Geschäftsbericht 2017 - Kreissparkasse Saarpfalz

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Geschäftsbericht 2017 - Kreissparkasse Saarpfalz
Geschäftsbericht 2017
Geschäftsbericht 2017 - Kreissparkasse Saarpfalz
KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                                                                      GESCHÄFTSBERICHT 2017

INHALTSVERZEICHNIS

Inhaltsverzeichnis....................................................................................................................2
Sitz der Sparkasse....................................................................................................................3
Geschäftsstellen.......................................................................................................................3
Organe der Sparkasse .............................................................................................................4
Lagebericht ...............................................................................................................................6
1. Grundlagen der Sparkasse ..............................................................................................6
       1.1        Geschäftsmodell und Organisationsstruktur der Sparkasse ........................6
       1.2        Ziele und Strategien ............................................................................................7
       1.3        Steuerungssystem ...............................................................................................8
       1.4        Rechnungslegungsprozess ................................................................................8
2. Wirtschaftsbericht ......................................................................................................... 11
       2.1        Rahmenbedingungen ...................................................................................... 11
       2.2        Geschäftsverlauf ............................................................................................... 15
       2.3        Vermögenslage ................................................................................................. 23
       2.4        Finanzlage .......................................................................................................... 25
       2.5        Ertragslage......................................................................................................... 27
       2.6        Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren .......................................................... 30
       2.7        Gesamtaussage und Beurteilung ................................................................... 33
3. Risiko-, Chancen- und Prognosebericht .................................................................... 34
       3.1        Risikobericht ..................................................................................................... 34
       3.2        Chancenbericht ................................................................................................. 50
       3.3        Prognosebericht ............................................................................................... 52
Bericht des Verwaltungsrates............................................................................................. 57
Jahresabschluss.................................................................................................................... 58
Anhang ................................................................................................................................... 62
Anlage zum Jahresabschluss gemäß § 26a Abs. 1 Satz 2 KWG ..................................... 77
Bestätigungsvermerk........................................................................................................... 78

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KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                                                 GESCHÄFTSBERICHT 2017

SITZ DER SPARKASSE
Die Kreissparkasse Saarpfalz mit Sitz in 66424 Homburg ist eine rechtsfähige Anstalt
des öffentlichen Rechts und im Handelsregister des Amtsgerichts Saarbrücken einge-
tragen unter der Nummer HR A 1616. Träger ist der Saarpfalz-Kreis mit Verwaltungssitz
in 66424 Homburg.

GESCHÄFTSSTELLEN
Filialdirektion 1, Homburg                                         Filialdirektion 4, Bliesgau
Talstraße                                                          Ormesheim
Erbach                                                             Oberwürzbach
Kirrberg                                                           Hassel
Ringstraße                                                         Ommersheim
Beeden                                                             Aßweiler
Bruchhof                                                           Gersheim
Schwarzenbach                                                      Bliesmengen-Bolchen

Filialdirektion 2, St. Ingbert                                     Filialdirektion 5, Bexbach
Am Markt                                                           Bexbach
Ensheimer Straße                                                   Jägersburg
Josefstaler Straße                                                 Limbach
Peter-Eich-Straße                                                  Oberbexbach
Wiesenstraße                                                       Frankenholz
Rentrisch                                                          Höchen
Rohrbach                                                           Kirkel

Filialdirektion 3, Blieskastel
Paradeplatz
Einöd
Bierbach
Lautzkirchen
Niederwürzbach
Fahrbare Geschäftsstelle      1)
                                                                           = Geschäftsstelle mit Geldautomat

                                                                                               (Stand: 31.12.2017)
1) Es werden insgesamt 12 Haltepunkte in 12 verschiedenen Ortschaften angefahren.

SB-Geschäftsstellen betreiben wir in Mandelbachtal-Bebelsheim (in Kooperation mit der Volks- und
Raiffeisenbank Saarpfalz eG), in der Fußgängerzone in St. Ingbert, am Standort Unikliniken in Homburg,
im Einkaufszentrum Kaufland in St. Ingbert sowie im Berliner Wohnpark.

Außerdem sind wir in Reinheim am Europäischen Kulturpark sowie im Einkaufszentrum „Globus Einöd“
mit einem Geldautomaten präsent.

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ORGANE DER SPARKASSE
VERWALTUNGSRAT

Vorsitzender:
Dr. Theophil GALLO, Landrat des Saarpfalz-Kreises, Bexbach

Stellvertreter:
Markus SCHALLER, 1. Kreisbeigeordneter, Homburg (ab 22.05.2017)
Dieter KNICKER, 1. Kreisbeigeordneter, Homburg (bis 21.05.2017)

Weitere Mitglieder nach § 8 Abs. 2 Ziffer 1 SSpG:
Clemens BAßLER, Bexbach (bis 21.05.2017)
Roland ENGEL, Blieskastel
Egon FISCHER, St. Ingbert
Rolf-Dieter HAMM, Homburg
Dieter KNICKER, Homburg (ab 22.05.2017)
Peter NAGEL, Mandelbachtal
Siegfried THIEL, St. Ingbert

Weitere Mitglieder nach § 8 Abs. 2 Ziffer 2 SSpG:
Peter BARROIS, Bexbach
Günter BECKER, Blieskastel
Karl-Heinz BRABÄNDER, Homburg
Volker DEGEL, Blieskastel
Ingrid GRAF, St. Ingbert
Karlheinz SCHÖNER, Homburg

Beschäftigte der Sparkasse nach § 8 Abs. 2 Ziffer 3 SSpG:
Josef HAWENER, Blieskastel
Uwe LIEDER, St. Ingbert
Holger MÜLLER, St. Ingbert
Georg SONNTAG, Bexbach
Elke WASEMANN, Homburg
Horst WEINLAND, Blieskastel

Der Kreistag wählte in seiner Sitzung am 22.05.2017 Herrn Markus Schaller zum Ersten
Kreisbeigeordneten. Herr Schaller ist somit gemäß § 182 KSVG (Kommunalselbstverwal-
tungsgesetz) erster Stellvertreter des Landrates. Da Verwaltungsratsmitglied Clemens
Baßler sein Mandat im Verwaltungsrat der Kreissparkasse Saarpfalz niederlegte, be-
stellte der Kreistag ebenfalls in o.a. Sitzung Herrn Dieter Knicker als dessen Nachfolger
in den Verwaltungsrat der Kreissparkasse Saarpfalz.

Die ausgeübten Berufe der Verwaltungsratsmitglieder sind gemäß § 285 Nr. 10 HGB
im Anhang zum Jahresabschluss angegeben.

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VORSTAND

Vorsitzender                  Armin REINKE

Weiteres Mitglied             Ralph MARX

Stellvertreter für den Fall
der Verhinderung gemäß
§ 14 Abs. 3 SSpG              Walter DIDION
                              Stefan GESSNER

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LAGEBERICHT

1. Grundlagen der Sparkasse
1.1   Geschäftsmodell und Organisationsstruktur der Sparkasse

Geschäftsmodell

Die Kreissparkasse Saarpfalz ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts mit
Sitz in Homburg. Als selbständiges Wirtschaftsunternehmen bietet sie zusammen mit
ihren Partnern aus der Sparkassen-Finanzgruppe für private und gewerbliche Kunden
Finanzdienstleistungen und Finanzdienstleistungsprodukte an.

Direkt vor Ort und dadurch kundennah, trifft die Sparkasse schnelle und an den Interes-
sen unseres Geschäftsgebiets (Saarpfalz-Kreis) orientierte Entscheidungen, bei denen
sie die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse in der Region berücksich-
tigt. Damit verbinden sich Kundennähe, Effizienz und Sachkompetenz. Auf Grundlage
der Markt- und Wettbewerbserfordernisse ist es die besondere, gesetzliche Aufgabe der
Sparkasse, in ihrem Geschäftsgebiet den Wettbewerb zu stärken und die angemessene
und ausreichende Versorgung aller Bevölkerungskreise, der Wirtschaft und der öffentli-
chen Hand mit geld- und kreditwirtschaftlichen Leistungen auch in der Fläche sicherzu-
stellen. Um diesem Auftrag gerecht zu werden, unterhielten wir zum 31. Dezember 2017
33 stationäre Geschäftsstellen (einschließlich Hauptstelle), fünf SB-Geschäftsstellen
sowie eine fahrbare Geschäftsstelle. Die Kreissparkasse Saarpfalz beschäftigt insgesamt
416 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gemessen an der Bilanzsumme gemäß Bilanzsta-
tistik ist sie die drittgrößte Sparkasse im Saarland; deutschlandweit nimmt sie Rang 216
ein.

