Geschäftsbericht 2019 - Kein neuer Rekord, aber dennoch eine überdurchschnittliche Wasserabgabe - Wasserversorgung Kleine Kinzig
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Geschäftsbericht 2019 Kein neuer Rekord, aber dennoch eine überdurchschnittliche Wasserabgabe 1 WKK Reines Trinkwasser aus dem Schwarzwald
Inhalt Seite Wasserversorgung Kleine Kinzig ............................................................................................................... 6 Jahresüberblick ........................................................................................................................................... 8 Bau- und Betriebsgeschehen .................................................................................................................... 12 Entwicklung der Wasserabgabe ................................................................................................................ 16 Wetterverhältnisse im Einzugsgebiet ....................................................................................................... 18 Talsperrenganglinie und Zuläufe .............................................................................................................. 19 Wasserversorgung in Zahlen ..................................................................................................................... 20 Wasserqualität ............................................................................................................................................ 21 Energiepolitik/Energiemanagement ......................................................................................................... 26 Energieversorgung in Zahlen .................................................................................................................... 28 Verbandsgebiet ........................................................................................................................................... 30 Verbandsmitglieder und Bezugsrechte .................................................................................................... 32 Verbandsorgane ......................................................................................................................................... 33 Personal ....................................................................................................................................................... 36 Wirtschaftliche Entwicklung ....................................................................................................................... 38 Auslastungsrangfolge ................................................................................................................................. 43 Jahresabschluss .......................................................................................................................................... - Bilanz zum 31. Dezember 2019 .............................................................................................................. 44 - Gewinn- und Verlustrechnung 2019 ...................................................................................................... 46 - Berechnung der Jahresumlage 2019 ...................................................................................................... 47 - Anhang für das Geschäftsjahr 2019 ....................................................................................................... 48 - Entwicklung des Anlagevermögens 2019 .............................................................................................. 52 - Lagebericht 2019 ...................................................................................................................................... 54 Prüfungsergebnisse .................................................................................................................................... 60 Handelsregister ........................................................................................................................................... 61 4
Wasserversorgung Kleine Kinzig Der Zweckverband Wasserversorgung Kleine Kinzig (WKK) ist eine von vier Fernwasserversorgungen in Baden-Württemberg. Sie ist die einzige Wasserversorgung Baden-Württembergs mit einer Tal- sperre. Das Wasser wird in einem rund 18 km² großen Einzugsge- biet gewonnen und speist die Trinkwassertalsperre, welche einen Inhalt von rund 13 Millionen m³ fasst. Aus dieser Talsperre wird das Wasser zur Aufbereitung und für die Stromerzeugung entnommen. Weitere Aufgaben sind der Hoch- wasserschutz und die Niedrigwasseraufhöhung in Trockenzeiten. Aus diesem Trinkwasserreservoir werden derzeit 31 Verbandsmit- glieder und damit 250.000 Einwohner mit Trinkwasser bester Qua- lität versorgt. Mit dem für 2022 noch anstehenden Anschluss der Stadt Offenburg werden es dann schon mehr als 300.000 Einwoh- ner sein. Aus diesem Grund ist die WKK als überregionaler Wasser- Entnahmeturm versorger gerne gefragt. Im Jahr 1971 wurden die ersten Schritte zur Realisierung dieser Wasserversorgung in die Wege geleitet. Es wurde ein Planungsver- band gegründet, der die Voraussetzungen für den späteren Trä- gerverband erarbeitete. Zwei Jahre später, am 12. Juni 1974, wur- de im Pfarrhaus in Haslach der Zweckverband Wasserversorgung Kleine Kinzig gegründet. Die kompletten Baukosten betrugen bis zum heutigen Tag 130 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgte mit 80 Millionen Euro durch das Land Baden-Württemberg, die rest- liche Summe von 50 Millionen Euro wurde durch die Verbandsmit- glieder getragen. Nach der Gründung begann im Herbst des Jahres 1978 der Bau der Talsperre. Die Dammaufschüttung erstreckte sich von Mai 1981 bis Oktober 1982. Dann war es soweit! Im Rahmen einer Einweihungs- feier wurde im Dezember 1982 mit dem Einstau des Wassers be- gonnen. Im Mai des Jahres 1984 endete der Ersteinstau. Bau Entnahmeturm 6
