Geschä sbericht 2019 - Baugenossenschaft HEGAU
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„ Der Geist ist wie ein Fallschirm: Er kann nur funktionieren, wenn er offen ist.“ Walter Gropius | Architekt und Gründer des Bauhauses
GESCHÄFTSBERICHTE 2019 Grundlagen des Unternehmens ...................................................................... Seite 6 - 8 Wirtschaftsbericht ............................................................................................ Seite 9 - 40 Prognosebericht, Chancen- und Risikobericht............................................... Seite 41 Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten, Schlussbemerkungen ................................................... Seite 42 Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 ...................................................... Seite 44 - 58 Bericht des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2019................................... Seite 59 Daten und Angaben ......................................................................................... Seite 61 - 65 Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 ...................................................... Seite 67- 74
1. GRUNDLAGEN DES UNTERNEHMENS Organe der Genossenschaft Aufsichtsrat: Greif, Bertram *) Bankfachwirt, Singen, Vorsitzender Hörenberg, Günter Maschinenbautechniker, Singen, stellvertretender Vorsitzender Schirmeister, Willi *) Stadtbaumeister, Sipplingen Kalb, Torsten Fachbereichsleiter, Singen Schlemmer, Franz Versicherungskaufmann, Rielasingen-Worblingen Kerschbaumer, Gabi Heizungstechnikerin, Engen Prüfungsausschuss: Hörenberg, Günter Kerschbaumer, Gabi Schlemmer, Franz Bauausschuss: Hörenberg, Günter Schirmeister, Willi Kalb, Torsten Vorstand: Nieburg, Axel Geschäftsführer, Vorsitzender, Moos - hauptamtlich - Müller, Jörg Rechtsanwalt, Singen - nebenamtlich - Prokura: Werner, Iris Christina Architektin, Dipl.-Ing. (FH), Meersburg Ehrenmitglieder des Vorstandes: Heinzle, Rudolf Kaufmann, Singen Wilhelm, Rudolf Wohnungswirt, Singen Die Amtsdauer der mit *) bezeichneten Mitglieder des Aufsichtsrates endet gemäß § 24, Abs. 2 der Satzung mit der Vertreterversammlung für das Geschäftsjahr 2019. 6
Daten der Genossenschaft Gründung: 14.12.1952 Eintragung im Genossenschaftsregister beim Amtsgericht Freiburg - GnR 540025 - 02.04.1953 Prüfungsverband: vbw Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. Herdweg 52 70174 Stuttgart Hauptgeschäftsstelle: Alpenstraße 17, 78224 Singen Nebenstelle: Kolpingstraße 42, 78333 Stockach Mitgliedschaften und HEGAU Immobilien Service & Management GmbH Beteiligungen: 78224 Singen vbw Verband baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. 70174 Stuttgart PkmG Prüfungsverband der kleinen und mittelständischen Wohnungsunternehmen e.V. 10245 Berlin DESWOS Deutsche Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e.V. 50823 Köln Arbeitgeberverband der Wohnungswirtschaft e.V. 60329 Frankfurt/Main Volksbank Konstanz-Radolfzell e.G. 78315 Radolfzell Gästewohnungsring der Genossenschaften in Arnsberg, Baden-Baden, Bad Karlshafen, Bad Säckingen, Bergen auf Rügen, Berlin, Bremen, Bruchsal, Dresden, Düsseldorf, Ennepetal, Erfurt, Flensburg, Freiburg, Hamburg, Heidelberg, Kiel, Koblenz, Köln, Kulmbach, Leipzig, Luzern/Schweiz, Ravensburg, Stuttgart, Zürich/Schweiz Marketinginitiative der Wohnungsbaugenossenschaften Deutschland e. V. 14050 Berlin 7
Geschäftsmodell der Genossenschaft Das Unternehmen wurde am 14.12.1952 von Flüchtlingen gegründet. Sitz des Unternehmens ist Singen. Kerngeschäft des Unternehmens ist bis heute die Bewirtschaftung der eigenen Wohnimmobilien. Hinzu- gekommen sind das Bauträgergeschäft, das Management von Immobilien für Dritte, die Entwicklung, der Bau und Betrieb von Sozialimmobilien und die Spareinrichtung light mit der Ausgabe von Inhaber- schuldverschreibungen für Mitglieder. Mit zunehmender Verknappung und Verteuerung der Ressource Energie wird das Unternehmen durch die hundertprozentige Tochter, die HEGAU Immobilien Service & Management GmbH, durch Übernahme der Wärmeversorgung im Wege des Contractings und die Modernisierung der Wärmeversorgungsanlagen über erneuerbare Energien einschließlich Effizienzsteige- rung und Kohlendioxid-Minimierung sowie den Betrieb von Fotovoltaikanlagen und weiteren Immobilien- dienstleistungen unterstützt. Grundsätzlich kann die Genossenschaft alle Aufgaben im Bereich der Immobi- lienwirtschaft, des Städtebaus, der Infrastruktur und der Raumordnung übernehmen. Ziele und Strategien Das Unternehmenshandeln orientiert sich am Membership Value. Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem, Modernität und Innovationen bestimmten und bestimmen die Unternehmensgeschichte und –zukunft. Die Umsetzung von Trends in Gesellschaft, Baukultur und Technik leiten das Unternehmenshandeln. Ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis seines Wohnungsangebotes zeichnet das Unternehmen aus. Angebote in verschiedenen Preissegmenten sind Grundlage einer gemischten Mitgliedersozialstruktur. Die Anpassung des Wohnungsbestandes an die demografische Entwicklung in einer älter und vielfältiger werdenden Ge- sellschaft, die Steigerung von Energieeffizienz verbunden mit der Kohlendioxid-Minimierung im Betrieb der Häuser, der Einsatz von erneuerbaren Energien bei der Wärmeversorgung sowie der Neubau im Passiv- hausstandard ergänzt durch das Bestreben nach Architekturqualität sind Zeichen der Zukunftsorientierung des Unternehmens. Im Sinne des Klimaschutzes wird die Kohlendioxid-Minimierung nicht nur im Betrieb der Häuser, sondern auch bei deren Bau durch Auswahl von Baustoffen mit geringer Kohlendioxid-Belas- tung im Herstellungsprozess an Bedeutung gewinnen. Flächenoptimiertes Bauen sichert die Bezahlbarkeit des Wohnens. Unterstützt werden die Aktivitäten des Unternehmens durch die Spareinrichtung light sowie die Tochtergesellschaft HEGAU Immobilien Service & Management GmbH. Mitgliederförderung, wie zum Beispiel den Gästewohnungsring, bieten wir unseren Mitgliedern als Zusatznutzen über das Wohnen hinaus an und festigen damit die Mitgliederbindung. 8
