PENSIONSKASSE FÜR DIE DEUTSCHE WIRTSCHAFT - GESCHÄFTSBERICHT 2010 - PENSIONSKASSE FÜR DIE DEUTSCHE ...

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Pensionskasse
              für die
              Deutsche Wirtschaft

              vormals Pensionskasse der chemischen
              Industrie Deutschlands

81. geSchäftSberIcht 2010
PKDW im Überblick

Kennziffern                                                                          2010               2009              2008
bestandsentwicklung (Anzahl)

– Aktive                                                                               62.060             56.739           54.317
– rentner                                                                              14.602             14.290           13.932
– gesamtbestand                                                                        76.662             71.029           68.249

beitragseinnahmen gesamt (teuro)                                                       57.456             52.289           51.080

rentenzahlungen (teuro)                                                                50.768             50.443           48.096

Kapitalanlagen (teuro)                                                             1.298.736          1.238.205          1.190.725

Kapitalerträge (teuro)                                                                 70.914             61.036           60.848

rendite
– Nettoverzinsung                                                                     4,71 %             4,14 %            3,95 %
– laufende Verzinsung nach bafin                                                      5,00 %             4,77 %            4,68 %
– Verbandsformel nach gDV                                                             4,36 %             4,16 %            4,09 %

bilanzsumme (teuro)                                                                1.328.708          1.268.296          1.220.553

rentenhöhe und Deckungskapital eines 65-jährigen Mitglieds
nach 10 Jahren Mitgliedschaft mit 100 euro Monatsbeitrag*
– Monatsrente                                                                       74,43 €            74,64 €
– Deckungskapital                                                               14.849,38 €        14.685,93 €

* Ist-Zahlen; 60 % hinterbliebenenversorgung während der Ansparphase und rentenlaufzeit; kein berufsunfähigkeitsschutz

bildnachweis: bürogebäude „five boats“ in Duisburg
              fotograf: heinz Wohner
Pensionskasse
              für die
              Deutsche Wirtschaft

              vormals Pensionskasse der chemischen
              Industrie Deutschlands

81. geSchäftSberIcht 2010
2     Unternehmensziele

Unternehmensziele

Wirtschaftliches Ziel der Pensionskasse ist es,   ¸ Wir erbringen qualifizierte beratungsleis-
unseren Mitgliedern und ihren Arbeitgebern          tungen und erreichen die finanziellen
eine effiziente, am Versorgungsziel orientier-      Ziele unseres geschäftsplans. Wir orientie-
te und ressourcenschonend durchgeführte             ren uns an betrieblichen Abläufen und
betriebliche Altersversorgung anzubieten.           agieren zum Nutzen unserer Mitglieds-
                                                    unternehmen.

                                                  ¸ Wir wachsen gezielt im hinblick auf beiträ-
                                                    ge und Mitglieder, um Kosteneinsparun-
                                                    gen zu realisieren und unsere qualitativen
                                                    Leistungen zu verbessern.

                                                  ¸ Unsere Mitarbeiter haben klare Ziele

                                                     → Die erfüllung der Mitglieder- und Unter-
                                                       nehmensinteressen im betreuungsbe-
                                                       reich.

                                                     → Die erzielung hoher risikokontrollierter
                                                       erträge in der Vermögensverwaltung.

                                                     → effizienz als mittelbarer Dienstleister
                                                       in den internen Abteilungen im Inte-
                                                       resse unserer Mitglieder und ihrer
                                                       Arbeitgeber.

                                                  ¸ Wir konzentrieren uns auf das geschäfts-
                                                    feld betriebliche Altersversorgung. Neben
                                                    der finanziellen Durchführung erbringen
                                                    wir beratungsleistungen. Wir gehören den
                                                    Mitarbeitern der trägerunternehmen, für
                                                    die wir tätig sind und verfolgen keine ei-
                                                    genständigen gewinnerzielungsabsichten.

                                                  ¸ Unser geschäftsmodell ist auf die erwirt-
                                                    schaftung einer jährlichen Mindestverzin-
                                                    sung ausgerichtet. Dabei unterliegen wir
                                                    den gesetzlichen Vorschriften für Versi-
                                                    cherungsunternehmen und der Aufsicht
                                                    der bundesanstalt für finanzdienstleis-
                                                    tungsaufsicht.
Inhaltsverzeichnis   3

Inhaltsverzeichnis                                                                  Seite

                     ¸ gremien                                                           4
                     ¸ bericht des Vorstandes                                            5
                     ¸ bericht des Aufsichtsrates                                        6

                     Umfeld
                     ¸ betriebliche Altersversorgung                                     7
                     ¸ gesamtwirtschaftliche entwicklung                                 10
                     ¸ Kapitalmarkt                                                      11

                     Lagebericht
                     ¸ Jahresüberschuss und Kapitalanlagen                               12
                     ¸ Mitglieder, Leistungen und beiträge                               16
                     ¸ Organe und Verwaltung/Wirtschaftliche Lage                        20
                     ¸ risikobericht                                                     22

                     Jahresabschluss 2010
                     ¸ bilanz und gewinn- und Verlustrechnung                            30
                     ¸ Anhang                                                            33

                     ¸ bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers                          44
4   gremien

Aufsichtsrat und Vorstand

                            Aufsichtsrat
                            hans-Jürgen fleckhaus                Detlef grade,
                            (Vorsitzender), ehem. Vorstand       ehem. Leitung Personalwesen
                            der Deutsche bP Ag, Dörscheid        Peek & cloppenburg Kg hamburg,
                                                                 tangstedt
                            Michael Schmidt (stellvertretender
                            Vorsitzender), Mitglied des          Uta Kemmerich-Keil,
                            Vorstandes der bP europa Se,         head of corporate finance,
                            bochum                               Merck KgaA, Darmstadt

                            Dr. heinrich Dageförde,              Axel Scholz,
                            Johns Manville europe gmbh           Personalleiter National & International
                            hr & c germany, bobingen             der hArIbO gmbh & co. Kg,
                                                                 bonn
                            hans Paul frey,
                            hauptgeschäftsführer des             Klaas Uphoff,
                            bundesarbeitgeberverbandes           ehem. Senior Vice President global hr,
                            chemie e.V., Wiesbaden               grünenthal gmbh, Aachen

                            gerhard geuder,                      Wilfried Vielgraf (bis 25. 06. 2010),
                            Mitglied des Vorstands der           Verlag W. girardet Kg,
                            trIUMPh INterNAtIONAL Ag,            Westdeutsche Zeitung, Wuppertal
                            München

                            Vorstand
                            bernd Walgenbach (Vorsitzender),     Andreas fritz,
                            Düsseldorf                           Oberhausen
bericht des Vorstandes          5

Bericht des Vorstandes

Liebe Mitglieder,                           dukten. So profitierten die Pensions-     Altverträge der Pensionskasse im
sehr verehrte Damen und herren,             kassen der chemischen Industrie           Auge zu behalten.
                                            überdurchschnittlich stark von der ta-
im geschäftsjahr 2010 hat die deut-                                                   Auch das vergangene Jahr blieb aller-
                                            rifvertraglichen entwicklung.
sche Wirtschaft in einem ungewohnt                                                    dings nicht ohne belastende faktoren.
starken Wachstumsprozess die fi-            besonders stark hat sich dieses Mo-       Im rechtlichen Umfeld der Pensions-
nanzmarktkrise hinter sich gelassen.        mentum in unserer Pensionskasse           kasse sind wir zunehmend mit rechts-
erstmals seit vielen Jahren vollzieht       niedergeschlagen. Mit einem Mitglie-      unsicherheit konfrontiert. bei der ren-
sich gegenüber anderen entwickelten         derwachstum von über 6.000 neuen          tenauszahlung betrifft dies die
Volkswirtschaften eine signifikant po-      Mitgliedern haben wir eine klare be-      Abführung von Sozialabgaben, im ar-
sitivere entwicklung. Auch in unseren       stätigung der geschäftspolitik der ver-   beitsrechtlichen Umfeld stellen sich
geschäftszahlen zeigt sich eine deut-       gangenen Jahre erhalten. Die Zahl der     wesentliche einschätzungen zur Ar-
liche Verbesserung. Positive ergeb-         Neumitglieder war nicht nur unge-         beitgeberhaftung als rechtlich unklar
nisse und gutes gesamtwirtschaftli-         wöhnlich hoch – auch ihre Verteilung
                                                                                      heraus und im hinblick auf unsere
ches Umfeld stimmen uns für die             über den großteil unserer Mitglieds-
                                                                                      Kapitalanlage überschlagen sich die
entwicklung der Pensionskasse zuver-        unternehmen macht deutlich, dass im
sichtlich – was sich auch in hohen                                                    regulierungsvorschriften nach der fi-
                                            Zusammenwirken einer positiven ge-
Leistungen für unsere Mitglieder                                                      nanzmarktkrise.
                                            samtwirtschaftlichen entwicklung,
niederschlägt.                              kreativen tarifvertragsparteien und       Mit blick auf die in den vergangenen
Das positive gesamtwirtschaftliche          leistungsfähigen Versorgungswerken        Jahren etablierten Informationsveran-
Umfeld resultiert aus einem Paradig-        nahezu flächendeckende erfolge bei        staltungen und beratungsinstrumente

