GErhard mayEr Kunstpreis der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 2011 - Kunst Kirche Bayern
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Kunstpreis der Evang.- Luth. Kirche in Bayern 2011 gerhard mayer Kunstpreis der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 2011 gerhard mayer
dank an Grusswort von Landesbischof Dr. Johannes Friedrich anlässlich der Verleihung des Kunstpreises 2011 an Gerhard Mayer die Jury des Kunstpreises 2011: Kunst hatte über Jahrhunderte hinweg wesentlichen Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern hat Anteil daran, den Geist des Evangeliums zu erfas- deshalb entschieden, den Kunstpreis 2011 an Ger- Helmut Braun M.A., sen und zu visualisieren. Die Malerei in den großen hard Mayer zu verleihen. In der vorliegenden Bro- Kirchenrat, Kunstreferent, Kathedralen und Kirchen, die bildnerisch darge- schüre wird das prämierte Kunstwerk und Beispiele Landeskirchenamt München stellten biblischen Erzählungen in Form von Fresken, aus dem weiteren Schaffen des Künstlers vorge- Skulpturen und Flügelaltären waren hilfreich für stellt. Rüdiger Glufke, Menschen, die weder lesen noch schreiben konnten, Referent des Landesbischofs, das Wesen des Evangeliums mit allen Sinnen auf- Zu danken ist allen, die an der Umsetzung der Landeskirchenamt München zunehmen. Ohne die Kunst wäre das Evangelium Gestaltung des Deckenspiegels in der Markgrafen- Harald Hein, nur den reichen und hoch gebildeten Leuten zu- kirche in Seibelsdorf beteiligt waren. Ohne den Mut Kirchenbaudirektor, Landeskirchenamt München gänglich gewesen. Die Biblia pauperum, die Bibel der Seibelsdorfer Kirchengemeinde, der Offenheit der Armen, die in Form von mehrteiligen Bilder- der Denkmalpflege, der Experimentierfreudigkeit Dr. Hans-Peter Hübner, erzählungen Geschichten aus den Evangelien und von Gerhard Mayer, des Engagements des feder- Oberkirchenrat, Mitglied des Landeskirchenrates dem Alten Testament in Büchern und in Kirchen führenden Architekten, der fachkompetenten Be- und Leiter der Abteilung „Gemeinden und Kirchen- darstellte, war somit eines der zentralen Verkün- gleitung des Bau- und Kunstreferates des Landes- steuer“ im Landeskirchenamt der Evang.-Luth. digungselemente des Mittelalters. kirchenamts und zahlreicher kunstinteressierter Kirche in Bayern Sponsoren und Stifter hätte dieses Werk nicht ent- Manfred Mayerle, Ein Sich-Einlassen auf die Kunst, ein intensives stehen können. Künstler, München (Vorsitz) Wahrnehmen künstlerisch ausgestalteter Kirchen öffnet damals wie heute Perspektiven auf biblisches Dr. Matthias Mühling, Geschehen. Kunst als Schule der Wahrnehmung Dr. Johannes Friedrich Städtische Galerie im Lenbachhaus München erweitert den Raum und die Sichtweise auf den ei- Landesbischof Prof. Dr. Klaus Raschzok, genen Glauben. Spürbar ist dies besonders, wenn Lehrstuhl für Praktische Theologie, in Kirchen historische Elemente mit modernen Augustana-Hochschule, Neuendettelsau künstlerischen Ausdrucksformen zusammenkom- men und spannungsreich zu einem neuen Ganzen Prof. Dorothea Reese-Heim, verbunden werden. Künstlerin, München Pfarrer Daniel Szemeredy, In der Markgrafenkirche von Seibelsdorf ist dies mit Regionalkunstbeauftragter, Nürnberg Bravour gelungen. Der Künstler Gerhard Mayer hat im barocken Kirchenbau den Deckenspiegel in un- gewöhnlicher, zeitgenössischer Technik gestaltet, die sich anfangs fremd, bald aber subtil in den Stil der Kirche einfügt und gleichzeitig eine neue Zeit- schicht in den Raum einbringt. 2 3
„Gott-partikel“ – Gerhard Mayers Beitrag zur Deckenmalerei der Gegenwart Prof. Dr. Matthias Bleyl Kaum etwas scheint heutzutage, beim ersten Au- vorgetäuschten Himmel hin öffneten, in dem dann genschein, anachronistischer zu sein als ein neu meist eine Dreifaltigkeit oder die Glorie eines Titu- gefertigtes Deckenbild in einer Kirche des 18. Jahr- larheiligen gezeigt wurde, umgeben von einer Viel- hunderts, zumal einer evangelischen. zahl anderer himmlischer Gestalten, wobei der Er- scheinung eines überirdisch wirkenden Lichts eine Sieht man einmal von den Wände und teilweise hohe Bedeutung zukam. Ein Hauptwerk dieser Art auch Decken umfassenden Bemalungen steinzeit- ist die bis 1685 von Andrea Pozzo gemalte Apothe- licher Höhlen wie z. B. der von Lascaux ab, so hat ose ihres Titelheiligen in der römischen Jesuiten- diese Gattung architekturgebundener Malerei in kirche Sant’Ignazio. Eine solche, den Kirchenraum Europa ihre Wurzeln bereits in der Antike, wovon bekrönende Malerei war besonders in katholischen sich allerdings nur noch Spuren finden. Auch aus Gebieten verbreitet und kann durchaus als eine der dem Mittelalter haben sich einige seltene Beispiele gegenreformatorischen Strategien bezeichnet wer- erhalten, z. B. in romanischen Kirchen. Aber erst mit den. Hier sollte der Betrachter, gleichwohl im Be- der Renaissance und der erneuten Systematisie- wusstsein einer Vortäuschung, von der scheinbaren rung der Perspektive begann die Deckenmalerei Erweiterung der Kirche nach oben und Öffnung einen Siegeszug, der seinen Höhepunkt in der ba- zum Himmel mit zahlreichen Figuren regelrecht rocken Kunst des 17. Jahrhunderts bis hin zu ihren überwältigt werden. Dieser Überwältigungsstrategie abstrakteren Varianten des Rokoko in der ersten folgten im Wesentlichen auch die profanen Decken- Hälfte des 18. Jahrhunderts hatte. gemälde in den Schlössern der absolutistischen Aristokratie, die statt der Heiligen und himmlischen Grundsätzlich lassen sich zwei deutlich voneinan- Heerscharen vorwiegend den antiken Götterhim- der verschiedene Formen neuzeitlicher Deckenma- mel und den Souverän ins Zentrum stellten. lerei unterscheiden – auf die zahlreichen Nuancen und regionalen Besonderheiten kann hier nicht ein- Von diesem illusionistischen Typus, der meist in gegangen werden. Zum einen gab es eine Malerei, Zusammenarbeit eines Spezialisten für die Archi- die durch Illusionismus die realen Räume zu erwei- tekturmalerei und eines Spezialisten für die Figuren- tern und zu öffnen versuchte. Dazu wurde norma- malerei ausgeführt wurde, lässt sich schon im lerweise die