Geschenkt! - Genossenschaftsblatt für Rheinland und Westfalen GB - Genossenschaftsverband

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GB
Genossenschaftsblatt für Rheinland und Westfalen
RWGV-Bilanz. Landwirtschaft investiert 100 Millionen Euro. Seite 6
Ausflugsziel. Raiffeisenhaus neu eröffnet. Seite 19
VR-Journalistenpreis. Dr. Michael Naumann zu Gast. Seite 32
                                                                       2 | 2012

   Geschenkt!
   Wie Markus Wimmer ein Jahr lang seine Träume verwirklichen möchte
Geschenkt! - Genossenschaftsblatt für Rheinland und Westfalen GB - Genossenschaftsverband
„Made in Germany.“

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.

                                                                          Wir machen den Weg frei.

Visionen. Impulse. Strategien.
Staatenhaus am Rheinpark Köln, 13. November 2012

Wir sind Deutschland – Innenansichten einer Nation.

Spannende und zukunftsweisende Impulse liefern Ihnen in Talkrunden und Interviews unter anderem:
   Margot Käßmann, ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland
   Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments
   Uwe Berghaus, Vorstand WGZ BANK
   Dr. Klaus Töpfer, Bundesumweltminister a.D.
   Guido Knopp, Journalist, Publizist und Moderator
   Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft

Durch die Veranstaltung begleiten Sie die beiden Moderatoren Maybrit Illner und Peter Großmann.

Sie haben Fragen? Wir helfen Ihnen gerne weiter:
Thomas von Hammel, RWGV-Mitgliederservice, Marketing/Vertrieb,
Telefon: 0251 7186-5116, E-Mail: thomas.von-hammel@rwgv.de
Vera Viehöfer, EREIGNISHAUS – Live-Marketing, Veranstaltungsmanagement,
Telefon: 0251 53001-52, E-Mail: vera.viehoefer@ereignishaus.de
                                                                                         Mit freundlicher Unterstützung der
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Inhalt

Titanen der Publizistik

                     Liebe Leserin, lieber      tungsboote. Klein und wendig sind diese
                     Leser, „haaaalloooo! Ist   Boote, kostengünstig und flott – eigentlich     Das Thema
                     da einer? Kann man         könnten sie jeden Hafen der Welt erreichen,     Freude in Rheinland und Westfalen:
                     mich höööööören?“ Auf      und natürlich alle interessanten Zielgrup-      „WDR 2“ verschenkte ein Jahr          4
                     dem großen Meer trägt      pen, die man so genau kennt. Allein: Die
                     die Stimme weit, sagt      Sportboothäfen der Zielgruppen sind so rap-
                     man. Vor allem bei         pelvoll wie die Ijsselmeer-Häfen zu Pfings-     RWGV intern
                     dichtem Nebel und kal-     ten: Mitglieder, Kunden und Noch-nicht-         Landwirtschaft:
                     ter Luft. Das sind die     Kunden interessieren sich für alles Mögliche    Investitionen verdoppelt            6
                     Segnungen der Physik.      – Unternehmenskommunikation im Inter-           AFS erfolgreich gestartet           8
                     Frisch nach dem 100.       net muss sich in der tatsächlichen Wahrneh-     Arbeitgebermarke „Raiffeisen“      10
Katastrophengedenktag zum Untergang der         mung beim Kunden hinten anstellen. Und so       Marketing- und Vertriebsforum 2012 11
Titanic wissen wir: Die Stimme mag weit tra-    dümpeln die Bötchen weit draußen und die
gen, sie muss aber auch gehört werden.          Internet-Schiffer rufen. Und rufen. Hier und    Hintergrund & Analyse
Sonst ist auf Rettung nicht zu hoffen.          da hat jemand Erbarmen und erlaubt ihnen,       Qualifizierung von
Die Flaggschiffe für die Kommunikation des      anzulegen – jeder Internet-Kommunikator         Bankaufsichtsräten                  12
Mittelstands sind bis heute die Tageszeitun-    prüfe aber selbstkritisch seine tatsächlichen   Beratung mit bank21                 15
gen. Prächtige Schiffe, randvoll mit Informa-   Nutzerzahlen.                                   Basel III:
tionen, zum Beispiel über Genossenschaf-        Den Umwälzungen der Medienlandschaft            So hilft der RWGV bei der Umsetzung 16
ten: der Bericht über die letzte General-       folgt die Umwälzung der Unternehmens-
versammlung, das Jahrespressegespräch, die      kommunikation. Einen spannenden Beitrag         Aus dem Verbund
Gewinner des Jugendwettbewerbs und der          leistet das Internet mit allen dialogischen     WGZ BANK: Bilanz 2011               18
Sterne des Sports, die Aktion zum Internatio-   Formen des Web 2.0. Diese, teilweise sehr       Raiffeisenhaus neu eröffnet         19
nalen Jahr der Genossenschaften, der Filia-     zielgerichtete, weltweit empfangbare Klein-     Kurz gemeldet                       20
lumbau und der Neubau der Getreidean-           gruppenkommunikation darf allerdings            Angela Merkel lobt Genossenschaften 21
nahme, ein Foto der neuen Auszubildenden,       nicht mit den Zielgruppen und Kommunika-
den Wechsel im Vorstand und vieles mehr.        tionsperspektiven von Massenkommunika-          Banken
Der Zeitungsleser kann Entscheidungen           tion verwechselt werden.                        Kurz gemeldet                        23
nachvollziehen und bewerten, wirtschafts-       Was bleibt? Wir müssen zunehmend selbst         Bankleitervereinigung auf Kurs       31
politisches Handeln vor Ort einschätzen.        Schiffe bauen! Mit fünf verschiedenen Aus-      VR-Journalistenpreis verliehen       32
Das gilt natürlich nicht allein für Genossen-   gaben erreicht die regionalisierbare Genos-
schaften, sondern für den gesamten regiona-     senschaftliche Allgemeine Zeitung (GAZ)         Landwirtschaft
len Mittelstand.                                mit der nächsten Nummer eine Auflagen-          AGRAVIS wächst dynamisch             34
Die Titanen der Publizistik, unsere Heimat-     höhe von 350.000 Exemplaren. Sie erlaubt        RWZ zieht positive Bilanz            35
zeitungen, haben keinen Eisberg gerammt.        Genossenschaften Massenkommunikation            Kurz gemeldet                        36
Sie sinken nicht plötzlich auf den Meeresbo-    – in der Region und bundesweit mit Lesern
den. Aber das Leck ist unübersehbar, die        bis nach Berlin und Brüssel. Die Zielgrup-      Gewerbe
Auflage sinkt, manche Bordwand ist schon        pen reagieren, sie treten in den Dialog.        Kurz gemeldet                        40
unter Wasser. Natürlich werden weiterhin        Print wirkt.                                    Schüler gründen Computer-eG          43
Informationen transportiert – nur: Sie errei-
chen immer weniger Menschen. In man-            … natürlich auch im Genossenschaftsblatt,       Impressum                            43
chen Landkreisen halten nur noch 30 Pro-        dessen massenhafte Lektüre wir gern emp-
zent der Haushalte eine Tageszeitung.           fehlen.                                         Namen und Nachrichten                44
Was tun nun die Kommunikatoren im Mit-
telstand? Sie besteigen die Internet-Ret-       Thorsten Weiland                                Zu guter Letzt                       46

GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2012                                                                                                         3
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Thema
Fotos: Marco Stepniak

                        Ein Jahr lang bekommt Markus Wimmer von den Genossenschaftsbanken monatlich 3.000 Euro geschenkt. Er arbeitet jetzt weniger für seinen Chef und dafür
                        mehr für sich selbst – in seinem Tonstudio, das er gerade in Eigenregie baut.

                        Papst macht den Traum vom Tonstudio wahr
                        Markus Wimmer, Daniel vom Orde und Gabriela Kunas aus Rheinland und Westfalen gewinnen bei
                        der Aktion „WDR 2 schenkt Ihnen ein Jahr“ – und erfüllen sich ihre Herzenswünsche.