                                                                                                                                  berichte
menwechsel in der strukturellen ent-        der Steigerung freiwilliger Sozialleis-   der Pensionskasse fühlen wir uns für
wicklung. In den vergangenen zwei           tungen erreicht werden können. Ne-        die daraus resultierenden kommunika-
Jahrzehnten hatten die Volkswirt-           ben dieser Sonderentwicklung im           tiven herausforderungen gut vorberei-
schaften, die ihre Dienstleistungssek-      chemiebereich haben wir darüber hi-       tet. Zudem werden wir versuchen das
toren unter Inkaufnahme von Deindus-        naus neue Unternehmen und Mitglie-        uns Mögliche zu einer Verbesserung
triealisierungstendenzen stärkten,          der für uns gewinnen können.              der derzeit unbefriedigenden recht-
überdurchschnittliche Wachstumsra-          begleitet wurde diese positive ent-       lichen Situation in der betrieblichen Al-
ten aufweisen können. In der finanz-        wicklung durch überdurchschnittlich       tersversorgung zu erreichen.
marktkrise wurden jedoch die Vortei-        gute ergebnisse aus den Kapitalanla-
le einer industriellen basis deutlich.                                                für die Zukunft unserer Pensionskasse
                                            gen der Pensionskasse. Auf basis ei-
Nach jahrelanger guter entwicklung                                                    sind wir zuversichtlich. bei steigenden
                                            nes stabilen bestands an festverzins-
der Schwellenländer treten diese                                                      Zinsen, anhaltend hohem Mitglieder-
                                            lichen Wertpapieren, der von der
zunehmend nicht mehr nur als expor-                                                   wachstum und gutem beitrags-
                                            anhaltenden Niedrigzinsphase noch
teure von rohstoffen und Massenwa-                                                    eingang in den ersten Monaten des
                                            wenig berührt ist, konnte die Pen-
ren in erscheinung – sie sind mittler-                                                Jahres 2011 sehen wir einer anhal-
                                            sionskasse attraktive ergebnisse aus
weile auch wichtige Nachfrager für                                                    tend erfreulichen entwicklung unserer
                                            ihren risikokapitalanlagen ziehen,
anspruchsvolle industrielle erzeug-         Wertaufholungen von Verlusten aus         Pensionskasse entgegen.
nisse. Wir haben im letzen Jahr deut-       der finanzmarktkrise realisieren und      Wir bedanken uns bei unseren Mit-
lich gespürt, dass Deutschland mit sei-     erstmalig auch steigende Mieteinnah-      gliedern, rentnern und Mitglieds-
ner exportorientierten Industrie und        men im Immobilienportfolio verein-        unternehmen für das entgegenge-
starken chemieunternehmen hiervon           nahmen. Die anhaltende Niedrigzins-       brachte Vertrauen im Jahre 2010
signifikant profitieren konnte.             phase haben wir zum Anlass                sowie bei unseren Mitarbeiterinnen
In der betrieblichen Altersversorgung       genommen, zum einen bewusst risi-         und Mitarbeitern für die engagierte
setzten sich die sich bereits in den ver-   kovorsorge in die bilanz zu legen –       Zusammenarbeit.
gangenen Jahren abzeichnenden               zum anderen haben wir im abgelaufe-
Wachstumstendenzen fort. Insbeson-          nen geschäftsjahr zusätzliche risiko-     Duisburg, 21. März 2011
dere in der chemischen Industrie kam        steuerungsinstrumente implemen-           Der Vorstand
es aufgrund der einführung des De-          tiert, um auch bei einem Anhalten der
mografiefonds zu einer wachsenden           Niedrigzinsphase stets die wirtschaft-    bernd Walgenbach
Nachfrage nach Altersvorsorgepro-           liche erfüllbarkeit insbesondere der      Andreas fritz
6      bericht des Aufsichtsrates

Bericht des Aufsichtsrates

Der Aufsichtsrat hat sich während des       lich über seine Prüfung berichtet. Der
abgelaufenen geschäftsjahres in drei        Aufsichtsrat schließt sich dem ergeb-
ordentlichen Sitzungen über die Lage        nis der Prüfung der Wirtschaftsprü-
und geschäftsentwicklung der Pen-           fungsgesellschaft an.
sionskasse für die Deutsche Wirt-
                                            Der Aufsichtsrat empfiehlt der
schaft informiert. Außerhalb dieser
                                            Mitgliederversammlung, den Jahres-
Sitzungen hat er wie in den Vorjahren
                                            abschluss in der vorliegenden form
im Umlaufverfahren Informationen
                                            festzustellen und dem Vorstand ent-
erhalten und Vorlagen des Vorstands
                                            lastung zu erteilen.
zugestimmt. Der Aufsichtsrat wurde
durch den Vorstand ausführlich unter-       Wir danken an dieser Stelle herrn Viel-
richtet und hat auf basis schriftlicher     graf für die gute und erfolgreiche Zu-
und mündlicher Informationen die ge-        sammenarbeit in den vergangenen
schäftsführung überwacht und bera-          Jahren.
ten. Der Aufsichtsratsvorsitzende hat
sich darüber hinaus in weiteren per-
                                            Duisburg, 14. April 2011
sönlichen gesprächen mit dem Vor-
stand über die laufenden geschäfte          Der Aufsichtsrat
der Pensionskasse informiert.
                                            hans-Jürgen fleckhaus
Mit beendigung der Mitgliederver-
sammlung am 25. 06. 2010 schied
herr Wilfried Vielgraf mit erreichen
der Altersgrenze aus dem Aufsichts-
rat aus. Mit seinem Ausscheiden hat
der Aufsichtsrat die vorgesehene neue
höchstzahl an Mitgliedern erreicht.
Künftig gilt hier die auf der Mitglieder-
versammlung 2007 beschlossene
Obergrenze von neun Mitgliedern im
Aufsichtsrat.
Der Jahresabschluss für das ge-
schäftsjahr 2010 und der Lagebericht
sind durch die KPMg Ag Wirtschafts-
prüfungsgesellschaft Köln geprüft und
mit dem uneingeschränkten bestäti-
gungsvermerk versehen worden. Der
bericht des Abschlussprüfers über die
Prüfung des Jahresabschlusses steht
allen Mitgliedern des Aufsichtsrates
zur Verfügung. Der Wirtschaftsprüfer
hat dem Aufsichtsrat in der Sitzung
vom 14. 04. 2011 ausführlich persön-
Umfeld – betriebliche Altersversorgung            7

Betriebliche Altersversorgung

Im Jahr 2010 zeigten sich im Umfeld      re beschlossen. Der bericht benennt          aus September 2010 der eindruck er-
unserer Pensionskasse folgende           über die seinerzeitigen gründe für die       weckt, dass auf betriebsrenten jeg-
Schwerpunkte in der betrieblichen        einführung der „rente mit 67“ hinaus         licher Art keine Sozialversicherungsbei-
Altersversorgung:                        konkrete Maßnahmen, die den betrie-          träge zu leisten sind. Dabei beruhen die
                                         ben den Umgang mit älter werdenden           entscheidungen auf Direktversiche-
1. rente mit 67 (und Vorruhestands-
   modelle),                             belegschaften erleichtern und das            rungen, die als Kapitallebensversiche-
                                         Arbeiten bis zur rente ermöglichen           rungen abgeschlossen wurden. Nach
2. beitragspflicht von Versorgungs-
                                         sollen.                                      dem Ausscheiden bei den entspre-
   zusagen,
                                                                                      chenden Arbeitgebern führten die ehe-
3. Die Strukturreform des Versor-        So haben konstruktive tarifvertrags-
                                                                                      maligen Mitarbeiter die beitragszah-
   gungsausgleichs,                      parteien innovative, branchenspezifi-
                                                                                      lungen fort. Wurde dabei die
                                         sche Lösungen für den Umgang mit
4. Zukünftige tarifmerkmale.                                                          Versicherungsnehmereigenschaft auf
                                         dem demografischen Wandel entwi-
                                                                                      den ehemaligen Mitarbeiter übertra-
1. rente mit 67 (und Vorruhe-            ckelt und umgesetzt. Als erste haben
                                                                                      gen, handelt es sich um eine private
   standsmodelle)                        die tarifvertragsparteien der chemi-
                                                                                      Kapitallebensversicherung, deren Ka-
                                         schen Industrie mit ihrem tarifvertrag
Im Jahr 2012 beginnt mit dem zum                                                      pitalleistungen nicht beitragspflichtig
                                         „Lebensarbeitszeit und Demografie“
01.01.2008 in Kraft getretenen ren-                                                   sind. es ist unklar, ob dieses Urteil auf
                                         vereinbart, die herausforderung des
tenversicherungs-Altersgrenzen-An-                                                    den Durchführungsweg Pensionskasse
passungsgesetz die erste Stufe der       demografischen Wandels anzunehmen
                                                                                      anzuwenden ist. Über die beitragszah-

