Geschä sbericht 2019 - Baugenossenschaft HEGAU

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Geschä sbericht 2019 - Baugenossenschaft HEGAU
Geschäftsbericht 2019
Geschä sbericht 2019 - Baugenossenschaft HEGAU
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Geschä sbericht 2019 - Baugenossenschaft HEGAU
„ Der Geist ist wie ein Fallschirm:
Er kann nur funktionieren, wenn er offen ist.“
          Walter Gropius | Architekt und Gründer des Bauhauses
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GESCHÄFTSBERICHTE                                                                                 2019

Grundlagen des Unternehmens ...................................................................... Seite 6 - 8

Wirtschaftsbericht ............................................................................................ Seite 9 - 40

Prognosebericht, Chancen- und Risikobericht............................................... Seite 41

Risikoberichterstattung über die Verwendung von

Finanzinstrumenten, Schlussbemerkungen ................................................... Seite 42

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 ...................................................... Seite 44 - 58

Bericht des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2019................................... Seite 59

Daten und Angaben ......................................................................................... Seite 61 - 65

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 ...................................................... Seite 67- 74
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1. GRUNDLAGEN DES UNTERNEHMENS

    Organe der Genossenschaft

    Aufsichtsrat:
    Greif, Bertram *)            Bankfachwirt, Singen, Vorsitzender
    Hörenberg, Günter            Maschinenbautechniker, Singen, stellvertretender Vorsitzender
    Schirmeister, Willi *)       Stadtbaumeister, Sipplingen
    Kalb, Torsten                Fachbereichsleiter, Singen
    Schlemmer, Franz             Versicherungskaufmann, Rielasingen-Worblingen
    Kerschbaumer, Gabi           Heizungstechnikerin, Engen

    Prüfungsausschuss:
    Hörenberg, Günter
    Kerschbaumer, Gabi
    Schlemmer, Franz

    Bauausschuss:
    Hörenberg, Günter
    Schirmeister, Willi
    Kalb, Torsten

    Vorstand:
    Nieburg, Axel                Geschäftsführer, Vorsitzender, Moos
                                 - hauptamtlich -
    Müller, Jörg                 Rechtsanwalt, Singen
                                 - nebenamtlich -

    Prokura:
    Werner, Iris Christina       Architektin, Dipl.-Ing. (FH), Meersburg

    Ehrenmitglieder des Vorstandes:
    Heinzle, Rudolf              Kaufmann, Singen
    Wilhelm, Rudolf              Wohnungswirt, Singen

    Die Amtsdauer der mit *) bezeichneten Mitglieder des Aufsichtsrates endet gemäß § 24, Abs. 2 der
    Satzung mit der Vertreterversammlung für das Geschäftsjahr 2019.
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Daten der Genossenschaft

Gründung:                                  14.12.1952
Eintragung im Genossenschaftsregister
beim Amtsgericht Freiburg - GnR 540025 -   02.04.1953

Prüfungsverband:                           vbw Verband baden-württembergischer
                                           Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.
                                           Herdweg 52
                                           70174 Stuttgart

Hauptgeschäftsstelle:                      Alpenstraße 17, 78224 Singen

Nebenstelle:                               Kolpingstraße 42, 78333 Stockach

Mitgliedschaften und                       HEGAU Immobilien Service & Management GmbH
Beteiligungen:                             78224 Singen

                                           vbw Verband baden-württembergischer
                                           Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.
                                           70174 Stuttgart

                                           PkmG Prüfungsverband der kleinen und mittelständischen
                                           Wohnungsunternehmen e.V.
                                           10245 Berlin

                                           DESWOS Deutsche Entwicklungshilfe für
                                           soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e.V.
                                           50823 Köln

                                           Arbeitgeberverband der Wohnungswirtschaft e.V.
                                           60329 Frankfurt/Main

                                           Volksbank Konstanz-Radolfzell e.G.
                                           78315 Radolfzell

                                           Gästewohnungsring der Genossenschaften in Arnsberg,
                                           Baden-Baden, Bad Karlshafen, Bad Säckingen, Bergen auf Rügen,
                                           Berlin, Bremen, Bruchsal, Dresden, Düsseldorf, Ennepetal, Erfurt,
                                           Flensburg, Freiburg, Hamburg, Heidelberg, Kiel, Koblenz, Köln,
                                           Kulmbach, Leipzig, Luzern/Schweiz, Ravensburg, Stuttgart,
                                           Zürich/Schweiz

                                           Marketinginitiative der Wohnungsbaugenossenschaften
                                           Deutschland e. V.
                                           14050 Berlin
                                                                                                               7
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Geschäftsmodell der Genossenschaft

    Das Unternehmen wurde am 14.12.1952 von Flüchtlingen gegründet. Sitz des Unternehmens ist Singen.
    Kerngeschäft des Unternehmens ist bis heute die Bewirtschaftung der eigenen Wohnimmobilien. Hinzu-
    gekommen sind das Bauträgergeschäft, das Management von Immobilien für Dritte, die Entwicklung,
    der Bau und Betrieb von Sozialimmobilien und die Spareinrichtung light mit der Ausgabe von Inhaber-
    schuldverschreibungen für Mitglieder. Mit zunehmender Verknappung und Verteuerung der Ressource
    Energie wird das Unternehmen durch die hundertprozentige Tochter, die HEGAU Immobilien Service &
    Management GmbH, durch Übernahme der Wärmeversorgung im Wege des Contractings und die
    Modernisierung der Wärmeversorgungsanlagen über erneuerbare Energien einschließlich Effizienzsteige-
    rung und Kohlendioxid-Minimierung sowie den Betrieb von Fotovoltaikanlagen und weiteren Immobilien-
    dienstleistungen unterstützt. Grundsätzlich kann die Genossenschaft alle Aufgaben im Bereich der Immobi-
    lienwirtschaft, des Städtebaus, der Infrastruktur und der Raumordnung übernehmen.

    Ziele und Strategien

    Das Unternehmenshandeln orientiert sich am Membership Value. Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem,
    Modernität und Innovationen bestimmten und bestimmen die Unternehmensgeschichte und –zukunft.
    Die Umsetzung von Trends in Gesellschaft, Baukultur und Technik leiten das Unternehmenshandeln. Ein
    gutes Preis-/Leistungsverhältnis seines Wohnungsangebotes zeichnet das Unternehmen aus. Angebote in
    verschiedenen Preissegmenten sind Grundlage einer gemischten Mitgliedersozialstruktur. Die Anpassung
    des Wohnungsbestandes an die demografische Entwicklung in einer älter und vielfältiger werdenden Ge-
    sellschaft, die Steigerung von Energieeffizienz verbunden mit der Kohlendioxid-Minimierung im Betrieb der
    Häuser, der Einsatz von erneuerbaren Energien bei der Wärmeversorgung sowie der Neubau im Passiv-
    hausstandard ergänzt durch das Bestreben nach Architekturqualität sind Zeichen der Zukunftsorientierung
    des Unternehmens. Im Sinne des Klimaschutzes wird die Kohlendioxid-Minimierung nicht nur im Betrieb
    der Häuser, sondern auch bei deren Bau durch Auswahl von Baustoffen mit geringer Kohlendioxid-Belas-
    tung im Herstellungsprozess an Bedeutung gewinnen. Flächenoptimiertes Bauen sichert die Bezahlbarkeit
    des Wohnens. Unterstützt werden die Aktivitäten des Unternehmens durch die Spareinrichtung light sowie
    die Tochtergesellschaft HEGAU Immobilien Service & Management GmbH. Mitgliederförderung, wie zum
    Beispiel den Gästewohnungsring, bieten wir unseren Mitgliedern als Zusatznutzen über das Wohnen hinaus
    an und festigen damit die Mitgliederbindung.

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2. WIRTSCHAFTSBERICHT

Gesamtwirtschaftliche Lage

I. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

  Die Weltkonjunktur verlor im Laufe des Jahres 2019 an Stärke und Schwung, so dass der IWF in seiner
  Schätzung vom Januar 2020 nur noch von einem Wachstum des globalen Bruttoinlandproduktes von
  2,9 % ausgeht. Gründe waren die anhaltende Schwäche der Industrieproduktion und des Welthandels,
  vor allem aber die schwächere Entwicklung der Konjunktur in den USA.

  Das Wirtschaftswachstum im Euroraum erreichte 2019 lediglich einen Zuwachs von 1,2 %. Die mäßige
  Wirtschaftsentwicklung in Deutschland und Italien sowie der Rückgang des privaten Konsums konnten
  durch Investitionen und staatliche Ausgaben nicht kompensiert werden.