Sicherheit ist seit Ausbruch der Finanzmarktkrise ein großes Anliegen. Unsere Sparkas-
se gehört dem institutsbezogenen Sicherungssystem der Deutschen Sparkassen-
Finanzgruppe (Sicherungssystem) an. Primäre Zielsetzung des Sicherungssystems ist
es, die angehörenden Institute selbst zu schützen und bei diesen drohende oder beste-
hende wirtschaftliche Schwierigkeiten abzuwenden. Auf diese Weise schützt die Insti-
tutssicherung auch die Einlagen der Kunden. Hierzu zählen im Wesentlichen Spareinla-
gen, Sparkassenbriefe, Termineinlagen, Sichteinlagen und Schuldverschreibungen. Das
Sicherungssystem ist als Einlagensicherungssystem nach dem Einlagensicherungsge-
setz (EinSiG) amtlich anerkannt. Sollte ausnahmsweise die Institutssicherung nicht grei-
fen, hat der Kunde gegen das Sicherungssystem einen Anspruch auf Erstattung seiner
Einlagen im Sinne des § 2 Absätze 3 bis 5 EinSiG bis zu den Obergrenzen des § 8 EinSiG.

Organisationsstruktur

Organe der Sparkasse sind der Verwaltungsrat und der Vorstand.

Der Verwaltungsrat überwacht die Geschäftsführung des Vorstandes und erlässt Ge-
schäftsanweisungen für den Kreditausschuss, den Vorstand und die Innenrevision. Der
Verwaltungsrat besteht aus dem Vorsitzenden und achtzehn weiteren Mitgliedern. Der
Stellvertreter des Vorsitzenden des Verwaltungsrates nimmt ebenfalls an den Sitzungen
teil.

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Der Kreditausschuss, den der Verwaltungsrat gemäß § 13 a Abs. 1 SSpG aus seiner Mitte
gebildet hat, besteht aus dem Vorsitzenden des Verwaltungsrates (er wird im Verhinde-
rungsfall von seinem Stellvertreter im Verwaltungsrat vertreten) und sechs weiteren
Mitgliedern. Er beschließt über die Zustimmung zur Gewährung von Krediten nach Ab-
schnitt IV der Geschäftsanweisung für den Vorstand bzw. nach § 2 der Geschäftsanwei-
sung für den Kreditausschuss sowie über die Zustimmung zur Gewährung von Or-
gankrediten im Sinne von § 15 des Gesetzes über das Kreditwesen. Daneben hat der
Verwaltungsrat aus seiner Mitte einen Prüfungsausschuss gebildet, der aus dem Vorsit-
zenden des Verwaltungsrates, seinem Stellvertreter und sechs weiteren Mitgliedern be-
steht.
Der Vorstand, bestehend aus zwei Mitgliedern, leitet die Sparkasse in eigener Verant-
wortung. Er vertritt die Sparkasse gerichtlich und außergerichtlich und führt ihre Ge-
schäfte.
Die Sparkasse verfügt über folgende Geschäftsbereiche:
    Vertrieb und Steuerung
    Produktion und Services
Jeder Geschäftsbereich wird von einem Mitglied des Vorstandes geführt.

1.2   Ziele und Strategien
Die Sparkasse ist ein Wirtschaftsunternehmen in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft mit
der Aufgabe, auf der Grundlage der Markt- und Wettbewerbserfordernisse vorrangig in
ihrem Geschäftsgebiet den Wettbewerb zu stärken und die angemessene und ausrei-
chende Versorgung aller Bevölkerungsschichten und der Wirtschaft, insbesondere des
Mittelstandes, mit geld- und kreditwirtschaftlichen Leistungen auch in der Fläche si-
cherzustellen. Mit ihrer Aufgabenerfüllung dient die Sparkasse dem Gemeinwohl (§ 2
Abs. 1 der Satzung).
Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht hat die Definition der bankaufsichtsrechtli-
chen Eigenmittel als Kern des Basel III-Rahmenwerkes vollständig überarbeitet. Ein we-
sentliches Ziel war es, die Qualität und damit insbesondere die Dauerhaftigkeit und Ver-
lustteilnahmefunktion der bankaufsichtsrechtlichen Eigenmittel zu stärken. Zudem soll
mit den neuen Kapitaldefinitionen eine internationale Vereinheitlichung des bankauf-
sichtsrechtlichen Eigenmittelbegriffs erreicht werden. Die zukünftig vorzuhaltende Ge-
samtkapitalquote von mindestens 10,5 % zzgl. SREP-Zuschlag ist daher bei der Erfül-
lung des Auftragsziels zwingend zu beachten. Um die erforderliche Gesamtkapitalquote
zu erreichen, verfolgt die Kreissparkasse Saarpfalz das Ziel, bis zum 31.12.2019 die an-
rechenbaren Eigenmittel (nach Abzugspositionen) auf 167 Mio. EUR und darüber hinaus
bis zum 31.12.2022 auf 176 Mio. EUR zu erhöhen. Die Sparkasse hat sich zum Ziel ge-
setzt, ihre anrechenbaren Eigenmittel überwiegend aus Kernkapital darzustellen.
                              Anrechenbare Eigenmittel in Mio. EUR

                                                                   176
                           180                               174
                                                       171
                           170                   167
                                       162
                           160   154
                           150

                           140
                                 2017 2018 2019 2020 2021 2022

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1.3     Steuerungssystem

Kennzahlensystem

Die Sparkasse steuert Vermögen und Performance wertorientiert. Die Steuerung der Ri-
siken erfolgt periodenorientiert, ergänzt um wertorientierte Instrumente. Als zwingend
einzuhaltende Nebenbedingungen gelten die Anforderungen an periodische bzw. regu-
latorische Darstellungen der Ergebnisse der Sparkasse.

Im Rahmen der Gesamtbanksteuerung aggregiert die Sparkasse Erträge, Kosten und Ri-
siken aus den jeweiligen Steuerungsfeldern zu einer „Gesamthausberechnung“. Hierbei
fokussiert die Sparkasse auf die Kundensegmente, die in konsequenter Organisation zu
Vertriebseinheiten zusammengefasst sind. Diese unterstehen direkt dem Vertriebsvor-
stand.

Zu Controllingzwecken nutzt die Sparkasse die standardisierten Instrumente der Spar-
kassenorganisation.

Die erforderlichen Steuerungsprozesse sind in der Sparkasse implementiert. In diesem
Zusammenhang kommt ein empfängerorientiertes Managementreportingsystem zum
Einsatz. Dadurch wird die Sparkasse in die Lage versetzt, unterjährige Gegensteue-
rungsmaßnahmen ziel- und situationsgerecht einzuleiten.

Als wesentlichste Kennzahlen/Leistungsindikatoren dienen in diesem Unternehmens-
steuerungsprozess sowohl die periodenorientierten als auch die wertorientierten Er-
gebnisgrößen sowie die Kennzahl Cost-Income-Ratio Kundengeschäft. Diese dient zur
Beurteilung der Kosteneffizienz und ist als Verhältnis aus dem Verwaltungsaufwand zu
den Erträgen aus dem Kundengeschäft definiert.

1.4     Rechnungslegungsprozess

Zur Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Buchführung und Rechnungslegung verfügt
die Sparkasse über ein internes Kontrollsystem (IKS) im Hinblick auf die Rechnungsle-
gungsprozesse. Ziel ist, die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Jahresabschluss
der Sparkasse richtig und vollständig darzustellen.

Die Rechnungslegung übernimmt im Wesentlichen das dem Geschäftsbereich Produk-
tion und Services zugeordnete Team Rechnungswesen. Verantwortlich für den Rech-
nungslegungsprozess sowie für die Wirksamkeit der Sicherungs- und Kontrollmaßnah-
men, die Bestandteil des Rechnungslegungsprozesses sind, ist der Vorstand. Er stellt
sicher, dass Risiken im Rechnungslegungsprozess frühzeitig erkannt und adäquate Si-
cherungs- und Kontrollmaßnahmen zeitnah ergriffen werden. Dafür besteht ein internes
Überwachungssystem, das prozessintegrierte und prozessunabhängige Maßnahmen
umfasst.

