Geschäftsbericht 2016 - Kreissparkasse Saarpfalz
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KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT 2016 INHALTSVERZEICHNIS Inhaltsverzeichnis....................................................................................................................2 Sitz der Sparkasse....................................................................................................................3 Geschäftsstellen.......................................................................................................................3 Organe der Sparkasse .............................................................................................................4 Lagebericht ...............................................................................................................................6 1. Grundlagen der Sparkasse ..............................................................................................6 1.1 Geschäftsmodell und Organisationsstruktur der Sparkasse ........................6 1.2 Ziele und Strategien ............................................................................................7 1.3 Steuerungssystem ...............................................................................................8 1.4 Rechnungslegungsprozess ................................................................................8 2. Wirtschaftsbericht ......................................................................................................... 11 2.1 Rahmenbedingungen ...................................................................................... 14 2.2 Geschäftsverlauf ............................................................................................... 18 2.3 Vermögenslage ................................................................................................. 26 2.4 Finanzlage .......................................................................................................... 28 2.5 Ertragslage......................................................................................................... 30 2.6 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren .......................................................... 32 2.7 Gesamtaussage und Beurteilung ................................................................... 35 3. Risiko-, Chancen- und Prognosebericht .................................................................... 36 3.1 Risikobericht ..................................................................................................... 36 3.2 Chancenbericht ................................................................................................. 52 3.3 Prognosebericht ............................................................................................... 54 Bericht des Verwaltungsrates............................................................................................. 60 Jahresabschluss.................................................................................................................... 61 Anhang ................................................................................................................................... 65 Anlage zum Jahresabschluss gemäß § 26a Abs. 1 Satz 2 KWG ..................................... 80 Bestätigungsvermerk........................................................................................................... 81 2
KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT 2016 SITZ DER SPARKASSE Die Kreissparkasse Saarpfalz mit Sitz in 66424 Homburg ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts und im Handelsregister des Amtsgerichts Saarbrücken einge- tragen unter der Nummer HR A 1616. Träger ist der Saarpfalz-Kreis mit Verwaltungssitz in 66424 Homburg. GESCHÄFTSSTELLEN Filialdirektion 1, Homburg Filialdirektion 4, Bliesgau Talstraße Ormesheim Erbach Oberwürzbach Kirrberg Hassel Ringstraße Ommersheim Beeden Heckendalheim 1) Bruchhof Aßweiler Schwarzenbach Gersheim Reinheim Filialdirektion 2, St. Ingbert Rubenheim 1) Am Markt Bliesmengen-Bolchen Ensheimer Straße Josefstaler Straße Filialdirektion 5, Bexbach Peter-Eich-Straße Bexbach Wiesenstraße Jägersburg Rentrisch Limbach Rohrbach Oberbexbach Frankenholz Filialdirektion 3, Blieskastel Höchen Paradeplatz Kirkel Einöd Bierbach Blickweiler 1) Lautzkirchen Niederwürzbach = Geschäftsstelle mit Geldautomat Fahrbare Geschäftsstelle 2) 1) Die Schließung der Geschäftsstellen Blickweiler, Heckendalheim und Rubenheim erfolgte zum 31.12.2016. 2) Bis zum 31.12.2016 wurden insgesamt 22 Haltepunkte in 22 verschiedenen Ortschaften angefahren. Ab 01.01.2017 werden insgesamt 12 Haltepunkte in 12 verschiedenen Ortschaften angefahren; die Servicezeiten in den einzelnen Ort- schaften wurden hierbei erweitert. SB-Geschäftsstellen betreiben wir in Mandelbachtal-Bebelsheim (in Kooperation mit der Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz eG), in der Fußgängerzone in St. Ingbert, am Standort Unikliniken in Homburg sowie im Berliner Wohnpark, hier auch mit Beratungsmöglichkeit vor Ort. Außerdem sind wir im Einkaufs- zentrum "Kaufland" in St. Ingbert mit einem Geldautomaten präsent. 3
KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT 2016 ORGANE DER SPARKASSE VERWALTUNGSRAT Vorsitzender: Dr. Theophil GALLO, Landrat des Saarpfalz-Kreises, Bexbach Stellvertreter: Dieter Knicker, 1. Kreisbeigeordneter, Homburg Weitere Mitglieder nach § 8 Abs. 2 Ziffer 1 SSpG: Clemens BAßLER, Bexbach Roland ENGEL, Blieskastel Egon FISCHER, St. Ingbert Rolf-Dieter HAMM, Homburg Peter NAGEL, Mandelbachtal Siegfried THIEL, St. Ingbert Weitere Mitglieder nach § 8 Abs. 2 Ziffer 2 SSpG: Peter BARROIS, Bexbach Günter BECKER, Blieskastel Karl-Heinz BRABÄNDER, Homburg Volker DEGEL, Blieskastel Ingrid GRAF, St. Ingbert Karlheinz SCHÖNER, Homburg Beschäftigte der Sparkasse nach § 8 Abs. 2 Ziffer 3 SSpG: Josef HAWENER, Blieskastel Uwe LIEDER, St. Ingbert Holger MÜLLER, St. Ingbert Georg SONNTAG, Bexbach Elke WASEMANN, Homburg Horst WEINLAND, Blieskastel Die ausgeübten Berufe der Verwaltungsratsmitglieder sind gemäß § 285 Nr. 10 HGB im Anhang zum Jahresabschluss angegeben. 4
KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT 2016 VORSTAND Vorsitzender Armin REINKE Weiteres Mitglied Ralph MARX Stellvertreter für den Fall der Verhinderung gemäß § 14 Abs. 3 SSpG Walter DIDION Stefan GESSNER 5
KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT 2016 LAGEBERICHT 1. Grundlagen der Sparkasse 1.1 Geschäftsmodell und Organisationsstruktur der Sparkasse Geschäftsmodell Die Kreissparkasse Saarpfalz ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Homburg. Als selbständiges Wirtschaftsunternehmen bietet sie zusammen mit ihren Partnern aus der Sparkassen-Finanzgruppe für private und gewerbliche Kunden Finanzdienstleistungen und Finanzdienstleistungsprodukte. Direkt vor Ort und dadurch kundennah, trifft die Sparkasse schnelle und an den Interes- sen unseres Geschäftsgebiets (Saarpfalz-Kreis) orientierte Entscheidungen, bei denen sie die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse in der Region berücksich- tigt. Damit verbinden sich Kundennähe, Effizienz und Sachkompetenz. Auf Grundlage der Markt- und Wettbewerbserfordernisse ist es die besondere, gesetzliche Aufgabe der Sparkasse, in ihrem Geschäftsgebiet den Wettbewerb zu stärken und die angemessene und ausreichende Versorgung aller Bevölkerungskreise, der Wirtschaft und der öffentli- chen Hand mit geld- und kreditwirtschaftlichen Leistungen auch in der Fläche sicherzu- stellen. Um diesem Auftrag gerecht zu werden, unterhielten wir zum 31. Dezember 2016 37 stationäre Geschäftsstellen (einschließlich Hauptstelle), vier SB-Geschäftsstellen sowie eine fahrbare Geschäftsstelle. Die Kreissparkasse Saarpfalz beschäftigt insgesamt 409 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gemessen an der Bilanzsumme gemäß Bilanzsta- tistik ist sie die drittgrößte Sparkasse im Saarland; deutschlandweit nimmt sie Rang 210 ein. Sicherheit ist seit Ausbruch der Finanzmarktkrise ein großes Anliegen. Unsere Sparkas- se gehört dem institutsbezogenen Sicherungssystem der Deutschen Sparkassen- Finanzgruppe (Sicherungssystem) an. Primäre Zielsetzung des Sicherungssystems ist es, die angehörenden Institute selbst zu schützen und bei diesen drohende oder beste- hende wirtschaftliche Schwierigkeiten abzuwenden. Auf diese Weise schützt die Insti- tutssicherung auch die Einlagen der Kunden. Hierzu zählen im Wesentlichen Spareinla- gen, Sparkassenbriefe, Termineinlagen, Sichteinlagen und Schuldverschreibungen. Das Sicherungssystem ist als Einlagensicherungssystem nach dem Einlagensicherungsge- setz (EinSiG) amtlich anerkannt. Sollte ausnahmsweise die Institutssicherung nicht grei- fen, hat der Kunde gegen das Sicherungssystem einen Anspruch auf Erstattung seiner Einlagen im Sinne des § 2 Absätze 3 bis 5 EinSiG bis zu den Obergrenzen des § 8 EinSiG. Organisationsstruktur Organe der Sparkasse sind der Verwaltungsrat und der Vorstand. Der Verwaltungsrat überwacht die Geschäftsführung des Vorstandes und erlässt Ge- schäftsanweisungen für den Kreditausschuss, den Vorstand und die Innenrevision. Der Verwaltungsrat besteht aus dem Vorsitzenden und achtzehn weiteren Mitgliedern. Der Stellvertreter des Vorsitzenden des Verwaltungsrates nimmt ebenfalls an den Sitzungen teil. 6
KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT 2016 Der Kreditausschuss, den der Verwaltungsrat gemäß § 13 a Abs. 1 SSpG aus seiner Mitte gebildet hat, besteht aus dem Vorsitzenden des Verwaltungsrates (er wird im Verhinde- rungsfall von seinem Stellvertreter im Verwaltungsrat vertreten) und sechs weiteren Mitgliedern. Er beschließt über die Zustimmung zur Gewährung von Krediten nach Ab- schnitt IV der Geschäftsanweisung für den Vorstand bzw. nach § 2 der Geschäftsanwei- sung für den Kreditausschuss sowie über die Zustimmung zur Gewährung von Or- gankrediten im Sinne von § 15 des Gesetzes über das Kreditwesen. Daneben hat der Verwaltungsrat aus seiner Mitte einen Prüfungsausschuss gebildet, der aus dem Vorsit- zenden des Verwaltungsrates, seinem Stellvertreter und sechs weiteren Mitgliedern be- steht. Der Vorstand, bestehend aus zwei Mitgliedern, leitet die Sparkasse in eigener Verant- wortung. Er vertritt die Sparkasse gerichtlich und außergerichtlich und führt ihre Ge- schäfte. Die Sparkasse verfügt über folgende Geschäftsbereiche: Vertrieb und Steuerung Produktion und Services Jeder Geschäftsbereich wird von einem Mitglied des Vorstandes geführt. 1.2 Ziele und Strategien Die Sparkasse ist ein Wirtschaftsunternehmen in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft mit der Aufgabe, auf der Grundlage der Markt- und Wettbewerbserfordernisse vorrangig in ihrem Geschäftsgebiet den Wettbewerb zu stärken und die angemessene und ausrei- chende Versorgung aller Bevölkerungsschichten und der Wirtschaft, insbesondere des Mittelstandes, mit geld- und kreditwirtschaftlichen Leistungen auch in der Fläche si- cherzustellen. Mit ihrer Aufgabenerfüllung dient die Sparkasse dem Gemeinwohl (§ 2 Abs. 1 der Satzung). Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht hat die Definition der bankaufsichtsrechtli- chen Eigenmittel als Kern des Basel III-Rahmenwerkes vollständig überarbeitet. Ein we- sentliches Ziel war es, die Qualität und damit insbesondere die Dauerhaftigkeit und Ver- lustteilnahmefunktion der bankaufsichtsrechtlichen Eigenmittel zu stärken. Zudem soll mit den neuen Kapitaldefinitionen eine internationale Vereinheitlichung des bankauf- sichtsrechtlichen Eigenmittelbegriffs erreicht werden. Die zukünftig vorzuhaltende Ge- samtkapitalquote von mindestens 10,5 % zzgl. SREP-Zuschlag ist daher bei der Erfül- lung des Auftragsziels zwingend zu beachten. Um die erforderliche Gesamtkapitalquote zu erreichen, verfolgt die Kreissparkasse Saarpfalz das Ziel, bis zum 31.12.2019 die an- rechenbaren Eigenmittel (nach Abzugspositionen) auf 164 Mio. EUR und darüber hinaus bis zum 31.12.2021 auf 168 Mio. EUR zu erhöhen. Die Sparkasse hat sich zum Ziel ge- setzt, ihre anrechenbaren Eigenmittel überwiegend aus Kernkapital darzustellen. Anrechenbare Eigenmittel in Mio. EUR 168 170 164 166 160 160 154 150 143 140 130 2016 2017 2018 2019 2020 2021 7
KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT 2016 1.3 Steuerungssystem Kennzahlensystem Die Sparkasse steuert Vermögen und Performance wertorientiert. Die Steuerung der Ri- siken erfolgt periodenorientiert, ergänzt um wertorientierte Instrumente. Als zwingend einzuhaltende Nebenbedingungen gelten die Anforderungen an periodische bzw. regu- latorische Darstellungen der Ergebnisse der Sparkasse. Im Rahmen der Gesamtbanksteuerung aggregiert die Sparkasse Erträge, Kosten und Ri- siken aus den jeweiligen Steuerungsfeldern zu einer „Gesamthausberechnung“. Hierbei fokussiert die Sparkasse auf die Kundensegmente, die in konsequenter Organisation zu Vertriebseinheiten zusammengefasst sind. Diese unterstehen direkt dem Vertriebsvor- stand. Zu Controllingzwecken nutzt die Sparkasse die standardisierten Instrumente der Spar- kassenorganisation. Die erforderlichen Steuerungsprozesse sind in der Sparkasse implementiert. In diesem Zusammenhang kommt ein empfängerorientiertes Managementreportingsystem zum Einsatz. Dadurch wird die Sparkasse in die Lage versetzt, unterjährige Gegensteue- rungsmaßnahmen ziel- und situationsgerecht einzuleiten. Als wesentlichste Kennzahlen/Leistungsindikatoren dienen in diesem Unternehmens- steuerungsprozess sowohl die periodenorientierten als auch die wertorientierten Er- gebnisgrößen sowie die Kennzahl Cost-Income-Ratio Kundengeschäft. Diese dient zur Beurteilung der Kosteneffizienz und ist als Verhältnis aus dem Verwaltungsaufwand zu den Erträgen aus dem Kundengeschäft definiert. 1.4 Rechnungslegungsprozess Zur Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Buchführung und Rechnungslegung verfügt die Sparkasse über ein internes Kontrollsystem (IKS) im Hinblick auf die Rechnungsle- gungsprozesse. Ziel ist, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Jahresabschluss der Sparkasse richtig und vollständig darzustellen. Die Rechnungslegung übernimmt im Wesentlichen das dem Geschäftsbereich Produk- tion und Services zugeordnete Team Rechnungswesen. Verantwortlich für den Rech- nungslegungsprozess sowie für die Wirksamkeit der Sicherungs- und Kontrollmaßnah- men, die Bestandteil des Rechnungslegungsprozesses sind, ist der Vorstand. Er stellt sicher, dass Risiken im Rechnungslegungsprozess frühzeitig erkannt und adäquate Si- cherungs- und Kontrollmaßnahmen zeitnah ergriffen werden. Dafür besteht ein internes Überwachungssystem, das prozessintegrierte und prozessunabhängige Maßnahmen umfasst. Der Einsatz folgender Arbeitsmittel dient der Unterstützung gleichbleibender Qualität in der Rechnungslegung: • Arbeitsanweisungen und Prozessbeschreibungen für einzelne Prozesse im Rech- nungswesen, einschließlich der Erstellung des Jahresabschlusses, liegen vor und 8
KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT 2016 werden fortlaufend aktualisiert. Sie werden allen Mitarbeitern über Intranet zur Ver- fügung gestellt. • Der Kontenrahmen der deutschen Sparkassenorganisation bildet die Grundlage für die einheitliche Buchung der Geschäftsvorfälle und ist in Aufbau und Gliederung ausgerichtet auf die Herleitung des Jahresabschlusses aus der Buchhaltung. Er ge- währleistet einen einheitlichen Bilanzierungsstandard und -prozess. • Die IT-Abwicklung des Rechnungswesens der Sparkasse erfolgt im Wesentlichen über die Finanz Informatik (FI) mit Sitz in Frankfurt am Main als IT-Dienstleister der Sparkassen-Finanzgruppe. Von der FI werden zur Abwicklung der Finanzbuchhal- tung die Anwendungen "KORE" und „Rechnungsbuch“ sowie zur Erstellung des Jah- resabschlusses das IT-System "OBR" eingesetzt. Das System „OBR“ gestattet durch die Verarbeitung der Konten der Finanzbuchhaltung und durch die maschinelle Durchführung ggf. erforderlicher Umsetzungen zwischen einzelnen Ausweispositio- nen eine weitgehend automatisierte Erstellung der Bilanz und der Gewinn- und Ver- lustrechnung. Die Arbeitsanweisungen und Prozessbeschreibungen werden regelmäßig auf ihre Aktu- alität überprüft. Es ist technisch sichergestellt, dass diese Überprüfung mindestens 1x jährlich erfolgt. Der Kontenrahmen wird ebenfalls laufend aktualisiert. Auf die vorhan- denen Informationen können die betroffenen Mitarbeiter zugreifen und sich so über die geltenden Regelungen informieren. Im Rahmen der Berücksichtigung neuer sowie sich ändernder Standards der Rech- nungslegung sowie der Einführung neuer Produkte oder Prozessabläufe obliegt es dem Team Rechnungswesen, deren Auswirkungen zu analysieren und geeignete Umset- zungsmaßnahmen hinsichtlich der Rechnungslegung einzuleiten. Bei der Festlegung von Institutsparametern, die einen wesentlichen Teil der Steuerung des IKS übernehmen, ist ein Verfahren implementiert, bei dem sichergestellt ist, dass die Änderungen kompetenzgerecht genehmigt, kontrolliert und nachvollziehbar doku- mentiert werden. Die Aufgaben und Kompetenzen sind organisatorisch eindeutig zugeordnet, genau ab- gegrenzt und folgen dem Prinzip der Funktionstrennung. Tätigkeiten, die nicht verein- bar sind, wie die Änderung von Stammdaten und die Anweisung von Zahlungen, sind voneinander getrennt. Die Buchungsmöglichkeit auf Hauptbuchkonten wird über die Vergabe von speziellen Berechtigungen in OSPlus gesteuert. Neben den Mitarbeitern des Teams Rechnungswe- sen wurden diese Berechtigungen auch an weitere Mitarbeiter (FDL, MarktService- Fachteam, Zentrale Geldversorgung, Zahlungsverkehr, Produktion Aktiv) vergeben, die Buchungen auf Kassen-, Cpd-, Bankenverrechnungs- und Gebührenkonten vornehmen müssen. Dabei müssen Buchungen, die zugunsten eines internen Kontos des Instituts gehen, ab Euro 50.000,-- und Buchungen, die zugunsten eines externen Kontos gehen, ab Euro 2.500,-- im 4-Augenprinzip erfolgen. Buchungen über die Anwendungen „KORE“ und „Rechnungsbuch“ können generell nur im 4-Augenprinzip freigegeben werden. Gemäß interner Arbeitsanweisung dürfen Buchungen zulasten HK 81/82/85/86/914/94/95/98 nur im Team Rechnungswesen verbucht werden. Eine zusätz- liche Überwachung der Buchungen erfolgt durch das Team Rechnungswesen anhand der am nächsten Tag vorliegenden Kontoauszüge. 9
KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT 2016 Geschäftsvorfälle werden auf Grundlage des Kontenplans im Hauptbuch bzw. in den je- weiligen Nebenbüchern erfasst. Bei den Abschlussbuchungen und der Erstellung des Jahresabschlusses gilt grundsätzlich das Vier-Augen-Prinzip. Die bei der Sparkasse bestehenden Prozesse, Systeme und Kontrollen stellen hinrei- chend sicher, dass die Rechnungslegungsprozesse mit den bestehenden Rechnungsle- gungsgrundsätzen und Gesetzen in Einklang stehen. Über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess wird der Vorstand re- gelmäßig unterrichtet. 10
KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT 2016 2. Wirtschaftsbericht Unsere Sparkasse kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2016 zurückblicken. Unsere im Februar 2016 für das Geschäftsjahr 2016 prognostizierten Werte für die Leistungs- indikatoren konnten wir insbesondere im Kundengeschäft übertreffen, wie die nachfol- genden Übersichten zeigen: Bestand in % Bestand Veränderungen Prognose des Geschäftsvolumens 31.12.2016 31.12.2015 31.12.2016 31.12.2015 2016 2016 2015 31.12.2016 Mio. Mio. EUR Mio. EUR % % % % Mio. EUR EUR Geschäftsvolumen 1) 1.806,9 1.777,3 29,6 1,67 2,10 Bilanzsumme 1.747,6 1.714,9 32,7 1,91 1,54 1.763,1 Aktivgeschäft Kundenkreditvolumen 1.492,1 1.469,2 82,6 82,7 22,9 1,56 3,79 1.476,9 Forderungen an Kre- 47,8 57,4 2,6 3,2 -9,6 -16,72 -14,20 51,7 ditinstitute Wertpapiervermögen 194,3 182,5 10,8 10,3 11,8 6,47 -4,40 174,3 Anlagevermögen 39,2 36,8 2,2 2,1 2,4 6,52 -1,87 36,7 Sonstige Vermögens- 33,5 31,4 1,9 1,8 2,1 6,69 5,02 23,5 werte Passivgeschäft Mittelaufkommen von 1.369,5 1.333,6 75,8 75,0 35,9 2,69 2,87 1.325,30 Kunden darunter: Spareinlagen 563,2 561,6 31,2 31,6 1,6 0,28 -1,87 560,2 Unverbriefte Ver- 753,9 710,9 41,7 40 43,0 6,05 6,65 669,1 bindlichkeiten Verbriefte Verbind- 40,8 49,5 2,3 2,8 -8,7 -17,58 -0,80 84,4 lichkeiten Nachrangige Ver- 11,6 11,6 0,6 0,7 0,0 0,00 52,63 11,6 bindlichkeiten Verbindlichkeiten ge- genüber Kreditinstitu- 209,4 225,8 11,6 12,7 -16,4 -7,26 -8,43 249 ten Fonds für allgemeine 38,0 30,6 2,1 1,7 7,4 24,18 15,47 Bankrisiken Sonstige Passivposten (einschl. Eventualver- 83,1 84,2 4,6 4,7 -1,1 -1,31 17,43 188,8 bindlichkeiten und Rückstellungen) Eigene Mittel 106,9 103,1 5,9 5,8 3,8 3,69 3,51 darunter: Sicherheitsrücklage 102,9 99,3 5,7 5,6 3,6 3,63 3,44 1) Bilanzsumme zzgl. Eventualverbindlichkeiten 11
KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT 2016 Ergebnis Veränderungen Prognose Gewinn und Verlustrechnung 01.01. bis 01.01. bis 01.01. bis 2016 2016 2015 31.12.2016 31.12.2015 31.12.2016 Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR % % Mio. EUR Zinsüberschuss (inklusive GuV- Positionen 3, 4 und 17) 40,2 43,6 -3,4 -7,80 7,65 40,2 Provisionsüberschuss 11,3 10,8 0,5 4,63 12,5 10,5 Verwaltungsaufwand Personalaufwand -24,6 -25,6 1,0 -3,91 0,39 -23,7 Sachaufwand -13,3 -13,3 0,0 0,00 9,02 -13,5 Teilergebnis 13,6 15,5 -1,9 -12,26 25 13,5 Nettoertrag des Handelsbestandes 0,0 0,0 0,0 0,00 0,00 0,0 Sonstige ordentliche Erträge und Auf- wendungen 0,4 0,0 0,4 --- 0,00 0,1 Ergebnis vor Bewertung 14,0 15,5 -1,5 -9,68 25,00 13,4 Bewertungsergebnis (inklusive GuV- Positionen 18 und 20) -6,3 -7,9 1,6 -20,25 19,70 -5,5 Ergebnis nach Bewertung 7,7 7,6 0,1 1,32 31,03 7,9 Außerordentliche Aufwendungen 0,0 0,0 0,0 0,00 0,00 Steuern -3,7 -3,8 0,1 -2,63 65,22 -2,4 Jahresüberschuss und Bilanzgewinn 4,0 3,8 0,2 5,26 8,57 5,5 in % Gesamtkapitalquote nach CRR 14,4 14,4 Cost-Income-Ratio 70,5 69,2 Der Geschäftsverlauf und die Lage können unter Berücksichtigung der gesamtwirt- schaftlichen sowie branchenspezifischen Entwicklung als zufriedenstellend beurteilt werden. Wie prognostiziert, liegt der Zinsüberschuss - als wichtigste operative Ertragskompo- nente - mit 3,4 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert. Der Rückgang resultiert insbesonde- re aus der anhaltenden Niedrigzinsphase sowie des damit einhergehenden hohen Mar- gen- und Wettbewerbsdruckes, vor allem im Aktivgeschäft. Der Provisionsüberschuss ist gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Mio. EUR gestiegen und liegt mit 0,8 Mio. EUR über dem prognostizierten Wert. Dazu haben vor allem die Stei- gerungen der Erträge aus dem Girogeschäft mit Privatkunden beigetragen. Der Verwaltungsaufwand hat sich gegenüber dem Vorjahr um 1,0 Mio. EUR auf 37,9 Mio. EUR verringert und liegt mit 0,7 Mio. EUR über dem prognostizierten Wert. Gegen- über dem Vorjahr verringerte sich der Personalaufwand um 1,0 Mio. EUR. Darin spiegeln sich bei moderatem, fluktuationsbedingtem Stellenabbau die maßvoll ausgefallenen Gehaltserhöhungen aus den in den letzten Jahren abgeschlossenen Tarifverträgen wi- der. Die Abweichung zum Prognosewert resultiert aus außertariflichen Gehalts- zahlungen. Im Sachkostenbereich konnten die schon erzielten Erfolge aus Einspar- und Synergieeffekten die gestiegenen Aufwendungen für die Inanspruchnahme von Dienst- leistungen Dritter und inflationsbedingte Preiserhöhungen kompensieren. 12
KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT 2016 Das Ergebnis vor Bewertung liegt insbesondere aufgrund des stark gesunkenen Zins- überschusses mit 1,5 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert. Das sich gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Mio. EUR auf 6,3 Mio. EUR reduzierte negative Bewertungsergebnis ist durch eine unter dem Vorjahresniveau liegende Risikovorsor- ge im Kreditgeschäft, einem positiven Bewertungsergebnis im Wertpapiergeschäft, Veräußerungsgewinnen aus Beteiligungen sowie der Zuführung zum Fonds für allge- meine Bankrisiken geprägt. Mit einer Eigenkapitalerhöhung aus dem Jahresüberschuss i.H.v. 3,8 Mio. EUR für das abgelaufene Geschäftsjahr 2016 befinden wir uns auf einem guten und soliden Weg, die mittelfristig angestrebte Eigenmittelausstattung zu erreichen. Die wirtschaftliche Entwicklung und die damit einhergehende ansteigende Kreditnach- frage in unserem Geschäftsgebiet führten zu steigenden Kundenforderungen. Insbe- sondere die Kreditnachfrage der Firmenkunden verursachten eine günstige geschäftli- che Entwicklung. Auf der Passivseite wurde das Einlagengeschäft weiterhin durch kurzfristige liquide An- lageformen von Privatpersonen stark beeinflusst. Die Finanz- und Vermögenslage kann unter Berücksichtigung der gesamtwirtschaftli- chen Entwicklung als zufriedenstellend beurteilt werden. Die Kundeneinlagen konnten weiter gesteigert werden. Bei der Kennzahl Cost Income Ratio Kundengeschäft werden die Erfolgsbeiträge im Kundengeschäft aus barwertiger Sicht dem gesamten Verwaltungsaufwand gegenüber- gestellt, um so zu verifizieren, dass die Sparkasse den gesamten Verwaltungsaufwand aus Kundengeschäft decken kann. Die Cost Income Ratio Kundengeschäft liegt mit 89,2 % per 31.12.2016 mit 3,6 Prozentpunkten über dem Vorjahreswert. Dies ist vor al- lem der Tatsache geschuldet, dass infolge des hohen Wettbewerbs- und Margendruck die barwertigen Erfolgsbeiträge im Kundengeschäft rückläufig sind. 13
KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT 2016 2.1 Rahmenbedingungen 2.1.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen Weltwirtschaft / Euroraum 2016 war von sehr vielen politischen und geostrategischen Überraschungen geprägt. Militärische Konflikte, Bürgerkriege und Terror dauerten an. Dazu kam im Frühsommer das überraschende Votum über das Ausscheiden des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union. Im Herbst wurde Donald Trump zum US-Präsidenten gewählt. Schließlich fand in Italien eine Volksabstimmung zu einer Verfassungsreform statt, die nicht im Sinne der Regierung ausging. Diese Ereignisse haben die Unsicherheit über die weitere politische und wirtschaftliche Entwicklung stark erhöht. Kurzfristig haben sie sich aber noch nicht wachstumsmindernd ausgewirkt. Die Weltwirtschaft erreichte 2016 in der Definition und Gewichtung des Internationalen Währungsfonds (IWF) ein Wachstum von 3,1 Prozent. Das entspricht fast genau dem Tempo des Vorjahres; 2015 lag es nur einen Promillepunkt höher. Allerdings war die Expansion des weltweiten