                        Simmerath. Der Schlüssel zum Sieg war             senbank in Simmerath, hatte dem Gewin-             mit knapp 400 Einwohnern und viel Platz.
                        Papst Benedikt. Weil Markus Wimmer                ner der Aktion kurz zuvor bei der Preis-           Da stört es niemanden, wenn stundenlang
                        wusste, dass der Heilige Vater gerade in          übergabe in der Hauptstelle der Bank               die Kreissäge kreischt. Wimmer hat schon
                        Deutschland zu Besuch war, kann er jetzt          gratuliert: „Fast jeder hat eine ganz beson-       fleißig gewerkelt. „Ich habe den Großteil
                        sein eigenes Tonstudio bauen. Der 33-Jäh-         dere Idee im Kopf, die er verwirklichen            der Lüftungsanlage fertig. Als Nächstes
                        rige, der als Tontechniker bei dem Kölner         will, wenn er ein Jahr Zeit hätte. Wir freuen      werden die Leitungen bis in die Regie
                        Tonstudio Torus arbeitet, setzte sich wäh-        uns mit Ihnen, dass Sie sich Ihren Lebens-         und den Aufnahmeraum montiert sowie
                        rend des Gewinnspiels „WDR 2 schenkt Ih-          traum nun erfüllen können.“                        Teile der Klimaanlage.“ Dann geht es wei-
                        nen ein Jahr“ bei der entscheidenden Ra-          Ein Jahr lang bekommt Wimmer von den               ter mit der Innenakustik. Jeder kann die
                        terunde in der Livesendung durch. Und             Genossenschaftsbanken monatlich 3.000              Fortschritte verfolgen: Wimmer führt ein
                        die Volksbanken und Raiffeisenbanken fi-          Euro geschenkt. Er arbeitet jetzt weniger          Bautagebuch auf seiner Internetseite
                        nanzieren dem Simmerather nun den Bau             für seinen Chef und dafür mehr für sich            www.rurton.de. Bis Ende des Jahres soll
                        des Tonstudios. „Für mich geht ein Traum          selbst. Für sein Tonstudio. Schließlich soll       sein Herzenswunsch fertig sein. „Dann will
                        in Erfüllung. Es ist die Riesenchance, das        alles in Eigenregie gebaut werden. Don-            ich mit jungen Nachwuchsbands Musik
                        Studio in einem Jahr fertigzustellen“, sagt       nerstags, freitags und samstags zieht es ihn       produzieren“, so die Pläne des Tontechni-
                        Wimmer im Gespräch mit GB-Redakteurin             in den Keller, denn gebaut wird im Unter-          kers. Der Name steht schon fest: rurton
                        Julia Böing.                                      geschoss des eigenen Wohnhauses in De-             studio. Warum gerade so? „Der Name
                        Olaf Jansen, Vorstandsmitglied der Raiffei-       denborn, einem Ortsteil von Simmerath              schlägt eine Brücke zwischen ein wenig >

                        4                                                                                                                      GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2012
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Thema

> Lokalkolorit und der Aufgabe des Studios:      180,2 Kilometer Radfahren und 42,195 Ki-     Hörer wurden dazu aufgerufen, sich mit
  Die Rur fließt durch unseren Ort. Und die      lometer Laufen, ohne umzufallen. Die Ge-     einem besonderen Projekt zu bewerben.
  Aufgabe des Studios ist es, für alles da zu    nossenschaftsbanken schenken ihm damit       Markus Wimmer überlegte nicht lange und
  sein, was mit Ton zu tun hat“, erklärt Wim-    ein Jahr, um sich auf den Wettkampf vorzu-   brachte das Tonstudio ins Spiel: „Wer nicht
  mer. Zu Beginn will er mit der befreunde-      bereiten. Für Gabriela Kunas geht es nach    mitmacht, kann schließlich auch nicht ge-
  ten Band „Syl'n'Dan“ arbeiten. Um künfti-      Tansania. Die Bielefelderin möchte sich      winnen.“ Der Radiosender nahm seine Be-
  ge Aufträge muss er sich keine Sorgen          dort ein Jahr lang sozial engagieren. Be-    werbung in die engere Auswahl. Die letzte
  machen. Schon kurz nachdem klar war,           reits vor 16 Jahren war Kunas als Erziehe-   Hürde: Er musste sich bei zwei Raterunden
  dass Wimmer gewonnen hatte, stand das          rin in Tansania tätig. Der Gewinn ermög-     bewähren, denn nur drei Bewerber konn-
  Telefon nicht mehr still. „Die ersten Anfra-   licht ihr die Rückkehr und erfüllt der       ten gewinnen. Papst Benedikt brachte ihm
  gen kamen direkt ein paar Tage nach dem        Sozialpädagogin einen Lebenstraum.           Glück.
  Gewinn. Leider muss ich alle noch ein we-      Über 12.000 Menschen hatten ihre Le-
  nig vertrösten“, freut er sich.                bensträume an den WDR 2 geschickt. Die       Julia Böing, RWGV-Pressebüro Süd

    Freiraum für Ironman-Training
                                                   Neues Gewinnspiel: 17 Monate
  Ein Jahr lang das tun, was wirklich wichtig
  ist, kann nicht nur Wimmer. Die Volksban-        Wer Mitglied einer Genossenschaftsbank ist, kann auch jetzt noch 17 Monate Zeit ge-
  ken und Raiffeisenbanken machen das ge-          winnen, um seinen ganz persönlichen Traum intensiv auszuleben. Ob es das Schreiben
  meinsam mit dem Radiosender WDR 2                eines Romans ist, der Wunsch nach mehr Zeit für die Familie oder das tägliche Ent-
  auch für Daniel vom Orde aus Lüden-              spannen am Strand. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken machen es möglich, in-
  scheid und Gabriela Kunas aus Bielefeld          dem sie dem Gewinner in diesen 17 Monaten monatlich 7.500 Euro zahlen. Anlass die-
  möglich. Sie sind die beiden weiteren Ge-        ser Verlosungsaktion sind das von den Vereinten Nationen ausgerufene Internationale
  winner des Spiels. Ein Jahr Training gibt es     Jahr der Genossenschaften und das Erreichen des neuen Meilensteins von 17 Millionen
  für Daniel vom Orde. Der Lüdenscheider           Mitgliedern bei den Genossenschaftsbanken in Deutschland. Informationen unter
  möchte einmal einen Ironman bestehen.            www.vr-marketingservice.de
  Sein Ziel: 3,86 Kilometer Schwimmen,

                                                                                                                                         Anzeige

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                                                                                                       *Bzgl. der Kundenanzahl privater Bausparkassen.
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                         Investitionen verdoppelt
                         Landwirtschaft: Umsatztreiber waren vor allem Futter, Agrarerzeugnisse, Brenn- und Treibstoffe.
Fotos: Martin Meissner

                         Gespräche an historischer Stätte: Auf Schloss Wilkinghege trafen sich diesmal die Spitze des RWGVs mit den Journalisten der Fachpresse und Agenturen sowie
                         von Zeitungen und Radio. Hans Pfeifer (stehend): „Eine starke Landwirtschaft braucht starke Genossenschaften.“

                         Münster. „Eine starke Landwirtschaft                Entwicklung mithalten kann. In den selbst-           die Preise haben sich nach der Ernte seit-
                         braucht starke Genossenschaften. Unsere             bestimmten Strukturen der landwirtschaftli-          wärts entwickelt, sodass von diesem Bereich
                         guten Ergebnisse und eine kräftig ausgebau-         chen Primärgenossenschaften sind die Ent-            im zweiten Halbjahr keine Impulse ausgin-
                         te Eigenkapitalbasis sind das Fundament             wicklungen von bäuerlichem Betrieb und               gen. Die Aufwendungen der Landwirtschaft
                         für zukunftsorientierte Investitionen unserer       Handelsunternehmen offenkundig gut zu                für Mischfutter, Düngermittel und Saatge-
                         Unternehmen“, erläuterte Hans Pfeifer, Vor-         synchronisieren“, so Pfeifer. Die 171 land-          treide waren jedoch insgesamt in diesem
                         standsvorsitzender des RWGVs, anlässlich            wirtschaftlichen Primärgenossenschaften              Jahr höher und wirkten sich somit positiv auf
                         des Jahrespressegespräches in Münster. Ge-          und Zentralen des RWGVs vereinen einen               die Geschäftsentwicklung der Genossen-
                         genüber dem bereits investitionsstarken vor-        Umsatz von 22,9 Milliarden Euro auf sich             schaften aus. Umsatztreiber waren Futter-
                         letzten Jahr verdoppelten die landwirtschaft-       (plus 31 Prozent).                                   mittel, Agrarerzeugnisse sowie Brenn- und
                         lichen Genossenschaften ihre Investitionen                                                               Treibstoffe: Die Umsätze bei Futtermitteln
                         im ländlichen Raum auf rund 100 Millionen           Bezug und Absatz                                     stiegen von 464 Millionen auf 557 Millionen
                         Euro. Im Mittelpunkt stand dabei das land-          Der Umsatz der rheinisch-westfälischen Be-           Euro (plus 17 Prozent), bei Agrarerzeugnis-
                         wirtschaftliche Kerngeschäft: Mischfutter-          zugs- und Absatzgenossenschaften stieg um            sen von 346 auf 419 Millionen (plus 21 Pro-
                         produktion und -vertrieb wurden erweitert,          14,7 Prozent von 2,3 auf rund 2,6 Milliarden         zent). Der Umsatz bei Brenn- und Treibstof-
                         Lagerkapazitäten ausgebaut und Getreide-            Euro. „Die deutlichen Erfolge in der Getrei-         fen legte vor allem preisbedingt zu (von 672
                         annahmen verstärkt. „Die Unternehmen zei-           devermarktung im ersten Halbjahr haben               auf 776 Millionen, plus 15 Prozent). „Auch
                         gen deutlich, dass sie sich auf dem Erreich-        sich im zweiten Halbjahr allerdings nicht im         die Investitionsbereitschaft der Landwirte
                         ten nicht ausruhen wollen und können. Eine          selben Umfang wiederholt“, so Pfeifer. Die           war hoch, gestärkt durch eine bessere Ge-
                         dynamisch sich entwickelnde Landwirt-               Ernte- und Erfassungsmengen von Getreide             winnsituation der landwirtschaftlichen Un-
                         schaft braucht einen Partner, der bei dieser        und Ölsaaten waren geringer als im Vorjahr,          ternehmen“, skizzierte Pfeifer Entwicklun- >

