetrie- ben im Tal. Diese Öffnung macht sich auch in unserem täglichen Sprachgebrauch be- merkbar. Unser Walserdialekt nähert sich schrittweise den Talmundarten an. Sprache ist nichts Statisches Natürlich wandeln sich alle Sprachen dau- ernd und das ist auch gut so. Eine Sprache ohne Veränderung ist eine tote Sprache. Jeder Mensch nimmt seine Muttersprache nur unvollständig auf und entwickelt sie auf «Bäärgerisch», um mit diesem Allein- weiter. Wir kürzen, vereinfachen oder stellungsmerkmal grössere Aufmerksam- Die Triesenberger Wörter- schaffen neue Wortschöpfungen. Einen keit zu erregen. Das kommt allgemein sehr sammlung online grossen Einfluss haben die Musikszene, die gut an und das Dialekt-Quiz im «Dorfspie- www.ahnenforschung.li/app_ahnenfor- sozialen Netzwerke und die Informations- gel» hat inzwischen eine grosse Fan- schung/Projects/ProjektWoerterbuch technologie, die stark englischsprachig ge- gemeinde. prägt sind. Die ältere Generation wird sich Nicht zuletzt widersetzen sich viele jun- keinen «heissen Hund» am Imbissstand be- ge Triesenbergerinnen und Triesenberger stellen und der Begriff «Sägassa» wird nach den einleitend erwähnten Trends – bewusst und nach in Vergessenheit geraten, wenn oder unbewusst – und tragen dazu bei, dass sich der Verein etwas einfallen lassen. In wir alle nur noch den Pendelmäher benut- der Triesenberger Dialekt auch in Zukunft einem sechsseitigen Faltblatt wurden die zen. Die Gemeinde Triesenberg legt gros- noch lange zu hören sein wird. wichtigsten Regeln für die Dialektschreib- sen Wert auf die Pflege und die Dokumen- weise zusammengefasst. «D Bäärger Schriib- tation des Walserdialekts. 2009 wurde die Wörtersammlung online abrufbar regla» in gedruckter Form können beim Triesenberger Wörtersammlung in Buch- Der Verein Ahnenforschung und Familien- Verein bezogen werden und liegen bei der form herausgegeben und im Gemeindear- chronik Triesenberg hat sich ebenfalls der Gemeindeverwaltung auf. Zusätzlich findet chiv werden viele Audio- und Videoaufnah- Förderung und Bewahrung des Triesenber- man sie in elektronischer Form auf der men aus vergangenen Zeiten aufbewahrt. ger Dialekts verschrieben. Auf der Website Website beim Zugang zur Datenbank der des Vereins steht neu als nützliches Hilfs- Triesenberger Wörtersammlung. Mit die- Alleinstellungsmerkmal «Bäärgerisch» mittel die komplette Triesenberger Wörter- sen Massnahmen sollen in Vergessenheit Unser unverkennbarer Walserdialekt wird sammlung von Herbert Hilbe zur Verfü- geratene Dialektausdrücke wieder ver- dennoch nicht so bald aussterben. Bei der gung. Der Benutzer kann die Datenbank mehrt den Weg zurück in den täglichen Erarbeitung des Leitbilds «Triesenberg läba. nach dem Begriff auf Hochdeutsch oder Sprachgebrauch finden. erläba.» hat sich gezeigt, dass die Einwoh- dem Dialektausdruck durchsuchen. Apro- nerinnen und Einwohner stolz auf ihre pos Dialektausdruck: Vielfach wissen wir Mundart sind und diese erhalten wollen. genau, wie ein Dialektwort ausgesprochen Die Triesenberger Wörtersammlung und die Die Gemeinde verwendet deshalb in allen wird, bei der Schreibweise gehen die Mei- Richtlinie für die Mundart-Schreibweise sind in Kommunikationskanälen bewusst Sprüche nungen aber weit auseinander. Hier hat gedruckter und elektronischer Form verfügbar. Rathaus-Nachrichten 17