                                                                                                                                  Umfeld
schrittweisen Anhebung der regelal-      und aktiv zu gestalten. Ziel ist es, durch
                                                                                      lungspflicht entscheidet letztlich die
tersgrenze von 65 auf 67 Jahre.          den tarifvertrag Anreize für eine län-
                                                                                      Krankenkasse.
beginnend mit dem Jahrgang 1947 er-      gere beschäftigung zu schaffen und
folgt die Anhebung zunächst in einmo-    durch bedarfsgerechte betriebliche Lö-       3. Die Strukturreform des Versor-
natigen und von 2024 an in zweimo-       sungen einen wesentlichen beitrag zur           gungsausgleichs
natigen Schritten. Ab Jahrgang 1964      Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit
                                                                                      Die im September 2009 eingeführte
gilt demnach die regelaltersgrenze 67.   und damit der Arbeitsplätze zu leisten.
                                                                                      Strukturreform des Versorgungsaus-
Nahezu unmittelbar vor der ersten Aus-   2. beitragspflicht von Versorgungs-          gleichs sollte das Ausgleichsverfahren
wirkung des rentenversicherungs-Al-         zusagen                                   von Versorgungsanwartschaften we-
tersgrenzen-Anpassungsgesetzes fan-                                                   sentlich vereinfachen, da nun im Zeit-
                                         Das Jahr 2010 war geprägt von ar-
den im geschäftsjahr kontroverse                                                      punkt der Scheidung alle Versorgungs-
                                         beitsrechtlichen entscheidungen, die
Diskussionen zwischen Parteien, Ver-                                                  anrechte beider ehepartner vollständig
                                         zum teil die betriebliche Altersversor-
bänden und gewerkschaften bezüglich                                                   und endgültig ausgeglichen werden.
                                         gung stärkten, zum teil jedoch risiken
der reform statt. Die heutige regie-                                                  grundsätzlich erfolgt ein Ausgleich im
                                         aufzeigten und handlungsbedarf her-
rungskoalition hält jedoch an dem ge-                                                 Wege der internen teilung. Damit wird
                                         vorrufen. hinzu kommen zwei be-
planten einstieg aufgrund der mittel-                                                 jedes Anrecht eines ehegatten bei dem
                                         schlüsse des bundesverfassungsge-
und langfristigen Notwendigkeiten                                                     jeweiligen Versorgungsträger geteilt.
                                         richtes hinsichtlich der Pflicht zur
fest. Das bundeskabinett hat am                                                       Die Kosten der teilung werden jeweils
                                         Zahlung von Kranken- und Pflegeversi-
17. 11. 2010 den von Arbeits- und                                                     zur hälfte mit den verbleibenden An-
                                         cherungsbeiträgen.
Sozialministerin Ursula von der Leyen                                                 rechten der ehegatten verrechnet. Das
vorgelegten bericht „Aufbruch in die     In den Medien wurde durch eine stark         waren die Intuitionen des gesetzge-
altersgerechte Arbeitswelt“ zur Anhe-    vereinfachte Schilderung der beschlüs-       bers bei der einführung der Struktur-
bung der regelaltersgrenze auf 67 Jah-   se des bundesverfassungsgerichtes            reform.
8     Umfeld – betriebliche Altersversorgung

Betriebliche Altersversorgung

In der Praxis fehlten den Versor-        wirtschaft empfahlen aus Kostengrün-     ten verwendet und sind seit einigen
gungsträgern und Aufsichtsbehörden       den sowie aus verwaltungstechni-         Jahren durch die riesterrente auch
erfahrungswerte, sodass häufig erst      schen gründen eine Zinsänderung zu       darüber hinaus verbreitet.
nach entsprechenden gerichtlichen        Jahresbeginn. Anders als bei der Zins-
                                                                                  Ausblick
Auseinandersetzungen festlegungen        höhe entsprach hier das bundesfi-
erfolgen konnten. Dies betraf insbe-     nanzministerium den Verbandsemp-         Die betriebliche Altersversorgung hat
sondere bestimmte Durchführungs-         fehlungen.                               sich in den vergangenen Jahren im
wege wie Unterstützungskassen so-                                                 Kreuzfeuer zwischen regulatorischen
                                         bei der höhe des rechnungszinses         Vorgaben und Arbeitsrechtsprechun-
wie die regelungen zur höhe der
                                         präferierten die Vereinigungen einen     gen zurecht finden müssen und wird
anzusetzenden teilungskosten. hier
                                         neuen rechnungszins in höhe von          dies in den nächsten Jahren weiterhin
hat es bis zu einem Jahr gedauert, bis
                                         2,0 %. Diese Absenkung reichte dem       zu bewerkstelligen haben. Darüber
Versorgungseinrichtungen angemes-
                                         bundesfinanzministerium nicht. Die       hinaus wird weitere flexibilität und
sene und genehmigungsfähige teil-
                                         höhe des garantie- oder tarifzinses      fortentwicklung gefordert sein, z. b.
kosten veranschlagen konnten. Dies
                                         richtet sich nach der durchschnitt-      bei der Ausrichtung auf die Pflegezeit.
führte bei vielen Versorgungsträgern
                                         lichen Umlaufrendite öffentlicher An-    ein unverzichtbares Muss wird die
zu nicht unerheblichen Abarbeitungs-
                                         leihen der vergangenen zehn Jahre mit    Umsetzung von generationengerech-
staus der Versorgungsausgleichsfälle.
                                         einem Sicherheitsabstand von 40 %.       tigkeit sein. hier wird es darauf an-
Wir führen die realteilung schon seit
                                         Vor und nach der Veröffentlichung des    kommen, dass notwendige einsparun-
Jahren durch, sodass wir die Anfragen
                                         neuen Zinses durch das bundesfi-         gen nicht länger einhergehen mit dem
der familiengerichte aktuell beant-
                                         nanzministerium wurden abweichen-        Schließen von gut dotierten Versor-
worten. Somit war gewährleistet, dass
                                         de Wege diskutiert. Diese könnten        gungsplänen für Neuzugänge und der
auch die Scheidungsverfahren mit be-
                                         zum beispiel so ausgestaltet sein,       Neuinstallation eines geringerwerti-
trieblicher Altersversorgung zeitnah
                                         dass jede Pensionskasse und jedes        gen Anschlussversorgungsmodells für
abgeschlossen wurden.
                                         Lebensversicherungsunternehmen           den betroffenen Personenkreis. An-
4. Zukünftige tarifmerkmale              seinen eigenen rechnungszins in Ab-      stelle dessen sollte ein durchschnitt-
                                         hängigkeit seiner Kapitalanlagen an-     lich gutes neues Versorgungswerk für
Am 24. 02. 2011 verkündete das bun-
                                         wendet. eine Unterscheidung zwi-         alle Mitarbeiter geschaffen werden.
desfinanzministerium den ab dem
                                         schen den Anbietern würde dann           Dies erfordert Mut und Durchhalte-
01. 01. 2012 für Neuversicherungen
                                         nicht nur über die Überschussverwen-     vermögen.
gültigen höchstrechnungszins in höhe
von 1,75 %.                              dung, sondern ebenfalls über den
                                         rechnungszins stattfinden.
Nahezu durch das komplette Jahr
2010 zog sich die Diskussion um die      Nach einem Urteil des europäischen
höhe des künftigen rechnungszinses       gerichtshofs vom 01. 03. 2011 wird
bei der tarifkalkulation der Lebens-     das Merkmal „geschlecht“ bei der ta-
versicherungsunternehmen und Pen-        rifausprägung keine rolle mehr spie-
sionskassen. Neben der künftigen hö-     len. Der europäische gerichtshof ent-
he wurde insbesondere über den           schied, dass ab dem 21. 12. 2012 nur
Zeitpunkt der einführung der neuen       noch geschlechtsneutrale tarife an-
tarife diskutiert. Die Deutsche Aktu-    geboten werden dürfen. Diese soge-
arvereinigung und der gesamtver-         nannten Unisex-tarife werden von
band der Deutschen Versicherungs-        Pensionskassen bereits seit Jahrzehn-
Umfeld – betriebliche Altersversorgung     9

Betriebliche Altersversorgung

         Entwicklung der Personenzahl der Pensionäre und Mitglieder seit 2001

80,0    in Tausend

70,0

60,0

50,0

40,0

30,0

20,0

10,0

                                                                                                                               Umfeld
 0,0

           2001      2002       2003        2004       2005        2006          2007     2008           2009   2010

                                                             J a h r
                                                      Pensionäre   Mitglieder

       Jahr                          Mitglieder                                    Pensionäre                    Gesamt
                            Anzahl                %-Anteil             Anzahl                %-Anteil             Anzahl

