GK 125 Kurier- und Botendienste
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GK 125 Kurier- und Botendienste Ein exklusiver Service der Genossenschaftsbanken in Baden-Württemberg ⋅ Bayern ⋅ Berlin ⋅ Bremen ⋅ Hamburg ⋅ Mecklenburg- Vorpommern ⋅ Niedersachsen ⋅ Nordrhein-Westfalen ⋅ Rheinland- Pfalz ⋅ Schleswig-Holstein Stand: 04/2014
Inhalt 1 Branche 2 Betriebsführung 3 Aufträge 4 Betriebskonzept: Subunternehmer 5 Kalkulationshilfen 6 Finanzierung 7 Spezielle Gründerinfos 8 Recht 9 Gründerkontakte / -informationen 10 Fachkontakte / -informationen Ein exklusiver Service der Genossenschaftsbanken in Baden-Württemberg ⋅ Bayern ⋅ Berlin ⋅ Bremen ⋅ Hamburg ⋅ Mecklenburg- Vorpommern ⋅ Niedersachsen ⋅ Nordrhein-Westfalen ⋅ Rheinland- Pfalz ⋅ Schleswig-Holstein
VR-GründungsKonzept GK125 3 NOTIZEN 1. Markt Die Branche auf einen Blick: Branche rund 13.200 Unternehmen (2012) Marktvolumen (ohne Post) rund 17,8 Mrd. EUR (2011, BdKEP) Branchenumsatz rund 26,2 Mrd. EUR (2012, destatis) rund 15,0 Mrd. EUR (2010, Bundesnetzagentur) Außer der Schiff-Fahrt werden alle Verkehrsträger eingesetzt: Fahrrad, Motorrad, Pkw, Lkw, Bahn und Flugzeug. Transportiert wird die Kleinsendung, der Umschlag, ebenso wie 20-kg-Paket, insgesamt rund 2 Mrd. Sendungen pro Jahr - Dokumente, Reprovorlagen, Ersatztei- le, Gefahrgut, eben Waren aller Art. Auch kleine und mittelständische Unternehmen finden ihre Marktlücke. NOTIZEN Branche rund 13.200 Unternehmen (2012, destatis) rund 4.700 lizenzfreie Anbieter (2011, Bundesnetzagentur) rund 600 lizenzpflichtige Postdienstleister Die KEP-Unternehmen (inkl. ihrer Subunternehmer) halten laut Daten einer Studie (MRU / Bundesnetzagentur, 2009) einen Marktanteil an Sendungen unter 20 kg in der lizenzfreien Beförderung von rund 90 Prozent und einen Anteil am Sendungsaufkommen von 7 Prozent. Dabei erreichte 2009 die Zahl der reinen KEP-Unternehmen etwa 2.850 Unternehmen und die Zahl der Ein- zelkuriere bzw. Subunternehmer knapp 25.800 Fahrer (ältere Studie von 2007). Auf dem Gebiet der KEP-Dienstleistungen konkurrieren eine Reihe von Anbie- tern innerhalb der Transportbranche (Briefdienstleister, KEP-Unternehmen, Logistiker, Speditionen und Frachtunternehmer und jeweils ihre Subunterneh- mer / Fahrer). Hinzu kommen, vor allem ländlichen Raum, auch Mischunter- nehmen, die hauptsächlich Taxis betreiben. • Im Bereich der lizenzpflichtigen Postdienstleistungen meldet die Bundes- netzagentur etwa 600 aktive Unternehmen mit insgesamt rund 42.000 li- zenzfreien Auftragnehmern (darunter auch Paketshops u.ä.). Rund ein Viertel der Lizenznehmer bleibt unter 10.000 EUR Umsatz im Jahr (Ende 2010). • Die großen Fünf der Branche teilen sich gut die Hälfte des Marktes, die übrigen kleinen und mittelständischen Unternehmen vereinigen etwa 47 Prozent Umsatzanteil auf sich (2011). • Insgesamt sollen in diesem Segment des Beförderungsgewerbes über 200.000 Kraftfahrzeuge aller Art unterwegs sein. • Die Zahl der Fahrradkuriere schätzt deren Verband auf 4.500 bis 5.000 Fahrer. Über 70 Prozent aller Transportunternehmen setzen nicht mehr als 250.000 EUR (netto) um, 57 Prozent Viertel beschäftigen nur bis 5 Mitarbeiter. Ein exklusiver Service der Genossenschaftsbanken in Baden-Württemberg ⋅ Bayern ⋅ Berlin ⋅ Bremen ⋅ Hamburg ⋅ Mecklenburg- Vorpommern ⋅ Niedersachsen ⋅ Nordrhein-Westfalen ⋅ Rheinland- Pfalz ⋅ Schleswig-Holstein
VR-GründungsKonzept GK125 4 NOTIZEN Branchenumsatz (destatis) rund 26,2 Mrd. EUR (2012) Das rasante Umsatzwachstum der Branche der vergangenen 15, 20 Jahre setzt sich derzeit vor allem im Paketbereich fort. Die Kurier- und Expressmärkte leg- ten 2011 vergleichsweise moderat zu (2,7 % bzw. 3,2 %, MRU), 2012 laut KEP- Studie des Branchenverbands BIEK um 3,5 Prozent bei den Sendungen (darun- ter der Paketmarkt um 4,3 %). Seit dem Jahr 2000 wuchs der Markt nach die- sen Daten um 55 Prozent. KEP-Markt (unlizensiert *) rund 17,8 Mrd. EUR (2011) davon Pakete / Waren bis 20 kg rund 44 % Expressdienste rund 34 % Kuriere rund 22 % Hinzu kommen rund 900 Mio. EUR Umsatz mit lizenzpflichtigen Briefsendungen (2011 Bundesnetzagentur, ohne Post). Lizenzen für deren Beförderung im Kurierdienst halten 125 Unternehmen. KEP-Markt rund 15,5 Mrd. EUR (2012, BIEK) Daran halten die fünf größten internationalen Paketdienste einen Marktanteil von rund 53 Prozent. *) laut MRU-Studie 2012 Für das KEP-Geschäft erwartet der Branchenverband BIEK im Gesamtjahr 2013 ein weiteres Marktwachstum, bei Paketen etwa 5 Prozent in der Versendung an Endkunden (B2C) und 1 Prozent in der B2B-Logistik. Die vorliegenden Daten zum 1. Halbjahr zeigen ein Gesamtwachstum um fast 4 Prozent, das sich vor allem aus dem B2C-Geschäft voraussichtlich über das Gesamtjahr gehalten hat. Rahmenbedingungen im Transportmarkt Gesamtverkehrsmarkt rd. 4,32 Mrd. t rd. 643 Mrd. tkm *) davon Straße rd. 3,33 Mrd. t rd. 453 Mrd. tkm Eisenbahn rd. 369 Mio. t rd. 112 Mrd. tkm Binnenschiff rd. 227 Mio. t rd. 60 Mrd. tkm Seeschiffe rd. 293 Mio. t === Flugzeug rd. 4,3 Mio. t === 2013, destatis, gerundete Zahlen *) Tonnenkilometer = Produkt aus Aufkommen und Beförderungsstrecke Den Anteil heimischer Lkw am Straßengüterverkehr beziffert das Statistische Bundesamt auf knapp 87 Prozent der Tonnage und knapp 62 Prozent an der gesamten Verkehrsleistung (2013, unverändert gegenüber dem Vorjahr). Dies zeigt u.a., dass insbesondere im Fernverkehr ausländische Fahrzeuge einen immer größeren Marktanteil gewinnen. Wenn die Umsätze im Wirtschaftsbe- reich Verkehr und Lagerei in den ersten drei Quartalen 2013 gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen sind, ist dies in erster Linie auf Kontraktlogistik Ein exklusiver Service der und das erhöhte Frachtaufkommen in der Binnenschifffahrt zurückzuführen. Genossenschaftsbanken in Baden-Württemberg ⋅ Bayern ⋅ Berlin ⋅ Bremen ⋅ Hamburg ⋅ Mecklenburg- Die Kosten wachsen allerdings kontinuierlich – für Treibstoff, Wegekosten, Vorpommern ⋅ Niedersachsen ⋅ Investitionen in moderne Fahrzeugtechnik. Insbesondere der Dieselpreis stieg Nordrhein-Westfalen ⋅ Rheinland- Pfalz ⋅ Schleswig-Holstein