Personalwesen Dienstjubiläum 1 2 3 – 25 Jahre 2. Mai – 5 Jahre 8. Juli Karl-Heinz Sele (1), Hauswart Primar- Flavia Gstöhl-Schädler (3), Reinigung schule Obergufer und Mehrzweck- Primarschule Obergufer gebäude Kontakt – 20 Jahre 1. Juli Wir danken den Jubilarinnen und Jubilaren Cornelia Schädler (2), Fachsekretärin für ihre Treue zur Gemeinde und wün- Land-, Alp- und Forstwirtschaft / schen ihnen weiterhin viel Freude bei ihrer Bildung / Kirche / Vereinswesen Tätigkeit. Erstes «Erzählcafé» in Triesenberg Die Initiative soll den generationsübergrei- Wer anderen über seine Erfahrungen, lige, interessante Zusammenkunft, die bei fenden Dialog fördern und die Dorfgemein- Erlebnisse und Anekdoten aus dem Leben Kuchen und Kaffee ihren Ausklang fand. schaft stärken. erzählt, trägt dazu bei, dass diese nicht in Das nächste Treffen findet am Freitag, 11. Früher hat man seine Eltern oder Gross- Vergessenheit geraten, sondern an die Oktober 2019, 14 Uhr, zum Thema «Die Rolle eltern gefragt, wenn man etwas nicht nächste Generation weitergegeben wer- der Frau und des Mannes – heute und frü- wusste. Heute wird rasch das Smartphone den. Gerade im Alter hat das Erinnern eine her» statt. Weitere Infos folgen zu gege- gezückt und die Antwort im Internet ge- grössere Bedeutung. Für jüngere Erzähler bener Zeit im Gemeindekanal und in funden – oder auch nicht. Der Gedanken- und Zuhörer sind das Wissen und die Erin- Facebook. Das «Erzählcafé» wird von der austausch zwischen Generationen geht da- nerungen der älteren Generation eine ech- Initiantin Silke Knöbl in Zusammenarbeit bei oftmals verloren, obwohl Seniorinnen te Bereicherung. Nicht zuletzt macht ein mit der Kommission für Familie, Alter und und Senioren über grosse Erfahrung und Gedankenaustausch übers Leben in gemüt- Gesundheit organisiert. Ab 2020 soll es re- Lebensweisheit verfügen. licher Runde auch Freude. gelmässig und idealerweise generations- übergreifend stattfinden. Wissensquellen anzapfen Nächstes «Erzählcafé» im Oktober Daraus entstand die Idee eines «Erzähl- Die Initiative wurde 2018 bei einem Senio- cafés» im Dorf – moderierte Treffen, bei rentreff in Triesenberg vorgestellt – und denen die Lebensgeschichten der Teilneh- kam gut an. Im laufenden Jahr werden vor- Die Teilnehmenden des ersten «Erzählcafés» menden im Vordergrund stehen. Bei den erst zwei Treffen organisiert und getestet. in der gemütlichen Lounge des «Gwirbi Cowor- regelmässig stattfindenden Erzählrunden Beim ersten «Erzählcafé» am Freitag, 12. king Triesenberg» im alten Rathaus: v. l. Albert soll es um das respektvolle Zuhören und Er- April 2019, haben sich die Teilnehmenden Lampert, Theres Schädler, Verena Schädler, zählen und nicht um Diskussion und Infra- über «Muas, Brod, Ribl? Ernährung früher Maria Foser, Maria Schädler, Alfons Schädler gestellung gehen. und heute» ausgetauscht. Eine kurzwei- und Monika Eberle. 18 Aus dem Dorfgeschehen
Zwiebelturm-Open-Air 2019 Die Bands «Landvogt», «Soundaholic» und 1 «Rääs» sorgten am Samstag, 16. Juni 2019, für ausgelassene Stimmung beim Zwiebel- turm-Open-Air. Mit rockigen Eigenkompositionen und Coversongs eröffnete die Gruppe «Land- vogt» das Open Air. Die erste Gruppe hat es bekanntlich immer etwas schwerer. Das Zelt füllte sich nur langsam und die Zu- schauer brauchten etwas Zeit, um sich auf- zuwärmen. Zudem war die Akustik im Zelt auf dem Dorfplatz für den gitarren- und schlagzeuglastigen Sound eher nachteilig. Spätestens beim Song «Personal Jesus» von «Depeche Mode» wurde dann aber ge- klatscht und mitgesungen. Als zweite Band sorgte «Soundaholic» mit Coversongs von Eric Clapton, Pink, Sheryl Crow, Brandi Carlile, Dixie Chicks bis hin zu ZZ Top für ausgezeichnete Stimmung. Hier passte ein- 2 fach alles. Die Abstimmung zwischen Schlagzeug, Gitarren, Bass und Gesang war perfekt. Die Stimmen der Sängerinnen be- ziehungsweise Sänger passten gut zu den jeweiligen Songs. Groovige Gitarren- und Bass-Solos wechselten sich ab und der Schlagzeuger hielt sich dezent im Hinter- grund. Der berühmte Funken sprang spä- testens beim Rock- und dann beim Mund- art-Medley