Tätigkeitsbericht 2017 - Landwirtschaftskammer Oberösterreich www.ooe.lko.at - Landwirtschaftskammer ...
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Inhalt Vorwort ...................................................................................................................................................... 3 Agrarpolitik: Bauernjahr 2017 .................................................................................................................... 4 Vollversammlungen – Das Bauernparlament 2017 .................................................................................. 10 Interessenvertretung ............................................................................................................................... 11 Ausgleichszahlungen und Förderungen 2017 .......................................................................................... 15 Qualitätsmanagement in der Beratung .................................................................................................... 16 Betriebs- und Unternehmensberatung, Arbeitskreise ............................................................................. 17 Bauberatung .............................................................................................................................................19 Ernährung und Direktvermarktung .......................................................................................................... 20 Urlaub am Bauernhof............................................................................................................................... 22 Biologischer Landbau .............................................................................................................................. 23 Landjugend und Bäuerinnen .................................................................................................................... 24 Rechts- und Sozialberatung ..................................................................................................................... 25 Rinderhaltung .......................................................................................................................................... 28 Fütterungsberatung ................................................................................................................................. 28 Milchleistungsprüfung ..............................................................................................................................31 Schweinehaltung ..................................................................................................................................... 32 Schaf-/Ziegenhaltung ............................................................................................................................... 33 Geflügelwirtschaft ................................................................................................................................... 34 Pferdezucht und Pferdewirtschaft ........................................................................................................... 35 Teichwirtschaft ........................................................................................................................................ 35 Wildhaltung.............................................................................................................................................. 35 Pflanzenproduktion .................................................................................................................................. 36 Forst und Bioenergie ............................................................................................................................... 42 LFI – Ländliches Fortbildungsinstitut ....................................................................................................... 50 Lehrlings- und Fachausbildungsstelle ...................................................................................................... 53 Öffentlichkeitsarbeit ................................................................................................................................ 54 Aus dem Land – Initiativen und Projekte ................................................................................................. 57 Leistungsbilanz zur Kammerarbeit........................................................................................................... 60 Kundenservice, Personal, Finanzen ......................................................................................................... 61 Oranisation und IT ................................................................................................................................... 62 Aufbau und Organisation – Bundes- | Landes- | Bezirks- und Gemeindeebene ....................................... 63 Mitglieder der Vollversammlung.............................................................................................................. 64 LK-Bezirksbauernkammern | Beratungsstellen für Tierproduktion........................................................... 65 Impressum ...............................................................................................................................................66
Vorwort Kammer weiter unverzichtbar Mit dem Tätigkeitsbericht 2017 der Landwirt- finden und umzusetzen. Gerade diese wachsen- schaftskammer Oberösterreich halten sie die den Unterschiede zwischen den einzelnen Betrie- jährliche Leistungsdokumentation unserer Or- ben machen die Meinungsbildung und Abstim- ganisation in den Händen. Angesichts der im mung innerhalb der Kammer höchst notwendig Rahmen der vergangenen Nationalratswahl und und wertvoll. So ist ein einheitliches Auftreten auch danach anhaltenden Diskussionen über des Berufsstandes nach außen erst möglich. das Kammerwesen in Österreich kommt diesem Leistungsnachweis eine große Bedeutung zu. Während parteiübergreifend und auch in der Be- Eigene Leistungen bewusst kommunizieren völkerung kein Zweifel daran herrscht, dass die Die anhaltenden Diskussionen um den Wert Sozialpartnerschaft großen Anteil an der positi- des Kammerwesens bieten auch Chancen. So ÖR Ing. Franz Reisecker ven Entwicklung Österreichs seit dem zweiten machte die Debatte klar, wie sehr die Österrei- Präsident Weltkrieg hatte, so ist diese Organisationsform cherinnen und Österreicher ihre jeweiligen