VR-GründungsKonzept GK125 5 im Jahr 2011 um fast 16 Prozent und im 1. Qu. 2012 um weitere 8 Prozent (destatis). Zweitstärkster Kostentreiber waren die Reifenpreise. NOTIZEN KEP-Sendungen • machen mit nur gut einem Prozent der Tonnage und gut 2 Prozent der Verkehrsleistung nur ein kleines Segment der Transportbranche aus (2010) • weisen mit 17 % im Jahr 2011 hohe Wachstumsraten auf, neben den Seg- menten Umzugsgut und Sammelgut (plus 74 % bzw. 27,1 %) • haben mit einem Auslastungsgrad von durchschnittlich rund 45 Prozent einen überdurchschnittlichen Anteil an Leerfahrten, die es bei den Kosten bzw. der Preisgestaltung zu berücksichtigen gilt (2010) BAG/KBA • Mittelfristig prognostiziert die KEP-Studie 2012 ein jährliches mengenmä- ßiges Wachstum um jährlich 3,2 Prozent auf 2,9 Mrd. Sendungen im Jahr 2016. • Internationale Sendungen sollen im gleichen Zeitraum um durchschnittlich 5,5 Prozent pro Jahr zunehmen, Expresssendungen um 6,9 Prozent Jahr. Mengenmäßig haben die KEP-Unternehmen, ihre Subunternehmen und die Einzelkuriere 2012 rund 2,6 Mrd. Sendungen befördert, überwiegend Pa- ketsendungen. Standardlaufzeiten und –beförderung haben derzeit gut 80 Prozent der Sendungen, Express- und Kurierbeförderung machen knapp 19 Prozent der Sendungen aus. Gegenüber der Jahrtausendwende haben sich die Anteile der KEP-Segmente deutlich zugunsten des Pakets verschoben, insbesondere der gewerbliche Ver- sand an Verbraucher hat deutlich zugelegt (2012: + 9,8 %), während das B2B- Segment leicht verloren hat und noch einen Anteil 43 Prozent an den Sendun- gen hält. Endverbraucher nutzen KEP-Dienste nur verhalten (Anteil: 7 %). Dieser langanhaltende Trend verdankt sich der kontinuierlichen Ausweitung des E-Commerce, v.a. im B2C-Geschäft. Insgesamt wuchs der Branchenumsatz 2013 um fast 23 Prozent. Das stärkste Marktwachstum gab es im Onlinehandel (über 40 %). Dieser macht mittlerweile die Hauptaktivität der Versender aus: über 80 Prozent. Der Branchenverband bevh erwartet 2014 ein Wachstum des gesamten Marktvolumens im Distanzhandel auf rund 48,8 Mrd. EUR generiert werden. Im unterschied dazu sieht der HDE den Onlinehandel 2014 erst bei rund 38,7 Mrd. EUR (rund 9 % am Gesamtmarkt). Die Konjunkturabhängigkeit des KEP-Segments in der Transportbranche ist begrenzt: Verschiedene Umfragen aus der Branche bestätigten eine Studie (KE- Consult, Köln, und MRU, München), dass die KEP-Unternehmen stabilere Um- sätze aufweisen als die übrige Transportbranche. Beispiel 2009: Während das Frachtaufkommen im Güterkraftverkehr deutlich zurückging, konnten die KEP- Unternehmen die Zahl der von ihnen beförderten Sendungen nahezu halten (minus 1,2 %), allerdings zuungunsten des Preises, der Umsatz der Gesamtbran- che sank um 6 Prozent. Noch deutlicher die Daten für die Briefsendungen über 1000 g: Sendungen plus 10 Prozent, Umsatz minus 8 Prozent, der Durch- schnittspreis sank auf 5,10 EUR pro Sendung. Ein exklusiver Service der Eine wirtschaftliche Stagnation oder gar Rezession geht auch an den Express- Genossenschaftsbanken in und Botendiensten nicht spurlos vorbei. Der Faktor "Zeit" verliert in mancher Baden-Württemberg ⋅ Bayern ⋅ Berlin ⋅ Bremen ⋅ Hamburg ⋅ Mecklenburg- Kundenbranche seine Bedeutung, wenn der Rotstift angesetzt wird. Dann darf Vorpommern ⋅ Niedersachsen ⋅ eine Paketsendung auch mal drei Tage laufen, statt "over-night" ausgeliefert zu Nordrhein-Westfalen ⋅ Rheinland- werden. Die klassische Briefpost ersetzt wieder Dokumentendienste. Kleinere Pfalz ⋅ Schleswig-Holstein
VR-GründungsKonzept GK125 6 Firmen liefern am Ort selbst aus, statt den Boten zu bestellen. Andererseits konnten einige Overnight-Dienste ihr Sendungsvolumen 2009 sogar steigern, NOTIZEN was sich vor allem den Ersatzteillieferungen verdankte (mehr Reparaturen als Neukauf sowie Verzicht auf Lagerhaltung bei Kundenunternehmen). Ein exklusiver Service der Genossenschaftsbanken in Baden-Württemberg ⋅ Bayern ⋅ Berlin ⋅ Bremen ⋅ Hamburg ⋅ Mecklenburg- Vorpommern ⋅ Niedersachsen ⋅ Nordrhein-Westfalen ⋅ Rheinland- Pfalz ⋅ Schleswig-Holstein
VR-GründungsKonzept GK125 7 NOTIZEN 2. Betriebsführung Kurier- und Expressdienste: Konzepte • Stadtkurierdienste: meist sog. Kuriertaxis, die auf einen Anruf hin sofort beim Absender vorfahren • direktfahrende Schnell-Lieferdienste: vielfach bundesweit bzw. innerhalb Europas tätig • Auslieferdienste: die vorwiegend die Verteilung der Waren einer bestimm- ten Firma vornehmen • Botendienste: Besorgungen aller Art Gründerqualifikation. Egal, welches Konzept ein Botendienst hat, egal, ob er regional oder überregional arbeiten wird: Allem voran steht die Qualität der Dienstleistung: Wichtig sind Zuverlässigkeit und Schnelligkeit. Zuverlässigkeit und Flexibilität sind die entscheidenden Kriterien für eine Kurierdienstleistung. Zentrale Punkte des gut organisierten Service: Sicherheit - der Kurier über- nimmt die Verantwortung für die Sendung bis zum Adressaten; Geschwindig- keit - jede Sendung wird bei Bedarf sofort auf dem schnellsten Weg zugestellt; Komfort - die Sendung wird beim Kunden abgeholt. Standort. Wer sich in Ballungsräumen oder einer Großstadt selbständig machen will, muss wegen der bereits bestehenden Konkurrenz nach einer entsprechen- den Angebotslücke suchen. Erfahrungsgemäß haben Orte unter 100.000 Einwohnern wenig Bedarf für Kurierdienstleistungen. Die anfallenden Eilaufträge werden oft von Taxifahrern erledigt. Deshalb findet man hier häufig eine Kombination des Taxigewerbes mit dem Kuriergewerbe. Erfolgversprechender in ländlichen Regionen ist eher der kleine Lieferverkehr, der abgelegenen Firmen den schnelleren Anschluss an die großen Märkte er- möglicht. Gewerbegebiete, eine Konzentration von Klein- und Mittelbetrieben, bieten gute Startvoraussetzungen. Personal. Die bisherige Berufserfahrung der Fahrer sollte es im Allgemeinen mit sich bringen, dass sie selbständig Probleme lösen können und mit Menschen zurechtkommen, denn der Umgang mit den Kunden ist nicht immer ganz ein- fach; vielleicht haben sie gerade einen wichtigen Termin verpasst oder sind nahe daran und entsprechend ungeduldig und aufgeregt. Vom Fahrer wird erwartet, dass er Ruhe und Zuverlässigkeit vermittelt und das Gefühl: "Das schaffen wir schon!" Darüber hinaus ist absolute Vertrauenswürdigkeit erfor- derlich, werden doch häufig (vertrauliche) Dokumente oder hochwertige Pro- dukte transportiert. Organisation. Spezialisierungen oder Sonderservice-Angebote müssen nicht nur organisierbar sein und bei den Kunden auf Interesse stoßen, sondern auch betriebswirtschaftlich vertretbar und bezahlbar sein. Eine erfolgreiche Nische stellte in den vergangenen Jahren, auch während der Krise, der Over-Night- Service dar, den neben den Töchtern von Branchenriesen auch mittelständische Firmen (-Verbünde) anbieten. Ein exklusiver Service der Erreichbarkeit: Die wichtigste praktische Voraussetzung für den geschäftlichen Genossenschaftsbanken in Erfolg besteht darin, ständig erreichbar zu sein. Ein Anrufbeantworter ist abso- Baden-Württemberg ⋅ Bayern ⋅ Berlin ⋅ Bremen ⋅ Hamburg ⋅ Mecklenburg- lut geschäftsschädigend. Eine Anrufweiterschaltung ist die elegantere, wenn Vorpommern ⋅ Niedersachsen ⋅ auch teurere Variante, da man selbst die Gebühren vom stationären Anschluss Nordrhein-Westfalen ⋅ Rheinland- zum Handy trägt. Pfalz ⋅ Schleswig-Holstein