Seit 1985 ist die Wasserversorgung Kleine Kinzig mit der Talsperre in Betrieb und versorgt die Verbandsmitglieder mit hochwertigem Trinkwasser. Durch die wunderschöne Idylle des Kinzigtals sind die Besucher von der Lage begeistert und die Wasserversorgung ist in den von ihr versorgten Gebieten bekannt. Da das in der Talsperre gespeicherte Wasser einem nahezu unbe- rührten und überwiegend bewaldeten Einzugsgebiet entstammt, ist dieses bereits von hoher Güte. Viele klare Quellen und Flüsse von bester Qualität werden in der 13 Millionen m³ fassenden Tal- sperre gesammelt. Durch umfassende Rohwasserkontrollen wird der Zustand des Gewässers ständig überwacht. Über den Entnah- meturm kann das Rohwasser aus verschiedenen Tiefen entnom- men werden. Somit kann immer die beste Rohwasserqualität zur Trinkwasseraufbereitung genutzt werden. Entnahmestollen Aus dem Trinkwasserbehälter wird das Wasser im eigenen Gefälle über den „Weststrang“ bis zu den Gemeinden im Kinzigtal geleitet. In den „Nordstrang“ muss das Wasser wegen der großen Höhenun- terschiede gepumpt werden. Unterwegs sind dann viele Zwischen- behälter und auch weitere Pumpwerke notwendig, um die Über- gabebehälter der Verbandsmitglieder jederzeit versorgen zu können. Die durch Wasserkraft erzeugte regenerative Energie deckt zum Teil den Strombedarf des Wasserwerks, kann aber auch Energie- versorgungsunternehmen zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus wird dafür gesorgt, dass das Bachbett der Kleinen Kinzig „immer gefüllt“ ist. Durchgehende Analysen und Kontrollen stellen zudem sicher, dass das aufbereitete Wasser der WKK ein Trinkwasser höchster Quali- tät darstellt. Trinkwasserkammer 7
Jahresüberblick Mit der höchsten Tagesniederschlagsmenge von 88,4 l/m² am 13. Januar war der Jahresauftakt im Vergleich zum Vorjahr absolut unkritisch. Im Hochbehälter Winterhalde musste am 14. Februar ein Ringkolbenventil in der Leitung zum Hochbehälter Birkenhof in Schramberg ausgetauscht und erneuert werden. Um die Zugänglichkeit zu den Hydraulikinstallationen der Filterstufe I zu gewährleisten mussten dort im März entsprechende Gitterrostpodeste eingebaut werden. Zwecks der Zufahrt zum Hochbehälter Hofberg in Hausach musste der dortige Rossbergerweg instandgesetzt werden, wozu der Verband einen finanziellen Beitrag beizusteuern hatte. Die Wegabnahme konnte am 25. März gemeinsam mit den Waldbesitzern erfolgen. Nach dem letztjährigen Defekt an den Leitungen zur CO²-Dosierung wurden bis Ende März die entsprechenden Leitungen grundsätzlich erneuert. Für das 20-jährige Arbeitsjubiläum konnte Herr Jürgen Schmid am 1. April geehrt werden. Die alljährliche Personalversammlung der WKK-Belegschaft erfolgte am 7. Mai. Die turnusmäßigen Personalratswahlen wurden am 21. Mai durchgeführt. Die Kollegen Joachim Bauer und Jürgen Schmid wurden als neue Personalräte gewählt, während der Kollege Harald Weißer in seinem Amt bestätigt wurde. Die Optimierung der Schlammabsetzbecken konnte mit dem finalen Umbau Ende Mai abgeschlossen werden, wozu der Beckenablauf umgelegt und optimiert wurde. Die 161. Verwaltungsratssitzung fand am 29. Juni statt. Ringkolbenventil Rossbergerweg Hausach 8
Für die praktischen Abschlussprüfungen im Ausbildungsberuf „Fachkraft für Wasserversorgungstechnik“ stellten wir am 3. Juli erneut unsere Anlagen zur Verfügung. Im Rahmen eines Tages der Aktivitäten besuchten uns zwei Delegationen des Landratsamtes Freudenstadt. Der Leitungsumschluss im Gewerbegebiet Sulzhau Freudenstadt erfolgte am 10. Juli, nachdem die ersten Arbeiten bereits Mitte Mai begonnen hatten. Zwecks zweier Hörfunkbeiträge empfingen wir am 24. Juli und am 6. August eine Redakteurin bzw. einen Redakteur des SWR4 Tübingen. Am 26. Juli konnten wir dem Amt für Wasserwirtschaft und Bodenschutz vom Landratsamt Ortenaukreis die Anlagen der Wasserversorgung Kleine Kinzig detailliert vorstellen. Ein Lagerschaden an einer Förderpumpe im Pumpwerk Stollengrund bedurfte im August einer außerplanmäßigen Reparatur bzw. Erneuerung. Das Kinderferienprogramm der Gemeinde Fischerbach führte am 20. August nach Reinerzau. Gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Schneider konnten die interessierten Kinder die Herkunft ihres Trinkwassers erforschen. Zum 1. September begrüßten wir unseren neuen Mitarbeiter Mario Henssler, welcher seitdem als stv. Abteilungs- leiter den Bereich der Elektrotechnik unterstützt. Das 20-jährige Arbeitsjubiläum des Kollegen Joachim Bauer konnte am 1. bzw. 2. September gefeiert werden. Der abschließende Leitungsumschluss anlässlich der Erneuerung EÜ Alter Sportplatz in Gutach wurde am 3. September vollzogen. Die zuvor notwendige Notversorgung wurde bereits Mitte Juni installiert und war seitdem übergangsweise in Betrieb. Leitungsbau Sulzhau Freudenstadt Klarwasserabzug Schlammabsetzbecken 9
Jahresüberblick Die Erneuerung der Eingangstüre für den Hochbehälter Hofberg konnte Mitte September abgeschlossen werden. Eine Personal-Inhouseschulung zu allgemeinen arbeitsrechtlichen Pflichten und Rechten führten wir am 16. September mit externer Unterstützung durch. Die alle zwei Jahre stattfindende ganztägige Auffrischung der Erste-Hilfe-Kenntnisse absolvierte die WKK- Belegschaft am 17. September. Die Dorfgemeinschaft Reinerzau veranstaltete am 22. September das alljährliche Holzriesefest. Für das Schauflößen „öffneten“ wir die Talsperre und unterstützten dadurch mit einem Schwung Wasser die entsprechende Vorführung auf der Kleinen Kinzig. Eine wiederkehrende Befischung der Talsperre Kleine Kinzig wurde am 25./26. September mit tatkräftiger des Verbandsvorsitzenden a. D. Hans-Joachim Greschner und Dr. Herbert Löffler durchgeführt. Der alljährliche Betriebsausflug führte die WKK-Belegschaft am 27. September in den Europa-Park nach Rust. Zu einer Sonderführung anlässlich des bundesweiten Türöffner-Tags der Sendung mit der Maus begrüßten wir am 3. Oktober annähernd 100 kleine und große Maus-Fans in unseren Anlagen. Zur Talsperrenschau am 7. Oktober konnten wir Vertreter der Regierungspräsidien Karlsruhe und Freiburg, des Landratsamtes Freudenstadt sowie unsere hinzugezogenen Berater begrüßen. Die turnusmäßige Teilvermessung der Talsperre bzw. des Dammbaukörpers wurde im Oktober vom Landesamt für Geoinformation und Landesentwicklung (LGL) durchgeführt. Am 22. Oktober wurde das interne Audit zum Energiemanagementsystem mit Umstellung auf die neue Norm DIN EN ISO 50001:2018 durchgeführt. Brückenbauwerk EÜ Gutach Reparatur Förderpumpe Stollengrund 10