gesamte Decke ausgemalt, unabhän- 16. Jahrhundert eine andere Typologie absetzen, gig von deren Form. War ein Raum beispielsweise die nicht die gesamte Decke füllt, sondern nur ein nordöstliches Eckmedallion, überwölbt, so war es mittels einer häufig als Qua- durch Rahmenleisten als Bild an der Decke abge- Seibelsdorf, Markgrafengemeinde dratura1 bezeichneten, scheinarchitektonischen grenztes Feld, im 18. Jahrhundert meist mit ge- Malerei möglich, diesen realen Raumabschluss schwungenen, ovaloiden Formen, umgeben von praktisch zum Verschwinden zu bringen. Mittels weiteren Ornamentfiguren, -feldern und dünnen komplizierter Berechnungen wurden perspekti- Stuckleisten. Besonders zahlreiche Künstler des visch verkürzte Architekturen gemalt, die die reale süddeutschen Rokoko, von denen Cosmas Damian Architektur des Kirchengebäudes schlüssig nach Asam, Paul Troger und Matthäus Günther nur die oben hin fortzusetzen schienen und evtl. zu einem bekanntesten sind, haben hierfür wichtige Beispiele 4 5
geschaffen. Der durch die Rahmung deutlich be- Als prominentestes Beispiel kann wohl das, nach tonte Bildcharakter dieser Deckenmalerei verbietet lang anhaltender Polemik, 1972 ausgeführte grundsätzlich eine schlüssige Illusionsmalerei, die Deckengemälde Hann Triers im Weißen Saal des tatsächlich meist nur in geringem Umfang, wie ein Charlottenburger Schlosses in Berlin mit einer Dar- Zitat, etwa in Gestalt niedriger, innerbildlicher Balu- stellung des Hochzeitsmahls von Peleus und Thetis straden parallel zum Bildrand oder von partiellen gelten3. Hier war die Ausgangsposition jedoch Überschneidungen der Bildränder durch Wolken grundsätzlich anders, insofern als das neue Ge- und/oder Figuren vorkommt, während sonst das mälde an die Stelle eines von Friedrich II. in Auftrag Geschehen auf das Bildfeld konzentriert ist. Ent- gegebenen, 1742 entstandenen und im letzten wicklungsgeschichtlich dürfte diese Form eine für Krieg zerstörten Vorgängers von Antoine Pesne das Rokoko bezeichnende, spezifische Weiterent- trat, sich also an einem lediglich fotografisch, aber wicklung der barocken Deckenmalerei sein2. Auch immerhin dokumentierten Werk messen lassen bei diesem Typus gibt es die Wiedergabe von Ar- musste. Die vorausgehende Polemik bezog sich chitektur, doch kann eine solche eben nicht als illu- dann auch weitgehend auf die Frage, ob eine Ko- sionistische Verlängerung des Realraumes erlebt pie des alten Gemäldes, oder ein Bild gleichen werden, sondern nur als Darstellung einer – gemäß Themas durch einen in die Formensprache des Ro- der horizontalen Position des Bildes an der Decke – koko eingefühlten, zeitgenössischen Maler, oder perspektivisch verkürzten innerbildlichen Architek- aber ein Gemälde rein zeitgenössischer Formen- tur ohne formalen Bezug nach außen. Die Decke sprache ohne jeden inhaltlichen Bezug zu Pesnes der Markgrafenkirche von Marktrodach-Seibelsdorf Deckenbild – das thematisch auf die Funktion des folgt genau dieser Typologie, so dass sie grund- Raumes als königlichem Speisesaal zugeschnitten sätzlich nur ein Deckenbild, jedoch keine Illusions- war – ausgeführt werden sollte, wie es letztlich ge- malerei geziert hätte, wäre sie denn im 18. Jahrhun- schah. Hann Triers Malerei erinnert sowohl in ihrer dert überhaupt ausgeführt worden. Dies hat bedin- aus der Körperbewegung heraus entstandenen gende Konsequenzen für jede spätere Ausführung Bewegtheit als auch in der lichthaften Farbanmu- eines Deckenbildes. tung sehr deutlich an Malerei des Rokoko, auch wenn seine informelle Malerei effektiv nicht eine Im Zuge der behutsamen Sanierung der denkmals- einzige reale Form zeigt, schon gar nicht eine sol- geschützten Seibelsdorfer Kirche durch den che des 18. Jahrhunderts. In Seibelsdorf stellte Münchberger Architekten Dietrich Scheler wurde sich von vornherein nicht die Frage einer historisch ein Künstlerwettbewerb zur Gestaltung des stu- mehr oder weniger genauen Rekonstruktion, weil ckierten Deckenfeldes mit gerahmten, jedoch nie die Decke nie eine Malerei besessen hatte. Da sie ausgemalten Mitteloval und vier Eckmedaillons sich zu einer künstlerischen Gestaltung aber gera- ausgeschrieben, den der Entwurf von Gerhard Mayer dezu anbot, kam fraglos nur eine heutige Lösung in gewann. Die Aufgabe war außergewöhnlich und es Frage, die dennoch mit der Formenwelt des Rokoko gibt nicht viele Präzedenzen für die heutige Ergän- koexistieren konnte, ohne eine Gegenstandswelt zung einer Decke des 18. Jahrhunderts. und damit evtl. eine gegenreformatorische Ikono- 6 7
grafie zu bemühen. Diese Voraussetzungen wur- Metamorphosen. Verdichtete Komplexe können ergebnisoffenen, rhythmischen Bildungen, die An- in der Deckenmalerei des Rokoko zitierten, ge- den im Werk Gerhard Mayers erkannt, auch wenn zerfließen und zu gänzlich anderen Formulierungen klänge an alltagskulturelle Motive zulassen. Durch drehten Bronzesäulen des Ziboriums über dem seine Formensprache der eines Hann Trier genau gewandelt werden. Es entsteht dabei oft so etwas diesen „diesseitigen“ Bezug scheint seine Arbeits- Apostelgrab von Sankt Peter in Rom8 greift natür- entgegensteht: Anstelle pastellener, lichthafter Far- wie eine Fragment-Ornamentik. Der vielfachen weise insgesamt viel eher für einen evangelischen lich nicht in einer evangelischen Kirche. Zudem gilt bigkeit das reine Schwarzweiß der Tuschezeich- Kombination der Linienschwünge eignet eine hohe als beispielsweise für einen katholischen Kirchraum auch hier, wie für alle seine Zeichnungen, dass nung, statt quasi barocker, handschriftlicher Be- ornamentale Qualität, doch gerinnt auch dies nie prädestiniert. Gerhard Mayer eigentlich gar keine Säulen ge- wegtheit der geradezu technoide Aufstrich einer an zu einer ornamentalen Konkretion, wie z. B. einer zeichnet, sondern seine Bogenschwünge lediglich der Schablone entlanggeführten Linie. Bandelwerk- oder gar plastischen Rocaille-Form. Die allgemeinen Charakteristika von Gerhard Mayers so gezogen hat, dass dabei eine säulenähnliche Fi- Lediglich letzterer Wesensmerkmale, nämlich Maß- Schaffen gelten auch für das Deckenbild in Sei- guration