  Deutschland verzeichnete mit einem Zuwachs von nur 0,6 % das geringste Wachstum der vergangenen
  fünf Jahre. Der private Konsum und die Investitionen, darunter vor allem die Bauinvestitionen, erwiesen
  sich als Stütze der Konjunktur. Die stärksten Impulse gingen dabei vom Wohnungs- und Tiefbau aus,
  während die Wirtschaftsleistung der Industrie rückläufig war.

  Die moderaten Preissteigerungen für Energie und Nahrungsmittel führten zu einem Rückgang der durch-
  schnittlichen Inflationsrate auf 1,4 %.

  Trotz der nachlassenden Konjunktur erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen im Jahresdurchschnitt um
  400.000 auf 45,3 Millionen. Die Arbeitslosigkeit hat weiter abgenommen und lag im Durchschnitt unter
  2,3 Millionen. Die Arbeitslosenquote verringerte sich auf 5,0 %.

                                                                                                            9
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Perspektiven

      Zunehmende Digitalisierung und verstärktes Klimabewusstsein führen in Wirtschaft und Gesellschaft zu
      neuem Denken, neuen Modellen und neuen Forderungen. Mit der Industrie 4.0, Fridays for Future oder
      5G zeigen sich Staat, Unternehmen und Menschen in Bewegung und den Wunsch nach Veränderung für
      eine positive Zukunft.

      JAHRESMITTELTEMPERATUR IN BADEN-WÜRTTEMBERG VON 1881 BIS 2018

       1881                                                                                                               2018

              7.0         7.5         8.0             8.5            9.0            9.5              10.0              10.5
                                     Durchschnittliche Jahresmitteltemperatur in °C
                                                                                                 Quelle: www.zukunftaltbau.de
                                                                                 Datenquelle: Universität Hamburg, Zentrum für
                                                                              Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit/C. Franzke

      Der „Green Deal“ der Europäischen Kommission als neue Wachstumsstrategie der EU ist Ausdruck dieses
      Denkens und soll zur Klimaneutralität in der EU bis 2050, Ressourcenschonung, Wirtschaftswachstum
      oder dem Schutz des Naturkapitals durch Umdenken und Umstrukturierung der Gesellschaft und Wirt-
      schaft führen.

     II. Lage der Immobilienwirtschaft und der Baugenossenschaft

      Wohnimmobilien

      Der Aufschwung am deutschen Wohnimmobilienmarkt hielt an. Seit zehn Jahren steigen Kaufpreise und
      Mieten für Häuser und Wohnungen deutlich, jedoch im Vergleich zu 2018 mit verlangsamten Wachstums-
      raten. In den sieben größten Städten Deutschlands schwächten sich die Kaufpreiszuwachsraten im Ver-
      gleich zum Vorjahr bei selbstgenutztem Wohneigentum von 10 % auf 3,9 % und bei Mehrfamilienhäusern
      auf 4,2 % ab. Auch die Mietpreisentwicklung bei Mehrfamilienhäusern sank deutschlandweit auf 4,5 %
      und in den Top-7-Städten auf 3,1 %.

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In den wachstumsstarken Regionen trifft eine weiterhin hohe Nachfrage auf eine zunehmende Woh-
nungsknappheit. Werden für 2020 und 2021 pro Jahr mehr als 340.000 neue Wohnungen in Deutsch-
land benötigt, wurden in 2019 nur 300.000 neue Wohnungen fertiggestellt. Der Bauüberhang - also
genehmigte aber noch nicht fertig gestellte Wohnungen - stieg auf über 693.000 Wohnungen an, weil
im Wesentlichen die starke Auslastung der Bauunternehmen ein höheres Fertigstellungsergebnis nicht
zuließ. Überwiegend inländische institutionelle Anleger ließen das Transaktionsvolumen für Wohnim-
mobilien in 2019 um mehr als 7 % auf 18,8 Milliarden Euro steigen. Fast die Hälfte davon entfiel wie im
Vorjahr auf die sieben größten Städte. Die Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer explodierten auf den
Rekordwert von fast 16 Milliarden Euro.

Die anhaltende Preisdynamik ließ auch 2019 Diskussionen über die Herausbildung von Preisblasen am
Immobilienmarkt nicht verstummen. So warnte die Deutsche Bundesbank vor Gefahren für die Wert-
haltigkeit aus der überregionalen Überbewertung von Wohnimmobilien. Gleichwohl sah sie aber weiter-
hin keine die Finanzstabilität gefährdende Situation.

Gewerbeimmobilien

Der deutsche Gewerbeimmobilienmarkt erlebte mit einem um 17 % auf 70,7 Milliarden gestiegenen
Transaktionsvolumen ein Rekordjahr. Trotz Spitzenrenditen von nur 2,9 % netto in den Immobilien-
hochburgen blieben Büroimmobilien mit einem Anteil von über 50 % am Transaktionsvolumen die be-
liebteste Anlageklasse.

Weltweite COVID-19 Pandemie

Die weltweite COVID-19-Pandemie sowie der damit verbundene Lockdown der Wirtschaft und des öffent-
lichen Lebens im beginnenden Wirtschaftsjahr 2020 wird auch die Immobilienwirtschaft betreffen. Die
Voraussagen der Experten unterscheiden sich. Einerseits wird vom Einbruch der Immobilienpreise auf
grund der negativen Konjunkturprognosen und deren Auswirkung auf die Arbeitsplätze gesprochen.
Andererseits wird die Hinwendung der Anleger zum Sachwert jenseits aller Renditeüberlegungen pro-
gnostiziert. Treffend scheint deshalb die Analyse eines führenden Münchener Maklerhauses: „Niemand
weiß, wie es weitergeht“.

                                                                                                          11
Geschäftsverlauf

     Die Situation am Immobilienmarkt in der Hegau-Bodensee-Region ist unverändert angespannt. Insbeson-
     dere bezahlbare Mietwohnungen fehlen, obwohl in Singen in den letzten sechs Jahren 1.400 Wohnungen
     genehmigt wurden. Allein in 2018 und 2019 waren es 700 Wohnungen. Trotzdem schätzt die Stadt Singen
     den Bedarf nach wie vor als groß ein. Die HEGAU stellte im Jahr 2019 57 neue Mietwohnungen fertig. Mit
     einer monatlichen Durchschnittsmiete von 6,26 € je Quadratmeter in ihren Mietwohnungen im Landkreis
     Konstanz bietet die HEGAU bezahlbaren Wohnraum an; ohne den Zugang der Neubauwohnungen aus den
     Projekten Weinburg und K2 beträgt die monatliche Durchschnittsmiete lediglich 6,12 € je Quadratmeter. Mit
     den Projekten Praxedis-Gärten, Überlinger Höfe und Schwarzwald Höfe in Singen sowie dem Projekt Albert-
     Schweitzer-Quartett in Stockach plant die HEGAU in den nächsten Jahren den Bau von weiteren mehr als
     280 Mietwohnungen. Der HEGAU-Bestand wird sich dadurch in den nächsten Jahren auf 2.200 Mietwohnun-
     gen und Gewerbeeinheiten zubewegen.

     Bei der Ausschreibung von Bauleistungen blieb es bei unterdurchschnittlichen Rückläufen von Angeboten
     mit entsprechend hohen Angebotssummen.

     BAUEN SO TEUER WIE LANGE NICHT MEHR

                                                                                                                                                                                                                        4,8 %

                                                                                                                                                                                                                                   4,8 %
      Allgemeime Preisentwicklung

                                                                                                                                                                                                               4,6 %
         im Vergleich zum Vorjahr

                                                                                                                                                                                                       4,1 %
                                                                                                                                                                                             4,0 %
                                                                                                                                                                                 3,6 %
                                                                                                                                                                        3,2 %
                                                                                                                                                                2,9 %
                                                                                                                                                      2,8 %
                                                                                                                                           2,3 %
                                                                                                                                  2,2 %
                                                                                                                          2,1 %
                                    2,0 %

                                              1,7 %

                                                               1,6 %
                                                      1,6 %

                                                                                                                1,6 %
                                                                          1,5 %

                                                                                    1,5 %

                                                                                            1,5 %

                                                                                                     1,5 %
                                    Februar

                                              Mai

                                                      August

                                                               November

                                                                          Februar

                                                                                    Mai

                                                                                            August

                                                                                                     November

                                                                                                                Februar

                                                                                                                          Mai

                                                                                                                                  August

                                                                                                                                           November

                                                                                                                                                      Februar

                                                                                                                                                                Mai

                                                                                                                                                                        August

                                                                                                                                                                                 November

                                                                                                                                                                                             Februar

                                                                                                                                                                                                       Mai

                                                                                                                                                                                                               August

                                                                                                                                                                                                                        November

                                                                                                                                                                                                                                   Februar

                                                 2014                                  2015                                   2016                                 2017                                   2018                     2019
                                                                                                                                                                                            Quelle: Statistisches Bundesamt

12
In seiner Neujahrsansprache wies Singens Oberbürgermeister Häusler darauf hin, dass die Fridays for
Future Bewegung das Thema Klimawandel und Kohlendioxid-Ausstoß bundesweit, aber auch in der Hegau-
Bodensee-Region mehr in den Mittelpunkt gerückt hat. Die HEGAU ist hier in vielen Bereichen bereits seit
Jahren aktiv. So versorgen wir 2/3 unserer Wohnungen aus dem nachwachsenden heimischen Rohstoff Holz
mit Wärme. Wir betreiben dazu 22 Holzheizanlagen.