auf das Publikum über. Die wohl bekannteste Mundart-Band Liechtensteins «Rääs» trat danach als Headliner auf. Die Jungs um Frontmann Oli Frick hatten leich- tes Spiel. Ihre melodiösen Eigenkompositio- nen kennt nicht nur der grösste Fan der Gruppe. So ist es nicht verwunderlich, dass die einzelnen Titel begeistert vom Publikum mitgesungen wurden. Der Zuschauerauf- marsch beim diesjährigen Zwiebelturm- 3 Open-Air war zwar nicht ganz so gross wie beim Jubiläumskonzert im letzten Jahr. Wer aber vor Ort war, der bereute seine Teilnah- me nicht. Schliesslich summte so mancher einen «Ohrwurm» auf dem Nachhauseweg vor sich hin. 1: «Soundaholic» sind praktisch ein Familienbe- trieb. Im Vordergrund von links: Mario, Sara und Nora Bokstaller, Claudia und Kurt Schäpper sowie Daniel Spreiter. Im Hintergrund Schlagzeuger David Schlegel. 2: Die Band «Landvogt» von links: Herbert Ming, Ritschi Wenaweser und Peter Nigg. 3: Musik zum Mitsingen: die Eigenkompositionen von «Rääs». Von links nach rechts: Daniel Tribel- horn, Marcel Kaufmann, Frontmann Oli Frick, Ralph Vogt und Wolfgang Vetsch. Aus dem Dorfgeschehen 19
Neue Arbeitsplätze im Dorf 1 Die Idee ist während des Leitbild-Work- die Projektfortschritte informiert wurde. halben oder ganzen Tag in der Woche am shops der Gemeinde Triesenberg entstan- Im Januar 2019 fand die Eröffnungsparty Bäärg bleiben. Möglich ist das, weil die den: Ein Coworking Space – also ein Ge- statt und schon während der Testphase Digitalisierung in vielen Berufen längst meinschaftsbüro mit festen oder flexiblen gab es regen Zuspruch; schliesslich soll das ortsunabhängiges Arbeiten erlaubt. Und Arbeitsplätzen zum Mieten – soll innovative alte Rathaus auch ein Treffpunkt im Dorf weil immer mehr Arbeitgeber offen für Arbeitsmodelle in der Region fördern und neue Arbeitsmodelle sind, beispielsweise das Dorfzentrum beleben. für Homeoffice-Tage. Nicht immer ist es Inzwischen wurde die Idee in Form des aber praktikabel, von zu Hause aus zu arbei- «Gwirbi Coworking Triesenberg» im alten «Gwirbi: jemand, ten – dann ist ein Coworking Space im Rathaus Realität. Das siebenköpfige Initian- Wohnort eine willkommene Alternative ten-Team hat die Ärmel hochgekrempelt der gute Arbeit leistet, (siehe «Bäärger Tester-Stimmen»). und innerhalb weniger Monate den «Proto- typ» entwickelt. Dies in vielen ehrenamt- jemand, der hart Jetzt geht’s ans Weiterentwickeln lichen Arbeitsstunden, mit Sachspenden von Sponsoren sowie mit Unterstützung arbeitet.» Auch (Jung-)Unternehmer aus dem Tal und der Region, berufstätige Mütter und Väter, des Gemeinderates, der regelmässig über Quelle: Triesenberger Wörtersammlung digitale Nomaden und Studierende zieht es zum Arbeiten in den ersten Coworking werden, wo Leute zusammenkommen, sich austauschen und gemeinsam neue Projek- 1: Das «Gwirbi Coworking Triesenberg» bietet Infos und Reservation te umsetzen. Arbeitsplätze im Dorf und füllt das alte Rathaus mit Leben. Website und Video: «Arbeite dort, wo du wohnst» 2: Das Referat von Dr. Otto C. Frommelt, Amts- www.gwirbi.li Bereits mehrere Triesenberger Arbeitneh- leiter der Motorfahrzeugkontrolle (MFK) des Facebook, Instagram und LinkedIn: mer haben das «Gwirbi Coworking Triesen- Fürstentums Liechtenstein, über selbstfahrende gwirbicoworking berg» als Arbeitsort ausprobiert. Sie wollen Autos in Liechtenstein stiess auf grosses Inter- künftig, anstatt täglich zu pendeln, einen esse. 20 Aus dem Dorfgeschehen