2. WIRTSCHAFTSBERICHT Gesamtwirtschaftliche Lage I. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Die Weltkonjunktur verlor im Laufe des Jahres 2019 an Stärke und Schwung, so dass der IWF in seiner Schätzung vom Januar 2020 nur noch von einem Wachstum des globalen Bruttoinlandproduktes von 2,9 % ausgeht. Gründe waren die anhaltende Schwäche der Industrieproduktion und des Welthandels, vor allem aber die schwächere Entwicklung der Konjunktur in den USA. Das Wirtschaftswachstum im Euroraum erreichte 2019 lediglich einen Zuwachs von 1,2 %. Die mäßige Wirtschaftsentwicklung in Deutschland und Italien sowie der Rückgang des privaten Konsums konnten durch Investitionen und staatliche Ausgaben nicht kompensiert werden. Deutschland verzeichnete mit einem Zuwachs von nur 0,6 % das geringste Wachstum der vergangenen fünf Jahre. Der private Konsum und die Investitionen, darunter vor allem die Bauinvestitionen, erwiesen sich als Stütze der Konjunktur. Die stärksten Impulse gingen dabei vom Wohnungs- und Tiefbau aus, während die Wirtschaftsleistung der Industrie rückläufig war. Die moderaten Preissteigerungen für Energie und Nahrungsmittel führten zu einem Rückgang der durch- schnittlichen Inflationsrate auf 1,4 %. Trotz der nachlassenden Konjunktur erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen im Jahresdurchschnitt um 400.000 auf 45,3 Millionen. Die Arbeitslosigkeit hat weiter abgenommen und lag im Durchschnitt unter 2,3 Millionen. Die Arbeitslosenquote verringerte sich auf 5,0 %. 9
Perspektiven Zunehmende Digitalisierung und verstärktes Klimabewusstsein führen in Wirtschaft und Gesellschaft zu neuem Denken, neuen Modellen und neuen Forderungen. Mit der Industrie 4.0, Fridays for Future oder 5G zeigen sich Staat, Unternehmen und Menschen in Bewegung und den Wunsch nach Veränderung für eine positive Zukunft. JAHRESMITTELTEMPERATUR IN BADEN-WÜRTTEMBERG VON 1881 BIS 2018 1881 2018 7.0 7.5 8.0 8.5 9.0 9.5 10.0 10.5 Durchschnittliche Jahresmitteltemperatur in °C Quelle: www.zukunftaltbau.de Datenquelle: Universität Hamburg, Zentrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit/C. Franzke Der „Green Deal“ der Europäischen Kommission als neue Wachstumsstrategie der EU ist Ausdruck dieses Denkens und soll zur Klimaneutralität in der EU bis 2050, Ressourcenschonung, Wirtschaftswachstum oder dem Schutz des Naturkapitals durch Umdenken und Umstrukturierung der Gesellschaft und Wirt- schaft führen. II. Lage der Immobilienwirtschaft und der Baugenossenschaft Wohnimmobilien Der Aufschwung am deutschen Wohnimmobilienmarkt hielt an. Seit zehn Jahren steigen Kaufpreise und Mieten für Häuser und Wohnungen deutlich, jedoch im Vergleich zu 2018 mit verlangsamten Wachstums- raten. In den sieben größten Städten Deutschlands schwächten sich die Kaufpreiszuwachsraten im Ver- gleich zum Vorjahr bei selbstgenutztem Wohneigentum von 10 % auf 3,9 % und bei Mehrfamilienhäusern auf 4,2 % ab. Auch die Mietpreisentwicklung bei Mehrfamilienhäusern sank deutschlandweit auf 4,5 % und in den Top-7-Städten auf 3,1 %. 10
In den wachstumsstarken Regionen trifft eine weiterhin hohe Nachfrage auf eine zunehmende Woh- nungsknappheit. Werden für 2020 und 2021 pro Jahr mehr als 340.000 neue Wohnungen in Deutsch- land benötigt, wurden in 2019 nur 300.000 neue Wohnungen fertiggestellt. Der Bauüberhang - also genehmigte aber noch nicht fertig gestellte Wohnungen - stieg auf über 693.000 Wohnungen an, weil im Wesentlichen die starke Auslastung der Bauunternehmen ein höheres Fertigstellungsergebnis nicht zuließ. Überwiegend inländische institutionelle Anleger ließen das Transaktionsvolumen für Wohnim- mobilien in 2019 um mehr als 7 % auf 18,8 Milliarden Euro steigen. Fast die Hälfte davon entfiel wie im Vorjahr auf die sieben größten Städte. Die Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer explodierten auf den Rekordwert von fast 16 Milliarden Euro. Die anhaltende Preisdynamik ließ auch 2019 Diskussionen über die Herausbildung von Preisblasen am Immobilienmarkt nicht verstummen. So warnte die Deutsche Bundesbank vor Gefahren für die Wert- haltigkeit aus der überregionalen Überbewertung von Wohnimmobilien. Gleichwohl sah sie aber weiter- hin keine die Finanzstabilität gefährdende Situation. Gewerbeimmobilien Der deutsche Gewerbeimmobilienmarkt erlebte mit einem um 17 % auf 70,7 Milliarden gestiegenen Transaktionsvolumen ein Rekordjahr. Trotz Spitzenrenditen von nur 2,9 % netto in den Immobilien- hochburgen blieben Büroimmobilien mit einem Anteil von über 50 % am Transaktionsvolumen die be- liebteste Anlageklasse. Weltweite COVID-19 Pandemie Die weltweite COVID-19-Pandemie sowie der damit verbundene Lockdown der Wirtschaft und des öffent- lichen Lebens im beginnenden Wirtschaftsjahr 2020 wird auch die Immobilienwirtschaft betreffen. Die Voraussagen der Experten unterscheiden sich. Einerseits wird vom Einbruch der Immobilienpreise auf grund der negativen Konjunkturprognosen und deren Auswirkung auf die Arbeitsplätze gesprochen. Andererseits wird die Hinwendung der Anleger zum Sachwert jenseits aller Renditeüberlegungen pro- gnostiziert. Treffend scheint deshalb die Analyse eines führenden Münchener Maklerhauses: „Niemand weiß, wie es weitergeht“. 11
Geschäftsverlauf Die Situation am Immobilienmarkt in der Hegau-Bodensee-Region ist unverändert angespannt. Insbeson- dere bezahlbare Mietwohnungen fehlen, obwohl in Singen in den letzten sechs Jahren 1.400 Wohnungen genehmigt wurden. Allein in 2018 und 2019 waren es 700 Wohnungen. Trotzdem schätzt die Stadt Singen den Bedarf nach wie vor als groß ein. Die HEGAU stellte im Jahr 2019 57 neue Mietwohnungen fertig. Mit einer monatlichen Durchschnittsmiete von 6,26 € je Quadratmeter in ihren Mietwohnungen im Landkreis Konstanz bietet die HEGAU bezahlbaren Wohnraum an; ohne den Zugang der Neubauwohnungen aus den Projekten Weinburg und K2 beträgt die monatliche Durchschnittsmiete lediglich 6,12 € je Quadratmeter. Mit den Projekten Praxedis-Gärten, Überlinger Höfe und Schwarzwald Höfe in Singen sowie dem Projekt Albert- Schweitzer-Quartett in Stockach plant die HEGAU in den nächsten Jahren den Bau von weiteren mehr als 280 Mietwohnungen. Der HEGAU-Bestand wird sich dadurch in den nächsten Jahren auf 2.200 Mietwohnun- gen und Gewerbeeinheiten zubewegen. Bei der Ausschreibung von Bauleistungen blieb es bei unterdurchschnittlichen Rückläufen von Angeboten mit entsprechend hohen Angebotssummen. BAUEN SO TEUER WIE LANGE NICHT MEHR 4,8 % 4,8 % Allgemeime Preisentwicklung 4,6 % im Vergleich zum Vorjahr 4,1 % 4,0 % 3,6 % 3,2 % 2,9 % 2,8 % 2,3 % 2,2 % 2,1 % 2,0 % 1,7 % 1,6 % 1,6 % 1,6 % 1,5 % 1,5 % 1,5 % 1,5 % Februar Mai August November Februar Mai August November Februar Mai August November Februar Mai August November Februar Mai August November Februar 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Quelle: Statistisches Bundesamt 12