SO HEIZT DEUTSCHLAND IM VERGLEICH ZUR HEGAU
Deutschland:                                                 Baugenossenschaft HEGAU:

                                      Fernwärme   Strom
                                        13,9 %    4,8 %                                           Erdgas
                       Öl                                                                         23,1 %
                     25,6 %
                                                  Sonstige
                                                   7,5 %
                                                                                 Holz                        Öl
                                                                                67,8 %                     9,1 %
                                Erdgas
                                48,2 %

Quelle: bdew Energie. Wasser. Leben. 10/2019                 Quelle: Baugenossenschaft HEGAU eG, 12/2019

Mit 18 Fotovoltaikanlagen produzieren wir Strom. Durch energetische Modernisierung und Neubau im Pas-
sivhausstandard reduzieren wir den Kohlendioxid-Ausstoß seit Jahren genauso wie durch die bereits er-
folgte Umstellung von Einrohr- auf Zweirohrheizungssysteme in Bestandsgebäuden. Der Austausch aller
Heizungspumpen und der Einbau von Energiesparlampen vor Jahren sowie von LEDs in Neubau- und Mo-
dernisierungsprojekten reduziert auch hier den Strombedarf. Der Allgemeinstrom wird als grüner Strom
eingekauft. Bei neuen Fotovoltaikanlagen nutzen wir den selbst produzierten Strom soweit als möglich zur
Eigenstromversorgung. Durch Innenentwicklung und Aufstockung reduzieren wir den Baulandverbrauch
und vermeiden den Bau von neuen Erschließungsanlagen. Extensive Dachbegrünungen sowie Parkettfuß-
böden anstelle kunststoffbasierter Bodenbeläge sind Standard in unseren Neubauprojekten.

Im Projekt villa hohentwiel prüften wir den Einsatz von Recyclingbeton, der jedoch, wie neuestens auch die
Stadt Singen bei der Erweiterung der Beethovenschule erfahren musste, in der Region nicht verfügbar ist.

Das Klimapaket der Bundesregierung sieht unter anderem die Besteuerung des Kohlendioxid-Ausstoßes
von Heizanlagen mit vorgegebenen Steigerungen in den nächsten Jahren vor. Durch die Versorgung vieler
Wohnungen mit Wärme aus Holz werden wir bei diesen Wohnungen nicht oder kaum von der Kohlendioxid-
Besteuerung betroffen sein.

Im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie erwies sich die in Vorjahren erfolgte Ausstattung des
kompletten Bestandes mit funkbasierten Heizkostenverteilern und Rauchmeldern als Vorteil, weil zum Ab-
lesen oder Warten ein Betreten der Wohnungen nicht notwendig ist.

                                                                                                                   13
1. Hausbewirtschaftung

     Die Baugenossenschaft HEGAU eG stellt qualitativ gute Wohnungen in einem attraktiven Preis-/Leis-
     tungsverhältnis zur Verfügung. Dies dokumentiert sich in der Durchschnittsmiete von 6,26 € je Quadrat-
     meter monatlich (ohne die Neubauzugänge aus den Projekten Weinburg und K2 6,12 € je Quadratme-
     ter monatlich), obwohl der Modernisierungsgrad des HEGAU-Mietwohnungsbestandes hoch ist und der
     HEGAU-Wohnungsbestand auch den Hochpreisstandort Konstanz umfasst.

     Die Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung stiegen auf 14,2 Mio. € (13,6 Mio. €). Die Vermietung
     der HEGAU-Wohnungen war im Jahr 2019 gesichert. Die Fluktuation erhöhte sich gegenüber dem Vor-
     jahr und betrug 7,3 % (6,8 %), der durchschnittliche Leerstand veränderte sich nicht und betrug 2,1
     Wohnungen/Monat (2,1 Wohnungen/Monat), was einer Leerstandsquote von 0,11 % (0,11 %) entspricht.
     Die Forderungen aus Vermietung verminderten sich um 3 T€ auf 67 T€ (70 T€).

     Zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der HEGAU-Wohnungen sowie zur Erhöhung und Festigung der
     Mitgliederzufriedenheit setzten wir die Bestandsmodernisierung auch im Jahr 2019 fort. Die Ausgaben
     für Modernisierung, Instandsetzung und Instandhaltung betrugen 1.611 T€ (2.008 T€). Bezogen auf den
     HEGAU-Wohnungsbestand entsprechen sie einem durchschnittlichen Quadratmeteraufwand von
     11,76 € (15,12 €). Der hohe Modernisierungsgrad des HEGAU-Wohnungsbestandes lässt in Zukunft reine
     Modernisierungen mit hohem Instandsetzungs- und Instandhaltungsaufwand zur Ausnahme werden. An
     deren Stelle treten kombinierte Projekte aus Modernisierung und/oder Aufstockung und/oder Anbau,
     deren Investitionen aktivierungspflichtig sind; der reine Instandhaltungsaufwand sinkt deshalb. Für das
     kommende Geschäftsjahr sind für die Modernisierung, Instandsetzung und Instandhaltung insgesamt
     1.677 T€ vorgesehen.

       2. Bautätigkeit

     Moderne Energiestandards und Wärmeversorgungstechniken im Neubau und in der Modernisierung sind
     schon lange HEGAU-Standard. Gestaltqualität und Demografiegerechtigkeit der Häuser ergänzen unser
     Anforderungsprofil. Flächenoptimiertes Bauen sichert die Bezahlbarkeit des Wohnens. Durch unsere An-
     sprüche an die Gestaltqualität fördern wir auch die städtebauliche Qualität. Der Passivhausstandard
     im Neubau ist Ausdruck zeitgemäßem energieeffizientem Bauens und des kohlendioxidarmen Betrie-
     bes der Häuser. Der nächste Schritt für den kohlendioxidarmen Betrieb von Mehrfamilienhäusern – das
     Aktiv- oder Energieplushaus – hat nach unserer Einschätzung die Marktreife noch nicht erreicht. Die
     EU-Energieeffizienzrichtlinie legt ab 2020 die Niedrigstenergiebauweise mit einem sehr geringen
     oder fast bei Null liegenden Energiebedarf fest. Die geopolitische Situation zeigt den hohen Stellenwert
     der Energieeffizienz, nicht nur in ökologischer, sondern auch in strategischer Sicht.

     In Neubau, Modernisierung, Instandsetzung und Instandhaltung investierten wir 2019 9.779 T€, die vom
     regionalen Handwerk verbaut wurden.

14
I. NEUBAUTEN FÜR DEN EIGENEN BESTAND

                                  Weinburg
KAPELLENWEG 35,37/GUSTAV-TROLL-STRASSE 12,14,16, RADOLFZELL

Das Projekt umfasst 50 Mietwohnungen in drei Gebäuden mit zwischenliegender Tiefgarage. Nachdem
für die höhere Architekturqualität des Gewinnerentwurfes eines Architektenwettbewerbs kein Baurecht
zu erreichen war, setzten wir eine bereits bestehende Planung um. Die technischen Randbedingungen
dieser Planung ließen den beabsichtigten Bau im Passivhausstandard nicht zu. Die Gebäude mussten
wir daher im KfW 55 Standard errichten. Die Mietwohnungen zeichnen sich durch einen hohen Ausstat-
tungsstandard aus.

Nach einem gut besuchten Besichtigungswochenende im Mai vermieteten wir zum Herbst des Berichts-
jahres alle 50 Wohnungen, 24 davon zu Grundmieten zwischen 8,50 € bis 9,67 € je Quadratmeter monat-
lich in einem exzellenten Preis-/Leistungsverhältnis. Ohne die Penthäuser beträgt die durchschnittliche
monatliche Grundmiete für 40 von 50 Wohnungen 9,85 € je Quadratmeter.

