Geschäftsbericht 2019 - Kein neuer Rekord, aber dennoch eine überdurchschnittliche Wasserabgabe - Wasserversorgung Kleine Kinzig

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Geschäftsbericht 2019 - Kein neuer Rekord, aber dennoch eine überdurchschnittliche Wasserabgabe - Wasserversorgung Kleine Kinzig
Geschäftsbericht
            2019
           Kein neuer Rekord, aber dennoch
   eine überdurchschnittliche Wasserabgabe

                                                           1

                        WKK
                        Reines Trinkwasser aus dem Schwarzwald
Geschäftsbericht 2019 - Kein neuer Rekord, aber dennoch eine überdurchschnittliche Wasserabgabe - Wasserversorgung Kleine Kinzig
Titelbild:
    Talsperre im Juni 2019

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Geschäftsbericht 2019 - Kein neuer Rekord, aber dennoch eine überdurchschnittliche Wasserabgabe - Wasserversorgung Kleine Kinzig
Geschäftsbericht
            2019

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Geschäftsbericht 2019 - Kein neuer Rekord, aber dennoch eine überdurchschnittliche Wasserabgabe - Wasserversorgung Kleine Kinzig
Inhalt

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    Wasserversorgung Kleine Kinzig ............................................................................................................... 6
    Jahresüberblick ...........................................................................................................................................      8
    Bau- und Betriebsgeschehen .................................................................................................................... 12
    Entwicklung der Wasserabgabe ................................................................................................................ 16
    Wetterverhältnisse im Einzugsgebiet ....................................................................................................... 18
    Talsperrenganglinie und Zuläufe .............................................................................................................. 19
    Wasserversorgung in Zahlen ..................................................................................................................... 20
    Wasserqualität ............................................................................................................................................ 21
    Energiepolitik/Energiemanagement ......................................................................................................... 26
    Energieversorgung in Zahlen .................................................................................................................... 28
    Verbandsgebiet ........................................................................................................................................... 30
    Verbandsmitglieder und Bezugsrechte .................................................................................................... 32
    Verbandsorgane ......................................................................................................................................... 33
    Personal ....................................................................................................................................................... 36
    Wirtschaftliche Entwicklung ....................................................................................................................... 38
    Auslastungsrangfolge ................................................................................................................................. 43
    Jahresabschluss ..........................................................................................................................................
    - Bilanz zum 31. Dezember 2019 .............................................................................................................. 44
    - Gewinn- und Verlustrechnung 2019 ...................................................................................................... 46
    - Berechnung der Jahresumlage 2019 ...................................................................................................... 47
    - Anhang für das Geschäftsjahr 2019 ....................................................................................................... 48
    - Entwicklung des Anlagevermögens 2019 .............................................................................................. 52
    - Lagebericht 2019 ...................................................................................................................................... 54
    Prüfungsergebnisse .................................................................................................................................... 60
    Handelsregister ........................................................................................................................................... 61

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Geschäftsbericht 2019 - Kein neuer Rekord, aber dennoch eine überdurchschnittliche Wasserabgabe - Wasserversorgung Kleine Kinzig
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Geschäftsbericht 2019 - Kein neuer Rekord, aber dennoch eine überdurchschnittliche Wasserabgabe - Wasserversorgung Kleine Kinzig
Wasserversorgung
    Kleine Kinzig

                           Der Zweckverband Wasserversorgung Kleine Kinzig (WKK) ist eine
                           von vier Fernwasserversorgungen in Baden-Württemberg. Sie ist
                           die einzige Wasserversorgung Baden-Württembergs mit einer Tal-
                           sperre. Das Wasser wird in einem rund 18 km² großen Einzugsge-
                           biet gewonnen und speist die Trinkwassertalsperre, welche einen
                           Inhalt von rund 13 Millionen m³ fasst.

                           Aus dieser Talsperre wird das Wasser zur Aufbereitung und für die
                           Stromerzeugung entnommen. Weitere Aufgaben sind der Hoch-
                           wasserschutz und die Niedrigwasseraufhöhung in Trockenzeiten.

                           Aus diesem Trinkwasserreservoir werden derzeit 31 Verbandsmit-
                           glieder und damit 250.000 Einwohner mit Trinkwasser bester Qua-
                           lität versorgt. Mit dem für 2022 noch anstehenden Anschluss der
                           Stadt Offenburg werden es dann schon mehr als 300.000 Einwoh-
                           ner sein. Aus diesem Grund ist die WKK als überregionaler Wasser-
           Entnahmeturm
                           versorger gerne gefragt.

                           Im Jahr 1971 wurden die ersten Schritte zur Realisierung dieser
                           Wasserversorgung in die Wege geleitet. Es wurde ein Planungsver-
                           band gegründet, der die Voraussetzungen für den späteren Trä-
                           gerverband erarbeitete. Zwei Jahre später, am 12. Juni 1974, wur-
                           de im Pfarrhaus in Haslach der Zweckverband Wasserversorgung
                           Kleine Kinzig gegründet. Die kompletten Baukosten betrugen bis
                           zum heutigen Tag 130 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgte mit
                           80 Millionen Euro durch das Land Baden-Württemberg, die rest-
                           liche Summe von 50 Millionen Euro wurde durch die Verbandsmit-
                           glieder getragen.

                           Nach der Gründung begann im Herbst des Jahres 1978 der Bau der
                           Talsperre. Die Dammaufschüttung erstreckte sich von Mai 1981 bis
                           Oktober 1982. Dann war es soweit! Im Rahmen einer Einweihungs-
                           feier wurde im Dezember 1982 mit dem Einstau des Wassers be-
                           gonnen. Im Mai des Jahres 1984 endete der Ersteinstau.

        Bau Entnahmeturm

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Geschäftsbericht 2019 - Kein neuer Rekord, aber dennoch eine überdurchschnittliche Wasserabgabe - Wasserversorgung Kleine Kinzig
Seit 1985 ist die Wasserversorgung Kleine Kinzig mit der Talsperre
in Betrieb und versorgt die Verbandsmitglieder mit hochwertigem
Trinkwasser. Durch die wunderschöne Idylle des Kinzigtals sind die
Besucher von der Lage begeistert und die Wasserversorgung ist in
den von ihr versorgten Gebieten bekannt.

Da das in der Talsperre gespeicherte Wasser einem nahezu unbe-
rührten und überwiegend bewaldeten Einzugsgebiet entstammt,
ist dieses bereits von hoher Güte. Viele klare Quellen und Flüsse
von bester Qualität werden in der 13 Millionen m³ fassenden Tal-
sperre gesammelt. Durch umfassende Rohwasserkontrollen wird
der Zustand des Gewässers ständig überwacht. Über den Entnah-
meturm kann das Rohwasser aus verschiedenen Tiefen entnom-
men werden. Somit kann immer die beste Rohwasserqualität zur
Trinkwasseraufbereitung genutzt werden.

                                                                     Entnahmestollen
Aus dem Trinkwasserbehälter wird das Wasser im eigenen Gefälle
über den „Weststrang“ bis zu den Gemeinden im Kinzigtal geleitet.
In den „Nordstrang“ muss das Wasser wegen der großen Höhenun-
terschiede gepumpt werden. Unterwegs sind dann viele Zwischen-
behälter und auch weitere Pumpwerke notwendig, um die Über-
gabebehälter der Verbandsmitglieder jederzeit versorgen zu können.

Die durch Wasserkraft erzeugte regenerative Energie deckt zum
Teil den Strombedarf des Wasserwerks, kann aber auch Energie-
versorgungsunternehmen zur Verfügung gestellt werden. Darüber
hinaus wird dafür gesorgt, dass das Bachbett der Kleinen Kinzig
„immer gefüllt“ ist.

Durchgehende Analysen und Kontrollen stellen zudem sicher, dass
das aufbereitete Wasser der WKK ein Trinkwasser höchster Quali-
tät darstellt.

                                                                     Trinkwasserkammer

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Geschäftsbericht 2019 - Kein neuer Rekord, aber dennoch eine überdurchschnittliche Wasserabgabe - Wasserversorgung Kleine Kinzig
Jahresüberblick

    Mit der höchsten Tagesniederschlagsmenge von 88,4 l/m² am 13. Januar war der Jahresauftakt im Vergleich zum
    Vorjahr absolut unkritisch.

    Im Hochbehälter Winterhalde musste am 14. Februar ein Ringkolbenventil in der Leitung zum Hochbehälter
    Birkenhof in Schramberg ausgetauscht und erneuert werden.