Der Einsatz folgender Arbeitsmittel dient der Unterstützung gleichbleibender Qualität
in der Rechnungslegung:

•     Arbeitsanweisungen und Prozessbeschreibungen für einzelne Prozesse im Rech-
      nungswesen, einschließlich der Erstellung des Jahresabschlusses, liegen vor und

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    werden fortlaufend aktualisiert. Sie werden allen Mitarbeitern über Intranet zur Ver-
    fügung gestellt.
•   Der Kontenrahmen der deutschen Sparkassenorganisation bildet die Grundlage für
    die einheitliche Buchung der Geschäftsvorfälle und ist in Aufbau und Gliederung
    ausgerichtet auf die Herleitung des Jahresabschlusses aus der Buchhaltung. Er ge-
    währleistet einen einheitlichen Bilanzierungsstandard und -prozess.
•   Die IT-Abwicklung des Rechnungswesens der Sparkasse erfolgt im Wesentlichen
    über die Finanz Informatik (FI) mit Sitz in Frankfurt am Main als IT-Dienstleister der
    Sparkassen-Finanzgruppe. Von der FI werden zur Abwicklung der Finanzbuchhal-
    tung die Anwendungen "Rechnungsbildschirm" und „Rechnungsbuch“ sowie zur
    Erstellung des Jahresabschlusses das IT-System "OBR" eingesetzt. Das System
    „OBR“ gestattet durch die Verarbeitung der Konten der Finanzbuchhaltung und
    durch die maschinelle Durchführung ggf. erforderlicher Umsetzungen zwischen ein-
    zelnen Ausweispositionen eine weitgehend automatisierte Erstellung der Bilanz
    und der Gewinn- und Verlustrechnung.

Die Arbeitsanweisungen und Prozessbeschreibungen werden regelmäßig auf ihre Aktu-
alität überprüft. Es ist technisch sichergestellt, dass diese Überprüfung mindestens 1x
jährlich erfolgt. Der Kontenrahmen wird ebenfalls laufend aktualisiert. Auf die vorhan-
denen Informationen können die betroffenen Mitarbeiter zugreifen und sich so über die
geltenden Regelungen informieren.

Im Rahmen der Berücksichtigung neuer sowie sich ändernder Standards der Rech-
nungslegung sowie der Einführung neuer Produkte oder Prozessabläufe obliegt es dem
Team Rechnungswesen, deren Auswirkungen zu analysieren und geeignete Umset-
zungsmaßnahmen hinsichtlich der Rechnungslegung einzuleiten.

Bei der Festlegung von Institutsparametern, die einen wesentlichen Teil der Steuerung
des IKS übernehmen, ist ein Verfahren implementiert, bei dem sichergestellt ist, dass
die Änderungen kompetenzgerecht genehmigt, kontrolliert und nachvollziehbar doku-
mentiert werden.

Die Aufgaben und Kompetenzen sind organisatorisch eindeutig zugeordnet, genau ab-
gegrenzt und folgen dem Prinzip der Funktionstrennung. Tätigkeiten, die nicht verein-
bar sind, wie die Änderung von Stammdaten und die Anweisung von Zahlungen, sind
voneinander getrennt.

Die Buchungsmöglichkeit auf Hauptbuchkonten wird über die Vergabe von speziellen
Berechtigungen in OSPlus gesteuert. Neben den Mitarbeitern des Teams Rechnungswe-
sen wurden diese Berechtigungen auch an weitere Mitarbeiter (FDL, MarktService-
Fachteam, Zentrale Geldversorgung, Zahlungsverkehr, Produktion Aktiv) vergeben, die
Buchungen auf Kassen-, Cpd-, Bankenverrechnungs- und Gebührenkonten vornehmen
müssen. Dabei müssen Buchungen, die zugunsten eines internen Kontos des Instituts
gehen, ab Euro 50.000,-- und Buchungen, die zugunsten eines externen Kontos gehen,
ab Euro 2.500,-- im 4-Augenprinzip erfolgen. Buchungen über die Anwendungen
„Rechnungsbildschirm“ und „Rechnungsbuch“ können generell nur im 4-Augenprinzip
freigegeben werden. Gemäß interner Arbeitsanweisung dürfen Buchungen zulasten HK
81/82/85/86/914/94/95/98 nur im Team Rechnungswesen verbucht werden. Eine zusätz-
liche Überwachung der Buchungen erfolgt durch das Team Rechnungswesen anhand
der am nächsten Tag vorliegenden Kontoauszüge.

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Geschäftsvorfälle werden auf Grundlage des Kontenplans im Hauptbuch bzw. in den je-
weiligen Nebenbüchern erfasst. Bei den Abschlussbuchungen und der Erstellung des
Jahresabschlusses gilt grundsätzlich das Vier-Augen-Prinzip.

Die bei der Sparkasse bestehenden Prozesse, Systeme und Kontrollen stellen hinrei-
chend sicher, dass die Rechnungslegungsprozesse mit den bestehenden Rechnungsle-
gungsgrundsätzen und Gesetzen in Einklang stehen. Über die Wirksamkeit des internen
Kontrollsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess wird der Vorstand re-
gelmäßig unterrichtet.

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2. Wirtschaftsbericht
2.1       Rahmenbedingungen

2.1.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Weltwirtschaft / Euroraum

Die Weltwirtschaft befindet sich seit dem zweiten Quartal 2009 in einem konjunkturel-
len Aufschwung. Dieser begann zunächst mit hohen Wachstumsraten des globalen
Bruttoinlandsprodukts im Bereich von bis zu 5,5 %. Seit 2011 hatte sich jedoch die glo-
bale Wachstumsdynamik zwischen 3 % und 4 % eingependelt. Zu der Abschwächung
trug anfänglich die Euro-Schuldenkrise bei. Es folgten ausgeprägte Rezessionen in
Russland, Brasilien und Argentinien. Dem Ausbleiben regionaler konjunktureller Ein-
brüche ist es zu verdanken, dass sich die gewichtigsten Volkswirtschaften 2017 auffal-
lend synchron entwickelten und hierdurch das globale Wirtschaftswachstum wieder in
den Bereich von 3,5 % bis 4,0 % zurückfand. So beziffert die OECD das Wachstum der
Weltproduktion 2017 auf 3,6 Prozent. Das sind 0,5 Prozentpunkte mehr als ein Jahr zu-
vor.
Die Industrieländer zeichneten sich 2017 ebenfalls durch eine Wachstumsdynamik aus.
Die Wirtschaft der USA wuchs um mehr als zwei Prozent, Japan immerhin um rund 1,5
Prozent. Lediglich im Vereinigten Königreich waren aufgrund der Verunsicherungen um
den Brexit-Prozess eine Abwertung des Pfundes, steigende Inflation und auch eine Ver-
langsamung des Wachstums zu verzeichnen, jedoch bislang keine Rezession.
Die Erholung im Euroraum gewann 2017 an Dynamik und kann inzwischen als ein fort-
geschrittener Aufschwung bezeichnet werden. 2017 wurde mit einem Wachstum von
2,4 Prozent ein Tempo erreicht, das über dem Potenzialwachstum liegt. Die Arbeitslo-
senquoten konnten in den meisten Ländern dadurch abgebaut werden. Vor allem Spa-
nien lag 2017 beim Wachstum des BIP erneut deutlich über dem Schnitt, ungeachtet der
Irritationen um den katalonischen Separatismus. Frankreich und Italien blieben unter
dem Schnitt des Euroraums, konnten aber ihr zuvor lethargisches Wachstumstempo
ebenfalls etwas steigern.

