Georg Philipp Telemann - Cantatas for the Hanoverian Kings of England Hanna Zumsande Dominik Wörner - IDAGIO
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Georg Philipp Telemann Cantatas for the Hanoverian Kings of England Hanna Zumsande · Dominik Wörner barockwerk hamburg Ira Hochman
Georg Philipp Telemann 1681–1767 »Gib, daß ich mich nicht erhebe« Kantate für den 23. Sonntag nach Trinitatis 1749 (TVWV 1:621) 12' 30 Cantatas for the Hanoverian Kings of England Soprano (Alto, Tenor, Bass ad libitum), 2 Violins, Viola, Basso continuo 12 Choral Gib, daß ich mich nicht erhebe (Soprano, Bass) 0' 38 »Bleibe, lieber König, leben« 7' 46 13 Aria Ich muß entlaufen (Soprano) 5' 00 Kantate auf den englischen König Georg II., 1760 (TVWV 13:21) Bass, 2 Trumpets, Timpani, 2 Violins, Viola, Basso continuo 14 Recitativo O Undank! o wie sündigst du (Soprano) 0'44 1 Aria Bleibe, lieber König, leben 2' 51 15 Aria Wie kauf ich doch so viele Güter (Soprano) 5'10 2 Recitativo Der Allmacht Rat 0' 51 16 Choral Vermehre, Herr, den Segen (Soprano, Bass) 0' 58 3 Aria Werdet, was George war 4' 04 »Großmächtigster Monarch der Briten« 16' 51 Geburtstagsmusik für König Georg III. am 4. Juni 1761 »Du bleibest dennoch unser Gott« 19' 38 oder 1762 (TVWV 12:11) Kantate zur Hamburger Zweihundertjahrfeier der Soprano, Bass, 2 Trumpets, Timpani, 2 Flutes, 2 Violins, Viola, Augsburgischen Konfession am 25. Juni 1730 (TVWV 13:9b) Basso continuo Soprano, Bass, 2 Violins, Viola, Basso continuo 17 Aria Großmächtigster Monarch der Briten (Bass) 6' 24 4 Aria a 2 Du bleibest dennoch unser Gott (Soprano, Bass) 5' 31 18 Recitativo Den Frieden wiederum der Welt zu geben (Bass) 0'48 5 Recitativo Drum dankt dem Herrn für seine Treu (Bass) 0'44 19 Aria Feinde! Höret auf zu kriegen (Soprano) 5' 25 6 Aria Auf! Wünschet Jerusalem Glück! (Soprano) 5' 25 20 Recitativo Kommt! Küsst aus Dankbarkeit den Zepter dessen (Soprano)0' 37 7 Recitativo Herr, steh in Zukunft fernerhin (Bass) 0' 54 21 Aria a 2 Krümmt den Rücken, stolze Staaten (Soprano, Bass) 3' 37 8 Aria a 2 Hüter Israel, schlaf und schlummre nicht! (Soprano, Bass) 7' 04 Total time: 70' 16 »Lieber König, du bist tot« 13' 19 Trauermusik für Georg II. vom 19. November 1760 (TVWV 4:15) Bass, 2 Trumpets, Timpani, 2 Violins, Viola, Basso continuo Hanna Zumsande Soprano Dominik Wörner Bass 9 Aria Lieber König, du bist tot 5'19 barockwerk hamburg 10 Accompagnato Gebeugtes Land! 1' 31 Ira Hochman 11 Aria Unter unsre Trauerlieder 6' 29
Sources barockwerk hamburg • [Cantata for king George II.:] Georg Philipp Telemann, »Bleibe, lieber König, Violin I icaela Storch-Sieben (concertmaster), M leben«, autograph manuscript score (Conservatoire royal de Bruxelles/Koninklijk Christiane Hampe, Katrin Ebert, Galina Roreck Conservatorium Brussel, Bibliothèque/Bibliotheek, Ms. 946) Violin II Maja Hunziker, Rupert Dintinger, Christine Philippsen • [Funeral music for king George II.:] Georg Philipp Telemann, »Lieber König, Viola Stefan Sieben, Rafael Roth du bist tot«, autograph manuscript score (Conservatoire royal de Bruxelles/ Koninklijk Conservatorium Brussel, Bibliothèque/Bibliotheek, Ms. 944) Violoncello Christoph Harer • [Birthday cantata for king George III.:] Georg Philipp Telemann, Violone Bernd von Ostrowski »Großmächtigster Monarch der Briten«, autograph manuscript score Trumpet Henry Moderlak, Francesco Bellotto (Conservatoire royal de Bruxelles/Koninklijk Conservatorium Brussel, Bibliothèque/Bibliotheek, Ms. 948) Timpani Frithjof Koch • [Cantata for the Lutheran feast day at 25th June 1730 in Hamburg:] Georg Philipp Flute Idan Levi, Polina Gorshkova Telemann, »Du bleibest dennoch unser Gott«, original print, Hamburg 1730 Recorder Anabel Röser, Eva-Maria Horn (Staatsarchiv Hamburg, 512-5, A VI b 6) Oboe Anabel Röser, Christiane Ascheberg • [Cantata for 23rd Sunday after Trinity:] Georg Philipp Telemann, »Gib, daß ich mich nicht erhebe«, original print, Hermsdorf 1749 (Landesbibliothek Bassoon Eva-Maria Horn Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin, Mus. 5386), and contemporary Lute Johannes Gontarski manuscript score (Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, M B/1769, no. 23) Organ, Harpsichord Olga Chumikova The performance editions have been prepared by Ira Hochman in collaboration Direction Ira Hochman with Jürgen Neubacher. This CD has received generous support from Rudolf Augstein Stiftung, Dieter und Elisabeth Boeck Stiftung, Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, Katharina und Gerhard Hoffmann Stiftung, H annelore und Helmut Greve Stiftung für Wissenschaften und Kultur, Kleio-Stiftung Hamburg, Unser Norden Stiftung, Jeanne d’ Art Stiftung
Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur All rights of the producer and of the owner of the work reserved. Unauthorized copying, hiring, renting, public performance and broad casting of this record prohibited. cpo 555 426–2 Recorded: 12.–14. Oktober 2020, Christuskirche Hamburg-Othmarschen Recording Supervisor, Mastering & Digital Editing: Piotr Furmanczyk Executive Producer: Burkhard Schmilgun Booklet Editor: Dr. Jürgen Neubacher Cover Painting: David Morier (attributed), »George II.«, oil on canvas, without date (Royal collection, Kew Palace) Design: Lothar Bruweleit cpo, Lübecker Straße 9, D–49124 Georgsmarienhütte Valentin Daniel Preißler, Georgius Philippus Telemann ℗ 2021 – Made in Germany Aquatinta, after a painting by Ludwig Michael Schneider Nürnberg 1750 (Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, P 23: T 9)
Kantaten für die hannoverschen Könige Veranstaltungsort verfügten, oder aber Mitglieder der mannscher Musik interessiert und verfügte in seinem von England englischen Gesandtschaft in Hamburg. Doch weder Schloß in Linden bei Hannover vielleicht auch über in den Hamburger Zeitungen noch in anderen Quel- Möglichkeiten, diese aufzuführen. Aus dem riesigen Schatz der Telemannschen Vokal- len lassen sich irgendwelche Hinweise finden, die diese Die dem Text nach auf den bereits hochbetagten musik wurden für die vorliegende CD mit den könig- Vermutung bestätigen. Auch der Hamburger Rat und die König Georg II. (1683–1760) gemünzte Kantate »Blei- lichen Musiken drei glanzvolle, aber bislang nur wenig Kapitulare des exterritorialen, damals unter englischer be, lieber König, leben« stammt vermutlich aus dem bekannte Kompositionen aus dem Bereich der Auftrags- Hoheit gestandenen Doms in Hamburg scheiden als Auf- Frühjahr 1760, in dem die Kriegsparteien intensiv nach und Gelegenheitswerke ausgewählt, die zu besonderen traggeber aus. Begreift man dagegen die fünf Musiken, Möglichkeiten eines Friedensschlusses gesucht hatten, Anlässen wie Huldigungs- oder Trauerfeiern, Hoch- wie oben angedeutet, als eine Gruppe von Kompositio- der dann jedoch – ebenso wie ein in Breda geplanter zeiten, Geburtstagen oder Amtseinführungen entstan nen Telemanns aus der Zeit des Siebenjährigen Krieges Friedenskongreß – nicht zustande kam (darauf