    Um die Zugänglichkeit zu den Hydraulikinstallationen der Filterstufe I zu gewährleisten mussten dort im März
    entsprechende Gitterrostpodeste eingebaut werden.

    Zwecks der Zufahrt zum Hochbehälter Hofberg in Hausach musste der dortige Rossbergerweg instandgesetzt
    werden, wozu der Verband einen finanziellen Beitrag beizusteuern hatte. Die Wegabnahme konnte am 25. März
    gemeinsam mit den Waldbesitzern erfolgen.

    Nach dem letztjährigen Defekt an den Leitungen zur CO²-Dosierung wurden bis Ende März die entsprechenden
    Leitungen grundsätzlich erneuert.

    Für das 20-jährige Arbeitsjubiläum konnte Herr Jürgen Schmid am 1. April geehrt werden.

    Die alljährliche Personalversammlung der WKK-Belegschaft erfolgte am 7. Mai.

    Die turnusmäßigen Personalratswahlen wurden am 21. Mai durchgeführt. Die Kollegen Joachim Bauer und Jürgen
    Schmid wurden als neue Personalräte gewählt, während der Kollege Harald Weißer in seinem Amt bestätigt wurde.

    Die Optimierung der Schlammabsetzbecken konnte mit dem finalen Umbau Ende Mai abgeschlossen werden,
    wozu der Beckenablauf umgelegt und optimiert wurde.

    Die 161. Verwaltungsratssitzung fand am 29. Juni statt.

    Ringkolbenventil                                          Rossbergerweg Hausach

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Geschäftsbericht 2019 - Kein neuer Rekord, aber dennoch eine überdurchschnittliche Wasserabgabe - Wasserversorgung Kleine Kinzig
Für die praktischen Abschlussprüfungen im Ausbildungsberuf „Fachkraft für Wasserversorgungstechnik“ stellten
wir am 3. Juli erneut unsere Anlagen zur Verfügung.

Im Rahmen eines Tages der Aktivitäten besuchten uns zwei Delegationen des Landratsamtes Freudenstadt.

Der Leitungsumschluss im Gewerbegebiet Sulzhau Freudenstadt erfolgte am 10. Juli, nachdem die ersten Arbeiten
bereits Mitte Mai begonnen hatten.

Zwecks zweier Hörfunkbeiträge empfingen wir am 24. Juli und am 6. August eine Redakteurin bzw. einen Redakteur
des SWR4 Tübingen.

Am 26. Juli konnten wir dem Amt für Wasserwirtschaft und Bodenschutz vom Landratsamt Ortenaukreis die
Anlagen der Wasserversorgung Kleine Kinzig detailliert vorstellen.

Ein Lagerschaden an einer Förderpumpe im Pumpwerk Stollengrund bedurfte im August einer außerplanmäßigen
Reparatur bzw. Erneuerung.

Das Kinderferienprogramm der Gemeinde Fischerbach führte am 20. August nach Reinerzau. Gemeinsam mit
Bürgermeister Thomas Schneider konnten die interessierten Kinder die Herkunft ihres Trinkwassers erforschen.

Zum 1. September begrüßten wir unseren neuen Mitarbeiter Mario Henssler, welcher seitdem als stv. Abteilungs-
leiter den Bereich der Elektrotechnik unterstützt.

Das 20-jährige Arbeitsjubiläum des Kollegen Joachim Bauer konnte am 1. bzw. 2. September gefeiert werden.

Der abschließende Leitungsumschluss anlässlich der Erneuerung EÜ Alter Sportplatz in Gutach wurde am
3. September vollzogen. Die zuvor notwendige Notversorgung wurde bereits Mitte Juni installiert und war seitdem
übergangsweise in Betrieb.

Leitungsbau Sulzhau Freudenstadt                            Klarwasserabzug Schlammabsetzbecken

                                                                                                                  9
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Jahresüberblick

     Die Erneuerung der Eingangstüre für den Hochbehälter Hofberg konnte Mitte September abgeschlossen werden.

     Eine Personal-Inhouseschulung zu allgemeinen arbeitsrechtlichen Pflichten und Rechten führten wir am
     16. September mit externer Unterstützung durch.

     Die alle zwei Jahre stattfindende ganztägige Auffrischung der Erste-Hilfe-Kenntnisse absolvierte die WKK-
     Belegschaft am 17. September.

     Die Dorfgemeinschaft Reinerzau veranstaltete am 22. September das alljährliche Holzriesefest. Für das Schauflößen
     „öffneten“ wir die Talsperre und unterstützten dadurch mit einem Schwung Wasser die entsprechende Vorführung
     auf der Kleinen Kinzig.

     Eine wiederkehrende Befischung der Talsperre Kleine Kinzig wurde am 25./26. September mit tatkräftiger des
     Verbandsvorsitzenden a. D. Hans-Joachim Greschner und Dr. Herbert Löffler durchgeführt.

     Der alljährliche Betriebsausflug führte die WKK-Belegschaft am 27. September in den Europa-Park nach Rust.

     Zu einer Sonderführung anlässlich des bundesweiten Türöffner-Tags der Sendung mit der Maus begrüßten wir am
     3. Oktober annähernd 100 kleine und große Maus-Fans in unseren Anlagen.

     Zur Talsperrenschau am 7. Oktober konnten wir Vertreter der Regierungspräsidien Karlsruhe und Freiburg, des
     Landratsamtes Freudenstadt sowie unsere hinzugezogenen Berater begrüßen.

     Die turnusmäßige Teilvermessung der Talsperre bzw. des Dammbaukörpers wurde im Oktober vom Landesamt
     für Geoinformation und Landesentwicklung (LGL) durchgeführt.

     Am 22. Oktober wurde das interne Audit zum Energiemanagementsystem mit Umstellung auf die neue Norm
     DIN EN ISO 50001:2018 durchgeführt.

     Brückenbauwerk EÜ Gutach                                  Reparatur Förderpumpe Stollengrund

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Eine umfassende Begehung des Wasserwerks und der Hochbehälter erfolgte am 28. Oktober mit unserer externen
Fachkraft für Arbeitssicherheit.

Die 162. Verwaltungsratssitzung fand am 13. November statt.

Der Umstellung und Zertifizierung des 2015 eingeführten Energiemanagementsystems nach der neuen Norm
DIN EN ISO 50001:2018 stellte sich der Verband erfolgreich am 15. November.

Die jährlichen BOH-Unterweisungen der Kooperationsgemeinschaft SchwarzwaldWASSER wurden im März und
November erneut in unseren Räumlichkeiten durchgeführt.

Eine unvermutete örtliche Kassenprüfung durch das Rechnungsprüfungsamt der Stadt Freudenstadt wurde am
22. November vorgenommen.

Die Begehung der Verbandsanlagen nach § 18 der Trinkwasserverordnung erfolgte am 27. November durch Frau
Rommel und Herrn Dr. Fleischer vom Landesgesundheitsamt Stuttgart.

Die jährliche Sicherheitsunterweisung der Mitarbeiter erfolgte am 3. Dezember mit bzw. durch Unterstützung des
Sicherheitsingenieur Manfred Hanusek von der DVGW Service & Consult GmbH.

In der 80. Verbandsversammlung am 12. Dezember wurden u. a. der Jahresabschluss 2018 sowie der
Wirtschaftsplan für das Jahr 2020 beschlossen. Ferner erfolgten die Neuwahlen der Mitglieder des Verwaltungsrates,
des Verbandsvorsitzenden und seiner beiden Stellvertreter für die Jahre 2020 bis 2023.

Mit der Personaljahresfeier am 20. Dezember konnte das Jahr bei einem gemütlichen Essen gemeinsam ausklingen.

Mit Abschluss des Jahres konnte bei der Wasserabgabe zwar keine neue Rekordabgabe erreicht werden, mit
insgesamt 5.817.858 m³ wurde aber eine neuerlich überdurchschnittliche Jahresabgabe erzielt.