       2001                 22.461                 65,72                  11.718                 34,28            34.179
       2002                 38.430                 76,05                  12.104                 23,95            50.534
       2003                 42.696                 77,50                  12.399                 22,50            55.095
       2004                 45.092                 77,84                  12.835                 22,16            57.927
       2005                 46.174                 77,81                  13.166                 22,19            59.340
       2006                 49.561                 78,73                  13.393                 21,27            62.954
       2007                 51.970                 79,19                  13.660                 20,81            65.630
       2008                 54.317                 79,59                  13.932                 20,41            68.249
       2009                 56.739                 79,88                  14.290                 20,12            71.029
       2010                 62.060                 80,95                  14.602                 19,05            76.662
10     Umfeld – gesamtwirtschaftliche entwicklung

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Im Jahr 2010 gelang der Weltwirt-          maßnahmen unter beteiligung des           liche basis sukzessive verbessern und
schaft ein überraschender und beein-       IWf gestützt werden. Die hilfsbedin-      als Nachfrager von gütern und Dienst-
druckender turnaround. Nachdem im          gungen sahen starke Sparanstren-          leistungen immer mehr zu einem
Jahr 2009 die schwerste rezession          gungen vor und verschärften in ein-       stabilisierenden element der Weltwirt-
seit dem 2. Weltkrieg zu verzeichnen       zelnen Ländern die rezessiven             schaft werden. in diesem Zusammen-
war, erreichte die Wirtschaftsleistung     entwicklungen.                            hang verwundert es nicht, dass sich
in 2010 ein Wachstum von nahezu                                                      die     Verschuldungssituation      der
                                           In den USA war mit einem Wachstum
5 % (Vj. – 0,6 %). treibende Kräfte                                                  Schwellenländer deutlich besser ent-
                                           von 2,9 % (Vj. – 2,4 %) ebenfalls eine
waren unverändert die Schwellenlän-                                                  wickelt als die der „entwickelten“ Welt.
                                           positive entwicklung zu verzeichnen.
der mit china an der Spitze und –
                                           Unterstützt von massiven geld- und        In 2010 wurde das thema Inflation,
überraschend – Deutschland. Zum
                                           fiskalpolitischen Maßnahmen gelang        insbesondere vor dem hintergrund
Jahresbeginn resultierten in den In-
                                           es der regierung und der feD, die         nahezu unbegrenzter und fast kosten-
dustrieländern die Impulse vor allem
                                           Wirtschaft auf Wachstumskurs zu           loser Liquiditätsbereitstellung der
aus dem Lageraufbau und den massi-
                                           bringen und den beschäftigungsab-         wichtigsten Zentralbanken wieder
ven staatlichen Konjunkturprogram-
                                           bau zu stoppen. Dabei konnte man          thematisiert. Der normalerweise im
men. In Deutschland kam es dann zu
                                           erneut erkennen, dass die feD das         Umfeld einer wirtschaftlichen erho-
einem selbsttragenden Aufschwung.
Aus heimischer Sicht waren es vor          Ziel des Wirtschaftswachstums deut-       lung übliche Mechanismus steigender
allem der stark anziehende Welthan-        lich stärker in den Vordergrund stellt    Leit- und Marktzinsen konnte, zumin-
del, die breit angelegte wirtschaftliche   als die europäische Zentralbank. Das      dest was die kurzfristigen Zinsen an-
Verflechtung mit den Schwellenlän-         wird sowohl deutlich durch den            geht, in 2010 nicht beobachtet wer-
dern, aber auch die binnennachfrage,       weiterhin tiefen Leitzinssatz sowie die   den. Zwar hat die eZb wiederholt
die zu einem Wachstum von 3,6 %            enorm hohe bereitstellung von Liqui-      deutlich gemacht, dass aus rein geld-
(Vj. – 4,7 %) beitrugen.                   dität zum Aufkauf von amerikanischen      politischer Sicht ein Zinsanstieg wün-
                                           Staatstiteln. Zweifel an der Nachhal-     schenswert wäre. Die refinanzie-
In Deutschland machten sich die            tigkeit des Aufschwungs sowie der         rungssituation einiger Staaten in
strukturellen Veränderungen der            rückkehr zu alten Wachstumspfaden         europa ließ diesen Schritt aber nicht
letzten Jahre (bspw. Agenda 2010)          bestehen in hinblick auf die weiterhin    zu. Die Inflationsraten und -erwartun-
und die damit einhergehende sukzes-        anhaltende Schwäche des Immobi-           gen stiegen im 2. halbjahr stärker an
sive Verbesserung der Wettbewerbs-         lienmarktes, die hohe Arbeitslosen-       und lagen in Deutschland und euro-
fähigkeit bezahlt. Die bessere Lage        quote von 9,4 % (Vj. 10,0 %) sowie        land zum Jahresende bei 1,1 % bzw.
machte sich auch in der Arbeitsmarkt-      die starke Verschuldung der privaten
statistik bemerkbar. So waren in                                                     1,6 % (Vj. 0,4 % bzw. 0,3 %). Der An-
                                           und öffentlichen haushalte.               stieg macht sich insbesondere in den
Deutschland zum Jahresende 2010
3,0 Mio. (Vj. 3,3 Mio.) Menschen oh-       Allein die Staatsverschuldung der USA     energie- und Nahrungsmittelpreisen
ne Arbeit, was einer Arbeitslosenquo-      ist in den vergangenen Jahren stetig      bemerkbar. Der trend steigender In-
te von 7,2 % (Vj. 7,8 %) entsprach.        gestiegen und liegt aktuell bei ca.       flationsraten setzt sich auch in 2011
                                           100 % des bIP. Mit diesem Quotienten      fort. Preistreiber sind vor allem ge-
In den eurostaaten divergierte die                                                   stiegene rohstoff- und Nahrungsmit-
                                           stehen die USA auf einer Stufe mit ei-
wirtschaftliche entwicklung im letzten                                               telpreise.
                                           nigen europeripheriestaaten. Der Sta-
Jahr deutlich. Insbesondere struktu-
                                           tus des US-$ als Weltreservewährung       Auf der Wechselkursseite konnten in
rell schwächere Länder wurden von
                                           sowie die politische Steuerbarkeit des    2010 Währungen aus rohstoffreichen
der finanz- und Wirtschaftskrise hart
                                           Wertes der eigenen Währung und de         Staaten tendenziell profitieren. Im
getroffen und erreichten hinsichtlich
                                           facto des Leitzinsniveaus unterschei-     Verhältnis euro/US-$ dominierten in
der Neu- bzw. gesamtverschuldung
                                           det die Situation in den USA von der
Niveaus, die weit außerhalb der in den                                               2010 die themen „transferunion in
                                           in europa und macht die risiken über-
Maastrichtkriterien festgelegten tole-                                               euroland“ und „Staatsanleihenan-
                                           schaubarer.
ranzbereiche lagen. Länder wie grie-                                                 kaufsprogramm der feD“. Per Saldo
chenland und Irland konnten nur            Der globale Aufschwung hilft auch den     konnte der US-$ von € 1,43 auf € 1,32
durch gemeinsame Anstrengungen im          Schwellenländern, die über den            zulegen, seinen höchstpunkt im Juni
rahmen von europäischen rettungs-          export von rohstoffen ihre wirtschaft-    2010 bei € 1,19 aber nicht halten.
Umfeld – Kapitalmarkt         11

Kapitalmarkt

An den europäischen Kapitalmärkten          ßende starke renditeaufwärtstrend        günstiger als in den traditionellen In-
war es 2010 vor allem der Vertrauens-       führte bis zum Jahresende 2010 zu ei-    dustriestaaten. Die genannten gründe
schwund gegenüber staatlichen               ner rendite von 2,9 %, was immer         führten dazu, dass die Performance
Schuldnern, der ganzjährig ein zentra-      noch 0,4 % unterhalb der Jahresend-      des global emerging Market bond In-
les thema war.                              rendite 2009 lag.                        dex in 2010 bei über 10 % lag.
In der zweiten Jahreshälfte wurde           Auch bei der entwicklung der Spread-     eine ähnliche Performance konnte
daneben deutlich, dass die konjunktu-       aufschläge gab es überraschend           man in 2010 im Durchschnitt mit AbS-
relle entwicklung und damit die Unter-      deutliche bewegungen. Aufgrund des       titeln erzielen. Der erfolg war umso
nehmensergebnisse positiv überra-           themas Solvenz von Staaten der eu-       höher, je tiefer das rating der AbS-
schen könnten.                              roperipherie kamen 2010 nach grie-       tranchen war. Aufgrund der positiven
                                            chenland (bereits ab 2009) die Länder    Konjunkturentwicklung wurde im Jah-
ebenfalls in die zweite Jahreshälfte fiel
                                            Irland und Portugal in die Diskussion.   resverlauf deutlich, dass die Ausfall-
die entscheidung der feD, zusätzliche
                                            Mit Spanien und Italien wurden auch      annahmen des Marktes im AbS-be-
Liquidität quasi kostenfrei zur Verfü-
                                            Länder, deren gewicht in der euro-       reich viel zu hoch angesetzt waren,
gung zu stellen. Der Markt interpre-
                                            zone von starker relevanz ist, in den    sodass die tatsächliche entwicklung
tierte das dahin gehend, dass die Leit-
                                            Strudel hineingezogen. Die Spread-       positiv überraschen konnte. Zudem
zinsen länger als geplant tief bleiben
                                            ausweitung führte dazu, dass im früh-    stieg die institutionelle Nachfrage nach
würden.
                                            jahr zunächst griechenland endgültig     diesem Marktsegment wieder an.
Die Aktienmärkte entwickelten sich in       das Vertrauen entzogen wurde. Die        gleiches galt für Nachranganleihen,
2010 sehr differenziert. Zulegen konn-      weitere refinanzierung griechenlands