                         6                                                                                                                           GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2012
Geschenkt! - Genossenschaftsblatt für Rheinland und Westfalen GB - Genossenschaftsverband
RWGV intern

> gen    auf der Eigentümerseite. Die             Cent). Hans Pfeifer: „Trotz gestiegener Er-   hem Abverkauf, der bis in die Gegenwart
  Strukturentwicklung der Raiffeisen-Waren-       zeugung sind die Märkte im Gleichgewicht.     anhält, bildet die qualitativ herausragende
  genossenschaften werde weiter voranschrei-      Die großen Molkereien in Rheinland und        Ernte im Jahr 2011 eine gute Ausgangssitua-
  ten und so die starke unternehmerische Ent-     Westfalen haben durch weitere strukturelle    tion für eine weiterhin günstige Platzierung
  wicklung auf der bäuerlichen Seite spiegeln.    Veränderungen und marktorientierte Pro-       an den Märkten. Nach kleinen Ernten in
                                                  duktgestaltung eine Stärkung ihrer Wettbe-    den beiden Vorjahren fiel die Lese 2011
  Vieh und Fleisch                                werbspositionen erreicht, sehen hier aber     mengenmäßig zufriedenstellend bis gut
  Im Geschäftsjahr 2011 konnten die Viehver-      auch weitere Herausforderungen hinsicht-      aus. Weitere Investitionen der Winzerge-
  marktungsgenossenschaften des RWGVs             lich der nationalen und internationalen       nossenschaften in die technische Ausstat-
  ihre Position im Markt weiter verbessern. Sie   Märkte.“                                      tung und in die Vermarktung belegen die
  verzeichneten sowohl höhere Stückzahlen                                                       strenge Qualitätsorientierung.
  (von 6,3 Millionen auf 6,9 Millionen) als       Obst, Gemüse & Gartenbau
  auch höhere Preise für Vieh und Fleisch. So     In einer zuvor schon von Preisdruck gekenn-   Thorsten Weiland
  stieg der wertmäßige Umsatz von 743 Millio-     zeichneten Situation führte die EHEC-Krise
  nen auf 867 Millionen Euro (plus 17 Pro-        zu Millionenverlusten bei den Gemüsepro-
  zent). Auch die positive Entwicklung von        duzenten und im Handel, da viele Erzeug-
  Umsatz und Wertschöpfung der vergange-          nisse aufgrund der Verunsicherung der Ver-      Umsatz auf einen Blick
  nen Jahre konnte stabilisiert werden. „Der      braucher nicht mehr absetzbar waren.
  gestiegene Marktanteil unserer Mitgliedsge-     Obwohl die Verbraucher in der Tendenz           Primärgenossenschaften und Zentralen
  nossenschaften ist auf Leistung zurückzu-       mehr Frischgemüse gekauft haben, mussten        Umsatz: 22,9 Milliarden Euro
  führen. Die Unternehmen haben ihre Bezie-       sie im Jahr 2011 dafür weniger ausgeben.
  hungen zu Kunden ebenso intensiviert wie        Das Jahr 2011 war für diesen Bereich ein        Bezug- und Absatz
  die Betreuung der Mitglieder. Ein weiterer      schwieriges. Der Umsatz tendierte leicht        Umsatz: 2,6 Milliarden Euro
  Grund für die positive Entwicklung ist der      rückläufig (2 Milliarden Euro, Vorjahr: 2,1
  Zuwachs bei den Schweineschlachtungen           Milliarden). Die Genossenschaften in Rhein-     Vieh und Fleisch
  sowie die gute Exportsituation“, erläuterte     land und Westfalen rechnen für die Zukunft      Umsatz: 867 Millionen Euro
  Pfeifer.                                        dennoch mit einer insgesamt positiven Ent-
                                                  wicklung der Branche.                           Obst, Gemüse & Gartenbau
  Milch                                                                                           Umsatz: 2 Milliarden Euro
  Die günstige Entwicklung am Milchmarkt im       Wein
  Jahr 2011 wurde gestützt durch starke Aus-      Die Winzergenossenschaften im RWGV-             Wein
  landsmärkte. Der Auszahlungspreis je Kilo-      Gebiet steigerten ihren Umsatz um sechs         Umsatz: 92,4 Millionen Euro
  gramm Milch betrug 33,8 Cent (Vorjahr 30        Prozent auf 92,4 Millionen Euro. Nach ho-

  Interessiert    nahmen
  die Pressevertreter zu
  Kenntnis: Die 171 land-
  wirtschaftlichen Primär-
  genossenschaften und
  Zentralen des RWGVs
  vereinen einen Umsatz
  von 22,9 Milliarden
  Euro auf sich.

  GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2012                                                                                                           7
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                        Transparenz in der Landwirtschaft
                        Johann Prümers: Allianz Futtermittelsicherheit Deutschland eG (AFS) erfolgreich gestartet

                                                                                                                                                     Gratwanderung sein.
                                                                                                                                                     Mit offener Kommu-
                                                                                                                                                     nikation und Produk-
                                                                                                                                                     tion wird der Weg
                                                                                                                                                     aber erfolgreich zu
                                                                                                                                                     beschreiten sein“, so
                                                                                                                                                     Prümers.
                                                                                                                                                     Zugleich gelte es,
                                                                                                                                                     Schwachpunkte zu
                                                                                                                                                     erkennen und zu be-
                                                                                                                                                     heben. Alle Unter-
                                                                                                                                                     nehmen unter der
                                                                                                                                                     Marke „Raiffeisen“
                                                                                                                                                     seien sich ihrer Ver-
                                                                                                                                                     antwortung für siche-
                                                                                                                                                     re Lebensmittel be-
                                                                                                                                                     wusst, so Prümers.
                                                                                                                                                     „Das ist nicht unsere
                                                                                                                                                     Werbeaussage, son-
                                                                                                                                                     dern unsere Aufgabe
                                                                                                                                                     und unser Anspruch.“
                                                                                                                                                     Gemeinsam mit dem
                                                                                                                                                     Deutschen     Raiffei-
Foto: Martin Meissner

                                                                                                                                                     senverband     (DRV)
                                                                                                                                                     und den Genossen-
                                                                                                                                                     schaften – insbeson-
                        Johann Prümers, Vorsitzender der Fachvereinigung der landwirtschaftlichen Genossenschaften im RWGV: „Wir handeln mit der
                                                                                                                                                     dere im nordwest-
                        ganzen Welt, unsere Produktion ist anspruchsvoll, hat hohe Qualität und sie ist komplex.“                                    deutschen Bereich –
                                                                                                                                                     wurde die Allianz
                        Münster. „Das Megathema des Jahres 2011 und sicherlich der                        Futtermittelsicherheit Deutschland eG (AFS)   gegründet, mit der
                        nächsten Jahre überhaupt wird die Transparenz in der Produktion alle Genossenschaften ihre Möglichkeiten der Lieferantenbewer-
                        sein.“ Das machte Johann Prümers, Vorsitzender der Fachvereini- tung verbessern können. Dabei handelt es sich nicht um Wettbe-
                        gung der landwirtschaftlichen Genossenschaften im Rheinisch- werb zu QS, sondern um einen abgestimmten, wichtigen, unter-
                        Westfälischen Genossenschaftsverband anlässlich des Jahres- nehmensbezogenen Baustein in der Qualitätssicherung der
                        pressegespräches in Münster deutlich. „Der Verbraucher will Futtermittelproduktion, um kostengünstig Lieferanten bewerten
                        heute sicher sein, nicht nur qualitativ hochwertige und gesunde zu können, wohingegen QS die gesamte Kette der Lebensmittel-
                        Nahrungsmittel zu kaufen. Er interessiert sich verstärkt auch für produktion über alle Branchen hinweg mit einem einheitlichen
                        die Aspekte Klima und Tierschutz in der landwirtschaftlichen Pro- System der Qualitätssicherung umspannt. „Mit der AFS können
                        duktion und in den die landwirtschaftlichen Erzeugnisse han- wir die Sicherheit in der Wertschöpfungskette weiter steigern“, er-
                        delnden und verarbeitenden Unternehmen“, so Prümers. Die Ge- läuterte Prümers weiter. Inzwischen sind in der Datenbank der
                        nossenschaften in Rheinland und Westfalen wollen deshalb auch Allianz für Futtermittelsicherheit 17 Mitglieder und 115 Nutzer
                        das Internationale Jahr der Genossenschaften nutzen, um sich erfasst. Sie gibt Auskunft über 336 Lieferanten und rund 400 Pro-
                        hier zu positionieren.                                                            dukte. Der erste Rohstofflieferant wurde am 27.04.2012 durch
                                                                                                          einen AFS-Auditor bewertet. „Die AFS ist erfolgreich an den Start
                             Allianz für Futtermittelsicherheit gut gestartet                             gegangen und sie werde sich erfolgreich etablieren“, bewertete
                                                                                                          Prümers die Aufstellung der neuen Genossenschaft. „Das erneute
                        „Wir handeln mit der ganzen Welt, unsere Produktion ist an- Dioxin-Problem, diesmal bei Bio-Eiern, zeigt: Wir haben noch ei-
                        spruchsvoll, hat hohe Qualität und sie ist komplex. Das müssen nen teils steinigen Weg vor uns. Wer ohne Skrupel in der sensiblen
                        auch wir uns immer wieder vor Augen führen, um den Verbrau- Produktion von Lebensmitteln mit der Gesundheit von Verbrau-
                        cher mitzunehmen: Bestandteile des Mischfutters kommen aus chern und von Tieren spielt, Vertrauen zerstört und sauber ar-
                        Übersee, Milch, Fleisch und Wein exportieren wir in die ganze beitende Unternehmen in Mitleidenschaft zieht, hat in unserem
                        Welt.“ Dabei gelte es zugleich, die Heimatmärkte nicht aus den Geschäft nichts zu suchen.“
                        Augen zu lassen: „Wir müssen so produzieren, dass die Produkte
                        den Verbraucher auch emotional ansprechen. Das kann eine Thorsten Weiland