bezieht den. Ergänzt wird das Programm mit zwei Werken aus mit textlichem Bezug zur Dynastie der Hannoveraner sich möglicherweise der Appell »Schaffe Frieden auf Telemanns primärem Schaffensbereich, der Kirchen- Welfen, wird deutlich, daß die Auftraggeber weniger der Erde! Gehe nicht vorher hinweg« in der ersten musik. in Hamburg als vielmehr im Kurfürstentum Hannover zu Arie). Ebenfalls an den nur wenige Monate später, am Die drei Hauptwerke der CD verbindet der suchen sind, dem Stammland der Welfen-Dynastie: etwa 25. Oktober 1760, verstorbenen Georg II. richtet sich gemeinsame Bezug auf den jeweils herrschenden eng- in den kurhannoverschen Garnisonsstädten Stade und die Trauermusik »Lieber König, du bist tot«, die in lischen König, der in Personalunion zugleich auch Harburg, in den kulturellen Zentren des Kurfürstentums Telemanns Kompositionsmanuskript mit »19. Nov. 1760« Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg (kurz: Kurhan- wie Lüneburg, Braunschweig, der Universitätsstadt Göt- datiert ist. Auch die dritte Kantate, »Großmächtigster nover) war. Die Kantaten »Bleibe, lieber König tingen oder am Regierungssitz in Hannover. In Betracht Monarch der Britten«, gilt dem englischen König leben«, »Lieber König, du bist tot« und »Groß- kommen als potentielle Auftraggeber beispielsweise und nennt im Titel den Anlaß ihrer Entstehung: »aufs mächtigster Monarch der Briten« entstanden Regierungsmitglieder, Adelige und Militärs (oder deren Gebuhrtsfest S[einer] Königl[ichen] Großbrittanischen alle während der Zeit des Siebenjährigen Krieges Familien), die mit den Kriegsereignissen auf irgendeine Majestät«. Allerdings läßt die dem Monarchen in der (1756–1763), was auch für zwei weitere, auf der CD nicht Weise befaßt waren oder sich den Geschehnissen auf ersten Arie gewünschte reiche Nachkommenschaft – enthaltene Musiken gilt: »Hannover siegt, der Franz- patriotische Weise verbunden fühlten. Auch Pädago- die Rede ist von »Kindeskind[ern]«, die »für künftge Zeit mann liegt« (TVWV 13:20) und »Herr, wir danken deiner gen und Gelehrte im Kurfürstentum, die sich als treu- in deinem Samen dir geweiht« sind – erkennen, daß Gnade« (TVWV 13:22), letztere im Autograph auch als ergebene Untertanen des Monarchen erweisen woll- ein junger Mann angesprochen wird, dem die Zeugung »Arie auf die glücklichen Progressen der alliirten Waf- ten, sind als Initiatoren denkbar. So ist, um ein Beispiel von Nachkommen noch bevorstand, und nicht der alte fen in Hessen« tituliert. Alle fünf Kompositionen sind in dafür zu nennen, in welche Richtungen fortan gesucht König. Adressat ist somit nicht mehr Georg II., son- Telemanns eigener Handschrift überliefert. Deren teil- werden könnte, Graf Georg Ludwig von Platen-Haller- dern der ab Ende Oktober 1760 regierende neue König weise schwere Lesbarkeit (insbesondere der Texte) wie mund (1704–1772), ein ehemaliger Oberst in kurhan- Georg III. (1738–1820), ein Enkel des Vorgängers. In den auch die unklare Entstehungsgeschichte dürften Grün- noverschen Diensten sowie Vetter und Titular-Kammer- verbleibenden Jahren bis zum Ende des Krieges kom- de dafür sein, warum sich Forschung und Praxis mit die- herr König Georg II., ohne weiteres als Auftraggeber men folglich nur seine Geburtstage am 4. Juni 1761 oder sen Werken bislang nur wenig beschäftigt haben. Als einer solchen Telemannschen Welfen-Musik vorstellbar. 1762 als Entstehungsanlässe der Komposition in Frage. Auftraggeber vermutete man englische Kaufleute aus Er läßt sich zweifelsfrei dem in der Subskribentenliste Kennzeichnend für alle drei Werke ist die Besetzung dem Kreis der Hamburger Merchant Adventurers, die zu Telemanns Tafelmusik von 1733 genannten »S[on] mit Trompeten als »königlichen« Instrumenten – mal in mit dem gegenüber der St.-Michaelis-Kirche gelegenen Excell[ence] M[onsei]g[neu]r le Comte de Platen. repräsentativer, mal in klanglich gedämpfter, trauern- Bosselhof über ein eigenes Quartier und damit einen Hannovre« zuordnen, war somit offenkundig an Tele- der Funktion – und einem Bassisten als stimmlichem
Repräsentanten des Herrschers. Diese einfallsreichen, der ehemals sechs Kompositionen Telemanns zu diesem in der Handels- und Finanzmetropole Hamburg leicht virtuos und farbig gestalteten Werke aus der späten Anlaß, die er anschließend für einen im Eigenverlag mißverstanden werden könnten. Jedenfalls gibt das Schaffensperiode des Meisters drücken ihrem jewei- veröffentlichten Notendruck auswählte und sämtlichen vom Senior des Geistlichen Ministeriums geführte Pro- ligen Anlaß gemäß Dankbarkeit, Wertschätzung und Kirchenvorstehern der fünf Hauptkirchen zum Gedächt- tokoll vom 21. November 1749 die Beschwerde eines Trauer gegenüber den britisch-hannoverschen Monar- nis an das Ereignis widmete. angesehenen Kaufmanns wieder, der sich darüber chen aus. Diese Empfindungen spiegeln zwar wohl in Einen handfesten Skandal verursachte die Ham- echauffierte, daß im gedruckten Textheft der Kantate erster Linie die Haltung ihrer Auftraggeber wider, wur- burger Aufführung der Kantate »Gib, daß ich mich »eine Arie stehet, die großen Anstoß gegeben bey vie- den aber von Telemann auf überzeugende Weise in nicht erhebe« am 23. Sonntag nach Trinitatis 1749 len Zuhörern, und nachher bey mehrern in der Stadt, Musik umgesetzt. (9. November) in St. Petri. Sie entstammt dem 1747/48 wie mir ein ansehnl[icher] Kauffmann schon in vori- »Du bleibest dennoch unser Gott« ist Teil eines und teilweise noch 1749 komponierten sogenannten ger Woche mit großem Unwillen hinterbrachte, und singulären, sechs Kantaten umfassenden Festtagszyklus, Engel-Jahrgang, den Telemann im Anschluß an seine dabey sagte […], daß solch Zeug nicht müste in der den Telemann im Auftrag der fünf Hamburger Haupt- Entstehung dem schlesischen Initiator des Jahrgangs Kirche abgesungen werden.« Äußerst selten hat man kirchen für das damals in allen evangelischen Ländern und Organisten Christoph Heinrich Lau in Hermsdorf aus damaliger Zeit einen derart konkreten Beleg für gefeierte 200jährige Jubiläum des Augsburger Religi (bei Hirschberg) zur Publikation überließ. Die Texte die Wirkmacht von Musik und ihren Texten, der noch onsbekenntnisses vom 25. Juni 1530 komponiert hatte. Er fertigte für die erste Jahrgangshälfte der Hirschberger dazu, wie im vorliegenden Fall und gemessen an heu- ließ die sechs Festmusiken, verteilt auf die Gottesdienste Dichter Daniel Stoppe, der jedoch zur Jahresmitte 1747 tigen Skandalen, einer gewissen Tragikomik nicht ent- der fünf Hauptkirchen, unter Mitwirkung auswärtiger verstarb, weshalb mit den restlichen Texten ein nament- behrt. Telemann, der laut Protokoll nach diesem ihm Kräfte von fünf Ensembles quasi parallel aufführen, lich nicht genannter Pastor aus der Umgebung Hirsch- offenbar stark zusetzenden Ereignis »bey 8 Wochen wobei einige Werke in zwei Kirchen erklangen. Die bergs beauftragt wurde. Dieser legte der Kantate, kranck gewesen«, redete sich darauf hinaus, »daß die hier