Deutsche Wirtschaft

Übersicht über gesamtwirtschaftliche Daten für Deutschland                                      IST-Wert für 2017 1)
Bruttoinlandsprodukt 2)                                                                                  +2,2
Private Konsumausgaben                                                                                   +2,0
Konsumausgaben des Staates                                                                               +1,4
Bruttoanlageinvestitionen                                                                                +3,0
Exporte                                                                                                  +4,7
Importe                                                                                                  +5,2
Erwerbstätige 3)                                                                                         +1,5
Arbeitslosenquote 4)                                                                                      5,7
Verbraucherpreise (HVPI) 5)                                                                              +1,7
Kernrate (ohne Energie, Nahrungsmittel) 5)                                                               +1,3
Sparquote der privaten Haushalte 6)                                                                       9,7
1)   Schnellschätzung des Statistischen Bundesamtes vom 11. Januar 2018
2)   BIP und Untergliederungen: nicht-kalenderbereinigte, reale Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
3)   Veränderung der Zahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort im Inland, gegenüber Vorjahr in Prozent
4)   Arbeitslosenquote in der Definition der Bundesagentur für Arbeit, in Prozent
5)   Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
6)   Sparquote der privaten Haushalte in Prozent

                                                           11
KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                           GESCHÄFTSBERICHT 2017

Laut der ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes vom 11. Januar 2018 erreich-
te die deutsche Wirtschaft 2017 ein Wachstum von 2,2 Prozent. Dieser Wert ist beacht-
lich, zumal 2017 aufgrund der Lage der Feiertage drei Arbeitstage weniger zur Verfü-
gung standen als im Jahr zuvor.

Der Aufschwung wurde vor allem von der Binnenwirtschaft getragen. Im freundlichen
Umfeld der wachsenden Weltwirtschaft sowie aufgrund des beschleunigten Wachstums
bei den engsten Handelspartnern im Euroraum konnte auch der deutsche Außenhandel
erneut einen Wachstumsanteil beisteuern. Der im Jahr 2017 erzielte nominale Außen-
handelsüberschuss von gut 248 Mrd. Euro entsprach 7,6 Prozent des nominalen BIP.

2017 war ein weiteres Jahr mit einem Wachstum oberhalb des Zuwachses des Produkti-
onspotenzials, das meist in der Größenordnung von 1,5 Prozent veranschlagt wird.
Dadurch lief die deutsche Volkswirtschaft 2017 allmählich in eine Überauslastungssitu-
ation hinein. Dies gab den Unternehmen Anlass zu einer verstärkten Investitionstätig-
keit. Die Investitionen sprangen in diesem Zyklus erst recht spät an - trotz der seit Jah-
ren ungewöhnlich günstigen Finanzierungssituation. 2017 erhöhten sich die Bruttoan-
lageinvestitionen real um 3,0 Prozent.

Stärkste Teilkomponente waren die Ausrüstungsinvestitionen mit einem realen Zu-
wachs um 3,5 Prozent. Aber auch die Bauinvestitionen legten mit 2,6 Prozent deutlich
zu, darunter mit 3,1 Prozent die Teilkomponente der Wohnbauten überproportional.
Dabei geht das anhaltend hohe Nachfragewachstum angesichts von Engpässen sowohl
beim Bauland als auch bei den Produktionskapazitäten der Bauindustrie neben der Vo-
lumenausweitung zunehmend in die Preise.

Der private Konsum hat sich 2017 um real 2,0 Prozent ausgeweitet und ist somit in an-
nähernd gleichem Tempo wie schon im vorangegangenen Jahr gewachsen. In laufenden
Preisen erhöhten sich die privaten Konsumausgaben um 3,8 Prozent, d. h. in annähernd
gleichem Ausmaß wie die nominalen verfügbaren Einkommen der Haushalte mit einem
Plus von 3,9 Prozent. Die Sparquote der privaten Haushalte blieb somit - trotz der an-
haltenden Nullzinsphase - konstant bei 9,7 Prozent.

Arbeitsmarkt, Einkommen, Preisentwicklung

Der moderat expandierende Konsum findet eine solide Grundlage in der guten Arbeits-
marktlage, die sich in hoher Arbeitsplatzsicherheit und allmählich auch stärker in Lohn-
steigerungen niederschlägt. 2017 ist die Zahl der Erwerbstätigen noch einmal um rund
1,5 Prozent gestiegen auf jahresdurchschnittlich rund 44,3 Millionen Erwerbstätige mit
Arbeitsort im Inland. Die Arbeitslosenquote ist weiter gesunken auf 5,7 Prozent im Mit-
tel des Jahres 2017 und hat somit den niedrigsten Stand Gesamtdeutschlands seit der
Wiedervereinigung erreicht. Auf die Güterpreise haben die stärker ausgelasteten Pro-
duktionskapazitäten und zunehmenden Engpässe am Arbeitsmarkt bisher noch nicht
durchgeschlagen. Vielmehr blieb die Preisdynamik entgegen der sehr guten Konjunk-
tursituation weiterhin moderat. Im Jahresdurchschnitt sind die Verbraucherpreise in
Deutschland per nationaler Definition um 1,8 Prozent, gemäß harmonisiertem Index um
1,7 Prozent gestiegen. Im Euroraum war der Anstieg mit 1,5 Prozent schwächer und lag
deutlicher unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank. Die EZB verweist außer-
dem auf die 2017 noch schwächere Kernrate der Preisentwicklung (ohne Energie und
Lebensmittel: 1,3 Prozent in Deutschland und 1,0 Prozent im Euroraum).

                                         12
KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                         GESCHÄFTSBERICHT 2017

Preis- und Geldpolitik

Vor diesem Hintergrund hat die Europäische Zentralbank ihre Leitzinsen 2017 unverän-
dert gelassen, insbesondere die Verzinsung für Guthaben der Geschäftsbanken auf der
Einlagefazilität und für Überschussreserven bei der schon seit März 2016 geltenden
Negativverzinsung von -0,4 Prozent belassen. Die Ankaufprogramme von Wertpapieren
(hauptsächlich Staatsanleihen, eine Beimischung von Unternehmensanleihen, Covered
Bonds und Asset Backed Securities) wurde 2017 fortgesetzt. Zunächst erfolgten Net-
tokäufe von 80 Mrd. Euro monatlich, dann ab April 2017, wie bereits Ende 2016 be-
schlossen, mit 60 Mrd. Euro monatlich. Die konsolidierte Bilanzsumme des Eurosystems
weitete sich dadurch zum Ende 2017 auf rund 4,5 Bio. Euro aus.

Die längerfristigen Kapitalmarktzinsen entwickelten sich im Euroraum 2017 per Saldo
seitwärts. Nach Tiefstständen im Februar erreichten die Umlaufsrenditen am Jahresen-
de 2017 ähnliche Niveaus wie zu Jahresbeginn. Bei deutschen Bundesanleihen lagen
Restlaufzeiten mit bis zu sechs Jahren durchgängig bei einer Negativverzinsung. Die
Renditen zehnjähriger Bundesanleihen bewegten sich nach Tiefstständen im Februar
2017 die meiste Zeit des Jahres in der Spanne zwischen 0,3 und 0,5 Prozent (plus), am
Jahresende am oberen Rand. An den Devisenmärkten steigerte der Euro im Jahresver-
lauf seinen Außenwert. Obwohl sich die transatlantische Zinsdifferenz durch mehrere
Leitzinsanhebungen der Federal Reserve zu Gunsten des US-Dollar ausweitete, konnte
der Euro im bilateralen Wechselkurs zum Dollar 2017 rund 15 US-Cent gutmachen. Zum
Jahreswechsel 2017/2018 erreichte er die Marke von 1,20 US-Dollar/Euro.

Staatshaushalt

Im vierten Jahr in Folge hat der deutsche Gesamtstaat in der Definition der Volkswirt-
schaftlichen Gesamtrechnung, bestehend aus Bund, Ländern und Sozialversicherungen,
einen Finanzierungsüberschuss erzielt. Alle Ebenen hatten - in ihren jeweiligen Aggre-
gaten - daran Anteil. Der Positivsaldo des Gesamtstaates betrug gemäß erster Schät-
zung 1,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Durch diese Überschüsse, aber auch
durch das Wachstum des BIP selbst, reduzierte sich die Bruttoschuldenquote des Staa-
tes weiter recht deutlich. Sie sank für Deutschland gemäß erster amtlicher Schätzung
Ende 2017 auf 64,8 Prozent des BIP. Damit kommt für Deutschland als einem von weni-
gen Ländern im Euroraum und als einzigem unter den großen Mitgliedstaaten allmäh-
lich die Schuldengrenze des Stabilitäts- und Wachstumspaktes von 60 Prozent des BIP
in Sichtweite.