Eine umfassende Begehung des Wasserwerks und der Hochbehälter erfolgte am 28. Oktober mit unserer externen Fachkraft für Arbeitssicherheit. Die 162. Verwaltungsratssitzung fand am 13. November statt. Der Umstellung und Zertifizierung des 2015 eingeführten Energiemanagementsystems nach der neuen Norm DIN EN ISO 50001:2018 stellte sich der Verband erfolgreich am 15. November. Die jährlichen BOH-Unterweisungen der Kooperationsgemeinschaft SchwarzwaldWASSER wurden im März und November erneut in unseren Räumlichkeiten durchgeführt. Eine unvermutete örtliche Kassenprüfung durch das Rechnungsprüfungsamt der Stadt Freudenstadt wurde am 22. November vorgenommen. Die Begehung der Verbandsanlagen nach § 18 der Trinkwasserverordnung erfolgte am 27. November durch Frau Rommel und Herrn Dr. Fleischer vom Landesgesundheitsamt Stuttgart. Die jährliche Sicherheitsunterweisung der Mitarbeiter erfolgte am 3. Dezember mit bzw. durch Unterstützung des Sicherheitsingenieur Manfred Hanusek von der DVGW Service & Consult GmbH. In der 80. Verbandsversammlung am 12. Dezember wurden u. a. der Jahresabschluss 2018 sowie der Wirtschaftsplan für das Jahr 2020 beschlossen. Ferner erfolgten die Neuwahlen der Mitglieder des Verwaltungsrates, des Verbandsvorsitzenden und seiner beiden Stellvertreter für die Jahre 2020 bis 2023. Mit der Personaljahresfeier am 20. Dezember konnte das Jahr bei einem gemütlichen Essen gemeinsam ausklingen. Mit Abschluss des Jahres konnte bei der Wasserabgabe zwar keine neue Rekordabgabe erreicht werden, mit insgesamt 5.817.858 m³ wurde aber eine neuerlich überdurchschnittliche Jahresabgabe erzielt. Maus-Türöffner-Tag 11
Bau- und Betriebsgeschehen Die bisherige Betriebserlaubnis des Zweckverbandes war bis zum 31. Dezember 2019 befristet und die wasserrechtliche Erlaubnis endet am 31. Dezember 2020. Der Zweckverband muss als Vorhabenträger beim Regierungspräsidium Karlsruhe diese verlängern lassen bzw. neu beantragen. Es geht dabei um die Zulassungen für den Betrieb der Talsperre, die Trinkwasserentnahme, die Energiegewinnung und die Einleitung der Abwässer im Zusammenhang mit der Trinkwassernutzung. Nach einem ersten Abstimmungsgespräch 2018 hat sich die weitere Bearbeitung aber unerwartet verzögert, da sich u. a. auch die weiteren Abstimmungen zu den letzten offenen Punkte aus der vertieften Sicherheitsprüfung der Talsperre hinziehen. Somit war der Zweckverband ersatzweise gezwungen einen Antrag auf Zulassung des vorzeitigen Beginns gem. § 17 Wasserhaushaltsgesetz zu stellen (WHG), welchem das Regierungspräsidium Karlsruhe als höhere Wasserbehörde vorläufig auch zugestimmt hat. Die vorgenannten Aspekte zwecks der Betriebserlaubnis des Zweckverbandes müssen dabei sicherlich auch im Hinblick auf den Klimawandel betrachtet werden, welcher vor der Trinkwasserversorgung in Baden-Württemberg nicht Halt macht. Die Fernwasserversorger im Land begrüßen und begleiten daher auch den vorgesehenen „Masterplan Wasserversorgung Baden-Württemberg“ des Umweltministeriums und des Ministeriums für Ländlichen Raum. In den kommenden fünf Jahren sollen hierzu landesweit die notwendigen Strukturdaten ermittelt werden. Bewirtschaftung der Talsperre Nach dem letztjährigen stürmischen Jahresauftakt hatten die erwarteten und dann auch schlussendlich erhofften Zuflüsse im März dem Füllstand der Talsperre sehr gut getan, so dass seitens des Verbandes aus abgabetechnischen Gesichtspunkten gerne ein erneut heißer und anhaltend trockener Sommer hatte folgen dürfen. Die neuerliche Hitzeperiode in 2019 hatte Anfang August auch zum Besuch eines SWR4-Redakteur geführt, welcher dann anschließend im Hörfunkprogramm über genügend Trinkwasserressourcen der Talsperre Kleine Kinzig berichten konnte. Obwohl die Niederschlagsmengen bis einschließlich April im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bereits um über 26 % angestiegen waren, lagen die Zulaufwerte vergleichsweise noch um über 3 % unter denen des Vorjahreszeitraumes. Insgesamt erhöhten sich die Niederschlagsmengen 2019 im Vergleich zum Vorjahr sogar um über 33 %, woraus sich dann zumindest noch ein Zulaufplus von über 14 % ergab. Das Talsperrenniveau lag weitestgehend etwas über der oberen Abweichungslinie zur langjährigen Mittelwertskurve, so dass der Zweckverband eine gute Balance zwischen möglicher Trockenheit und der Hochwasserschutzfunktion der Talsperre gewährleisten konnte. Talsperrenschau Die alljährlich stattfindende Talsperrenschau erfolgte am 7. Oktober. Der hierzu erstellte Sicherheitsbericht Teil B für das Vorjahr wurde von den extern hinzugezogenen Gutachtern vorgestellt. Im Austausch mit den Aufsichts- und Fachbehörden vom Regierungspräsidium Karlsruhe, dem Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau im Regierungspräsidium Freiburg sowie dem Landratsamt Freudenstadt werden die dort festgehaltenen Ergebnisse und Erkenntnisse diskutiert bzw. beraten. Berücksichtigt werden hier auch die Ergebnisse der jährlichen Talsperrenvermessung, welche durch das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg erfolgt. Auffällig war bzw. ist eine mögliche Unterströmung des Staudamms, da ein Sedimentaustrag von der Wasser- auf der Luftseite messbar war. Dies ist aber wohl zumindest derzeit noch nicht besorgniserregend, wird aber weiterhin intensiv beobachtet. 12
Erneuerung der großen Förderpumpen Nachdem im Frühjahr 2018 die Arbeiten zur Erneuerung der bestehenden Schaltanlagen der Energieeinspeisung im Betriebsgebäude (NSHV) abgeschlossen waren, sollte bereits ursprünglich im Sommer 2018 der zweite Bauabschnitt zur Erneuerung der beiden Hauptschaltanlagen im Wasserwerksgebäude erfolgen. Hierbei waren aber unerwartet massive Probleme aufgetreten, wodurch der weitere Umbau eingestellt werden musste. Der dann eigentlich erst mittelfristig vorgesehene Austausch der Förderpumpen musste vorgezogen werden, da die weiteren Umbauarbeiten erst nach einem Austausch der Förderpumpen realisiert werden können, womit sich der Erneuerung der Schaltanlagen wohl bis zur Jahresmitte 2020 verzögern wird. Die Erneuerung der Förderpumpen wird mit Mitteln aus der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert, wozu der Zweckverband mit Datum vom 25. November 2019 einen entsprechenden Zuwendungsbescheid erlangen konnte. Rohrnetz Beim weit verzweigten Rohrnetz des Zweckverbandes sind im Laufe eines Jahres einige kleinere und auch größere Baustellen und direkte Berührungspunkte mit den Anlagen des Verbandes abzuarbeiten. Im Bereich Hausach wurden die 2018 gestarteten Arbeiten zur Erneuerung einer Eisenbahnüberführung, wobei sowohl die städtische als auch die Leitung des Zweckverbands umgelegt werden müssen, fortgeführt. Die Versorgungsleitungen mussten hierfür bereits 2018 zuerst provisorisch umgelegt werden, um das Baufeld für die Bahn freimachen zu können. Die finale Umlegung der Versorgungsleitungen war dann eigentlich für das Frühjahr 2019 vorgesehen, aufgrund der weiterhin strittigen Kostensituation hat sich dies aber bis in das Jahr 2020 hinein verzögert. In diesem Zuge wird dann auch noch der weitergehende Leitungsabschnitt zum Hochbehälter Hausach erneuert, was