Ver- mit verpflichtender Mitgliedschaft in den letzten tretungen auch schätzen. Der Druck von außen Jahren verstärkt in die Kritik geraten. In Zeiten macht es auch notwendig, die eigenen Leistun- der Individualisierung und der wachsenden Un- gen bewusst zu kommunizieren und die eigenen terschiede auch innerhalb des landwirtschaftli- Stärken herauszustellen und auszubauen. Umso chen Sektors muss die Landwirtschaftskammer mehr freut es uns, mit dem Tätigkeitsbericht ei- ihren Wert für alle Landwirte jeden Tag aufs Neue nen umfassenden Überblick über die vielfältige unter Beweis stellen. Arbeit der Landwirtschaftskammer präsentieren zu können. Effiziente Leistungserbringung durch Selbst- verwaltung Herzlicher Dank Die aktuell von den Kammern geforderten Eva- Der Erfolg der Kammerarbeit beruht auf der kon- luierungen und Effizienzsteigerungen sind in der struktiven Zusammenarbeit zwischen Funktio- LK Oberösterreich schon länger Programm. Mit nären, Mitarbeitern und verbundenen Organisa- der gerade laufenden Strukturreform wird ein tionen. Ihnen allen sei herzlich gedankt für den Mag. Friedrich Pernkopf weiterer Schritt in Richtung noch effizienterer tagtäglichen Einsatz für die oberösterreichische Kammerdirektor Leistungserbringung gemacht. Trotz der laufend Landwirtschaft. zurückgehenden Zahl der Mitarbeiterinnen und Unser ganz besonderer Dank gilt unseren öffent- Mitarbeiter hält die LK Oberösterreich ihr brei- lichen Geldgebern, dem Land Oberösterreich tes und hochqualitatives Dienstleistungsangebot und dem Ministerium für Nachhaltigkeit und weiter aufrecht. Dass die Leistungen der Kammer Tourismus. Deren Unterstützung macht die pro- bestmöglich auf die Bedürfnisse ihrer Mitglieder fessionellen Dienstleistungen in den Bereichen abgestimmt werden, dafür sorgen die Funktionä- Beratung, Bildung, Interessenvertretung und rinnen und Funktionäre im Rahmen der Selbstver- Ausgleichszahlungen erst möglich. waltung. So steht die LK ihren Mitgliedern nicht Im Besonderen gilt unser Dank aber allen Kam- nur mit Bildungs- und Beratungsangeboten sowie mermitgliedern, den Bäuerinnen und Bauern, die in der Interessenvertretung zur Seite, sondern tagtäglich großartige Leistungen erbringen und übernimmt mit der INVEKOS-Abwicklung und in besonders unseren überwiegend ehrenamtlich tä- anderen Bereichen auch Verwaltungsaufgaben. tigen Kammerfunktionärinnen und -funktionären, die das Kammerwesen erst ermöglichen. Interessenvertretung für alle Bäuerinnen und Bauern Landwirtschaftskammer Oberösterreich Durch die gesetzliche Mitgliedschaft und die de- mokratischen Abstimmungsprozesse innerhalb der Kammer ist gesichert, dass die Anliegen al- ler Betriebe bestmöglich vertreten werden. Die wachsende Individualisierung hat längst auch im Mag. Friedrich Pernkopf ÖR Ing. Franz Reisecker Agrarsektor Fuß gefasst und jeder Betrieb ist für Kammerdirektor Präsident sich gefordert, die jeweils beste Betriebsform zu |3
Agrarpolitik Das Bauernjahr 2017 – zwischen Herausforderungen und Lichtblicken Das Jahr 2017 sparte wieder einmal nicht mit Her- ganze Marillen-Anlagen mit Frostkerzen erwärmt ausforderungen für die heimische Landwirtschaft. – und mit der notwendigen Portion Glück konnten Erneute Frostschäden, fehlender Niederschlag im die Schäden im Vergleich zu 2016 aber auf einem Frühsommer und die Borkenkäfer-Kalamitäten viel geringeren Ausmaß gehalten werden. während des Sommers werden noch lange in Er- innerung bleiben. Auf der Habenseite steht eine Härter getroffen wurde die heimische Landwirt- solide Marktentwicklung bei den Ferkel- und schaft durch die anhaltende Trockenheit im Mai Schweineproduzenten und auch ein akzeptables und Juni, wodurch für viele Grünlandbetriebe ein Sommer 2017 durch Milchpreis-Niveau aufgrund hoher Butterpreise. Schnitt ausfiel und Ackerkulturen auf leichteren Borkenkäfer-Kalami- Nach fünf aufeinanderfolgenden Jahren mit sin- und sandigen Böden schwer geschädigt wurden. täten geprägt. kenden landwirtschaftlichen Einkommen konnte Versicherungsmöglichkeiten gegen klimatische der Grüne Bericht 2017 endlich wieder eine klei- Extremereignisse wie Dürren nehmen angesichts ne Zunahme bei den bäuerlichen Einkommen aus- der Verwundbarkeit der Landwirtschaft an Be- weisen. Sowohl innerösterreichisch als auch auf deutung zu. Entsprechende Angebote werden der europäischen Ebene wurden 2017 viele Vor- finanziell aus dem Landesbudget unterstützt und haben in der Agrarpolitik auf den Weg gebracht konsequent ausgebaut beziehungsweise verbes- und strittige Themen hitzig diskutiert sert. Angesichts der Kontroversen rund um Dürre- schäden im Grünland wird mit mehr Messstellen und einer genaueren Zurechnung der einzelnen Land- und Forstwirtschaftliche Flächen ab 2018 eine noch größere Zielgenauig- Produktion und Marktgeschehen keit bei den Entschädigungen erreicht. Auch das beste Versicherungssystem kann aber nicht für Klimatische Extrema erschweren alle möglichen Fälle vorsorgen und einzelne Här- Bewirtschaftung tefälle, in denen trotz Schäden keine Entschädi- Veränderungen in den klimatischen Bedingungen gung ausgelöst wird, sind nicht zu verhindern. sind mittlerweile auch in Oberösterreich unüber- Trotz der schwierigen klimatischen Bedingungen sehbar. Zum zweiten Mal in Folge sorgte ein sehr in großen Teilen Österreichs konnte der oberös- früher Frühlingsbeginn mit dem wärmsten März terreichische Pflanzenbau zufriedenstellend bi- seit Beginn der Aufzeichnungen und die darauf- lanzieren. Ab Mitte des Sommers einsetzende folgende Kältephase im April für Frostschäden im Niederschläge sorgten für mengenmäßig durch- Obstbau. Durch die massiven Anstrengungen der schnittliche und qualitativ hochwertige Ernten im betroffenen Landwirte – beispielweise wurden Getreidebau. 4|