eingespielte Kantate wurde in St. Katharinen nach der damaligen Perikopenordnung folgend, als Evan- Poesie in Schlesien gemacht und gedruckt«, von ihm der Predigt dargeboten und steht in unserem Programm geliumsbezug das für den 23. Sonntag nach Trinitatis jedoch lediglich »in Noten gebracht wäre«, und ver- exemplarisch für die zahlreichen außerplanmäßigen bestimmte Gleichnis von Jesus und dem Zinsgroschen sprach, künftig die Pastorenschaft vorher zu informie- Kirchenmusiken Telemanns. Dagegen entstammt die (Matthäus 22, 15–22) zugrunde, das in der ersten Arie ren, wenn ihm an den Texten »das geringste bedenckli- Kantate »Gib, daß ich mich nicht erhebe« einem der Kantate (»Ich muß entlaufen«) mit Worten, die dem che vorkäme«. von Telemanns rund 20 Kantatenjahrgängen mit Musi- personifizierten Undank in den Mund gelegt sind, eine ken für alle Sonn- und Festtage des Kirchenjahres, die ungewöhnliche, aus heutiger Sicht gesellschaftskritisch Jürgen Neubacher in Hamburg Sonntag für Sonntag in einer bestimmten zu nennende, Auslegung erfährt. Das Klagen über zu Reihenfolge in jeweils einer der Hauptkirchen dar- hohe Abgaben an Staat und Kirche, denen der Undank Literatur: Jürgen Neubacher, Telemanns Welfen- geboten wurden und als sogenannte reguläre Kirchen- sich am liebsten durch Steuerflucht entziehen möch- Musiken aus der Zeit des Siebenjährigen Krieges. musiken mit mehr als 1.600 Werken den größten und aus te, ist heute so aktuell wie offenbar schon damals. Bei Beobachtungen und Überlegungen zu ihrer Entstehung Telemanns eigener Sicht wichtigsten Teil seines Œuvres dieser sicherlich gutgemeinten Auslegung des Bibel- und Überlieferung. In: Telemann-Konferenzberichte, ausmachen. texts, die den unsozialen Bestrebungen des Undanks Bd. 23 (Druck in Vorbereitung). Die lutherische Festmusik »Du bleibest den- im anschließenden Rezitativ die Fürsorge der Obrig- Derselbe, Zur Aufführung von Telemanns »Engel- noch unser Gott« komponierte Telemann auf einen keit gegenüberstellt, hatte jedoch wohl weder der weit Jahr gang« und zu Zensurbestrebungen für kirchen Text des Hamburger Dichters Johann Georg Hamann von Hamburg entfernt lebende Dichter noch der orts- musikalische Texte in Hamburg. In: Magdeburger Tele- (1697–1733). Sie ist eine von nur noch zwei erhaltenen ansässige Komponist bedacht, daß solche Gedanken mann-Studien, Bd. 18, Hildesheim 2005, S. 144–157.
Als vielseitige und international gefragte Konzertsolistin Der Baßbariton Dominik Wörner studierte Kirchen- Fachpresse als »exemplarisch und berührend« gelobt. arbeitet die Sopranistin Hanna Zumsande mit Diri- musik, Musikwissenschaft, Cembalo, Orgel und Gesang Als Artistic Director des Deutsch-Japanischen Lied- genten wie Pablo Heras-Casado, Thomas Hengelbrock, in Stuttgart, Fribourg und Bern. Sein maßgeblicher Leh- forums Tokyo und Mitbegründer der Biennale »Kirch- Peter Neumann, Hansjörg Albrecht, Lars Ulrik Morten- rer in Gesang war Jakob Stämpfli. Die Meisterklasse heimer Liedersommer« bringt er sich auch als Ver- sen und Wolfgang Katschner zusammen. Nachdem sie für Lied bei Irwin Gage in Zürich schloß er mit Aus- anstalter aktiv für die Pflege des Kunstlieds in beiden sich zunächst im Bereich der Alten Musik einen Namen zeichnung ab. Ländern ein. machte und mit Ensembles wie der Akademie für Alte Den Grundstein für seine internationale Karriere Zugleich ist ihm der Einsatz für die Musik unse- Musik Berlin, Concerto Copenhagen, dem Freiburger legte er mit dem Gewinn des 1. Preises beim renommier- rer Zeit ein wichtiges Anliegen. Mehrere Komponisten Barockorchester, Bell’Arte Salzburg und der Lautten ten Internationalen Bach-Wettbewerb in Leipzig 2002. schrieben eigens Werke für ihn, wie das im Triester Dom Compagney Berlin zusammenarbeitete, hat sie in den Mit den großen Oratorienpartien seines Fachs trat er uraufgeführte Canticum Canticorum von Marco Sofia- letzten Jahren ihr Konzertrepertoire auf die Oratorien in den wichtigsten Konzertsälen der Welt auf; beispiels- nopoulo, Axel Ruoffs Memento creatoris tui oder die Haydns und Mendelssohns, das Requiem von Brahms weise Concertgebouw Amsterdam, Royal Albert Hall Lamentatio sowie das Triptychon von Werner Jacob bei und andere Werke der Romantik bis hin zur Moderne London, Théâtre des Champs Elysées Paris, Lincoln Cen- den Sebalder Nachtkonzerten Nürnberg (Produktion erweitert und sang diese Werke unter anderem mit dem ter New York, Sydney Opera House und Tokyo Sunto- für den Bayerischen Rundfunk). NDR Elbphilharmonie Orchester, dem Zürcher Kammer- ry Hall. Dabei arbeitete er mit bedeutenden Dirigenten Sein erfolgreiches Operndebüt gab er in Solothurn orchester und den Hamburger Symphonikern. Konzert- zusammen wie Carl St. Clair, Christophe Coin, Thomas in Rousseaus Le devin du village (cpo). Beim Murten engagements führten sie zum Bachfest Leipzig, zu den Hengelbrock, Pablo Heras-Casado, Philippe Herre- Classics reüssierte er als Dulcamara in Donizettis L’elisir Händel-Festspielen in Göttingen und Halle, zum Festi- weghe, Michael Hofstetter, Manfred Honeck, Tõnu Kal- d’amore. Gefeiert wurden seine Darstellung als Nanni val La Folle Journée in Nantes, zum Schleswig Holstein juste, Sigiswald Kuijken, Helmuth Rilling oder Masaaki in Haydns L’infedeltàdelusa in Mailand und München Musik Festival, zu den Festspielen Mecklenburg-Vor- Suzuki. Als gern gesehener Gast trat er mit berühmten ebenso wie seine Interpretationen als Sander in Gre- pommern, zum Rheingau Musik Festival, zum Festival Orchestern und Ensembles auf wie dem Bach Colle- trys Zémire et Azor sowie als Ulysses in Gouvys spät- Wratislavia Cantans und in namhafte Konzertsäle wie gium Japan, dem Concerto Melante, dem Concert- romantischer Oper Polyxena. das Concertgebouw Amsterdam, die Tonhalle Zürich, gebouw Orkest Amsterdam, dem Deutschen Sinfonie- Sein vielseitiges Können dokumentieren rund 80 das Konzerthaus Berlin, die Hamburger Laeiszhalle und orchester Berlin, den Prager Philharmonikern, dem Ton- CD- und DVD-Produktionen Alter und Neuer Musik bei die Hamburger St. Michaelis-Kirche sowie nach Hong- halle-Orchester Zürich, der Berliner Bachakademie, den verschiedensten Labels, darunter preisgekrönte Auf- kong, Russland und viele Länder Europas. Zahlreiche Bamberger Symphonikern, der Deutschen Kammerphil- nahmen (BBC Music Magazine Choral Award, Diapa- Rundfunkaufnahmen und CD-Produktionen dokumen- harmonie Bremen, dem Münchner Rundfunkorchester, son d’Or de l’Année, Jahrespreis der Deutschen Schall- tieren ihr künstlerisches Schaffen. dem Collegium Vocale Gent, La Petite Bande und dem plattenkritik) sowie TV- und Rundfunkübertragungen. Hanna Zumsande erhielt ihre Gesangsausbildung Ensemble Baroque de Limoges. an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Daneben gilt seine besondere Leidenschaft dem Jörn Dopfer und Carolyn James und wird zudem von Liedgesang. Mit seinem reichhaltigen Liedrepertoire barockwerk hamburg Margreet Honig sängerisch betreut. gastierte Wörner unter anderem in Bern, Istanbul, Leip- Mit dem barockwerk Hamburg und Ira Hochman zig, München, Salzburg, Toblach, Tokyo und Zürich. Im Jahr 2007 gründete Ira Hochman das Ensem- verbindet sie eine langjährige musikalische Zusammen- Seine Einspielungen von Schuberts Winterreise und ble barockwerk hamburg, welches sich zum Ziel arbeit. Schwanengesang – jeweils auf einem originalen Ham gesetzt hat, sowohl vokale als auch instrumentale merflügel der Biedermeier-Zeit (ARS) – wurden in der Kammer- und Bühnenmusik aus dem Barockzeitalter