In seiner Neujahrsansprache wies Singens Oberbürgermeister Häusler darauf hin, dass die Fridays for Future Bewegung das Thema Klimawandel und Kohlendioxid-Ausstoß bundesweit, aber auch in der Hegau- Bodensee-Region mehr in den Mittelpunkt gerückt hat. Die HEGAU ist hier in vielen Bereichen bereits seit Jahren aktiv. So versorgen wir 2/3 unserer Wohnungen aus dem nachwachsenden heimischen Rohstoff Holz mit Wärme. Wir betreiben dazu 22 Holzheizanlagen. SO HEIZT DEUTSCHLAND IM VERGLEICH ZUR HEGAU Deutschland: Baugenossenschaft HEGAU: Fernwärme Strom 13,9 % 4,8 % Erdgas Öl 23,1 % 25,6 % Sonstige 7,5 % Holz Öl 67,8 % 9,1 % Erdgas 48,2 % Quelle: bdew Energie. Wasser. Leben. 10/2019 Quelle: Baugenossenschaft HEGAU eG, 12/2019 Mit 18 Fotovoltaikanlagen produzieren wir Strom. Durch energetische Modernisierung und Neubau im Pas- sivhausstandard reduzieren wir den Kohlendioxid-Ausstoß seit Jahren genauso wie durch die bereits er- folgte Umstellung von Einrohr- auf Zweirohrheizungssysteme in Bestandsgebäuden. Der Austausch aller Heizungspumpen und der Einbau von Energiesparlampen vor Jahren sowie von LEDs in Neubau- und Mo- dernisierungsprojekten reduziert auch hier den Strombedarf. Der Allgemeinstrom wird als grüner Strom eingekauft. Bei neuen Fotovoltaikanlagen nutzen wir den selbst produzierten Strom soweit als möglich zur Eigenstromversorgung. Durch Innenentwicklung und Aufstockung reduzieren wir den Baulandverbrauch und vermeiden den Bau von neuen Erschließungsanlagen. Extensive Dachbegrünungen sowie Parkettfuß- böden anstelle kunststoffbasierter Bodenbeläge sind Standard in unseren Neubauprojekten. Im Projekt villa hohentwiel prüften wir den Einsatz von Recyclingbeton, der jedoch, wie neuestens auch die Stadt Singen bei der Erweiterung der Beethovenschule erfahren musste, in der Region nicht verfügbar ist. Das Klimapaket der Bundesregierung sieht unter anderem die Besteuerung des Kohlendioxid-Ausstoßes von Heizanlagen mit vorgegebenen Steigerungen in den nächsten Jahren vor. Durch die Versorgung vieler Wohnungen mit Wärme aus Holz werden wir bei diesen Wohnungen nicht oder kaum von der Kohlendioxid- Besteuerung betroffen sein. Im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie erwies sich die in Vorjahren erfolgte Ausstattung des kompletten Bestandes mit funkbasierten Heizkostenverteilern und Rauchmeldern als Vorteil, weil zum Ab- lesen oder Warten ein Betreten der Wohnungen nicht notwendig ist. 13
1. Hausbewirtschaftung Die Baugenossenschaft HEGAU eG stellt qualitativ gute Wohnungen in einem attraktiven Preis-/Leis- tungsverhältnis zur Verfügung. Dies dokumentiert sich in der Durchschnittsmiete von 6,26 € je Quadrat- meter monatlich (ohne die Neubauzugänge aus den Projekten Weinburg und K2 6,12 € je Quadratme- ter monatlich), obwohl der Modernisierungsgrad des HEGAU-Mietwohnungsbestandes hoch ist und der HEGAU-Wohnungsbestand auch den Hochpreisstandort Konstanz umfasst. Die Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung stiegen auf 14,2 Mio. € (13,6 Mio. €). Die Vermietung der HEGAU-Wohnungen war im Jahr 2019 gesichert. Die Fluktuation erhöhte sich gegenüber dem Vor- jahr und betrug 7,3 % (6,8 %), der durchschnittliche Leerstand veränderte sich nicht und betrug 2,1 Wohnungen/Monat (2,1 Wohnungen/Monat), was einer Leerstandsquote von 0,11 % (0,11 %) entspricht. Die Forderungen aus Vermietung verminderten sich um 3 T€ auf 67 T€ (70 T€). Zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der HEGAU-Wohnungen sowie zur Erhöhung und Festigung der Mitgliederzufriedenheit setzten wir die Bestandsmodernisierung auch im Jahr 2019 fort. Die Ausgaben für Modernisierung, Instandsetzung und Instandhaltung betrugen 1.611 T€ (2.008 T€). Bezogen auf den HEGAU-Wohnungsbestand entsprechen sie einem durchschnittlichen Quadratmeteraufwand von 11,76 € (15,12 €). Der hohe Modernisierungsgrad des HEGAU-Wohnungsbestandes lässt in Zukunft reine Modernisierungen mit hohem Instandsetzungs- und Instandhaltungsaufwand zur Ausnahme werden. An deren Stelle treten kombinierte Projekte aus Modernisierung und/oder Aufstockung und/oder Anbau, deren Investitionen aktivierungspflichtig sind; der reine Instandhaltungsaufwand sinkt deshalb. Für das kommende Geschäftsjahr sind für die Modernisierung, Instandsetzung und Instandhaltung insgesamt 1.677 T€ vorgesehen. 2. Bautätigkeit Moderne Energiestandards und Wärmeversorgungstechniken im Neubau und in der Modernisierung sind schon lange HEGAU-Standard. Gestaltqualität und Demografiegerechtigkeit der Häuser ergänzen unser Anforderungsprofil. Flächenoptimiertes Bauen sichert die Bezahlbarkeit des Wohnens. Durch unsere An- sprüche an die Gestaltqualität fördern wir auch die städtebauliche Qualität. Der Passivhausstandard im Neubau ist Ausdruck zeitgemäßem energieeffizientem Bauens und des kohlendioxidarmen Betrie- bes der Häuser. Der nächste Schritt für den kohlendioxidarmen Betrieb von Mehrfamilienhäusern – das Aktiv- oder Energieplushaus – hat nach unserer Einschätzung die Marktreife noch nicht erreicht. Die EU-Energieeffizienzrichtlinie legt ab 2020 die Niedrigstenergiebauweise mit einem sehr geringen oder fast bei Null liegenden Energiebedarf fest. Die geopolitische Situation zeigt den hohen Stellenwert der Energieeffizienz, nicht nur in ökologischer, sondern auch in strategischer Sicht. In Neubau, Modernisierung, Instandsetzung und Instandhaltung investierten wir 2019 9.779 T€, die vom regionalen Handwerk verbaut wurden. 14