Agrarpolitik Stabile Marktentwicklung bei Ferkel und Schweinen 2017 erweist sich rückblickend als zufrieden- stellendes Jahr für die Ferkelproduzenten. Während des gesamten Jahres lag das Ange- bot unter dem Niveau der Vorjahre und ermög- lichte damit eine stabile Absatzsituation. Eine von April bis in den Sommer hineinreichende, 21 Wochen andauernde Phase weitgehend un- veränderter Notierungspreise auf dem Niveau von 2,75 Euro bis 2,90 Euro war die Folge. Auch der Schweinepreis konnte bis in den Som- mer hinein auf ein Niveau von 1,67 Euro zule- Gutes Preisniveau sorgt gen. für Kostendeckung in Nach den letzten Jahren mit geringen Erlösen der Schweinebranche. auf dem Schweinemarkt konnte 2017 wieder kostendeckend gearbeitet werden. Derartige positive Jahre sind dringend notwendig, um die Investitionsbereitschaft der Betriebe zu erhöhen und damit die Selbstversorgung mit heimischen Schweinefleisch langfristig zu sichern. Gerade der Schweinefleischmarkt zeigt exemplarisch die große Bedeutung der internationalen Märkte für die heimischen Produzenten auf. Konnten im ers- ten Halbjahr 2017 noch neue Rekordexporte in die asiatischen Märkte verzeichnet werden, sank der Importbedarf Chinas in Verlauf des zweiten Halbjahres. Prompt geriet auch der Preis in Ös- Schnittschutzhose bei 30 Grad – Borkenkäfer terreich unter Druck. macht Waldarbeit im Sommer notwendig Das in den letzten Jahren kumulierte Nieder- schlagsdefizit und der heiße Sommer 2017 setzten die heimischen Wälder unter enormen Druck. Im ganzen Land wurden daher die Seil- winden und Rückewagen aus der Sommerruhe geholt und die Fichtenbestände von mit dem Borkenkäfer befallenen Stämmen befreit. Die wärmeren klimatischen Bedingungen ermög- lichen den Forstschädlingen, sich dreimal im Jahr fortzupflanzen und auch gesunde Fichten anzugreifen, die dann schnellstmöglich aus dem Bestand zu entfernen sind. Die Borkenkäferka- lamitäten sorgten daher im Sommer 2017 für ei- nen saisonuntypisch hohen Anfall an Rundholz für die heimische Sägeindustrie. Dank der guten Koordination durch die Waldverbände und der Kooperation mit der heimischen Sägeindustrie konnten die anfallenden Holzmengen ohne grö- bere Komplikationen aus den Wäldern abtrans- portiert und in den heimischen Sägewerken untergebracht werden. Für die Waldbesitzer erhöhte sich damit der Anteil des geschädig- ten Holzes an der gesamten Einschlagsmenge mit entsprechenden Preisabschlägen. Die aktive Bewirtschaftung des Waldes und die konse- quente Holzernte trotz Kalamitäten wird daher immer wichtiger, um ein entsprechendes Ein- kommen aus dem Wald zu erwirtschaften. |5
Agrarpolitik Hohe Butterpreise stützen Milchpreis rarischer Verbände und geringere Ausgaben für Auch die Milchpreise entwickelten sich 2017 den Agrarinvestitionskredit und den ländlichen wieder hin zu einem annehmbaren Niveau. Vor Wegebau realisiert. allem die vermehrte Nachfrage nach Milchfett Trotz der Einsparungen im Agrarbudget wird auch sorgte für einen positiven Markttrend. Mögli- 2018 bewusst in agrarische Zukunftsthemen cherweise sorgte die intensive Aufklärung über investiert und die direkt auf die Betriebe gelan- die ökologischen und gesundheitlichen Nachteile genden Zahlungen aus dem Landesbudget wer- des Palmöls wieder für einen vermehrten Ein- den nicht geringer ausfallen. Das Agrarbudget satz von Butterfett und damit für eine Erhöhung des Landes OÖ bietet damit auch 2018 eine der Nachfrage. Gleichzeitig verharrte der Preis solide finanzielle Grundlage zur Unterstützung für die Magermilchkomponente weiterhin auf der bäuerlichen Betriebe. einem sehr niedrigen Niveau und der hohe In- terventionsbestand konnte nicht signifikant ab- Gewerbeordnungsnovelle bringt gebaut werden. Erleichterungen für Pferde-Einsteller Da die Molkereien im Verlauf des Jahres 2017 Nach jahrelangen Diskussionen konnte mit der bereits wieder ansteigende Milchmengen zu Ende Juni vom Nationalrat beschlossenen No- verarbeiten hatten, gerieten die Milchpreise velle der Gewerbeordnung auch ein Kompro- zum Jahresende wieder mehr unter Druck und miss für die Einstellpferdehaltung erzielt wer- erste Molkereien starteten mit Programmen zur den. Das Einstellen von bis zu 25 Pferden bei Maximal 25 Einstell- Mengenstabilisierung. maximal zwei Pferden pro Hektar gilt damit als pferde fallen weiter- Urproduktion. hin unter die Urpro- Ab 1. Mai 2018 müssen landwirtschaftliche Be- duktion. Nationale Politik und Landespolitik triebe, die innerhalb dieser Grenzen fremde Pfer- de einstellen, keinen Nachweis der Unterordnung Neues Tierschutzgesetz schafft Basis für mehr erbringen. Die Basis dafür ist, dass die be- moderne Nutztierhaltung nötigte Fläche auf regionaler Ebene (Radius von Mit dem Tierschutzpaket konnte 2017 eine Neu- zehn Kilometern um den Einstellbetrieb) zur Ver- regelung dieses sensiblen Bereiches erreicht fügung gestellt werden kann. Auch Betriebe, die werden, der den Ansprüchen einer modernen selbst keine eigenen Pferde haben, sondern sich Nutztierhaltung und einer immer anspruchs- auf das Einstellen von fremden Pferden speziali- voller werdenden Gesellschaft entspricht. Das siert haben, gelten unter den genannten Bedin- überarbeitete Tierschutzgesetz und die Tier- gungen als Landwirtschaft. haltungsverordnung betreffen Eingriffe wie die Die Landwirtschaftskammer sieht die 25 Ein- Enthornung von Rindern und die Kastration von stellpferde je Betrieb als einen ersten Zwischen- Ferkeln, regeln aber auch die Anbindehaltung schritt und setzt sich weiterhin für eine Anhe- neu. Damit festigt Österreich seine Vorreiter- bung der Obergrenze in den nächsten Jahren rolle in Fragen des Tierwohles, gleichzeitig sind ein. die höheren Anforderungen für die heimischen, professionell arbeitenden Betriebe handhabbar. Durch das Projekt PRO-SAU wurde auch eine Weiterentwicklung der aktuell verwendeten Ferkelschutzkörbe und Sauenbuchten in der Ferkelproduktion erreicht und damit in Zukunft die hohen Anforderungen der ersten Tierhal- tungsverordnung erfüllt. Agrarzahlungen des Landes bleiben trotz Einsparungen im Budget gleich Die aktuelle Hochkonjunkturphase wird von der OÖ. Landesregierung für eine Budgetkonso- lidierung und damit das erste Nulldefizit seit 2010 genutzt. Dazu müssen alle Aufgabenbe- reiche ihren Beitrag leisten – für das Agrarbud- get bedeutet das Einsparungen im Ausmaß von 3,7 Millionen Euro. Diese werden unter anderem durch eine Kürzung des Personalkostenersatzes für die Landwirtschaftskammer im Ausmaß von 500.000 Euro, eine Senkung der Förderung ag- 6|