Maus-Türöffner-Tag

                                                                                                                     11
Bau- und Betriebsgeschehen

     Die bisherige Betriebserlaubnis des Zweckverbandes war bis zum 31. Dezember 2019 befristet und die
     wasserrechtliche Erlaubnis endet am 31. Dezember 2020. Der Zweckverband muss als Vorhabenträger beim
     Regierungspräsidium Karlsruhe diese verlängern lassen bzw. neu beantragen. Es geht dabei um die Zulassungen
     für den Betrieb der Talsperre, die Trinkwasserentnahme, die Energiegewinnung und die Einleitung der Abwässer im
     Zusammenhang mit der Trinkwassernutzung. Nach einem ersten Abstimmungsgespräch 2018 hat sich die weitere
     Bearbeitung aber unerwartet verzögert, da sich u. a. auch die weiteren Abstimmungen zu den letzten offenen Punkte
     aus der vertieften Sicherheitsprüfung der Talsperre hinziehen. Somit war der Zweckverband ersatzweise gezwungen
     einen Antrag auf Zulassung des vorzeitigen Beginns gem. § 17 Wasserhaushaltsgesetz zu stellen (WHG), welchem
     das Regierungspräsidium Karlsruhe als höhere Wasserbehörde vorläufig auch zugestimmt hat. Die vorgenannten
     Aspekte zwecks der Betriebserlaubnis des Zweckverbandes müssen dabei sicherlich auch im Hinblick auf den
     Klimawandel betrachtet werden, welcher vor der Trinkwasserversorgung in Baden-Württemberg nicht Halt macht. Die
     Fernwasserversorger im Land begrüßen und begleiten daher auch den vorgesehenen „Masterplan Wasserversorgung
     Baden-Württemberg“ des Umweltministeriums und des Ministeriums für Ländlichen Raum. In den kommenden fünf
     Jahren sollen hierzu landesweit die notwendigen Strukturdaten ermittelt werden.

     Bewirtschaftung der Talsperre
     Nach dem letztjährigen stürmischen Jahresauftakt hatten die erwarteten und dann auch schlussendlich erhofften
     Zuflüsse im März dem Füllstand der Talsperre sehr gut getan, so dass seitens des Verbandes aus abgabetechnischen
     Gesichtspunkten gerne ein erneut heißer und anhaltend trockener Sommer hatte folgen dürfen. Die neuerliche
     Hitzeperiode in 2019 hatte Anfang August auch zum Besuch eines SWR4-Redakteur geführt, welcher dann anschließend
     im Hörfunkprogramm über genügend Trinkwasserressourcen der Talsperre Kleine Kinzig berichten konnte. Obwohl
     die Niederschlagsmengen bis einschließlich April im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bereits um über 26 %
     angestiegen waren, lagen die Zulaufwerte vergleichsweise noch um über 3 % unter denen des Vorjahreszeitraumes.
     Insgesamt erhöhten sich die Niederschlagsmengen 2019 im Vergleich zum Vorjahr sogar um über 33 %, woraus sich
     dann zumindest noch ein Zulaufplus von über 14 % ergab. Das Talsperrenniveau lag weitestgehend etwas über der
     oberen Abweichungslinie zur langjährigen Mittelwertskurve, so dass der Zweckverband eine gute Balance zwischen
     möglicher Trockenheit und der Hochwasserschutzfunktion der Talsperre gewährleisten konnte.

     Talsperrenschau
     Die alljährlich stattfindende Talsperrenschau erfolgte am 7. Oktober. Der hierzu erstellte Sicherheitsbericht
     Teil B für das Vorjahr wurde von den extern hinzugezogenen Gutachtern vorgestellt. Im Austausch mit den
     Aufsichts- und Fachbehörden vom Regierungspräsidium Karlsruhe, dem Landesamt für Geologie, Rohstoffe und
     Bergbau im Regierungspräsidium Freiburg sowie dem Landratsamt Freudenstadt werden die dort festgehaltenen
     Ergebnisse und Erkenntnisse diskutiert bzw. beraten. Berücksichtigt werden hier auch die Ergebnisse der jährlichen
     Talsperrenvermessung, welche durch das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
     erfolgt. Auffällig war bzw. ist eine mögliche Unterströmung des Staudamms, da ein Sedimentaustrag von der Wasser-
     auf der Luftseite messbar war. Dies ist aber wohl zumindest derzeit noch nicht besorgniserregend, wird aber weiterhin
     intensiv beobachtet.

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Erneuerung der großen Förderpumpen
Nachdem im Frühjahr 2018 die Arbeiten zur Erneuerung der bestehenden Schaltanlagen der Energieeinspeisung im
Betriebsgebäude (NSHV) abgeschlossen waren, sollte bereits ursprünglich im Sommer 2018 der zweite Bauabschnitt
zur Erneuerung der beiden Hauptschaltanlagen im Wasserwerksgebäude erfolgen. Hierbei waren aber unerwartet
massive Probleme aufgetreten, wodurch der weitere Umbau eingestellt werden musste. Der dann eigentlich erst
mittelfristig vorgesehene Austausch der Förderpumpen musste vorgezogen werden, da die weiteren Umbauarbeiten
erst nach einem Austausch der Förderpumpen realisiert werden können, womit sich der Erneuerung der Schaltanlagen
wohl bis zur Jahresmitte 2020 verzögern wird. Die Erneuerung der Förderpumpen wird mit Mitteln aus der Nationalen
Klimaschutzinitiative gefördert, wozu der Zweckverband mit Datum vom 25. November 2019 einen entsprechenden
Zuwendungsbescheid erlangen konnte.

Rohrnetz
Beim weit verzweigten Rohrnetz des Zweckverbandes sind im Laufe eines Jahres einige kleinere und auch größere
Baustellen und direkte Berührungspunkte mit den Anlagen des Verbandes abzuarbeiten. Im Bereich Hausach wurden
die 2018 gestarteten Arbeiten zur Erneuerung einer Eisenbahnüberführung, wobei sowohl die städtische als auch
die Leitung des Zweckverbands umgelegt werden müssen, fortgeführt. Die Versorgungsleitungen mussten hierfür
bereits 2018 zuerst provisorisch umgelegt werden, um das Baufeld für die Bahn freimachen zu können. Die finale
Umlegung der Versorgungsleitungen war dann eigentlich für das Frühjahr 2019 vorgesehen, aufgrund der weiterhin
strittigen Kostensituation hat sich dies aber bis in das Jahr 2020 hinein verzögert.

In diesem Zuge wird dann auch noch der weitergehende Leitungsabschnitt zum Hochbehälter Hausach erneuert,
was bis Ende 2020 vollzogen sein wird. Eine ähnlich gelagerte Konstellation hat sich dann im Sommer 2019 auch
bei einer Eisenbahnüberführung in Gutach ergeben. Dort musste zuerst auch eine Vielzahl von Leitungen, u. a.
die WKK-Hauptleitung für Gutach und Hornberg, provisorisch umverlegt werden, bevor diese dann schlussendlich
wieder weitestgehend auf der alten Trassenführung verlegt werden konnten. Die größte und bedeutendste
Leitungsmaßnahme wurde aber im Gewerbegebiet „Sulzhau“ in Freudenstadt umgesetzt. Durch die dortige weitere
Erschließung des Gewerbegebiets und einer neuen Zufahrt zum dortigen Kreiskrankenhaus wurde die WKK-
Hauptleitung DN400 auf einer Länge von rd. 900 Metern erneuert und auf eine neue Leitungstrasse umverlegt.
Die notwendigen Arbeiten in Gutach und Freudenstadt konnten ohne Probleme abgewickelt werden, während die
mittlerweile „unrühmliche“ Baustelle in Hausach den Zweckverband auch noch weiterhin beschäftigen wird.

2. Bauabschnitt EÜ Hausach                                            Leitungseinbindung EÜ Gutach
                                                                                                                    13
Bau- und Betriebsgeschehen

     Überprüfung gemäß § 18 Trinkwasserverordnung
     Die Überwachung der Wasserqualität erfolgt wie gewohnt durch das betriebseigene Labor des Verbandes sowie dem
     Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe und dem Landesgesundheitsamt Stuttgart. Hierzu erfolgt u. a. zusammen
     mit dem Landesgesundheitsamt Stuttgart nach § 18 der Trinkwasserverordnung eine jährliche Begehung unserer
     Anlagen, welche heuer am 27. November stattfand. Hierzu konnten wir vom Landesgesundheitsamt Stuttgart Frau
     Rommel und Herrn Dr. Fleischer begrüßen. Hierbei wurden auch die Ergebnisse der chemisch-physikalischen und
     mikrobiologischen Untersuchungen im Roh- und Trinkwasser der Jahre 2018 und 2019 vorgestellt, bevor noch
     abschließend eine Begehung des Wasserwerks und des Hochbehälters Hirschkopf in Freudenstadt erfolgte. Nach den
     zuletzt 2017 aufgetretenen punktuellen Auffälligkeiten in Teilen des Kinzigtals werden die dort im Versorgungsnetz
     fest installierten Nachchloranlagen seitdem weiterhin ununterbrochen betrieben. Die Dosierung erfolgt dabei in
     gewohnt vorsichtiger Weise, womit eine Wahrnehmung in den Ortsnetzen ausgeschlossen sein dürfte. An einer
     engmaschigeren Untersuchung/Überwachung wird auch weiterhin festgehalten. Positiv ist, dass seitdem alle
     weiteren Probenergebnisse ohne neuerliche Befunde waren!

