GEOFORSCHUNGSZEITUNG - GFZ-POTSDAM

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GEOFORSCHUNGSZEITUNG - GFZ-POTSDAM
GeoForschungsZeitung
                 Nachrichten für Mitarbeiterinnen
                 und Mitarbeiter

       dezember 2012

                   SAND IM AMAZONAS
                  Wie die Sediment-
                 Quellen mittels kosmi-
S. 3           scher Nuklide analysiert
             werden

                    INTERVIEW
                   mit Prof. Dr. Michael
                  Weber, Projektkoordina-
S. 6            tor der GFZ-Bereiche von
              DESERVE

                   NATIONAL LABS
                  Wie die Geowis-
                                            ÜBUNG MACHT DEN
                                                    MEISTER
                 senschaften Europas
S. 8            vernetzt werden

                                             Trainingskurse sind Teil der GFZ-Mission
GEOFORSCHUNGSZEITUNG - GFZ-POTSDAM
T I T E LT H E M A

editorial
                                                      Wissen für die Welt
                                                      Internationale Trainingskurse vom und am GFZ

                                                            Die Anfälligkeit unserer Gesellschaft   damit etablierte seismologische Moni-
                                                        gegenüber Naturgefahren nimmt durch         toringnetzwerk soll auch zur Tsunami-
                                                         das anhaltende Wachstum der Weltbe-        Warnung im westlichen Mittelmeer
                                                       völkerung zu. Die Mission des GFZ ist es,    ausgebaut werden. Beim Trainingskurs
                                                       einen Beitrag zur Sicherung der Lebens-      Regional Cross-Border Early Warning
                                                         grundlagen der Menschheit zu leisten.      Systems for GeoRisks in Central Asia des
                                                            Mit technologischen Konzepten und       Zentrums für Frühwarnung EWS geht es
                                                       modernster Forschung ermöglicht unser        zusätzlich zur Erdbebengefährdung um
                                                      Zentrum ein nachhaltiges Erdsystem-Ma-        interdisziplinäre Risikobewertung und
                                                        nagement. Doch was geschieht mit die-       Anpassung an den Klimawandel. Die
                                                        sem Wissen? Die Wissenschaftlerinnen        Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Af-
Liebe Mitarbeiterinnen,                                und Wissenschaftler des GFZ geben ihre       ghanistan, Kasachstan, Kirgisistan, Us-
liebe Mitarbeiter,                                    Erkenntnisse an die Menschen weiter, die      bekistan, Tadschikistan und Turkmenis-
                                                      sie vor Ort verwirklichen können. Mithilfe    tan werden mit grundlegender Theorie
das Jahr 2012 liegt nun hinter uns, in der Gesamt-         regelmäßiger Trainingskurse können       und praktischen Übungen zur modernen
betrachtung ein recht lebendiges und erfolgrei-         die Strategien und Handlungsoptionen        Arbeitsweise mit diesen Themen ausge-
ches Jahr im zwanzigjährigen Bestehen des GFZ.                      wirksam umgesetzt werden.       bildet.
Die Bundeskanzlerin besuchte das Tsunami-Früh-
warnzentrum in Jakarta. Seit dem Sommer steht         Der fünfwöchige Intensivkurs „Seismo-         Die bereits etablierten Kurse werden
mit HALO ein außergewöhnliches Messflugzeug           logie und seismische Gefährdungsein-          stetig durch neue erweitert. So wurde
zur Verfügung, das auf der GeoHALO-Mission be-        schätzung“ findet seit der Gründung des       am 19. November 2012 der internatio-
reits im Mai seine Fähigkeiten unter Beweis stellen   GFZ jährlich abwechselnd in Potsdam           nale Trainingskurs zu „Earthquake Mo-
konnte. Mit den Professoren Dahm, Hovius, Kühn,       und im Ausland statt. Dieses Jahr wurde       nitoring, Tectonic Deformation, Seismic
Schuh und Wagner konnten weitere wichtige Po-         der Kurs vom 17. September bis 21. Ok-        Zoning Methods and Tsunami Early War-
sitionen der Department- und Sektionsleitungen        tober 2012 als Regionalkurs für Afrika        ning“ durch GFZ-Wissenschaftler am in-
neu besetzt und gemeinsame Berufungen einge-          in Zusammenarbeit mit der Mohamed             donesischen Tsunami-Frühwarnzentrum
richtet werden; zudem erhielten Prof. Grünthal        V Universität in Rabat ausgerichtet. Aus      in Jakarta eröffnet. Die Ausbildung der
und Prof. Huenges ebenfalls ihre verdienten Ho-       den über 100 eingegangenen Bewerbun-          29 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus
norarprofessuren. Die Neubauten A69/70 wurden         gen wurden 28 Teilnehmerinnen und             den ASEAN Staaten, Mauritius, Oman,
im Juli feierlich eingeweiht. Die GeoEngineering-     Teilnehmer aus 18 Ländern nach Marok-         Indien, Bangladesch und Sri Lanka wird
Zentren des GFZ konnten in diesen Gebäuden            ko eingeladen. Die Kurse vermitteln so-       gemeinschaftlich vom GFZ mit der in-
ihre neuen Arbeitsplätze beziehen. Im Frühjahr        wohl theoretische Grundausbildung als         donesischen Agentur für Meteorologie,
soll die SWARM-Mission gestartet werden, für          auch praktisches Training für Geowissen-      Klimatologie und Geophysik (BMKG) und
die GRACE-FO-Mission steht die Unterzeich-            schaftlerinnen und Geowissenschaftler         unter Beteiligung von UNESCO, GIZ und
nung des MoU an und das neue SIMS soll eben-          sowie für Ingenieurinnen und Ingenieure       DAAD realisiert. Der Trainingskurs setzt
falls Anfang 2013 den Betrieb aufnehmen. Wir          auf dem Gebiet der Seismologie und der        die gemeinschaftlichen Aktivitäten der
möchten uns am Jahresende ganz herzlich bei           seismischen Gefährdungseinschätzung.          vergangenen Jahre zwischen Deutsch-
Ihnen allen für Ihre Mitarbeit bedanken und           Um die Einschätzung der regionalen und        land und Anrainerstaaten des Indischen
wünschen Ihnen und Ihren Angehörigen ein              globalen Gefährdung durch Erdbeben            Ozeans zu den gesellschaftsrelevanten
frohes Weihnachtsfest, einen guten Jah-               voranzutreiben wird das Wissen über           Themen Erdbebenmonitoring und Tsuna-
resausklang und weiterhin viel Erfolg und             die seismologischen Analysemethoden           mi-Frühwarnung fort.
Freude bei der Arbeit im neuen Jahr.                  vertieft und die praktische Anwendung
                                                      trainiert. Dabei spielt das GEOFON-Pro-       Trainingskurs am indonesischen Tsunami-
                                                      gramm des GFZ eine große Rolle. Das           Frühwarnzentrum

Prof. Dr. Dr.h.c. Reinhard Hüttl

Dr. Stefan Schwartze

2 | GeoForschungsZeitung | Dezember 2012
GEOFORSCHUNGSZEITUNG - GFZ-POTSDAM
GFZ-REPORTAGE

                               Die längste Sandfabrik der Erde
                               Kosmogene Nuklide enthüllen die Sedimentquellen des Amazonasbeckens

                               Abendrot am größten Fluss der Erde. Aufgrund seiner enormen Breite (hier circa sechs km) wirkt der Amazonas eher wie ein großer See.