Agrarpolitik Auftreten von Fipronil in Eiern zeigt Diskussion über gesetzliche Bedeutung der Herkunftskennzeichnung auf Kammermitgliedschaft Der im Sommer bekannt gewordene Skandal um Bereits im Zuge des Wahlkampfes zur National- Eier, die mit dem verbotenen Insektizid Fipronil ratswahl am 15. Oktober 2017 kristallisierte belastet waren, macht einmal mehr die Bedeu- sich die gesetzliche Kammermitgliedschaft tung lückenloser Herkunftskennzeichnung of- als eines der bestimmenden Themen heraus. fensichtlich. Während in der medialen Berichterstattung Die in Österreich aufgetauchten Fälle von Ei- vor allem die größeren, bundesweit eingerich- ern mit Fipronil-Belastung bezogen sich aus- teten Organisationen Wirtschaftskammer und schließlich auf Importware. Umfangreiche Un- Arbeiterkammer im Fokus standen, würden tersuchungen bestätigen, dass die in Österreich Änderungen auch Auswirkungen auf die Land- produzierten Eier und Eiprodukte davon nicht wirtschaftskammern haben. Da für die Land- betroffen sind. wirtschaftskammer der Wert der gesetzlichen Die Landwirtschaftskammer Oberösterreich Mitgliedschaft außer Frage steht, wurden ent- fordert daher weiter eine einfache und klare sprechende Presseaktivitäten unternommen, sowie verpflichtende Herkunftskennzeichnung um auf den Wert einer einheitlichen Interes- der Hauptrohstoffe bei verarbeiteten Lebens- senvertretung aller Bäuerinnen und Bauern mitteln aus Milch, Fleisch oder Eiern. Genauso aufmerksam zu machen. Die gesetzliche Mit- sollte die Herkunft der wertbestimmenden Roh- gliedschaft ist die Grundvoraussetzung für das stoffe für Speisen in der Gastronomie sowie in Weiterbestehen der Kammern. Sie ist erforder- Großküchen deklariert werden. Nur mit derarti- lich für den Interessenausgleich innerhalb der gen Angaben können die Konsumentinnen und Bauernschaft, die politische Vertretung der ge- Die Landwirtschafts- Konsumenten eine informierte Kaufentschei- samten Branche und eine solidarische Finanzie- kammern haben Maß- dung treffen. Damit kann bei verarbeiteten Le- rung der Kammerleistungen. nahmen für eine effi- bensmitteln wieder die Qualität gegenüber dem Das Regierungsprogramm sieht vor, dass die zientere Aufgabener- Preis in den Vordergrund gerückt und ein Bei- Kammern Maßnahmen für eine effizientere füllung zu erarbeiten. trag zu mehr Lebensmittelsicherheit geleistet Aufgabenerfüllung erarbeiten. Ziel ist der er- werden. höhte Nutzen bei gleichzeitiger finanzieller Ent- lastung der Mitglieder. Bei nicht ausreichenden „Kleine“ Ökostromgesetz-Novelle bringt Programmen behält sich die Bundesregierung Sicherheit vor, selbst gesetzliche Maßnahmen vorzuneh- Nach jahrelangen Verhandlungen und einem mo- men. Mit der bereits in Umsetzung befindlichen natelangen Tauziehen konnte Ende Juni in letz- Strukturreform und der immer effizienteren Er- ter Minute mit einem zwischen den Regierungs- bringung des breiten Service-Angebotes hat die parteien und den „Grünen“ ausverhandelten LK Oberösterreich bereits zielführende Schritte Abänderungsantrag im Nationalrat einstimmig in diese Richtung gesetzt. eine kleine Ökostromgesetz-Novelle beschlos- sen werden. Die Landwirtschaftskammer hat Kammerreform mitten in der Umsetzung vehement auf die Wichtigkeit von Ökostrom in Die Landwirtschaftskammer OÖ befindet sich Österreich hingewiesen, weil dadurch dezent- mitten in der Umsetzung der Neugestaltung rale Anlagen Strom aus erneuerbaren Quellen der Dienststellenstruktur. So wurden 2017 be- liefern. Egal ob Wasser, Biomasse, Biogas, reits die Dienststellen Schärding und Ried am Wind oder Photovoltaik, dieser Strom ersetzt Standort Ried und die Dienststellen Gmunden den Import von umweltschädlichem Kohle- oder und Vöcklabruck am Standort Vöcklabruck zu- Atomstrom. sammengeführt. Des weiteren wurden mit den Für Nachfolgetarifverträge der bestehen- Dienststellen Grieskirchen, Eferding und Wels den effizienten Biogasanlagen werden 11,7 drei Dienststellen am neu renovierten Standort Millionen Euro pro Jahr für ein Zeitfenster in Wels vereint. Weitere Zusammenführungen von fünf Jahren (bis zum 31.12.2021) bereitge- werden 2018 folgen, sodass die Neustrukturie- stellt, damit kann etwa 70 Prozent des aktuellen rung plangemäß im Jahr 2019 abgeschlossen Anlagenbestandes weiter betrieben werden. sein wird. Die Zahl der Dienststellen im Bereich Für den Warteschlangenabbau bei Windkraftan- der Bezirksbauernkammern wird somit von 15 lagen wird ein zusätzliches Unterstützungsvolu- auf 8 reduziert. Da die Zahl der Dienstposten men von 30 Millionen Euro für 2017 und von 15 (in Vollzeitäquivalenten) seit dem Jahr 1990 Millionen Euro für 2018 zur Verfügung gestellt. von 452 auf nunmehr 264 gefallen ist, machte Für Photovoltaikanlagen und die dazugehörigen die Aufrechterhaltung des breiten und großteils Stromspeicher werden Verbesserungen bei den kostenfreien Serviceangebotes der Kammer Investitionszuschüssen ermöglicht. eine Neuorganisation notwendig. |7
Agrarpolitik Charta für partnerschaftliche „Faire Standards zum Leben für Bäuerinnen und Interessenvertretung Bauern“ als wichtigstes Ziel. Nichtbäuerliche Die Arbeitsgemeinschaft der österreichischen Personen nennen den „Druck auf Umwelt und Bäuerinnen hat eine Charta für partnerschaft- natürliche Ressourcen“ als größte Herausforde- liche Interessenvertretung in der Land- und rung. Während Bäuerinnen und Bauern sich von Forstwirtschaft ausgearbeitet. Beim Bundes- der GAP vor allem die Unterstützung von Inves- bäuerinnentag im April 2017 wurde diese im titionen, Wachstum und Beschäftigung sowie Sinne einer Selbstverpflichtung von allen Prä- eine Stärkung des Binnenmarktes wünschen, sidenten der Landwirtschaftskammern und den fokussieren nichtbäuerliche Personen als Ziel Vorsitzenden der Bäuerinnenausschüsse unter- der GAP vor allem auf Maßnahmen gegen den schrieben. Die Charta bildet eine freiwillige Ver- Klimawandel und die Forcierung erneuerbarer pflichtung und richtet sich an alle agrarischen Energien. Einig zeigten sich die Befragten darin, Organisationen. Die Basis ist das gemeinsame dass die GAP einen Nutzen für die Gesellschaft Bewusstsein, dass Frauen und Männer unter- bringt, weiterhin beibehalten und vereinfacht schiedliche, aber gleichermaßen wertvolle Per- werden soll. Die Ende November 2017 erfolg- spektiven einbringen und dass Regelungen auf te offizielle Mitteilung der EU-Kommission zur Frauen und Männer verschiedene Auswirkun- Zukunft der GAP verheißt mehr Freiraum für gen haben können. Auf den bäuerlichen Betrie- die Mitgliedsstaaten bei der Ausgestaltung der ben arbeiten Bäuerinnen und Bauern intensiv konkreten Maßnahmen, mehr Anstrengungen zusammen, durch die Charta soll sich diese bei umweltbezogenen Themen wie dem Klima- Öffentliche Befragung ausgeglichene Arbeitsteilung auch in bäuerli- schutz und eine stärkere betriebsgrößenbezo- zeigt hohe Unterstüt- chen Organisationen durchsetzen. Im Laufe des gene Degression der öffentlichen Zahlungen zung für die Gemein- Jahres 2017 wurde bereits ein breiter Bewusst- samt möglicher Deckelung