VR-GründungsKonzept GK125 8 Disponierung: Die Kunst besteht darin, die Fahrten so koordinieren, dass zwi- NOTIZEN schen der Beendigung eines Auftrages und dem Beginn des nächsten keine großen Strecken liegen. Oberstes Ziel bei der Fahrtenplanung sollte es sein, Leerkilometer zu minimieren, um damit kostengünstig und attraktiv zu werden und vielleicht zu einem 24-Stunden-Einsatz des Fahrzeuges zu kommen, was im Kuriergewerbe allerdings nicht einfach ist. Kommunikation: Moderne Kommunikationstechnik spielt eine immer größere Rolle bei Einsatzplanung, Auftragsabwicklung und Abrechnung. Der Einsatz des Internets ist inzwischen Standard. Manche Kurierdienste bieten ihren Kunden die Möglichkeit, ihre Aufträge online zu übermitteln. Eine Alternative zum Handy ist der Bündelfunk, der von der Telekom und ande- ren privaten Anbietern offeriert wird. Er funktioniert ähnlich wie das Funktele- fon, es fallen jedoch keine Gesprächsgebühren an. Allerdings ist er nur in Bal- lungsräumen einsetzbar. Die billigste, wenn auch umständlichste Lösung ist der Cityruf, ein Pieper, der signalisiert, dass man zurückrufen soll. Kooperation. Viele Kurierdienste schließen sich bundesweiten Kurierverbünden (oder internationalen Netzwerken) an. Diese bilden inzwischen ein dichtes Netz von Umladestationen, über das per Sammelfahrt zu einem günstigeren Preis als bei einer Direktfahrt Sendungen über weitere Entfernungen verschickt werden können. Besonders beim Overnight-Service bietet sich dies an. Ein exklusiver Service der Genossenschaftsbanken in Baden-Württemberg ⋅ Bayern ⋅ Berlin ⋅ Bremen ⋅ Hamburg ⋅ Mecklenburg- Vorpommern ⋅ Niedersachsen ⋅ Nordrhein-Westfalen ⋅ Rheinland- Pfalz ⋅ Schleswig-Holstein
VR-GründungsKonzept GK125 9 NOTIZEN 3. Aufträge Auftragsstruktur B2C-Sendungen 53 % B2B-Sendungen 40 % Privatkunden (C2C) 7% BIEK / KE-Consult 2013 Reine Stadtfahrten verlieren nach Verbandsangaben bei den Kurieren an Be- deutung und bringen noch rund 20 Prozent am Branchenumsatz und an Auf- trägen. Innerdeutsche Fahrten haben zulegt und bringen über die Hälfte der Aufträge, internationale Lieferungen etwa ein Viertel. Eine gute Absicherung für den Start ist ein großer Auftraggeber, beispielsweise eine Druckerei, für die man Lieferverkehr betreibt, oder einen Internet- Versender/Onlinehändler. Mit anderen Fahrern und/oder Unternehmen zu kooperieren, hilft vor allem in der Wachstumsphase, Spitzen und unvorhergese- hene Aufträge zu bewältigen.. Der selbständige Unternehmer, der sich eben nicht als Unterfrachtführer an ein bestehendes Unternehmen bindet, muss sich auf dem Markt platzieren. Wichtig bei dieser Art der Existenzgründung sind die Bedarfsanalyse und eine Kosten- rechnung. • Bedarf in der Region für (weitere) Kurierdienstleistungen: Die klassische Kurierdienstleistung: schneller Transport von A nach B für mittelständische Firmen; Serviceleistung für private Kunden: das Paket zur Post oder zum Paketdienst bringen, den Einkauf abholen usw. • Umsatzziel, um in absehbarer Zeit eine tragfähige Existenz aufbauen zu können • Fuhrpark (also: Investitionen) respektive kooperative Fahrer, um das ge- wählte Konzept organisatorisch in den Griff zu bekommen Die Großen der Branche haben mittlerweile die Stichworte „Nachhaltigkeit“ und „Klimaschutz“ für ihr Marketing entdeckt, und Branchenbeobachter wie auch Ökologen berichten von zunehmender Nachfrage nach Transporten, die in der einen oder anderen Weise diesen Anforderungen gerecht werden. Für kleinere Unternehmen kann dies zunächst nur eine Anregung sein, über solche Lösungen nachzudenken, u.a. im Rahmen der Anschaffung von Fahrzeugen oder bei der Organisation der Touren. Versandvolumen pro Tag und Auftraggeber nach Kundenbranchen (2007, gerundete Werte) Handel / Verkehr 71 Sendungen Produzierendes Gewerbe 48 Sendungen Finanzdienstleister 15 Sendungen Sonstige Dienstleistungsunternehmen 15 Sendungen Landwirtschaft / Forsten 2 Sendungen Ein exklusiver Service der Baugewerbe 1 Sendungen Genossenschaftsbanken in Baden-Württemberg ⋅ Bayern ⋅ Berlin ⋅ Bremen ⋅ Hamburg ⋅ Mecklenburg- Kunden. Hier sind sämtliche Wirtschafts- und Dienstleistungszweige anzuspre- Vorpommern ⋅ Niedersachsen ⋅ Nordrhein-Westfalen ⋅ Rheinland- chen: Druckereien, Satz- und Reprobetriebe, Werbeagenturen und ihr Umfeld, Pfalz ⋅ Schleswig-Holstein
VR-GründungsKonzept GK125 10 Steuerberater und Rechtsanwälte, Pressevertriebe, die Ersatzteilindustrie (Ma- schinen, Computer, Optik), zahntechnische Betriebe und medizinische Labors, NOTIZEN die Untersuchungsergebnisse und Materialproben mit zuverlässigen Boten verschicken wollen, der Apothekengroßhandel sowie der Handel überhaupt (Baumärkte, Möbelmärkte, Elektrogerätemärkte). Auch Reisebüros, die eilig benötigte Tickets zum Kunden befördern lassen, greifen immer häufiger auf Botendienste zurück. Neben Flexibilität und optimalem Service ist intensive Kundenpflege wichtig. In Zusammenarbeit mit Stammkunden kann sich eine sinnvolle Spezialisierung zu entwickeln. So ließ beispielsweise eine Computerfirma einige geeignete Fahrer eines Botendienstes schulen, um Computerteile nicht nur schnell zum Kunden zu bringen, sondern auch direkt einzubauen und die defekten Teile zurückzubringen. In diesem Fall erweitert sich die Fahrleistung um eine techni- sche Leistung. Auftraggeber Versandhandel. Durch die Zunahme im Versandhandel, auch im E-Commerce, bleibt der Bedarf an entsprechenden Lieferdiensten (E-Logistik) stabil, und zwar sowohl im Bereich business-to-business (B2B) als auch business- to-customer (B2C). Gerade beim E-Commerce werden Dienstleistungen im Logistik- und Transportbereich eher ausgelagert als beim herkömmlichen Han- del. Nutznießer dieser Tendenz sind in diesem Fall nicht vornehmendlich die