                        8                                                                                                                     GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2012
Geschenkt! - Genossenschaftsblatt für Rheinland und Westfalen GB - Genossenschaftsverband
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Geschenkt! - Genossenschaftsblatt für Rheinland und Westfalen GB - Genossenschaftsverband
RWGV intern

                       Arbeitgebermarke „Raiffeisen“
                       An Schulen und Hochschulen werben und Familiengenossenschaften gründen

                                                                                                      sie als Arbeitgeber zu wenig wahrgenommen werden. Auch die Er-
                                                                                                      gebnisse von Umfragen bei Studenten der Agrarwissenschaften zum
                                                                                                      Thema „Raiffeisen – ein attraktiver Arbeitgeber“ sind nicht zufrieden-
                                                                                                      stellend. Daher unterstützt der RWGV seit einigen Monaten die
                                                                                                      Gründung von „Familiengenossenschaften“. Dies sind Zusammen-
                                                                                                      schlüsse von Unternehmen sowie Tagesmüttern und Pflegekräften,
                                                                                                      um Mitarbeitern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleich-
                                                                                                      tern (siehe dazu auch Seite 26). „Das ist auch ein sehr wichtiges The-
                                                                                                      ma für Raiffeisen“, so Mehring, der eine weitere neue Initiative vor-
                                                                                                      stellte. „In Kooperation mit den anderen Regionalverbänden wollen
                                                                                                      wir jungen Menschen zeigen, welche Perspektiven Genossenschaf-
                                                                                                      ten als Arbeitgeber bieten“, so Mehring. Mit Messeständen auf Be-
                                                                                                      rufs- und Karrieremessen, bei Schul- und Hochschulveranstaltun-
                                                                                                      gen sowie durch Zusammenarbeit mit Hochschulen will der RWGV
                                                                                                      gemeinsam mit seinen Mitgliedern für den Arbeitgeber Raiffeisen
                                                                                                      werben.
                                                                                                      „Der sogenannte ‚War for Talents’ erfordert einen professionellen
                                                                                                      und einheitlichen Auftritt der Raiffeisen-Warengenossenschaften in
                                                                                                      der Öffentlichkeit und sollte durch eine sogenannte Arbeitgebermar-
                                                                                                      ke unterstützt werden“, erläuterte Mehring.
                                                                                                      „Unser Projekt ‚Aufstiegsfortbildung’ zeugt von der erfolgreichen Zu-
                                                                                                      sammenarbeit im genossenschaftlichen Verbund. Nun gilt es, diese
                                                                                                      Ergebnisse dem Nachwuchs zu präsentieren und zu vermitteln.“ Vor
                                                                                                      diesem Hintergrund strebt der RWGV ein genossenschaftliches Ge-
                                                                                                      meinschaftsprojekt an, welches eine allgemeingültige Arbeitgeber-
                                                                                                      marke „Raiffeisen“ zum Ziel hat. Ferner sollen neben den Verbänden
                                                                                                      auch die Unternehmen bei der Erarbeitung einer Arbeitgebermarke
                                                                                                      mitwirken.
Foto: Marco Stepniak

                                                                                                      „Ziel ist es, sukzessive ein Konzept zu entwerfen, welches neben Ko-
                                                                                                      operationen mit Hochschulen und anderen Einrichtungen eine per-
                                                                                                      manente Webpräsenz mittels einer öffentlichkeitswirksamen Platt-
                       Siegfried Mehring: „Wir wollen jungen Menschen ein realistisches und gleich-   form ermöglicht. Hierdurch soll nicht nur eine Imagekampagne
                       wohl vielversprechendes Bild von Raiffeisen als Arbeitgeber vermitteln.“
                                                                                                      initiiert werden, auch der Dialog mit den jungen Menschen soll in
                       Münster. Die erfolgreichen genossenschaftlichen Unternehmen                    Zeiten des Web 2.0 Bestandteil sein. Mit einem ganzheitlichen Kon-
                       wollen sich stärker als bisher auch als attraktiver Arbeitgeber präsen-        zept besteht für die Mitglieder die Möglichkeit, sich öffentlichkeits-
                       tieren: „Wir wollen jungen Menschen ein realistisches und gleich-              wirksam und zielgruppenkonform zu präsentieren sowie ihre Attrak-
                       wohl vielversprechendes Bild von Raiffeisen als Arbeitgeber vermit-            tivität als Arbeitgeber darzustellen“, so Mehring.
                       teln“, machte Siegfried Mehring, Vorstandsmitglied des RWGVs in
                       Münster deutlich. So stellten die Genossenschaften bisher fest, dass           Thorsten Weiland

                                                                                                                                                                   Anzeige

                                                            Bekanntmachung zur Wahl der Vertreterversammlung
                                Nachdem am 15.03.2012 die Wahl unserer Vertreterversammlung durchgeführt wurde und der Wahlausschuss in seiner
                             Sitzung vom 19.04.2012 deren ordnungsgemäßes Zustandekommen festgestellt hat, geben wir hiermit bekannt, dass die Liste
                             der gewählten Vertreter und Ersatzvertreter ab dem 20.04.2012 in allen Geschäftsstellen unserer Bank während der üblichen
                             Geschäftszeiten für die Dauer von weiteren zwei Wochen ab dieser Bekanntmachung zur Einsichtnahme durch die Mitglieder
                                      ausliegt. Jedes Mitglied kann jederzeit eine Abschrift der Liste der Vertreter und Ersatzvertreter verlangen.

                                                                                        Volksbank Erft eG
                                                                                          Der Wahlausschuss
RWGV intern

                       Mit Begeisterung zum Erfolg
                       Das Marketing- und Vertriebsforum 2012 in Köln verzeichnet Rekordteilnehmerzahl.

                                                                                                                                           Sympathisches      Aus-
                                                                                                                                           hängeschild für „Ster-
                                                                                                                                           ne des Sports“: Turn-
Foto: Marco Stepniak

                                                                                                                                           weltmeister Fabian Ham-
                                                                                                                                           büchen beim Marke-
                                                                                                                                           ting- und Vertriebsfo-
                                                                                                                                           rum 2012.