I. NEUBAUTEN FÜR DEN EIGENEN BESTAND Weinburg KAPELLENWEG 35,37/GUSTAV-TROLL-STRASSE 12,14,16, RADOLFZELL Das Projekt umfasst 50 Mietwohnungen in drei Gebäuden mit zwischenliegender Tiefgarage. Nachdem für die höhere Architekturqualität des Gewinnerentwurfes eines Architektenwettbewerbs kein Baurecht zu erreichen war, setzten wir eine bereits bestehende Planung um. Die technischen Randbedingungen dieser Planung ließen den beabsichtigten Bau im Passivhausstandard nicht zu. Die Gebäude mussten wir daher im KfW 55 Standard errichten. Die Mietwohnungen zeichnen sich durch einen hohen Ausstat- tungsstandard aus. Nach einem gut besuchten Besichtigungswochenende im Mai vermieteten wir zum Herbst des Berichts- jahres alle 50 Wohnungen, 24 davon zu Grundmieten zwischen 8,50 € bis 9,67 € je Quadratmeter monat- lich in einem exzellenten Preis-/Leistungsverhältnis. Ohne die Penthäuser beträgt die durchschnittliche monatliche Grundmiete für 40 von 50 Wohnungen 9,85 € je Quadratmeter. Das Bauvolumen betrug ca. 13,0 Mio. €. Architekt: Alfred Flaig, Radolfzell Axel Nieburg (rechts) im Gespräch mit Interessenten Gut angenommen wurde das Besichtigungs- wochenende in der Weinburg 15
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Bilder dieser Doppelseite: © Wöhrstein Fotografie, Singen. 17
K2 KÖNIGSBERGER STRASSE 2, STOCKACH Durch ein umfangreiches Refurbishmentkonzept bereiteten wir die Bestandsimmobilie auf den Wohnungsmarkt der Zukunft vor. Der nachträgliche Aufzugsanbau an die Laubengangerschließung ermöglichen auch barrierefrei erreich- bare und seniorenfreundliche Bestandsmietwohnungen. Ergänzend schafften wir durch Anbau und Auf- stockung sieben neue Mietwohnungen. Architekturqualität ersetzt die bisherige Schlichtarchitektur. Hin- gucker sind die dreiseitig raumhoch verglasten Dachterrassen der Penthauswohnungen. Die Bestandsmietwohnungen modernisierten wir im üblichen HEGAU-Standard umfassend. Sie erhiel- ten erstmalig Balkone, die zudem schwellenlos betreten werden können und über Abstellräume verfü- gen. Die Bäder bauten wir vollständig neu aus und richteten sie mit der seniorenfreundlichen Dusch- Badewanne mit bodennahem Türeinstieg ein. Die energetische Überarbeitung des Gebäudes gehört zum HEGAU-Standard. Wir erreichen für den kombinierten Alt-/Neubau den KfW 55 Standard. Für die Wärmeversorgung baute unsere Tochtergesellschaft, die HEGAU Immobilien Service & Management GmbH, eine Holzpelletanlage ein; die Eigenversorgung mit Allgemeinstrom übernimmt eine Foto- voltaikanlage. Das Bauvolumen betrug ca. 3,5 Mio. €. Architekt: selbach|kneer & partner, Ravensburg Die Eingangsseite vor.... © Hegaau ... und nach dem Umbau 18 18
Das Gebäude vor dem Um- und Anbau.... © Hegaau ... und nach Fertigstellung Bilder dieser Doppelseite: © Wöhrstein Fotografie, Singen. 19
Praxedis-Gärten ROMEIASSTRASSE 5, 7, 9, 11, SINGEN Eine gutachterliche Untersuchung der von der Georg Fischer AG & Co., Singen, in den 90er Jahren erwor- benen Werkswohnungen aus dem Baujahr 1936 ergab, dass eine Modernisierung der Häuser zum einen aufgrund der maroden Bausubstanz unwirtschaftlich ist und zum anderen Barrierefreiheit, ausreichender Schallschutz und zeitgemäße Grundrisse durch Modernisierung nicht erreichbar sind. Es blieb deshalb nur die städtebauliche Reparatur. Für die Wiederbebauung der stadtnahen Grundstücke mit bezahlbaren Mietwohnungen lobten wir einen Architektenwettbewerb im Gutachterverfahren aus. Ziel des Wettbewerbs war neben der gestalterischen Aufwertung, über Kleinstwohnungen mit einer Reduzierung der Wohnflächen unter Beibehaltung der Zim- merzahl bezahlbare Mietwohnungen zu ermöglichen. Der Entwurf sieht 73 Mietwohnungen in einem 100 Meter langen Gebäude mit Tiefgarage vor. Mit dem Spatenstich im Frühjahr des Berichtsjahres starteten wir das Projekt im Passivhausstandard. Der Rohbauer arbeitet planmäßig seit dem Spätsommer 2019. Zur Betonung der Gestaltungsidee aus dem Architektenwettbewerb verwenden wir für die Fassade Fertigteile. Die weitere fristgerechte Fortsetzung des Bauvorhabens ist genauso von der Witterung sowie den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie abhängig, wie die zu erwartenden Baukosten. Die HEGAU Immobilien Service & Management GmbH übernimmt die Wärmeversorgung des Nullemissionshauses über eine Holzpelletanlage und wird für die Stromversorgung Eigenstrom über eine Fotovoltaikanlage zur Verfügung stellen. Das bisher geschätzte voraussichtliche Bauvolumen wird ca. 18,5 Mio. € betragen. Architekt: selbach|kneer & partner, Ravensburg Die Planung für die Praxedis-Gärten 20
Die Betonfertigteiltreppe... ... sowie die Fertigteile für die Fassade... ... wurden fristgerecht geliefert.... ... und eingebaut! Das Gebäude wächst stetig 21
II. PROJEKTENTWICKLUNG Im Neubau nutzen wir Marktchancen durch den Bau im Passivhausstandard. Der geringe Heizwärme- bedarf bleibt während der langen Nutzungsdauer der Gebäude unverändert niedrig. Jede Energiepreis- steigerung erhöht Wert und Anziehungskraft des Objekts bei gleichzeitig geringer Umweltbelastung aus der Wärmeversorgung. Der zusätzliche Einsatz von Fotovoltaik für die Eigenstromversorgung und die Deckung des Spitzenstroms aus grünem Strom führt darüber hinaus zum Nullemissionshausstandard im Betrieb unserer Häuser. Durch Flächenoptimierung stellen wir die Bezahlbarkeit des Wohnens unter Beibehaltung der Baustandards sicher. Der Neubau im Passivhausstandard kombiniert mit der Wärmeversorgung aus erneuerbaren Ener- gien und der Eigenstromversorgung aus Fotovoltaik eröffnen den Weg zum Nullemissionshausstan- dard im Betrieb der Häuser. Im Sinne des Klimaschutzes wird die Kohlendioxid-Minimierung nicht nur im Betrieb der Häuser, sondern auch bei deren Bau durch Auswahl von Baustoffen mit geringer Kohlen- dioxid-Belastung beim Herstellungsprozess an Bedeutung gewinnen. 22
ENERGIEKENNWERTE DER HEGAU-WOHNUNGEN IM DURCHSCHNITT 106 - 123 kwH/m2/Jahr durchschnittlicher Wert der Wohnungen Techem (Techem Energy Services GmbH) (2018) 97,64 kwH/m2/Jahr 151,38 kwH/m2/Jahr durchschnittlicher Wert durchschnittlicher Wert der HEGAU-Wohnungen der Haushalte in Deutschland für die Region PLZ 78 (2017) (2019) A+ A B C D E F G H 0 25 50 75 100 125 150 175 200 225 >250 isi ht ier h sta itt 0 au au isi ht s4 nis c rn ic be chn t t nd er etis ub ub rn ic t er au de h n er de h n Ne Ne de hs od erg zh or tisc or tisc äu rc H H en t m en MF EF eb Du h m ge h m ge izi gu FH lic er lic er Eff nt en E nt en se H se H ng we EF we MF oh W Energiekennwert nach Energieausweis entsprechend der EnEV. ZUM VERGLEICH: ENERGETISCHE NORMKENNZAHLEN FÜR DEN PASSIVHAUSSTANDARD Heizendenergiebedarf für den Passivhausstandard 15,0 kWh/(m · a) 2 A+ A B C D E F G H 0 25 50 75 100 125 150 175 200 225 >250 23