traditionellen Transport- und Logistikunternehmen, die schnellen und eher kleinteiligen Sendungen bringen vor allem der Post und den Paket- und Ex- pressdiensten Umsatz. Privatkunden. Bislang ist der Anteil privater Auftraggeber für das Transportge- werbe (außer Umzüge) gering, der Handel über Ebay hat hier allerdings zu einer Ausweitung des Geschäfts geführt, was Beiladungen betrifft. So etablie- ren sich mittlerweile auch Frachtbörsen bzw. Auktionen, auf denen Frachtfir- men Angebote für solche Transporte abgeben können (Gebühr für den Trans- porteur ca. 10 % des Transportumsatzes/-gebots). Da sich die Anbieter unter- bieten, kann diese Variante zu einem Verfall der Beiladepreise führen – ande- rerseits erweitert sich das Auftragsvolumen in diesem Segment.. Servicestruktur: Reichweite der Unternehmen (2009) KEP-Unternehmen Briefdienste nur ein Bundesland 21 % 46 % regional in mehr als 1 Bundesland 21 % 33 % deutschlandweit 31 % 19 % grenzüberschreitend 28 % 2% Werbung. Alle Werbeträger sollten eine gleiche oder ähnliche graphische Ges- taltung erhalten, sozusagen als Firmenmarke zum Wiedererkennen. Unverzicht- bar ist eine Anzeige im Branchenfernsprechbuch, aus der hervorgehen sollte, was Sie der Konkurrenz voraushaben oder welchen besonderen Service Sie bieten. Annoncen in großen Tageszeitungen, Stadtteilzeitungen und Anzei- genblättern sind nur sinnvoll, wenn man regelmäßig inseriert. Der eigene Fuhrpark wird als Werbeträger genutzt, der in der gesamten Um- gebung von der Existenz des Unternehmens kündet. Ein exklusiver Service der Genossenschaftsbanken in Baden-Württemberg ⋅ Bayern ⋅ Berlin ⋅ Internet. Die Preistransparenz durch Internetrecherchen erhöht den Preisdruck Bremen ⋅ Hamburg ⋅ Mecklenburg- auf die Anbieter - um so mehr lohnt ein eigener professioneller, informativer Vorpommern ⋅ Niedersachsen ⋅ Internet-Auftritt, der zusätzliche Kunden erschließen kann (nicht einmal mehr Nordrhein-Westfalen ⋅ Rheinland- 15 Prozent aller Unternehmen zeigen keine Präsenz im Internet – ECC Handel, Pfalz ⋅ Schleswig-Holstein
VR-GründungsKonzept GK125 11 2008). Wichtig: Die Seiten sind die elektronische Visitenkarte und sollten genau- so aufgeräumt und übersichtlich wie die Räumlichkeiten daherkommen. NOTIZEN Vorsicht: Auch die einfachsten Websites unterliegen mehr oder weniger umfänglich dem Telemediengesetz – vor allem ein fehlerhaftes Impressum kann Abmahnprofis in die Hände spielen. Der Teufel steckt dabei im Detail, neben (Firmen-) Namen und ladungsfähiger Anschrift, ggf. Umsatzsteuer-ID sowie E-Mail-Adresse muss auch eine zweite Kontaktmöglichkeit angeboten werden; dabei ist noch nicht höchstrichterlich geklärt, ob eine Telefonnummer genügt, die nur auf einen Anrufbeantworter aufläuft. Bei gesetzlich geschütz- ten Berufsbezeichnungen muss nicht nur diese aufgeführt sein, sondern auch der Staat, in dem sie erworben wurde. Ein exklusiver Service der Genossenschaftsbanken in Baden-Württemberg ⋅ Bayern ⋅ Berlin ⋅ Bremen ⋅ Hamburg ⋅ Mecklenburg- Vorpommern ⋅ Niedersachsen ⋅ Nordrhein-Westfalen ⋅ Rheinland- Pfalz ⋅ Schleswig-Holstein
VR-GründungsKonzept GK125 12 NOTIZEN 4. Betriebskonzept: Subunternehmer Express- / Paketdienste und Speditionen. Der Subunternehmer ist als selb- ständiger Fahrer tätig, in der Regel nahezu ausschließlich für einen Express- dienstleister oder einen Paketdienst. Die Umsätze sind relativ konstant, da die tägliche Tour immer einen bestimmten Umfang hat. Das Fahrzeug, das mitgebracht werden muss, sollte ein großer Transporter mit mindestens 3,5 t zulässiger Gesamtmasse sein. Mit knapp 70 Prozent stellen Fahrzeuge zwischen 2 und 3,5 t den größten Anteil unter den Lkw, auch 2013 wuchs ihr Bestand um gut 4 Prozent (KBA). Häufig werden auch Fahrzeuge bis 6 t Gesamtgewicht eingesetzt. Der Verteilerverkehr im Auftrag von Speditio- nen läuft genauso, hier wird jedoch meistens ein Lkw benötigt. Wenn es ge- lingt, sich dem Auftraggeber gegenüber als zuverlässig zu erweisen, ist eine Ausdehnung der Touren durch den Einsatz weiterer eigener Fahrzeuge mit Angestellten möglich. Ausliefer- bzw. Einholadressen sollten vor allem im Bereich der Bei Express- und Paketdienste nicht zu weit auseinander liegen, da in der Regel nur pro Paket bezahlt wird. Der Preis pro Paket (Umsatz) und die Kilometerkosten könnten ungünstig auseinanderdriften. Häufig wird ein Fahrzeug in den Farben des Express- und Paketdienstes verlangt. Kurierdienste. Besonders in Ballungsräumen setzen Kurierdienste selbständige Fahrer, sogenannte Unterfrachtführer, ein. Der Kurierdienst erhebt vom Subun- ternehmer in der Regel eine Anschluss- oder Aufnahmegebühr bei Vertragsun- terzeichnung, die als Entgelt für das Know-how, das weitergegeben wird, zu verstehen ist. • Viele dieser selbständigen Kurierfahrer arbeiten wie Taxis. Bei Anruf ste- hen sie mit dem gewünschten Fahrzeug zur Verfügung. Die Auftragslage für Kuriertaxis ist meist wechselhaft, so dass erzielte Umsätze auch um- satzschwächere Tage abdecken müssen. Dafür sind die Einsatzzeiten rela- tiv frei wählbar, je nach eigener Umsatzvorgabe. • Andere Kurierfahrer haben feste Auftraggeber und feste Auftragsabläu- fe, so dass Umsatz und Zeiteinsatz konstanter sind. Selbstverständlich bewegen sich die Aufträge nicht nur innerhalb der Stadt oder der Region, sondern auch bundesweit, je nach Ausrichtung des Kurier- dienstes. Vertragsverhältnis: Wer sich einem bestehenden Kurierdienst anschließt, ist selbständiger Unternehmer und arbeitet auf eigene Rechnung und eigenes Risiko. Aber die meisten Kurierdienste vereinfachen Ihre Rechnungsstellung als Subunternehmer, da die Fahrten bereits im Computer gespeichert sind und deshalb der Ausdruck einer Liste eine Abrechnung der Fahrten wesentlich unkomplizierter macht. In jedem Fall stehen Sie als Unterfrachtführer in einem Vertragsverhältnis. Wie überall gilt auch hier: Drum prüfe, wer sich bindet. Provision: Monatlich wird vom erzielten Umsatz eine Vermittlungsprovision einbehalten, oder der Subunternehmer zahlt eine konstante Monatspauschale Ein exklusiver Service der für Auftragsvermittlung, Verwaltung, Werbung und sonstige geschäftlichen Genossenschaftsbanken in Dienstleistungen für den Fahr-Unternehmer. Die Provision einschließlich aller Baden-Württemberg ⋅ Bayern ⋅ Berlin ⋅ sonstigen Kosten, die erhoben werden können, wie Funkgerätemiete und Bremen ⋅ Hamburg ⋅ Mecklenburg- Versicherungsprämie, sollte unter 30 Prozent des monatlichen Umsatzes liegen. Vorpommern ⋅ Niedersachsen ⋅ Nordrhein-Westfalen ⋅ Rheinland- Pfalz ⋅ Schleswig-Holstein