Güteraustauschs 2016 mit nur noch 1,9 Prozent schwächer als das Wachstum der Produktion. Auch 2015 lag das Handelswachstum schon unter demjenigen der Produktion. Der Rückstand des Handels hat sich 2016 aber noch ver- größert. In früheren Jahren war die Expansion des Handels fast immer deutlich höher als das Produktionswachstum. Die internationale Integration der Güterströme und Pro- duktionsprozesse hat sich demnach zuletzt zurückgebildet. Die Offenheitsgrade sind etwas gesunken. Man könnte deshalb von einer „Globalisierungspause“ sprechen. Im Euroraum hat sich die seit 2014 laufende gesamtwirtschaftliche Erholung 2016 fort- gesetzt. Das Wachstum in der Europäischen Währungsunion betrug im vierten Quartal 0,5 % im Vergleich zum Vorquartal. Für das Gesamtjahr 2016 ergab sich damit eine Zu- nahme des Bruttoinlandsprodukts von 1,7 %. Mit Spanien und Frankreich haben bereits zwei der vier EWU-Schwer-gewichte ihre Detailzahlen veröffentlicht. Die spanische Wirt- schaft zeigte mit einem Plus von 0,7 % im Vergleich zum Vorquartal weiterhin eine hohe Wachstumsdynamik. Damit erreichte sie 2016 zum zweiten Mal in Folge ein jährliches Wachstum von über 3 %. Frankreich beschleunigte nach einem enttäuschenden dritten Quartal das Wachstum von 0,2 % auf 0,4 %. Die Arbeitslosenquote in der Europäischen Währungsunion lag im Dezember mit 9,6 % auf dem niedrigsten Stand seit Mai 2009. Deutsche Wirtschaft Das deutsche Bruttoinlandsprodukt ist nach vorläufigen Berechnungen des Statisti- schen Bundesamtes im Jahre 2016 um 1,9 % angestiegen. Die erreichten 1,9 Prozent liegen deutlich über dem Potenzialwachstum des Landes. Das ist für Deutschland das dritte Jahr in Folge mit einem, auch gemessen am langjährigen Trend, überdurch- schnittlichen Wachstum. 14
KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT 2016 Übersicht über die Daten für Deutschland IST-Wert für 2016 1) Bruttoinlandsprodukt +1,9 (nicht-kalenderbereinigte, reale Veränderung gegenüber Vorjahr in %) Konsumausgaben der privaten Haushalte +2,0 (nicht-kalenderbereinigte, reale Veränderung gegenüber Vorjahr in %) Konsumausgaben des Staates +4,2 (nicht-kalenderbereinigte, reale Veränderung gegenüber Vorjahr in %) Bauinvestitionen +3,1 (nicht-kalenderbereinigte, reale Veränderung gegenüber Vorjahr in %) Ausrüstungsinvestitionen +1,7 (nicht-kalenderbereinigte, reale Veränderung gegenüber Vorjahr in %) Exporte +2,5 (nicht-kalenderbereinigte, reale Veränderung gegenüber Vorjahr in %) Importe +3,4 (nicht-kalenderbereinigte, reale Veränderung gegenüber Vorjahr in %) Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort im Inland, in Tausend 43.486 Arbeitslosenquote in der Definition der Bundesagentur für Arbeit, in % 6,1 Verbraucherpreise (HVPI) +0,4 (Veränderung gegenüber Vorjahr in %) Kernrate (ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol, Tabak) +1,1 (Veränderung gegenüber Vorjahr in %) Sparquote der privaten Haushalte 9,8 1) Schnellschätzung des Statistischen Bundesamtes vom 12. Januar 2017 Wie aus der o.a. Darstellung ersichtlich, trug zu dem guten Wachstum die Außenwirt- schaft allerdings rechnerisch nicht bei. Zwar wuchsen die Exporte noch einmal um real 2,5 Prozent. Doch die Güterimporte erhöhten sich real um 3,4 Prozent noch stärker. Un- ter dem Strich verringerte sich deshalb der Außenbeitrag. Dass in nominaler Rechnung Deutschland dennoch einen neuen Rekord-Leistungsbilanzüberschuss erzielte, lag vor allem daran, dass die Importe sich preislich verbilligt hatten. Mit rund 8,5 Prozent des BIP liegt der Leistungsbilanzüberschuss auf einem für ein großes Land ungewöhnlich hohen Niveau. Dies setzt Deutschland zunehmend internationaler Kritik aus. Allerdings ist dieser Leistungsbilanzüberschuss ein Marktergebnis und nicht von der deutschen Wirtschaftspolitik herbeigeführt. Vielmehr ist der jüngste Anstieg eben auch mit Son- derentwicklungen, etwa bei den Preisen erklärbar. Real hat die Korrektur des Über- schusses bereits eingesetzt. Getragen wurde das insgesamt gute Wachstum der deutschen Wirtschaft allein von der Binnennachfrage. Die Investitionstätigkeit gab dabei ein gemischtes Bild ab. Die Brut- toanlageinvestitionen haben 2016 real um 2,5 Prozent zugelegt. Die darin enthaltenen Ausrüstungsinvestitionen erreichten nur ein Plus von 1,7 Prozent. Das ist für die zykli- sche Situation und die inzwischen herrschende leichte Überauslastung der deutschen Volkswirtschaft recht verhalten. Die Bauinvestitionen sind mit einem realen Zuwachs von 3,1 Prozent stärker gewachsen. Doch auch hier war die Entwicklung uneinheitlich. Hinter der Gesamtziffer für den Bau verbirgt sich vor allem eine überproportionale Ent- wicklung bei den Wohnbauten (+4,3 Prozent). Der öffentliche Bau und die Bauinvestiti- onen der Unternehmen blieben dahinter zurück. 15
KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT 2016 Die Konsumausgaben des Staates steuerten 2016 mit einem Plus von 4,2 Prozent noch einmal einen starken Impuls bei, auch bedingt durch die Mehrausgaben für die Zuwan- derung von Flüchtlingen. Der Höhepunkt der Zuwanderung lag zwar schon im zweiten Halbjahr 2015. Doch erst 2016 waren die Ausgaben über das ganze Jahr in vollem Um- fang wirksam. Der private Konsum als das größte Teilaggregat des BIP bildete 2016 wie schon im Jahr davor die wichtigste Basis für die binnenwirtschaftliche Expansion. Die Konsumausga- ben der privaten Haushalte erhöhten sich 2016 um 2,0 Prozent. Die Sparquote der pri- vaten Haushalte blieb 2016 mit 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr fast unverändert. Der private Verbrauch stützt sich auf die weiterhin gute Lage am Arbeitsmarkt und auf steigende Lohneinkommen. Arbeitsmarkt, Einkommen, Preisentwicklung Die Zahl der in Deutschland Erwerbstätigen erhöhte sich noch einmal um 1,0 Prozent auf knapp 43,5 Millionen. Die amtliche Arbeitslosenquote reduzierte sich auf 6,1 Pro- zent. Wie schon 2014 und 2015 legten die Reallöhne in Deutschland 2016 erneut kräftig zu. Neben den Nominallohnsteigerungen von durchschnittlich 2,3 Prozent pro Arbeit- nehmer trug zu dem Kaufkraftgewinn der Löhne vor allem die niedrige Inflationsrate bei. In nationaler Definition erhöhten sich die Verbraucherpreise im Jahresdurchschnitt 2016 nur um 0,5 Prozent. In der europäisch harmonisierten Abgrenzung war es ein mo- derater Anstieg von nur 0,4 Prozent. Dies war vor allem auf die sehr niedrigen Energie- preise zurückzuführen. Rohöl war vor allem in der ersten Jahreshälfte sehr billig. Im Jahresdurchschnitt kostete ein Fass der Nordseesorte Brent dann rund 44 US-Dollar. Die Kernrate der Verbraucherpreise unter Herausrechnung der schwankungsanfälligen Preise