2.1.2 Regionale Rahmenbedingungen

Nach einem deutlichen Abschwung im Jahr 2016 hat sich die saarländische Konjunktur
im Jahr 2017 leicht erholt. Das reale Bruttoinlandsprodukt stieg um 1,2 Prozent. Die
jüngst aktualisierten Zahlen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung der Länder zei-
gen, dass die konjunkturelle Delle der Jahre 2015/16 im Saarland deutlich ausgeprägter
war, als bisher in den offiziellen Zahlen dokumentiert. Auffällig ist die sehr konstante
Entwicklung der bundesdeutschen Wirtschaft seit 2014. Im Vergleich schwankt die saar-
ländische Konjunktur deutlich stärker. Zudem ist für das Saarland in der längerfristigen
Betrachtung ein spürbarer Wachstumsrückstand zu konstatieren.

Geprägt wurde die konjunkturelle Situation 2017 an der Saar zunächst durch eine gute
Entwicklung im Maschinenbau und in der Stahlindustrie. Beide Industriebereiche konn-
ten Produktion und Umsatz kräftig steigern. Die Automobilindustrie konnte dagegen
                                        13
KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                                     GESCHÄFTSBERICHT 2017

phasenweise nicht mithalten. Sie verzeichnete aufgrund von produktionstechnischen
Umstellungen nur einen geringen Produktionszuwachs und leichte Einbußen beim Um-
satz. Damit zeigten sich zwei der drei wichtigsten Industriebranchen gegenüber 2016
gut erholt, für die Autokonjunktur deuten hohe Auftragseingänge darauf hin, dass die
temporäre Schwächephase zum Jahresende 2017 überwunden werden konnte.

Insgesamt zeigt sich im Jahr 2017 einmal mehr die hohe Abhängigkeit der saarländi-
schen Gesamtwirtschaft von der saarländischen Industrie und insbesondere von den
drei oben genannten Branchen, die zusammen fast drei Viertel des Gesamtumsatzes im
Verarbeitenden Gewerbe erzielen. Das Saarland hat eine hohe Industriedichte und ist
daher stark vom Export abhängig. Insoweit ist nachvollziehbar, dass die Saarwirtschaft
von außenwirtschaftlich getriebenen Auf- und Abschwüngen stärker beeinflusst wird als
die deutsche Gesamtwirtschaft.

Trotz der verhaltenen konjunkturellen Entwicklung präsentierte sich der saarländische
Arbeitsmarkt 2017 weiterhin in sehr ordentlicher Verfassung, auch wenn die Entwick-
lung schwächer ausfiel als im Bundesgebiet insgesamt. Die Anzahl der sozialversiche-
rungspflichtig Beschäftigten lag zum Jahresende bei 388.300 Personen, 1,5 Prozent
höher als ein Jahr zuvor. Der Zuwachs beruhte auf steigender Beschäftigung in fast al-
len Dienstleistungsbereichen, in der Industrie blieb die Beschäftigung fast konstant. Die
Arbeitslosenquote (Anzahl der Arbeitslosen im Verhältnis zu den zivilen Erwerbsperso-
nen) lag zum Jahresende bei 6,2 Prozent, also 0,5 Prozentpunkte unter dem Niveau des
Vorjahres. Die Inflationsrate lag 2017 im Saarland im Jahresdurchschnitt bei 1,7 Pro-
zent, deutlich über dem Niveau des Vorjahres von 0,5 Prozent.

Im Saarpfalz-Kreis verlief die konjunkturelle Entwicklung dem Saarland- und Bundes-
trend entsprechend.

Wachstum des realen Bruttoinlandsproduktes 2013 bis 2017

 Jahr        Saarland             Deutschland
 2013              -2,3                 0,5
 2014              3,0                  1,9
 2015              0,4                  1,7
 2016              -1,2                 1,9
 2017              1,2                  2,2

Quelle: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung der Länder (für 2017: vorläufige Werte)

                                                14
KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                                                        GESCHÄFTSBERICHT 2017

2.2         Geschäftsverlauf

Unsere Sparkasse kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2017 zurückblicken. Unsere
im Februar 2017 für das Geschäftsjahr 2017 prognostizierten Werte für die Leistungs-
indikatoren konnten wir insbesondere bei den Forderungen an Kreditinstitute und im
Kundengeschäft übertreffen, wie die nachfolgende Übersicht zeigt:

                                                                  Bestand in %
                                      Bestand                                             Veränderungen           Prognose
                                                             des Geschäftsvolumens

                              31.12.2017 31.12.2016 31.12.2017 31.12.2016              2017     2017     2016     31.12.2017
                                                                                       Mio.
                               Mio. EUR      Mio. EUR           %           %                    %        %       Mio. EUR
                                                                                       EUR
 Geschäftsvolumen 1)              1.853,8          1.806,9                              46,9      2,59    1,67
 Bilanzsumme                      1.797,3          1.747,6                              49,7      2,84    1,91       1.773,6
 Aktivgeschäft
 Kundenkreditvolumen              1.492,2          1.492,1          80,5        82,6      0,1     0,01    1,56       1.480,8
 Forderungen an Kre-
                                    101,7            47,8            5,5         2,6    53,9 112,76      -16,72         42,6
 ditinstitute
 Wertpapiervermögen                 187,4           194,3           10,1        10,8     -6,9    -3,55    6,47         189,9
 Anlagevermögen                      38,6            39,2            2,1         2,2     -0,6    -1,53    6,52          39,5
 Sonstige Vermögens-
                                     33,1            33,5            1,8         1,9     -0,4    -1,19    6,69          20,8
 werte
 Passivgeschäft
 Mittelaufkommen von
                                  1.411,1          1.369,5          76,2        75,8    41,6      3,04    2,69       1.374,0
 Kunden
 darunter:
       Spareinlagen                 560,1           563,2           30,2        31,2     -3,1    -0,55    0,28         563,7
       Unverbriefte Ver-
                                    797,0           753,9           43,0        41,7    43,1      5,72    6,05         718,1
       bindlichkeiten
       Verbriefte Verbind-
                                     44,4            40,8            2,4         2,3      3,6     8,82   -17,58         82,5
       lichkeiten
       Nachrangige Ver-
                                       9,6           11,6            0,5         0,6     -2,0   -17,24    0,00           9,6
       bindlichkeiten
 Verbindlichkeiten ge-
 genüber Kreditinstitu-             215,2           209,4           11,6        11,6      5,8     2,77    -7,26        205,1
 ten
 Fonds für allgemeine
                                     43,0            38,0            2,3         2,1      5,0    13,16   24,18
 Bankrisiken
 Sonstige Passivposten
 (einschl. Eventualver-
                                     73,0            83,1            3,9         4,6    -10,1   -12,15    -1,31        194,5
 bindlichkeiten und
 Rückstellungen)
 Eigene Mittel                      110,7           106,9            6,0         5,9      3,8     3,55    3,69
 darunter:
       Sicherheitsrücklage          109,5           102,9            5,9         5,7      6,6     6,41    3,63

1)   Bilanzsumme zzgl. Eventualverbindlichkeiten

                                                               15
KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                                GESCHÄFTSBERICHT 2017

2.2.1   Bilanzsumme und Geschäftsvolumen

                               Entwicklung von Bilanzsumme und
                                 Geschäftsvolumen in Mio. EUR
                2000
                1900
                1800
                1700
                1600
                1500
                1400
                              2013        2014        2015            2016          2017
     Geschäftsvolumen         1630        1741        1777            1807          1854
     Bilanzsumme              1587        1689        1715            1748          1797

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Wert des Vorjahres um 49,7 Mio. EUR auf
1.797,3 Mio. EUR erhöht. Das Geschäftsvolumen liegt mit 1.853,8 Mio. EUR um 46,9 Mio.
EUR über dem Wert des Vorjahres. Dieses Wachstum resultiert auf der Passivseite im
Wesentlichen aus den gestiegenen Kundeneinlagen und auf einer Erhöhung der Forde-
rungen an Kreditinstitute auf der Aktivseite.