bis Ende 2020 vollzogen sein wird. Eine ähnlich gelagerte Konstellation hat sich dann im Sommer 2019 auch bei einer Eisenbahnüberführung in Gutach ergeben. Dort musste zuerst auch eine Vielzahl von Leitungen, u. a. die WKK-Hauptleitung für Gutach und Hornberg, provisorisch umverlegt werden, bevor diese dann schlussendlich wieder weitestgehend auf der alten Trassenführung verlegt werden konnten. Die größte und bedeutendste Leitungsmaßnahme wurde aber im Gewerbegebiet „Sulzhau“ in Freudenstadt umgesetzt. Durch die dortige weitere Erschließung des Gewerbegebiets und einer neuen Zufahrt zum dortigen Kreiskrankenhaus wurde die WKK- Hauptleitung DN400 auf einer Länge von rd. 900 Metern erneuert und auf eine neue Leitungstrasse umverlegt. Die notwendigen Arbeiten in Gutach und Freudenstadt konnten ohne Probleme abgewickelt werden, während die mittlerweile „unrühmliche“ Baustelle in Hausach den Zweckverband auch noch weiterhin beschäftigen wird. 2. Bauabschnitt EÜ Hausach Leitungseinbindung EÜ Gutach 13
Bau- und Betriebsgeschehen Überprüfung gemäß § 18 Trinkwasserverordnung Die Überwachung der Wasserqualität erfolgt wie gewohnt durch das betriebseigene Labor des Verbandes sowie dem Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe und dem Landesgesundheitsamt Stuttgart. Hierzu erfolgt u. a. zusammen mit dem Landesgesundheitsamt Stuttgart nach § 18 der Trinkwasserverordnung eine jährliche Begehung unserer Anlagen, welche heuer am 27. November stattfand. Hierzu konnten wir vom Landesgesundheitsamt Stuttgart Frau Rommel und Herrn Dr. Fleischer begrüßen. Hierbei wurden auch die Ergebnisse der chemisch-physikalischen und mikrobiologischen Untersuchungen im Roh- und Trinkwasser der Jahre 2018 und 2019 vorgestellt, bevor noch abschließend eine Begehung des Wasserwerks und des Hochbehälters Hirschkopf in Freudenstadt erfolgte. Nach den zuletzt 2017 aufgetretenen punktuellen Auffälligkeiten in Teilen des Kinzigtals werden die dort im Versorgungsnetz fest installierten Nachchloranlagen seitdem weiterhin ununterbrochen betrieben. Die Dosierung erfolgt dabei in gewohnt vorsichtiger Weise, womit eine Wahrnehmung in den Ortsnetzen ausgeschlossen sein dürfte. An einer engmaschigeren Untersuchung/Überwachung wird auch weiterhin festgehalten. Positiv ist, dass seitdem alle weiteren Probenergebnisse ohne neuerliche Befunde waren! Öffentlichkeitsarbeit Im Zuge der Öffentlichkeitsarbeit musste gegenüber 2018 heuer ein leicht sinkendes Besucherinteresse festgestellt werden. Bei 121 Besuchergruppen konnten wir insgesamt 2.578 Personen durch unsere Anlagen begleiten (VJ: 106 Gruppen und 2.798 Besucher). Die dabei in den Ferien angebotenen fixen Termine für die Betriebsbesichtigungen unserer Anlagen erfreuten sich weiterhin einer guten Resonanz, so dass diese auch im nächsten Jahr gerne wieder angeboten werden. Ein besonderer Dank gilt dabei jenen Verbandsmitgliedern, welche dieses Angebot bei sich vor Ort teilweise sehr intensiv beworben haben. Im September unterstützten wir zum wiederholten Male das Holzriesefest in Reinerzau. Neben den Vorführungen der Holzriese wurde den vielen Zuschauern auch wieder ein Schauflößen vorgeführt, wozu der Verband einen „Schluck“ Wasser aus der Talsperre beisteuern konnte. Als Beiprogramm wurden vom Verband zwei Führungen durch die Anlagen der WKK angeboten, welche erfreulicherweise auch von einer stattlichen Anzahl von Interessierten wahrgenommen wurde. Am bundesweiten „Türöffner-Tag“ der Sendung mit der Maus beteiligten wir uns erneut am 3. Oktober mit einer Sonderführung, wozu wir annährend 100 kleine und große Maus-Fans aus ganz Baden-Württemberg begrüßen konnten. Wasserabgabe 2019 überdurchschnittlich! Nach der Rekordwasserabgabe 2018 mit erstmals knapp über 6 Mio. m³ bescherten die ersten drei Quartale im Jahr 2019 der lfd. Wasserabgabe zwar nochmals eine minimale Steigerung gegenüber dem Vorjahr, da aber insbesondere das Schlussquartal 2018 Spitzenwerte lieferte, was diesmal nicht der Fall war, konnte somit bis zum Jahresende 2019 heuer „nur“ noch eine Wasserabgabe von 5.817.858 m³ erreicht werden. Im Wirtschaftsplan 2019 wurde bereits mit 5,5 Mio. m³ eine erneut höhere Wasserabgabe prognostiziert, die nun um 317.858 m³ bzw. 5,78 % nochmals deutlich übertroffen werden konnte. Gegenüber der Rekordwasserabgabe 2018 muss zwar ein Minus von 224.867 m³ bzw. 3,72 % hingenommen werden, aber der langfristige Mittelwert konnte deutlich um rd. 460.000 m³ bzw. 8,61 % übertroffen werden. Gegenüber dem Jahr 2003, dem Jahr mit dem sog. „Jahrhundertsommer“, konnte immerhin noch eine Steigerung um rd. 133.000 m³ bzw. 2,33 % erreicht werden. Die Wasserabgabe 2019 stellt somit in der Verbandshistorie den viertbesten Jahreswert dar. Mögliche Einschränkungen der Versorgungssicherheit waren und sind dabei nicht zu befürchten, da der Zweckverband mit einer maximal möglichen Wasserabgabe von 11,7 Mio. m³/Jahr über ausreichende Kapazitäten verfügt. 14
Die äußerst geringe Mindestabnahme von 10 % der angemeldeten Jahresbezugsrechte haben wiederholt alle Verbandsmitglieder erreicht. Die niedrigste Jahresauslastung lag bei 12,93 %, dies führt bei diesem Verbandsmitglied zu einem spezifischem durchschnittlichen Wasserpreis von 1,5901 EUR/m³. Die höchste und gleichzeitig auch wirtschaftlichste Auslastung des Bezugsrechtes eines einzelnen Verbandsmitgliedes lag dagegen bei 185,63 %, dies ergibt für diese einen durchschnittlichen spezifischen Wasserpreis von 0,4829 EUR/m³. Bei einer Gesamtauslastung von 49,73 % (VJ: 51,65 %) ergibt sich über alle Verbandsmitglieder für 2019 ein Durchschnittswasserpreis von 0,7094 EUR/m³ (VJ: 0,6814 EUR/m³). Die höchste Auslastung hatte erneut die Gemeinde Loßburg, was auf die dortige und seit 2018 laufende Generalsanierung deren Wasserwerks Lohmühle zurückzuführen war. Dort wurde u. a. das komplette Aufbereitungsverfahren auf den neusten Stand der Technik gebracht. Während der notwendigen Bauarbeiten war das Wasserwerk Lohmühle komplett außer Betrieb und die Versorgung der Gemeinde Loßburg erfolgte während dieser Zeit zu 100 % über den Zweckverband. Durch die Beschlussfassung der Verbandsversammlung konnte die Gemeinde Loßburg deren Wasserbezugsrecht ohne Berechnung eines Zuschlags überschreiten, so dass sich somit auch der wirtschaftlich günstige Wasserpreis ergab. Nachdem in 2018 das deutliche Absatzplus noch nahezu komplett auf den sog. „Weststrang“ zurückzuführen war ist der Rückgang 2019 heuer einzig auf diesen zurückzuführen, während die Wasserabgabe in den sog. „Nordstrang“ nochmals leicht gesteigert wurde. Von der Gesamtabgabe entfielen 2.952.029 m³ auf den „Weststrang“ (-247.795 m³ bzw. -7,74 %) und 2.865.829 m³ auf den „Nordstrang“ (+22.928 m³ bzw. +0,81 %). Nennenswerte absolute Absatzsteigerung gegenüber 2018 waren lediglich bei Hausach (+16,81 % bzw. +54.988 m³) und nochmals bei Loßburg (+19,64 % bzw. +41.594 m³) zu verzeichnen, während nennenswerte Rückgänge insbesondere bei Hornberg (-16,65 % bzw. -42.630 m³), Aichhalden (-27,77 % bzw. -39.964 m³), Zell a. H. (-46,63 % bzw. -72.510 m³) und bei Schiltach (-55,01 % bzw. -94.702 m³) festzuhalten sind. Wasserwerk Lohmühle Loßburg 15