für Energie, Lebensmittel, Tabak und Alkohol lag 2016 in Deutschland bei 1,1 Prozent. Dies zeigt an, dass die Preisentwicklung zwar gedrückt verlief, aber doch weit von einer deflationären Entwicklung entfernt blieb. Preis- und Geldpolitik Die Europäische Zentralbank blieb auf ihrem Kurs der geldpolitischen Expansion. Zeit- weise lag die Zwölfmonatsinflationsrate im Euroraum unter der Nulllinie. Im Jahres- durchschnitt ergaben sich im gesamten Währungsgebiet für 2016 +0,3 Prozent. Die Kernrate lag mit +0,9 Prozent im Jahresdurchschnitt weiter unter dem selbst gesetzten Ziel der EZB von „unter, aber nahe bei zwei Prozent“. Im März 2016 hat die EZB ihren Zins für die Einlagefazilität noch tiefer ins Negative ab- gesenkt, von zuvor -0,3 Prozent auf seither bis heute gültige -0,4 Prozent. Außerdem hat sie ihr „Quantitative Easing“ verlängert und beschleunigt. Unter dem „Asset Purcha- se Programme“ wurden bis März 2016 im Gesamtumfang von 60 Mrd. Euro monatlich u. a. Covered Bonds und Asset Backed Securities, vor allem aber Staatsanleihen, gekauft. Ab April 2016 wurde das Volumen dieser Aufkäufe auf 80 Mrd. Euro monatlich erhöht. Im Dezember 2016 beschloss die EZB, das Programm bis Ende 2017 zu verlängern, al- lerdings ab März 2017 wieder zum Volumen von 60 Mrd. Euro pro Monat zurückzukeh- ren. Seit Juni 2016 kaufte die EZB in diesem Rahmen auch Unternehmensanleihen. Schließ- lich wurde 2016 eine neue Serie von Langfristtendern aufgelegt, bei denen unter be- stimmten Bedingungen (bei nachgewiesener Ausweitung der Kredite an Kunden) Kre- ditinstitute auch zu Negativzinsen Zentralbankgeld aufnehmen können. 16
KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT 2016 Staatshaushalt Die Staatsfinanzen in Deutschland profitierten neben den niedrigen Zinsen von der gu- ten Konjunktur und den steigenden Einkommen als Basis von Steuern und Sozialversi- cherungsbeiträgen. Bund, Länder und Sozialversicherungen erzielten Budgetüber- schüsse. Auf Ebene der Gemeinden wurde in der Summe ein etwa ausgeglichener Saldo erzielt, allerdings bei sehr starker Spreizung zwischen den einzelnen Regionen. Über al- le Ebenen zusammengefasst entsprach der gesamtstaatliche Haushaltsüberschuss 2016 0,6 Prozent des deutschen Bruttoinlandsproduktes. Durch die laufenden Überschüsse, durch das Wachstum des Nenners (Bruttoinlands- produkt), aber auch durch die Abwicklung von Altschulden reduzierte sich die Brutto- schuldenquote recht deutlich. Sie sank für Deutschland von 71,2 Prozent des BIP Ende 2015 gemäß erster amtlicher Schätzung für Ende 2016 auf 68,1 Prozent. 2.1.2 Regionale Rahmenbedingungen Nach zwei Jahren des Aufschwungs hat sich die saarländische Konjunktur im Jahr 2016 spürbar abgekühlt. Nach aktuellen Berechnungen wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Maßstab der gesamtwirtschaftlichen Leistung des Jahres 2016 auf 35,1 Mrd. Euro veranschlagt. Wie das Statistische Landesamt hierzu mitteilt, sind das nominal 1,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Preisbereinigt ergibt sich jedoch fast eine Stagnati- on (+ 0,0 %). Ursächlich für diesen Rückschlag war die schwache Entwicklung industriel- ler Kernbereiche. Im Maschinenbau sind die Umsätze im Jahr 2016 um 6,6 Prozent ge- schrumpft, vor allem die Auslandsnachfrage ging zurück. In der Automobilproduktion lag das Umsatzminus bei 3,3 Prozent, in der Stahlindustrie konnte bei sinkender Pro- duktion der Umsatz mit einem Plus von 0,1 Prozent gerade so gehalten werden. Insgesamt zeigt sich im Jahr 2016 einmal mehr die hohe Abhängigkeit der saarländi- schen Gesamtwirtschaft von der saarländischen Industrie und insbesondere von den drei oben genannten Branchen, die zusammen fast drei Viertel des Gesamtumsatzes im Verarbeitenden Gewerbe erzielen. Das Saarland hat eine hohe Industriedichte und ist daher stark vom Export abhängig. Insoweit ist nachvollziehbar, dass die Saarwirtschaft von außenwirtschaftlich getriebenen Auf- und Abschwüngen stärker beeinflusst wird als die deutsche Gesamtwirtschaft. Im Saarpfalz-Kreis verlief die konjunkturelle Entwicklung dem Bundes- und Saarland- trend entsprechend. Wachstum des realen Bruttoinlandsproduktes 2011 bis 2016 Jahr Saarland Deutschland 2011 4,6 3,7 2012 -1,3 0,5 2013 -2,1 0,5 2014 2,5 1,6 2015 1,7 1,7 2016 0,0 1,9 Quelle: Statistisches Bundesamt und Statistisches Amt Saarland (für 2016: vorläufige Werte) 17
KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT 2016 2.2 Geschäftsverlauf 2.2.1 Bilanzsumme und Geschäftsvolumen Entwicklung von Bilanzsumme und Geschäftsvolumen in Mio. EUR 2000 1900 1777 1807 1800 1741 Bilanzsumme 1700 1630 1748 1580 1715 Geschäftsvolumen 1600 1689 1500 1587 1531 1400 2012 2013 2014 2015 2016 Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Wert des Vorjahres um 32,7 Mio. EUR auf 1.747,6 Mio. EUR erhöht. Das Geschäftsvolumen liegt mit 1.806,9 Mio. EUR ebenfalls um ca. 30 Mio. EUR über dem Wert des Vorjahres. Gründe hierfür sind eine Ausweitung so- wohl des Kundenkreditvolumens als auch des Mittelaufkommens von Kunden. 2.2.2 Aktivgeschäft (inklusive Eventualverbindlichkeiten) Entwicklung Aktivgeschäft in Mio. EUR 1600 1400 1469 1492 1416 1200 1313 Kundenkreditvolumen 1225 1000 Forderungen an KI 800 Wertpapiervermögen 600 Sonstige Aktiva 400 201 184 191 183 194 200 83 68 67 68 73 0 71 65 67 57 48 2012 2013 2014 2015 2016 18
KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT 2016 Kundenkreditvolumen Im Geschäftsjahr 2016 sagte die Sparkasse neue Kredite in Höhe von insgesamt 293,7 Mio. EUR zu (im Vorjahr: 401,7 Mio. EUR). Die prozentuale Veränderung des Kun- denkreditvolumens betrug + 1,6 % (Vorjahreswert: + 3,7 %). In 2016 entwickelte sich das Kreditgeschäft mit Privatkunden im Vergleich zum Ge- schäft mit gewerblichen Kreditnehmern etwas verhaltener. Das Kreditvolumen an Pri- vatpersonen erhöhte sich um 1,4 % (Vorjahr: + 4,0 %). Der Bestand der Kredite an Un- ternehmen und Selbstständige wurde um 5,1 % gesteigert (Vorjahr: + 2,3 %). Bei den öffentlichen Haushalten entwickelte sich das Kreditvolumen in 2016 mit einem Be- standsrückgang von 2,8 % deutlich geringer als in 2015 (Vorjahr: + 1,7 %). Insgesamt waren 607,7 Mio. EUR an gewerbliche Kunden und 543,7 Mio. EUR an Privat- kunden ausgereicht. Das Kreditvolumen an öffentliche Haushalte betrug 283,6 Mio. EUR. Diese weiterhin starke bilanzielle Bedeutung der Kreditvergabe, insbesondere an Un- ternehmen und Selbständige, ist Beleg für die starke Orientierung der Sparkasse an der kreditwirtschaftlichen Nachfrage der Realwirtschaft. Forderungen an Kreditinstitute Der Rückgang der Forderungen an Kreditinstitute um 9,6 Mio. EUR bzw. 