entsteht. Es gibt keine durchgehenden Der Künstler hat seinem Schaffen einige klare, auch stabslosigkeit, ständige Wandelbarkeit und die Un- belsdorf und haben seinen Entwurf besonders zur Konturlinien, die eine Gegenstandswiedergabe klar längst publik gemachte Regeln auferlegt, die er möglichkeit einer gegenständlichen Identifizierung, Ausführung qualifiziert. Die Kirche hat eine flache definieren könnten. Kein Bogenschwung berührt streng einhält, wie etwa den ausschließlichen Ge- finden sich in den Zeichnungen wieder. Gleichzei- Decke mit einer für ihre Zeit recht typischen Stuck- den anderen, sie sind ganz nach den strengen Re- brauch ellipsoider Schablonen, keiner Lineale und tig bewirken die Linienführungen immer den Ein- Felderung mit Rocaille-Verzierungen, konzentriert geln des Künstlers gesetzt, wie jede seiner Linien, den Verzicht auf Überschneidungen oder Punkte, druck von Geschwindigkeit, also potentieller Bewe- auf ein ovaloides, gerahmtes Bildfeld in der Mitte nur sind sie eben so gesetzt, dass der Betrachter etc.4 Da er mit der Grundform der Ellipse arbeitet, gung, und nicht zuletzt manifestiert sich in ihnen, sowie vier runden Medaillons in den Ecken, die es einen tatsächlich nur angedeuteten (nicht zuletzt kann Gerhard Mayer bereits durch wenige ge- ganz ohne Farbe, immer eine Art Bildlicht, zumal zu gestalten galt. Gerhard Mayers Zeichnung lässt aus der Rokokomalerei bekannten) Gegenstand schwungene Linien, die von Natur aus dynamisch das gattungsimmanente, wesensmäßige Charakte- wirbelartige Formationen erkennen, die sich zum wiederzuerkennen wähnt, durch den zwar nicht der wirken, eine Art abstrakter Räumlichkeit andeuten. ristikum jeglicher Art von Zeichnung der Hell-Dun- Rand hin verdichten, wolken- und schleierartig ver- Realraum, im Sinn barocker Illusionsmalerei, wohl Durch verschieden dicht schraffierte Felderungen kel-Kontrast ist5. Linienverdichtungen erzeugen zu- wirbelt zur Bildmitte hin streben, sich aber dabei aber der Bildraum, zusammen mit der Aufhellung mittels enggeführter Wiederholungen von Linien- sätzlich Dunkelzonen, wogegen die wenig oder gar auflösen und die Bildmitte lichthaft hell belassen. zur Mitte hin, deutlich geweitet wird. Das Ziel des schwüngen kann allerdings sogar eine Art Pseudo- nicht bezeichneten Stellen des Grundes lichterfüllt Sie überschneiden mehr oder weniger vier säulen- Künstlers war es, ein Bild zu schaffen, das „konse- Gegenständlichkeit angedeutet werden, die bis- wirken. Zudem manifestiert sich in Gerhard Mayers artige Gebilde, die regelmäßig radial angeordnet quent zeitgenössisch ist und dennoch mit der For- weilen Anmutungen verschiedener Äußerungen der immer ortsspezifisch entstandenen Wandzeich- sind und perspektivisch verkürzt auf das Bildzen- mensprache des 18. Jahrhunderts harmoniert“ so- Pop-Kultur, z. B. von Tattoos oder bestimmten For- nungen oft eine besondere Art von raumbezo- trum fluchten, jedoch nichts tragen. Ganz im Sinn wie „den Sakralraum zu weiten und zu dynamisie- men von Cartoon-Zeichnungen, aufweisen kann, genem „Witz“ im Sinne von Gewitztheit oder Esprit, des Rokoko erhöhen und öffnen sie keineswegs ren, ohne dabei in Konkurrenz zur Konzentration die heute als gestalterisches Allgemeingut gelten etwa das spontane Eingehen auf die zufälligen den realen Raum in Art einer barocken Illusionsma- auf das gesprochene Wort der Verkündigung zu dürfen. Der Ausschluss gerader Linien verhindert Merkmale einer Wand, z. B. eine Heizung, eine lerei, sondern bleiben zwar verkürzt wiedergege- treten“9, was durch seine Art der abstrakten Zei- jede stringente zentralperspektivische Raumdar- Steckdose, o. ä. Für Wandgestaltungen sind dies bene Elemente, aber in einem von der Realität des chensprache auch angemessen und ohne ana- stellung, doch ist die Darstellung glaubhafter geo- eigentlich Störfaktoren, die der Künstler aber geist- Raumes deutlich abgehobenen Gemälde mit rein chronistische Rückwärtswendung verwirklicht wer- metrischer Körper durch verschiedene Schraffuren reich in die Zeichnung integriert, sie sogar über- bildhaften Architekturelementen6. Inhaltliche Asso- den konnte. bis zu einem gewissen Maße möglich. Generell haupt zum Anlass ihrer normalerweise erst auf der ziationen mit freistehenden Säulen – zu denken wä- bleibt Gerhard Mayers Bildwelt jedoch insgesamt Wand erfolgenden formalen Entwicklung nehmen re z. B. an die beiden Bronzesäulen Jachin und Für viele Lebensbereiche werden heute, neben an- pseudo-plastisch, pseudo-perspektivisch und da- kann. Die Rücksichtnahme auf die realen Gege- Boas am Portal des Salomonischen Tempels –, deren, Ordnungsschemata entworfen, die als gra- mit pseudo-räumlich. In seinen Zeichnungen äußert benheiten, ja Würdigung alltäglicher Gegenstände, müssten allein schon aufgrund ihrer Zweizahl, erst fisch veranschaulichte „Vier-Säulen-Modelle“ be- sich der Raum als visuelle Tatsache, konkretisiert die der menschlichen, nicht der göttlichen Sphäre recht aber aufgrund der Unmöglichkeit einer inhalt- schrieben werden – vom kommunalen Integritäts- sich aber nicht gegenständlich. Die dabei evo- zugehören, stellt einen anti-hierarchischen Zug in lich schlüssigen Konnotation mit dem Ort schei- system über Schuldenprävention und Unterrichts- zierten, sehr abstrakten Gebilde durchlaufen häufig Mayers Arbeit dar, ebenso wie die oben erwähnten, tern7. Auch die Erinnerung an die vier, gelegentlich organisation, auch in der Theologenausbildung –, 8 9