pro Betrieb. Viele same Agrarpolitik der seinsbildungsprozess auf allen Ebenen (Orts-, Detailfragen und die praktischen Auswirkungen EU. Bezirks-, Landes- und Bundesebene) angesto- auf die bäuerlichen Betriebe sind aber noch offen. ßen und erste konkrete Maßnahmen ergriffen. Angesichts des Verlustes des Nettozahlers Eng- land steht für das erste Halbjahr 2018 die künftige budgetäre Grundlage für die gemeinsame EU-Ag- rarpolitik im Mittelpunkt der Verhandlungen. Erst Europäische und weltweite nach der im Mai 2018 erwarteten Präsentation Agrarpolitik des Vorschlags zum künftigen mehrjährigen EU- Finanzrahmen werden dann konkrete Legislativ- Diskussion über die Gemeinsame vorschläge (Rechtstexte) zur GAP-Reform folgen. Agrarpolitik nach 2020 Die von Anfang Februar bis Anfang Mai 2017 Freihandelsabkommen und weltweiter durchgeführte EU-Konsultation zur Zukunft der Agrarhandel im Fokus Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) verzeichne- Angesichts der aktuell in Verhandlung oder Ra- te insgesamt rund 323.000 Beiträge. Von den tifizierung befindlichen Freihandelsabkommen etwa 58.000 persönlichen Antworten stamm- (CETA mit Kanada, JEFTA mit Japan, Abkom- ten rund 21.000 von Bäuerinnen und Bauern. men mit dem Staatenbund MERCOSUR) wurde Personen aus dem bäuerlichen Umfeld sehen der weltweite Agrarhandel oft zum Thema in agrarpolitischen Diskussionen. Während offene Märkte von höchster Bedeutung für den Agrar- exporteur Europa sind, müssen qualitative Un- terschiede in der Produktion und damit auch im Endprodukt entsprechend in den Abkommen beachtet werden. Der nahezu fertig verhandelte Freihandelsvertrag mit dem hoch entwickelten Japan ist daher anders zu bewerten als weitere zollfreie Importe aus den Mercosur-Staaten (Ar- gentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay). In Bra- silien oder Argentinien sind landwirtschaftliche Praktiken weit unter den in der EU erlaubten Standards erlaubt. Da die EU starke Export- Interessen im industriellen Bereich hat, fordern die Südamerikanischen Ländern im Gegenzug Zu- geständnisse im Agrarbereich. Diese werden von der Landwirtschaftskammer strikt abgelehnt. 8|
Agrarpolitik Auswirkungen des Brexits auf den Glyphosat – Wiederzulassung für fünf Jahre europäischen Agrarsektor Die EU-Länder haben Ende November die Ver- Für weitere Unsicherheiten auf den Agrarmärk- längerung der Zulassung des Herbizid-Wirkstof- ten sorgen die andauernden Verhandlungen fes Glyphosat für weitere fünf Jahre genehmigt. zum Austritt Großbritanniens aus der EU. Erst 18 Mitgliedsstaaten haben für den Vorschlag Anfang Dezember 2017 konnten konkrete Eini- der EU-Kommission zur Verlängerung um fünf gungen für den ersten Verhandlungsabschnitt Jahre gestimmt. Österreich hat aufgrund der erzielt werden. So soll es zwischen dem EU-Mit- entsprechenden Weisung aus dem parlamen- glied Irland und dem britischen Nordirland keine tarischen Unterausschuss gegen die Zulassung „harte Grenze“ mit strengen Pass- und Zollkon- gestimmt. Möglich wurde der Beschluss zuletzt trollen geben. Zudem sollen EU-Bürger in Groß- deshalb, weil Deutschland, das sich zuvor der britannien auch nach dem Brexit so wie bisher Stimme enthalten hatte, schließlich doch für weiterarbeiten, wohnen und studieren dürfen. eine fünfjährige Verlängerung eintrat. Bezüglich der Finanzforderungen der EU an Nationales Glyphosat- Großbritannien hat es zumindest eine Einigung Die Landwirtschaftskammer begrüßt, dass verbot wird von der LK auf die Art der Berechnung gegeben. Diese Eini- in dem seit 2013 laufenden Verfahren für die abgelehnt. gungen ermöglichten den Start der zweiten Ver- Wiederzulassung von Glyphosat nun doch eine handlungsphase über einen Freihandelsvertrag Entscheidung auf Basis von wissenschaftli- zwischen Großbritannien und der EU. chen Fakten und Ergebnissen zustande kam. Für die EU-Landwirtschaft sind die künftigen Die Verwendung von Glyphosat ist in Öster- Handelsbeziehungen zu Großbritannien von reich streng geregelt und wird vor allem für ganz entscheidender Bedeutung, da dieses die Saatbeetvorbereitung bei der pfluglosen Land zu den wichtigsten Exportmärkten der Bewirtschaftung benötigt und eingesetzt. Der EU-Agrar- und Lebensmittelwirtschaft gehört. Einsatz zur Ernteerleichterung (Sikkation) ist Die EU-Agrar- und Lebensmittelwirtschaft hat in Österreich seit 31. Juli 2013 verboten. Im im Jahr 2016 Produkte im Wert von 36,4 Milli- Falle einer ÖPUL-Teilnahme darf auch kein Ein- arden Euro nach Großbritannien exportiert, die satz zur Bekämpfung von Zwiewuchs und Un- entsprechenden Importe lagen hingegen bei kräutern vor der Ernte erfolgen. Damit ist in 15 Milliarden Euro. Der Nettoexportüberschuss Österreich sichergestellt, dass Glyphosat nicht in Richtung Vereinigtes Königreich lag damit bei in die Lebens- und Futtermittelkette gelangt. 21,4 Milliarden Euro. Der Wegfall dieses wich- Die Landwirtschaftskammer Oberösterreich tigen Exportmarktes stellt neben dem Wegfall bekennt sich zu den strengen Auflagen bei der der Nettozahlungen Großbritanniens und der Anwendung von Glyphosat und lehnt ein von drohenden Neuaufteilung der Zollkontingente einzelnen politischen Parteien gefordertes ge- die größte Herausforderung für die Agrarpolitik nerelles Anwendungsverbot mit Nachdruck als aus dem Brexit dar. wettbewerbsverzerrend ab. |9
Vollversammlungen Das Bauernparlament 2017 Bei der ersten Vollversammlung 2017 am 15. März grünen Berichts 2017 und Erwartungen als auch wurden aktuelle agrarpolitische Themen wie die Forderungen an die zukünftige Bundesregierung Änderungen im Tierhaltungsrecht, die Ökostrom- waren weitere Hauptthemen der Debatte in der gesetznovelle und der Ausbau der Ernte-Risiko- Vollversammlung. versicherung diskutiert. Präsident ÖR Ing. Reise- Unter anderem wurden folgende Resolutionen cker informierte über den Diskussionsstand zur beschlossen: Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2020. Reform des Ökostromgesetzes mit Nachfolge- Des Weiteren wurde der Landwirtschaftskam- tarifregelung für Strom aus fester Biomasse mer-Rechnungsabschluss diskutiert und mehr- umsetzen heitlich angenommen. Lebensmittelkennzeichnung auf Hauptroh- Folgende Resolutionen wurden beschlossen: stoffe in verarbeiteten Lebensmittel ausweiten Zukünftige GAP erfordert Stärkung bäuer- Keine Panikmache bei Butter licher Familienbetriebe Bauern brauchen Entlastung statt Belastung Förderung Breitbandausbau Verhandlungen zur