     Öffentlichkeitsarbeit
     Im Zuge der Öffentlichkeitsarbeit musste gegenüber 2018 heuer ein leicht sinkendes Besucherinteresse festgestellt
     werden. Bei 121 Besuchergruppen konnten wir insgesamt 2.578 Personen durch unsere Anlagen begleiten (VJ: 106
     Gruppen und 2.798 Besucher). Die dabei in den Ferien angebotenen fixen Termine für die Betriebsbesichtigungen
     unserer Anlagen erfreuten sich weiterhin einer guten Resonanz, so dass diese auch im nächsten Jahr gerne wieder
     angeboten werden. Ein besonderer Dank gilt dabei jenen Verbandsmitgliedern, welche dieses Angebot bei sich vor Ort
     teilweise sehr intensiv beworben haben. Im September unterstützten wir zum wiederholten Male das Holzriesefest
     in Reinerzau. Neben den Vorführungen der Holzriese wurde den vielen Zuschauern auch wieder ein Schauflößen
     vorgeführt, wozu der Verband einen „Schluck“ Wasser aus der Talsperre beisteuern konnte. Als Beiprogramm
     wurden vom Verband zwei Führungen durch die Anlagen der WKK angeboten, welche erfreulicherweise auch von
     einer stattlichen Anzahl von Interessierten wahrgenommen wurde. Am bundesweiten „Türöffner-Tag“ der Sendung
     mit der Maus beteiligten wir uns erneut am 3. Oktober mit einer Sonderführung, wozu wir annährend 100 kleine und
     große Maus-Fans aus ganz Baden-Württemberg begrüßen konnten.

     Wasserabgabe 2019 überdurchschnittlich!
     Nach der Rekordwasserabgabe 2018 mit erstmals knapp über 6 Mio. m³ bescherten die ersten drei Quartale im Jahr
     2019 der lfd. Wasserabgabe zwar nochmals eine minimale Steigerung gegenüber dem Vorjahr, da aber insbesondere
     das Schlussquartal 2018 Spitzenwerte lieferte, was diesmal nicht der Fall war, konnte somit bis zum Jahresende 2019
     heuer „nur“ noch eine Wasserabgabe von 5.817.858 m³ erreicht werden.

     Im Wirtschaftsplan 2019 wurde bereits mit 5,5 Mio. m³ eine erneut höhere Wasserabgabe prognostiziert, die nun um
     317.858 m³ bzw. 5,78 % nochmals deutlich übertroffen werden konnte. Gegenüber der Rekordwasserabgabe 2018
     muss zwar ein Minus von 224.867 m³ bzw. 3,72 % hingenommen werden, aber der langfristige Mittelwert konnte
     deutlich um rd. 460.000 m³ bzw. 8,61 % übertroffen werden. Gegenüber dem Jahr 2003, dem Jahr mit dem sog.
     „Jahrhundertsommer“, konnte immerhin noch eine Steigerung um rd. 133.000 m³ bzw. 2,33 % erreicht werden. Die
     Wasserabgabe 2019 stellt somit in der Verbandshistorie den viertbesten Jahreswert dar. Mögliche Einschränkungen
     der Versorgungssicherheit waren und sind dabei nicht zu befürchten, da der Zweckverband mit einer maximal
     möglichen Wasserabgabe von 11,7 Mio. m³/Jahr über ausreichende Kapazitäten verfügt.

14
Die äußerst geringe Mindestabnahme von 10 % der angemeldeten Jahresbezugsrechte haben wiederholt alle
Verbandsmitglieder erreicht. Die niedrigste Jahresauslastung lag bei 12,93 %, dies führt bei diesem Verbandsmitglied
zu einem spezifischem durchschnittlichen Wasserpreis von 1,5901 EUR/m³. Die höchste und gleichzeitig auch
wirtschaftlichste Auslastung des Bezugsrechtes eines einzelnen Verbandsmitgliedes lag dagegen bei 185,63 %, dies
ergibt für diese einen durchschnittlichen spezifischen Wasserpreis von 0,4829 EUR/m³. Bei einer Gesamtauslastung
von 49,73 % (VJ: 51,65 %) ergibt sich über alle Verbandsmitglieder für 2019 ein Durchschnittswasserpreis von
0,7094 EUR/m³ (VJ: 0,6814 EUR/m³).

Die höchste Auslastung hatte erneut die Gemeinde Loßburg, was auf die dortige und seit 2018 laufende Generalsanierung
deren Wasserwerks Lohmühle zurückzuführen war. Dort wurde u. a. das komplette Aufbereitungsverfahren auf
den neusten Stand der Technik gebracht. Während der notwendigen Bauarbeiten war das Wasserwerk Lohmühle
komplett außer Betrieb und die Versorgung der Gemeinde Loßburg erfolgte während dieser Zeit zu 100 % über
den Zweckverband. Durch die Beschlussfassung der Verbandsversammlung konnte die Gemeinde Loßburg deren
Wasserbezugsrecht ohne Berechnung eines Zuschlags überschreiten, so dass sich somit auch der wirtschaftlich
günstige Wasserpreis ergab.

Nachdem in 2018 das deutliche Absatzplus noch nahezu komplett auf den sog. „Weststrang“ zurückzuführen war ist
der Rückgang 2019 heuer einzig auf diesen zurückzuführen, während die Wasserabgabe in den sog. „Nordstrang“
nochmals leicht gesteigert wurde. Von der Gesamtabgabe entfielen 2.952.029 m³ auf den „Weststrang“ (-247.795 m³
bzw. -7,74 %) und 2.865.829 m³ auf den „Nordstrang“ (+22.928 m³ bzw. +0,81 %).

Nennenswerte absolute Absatzsteigerung gegenüber 2018 waren lediglich bei Hausach (+16,81 % bzw. +54.988 m³)
und nochmals bei Loßburg (+19,64 % bzw. +41.594 m³) zu verzeichnen, während nennenswerte Rückgänge
insbesondere bei Hornberg (-16,65 % bzw. -42.630 m³), Aichhalden (-27,77 % bzw. -39.964 m³), Zell a. H. (-46,63 %
bzw. -72.510 m³) und bei Schiltach (-55,01 % bzw. -94.702 m³) festzuhalten sind.