doch können die raumgreifenden Seibelsdorfer ständniskapazität und Deutungskompetenz wie- Säulen sicher keine derartige Inhaltsdeutung erfah- derfindet, lässt sich doch behaupten, dass der vom ren. Sie bleiben zunächst ein noch entfernt an die Künstler als Titel seines Werkes übernommene Be- Kunst des Rokoko erinnerndes Element der räum- griff „Gott-Partikel“ zwei Begriffe vereint, die einmal lichen Strukturierung. Jedoch ist die Tatsache be- dem Bereich der Spiritualität und einmal dem Be- achtenswert, dass die durch den zeichnerischen reich der exakten Wissenschaften zugehören und Rhythmus gebildeten Säulen von Funktion befreit deren Kombination belegt, dass sie heutzutage kei- sind – sowenig sie vom realen Raum getragen wer- neswegs einander ausschließende, sondern sich den könnten, tragen sie nichts, sondern bleiben un- durchaus ergänzende, grundlegende Komponen- ausgelastete Zeichen der Tragkraft. Allerdings wei- ten unserer Existenz sein können. Gerhard Mayers sen sie alle in dasselbe Zentrum, wo nichts mehr Deckenbild führt diese Erkenntnis zur Anschauung. geformt worden ist, sondern wo das unbezeichnete Weiß zum Bildlicht wird. Hier findet in der visuellen 1 Matthias Bleyl und Pascal Dubourg Glatigny (Hrsg.). Quadratura: Gegensätzlichkeit, der größten Helldunkelspanne Geschichte – Theorie – Techniken. Berlin u. München 2011 im Bild, zwischen Peripheriebezug und Zentrum, 2 Diese These wurde erstmals wohl von Hermann Bauer. Zum iko- zwischen größter gegenständlicher Anmutung und nologischen Stil der süddeutschen Rokoko-Kirche. In: Münchner Leere der Umschlag der gezeichneten, gemachten Jahrbuch der bildenden Kunst (3.Folge), Bd. 12, 1961, S. 218-240, begründet und bei späteren Gelegenheiten weiter untermauert. Qualität in die wirkende, geschehende Qualität 3 Eberhard Roters. Hann Trier – Die Deckengemälde in Berlin, statt. Letztere kann nicht ohne erstere erscheinen, Heidelberg und Köln. Berlin 1981, S. 13ff und 23ff. was nochmals den menschlichen Bezug unterstreicht. 4 S. Regeln für Papierzeichnungen und Regeln für Wandzeich- nungen, in: Gerhard Mayer – Interlocking. Nbg 2004, S. 15 u. 49. Damit ist das Deckenbild keineswegs inhaltsfrei, 5 S. Matthias Bleyl. Zeichnung – Was ist das eigentlich? Oder: Wa- sondern lässt sich eindeutig an heutige Problem- rum die Linie nicht wesentlich ist. In: Kunstforum international 196, stellungen unserer Existenz anbinden, die auch die April-Mai 2009, S. 73-79 Domäne der Religion sind. Titel sind immer inte- 6 Vgl. Helmut Braun u. Andreas Link. Kunst als spirituelle Gestal- grale Bestandteile von Kunstwerken, und der Titel tung der Gegenwart. In: Hans-Peter Hübner u. Helmut Braun „Gott-Partikel“ ist besonders deutlich an die Ge- (Hrsg.). Evangelischer Kirchenbau in Bayern seit 1945. Berlin u. München 2010, S. 83-97, hier: S. 88. genwart, sogar an die Zukunft gebunden. Hier wird 7 Immerhin existiert in Innsbruck-Wilten eine Pfarrkirche und Basili- ein bisher nur hypothetisches, elementares Phäno- ka zu Unserer Lieben Frau „Unter den vier Säulen“ mit einem De- men der Teilchenphysik zitiert, nämlich das nach ckenbild Matthäus Günthers von 1754. Der Name bezieht sich aller- dem britischen Forscher Peter Higgs benannte dings auf ein Gnadenbild, das sich unter einem von vier Marmor- Skalarboson („Higgs-Teilchen“), nach dessen säulen getragenen Ziborium befindet. Beweis noch geforscht wird und das vermutlich 8 Etwa in Matthäus Günthers Fresko über der Orgelempore von St. jeglicher Materie ihre Masse verleiht und damit als Peter und Paul in Oberammergau von 1741. Dort haben die Säulen jedoch den Fluchtpunkt außerhalb des Bildes, nicht in der Mitte. Schlüsselelement der Schöpfung gelten dürfte. 9 Text des Künstlers vom 08.12.2010. Auch wenn sich der klassische Geisteswissen- schaftler damit unvermittelt am Rand seiner Ver- 10 Ebd. 10 11
Zur Entstehung des Deckenbildes in Seibelsdorf Helmut Braun M.A. Die evangelische Pfarrkirche in Seibelsdorf wurde von 1735 bis 1763 im Markgrafenstil mit dreiseitig umlaufenden Emporen und Kanzelaltar erbaut. Be- deutend ist die im Rokokostil von Josefi de Buzzi gestaltete Langhausdecke, auf der das markgräf- liche Wappen und der Anfangsbuchstabe „F“ des Markgrafen Friedrich von Kulmbach-Brandenburg- Bayreuth zu sehen ist. Im Rahmen einer umfangreichen Sanierung in den Jahren 2008-2010 entstand in der Kirchengemein- de die Idee, den Deckenspiegel künstlerisch zu ge- stalten. Die Fläche war bis auf die schematische Darstellung eines Kreuzes im 19. Jahrhundert nie bemalt. Unter der Federführung des Kunstreferates der Evang.-Luth. Kirche in Bayern fand im Sommer 2009 ein Wettbewerb statt, zu dem als Künstler An- ne Hitzker-Lubin, Tobias Kammerer, Christofer Kochs und Gerhard Mayer eingeladen wurden. Gerhard Mayer gewann das Verfahren. Nach ein- stimmiger Meinung der Fachjury, vertreten durch Kirchengemeinde, Landeskirche und Denkmalpfle- ge, stellt Mayer eine „Zeichnung aus Ellipsen- formen als zeitgenössischen Beitrag überzeugend der historischen Situation gegenüber“. So entstehe ein „Dialog zwischen alt und neu“. Die filigrane An- mutung der zeichnerischen Arbeit wird als stimmig innerhalb des Kontextes der Stuckdecke gesehen. Sie ist nach Meinung der Jury „ein geeignetes Mit- tel, um eine gegenseitige Steigerung des Spiegels und der Stuckdecke zu erreichen“. Die Zeichnung ist mittels Schablone mit Tusche und Pinsel in einer Strichstärke von 6 Millimetern ausgeführt. Unter- grund ist eine Grundierung mit heller Silikatfarbe. Das Deckenbild ist von Mayer mit „Gerhard Mayer“ signiert, ist in der Reihe der ortsbezogenen Tusche- zeichnungen die Nummer 25 und trägt den Titel „Gott-Partikel“. 12 13 13
Gott-Partikel aus der Sicht eines Teilchenphysikers Prof. Reinhold Rückl Die meisten Besucher der Markgrafenkirche in Sei- Bausteinen zusammengesetzt sind, also keine belsdorf und wohl auch viele Betrachter dieses Bestandteile besitzen? Woher kommt die Masse Kunstbandes wird der Titel „Gott-Partikel“ für eine dieser elementarsten Objekte im Kosmos? Deckenzeichnung verwundern. Sogar diejenigen, die Gerhard Mayer und seine Werke kennen und Das Standardmodell der Teilchenphysik, in dem wissen, dass er nicht selten ungewöhnliche, der heutige Erkenntnisstand über die elemen- manchmal fremd anmutende Begriffe und Kürzel tarsten Bausteine der Materie und der Kräfte zwi- aus dem naturwissenschaftlichen Umfeld als Titel schen ihnen zusammengefasst ist, gibt eine sehr verwendet, vor allem aus der Quantenphysik, die überraschende Antwort. Die Elementarteilchen er als besonders inspirierend betrachtet, mag es sind a priori masselos, ihre scheinbare Masse wird rätselhaft anmuten, was ihn bewogen hat, die De- erzeugt durch die Wechselwirkung mit einem Feld, ckenzeichnung in dieser Kirche mit einem