VR-GründungsKonzept GK125 13 NOTIZEN 5. Kalkulationshilfen Durchschnittsumsatz rd. 2,0 Mio. EUR (2012) Dieser Wert ist für den kleinen Betrieb kaum maßgeblich, fließen doch auch die Werte der Post und international tätiger Branchengrößen ein. Eine realistischere Planungsgröße für junge Unternehmen bzw. Kleinunternehmen bietet der Umsatz je Beschäftigten (Statistisches Bundesamt) Durchschnittsumsätze im Kurierdienst branchenweit / pro Beschäftigten rund 57.000 EUR (2011) in kleinen Unternehmen *) / pro Beschäftigtem rund 27.000 EUR zum Vergleich: im Güterverkehr / pro Beschäftigtem rund 99.000 EUR *) bis 250.000 EUR Jahresumsatz, im Schnitt 2,7 Mitarbeiter inkl. Inhaber Umsatzziele. Nach den bisherigen Erfahrungen kann ein Umsatz im Stadtein- satz je Pkw von ca. 2.500 EUR, je Transporter von ca. 3.000 EUR kostendeckend sein (monatlich im Jahresschnitt). Bei Überlandfahrten muss eine entsprechend höhere Kilometerleistung berücksichtigt werden. Ein monatlicher Umsatz von 8.000 EUR je Fahrzeug ist zwar im Stadtverkehr auch möglich, jedoch nicht die Regel. Preise. Laut BIEK / KE-Consult lag der Durchschnittspreis für die Sendung im Jahr 2007 bei 6,23 EUR und fiel bis 2011 auf 6,06 EUR. Nach älteren Studien, die die Bundesnetzagentur veröffentlicht hat, bringen innerdeutsche Kuriersen- dungen im Schnitt um 16,40 EUR, Expresssendungen 27,10 EUR und Pakete durchschnittlich 4,10 EUR pro Sendung (2007). Üblicherweise werden Last-Kilometer, jene Kilometer, die mit der Ladung ge- fahren werden, berechnet - zuzüglich einer Servicezeit als Be- und Entladezeit. Erhebungen zufolge liegt im Bundesdurchschnitt der Lastkilometerpreis bei 0,80 EUR für Pkw, bei 1,00 EUR für Transporter (netto). Bei größeren Mengen an Packstücken ist auch die Berechnung je Anlieferadresse üblich. Viele Kurier- dienste gewähren bei regelmäßigen Aufträgen Sonderkonditionen. Aber: Der Markt bestimmt den Preis für die einzelnen Dienstleistungen, so problematisch das für den wirtschaftlichen Erfolg werden kann. Bevor ein Exis- tenzgründer startet, sollte er zunächst die Preislisten der örtlichen und überre- gionalen Konkurrenz anfordern und prüfen, ob er sein Konzept zu diesen Prei- sen verwirklichen kann. Billiger als die Konkurrenz zu sein, kann leicht bedeuten, unter die Kostendeckung, also in die schnelle Pleite zu geraten. Selbstverständ- lich ist der Preis nicht unbedeutend, doch Dumpingpreise, die die eigenen Kos- ten nicht decken, bringt auf Dauer überhaupt nichts. Kostenstruktur. Ihre Betriebskosten sind Grundlage der Preiskalkulation und können, bezogen auf die Kilometerkosten, je nach Auftragsart sehr unter- schiedlich ausfallen. Durchschnittliche Betriebsdaten des Statistischen Bundes- amtes (2011, in % vom Nettoumsatz): Ein exklusiver Service der Genossenschaftsbanken in Baden-Württemberg ⋅ Bayern ⋅ Berlin ⋅ Betriebe unter Betriebe über Bremen ⋅ Hamburg ⋅ Mecklenburg- 250.000 EUR Jahresumsatz Vorpommern ⋅ Niedersachsen ⋅ Personalkosten 18,3 % 35,6 % Nordrhein-Westfalen ⋅ Rheinland- Mieten, Leasing 3,8 % 3,3 % Pfalz ⋅ Schleswig-Holstein
VR-GründungsKonzept GK125 14 Fremdleistungen 18,8 % NOTIZEN Materialeinsatz 2,0 % Sonst. Sachkosten 34,5 % 33,7 % Für die kleinen Betriebe ergibt sich daraus ein rechnerischer Überschuss vor Steuern von 43,4 Prozent vom Umsatz, bei den umsatzstärkeren Unterneh- men von 6,6 Prozent. Zum Vergleich: Güterverkehr (2011, destatis) Straßengüterverkehr *) Betriebe unter Betriebe über 250.000 EUR Jahresumsatz Personalkosten 17,3 % 25,4 % Mieten, Leasing 3,5 % 4,1 % Fremdleistungen 18,6 % Kraftstoff, Energie u.ä. 13,8 % Sonst. Sachkosten 33,4 % 23,0 % Besondere Sorgen bereitet in diesem Zusammenhang der Dieselpreis, machen die Treibstoffkosten allein doch über 13 Prozent der Gesamtkosten eines Trans- portunternehmens aus. Betriebliche Versicherungen. Wichtig sind gerade in Ihrer Branche Haftpflicht- versicherungen für Schäden, die Sie oder Ihre Mitarbeiter im Rahmen der be- trieblichen Tätigkeit verursachen (z.B. Unfälle, Verlust von Transportgut). Zu- sätzlich zu den Sachversicherungen, wie Feuer, Elementarschäden usw. können Betriebsunterbrechungsversicherungen abgeschlossen werden. Überversiche- rung kostet zwar viel Geld, doch Unterversicherung kann die Existenz kosten. Gerade Existenzgründer, die oft ihr gesamtes Vermögen und darüber hinaus geliehene Gelder in ihr neues Unternehmen stecken, sollten zumindest die schwerwiegendsten Risiken, die sich aus einer selbständigen Tätigkeit ergeben, absichern. Arbeitslosenversicherung. Selbständige können freiwillig (gegen einen pau- schalen Monatsbeitrag) Mitglied der Arbeitslosenversicherung bleiben (Kündi- gung erstmals nach 5 Jahren möglich, dann mit jeweils 3 Monaten Frist). We- sentliche Voraussetzungen: mind. 15 Wochenstunden selbständige Tätigkeit; innerhalb der letzten 24 Monate vor Aufnahme der selbständigen Tätigkeit mind. 12 Monate versicherungspflichtig beschäftigt oder Bezieher von Arbeits- losengeld; Antragstellung innerhalb von 3 Monaten nach Existenzgründung. Krankenversicherung. Wer selbständig ist, kann wählen, ob er in der gesetzli- chen Krankenkasse bleibt oder sich privat versichert. Die Beiträge der gesetzli- chen Krankenversicherung sind von Alter, Geschlecht und Anzahl der nicht erwerbstätigen Familienangehörigen unabhängig, während die Privatversiche- rer für jedes Mitglied einen eigenen Beitrag berechnen. Für junge, gesunde Einsteiger ohne mitzuversichernde Familienangehörige ist eine Privatversiche- rung meist günstiger. Alters- / Risikovorsorge. Bei der Altersvorsorge gibt es für Selbständige meist die Möglichkeit zwischen gesetzlicher Rentenversicherung, Versorgungswerken bei einigen Berufsgruppen und/oder privaten Versicherungen zu wählen. Be- rufsunfähigkeit ist in der gesetzlichen Rentenversicherung für alle, die ab Ein exklusiver Service der 1.1.1961 geboren sind, nur äußerst unzureichend abgesichert (Erwerbsminde- Genossenschaftsbanken in rungsrente); eine Berufsunfähigkeitsversicherung sollte zusätzlich privat abge- Baden-Württemberg ⋅ Bayern ⋅ Berlin ⋅ schlossen werden. Derzeit gilt eine private Vorsorge als günstiger, doch Prog- Bremen ⋅ Hamburg ⋅ Mecklenburg- nosen über lange Zeiträume sind immer mit Unsicherheiten behaftet. Vorpommern ⋅ Niedersachsen ⋅ Nordrhein-Westfalen ⋅ Rheinland- Pfalz ⋅ Schleswig-Holstein