Überlinger Höfe ÜBERLINGER STRASSE 7a,9a,11a,13a,15a, SINGEN Begleitend zur Aufstockung und Modernisierung der Häuser Überlinger Straße 7-15, Singen, entwickelten wir die Idee, das HEGAU-Angebot an bezahlbaren Mietwohnungen durch eine vom Gesetzgeber bevorzugte Innenentwicklung nach BauGB zu erweitern. Können Grundstücke bei Neuerwerb im Regelfall nur gegen Höchstgebot gekauft werden, stehen sie bei dieser Innenentwicklung bereits zur Verfügung. Das bietet eine Grundlage für die Planung von bezahlbaren Mietwohnungen. Daneben ist die Innenentwicklung auch öko- logisch vorteilhaft, weil kein neues Bauland auf der grünen Wiese erschlossen und verbraucht werden muss. Die Planung des Projektes sieht 64 Mietwohnungen mit 54 Carports in fünf Gebäuden auf den Grundstücken Überlinger Straße 7-15 in Singen vor. Eine genehmigte Bauvoranfrage für dieses Innenentwicklungsprojekt liegt vor. Wir starteten die Entwurfsplanung. Die Wärmeversorgung wird unsere Tochter, die HEGAU Immo- bilien Service & Management GmbH, durch Anschluss an das bestehende Nahwärmenetz der Holzhack- schnitzelheizzentrale in der Überlinger Straße übernehmen. Das geschätzte voraussichtliche Bauvolumen wird ca. 15,3 Mio. € betragen. Architekt: Herrmann und Bosch, Stuttgart 24
Schwarzwald Höfe SCHAUINSLANDSTRASSE 25,27,29,31,33,35,37,39,41,SINGEN Auf unseren Grundstücken Schauinslandstraße 25-41 in Singen planen wir über einen Architektenwett- bewerb die städtebauliche Weiterentwicklung von drei Zeilenbauten in Schlichtarchitektur mit bisher 72 Mietwohnungen. Durch einen Anbau im Passivhausstandard und eine Aufstockung sowie durch die Moder- nisierung der Bestandswohnungen erreichen wir eine neue Gesamtwohnanlage mit mehr als 170 Mietwoh- nungen. Der Ausschuss für Stadtplanung und Bauen der Stadt Singen steht dem Projekt positiv gegenüber. Aus Gründen der Rechtssicherheit und als Grundlage für den angedachten Architektenwettbewerb soll das Baurecht über einen Bebauungsplan im vereinfachten Verfahren eingeräumt werden. Aus Kapazitätsgrün- den übertrug die Stadt Singen die Entwicklung dieses Bebauungsplanes der HEGAU mit ihrem Dienstleister Lörracher Stadtbau GmbH. Lageplan Grundstücksgesamtfläche: Anbau: Aufstockung: 25
Albert-Schweitzer -Quartett ALBERT-SCHWEITZER-STRASSE 2 + 4, STOCKACH Auf zwei bebauten Grundstücken planen wir ein Ensemble mit vier baugleichen Gebäuden im Passivhaus- standard. Zwei Gebäude sollen nach Vorstellung der Stadt Stockach Sozialwohnungen sein. Es können 40 – 50 neue Mietwohnungen entstehen. Für die Entwicklung der Gestaltungsidee für die neue Mietwohnanlage ist ein Architektenwettbewerb vorgesehen. Die bebauten Grundstücke stehen im Eigentum der Stadt be- ziehungsweise sollen als Erbbaurecht von der Kirche zur Verfügung gestellt werden. Mit der Stadt Stockach werden derzeit die Rahmenbedingungen abgeklärt. Zum Ende des Berichtsjahres beauftragten wir eine Baugrunduntersuchung. Die Stadt Stockach wird die Grundstücke unbebaut übergeben. III. GRUNDSTÜCKSBEWIRTSCHAFTUNG Die Bereithaltung von Bauland war eine wichtige Unternehmensaufgabe. Der Bestand zum 31.12.2019 betrug 23.812 m2 mit einem Wert von 1.757.905,41 € (€ 73,82/m2). Sämtliche Grundstücke sind unbelastet. Projekt K2, Stockach 26
IV. MODERNISIERUNGEN Zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der HEGAU-Wohnungen sowie zur Erhöhung und Festigung der Mit- gliederzufriedenheit führten wir die Bestandsmodernisierung auch im Jahr 2019 fort. Seit Jahren ge- hört die energetische Gebäudemodernisierung genauso zum HEGAU-Standard wie die Aufwertung der Außenanlagen. Die Auswirkungen der demografischen Entwicklung und die Seniorenfreundlichkeit be- ziehen wir in unsere Überlegungen ein. ENERGIEKLASSEN DER HEGAU-WOHNUNGEN 37 % 35 % 30 % 26 % 25 % 22 % 20 % 15 % 10 % 6% 5% 4% 3% 1% 1% 0% 0% A+ A B C D E F G H Energie- klasse A+ A B C D E F G H 0 25 50 75 100 125 150 175 200 225 >250 Mit unseren Modernisierungsaktivitäten steigern wir nicht nur die Attraktivität unseres Wohnungsbe- standes, wir reagieren damit auch auf die negativen Folgen des Klimawandels. Schon seit dem Jahr 2000 reduzieren wir den Wärmebedarf der HEGAU-Häuser durch energetische Modernisierungen (Vollwärme- schutz) sowie durch Erneuerung der Wärmeversorgungsanlagen mit Brennstoffumstellung von Gas und Öl auf Holz durch unsere Tochter, die HEGAU Immobilien Service & Management GmbH. Seitdem sparten wir durch die Verringerung des Wärmebedarfes und die kohlendioxidneutrale Verbrennung des nach- wachsenden Brennstoffes Holz den Ausstoß von rund 41.864 to Kohlendioxid, den Hauptverursacher der Klimaveränderungen, ein. Allein im Jahr 2019 reduzierte die Hegau den Kohlendioxidausstoß um ca. 3.109 to. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Wärmeversorgung liegt nach der Moderni- sierung unserer Häuser zwischen 80 und 100 %. Die Auflagen des Landeswärmegesetzes (Erneuerbare- Wärme-Gesetz - EWärmeG) mit einem geforderten Anteil von 15 % an erneuerbaren Energien erfüllen wir problemlos. Mittlerweile versorgen wir 67,6 % unserer HEGAU-Wohnungen mit Wärme aus erneuer- baren Energien. Als Gemeinschaftsstrom setzten wir ausschließlich grünen Strom ein. 27
Weiterentwicklung des Bestandes: Für den Bestand an Garagen begannen wir mit einem zweiteiligen Instandhaltungs- und Instand- setzungsprogramm. Instandhaltung und Modernisierung: Die Instandhaltungs- und Modernisierungsaufwendungen im Jahre 2019 beliefen sich auf 1.611 T€. 3. Bestandsmanagement ‒ eigener Bestand a) BESTANDSIMMOBILIEN Der genossenschaftseigene Immobilienbestand liegt in Singen, Stockach, Konstanz, Radolfzell, Meß- kirch, Ludwigshafen, Gottmadingen und Rielasingen. Zum Stichtag 31.12.2019 gehörten uns 192 Häuser mit 1.911 Mietwohnungen und Gewerbeeinheiten mit 136.926 Quadratmeter Wohn-/ Nutzfläche und 985 Garagen. b) ERST- UND WIEDERVERMIETUNG Aus dem Bestand vermieteten wir 139 Wohnungen im Jahr 2019 (125 in 2018) an unsere Mitglieder. Hinzu kamen 55 Erstvermietungen in Radolfzell und Stockach. Die Genossenschaft deckte im Geschäfts- jahr also den Wohnungsbedarf von 194 Mitgliedern. Zusätzlich tauschten noch 14 Mitglieder ihre Wohnung innerhalb des genossenschaftlichen Wohnungs- bestandes. c) WOHNKOSTEN Die durchschnittliche monatliche Grundnutzungsgebühr betrug 6,26 € je Quadratmeter (ohne die neuen Wohnanlagen Weinburg und K2 6,12 € je Quadratmeter monatlich), die durchschnittliche monatliche Grundnutzungsgebühr je Wohnung 425,62 €. 28