Wasserwerk Lohmühle Loßburg
                                                                                                                        15
Entwicklung der
     Wasserabgabe 2014 - 2019
     Verbandsmitglied                 Bezugsrecht         Ergebnis             Ergebnis             Ergebnis             Ergebnis             Ergebnis             Ergebnis
     Stadt/Gemeinde/Zweckverband         2019               2014                 2015                 2016                 2017                 2018                 2019
     Stadtwerke GmbH & Co. KG
                                    l/s       m³         m³          %        m³          %        m³          %        m³          %        m³          %        m³          %
     Aichhalden                      9,00    175.500     74.196   42,28       87.525 49,87         78.885 44,95         82.266   46,88      143.905   82,00      103.941   59,23
     Alpirsbach                     18,14    353.730     92.096   26,04       97.700 27,62         91.102 25,75         95.240   26,92       99.381   28,10       91.574   25,89
     Baiersbronn                    39,06    761.670    495.977   65,12      512.939 67,34        524.054 68,80        387.421   50,86      398.576   52,33      417.441   54,81
     Biberach                        8,00    156.000     57.646   36,95       78.184 50,12         47.125 30,21         56.272   36,07       52.478   33,64       48.168   30,88
     Dornstetten                    27,51    536.445    283.648   52,88      299.953 55,91        308.801 57,56        300.768   56,07      307.603   57,34      290.671   54,18
     Elzach                         24,06    469.170     83.302   17,76      107.720 22,96         76.983 16,41         93.459   19,92      117.566   25,06      130.991   27,92
     Fischerbach                     4,82     93.990     59.113   62,89       60.382 64,24         63.080 67,11         62.465   66,46       70.571   75,08       68.090   72,44
     Freudenstadt                   80,00   1.560.000   684.301   43,87      639.809 41,01        685.772 43,96        923.731   59,21      783.155   50,20      751.608   48,18
     Gutach                          5,00     97.500     24.865   25,50       47.510 48,73         59.898 61,43         56.030   57,47       53.642   55,02       56.686   58,14
     Haiterbach                      3,00     58.500     48.688   83,23       49.169 84,05         49.281 84,24         50.114   85,66       52.886   90,40       52.471   89,69
     Haslach                        33,20    647.400    171.130   26,43      179.798 27,77        149.730 23,13        265.440   41,00      229.540   35,46      215.990   33,36
     Hausach                        29,06    566.670    314.648   55,53      329.407 58,13        310.529 54,80        313.892   55,39      327.169   57,74      392.157   69,20
     Horb                           24,63    480.285    262.183   54,59      269.039 56,02        278.011 57,88        291.893   60,77      299.910   62,44      310.612   64,67
     Hornberg                       25,70    501.150    228.898   45,67      255.360 50,95        240.030 47,90        230.450   45,98      256.010   51,08      213.380   42,58
     Loßburg                         7,00    136.500     66.890   49,00       67.840 49,70         57.950 42,45         80.790   59,19      211.792 155,16       253.386 185,63
     Mühlenbach                      3,00     58.500     38.514   65,84       42.193 72,12         52.635 89,97         50.286   85,96       39.594   67,68       38.213   65,32
     Nagold                          7,00    136.500    129.060   94,55      133.261 97,63        141.185              141.673 103,79       131.120   96,06      127.036   93,07
     Oberwolfach                     4,00     78.000     24.379   31,26       30.482 39,08         32.957 42,25         46.027   59,01       67.879   87,02       49.293   63,20
     Offenburg                      35,00    682.500          -          -         -          -         -          -         -          -         -          -         -          -
     Schenkenzell                    3,00     58.500     26.446   45,21       21.902 37,44          5.954 10,18          5.850   10,00       11.235   19,21       16.894   28,88
     Schiltach                      21,63    421.785     79.936   18,95      128.073 30,36         89.733 21,27        121.164   28,73      172.168   40,82       77.466   18,37
     Schramberg                     55,70   1.086.150   564.407   51,96      581.360 53,52        641.106 59,03        639.675   58,89      650.634   59,90      637.352   58,68
     Steinach                       12,45    242.775    115.423   47,54      119.684 49,30        120.058 49,45        123.618   50,92      127.267   52,42      120.199   49,51
     Waldachtal                     11,45    223.275    132.527   59,36      142.449 63,80        146.420 65,58        143.942   64,47      148.344   66,44      144.309   64,63
     Wolfach                        28,33    552.435    210.936   38,18      212.898 38,54        212.550 38,48        214.021   38,74      223.069   40,38      218.612   39,57
     Zell a. H.                     26,63    519.285     71.178   13,71      112.320 21,63        106.940 20,59         95.330   18,36      155.490   29,94       82.980   15,98
     Eschachwasserversorgung        20,00    390.000    179.236   45,96      188.953 48,45        225.138 57,73        355.243   91,09      392.434 100,62       389.960   99,99
     Nordstetter WV-Gruppe          12,00    234.000    203.442   86,94      210.466 89,94        225.187 96,23        213.600   91,28        9.792      4,18    209.960   89,73
     WV Eberbachgruppe               4,00     78.000     10.655   13,66        9.108 11,68          8.907 11,42          9.750   12,50      243.944 312,75        10.083   12,93
     WV Haugenstein                 13,00    253.500    158.611   62,57      164.952 65,07        176.628 69,68        226.050   89,17      203.524   80,29      242.575   95,69
     WV Schwarzbrunnen               4,63     90.285     57.821   64,04       58.391 64,67         60.174 66,65         60.287   66,77       62.047   68,72       65.760   72,84
                                   600,00 11.700.000 4.950.152    42,31 5.238.827 44,78 5.266.803 45,02 5.736.747                49,03 6.042.725      51,65 5.827.858      49,81

16
17
Wetterverhältnisse
     im Einzugsgebiet
     Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) lag das Jahr 2019 mit einer Mitteltemperatur von 10,2 °C um 2,0 Grad über
     dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010
     betrug die Abweichung nach oben 1,3 Grad. Damit gehört 2019 neben 2018 mit 10,5 °C und 2014 mit 10,3 °C zu den
     drei wärmsten Jahren seit dem Beginn regelmäßiger Aufzeichnungen im Jahr 1881.

     Baden-Württemberg war mit einer Mitteltemperatur von 9,9 °C (ø 8,1 °C) zwar das zweitkühlste, mit gut 935 l/m²
     (ø 980 l/m²) aber auch das zweitniederschlagsreichste Bundesland. Die Sonne zeigte sich mit etwa 1.900 Stunden
     überdurchschnittlich oft (ø 1.607 Stunden). Im Januar fielen an den Nordrändern der Gebirge örtlich über 350 l/m².
     Die großen Mengen gingen vielfach auch als Schnee nieder. Am 13. Januar lagen in Wangen im Allgäu 72 cm und
     am 29. Januar in Freudenstadt-Kniebis sogar 120 cm Schnee. Am 20. Mai konnte an der Wetterstation Baiersbronn-
     Ruhestein eine Niederschlagsmenge von 93,3 l/m² registriert werden.

     Im Einzugsgebiet der Talsperre erreichten wir hingegen nur eine Durchschnittstemperatur von 9,1 °C und
     lagen damit mit 0,6 Grad unter der des Vorjahres, aber um 2,5 °C über dem langjährigen Mittelwert von 6,6 °C.
     Die Maximaltemperatur wurde am 26. Juni mit 35 °C registriert. Die niedrigste Temperatur war dagegen am
     23. Dezember mit -15,1 °C zu verzeichnen. Mit einer Jahressumme von 1.941 l/m² (Vorjahr: 1.454 l/m²) hatten wir
     13,4 % mehr Niederschlag als es uns die Daten des langjährigen Mittels mit 1.681 l/m² aufzeigen. Das Tagesmittel des
     Niederschlags lag bei 5,3 l/m². Der Monat Januar war mit 343 l/m² der niederschlagreichste Monat, gefolgt vom März
     mit 281 l/m². Der trockenste Monat war der Juli mit 56 l/m², gefolgt vom April mit 89 l/m². Der niederschlagsreichste
     Tag wurde am 13. Januar mit 88,4 l/m² registriert.

18
Talsperrenganglinie
und Zuläufe

                      19
Wasserversorgung in Zahlen

                                                                     Jahr        2017         2018         2019

     Das Wetter im Einzugsgebiet der Talsperre
     Niederschläge (langjähriges Jahresmittel: 1.681 mm)             l/m²      1.779,0      1.454,0      1.940,6
     Sonnenschein (langjähriges Jahresmittel: 1.722 h)                 h       1.757,5      1.911,5      1.832,2
     Jahresdurchschittstemperatur (langjähriges Mittel: 6,6 °C)       °C           8,7          9,7          9,1

     Zulauf von Wasser in die Talsperre
     Kleine Kinzig                                                    m³     5.275.818    5.266.828    5.145.035
     Huttenbächle                                                     m³     2.179.699    2.736.133    3.587.252
     Teufelsbächle                                                    m³     1.554.216    1.666.043    2.191.121
     Sonstige                                                         m³     3.603.893    3.867.602    4.369.369
     Niederschläge                                                    m³     1.067.400     872.400     1.164.360
     Gesamtzulauf                                                     m³    13.681.026   14.409.006   16.457.137

     Talsperre (Fassungsvermögen=12.414.000 m³)
     Wasserstand am 31.12. d. J.                                   müNN        598,88       597,78       598,38
     Inhalt                                                       Mio. m³        8,845        8,350       8,618

     Wasseraufbereitung und - verteilung
     Gesamtaufbereitung                                               m³     6.527.333    6.733.486    6.489.717
     Abgang Weststrang                                                m³     2.979.813    3.217.402    3.014.349
     Abgang Nordstrang                                                m³     2.826.682    2.809.358    2.867.438
     Eigenverbrauch (Filterrückspülung/Brauchwasser)                  m³      405.266      560.567      518.444

     Wasserabgabe nach Wasserzählern
     Weststrang                                                       m³     2.916.478    3.199.824    2.952.029
     Nordstrang                                                       m³     2.820.269    2.842.901    2.865.829
     Gesamt                                                           m³     5.736.747    6.042.725    5.817.858

     Wasserabgabe pro Tag
     höchste Abgabe                                                   m³       21.007       23.567       24.784
     geringste Abgabe                                                 m³       13.044       12.541       11.009
     Mittelwert                                                       m³       15.994       16.646       16.167