16,7 % auf 47,8 Mio. EUR ist vor allem der Ausweitung des Kundenkreditvolumens geschuldet. Wertpapiervermögen Das Wertpapiervermögen erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 11,8 Mio. EUR bzw. 6,5 % auf 194,3 Mio. EUR. Ursächlich hierfür waren notwendige Maßnahmen zur Erfül- lung der aufsichtsrechtlichen Liquiditätskennziffer LCR. Das Wertpapiervermögen dient vor allem der Liquiditätsreserve und setzt sich insbesondere aus festverzinslichen Wertpapieren erstklassiger Adressen zusammen. Auf Staatsanleihen der sogenannten GIIPS-Staaten - dies sind die Staaten Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien – entfallen 7,6 Mio. EUR nominal. Beteiligungen Die Kreissparkasse Saarpfalz hat gemäß § 2 Abs. 1 ihrer Satzung insbesondere die Auf- gabe, auf der Grundlage der Markt- und Wettbewerbserfordernisse vorrangig in ihrem Geschäftsgebiet den Wettbewerb zu stärken und die angemessene und ausreichende Versorgung aller Bevölkerungsschichten und der Wirtschaft, insbesondere des Mittel- standes, mit geld- und kreditwirtschaftlichen Leistungen auch in der Fläche sicherzu- stellen. Mit ihrer Aufgabenerfüllung dient die Sparkasse dem Gemeinwohl. Im Einklang mit diesen Auftragszielen übernimmt die Kreissparkasse Saarpfalz Beteili- gungen, teilweise mit gesellschaftsrechtlicher Einbindung des Saarpfalz-Kreises, zur Förderung der regionalen Wirtschaft. 19
KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT 2016 Zu diesem Zweck wurden die folgenden Beteiligungen eingegangen: GSW-Saarländische Wohnungsbaugesellschaft mbH Saarländische Wagnisfinanzierungsgesellschaft mbH Saarpfalz-Park Bexbach GmbH Standortentwicklungsgesellschaft Saarpfalz mbH (SEG) Standortentwicklungsgesellschaft Saarpfalz Homburger Stiftungshaus mbH & Co. KG Wirtschaftsförderungsgesellschaft Saarpfalz mbH ZPG Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung St. Ingbert GmbH u. Co. KG (als stille Beteiligung) Außerdem beteiligt sich die Sparkasse an Unternehmen, die zur S-Finanzgruppe gehö- ren (Verbundbeteiligungen). Unter Verbundbeteiligungen sind alle Verbundunterneh- men zu verstehen, bei denen die Sparkasse über die Stammkapitalhaltung am Regio- nalverband, über einen von der Sparkasse beauftragten Dritten innerhalb der Sparkas- sen-Finanzgruppe (z. B. Beteiligungsgesellschaft) oder in direkter Form an Verbundun- ternehmen beteiligt ist. Dies können sowohl strategische als auch Funktionsbeteiligun- gen sein. Die Verbundbeteiligungen werden innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe zur Förderung des Sparkassenwesens und zur Erfüllung des öffentlichen Auftrags der Sparkassen gehalten. Dies betrifft die folgenden Unternehmen: Sparkassenverband Saar Deutsche Sparkassen Leasing AG & Co. KG Erwerbsgesellschaft der S-Finanzgruppe mbH & Co. KG (Landesbank Berlin Holding AG) SAARLAND Feuerversicherung AG Sparkassen-/SIKB Beteiligungsgesellschaft mbH Sparkassenförderungsgesellschaft mbH Sparkassen-Leasing, -Online-Broker und Beteiligungs Gesellschaft mbH S-Partner Kapital AG Des Weiteren hat die Kreissparkasse Saarpfalz folgende Unternehmen gegründet bzw. ist an ihnen als Gesellschafterin beteiligt: IGS GmbH Zur Unterstützung der Sparkasse in verschiedensten Gebieten hat die Kreisspar- kasse Saarpfalz im Jahr 2001 eine eigene privatrechtliche Gesellschaft, die IGS GmbH, gegründet. Die IGS GmbH betreibt das Kunden-Service-Center der Kreis- sparkasse Saarpfalz. S-BargeldService GmbH Um für alle Mitarbeiter ausreichend Beschäftigung anbieten zu können, ist die Kreissparkasse Saarpfalz zusammen mit der Sparkasse Saarbrücken bemüht, Outsourcing zu vermeiden und bisher outgesourcte Tätigkeiten wieder in eige- ner Verantwortung mit eigenen Mitarbeitern auszuüben. Der rechtliche Rahmen für diese Kooperation bildet eine gemeinsame Gesellschaft, die unter der Firmie- rung SDGS GmbH Sparkassen Dienstleistungsgesellschaft Saar im Oktober 2011 gegründet wurde. 20
KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT 2016 Im April 2016 wurde von den Gremien die Erweiterung des Geschäftszwecks der Gesellschaft beschlossen. Zielsetzung ist, die Gesellschaft in Bezug auf Bargeld- logistik, das Bargeldmanagement und die Bargeldbearbeitung einschließlich des Selbstbedienungsgerätemanagements im Markt zu positionieren und nicht nur wie bisher auf die Münzgeldbearbeitung zu beschränken. Aufgrund dessen hat die Gesellschafterversammlung beschlossen, die Firmierung der Gesellschaft in S-BargeldService GmbH zu ändern. Finanzkonzept Saarpfalz GmbH Zur Intensivierung ihrer Vertriebskooperation haben die SAARLAND Feuerversi- cherung AG mit Sitz in Saarbrücken und die Kreissparkasse Saarpfalz die Finanz- konzept Saarpfalz GmbH gegründet. Ziel ist die erhöhte Ausschöpfung des Marktpotenzials im Saarpfalz-Kreis, sowohl bei Bestands- als auch bei Neukun- den. Im Fokus stehen die professionelle Betreuung der Sparkassenkunden im Versicherungsbereich und die Versorgung der Versicherungskunden mit Spar- kassenprodukten. Die Gesellschaft hat am 01.07.2015 ihre Tätigkeit aufgenom- men. Im Geschäftsjahr 2016 verminderte sich das Volumen der Beteiligungen und der Anteile an verbundenen Unternehmen nominal um 302 TEUR. Dies resultiert aus der Veräuße- rung der Beteiligung an der S-Broker AG & Co. KG sowie einer Herabsetzung des Aktien- kapitals bei der S-Partner Kapital AG. Der Buchwert der Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen erhöhte sich um 99 TEUR auf 19.339 TEUR (Vorjahr 19.241 TEUR). Die Veränderung resultiert aus einer Zuführung zum Stammkapital des Sparkassenverbandes Saar (+31 TEUR), ei- ner Ausschüttung und Zuführung zur Kapitalrücklage der GSW-Saarländische Woh- nungsbaugesellschaft mbH (+2 TEUR), dem Verkauf der Beteiligung an der S-Broker AG & Co. KG (-1,00 EUR) und der VISA Europe (-10,00 EUR), einer Zuschreibung (91 TEUR) auf den ursprünglichen Buchwert der Beteiligung an der S-Partner-Kapital AG sowie ei- ner Abschreibung i.H.v. 25 TEUR auf den beizulegenden Wert bei der SEG Homburger Stiftungshaus GmbH & Co. KG. Erlöse aus der Veräußerung von Beteiligungen: Aus strategischen Gründen hat die DekaBank per 01.08.2016 alle Anteile an der S-Broker AG & Co.KG vollständig übernommen; der Erlös auf dem Verkauf dieser Beteili- gung belief sich auf 34 TEUR; die Beteiligung wies einen Buchwert i.H.v. 1,00 EUR aus. Im Jahr 2007 hat VISA Inc. (mit Sitz in Kalifornien/USA) im Rahmen ihres Börsengangs den europäischen Bereich abgespalten und an europäische Kreditinstitute übertragen. Die Kreissparkasse Saarpfalz hatte in diesem Zusammenhang an der VISA Europe Ltd. als sogenannte Associate Member einen Geschäftsanteil im Nennwert von 10,00 € er- halten. Allerdings war VISA Inc. durch eine Option zum Rückkauf der Gesellschaftsantei- le von VISA Europe berechtigt bzw. verpflichtet. Von dieser Option wurde 2016 Ge- brauch gemacht. Die Kreissparkasse Saarpfalz erzielte einen Veräußerungsgewinn von 431 TEUR. Außerdem wurde aus der Veräußerung der mittelbar über den Sparkassenverband Saar gehaltenen Beteiligung an der EURO Kartensysteme GmbH ein Veräußerungsgewinn i.H.v. 212 TEUR generiert. 21
KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT 2016 2.2.3 Passivgeschäft Entwicklung Passivgeschäft in Mio. EUR 1600 1400 Mittelaufkommen von 1334 1370 1200 1296 Kunden 1269 1229 1000 Verbindlichkeiten gegenüber KI 800 600 Eigene Mittel 400 247 176 226 209 Sonstige Passiva 165 200 107 93 96 100 103 88 98 115 121 0 93 2012 2013 2014 2015 2016 Mittelaufkommen von Kunden Mittelaufkommen von Kunden in Mio. EUR Spareinlagen 1000 800 711 754 667 Unverbriefte 604 592 600 Verbindlichkeiten 606 572 562 535 563 Verbriefte 400 Verbindlichkeiten 200 82 64 50 49 41 Nachrangige 0 10 8 12 12 Verbindlichkeiten 8 2012 2013 2014 2015 2016 Der positive Trend der vergangenen Geschäftsjahre beim Mittelaufkommen von Kunden konnte auch 2016 fortgesetzt werden. Der Anstieg des Mittelaufkommens von Kunden um 35,9 Mio. EUR auf 1.369,5 Mio. EUR resultiert weitgehend aus einem Anstieg der un- verbrieften Verbindlichkeiten. Der Bestand an verbrieften Verbindlichkeiten liegt mit einem Rückgang von 8,7 Mio. EUR deutlich unter dem Vorjahresniveau. Vor dem Hinter- grund der unklaren wirtschaftlichen Entwicklung sowie dem weiterhin niedrigen Zinsni- 22
KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT 2016 veau bevorzugten unsere Kunden auch im Geschäftsjahr 2016 kurzfristige liquide un- verbriefte Anlageformen. Die von uns angestrebte Verstetigung unserer Kundeneinlagen konnten wir realisieren, was in einer Steigerung unserer vertrieblichen Aktivitäten begründet ist. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich gegenüber dem Vorjahr um 16,4 Mio. EUR auf 209,4 Mio. EUR verringert. Durch die gestiegenen Kundeneinla- gen waren weniger Geldaufnahmen bei anderen Kreditinstituten notwendig. 23
KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT 2016 2.2.4 Dienstleistungen Die Umsätze im Fondsgeschäft konnten in 2016 nicht ganz an das sehr hohe Niveau des Vorjahres anschließen. Wie gewohnt lag der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit im De- ka-Bank Depot, S-Dynamik Depot, Deka-LuxDepot sowie Deka-Vermögenskonzept. Ins- gesamt wurde in diesen Depots im Jahr 2016 ein Umsatz von 95,4 Mio. EUR erzielt ge- genüber 109,0 Mio. EUR im Vorjahr. Bei den sonstigen Wertpapieren im Depot B blie- ben die Umsätze gegenüber 2015 weitgehend stabil. Der Umsatz beträgt 2016 26,6 Mi- o. EUR (Vorjahreswert: 27,8 Mio. EUR). Die partnerschaftliche Zusammenarbeit in der Sparkassen-Finanzgruppe haben wir auch 2016 mit der Landesbausparkasse Saar (LBS) und den SAARLAND Versicherungen erfolgreich fortgesetzt. Im Geschäftsjahr 2016 wurde insgesamt ein Bausparvolumen von 73.468 TEUR abge- schlossen (Vorjahreswert: 65.264 TEUR). Die positive Entwicklung der letzten Jahre setzte sich auch 2016 im gesamten Versiche- rungsbereich fort. Im Bereich der Sachversicherungen konnte das Prämienaufkommen unserer Versicherungskunden weiterhin ausgebaut werden. Im Bereich der Lebens- und Rentenversicherungen erreichte die Kreissparkasse Saarpfalz bezogen auf die Vertriebserwartung der FKS GmbH (entspricht der Vertriebs- erwartung der SAARLAND Versicherungen AG an die FKS GmbH) ein überplanmäßiges Ergebnis. Das Immobiliengeschäft, das gemeinschaftlich in enger Abstimmung von den Ver- triebsmitarbeitern der Sparkasse mit den Immobilienmaklern der FKS GmbH erfolgt, blieb in 2016 relativ konstant. Insgesamt 105 Objekte (Vorjahr: 107 Objekte) mit einem Geschäftsvolumen von 14,1 Mio. EUR (Vorjahr: 12,6 Mio. EUR) konnten vermittelt wer- den. Bei leicht rückläufiger Anzahl von Objekten war ein moderater Anstieg bei den durchschnittlichen Objektpreisen zu verzeichnen. 2.2.5 Derivate Im Bereich der Derivate wurden im Jahr 2016 mehrere Neugeschäfte in Zinsswaps ab- geschlossen. Der Saldo aus fälligen, vorzeitig beendeten und neu abgeschlossenen Zinsswap-Kontrakten war im Geschäftsjahr 2016 positiv, sodass sich das Derivate- Volumen insgesamt erhöht hat. Die Zinsswaps werden im Rahmen der Zinsbuchsteue- rung als Sicherungsgeschäfte abgeschlossen. Wir verweisen hinsichtlich der zum Jah- resende bestehenden Geschäfte auf die Darstellung im Anhang. 24
KREISSPARKASSE SAARPFALZ GESCHÄFTSBERICHT 2016 2.2.6 Eigenhandel Die anhaltende Niedrigzinsphase und die gestiegenen aufsichtsrechtlichen Liquiditäts- anforderungen (LCR) waren die Gründe für einen leichten Ausbau und eine Umstruktu- rierung unseres Wertpapiervermögens. In erster Linie wurden die gehaltenen Schuld- verschreibungen um 9,2 Mio. EUR auf 102,1 Mio. EUR aufgestockt. Bei den Schuldver- schreibungen handelt es sich dabei in erster Linie um Papiere öffentlicher Emittenten guter Bonität und um Pfandbriefe deutscher oder europäischer Emittenten. Teile unseres Wertpapierbestandes werden in einem Wertpapier-Spezialfonds und in Immobilien-Spezialfonds verwaltet. Der Wertpapier-Spezialfonds beinhaltet überwie- gend festverzinsliche Wertpapiere erstklassiger Adressen. Wertpapiere, die dem Anlagevermögen zugeordnet sind, wurden wie die Papiere der Liquiditätsreserve zum strengen Niederstwertprinzip bewertet. 2.2.7 Investitionen Die Kreissparkasse Saarpfalz hat im Geschäftsjahr 2016 ein Bauprojekt in Ommersheim umgesetzt. Der bisherige Standort in der Jahnstraße wurde aufgegeben, und in der Saarbrücker Str. wurden neue Räumlichkeiten mit moderner Ausstattung in Betrieb ge- nommen. In Rohrbach wurde der Umbau der dortigen Filiale begonnen und an die Rahmenbedin- gungen der aktuellen Vertriebsstrategie angepasst. U.a. wurde auch der SB-Bereich er- weitert. Die Eröffnung fand im März 2017 statt. Im Geschäftsjahr 2016 wurde der dritte Abschnitt zum Austausch von Kontoauszugs- druckern gegen neue Geräte mit besser lesbarem Thermodruck umgesetzt, und auf- grund eines Wechsels des Betriebssystems wurden mehrere Überweisungsterminals durch neue ersetzt. Eine wesentliche Veränderung und eine damit verbundene Investition erfolgte im Be- reich ‚Telefonie‘. Hier wurde die bisherige Anlage außer Betrieb genommen und statt- dessen das Telefonsystem der Finanz Informatik eingeführt. 2.2.8 Sonstige wesentliche Ereignisse im Geschäftsjahr Sonstige wesentliche Ereignisse im Geschäftsjahr lagen nicht vor. 25
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