VR-GründungsKonzept GK125 15 NOTIZEN 6. Finanzierung Subunternehmer: Der Kapitaleinsatz ist vergleichsweise gering. Wer mit dem eigenen Pkw / Transporter unterwegs ist, benötigt eine finanzielle Rücklage für die Anlaufzeit. Zwar werden innerhalb des zweiten Monats die Umsätze aus- gezahlt. Da sie aber für einen Neuling in der Branche geringer ausfallen, sollte die Rücklage das Unternehmen für drei Monate finanzieren können. Die Höhe ist davon abhängig, welche monatliche Kilometerleistung voraussichtlich er- bracht werden muss. Dementsprechend schwankt der Kapitalbedarf für die ersten drei Monate zwischen 3.000 und 10.000 EUR. Nicht berücksichtigt sind dabei die Investitionskosten für das Fahrzeug. Fahrzeug(e): Müssen ein oder mehrere Fahrzeuge angeschafft werden, schie- ßen die Gründungskosten schnell in die Höhe, vor allem, wenn Transporter erforderlich ist. Oft können hier auftraggebende Kurierdienste behilflich sein, indem sie einen günstigen Einkauf oder eine günstige Leasingrate vermitteln. Ist eine Funkausrüstung erforderlich, so wird sie in der Regel vom Kurierdienst gestellt. Als Existenzgründer - oder bei einem anderen Konzept auch für eine größere Fahrzeugflotte - einen Kredit zu bekommen, ist nicht immer leicht. Eine bereits bestehende Option von Kunden für (Dauer-) Aufträge ist am hilfreichsten, denn jedes Konzept ohne realen Auftragshintergrund ist nur dann tauglich, wenn sich potentieller Bedarf für eine (neue) Kurierdienstleistung überzeugend be- gründen lässt. Finanzierungsalternativen. Die Fahrzeughersteller fördern den eigenen Absatz und erleichtern gleichzeitig die Startfinanzierung für den Anfänger, indem sie verschiedene Miet- und Leasingmodelle entwickelt haben. • Das Leasen von Lkw hat Vorteile für den Gründer: Man zahlt auf den vereinbarten Sockelbetrag lediglich die monatlichen Raten für die effekti- ve Wertminderung des Fahrzeuges plus Zinsen während der Nutzungs- dauer. Die eingesparten Eigenmittel können für andere Investitionen oder die Betriebsmittel für die Anlaufzeit verwendet werden. Andererseits ist diese Finanzierungsart i.d.R. teurer als der Kauf eigener Fahrzeuge. Es gilt also, durchzurechnen, ob die höheren laufenden Kosten von den Frachtra- ten bedient werden. • Bei reinen Mietmodellen sind die Kosten für Fahrzeugversicherungen, Steuern, Reparatur und Wartung bereits in den Mietkosten enthalten. Für den Unternehmer sind diese Kosten leicht zu kalkulieren. So gibt es mitt- lerweile Betriebe, die ihren kompletten Fuhrpark geleast oder gemietet haben, im Schnitt der Branche besteht die Flotte zu rund 15 Prozent aus Mietfahrzeugen (zum Vergleich: 50 % in den USA). • Kurzzeitmieten auch von Spezialfahrzeugen erlauben den Unternehmen, bestimmte Geschäfte erst einmal in der Praxis zu testen, z.B. die Nachfra- ge bzw. die Dauer der Standzeiten, bevor sie in den Fuhrpark investieren. Kredithilfen. Neben den Kredithilfen des Bundes bzw. der KfW- Mittelstandsbank (z.B. ERP-Gründerkredit-StartGeld bis 100.000 EUR, ERP- Gründerkredit-Universell für höhere Kreditsummen bis 10 Mio. EUR oder ERP- Ein exklusiver Service der Kapital für Gründung mit Eigenkapitalfunktion bis 500.000 EUR) können Exis- Genossenschaftsbanken in tenzgründer auch Förderung aus Landesprogrammen beantragen. Dazu gehö- Baden-Württemberg ⋅ Bayern ⋅ Berlin ⋅ ren zinsgünstige Darlehen, in mehreren Ländern aber auch zusätzliche Bera- Bremen ⋅ Hamburg ⋅ Mecklenburg- tungsmittel, in einigen Regionen und Branchen auch direkte Zuschüsse. Das aus Vorpommern ⋅ Niedersachsen ⋅ Nordrhein-Westfalen ⋅ Rheinland- Pfalz ⋅ Schleswig-Holstein
VR-GründungsKonzept GK125 16 eigenen Mitteln aufgebrachte Kapital sollte 15 bis 20 Prozent des Gesamtbe- darfs nicht unterschreiten. NOTIZEN Zu beachten: Öffentliche Förderkredite für Existenzgründer erhält nur, wer den Antrag darauf stellt, bevor er Investitionen tätigt, Räume mietet oder das Gewerbe anmeldet. • Haftungsfreistellung: Förderkredite werden in aller Regel über die Haus- bank ausgeliehen, die ihrerseits für die Rückzahlung des Darlehens gegen- über der Förderbank haftet. Diese Haftung wird für einige Programme, wie z.B. das StartGeld der KfW, mit der Haftungsfreistellung für einen Teil des Kredits (um max. 80 %) reduziert, Hausbank und Förderbank teilen sich also das Kreditrisiko. Der Gründer profitiert hiervon indirekt, weil dies der Hausbank die Gewährung des Kredits auch bei geringeren Sicherhei- ten erleichtert. • Ausfallbürgschaft: Die Bürgschaftsbanken der Länder ersetzen mit öffent- lichen Bürgschaften fehlende bankübliche Sicherheiten des Gründers für Bank- und/oder Förderkredite. Bei einem Scheitern des Vorhabens zahlen sie den besicherten Anteil der Finanzierung (max. 80 %, zwischen 10.000 EUR und 1 Mio. EUR) an die Hausbank. Der Gründer haftet für diesen An- teil gegenüber der Bürgschaftsbank, für den Rest gegenüber der Haus- bank. Der Antrag auf eine öffentliche Bürgschaft wird über die Hausbank gestellt (bis 100.000 EUR in einigen Ländern auch direkt). Die Bürgschafts- banken holen i.d.R. eine Stellungnahme der zuständigen Kammer oder Branchenvereinigung ein. Wesentlich ist eine absehbar ausreichende Ren- tabilität des Vorhabens. Ausfallbürgschaften gibt es nicht für Förderkredi- te mit Haftungsfreistellung. Förderprogramme der Länder Ausführliche Informationen bei den Landesförderinstituten. Adressen und Webadressen siehe unter Gründerkontakte / -informationen. Baden-Württemberg u.a.: Gründungsfinanzierung - Kredite ab 5.000 EUR bis 5 Mio. EUR (Achtung: nicht für die Anschaffung von Fahrzeugen bzw. Ausrüstungen für Fahrzeuge) + Startfi- nanzierung 80 - Kredite für Vorhaben bis max. 150.000 EUR Gesamtvolumen (Darlehensbetrag bis max. 100.000 EUR zu 100 % des Finanzierungsbedarfs) + Exi-Gründungs-Gutscheine für kostenlose Gründungsberatungen, bis 10 Tage Intensivbera- tungen zu reduzierten Kosten (bis zu 80 % verbilligt) Bayern u.a.: Startkredit bis 40 % der förderfähigen Kosten (vorwiegend Investitionen, ohne Pkw) zwischen 12.000 EUR und 310.000 EUR Darlehenssumme + Startkredit 100 zur Auf- stockung auf höhere Finanzierungsanteile, mind. 2500 EUR Darlehen, max. 10 Mio. EUR Gesamtfinanzierung + Universal- kredit bis 100 % Finanzierung (inkl. Betriebsmittel), mind. 25.000 EUR, höchstens 10 Mio. EUR Darlehensbetrag + stille Beteili- gung zwischen 20.000 EUR und 250.000 EUR + Existenzgrün- dercoaching bis 70 % Zuschuss zum Beraterhonoraren bis 800 EUR pro Tagewerk, max. 10 Tagewerke Berlin u.a.: Berlin Start - Darlehen für Investitionen, ggf. den Ein exklusiver Service der Übernahmepreis oder ein erstes Warenlager sowie Betriebsmit- Genossenschaftsbanken in tel zwischen 5.000 EUR und 250.000 EUR + Mikrokredite bis Baden-Württemberg ⋅ Bayern ⋅ Berlin ⋅ 25.000 EUR aus KMU-Fonds + Gründungsfinanzierungen bis Bremen ⋅ Hamburg ⋅ Mecklenburg- max. 10 Mio. EUR aus KMU-Fonds, ab 250.000 EUR i.d.R. nur in Vorpommern ⋅ Niedersachsen ⋅ Kooperation mit der Hausbank Nordrhein-Westfalen ⋅ Rheinland- Pfalz ⋅ Schleswig-Holstein