Eine Milliarde Tonnen Sediment wälzt sich je-              Gegensatz zu den Anden geologisch gesehen              terrestrischen Ökosystems und der größten
des Jahr durch die vielen Arme des Amazonas                schon lange inaktiv. Hella Wittmann-Oelze hat          Quelle von Sedimenten dieses Planeten“, so
  und wird schließlich von diesem gewaltigen               nun diese 10Be-Konzentration in Erosionsraten          Hella Wittmann-Oelze. Als nächstes möchte
Strom in den Atlantik getragen. Die Menge an               umgerechnet. Werden die Sedimentmengen
   Sediment, die den Atlantik durchschnittlich             zusammengezählt, die in allen Flusseinzugs-
 pro Tag erreicht, entspricht einem Würfel mit             gebieten der Anden entstehen (siehe Karte),
     100 m Seitenlänge. Diese Zahl wurde von               sind das 610 Millionen Tonnen pro Jahr. Dem
  Hydrologen ermittelt, die über Jahre hinweg              stehen rund 1000 Millionen Tonnen pro Jahr an
  die Menge an „Schwebstoffen“, also das im                Schwebstoffen entgegen, die der Amazonas in
    Wasser des Amazonas transportierte Sedi-               den Atlantik schüttet - eine etwa vergleichbare
                      ment, vermessen haben.               Größenordnung. Die Größe des Messfehlers
                                                           unterstellt, dass sämtliches in den Anden pro-
Doch woher stammt dieser ganze Sand, und                   duzierte Sediment ohne Zwischenlagerung im
wird er ebenso schnell produziert, wie er im               Atlantik ankommt.
Fluss transportiert wird? Die Sedimentproduk-
tion geschieht durch die Prozesse der Verwit-              Ein Auffangbecken für Sediment ist der Ama-
terung. Um die genaue Geschwindigkeit dieser               zonas heute also nicht. Überraschend ist auch
Erosion zu ermitteln, messen die Geochemiker               die Tatsache, dass die Sedimentmenge an-
in der Sektion 3.4 so genannte „kosmogene                  scheinend kaum mit großen Klimaveränderun-
Nuklide“ im Sand von Flüssen. Dr. Hella Witt-              gen oder mit der Änderung der Landnutzung
mann-Oelze ist Expertin für Erdoberflächen-                schwankt. Methodenbedingt kann durch kos-
prozesse und deren Quantifizierung. Um die                 mogene Nuklide die Sedimententstehung der              Dr. Hella Wittmann-Oelze beprobt die Flussfracht des
Nuklide zu messen, hat sie mit brasilianischen             letzten 5000 Jahre ermittelt werden, der Aus-          Amazonas von einem Boot aus.
und französischen Hydrologen den Amazonas                  trag mittels rezenter Schwebstoffe hingegen
und seine Seitenarme befahren. An ausge-                   höchstens über die letzten 10 Jahre. Die ähnli-        sie vermessen, wie die Sedimentproduktion in
wählten Standorten wurden Sedimentproben                   chen Resultate dieser völlig unterschiedlichen         der geologischen Vergangenheit, also in den
mit Greifern entnommen. Das meiste so ge-                  Methoden zeigen also, dass das Amazonasbe-             letzten 2 Millionen Jahren, geschwankt hat.
wonnene Sediment besteht aus Quarz, und die                cken als ein großer „Stoßdämpfer“ dient, der           Die Information über die vergangene Erosion
Konzentration des kosmogenen Berylliums -10                trotz seiner Größe klimatische und auch anth-          ist in den kosmogenen Nukliden vorhanden,
(10Be) zeigt, dass fast sämtlicher Sand aus den            ropogene Änderungen im Sedimenttransport               die Jahr für Jahr im Amazonasdelta des Atlan-
Anden stammt. Nur sehr wenig kommt aus den                 abfedern kann. „Mit der Kombination dieser             tiks in Schichten abgelagert werden.
uralten Gebirgen des brasilianischen- und des              innovativen Methoden erhalten wir einen völ-
Guyana-Schildes hinzu, denn diese sind im                  lig neuen Einblick in die Dynamik des größten          „Dieses einzigartige Archiv wollen wir jetzt in
                                                                                                                  einem DFG- und einem EU-Projekt, die beide
                                                                                                                  nächstes Jahr starten, anzapfen“, planen Frau
                                                                                                                  Wittmann-Oelze und Friedhelm von Blancken-
                                                                                                                  burg, „denn damit könnten die Zusammen-
                                                                                                                  hänge zwischen Gebirgsbildung, Erosion und
                                                                                                                  Klima entschlüsselt werden“.

                                                                                                                  Dr. Hella Wittmann-Oelze
                                                                                                                  Sektion 3.4
                                                                                                                  Oberflächennahe
                                                                                                                  Geochemie

 Bilanz der im Amazonas mitgeführten Flussfrachten in Millionen Tonnen Sediment pro Jahr (Mt/yr). Links: Sedi-
 mentfracht bestimmt mittels kosmogener Nuklide, rechts: Sedimentfracht bestimmt mittels rezenter Schweb-
 stoffmessungen (publiziert in Wittmann et al., GSA Bull., 2011).
                                                                                                                    GeoForschungsZeitung | Dezember 2012 | 3
GEOFORSCHUNGSZEITUNG - GFZ-POTSDAM
WIR UND DIE ANDEREN

                                                GIS Day 2012 am GFZ
                                                Neuestes von der Welt der GeoInformationssysteme

  Am 14. November 2012 fand zum zweiten Mal               desvermessung Brandenburg sowie der Verwal-         und wird seit Jahresbeginn durch das GFZ durch
   am GFZ der internationale GIS DAY statt. Bei           tung der Landeshauptstadt Potsdam, Teilnehmer       hosting eines OSM-Servers im Rechenzentrum
  der jährlich und weltweit gleichzeitig stattfin-        eines GIS-Fortbildungsgangs aus Berlin, sowie       unterstützt. Der Bogen von der digitalen Welt
 denden Veranstaltung im Rahmen der Geogra-               Studierende der Geographie an der Universität       in die Realität wurde durch einen Werkstattbe-
 phy Awareness Week der National Geographic               Potsdam kamen zum diesjährigen GIS DAY. Das         richt vom ZeGIT und Sektion 1.1. (GPS/GALILEO-
  Society gaben Experten für GeoInformations-             Spektrum umfasste dabei Forschungsthemen            Auswertung) geschlagen, in dem der Ausdruck
    systeme (GIS) einen Einblick in die breitge-          wie Fernerkundung und Mustererkennung mit           von komplexen Forschungsdaten mit einem
     fächerte Nutzung von GIS in den aktuellen            Quantum GIS (Sektion 2.1 Erdbebenrisiko und         3D-Drucker am Beispiel des Raum-Zeit-Würfels
    Forschungstätigkeiten und der Ausbildung.             Frühwarnung), Zeitreihenauswertung durch „Vi-       einer Tsunamiwelle demonstriert wurde. Der
                                                          sual Analytics“ (Sektion 1.5 Geoinformatik) bis     GIS DAY wurde vom GFZ-Zentrum für Geoinfor-
75 Kollegen aus den Forschungsinstituten des              zur aktuell heiß diskutierten Frage, wie Software   mationsTechnologie (ZeGIT) durchgeführt und
Wissenschaftsparks Albert-Einstein, aus der Lan-          nachvollziehbar und nach wissenschaftlichen         vom Verein der Freunde und Förderer des GFZ
                                                          Qualitätsmaßstäben veröffentlicht werden kann       (FFGFZ e.V.) finanziell unterstützt. Die Präsentati-
                                                          (ZeGIT ). Der Vortragsblock wurde durch die Aus-    onsmaterialien zum GIS DAY 2012 werden durch
                                                          zubildenden der Geomatik (ZeGIT) eröffnet (sie-     die Bibliothek des Wissenschaftspark Albert Ein-
                                                          he Seite 5), die über die Erstellung einer „Flow-   stein online verfügbar gemacht (http://ebooks.
                                                          map“ der internationalen Kontakte des GFZ für       gfz-potsdam.de). Der nächste GFZ-GIS DAY findet
                                                          die Forschungsförderung berichteten und einen       voraussichtlich am 20. November 2013 statt.
                                                          Überblick über die verfügbare ESRI-Software
                                                          gaben. Lars Lingner stellte als Repräsentant für    Dr. Peter Löwe
                                                          OpenStreetMap (OSM) Deutschland den aktu-           Zentrum für
                                                          ellen Entwicklungsstand des Projekts vor. Als       GeoInformations-
                                                          Anwendungsbeispiel zeigte er die Möglichkeiten      Technologie (ZeGIT)
Karsten Reiter, der Gewinner des ersten Preises der GIS   von großformatigen Landkarten auf der Basis
DAY Tombala bei der Übergabe des Fernlenk-Hubschrau-      von OSM-Daten. OSM ist für die Bereitstellung
  bers durch die Geomatik-Auszubildende Luisa Schulte.    und Pflege frei verfügbarer Geodaten bekannt