Das Bauvolumen betrug ca. 13,0 Mio. €.

Architekt: Alfred Flaig, Radolfzell

                                                      Axel Nieburg (rechts) im Gespräch mit
                                                      Interessenten

 Gut angenommen wurde das Besichtigungs-
 wochenende in der Weinburg

                                                                                                          15
16
Bilder dieser Doppelseite: © Wöhrstein Fotografie, Singen.   17
K2
                        KÖNIGSBERGER STRASSE 2, STOCKACH

                        Durch ein umfangreiches Refurbishmentkonzept bereiteten wir die Bestandsimmobilie auf den
                        Wohnungsmarkt der Zukunft vor.

                        Der nachträgliche Aufzugsanbau an die Laubengangerschließung ermöglichen auch barrierefrei erreich-
                        bare und seniorenfreundliche Bestandsmietwohnungen. Ergänzend schafften wir durch Anbau und Auf-
                        stockung sieben neue Mietwohnungen. Architekturqualität ersetzt die bisherige Schlichtarchitektur. Hin-
                        gucker sind die dreiseitig raumhoch verglasten Dachterrassen der Penthauswohnungen.

                        Die Bestandsmietwohnungen modernisierten wir im üblichen HEGAU-Standard umfassend. Sie erhiel-
                        ten erstmalig Balkone, die zudem schwellenlos betreten werden können und über Abstellräume verfü-
                        gen. Die Bäder bauten wir vollständig neu aus und richteten sie mit der seniorenfreundlichen Dusch-
                        Badewanne mit bodennahem Türeinstieg ein. Die energetische Überarbeitung des Gebäudes gehört
                        zum HEGAU-Standard. Wir erreichen für den kombinierten Alt-/Neubau den KfW 55 Standard. Für die
                        Wärmeversorgung baute unsere Tochtergesellschaft, die HEGAU Immobilien Service & Management
                        GmbH, eine Holzpelletanlage ein; die Eigenversorgung mit Allgemeinstrom übernimmt eine Foto-
                        voltaikanlage.

                        Das Bauvolumen betrug ca. 3,5 Mio. €.

                        Architekt: selbach|kneer & partner, Ravensburg

                                                                               Die Eingangsseite vor....                   © Hegaau

      ... und nach dem Umbau

18
 18
Das Gebäude vor dem Um- und Anbau....   © Hegaau

... und nach Fertigstellung

                                                       Bilder dieser Doppelseite: © Wöhrstein Fotografie, Singen.   19
Praxedis-Gärten
     ROMEIASSTRASSE 5, 7, 9, 11, SINGEN

     Eine gutachterliche Untersuchung der von der Georg Fischer AG & Co., Singen, in den 90er Jahren erwor-
     benen Werkswohnungen aus dem Baujahr 1936 ergab, dass eine Modernisierung der Häuser zum einen
     aufgrund der maroden Bausubstanz unwirtschaftlich ist und zum anderen Barrierefreiheit, ausreichender
     Schallschutz und zeitgemäße Grundrisse durch Modernisierung nicht erreichbar sind. Es blieb deshalb nur
     die städtebauliche Reparatur.

     Für die Wiederbebauung der stadtnahen Grundstücke mit bezahlbaren Mietwohnungen lobten wir einen
     Architektenwettbewerb im Gutachterverfahren aus. Ziel des Wettbewerbs war neben der gestalterischen
     Aufwertung, über Kleinstwohnungen mit einer Reduzierung der Wohnflächen unter Beibehaltung der Zim-
     merzahl bezahlbare Mietwohnungen zu ermöglichen. Der Entwurf sieht 73 Mietwohnungen in einem 100
     Meter langen Gebäude mit Tiefgarage vor.

     Mit dem Spatenstich im Frühjahr des Berichtsjahres starteten wir das Projekt im Passivhausstandard.
     Der Rohbauer arbeitet planmäßig seit dem Spätsommer 2019. Zur Betonung der Gestaltungsidee aus dem
     Architektenwettbewerb verwenden wir für die Fassade Fertigteile. Die weitere fristgerechte Fortsetzung des
     Bauvorhabens ist genauso von der Witterung sowie den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie abhängig,
     wie die zu erwartenden Baukosten. Die HEGAU Immobilien Service & Management GmbH übernimmt die
     Wärmeversorgung des Nullemissionshauses über eine Holzpelletanlage und wird für die Stromversorgung
     Eigenstrom über eine Fotovoltaikanlage zur Verfügung stellen.

     Das bisher geschätzte voraussichtliche Bauvolumen wird ca. 18,5 Mio. € betragen.

     Architekt: selbach|kneer & partner, Ravensburg

      Die Planung für die Praxedis-Gärten

20
Die Betonfertigteiltreppe...            ... sowie die Fertigteile für die Fassade...

... wurden fristgerecht geliefert....   ... und eingebaut!

Das Gebäude wächst stetig

                                                                                       21
II. PROJEKTENTWICKLUNG

     Im Neubau nutzen wir Marktchancen durch den Bau im Passivhausstandard. Der geringe Heizwärme-
     bedarf bleibt während der langen Nutzungsdauer der Gebäude unverändert niedrig. Jede Energiepreis-
     steigerung erhöht Wert und Anziehungskraft des Objekts bei gleichzeitig geringer Umweltbelastung aus
     der Wärmeversorgung. Der zusätzliche Einsatz von Fotovoltaik für die Eigenstromversorgung und die
     Deckung des Spitzenstroms aus grünem Strom führt darüber hinaus zum Nullemissionshausstandard
     im Betrieb unserer Häuser. Durch Flächenoptimierung stellen wir die Bezahlbarkeit des Wohnens unter
     Beibehaltung der Baustandards sicher.

     Der Neubau im Passivhausstandard kombiniert mit der Wärmeversorgung aus erneuerbaren Ener-
     gien und der Eigenstromversorgung aus Fotovoltaik eröffnen den Weg zum Nullemissionshausstan-
     dard im Betrieb der Häuser. Im Sinne des Klimaschutzes wird die Kohlendioxid-Minimierung nicht nur
     im Betrieb der Häuser, sondern auch bei deren Bau durch Auswahl von Baustoffen mit geringer Kohlen-
     dioxid-Belastung beim Herstellungsprozess an Bedeutung gewinnen.

22
ENERGIEKENNWERTE DER HEGAU-WOHNUNGEN IM DURCHSCHNITT

                                106 - 123 kwH/m2/Jahr
                 durchschnittlicher Wert der Wohnungen
                                                 Techem
                           (Techem Energy Services GmbH)
                                                    (2018)

                           97,64 kwH/m2/Jahr                                151,38 kwH/m2/Jahr
                      durchschnittlicher Wert                               durchschnittlicher Wert
                    der HEGAU-Wohnungen                                     der Haushalte in Deutschland
                         für die Region PLZ 78                              (2017)
                                        (2019)

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                                                                                                 isi ht
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   Energiekennwert nach Energieausweis entsprechend der EnEV.

   ZUM VERGLEICH:
   ENERGETISCHE NORMKENNZAHLEN FÜR DEN PASSIVHAUSSTANDARD

        Heizendenergiebedarf für den Passivhausstandard
        15,0 kWh/(m · a)
                       2

       A+          A            B          C            D                 E             F             G       H
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                                                                                                                    23
Überlinger Höfe
     ÜBERLINGER STRASSE 7a,9a,11a,13a,15a, SINGEN

     Begleitend zur Aufstockung und Modernisierung der Häuser Überlinger Straße 7-15, Singen, entwickelten
     wir die Idee, das HEGAU-Angebot an bezahlbaren Mietwohnungen durch eine vom Gesetzgeber bevorzugte
     Innenentwicklung nach BauGB zu erweitern. Können Grundstücke bei Neuerwerb im Regelfall nur gegen
     Höchstgebot gekauft werden, stehen sie bei dieser Innenentwicklung bereits zur Verfügung. Das bietet eine
     Grundlage für die Planung von bezahlbaren Mietwohnungen. Daneben ist die Innenentwicklung auch öko-
     logisch vorteilhaft, weil kein neues Bauland auf der grünen Wiese erschlossen und verbraucht werden muss.

     Die Planung des Projektes sieht 64 Mietwohnungen mit 54 Carports in fünf Gebäuden auf den Grundstücken
     Überlinger Straße 7-15 in Singen vor. Eine genehmigte Bauvoranfrage für dieses Innenentwicklungsprojekt
     liegt vor. Wir starteten die Entwurfsplanung. Die Wärmeversorgung wird unsere Tochter, die HEGAU Immo-
     bilien Service & Management GmbH, durch Anschluss an das bestehende Nahwärmenetz der Holzhack-
     schnitzelheizzentrale in der Überlinger Straße übernehmen.