2.2.2   Aktivgeschäft (inklusive Eventualverbindlichkeiten)

                              Entwicklung Aktivgeschäft in Mio. EUR
                       1600

                       1400

                       1200

                       1000

                       800

                       600

                       400

                       200

                          0
                                 2013       2014        2015          2016          2017
     Kundenkreditvolumen         1313       1416        1469          1492          1492
     Wertpapiervermögen          184         191        183            194           187
     Sonstige Aktiva              65         67          68            73            72
     Forderungen an KI            68         67          57            48            102

                                              16
KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                        GESCHÄFTSBERICHT 2017

Kundenkreditvolumen

Im Geschäftsjahr 2017 sagte die Sparkasse neue Kredite in Höhe von insgesamt
287,4 Mio. EUR zu (im Vorjahr: 293,7 Mio. EUR). Die prozentuale Veränderung des Kun-
denkreditvolumens betrug + 0,01 % (Vorjahreswert: + 1,6 %).

Auch in 2017 stand das Kreditgeschäft mit Privatkunden im Vergleich zum Geschäft mit
gewerblichen Kreditnehmern im Bestandszuwachs etwas zurück. Das Kreditvolumen an
Privatpersonen erhöhte sich um 2,0 % (Vorjahr: +1,4 %). Der Bestand der Kredite an
Unternehmen und Selbstständige wurde um 2,6 % gesteigert (Vorjahr: +5,1 %). Bei den
öffentlichen Haushalten hat sich der Bestandsrückgang der Kredite in 2017 mit
-11,0 % deutlich verstärkt (Vorjahr: -2,8 %).

Insgesamt waren 623,3 Mio. EUR an gewerbliche Kunden und 554,7 Mio. EUR an Privat-
kunden ausgereicht. Das Kreditvolumen an öffentliche Haushalte betrug 252,5 Mio.
EUR.

Diese weiterhin starke bilanzielle Bedeutung der Kreditvergabe, insbesondere an Un-
ternehmen und Selbständige, ist Beleg für die starke Orientierung der Sparkasse an der
kreditwirtschaftlichen Nachfrage der Realwirtschaft.

Forderungen an Kreditinstitute

Die Volumensteigerung bei den liquiden, kurzfristigen Kundeneinlagen wurde durch die
Sparkasse im Wesentlichen kurzfristig bei anderen Kreditinstituten angelegt. Daraus
resultierte ein Anstieg der Forderungen an Kreditinstitute um 53,9 Mio. EUR auf 101,7
Mio. EUR.

Wertpapiervermögen

Das Wertpapiervermögen reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 6,9 Mio. EUR bzw.
3,6 % auf 187,4 Mio. EUR. Das Wertpapiervermögen dient vor allem der Liquiditätsre-
serve und setzt sich insbesondere aus festverzinslichen Wertpapieren erstklassiger Ad-
ressen zusammen. Da der Mittelzuwachs auf der Passivseite aus kurzfristigen Kunden-
einlagen resultiert, wollte die Sparkasse die Mittel nicht in Wertpapiere investieren.

Auf Staatsanleihen der sogenannten GIIPS-Staaten - dies sind die Staaten Griechenland,
Irland, Italien, Portugal und Spanien – entfallen 7,6 Mio. EUR nominal.

Beteiligungen

Die Kreissparkasse Saarpfalz hat gemäß § 2 Abs. 1 ihrer Satzung insbesondere die Auf-
gabe, auf der Grundlage der Markt- und Wettbewerbserfordernisse vorrangig in ihrem
Geschäftsgebiet den Wettbewerb zu stärken und die angemessene und ausreichende
Versorgung aller Bevölkerungsschichten und der Wirtschaft, insbesondere des Mittel-
standes, mit geld- und kreditwirtschaftlichen Leistungen auch in der Fläche sicherzu-
stellen. Mit ihrer Aufgabenerfüllung dient die Sparkasse dem Gemeinwohl.

                                       17
KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                        GESCHÄFTSBERICHT 2017

Im Einklang mit diesen Auftragszielen übernimmt die Kreissparkasse Saarpfalz Beteili-
gungen, teilweise mit gesellschaftsrechtlicher Einbindung des Saarpfalz-Kreises, zur
Förderung der regionalen Wirtschaft.
Zu diesem Zweck wurden die folgenden Beteiligungen eingegangen:

    GSW-Saarländische Wohnungsbaugesellschaft mbH
    Saarländische Wagnisfinanzierungsgesellschaft mbH
    Saarpfalz-Park Bexbach GmbH
    Standortentwicklungsgesellschaft Saarpfalz mbH (SEG)
    Standortentwicklungsgesellschaft Saarpfalz Homburger Stiftungshaus mbH & Co.
     KG
    Wirtschaftsförderungsgesellschaft Saarpfalz mbH
    ZPG Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung St. Ingbert GmbH u. Co.
     KG (als stille Beteiligung)

Außerdem beteiligt sich die Sparkasse an Unternehmen, die zur S-Finanzgruppe gehö-
ren (Verbundbeteiligungen). Unter Verbundbeteiligungen sind alle Verbundunterneh-
men zu verstehen, bei denen die Sparkasse über die Stammkapitalhaltung am Regio-
nalverband, über einen von der Sparkasse beauftragten Dritten innerhalb der Sparkas-
sen-Finanzgruppe (z. B. Beteiligungsgesellschaft) oder in direkter Form an Verbundun-
ternehmen beteiligt ist. Dies können sowohl strategische als auch Funktionsbeteiligun-
gen sein. Die Verbundbeteiligungen werden innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe
zur Förderung des Sparkassenwesens und zur Erfüllung des öffentlichen Auftrags der
Sparkassen gehalten.

Dies betrifft die folgenden Unternehmen:

    Sparkassenverband Saar
    Deutsche Sparkassen Leasing AG & Co. KG
    Erwerbsgesellschaft der S-Finanzgruppe mbH & Co. KG
     (Landesbank Berlin Holding AG)
    SAARLAND Feuerversicherung AG
    Sparkassen-/SIKB Beteiligungsgesellschaft mbH
    Sparkassenförderungsgesellschaft mbH
    Sparkassen-Leasing, -Online-Broker und Beteiligungs Gesellschaft mbH
    S-Partner Kapital AG
    IVS Immobilienverwaltungsgesellschaft Saar mbH (seit 01.01.2017)

Des Weiteren hat die Kreissparkasse Saarpfalz folgende Unternehmen gegründet bzw.
ist an ihnen als Gesellschafterin beteiligt:

   Zur Unterstützung der Sparkasse in verschiedensten Gebieten, hat die Sparkasse im
   Jahr 2001 eine eigene privatrechtliche Gesellschaft, die IGS GmbH, gegründet.

    IGS GmbH
     Der Schwerpunkt der Tätigkeit ist der Betrieb des Kunden-Service-Centers für die
     Kreissparkasse Saarpfalz. Diese Dienstleistung wird ebenfalls für die Sparkasse
     Neunkirchen erbracht. Weiter ist die IGS GmbH mit dem Facility-Management der
     Kreissparkasse Saarpfalz und deren Tochtergesellschaften beauftragt. Darüber
     hinaus erbringt die IGS GmbH noch weitere untergeordnete Dienstleistungen für
     die Kreissparkasse Saarpfalz und ihre Tochtergesellschaften.

                                       18
KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                                   GESCHÄFTSBERICHT 2017

   Zur Erzielung von Synergieeffekten durch verstärkte Zusammenarbeit in verschie-
   denen Bereichen, zur Erhaltung und Sicherung von Arbeitsplätzen sowie zur Ver-
   meidung von Outsourcing an gruppenfremde Unternehmen hat die Kreissparkasse
   Saarpfalz mit anderen saarländischen Sparkassen folgende Gesellschaften errichtet:
    S-BargeldService GmbH
      (Beteiligungsverhältnisse: Sparkasse Saarbrücken: 49%, Kreissparkasse Saarpfalz: 51 %)
      Die Gesellschaft wurde im November 2011 gegründet und firmierte bis
      28.07.2016 unter „SDGS GmbH Sparkassendienstleistungsgesellschaft Saar“. Die
      Firmierung wurde in S-BargeldService GmbH geändert, der Gesellschaftszweck
      erweitert. Zielsetzung ist, die Gesellschaft in Bezug auf die Bargeldlogistik, das
      Bargeldmanagement und die Bargeldbearbeitung im Markt zu positionieren und
      nicht auf die Münzgeldbearbeitung zu beschränken.