                                                               KURZMELDUNGEN
ERSTER HELMHOLTZ-TAG AM GFZ                                                          BLICK INS ERDINNERE
                                                                                     In diesem Monat erschien auch das vierte Heft des
                              Am 20.11.2012 beteiligte sich das Schülerla-           GFZ-Journals „System Erde“. Diesmal widmet es
                              bor GeoLab zusammen mit 24 anderen Schü-               sich dem Schwerpunkt „Blick ins Erdinnere“. Die
                              lerlaboren der Helmholtz-Gemeinschaft am               Vorgänge in den Tiefen des Systems Erde entzie-
                              ersten deutschlandweiten Helmholtz-Tag. Zu             hen sich zum größten Teil direkter Beobachtung.
                              Gast war eine Schülergruppe vom Helmholtz-             Die Kenntnisse vom inneren Aufbau unseres Pla-
                              Gymnasium aus Potsdam. Die Schülerinnen                neten verdanken wir geophysikalischen Methoden
                              und Schüler erfuhren Wissenswertes über                wie der seismischen Tomographie, der magneto-
                              Forschung und Leben des großen Universal-              tellurischen Durchleuchtung des Erdkörpers und
                              gelehrten und bekamen einen Einblick in die            der Geomagnetik. Mithilfe labormaßstäblicher
                              Entstehung und Erforschung von Erdbeben. In            Analogmodelle gelingt ein besseres Verständnis geodynamischer Prozesse
                              einem Modellversuch ließen sie ein Gebirge             in der Lithosphäre, aber auch mineralogische Vorgänge im tiefen Erdman-
                              entstehen, eine Schatzsuche mit GPS-Empfän-            tel können im Labor nachvollzogen werden. Geodynamische Modelle, mit
                              gern (Geocaching) rundete die Veranstaltung            denen großräumige Umverteilungen von Massenanomalien im Erdinneren
Schülerinnen beim Modell-     amüsant ab. Der Helmholtz-Tag findet nun               analysiert werden, lassen uns die komplexen Vorgänge unter unseren Fü-
versuch zur Gebirgsbildung   jedes Jahr am 3. Dienstag im November statt.            ßen erahnen. Alle Artikel des Journals können auch von der GFZ-Webseite
                                                                                     heruntergeladen werden: http://systemerde.gfz-potsdam.de
4 | GeoForschungsZeitung | Dezember 2012
GEOFORSCHUNGSZEITUNG - GFZ-POTSDAM
ABENTEUER FORSCHUNG

                                                                  SESAM in den Pyrenäen
                                                                                    Geomatik-Auszubildende scannen ein spanisches Flussbett

Messstation Villacarli. Links: Fünf Monate ohne Niederschlag, im Hintergrund das Bergmassiv El Turbón (2492 m). Rechts: nach einem Niederschlagsereignis mit 70 Liter/m².

       Das GFZ bietet seit dem Jahr 2010 einen             diese zu vermessen, zu bearbeiten oder um ein            gestellungen durch hydrologische und terrestri-
    neuen, zukunftsträchtigen Ausbildungsbe-               Bild zu erzeugen. Die Theorie zu diesem Thema            sche Messungen über einen längeren Zeitraum
     ruf an – den Geomatiker. Geomatik ist die             wurde den Azubis im Berufsschulunterricht und            zu untersuchen. Bei terrestischen Messungen
   Herstellung von räumlichen Bezügen durch                am Institut für Erd- und Umweltwissenschaften            entstehen 3D-Laserscan-Modelle, die dreidi-
  die Modellierung von Referenzsystemen. Die               der Universität Potsdam vermittelt.                      mensionale Punktkoordinaten vom Flussbett
 Auszubildenden Max Lemke und Luisa Schulte                                                                         vor und nach einem großen Niederschlags-
  im Zentrum für GeoInformationsTechnologie                Die Messkampagne in den Pyrenäen gab den                 ereignis umfassen. Anhand von Vergleichsmo-
   ZeGIT sind die Ersten, die diese Ausbildung             Azubis die Möglichkeit, die theoretischen                dellen können Auswaschungen ermittelt und
                     am GFZ genießen dürfen.               Kenntnisse auch praktisch umzusetzen. In Ko-             Sedimenttransporte nachgewiesen werden.
                                                           operation mit der Universität Potsdam und im
 Die Reifen des Geländewagens zittern unter                Rahmen des Projektes SESAM („Sediment Ex-                Luisa und Max schleppen das Equipment an
 dem voll eingeschlagenen Lenkrad. Luisa und               port from large Semi-Arid Catchments: Measu-             eine der zwei zuvor bestimmten Positionen.
 Max versuchen, mit ihrem Gewicht den engen                rement and Modelling”) fuhren die Azubis für             Der Weg dorthin ist sehr beschwerlich – es geht
 Kurven der Serpentinen entgegenzuwirken. Der              einen Feldaufenthalt vom 15. – 27.03.2012 in             durch Gestrüpp, über Geröll, so hoch und steil
 Wagen kommt knirschend zum Stehen. Schon                  das Einzugsgebiet des Flusses Isábena. In SE-            hinaus, dass es schon ohne Equipment eine
 jetzt dringt das Rauschen des reißenden Flus-             SAM werden Bodenerosion, Sedimenttransport               Herausforderung wäre. Sie wuchten den silbern
 ses an die Ohren der angehenden Geomatiker.               und Sedimentierungen in Stauseen semi-arider             glänzenden Scanner auf ein massives, orange-
 Die Belohnung für die anstrengende Fahrt: Ein             Regionen Spaniens und Brasiliens erforscht.              nes Stativ. Durch die verbundene Kamera fin-
 paar Meter weiter, und sie sind mitten in der             Der Fluss Isábena entspringt den Pyrenäen und            den sie die fünf Reflektorzylinder, deren Koordi-
 wilden, unberührten Natur der spanischen Py-              mündet in den Stausee Embalse de Barasona                naten bekannt sind und sich über die Zeiträume
 renäen.                                                   nahe der Stadt Graus. Die durch jährlich wie-            der Kampagnen nicht verändern. So können
                                                           derkehrende heftige Niederschläge in den See             die Scans im Nachhinein aufeinander referen-
 Ein wichtiger Teil des Rahmenlehrplans für den            geschwemmten Sedimente sind ein großes Pro-              ziert werden. Als Vorbereitung für einen Scan-
 Geomatiker ist Laserscanning, also das zeilen-            blem. Es ist wahrscheinlich, dass der Stausee            durchlauf wird zunächst ein niedrig aufgelöster
 oder rasterartige Überstreichen von Oberflä-              bald kein Wasser mehr fassen kann. Ein Ziel des          360°-Übersichtsscan gemacht, danach erfolgt
 chen oder Körpern mit einem Laserstrahl, um               SESAM- Projekts ist es daher, verschiedene Fra-          ein Feinscan aller Reflektorzylinder um die für
                                                                                                                    die Auswertung benötigte Georeferenzierung
                                                                                                                    zu ermöglichen. Um nun als Endprodukt eine
                                                                                                                    dreidimensionale Punktwolke zu erhalten, wird
                                                                                                                    ein manuell ausgewählter Bereich erneut fein-
                                                                                                                    gescannt.