so merk- das das gesamte Universum ausfüllt und nach sei- würdigen Ausdruck zu belegen. Ich selbst, der ich nem Erdenker „Higgsfeld“ genannt wird. Ähnlich in der Physik zu Hause bin, habe bei diesem Titel wie ein Magnetfeld seine Anwesenheit erst durch eine unmittelbare Assoziation: God Particle – Ur- seine Kraftwirkung auf ein metallisches Objekt ver- sprung der Eigenschaft „Masse“ im physikalischen rät, das in seinen Einflussbereich gebracht wird, Weltbild unserer Zeit und zentrales Objekt der mo- zeigt sich das Higgsfeld durch seinen Einfluss auf dernen Elementarteilchenforschung. Liegt hier des die kleinsten, nicht mehr teilbaren Bausteine des Rätsels Lösung oder vielleicht ein Zugang, der ei- Universums. Vergleichbar mit einer Kugel, die sich nen neuen tiefgründigeren Blick auf dieses Kunst- in einer zähen Flüssigkeit jeder Beschleunigung werk von Gerhard Mayer eröffnet? Ich will es auf ei- widersetzt, bewegen sich Elementarteilchen durch nen Versuch ankommen lassen. die Wechselwirkung mit dem Higgsfeld träger als im leeren Raum. Das Maß für Trägheit aber ist die Landläufig verbindet man mit der Masse oder dem Masse eines Objekts. Je zäher die Flüssigkeit, Gewicht eines materiellen Gegenstandes die Sum- desto größer die Trägheit der Kugel, je stärker die me der Massen seiner Bestandteile. Dieses durch Wechselwirkung mit dem Higgsfeld, desto schwe- die alltägliche Erfahrung evidente Verständnis rer die effektive Masse des Teilchens. Wie im Ma- kann bis in tiefe Ebenen des Mikrokosmos extrapo- gnetfeld steckt auch im Higgsfeld Energie. In der liert werden. So hat die Masse eines Moleküls ihren Quantentheorie ist die Feldenergie nicht kontinu- Ursprung in der Masse der Atome, aus denen es ierlich verteilt, sondern gleichsam körnig in soge- besteht, und die Masse eines Atoms wiederum in nannten Energiequanten. Das Quant des Higgs- der Masse seines Kerns und der Elektronen, die je- feldes, das den kleinst möglichen Bruchteil an Feld- nen umkreisen. Die Masse des Kerns schließlich energie trägt, heißt Higgsboson oder populärer ist bestimmt durch die Anzahl der Nukleonen, aus God Particle. Seine Existenz ist bis heute reine denen er aufgebaut ist. Was aber, wenn man am Spekulation, trotz jahrzehntelanger intensiver For- Ende der Kette angelangt ist, bei den sogenannten schung in Beschleunigerexperimenten rund um Elementarteilchen, die nicht aus noch kleineren den Globus. Mit dem weltgrößten Teilchenbe- 16 17
schleuniger LHC am Europäischen Forschungs- Es sind in der Tat sehr wenige Bausteine und Prin- nologie, von den kleinsten Dimensionen im Mikro- In den Zeichnungen wie „Gott-Partikel“ empfinde zentrum für Teilchenphysik CERN in Genf wurde in zipien, die ausreichen, um unser Universum und kosmos bis zu den großräumigsten Strukturen im ich eine aufregende Spannung zwischen den Tei- 2010 ein neuer gigantischer Versuch gestartet und seine Entwicklung von einem Bruchteil einer milli- Universum. Auch die Massenerzeugung durch len und dem Ganzen, zwischen dem Einfachen es sieht ganz so aus, als wäre man dem God Particle ardstel Sekunde nach dem Urknall bis heute zu das noch hypothetische Higgsboson oder God und dem Komplexen. Aus meinem Blickwinkel als diesmal dicht auf den Fersen. verstehen, auch wenn noch nicht alle Elemente Particle und viele damit zusammenhängende Ei- Physiker kann ich darin einen bildhaften Ausdruck des kosmischen Bauplans bereits im Detail be- genschaften der Elementarteilchen und fundamen- der faszinierenden Spannung zwischen der Quan- Interessant, aber was hat das alles mit der Decken- kannt sind. So existierten unmittelbar nach dem talen Kräfte sind letztlich eine Konsequenz von tenwelt der Elementarteilchen mit strukturlosen zeichnung in der Markgrafenkirche zu tun? Sicher Urknall sehr wahrscheinlich neben Leptonen und Symmetriebrechung, womit wir aus den Weiten Konstituenten und strengen Prinzipien und dem handelt es sich dort nicht um eine bildliche Darstel- Quarks weitere sehr schwere Elementarteilchen, des Kosmos wieder bei der Deckenzeichnung daraus hervorgehenden Kosmos mit seiner Vielfalt lung des Higgsmechanismus. Die Quantenwelt die im Zuge der Ausdehnung und Abkühlung des „Gott-Partikel“ von Gerhard Mayer in der Mark- von Erscheinungsformen und seiner Dynamik er- lässt sich nicht bildlich darstellen, allenfalls illustrie- Universums durch Zerfall in leichtere und stabilere grafenkirche zu Seibelsdorf angekommen wären. kennen. Je kleiner die Anzahl der elementaren ren. Ihre Sprache ist die abstrakte Sprache der Ma- Teilchen verschwunden sind. Wir kennen noch Auch in dieser Komposition basierend auf einem Bausteine und fundamentalen Prinzipien ist, auf thematik. Illustrationen sind immer Halbwahrheiten, nicht die Natur der unsichtbaren Dunklen Materie, einfachen zeichnerischen Grundelement und die eine Theorie dieses phantastische kosmische Hilfestellungen zwar für fruchtbare Intuition, aber ohne deren gravitative Wirkung die Anzahl und einem knappen Regelwerk sehe ich das Zusam- Schauspiel zurückführt, desto schöner ist sie in auch Fallen, die zu falschen Assoziationen verleiten. Verteilung der Sterne und Galaxien in den Tiefen menspiel von Symmetrie und Symmetriebrechung. den Augen eines Physikers. Diesen Ästhetikbegriff Die Verbindung zum Schaffen von Gerhard Mayer des Universums nicht so sein würde, wie wir sie mit kann man auch auf die Kunst von Gerhard Mayer ist eine andere, jene die er auch durch Titel anderer unseren Teleskopen und Satelliten beobachten. Gerhard Mayer hat sich seine Elementarteilchen und anwenden. Wie die moderne Physik basiert sie auf Werke wie „LHC“, dem Kürzel für die Weltmaschine Weiter fehlt noch jede Vorstellung von der Dunklen Grundprinzipien selbst vorgegeben. Seine Grund- einem Reduktionismus, der Komplexität und zufäl- am CERN, oder „Amanda“, dem Namen eines rie- Energie, die die Expansion des Universums zu be- struktur, sozusagen das fundamentale Feld, ist die El- lige Entscheidungen nicht behindert, sondern Viel- sigen Neutrinoteleskopes eingebettet in das ewige schleunigen scheint. Und schließlich gibt es noch lipse. Sie ist die