Entwicklung der Wasserabgabe 2014 - 2019 Verbandsmitglied Bezugsrecht Ergebnis Ergebnis Ergebnis Ergebnis Ergebnis Ergebnis Stadt/Gemeinde/Zweckverband 2019 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Stadtwerke GmbH & Co. KG l/s m³ m³ % m³ % m³ % m³ % m³ % m³ % Aichhalden 9,00 175.500 74.196 42,28 87.525 49,87 78.885 44,95 82.266 46,88 143.905 82,00 103.941 59,23 Alpirsbach 18,14 353.730 92.096 26,04 97.700 27,62 91.102 25,75 95.240 26,92 99.381 28,10 91.574 25,89 Baiersbronn 39,06 761.670 495.977 65,12 512.939 67,34 524.054 68,80 387.421 50,86 398.576 52,33 417.441 54,81 Biberach 8,00 156.000 57.646 36,95 78.184 50,12 47.125 30,21 56.272 36,07 52.478 33,64 48.168 30,88 Dornstetten 27,51 536.445 283.648 52,88 299.953 55,91 308.801 57,56 300.768 56,07 307.603 57,34 290.671 54,18 Elzach 24,06 469.170 83.302 17,76 107.720 22,96 76.983 16,41 93.459 19,92 117.566 25,06 130.991 27,92 Fischerbach 4,82 93.990 59.113 62,89 60.382 64,24 63.080 67,11 62.465 66,46 70.571 75,08 68.090 72,44 Freudenstadt 80,00 1.560.000 684.301 43,87 639.809 41,01 685.772 43,96 923.731 59,21 783.155 50,20 751.608 48,18 Gutach 5,00 97.500 24.865 25,50 47.510 48,73 59.898 61,43 56.030 57,47 53.642 55,02 56.686 58,14 Haiterbach 3,00 58.500 48.688 83,23 49.169 84,05 49.281 84,24 50.114 85,66 52.886 90,40 52.471 89,69 Haslach 33,20 647.400 171.130 26,43 179.798 27,77 149.730 23,13 265.440 41,00 229.540 35,46 215.990 33,36 Hausach 29,06 566.670 314.648 55,53 329.407 58,13 310.529 54,80 313.892 55,39 327.169 57,74 392.157 69,20 Horb 24,63 480.285 262.183 54,59 269.039 56,02 278.011 57,88 291.893 60,77 299.910 62,44 310.612 64,67 Hornberg 25,70 501.150 228.898 45,67 255.360 50,95 240.030 47,90 230.450 45,98 256.010 51,08 213.380 42,58 Loßburg 7,00 136.500 66.890 49,00 67.840 49,70 57.950 42,45 80.790 59,19 211.792 155,16 253.386 185,63 Mühlenbach 3,00 58.500 38.514 65,84 42.193 72,12 52.635 89,97 50.286 85,96 39.594 67,68 38.213 65,32 Nagold 7,00 136.500 129.060 94,55 133.261 97,63 141.185 141.673 103,79 131.120 96,06 127.036 93,07 Oberwolfach 4,00 78.000 24.379 31,26 30.482 39,08 32.957 42,25 46.027 59,01 67.879 87,02 49.293 63,20 Offenburg 35,00 682.500 - - - - - - - - - - - - Schenkenzell 3,00 58.500 26.446 45,21 21.902 37,44 5.954 10,18 5.850 10,00 11.235 19,21 16.894 28,88 Schiltach 21,63 421.785 79.936 18,95 128.073 30,36 89.733 21,27 121.164 28,73 172.168 40,82 77.466 18,37 Schramberg 55,70 1.086.150 564.407 51,96 581.360 53,52 641.106 59,03 639.675 58,89 650.634 59,90 637.352 58,68 Steinach 12,45 242.775 115.423 47,54 119.684 49,30 120.058 49,45 123.618 50,92 127.267 52,42 120.199 49,51 Waldachtal 11,45 223.275 132.527 59,36 142.449 63,80 146.420 65,58 143.942 64,47 148.344 66,44 144.309 64,63 Wolfach 28,33 552.435 210.936 38,18 212.898 38,54 212.550 38,48 214.021 38,74 223.069 40,38 218.612 39,57 Zell a. H. 26,63 519.285 71.178 13,71 112.320 21,63 106.940 20,59 95.330 18,36 155.490 29,94 82.980 15,98 Eschachwasserversorgung 20,00 390.000 179.236 45,96 188.953 48,45 225.138 57,73 355.243 91,09 392.434 100,62 389.960 99,99 Nordstetter WV-Gruppe 12,00 234.000 203.442 86,94 210.466 89,94 225.187 96,23 213.600 91,28 9.792 4,18 209.960 89,73 WV Eberbachgruppe 4,00 78.000 10.655 13,66 9.108 11,68 8.907 11,42 9.750 12,50 243.944 312,75 10.083 12,93 WV Haugenstein 13,00 253.500 158.611 62,57 164.952 65,07 176.628 69,68 226.050 89,17 203.524 80,29 242.575 95,69 WV Schwarzbrunnen 4,63 90.285 57.821 64,04 58.391 64,67 60.174 66,65 60.287 66,77 62.047 68,72 65.760 72,84 600,00 11.700.000 4.950.152 42,31 5.238.827 44,78 5.266.803 45,02 5.736.747 49,03 6.042.725 51,65 5.827.858 49,81 16
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Wetterverhältnisse im Einzugsgebiet Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) lag das Jahr 2019 mit einer Mitteltemperatur von 10,2 °C um 2,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 1,3 Grad. Damit gehört 2019 neben 2018 mit 10,5 °C und 2014 mit 10,3 °C zu den drei wärmsten Jahren seit dem Beginn regelmäßiger Aufzeichnungen im Jahr 1881. Baden-Württemberg war mit einer Mitteltemperatur von 9,9 °C (ø 8,1 °C) zwar das zweitkühlste, mit gut 935 l/m² (ø 980 l/m²) aber auch das zweitniederschlagsreichste Bundesland. Die Sonne zeigte sich mit etwa 1.900 Stunden überdurchschnittlich oft (ø 1.607 Stunden). Im Januar fielen an den Nordrändern der Gebirge örtlich über 350 l/m². Die großen Mengen gingen vielfach auch als Schnee nieder. Am 13. Januar lagen in Wangen im Allgäu 72 cm und am 29. Januar in Freudenstadt-Kniebis sogar 120 cm Schnee. Am 20. Mai konnte an der Wetterstation Baiersbronn- Ruhestein eine Niederschlagsmenge von 93,3 l/m² registriert werden. Im Einzugsgebiet der Talsperre erreichten wir hingegen nur eine Durchschnittstemperatur von 9,1 °C und lagen damit mit 0,6 Grad unter der des Vorjahres, aber um 2,5 °C über dem langjährigen Mittelwert von 6,6 °C. Die Maximaltemperatur wurde am 26. Juni mit 35 °C registriert. Die niedrigste Temperatur war dagegen am 23. Dezember mit -15,1 °C zu verzeichnen. Mit einer Jahressumme von 1.941 l/m² (Vorjahr: 1.454 l/m²) hatten wir 13,4 % mehr Niederschlag als es uns die Daten des langjährigen Mittels mit 1.681 l/m² aufzeigen. Das Tagesmittel des Niederschlags lag bei 5,3 l/m². Der Monat Januar war mit 343 l/m² der niederschlagreichste Monat, gefolgt vom März mit 281 l/m². Der trockenste Monat war der Juli mit 56 l/m², gefolgt vom April mit 89 l/m². Der niederschlagsreichste Tag wurde am 13. Januar mit 88,4 l/m² registriert. 18
Talsperrenganglinie und Zuläufe 19