                                                                                                                                Umfeld
                                                                                     mit denen in 2010 überdurchschnittli-
ten vor allem Unternehmen aus zykli-        wurde daraufhin im rahmen einer ge-      che renditen erzielt werden konnten.
schen branchen sowie firmen, die            meinschaftlichen hilfsaktion von eU      Der zugehörige Index stieg um 8,1 %.
eine hohe Verflechtung zu den               und IWf unter der bedingung stren-
Schwellenländern aufweisen. Ver-            ger Konsolidierungsauflagen über-        Der Preis für gold stieg in US-$ ge-
nachlässigt wurden banken, Versor-          nommen.                                  rechnet um 29 % von 1.088 $/Unze
ger und Ölaktien. Aus regionaler Sicht                                               auf 1.405 $/Unze. Preistreibend wirk-
wurden Unternehmen gemieden, die            Nachdem im April von den Marktteil-      te hier vor allem eine Kombination aus
ihren Sitz in südeuropäischen Staaten       nehmern auch die refinanzierungs-        Skepsis gegenüber der Zahlungsfähig-
haben. Dies erklärt auch die unter-         kraft der anderen genannten Länder       keit bisher sicher geglaubter Schuldner
schiedliche entwicklung von DAX und         der europeripherie angezweifelt          und steigenden Inflationserwartun-
euroStoxx 50 im Kalenderjahr. Wäh-          wurde, installierten die eU und der      gen, insbesondere im 2. halbjahr.
rend der deutsche Leitindex aufgrund        IWf einen euro-rettungsschirm, der
                                                                                     Der fundamentale Wandel in der ein-
der branchenzusammenstellung und            mit einem gesamtvolumen von 720
                                                                                     schätzung der dauerhaften Zahlungs-
der globalen Präsenz der Unterneh-          Mrd. euro sämtlichen Spekulationen
                                                                                     fähigkeit von Schuldnern war ein
men um 16,1 % (23,8 %) zulegen              gegenüber einzelnen Ländern und
                                                                                     überraschendes und dominierendes
konnte, verzeichnete der Leitindex          dem euro den boden entziehen sollte.
                                                                                     thema. galt bisher die Maxime, dass
aus euroland ein Minus von 2,9 %            Die erhoffte beruhigung brachte der
                                                                                     die Sicherheit von Staaten über der
(25,5 %).                                   rettungsschirm aber nicht.
                                                                                     von banken und Unternehmen des
An den eurorentenmärkten war 2010           In 2010 gab es im rentenbereich aber     gleichen Landes steht, was über die
ein Jahr extremer entwicklungen. Das        auch Anlageklassen, deren Spreads        refinanzierungskosten zugunsten der
galt zunächst einmal für die höhe des       sich positiv entwickelten. exempla-      Staaten ausgedrückt wurde, hat die
Zinsniveaus. Auf der Suche nach             risch genannt seien hier Schwellen-      Krise um die europeripheriestaaten
Sicherheit wurden vor allem bundes-         länderanleihen. Viele dieser Länder      bei diesem thema zu einem Paradig-
anleihen gekauft. 10-jährige Papiere        profitieren als rohstoffexporteure von   menwechsel geführt. Insbesondere in
rentierten im August um mehr als            der starken Weltkonjunktur. Darüber      den südlichen Peripherieländern der
1,3 % tiefer als zum Jahresende 2009.       hinaus war 2010 ein Jahr mit relativ     eurozone konnten sich große Unter-
Das erreichte Zinsniveau von gut            hoher politischer Stabilität. Auch die   nehmen über den Kapitalmarkt teil-
2,0 % markiert für diese Laufzeit ein       relation Verschuldung/bIP ist in vie-    weise günstiger refinanzieren als der
neues historisches tief. Der anschlie-      len Schwellenländern mittlerweile        eigene Staat.
12     Lagebericht – Jahresüberschuss und Kapitalanlagen

Jahresüberschuss und Kapitalanlagen

Die Aufgliederung des Jahresab-           rauf hinzuweisen, dass wir in den fol-   stärksten Anstieg wies die Nettover-
schlusses zeigt, dass der bruttoüber-     gejahren unsere jährlichen Abschrei-     zinsung auf, die alle Kapitalerträge
schuss von 11,2 Mio. € (Vj. 8,5 Mio. €)   bungen im Immobilienbereich von rd.      und -aufwendungen (auch die als
mit 14,2 Mio. € (Vj. 5,8 Mio. €) aus      3,3 Mio. € jeweils außerplanmäßig        außerordentliche erträge ausgewiese-
dem Kapitalanlageergebnis, mit 1,2        wieder aufholen müssen, soweit die       nen Zuschreibungen) enthält. Diese
Mio. € (Vj. 1,6 Mio. €) aus dem           Immobilien mit Sonderabschreibun-        hat sich von 4,1 % auf 4,7 % erhöht.
Verwaltungskostenergebnis, mit 2,4        gen belastet sind. Dies der Annähe-
                                                                                   Im gegensatz zum Vorjahr haben wir
Mio. € (Vj. 2,7 Mio. €) aus dem risi-     rung zum Zeitwertprinzip dienende
                                                                                   2010 durch die risikosteuerungsmaß-
koergebnis und mit – 6,6 Mio. €           Verfahren trägt allerdings nicht zur
                                                                                   nahmen im Aktienbereich Mehrerträ-
(Vj. – 1,6 Mio. €) aus dem sonstigen      transparenz unserer Jahresabschlüs-
                                                                                   ge generieren können. Während das
ergebnis stammt. Der bruttoüber-          se in diesem bereich bei.
                                                                                   allgemeine Marktniveau unserer eu-
schuss setzt sich bilanziell aus dem      bei der Aufgliederung des ergebnisses    ropäischen Aktien leicht negativ war,
Jahresüberschuss 0,6 Mio. € (Vj. 0,4      nach Wertschöpfungsquellen und er-       konnten wir durch die Steuerung der
Mio. €) und der Zuführung zur rück-       gebnisbereichen der Pensionskasse        risikobudgets ein leicht positives er-
stellung für beitragsrückerstattung       haben sich die im vergangenen Jahr       gebnis erzielen. Zum Jahresende ha-
10,6 Mio. € (Vj. 8,1 Mio. €) zusam-       eingeleiteten tendenzen weiter fort-     ben wir die Strategie unserer risiko-
men.                                      gesetzt. Die Wertschöpfung der Pen-      steuerung von Aktienoptionen auf
In einer reihe von Positionen haben       sionskasse findet in immer stärkerem     futures umgestellt und gehen davon
wir zur risikovorsorge Abschreibun-       Maße im Kapitalanlagenbereich statt      aus, dass uns dies im Laufe des Jah-
gen auf künftig erwartete Wertverlus-     (59,8 Mio. € nach 50,3 Mio. € im Vor-    res 2011 leichte Performance-Vorteile
te vorgenommen. es betrifft vor allen     jahr; unter berücksichtigung außeror-    erbringen wird.
Dingen einen Immobilien-Spezial-          dentlicher erträge). Im Versiche-
                                                                                   Wie auch in den vergangenen Jahren
fonds mit 1,7 Mio. €. Daneben haben       rungsbereich nahm sie zu (7,7 Mio. €
                                                                                   haben wir die uns aus Neubeiträgen
wir im Immobilienbereich (0,5 Mio. €)     nach 2,6 Mio. € im Vorjahr). Im sons-
                                                                                   zufließende Liquidität im Wesent-
                                          tigen ergebnis kommt es unverändert
und bei nachrangigen Anleihen (0,2                                                 lichen zur Steigerung der eigenanlage
                                          zu Verlusten (– 7,4 Mio. € nach – 2,2
Mio. €) Sonderabschreibungen vorge-                                                der Pensionskasse verwendet. hier
                                          Mio. €). Diese entwicklung in der
nommen. Die durch das bilanzrechts-                                                standen die höchsten ertragschancen,
                                          Wertschöpfung ist darauf zurückzu-
modernisierungsgesetz (bilMog) er-                                                 aber auch die größten risiken in die-
                                          führen, dass es im Kapitalanlagenbe-
forderlichen rückstellungserhöhungen                                               sem Jahr im bereich von Staatsanlei-
                                          reich 2010 zu positiven entwicklungen
haben wir nicht über 15 Jahre verteilt,                                            hen zur Verfügung. Zur risikomi-
                                          gekommen ist, während wir im sons-
sondern in einem Schritt nachdotiert                                               schung haben wir uns darüber hinaus
                                          tigen ergebnis unverändert Dotie-
(0,2 Mio. €). In einem unserer Spezi-                                              verstärkt im bereich Private equity en-
                                          rung von rückstellungen vornehmen
alfonds haben wir auf Ausschüttun-                                                 gagiert. hier kam es im abgelaufenen
                                          müssen. Die laufende Durchschnitts-
gen verzichtet, um hier Zukunfts-                                                  Jahr zu positiven entwicklungen.
                                          verzinsung, gemessen an der gDV-
vorsorge für eine anhaltende
                                          Verbandsformel, hat sich auf 4,4 %       Zur entwicklung einzelner Kapitalanla-
Niedrigzinsphase zu betreiben.
                                          nach 4,2 % im Vorjahr erhöht. Die        gen nun einige erläuterungen:
entlastet wurden wir bilanziell im        nach der berechnungsformel der
abgelaufenen Jahr durch die
                                                                                   Aktien
                                          bundesanstalt für finanzdienstleis-
Zuschreibungsnotwendigkeiten des          tungsaufsicht in bonn zu erstellende     Im berichtsjahr konnte unser wertge-
bilMog. Diese haben mit 4,6 Mio. €        laufende Verzinsung erhöhte sich         sicherter Aktienfonds mit + 1,8 %
zum ergebnis beigetragen. es ist da-      sogar auf 5,0 % (Vj. 4,8 %). Den         trotz einer negativen benchmark
Lagebericht – Jahresüberschuss und Kapitalanlagen             13