Quelle der elementaren Bausteine falt und Differenzierung fördert und unvorherge- Eis des Südpols, zum Ausdruck bringt. Sie besteht keine schlüssige Antwort auf die Frage, ob unser seiner Welt - Teile des Ellipsenumfangs, länger oder sehene Ergebnisse hervorbringt. Bei dem Gedan- in meinen Augen im zeichnerischen Vollzug des Universum das einzige ist oder nur eine relative kürzer, kein Punkt und nicht der volle Umfang, alle zu- ken an das God Particle oder Higgsfeld, das im Reduktionismus, des abendländischen Paradig- stabile kosmische Blase in einem grandiosen, tur- rückführbar auf eine geometrische Form mit einer ge- frühen Universum durch Symmetriebrechung die mas wissenschaftlicher Erkenntnis über die physi- bulenten Multiversum. brochenen Kreissymmetrie. Die Wechselwirkung die- Massen der elementaren Bausteine der Materie er- kalische Natur des Kosmos, wonach auch die kom- ser graphischen Elemente wird durch wenige Grund- zeugte und so eine Bedingung für die Evolution plexesten Strukturen und Phänomene durch einige Eine Hauptrolle in dieser kosmischen Aufführung regeln diktiert: Vorschriften wie keine Drehung der El- des Universums von einem heißen Feuerball in ei- wenige einfache Bausteine und Gesetze erklärbar spielen Symmetrie und Symmetriebrechung. Sym- lipse, keine Überschneidung von Linien, einheitliche nen wunderbaren Kosmos von Galaxien, Sonnen sind. Dieses Prinzip hat zu den erfolgreichsten und metrien implizieren Ununterscheidbarkeit und Ver- Strichdicke. Alles andere ist frei, zufällig wie in Quan- und lebensfreundlichen Planeten wie die Erde er- umfassendsten Theorien in der Physik geführt, die einheitlichung und verringern somit die komplexe tensystemen, in denen das Einzelereignis völlig unde- füllte, verwundert es daher vielleicht schon weni- das heutige physikalische Weltbild begründen. Das Vielfalt von Bausteinen und möglichen Bezie- terminiert ist und nur Mittelwerte für messbare Größen, ger, dass Gerhard Mayer seine Deckenzeichnung Fundament bilden die Standardmodelle der Teil- hungen. Strukturen mit hoher Symmetrie sind im sogenannten Observablen, vieler Ereignisse vorher- in der Seibelsdorfer Kirche „Gott-Partikel“ nannte. chenphysik und Kosmologie mit sechs Leptonen Grunde simpel. Vielgestaltigkeit, Komplexität und sagbar sind. Das Ergebnis ist eine komplexe Vielge- und sechs Quarks als Grundbausteine der be- Spannung entstehen durch Symmetriebrechung. staltigkeit, dichte Teilchenkaskaden um leere Räume, kannten Materie, drei Eichsymmetrien als Quelle Diese tiefgründige Erkenntnis gehört für mich zu Impression von formgebenden Kraftfeldern, Wirbel der bekannten fundamentalen Kräfte, dem Higgs- den größten Errungenschaften der Physik. Hier um gravitative Zentren, die sich in gleichförmige Wel- boson als Ursprung der Masse und dem Urknall als liegt ein entscheidender Schlüssel zum Verständ- lenpropagation auflösen, aus flachem Hintergrund Beginn von Raum und Zeit. nis unserer Welt und ihrer reichhaltigen Phänome- hervorspringende Raumdimensionen. 18 19
„LHC“ Raum 6 Tusche auf Wand Neues Museum, Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg 2010 20 21
„LHC“ Raum 5 Tusche auf Wand Neues Museum, Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg 2010 „LHC“ Raum 2, Installation Tusche auf Wand Neues Museum, Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg 2010 22 22 23
„LHC“ Raum 1, Installation Kirche und Kunst Tusche auf Wand Prof. Dr. Carla Schulz-Hoffmann Neues Museum, Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg 2010 Kirche und Kunst, das ist spätestens seit den frü- Gerhard Mayer geht mit seinem Deckenbild für die hen Avantgardebewegungen Anfang des 20. Jahr- Markgrafenkirche in Seibelsdorf den zweiten Weg. hunderts keine selbstverständliche Liason mehr. Die Grisaille-Zeichnung im Spiegel der dortigen Beide stehen sich fremd, manchmal feindlich, stets Stuckdecke verwandelt Pathos und Lebensfülle jedoch kritisch gegenüber. eines geträumten Jenseits barocker Kirchenmalerei in eine ephemere Vision: das Lineament der Wolken Wo liegen noch Möglichkeiten für einen konstruk- und der sich illusionistisch nach oben verjüngen- tiven Austausch, wenn der Kunstbegriff entgrenzt den Säulen lässt in der Mitte einen leeren Raum of- ist, verbindliche Normen weitgehend obsolet er- fen, Ort der Meditation und Transzendenz. Mayer scheinen und Kunst nicht als dekoratives Beiwerk, findet damit eine neue Formulierung für eine uralte geschweige denn als konkrete Glaubensfragen in- Sehnsucht. terpretierend verstanden werden will? Wenn Kunst aber umgekehrt für sich durchaus in Anspruch nimmt, moralische Kategorien und Wertmaßstäbe vorzugeben – nicht als übergreifende These, wohl aber als individuelle Setzung? Zwei Tendenzen erscheinen in diesem Zusammen- hang bemerkenswert und für einen konstruktiven Dialog wichtig: Die kompromisslose Auseinander- setzung mit Grundfragen menschlicher Existenz, in aller Schärfe formuliert etwa von Francis Bacon oder in den letzten Jahren Christoph Schlingensief, der mit verstörender Intensität und bewusst ge- lebtem Pathos existenzielle Probleme neu formulierte. Oder jedoch eine andere Linie, die, mit C. D. Fried- rich beginnend, wesentliche Teile der Moderne prägte und auch heute noch nachhallt, etwa in dem Südquerhausfenster des Kölner Domes von Ger- hard Richter. Hier wird Kunst zum Ausdruck einer übergreifenden Spiritualität, die sich nicht an eine institutionalisierte Kirche, jedoch an geistige Werte gebunden fühlt. 24 25
Tuschezeichnung #319 Tuschezeichnung #332 34,3 x 43,4 cm 34,3 x 43,4 cm Tusche auf Papier Tusche auf Papier Privatsammlung Berlin Sammlung Neues Museum Nürnberg 2008 2009 26 27