wiederzuentdecken und zu neuem Leben zu erwecken. am Opernhaus Zürich, an der Oper Frankfurt am Main Dabei schöpft das Ensemble insbesondere aus der rei- sowie an der Hamburgischen Staatsoper, an der sie im chen hamburgischen Tradition, die im 17. und 18. Jahr- April 2005 ihr Dirigierdebüt mit Rossinis Il Turco in Ita- hundert nicht nur zahlreiche große Musiker, sondern lia gab. Schon vor Jahren begann ihre Hinwendung auch Publikum und Mäzene aus ganz Nordeuropa zur Barockmusik, die aus einer intensiven Zusammen- anzog. arbeit mit dem Dirigenten und Barockspezialisten Ales- Zu den Erstwiederaufführungen des barockwerks sandro de Marchi resultierte. Als Cembalistin wirkte gehören einige ausschließlich als Handschriften sie in Produktionen der Opéra National de Lyon, der erhaltene Werke, darunter Johann Matthesons Hoch- Hamburgischen Staatsoper, dem Theater an der Wien, zeits-Serenata Der verlorene und wiedergefundene dem Baltasar-Neumann-Ensemble, mit dem Orchester Amor, das Oratorium Christi Wunder-Wercke bey den »Katharina die Große« in St. Petersburg und der Aca- Schwachgläubigen, Georg Philipp Telemanns lateini- demia Montis Regalis in Turin mit. Seit 2006 arbeitet Ira sche Ode auf den dänischen König für das Christia Hochman als freischaffende Cembalistin und Dirigentin neum in Altona und die Altonaer »Jubel Music« von und ist auch als Dozentin für Gesangskorrepetition und 1760 (beide cpo 555 018–2), seine Musiken zum Ein- Gesangsdiktion an der Hochschule für Musik und Thea- weihungsfestakt für das Christianeum 1744 und zur Ein- ter Hamburg tätig. weihung der Kirche des Hamburger St. Hiob-Hospi- tals 1745 (beide cpo 555 255–2), Carl Philipp Ema- nuel Bachs Hamburger Bürgerkapitänsmusik von 1780 (cpo 555 016–2), Johann Adam Hillers Singspiel Lisu- art und Dariolette oder die Frage und die Antwort, Georg Caspar Schürmanns Oper Die getreue Alces- te (cpo 555 207–2), Carl Heinrich Grauns Oper Poly- dorus (cpo 555 266–2) und auf der CD La Prima Diva (Tactus) enthaltene Arien und Opernsinfonien. Die musikalische Leitung von barockwerk hamburg liegt in den Händen der israelischen Dirigentin und Cemba- listin Ira Hochman. Sie studierte Klavier und Gesangs- korrepetition an der Rubin Academy in Tel-Aviv und der Manhattan School of Music in New York. Die Aus- bildung zur Cembalistin erhielt sie an der Schola Can- torum Basiliensis in Basel, ihre Dirigierausbildung an der Hochschule der Künste in Bern. Seit 1996 war sie als Kor- repetitorin fest engagiert im internationalen Opernstudio
Hanna Zumsande © Katharina Kühl
Cantatas for England’s Hanoverian kings council, nor by the canons of the exterritorial Hamburg intensively sought ways to conclude a peace treaty. Cathedral, which was, at that time, under English sover- In the event, their efforts fell through, as did the peace The music for royalty chosen for this CD consists of three eignty. On the other hand, if, as suggested above, we convention planned in Breda (the plea in the first aria, brilliant but previously little-known items from the vast view them as a group of Telemann compositions from “Grant peace on earth! Rush not away before your riches of Telemann’s vocal output. All three were com- the time of the Seven Years’ War, with textual referenc- time”, may well refer to this). Likewise aimed at George missioned works or casual works written for special es to the Hanoverian Welf dynasty, it becomes clear II, who died only a few months later on 25 October events, whether homages or funerals, weddings or birth- that they are less likely to have been commissioned in 1760, is the funeral cantata Lieber König, du bist tot, days, or official inaugurations. Rounding off the pro- Hamburg than in the Electorate of Hanover, the Welf which bears the date “19 November 1760” in Telemann’s gramme are two works from Telemann’s primary field of dynasty’s ancestral domain. Possibilities include the working manuscript. The third cantata, Großmächtig- creativity, church music. electorate’s garrison towns of Stade and Harburg, the ster Monarch der Briten, is similarly intended for The three main works on our CD share a common cultural centres of Lüneburg, Brunswick and the univer- the English king. It cites the reason for its composition on tie to the then reigning King of England, who was also, sity town of Göttingen, or the seat of government itself, the title page: “For the birthday celebrations of His Roy- in personal union, the Prince-Elector of Brunswick- Hanover. Among the potential patrons who may have al Majesty of Great Britain”. Admittedly, however, the Lüneburg (Kurhannover). The cantatas Bleibe, lieber commissioned the works are members of the govern- wish expressed in the first aria – that the king might have König, leben, Lieber König, du bist tot and ment, aristocracy and military (or their families) who many offspring (the words speak of “grandchildren … Großmächtigster Monarch der Briten were all were involved in the hostilities in one way or another, or consecrated to you in your seed for a future age”) – composed at the time of the Seven Years’ War (1756–63), who felt connected with the events for reasons of patri- reveals that the text is addressed to a young man still as were two further pieces not included on our CD: otism. Equally conceivable are the educators and schol- capable of producing progeny, and not the aged king. Hannover siegt, der Franzmann liegt (TVWV 13:20) and ars of the electorate who wished to present their creden- The recipient is thus no longer George II but his grand- Herr, wir danken deiner Gnade (TVWV 13:22), referred tials as loyal subjects of the monarch. To choose only son, the new King George III (1738–1820), who reigned to in the autograph score as an “Aria for the felicitous one example pointing toward future research, it is per- from late October 1760. Consequently, the only possible progress of allied arms in Hessen”. All five compositions fectly conceivable that Count Georg Ludwig von Platen- occasions for the cantata in the years remaining before have come down to us in Telemann’s hand. One reason Hallermund (1704–1772), a former colonel in Hanoveri- the end of the war would have been the king’s birthdays why scholars and performers have, until now, shown lit- an service and a cousin and titular chamberlain of King on 4 June 1761 or 1762. tle interest in them may be the frequent difficulty of deci- George II, commissioned