VR-GründungsKonzept GK125 17 Bremen u.a. BAB-Starthilfekredit (als Eigenkapitalaufstockung) NOTIZEN bis max. 50.000 EUR (bei max. 100.000 EUR Finanzierungsbe- darf) + Ergänzungsdarlehen ab 150.000 EUR (max. 50 % des Hausbankdarlehens) + Bremer Gründerkredit bis 5 Mio. EUR + Beratungsförderung als Zuschuss bis max. 80% bei max. 700 EUR Honorar pro Tagewerk (insgesamt max. 2.800 EUR Zu- schuss) Hamburg u.a.: keine landesspezifischen Fördermittel Mecklenburg-Vorpommern u.a.: Kleindarlehen zwischen 20.000 EUR und 100.000 EUR + 50 % Zuschuss zur Unterneh- mensberatung von max. 500 EUR pro Tagewerk, im Rahmen von Unternehmensnachfolgen insgesamt max. 10.000 EUR Niedersachsen u.a.: Niedersachsen-Gründerkredit zwischen 20.000 EUR und 500.000 EUR für Investitionen sowie bis zu 500.000 EUR für Betriebsmittel und ggf. ein erstes Warenlager + Gründercoaching von 3-20 Tagewerken, je nach Region bis 75 % Zuschuss zu max. 600 EUR pro Tag (nur bei NBank akkre- ditierte Berater; Sonderkonditionen für bestimmte Regionen bzw. Gründungen) Nordrhein-Westfalen u.a.: NRW.BANK Gründungskredit, mind. 25.000 EUR, max. 10 Mio. EUR Kreditvolumen (zu 100 % der förderfähigen Kosten) + Gründungsberatung (max. 50% / 400 EUR pro Tagewerk Zuschuss, i.d.R. für 4 Tagewerke) Rheinland-Pfalz u.a.: Darlehen aus dem Mittelstandsförde- rungsprogramm bis zu 50% der Investitionen (max. 1,5 Mio. EUR), in einigen Regionen bis 67% Schleswig-Holstein u.a.: Starthilfedarlehen bis 100.000 EUR Investitionsbedarf und/oder 50.000 EUR Betriebsmittelbedarf (je Gründer, ab 100.000 EUR Finanzierungsbedarf 15 % Eigen- kapital erforderlich) + Zuschuss aus dem Zukunftsprogramm Arbeit zur Gründungsberatung / -schulung von 50 % der Kos- ten / max. 300 EUR für max. 5 Tagewerke Gründungszuschuss für ALG-I-Bezieher. „Kann“-Leistung in Höhe des indivi- duellen Arbeitslosengeldes I plus 300 EUR pauschal zur sozialen Absicherung für 6 Monate, danach pauschal 300 EUR zur sozialen Absicherung für weitere 9 Monate, sofern inzwischen eine intensive Geschäftstätigkeit und hauptberufli- che unternehmerische Aktivitäten dargelegt werden können; „Verbrauch“ der Ansprüche auf ALG I; Voraussetzungen: Arbeitslose mit (Rest-)Anspruch auf mind. 150 Tage ALG I. Förderanspruch nur mit Bescheinigung von IHK, Hand- werkskammer oder Bank, dass die Existenzgründung eine wirtschaftlich tragfä- hige Vollexistenz ermöglicht; dazu erforderlich Beschreibung des Konzepts (Businessplan), Kapital- und Finanzierungsplan sowie Umsatz- und Rentabilitäts- vorschau, Lebenslauf; Antrag beim zuständigen Arbeitsamt. Achtung: Grundsätzlich hat der Job-Berater im Rahmen seiner Ermessensaus- übung individuell zu prüfen, ob die Vermittlung in Ausbildung und Arbeit Vor- Ein exklusiver Service der rang vor der Gewährung des Gründungszuschusses hat. Genossenschaftsbanken in Baden-Württemberg ⋅ Bayern ⋅ Berlin ⋅ Bremen ⋅ Hamburg ⋅ Mecklenburg- Geno-Star: Finanzierungsplaner im Internet. Wie eine auf Ihren Kapitalbedarf Vorpommern ⋅ Niedersachsen ⋅ zugeschnittene Finanzierung mit dem vorhandenen Eigenkapital, öffentlichen Nordrhein-Westfalen ⋅ Rheinland- Mitteln und Bankdarlehen im Idealfall aussehen könnte, ermitteln Sie im ersten Pfalz ⋅ Schleswig-Holstein
VR-GründungsKonzept GK125 18 Schritt selbst mit GENO-Star. Das DV-gestützte Beratungssystem der Volksban- ken, Raiffeisenbanken und Spar- und Darlehenskassen errechnet aufgrund Ihrer NOTIZEN Angaben ganz unverbindlich einen optimalen Finanzierungs- und Kapital- dienstplan. So können Sie erst einmal verschiedene Modelle durchspielen. Damit erhalten Sie erste konkrete Zahlen für Ihren Businessplan, die dann im Gespräch mit Ihrer Hausbank verfeinert und noch besser auf Ihr Vorhaben zugeschnitten werden können. Internet-Service unter www.geno-Star.de Förderrechner mit optimalem Finanzierungsplan und Kapitaldienstplan sowie Hinweisen auf einzureichende Unterlagen Förderprogramme und Förderlexikon Adressen der lokalen genossenschaftlichen Bank(en) Ein exklusiver Service der Genossenschaftsbanken in Baden-Württemberg ⋅ Bayern ⋅ Berlin ⋅ Bremen ⋅ Hamburg ⋅ Mecklenburg- Vorpommern ⋅ Niedersachsen ⋅ Nordrhein-Westfalen ⋅ Rheinland- Pfalz ⋅ Schleswig-Holstein
VR-GründungsKonzept GK125 19 NOTIZEN 7. Spezielle Gründerinfos Businessplan. Ein Gründungs- bzw. Investitionskonzept für die Finanzierung sollte u. a. folgende Informationen enthalten: • Marktbedingungen und voraussichtliche Entwicklung der Branche • Angebotspalette, Spezialisierungen, Preise, Service • Kundenpotenzial im Einzugsgebiet und ggf. daraus begründete • Standortwahl • Konkurrenzsituation • notwendiger Mitarbeiterstamm Erfolgsaussichten des Unternehmens als Vollexistenz: Die oben genannten Themen müssen mit einer Umsatz-, Kosten- und Ertragsvorschau quantifiziert bzw. untermauert werden, um von der Wirtschaftlichkeit des jeweiligen Vorha- bens zu überzeugen. Gründungsplaner der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Bei der Erstellung von ersten professionellen Businessplänen unterstützt Sie der Gründungsplaner der Volksbanken und Raiffeisenbanken. Mit Hilfe dieses um- fangreichen und effizienten Planungsinstruments schärfen Sie den Blick für die Chancen Ihres zukünftigen Unternehmens, senken durch genaue Kalkulation die Risiken und betrachten ganz realistisch die Erfolgsaussichten aus verschie- denen Blickwinkeln. Zentrale Bestandteile des Gründungsplaners, den interessierte Gründer bei jeder Volksbank und Raiffeisenbank erhalten: Das „Simulationsprogramm: Unternehmensgründung" für Ihren heimischen PC bildet den Gründungsprozess in betriebswirtschaftlich logischer Reihenfolge ab. Im Ergebnis erarbeiten Sie schrittweise Ihren individuellen Businessplan, der