Wasserversorgung in Zahlen Jahr 2017 2018 2019 Das Wetter im Einzugsgebiet der Talsperre Niederschläge (langjähriges Jahresmittel: 1.681 mm) l/m² 1.779,0 1.454,0 1.940,6 Sonnenschein (langjähriges Jahresmittel: 1.722 h) h 1.757,5 1.911,5 1.832,2 Jahresdurchschittstemperatur (langjähriges Mittel: 6,6 °C) °C 8,7 9,7 9,1 Zulauf von Wasser in die Talsperre Kleine Kinzig m³ 5.275.818 5.266.828 5.145.035 Huttenbächle m³ 2.179.699 2.736.133 3.587.252 Teufelsbächle m³ 1.554.216 1.666.043 2.191.121 Sonstige m³ 3.603.893 3.867.602 4.369.369 Niederschläge m³ 1.067.400 872.400 1.164.360 Gesamtzulauf m³ 13.681.026 14.409.006 16.457.137 Talsperre (Fassungsvermögen=12.414.000 m³) Wasserstand am 31.12. d. J. müNN 598,88 597,78 598,38 Inhalt Mio. m³ 8,845 8,350 8,618 Wasseraufbereitung und - verteilung Gesamtaufbereitung m³ 6.527.333 6.733.486 6.489.717 Abgang Weststrang m³ 2.979.813 3.217.402 3.014.349 Abgang Nordstrang m³ 2.826.682 2.809.358 2.867.438 Eigenverbrauch (Filterrückspülung/Brauchwasser) m³ 405.266 560.567 518.444 Wasserabgabe nach Wasserzählern Weststrang m³ 2.916.478 3.199.824 2.952.029 Nordstrang m³ 2.820.269 2.842.901 2.865.829 Gesamt m³ 5.736.747 6.042.725 5.817.858 Wasserabgabe pro Tag höchste Abgabe m³ 21.007 23.567 24.784 geringste Abgabe m³ 13.044 12.541 11.009 Mittelwert m³ 15.994 16.646 16.167 Länge des Rohrnetzes km 220,208 220,208 220,140 20
Wasserqualität Die Trinkwasserbeschaffenheit in Deutschland ist i. d. R. allerorts von höchster Qualität und auch in ausreichender Menge vorhanden. Um aber z. B. in regenarmen Gebieten genügend Wasser vorrätig zu haben greift man dort auch auf den Bau von Talsperren zurück. Die Talsperre Kleine Kinzig wurde aber in einer Region erbaut mit sehr hohen Niederschlagsmen- gen. Warum war dies notwendig? Die geologischen Formationen der Region sind sehr klüftig. Bei Regen fließt das Wasser sehr schnell zu Tal in die Bäche und steht nur noch bedingt der Grundwasserneubildung zur Verfügung. Da Talsperrenwas- ser mikrobiell und seltener chemisch belastet sein kann, muss das Wasser hier auf jeden Fall aufbereitet werden. Grund- und Quellwasser darf je nach Umgebung auch ohne Aufbereitung abgegeben werden. Verschmutzungen sind z. B. durch Ackerbau, Tierhaltung, dezentrale Abwasserentsorgung, Parkanlagen, Bächen und durchlässige Böden möglich. Ein verant- wortungsvoller Umgang mit der Ressource Wasser ist ein wichtiger Beitrag jedes Einzelnen. Je weniger Verunreinigungen ins Wasser gelangen, desto einfacher gestaltet sich die Aufbereitung und desto günstiger wird der Wasserpreis. Wasser ist die Grundlage jedes Lebens und sollte günstig und in guter Qualität jedem Menschen zur Verfügung stehen. Die sehr gute Qualität des Roh- und Trinkwassers der Wasserversorgung Kleine Kinzig wird durch ständige Eigenkontrollen, sowie durch Institute wie das Limnologiebüro Hoehn in Freiburg und durch die Vollanalysen des Technologiezentrums Wasser in Karlsruhe sowie den mikrobiologischen Untersuchungen des Landesgesundheitsamtes Stuttgart bestätigt. Das vom Zweckverband Wasserversorgung Kleine Kinzig verteilte Trinkwasser ist mit 1,9 mg/L als nitratarm zu bezeichnen. Störstoffe wie Benzol, Bor, Bromat, Chrom, Cyanid, Fluorid, Quecksilber, Selen und Uran sind nicht vorhanden. Das Trink- wasser ist ebenso frei von Pestizidwirkstoffen (PSM-Wirkstoffe) einschließlich der Metabolite und leichtflüssigen Halogen- kohlenwasserstoffen (LHKW). Wie aus den physikalisch-chemischen Analysedaten hervorgeht, handelt es sich um ein qualitativ farb- und geruchloses sowie trübstofffreies Trinkwasser. Mit einer Härte (Summe Ca²+ und Mg²+) von 0,62 mmol/L (= 3,5°dH) ist das Trinkwas- ser gemäß Neufassung des Wasch- und Reinigungsmittelgesetzes (WRMG 2013) dem Härtebereich weich zuzuordnen. Mit einem pH-Wert von 8,34 sind die entsprechenden Anforderungen der TrinkwV 2001 erfüllt. Durch die Aufbereitung bzw. Aufhärtung des Rohwassers mit Calciumcarbonat wird eine ausreichende Erhöhung der Pufferung (Säurekapazität bis pH 4,3 = 1,15 mmol/L) gegenüber den Neutralsalzgehalten (Chlorid, Nitrat und Sulfat) erreicht. Störstoffe wie Ammoni- um, Eisen und Mangan sind nicht vorhanden. Aluminium liegt vollständig gelöst mit einer Konzentration von 0,03 mg/L geringfügig über der Bestimmungsgrenze, aber weit unterhalb des Grenzwertes (0,20 mg/L Al) vor. Die Werte für den ge- samten organischen Kohlenstoff (TOC) und den spektralen Absorptionskoeffizienten bei 254 nm (SAK254) weisen auf geringe Gehalte an natürlichen organischen Wasserinhaltsstoffen hin. Ferner ist das Trinkwasser frei von Nitrit und weist einen Sauerstoffgehalt von 10,2 mg/L auf. Nach den Ergebnissen der Wasseruntersuchungen im Versorgungsnetz gibt es auch dort nichts zu beanstanden. Das Trinkwasser ist frei von den folgend dargestellten Schwermetallen sowie polycyclischen aromatischen Kohlenwasser- stoffen (PAK). Ferner ist Nitrit nicht vorhanden. Bei Untersuchung auf Desinfektionsnebenprodukte, den sogenannten Trihalogenmethanen (THM), wurde im Trinkwasser aus der folgend dargestellten Probe aus dem HB Hirschkopf eine Summen- konzentration von 9,7 µg/L nachgewiesen. Dieser Wert liegt deutlich unter dem im Versorgungsnetz geltenden Grenzwert der TrinkwV von 50 µg/L. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass das vom Zweckverband Wasserversorgung Kleine Kinzig abgegebene Trinkwasser bezüglich der untersuchten physikalisch-chemischen Parameter eine einwandfreie Beschaffenheit aufweist und den An- forderungen der Trinkwasserverordnung (2001) entspricht. Kurz- und prägnant einfach ein „Reines Trinkwasser aus dem Schwarzwald!”. 21
Prüfbericht Technologiezentrum Wasser (TZW) Karlsruhe DVGW-Technologiezentrum Wasser; Karlsruher Str. 84, 76139 Karlsruhe Auftraggeber ZVWV Kleine Kinzig Berneckstr. 100 72275 Alpirsbach-Reinerzau Probennahmestelle Trinkwasser Probenahme Probeneingang, Untersuchungsbeginn Probenehmer Probe-Nr. 09.10.2019 09.10.2019 Sauter, Manuel * 2019015290 Parameter bei °C Ergebnis Einheit BG GW Verfahren Parameter der Gruppe B nach TrinkwV, Fassung 2018 Phys.