just such a Welf composition All three works are noteworthy for their use of trum- phering his handwriting, especially in the verbal texts. from Telemann. He can be unequivocally identified with pets as “royal” instruments (sometimes with regal pomp, Another is the unclear history of their origin: one sup- the “S[on] Excell[ence] M[onsei]g[neu]r le Comte de sometimes in muted lamentation) and a bass as a vocal posed them as commissioned by English businessmen Platen. Hannovre” appearing in the list of subscribers representative of the ruler. These inventive, virtuosic and associated with Hamburg’s “Merchant Adventurers”, for Telemann’s 1733 Tafelmusik, and was thus obvious- colourful works from Telemann’s late period express who occupied their own location, Bosselhof, opposite ly interested in Telemann’s music. Perhaps he even had gratitude, appreciation and grief vis-à-vis the British the Church of St Michael’s, and thus had access to a the means to perform it in his summer palace in Linden, Hanoverian monarch as befits their respective occasion. performance venue (another possibility might be mem- near Hanover. Although these sentiments primarily reflect the attitude of bers of Hamburg’s English legation). But neither Ham- According to its words, the cantata Bleibe, lieber the patrons who commissioned them, Telemann has con- burg’s newspapers nor any other sources offer evidence König, leben was meant for the already aged King vincingly translated them into music. in support of this conjecture. Moreover, the pieces can- George II (1683–1760). It presumably dates from the Du bleibest dennoch unser Gott is part of a not have been commissioned by the Hamburg town springtime of 1760, when the warring parties had singular cycle of six feast-day cantatas that Telemann
was commissioned to compose by Hamburg’s five prin- of the cycle were supplied by the Hirschberg poet Dan- poetry was written and printed in Silesia” and “merely cipal churches for the 200th anniversary of the Augs- iel Stoppe, who, however, died in mid-1747. The remain- put to music” by himself. He promised in future to inform burg Confession (25 June 1530), which, at that time, was ing texts were then commissioned from an unnamed the clergy beforehand whenever he found anything in celebrated in all the lands of Protestant Europe. The six pastor from the vicinity of Hirschberg, who, in keep- the texts to be ‘in the least way untoward’. festive compositions were divided among the services at ing with the order of pericopes, based the cantata on the five principal churches and performed in parallel, as the prescribed gospel reference for the 23rd Sunday Jürgen Neubacher it were, by five ensembles with outside musicians (some after Trinity, the Parable of Jesus and the Taxes (Mat- Translated by J. Bradford Robinson of the pieces were heard in two churches). The canta- thew 2 2:15–22). In the cantata’s first aria (“Ich muß ent- ta on our recording, presented at St Catherine’s after laufen”) he gives this parable an unusual and, from Literature: the sermon, stands in our programme as an example today’s vantage point, socially critical twist in the words Jürgen Neubacher, Telemanns Welfen-Musiken aus der of Telemann’s many sacred compositions unrelated to he assigns to the personified figure of Ingratitude. The Zeit des Siebenjährigen Krieges. Beobachtungen und the liturgical calendar. In contrast, Gib, daß ich mich complaint about excessive taxes levelled by state and Überlegungen zu ihrer Entstehung und Überlieferung. nicht erhebe is taken from one of the roughly 20 annu- church – taxes that Ingratitude would prefer to evade by In: Telemann-Konferenzberichte, vol. 23 (print in prep- al cycles of cantatas that he wrote for all the Sundays fleeing the country – was apparently as timely then as it aration). and feast days in the liturgical year. Sunday after Sun- is today. This interpretation of the Biblical text was surely Idem, Zur Aufführung von Telemanns »Engel-Jahrgang« day they were performed in a predefined order, each well-intended, for the following recitative contrasts the und zu Zensurbestrebungen für kirchenmusikalische in one of Hamburg’s five principal churches. With more antisocial efforts of Ingratitude with the benevolence of Texte in Hamburg. In: Magdeburger Telemann-Studien, than 1,600 works, these so-called “regular church piec- the authorities. However, probably neither the author, Bd. 18, Hildesheim 2005, p. 144–157. es” make up the bulk of Telemann’s oeuvre and were, in living far away from Hamburg, nor the Hamburg-based his opinion, its most important part. composer considered that such thoughts might easily be The Lutheran festive composition Du bleibest den- misconstrued in the mercantile and financial metropolis noch unser Gott is a setting of a poem by the Ham- of Hamburg. Whatever the case, the head of the Spiritu- burg writer Johann Georg Hamann (1697–1733). Of the al Ministry, in his minutes of 21 November 1749, records six pieces that Telemann wrote for this occasion, it is one the complaints of an eminent merchant who bristled at of only two that have survived. He later selected them the fact that the printed text of the cantata contained for publication by his own publishing firm and dedicat- “an aria which has greatly offended many listeners, ed them to all the wardens of Hamburg’s five principal and subsequently a good number of townspeople, as I churches in remembrance of the event. was assured last week with great indignation by a high- Gib, daß ich mich nicht erhebe caused a ly esteemed merchant, who said […] that such tommy- proper scandal when it was performed in Hamburg’s rot must not be sung in church”. It is extremely rare to Church of St Peter in 1749, on the 23rd Sunday after Trin- have such firm evidence for the contemporary impact of ity (9 November). It stems from the so-called “Angelic music and its words, even if, in this case, it has a touch of Cycle” that Telemann composed in 1747–48, and part- tragicomedy compared to the scandals of our own time. ly in 1749, only to hand it for publication to the cycle’s Telemann, the minutes inform us, was probably so trou- initiator, the Silesian organist Christoph Heinrich Lau in bled by this incident that he “fell ill for eight weeks” and Hermsdorf (near Hirschberg). The texts for the first half talked his way out of the situation by claiming that “the