Tuschezeichnung #342 Kunst und Religion 34,3 x 43,4 cm Dr. habil. Inken Mädler Tusche auf Papier 2010 Dass sich die Kunst zur Religion verhalte wie die kann, um im Betrachter jene Wirkung zu befördern, Sprache zum Wissen – diese Einsicht hat der Theo- die als Erhebung über die Alltagserfahrung em- loge Friedrich Schleiermacher seiner Kirche mit auf pfunden und als Transzendenzerfahrung sui gene- den Weg gegeben. Denn das Unsagbare bedarf ris gedeutet werden kann. Elemente dieser visuellen der besonderen Form, um zum Ausdruck zu gelan- Abstraktion sind etwa die Reduktion der Gegen- gen. Dramaturgie und Poesie, Tonkunst und die stände auf die Flächigkeit der Bildträger, die Ent- Kunst der Rede stehen dabei traditionell an erster leerung der Bildfläche oder auch die Freisetzung Stelle, wogegen sich die bildende Kunst nach wie der Farbe von ihrer Bindung an die Gegenstände. vor behaupten muss, besonders im Raum des Pro- Auch der heutige Preisträger, Gerhard Mayer, testantismus. Und zwar behaupten in der Fähigkeit, nimmt in seinem Oeuvre dieses Ringen um die Dar- über die unterstellte Abbildfunktion hinausweisen stellung dessen, was alles Darstellbare übersteigt, zu können. Dabei gibt sie, die bildende Kunst, nicht in ganz eigener Weise wieder auf. Seine Puzzle- primär das Sichtbare wieder, sondern macht sicht- bilder, um nur diese hier zu nennen, überführen bar, wie Paul Klee treffend konstatiert hat. Und seit scheinbar bekannte, einzelne Fragmente in ein mit der Moderne die tradierten Formen der symbo- neuartiges Ganzes und damit in die unendliche lischen Darstellung religiöser Themen brüchig ge- Vielfalt des visuell Möglichen. Genau das kenn- worden sind, hat auch sie an Ausdrucksfähigkeit in zeichnet nach Schleiermacher die Weltwahrneh- Sachen Religion nicht verloren, sondern im Gegen- mung modo religioso, ‚alles Einzelne als Teil des teil neue Formen visueller Transzendenz entwickelt. Ganzen‘ und ‚alles Beschränkte als eine Darstel- Emanzipiert von der Illustration biblischer Bege- lung des Unendlichen‘ zu erfassen. Gut, dass sich benheiten hat sie im Medium visueller Grenz-Über- gegenwärtig und hoffentlich auch zukünftig Künst- schreitung die gewohnten Raster der Wahrneh- ler dieser Aufgabe stellen, auf ihre ganz spezifische mung verschoben und fremde, manchmal auch be- Art und Weise am Ausdruck von Religion mitzuwir- fremdliche Blickwelten eröffnet. Sie, die seit jeher ken. Indem sie Transzendenz als visuell vollzogene um die angemessene Darstellung des Undarstell- Grenzverschiebung ikonisch formulieren und Bilder baren gerungen hat, hat ihre Bemühungen um die visionieren, die den Zeitgenossen in vielfacher Hin- Form rein visuell zum Thema gemacht und in den sicht die Augen öffnen, damit diese im staunenden kompositorischen Strukturen das darstellende WIE Blick auf das sich erweiternde Blickfeld über die zum dargestellten WAS verdichtet. Darin ist sie Faszination Unendlichkeit nicht mehr nur reden Ausdruck von Religion als verfremdend-uneigent- müssen, sondern sich darin versenken können, licher Darstellung in visueller Metaphorik. Hatte Ed- sichtlich gebannt von dem, was sich auf seine Art mund Burke der bildenden Kunst noch den Nach- dem Blick entzieht und darin zum Sinnbild dessen teil attestiert, stets konkret sein zu müssen und wird, womit es Religion zu tun hat. nicht abstrahieren zu können, weshalb sie für die Darstellung des Erhabenen wenig geeignet sei, stellt sie seither unter Beweis, dass sie eben nicht am Detail haften muss, sondern Mittel entwickeln 28 29
Wandzeichnung #16 „Bacteriorhodopsin, 1/600 Sekunde entfernt von Brüssel“ Tusche auf Wand Oechsner Galerie Nürnberg 2006 30 31
VINYLFOLIENPLOT #7 ED. 2/5 Ausgeschnittene selbstklebende Vinyllinien auf Wand, G&P Gloeckner. Fuhrmann. Nentwich. Rechtsanwälte Nürnberg, 2004 32 33
Lot (sieben Skulpturen) Eisenhaltiger Alabaster 48 - 27 cm 1998 34 35
Elliptic Painting #18 Elliptic Painting #22 Öl auf Aluminium Öl auf Aluminium 35,2 x 62,2 cm 125 x 250 cm Courtesy Oechsner Galerie Nürnberg Courtesy Oechsner Galerei Nürnberg 2011 2011 36 37
vita 1962 Geboren in Mittenwald lebt in Nürnberg 1987-1993 Studium der freien Grafik und Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg bei Prof. G. K. Pfahler und Prof. R. G. Dienst 2003-2004 Lehrauftrag an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg Preise und Stipendien 1995 Debütantenpreis des Freistaates Bayern 1996 Frankreichstipendium des Bezirks Mittelfranken 2001 Förderpreis des Förderkreises Bildende Kunst Nürnberg Förderpreis des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst 2003 Kulturförderpreis der Stadt Nürnberg (Nürnbergstipendium) 2004 Art Omi International Artists Residency New York Installation Neues Museum Nürnberg 2010 38 39
Ausstellungen (Auswahl): Einzelausstellungen: Gruppenausstellungen: Open Day Exhibition, Art Omi Long Beach, USA 2010 LHC, Neues Museum, Staatliches 2010 Wall Drawing Hosfelt Gallery, San International Arts Center, New York, USA Microwave three, 123 Watts Gallery, Museum für Kunst und Design, Francisco, USA August, kuratiert von Dan Kopp, New York, USA Nürnberg Your loneley days are gone Galerie Brooklyn Fireproof, Brooklyn, 2000 New York, New York, Creiger-Dane LHCb, Oechsner Galerie, Nürnberg Arratia Beer, Berlin New York, USA Gallery, Boston, USA 2009 Organic, Virtual, Aseptic, Lines, New Work, Prints Drawings 2003 Dubrow Bienial International, Fixations – The Obsessional in Hosfelt Gallery, San Francisco, USA Collages Museum of Fine Art, New York, USA Contemporary Art, John Michael 2008 Orakel, Galerie Ute Parduhn, Boston, USA positionen+tendenzen, Kunst in Kohler Arts Center, Sheboygan, Düsseldorf 2009 Curvilinear Gallery Joe, Franken, Nürnberg Wisconsin, USA 2007 Soloshow Art Forum Berlin, Oechsner Philadelphia, USA Kunstverein Nürnberg, Albrecht Dürer Bary Whistler Gallery, Dallas, USA Galerie, Nürnberg Black and White Hosfelt Gallery Gesellschaft, Nürnberg 1999 Relay Drawings, Eye, Hand, Others, 2006 tohus und wohus, Museum der New York, USA Insitut für moderne Kunst/Kunsthalle Buckwell University Art Gallery, Wahrnehmung, Graz, Österreich 2008 Club Transmediale 08, Festival for Nürnberg Lewisburg, Pennsylvania, USA Bacteriorhodopsin, 1 /600 Sekunde Adventurous and Related Visual Arts, Angermann, Eller, Knaupp, Mayer, Das Lachen des Ovid, Galerie entfernt von Brüssel, Oechsner Berlin KunstMühle Mürsbach, Rattelsdorf, Voges+Deisen, Frankfurt a/M Galerie, Nürnberg Statements, Oechsner Galerie, Nürnberg Oberfranken Systematics, Caren Golden Fine Art, 2003 Zufall