                       Köln. Begeisternd, lehrreich und sportlich: Mit diesen Eigenschaf-     hohen Alter weiter zu lernen. Lernen konnten die Teilnehmer aus
                       ten lässt sich das diesjährige Marketing- und Vertriebsforum tref-     den praktischen Erfahrungen von Hermann Lastring, Mitglied des
                       fend zusammenfassen. Unter dem Motto „ERFOLGSMODELL GE-                Vorstands der Volksbank Ochtrup. Lastring berichtete über die Er-
                       NOSSENSCHAFT – Gemeinsam Flagge zeigen“ fand sich die                  fahrungen aus der Gründung eines genossenschaftlichen Dorfla-
                       Rekordteilnehmerzahl von mehr als 350 Vorständen und Führungs-         dens in Welbergen. „Mit der Gründung von Genossenschaften kön-
                       kräften aus Volksbanken, Raiffeisenbanken, Spar- und Darlehnskas-      nen wir die Nahversorgung im ländlichen Raum verbessern und
                       sen in Rheinland und Westfalen in der EXPO XXI in Köln ein. An 22      gleichzeitig für die Rechtsform der Genossenschaft werben. Wir
                       „Marktständen“ informierten sich die Besucher über Strategien          können unseren Kollegen nur dazu raten, solche Projekte zu be-
                       und Produktneuheiten der Verbundunternehmen. In Werkstätten            gleiten.“
                       wurden Themen von Beratungsqualität, Burnout bis Markenstolz
                       diskutiert. Für Sportbegeisterte gab es gleich zwei Highlights: BVB-               „Wie kann ich als Führungskraft
                       Trainer Jürgen Klopp grüßte per Videobotschaft und stellte sich als               Burnout erkennen und vorbeugen?“
                       neuer Markenbotschafter der Volksbanken und Raiffeisenbanken
                       vor, Turnweltmeister und „Sterne des Sports“-Botschafter Fabian        Über ein hochaktuelles Thema referierte auch Dr. Jörg-Peter
                       Hambüchen stand zum Gespräch bereit.                                   Schröder. Der Vortrag des Führungscoaches und Burnout-Exper-
                       Es bleibt zu hoffen, dass sich auch in diesem Jahr wieder viele mit    ten stand unter dem Titel „Brennen, ohne auszubrennen – Wie
                       Begeisterung an das Marketing- und Vertriebsforum erinnern.            kann ich als Führungskraft Burnout erkennen und vorbeugen?“.
                       Denn: „Begeisterung ist der Dünger für das Hirn“, sagte Professor      Darin thematisierte Schröder insbesondere die Notwendigkeit ei-
                       Dr. Gerald Hüther. In seinem Vortrag „Was hat die Gehirnforschung      ner guten Beziehungskultur am Arbeitsplatz: „Mitarbeiter müssen
                       mit Genossenschaften zu tun?“ räumte der Präsident der Sinn-Stif-      an ihrem Arbeitsplatz eine funktionierende Beziehungskultur vor-
                       tung mit dem Vorurteil auf, dass das Gehirn in den Bereichen be-       finden. Nur wer sich in einem harmonischen Umfeld bewegt,
                       sonders stark sei, wo es häufig genutzt werde. „Damit sich im Hirn     kommt auch gerne zur Arbeit und kann dort seine Leistung brin-
                       Nervenzellen verbinden, muss man Gefühle ansprechen, Begeiste-         gen.“
                       rung entfachen und Emotionen wecken.“ Besonders anschaulich
                       sei diese Entwicklung bei Kindern: „Wenn Kinder sich für etwas be-     Marco Lorenz
                       geistern, lernen sie besonders schnell, weil neue Vernetzungen im
                       Gehirn entstehen“, so Hüther. Emotionen zu wecken und Interesse        Informationen sowie die Unterlagen der Referenten finden sich
                       zu entwickeln, sei deshalb eine Grundvoraussetzung, um auch im         unter: www.vr-marketingservice.de

                       GENOSSENSCHAFTSBLATT 2 | 2012                                                                                                           11
Hintergrund & Analyse

… wer nicht fragt, bleibt dumm!
Gedanken zur Qualifikation von Bankaufsichtsräten. Von Hans Pfeifer, Vorstandsvorsitzender des RWGVs

                                     Münster. „Der, die, das – wer,      Hinweis auf weitere Schwachstellen gab seinerzeit Behördenchef
                                     wie, was – wieso, weshalb, war-     Jochen Sanio dem Spiegel: „Der Abstand zwischen unserem Wis-
                                     um: Wer nicht fragt, bleibt         sen und dem der Marktteilnehmer, die wir überwachen sollen,
                                     dumm.“ Seit den fragefreudi-        wird von Jahr zu Jahr größer.“ Mit 1.700 Mitarbeitern beaufsichtigte
                                     gen 70er-Jahren klingt dieser       er damals 2.000 Banken, 600 Versicherungen, 700 Finanzdienst-
                                     Titelsong der Sesamstraße           leister und rund 6.000 Fonds. Man mag mit Fug und Recht fragen,
                                     durch die Wohnzimmer der            wo denn dann wohl Aufsichtsräte geschnitzt werden, die noch
                                     Republik. Unsere Kinder und         mehr Fachkompetenz mitbringen als die Profis der Bankenauf-
                                     auch wir selbst haben es tau-       sicht. Wer so diskutiert, geht schließlich in die Irre.
                                     sendfach gehört. Wer nicht
                                     fragt, bleibt dumm. Wer nicht            Wir müssen uns im internationalen Vergleich
                                     fragt, wird auch nichts verän-                       nicht verstecken.
                                     dern, keinen Einfluss nehmen,
                                     letztlich auch keine Kontrolle      An dieser Stelle müssen wir uns deshalb noch einmal die klassi-
                                     ausüben. Denn der Antworten-        schen Funktionstrennungen vor Augen führen. Denn der Auf-
                                     de muss ja sich und seine Sa-       sichtsrat ist nicht die bessere Geschäftsführung, er ist nicht der
Hans Pfeifer
                                     che erklären. Das gilt nicht nur    bessere Abschlussprüfer, er ist nicht die bessere Bankenaufsicht.
im Kinderzimmer, sondern überall auf der Welt. Nicht zuletzt gilt        Und er darf auch in keine dieser Rollen gedrängt werden. Nach wie
es immer dort, wo Kenntnisse nicht gleichmäßig verteilt sind und         vor gibt es auch kein gesamtverantwortliches Board nach angel-
Menschen sich gleichwohl auf Augenhöhe begegnen sollen. In               sächsischem Muster, das wir auch nicht anstreben sollten: Es wird
verschärftem Maße gilt es dort, wo ein Teil von ihnen Spezial-           aktuell von der „Group of 30“ unter Leitung des ehemaligen EZB-
kenntnisse hat und beaufsichtigt werden soll und muss, der ande-         Chefs Jean-Claude Trichet zutreffend kritisiert, weil es die Unab-
re Teil aber beaufsichtigen soll und nur über Übersichtskenntnisse       hängigkeit der Kontrolle nicht hinreichend sicherstellt. Vor diesem
verfügen kann.                                                           Hintergrund wird deutlich, dass wir uns im internationalen Ver-
Damit sind wir mitten im Thema, nämlich bei der Qualifikation            gleich durchaus nicht verstecken müssen.
von Aufsichtsräten. In eine breitere öffentliche Wahrnehmung und         Gesetzgeber und Aufsicht in Deutschland haben indes nach mei-
damit in den Fokus des Gesetzgebers trat dieses Thema mit der Fi-        ner Ansicht Möglichkeiten und Grenzen der Betätigung eines
nanzmarktkrise. Ein erstauntes Publikum rieb sich die Augen: Wie         Bankaufsichtsrates bisher weitgehend zutreffend eingeschätzt. So
konnte es sein, dass Bankvorstände himmelschreiende Risiken mit          hebt der Gesetzgeber im Kreditwesengesetz auf die Sachkunde
atemberaubenden Konstruktionen eingegangen waren, ohne von               und die Zuverlässigkeit des Aufsichtsratsmitglieds ab. Im aktuellen
ihren Aufsichtsräten hinterfragt zu werden?                              Diskussionsentwurf zum CRD IV-Umsetzungsgesetz ist ihm auch
Die Antwort war schnell bei der Hand: Bei den infrage stehenden          die ausreichende Zeit wichtig, die einem Aufsichtsrat für seine Tä-
komplexen Geschäften durfte man bei vielen Aufsichtsratsmitglie-         tigkeit im Ganzen sowie ganz operativ für die „Erörterung von Stra-
dern kaum davon ausgehen, dass sie diese aus eigener Fachkom-            tegien, Risiken und Vergütungssystemen für Geschäftsleiter und
petenz durchschauen konnten. Untersuchungen wie die von Ha-              Mitarbeiter“ zur Verfügung stehen. Mit der Frage nach der zur Ver-
rald Hau und Marcel Thum bestärkten diese Einschätzung. Sie              fügung stehenden Zeit kann die Diskussion um die Qualität der
schrieben im CESifo Working Paper No. 2640:                              Aufsichtsratsarbeit aus meiner Sicht durchaus eine neue Stufe er-
„We examine evidence for a systematic underperformance of                reichen, die ich als sehr sinnvoll ansehe und die mit den bisheri-
Germany’s state-owned banks in the current financial crisis and          gen Kriterien der Zuverlässigkeit und Sachkunde so nicht zu errei-
study if the bank losses can be traced to the quality of bank gover-     chen ist. Gleichwohl müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass
nance. For this purpose, we examine the biographical background          sich das Kriterium der ausreichenden Zeit einer objektiven Über-
of 593 supervisory board members in the 29 largest banks and find        prüfbarkeit entziehen dürfte, da niemand Stechuhren für Auf-
a pronounced difference in the finance and management experi-            sichtsräte fordern wird. Über das Ziel hinaus geht der aktuelle Dis-
ence of board representatives across private and state-owned             kussionsentwurf, wenn er bindende Regelungen zur Corporate
banks. Measures of “boardroom competence” are then related di-           Governance dergestalt einführen will, dass er konkret in die Zu-
rectly to the magnitude of bank losses in the recent financial crisis.   sammensetzung der Ausschüsse eingreifen will. So heißt es im
Our data confirms that supervisory board (in-)competence in fi-          Entwurf: „Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses muss über
nance is related to losses in the financial crisis. Improved bank        Sachverstand auf den Gebieten Rechnungslegung und Abschluss-
governance is therefore a suitable policy objective to reduce bank       prüfung verfügen“. Das mag für große Banken angemessen sein.
fragility.“                                                              Die Qualität eines ehrenamtlichen Aufsichtsrates einer Volksbank
Dabei wissen die Autoren durchaus, dass sie eine Korrelation ge-         oder Raiffeisenbank bildet sich anders ab, wie ich weiter unten er-
funden haben, keinen Beweis. Einen monokausalen Zusammen-                läutern werde. Vielleicht ist aber die Tatsache, dass dieser Entwurf
hang wird man nicht annehmen dürfen. Einen ernüchternden                 vom 21. März mit einer Frist zur Stellungnahme bis zum 2. April >