4. Bestandsmanagement Wohneigentum Ende 2019 verwalteten wir 1.965 Einheiten und 1.489 Garagen In 116 Eigentümergemeinschaften in Singen, Radolfzell, Stockach, Konstanz, Überlingen, Rielasingen-Worblingen, Allensbach, Hilzingen-Weiterdingen, Bodman-Ludwigshafen, Engen und Gaienhofen davon standen im Eigentum der Genossenschaft 66 Einheiten und 83 Garagen so dass die reine Verwaltung für Dritte 1.899 Einheiten und 1.406 Garagen betrug. Die liquiden Vermögenswerte dieser WEG-Gemeinschaften betrugen 7.403.965,67 €. Sie werden getrennt vom Genossenschaftsvermögen geführt. In 2019 führten wir Instandsetzungen in Projekten mit einer Auftragssumme von mehr als 10.000 € je Auftrag in einem Gesamtauftragsvolumen von 874 T€ durch Übernahme der Bauherrenvertretung für die Eigentümergemeinschaften aus. Im Jahr 2019 fanden 126 Eigentümerversammlungen statt, in denen die Genossenschaft jeweils entlastet und je nach Terminlage als Verwalter bestellt wurde (37 Gemeinschaften). davon MIETWOHNUNGEN Es handelt sich hier um 10 Häuser in Singen 1 Haus in Stockach 1 Haus in Radolfzell 12 Häuser mit insgesamt 73 Wohnungen, 2 Gewerbeeinheiten und 22 Garagen. 29
5. Spareinrichtung Light HEGAU-SCHATZBRIEF ® Seit Beginn der Ausgabe von Inhaberschuldverschreibungen (HEGAU-Schatzbriefe®) im Dezember 2005 bis zum Ende des Berichtsjahres zeichneten Mitglieder 570 Schatzbriefe über insgesamt 8.994.100 €. Im Jahr 2019 wurden 47 Inhaberschuldverschreibungen mit einer Anlagesumme von 916.200 € fällig. Zum Jahresende 2019 hielten Mitglieder 132 Inhaberschuldverschreibungen mit einem Anlagewert von 2.513.700 € mit einer 1 % Verzinsung bei einer dreijährigen Laufzeit. Im Berichtsjahr 2019 wurden ins- gesamt 41 Schatzbriefe mit einer Anlagensumme von 869.700 € gezeichnet. Der durchschnittliche Anla- gebetrag betrug rund 19.000 €. Die Zinsen sind in der Regel höher als bei banküblichen Sparangeboten. 6. Mitgliederförderung GÄSTEWOHNUNGSRING (GäWoRing) Im Berichtsjahr nutzten eigene Mitglieder unsere Wohnungen 15 mal für 117 Nächte. Die anderen Mit- glieder des Gästewohnungsrings buchten unsere Wohnungen 105 mal für 697 Übernachtungen. Die Gästewohnungen unserer Genossenschaft waren im Geschäftsjahr jeweils durchschnittlich für 204 Über- nachtungen gebucht. 30
Unsere Gästewohnung in Konstanz möblierten wir neu. Die Broschüre GäWoRing wurde neu aufgelegt. 26 Partner gehören dem GäWoRing an. Mittlerweile stehen unseren Mitgliedern im GäWoRing mehr als 100 Wohnungen in 29 Städten zur Verfügung. www.gaeworing.de Flens- burg Bergen/Rügen Kiel Hamburg Bremen Berlin Ennepetal Arnsberg Leipzig Düsseldorf Bad Karlshafen Dresden Köln Erfurt Koblenz Kulmbach Heidelberg Bruchsal Baden- Stuttgart Baden Singen/Konstanz/ Ludwigshafen/ Freiburg Radolfzell Ravensburg Bad Säckingen Zürich Luzern UMZUGS- UND TRANSPORTHILFE Unseren Mitgliedern steht der HEGAU-Umzugs-Express für Umzüge und sonstige Transporte gegen geringes Entgelt zur Verfügung. 31
MITGLIEDERVERANSTALTUNGEN UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Hunderte Besucher informierten sich am Besichtigungswochenende im Frühjahr über unser Projekt Weinburg in Radolfzell. Ralf Ritter (Mitte), Abteilungsleiter Bestandsmanagement Auszubildende Claudia Keil (links) führt die Besucher durch eigener Bestand die Anlage Die angebauten und aufgestockten Mietwohnungen im Projekt K2 in Stockach stellten wir im Sommer erst- malig der Öffentlichkeit vor. Paulina Czepulonis (links) mit Besuchern Ralf Ritter (links) im Gespräch 32
Im Bildstockgebiet in Stockach ließen wir im Frühjahr 10.000 neue Bewohner einziehen. Es sind unsere HEGAU-Bienen, die fleißig in den in Vorjahren bei der Modernisierung des Wohngebietes entstandenen Be- wohnergärten unterwegs sind, um ihren Honig zu produzieren. Bei unserem Honigbienenfest mit Groß und Klein konnte der frisch geerntete Honig bereits genossen werden. Geschäftsführer Axel Nieburg mit kleinen Gästen HEGAU-Imker Michael T. Mader Martin Stein (Mitte) mit Besuchern Die Kinder hatten viel Spaß beim Sackhüpfen 33
Unsere Website gestalteten wir zeitgemäß neu. Unsere villa hohentwiel in der Burgstraße 17 - Singens erstes Mehrfamilienmiethaus im Passivhaus- standard - stellten wir in einem Bericht im Singener Jahrbuch 2019 vor. 34
Auch in 2019 unterstützten wir die Singener Vesperkirche mit einer Kuchenspende. Unsere Auszubilden- den beteiligten sich wieder aktiv als Helfer. (v. l. n. r.: Claudia Graf, die HEGAU-Auszubildenden Büsra Öztürk und Stefanie Böhmdörfer, Monika Jakob, Doris Bruhn und Waltraud Wehinger) Im Projekt „K2“ in Stockach installierten wir eine digitale Infotafel; sie ersetzt das übliche - analoge – soge- nannte schwarze Brett. Es ist vorgesehen, diese digitale Infotafel auch bei den nächsten Neubauprojekten einzubauen. 35
7. Ausbildung Die Ausbildung zur Immobilienkauffrau / zum Immobilienkaufmann genießt zur Qualifizierung künfti- ger Mitarbeiter einen hohen Stellenwert; zurzeit bilden wir drei junge Leute aus. Für den theoretischen Teil der Ausbildung bedienen wir uns des Bildungsangebotes des Europäischen Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ) in Bochum. Die Auszubildenden der HEGAU: Büsra Öztürk (hinten), Claudia Keil (links) und Stefanie Böhmdörfer (rechts) 36
8. Sonstiges Am 04. Juli 2019 fand die 29. ordentliche Vertreterversammlung der Genossenschaft in der Stadthalle, Hohgarten 4 in Singen statt. Der Vertreterversammlung wurde über das zusammengefasste Prüfungser- gebnis berichtet. Am 04. Juli 2019 wählte die Vertreterversammlung Gabi Kerschbaumer, Engen und Franz Schlemmer, Rielasingen-Worblingen, einstimmig für weitere drei Jahre in den Aufsichtsrat. Die Deutsche Bundesbank bescheinigte der Baugenossenschaft HEGAU eG und der HEGAU Immobilien Service & Management GmbH erneut die Notenbankfähigkeit. Im Geschäftsjahr bereiteten wir die Umstellung auf die neue Unternehmenssoftware Wodis-Sigma vor. Seit 1. Januar 2020 arbeiten wir mit dem neuen System, ohne dass die Umstellungsarbeiten been- det sind. Unebenheiten bei der Umstellung haben sich ergeben und sind auch weiter zu erwarten. Ge- wöhnungsbedürftig ist, dass nicht selten bisher Automatisiertes wieder händisch zu bearbeiten ist oder erledigt werden muss. Jahresabschluss, Betriebskostenabrechnung und die Abrechnung der Wohnungs- eigentümer laufen für 2019 noch unter der bisherigen Software. Die Feuerprobe für die neue Software, was diese drei Themen betrifft, wird dann erst in 2021 erfolgen, wenn das erste Mal der Jahresabschluss, die Betriebskostenabrechnungen und die Jahresabrechnungen für die Wohnungseigentümer über die neue Software abzuwickeln sind. Parallel zur Softwareumstellung bereiteten wir die Digitalisierung des Archives vor. Auf Initiative der Singener Bürgermeisterin Ute Seifried beteiligten wir uns an dem Kooperationsprojekt „GUSTAWO“ zur Unterbringung von Frauen aus Frauenhäusern. 37