A versatile and internationally acclaimed concert art- Bass-baritone Dominik Wörner studied church Summer, he has been actively involved in the cultivation ist, soprano Hanna Zumsande has worked with such music, musicology, harpsichord, organ and voice in of art song in both countries. conductors as Pablo Heras-Casado, Thomas Hengel- Stuttgart, Fribourg and Berne. His principal voice teach- Another of Dominik Wörner’s major interests is the brock, Peter Neumann, Hansjörg Albrecht, Lars Ulrik er was Jakob Stämpfli. He also completed, with distinc- music of our time. Several composers have written Mortensen and Wolfgang Katschner. After first mak- tion, Irwin Gage’s master class in the lied. works especially for him, including Marco Sofianopou- ing a name for herself in early music, where she sang In 2002 he laid the cornerstone of his international lo’s Canticum Canticorum (performed in Trieste Cathe- with ensembles of the stature of Akademie für Alte Musik career by winning first prize at the renowned Leipzig dral), Axel Ruoff’s Memento creatoris tui, and Werner Berlin, Concerto Copenhagen, the Freiburg Baroque International Bach Competition. He has sung the great Jacob’s Lamentatio and Triptychon at the Sebald Night Orchestra, Bell’Arte Salzburg and Lautten Compag- oratorio parts for his vocal register in the world’s lea- Concerts in Nuremberg (produced by Bavarian Broad- ney Berlin, she has recently expanded her repertoire ding concert halls, including the Amsterdam Con- casting). to include the oratorios of Haydn and Mendelssohn, certgebouw, Royal Albert Hall (London), the Théâ- He gave his successful operatic début in Solothurn, Brahms’s German Requiem and other works from the tre des Champs Elysées (Paris), Lincoln Center (New singing in Rousseau’s Le devin du village (cpo), and romantic period to the modern day. She has performed York), the Sydney Opera House und Tokyo’s Sunto- excelled as Dulcamara in Donizetti’s L’elisir d’amore these works with such ensembles as the NDR Elbphil- ry Hall, working with conductors of the stature of Carl (Murten Classic). He has received acclaim for his read- harmonie Orchester, the Zurich Chamber Orchestra St. Clair, Christophe Coin, Thomas Hengelbrock, Pablo ings of Nanni in Haydn’s L’infedeltà delusa (Milan and and the Hamburg Symphony. Her concert engagements Heras-Casado, Philippe Herreweghe, Michael Hofstet- Munich), Sander in Grétry’s Zémire et Azor and Ulysses have taken her to the Leipzig Bach Festival, the Handel ter, Manfred Honeck, Tõnu Kaljuste, Sigiswald Kuijken, in Gouvy’s late-romantic opera Polyxena. festivals in Göttingen and Halle, La Folle Journée Helmuth Rilling and Masaaki Suzuki. He is a welcome His versatile prowess is captured on television and (Nantes), the Schleswig-Holstein Festival, the Meck- guest artist with such famous orchestras and ensembles radio broadcasts and on some 80 CD and DVD releas- lenburg-Vorpommern Festival, the Rheingau Festival, as the Bach Collegium Japan, Concerto Melante, the es of early and contemporary music for a wide range of Wratislavia Cantans and such renowned concert halls Amsterdam Concertgebouw Orchestra, the Deutsches labels, including several prizewinning recordings (BBC as the Amsterdam Concertgebouw, the Zurich Tonhal- Sinfonieorchester Berlin, the Prague Philharmonic, the Music Magazine Choral Award, Diapason d’Or de le, the Berlin Konzerthaus, and Hamburg’s Laeisz Hall Zurich Tonhalle Orchestra, the Berlin Bachakademie, l’Année, Annual German Record Critics Prize). and Church of St Michael, as well as Hong Kong, Rus- the Bamberg Symphony, the Deutsche Kammerphil- sia and many countries of Europe. Her artistic achieve- harmonie Bremen, the Munich Radio Orchestra, Colle- ment is documented in a great many broadcast and CD gium Vocale Gent, La Petite Bande and Ensemble Bar- recordings. oque de Limoges. Hanna Zumsande studied voice with Jörn Dop- He also has a special passion for the lied, in which fer and Carolyn James at the Hamburg Hochschule für he has acquired a rich repertoire and held guest recitals Musik und Theater and is currently coached by Mar- inter alia in Berne, Istanbul, Leipzig, Munich, Salzburg, greet Honig. For many years she has maintained a Toblach, Tokyo and Zurich. His recordings of Schubert’s strong working relationship with barockwerk Hamburg Winterreise and Schwanengesang for ARS, using an and Ira Hochman. original pianoforte from the Biedermeier period, have been praised by critics as “exemplary and moving”. As artistic director of the German-Japanese Lied Forum (Tokyo) and co-founder of the biannual Kirchheim Lied
barockwerk hamburg 1996 she has been permanently employed as a vocal coach at Zurich Opera’s International Opera Studio, the Founded by Ira Hochman in 2007, barockwerk ham- Frankfurt Opera and the Hamburg State Opera, where burg is devoted to rediscovering and reviving vocal she gave her conducting début with Rossini’s Il Turco in and instrumental chamber and stage works from the Italia in April 2005. Years ago her interests began to turn baroque era. It draws in particular on Hamburg’s rich toward baroque music as a result of her close collabo- tradition of the 17th and 18th centuries, which attract- ration with the conductor and baroque specialist Ales- ed not only great musicians but audiences and patrons sandro de Marchi. She plays harpsichord in produc- from the whole of northern Europe. Among its première tions at the Opéra National de Lyon, the Hamburg State revivals are a good many works surviving only in man- Opera, Theater an der Wien, the Balthasar Neumann uscript, such as Johann Mattheson’s wedding serena- Ensemble, the Catherine the Great Orchestra (St Peters- ta Der verlorene und wiedergefundene Amor and his burg) and Academia Montis Regalis (Turin). oratorio Christi Wunder-Wercke bey den Schwach- Since 2006 Ira Hochman has worked as a freelance gläubigen, Georg Philipp Telemann’s Latin ode for the harpsichordist and conductor while also teaching dic- King of Denmark (composed for the Christianeum in tion and coaching voice at the Hamburg Hochschule für Altona) and the Altona “Jubilee Music” of 1760 (both on Musik und Theater. cpo 555 018–2), Telemann’s works for the inauguration of the Christianeum in 1744 and the Church of St Job’s Hospital in Hamburg of 1745 (both on cpo 555 255–2), Carl Philipp Emanuel Bach’s composition of 1780 for the captains of Hamburg’s Civil Guard (cpo 555 016–2), Johann Adam Hiller’s singspiel Lisuart und Dariolette oder die Frage und die Antwort, Georg Caspar Schür- mann’s opera Die getreue Alceste (cpo 555 207–2), Carl Heinrich Graun’s opera Polydorus (cpo 555 266–2) and the arias and opera sinfonias on the CD La Prima Diva (Tactus). The musical leadership of barockwerk hamburg resides in the hands of the Israeli conductor and harpsichord- ist Ira Hochman. She studied piano and vocal coach- ing at the Rubin Academy (Tel Aviv) and the Manhattan School of Music (New York) and trained as a harpsi- chordist at the Schola Cantorum Basiliensis (Basle) and as a conductor at Berne University of the Arts. Since
Dominik Wörner © Wolfgang Schmitt