     Länge des Rohrnetzes                                             km      220,208      220,208      220,140

20
Wasserqualität

Die Trinkwasserbeschaffenheit in Deutschland ist i. d. R. allerorts von höchster Qualität und auch in ausreichender Menge
vorhanden. Um aber z. B. in regenarmen Gebieten genügend Wasser vorrätig zu haben greift man dort auch auf den Bau
von Talsperren zurück. Die Talsperre Kleine Kinzig wurde aber in einer Region erbaut mit sehr hohen Niederschlagsmen-
gen. Warum war dies notwendig? Die geologischen Formationen der Region sind sehr klüftig. Bei Regen fließt das Wasser
sehr schnell zu Tal in die Bäche und steht nur noch bedingt der Grundwasserneubildung zur Verfügung. Da Talsperrenwas-
ser mikrobiell und seltener chemisch belastet sein kann, muss das Wasser hier auf jeden Fall aufbereitet werden. Grund-
und Quellwasser darf je nach Umgebung auch ohne Aufbereitung abgegeben werden. Verschmutzungen sind z. B. durch
Ackerbau, Tierhaltung, dezentrale Abwasserentsorgung, Parkanlagen, Bächen und durchlässige Böden möglich. Ein verant-
wortungsvoller Umgang mit der Ressource Wasser ist ein wichtiger Beitrag jedes Einzelnen. Je weniger Verunreinigungen ins
Wasser gelangen, desto einfacher gestaltet sich die Aufbereitung und desto günstiger wird der Wasserpreis. Wasser ist die
Grundlage jedes Lebens und sollte günstig und in guter Qualität jedem Menschen zur Verfügung stehen.

Die sehr gute Qualität des Roh- und Trinkwassers der Wasserversorgung Kleine Kinzig wird durch ständige Eigenkontrollen,
sowie durch Institute wie das Limnologiebüro Hoehn in Freiburg und durch die Vollanalysen des Technologiezentrums
Wasser in Karlsruhe sowie den mikrobiologischen Untersuchungen des Landesgesundheitsamtes Stuttgart bestätigt.

Das vom Zweckverband Wasserversorgung Kleine Kinzig verteilte Trinkwasser ist mit 1,9 mg/L als nitratarm zu bezeichnen.
Störstoffe wie Benzol, Bor, Bromat, Chrom, Cyanid, Fluorid, Quecksilber, Selen und Uran sind nicht vorhanden. Das Trink-
wasser ist ebenso frei von Pestizidwirkstoffen (PSM-Wirkstoffe) einschließlich der Metabolite und leichtflüssigen Halogen-
kohlenwasserstoffen (LHKW).

Wie aus den physikalisch-chemischen Analysedaten hervorgeht, handelt es sich um ein qualitativ farb- und geruchloses
sowie trübstofffreies Trinkwasser. Mit einer Härte (Summe Ca²+ und Mg²+) von 0,62 mmol/L (= 3,5°dH) ist das Trinkwas-
ser gemäß Neufassung des Wasch- und Reinigungsmittelgesetzes (WRMG 2013) dem Härtebereich weich zuzuordnen.
Mit einem pH-Wert von 8,34 sind die entsprechenden Anforderungen der TrinkwV 2001 erfüllt. Durch die Aufbereitung
bzw. Aufhärtung des Rohwassers mit Calciumcarbonat wird eine ausreichende Erhöhung der Pufferung (Säurekapazität bis
pH 4,3 = 1,15 mmol/L) gegenüber den Neutralsalzgehalten (Chlorid, Nitrat und Sulfat) erreicht. Störstoffe wie Ammoni-
um, Eisen und Mangan sind nicht vorhanden. Aluminium liegt vollständig gelöst mit einer Konzentration von 0,03 mg/L
geringfügig über der Bestimmungsgrenze, aber weit unterhalb des Grenzwertes (0,20 mg/L Al) vor. Die Werte für den ge-
samten organischen Kohlenstoff (TOC) und den spektralen Absorptionskoeffizienten bei 254 nm (SAK254) weisen auf geringe
Gehalte an natürlichen organischen Wasserinhaltsstoffen hin. Ferner ist das Trinkwasser frei von Nitrit und weist einen
Sauerstoffgehalt von 10,2 mg/L auf.

Nach den Ergebnissen der Wasseruntersuchungen im Versorgungsnetz gibt es auch dort nichts zu beanstanden.
Das Trinkwasser ist frei von den folgend dargestellten Schwermetallen sowie polycyclischen aromatischen Kohlenwasser-
stoffen (PAK). Ferner ist Nitrit nicht vorhanden. Bei Untersuchung auf Desinfektionsnebenprodukte, den sogenannten
Trihalogenmethanen (THM), wurde im Trinkwasser aus der folgend dargestellten Probe aus dem HB Hirschkopf eine Summen-
konzentration von 9,7 µg/L nachgewiesen. Dieser Wert liegt deutlich unter dem im Versorgungsnetz geltenden Grenzwert
der TrinkwV von 50 µg/L.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass das vom Zweckverband Wasserversorgung Kleine Kinzig abgegebene Trinkwasser
bezüglich der untersuchten physikalisch-chemischen Parameter eine einwandfreie Beschaffenheit aufweist und den An-
forderungen der Trinkwasserverordnung (2001) entspricht. Kurz- und prägnant einfach ein „Reines Trinkwasser aus dem
Schwarzwald!”.
                                                                                                                             21
Prüfbericht                                                      Technologiezentrum Wasser (TZW)
                                                                      Karlsruhe

       DVGW-Technologiezentrum Wasser; Karlsruher Str. 84, 76139 Karlsruhe

        Auftraggeber     ZVWV Kleine Kinzig
                         Berneckstr. 100
                         72275 Alpirsbach-Reinerzau

       Probennahmestelle
           Trinkwasser
       Probenahme                    Probeneingang, Untersuchungsbeginn             Probenehmer                      Probe-Nr.
           09.10.2019                  09.10.2019                                       Sauter, Manuel *              2019015290

     Parameter                                       bei °C      Ergebnis     Einheit      BG         GW       Verfahren

     Parameter der Gruppe B nach TrinkwV, Fassung 2018

     Phys.-chem. Untersuchungen nach Anlage 2, Teil I
     Benzol                                                          < BG        µg/L       0,10       1,0      DIN 38407-43:2014-10
     Bor                                                             < BG       mg/L        0,02       1,00     DIN EN ISO 17294-2:2005-02
     Bromat                                                          < BG        µg/L       1,0       10        DIN EN ISO 15061:2001-12
     Chrom                                                           < BG       mg/L        0,0005     0,050    DIN EN ISO 17294-2:2005-02
     Cyanid, gesamt                                                  < BG       mg/L        0,01       0,05     DIN EN ISO 14403-2:2012-10
     Fluorid                                                         < BG       mg/L        0,05       1,5      DIN EN ISO 10304-1:2009-07
     Nitrat                                                           1,9       mg/L        0,5       50,0      DIN EN ISO 10304-1:2009-07
     Quecksilber                                                     < BG       mg/L        0,00005    0,00100 DIN EN 13506:2002-04
     Selen                                                           < BG       mg/L        0,001      0,010    DIN EN ISO 17294-2:2005-02
     Uran                                                            < BG       mg/L        0,0001     0,0100 DIN EN ISO 17294-2:2005-02

     Leichtfl. Halogenkohlenwasserstoffe
     1,2-Dichlorethan                                                < BG        µg/L       0,10       3,0      DIN 38407-43:2014-10
     Tetrachlorethen                                                 < BG        µg/L       0,10                DIN 38407-43:2014-10
     Trichlorethen                                                   < BG        µg/L       0,10                DIN 38407-43:2014-10
     Summe Tri- und Tetrachlorethen                                   0,000      µg/L                 10        DIN 38407-43:2014-10
     Dichlormethan                                                   < BG        µg/L       0,10                DIN 38407-43:2014-10
     Tetrachlormethan                                                < BG        µg/L       0,10                DIN 38407-43:2014-10
     1,1,1-Trichlorethan                                             < BG        µg/L       0,10                DIN 38407-43:2014-10
     cis-1,2-Dichlorethen                                            < BG        µg/L       0,10                DIN 38407-43:2014-10
     trans-1,2-Dichlorethen                                          < BG        µg/L       0,10                DIN 38407-43:2014-10
     1,1-Dichlorethan                                                < BG        µg/L       0,10                DIN 38407-43:2014-10
     1,1-Dichlorethen                                                < BG        µg/L       0,10                DIN 38407-43:2014-10
     1,1,2-Trichlortrifluorethan                                     < BG        µg/L       0,10                DIN 38407-43:2014-10