     Das geschätzte voraussichtliche Bauvolumen wird ca. 15,3 Mio. € betragen.

     Architekt: Herrmann und Bosch, Stuttgart

24
Schwarzwald Höfe
SCHAUINSLANDSTRASSE 25,27,29,31,33,35,37,39,41,SINGEN

Auf unseren Grundstücken Schauinslandstraße 25-41 in Singen planen wir über einen Architektenwett-
bewerb die städtebauliche Weiterentwicklung von drei Zeilenbauten in Schlichtarchitektur mit bisher 72
Mietwohnungen. Durch einen Anbau im Passivhausstandard und eine Aufstockung sowie durch die Moder-
nisierung der Bestandswohnungen erreichen wir eine neue Gesamtwohnanlage mit mehr als 170 Mietwoh-
nungen. Der Ausschuss für Stadtplanung und Bauen der Stadt Singen steht dem Projekt positiv gegenüber.
Aus Gründen der Rechtssicherheit und als Grundlage für den angedachten Architektenwettbewerb soll das
Baurecht über einen Bebauungsplan im vereinfachten Verfahren eingeräumt werden. Aus Kapazitätsgrün-
den übertrug die Stadt Singen die Entwicklung dieses Bebauungsplanes der HEGAU mit ihrem Dienstleister
Lörracher Stadtbau GmbH.

Lageplan

Grundstücksgesamtfläche:              Anbau:              Aufstockung:
                                                                                                         25
Albert-Schweitzer -Quartett
     ALBERT-SCHWEITZER-STRASSE 2 + 4, STOCKACH

     Auf zwei bebauten Grundstücken planen wir ein Ensemble mit vier baugleichen Gebäuden im Passivhaus-
     standard. Zwei Gebäude sollen nach Vorstellung der Stadt Stockach Sozialwohnungen sein. Es können 40
     – 50 neue Mietwohnungen entstehen. Für die Entwicklung der Gestaltungsidee für die neue Mietwohnanlage
     ist ein Architektenwettbewerb vorgesehen. Die bebauten Grundstücke stehen im Eigentum der Stadt be-
     ziehungsweise sollen als Erbbaurecht von der Kirche zur Verfügung gestellt werden. Mit der Stadt Stockach
     werden derzeit die Rahmenbedingungen abgeklärt. Zum Ende des Berichtsjahres beauftragten wir eine
     Baugrunduntersuchung. Die Stadt Stockach wird die Grundstücke unbebaut übergeben.

        III. GRUNDSTÜCKSBEWIRTSCHAFTUNG

        Die Bereithaltung von Bauland war eine wichtige Unternehmensaufgabe.

        Der Bestand zum 31.12.2019 betrug 23.812 m2 mit einem Wert von 1.757.905,41 € (€ 73,82/m2).

        Sämtliche Grundstücke sind unbelastet.

         Projekt K2, Stockach

26
IV. MODERNISIERUNGEN

Zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der HEGAU-Wohnungen sowie zur Erhöhung und Festigung der Mit-
gliederzufriedenheit führten wir die Bestandsmodernisierung auch im Jahr 2019 fort. Seit Jahren ge-
hört die energetische Gebäudemodernisierung genauso zum HEGAU-Standard wie die Aufwertung der
Außenanlagen. Die Auswirkungen der demografischen Entwicklung und die Seniorenfreundlichkeit be-
ziehen wir in unsere Überlegungen ein.

ENERGIEKLASSEN DER HEGAU-WOHNUNGEN

                               37 %
 35 %

 30 %

                                                          26 %
 25 %
                                            22 %

 20 %

 15 %

 10 %
                                                                            6%

  5%                                                                                   4%
                         3%
           1%                                                                                       1%
                                                                                                                  0%
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                                                                                                                          klasse

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           0        25        50           75           100           125        150    175       200       225   >250

Mit unseren Modernisierungsaktivitäten steigern wir nicht nur die Attraktivität unseres Wohnungsbe-
standes, wir reagieren damit auch auf die negativen Folgen des Klimawandels. Schon seit dem Jahr 2000
reduzieren wir den Wärmebedarf der HEGAU-Häuser durch energetische Modernisierungen (Vollwärme-
schutz) sowie durch Erneuerung der Wärmeversorgungsanlagen mit Brennstoffumstellung von Gas und
Öl auf Holz durch unsere Tochter, die HEGAU Immobilien Service & Management GmbH. Seitdem sparten
wir durch die Verringerung des Wärmebedarfes und die kohlendioxidneutrale Verbrennung des nach-
wachsenden Brennstoffes Holz den Ausstoß von rund 41.864 to Kohlendioxid, den Hauptverursacher
der Klimaveränderungen, ein. Allein im Jahr 2019 reduzierte die Hegau den Kohlendioxidausstoß um
ca. 3.109 to. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Wärmeversorgung liegt nach der Moderni-
sierung unserer Häuser zwischen 80 und 100 %. Die Auflagen des Landeswärmegesetzes (Erneuerbare-
Wärme-Gesetz - EWärmeG) mit einem geforderten Anteil von 15 % an erneuerbaren Energien erfüllen wir
problemlos. Mittlerweile versorgen wir 67,6 % unserer HEGAU-Wohnungen mit Wärme aus erneuer-
baren Energien. Als Gemeinschaftsstrom setzten wir ausschließlich grünen Strom ein.

                                                                                                                                    27
Weiterentwicklung des Bestandes:

     Für den Bestand an Garagen begannen wir mit einem zweiteiligen Instandhaltungs- und Instand-
     setzungsprogramm.

     Instandhaltung und Modernisierung:

     Die Instandhaltungs- und Modernisierungsaufwendungen im Jahre 2019 beliefen sich auf 1.611 T€.

      3. Bestandsmanagement ‒ eigener Bestand

     a) BESTANDSIMMOBILIEN

     Der genossenschaftseigene Immobilienbestand liegt in Singen, Stockach, Konstanz, Radolfzell, Meß-
     kirch, Ludwigshafen, Gottmadingen und Rielasingen. Zum Stichtag 31.12.2019 gehörten uns 192 Häuser
     mit 1.911 Mietwohnungen und Gewerbeeinheiten mit 136.926 Quadratmeter Wohn-/ Nutzfläche und 985
     Garagen.

     b) ERST- UND WIEDERVERMIETUNG

     Aus dem Bestand vermieteten wir 139 Wohnungen im Jahr 2019 (125 in 2018) an unsere Mitglieder.
     Hinzu kamen 55 Erstvermietungen in Radolfzell und Stockach. Die Genossenschaft deckte im Geschäfts-
     jahr also den Wohnungsbedarf von 194 Mitgliedern.

     Zusätzlich tauschten noch 14 Mitglieder ihre Wohnung innerhalb des genossenschaftlichen Wohnungs-
     bestandes.

     c) WOHNKOSTEN

     Die durchschnittliche monatliche Grundnutzungsgebühr betrug 6,26 € je Quadratmeter (ohne die neuen
     Wohnanlagen Weinburg und K2 6,12 € je Quadratmeter monatlich), die durchschnittliche monatliche
     Grundnutzungsgebühr je Wohnung 425,62 €.

28
4. Bestandsmanagement Wohneigentum

Ende 2019 verwalteten wir                       1.965   Einheiten und 1.489   Garagen

In 116 Eigentümergemeinschaften in
Singen, Radolfzell, Stockach, Konstanz, Überlingen,
Rielasingen-Worblingen, Allensbach,
Hilzingen-Weiterdingen, Bodman-Ludwigshafen,
Engen und Gaienhofen

davon standen im Eigentum der Genossenschaft    66      Einheiten und    83   Garagen
so dass die reine Verwaltung für Dritte      1.899      Einheiten und 1.406   Garagen
betrug.

Die liquiden Vermögenswerte dieser WEG-Gemeinschaften betrugen 7.403.965,67 €. Sie werden getrennt
vom Genossenschaftsvermögen geführt.

In 2019 führten wir Instandsetzungen in Projekten mit einer Auftragssumme von mehr als 10.000 € je
Auftrag in einem Gesamtauftragsvolumen von 874 T€ durch Übernahme der Bauherrenvertretung für die
Eigentümergemeinschaften aus.