eine detaillierte Grundlage für das Finanzierungsgespräch mit Ihrer Hausbank bildet. Im „Gründerplanspiel“ planen Sie gemeinsamen mit anderen (max. 20) Un- ternehmensgründern einen ganzen Tag lang Ihre eigene Firma, unter kompe- tenter Leitung, über einen Zeitverlauf von drei Jahren. Fragen Sie in Ihrer Ge- nossenschaftsbank nach den nächsten Terminen. Franchising. Den Einstieg erleichtern kann es, Franchisepartner eines namhaf- ten Kurierdienstes zu werden. Damit sind Sie Lizenznehmer eines "Generalun- ternehmers" und genießen den Vorteil eines auf dem Markt eingeführten Namens. Für eine Franchisegebühr bietet er Ihnen z.B. Werbemaßnahmen oder Fakturierung (Rechnungsstellung). Sie können sich dann voll auf Ihre Aufträge und auf die Akquisition konzentrieren, da Sie von den übrigen, verwaltenden Tätigkeiten entlastet werden. Und Sie haben einen kompetenten Ansprech- partner in Sach- und Rechtsfragen. Als Franchisenehmer sind Sie selbständiger Geschäftsmann und sorgen für Finanzierung, Personal und Verwaltung. Und die Durchführung der Aufträge natürlich. Ein exklusiver Service der Genossenschaftsbanken in Baden-Württemberg ⋅ Bayern ⋅ Berlin ⋅ Bremen ⋅ Hamburg ⋅ Mecklenburg- Vorpommern ⋅ Niedersachsen ⋅ Nordrhein-Westfalen ⋅ Rheinland- Pfalz ⋅ Schleswig-Holstein
VR-GründungsKonzept GK125 20 NOTIZEN 8. Recht Für Kleintransportunternehmen - ob mit Fahrrad, dem Motorrad oder Pkw und Kleintransporter - besteht uneingeschränkte Gewerbefreiheit. Man muss allerdings das Postgesetz (Lizensierung für Briefe bis 1000g) und das Güterkraftverkehrsgesetz beachten. Lkw / Gespanne über 3,5 Tonnen: Beim gewerblichen Transport mit solchen Fahrzeugen muss ein Güterkraftverkehrsschein durch eine Fachkundeprüfung bei der Industrie- und Handelskammer erworben werden, und das Ordnungs- amt muss nach Prüfung der finanziellen und persönlichen Eignung eine Erlaub- nis erteilen. Transporte können dann mit Fahrzeugen einschließlich Anhänger oder LKW über 3,5 t Gesamtgewicht ausgeführt werden. Zum Nachweis der Einhaltung der gesetzlichen Lenkzeiten sind Fahrtenschreiber erforderlich. Personentransporte sind ohne Fachkundeprüfung und Zulassung für Personen- beförderung grundsätzlich ausgeschlossen. Haftung. Beim Transport von Waren und Dokumenten ergibt sich aus dem Handelsgesetzbuch (HGB): Der Frachtführer haftet. Unbegrenzt. Doch kann diese unbegrenzte Haftung beschränkt werden, z.B. auf die gebräuchliche Haftungssumme von 50.000 EUR je Schadensereignis. Für Auslandsfahrten gilt zwingend das Übereinkommen über den Beförderungsvertrag im internationa- len Straßengüterverkehr (CMR). Versicherungen: Dringend zu empfehlen zum einen eine Transportversiche- rung, die das Transportschadenrisiko abdeckt, zum anderen eine Betriebshaft- pflichtversicherung, die vor Schadensersatzansprüchen schützt, die im Betriebs- verlauf durch Verletzung von Personen oder Beschädigung fremder Sachen (nicht Transportgut) entstehen. Gewerbeanmeldung bei der für Ihren Betriebssitz zuständigen Stadt- oder Gemeindeverwaltung. Davon werden automatisch in Kenntnis gesetzt • das Finanzamt • das Gewerbeaufsichtsamt • die Ordnungsbehörden • die Berufsgenossenschaft Mit der Aufnahme eines Gewerbes wird jedes Unternehmen kammerzugehörig und damit beitragspflichtig. Sollte das Finanzamt innerhalb von wenigen Wochen keine Steuernummer zugeteilt haben, ist der Gewerbetreibende verpflichtet, eine persönliche Mittei- lung zu machen. Personal. Wenn Sie Mitarbeiter beschäftigen, brauchen Sie für die Anmeldung zur Krankenkasse eine Betriebsnummer. Die bekommen Sie von Ihrem zustän- Ein exklusiver Service der digen Arbeitsamt zugeteilt. Innerhalb von 8 Tagen müssen die Mitarbeiter bei Genossenschaftsbanken in der Berufsgenossenschaft angemeldet werden, die sie gegen Unfall und Be- Baden-Württemberg ⋅ Bayern ⋅ Berlin ⋅ rufskrankheiten versichert. Der Beitrag richtet sich nach der Höhe der Brutto- Bremen ⋅ Hamburg ⋅ Mecklenburg- Vorpommern ⋅ Niedersachsen ⋅ Entgelte. Nordrhein-Westfalen ⋅ Rheinland- Pfalz ⋅ Schleswig-Holstein
VR-GründungsKonzept GK125 21 Im Transportgewerbe Beschäftigte müssen seit 1.1.2009 neben ihrem Sozialver- sicherungsausweis auch die auch amtliche Dokumente (Personalausweis) wäh- NOTIZEN rend der Arbeit ständig bei sich führen, um Kontrollen zu erleichtern (darüber schriftliche Belehrung der Mitarbeiter!). Außerdem hat der Arbeitgeber für jeden zur Mitführung des Ausweises verpflichteten Beschäftigten spätestens am Tag nach der Arbeitsaufnahme eine Sofortmeldung an die Krankenkasse vorzunehmen. Berufskraftfahrer im Güterverkehr (Fahrzeuge ab 3,5 t zul. Gesamtgewicht) müssen seit 10.9.2009 neben dem entsprechenden Lkw-Führerschein (C1,C1E, C, CE) auch eine „Grundqualifikation“ nachweisen und alle 5 Jahre an einer Weiterbildung teilnehmen (mind. 35 Stunden). Weiterbildungspflichtig sind auch solche Arbeitskräfte, die bereits über die entsprechende Fahrerlaubnis verfügen. Aushilfskräfte: Die sozialversicherungs-, steuer- und arbeitsrechtlichen Voraus- satzungen bzw. Möglichkeiten, der so genannten „Geringfügigen Beschäfti- gung“ (Entgeltobergrenze: 450 Euro monatlich) und bei der „kurzfristigen Be- schäftigung“ sind ebenso vielfältig wie kompliziert. Krankenkassen und Kam- mern halten zum Thema Minijobs ausführliche Informationsschriften bereit (auch im Internet). Achtung: Nach dem 1.1.2013 begonnene Minijobs sind nur auf Wunsch des Arbeitnehmers von der Rentenversicherungspflicht befreit (schriftlicher Antrag beim Arbeitgeber). Steuerfallen. Auch Gründer, die sich beim Thema Unternehmenssteuern von Anfang an der Hilfe eines Steuerberaters bedienen, müssen sich selbst in Grundzügen mit den rechtlichen und steuerlichen Aspekten einer Unterneh- mensgründung befassen. Wichtig für viele, wenn sie (in der Anfangsphase) ohne Mitarbeiter arbeiten: Eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) kann bereits durch die gemeinsame Tätigkeit / Kooperation zweier Personen entste- hen und dann – ohne dass die Partner dies wissen – zu weit reichenden steuer- lichen Konsequenzen führen, ggf. verbunden mit erheblichen steuerlichen Nachteilen für die Partner. Ein exklusiver Service der Genossenschaftsbanken in Baden-Württemberg ⋅ Bayern ⋅ Berlin ⋅ Bremen ⋅ Hamburg ⋅ Mecklenburg- Vorpommern ⋅ Niedersachsen ⋅ Nordrhein-Westfalen ⋅ Rheinland- Pfalz ⋅ Schleswig-Holstein
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