     PSM-Wirkstoffe und Metabolite
     2,6-Dichlorbenzamid                                             < BG        µg/L       0,010               DIN 38407-36:2014-09
     Alachlor                                                        < BG        µg/L       0,010      0,10     DIN 38407-36:2014-09
     Ametryn                                                         < BG        µg/L       0,010      0,10     DIN 38407-36:2014-09
     Atrazin                                                         < BG        µg/L       0,010      0,10     DIN 38407-36:2014-09
     Desethylatrazin                                                 < BG        µg/L       0,010      0,10     DIN 38407-36:2014-09
     Bromacil                                                        < BG        µg/L       0,010      0,10     DIN 38407-36:2014-09
     Carbetamid                                                      < BG        µg/L       0,010      0,10     DIN 38407-36:2014-09
     Chlortoluron                                                    < BG        µg/L       0,010      0,10     DIN 38407-36:2014-09

     Prüfbericht Nr. 000219722                                                                                                     Seite 1 von 3

22
Probennahmestelle
    Trinkwasser
  Probenahme                     Probeneingang, Untersuchungsbeginn           Probenehmer                   Probe-Nr.
    09.10.2019                    09.10.2019                                    Sauter, Manuel *              2019015290

Parameter                                      bei °C   Ergebnis      Einheit      BG       GW        Verfahren

Chloridazon                                                < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Cyanazin                                                   < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Desmetryn                                                  < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Diuron                                                     < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Hexazinon                                                  < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Isoproturon                                                < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Lenacil                                                    < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Linuron                                                    < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Metalaxyl                                                  < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Metamitron                                                 < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Metazachlor                                                < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Methabenzthiazuron                                         < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Metobromuron                                               < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Metoxuron                                                  < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Metribuzin                                                 < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Monolinuron                                                < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Pendimethalin                                              < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Phenmedipham                                               < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Propachlor                                                 < BG          µg/L       0,025      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Procymidon                                                 < BG          µg/L       0,025      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Prometryn                                                  < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Propazin                                                   < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Sebuthylazin                                               < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Simazin                                                    < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Desethylsimazin                                            < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
S-Metolachlor                                              < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Terbuthylazin                                              < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Desethylterbuthylazin                                      < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Terbutryn                                                  < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Triadimefon                                                < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Triadimenol                                                < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Triallat                                                   < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09
Trifluralin                                                < BG          µg/L       0,010      0,10    DIN 38407-36:2014-09

Phys.-chem. Untersuchungen nach Anlage 3
Färbung, qualitativ                                        ohne           -                            DIN EN ISO 7887:2014-04
Trübung, qualitativ                                        ohne           -                            DIN EN ISO 7027:2000-04
Geruch, qualitativ                                         ohne           -                            DIN EN 1622:2006-10
Färbung, SAK bei 436 nm                                    < BG          1/m        0,1        0,5     DIN EN ISO 7887:2012-04
Trübung, quantitativ                                        0,23         FNU        0,01       1,0     DIN EN ISO 7027:2000-04
Trübung, quantitativ (anges.)                               0,02         FNU        0,01               DIN EN ISO 7027:2000-04
Geruchsschwellenwert                             23,0      < BG           -         1          3       DIN EN 1622:2006-10
Fassungstemperatur (T-Fass.)                                8,1          °C                            DIN 38404-4:1976-12
Elektr. Leitfähigkeit bei 20°C                   20,0    124            µS/cm                          DIN EN 27888:1993-09
Elektr. Leitfähigkeit bei 25°C                   25,0    138            µS/cm               2790       DIN EN 27888:1993-09
pH-Wert                                          19,8       8,18          -                 6,50 - 9,50 DIN EN ISO 10523:2012-04

Prüfbericht Nr. 000219722                                                                                                    Seite 2 von 3

                                                                                                                                       23
Probennahmestelle
          Trinkwasser
        Probenahme                      Probeneingang, Untersuchungsbeginn                Probenehmer                      Probe-Nr.
          09.10.2019                      09.10.2019                                        Sauter, Manuel *                2019015290

      Parameter                                         bei °C     Ergebnis       Einheit      BG          GW        Verfahren

      pH-Wert bei T-Fass.                                  8,1          8,34          -                   6,50 - 9,50 DIN 38404-10-R3:2012-12
      pH-Wert n. Calcitsättig. b. T-Fass.                               8,44          -                               DIN 38404-10-R3:2012-12
      pH-Wertabw. vom Gleichgewicht                                    -0,10          -                               DIN 38404-10-R3:2012-12
      Säurekapazität bis pH = 4,3                         22,2          1,15        mmol/L      0,010                 DIN 38409-7:2005-12
      Säurekapazität bis pH = 8,2                                       -           mmol/L      0,005                 DIN 38409-7:2005-12
      Basekapazität bis pH = 4,3                                        -           mmol/L      0,005                 DIN 38409-7:2005-12
      Basekapazität bis pH = 8,2                          20,0         < BG         mmol/L      0,005                 DIN 38409-7:2005-12
      Härte (Summe Ca- u. Mg-Ionen)                                     0,62        mmol/L                            Berechnung
      Härte                                                             3,5          ° dH                             Berechnung
      Sättigungsindex                                                  -0,11          -                               DIN 38404-10-R3:2012-12
      Calcitlösekapazität                                              < BG          mg/L       1            5        DIN 38404-10-R3:2012-12
      Calcitabscheidekapazität                                         < BG          mg/L       1                     DIN 38404-10-R3:2012-12
      Calcium                                                          22,9          mg/L       0,5                   DIN EN ISO 11885:2009-09
      Magnesium                                                         1,1          mg/L       0,5                   DIN EN ISO 11885:2009-09
      Natrium                                                           1,8          mg/L       0,3        200        DIN EN ISO 11885:2009-09
      Kalium                                                            0,9          mg/L       0,3                   DIN EN ISO 11885:2009-09
      Ammonium                                                         < BG          mg/L       0,01         0,50     DIN EN ISO 11732:2005-05
      Eisen                                                            < BG          mg/L       0,01         0,20     DIN EN ISO 11885:2009-09
      Mangan                                                           < BG          mg/L       0,005        0,050    DIN EN ISO 11885:2009-09
      Aluminium                                                         0,03         mg/L       0,02         0,20     DIN EN ISO 11885:2009-09
      Aluminium, gelöst                                                 0,03         mg/L       0,02                  DIN EN ISO 11885:2009-09
      Chlorid                                                           5,2          mg/L       1,0        250        DIN EN ISO 10304-1:2009-07
      Sulfat                                                            3,2          mg/L       1,0        250        DIN EN ISO 10304-1:2009-07
      TOC                                                               1,1          mg/L       0,20                  DIN EN 1484:1997-08

     Weitere phys.-chem. Untersuchungen
      SAK bei 254 nm                                                    1,1           1/m       0,1                   DIN 38404-3:2005-07
      Sauerstoff                                                       10,2          mg/L       0,5                   DIN EN 25813:1993-01
      Nitrit                                                           < BG          mg/L       0,01         0,10     DIN EN ISO 13395:1996-12

     Bemerkung:

     BG = Bestimmungsgrenze; GW = Grenzwert nach TrinkwV

     Die Ergebnisse beziehen sich ausschließlich auf              Untersuchungsende, Karlsruhe, den     05.11.2019
     die untersuchte Probe.
     *: interner PN im QM-System   **: externer PN im QM-System

     Prüfbericht Nr. 000219722                                                                                                              Seite 3 von 3

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Prüfbericht                                                       Technologiezentrum Wasser (TZW)
                                                                   Karlsruhe

   DVGW-Technologiezentrum Wasser; Karlsruher Str. 84, 76139 Karlsruhe

    Auftraggeber    ZVWV Kleine Kinzig
                    Berneckstr. 100
                    72275 Alpirsbach-Reinerzau

   Probennahmestelle
     HB Hirschkopf
   Probenahme                      Probeneingang, Untersuchungsbeginn              Probenehmer                        Probe-Nr.
     09.10.2019                      09.10.2019                                        Sauter, Manuel *                2019015291

 Parameter                                         bei °C     Ergebnis       Einheit      BG          GW        Verfahren