-chem. Untersuchungen nach Anlage 2, Teil I Benzol < BG µg/L 0,10 1,0 DIN 38407-43:2014-10 Bor < BG mg/L 0,02 1,00 DIN EN ISO 17294-2:2005-02 Bromat < BG µg/L 1,0 10 DIN EN ISO 15061:2001-12 Chrom < BG mg/L 0,0005 0,050 DIN EN ISO 17294-2:2005-02 Cyanid, gesamt < BG mg/L 0,01 0,05 DIN EN ISO 14403-2:2012-10 Fluorid < BG mg/L 0,05 1,5 DIN EN ISO 10304-1:2009-07 Nitrat 1,9 mg/L 0,5 50,0 DIN EN ISO 10304-1:2009-07 Quecksilber < BG mg/L 0,00005 0,00100 DIN EN 13506:2002-04 Selen < BG mg/L 0,001 0,010 DIN EN ISO 17294-2:2005-02 Uran < BG mg/L 0,0001 0,0100 DIN EN ISO 17294-2:2005-02 Leichtfl. Halogenkohlenwasserstoffe 1,2-Dichlorethan < BG µg/L 0,10 3,0 DIN 38407-43:2014-10 Tetrachlorethen < BG µg/L 0,10 DIN 38407-43:2014-10 Trichlorethen < BG µg/L 0,10 DIN 38407-43:2014-10 Summe Tri- und Tetrachlorethen 0,000 µg/L 10 DIN 38407-43:2014-10 Dichlormethan < BG µg/L 0,10 DIN 38407-43:2014-10 Tetrachlormethan < BG µg/L 0,10 DIN 38407-43:2014-10 1,1,1-Trichlorethan < BG µg/L 0,10 DIN 38407-43:2014-10 cis-1,2-Dichlorethen < BG µg/L 0,10 DIN 38407-43:2014-10 trans-1,2-Dichlorethen < BG µg/L 0,10 DIN 38407-43:2014-10 1,1-Dichlorethan < BG µg/L 0,10 DIN 38407-43:2014-10 1,1-Dichlorethen < BG µg/L 0,10 DIN 38407-43:2014-10 1,1,2-Trichlortrifluorethan < BG µg/L 0,10 DIN 38407-43:2014-10 PSM-Wirkstoffe und Metabolite 2,6-Dichlorbenzamid < BG µg/L 0,010 DIN 38407-36:2014-09 Alachlor < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Ametryn < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Atrazin < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Desethylatrazin < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Bromacil < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Carbetamid < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Chlortoluron < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Prüfbericht Nr. 000219722 Seite 1 von 3 22
Probennahmestelle Trinkwasser Probenahme Probeneingang, Untersuchungsbeginn Probenehmer Probe-Nr. 09.10.2019 09.10.2019 Sauter, Manuel * 2019015290 Parameter bei °C Ergebnis Einheit BG GW Verfahren Chloridazon < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Cyanazin < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Desmetryn < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Diuron < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Hexazinon < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Isoproturon < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Lenacil < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Linuron < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Metalaxyl < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Metamitron < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Metazachlor < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Methabenzthiazuron < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Metobromuron < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Metoxuron < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Metribuzin < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Monolinuron < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Pendimethalin < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Phenmedipham < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Propachlor < BG µg/L 0,025 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Procymidon < BG µg/L 0,025 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Prometryn < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Propazin < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Sebuthylazin < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Simazin < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Desethylsimazin < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 S-Metolachlor < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Terbuthylazin < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Desethylterbuthylazin < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Terbutryn < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Triadimefon < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Triadimenol < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Triallat < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Trifluralin < BG µg/L 0,010 0,10 DIN 38407-36:2014-09 Phys.-chem. Untersuchungen nach Anlage 3 Färbung, qualitativ ohne - DIN EN ISO 7887:2014-04 Trübung, qualitativ ohne - DIN EN ISO 7027:2000-04 Geruch, qualitativ ohne - DIN EN 1622:2006-10 Färbung, SAK bei 436 nm < BG 1/m 0,1 0,5 DIN EN ISO 7887:2012-04 Trübung, quantitativ 0,23 FNU 0,01 1,0 DIN EN ISO 7027:2000-04 Trübung, quantitativ (anges.) 0,02 FNU 0,01 DIN EN ISO 7027:2000-04 Geruchsschwellenwert 23,0 < BG - 1 3 DIN EN 1622:2006-10 Fassungstemperatur (T-Fass.) 8,1 °C DIN 38404-4:1976-12 Elektr. Leitfähigkeit bei 20°C 20,0 124 µS/cm DIN EN 27888:1993-09 Elektr. Leitfähigkeit bei 25°C 25,0 138 µS/cm 2790 DIN EN 27888:1993-09 pH-Wert 19,8 8,18 - 6,50 - 9,50 DIN EN ISO 10523:2012-04 Prüfbericht Nr. 000219722 Seite 2 von 3 23
Probennahmestelle Trinkwasser Probenahme Probeneingang, Untersuchungsbeginn Probenehmer Probe-Nr. 09.10.2019 09.10.2019 Sauter, Manuel * 2019015290 Parameter bei °C Ergebnis Einheit BG GW Verfahren pH-Wert bei T-Fass. 8,1 8,34 - 6,50 - 9,50 DIN 38404-10-R3:2012-12 pH-Wert n. Calcitsättig. b. T-Fass. 8,44 - DIN 38404-10-R3:2012-12 pH-Wertabw. vom Gleichgewicht -0,10 - DIN 38404-10-R3:2012-12 Säurekapazität bis pH = 4,3 22,2 1,15 mmol/L 0,010 DIN 38409-7:2005-12 Säurekapazität bis pH = 8,2 - mmol/L 0,005 DIN 38409-7:2005-12 Basekapazität bis pH = 4,3 - mmol/L 0,005 DIN 38409-7:2005-12 Basekapazität bis pH = 8,2 20,0 < BG mmol/L 0,005 DIN 38409-7:2005-12 Härte (Summe Ca- u. Mg-Ionen) 0,62 mmol/L Berechnung Härte 3,5 ° dH Berechnung Sättigungsindex -0,11 - DIN 38404-10-R3:2012-12 Calcitlösekapazität < BG mg/L 1 5 DIN 38404-10-R3:2012-12 Calcitabscheidekapazität < BG mg/L 1 DIN 38404-10-R3:2012-12 Calcium 22,9 mg/L 0,5 DIN EN ISO 11885:2009-09 Magnesium 1,1 mg/L 0,5 DIN EN ISO 11885:2009-09 Natrium 1,8 mg/L 0,3 200 DIN EN ISO 11885:2009-09 Kalium 0,9 mg/L 0,3 DIN EN ISO 11885:2009-09 Ammonium < BG mg/L 0,01 0,50 DIN EN ISO 11732:2005-05 Eisen < BG mg/L 0,01 0,20 DIN EN ISO 11885:2009-09 Mangan < BG mg/L 0,005 0,050 DIN EN ISO 11885:2009-09 Aluminium 0,03 mg/L 0,02 0,20 DIN EN ISO 11885:2009-09 Aluminium, gelöst 0,03 mg/L 0,02 DIN EN ISO 11885:2009-09 Chlorid 5,2 mg/L 1,0 250 DIN EN ISO 10304-1:2009-07 Sulfat 3,2 mg/L 1,0 250 DIN EN ISO 10304-1:2009-07 TOC 1,1 mg/L 0,20 DIN EN 1484:1997-08 Weitere phys.-chem. Untersuchungen SAK bei 254 nm 1,1 1/m 0,1 DIN 38404-3:2005-07 Sauerstoff 10,2 mg/L 0,5 DIN EN 25813:1993-01 Nitrit < BG mg/L 0,01 0,10 DIN EN ISO 13395:1996-12 Bemerkung: BG = Bestimmungsgrenze; GW = Grenzwert nach TrinkwV Die Ergebnisse beziehen sich ausschließlich auf Untersuchungsende, Karlsruhe, den 05.11.2019 die untersuchte Probe. *: interner PN im QM-System **: externer PN im QM-System Prüfbericht Nr. 000219722 Seite 3 von 3 24