Im Jahr 2019 fanden 126 Eigentümerversammlungen statt, in denen die Genossenschaft jeweils
entlastet und je nach Terminlage als Verwalter bestellt wurde (37 Gemeinschaften).

davon MIETWOHNUNGEN

Es handelt sich hier um
        10 Häuser in Singen
          1 Haus in Stockach
          1 Haus in Radolfzell
        12 Häuser mit insgesamt 73 Wohnungen, 2 Gewerbeeinheiten und 22 Garagen.

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5. Spareinrichtung Light

         HEGAU-SCHATZBRIEF ®

     Seit Beginn der Ausgabe von Inhaberschuldverschreibungen (HEGAU-Schatzbriefe®) im Dezember 2005
     bis zum Ende des Berichtsjahres zeichneten Mitglieder 570 Schatzbriefe über insgesamt 8.994.100 €.
     Im Jahr 2019 wurden 47 Inhaberschuldverschreibungen mit einer Anlagesumme von 916.200 € fällig.
     Zum Jahresende 2019 hielten Mitglieder 132 Inhaberschuldverschreibungen mit einem Anlagewert von
     2.513.700 € mit einer 1 % Verzinsung bei einer dreijährigen Laufzeit. Im Berichtsjahr 2019 wurden ins-
     gesamt 41 Schatzbriefe mit einer Anlagensumme von 869.700 € gezeichnet. Der durchschnittliche Anla-
     gebetrag betrug rund 19.000 €. Die Zinsen sind in der Regel höher als bei banküblichen Sparangeboten.

      6. Mitgliederförderung

     GÄSTEWOHNUNGSRING (GäWoRing)

     Im Berichtsjahr nutzten eigene Mitglieder unsere Wohnungen 15 mal für 117 Nächte. Die anderen Mit-
     glieder des Gästewohnungsrings buchten unsere Wohnungen 105 mal für 697 Übernachtungen. Die
     Gästewohnungen unserer Genossenschaft waren im Geschäftsjahr jeweils durchschnittlich für 204 Über-
     nachtungen gebucht.

30
Unsere Gästewohnung in Konstanz möblierten wir neu. Die Broschüre GäWoRing wurde neu aufgelegt.
26 Partner gehören dem GäWoRing an. Mittlerweile stehen unseren Mitgliedern im GäWoRing mehr als
100 Wohnungen in 29 Städten zur Verfügung.

www.gaeworing.de

                                                         Flens-
                                                          burg                                  Bergen/Rügen
                                                                   Kiel

                                                               Hamburg

                                                 Bremen

                                                                                         Berlin

                                  Ennepetal

                                           Arnsberg                                Leipzig
                             Düsseldorf
                                                      Bad Karlshafen

                                                                                             Dresden
                               Köln                                       Erfurt

                                      Koblenz
                                                                     Kulmbach

                                                       Heidelberg

                                                      Bruchsal
                                                  Baden-     Stuttgart
                                                  Baden
                                              Singen/Konstanz/
                                               Ludwigshafen/
                                Freiburg          Radolfzell
                                                               Ravensburg
                           Bad Säckingen
                                                       Zürich

                                                      Luzern

UMZUGS- UND TRANSPORTHILFE

Unseren Mitgliedern steht der HEGAU-Umzugs-Express für Umzüge und sonstige Transporte gegen
geringes Entgelt zur Verfügung.

                                                                                                               31
MITGLIEDERVERANSTALTUNGEN UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

     Hunderte Besucher informierten sich am Besichtigungswochenende im Frühjahr über unser Projekt
     Weinburg in Radolfzell.

      Ralf Ritter (Mitte), Abteilungsleiter Bestandsmanagement   Auszubildende Claudia Keil (links) führt die Besucher durch
      eigener Bestand                                            die Anlage

     Die angebauten und aufgestockten Mietwohnungen im Projekt K2 in Stockach stellten wir im Sommer erst-
     malig der Öffentlichkeit vor.

      Paulina Czepulonis (links) mit Besuchern                   Ralf Ritter (links) im Gespräch

32
Im Bildstockgebiet in Stockach ließen wir im Frühjahr 10.000 neue Bewohner einziehen. Es sind unsere
HEGAU-Bienen, die fleißig in den in Vorjahren bei der Modernisierung des Wohngebietes entstandenen Be-
wohnergärten unterwegs sind, um ihren Honig zu produzieren. Bei unserem Honigbienenfest mit Groß und
Klein konnte der frisch geerntete Honig bereits genossen werden.

Geschäftsführer Axel Nieburg mit kleinen Gästen       HEGAU-Imker Michael T. Mader

Martin Stein (Mitte) mit Besuchern                   Die Kinder hatten viel Spaß beim Sackhüpfen

                                                                                                         33
Unsere Website gestalteten wir zeitgemäß neu.

     Unsere villa hohentwiel in der Burgstraße 17 - Singens erstes Mehrfamilienmiethaus im Passivhaus-
     standard - stellten wir in einem Bericht im Singener Jahrbuch 2019 vor.

34
Auch in 2019 unterstützten wir die Singener Vesperkirche mit einer Kuchenspende. Unsere Auszubilden-
den beteiligten sich wieder aktiv als Helfer.

(v. l. n. r.: Claudia Graf, die HEGAU-Auszubildenden Büsra Öztürk und Stefanie Böhmdörfer, Monika Jakob,
Doris Bruhn und Waltraud Wehinger)

Im Projekt „K2“ in Stockach installierten wir eine digitale Infotafel; sie ersetzt das übliche - analoge – soge-
nannte schwarze Brett. Es ist vorgesehen, diese digitale Infotafel auch bei den nächsten Neubauprojekten
einzubauen.

                                                                                                                   35
7. Ausbildung

     Die Ausbildung zur Immobilienkauffrau / zum Immobilienkaufmann genießt zur Qualifizierung künfti-
     ger Mitarbeiter einen hohen Stellenwert; zurzeit bilden wir drei junge Leute aus. Für den theoretischen
     Teil der Ausbildung bedienen wir uns des Bildungsangebotes des Europäischen Bildungszentrum
     der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ) in Bochum.

     Die Auszubildenden der HEGAU: Büsra Öztürk (hinten), Claudia Keil (links) und Stefanie Böhmdörfer (rechts)

36
8. Sonstiges

Am 04. Juli 2019 fand die 29. ordentliche Vertreterversammlung der Genossenschaft in der Stadthalle,
Hohgarten 4 in Singen statt. Der Vertreterversammlung wurde über das zusammengefasste Prüfungser-
gebnis berichtet.

Am 04. Juli 2019 wählte die Vertreterversammlung Gabi Kerschbaumer, Engen und Franz Schlemmer,
Rielasingen-Worblingen, einstimmig für weitere drei Jahre in den Aufsichtsrat.

Die Deutsche Bundesbank bescheinigte der Baugenossenschaft HEGAU eG und der HEGAU Immobilien
Service & Management GmbH erneut die Notenbankfähigkeit.

Im Geschäftsjahr bereiteten wir die Umstellung auf die neue Unternehmenssoftware Wodis-Sigma
vor. Seit 1. Januar 2020 arbeiten wir mit dem neuen System, ohne dass die Umstellungsarbeiten been-
det sind. Unebenheiten bei der Umstellung haben sich ergeben und sind auch weiter zu erwarten. Ge-
wöhnungsbedürftig ist, dass nicht selten bisher Automatisiertes wieder händisch zu bearbeiten ist oder
erledigt werden muss. Jahresabschluss, Betriebskostenabrechnung und die Abrechnung der Wohnungs-
eigentümer laufen für 2019 noch unter der bisherigen Software. Die Feuerprobe für die neue Software,
was diese drei Themen betrifft, wird dann erst in 2021 erfolgen, wenn das erste Mal der Jahresabschluss,
die Betriebskostenabrechnungen und die Jahresabrechnungen für die Wohnungseigentümer über die
neue Software abzuwickeln sind.

Parallel zur Softwareumstellung bereiteten wir die Digitalisierung des Archives vor.

Auf Initiative der Singener Bürgermeisterin Ute Seifried beteiligten wir uns an dem Kooperationsprojekt
„GUSTAWO“ zur Unterbringung von Frauen aus Frauenhäusern.

                                                                                                           37
WIRTSCHAFTLICHE LAGE

                    ERTRAGSLAGE

                Die gestiegenen Erlöse aus der Hausbewirtschaftung mit 14.160 T€ führten ebenso wie die Erträge aus Bestandver-
                käufen und die sinkenden Zinsaufwendungen zum positiven Jahresergebnis. Der Jahresüberschuss beträgt 2019
                2.605 T€ (1.860 T€). Die Ertragslage ist unverändert gut.