WIRTSCHAFTLICHE LAGE ERTRAGSLAGE Die gestiegenen Erlöse aus der Hausbewirtschaftung mit 14.160 T€ führten ebenso wie die Erträge aus Bestandver- käufen und die sinkenden Zinsaufwendungen zum positiven Jahresergebnis. Der Jahresüberschuss beträgt 2019 2.605 T€ (1.860 T€). Die Ertragslage ist unverändert gut. ENTSTEHUNG DER UNTERNEHMENSLEISTUNG: VERWENDUNG DER UNTERNEHMENSLEISTUNG: Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung 14.160.421,44 € Jahresüberschuss 2.604.585,18 € Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Grundstücken 0,00 € Steuern 751.209,46 € Umsatzerlöse aus der Betreuungstätigkeit 381.960,55 € sonstiger Aufwand 994.584,05 € Erträge aus dem Verkauf von Grundstücken des Anlage- vermögens 160.144,24 € Personalaufwand 2.146.029,58 € Bestandsveränderungen 92.547,94 € Abschreibungen 2.381.028,17 € Sonstige Erträge 683.745,44 € Zinsen 1.273.237,24 € Verkaufsgrundstücke 8.888,95 € Hausbewirtschaftung 5.319.256,98 € 15.478.819,61 € 15.478.819,61 € Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung Jahresüberschuss Steuern sonstiger Aufwand Personal- Aufwand Abschreibungen Sonstige Umsatzerlöse aus Zinsen Erträge der Betreuungs- tätigkeit Hausbewirtschaftung Verkaufs- Bestands- Erträge aus dem grundstücke veränderungen Verkauf von Grund- stücken des Anlagevermögens 38
FINANZLAGE Vermögens- und Kapitalverhältnisse Die Vermögens- und Kapitalverhältnisse der Genossenschaft sind nach wie vor geordnet. Vermögensstruktur 31.12.2019 % 31.12.2018 % AKTIVA T€ T€ Anlagevermögen 86.194 84,4 80.578 86,0 Umlaufvermögen/Verkaufsgrundstücke 841 0,8 841 0,9 übriges Umlaufvermögen 15.124 14,8 12.249 13,1 102.159 100,0 93.668 100,0 PASSIVA Eigenkapital 35.205 34,5 32.556 34,7 Rückstellungen 5.375 5,2 4.742 5,1 Inhaberschuldverschreibungen 2.514 2,5 2.590 2,8 langfristige Verbindlichkeiten 53.020 51,9 47.781 51,0 kurz- und mittelfristige Verbindlichkeiten 6.045 5,9 5.999 6,4 102.159 100,0 93.668 100,0 Aktiva Passiva 15.124 T€ 5.375 T€ 841 T€ Eigenkapital Rückstellungen 35.205 T€ Inhaberschuld- Anlagevermögen verschreibungen 86.194 T€ Umlaufvermögen/ langfristige Verkaufsgrundstücke 53.020 T€ Verbindlichkeiten 6.045 T€ übriges kurz- und mittelfristige 2.514 T€ Umlaufvermögen Verbindlichkeiten Die Bautätigkeit im Anlagevermögen war im Wesentlichen ursächlich für die Erhöhung der Bilanzsumme um 8.491 T€. Auf der Passivseite erhöhten sich vor allem das Eigenkapital um T€ 2.649 und die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 5.239 T€. 39
LIQUIDITÄT Die Finanzsituation war 2019 von den Geldzugängen aus dem Hausbewirtschaftungsergebnis, Darlehenszugängen und Bestandsverkäufen sowie von Geldabflüssen für Investitionen und für Darlehensrückzahlungen aus Bestandsfinanzierungen geprägt. Kapitaldienst und Verwaltungskos- ten nahmen Einfluss auf die Finanzsituation. Andere Beträge waren von untergeordneter Bedeutung. Der Cash-Flow betrug 5.286 T€ (4.495 T€). Als weiterer Zugang zum Kapitalmarkt wurde 2005 nach Abstimmung mit der BaFin die Ausgabe von Inhaberschuldverschreibungen (HEGAU-Schatzbrief®) eingeführt. Die Liquidität der Genossenschaft war zu jedem Zeitpunkt sichergestellt. FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN 2019 2018 Eigenkapitalquote 34,5 % 34,8 % Gesamtkapitalrentabilität (nach EE-Steuern) 3,3 % 3,2 % Cash-Flow 5.286 T€ 4.495 T€ EBITDA 6.180 T€ 5.553 T€ durchschnittliche Sollmiete (nur Wohnungen)/m2 6,26 € 6,00 € durchschnittliche monatliche Leerstandsquote 0,11 % 0,11 % Gebäudeerhaltungskoeffizient p.a. 18,37 € 20,45 € Zinsquote 12,4 % 17,3 % 40
3. PROGNOSEBERICHT Das im Jahr 2019 erwirtschaftete Ergebnis überschreitet das im Vorjahr für 2019 prognostizierte Ergebnis im Wesentlichen durch höhere Erträge aus dem Verkauf von Wohnungen aus dem Anlagevermögen, hö- here Gewinnabführung und gesunkene Zinsaufwendungen als geplant. Im Gegenzug ergaben sich höhere Steuern vom Einkommen und Ertrag. Das positive und zufriedenstellende Ergebnis im Geschäftsjahr 2019 basiert auf der bereits in den Vorjahren eingeleiteten und umgesetzten Investitionspolitik, die in den folgenden Jahren weiter verfolgt wird. Das Jahresergebnis 2020 wird von den Aufwendungen für die Bestandserhaltung und die Zinsen, den Umsatzer- lösen aus der Hausbewirtschaftung, den Erlösen aus den Bestandsverkäufen und dem Ergebnisbeitrag der HEGAU Immobilien Service & Management GmbH abhängen. Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens wird sich mit einem zu erwartenden Jahresergebnis zwischen 2,0 und 2,5 Millionen Euro fortgesetzt in stabilen Bahnen entwickeln. 4. CHANCEN- UND RISIKOBERICHT 4.1 RISIKOMANAGEMENTSYSTEM Das bestehende Risikomanagement versetzt uns in die Lage, frühzeitig Risiken aus den Unternehmens- teilbereichen für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu erkennen. 4.2 RISIKEN Seit Anfang 2020 hat sich das Coronavirus (COVID-19) weltweit ausgebreitet. Auch in Deutschland hat die Pandemie seit Februar 2020 zu deutlichen Einschnitten sowohl im sozialen als auch im Wirtschafts- leben geführt und alle bisherigen Analysen zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung, egal in welchem Bereich, obsolet werden lassen. Von einer Eintrübung der gesamtwirtschaftlichen Lage ist daher aus- zugehen. Die Geschwindigkeit der Entwicklung macht es schwierig, die Auswirkung zuverlässig einzu- schätzen; es ist jedoch mit Risiken für den zukünftigen Geschäftsverlauf der Genossenschaft zu rechnen. Zu nennen sind Risiken aus der Verzögerung bei der Durchführung von Neubau-, Instandhaltungs- und Modernisierungsprojekten verbunden mit dem Risiko von Kostensteigerungen und der Verzögerung von geplanten Einnahmen. Darüber hinaus ist mit einem Anstieg der Mietausfälle zu rechnen. 4.3 CHANCEN Die Chancen in der COVID-19 Situation könnte in einer Beschleunigung des technischen Fortschritts, insbesondere in der deutlich schnelleren Digitalisierung von Unternehmen und Gesellschaft bestehen. Darüber hinaus könnten auch positive Impulse zur Einwirkung auf den Klimawandel ausgelöst werden. Die Immobilienwirtschaft allgemein und die HEGAU regional haben im Krisengeschäftsjahr 2020 gute Chancen, durch ihre Investitionen einen nennenswerten Beitrag für eine positive Konjunkturentwicklung zu leisten. Kapitalmarktveränderungen, Baupreis-, Inflations- und Geldwertentwicklung bleiben in der Pandemiesituation genauso Gegenstand erhöhter Aufmerksamkeit wie mögliche Veränderungen in der nationalen und internationalen Wirtschafts-, Finanz- und Energiepolitik. Ertrags-, Vermögens- und Kapi- talverhältnisse werden sich trotz Krisen in der näheren Zukunft fortgesetzt stabil entwickeln. 41