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Hintergrund & Analyse

                 > versehen ein Hinweis darauf war, dass manches noch mit heißer          den Anpassung der Prüfungsberichtsverordnung – im Rahmen der
                   Nadel gestrickt ist, zumal die CRD IV auf EU-Ebene noch gar nicht      Abschlussprüfungen von Kredit- und Finanzdienstleistungsinsti-
                   verabschiedet ist.                                                     tuten zukünftig über alle Organkredite an Aufsichts- beziehungs-
                                                                                          weise Verwaltungsratsmitglieder des betreffenden Instituts, die
                           Deutschland liebt Bildungsdiskussionen.                        wegen eines möglichen Interessenkonflikts vom Jahresabschluss-
                                                                                          prüfer als „anmerkungsbedürftig“ eingestuft werden, ohne Be-
                   Aufschlussreich zu den Kriterien der Zuverlässigkeit und Sachkun-      rücksichtigung einer Wesentlichkeitsschwelle zu berichten ist. Da-
                   de ist zum geltenden Stand der Blick in das Merkblatt der Bundes-      durch soll sichergestellt werden, dass alle im Zusammenhang mit
                   anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) über die Kontrol-    einer Kreditvergabe an Aufsichts- und Verwaltungsratsmitgliedern
                   le von Mitgliedern von Verwaltungs- und Aufsichtsorganen. Zur          stehenden Interessenkonflikte in den Prüfungsberichten Erwäh-
                   Beurteilung der Zuverlässigkeit verlangt die BaFin insbesondere,       nung finden. Ganz anders verhält es sich mit der zweiten Anforde-
                   dass keine Interessenkonflikte zwischen Aufsichtstätigkeit und         rung an Aufsichtsräte: der Sachkunde.
                   wirtschaftlicher Tätigkeit des Aufsichtsratsmitglieds vorhanden        Deutschland liebt Bildungsdiskussionen. PISA lässt grüßen. Da
                   sein dürfen. „Dies gilt insbesondere, soweit das Mitglied – oder das   kann man prima streiten und unterschiedliche Ansichten austo-
                   Unternehmen, für das es tätig ist – ausfallgefährdeter Kreditneh-      ben. Auf dieses Feld einer tatsächlichen Sachkundeprüfung woll-
                   mer des zu überwachenden Unternehmens ist“, schreibt dieBaFin.         ten sich Gesetzgeber und Aufsicht vielleicht schon aus diesem
                   So weit, so klar, so unspektakulär. In der Umsetzung hätte das be-     Grund offenkundig nicht begeben. Für alle bestehenden Aufsichts-
                   deutet, dass eine Bank keine Kreditnehmer mit akut ausfallgefähr-      ratsmandate definiert der Gesetzgeber deshalb, dass Sachkunde
                   deten Krediten in den Aufsichtsrat berufen darf. Denn eine Über-       vorhanden ist. Zwar könnte man mit gleicher Überzeugungskraft
                   prüfung sollte es ja nur bei der Berufung geben, nicht etwa laufend.   festlegen, dass allein der Besuch des Gymnasiums die Verleihung
                   Durch die Anordnung entsprechender Prüfungsschwerpunkte zu             des Abiturs rechtfertigt und allein die Anfertigung der Dissertation
                   allen Organkrediten war diese Selbstbeschränkung aber bereits          das Tragen des Doktortitels erlaubt. Die Gegenbeweise der jüngs-
                   ausgehebelt. Wobei zu beachten ist, dass das Handeln der Aufsicht      ten Vergangenheit stehen uns noch lebhaft vor Augen – doch sei es
                   sich auf einen Parameter beschränkt, der leichterhand im Rahmen        drum. Aber selbst für neue Mandatsträger will man eine Sachkun-
                   der Abschlussprüfung zu prüfen ist. Mit Schreiben vom 15.12.2011       deprüfung nicht, sondern man stellt sogenannte „Regelvermutun-
                   an das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland weist die Ba-     gen“ auf: „Aufsichts- oder Verwaltungsorganmitglieder können
                   Fin nunmehr darauf hin, dass – vorbehaltlich einer entsprechen-        bereits durch Tätigkeiten […] in derselben Branche über die erforder- >

                                                                                                                                                     Anzeige

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                                                                                                                                     Hamburg
                                                                                                                 24.5.2012
                                                                                                                Bremen                             22.5.2012
                                                                                                                            31.5.2012            Magdeburg
                                                                                                                           Hannover
                                                                                                            20./21.6.2012
                                                                                                           Münster
                                                                                                                               12.6.2012
                                                                                                                              Bonn

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Hintergrund & Analyse

> liche Sachkunde verfügen. […] Eine Tätigkeit in anderen Branchen,       2. Um eine Überfrachtung der Sitzungen mit zu vielen Themen zu
  in der öffentlichen Verwaltung oder aufgrund von politischen Man-          vermeiden, ist einer höheren Anzahl von Sitzungen der Vor-
  daten [sic!] kann die erforderliche Sachkunde begründen, wenn sie          rang zu geben. Eine satzungsmäßig gefasste Frequenz von min-
  maßgeblich auf wirtschaftliche und rechtliche Fragestellungen aus-         destens vier Sitzungen dürfte in der Regel nicht ausreichen, da
  gerichtet […] war“, schreibt die BaFin und ergänzt, dies gelte auch        quartalsweise unter anderem das MaRisk-Reporting zu behan-
  für Bürgermeister, Landräte und Kämmerer. Wer sich die damalige            deln ist. Eine Taktung von sechs bis acht Sitzungen (alle sechs
  Aufsichtsratszusammensetzung der besonders schwer in der Fi-               bis acht Wochen) kann als Orientierungsmaßstab dienen.
  nanzmarktkrise beschädigten Banken ansieht, erkennt: Diese Auf-            Eine langfristige Planung der Sitzungstermine (im Rahmen ei-
  sichtsratsmitglieder hätten wohl allesamt keine Schwierigkeiten,           ner Jahresplanung) erleichtert die Disposition aller Sitzungs-
  nach diesen neuen „strengeren“ Kriterien wieder in den Aufsichts-          beteiligten.
  rat einer Bank berufen zu werden. Das Schwert der Sachkunde ist            Bei besonderen Sachverhalten (zum Beispiel sich abzeichnen-
  recht stumpf. Es ist letztlich auch kaum handhabbar und vielleicht         den wesentlichen Entwicklungen) sind anlassbezogene zusätz-
  eher als Einstieg in eine Diskussion um fachliche Anforderungen zu         liche Sitzungen geboten.
  verstehen. Einstweilen muss man in der öffentlichen Diskussion
  auch vorsichtig damit umgehen, um keine falschen Erwartungen zu         3. Von Bedeutung ist ferner ein effektives Zeitmanagement. Die
  wecken. Das hieße, der Öffentlichkeit Sand in die Augen zu streuen.        Dauer der Sitzungen sollte, da sie in der Regel spätnachmittags
                                                                             oder abends abgehalten werden, circa zweieinhalb bis drei
          Fragefreudige Aufsichtsratsmitglieder im                           Stunden nicht überschreiten und zugleich genügend Zeit für
                 Dialog mit den Vorständen                                   alle Tagesordnungspunkte vorsehen.