Sicherstellung der Steu- Ausnahmen für Anbindehaltung von Rin- erfreiheit des Hausbrandes aufnehmen dern beibehalten Durch Borkenkäfer-Kalamitäten betroffene Waldbesitzer auch bei zukünftigen Kalami- Am 22. Juni 2017 diskutierte die Vollversamm- täten aus dem Katastrophenfonds des Lan- lung im Besonderen die langjährige Entwicklung des OÖ unterstützen der Agrarmarktpreise. Weitere Themen der Dis- kussion waren laufende und geplante Leitungs- Am 13. Dezember 2017 wurde in der Vollver- projekte in Oberösterreich und die Ausweitung sammlung das Budget für 2018 diskutiert und der Kennzeichnungspflicht für heimische Lebens- mehrheitlich angenommen. Debattiert wur- mittel. de auch über die Bedeutung der gesetzlichen Folgende Resolutionen wurden beschlossen: Mitgliedschaft in der Landwirtschaftskammer Landwirtschaft braucht stabile Budgets und den weiteren Umgang mit dem Pflanzen- Natura 2000-Maßnahmen dürfen Landwirt- schutz-Wirkstoff Glyphosat in Österreich. schaft nicht verunmöglichen Die Mitglieder der Vollversammlung haben unter Pauschale Besteuerung von Leitungs-Ent- anderem folgende Resolutionen beschlossen: schädigungen MERCOSUR-Freihandelsabkommen gefähr- Regulierung des Wolfbestandes durch Än- det heimische Landwirtschaft derung der FFH-Richtlinie ermöglichen Zukünftige GAP erfordert stabile Finanzierung Herkunftsbezeichnung österreichischer Le- Kammer-Pflichtmitgliedschaft für wirksame bensmittel nach französischem Vorbild Interessenvertretung unverzichtbar Verpflichtende Herkunftskennzeichnung für Prämie für raufutterverzehrende Nutztiere in Lebensmittel in der Gastronomie benachteiligten Gebieten einführen Bei der Vollversammlung am 28. September 2017 informierte Präsident ÖR Ing. Franz Reisecker unter anderem über die Ergebnisse der öffent- lichen Konsultation zur Zukunft der Gemeinsa- men Agrarpolitik nach 2020. Die Ergebnisse des 10 |
Interessenvertretung Bäuerliche Interessenvertretung stark gefordert Gemäß den Zielbestimmungen des OÖ. LK-Geset- Kollektivvertrag für Erntehelfer und zes ist die „Wahrnehmung, Vertretung und Förde- Saisonarbeiter rung der Interessen der Land- und Forstwirtschaft Im Juni 2017 wurde ein Sozialpartnerabkommen sowie der wirtschaftlichen, beruflichen, sozialen abgeschlossen, wonach der monatliche Min- und kulturellen Interessen der Land- und Forst- destlohn von 1.500 Euro bis 2020 umzusetzen wirte unter besonderer Bedachtnahme auf die ist. Eine besondere Herausforderung ist dies für bäuerlichen Familienbetriebe in Oberösterreich“ die Betriebe mit Saisonarbeitskräften im Obst- die erste und vornehmste Aufgabe der Landwirt- und Gemüsebau. Bei den Lohnverhandlungen schaftskammer für Obersterreich. zum Kollektivvertrag für Landarbeiter in bäu- Gerade für eine zahlenmäßig kleiner werdende erlichen Betrieben einigten sich die Kollektiv- Berufsgruppe, die sich mit ganz unterschiedli- vertragspartner auf die Einrichtung eines neu- chen Erwartungen und Forderungen der Gesell- en Kollektivvertrages für Saisonarbeitskräfte ab schaft konfrontiert sieht und die zur Erfüllung 1. Jänner 2018. Mit diesem Kollektivvertrag ihrer gesellschaftlichen Aufgaben auch auf ei- können die Arbeitsbedingungen beim Ernteeinsatz nen entsprechenden finanziellen Ausgleich an- besser berücksichtigt werden und bei den Mindest- gewiesen ist, spielen Interessenvertretung und löhnen kann der schwierigen Marktsituation im Lobbying eine ganz entscheidende Rolle. Inte- Obst- und Gemüsebau Rechnung getragen werden. ressenvertretung fordert die Funktionäre und Mitarbeiter in gleicher Weise, wenn auch auf un- Naturschutz terschiedlichen Ebenen. Im Jahr 2017 wurden 15 Natur- und Europa- schutzgebietsverordnungen neu erlassen bzw. Rechtspolitik abgeändert. Aufgrund ihres breiten Anwendungs- Stellungnahmen zu jeweils aktuellen Gesetzes- bereichs haben die Verordnung „Richtlinien für und Verordnungsentwürfen führen zwar kaum die Vorschreibung von Ausgleichsmaßnahmen“ dazu, dass große politische Entscheidungen um- und die Änderung der Verordnung „Natur- und gestoßen werden, es gelingt dabei aber immer Landschaftsschutz im Bereich von Flüssen und wieder, in Detailfragen Änderungen und Verbes- Bächen“ dabei die größte Bedeutung. Von Sei- Einsatz gegen über- serungen durchzusetzen oder auf vorher nicht ten der Landwirtschaftskammer wurde zu bei- höhte Ausgleichsflä- bedachte negative Auswirkungen von geplanten den Verordnungen eine sehr kritische Stellung- chenforderungen. Gesetzesänderungen hinzuweisen. Insgesamt nahme abgegeben. Zentraler Kritikpunkt bei der waren auf Bundesebene 172 Gesetzes- und Ver- „Ausgleichsmaßnahmenverordnung“ ist das in ordnungsentwürfe zu begutachten, auf Landes- Oberösterreich angewendete Ausgleichsflächen- ebene 64. modell, das die Verwendung hochwertiger land- wirtschaftlicher Nutzflächen als Ausgleichsflä- Begutachtungsverfahren bei Bundesgesetzen chen fördert und Doppelausgleiche (Forstrecht Einen besonderen Einsatz im Jahr 2017 erfor- und Naturschutzrecht) ermöglicht. Hier wurde derten die Vorbereitungen zur Gewerberechts- gefordert, dass die Modelle anderer Bundesländer novelle 2017. Hier wurden in Zusammenarbeit verwendet werden sollten, die keinen weiteren mit der Landwirtschaftskammer Österreich ver- Flächenverbrauch erfordern. Im Bereich der Ver- schiedene Positionen und Textvorschläge erar- ordnung über den Natur- und Landschaftsschutz beitet, die eine Ausweitung der gewerberecht- forderte die Landwirtschaftskammer Einschrän- lichen Befugnisse bäuerlicher Betriebe bringen kungen der Anzahl jener Bäche, die schützens- sollten. Ebenso gab es Versuche, gemeinsam wert sind, da es hier zu den meisten Konflikten mit dem Bundesverband Urlaub am Bauernhof in zwischen Landwirten und Naturschutz kommt. einigen Gesprächsrunden mit der Hotellerie An- passungen bei den Befugnissen der Privatzim- mervermieter zu erreichen. Letztlich konnte auf politischer Ebene dabei nur eine rechtliche Ver- besserung für die Pensionspferdehalter erreicht werden: Nunmehr gilt das Einstellen von höchs- tens 25 Einstellpferden als landwirtschaftliche Urproduktion, sofern höchstens zwei Einstell- pferde pro Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche gehalten werden und diese Flächen sich in der Region befinden. | 11