                 ENTSTEHUNG DER UNTERNEHMENSLEISTUNG:                       VERWENDUNG DER UNTERNEHMENSLEISTUNG:

                 Umsatzerlöse aus der
                 Hausbewirtschaftung               14.160.421,44 €          Jahresüberschuss                        2.604.585,18 €

                 Umsatzerlöse aus dem
                 Verkauf von Grundstücken                   0,00 €          Steuern                                   751.209,46 €

                 Umsatzerlöse aus der
                 Betreuungstätigkeit                  381.960,55 €          sonstiger Aufwand                         994.584,05 €

                 Erträge aus dem Verkauf von
                 Grundstücken des Anlage-
                 vermögens                            160.144,24 €          Personalaufwand                         2.146.029,58 €

                 Bestandsveränderungen                  92.547,94 €         Abschreibungen                          2.381.028,17 €

                 Sonstige Erträge                     683.745,44 €          Zinsen                                  1.273.237,24 €

                                                                            Verkaufsgrundstücke                         8.888,95 €

                                                                            Hausbewirtschaftung                     5.319.256,98 €

                                                   15.478.819,61 €                                                 15.478.819,61 €

                            Umsatzerlöse aus der
                            Hausbewirtschaftung                   Jahresüberschuss    Steuern     sonstiger Aufwand

                                                                                                                      Personal-
                                                                                                                      Aufwand

                                                                                                                        Abschreibungen

     Sonstige                                      Umsatzerlöse aus                                                   Zinsen
     Erträge                                       der Betreuungs-
                                                   tätigkeit                Hausbewirtschaftung       Verkaufs-
                Bestands-     Erträge aus dem
                                                                                                     grundstücke
                veränderungen Verkauf von Grund-
                              stücken des
                              Anlagevermögens
38
FINANZLAGE

Vermögens- und Kapitalverhältnisse

Die Vermögens- und Kapitalverhältnisse der Genossenschaft sind nach wie vor geordnet.

Vermögensstruktur
                                                                   31.12.2019            %          31.12.2018           %
AKTIVA                                                                 T€                               T€

Anlagevermögen                                                        86.194         84,4                80.578         86,0
Umlaufvermögen/Verkaufsgrundstücke                                       841          0,8                   841          0,9
übriges Umlaufvermögen                                                15.124         14,8                12.249         13,1
                                                                     102.159        100,0                93.668        100,0

PASSIVA

Eigenkapital                                                          35.205         34,5                32.556         34,7
Rückstellungen                                                         5.375          5,2                 4.742          5,1
Inhaberschuldverschreibungen                                           2.514          2,5                 2.590          2,8
langfristige Verbindlichkeiten                                        53.020         51,9                47.781         51,0
kurz- und mittelfristige Verbindlichkeiten                             6.045          5,9                 5.999          6,4
                                                                     102.159        100,0                93.668        100,0

Aktiva                                                          Passiva
                     15.124 T€                                   5.375 T€
                                 841 T€                                                                      Eigenkapital
                                                                                                             Rückstellungen
                                                                             35.205 T€
                                                                                                             Inhaberschuld-
                                          Anlagevermögen                                                     verschreibungen
         86.194 T€                        Umlaufvermögen/                                                    langfristige
                                          Verkaufsgrundstücke        53.020 T€                               Verbindlichkeiten
                                                                                             6.045 T€
                                          übriges                                                            kurz- und mittelfristige
                                                                                              2.514 T€
                                          Umlaufvermögen                                                     Verbindlichkeiten

Die Bautätigkeit im Anlagevermögen war im Wesentlichen ursächlich für die Erhöhung der Bilanzsumme um
8.491 T€.

Auf der Passivseite erhöhten sich vor allem das Eigenkapital um T€ 2.649 und die Verbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten um 5.239 T€.

                                                                                                                                        39
LIQUIDITÄT

     Die Finanzsituation war 2019 von den Geldzugängen aus dem Hausbewirtschaftungsergebnis,
     Darlehenszugängen und Bestandsverkäufen sowie von Geldabflüssen für Investitionen und für
     Darlehensrückzahlungen aus Bestandsfinanzierungen geprägt. Kapitaldienst und Verwaltungskos-
     ten nahmen Einfluss auf die Finanzsituation. Andere Beträge waren von untergeordneter Bedeutung.
     Der Cash-Flow betrug 5.286 T€ (4.495 T€).

     Als weiterer Zugang zum Kapitalmarkt wurde 2005 nach Abstimmung mit der BaFin die Ausgabe von
     Inhaberschuldverschreibungen (HEGAU-Schatzbrief®) eingeführt.

     Die Liquidität der Genossenschaft war zu jedem Zeitpunkt sichergestellt.

        FINANZIELLE LEISTUNGSINDIKATOREN

                                                                 2019            2018

      Eigenkapitalquote                                          34,5 %          34,8 %

      Gesamtkapitalrentabilität (nach EE-Steuern)                 3,3 %           3,2 %

      Cash-Flow                                                5.286 T€         4.495 T€

      EBITDA                                                   6.180 T€         5.553 T€

      durchschnittliche Sollmiete (nur Wohnungen)/m2             6,26 €          6,00 €

      durchschnittliche monatliche Leerstandsquote               0,11 %          0,11 %

      Gebäudeerhaltungskoeffizient p.a.                        18,37 €          20,45 €

      Zinsquote                                                  12,4 %          17,3 %

40
3. PROGNOSEBERICHT

  Das im Jahr 2019 erwirtschaftete Ergebnis überschreitet das im Vorjahr für 2019 prognostizierte Ergebnis
  im Wesentlichen durch höhere Erträge aus dem Verkauf von Wohnungen aus dem Anlagevermögen, hö-
  here Gewinnabführung und gesunkene Zinsaufwendungen als geplant. Im Gegenzug ergaben sich höhere
  Steuern vom Einkommen und Ertrag.

  Das positive und zufriedenstellende Ergebnis im Geschäftsjahr 2019 basiert auf der bereits in den Vorjahren
  eingeleiteten und umgesetzten Investitionspolitik, die in den folgenden Jahren weiter verfolgt wird. Das
  Jahresergebnis 2020 wird von den Aufwendungen für die Bestandserhaltung und die Zinsen, den Umsatzer-
  lösen aus der Hausbewirtschaftung, den Erlösen aus den Bestandsverkäufen und dem Ergebnisbeitrag der
  HEGAU Immobilien Service & Management GmbH abhängen. Die wirtschaftliche Lage des Unternehmens
  wird sich mit einem zu erwartenden Jahresergebnis zwischen 2,0 und 2,5 Millionen Euro fortgesetzt in
  stabilen Bahnen entwickeln.

4. CHANCEN- UND RISIKOBERICHT

  4.1 RISIKOMANAGEMENTSYSTEM

  Das bestehende Risikomanagement versetzt uns in die Lage, frühzeitig Risiken aus den Unternehmens-
  teilbereichen für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu erkennen.

  4.2 RISIKEN

  Seit Anfang 2020 hat sich das Coronavirus (COVID-19) weltweit ausgebreitet. Auch in Deutschland hat
  die Pandemie seit Februar 2020 zu deutlichen Einschnitten sowohl im sozialen als auch im Wirtschafts-
  leben geführt und alle bisherigen Analysen zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung, egal in welchem
  Bereich, obsolet werden lassen. Von einer Eintrübung der gesamtwirtschaftlichen Lage ist daher aus-
  zugehen. Die Geschwindigkeit der Entwicklung macht es schwierig, die Auswirkung zuverlässig einzu-
  schätzen; es ist jedoch mit Risiken für den zukünftigen Geschäftsverlauf der Genossenschaft zu rechnen.
  Zu nennen sind Risiken aus der Verzögerung bei der Durchführung von Neubau-, Instandhaltungs- und
  Modernisierungsprojekten verbunden mit dem Risiko von Kostensteigerungen und der Verzögerung von
  geplanten Einnahmen. Darüber hinaus ist mit einem Anstieg der Mietausfälle zu rechnen.

  4.3 CHANCEN

  Die Chancen in der COVID-19 Situation könnte in einer Beschleunigung des technischen Fortschritts,
  insbesondere in der deutlich schnelleren Digitalisierung von Unternehmen und Gesellschaft bestehen.
  Darüber hinaus könnten auch positive Impulse zur Einwirkung auf den Klimawandel ausgelöst werden.