                                                                                                                    Während der Scan läuft, widmen sich die Azubis
                                                                                                                    ihrer Umgebung. Es ist kaum zu glauben, dass
                                                                                                                    der Fluss Isábena einst weit über ihren Köpfen
                                                                                                                    strömte. Doch das haushohe, schroff ausge-
                                                                                                                    kerbte Flussufer ist Zeuge davon. Heute wächst
                                                                                                                    dort der süß duftende, wilde Rosmarin, den
                                                                                                                    Max und Luisa für das Abendessen sammeln.

                                                                                                                    Der Tag neigt sich dem Ende zu. Im warmen Licht
                                                                                                                    der Abendsonne glüht die karge Landschaft auf
                                                                                                                    einmal in einem satten rot. Auf dem Rückweg
                                                                                                                    sind die Serpentinen besser zu ertragen. Das
 Mit dem Scanner in einem Badland: Ausrichten des Stativs. Links unten ist ein weißer Reflektorzylinder zu sehen.   verschachtelte Panorama des Gebirges schlägt
 Eingefügtes Bild: 3D-Vergleichsmodell-Ausschnitt eines Badlands: Die roten Farben verdeutlichen die Auswa-         Luisa und Max in seinen Bann.
 schungen, die durch einen Vergleich von zwei Scans berechnet wurden.

                                                                                                                     GeoForschungsZeitung | Dezember 2012 | 5
GEOFORSCHUNGSZEITUNG - GFZ-POTSDAM
INTERVIEW

DESERVE – Forschung am Toten Meer
Ein Interview mit Prof. Dr. Michael Weber, dem Projektkoordinator der GFZ- Bereiche
des virtuellen Helmholtz-Instituts „Dead Sea Research Venue“

     Am 21.10.2012 wurde die erste permanente        len kann – all das gibt es nur in der Region des   Toten Meeres ist in den letzten 30 Jahren um
   geophysikalische Multi-Parameterstation des       Toten Meeres.                                      circa 40 km3 gesunken. Das ist genug, um 15
  DESERVE-Programms in Jordanien eingeweiht,                                                            Jahre lang jeden Menschen der Erde täglich
  zwei Tage später in Palästina. Ein guter Anlass,   Was ist das Besondere an der Region?               mit einem Liter Wasser zu versorgen. Durch
  um die Forschungsbereiche dieses fächerüber-                                                          diesen Masseverlust wird die Erdkruste in die-
  greifenden und kooperativ angelegten Projekts      Die Prozesse in den Bereichen Klima, Wasser        ser Region entlastet. In geologischen Zeiträu-
 näher zu betrachten. Zusammen mit ihren Part-       und Erde laufen dort sehr schnell ab. Wenn Sie     men ist das quasi schlagartig, und jetzt fängt
  nern aus Israel, Jordanien und den palästinen-     mitten in einem System stecken, und es treten      die Kruste an zu reagieren und sich zu heben.
 sischen Autonomiegebieten befassen sich GFZ,        Änderungen auf, dann bemerken Sie sie nicht.       Wirkt der Vorgang auch auf die Scherzonen? Es
   KIT und UFZ mit den drei großen Herausforde-      Wenn Sie an den Rand des Systems gehen,            gibt dazu noch keine Daten.
rungen Wasserverfügbarkeit, Klimawandel, und         oder dorthin, wo mehrere Prozesse zusammen
Umweltrisiken. Dazu dienen Langzeitmessungen         wirken, sind die Änderungen am schnellsten.        Diese sollen die Multiparameter (MP) -Stati-
     geophysikalischer Parameter, Detailstudien      Zum Beispiel in der DESERVE-Region: Heiße          onen liefern?
 wechselwirkender Prozesse in Atmosphäre, Hy-        Winde der Sahara aus dem Süden, Monsun-
drosphäre und Lithosphäre, sowie Simulationen        Ausläufer aus dem Osten, im Winter der Regen       In jedem der drei Partnerländer Israel, Jorda-
  zur Vorhersage und Abwehr geophysikalischer        von Westen und die kalten Winde vom Norden.        nien und den Palästinensischen Autonomiege-
                                          Risiken.   Sie treffen sich alle hier. Ändert sich etwas an   bieten wurde bisher je eine MP-Station errich-
                                                     diesem System, sieht man es am Rand und wo         tet, ausgestattet mit Breitbandseismometer,
                                                     sie zusammenwirken am stärksten. Deshalb           Beschleunigungsmesser und GPS, und an
Worum geht es bei DESERVE?                           ist das Tote Meer auch so ein fantastisches        manchen Stationen auch mit Magnetotellurik.
                                                     Klimaarchiv. Dessen Wasserspiegel sinkt au-        Das Ziel: Die Überwachung und Lokalisierung
Zusammen mit dem KIT und dem UFZ erfor-              ßerdem momentan um etwa anderthalb Meter           vor allem kleiner Beben. Kleinere Beben kom-
schen wir die Kopplung von Klima, Wasser             pro Jahr, weil die Süßwasserzufuhr aus dem         men viel häufiger vor als große Beben, werden
und fester Erde. DESERVE ist eines der neuen         Jordan-Fluss nahezu unterbrochen ist. Die ge-      aber derzeit nicht gut erfasst. Diese Daten wer-
GFZ-Observatorien, das sich diesen Wirkungs-         naue Wasserbilanz ist allerdings unbekannt.        den aber benötigt, um wiederum die Häufig-
bezügen und seinen Auswirkungen widmet.                                                                 keit größerer Beben abzuschätzen. Nur durch
Es ist mittlerweile allgemein anerkannt, dass        Welche Aufgaben übernimmt das GFZ?                 ein Netzwerk von Stationen sind Beben gut zu
die Verknüpfungen stärker sind, als bisher an-                                                          orten. Drei weitere MP-Stationen sind bereits
genommen. Klima und Tektonik beeinflussen            Der Bereich Klimaforschung wird vom KIT ko-        geplant. Die GFZ-Wissenschaftler Prof. Dr.
sich gegenseitig, Erosion hängt zum Beispiel         ordiniert, Wasserforschung vom UFZ, und die        Grünthal und Dr. Parolai nutzen dann diese Da-
vom Klima und von der Beschaffenheit der Bo-         feste Erde ist unser Schwerpunkt. Alle drei        ten, um Risikoanalysen durchzuführen. So gab
denoberfläche ab. Die Schlüsselverbindung            Bereiche weisen große Überlappungen auf,           es zum Beispiel im Jahr 1927 im Toten Meer ein
bei DESERVE ist das Wasser. Unser gemeinsa-          die unsere Forschungsansätze berücksichti-         Beben mit Magnitude 6, mit 300 Toten. Heute
mes Ziel ist ein konsistentes Erdmodell, in dem      gen. Dazu kommen die Ergebnisse der ICDP-          lebt in dieser Region ein Zehnfaches an Men-
Erde, Wasser und Klima zusammenkommen.               Bohrung am Toten Meer (siehe GFZeitung De-         schen und es gibt viel mehr Infrastruktur.
Und das für eine Region, wo mehrere Zentren          zember 2010 und August/Juli 2011), bei der
zusammenarbeiten und man innerhalb des Pro-          das GFZ federführend war. Die Verbindung von       Gibt es weitere Forschungsthemen für den
jektzeitraums von fünf Jahren Ergebnisse erzie-      Wasser zu unserem Thema: Das Volumen des           Bereich „Feste Erde“?