Kantate auf den englischen König Georg II., Cantata for King George II of England, mutmaßlich Frühjahr 1760 (TVWV 13:21) presumably early 1760 (TVWV 13:21) Dichter unbekannt Author unknown [1] Aria [1] Aria Bleibe, lieber König, leben Stay, dear king, live und erfüll erst dessen Zweck, and first fulfil the purpose of the one, welcher zu dir sagte: Werde! who said to you: Arise! Schaffe Frieden auf der Erde! Grant peace on earth! Eile nicht vorher hinweg! Rush not away before your time! Gott kann keinen Bessern geben. God can grant no better king: Bleibe, lieber König, leben. Stay, dear king, live. [2] Recitativo [2] Recitative Der Allmacht Rat setzt jedem Wesen Schranken; The Almighty’s counsel sets limits to every being, und dieses billigen auch der Vernunft Gedanken. and the thoughts of Reason approve of them. Die eingeschränkte Kreatur Each creature, thus delimited, folgt dieser ihr gezeigten Spur: follows its appointed path: daß ihre Eigenschaften, that its attributes, woran Zerbrechlichkeiten haften, with their inbred frailties, nicht ins Unendliche vermögen fortzugehn: cannot endure forever: ultimately Sie müssen irgendwo, zuletzt gar stillestehn. they must, at some point, stand still. [3] Aria [3] Aria Werdet, was George war: Become that which George once was: also rufen dessen Enkel thus his grandchildren will cry künftig ihren Enkeln zu. in future to their grandchildren. So großmütig in Gefahr, As magnanimous in danger, so gerecht in jedem Handel, as righteous in every deed, so beliebt im ganzen Wandel as beloved in all conduct: zieren sie den Thron wie du. they shall adorn the throne as you did. Werdet, was George war (etc.) Become that which George once was (etc.)
Kantate zur Hamburger Zweihundertjahrfeier der Augsburgischen Cantata for Hamburg’s Bicentennial Celebrations of the Augsburg Konfession am 25. Juni 1730 in St. Katharinen (TVWV 13:9b) Confession, Church of St Catherine, 25 June 1730 (TVWV 13:9b) Dichtung: Johann Georg Hamann (1697–1733) Words: Johann Georg Hamann (1697–1733) [4] Aria a 2 (Soprano, Bass) [4] Aria a 2 (soprano and bass) Du bleibest dennoch unser Gott, Yet you remain our God, Herr Zebaoth! Lord of Sabaoth! Dein Zion hat dies feste Siegel, Your Zion has this permanent seal: daß deine Wahrheit ewig währt. that your truth shall last forevermore. Wie oft hat deiner Gnaden Flügel How often has the wing of your mercy den schwersten Anfall abgekehrt! swept away the fiercest assault! Du bleibest dennoch (etc.) Yet you remain our God (etc.) [5] Recitativo (Bass) [5] Recitative (bass) Drum dankt dem Herrn für seine Treu, Thus we thank the Lord for his constancy; drum dient dem Herrn mit Freude, thus we serve the Lord with joy; drum preist den Herrn für seine Liebe! thus we praise the Lord for his love! Erkennet, daß der Herr Gott sei, Know that the Lord is God der uns zu seinem Volk gemacht. who has made us his people. Der über uns, als seinen Schafen, wacht He watches over us as his flock, als über Schafen seiner Weide. as sheep upon his meadow. [6] Aria (Soprano) [6] Aria (soprano) Auf! Wünschet Jerusalem Glück! Arise! Wish Jerusalem happiness! und preiset des Höchsten allmächtigen Namen! and praise the mighty name of the Supreme Being! Es werd‘ ihm mit Herzen, mit Lippen und Zungen Let hearts, lips and tongues sing to him frohlockend und jauchzend ein Danklied gesungen! a hymn of praise in joy and exultation! Lobsinget! Alleluja, amen! Arise! Auf! Wünschet Jerusalem (etc.) Wish Jerusalem (etc.) [7] Recitativo (Bass) [7] Recitative (bass) Herr, steh in Zukunft fernerhin Lord, continue always in future to stand stets deinem Zion treulich bei! faithfully at the side of your Zion! Lenk unser Herz und Sinn Guide our hearts and minds von allem Unglück ab; away from all misfortune, damit dein heiligs Wort that your holy word may always be
stets unverfälscht der Seele Labsal sei! pure succour to the soul! Sei deines Zions Schirm und Hort Be Zion’s shield and refuge, und gib, daß die, so sich nach deinem Namen nennen, and make those who call themselves by your name die Wahrheit, dir zum Preis, stets ungescheut bekennen! always avow the truth and praise you without demur! [8] Aria a 2 (Soprano, Bass) [8] Aria a 2 (soprano and bass) Hüter Israel, Guardian of Israel, schlaf und schlummre nicht! do not sleep or slumber! Zion seufzt zu dir; Zion sighs to you; schütz es für und für! protect it for ever and ever! Sei sein Trost und Licht! Be its comfort and light! Hüter Israel (etc.) Guardian of Israel (etc.) Trauermusik für Georg II. vom 19. November 1760 (TVWV 4:15) Funeral Music for George II, 19 November 1760 (TVWV 4:15) Dichter unbekannt Author unknown [9] Aria [9] Aria Lieber König, du bist tot Dear king, you are deceased und im Himmel aufgenommen. and taken into heaven. Fühlst du diesen Augenblick, Though you feel at this moment das unendlich große Glück, the infinitely great happiness so die Menschheit mag begehren, that humanity may desire, und die Gottheit kann gewähren, and divinity can bestow, wirkt dies Glück doch unsre Not, this happiness spells our misfortune, denn dein Schutz ist uns genommen. for our protection is taken from us. Lieber König, du bist tot (etc.) Dear king, you are deceased (etc.) [10] Accompagnato [10] Accompagnato Gebeugtes Land! Afflicted land! Die Straf ist groß, Severe is the punishment die deine Sünden that your sins receive von Gottes Hand empfinden. from the hand of God. Doch hemme deine Klagen! But restrain your laments! Der heilet auch, der dich geschlagen. He who strikes you also heals. Erblickest du denn nicht Do you not perceive,
auf deines Königs Throne on the king’s throne, den würd‘gen Erben seiner Krone, the worthy heir to his crown, den, bei dem Blitz der Majestät, exalted at one majestic stroke zugleich ein sanfter Trieb by a gentle impulse von Gnad und Huld erhöht? of mercy and grace? Er neigt dir seines Zepters Spitze zu, He lowers the tip of his sceptre und scheint zu sagen: towards you and seems to say: Ich liebe dich, mein Volk! I love you, my people! Drum leb in Ruh! So live in peace! [11] Aria [11] Aria Unter unsre Trauerlieder Mingled among our funeral dirges mischet sich ein Freudenton. is a sound of joy. Eine Sonn‘ ist untergangen, A sun has set, doch wir sehn in vollem Prangen but we see, in all its radiance, einer neuen Sonne Licht, the light of a new sun das uns güldne Zeit verspricht. that promises us a Golden Age. Schlug uns dort der Hingang nieder, There our demise left us cast down; hier belebt die Hoffnung wieder, here we are revived by hope, ja, die Tat beglückt uns schon. yea, the deed already delights us. Unter unsre Trauerlieder (etc.) Mingled among our funeral dirges (etc.) Kantate für den 23. Sonntag nach Trinitatis 1749 Cantata for the 23rd Sunday after Trinity 1749 in St. Petri (TVWV 1:621) in the Church of St Peter (TVWV 1:621) Dichter unbekannt Author unknown [12] Choral (Soprano, Bass) [12] Chorale (soprano and bass) Gib, daß ich mich nicht erhebe, Grant that I may not rise up weil ich bei Vermögen bin, because I am in fortune, noch in Pracht und Wollust lebe: nor live in splendour and lust: denn der Tod reißt alles hin; for death takes everything away. nur, was Kirch und Armen kriegen, Only that which church and poor receive bleibt in deiner Hand mir liegen. remains mine in your hand.