    SDGS Sparkassendienstleistungsgesellschaft Saar mbH
      (Beteiligungsverhältnisse: Sparkasse Saarbrücken, Sparkasse Neunkirchen, Kreissparkasse
      Saarpfalz zu je 33,33 %)
      Die Gesellschaft wurde im April 2017 gegründet. In der Gesellschaft wird der be-
      leghafte Zahlungsverkehr für Kreditinstitute abgewickelt. Ferner sollen Service-
      und Dienstleistungen für Institute übernommen werden, soweit diese im Zu-
      sammenhang mit der geschäftlichen Betätigung der Sparkasse stehen und dieser
      dienen und hierfür keine besonderen gewerberechtlichen oder sonstige öffentli-
      che-rechtliche Erlaubnisse oder Genehmigungen erforderlich sind. So soll die
      Gesellschaft als Nebenleistungen zum beleghaften Zahlungsverkehr auch Digita-
      lisierungs- und Archivierungsleistungen erbringen, Belege und Schecks persona-
      lisieren und die Pfändungsbearbeitung übernehmen.

   Zur Intensivierung ihrer Vertriebskooperation haben die SAARLAND Feuerversiche-
   rung AG mit einer Beteiligungsquote von 51 % und die Kreissparkasse Saarpfalz mit
   einer Beteiligungsquote von 49 % im Mai 2015 folgende Gesellschaft gegründet:
    Finanzkonzept Saarpfalz GmbH
      Ziel ist die erhöhte Ausschöpfung des Marktpotenzials im Saarpfalz-Kreis, sowohl
      bei Bestands- als auch bei Neukunden. Im Fokus stehen die Erhöhung des Versi-
      cherungsverkaufes in der Sparkasse und der Verkauf von Sparkassenprodukten
      in den Geschäftsstellen und Agenturen.

Im Geschäftsjahr 2017 erhöhte sich das Volumen der Beteiligungen und der Anteile an
verbundenen Unternehmen nominal um 35 TEUR. Dies resultiert aus dem Erwerb der
Beteiligungen an den Unternehmen IVS Immobilienverwaltungsgesellschaft Saar mbH
und SDGS Sparkassendienstleistungsgesellschaft Saar mbH.

Der Buchwert der Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen reduzierte
sich um 190 TEUR auf 19.149 TEUR (Vorjahr 19.339 TEUR). Die Veränderung resultiert
aus einer leichten Reduzierung des Stammkapitals des Sparkassenverbandes Saar, der
Begründung der o.a. Beteiligungen an der IVS Immobilienverwaltungsgesellschaft Saar
mbH und der SDGS Sparkassendienstleistungsgesellschaft Saar mbH, einer Zuführung
zur Kapitalrücklage der GSW Saarländische Wohnungsbaugesellschaft mbH sowie einer
Herabsetzung des Aktienkapitals bei der S-Partner Kapital AG.

Erlöse aus der Veräußerung von Beteiligungen:

Aus der Veräußerung der mittelbar über den Sparkassenverband Saar gehaltenen Betei-
ligung an der ConCardis GmbH wurde ein Veräußerungsgewinn von 510 TEUR generiert.
                                       19
KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                                GESCHÄFTSBERICHT 2017

2.2.3      Passivgeschäft

                               Entwicklung Passivgeschäft in Mio. EUR
                               1600

                               1400

                               1200

                               1000

                                 800

                                 600

                                 400

                                 200

                                   0
                                         2013        2014   2015         2016         2017
     Mittelaufkommen von Kunden          1269        1296   1334         1370         1411
     Verbindlichkeiten gegenüber KI      176         247     226          209          215
     Eigene Mittel                       96          100     103          107          111
     Sonstige Passiva                    88          98      115          121          116

Mittelaufkommen von Kunden

                              Mittelaufkommen von Kunden in Mio. EUR
                                1000

                                 800

                                 600

                                 400

                                 200

                                   0
                                         2013        2014   2015         2016         2017
        Unverbriefte Verbindlichkeiten   606         667     711          754          797
        Spareinlagen                     592         572     562          563          560
        Verbriefte Verbindlichkeiten      64          50     49           41           44
        Nachrangige Verbindlichkeiten     8           8      12           12           10

Der Trend der vergangenen Geschäftsjahre beim Mittelaufkommen von Kunden setzte
sich auch 2017 fort. Der Anstieg des Mittelaufkommens von Kunden um 41,6 Mio. EUR
auf 1.411,1 Mio. EUR resultiert weitgehend aus einem Anstieg der unverbrieften Ver-
bindlichkeiten. Vor dem Hintergrund der unklaren wirtschaftlichen Entwicklung sowie
dem weiterhin niedrigen Zinsniveau bevorzugten unsere Kunden auch im Geschäftsjahr

                                                20
KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                        GESCHÄFTSBERICHT 2017

2017 kurzfristige liquide unverbriefte Anlageformen. Im Gegenzug konnten andere Ein-
lageformen nicht nennenswert gesteigert werden.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich gegenüber dem Vorjahr
um 5,8 Mio. EUR auf 215,2 Mio. EUR erhöht. Es handelt sich dabei überwiegend um Mit-
tel, die der Finanzierung des langfristigen Kreditgeschäfts dienen.

2.2.4   Dienstleistungen

Die Umsätze im Fondsgeschäft blieben in 2017 hinsichtlich des Gesamtvolumens weit-
gehend stabil. Wie gewohnt lag der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit im Deka-Bank
Depot, S-Dynamik Depot, Deka-LuxDepot sowie Deka-Vermögenskonzept. Insgesamt
wurde in diesen Depots im Jahr 2017 ein Umsatz von 90,0 Mio. EUR erzielt gegenüber
95,4 Mio. EUR im Vorjahr. Der Schwerpunkt der Geschäfte hat sich im Berichtsjahr deut-
lich zugunsten der Deka-Bank Depots verschoben, wo in 2017 Umsätze von 59,8 Mio.
EUR getätigt wurden gegenüber 41,2 Mio. EUR im Vorjahr. Bei den sonstigen Wertpa-
pieren im Depot B verbesserten sich die Umsätze gegenüber 2016 . Der Umsatz beträgt
2017 29,7 Mio. EUR (Vorjahreswert: 26,6 Mio. EUR).

Die partnerschaftliche Zusammenarbeit in der Sparkassen-Finanzgruppe haben wir
auch 2017 mit der Landesbausparkasse Saar (LBS) und den SAARLAND Versicherungen
erfolgreich fortgesetzt.

Im Geschäftsjahr 2017 wurde insgesamt ein Bausparvolumen von 46.391 TEUR abge-
schlossen (Vorjahreswert: 73.468 TEUR). Dem Volumenrückgang wird die Sparkasse im
Geschäftsjahr 2018 mit gezielten vertrieblichen Maßnahmen entgegen treten.

Die positive Entwicklung der letzten Jahre setzte sich auch 2017 im gesamten Versiche-
rungsbereich fort. Im Bereich der Sachversicherungen konnte das Prämienaufkommen
unserer Versicherungskunden weiterhin ausgebaut werden.

Im Bereich der Lebens- und Rentenversicherungen erreichte die Kreissparkasse
Saarpfalz bezogen auf die Vertriebserwartung der FKS GmbH (entspricht der Vertriebs-
erwartung der SAARLAND Versicherungen AG an die FKS GmbH) ein überplanmäßiges
Ergebnis.

Das Immobiliengeschäft, das gemeinschaftlich in enger Abstimmung von den Ver-
triebsmitarbeitern der Sparkasse mit den Immobilienmaklern der FKS GmbH erfolgt,
blieb in 2017 relativ konstant. Insgesamt 109 Objekte (Vorjahr: 105 Objekte) mit einem
Geschäftsvolumen von 12,3 Mio. EUR (Vorjahr: 14,1 Mio. EUR) konnten vermittelt wer-
den. Bei etwa gleicher Anzahl vermittelter Objekte war jedoch ein deutlicher Rückgang
bei den Gewerbeimmobilien zu verzeichnen.

2.2.5   Derivate

Im Bereich der Derivate wurden im Jahr 2017 mehrere Neugeschäfte in Zinsswaps und
Optionen auf Zinsswaps abgeschlossen. Der Saldo aus fälligen, vorzeitig beendeten und
neu abgeschlossenen Zinsswap-Kontrakten war im Geschäftsjahr 2017 negativ, sodass
                                       21
KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                            GESCHÄFTSBERICHT 2017

sich das Derivate-Volumen insgesamt leicht verringert hat. Die Zinsswaps werden im
Rahmen der Zinsbuchsteuerung als Sicherungsgeschäfte abgeschlossen. Wir verweisen
hinsichtlich der zum Jahresende bestehenden Geschäfte auf die Darstellung im Anhang.