5. RISIKOBERICHTERSTATTUNG ÜBER DIE VERWENDUNG VON FINANZINSTRUMENTEN Wesentliche Finanzinstrumente sind die in der Bilanz erfassten Verbindlichkeiten gegenüber Kredit- instituten und gegenüber anderen Kreditgebern sowie liquide Mittel. Möglichen Zinsänderungsrisiken wird durch langfristige Festzinsvereinbarungen, Streuung der Vertragslaufzeiten und rechtzeitige Pro- longationen entgegengewirkt. Die Erhöhung der langfristigen Verbindlichkeiten ergab sich durch die Auf- nahme neuer Darlehen aufgrund der fortschreitenden Baukosten. Die Verminderung von langfristigen Verbindlichkeiten ergab sich durch Rückzahlung von Darlehen, bei denen die Zinsfestschreibung abge- laufen war. Aufgrund der langfristigen Finanzierung unserer Wohnimmobilien ist derzeit keine Gefährdung der finanziellen Entwicklung unseres Unternehmens zu befürchten. Mittelfristig können wir aber derzeit nicht ausschließen, dass sich die Finanzierungsmöglichkeiten und die Finanzierungskonditionen un- günstig entwickeln könnten. Deshalb beobachten wir den Finanzierungsbereich als Schwerpunkt in un- serem Risikomanagement, um rechtzeitig Liquiditätsengpässen und Zinsänderungsrisiken vorbeugen zu können. Im Rahmen unseres Finanzierungs- und Beleihungsmanagements optimieren wir Konditionen, Auslaufzeiten und Beleihungsspielräume. Bei Neuabschlüssen und Prolongationen erwarten wir von den Kreditgebern die rechtsverbindliche Verzichtserklärung auf den Weiterverkauf unserer Darlehen. Die Auswirkung der weltweiten Pandemie auf den Kapitalmarkt lässt sich nicht abschätzen und stellt ein erhöhtes Risiko dar. Weitere Finanzinstrumente stellen die Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Un- ternehmen dar. Ausfallrisiken bestehen hier nicht. Derivative Finanzinstrumente werden grundsätzlich nicht eingesetzt, Forwardvereinbarungen bei Bedarf aber in Anspruch genommen. 6. SCHLUSSBEMERKUNGEN Unseren Geschäftspartnern und den Behördenvertretern danken wir für die gute Zusammenarbeit. Allen Mitgliedern und Mietern gilt der Dank für das uns entgegengebrachte Vertrauen und das Verständnis für unsere Entscheidungen. Der Vorstand dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit ihrer überdurchschnittlichen Leis- tungsbereitschaft und ihrem Engagement wesentlich zum Unternehmenserfolg im Jahr 2019 beigetragen haben. 42
Projekt Weinburg, Radolfzell © Wöhrstein Fotografie, Singen 43
Projekt Weinburg, Radolfzell © Wöhrstein Fotografie, Singen BILANZ 2019 MIT GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
A K T I V S E I T E BILANZ PER 31.12.2019 Geschäftsjahr Geschäftsjahr Vorjahr € € € A. ANLAGEVERMÖGEN I . I M M AT E R I E L L E V E R- 34.975,00 31.482,00 M Ö G E N S G E G E N STÄ N D E II. SACHANLAGEN 1. Grundstücke und grundstücks- 80.183.925,47 68.270.510,83 gleiche Rechte mit Wohnbauten 2. Grundstücke mit Geschäfts- 1.996.529,88 2.067.252,88 und anderen Bauten 3. Grundstücke ohne Bauten 916.637,62 916.637,62 4. Betriebs- und Geschäftsausstattung 165.689,51 146.704,43 5. Anlagen im Bau 2.794.491,44 8.199.938,80 6. Bauvorbereitungskosten 49.519,73 86.106.793,65 893.186,87 III. FINANZANLAGEN 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 52.000,00 52.000,00 2. Andere Finanzanlagen 100,00 52.100,00 100,00 ANLAGEVERMÖGEN GESAMT 86.193.868,65 80.577.813,43 B. UMLAUFVERMÖGEN I. ZUM VEKRAUF BESTIMMTE GRUND- STÜCKE UND ANDERE VORRÄTE 1. Grundstücke ohne Bauten 841.267,79 840.987,79 2. Unfertige Leistungen 2.964.770,33 2.872.222,39 3. andere Vorräte 2.786,62 3.808.824,74 3.470,44 Übertrag 90.002.693,39 84.294.494,05 46
A K T I V S E I T E BILANZ PER 31.12.2019 Geschäftsjahr Geschäftsjahr Vorjahr € € € Übertrag 90.002.693,39 84.294.494,05 II. FORDERUNGEN UND SONSTIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE 1. Forderungen aus Vermietung 74.120,10 76.558,18 2. Forderungen aus Verkauf 0,00 0,00 von Grundstücken 3. Forderungen aus Betreuungstätigkeit 0,00 255,51 4. Forderungen aus anderen 73.259,99 109.337,71 Lieferungen und Leistungen 5. Forderungen gegen verbundene 1.130.451,02 1.232.790,43 Unternehmen 6. Sonstige Vermögensgegenstände 388.053,98 1.665.885,09 391.896,04 III. FLÜSSIGE MITTEL UND BAUSPARGUTHABEN 1. Kassenbestand, 10.487.945,52 7.535.261,59 Guthaben bei Kreditinstituten C. RECHNUNGSABGRENZUNGS- POSTEN 1. Geldbeschaffungskosten 96,00 319,00 2. Andere Rechnungsabgrenzungs- 2.728,00 2.824,00 27.218,09 posten BI L A N ZS U M M E 102.159.348,00 93.668.130,60 47
P A S S I V S E I T E BILANZ PER 31.12.2019 Geschäftsjahr Geschäftsjahr Vorjahr € € € A. EIGENKAPITAL I. GESCHÄFTSGUTHABEN 1. der mit Ablauf des Geschäftsjahres 307.564,80 197.697,28 ausgeschiedenen Mitglieder 2. der verbleibenden Mitglieder 5.531.218,69 5.386.998,45 3. aus gekündigten Geschäftsanteilen 1.600,00 5.840.383,49 1.760,00 Rückständige fällige Einzahlungen auf Geschäftsanteile: € 3.042,00 (Vorjahr € 2.726,40) II. KAPITALRÜCKLAGE 59.068,41 55.658,41 III. ERGEBNISRÜCKLAGEN 1. Gesetzliche Rücklage 3.840.000,00 3.575.000,00 davon aus Jahresüberschuss Geschäftsjahr eingestellt: € 265.000,00 (Vorjahr: € 190.000,00 ) 2. Bauerneuerungsrücklage 15.550.000,00 13.430.000,00 davon aus Jahresüberschuss Geschäftsjahr eingestellt: € 2.120.000,00 (Vorjahr: € 1.460.000,00) 3. Andere Ergebnisrücklagen 8.400.000,00 27.790.000,00 8.400.000,00 davon aus Jahresüberschuss Geschäftsjahr eingestellt: € 0,00 (Vorjahr: € 0,00 ) IV. BILANZGEWINN 1. Gewinnvortrag 1.295.793,53 1.298.820,59 2. Jahresüberschuss 2.604.585,18 1.860.174,94 3. Einstellungen in 2.385.000,00 1.515.378,71 1.650.000,00 Ergebnisrücklagen Eigenkapital insgesamt 35.204.830,61 32.556.109,67 48
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