Jahresüberschuss und Kapitalanlagen

(euroStoxx 50 – 2,9 %) eine positive      gen haben wir im abgelaufenen            waren zum Jahresende 220,7 Mio. €
Performance erzielen. Ziel dieses         Jahr weiter auf 1.092,0 Mio. € (Vj.      (Vj. 226,4 Mio. €) investiert.
fonds ist es, einen langfristig positi-   1.036,2 Mio. €) erhöht. Damit machte
                                                                                   5. Souveräne Staaten und deren
ven ergebnisbeitrag zu erzielen – bei     diese Assetklasse wie im Vorjahr 84 %
                                                                                      finanzierungsvehikel
einer niedrigen Schwankungsbreite         unserer Kapitalanlagen aus. erhöht
der Kurswerte. Das bedeutet, dass         haben wir im Wesentlichen den            Auf Staats- und Länderanlagen entfie-
Krisenjahre wie 2008 nur mit geringen     selbstgemanagten teil auf 895,9          len 90,2 Mio. € (Vj. 66,2 Mio. €).
Verlusten abgeschlossen werden,           Mio. € (Vj. 864,1 Mio. €).               6. Nachrangige Anlagen
während in positiven Aktienjahren wie
                                          forderungen gegenüber banken             Der bestand ist ungesichert und im
2009 die Partizipation hinter dem
                                          und der öffentlichen hand                berichtsjahr auf 93,1 Mio. € (Vj. 94,0
Markt plangemäß zurückbleibt. Im
                                          Zum Jahresende 2010 hielten wir im       Mio. €) zurückgegangen.
rückblick hat sich diese Sicherungs-
strategie bewährt.                        Direktbestand 930,9 Mio. € (Vj. 899,9    7. Sonstige
                                          Mio. €) an forderungen gegenüber
Die beiden weiteren Aktienfonds                                                    bei einem teilbetrag in höhe von 14,6
                                          banken und der öffentlichen hand.
erzielten im berichtsjahr renditen von                                             Mio. € (Vj. 10,5 Mio. €) verzichten wir
                                          Diese unterlagen folgenden Siche-
14,0 % bzw. 20,1 %.                                                                ebenfalls auf Absicherungen. hierbei
                                          rungssystemen:
                                                                                   handelt es sich im Wesentlichen um
Der Zeitwert unserer Aktienfonds          1. Pfandbriefe                           Inhaberschuldverschreibungen.

                                                                                                                               Lagebericht
lag zum Stichtag bei 60,5 Mio. €
(Vj. 58,6 Mio. €). hiervon waren 38,0     ein Volumen von 244,9 Mio. €             Asset backed Securities (AbS)
Mio. € wertgesicherte Positionen. Der     (Vj. 214,3 Mio. €) hielten wir in
                                                                                   In dieser Kapitalanlageklasse hatten
Anteil von Aktien am buchwert unse-       durch öffentliche Kredite oder hy-
                                                                                   wir zum Stichtag einen bestand von
rer Kapitalanlagen lag zum Stichtag       potheken besicherten forderungen
                                                                                   22,5 Mio. € (Vj. 20,5 Mio. €) investiert.
konstant bei 4,6 % (Vj. 4,6 %).           gegenüber deutschen und europäi-
                                                                                   Wir lassen diese Anlageklasse fast
                                          schen banken.
Private equity                                                                     ausschließlich von externen Managern
                                          2. einlagensicherungsfonds des pri-      mit ausgewiesener Kreditexpertise
Das in Private equity investierte Kapi-      vaten bankgewerbes                    managen. größere Anlageschwer-
tal unserer Pensionskasse hat sich im
                                          Auf Anlagen bei privaten banken mit      punkte waren nicht vorhanden. Viel-
abgelaufenen Jahr auf 18,0 Mio. €
                                          Absicherung über den einlagensiche-      mehr investierten unsere Asset-Mana-
(Vj. 10,0 Mio. €) erhöht.
                                          rungsfonds entfielen 206,0 Mio. € (Vj.   ger breit gestreut z. b. in europäische
Im rahmen unserer langfristigen           217,3 Mio. €).                           hypotheken, Unternehmensanleihen
Strategie, das Portfolio im Private                                                und gebündelte forderungen gegen
                                          3. genossenschaftliches Sicherungs-
equity bereich zu stärken, haben wir                                               die öffentliche hand.
                                             system
in 2010 zwei weiteren fonds Zah-
                                                                                   Die Papiere verfügen mehrheitlich
lungszusagen gegeben (Abruf aus den       Abgesichert durch Sicherungsmaß-
                                                                                   über ein Investment-grade-rating
neuen fonds in 2010: 4,7 Mio. €).         nahmen des genossenschaftssektors
                                                                                   (schwerpunktmäßig AAA) und wurden
                                          waren zum Jahresende 61,3 Mio. €
festverzinsliche Wertpapiere                                                       aus Diversifizierungs- und rendite-
                                          (Vj. 71,2 Mio. €) investiert.
                                                                                   gründen erworben.
Die Kapitalanlage in festverzinslichen
                                          4. Öffentlich-rechtliche banken
Wertpapieren bildet unverändert das                                                Wie bei allen risikobehafteten Kapital-
rückgrat unserer Kapitalanlagestrate-     Im rahmen der Absicherungssysteme        anlagen achten wir auch bei AbS-Pa-
gie. Das gesamtvolumen dieser Anla-       der Sparkassen und Landesbanken          pieren auf ein angemessenes Verhält-
14     Lagebericht – Jahresüberschuss und Kapitalanlagen