2.2.6   Eigenhandel

Auf Grund der anhaltenden Niedrigzinsphase war die Sparkasse bemüht, den Wertpa-
pierbestand nicht weiter aufzubauen. Wegen der gestiegenen aufsichtsrechtlichen Li-
quiditätsanforderungen (LCRdelVO) blieben die gehaltenen Schuldverschreibungen na-
hezu unverändert bei 101,6 Mio. EUR (Vorjahr 102,1 Mio. EUR). Bei den Schuldver-
schreibungen handelt es sich dabei in erster Linie um Papiere öffentlicher Emittenten
guter Bonität und um Pfandbriefe deutscher oder europäischer Emittenten.
Teile unseres Wertpapierbestandes werden in einem Wertpapier-Spezialfonds und in
Immobilien-Spezialfonds verwaltet. Das in Spezialfonds gehaltene Vermögen wurde in
2017 leicht auf 85,8 Mio. EUR (Vorjahr 92,1 Mio. EUR) reduziert. Der Wertpapier-
Spezialfonds beinhaltet überwiegend festverzinsliche Wertpapiere erstklassiger Adres-
sen.
Wertpapiere, die dem Anlagevermögen zugeordnet sind, wurden wie die Papiere der
Liquiditätsreserve zum strengen Niederstwertprinzip bewertet.

2.2.7   Investitionen
Die Kreissparkasse Saarpfalz hat im Geschäftsjahr 2017 das bereits im Vorjahr begon-
nene Bauprojekt in Rohrbach fertiggestellt. Die Geschäftsstelle wurde umfassend neu
gestaltet, an die Rahmenbedingungen der aktuellen Vertriebsstrategie angepasst und
im SB-Bereich durch einen Ein- und Auszahler (Recycler) erweitert. Die Eröffnung fand
am 23. März statt.
Im Kulturpark Reinheim wurde eine SB-Stelle mit Geldautomat eingerichtet. Ein weiterer
Geldautomat wurde im Globus-Markt in Einöd installiert, um auch dort den Kunden der
Sparkasse eine kostenlose Bargeldversorgung zu ermöglichen.
Im Rahmen des Umbaus des Einkaufzentrums „Kaufland“ in St. Ingbert wurde dort eine
großzügige Akquisitionsfläche mit Geldautomat, Kontoauszugsdrucker und persönli-
cher Beratungsmöglichkeit geschaffen.
In Aßweiler wurden im Dezember nach etwa halbjähriger Bauzeit unweit des Standortes
der bisherigen Geschäftsstelle neue Räumlichkeiten bezogen. Die modernen Räume
sind barrierefrei erreichbar und bieten einen Service in offener Atmosphäre.
In St. Ingbert, Am Markt, wurde Mitte 2017 mit einem sehr umfangreichen Umbau der
dortigen Geschäftsstelle begonnen. Die Kundenhalle wird komplett erneuert und mit
modernsten Einrichtungen ausgestattet. Der SB-Bereich wird künftig in der Kundenhal-
le integriert sein. Den Kunden werden künftig digitale Medien zur Verfügung stehen, um
sich zu informieren oder die elektronischen Angebote der Sparkasse kennenzulernen.
Das neue Erscheinungsbild wird den regionalen Bezug zum Standort unterstreichen.
Anfang Mai 2018 wurde die Geschäftsstelle eröffnet.

2.2.8   Sonstige wesentliche Ereignisse im Geschäftsjahr
Sonstige wesentliche Ereignisse im Geschäftsjahr lagen nicht vor.
                                       22
KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                                  GESCHÄFTSBERICHT 2017

2.3    Vermögenslage

Die unter 2.2 aufgeführte Tabelle gibt einen Überblick über die wesentlichen Kennzah-
len bzw. Leistungsindikatoren auf Basis der Bilanz der Sparkasse, ergänzt um die Prog-
nosewerte für 2017.

Die Entwicklung der aufsichtsrechtlichen Kennzahlen stellt sich wie folgt dar:

                                                       Bestand                     Prognose
Bankenaufsichtsrechtliche
Kennzahlen                               31.12.2017              31.12.2016        31.12.2017

                                            TEUR                   TEUR               TEUR

Anrechenbare Eigenmittel                            154.086             143.085          154.088

  Kernkapital                                       144.534             133.364          144.536

  Ergänzungskapital                                   9.552               9.721              9.552

Gesamtrisikobetrag                                  995.380             994.827        1.022.175

                                                %                   %                  %

Gesamtkapitalquote                                     15,5                14,4               15,1

Harte Kernkapitalquote                                 14,5                13,4               14,1

Der Rückgang im Ergänzungskapital liegt in den gesetzlichen Bestimmungen zur Anre-
chenbarkeit von Nachrangmitteln begründet.

Die bankenaufsichtsrechtliche Eigenmittelausstattung im Verlauf der letzten fünf Jahre:

                                 Gesamtkapitalquote und
                               harte Kernkapitalquote in %
                        16
                        14
                        12
                        10
                           8
                           6
                           4
                               2013      2014            2015            2016         2017
      Gesamtkapitalquote       11,5      12,9             14,4           14,4         15,5
      Harte Kernkapitalquote   11,4      12,3             13,4           13,4         14,5

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KREISSPARKASSE SAARPFALZ                                            GESCHÄFTSBERICHT 2017

Die Entwicklung der wesentlichen Vermögens- und Schuldposten im Verlauf der letzten
fünf Jahre stellt sich wie folgt dar:

                            Entwicklung Vermögenslage in Mio. EUR
                                1600

                                1400

                                1200

                                1000

                                800

                                600

                                400

                                200

                                  0
                                       2013        2014   2015       2016         2017
     Kundenkreditvolumen               1313        1416   1469       1492         1492
     Mittelaufkommen von Kunden        1269        1296   1334       1370         1411
     Wertpapiervermögen                184         191    183        194          187
     Verbindlichkeiten gg. KI          176         247    226        209          215
     Forderungen an Kreditinstiute     68          67     57          48          102

Die Vermögenslage unserer Sparkasse ist gekennzeichnet durch ein überdurchschnitt-
liches Kundenkreditvolumen bei gleichzeitig solidem Mittelaufkommen von Kunden.
Das Wertpapiervermögen wurde nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Zum
Bilanzstichtag bestehen Kurswertreserven in Höhe von 2.295 TEUR. Den bestehenden
bilanziellen Risiken wurde durch Wertberichtigungen und Rückstellungen in ausrei-
chendem Maße Rechnung getragen. Außerdem haben wir gemäß § 340f HGB zur Siche-
rung gegen die besonderen Risiken des Geschäftszweigs der Kreditinstitute zusätzliche
Vorsorgereserven gebildet. Der für allgemeine Bankrisiken gebildete Fonds nach § 340g
HGB ist nach einer Zuführung von 5,0 Mio. EUR zum Ende des Geschäftsjahrs auf
43,0 Mio. EUR angestiegen. Hinsichtlich der zum Jahresende bestehenden mittelbaren
Pensionsverpflichtungen verweisen wir auf die Darstellung im Anhang.
Die Gesamtkapitalquote überschritt zum 31. Dezember 2017 mit 15,5 Prozent den ge-
setzlich vorgeschriebenen Mindestwert. Ebenso deutlich erfüllt die Sparkasse mit einer
harten Kernkapitalquote von 14,5 % die geltenden qualitativen Eigenmittelanforderun-
gen. Nach der Zuführung aus dem Jahresüberschuss werden sich die Gewinnrücklagen
von 106,7 Mio. EUR auf 110,6 Mio. EUR erhöhen; dies entspricht einer Zunahme um
3,7 % gegenüber dem Vorjahr.

Auf Basis der Gewinnrücklagen und dem Fonds für allgemeine Bankrisiken sehen wir die
Grundlage für die geplante Geschäftsausweitung gegeben. Diese Kapitalbasis bildet
die Grundlage für die zukünftige Geschäftsausweitung zur Erreichung der Geschäftszie-
le der Sparkasse. Die gestiegenen Anforderungen an die Eigenmittel nach Basel III wer-
den wir künftig erfüllen können.

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