6 | GeoForschungsZeitung | Dezember 2012
GEOFORSCHUNGSZEITUNG - GFZ-POTSDAM
INTERVIEW                                                                                                    NACHRICHTEN AUS DER
                                                                                                                    HELMHOLTZ-GEMEINSCHAFT

                                                                                                                    Neuartiger thermochemischer Speicher
                                                                                                                    kann große Energiemengen aufnehmen

                                                                                                                                             Energiespeicher
                                                                                                                                             spielen eine Schlüs-
                                                                                                                                             selrolle für die Ener-
                                                                                                                                             gieversorgung der

                                                                                                                                                        Bild: DLR
                                                                                                                                             Zukunft. Auch in der
                                                                                                                                             Industrie können
                                                                                                                    Speicher Prozesswärme aufnehmen, so dass
                                                                                                                    anfallende Wärmeenergie bei Bedarf wieder
                                                                                                                    eingesetzt werden kann. Das Deutsche Zent-
                                                                                                                    rum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat am 29.
                                                                                                                    November 2012 in Köln eine Testanlage zur
                                                                                                                    Untersuchung neuartiger Thermochemischer
                                                                                                                    Speicher eingeweiht. Diese Speicher sind in
                                                                                                                    der Lage, große Mengen an Wärmeenergie in
                                                                                                                    Form von chemischer Energie aufzunehmen.
                                                                                                                    Aus dem Alltag ist eine solche Reaktion zum
                                                                                                                    Beispiel beim Ablöschen von Kalk bekannt.

                                                                                                                    Röntgenlaser liefert Bauplan für mög-
       Sinkholes (Foto links, von George Steinmetz) sind häufig auftretende Vorkommnisse in der Region des Toten    liches Mittel gegen Schlafkrankheit
       Meeres. Auf der Karte (rechts): Sinkhole-Untersuchungsgebiete = rote Rahmen, Multiparameterstationen =
       grüne Dreiecke, Wasserpegelstationen = blaue Dreiecke, Wetterstationen = rote Punkte.                                                      Mit dem weltstärksten

                                                                                                                                                  Bild: Karol Nass, CFEL
                                                                                                                                                  Röntgenlaser haben
                                                                                                                                                  Forscher eine poten-
       Wir widmen uns unter anderem den Sinkholes               Das langfristige Ziel ist es, den Ort einer Sink-                                 zielle Achillesferse des
       (Erdfällen), also in kurzen Zeiträumen auftre-           hole-Entstehung vorherzusagen.                                                    Erregers der Schlaf-
       tenden Löchern. Das Entstehen dieser Erdfälle            Um die Entwicklung von Sturzfluten besser zu                                      krankheit       enthüllt.
       bedeutet für die Infrastrukturen und die Nut-            verstehen und vor diesen häufig auftretenden        Die detaillierte Analyse liefert den Bauplan für ein
       zung dieser Landschaft eine große Gefahr. Der            Flash Floods zu warnen, arbeiten KIT, UFZ und       potenzielles Mittel gegen den Parasiten Trypano-
       Wasserspiegel des Toten Meeres sinkt, damit              GFZ an einem Frühwarnsystem. Niederschläge          soma brucei, der mehr als 60 Millionen Menschen
       reduziert sich die salzhaltige Sättigung in den          in vielen Kilometern Entfernung können lokal        vor allem im südlichen Afrika bedroht. Mit einem
       Sedimenten ringsherum, Süßwasser strömt                  zum schlagartigen Anstieg des Wasserspie-           maßgeschneiderten molekularen Stöpsel ließe
       aus höheren Lagen nach, löst das Salz und                gels in sonst trockenen Wadis und Niederun-         sich demnach ein lebenswichtiges Enzym des Pa-
       bringt das Bodengefüge zum Kollabieren. Das              gen führen. Hier spielt neben der Intensität        rasiten blockieren, wie das Team um DESY-Forscher
       ist die gängige Theorie. Wie allerdings ver-             der Niederschläge besonders auch der Boden          Prof. Henry Chapman vom Center for Free-Electron
       schiedene Faktoren einander beeinflussen ist             und die Wasseraufnahme, beziehungsweise             Laser Science (CFEL), Prof. Christian Betzel von der
       noch nicht klar. Man muss zum Beispiel wis-              -speicherung eine wichtige Rolle. Mehrere           Universität Hamburg und Dr. Lars Redecke von der
       sen, wo und wie viel Wasser einfließt. Wie sind          Menschen sterben jedes Jahr an diesen Flash         gemeinsamen Nachwuchsgruppe „Strukturelle
       die Lösungsprozesse und wie stabil sind die              Floods und es entstehen hohe Schäden an             Infektionsbiologie unter Anwendung neuer Strah-
       Sedimente? Was ist die Rolle der Tektonik und            gebauten Infrastrukturen und an fruchtbarer         lungsquellen (SIAS)“ der Universitäten Hamburg
       wie interagiert diese mit der Bodenmechanik?             Bodenfläche. Das Zusammenwirken von Atmo-           und Lübeck, im Fachjournal „Science“ berichtet.
                                                                sphäre, regionaler Klimaänderung und dem            „Dies ist die erste neue biologische Struktur, die
       Es gibt auch in Deutschland Sinkholes, sogar             Untergrund sind dabei die wichtigen Faktoren.       an einem Freie-Elektronen-Laser entschlüsselt wur-
       mitten in Hamburg und in Bergbaulandschaf-                                                                   de“, betont Chapman.
       ten. Hier laufen die Prozesse zum Teil langsa-           Wie wirkt sich die derzeit angespannt politi-
       mer ab und brauchen Jahrzehnte, am Toten                 sche Lage auf das Projekt aus?                      Schalter aus Graphen
       Meer sind sie sehr viel schneller. Wir können
       also sehr leicht Wiederholungsmessungen                  Wir haben seit 15 Jahren Kooperationen mit                                      Seit Graphen vor we-
                                                                                                                                           HZB/Andrei Varykhalov

       durchführen. Es gibt dort wichtige Infrastruk-           den Partnern vor Ort. Mit Israel, Jordanien und                                 nigen Jahren erstmals
       turen wie zum Beispiel Straßen und Hotels, die           Palästina gibt es hierzu bilaterale Verträge.                                   isoliert worden ist,
       großen Schaden nehmen, wenn ein Sinkhole                 Zwischen den Wissenschaftlern läuft die Zu-                                     gilt das quasi-zweidi-
       entsteht. Es geht dabei um Millionenbeträge.             sammenarbeit schon sehr lange vertrauens-                                       mensionale Netz aus
                                                                                                                                           Bild:

                                                                voll und ohne Probleme.                                                         einer einzigen Lage
                                                                                                                    von Kohlenstoffatomen als Wundermaterial. Es ist
Ein grenzübergreifendes Netzwerk                                Gesprächspartner:                                   nicht nur mechanisch enorm belastbar, sondern
Die DESERVE-Multiparameterstationen sind um das Tote            Prof. Dr. Michael Weber                             auch als Basis für neue spintronische Bauelemen-
Meer verteilt – und befinden sich damit in je einem der         Leiter Sektion 2.2                                  te interessant, die die magnetischen Momente
Partnerländer. Ganz links: Die jordanische Station ist in ei-   Geophysikalische                                    der Leitungselektronen nutzen.
nem Bunker auf einem Gründstück der Regierung unterge-          Tiefensondierung
bracht, die israelische (Mitte) und palästinensische (rechts)
wurden tief in einen doppelwandigen Bunker eingesetzt.
GEOFORSCHUNGSZEITUNG - GFZ-POTSDAM
W I R U N D D I E W E LT

                                                  EU:      Geben          und        Nehmen
                                                  Die europäischen National Labs gründen ein gemeinsames
                                                  Netzwerk

           Die Geowissenschaften leisten einen    verfolgen. Das GFZ hat im Sommer dieses Jah-                (LoI) wurden konkrete Maßnahmen vereinbart,
              großen Beitrag zu einem besseren    res nun die Initiative ergriffen, einen europä-             die durch ein gemeinsames „Steering Commit-
 Verständnis der aktuellen gesellschaftlichen     ischen Diskurs der großen geowissenschaft-                  tee“ koordiniert werden. Die Zusammenarbeit
              Herausforderungen. Beispiele sind   lichen Forschungseinrichtungen auf den Weg                  konzentriert sich unter anderem auf Agenda-
        der Klimawandel und seine regionalen      zu bringen. Das GFZ lud wichtige europäische                Setting in zukünftigen EU-Programmen und
             Auswirkungen oder die nachhaltige    Forschungsinstitutionen zu einem Treffen am                 sorgt für eine gezielte, gemeinsame Außen-
         Sicherung der Energieversorgung und      4. und 5. September 2012 nach Potsdam ein.                  darstellung durch eine höhere Präsenz in
            lebensnotwendiger Ressourcen. Um      Hochrangige Vertreter von INGV, Istituto Nazi-              Brüssel.
          sich diesen globalen Fragestellungen    onale di Geofisica e Vulcanologia (Italien), ETH
         angemessen stellen zu können, ist die    Zürich (Schweiz), IPGP, L‘institut de Physique              Auch der Austausch von Wissenschaftlerinnen
      Forschung vielfach auf die internationale   du Globe de Paris (Frankreich), NERC-BGS, Na-               und Wissenschaftlern und der Aufbau und die
       Zusammenarbeit angewiesen. Nun wird        tural Environment Research Council - British                Nutzung gemeinsamer Datenbanken, Großge-
        ein europäisches Netzwerk gegründet,      Geological Survey (Großbritannien), Utrecht                 räte und wissenschaftlicher Infrastrukturen
         das die großen geowissenschaftlichen     University (Niederlande), ICTJA-CSIC, Institu-              werden hier gesteuert .
       Forschungseinrichtungen vereint. Durch     te of Earth Sciences “Jaume
     diese Zusammenarbeit und den gezielten       Almera” (Spanien), GeoPla-
     Aufbau von Partnernetzwerken kann eine       net-Verbund (Polnische Aka-
 kritische Masse an Kompetenz und Expertise       demie der Wissenschaften)
 aufgebaut und der Zugang zu gegenseitigen        und dem GFZ verbrachten
       Forschungsressourcen gestärkt werden.      zwei Tage auf dem Telegra-
                                                  fenberg.
Auf nationaler Ebene zeigt sich bereits, wie
erfolgreich Netzwerke dieser Art sein können:     Die Teilnehmer des Treffens
Geo-X, das niederländische GEORES-Konsor-         unterstützten einhellig die
tium, das US-amerikanische EarthScope oder        Initiative für eine zukünftig
der polnische Verbund GEOPLANET sind aus-         engere Zusammenarbeit der
gewiesene Beispiele dafür, wie wissenschaft-      europäischen      Geowissen-
liche Infrastrukturen gemeinsam genutzt oder      schaften. In einem gemein-
Ausbildungsfragen abgestimmt angegangen           sam verabschiedeten und
werden können. International sind es vor al-      anlässlich eines nachfolgen-
lem multidisziplinäre Verbundprogramme,           den Treffens in Paris unter-
wie TOPO-Europe, EUROPROBE, ICDP, EPOS            schriebenen Letter of Intent
oder ILP, die einen koordinierten, systemati-
schen und oft langfristig angelegten Einsatz        Unterzeichner des LoI. Linke Tischseite: v.l.n.r. Prof. Montserrat Torne (ICTJA), Prof. Pawel Rowinski (GeoPlanet),
von materiellen und personellen Ressourcen         Prof. Claude Jaupart (IPGP), Dr. Ludwig Stroink (GFZ). Rechte Tischseite: v.l.n.r. Domenico Giardini (ETH-Zürich);
                                                    Prof. Sierd Cloetingh, Utrecht University. Nicht abgebildet: Dr. Massimo Cocco (INGV); Prof. John Ludden (BGS);
                                                                                                                                            Prof. Reinhard Hüttl (GFZ)

                                                                                                                 Neues von der Welt...
                                                                             GEO-FUTURE: Symposium zur Erdsystemforschung in Südafrika
                                                                             Im Rahmen des deutsch-südafrikanischen Jahres der Wissenschaft ver-
                                                                             anstaltete das GFZ vom 26. bis 30. November 2012 das GEO-FUTURE
                                                                             Symposium. Es war das feierliche Abschlusssymposium des Inkaba
                                                                             yeAfrica-Programms, dem deutsch-südafrikanischen Vorzeigeverbund
                                                                             für gemeinsame Forschung und Lehre in den Erdsystemwissenschaften.
                                                                             Über 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Südafrika, davon 60 Stu-
                                                                             dierende aus acht Universitäten nahmen an dem fünftägigen Workshop
                                                                             in Potsdam teil. Das Symposium behandelte die Themenblöcke Geody-
                                                                             namik und Erdbeobachtung, Energieressourcen, mineralische Rohstoffe
                                                                             sowie Geo-Ökodynamik (Landschaftsentwicklung, Landnutzung, Ökosys-
                                                                             teme und Klimawandel).
8 | GeoForschungsZeitung | Dezember 2012
GEOFORSCHUNGSZEITUNG - GFZ-POTSDAM
PERSONALIA

                                                                                                                                                       Personalia
                         Personalia
                          Entwicklungen am GFZ