  Die Kriterien der Zuverlässigkeit und Sachkunde fragen unabhän-         4. Zur Vorbereitung auf die Sitzungen kann es, je nach Tagesord-
  gig von ihrer konkreten Ausgestaltung nach der personellen Zu-             nung, geboten sein, vorab – gegebenenfalls standardisiert –
  sammensetzung der Aufsichtsräte. Die tatsächliche Arbeit des               komprimiert Reportings, Beschlussvorlagen und Voten (bei
  Aufsichtsrats betrachtet sie höchstens randständig. Mit dem neu-           Krediten möglicherweise zusammengefasst) zur Verfügung zu
  en Kriterium des Zeitbudgets für die Beschäftigung mit den Inhal-          stellen. Diese sollten Erläuterungen und alle relevanten Ent-
  ten der Überwachungsaufgabe kommen wir dieser Sphäre nun                   scheidungsgrundlagen beinhalten. Die Information sollte
  näher. Letztlich muss es darum gehen, wache, fragefreudige Auf-            rechtzeitig erfolgen; dies kann als Papierdokument, aber auch
  sichtsratsmitglieder in einem aktiven Dialog mit den Vorständen            über eine IT-Plattform in einem geschützten Bereich unter Si-
  zu halten. Das ist insbesondere die Lehre, die aus den desaströsen         cherstellung der Vertraulichkeit geschehen. Die Aufsichtsrats-
  Ereignissen der Finanzmarktkrise in anderen Säulen der Branche             mitglieder werden hierdurch in die Lage versetzt, sowohl im
  zu ziehen ist. Es genügt eben nicht, dass Sachkunde nachgewiesen           Vorfeld Verständnisfragen als auch während der Sitzung kon-
  wird. Ein sachkundiges Aufsichtsratsmitglied, das sich die Blöße           krete Nachfragen zu stellen.
  einer Frage nicht geben will, nimmt seine Aufgabe nicht wahr. In
  den damals betroffenen Aufsichtsräten waren sehr wohl auch              5. Es obliegt dem Sitzungsleiter, für einen konstruktiven Ent-
  nach heutigem Ermessen sehr sachkundige Mitglieder. Wenn aber              scheidungsfindungsprozess auf Basis sachlich-kritischer Dis-
  der Charakter der Sitzungen so war, dass Fragen nach den äußerst           tanz (kritisches Vertrauen) zu sorgen.
  komplexen Finanzinstrumenten sich negativ auf die Reputation
  des Fragers ausgewirkt hätten, war die Sitzungskultur untauglich.       6. Bei Ausschüssen ist eine regelmäßige Berichterstattung an den
  Vielleicht können die zunächst einfach und manchem hemdsär-                Gesamtaufsichtsrat erforderlich.
  melig klingenden Hinweise zur Sitzungskultur, die erfolgreiche
  genossenschaftliche Aufsichtsräte aus ihrer Arbeit ableiten, Ori-       Der Jahresbericht 2010 der BaFin verzeichnet für Genossen-
  entierung geben – auch für Mitglieder, die ein Aufsichtsratsman-        schaftsbanken neun Abberufungsverlangen. Sie stehen bei über
  dat anstreben:                                                          1.000 Genossenschaftsbanken vielen hundert Neuberufungen in
                                                                          jedem Jahr gegenüber. Im Verhältnis zur Anzahl der Institute und
  1. Der Turnus, in dem die Sitzungen stattfinden, wird von verschie-     der zu besetzenden Mandate betrifft uns das Thema Abberufung
     denen Determinanten beeinflusst. Insbesondere sind dies die          von Aufsichtsräten damit deutlich unterdurchschnittlich. Aus
     Art, der Umfang und die Komplexität sowie der Risikogehalt der       Überzeugung widmen wir uns der Frage der Qualität der Auf-
     von der Bank betriebenen Geschäfte beziehungsweise sonstige          sichtsratsarbeit und streiten zugleich – auch mit Blick auf Verbes-
     institutsspezifische Besonderheiten.                                 serungserfordernisse im Entwurf zum CRD IV-Umsetzungsgesetz
     Hierbei ist zu berücksichtigen, ob der Aufsichtsrat Teilgebiete in   – gemeinsam mit dem BVR als Federführer für ein lebendiges Eh-
     Ausschüsse delegiert hat. Grundsätzlich empfiehlt es sich, Aus-      renamt. Dazu gehören auch unsere Weiterbildungsangebote für
     schüsse (mit Entscheidungsfunktion) einzurichten, um den Ge-         Aufsichtsräte, die wir gemeinsam in der Verbändekooperation
     samtaufsichtsrat zu entlasten; hierbei können auch besondere         entwickeln. Unsere Sitzungskultur und die Fragefreudigkeit unse-
     Kenntnisse einzelner Aufsichtsräte genutzt werden. Eine Ver-         rer Aufsichtsräte wollen wir so miteinander weiterhin stärken,
     pflichtung zur Ausschussbildung, wie es der Entwurf des CRD          denn: „ … wer nicht fragt, bleibt dumm!“
     IV-Umsetzungsgesetzes für Aufsichtsorgane mit mehr als fünf
     Mitgliedern vorsieht (ansonsten Befreiung nur auf Antrag), darf
     es für Institute mit überschaubaren Strukturen und Geschäfts-        Erstabdruck in:
     modellen aber nicht geben.                                           Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen, Mai 2012

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Hintergrund & Analyse

„Es war richtig und wichtig“
Die Volksbank Grevenbrück hat die technikbasierte Beratung mit bank21 eingeführt – eine Bilanz.

                        Grevenbrück. Wie binde ich junge Kun-         verändert sich die Stimmung? Und wie fange ich als Berater die
                        den an meine Bank? Wie berate ich Kun-        veränderte Stimmung auf?
                        den richtig, die gerade ihre Ausbildung be-   Natürlich galt es, die Technik kennenzulernen. An praktischen
                        endet haben? Wie positioniere ich mich        Beispielen wurde erläutert, wie wichtig es sei, dass der Berater
                        gerade für diese Zielgruppe als verlässli-    dem Programm gedanklich einen Schritt voraus ist. Er müsse ge-
                        cher und nachhaltiger Ansprechpartner?        nau wissen, welche Themen auf den jeweiligen Folgeseiten be-
                        Auf diese Fragen wollte die Volksbank Gre-    sprochen werden, um geschickt darauf überleiten zu können. Un-
                        venbrück Antworten finden. Klar war, dass     terstützt durch eine Trainingsunterlage wurden demnach
                        es nicht ausreicht, alleine auf die Wünsche   gemeinsam mit den Teilnehmern Übungsfälle erarbeitet, um so –
Egon Mester
                        der jungen Zielgruppe einzugehen und so       angelehnt an einen Beratungsablauf – das Handling des Bera-
                        deren Sparfähigkeit und Sparwillen zur        tungsprogramms einzuüben. Ergänzend zur Bedarfsanalyse hatte
kurzfristigen Wunscherfüllung zu wecken. Vor allen Dingen gilt        sich die Bank dazu entschieden, auch die Vorsorgeanalyse als Be-
es, auch einen Blick in die Zukunft zu werfen und das Thema Ab-       ratungstool für Vorsorgegespräche einzuführen. Dann folgte ein
sicherung zu thematisieren oder den Blick auf Möglichkeiten der       dreitägiges Trainingsprogramm. Die vertrieblichen Einsatzmög-
Intensivierung staatlicher Prämien zu schärfen – zum Beispiel für     lichkeiten der Beratungsprogramme wurden intensiv besprochen
die Riester-Rente. Bislang hat die Volksbank Grevenbrück derarti-     und in Trainingssequenzen direkt am Computer durchgespielt.
ge Beratungen mit Hilfe eines Finanzplanbogens geführt. Die Er-       Die Berater bekamen so ein konkretes Bild davon, wie sie die tech-
gebnisse dieses Bogens wurden im Nachhinein zentral erfasst.          nische Unterstützung der Programme für ihre Beratungen nutzen
Hier sollte angesetzt werden – durch die Nutzung der bank21 Be-       können. Jeder Berater führte zudem mehrere Trainingsgespräche:
darfsanalyse und unterstützt durch Trainer der Rheinisch-Westfä-      zunächst zu kurzen Gesprächssequenzen, abschließend auch als
lischen Genossenschaftsakademie (RWGA).                               komplette Beratung mit PC-Unterstützung.
„Uns war es sehr wichtig, die Mitarbeiter von Beginn an in den        In einem abschließenden Echtkundengespräch setzte jeder Bera-
Prozess einzubinden“, beschreibt Egon Mester, Leiter der Privat-      ter das Gelernte praktisch um und erhielt ein individuelles Feed-
kundenbank, den Kick-off des Projektes. Gemeinsam mit einem           back für die Optimierung seines Beratungsverhaltens. „Der Ein-
RWGA-Trainer stellte er daher die geplante Maßnahme und die           satz der technikbasierten Beratung, unterstützt durch ein Training
jeweiligen Schritte im Rahmen einer Abendveranstaltung vor.           der RWGA, hat sich als richtiger und wichtiger Schritt für unsere
Schon hier wurde das große Interesse der Berater deutlich. Der        Bank erwiesen“, so Egon Mester.
erste Trainingstag galt der Beziehung von Kunde und Berater. Wie
verändert sich die Beratungssituation, wenn ich die Technik in        Andreas Kaufmann,
das Beratungsgespräch integriere? Wie reagiert der Kunde? Wie         Trainer der RWGA
                                                                                                                               Anzeige

                                 Bekanntmachung zur Wahl der Vertreterversammlung
     Die vom Wahlausschuss unserer Bank aufgestellte Wahlliste zur Vertreterversammlung liegt zusammen mit der Wahlordnung
     ab dem 30. April 2012 für die Dauer von zwei Wochen in allen Geschäftsstellen unserer Bank während der üblichen Geschäfts-
        zeiten zur Einsicht für die Mitglieder aus. Diese Wahlliste enthält den Namen der Kandidatinnen und Kandidaten für die
                                 Wahl zu unserer Vertreterversammlung einschließlich der Ersatzvertreter.