2 Bäärger Tester-Stimmen: Daniel Bühler, Kundenberater AXA: Ich bin über Facebook aufs Gwirbi aufmerk- sam geworden und fand es spontan eine super Idee, einen halben Tag pro Woche von hier aus zu arbeiten. Ich wohne in der Nähe und kann zu Fuss kommen. Gerade für ad- ministrative Arbeiten finde ich es ideal, weil ich abseits des Tagesgeschäfts konzentriert arbeiten und Kundentermine am Bäärg wahrnehmen kann. Marc Schädler, Mitinhaber Lama- & Alpakahof Triesenberg: Ich habe die Zeit im Gwirbi für Prüfungsvor- bereitungen genutzt, konnte aber nur abends kommen. Das war für die Betreiber überhaupt kein Problem und alles wurde tiptop organisiert. Mir hat es sehr gut gefal- len, alle sind sehr freundlich und die Atmo- sphäre ist sehr entspannt – genau richtig zum Arbeiten. Manuel Beck, Outdooradventures.li: Ich komme zum Arbeiten ins Gwirbi, weil ich im Homeoffice nicht die nötige Ruhe habe. Hier lenkt mich nichts ab und ich schaffe viel in kurzer Zeit. Dass ich in der Nähe wohne, ist zusätzlich sehr praktisch. Ich werde sicher noch oft hier anzutreffen sein. Renate Feger, Unicef Schweiz und Liechtenstein: Ich brauche für meine Arbeit nur meinen Laptop und mein Handy. Hauptsächlich für die Vor- und Nachbereitung von Bespre- chungen – das kann ich überall machen. Ich bin aber kein Homeoffice-Typ, weil ich Arbeit und Privates lieber trenne. Im Hei- Space im Berggebiet. Das Angebot soll auch das Sitzungszimmer im zweiten Stock wird matdorf ums Eck zu arbeiten, ist aber ge- Ferien- und Businessgäste ansprechen, die vermehrt gebucht: Unternehmen aus der rade mit Familie ideal. Ich bin froh, dass etwas fürs Geschäft erledigen müssen. Region nutzen es für Besprechungen und mir eine Bekannte vom Gwirbi erzählt hat. Mit ersten potenziellen Fixmietern aus dem Teamworkshops. Und an den kostenlosen Dorf gibt es bereits Gespräche. Einer der Abendveranstaltungen wird dort über The- nächsten Schritte wird etwa das Einrichten men wie Online Marketing oder Autono- eines Buchungs- und Zutrittssystems sein – mes Fahren in Liechtenstein informiert. quasi das Herzstück eines Coworking Auch eine Lesung des Triesenberger Unterstütze das Space. In Workshops und in regelmässig Jungautors Anton Beck wurde schon aus- «Gwirbi Coworking Triesenberg» stattfindenden Sitzungen entwickelt das gerichtet; für solche Anlässe bietet sich die Kontoverbindung: Kernteam das Projekt weiter. All das wird Lounge an. Ideen und Rückmeldungen Gwirbi Coworking Triesenberg auch weiterhin in enger Abstimmung mit zum Projekt sind willkommen – neue Be- Landstrasse 1 dem neuen Gemeinderat erfolgen. sucher, Mieter, Sponsoren und Gönner 9497 Triesenberg auch. Denn arbeiten, informieren und aus- IBAN LI08 880 0555 6212 7200 1 Ehrwürdige Gemäuer neu belebt tauschen sollen im «Gwirbi Coworking Nicht nur im Gemeinschaftsbüro im Erdge- Triesenberg» auch künftig Hand in Hand Vielen Dank! schoss herrscht geschäftiges Treiben. Auch gehen. Aus dem Dorfgeschehen 21
Der Umwelt zuliebe Seit zwei Jahren organisieren die Kommis- sion für Natur und Umwelt, die Jugendkom- 1 mission und der Jugendtreff «Pipoltr» ge- meinsam den «Bäärger Umwäälttag». Die Begrüssung übernahm dieses Jahr Vorsteher Christoph Beck, da der Vorsitzen- de der Kommission für Natur und Umwelt, Fabio Gassner, und Anuschka Schädler, wel- che die Leitung der Jugendkommission in den vergangenen vier Jahren innehatte, dem neuen Gemeinderat nicht mehr ange- hören. Der Vorsteher bedankte sich im Na- men der Gemeinde bei den beiden für ihren grossen Einsatz. «In beiden Kommissionen wurde in der vergangenen Legislaturperio- de hervorragende Arbeit geleistet. Der Um- welttag ist ein gutes Beispiel dafür, wie man gemeinsam Ideen und Projekte für Mensch und Natur erfolgreich umsetzen kann», führte der Vorsteher aus. Erfolgreiche «Umwäält-Putzati» Die Organisatoren konnten trotz der kalten Temperaturen zufrieden sein. Mehr als 40 2 22 Aus dem Dorfgeschehen
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