Phys.-chem. Untersuchungen nach Anlage 2, Teil II
 Antimon                                                          < BG          mg/L       0,001        0,005    DIN EN ISO 17294-2:2005-02
 Arsen                                                            < BG          mg/L       0,001        0,010    DIN EN ISO 17294-2:2005-02
 Blei                                                             < BG          mg/L       0,001        0,010    DIN EN ISO 17294-2:2005-02
 Cadmium                                                          < BG          mg/L       0,0001       0,0030 DIN EN ISO 17294-2:2005-02
 Kupfer                                                           < BG          mg/L       0,01         2,00     DIN EN ISO 17294-2:2005-02
 Nickel                                                           < BG          mg/L       0,001        0,020    DIN EN ISO 17294-2:2005-02
 Nitrit                                                           < BG          mg/L       0,01         0,50     DIN EN ISO 13395:1996-12

Polycycl. aromat. Kohlenwasserstoffe
 Benzo(a)pyren                                                    < BG          µg/L       0,002        0,010    DIN 38407-39:2011-09
 Benzo(b)fluoranthen*                                             < BG          µg/L       0,005                 DIN 38407-39:2011-09
 Benzo(k)fluoranthen*                                             < BG          µg/L       0,005                 DIN 38407-39:2011-09
 Benzo(ghi)perylen*                                               < BG          µg/L       0,005                 DIN 38407-39:2011-09
 Indeno(1,2,3-cd)pyren*                                           < BG          µg/L       0,005                 DIN 38407-39:2011-09
 Summe 4 PAK (*) nach TrinkwV 2001                                 0,000        µg/L                    0,10     DIN 38407-39:2011-09

Trihalogenmethane
 Trichlormethan (Chloroform)                                       7,2          µg/L       0,10                  DIN 38407-43:2014-10
 Bromdichlormethan                                                 1,9          µg/L       0,10                  DIN 38407-43:2014-10
 Dibromchlormethan                                                 0,62         µg/L       0,10                  DIN 38407-43:2014-10
 Tribrommethan (Bromoform)                                        < BG          µg/L       0,10                  DIN 38407-43:2014-10
 Summe Trihalogenmethane                                           9,7          µg/L                   50        DIN 38407-43:2014-10

Bemerkung:

BG = Bestimmungsgrenze; GW = Grenzwert nach TrinkwV

Die Ergebnisse beziehen sich ausschließlich auf              Untersuchungsende, Karlsruhe, den     05.11.2019
die untersuchte Probe.
*: interner PN im QM-System   **: externer PN im QM-System

Prüfbericht Nr. 000219723                                                                                                           Seite 1 von 1

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Energiepolitik/
     Energiemanagement
     Der Zweckverband zählt mit den leistungsstarken Pumpenanlagen und einem Einsatz von elektrischer Energie von
     regelmäßig über fünf Gigawattstunden pro Jahr zu den stromintensiven Unternehmen im Sinne der einschlägigen
     Gesetzgebung. Im Sinne der bestmöglichen Schonung unserer natürlichen Umwelt soll insbesondere der Verbrauch
     von fossilen Energieträgern auf das unbedingt notwendige Maß begrenzt werden, zumal der Energieeinsatz ein
     erheblicher Kostenfaktor in der Gewinn- und Verlustrechnung des Verbandes darstellt, schlägt sich dieser doch fast
     vollumfänglich im „Arbeitspreis“ für das vom Verband gelieferte Trinkwasser nieder. Vor diesem Hintergrund ist es
     das strategische Ziel des Verbandes, dauerhaft und zur kontinuierlichen Verbesserung einen sowohl ökologischen als
     auch wirtschaftlich verantwortungsvollen Einsatz von Energieträgern sicherzustellen.

     Zur Erreichung dieses Zieles implementierte der Verband im Jahr 2015 ein Energiemanagementsystem (EnMS) nach
     den Anforderungen der DIN EN ISO 50001:2011. Im Berichtsjahr wurde das System auf die neue Norm DIN EN ISO
     50001:2018 umgestellt, womit erstmals auch die interessierten Parteien und deren relevanten Anforderungen
     bestimmt wurden. Durch ein internes Energiemanagementsystemaudit, welches im Oktober 2019 durchgeführt
     wurde, konnte sich der Verband auf die erste Überwachung des Energiemanagementsystems auf Basis der neuen
     Norm, welche dann Mitte November erfolgreich durchgeführt wurde, entsprechend vorbereiten. Im Energieteam
     bringen sich mittlerweile sechs Mitarbeiter/innen des Verbandes ein. Der Schwerpunkt lag bei der Auswertung der
     Energiekennzahlen sowie den Möglichkeiten der atypischen Netznutzung. Mit der atypischen Netznutzung sollen
     insbesondere finanzielle Vorteile aufgrund des dann individuellen Netzentgeltes generiert werden. Im Rahmen einer
     Personalschulung wurde dieser Schwerpunkt herausgearbeitet, um auch alle Mitarbeiter/innen für dieses Thema zu
     sensibilisieren.

     Der Energieeinsatz im Wasserwerk erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr geringfügig um weitere 0,32 % auf insgesamt
     4.445.762 kWh. Auf den ersten Blick erscheint dies anhaltend dem Ansatz der kontinuierlichen Verbesserung
     entgegenzulaufen. Da sich im Wasserwerk aber insbesondere der Pumpenergieaufwand zur Versorgung des
     höherliegenden „Nordstrangs“ niederschlägt muss man dem auch die geförderte Wassermenge gegenüberstellen.
     Diese erhöhte sich um 0,84 %, so dass sich alleine daraus eine kontinuierliche Verbesserung nachweisen lässt.
     Bedingt durch den weiter lfd. Umbau der Elektrohauptverteilung in der Maschinenhalle wurde eine zeitnahe bzw.
     vorgezogene Erneuerung der zumindest großen Förderpumpen samt der Motoren in die Wege geleitet, welche dann
     2020 vollzogen sein soll.

26
In der größten Außenstation, dem Hochbehälter und Pumpwerk Winterhalde auf Gemarkung Schenkenzell, ist
der Energieeinsatz im Vergleich zum Vorjahr „nur“ um 2,81 % auf 1.235.100 kWh gesunken, obwohl sich die dort
geförderte Wassermenge um immerhin 4,63 % reduzierte.

Insgesamt kann festgehalten werden, dass für den Betrachtungszeitraum 2019 bei einer unterstellten Wasserabgabe
von 5,5 Mio. m³ mit einem reinen Stromenergieeinsatz von rd. 5,58 Mio. kWh kalkuliert wurde. Die Wasserabgabe
betrug schlussendlich aber 5.817.858 m³ (+5,78 %) und führte zu einem im direkten Verhältnis noch etwas höheren
Stromenergieeinsatz auf rd. 5,97 Mio. kWh (+7,02 %), was aber z. B. insbesondere auf den größeren Anteil des
gehobenen Wassers in den Nordstrang (+6,93 % bzw. +213.791 kWh) und nach Elzach (+45,55 % bzw. +47.828 kWh)
zurückzuführen ist. Dadurch konnte der Gesamtenergieeinsatz je m³ Wasserabgabe ggü. der energetischen
Ausgangsbasis der Jahre 2009 bis 2013 zwar um deutliche 7,57 % unterschritten werden, im Vergleich zum Vorjahr
ergibt sich aber ein Rückgang um 3,72 %.

Trotz der erneut langanhaltenden Trockenheit konnte die Stromeigenerzeugung und Stromeigenverwendung
im Wasserwerk um über 24 % gesteigert werden, was finanziell entlastend wirkt. Jede eigenerzeugte und auch
eigenverwendete kWh Strom erbringt dabei einen finanziellen Vorteil von rd. 6,5 Cent/kWh. Die Energierückgewinnung
mit den in den Außenstationen installierten Turbinen verläuft hingegen über Jahre hinweg recht konstant.

Zu einer weiteren Optimierung der Energiegewinnung aus dem Betrieb der Talsperre trägt die seit November 2016
zusätzlich installierte Turbine T3 bei, welche im Verteilerbauwerk in die Grundablassleitung eingebunden ist, so
dass man hier auch eine erhöhte Flexibilität in der Bewirtschaftung der Talsperre erreicht und dabei z. B. auch den
ansteigenden Mangankonzentrationen in den unteren Entnahmeschichten vorbeugen kann. Obwohl die bisherigen
Betriebsergebnisse dieser Turbine T3 weiterhin sehr vielversprechend sind, wird die ursprünglich vorgesehene
Installation einer vierten Turbine nicht mehr weiterverfolgt, da sich hierzu keine betrieblichen Konstellationen
erwarten lassen, die einen wirtschaftlichen Erfolg versprechen.

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