     Weitere Listen können von den Mitgliedern gemäß § 4 der Wahlordnung an den Wahlausschuss eingereicht werden, und zwar
    innerhalb von zwei Wochen nach Ablauf der Auslegefrist. Die Auslegefrist endet am 14. Mai 2012. Diese Listen müssen von min-
     destens 150 Mitgliedern unterzeichnet sein. Eine Liste kann nur berücksichtigt werden, wenn sie die in der Satzung genannten
        Voraussetzungen erfüllt, insbesondere die erforderliche Anzahl von wählbaren Vertretern und Ersatzvertretern enthält.

      Sollten keine weiteren Listen eingehen, so findet die Wahl über die vom Wahlausschuss aufgestellte Liste am 14. Juni 2012 in
                                   allen Geschäftsstellen während der üblichen Öffnungszeiten statt.

   Grevenbroich, den 20. März 2012
                                                 Raiffeisenbank Grevenbroich eG
                                                           Der Wahlausschuss
Hintergrund & Analyse

Kein Ende der Regulierung in Sicht
Basel III: Nachgefragt bei Michael Neuhaus (RWGV) zum aktuellen Stand in Brüssel, London und Berlin

                         Wie ist der Stand     Interessen der Kreditgenossenschaften mit       Michael Neuhaus: Wir kämpfen unverän-
                         der    Umsetzung      Blick auf Basel III bislang vertreten können?   dert dafür, dass die Vorsorgereserven ge-
                         von Basel III in                                                      mäß § 340f HGB als Ergänzungskapital an-
                         nationales Recht?     Michael Neuhaus: An erster Stelle ist hier      erkannt werden. Hier blicken wir bereits auf
                                               die Anerkennung von Geschäftsguthaben           einen ersten Zwischenerfolg zurück. Die
                           Michael Neuhaus:    als hartes Kernkapital zu nennen. Diese         dänische EU-Ratspräsidentschaft hat einen
                           Die Baseler Rah-    Regelung ist für die Kreditgenossenschaf-       Kompromiss ins Spiel gebracht, demzufolge
                           menwerke wur-       ten von entscheidender Bedeutung. Aller-        die Anrechnung der Vorsorgereserven als
                           den bereits in      dings mussten wir dafür eine flächende-         Ergänzungskapital während der Übergangs-
                           2010 verabschie-    ckende Änderung der Satzungen in Kauf           phase nur sukzessive auslaufen sollen. Das
                           det, haben aber     nehmen. Ferner sieht es gut aus, dass Kre-      ist aber noch nicht das Ende der Verhand-
Michael Neuhaus            mit Ausnahme in-    dite an den Mittelstand mit geringerem Ri-      lungen und aus unserer Sicht auch noch
ternational tätiger Großbanken in Europa       sikogewicht in die Eigenmittelanforderun-       nicht ausreichend. Wir müssen uns außer-
und Deutschland keine unmittelbare             gen eingehen und somit per saldo nicht          dem dafür stark machen, dass die von uns
Rechtswirkung. Die EU-Kommission hat           höher belastet werden als vor Basel III.        durchgesetzten Öffnungsklauseln für Liqui-
zur Umsetzung von Basel III am 20. Juli                                                        ditäts-Waiver und für den Nichtabzug von
2011 zwei Umsetzungsentwürfe veröffent-        Und das Thema Liquidität?                       Verbundbeteiligungen auch in der End-
licht. Einen Verordnungsentwurf (Capital                                                       fassung der EU-Verordnung (CRR) beibe-
Requirements Regulation; CRR) und eine         Michael Neuhaus: Das Thema Liquidität           halten und vor allem auch vom deutschen
Richtlinie (Capital Requirements Directive;    haben wir als einer der Ersten als beson-       Gesetzgeber unter akzeptablen Bedingun-
CRD IV). Die Verordnung hätte mit ihrer        ders brisantes Thema platziert, was letzt-      gen angewandt werden. Eine weitere Bau-
Verabschiedung unmittelbare Rechtswir-         lich in einer bundesweiten Datenerhebung        stelle ist die Definition der Kennziffer
kung in Deutschland, die geänderte Richtli-    unter Einbeziehung aller genossenschaftli-      Liquidity Coverage Ratio. Hier arbeiten wir
nie muss dann noch in nationales Recht         chen Prüfungsverbände und des BVRs ge-          – wenn nötig, auch während der Beobach-
umgesetzt werden. So zum Beispiel im Kre-      mündet ist. Inzwischen äußern auch Ver-         tungsphase bis Ende 2014 – auf Verbesse-
ditwesengesetz und in den Mindestanfor-        treter der Bankenaufsicht, dass dieses          rungen hin. Insbesondere muss die Defini-
derungen an das Risikomanagement (Ma-          Thema im Vergleich zu den Eigenkapi-            tion der liquiden Aktiva weiter gefasst
Risk). Derzeit laufen intensive Diskussionen   talanforderungen vielfach unterschätzt          werden, sonst sind unsere Banken gezwun-
im EU-Ministerrat und im EU-Parlament.         würde. Die Ergebnisse der in Europa wohl        gen, künftig das Risiko einer Konzentration
Das Parlament hat hierbei zum Beispiel         einmaligen so umfassenden Analyse zur           in Staatsanleihen einzugehen.
mehr als 2000 von Parlamentariern einge-       Kennziffer Liquidity Coverage Ratio (LCR)
brachte Änderungsanträge zu bearbeiten.        wurden Bankenaufsicht und Bundesfi-             Womit müssen die Genossenschaftsbanken
Hierin sind auch die Anträge enthalten, die    nanzministerium auch zur Fundierung der         in den kommenden Monaten aus Brüssel
wir als genossenschaftliche Organisation       weiteren Diskussionen in Brüssel und Lon-       und Berlin rechnen?
über verschiedene Kontakte einbringen          don zur Verfügung gestellt.
konnten. Vieles steht aber noch unter dem      Zufrieden dürfen wir auch mit einzelnen         Michael Neuhaus: Bei vielen wichtigen
Vorbehalt der Verhandlungen auf EU-Ebene.      Öffnungsklauseln im CRR-Entwurf sein.           Fragen haben die Verhandlungen zur Um-
                                               Diese sind für den Nicht-Abzug von Ver-         setzung von Basel III in europäisches bezie-
Trotzdem macht aber schon jetzt ein erster     bundbeteiligungen beim Eigenkapital so-         hungsweise in nationales Recht noch gar
Referentenentwurf die Runde …                  wie für einen so- genannten Liquiditäts-        nicht richtig begonnen. Viel hängt für unse-
                                               Waiver vorgesehen.                              re Banken davon ab, wie der deutsche Ge-
Michael Neuhaus: Ja, das Bundesfinanz-         Gerne nenne ich an dieser Stelle ein weite-     setzgeber die in Brüssel noch endgültig zu
ministerium hat trotz noch nicht abge-         res Beispiel erfolgreicher Interessenvertre-    beschließenden Regelungen insbesondere
schlossener Verhandlungen auf EU-Ebene         tung: Wir haben gemeinsam mit anderen           aus der Richtlinie CRD IV umsetzt. Hier
Ende März 2012 den Spitzenverbänden der        darauf hingewirkt, dass europäische Vor-        zeichnen sich beispielsweise neue Anforde-
Kreditwirtschaft einen ersten Referenten-      gaben des Financial Reporting (FINREP)          rungen an Aufsichtsgremien ab, die teilweise
entwurf eines „CRD IV-Umsetzungsgeset-         im Meldewesen nur auf solche Banken an-         sogar die Arbeitsweise von Ausschüssen re-
zes“ zugeleitet. Die BaFin hat zudem Ende      gewendet werden soll, die einen Konzern-        geln. Auch bei der Auswahl der Mitglieder
April 2012 einen Konsultationsentwurf der      abschluss nach den internationalen IFRS-        von Aufsichtsgremien müssen wir mit Vorga-
geänderten MaRisk veröffentlicht.              Regeln aufstellen.                              ben rechnen. Wir begleiten überdies die
                                                                                               Umsetzung der von der European Banking
Mit welchem Erfolg haben der RWGV und die      Was steht auf der Prioritätenliste der Inter-   Authority (EBA) beschlossenen Leitlinie „In-
anderen genossenschaftlichen Verbände die      essenvertretung ganz oben?                      ternal Governance" im Kreditwesengesetz >

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