[13] Aria (Soprano) [13] Aria (soprano) Ich muß entlaufen. I must flee. Fort, fort, pack ein! Begone, pack up! Schoß [= Steuer], Duties, tithes and Zehnte, Zoll, bringt mich an Bettelstab. taxes reduce me to poverty. Fünfhundert nehm ich ein und funfzig geb ich ab; I take in five-hundred and hand over fifty. nicht nur die Obrigkeit, der Kirchendiener Haufen Not just the authorities, the crowd of divines will auch für seinen Dienst von mir belohnet sein. also seek reward from me for their service. Ich muß entlaufen (etc.) I must flee (etc.) [14] Recitativo (Soprano) [14] Recitative (soprano) O Undank! o wie sündigst du O Ingratitude! How you sin mit diesen sträflichen Gedanken! with these pernicious thoughts! Die Landesordnung gibt dir Nahrung, The Law of the Land nourishes you; die Obrigkeit ist deines Guts Bewahrung, the authorities preserve your goods, sie gibt dir Schutz und Recht, offering you protection and justice; du schläfst, bewacht, in Ruh. you sleep in peace, guarded. Der Lehrer bessert dich The teacher improves you zur Folge der Gesetze! to follow the laws! Sind dieses nicht die besten Schätze? Are these not the greatest of treasures? Wie? Über solches willst du zanken? And of such things you wish to quarrel? [15] Aria (Soprano) [15] Aria (soprano) Wie kauf ich doch so viele Güter How many goods I purchase für wenig Geld, für meinen Schoß! for little money, for my taxes! Recht, Ordnung, Friede, Glück und Segen Law, order, peace, happiness, bliss und Wohlfahrtsanstalt allerwegen. and charitable organisations aplenty. O weise Land- und Stadtbehüter! O wise guardians of land and town! Der Wucher meines Zolls ist ja gewißlich groß. Great, surely, is the profit from my tithes. Wie kauf ich doch (etc.) How many goods I purchase (etc.) [16] Choral (Soprano, Bass) [16] Chorale (soprano and bass) Vermehre, Herr, den Segen Increase, O Lord, the blessings bei mir mein Leben lang, I receive all my life long, damit auf meinen Wegen so that on my paths der blöden Armut Zwang the pressure of rank poverty
nicht lehre böse Ränke, will not teach evil intrigues, mein Herz nicht Unrechts denke, nor make my heart conceive injustices so dir zuwider ist. repugnant to you. Geburtstagsmusik für König Georg III. Music for the Birthday of King George III, am 4. Juni 1761 oder 1762 (TVWV 12:11) 4 June 1761 or 1762 (TVWV 12:11) Dichter unbekannt Author unknown [17] Aria (Bass) [17] Aria (bass) Großmächtigster Monarch der Briten! Most puissant monarch of the Britons! Du hast so Freund als Feind bestritten, You have vanquished friend and foe alike durch Großmut und durch Tapferkeit. through magnanimity and dauntlessness. Dein Reich erstreckt sich weit und breit, Your realm extends far and wide; die Sonne geht ihm niemals unter. the sun never sets upon it. O bliebest du, gleich itzt, stets munter! O stay as you are now, ever cheerful! Es dienten dir noch Kindeskind, Grandchildren shall still serve you wenn wir in unsern Särgen sind, when we are in our coffins; doch diese sind für künftge Zeit they are but consecrated to you in deinem Samen dir geweiht. in your seed for a future age. Großmächtigster Monarch der Briten (etc.) Most puissant monarch of the Britons (etc.) [18] Recitativo (Bass) [18] Recitative (bass) Den Frieden wiederum der Welt zu geben, To grant peace unto the world gebrauchet Gott des Königs Leben. God needs the life of the king. Der bietet, mitten in den Siegen, In the midst of victories den Feinden einen Ölzweig dar. he offers his foes an olive branch. Sein Vorteil und Vergnügen His benefit and pleasure ist dieses, daß er eine halbe Welt is this: that he confers tranquility in Ruhe stellt, upon half the world, die schon so manches Jahr which in many a year ein Würgetal, wo nicht, is but a valley of slaughter ihm dennoch nahe war. to those not near to him.
[19] Aria (Soprano) [19] Aria (soprano) Feinde! höret auf zu kriegen, Enemies! Cease your fighting! euer Los ist: unterliegen Your lot is to submit; und Georgens: hochzustehn. George’s, to prevail. So verändern sich die Bühnen, Thus the stages change die noch jüngst euch anzugehn that recently seemed too nicht vermögend gnug geschienen, insubstantial to concern you, können nun als neue Sieger, but are now in your camp und als auserlesne Krieger as new victors sich in eurem Lager sehn. and as select warriors. Feinde! höret auf zu kriegen (etc.) Enemies! Cease your fighting! [20] Recitativo (Soprano) [20] Recitative (soprano) Kommt! Küsst aus Dankbarkeit Come! Kiss in gratitude den Zepter dessen, der euch eures Heils the sceptre of him who has captured so schätzbaren Genuß erbeut, the priceless delight of your salvation. jedoch auch gegenteils, But if you do not, wofern ihr widerspenstig seid, being intractable, mit neuen Niederlagen dräut. new defeats await you. Dann siegt er zwar als König und als Held, Then he shall triumph as king and hero allein zum Wohlergehn der Welt. solely for the well-being of the world. [21] Aria a 2 (Soprano, Bass) [21] Aria a 2 (soprano and bass) Krümmt den Rücken, stolze Staaten, Bow down, proud states, senkt das Haupt, demütigt euch! lower your heads, humble yourselves! In entfernter Völker Grenzen The borders of distant peoples ist zwar auch manch herrlich Reich, enclose many a splendid realm, doch so weit die Sterne glänzen but as far as the stars gleam, keins Georgens seinem gleich. no realm is like unto George’s. Krümmt den Rücken, stolze Staaten (etc.) Bow down, proud states (etc.) Translated by J. Bradford Robinson
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