und Notwendigkeit, Galerie 2007 Pattern vs. Decoration, Hosfeldt Paper, Hosfelt Gallery, New York, USA Ute Parduhn, Düsseldorf Gallery, San Francisco, USA San Francisco, USA Junge Kunst, Große Kunstausstellung, 2002 NGC 1976, Hosfelt Gallery, Pattern vs. Decoration, Hosfeldt Abstraction Now, Künstlerhaus Wien, Haus der Kunst, München San Francisco, USA Gallery, New York, USA Österreich The Gallery Gang, Caren Golden Fine 2001 Everything is essentially possible, Linie, Nassauischer Kunstverein, At the Edge of Science, Museum of Art, New York, USA Caren Golden Fine Art, New York, USA Wiesbaden Visual Arts, San Valley, Idaho, USA The Art of Collecting, The Flint 2000 Holzschlichten, Kunsthalle Wil, 2006 Combine Installation, Galerie Vedovi, 2002 Staatliche Förderpreise für junge Intitute of Arts, Flint, Michigan, USA Schweiz Brüssel, Belgien Künstlerinnen und Künstler, Galerie Sandro Fois, Gerhard Mayer, Torre 1999 Alles im Lot II, Europacenter Berlin Collectors Choice and Show, der Künstler, München dei Cani, Alghero, Sardinien, Italien 1997 Alles im Lot, Kohlenhof Ästhetische Arkansas Arts Center, Arkansas, USA Acumulation, Clifford-Smith Gallery, 1998 Selection Winter 98, The Drawing Transformationen, Nürnberg 2005 Weltinnenräume, die Sammlung Boston, USA Center, New York, USA 1996 La vague et le vague, Orangerie Hanck, Deutsche Gesellschaft für 25th Anniversary Benefit Selections Relay, Drawn to Readymades, und Espace Noriac, Limoges, christliche Kunst e. V., München Exhibition, The Drawing Center, Hallwalls Contenporary Arts Center, Frankreich baden gehen, Gesellschaft für New York, USA Buffalo, USA 1993 Schwarze Bilder, Galerie Edith Gegenwartskunst, Baden Baden Minimal-Systematic, Elvehjem Museum Zeichnung und Raum, Kunsthaus Schoeneck, Rotes Schloss Obernzenn the other sight, Künstlerhaus, Dortmund of Art, Madison, Wisconsin, USA Nürnberg 2004 18 holes (zusammen mit John 2001 Kunstraum Franken 2001, A quattro mani, Galeria Nuova Powers), John Michael Kohler Arts Kunsthaus Nürnberg Icona, Venedig, Italien Center, Sheboygan, Wisconsin, USA Making the Making, Apex Art, 1997 Junger Westen 97, Kunsthalle Contemporary Arts from Germany, New York, USA Recklinghausen Europäische Zentralbank, Frankfurt a/M By Hand, University of California, 1995 Mosty, Manes, Prag, Tschechien 40 41
Bibliografie (Auswahl): Werke in öffentlichen Sammlungen Monographien Contemporary Art From Germany, European (Auswahl): Gerhard Mayer, Stange, Latte, Balken, Brett, Central Bank, 2004 Neues Museum, Staatliches Museum für Kunst Debütantenpreiskatalog, Nürnberg 1995 18 holes, an art course by Gerhard Mayer and und Design Nürnberg Venezia, 1998, Nuova Icona, Venedig 1998 John Powers, John Michael Kohler Arts Center, Kunstmuseum Düsseldorf, Sammlung Hanck Holzschlichten, Kunsthalle Will, Will 2000 Sheboygan (USA) 2004 The Drawing Center, New York Interlocking, Verlag für moderne Kunst, Weltinnenräume, die Sammlung Hanck, Deutsche Flint Institute of Art, Michigan Nürnberg 2004 Gesellschaft für Christliche Kunst e.V. 2005 Bucknell University Art Collection, Pensilvania Tohus und Wohus, MUWA, Museum der The other sight, Künstler und Physik, Museum of Fine Arts, Boston Wahrnehmung, Graz 2006 Künstlerhaus Dortmund, 2005 Herbert F. Johnson Museum of Fine Art, Cornell LHC, Neues Museum, Staatliches Museum für KunstRäume I, Die Sammlung der KfW University Kunst und Design, Nürnberg 2010 Bankengruppe, Chorus – Verlag für Kunst Tweed Museum, University of Minnesota und Wissenschaft und KfW Bankengruppe 2007 Kataloge stretching a point, Künstlerhaus, Dortmund 2008 Ortsbezogene dauerhafte Werke in Junger Westen 97, Kunsthalle Recklinghausen, Evangelischer Kirchenbau in Bayern seit 1945, öffentlichen und privaten Gebäuden: Recklinghausen 1997 Deutscher Kunstverlag, München 2010 Wandzeichnung #5, Privatsammlung bei Fürth, 2002 Selection Winter 98, The Drawing Center, Wandzeichnung #11, Bibliothek der Wirtschafts – New York 1998 und Sozialwissenschaftlichen Universität, Junge Kunst, Große Kunstausstellung, Haus der Nürnberg, 2004 Kunst, München 1999 Wandzeichnung #15, Privatsammlung Nürnberg, 2005 Fixations, The Obsessional in Contemporary Art, Wandzeichnung #19, Bayerische Landesbank, John Michael Kohler Arts Center, Nürnberg, 2007 Sheboygan (USA) 2000 Wandzeichnung #22, Sammlung Annette Oechsner, Relay Drawings Eye, Hand, Others, Nürnberg, 2008 Bucknell University, Library of Congress, Wandzeichnung #23, Mathias Grünewald Lewisburg/Pensylvania (USA) 2000 Gymnasium, Würzburg, 2008 Sandro Fois/Gerhard Mayer, isolasenzatitolo, Wandzeichnung #24, Privatsammlung München, 2009 Alghero, Italien 1999 Wandzeichnung #25, Markgrafenkirche Kunstraum Franken 2001, Aktionsgemeinschaft Seibelsdorf, 2009 Nürnberger Künstlerhaus, Nürnberg 2001 Wandzeichnung #26, Praxis Velia Wortmann, By Hand, University Art Museum, California State Nürnberg, 2010 University, Long Beach/California (USA) 2000 Drawings, New Jersey Center For Visual Arts, Summit/New Jersey (USA) 2002 Microwave three, 123 Watts Gallery, New York 2002 positionen + tendenzen, Kunst in Franken 2003 Verlag für moderne Kunst Nürnberg, Nürnberg 2003 Abstraction Now, Künstlerhaus Wien, Wien 2004 42 43
impressum Schriftenreihe Kunstpreis der Evang.-Luth. Kirche in Bayern Band Nr. 2 Projektleitung / REDAKTION Helmut Braun M.A., Kunstreferent Evang.-Luth. Kirche in Bayern - Landeskirchenamt Katharina-von-Bora-Str. 11-13 - 80333 München unter Mitarbeit von Corinne Michèle Pellegrini lkkr@elkb.de Fotos Annette Kradisch: Seite 11, 13, 14, 15, 21, 22 www.fotodesign-kradisch.de Gerhard Mayer: Cover, Seite 4, 7, 16, 24, 26, 27, 28, 30, 31, 32, 33, 35, 36, 37 www.gerhard-mayer.com Simone Michalko: Seite 23, 38, 42 Gestaltung Reisserdesign, München www.reisserdesign.de Auflage 1.200 Herausgeber Helmut Braun, im Auftrag des Landeskirchenrates der Evang.-Luth. Kirche in Bayern – Landeskirchen- amt München ISBN 978-3-9812645-1-7 44
Kunstpreis der Evang.- Luth. Kirche in Bayern 2011 gerhard mayer Kunstpreis der Evang.-Luth. Kirche in Bayern 2011 gerhard mayer
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