Prüfbericht Technologiezentrum Wasser (TZW) Karlsruhe DVGW-Technologiezentrum Wasser; Karlsruher Str. 84, 76139 Karlsruhe Auftraggeber ZVWV Kleine Kinzig Berneckstr. 100 72275 Alpirsbach-Reinerzau Probennahmestelle HB Hirschkopf Probenahme Probeneingang, Untersuchungsbeginn Probenehmer Probe-Nr. 09.10.2019 09.10.2019 Sauter, Manuel * 2019015291 Parameter bei °C Ergebnis Einheit BG GW Verfahren Phys.-chem. Untersuchungen nach Anlage 2, Teil II Antimon < BG mg/L 0,001 0,005 DIN EN ISO 17294-2:2005-02 Arsen < BG mg/L 0,001 0,010 DIN EN ISO 17294-2:2005-02 Blei < BG mg/L 0,001 0,010 DIN EN ISO 17294-2:2005-02 Cadmium < BG mg/L 0,0001 0,0030 DIN EN ISO 17294-2:2005-02 Kupfer < BG mg/L 0,01 2,00 DIN EN ISO 17294-2:2005-02 Nickel < BG mg/L 0,001 0,020 DIN EN ISO 17294-2:2005-02 Nitrit < BG mg/L 0,01 0,50 DIN EN ISO 13395:1996-12 Polycycl. aromat. Kohlenwasserstoffe Benzo(a)pyren < BG µg/L 0,002 0,010 DIN 38407-39:2011-09 Benzo(b)fluoranthen* < BG µg/L 0,005 DIN 38407-39:2011-09 Benzo(k)fluoranthen* < BG µg/L 0,005 DIN 38407-39:2011-09 Benzo(ghi)perylen* < BG µg/L 0,005 DIN 38407-39:2011-09 Indeno(1,2,3-cd)pyren* < BG µg/L 0,005 DIN 38407-39:2011-09 Summe 4 PAK (*) nach TrinkwV 2001 0,000 µg/L 0,10 DIN 38407-39:2011-09 Trihalogenmethane Trichlormethan (Chloroform) 7,2 µg/L 0,10 DIN 38407-43:2014-10 Bromdichlormethan 1,9 µg/L 0,10 DIN 38407-43:2014-10 Dibromchlormethan 0,62 µg/L 0,10 DIN 38407-43:2014-10 Tribrommethan (Bromoform) < BG µg/L 0,10 DIN 38407-43:2014-10 Summe Trihalogenmethane 9,7 µg/L 50 DIN 38407-43:2014-10 Bemerkung: BG = Bestimmungsgrenze; GW = Grenzwert nach TrinkwV Die Ergebnisse beziehen sich ausschließlich auf Untersuchungsende, Karlsruhe, den 05.11.2019 die untersuchte Probe. *: interner PN im QM-System **: externer PN im QM-System Prüfbericht Nr. 000219723 Seite 1 von 1 25
Energiepolitik/ Energiemanagement Der Zweckverband zählt mit den leistungsstarken Pumpenanlagen und einem Einsatz von elektrischer Energie von regelmäßig über fünf Gigawattstunden pro Jahr zu den stromintensiven Unternehmen im Sinne der einschlägigen Gesetzgebung. Im Sinne der bestmöglichen Schonung unserer natürlichen Umwelt soll insbesondere der Verbrauch von fossilen Energieträgern auf das unbedingt notwendige Maß begrenzt werden, zumal der Energieeinsatz ein erheblicher Kostenfaktor in der Gewinn- und Verlustrechnung des Verbandes darstellt, schlägt sich dieser doch fast vollumfänglich im „Arbeitspreis“ für das vom Verband gelieferte Trinkwasser nieder. Vor diesem Hintergrund ist es das strategische Ziel des Verbandes, dauerhaft und zur kontinuierlichen Verbesserung einen sowohl ökologischen als auch wirtschaftlich verantwortungsvollen Einsatz von Energieträgern sicherzustellen. Zur Erreichung dieses Zieles implementierte der Verband im Jahr 2015 ein Energiemanagementsystem (EnMS) nach den Anforderungen der DIN EN ISO 50001:2011. Im Berichtsjahr wurde das System auf die neue Norm DIN EN ISO 50001:2018 umgestellt, womit erstmals auch die interessierten Parteien und deren relevanten Anforderungen bestimmt wurden. Durch ein internes Energiemanagementsystemaudit, welches im Oktober 2019 durchgeführt wurde, konnte sich der Verband auf die erste Überwachung des Energiemanagementsystems auf Basis der neuen Norm, welche dann Mitte November erfolgreich durchgeführt wurde, entsprechend vorbereiten. Im Energieteam bringen sich mittlerweile sechs Mitarbeiter/innen des Verbandes ein. Der Schwerpunkt lag bei der Auswertung der Energiekennzahlen sowie den Möglichkeiten der atypischen Netznutzung. Mit der atypischen Netznutzung sollen insbesondere finanzielle Vorteile aufgrund des dann individuellen Netzentgeltes generiert werden. Im Rahmen einer Personalschulung wurde dieser Schwerpunkt herausgearbeitet, um auch alle Mitarbeiter/innen für dieses Thema zu sensibilisieren. Der Energieeinsatz im Wasserwerk erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr geringfügig um weitere 0,32 % auf insgesamt 4.445.762 kWh. Auf den ersten Blick erscheint dies anhaltend dem Ansatz der kontinuierlichen Verbesserung entgegenzulaufen. Da sich im Wasserwerk aber insbesondere der Pumpenergieaufwand zur Versorgung des höherliegenden „Nordstrangs“ niederschlägt muss man dem auch die geförderte Wassermenge gegenüberstellen. Diese erhöhte sich um 0,84 %, so dass sich alleine daraus eine kontinuierliche Verbesserung nachweisen lässt. Bedingt durch den weiter lfd. Umbau der Elektrohauptverteilung in der Maschinenhalle wurde eine zeitnahe bzw. vorgezogene Erneuerung der zumindest großen Förderpumpen samt der Motoren in die Wege geleitet, welche dann 2020 vollzogen sein soll. 26
In der größten Außenstation, dem Hochbehälter und Pumpwerk Winterhalde auf Gemarkung Schenkenzell, ist der Energieeinsatz im Vergleich zum Vorjahr „nur“ um 2,81 % auf 1.235.100 kWh gesunken, obwohl sich die dort geförderte Wassermenge um immerhin 4,63 % reduzierte. Insgesamt kann festgehalten werden, dass für den Betrachtungszeitraum 2019 bei einer unterstellten Wasserabgabe von 5,5 Mio. m³ mit einem reinen Stromenergieeinsatz von rd. 5,58 Mio. kWh kalkuliert wurde. Die Wasserabgabe betrug schlussendlich aber 5.817.858 m³ (+5,78 %) und führte zu einem im direkten Verhältnis noch etwas höheren Stromenergieeinsatz auf rd. 5,97 Mio. kWh (+7,02 %), was aber z. B. insbesondere auf den größeren Anteil des gehobenen Wassers in den Nordstrang (+6,93 % bzw. +213.791 kWh) und nach Elzach (+45,55 % bzw. +47.828 kWh) zurückzuführen ist. Dadurch konnte der Gesamtenergieeinsatz je m³ Wasserabgabe ggü. der energetischen Ausgangsbasis der Jahre 2009 bis 2013 zwar um deutliche 7,57 % unterschritten werden, im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich aber ein Rückgang um 3,72 %. Trotz der erneut langanhaltenden Trockenheit konnte die Stromeigenerzeugung und Stromeigenverwendung im Wasserwerk um über 24 % gesteigert werden, was finanziell entlastend wirkt. Jede eigenerzeugte und auch eigenverwendete kWh Strom erbringt dabei einen finanziellen Vorteil von rd. 6,5 Cent/kWh. Die Energierückgewinnung mit den in den Außenstationen installierten Turbinen verläuft hingegen über Jahre hinweg recht konstant. Zu einer weiteren Optimierung der Energiegewinnung aus dem Betrieb der Talsperre trägt die seit November 2016 zusätzlich installierte Turbine T3 bei, welche im Verteilerbauwerk in die Grundablassleitung eingebunden ist, so dass man hier auch eine erhöhte Flexibilität in der Bewirtschaftung der Talsperre erreicht und dabei z. B. auch den ansteigenden Mangankonzentrationen in den unteren Entnahmeschichten vorbeugen kann. Obwohl die bisherigen Betriebsergebnisse dieser Turbine T3 weiterhin sehr vielversprechend sind, wird die ursprünglich vorgesehene Installation einer vierten Turbine nicht mehr weiterverfolgt, da sich hierzu keine betrieblichen Konstellationen erwarten lassen, die einen wirtschaftlichen Erfolg versprechen. 27
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