EUSAR-Auszeichnung für TanDEM-X

                           Auf der diesjährigen EUSAR-Konferenz in Nürnberg wurde die TanDEM-X Mission für ihre „Erfolge und Auswirkungen“
                           ausgezeichnet. EUSAR, die Europäische Konferenz über Synthetic Aperture Radar, ist die weltweit führende inter-
                           nationale Konferenz zum Thema SAR-Techniken, Technologien und Anwendungen. Die Auszeichnung „Certificate of
                           Recognition of TanDEM-X Achievements and Impact“ wird von allen beteiligten Einrichtungen geteilt. Hervorgehoben
                           wurde der GFZ-Wissenschaftler Dr. Rolf König (Sektion 1.2), dessen Beiträge zur operationellen Bestimmung und
                           Kalibrierung der Basislinien eine grundlegende Rolle spielen. Dr. König, Leiter des Themas „Erdsystemparameter“
                           am GFZ, ist der wissenschaftliche PI bei den TerraSAR-X und TanDEM-X-Missionen und hat die Leitung der „Precise
                           Baseline Determination“ im Bodensegment von TanDEM-X. „Ich freue mich sehr über die Auszeichnung, haben wir
                           doch mit viel Schweiss und Herzblut das Systems „Precise Baseline Determination“ entwickelt und wir werden es
                           nunmehr noch motivierter bis zum Ende der Mission weiter betreiben“, so König. Ziel der TanDEM-X-Mission ist die
                           Generierierung eines globalen digitalen Höhenmodells (Digital Elevation Model, DEM) aus SAR-Beobachtungen mit
extremen Ansprüchen an die Höhengenauigkeiten besser als fünf Meter. Voraussetzung dafür sind das Vorliegen der genauen Abstände der
beiden Satelliten, den sogenannten Basislinien, mit Genauigkeiten besser als ein Millimeter: ein Millimeter Fehler in der Basislinie erzeugt einen
Höhenfehler von circa einem Meter in der DEM-Höhe. Das GFZ hat durch die Bereitstellung der Zweifrequenz-GPS-Empfänger, liebevoll IGOR
genannt, auf TerraSAR-X und TanDEM-X entscheidend zum Gelingen der TanDEM-X-Mission beigetragen. Die Basislinien werden aus den IGOR-
Daten gerechnet und vom GFZ federführend operationell bereitgestellt.

Prof. Dr. Ernst Huenges mit Patricius-Plakette des Geothermieverbands geehrt

                                         Prof. Dr. Ernst Huenges (links im Bild) ist diesjähriger Preisträger der Patricius-Plakette des GtV-Bundes-
                                         verbands Geothermie. Verbandspräsident Waldemar Müller-Ruhe (rechts) überreichte die Auszeichnung
                                         am Mittwoch, 14.11.2012, auf dem Geothermiekongress in Karlsruhe. Huenges werde insbesondere für
                                         seine petrophysikalischen Untersuchungen und seine Arbeit im In-Situ-Labor Groß Schönebeck geehrt, so
                                         Müller-Ruhe. Mit der Patricius-Plakette zeichnet der GtV-Bundesverband Geothermie seit 1994 Persönlich-
                                         keiten aus, die sich um die Entwicklung der Erdwärmenutzung verdient gemacht haben. In der Urkunde
                                         lautet es: „Ernst Huenges wurde insbesondere für die Schaffung eines grundlegenden Verständnisses für
                                         gesteinsphysikalische Parameter als Beitrag zum Nutzungskonzept geothermischer Energie gewürdigt
                                         sowie für den Aufbau des geothermischen Forschungslabors Groß Schönebeck mit den Möglichkeiten
                                         der Entwicklung von Stimulationstechniken in der Tiefen Geothermie sowie neuer Technologien, die dem
                                         Langzeitbetrieb geothermischer Anlagen dienen.“

Gastwissenschaftler in der Hydrologie

Der in der Schweiz aufgewachsene Umweltingenieur Dr. Daniel Farinotti arbeitete und lehrte am
Fachbereich Hydraulik, Hydrologie und Glaziologie an der ETH Zürich. Als Stipendiat des Schweize-
rischen Nationalfonds (SNF) ist er nun seit August 2012 für insgesamt ein Jahr als Gastwissenschaft-
ler in der Sektion 5.4 Hydrologie beschäftigt. Sein PostDoc-Projekt beschäftigt sich mit Detektion
und Interpretation von Gletschermassenvariationen mittels GRACE-Daten und mit hydrologischer
Modellierung in der Region Zentralasien.

                                                                                                       GeoForschungsZeitung | Dezember 2012 | 9
GEOFORSCHUNGSZEITUNG - GFZ-POTSDAM
GFZ AKTIV

                                                                                                        Das war 2012
                                                                                                Ein garantiert unvollständiger Jahresrückblick

01.01. Das GEOMAR tritt der Helmholtz-Ge-               14.06. Neue Helmholtz-Allianz                         08.09. 25 Jahre KTB
meinschaft bei                                          Die neue Allianz „Remote Sensing and Earth            Am GeoZentrum in Windischeschenbach wird
                                                        System Dynamics“, an der das GFZ beteiligt            der Bohrbeginn des Kontinentalen Tiefbohr-
06.01. 100 Jahre Kontinentaldrifttheorie                ist, wird mit 20 Mio. Euro finanziert.                programms der Bundesrepublik Deutschland
Alfred Wegeners Veröffentlichung der Konti-                                                                   (KTB) vor 25 Jahren, im September 1987, gefei-
nentaldrifttheorie am 6. Januar 1912 hat ihren          15.06. GFZ auf der Expo                               ert.
100. Jahrestag.                                         Auf der Weltausstellung präsentiert das GFZ
                                                        seinen Pavillon mit dem Namen „Seavolution“           12.10. THW-Kooperationsvertrag
                                                        und erhält damit den „Gold Award“ für die bes-        Das GFZ und das Technische Hilfswerk THW
                                                        te inhaltliche Umsetzung des Expo-Themas.             unterzeichnen anlässlich des „Internationalen
                                                                                                              Tages der Katastrophenvorsorge“ einen Ko-
                                                        11.07. Angela Merkel besucht Indonesien               operationsvertrag.
                                                        und lobt das „sehr beeindruckende Tsunami-
                                                        Frühwarnsystem“.                                      15.10. Magnetfeld-Umpolung nachgewiesen
                                                                                                              Anhand von 41000 Jahre alten Sedimentpro-
                                                        21.07. Einweihung von A69/70                          ben aus dem Schwarzen Meer können eine
                                                        Die Neubauten A69/70 werden im Beisein von            erstaunlich rasche, vollständige Magnetfeld-
                                                        Frau Prof. Sabine Kunst, Ministerin für Wissen-       umpolung innerhalb von nur etwa 440 Jahren
                                                        schaft, Forschung und Kultur des Landes Bran-         nachgewiesen werden.
                                                        denburg eingeweiht.
Zusammenhang zwischen den Grenzen der Lithosphä-
renplatten, den globalen Erdbebenzonen sowie der        10.08. Erdbebenkatalog für Europa
Lagerstättenbildung, die sich an den aktiven Platten-   Wissenschaftler des GFZ erarbeiten den ersten
rändern konzentriert.                                   harmonisierten Erdbebenkatalog für Europa
                                                        und den Mittelmeerraum für das letzte Jahr-
                                                        tausend.
17.03. 10 Jahre GRACE
Die Zwillingssatelliten „Tom und Jerry“ feiern
ihren 10. Geburtstag im Orbit.

11.04. GITEWS
Eine durch zwei starke Beben 500 km westlich
der Indonesischen Küste ausgelöste Tsuna-
miwarnung zeigt, dass die jahrelange Aufklä-
rungs- und Ausbildungsarbeit im Bereich der
„Last Mile“ und damit verbundene Rektionen
der Bevölkerung enorme Fortschritte gemacht             Karten der Epizentren der Erdbeben in EMEC mit Mw ≥
hat.                                                    6 sowie Plattengrenzen (rot) und ausgewählte Bruch-   Normale und inverse Polarität der Erde
                                                        störungen erster Ordnung (schwarz)
30.05. Eröffnung des Pendelsaals
In der Schatzkammer des Telegraphenbergs                                                                      21.10. DESERVE Multi-Parameterstation in
ist das Orginalpendel ausgestellt, mit dem              17.08. Deutsch-kanadische Kooperation                 Jordanien
Kühnen und Furtwängler von 1898 bis 1904                Eine deutsch-kanadische Allianz zur Meeres-           Die erste permanante geophysikalische Multi-
die international gültigen Schwerewertmes-              forschung unterzeichnet im Beisein von Ange-          Parameterstation des DESERVE-Programms in
sungen durchführten.                                    la Merkel ein Abkommen für eine mehrjährige           Jordanien wird eingeweiht. Zwei Tage später
                                                        intensive Zusammenarbeit auf dem Gebiet der           folgt die Einweihung der Station in Palästina.
02.06. Lange Nacht der Wissenschaften                   Meeres- und Umweltforschung.