Jahresüberschuss und Kapitalanlagen

nis der risikokapitalanlagen zum          Deutschland. 4% entfielen auf franzö-      von – 3,5 % (Vj. – 4,9 %) weiterhin
gesamtvermögen und eine adäquate          sische (Vj. 4 %) und spanische             unbefriedigend. Zum Jahresende
risikosteuerung.                          Schuldner (Vj. 3%), 3 % auf britische      wurde die Auflösung des fonds be-
                                          und niederländische (Vj. jeweils 2 %)      schlossen.
Unternehmensanleihen
                                          Schuldner. 2 % unserer rentendirekt-
Die in Unternehmensanleihen inves-
                                                                                     Zusammenfassung
                                          bestände haben wir jeweils bei italie-
tierten Mittel haben wir in 2010 leicht   nischen (Vj. 2%) und irischen Schuld-      Im vergangenen Jahr ist es uns erneut
ausgebaut und hielten zum Jahresen-       nern (Vj. unter 1%) angelegt. Den          gelungen, für die Pensionskasse at-
de ein Volumen von 63,4 Mio. €            Kreis der Schuldnerländer haben wir        traktive Opportunitäten zu nutzen.
(Vj. 60,2 Mio. €).                        im vergangenen Jahr erweitert. In den      Unser Volumen an stabilen ertrags-
                                          nicht namentlich genannten Ländern         quellen oberhalb der tarifgemäßen
Neben dem renditebeitrag halten wir
Unternehmensanleihen vor allem aus        lag unser exposure zum Stichtag un-        Verzinsung haben wir konsequent
Diversifikationsgründen für interes-      ter 2 %. Weitere erläuterungen zum         erhöht. Dadurch erreichen wir eine
sant. bei der Auswahl der titel achten    Länderrisiko der Pensionskasse finden      zunehmende Unabhängigkeit vom
wir sowohl auf eine breite branchen-      sich im risikobericht.                     ergebnisbeitrag der übrigen Vermö-
streuung als auch auf eine gute bo-                                                  gensklassen. Im rahmen unserer
                                          Immobilien                                 Strategie der regionalen Diversifi-
nität, im Wesentlichen im Investment-
grade-bereich.                            Der bestand an direkt und indirekt ge-     kation haben wir schwerpunktmäßig
                                          haltenen Immobilien an der bilanz-         in der ersten hälfte 2010 festver-
regionale herkunft                        summe hat im Jahr 2010 leicht zuge-        zinsliche Wertpapiere mit renditen
der Schuldner                             nommen und betrug nunmehr 110,1            oberhalb unserer passivseitigen
Im vergangenen Jahr erlebte der ren-      Mio. € (Vj. 106,2 Mio. €). Der Anteil an   Verzinsungsanforderung eingekauft.
tenmarkt eine kritische Diskussion um     den Kapitalanlagen blieb mit 8,5 %         hinsichtlich der Qualität standen vor
die Sicherheit von Anlagen, insbeson-     (Vj. 8,6 %) nahezu gleich.                 allem Staatstitel und ausländische
dere von Staatsschulden.                                                             Pfandbriefe (covered bonds) im
                                          Der größte block innerhalb der Anla-
                                                                                     Vordergrund. Dabei haben wir ange-
Im Portfolio der Pensionskasse verfol-    geklasse Immobilien sind mit einem
                                                                                     sichts der steilen Zinsstrukturkurve in
gen wir seit Jahren die Strategie, ne-    Volumen von 100,6 Mio. € (Vj. 97,2
                                                                                     2010 zur Durationssteuerung auch
ben der breiten Diversifikation auf       Mio. €) Immobilien des eigenbe-
                                                                                     vermehrt das Instrument des Vor-
Schuldnerebene auch die Konzentra-        stands.
                                                                                     kaufs eingesetzt.
tion auf deutsche emittenten zu redu-
                                          Den bestand an Wohnimmobilien ha-
zieren. Die Umsetzung erfolgt sukzes-                                                In der Neuanlage sind aktuell weiter-
                                          ben wir im vergangenen Jahr weiter
sive, indem vor allem Anleihen                                                       hin erstklassig geratete Anlagen zu at-
                                          ausgebaut. In diesem Segment konn-
europäischer Schuldner dem Portfolio                                                 traktiven Konditionen erhältlich. Die
                                          ten wir in 2010 attraktive renditen er-
beigemischt werden. bei der Auswahl                                                  Differenz zur erforderlichen Verzin-
                                          zielen.
bevorzugen wir systemrelevante                                                       sung der Passivseite kann dadurch
Schuldner und Marktführer aus den         bei gewerblichen Immobilien in             gehalten werden, was sich letztlich
bereichen banken und corporates.          Deutschland kam es zu einer deut-          positiv auf die Steuerbarkeit der Pen-
Weiterhin zählen Staats- und Länder-      lichen Verbesserung wichtiger Kenn-        sionskasse auswirkt.
anleihen zu unseren bevorzugten In-       zahlen.
                                                                                     Neben den festverzinslichen Papieren
vestments.
                                          Über einen Immobilienspezialfonds          haben auch die Investmentfonds so-
Zum Stichtag entfielen 74 % (Vj.          sind wir an europäischen gewerbeim-        wie die Immobilien ihren beitrag zu ei-
79 %) unserer rentendirektbestände        mobilien beteiligt. Das ergebnis des       nem positiven Kapitalanlageergebnis
von 979,6 Mio. € (Vj. 950,4 Mio. €) auf   fonds war in 2010 mit einer rendite        geleistet.
Lagebericht – Jahresüberschuss und Kapitalanlagen                                        15

Jahresüberschuss und Kapitalanlagen

                    Bestände der Kapitalanlagen in TEuro zum 31. 12. 2010
                                                                                                                         Unternehmensanteile
                                                                                                                         25.615 = 2,0 %
     Sonstige Ausleihungen
         716.334 = 55,2 %

                                                                                                                                                 Aktien und
                                                                                                                                                 Investmentanteile
                                                                                                                                                 185.598 = 14,2 %

                                                                                                                                                            Termingeld
                                                                                                                                                            11.310 = 0,9 %

                                                                                                                                                        Grundstücke
                                                                                                                                                        89.654 = 6,9 %

                                                                                                                                                                                    Lagebericht
                                                                                                                               festverz. Wertpapiere
                                                                                                                               270.226 = 20,8 %

                                                                  Gesamt: TEuro 1.298.737

   Fälligkeitenfächer – festverzinsliche Namens- und Inhaberwertpapiere
           in Mio. Euro                                                                                                                               Durchschnittszins
                                                                                                                                                                    10,00 %
   100,0

                                                                                                                                                                      9,00 %
    90,0

                                                                                                                                                                      8,00 %
    80,0

                                                                                                                                                                      7,00 %
    70,0

                                                                                                                                                                      6,00 %
    60,0

                                                                                                                                                                      5,00 %
    50,0
                             87,7
                                                                                                                                                                      4,00 %
    40,0                                          77,7
                                           68,9
                                                         68,4
                                                                                                                                                             63,4
                    60,6                                                                                                                                              3,00 %
    30,0     58,0                   55,2                               57,2
                                                                                                                                              55,8
                                                                47,3
                                                                                                                                       45,5
                                                                                                                                                                      2,00 %
    20,0                                                                                                         37,5                                34,5
                                                                                            31,3
                                                                                                                                29,3
                                                                                                          27,6
                                                                              24,4                 20,3                 25,4
                                                                                                                                                                      1,00 %
    10,0                                                                             19,9

                                                                                                                                                                      0,00 %
     0,0
            2011    2012    2013    2014   2015   2016   2017   2018   2019   2020   2021   2022   2023   2024   2025   2026    2027   2028   2029   2030 >2030

                           in Mio. nach Nennwerten per 31.12.2010 – Durchschnittsnominalzins: gewogener Durchschnitt des jeweiligen Jahres
                           gesamtsumme: 995,6 Mio. euro – Durchschnittsnominalzins gesamt: 4,78 % – durchschnittl. restlaufzeit: 9,51 Jahre
16     Lagebericht – Mitglieder, Leistungen und beiträge

Mitglieder, Leistungen und Beiträge

Die im geschäftsbericht 2009 gesteck-      sowie die Insolvenz von Mitglieds-        Die beitragssteigerung geht nicht auf
ten Ziele für das Jahr 2010 wurden er-     unternehmen.                              Sondereffekte und einmalbeiträge zu-
reicht bzw. deutlich übertroffen. Die                                                rück. Die laufenden beiträge erhöhen
                                           Dennoch wurden durch den Zugang
Ziele betrafen die Steigerung des Ver-                                               sich von 52.037 teuro auf 57.275
                                           von 6.266 Mitgliedern die Ziele des
sichertenbestandes sowie die Stabili-                                                teuro und stellten 99,7 % der ge-
                                           abgelaufenen Jahres erreicht. Die
sierung und den Ausbau der beitrags-                                                 samtbeiträge dar. Die detaillierte,
                                           Zahl der Neumitglieder liegt damit na-
einnahmen. Die Ziele im einzelnen:                                                   mehrjährige beitragsentwicklung ist
                                           hezu doppelt so hoch wie die schon
i.) bezogen auf den Versichertenbe-                                                  auf Seite 17 dargestellt.
                                           auf hohem Niveau liegenden Zahlen
stand lag das Ziel in der Steigerung       der beiden Vorjahre (3.381 und 3.372      Dieser Anstieg der beitragseinnahmen
auf über 75.000 Mitglieder und rent-       Neumitglieder).                           fand wie in den Vorjahren in der klas-
ner. Der Versichertenbestand der                                                     sischen rentenversicherung – und da-
                                           Das Mitgliedswachstum 2010 resul-
PKDW betrug am ende des Jahres                                                       mit im tarif A – statt. Der fondsge-
                                           tierte dabei am beginn des Jahres aus
76.662 Versicherte, dies entspricht                                                  bundene rentenversicherungstarif e
                                           der gewinnung von Neumitgliedern
einer Steigerungsrate von 7,9 % und                                                  wuchs trotz weiterer positiver ent-
                                           und wurde dann abgelöst durch die
stellt die zweithöchste absolute                                                     wicklung des zugrundeliegenden
                                           weitere Verbreitung von Versorgungs-
Steigerung der Unternehmensge-                                                       fonds nur geringfügig.
                                           werken und tarifverträgen in bereits
schichte dar.
                                           bestehenden Mitgliedsunternehmen          Die beitragssteigerung bei den bereits
ii.) In bezug auf die beiträge bestand     der PKDW.                                 bestehenden Mitgliedern resultiert aus
das Ziel in der weiteren Stabilisierung
                                           In den neuen Mitgliedsunternehmen         der Ausweitung der Altersversorgungs-
und im Ausbau der beitragseinnah-
                                           wurden zumeist abhängig von der           modelle. Diese fand häufig durch
men. für das Jahr 2010 ergab sich ein
                                           branchenzugehörigkeit unterschiedli-      ergänzungen zu bereits bestehenden
beitragswachstum i.h.v. 5.167 teu-
                                           che Modelle der betrieblichen Alters-     tarifverträgen statt. Nicht zuletzt auf-
ro; dies entspricht einer Steigerungs-
                                           versorgung eingeführt. In der che-        grund des neugestalteten Vorruhe-
rate von 9,9 % und stellt ebenfalls das
                                           miebranche wurde die tarifliche           standmodells der PKDW votierte der
zweithöchste Wachstum in der PKDW-
                                           Altersversorgung umgesetzt. Andere        größte teil der Mitgliedsunternehmen
geschichte dar.
                                           branchen installierten arbeitnehmerfi-    für eine Umsetzung in der betrieblichen
Die gestellten Ziele waren vor dem                                                   Altersversorgung und damit beinahe zu
                                           nanzierte Modelle, gegebenenfalls mit
hintergrund der allgemeinen Wirt-                                                    100 % für den Durchführungsweg
                                           einer Weitergabe der ersparnisse der
schaftskrise der Vorjahre ambitiös.                                                  überbetriebliche Pensionskasse. Das
                                           Sozialabgaben durch den Arbeitgeber.
Der Wegfall von Sonderzahlungen re-                                                  ergebnis führte bei vielen Mitglieds-
duzierte vielfach die basis für entgelt-   Das beitragswachstum des Jahres           unternehmen neben einer erhöhten
umwandlungen. Arbeitgeberbeiträge          2010 resultiert in erster Linie aus der
                                                                                     beitragszahlung auch zu entsprechen-
aufgrund von erfolgsabhängigen Vor-        Steigerung des Versichertenbestan-
                                                                                     den Neuanmeldungen. Die Mitglieds-
sorgeplänen kamen nicht oder nur           des. Die 6.266 Neumitglieder brach-
                                                                                     unternehmen, die bereits eine hohe
deutlich verringert zur Auszahlung.        ten im Durchschnitt 697 euro und so-
                                                                                     beteiligungsquote durch die Umset-
                                           mit in Summe einen betrag von 4.367
Weitere Punkte, die gegen die Stei-                                                  zung in der tariflichen Altersversorgung
                                           teuro in ihre Altersversorgung ein.
gerung der oben genannten größen                                                     erreicht hatten, führten ohne zusätz-
liefen, waren die hohe Anzahl von          Im Schnitt waren unsere Neumitglie-       lichen Verwaltungsaufwand weitere
rentenübergängen (in 2010: 821 Mit-        der 41,4 Jahre alt. berufsunfähigkeit     339 euro (300 euro Demografiebeitrag
glieder) besonders aus den älteren,        schlossen sie mit 25,2 % in die Absi-     plus 39 euro förderung) den beste-
hochdotierten Versorgungswerken            cherung ein.                              henden Anwartschaften zu.
Lagebericht – Mitglieder, Leistungen und beiträge          17