Interessenvertretung Interessenvertretung bei Die Landwirtschaftskammer begleitete die von Infrastrukturprojekten den Grundeigentümern gegründete Flurschutz- Immer wieder sehen sich Grundeigentümer da- gemeinschaft. Das Jahr 2017 stand im Zei- mit konfrontiert, dass ihre Grundstücke für Infra- chen des Umweltverträglichkeitsprüfungs- und strukturprojekte in Anspruch genommen werden. Grundsatzgenehmigungsverfahrens. Bei einer Der einzelne Betroffene kann dabei seine Inter- Versammlung wurden die Mitglieder gemeinsam essen allein wesentlich schwerer durchsetzen, mit einem Fachanwalt der Gemeinschaft auf die als wenn diese Interessen gebündelt werden. Verhandlungstage im Genehmigungsverfahren Die Landwirtschaftskammer versucht, eine bes- vorbereitet. Ein derartiges Großverfahren mit sere Position der jeweiligen Grundeigentümer zu zahlreichen Sachverständigen verlangt Grundei- erreichen. Dazu sollen bereits im Vorfeld dieser gentümern viel ab. Eine mehrtägige Erörterung Projekte Verhandlungen mit den Unternehmen des Vorhabens, ein erst danach veröffentlichtes geführt werden. Bei diesen Verhandlungen geht UVP-Gutachten der von der Behörde bestell- es der Kammer darum, dass die Grundeigentü- ten Sachverständigen mit über tausend Seiten, mer entsprechend einbezogen, dass keine ein- knappe Verfahrensfristen und eine wiederum seitigen und überholten Verträge verwendet und mehrtägige Genehmigungsverhandlung sind für faire Bedingungen und Entschädigungen ange- Grundeigentümer kaum mehr bewältigbar. Paral- boten werden. Es werden dazu Musterverträge lel galt es, die in den Medien veröffentlichten Dif- für Optionen, Dienstbarkeiten, Entschädigungen ferenzen in den flächenmäßigen Auswirkungen und Bedingungen etc. ausgearbeitet. Damit soll und Verlusten auf eine sachliche Basis zu stellen. für die betroffenen Bauern ein Sicherheitsnetz ge- knüpft werden. Es bleibt aber selbstverständlich Grundeinlöse für Bahn-Begleitwege die individuelle Entscheidung jedes betroffenen Zur Sicherstellung der Erreichbarkeit von Grund- Grundeigentümers, sich zum jeweiligen Projekt stücken im Zuge der Änderung oder Auflassung zu positionieren und die entsprechenden Muster- von Bahnübergängen wurden bei der Donau- regelungen zu akzeptieren oder abzulehnen. Ufer-Bahn Begleitwege und der Ausbau von Wegen projektiert. Ausgehend von Beratungs- Bahnprojekt Linz – Marchtrenk anfragen zu Vertragsvorschlag und Entschä- Der vorgesehene viergleisige Ausbau der Bahn- digungsangebot des Unternehmens wurden strecke betrifft mehrere Gemeinden und mehre durch die Landwirtschaftskammer unzureichen- Dutzend landwirtschaftlicher Eigentümer. Be- de Punkte aufbereitet. In weiterer Folge konnte kanntermaßen umstritten ist die geplante Ver- eine Einbeziehung aktuellerer Vergleichspreise schwenkung der Trasse im Raum Hörsching/ und Änderungen des Abtretungsvertrages er- Pasching. In den anderen Abschnitten stehen reicht werden. Beim Themengebiet Eisenbahn- wiederum Auswirkungen durch geänderte Stra- übergänge wurde in Zusammenarbeit mit der ßenführungen, Kreuzungsbauwerke, Rückhal- Landwirtschaftskammer Österreich versucht, tebecken, Gewässerverlegungen, ökologische die Regelungen und den Kriterienkatalog des Mi- Ausgleichsflächen und Flächenverluste im Zent- nisteriums und der Eisenbahnunternehmen einer rum der Diskussion. Anpassung zuzuführen. 12 |
Interessenvertretung In der Folge konnte mit dem Unternehmen ein Erhebungsblatt für die Bauarbeiten abgestimmt werden. Darin werden die bei Bauarbeiten zu be- achtenden Verhältnisse, vorhandene Einbauten und Anlagen und die erforderlichen Maßnahmen gemeinsam mit dem Grundeigentümer festge- halten und so Schäden vermieden. Es wurde ein Muster für die Wegevereinbarung für die ab Leitungsprojekte for- 2018 geplanten Bauarbeiten geschaffen. Sau- dern die Betroffenen bere Abklärung im Vorhinein reduziert Schäden enorm. und Konflikte im Nachhinein. Beim offenen Projekt der 110-kV-Leitung Ried- Raab wäre der bestehende Mustervertrag mit Jahresende 2017 ausgelaufen. Um angesichts der Ankündigungen des Netzunternehmens und der Verfahrenslage ein gewisses Sicherheitsnetz für die Grundeigentümer aufrechtzuerhalten, wurde dieser nach sorgfältiger Abwägung und Erörterung mit den Vertretern der Ortsbauern- schaften verlängert. Auch wurde das Unterneh- men zu einem klaren Prozedere mit rechtzeitiger Information der Grundeigentümer vor den nächs- ten Schritten verpflichtet. Mustervertrag Telekommunikationsleitung Infolge der Breitbandinitiativen des Landes OÖ und des Bundes sowie der Nachfrage nach Breit- bandinternet laufen zahlreiche Breitbandprojekte an. Ausgelöst durch Grundeigentümeranfragen hat sich ein Telekommunikationsnetzunterneh- men zur Abklärung offener Fragen und einer ge- eigneten Vorgangsweise an die Landwirtschafts- kammer gewandt. In mehreren Gesprächsrunden wurden die Bedürfnisse der Grundeigentümer, die technischen und rechtlichen Rahmenbedin- gungen und die Zugänge des Unternehmens diskutiert. In weiterer Folge wurde mit dem Un- ternehmen Punkt für Punkt ein Mustervertrag Mustervertrag für Stromleitungsprojekte erarbeitet und Entschädigungspositionen und Breitbandausbau er- Das seit vielen Jahren an Grundeigentümern -höhen definiert. Damit steht nun eine taugliche arbeitet. umfangreichste und sehr herausfordernde Lei- Grundlage für Entscheidungen der Grundeigen- tungsprojekt ist die Generalerneuerung der tümer zur Verfügung. 220-kV-Leitung Ernsthofen-St. Peter. Es dreht sich dabei um Abriss und Neubau von über 100 Radweg „Haager Lies“ Kilometer Leitung quer durch das Bundesland Die 2009 stillgelegte 22 Kilometer lange Bahn- mit mehr als 400 Masten und über 700 betrof- trasse soll in einen Radweg umgewandelt wer- fenen Eigentümereinheiten. Aufgrund der Situ- den. Die an der Bahn liegenden Gemeinden er- ation und Eigentümeranzahl wurde seitens der warten sich dadurch eine touristische Aufwer- Landwirtschaftskammer mehrfach aktuell über tung der Region. Der künftige Radweg stellt für Verfahrensstand, Einwendungen und mögliche die landwirtschaftliche Bewirtschaftung jedoch Vorbereitungen informiert. Zu einzelnen Punkten ein großes Problem dar. Zu den zahlreichen öf- wurden Gespräche geführt. Letztlich war auch fentlichen Überfahrten kommen noch mehr als die Teilnahme von Grundeigentümern mit anwalt- 40 rein landwirtschaftliche Querungen hinzu. licher Vertretung und der Landwirtschaftskam- Bei einem künftigen Radweg haben Radfah- mer an den zweitätigen Genehmigungsverhand- rer generell Vorrang. Radfahrer könnten durch lungen erforderlich, um verbindliche Zusagen Traktoren mit Front- und Heckgeräten, landwirt- hinsichtlich Mastgrößen, bautechnischer Vorga- schaftliche Maschinen und Anhänger, die den ben und Wiederherstellung zu erreichen. Radweg queren, gefährdet werden. Landwirte | 13