10 | GeoForschungsZeitung | Dezember 2012
GFZ AKTIV                                                                                                                                    AVB

Ihre Administration
Neuigkeiten aus der Verwaltung

 VEREIN DER FREUNDE UND FÖRDERER FFGFZ 2012

  In der diesjährigen Mitgliederversammlung des FFGFZ am 6. November
  wurde Dr. Werner Stackebrandt (im Bild) zum neuen Vorstand gewählt
  und löste damit den bisherigen Vereinsvorsitzenden Dr. Komusievicz ab.
  Dr. Werner Stackebrandt arbeitete lange Zeit als Geologe, auch auf dem
  Telegraphenberg und später im geologischen Landesdienst. Er war Prä-
  sident der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften DGG. Die wei-
  teren gewählten Vorstandmitglieder sind Dr. Ingo Kapp (2. Vorsitzender
  und Geschäftsführer), Prof. Dr. Zschau, Claas Schippmann (Schatzmeis-
  ter) (alle GFZ). Der Versammlung ging ein Fachkolloquium zum Thema
  „Geo-Rohstoffe in Deutschland“ voran. Der FFGFZ unterstützte im Jahr
  2012 finanziell und tätig mehrere Aktionen auf dem Telegraphenberg,
  etwa den PhD-Day, GIS-Day, den Telegraphenberglauf, die GeoWunder-
  Werkstatt (für Vorschul- und Grundschulkinder) und einzelne Aktionen
  bei der Langen Nacht der Wissenschaften. Auch wurden zwei geologi-
  sche Exkursionen nach Rudna (Polen) und Sperenberg organisiert. In
  diese Richtungen wird der FFGFZ seine Tätigkeit weiter ausbauen.

      RECHNUNGEN UND LIEFERSCHEINE                    ÜBERARBEITETE BEWIRTUNGSREGELUNG                   ARBEITSUNFÄLLE IM AUSLAND

 Insbesondere zum Jahresende ist die Zahl          Die überarbeitete Bewirtungsregelung so-       Bei Arbeitsunfällen im Ausland benötigen
 der eingehenden Rechnungen und Liefer-            wie das zugehörige Formular „Bewirtungs-       VBG-Versicherte manchmal Unterstützung,
 scheine besonders hoch.                           beleg“ beinhaltet bei Beantragung eine         um die erforderlichen medizinischen Behand-
                                                   Neuerung: der Administrative Vorstand          lungen zu erhalten.
 V3 Beschaffung und Materialwirtschaft bit-        muss den Antrag erst ab Kosten von über
 tet Sie deshalb darum, ihre Rechnungsprü-         500 € zusätzlich zum Verantwortlichen der      Deshalb hat die VBG unter der Rufnummer
 fung bei Ihrer Arbeit zu unterstützen. Bitte      Budgetstelle genehmigen.
 senden Sie nach der Prüfung von Lieferun-                                                        +49 (0) 89 / 7676-2900
 gen und Leistungen die Ihnen zugestellten         Bewirtungsregelung:
 Rechnungen und Lieferscheine mit den ent-         Internes > Administrativer Vorstandsbereich    eine Hotline eingerichtet, die rund um die Uhr
 sprechenden Vermerken und unterzeichnet           > Rechtsangelegenheiten > Regelungen           erreichbar ist. Hier hilft ein Team von Ärzten
 so schnell wie möglich zurück. Nur mit ei-                                                       und Rettungssanitätern, in Notfällen eine
 nem schnellen Rücklauf kann V3 die Einhal-        Formular Bewirtungsbeleg:                      schnelle und geeignete medizinische Versor-
 tung von Zahlungszielen sicherstellen und         Internes > Administrativer Vorstandsbereich    gung zu organisieren.
 eine zügige Bearbeitung gewährleisten.            > Rechtsangelegenheiten > Formulare

    INFO                                              INFO                                           INFO

       Michael Hintzmann                                 Marco Kupzig                                   Jeannette Stage - 1614
       - 1634                                            - 1050                                         Nicole Kernchen - 1609
       michael.hintzmann@gfz-potsdam.de                  kupzig@gfz-potsdam.de                          Susan Ullrich   - 1692

                                                                                                 GeoForschungsZeitung | Dezember 2012 | 11
FLURFUNK

Titelbild: PROTECTS (PROject for Training, Education and Consulting for Tsunami Early Warning Systems) -Trainingskurs in Indonesien

Frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr!

          Der Rote Teppich
  Am 30. November gastierte die „Science Tour 2012“ des Deutschen Akademi-
  schen Austauschdiensts DAAD am GFZ. Die insgesamt sechstägige Rundreise
  gewährte international renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft-
  lern einen Einblick in deutsche Universitäten und Forschungszentren, deren For-
  schungsgebiete die Themen Biodiversität und Klimawandel beinhalten. Am GFZ
  wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tour von Prof. Onno Oncken
  begrüßt. Prof. Achim Brauer und Dr. Gerhard Helle informierten über die Aktivi-
  täten des GFZ zum Thema Paläoklima-Forschung und führten die Besucher durch
  ihre Labore.

  Das erste Treffen auf Direktoren- und Vorstandsebene am 3. Dezember zwischen
  GFZ und PGI (Polish Geological Institute; Polnischer Geologischer Dienst) hatte
  zum Ziel, gemeinsame zukünftige Forschungsfelder zu definieren und abzustim-
  men. Ein LoI wurde unterzeichnet und diverse gemeinsame Anknüpfungspunkte unter                       Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der DAAD -“Science Tour
  Anderem zu den Themen Ressourcenforschung, CO2-Speicherung, Wasserforschung                          2012“ werteten den Besuch beim GFZ als einen der Höhepunkte
  und Nutzung des Untergrunds werden in einem fachlichen Workshop in 2013 vertieft.                                                                 der Rundreise.

 termine
   Datum                    Thema                                                                                Veranstaltungsort/Link

   09. 01. 2013             Abgabetermin für EGU-Abstracts                                                       http://meetingorganizer.copernicus.org/
                                                                                                                 EGU2013/abstractsubmission/12088

   16. 01. 2013             Neujahrsempfang                                                                      Haus H, Telegrafenberg

   01. 03. 2013             Abgabetermin für Anmeldungen                                                         Telegrafenberg - http://www.geo-x.net/
                            Geo.X-Trainingskurs „Wissenschaftliches Bohren“ 23.-25. 04. 2013                     sd-trainingcourse-2013.html

   15. 03. 2013             FameLab 2013 Regionalentscheid                                                       Haus H, Telegrafenberg
Impressum
Herausgeber: Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ, Öffentlichkeitsarbeit, Telegrafenberg, 14473 Potsdam, www.gfz-potsdam.de,
Redaktion: Robin Hanna, Franz Ossing (viSdP), Heinrich Hecht, GeoForschungsZeitung@gfz-potsdam.de, Bilder GFZ, soweit nicht anders angegeben

12 | GeoForschungsZeitung | Dezember 2012
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