Mitglieder, Leistungen und Beiträge

Neben dem bereits oben benannten          Die Mitarbeiter unserer Mitglieds-         unternehmensübergreifende, fachbe-
Durchschnittsbeitrag der Neumitglie-      unternehmen wurden über die Neue-          zogene Veranstaltungen durch:
der konnte bei diesem Personenkreis,      rungen und Umsetzungsmöglichkei-
                                                                                     i.) Die Neuerungen und Modifikatio-
dessen Anmeldung ausschließlich im        ten in der regel durch von der PKDW
                                                                                     nen in der betrieblichen und tarif-
tarif A stattfand, eine zunehmende        speziell für die betriebliche Altersver-
                                                                                     lichen Altersversorgung stellten wir im
tendenz zur Wahl der teilkapitalleis-     sorgung gestaltete Informationsver-
                                                                                     frühjahr 2010 in Duisburg zahlreichen
tungsmöglichkeit festgehalten wer-        anstaltungen unterrichtet. In einigen
                                                                                     Vertretern unserer Mitgliedsunterneh-
den.                                      Unternehmen informierten wir die
                                                                                     men dar.
                                          Personalverantwortlichen und/oder
Die einführung der teilkapitalleistung                                               ii.) Im rahmen von fachgruppen und
                                          die Arbeitnehmervertreter über die
stellte sich als wichtiger Kontaktauf-                                               Arbeitsgemeinschaften zeigten wir die
                                          Neuerungen der bAV-Systeme. eben-
nahmepunkt zu unseren Mitglieds-                                                     flexible Umsetzung und Nutzung von
                                          falls begleiteten wir die Arbeitneh-
unternehmen und Mitgliedern dar.                                                     ruhestands- und Vorruhestandsrege-
                                          mervertreter in der gestaltung von
Dem darauf basierenden deutlich ver-                                                 lungen auf.
                                          betriebsversammlungen. Dabei wur-
mehrten Informations- und Umset-          den die sich aus bestehenden Versor-
zungsbedarf unserer Mitgliedsunter-                                                  iii.) Personalverantwortlichen stellten
                                          gungswerken ergebenen Optimie-
nehmen, konnten wir insbesondere                                                     wir im rahmen spezieller Personal-
                                          rungsmöglichkeiten oder die Nutzung
neben Vorarbeiten im Jahr 2009 durch                                                 messen die PKDW und deren Dienst-
                                          der neuinstallierten Versorgungsrege-
                                                                                     leistungsangebot vor.

                                                                                                                               Lagebericht
Stärkung unseres personellen betreu-      lungen dargestellt. besonders hervor-
ungsteams erreichen.                      zuheben sind die immer weiter              Darüber hinaus informierten wir un-
Die hauptaufgabe der PKDW bestand         verbreiteten speziell auf die Auszubil-    sere Mitgliedsunternehmen durch ei-
im Jahr 2010 in der beratung unserer      denden bzw. auf die „Auszubildenden        ne aktuelle Ausgabe unserer Informa-
Mitgliedsunternehmen und in der In-       in spe“ zugeschnittenen Informations-      tionsschrift „Vision“ über die
formation derer Mitarbeiter. Wir berie-   veranstaltungen.                           Neuerungen in der betrieblichen Al-
ten die neuen Mitgliedsunternehmen                                                   tersversorgung.
                                          Neben den beratungen und Informa-
bei der einführung und die bestehen-      tionsveranstaltungen, die auf das Al-      bezogen auf unsere einzelmitglieder
den Mitgliedsunternehmen bei der          tersversorgungswerk speziell eines         erreichten wir durch dauerhafte ak-
Aktualisierung und Umsetzung ihrer        unserer Mitgliedsunternehmen bzw.          tuelle und zeitnahe Abarbeitung und
Versorgungswerke. Dabei war ein           auf die Ansprüche dessen Mitarbeiter       Information der von den Kassenfir-
Schwerpunkt, Versorgungssysteme in        abgestellt wurden, führten wir zur         men abgemeldeten Mitarbeiter und
der form anzupassen, dass durch sie       festigung der PKDW als kompetenten         deren neuen Arbeitgebern wie in den
der Mitarbeiterbindungseffekt in den      und flexiblen berater und Dienstleister    Vorjahren ein entsprechendes bei-
Vordergrund gestellt wurde.               in der betrieblichen Altersversorgung      tragswachstum.

        Entwicklung der laufenden Beiträge von Einzel- und Firmenmitgliedern

                                                2010            2009            2008            2007             2006
                                               TEuro           TEuro           TEuro           TEuro            TEuro
 Laufende beiträge firmenmitglieder            51.907          47.027           46.127         43.474           42.316
 Laufende beiträge einzelmitglieder             5.368            5.010           4.808          4.814            4.769
 Summe laufende beiträge                       57.275          52.037           50.935         48.288           47.085
18   Lagebericht – Mitglieder, Leistungen und beiträge

Mitglieder, Leistungen und Beiträge

         Altersstruktur der Anwärter – Anzahl der Männer und Frauen 2010

                                                                                  7.269           7.288

                                                                                                                   5.936

                                                                                                                                   4.863
                                                                 4.610

                                                                                          4.066
                                                                                                          3.998

                                                                                                                           3.403
                                                 3.139
                                                                         2.747                                                             2.723
                             2.329                       2.225
                                                                                                                                                   2.154

               1.613                 1.698

                       998                                                                                                                                 945

                 1-25            26-30            31-35            36-40            41-45           46-50             51-55         56-60            >60

                                                                                 Altersbereich

                                                    Männer: Ø 45,3 Jahre                     Frauen: Ø 44,3 Jahre

              Geografische Verteilung des Versichertenbestandes 2010
              Personen                                                                                                                     Firmen
     12.000                                                                                                                                           150

     11.200                                                                                                                                           140

     10.400                                                                                                                                           130

      9.600                                                                                                                                           120

      8.800                                                                                                                                           110

      8.000                                                                                                                                           100

      7.200                                                                                                                                           90

      6.400                                                                                                                                           80

      5.600                                                                                                                                           70

      4.800                                                                                                                                           60

      4.000                                                                                                                                           50

      3.200                                                                                                                                           40

      2.400                                                                                                                                           30
      1.600                                                                                                                                           20
       800                                                                                                                                            10
         0                                                                                                                                            0
                 0           1               2              3             4           5            6              7            8             9

                                                                                 PLZ-Bereich

                                                                 Pensionäre          Mitglieder           Firmen
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