  Die Immobilienwirtschaft allgemein und die HEGAU regional haben im Krisengeschäftsjahr 2020 gute
  Chancen, durch ihre Investitionen einen nennenswerten Beitrag für eine positive Konjunkturentwicklung
  zu leisten. Kapitalmarktveränderungen, Baupreis-, Inflations- und Geldwertentwicklung bleiben in der
  Pandemiesituation genauso Gegenstand erhöhter Aufmerksamkeit wie mögliche Veränderungen in der
  nationalen und internationalen Wirtschafts-, Finanz- und Energiepolitik. Ertrags-, Vermögens- und Kapi-
  talverhältnisse werden sich trotz Krisen in der näheren Zukunft fortgesetzt stabil entwickeln.

                                                                                                                41
5. RISIKOBERICHTERSTATTUNG ÜBER DIE VERWENDUNG
        VON FINANZINSTRUMENTEN

       Wesentliche Finanzinstrumente sind die in der Bilanz erfassten Verbindlichkeiten gegenüber Kredit-
       instituten und gegenüber anderen Kreditgebern sowie liquide Mittel. Möglichen Zinsänderungsrisiken
       wird durch langfristige Festzinsvereinbarungen, Streuung der Vertragslaufzeiten und rechtzeitige Pro-
       longationen entgegengewirkt. Die Erhöhung der langfristigen Verbindlichkeiten ergab sich durch die Auf-
       nahme neuer Darlehen aufgrund der fortschreitenden Baukosten. Die Verminderung von langfristigen
       Verbindlichkeiten ergab sich durch Rückzahlung von Darlehen, bei denen die Zinsfestschreibung abge-
       laufen war.

       Aufgrund der langfristigen Finanzierung unserer Wohnimmobilien ist derzeit keine Gefährdung der
       finanziellen Entwicklung unseres Unternehmens zu befürchten. Mittelfristig können wir aber derzeit
       nicht ausschließen, dass sich die Finanzierungsmöglichkeiten und die Finanzierungskonditionen un-
       günstig entwickeln könnten. Deshalb beobachten wir den Finanzierungsbereich als Schwerpunkt in un-
       serem Risikomanagement, um rechtzeitig Liquiditätsengpässen und Zinsänderungsrisiken vorbeugen zu
       können. Im Rahmen unseres Finanzierungs- und Beleihungsmanagements optimieren wir Konditionen,
       Auslaufzeiten und Beleihungsspielräume. Bei Neuabschlüssen und Prolongationen erwarten wir von
       den Kreditgebern die rechtsverbindliche Verzichtserklärung auf den Weiterverkauf unserer Darlehen. Die
       Auswirkung der weltweiten Pandemie auf den Kapitalmarkt lässt sich nicht abschätzen und stellt ein
       erhöhtes Risiko dar.

       Weitere Finanzinstrumente stellen die Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Un-
       ternehmen dar. Ausfallrisiken bestehen hier nicht.

       Derivative Finanzinstrumente werden grundsätzlich nicht eingesetzt, Forwardvereinbarungen bei Bedarf
       aber in Anspruch genommen.

     6. SCHLUSSBEMERKUNGEN

       Unseren Geschäftspartnern und den Behördenvertretern danken wir für die gute Zusammenarbeit.

       Allen Mitgliedern und Mietern gilt der Dank für das uns entgegengebrachte Vertrauen und das Verständnis
       für unsere Entscheidungen.

       Der Vorstand dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit ihrer überdurchschnittlichen Leis-
       tungsbereitschaft und ihrem Engagement wesentlich zum Unternehmenserfolg im Jahr 2019 beigetragen
       haben.

42
Projekt Weinburg, Radolfzell © Wöhrstein Fotografie, Singen   43
Projekt Weinburg, Radolfzell © Wöhrstein Fotografie, Singen

BILANZ 2019
MIT GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
A K T I V S E I T E                                         BILANZ PER 31.12.2019

                                             Geschäftsjahr         Geschäftsjahr     Vorjahr

                                                  €                     €               €

     A. ANLAGEVERMÖGEN

     I . I M M AT E R I E L L E V E R-                                  34.975,00       31.482,00
         M Ö G E N S G E G E N STÄ N D E

     II. SACHANLAGEN

     1. Grundstücke und grundstücks-           80.183.925,47                        68.270.510,83
        gleiche Rechte mit Wohnbauten

     2. Grundstücke mit Geschäfts-              1.996.529,88                         2.067.252,88
        und anderen Bauten

     3. Grundstücke ohne Bauten                   916.637,62                           916.637,62

     4. Betriebs- und Geschäftsausstattung        165.689,51                           146.704,43

     5. Anlagen im Bau                          2.794.491,44                         8.199.938,80

     6. Bauvorbereitungskosten                     49.519,73        86.106.793,65      893.186,87

     III. FINANZANLAGEN

     1. Anteile an verbundenen Unternehmen         52.000,00                            52.000,00

     2. Andere Finanzanlagen                           100,00           52.100,00            100,00

     ANLAGEVERMÖGEN GESAMT                                          86.193.868,65   80.577.813,43

     B. UMLAUFVERMÖGEN

     I. ZUM VEKRAUF BESTIMMTE GRUND-
        STÜCKE UND ANDERE VORRÄTE

     1. Grundstücke ohne Bauten                   841.267,79                           840.987,79

     2. Unfertige Leistungen                    2.964.770,33                         2.872.222,39

     3. andere Vorräte                                2.786,62       3.808.824,74           3.470,44

        Übertrag                                                    90.002.693,39   84.294.494,05

46
A K T I V S E I T E                                       BILANZ PER 31.12.2019

                                         Geschäftsjahr      Geschäftsjahr        Vorjahr

                                              €                  €                  €

Übertrag                                                      90.002.693,39     84.294.494,05

II. FORDERUNGEN UND SONSTIGE
    VERMÖGENSGEGENSTÄNDE

1. Forderungen aus Vermietung                 74.120,10                             76.558,18

2. Forderungen aus Verkauf                         0,00                                    0,00
   von Grundstücken

3. Forderungen aus Betreuungstätigkeit             0,00                                 255,51

4. Forderungen aus anderen                   73.259,99                             109.337,71
   Lieferungen und Leistungen

5. Forderungen gegen verbundene            1.130.451,02                          1.232.790,43
   Unternehmen

6. Sonstige Vermögensgegenstände            388.053,98         1.665.885,09        391.896,04

III. FLÜSSIGE MITTEL UND
     BAUSPARGUTHABEN

1. Kassenbestand,                                             10.487.945,52      7.535.261,59
   Guthaben bei Kreditinstituten

C. RECHNUNGSABGRENZUNGS-
   POSTEN

1. Geldbeschaffungskosten                         96,00                                 319,00

2. Andere Rechnungsabgrenzungs-                2.728,00              2.824,00       27.218,09
   posten

BI L A N ZS U M M E                                         102.159.348,00      93.668.130,60

                                                                                                  47
P A S S I V S E I T E                                    BILANZ PER 31.12.2019

                                             Geschäftsjahr      Geschäftsjahr     Vorjahr

                                                  €                  €               €

     A. EIGENKAPITAL

     I. GESCHÄFTSGUTHABEN

     1. der mit Ablauf des Geschäftsjahres       307.564,80                        197.697,28
        ausgeschiedenen Mitglieder

     2. der verbleibenden Mitglieder           5.531.218,69                      5.386.998,45

     3. aus gekündigten Geschäftsanteilen          1.600,00      5.840.383,49        1.760,00

       Rückständige fällige Einzahlungen
       auf Geschäftsanteile: € 3.042,00
       (Vorjahr € 2.726,40)

     II. KAPITALRÜCKLAGE                                            59.068,41       55.658,41

     III. ERGEBNISRÜCKLAGEN

     1. Gesetzliche Rücklage                   3.840.000,00                      3.575.000,00
        davon aus Jahresüberschuss
        Geschäftsjahr eingestellt:
        € 265.000,00
        (Vorjahr: € 190.000,00 )

     2. Bauerneuerungsrücklage                15.550.000,00                     13.430.000,00
        davon aus Jahresüberschuss
        Geschäftsjahr eingestellt:
        € 2.120.000,00
        (Vorjahr: € 1.460.000,00)

     3. Andere Ergebnisrücklagen               8.400.000,00     27.790.000,00    8.400.000,00
        davon aus Jahresüberschuss
        Geschäftsjahr eingestellt:
        € 0,00 (Vorjahr: € 0,00 )

     IV. BILANZGEWINN

     1. Gewinnvortrag                          1.295.793,53                      1.298.820,59

     2. Jahresüberschuss                       2.604.585,18                      1.860.174,94

     3. Einstellungen in                       2.385.000,00      1.515.378,71    1.650.000,00
        Ergebnisrücklagen

       Eigenkapital insgesamt                                   35.204.830,61   32.556.109,67

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