Interessenvertretung wiederum wären einem hohen Haftungsrisiko Landwirtschaftlicher Siedlungsfonds OÖ ausgesetzt. Im Jahr 2017 hat der Landwirtschaftliche Sied- Die Landwirtschaftskammer OÖ nahm allein in lungsfonds für OÖ eine Gesamtfläche von 101,88 der Gemeinde Weibern 22 Überfahrten auf und Hektar um einen Kaufpreis von 5.898.674 Euro schilderte ein mögliches Unfallrisiko. Die Erhe- erworben. Der Ankauf erfolgte von 30 Grund- bung wurde der Landesstraßenverwaltung und besitzern, die Flächen wurden vorwiegend Zug von dort an das beauftragte Planungsbüro wei- um Zug an Bauern zur Aufstockung und Arron- tergeleitet. Es wurde vereinbart, alle Querun- dierung weitergegeben. Das Ausmaß der erwor- gen auf mögliche Risiken hin zu untersuchen. benen Äcker und Wiesen beträgt 91,12 Hektar Schlecht einsehbare Stellen sollen entschärft und jene der Waldflächen 10,76 Hektar. Fünf Lie- werden, indem das Gelände verändert oder der genschaften wurden mit der gesamten Hofstelle Bewuchs entfernt wird. An manchen Stellen erworben. Der Landwirtschaftliche Siedlungs- wird ein Spiegel helfen, Radfahrer rechtzeitig zu fonds für OÖ erwirbt auch Grundstücke als erkennen. Es muss das oberste Ziel sein, Unfälle Ersatzflächen für öffentliche Maßnahmen. Für zu vermeiden. geplante Wasserrückhaltemaßnahmen wurde im Raum Peuerbach eine Fläche von 6,73 Hektar Mountainbikevertrag und im Bezirk Vöcklabruck eine Fläche von 0,68 Anlässlich der Erstellung der Broschüre „Moun- Hektar angekauft. Die öffentlichen Maßnahmen tainbiken und Radfahren im Wald“ wurde für Wasserbau oder Straßenbau sind wesentlich mit der Oberösterreich Tourismus GmbH als leichter zu bewerkstelligen, wenn entsprechende Neue Verträge regeln Dachorganisation oberösterreichischer Tou- Ersatzgrundstücke angeboten werden können. Freigabe von Moun- rismusverbände ein neuer Gestattungsvertrag 29 bäuerliche Kaufwerber konnten im Jahr tainbikestrecken. für Mountainbikestrecken ausverhandelt, der 2017 die Abwicklung dieser Grundkäufe über an die Stelle des bisherigen Vertrags tritt. Der den Landwirtschaftlichen Siedlungsfonds in An- neue Vertrag präzisiert die Rechtsposition von spruch nehmen. Dadurch wird die Vorbereitung Grundeigentümern (zum Beispiel hinsichtlich für die Vertragserrichtung, die Unterstützung betriebsnotwendiger Sperren) und verbessert bei der Lastenfreistellung und letztendlich die sie in einzelnen Punkten (zum Beispiel hinsicht- endgültige Durchführung der Rechtsgeschäfte lich der Vertragslaufzeit oder bezüglich Maß- durch den Siedlungsfonds vorgenommen. nahmen zur Flurreinigung). Die Bodenmobilität in Oberösterreich ist nach wie Der Mustervertrag existiert in zwei Varianten, vor ungebrochen hoch. Im Zentralraum haben die die sich vor allem in der Frage der Entgeltlich- Grundpreise für gute Ackerflächen bereits ein keit und in der Übernahme der Wegehalter- Niveau erreicht, das fernab jeglicher wirtschaftli- haftung gem. § 1319a ABGB unterscheiden. chen Grundsätze liegt. Die Chance für den Ankauf Neu formulierte Verhaltensregeln („Fair-play- von angrenzenden Flächen oder Grundstücken in Regeln“), die Radfahrern an zentralen Punkten unmittelbarer Nähe wird aber trotzdem von leis- entlang von freigegebenen Wegstrecken zur tungsfähigen landwirtschaftlichen Betrieben ge- Kenntnis zu bringen sind, ergänzen den neuen nützt, da das Angebot von Grund und Boden in Vertrag. manchen Gegenden sehr gering ist. 14 |
Ausgleichszahlungen | Förderungen Ausgleichszahlungen und Förderungen 2017 Im Jahr 2017 wurden im Bereich der Förderungs- MFA und HA – Anzahl der Anträge OÖ 2017 und Ausgleichszahlungen folgende Antragsakti- onen umgesetzt und abgewickelt: 25.000 Mehrfachantrag Flächen (MFA) 2017 23.810 23.711 Herbstantrag (HA) 2017 mit der Bekanntga- be der Begrünungsflächen für Teilnehmer an 20.000 19.909 der Maßnahme Begrünung von Ackerflächen Zwischenfruchtanbau bzw. Umstieg in eine 15.000 14.431 höherwertige Maßnahme des ÖPUL 2015 MFA 2017 10.000 8.480 Im Berichtsjahr 2017 wurden 23.810 Mehrfach- anträge gestellt, das ergibt ein Minus im Ver- 5.000 gleich zum Vorjahr von rund 1,4 Prozent. 2.039 oder rund 8,6 Prozent davon wurden online ge- 0 stellt, der Rest im Wege der Bezirksbauernkam- MFA DIZA ÖPUL AZ HA mer. Die Online-Antragstellung konnte sich da- her im Vergleich zu 2016 mit 7,9 Prozent leicht förderung, die Existenzgründungsbeihilfe oder die steigern. Diversifizierung hin zu nicht landwirtschaftlichen 23.711 Antragstellerinnen und Antragsteller Tätigkeiten angeführt. Nach der 2. Programmän- haben die Direktzahlungen (DIZA) inkl. gekop- derung 2017 stehen für die LE Projektförderung pelter Stützungen beantragt. 19.909 Betriebe in Österreich jährlich rund 400 Millionen Euro an nehmen am ÖPUL teil, das ist ein Plus von rund Fördermitteln zur Verfügung. Die umfassende 2,4 Prozent im Vergleich zur ÖPUL-Teilnahme im Information der Bäuerinnen und Bauern mit den Jahr 2016. Offensichtlich wurde die letzte Ein- verschiedensten zur Verfügung stehenden Metho- stiegsmöglichkeit in das Umweltprogramm mit den und Medien ist eine zentrale Aufgabe in der dem Herbstantrag 2015 doch noch von einigen Beratung. Der verstärkte Einsatz des Internets in Betrieben genutzt. der Beratung und die Nutzung von lk-online durch 14.431 Antragstellerinnen und Antragsteller ha- die Bäuerinnen und Bauern ist ein besonderes ben die Ausgleichszulage beantragt. Anliegen. In lk-online stehen alle wichtigen Infor- (Quelle: AMA, Stand 31.12.2017). mationen und Formulare zur Beantragung von LE Projektförderungen zur Verfügung. Herbstantrag 2017 – ÖPUL 2015 Mit dem Herbstantrag 2017 mussten die Be- Förderung der Aus- und Weiterbildung in der grünungsflächen für die Teilnahme an der Ländlichen Entwicklung ÖPUL-Maßnahme Begrünung von Ackerflächen Im Rahmen der Bildungsförderung in der Ländli- – Zwischenfruchtanbau angemeldet werden. chen Entwicklung wurden im Kalenderjahr 2017 Zusätzlich bestand die Möglichkeit, in eine hö- 40 Veranstalterförderungsanträge des LFI der herwertige Maßnahme des ÖPUL 2015 umzu- Landwirtschaftskammer OÖ ausbezahlt. Der steigen. Insgesamt haben 8.480 Betriebe einen Zuschuss beträgt 1,6 Millionen Euro. Die Bil- Herbstantrag 2017 abgegeben, davon 961 oder dungsförderung kommt indirekt den Bäuerinnen 11,3 Prozent online. und Bauern zugute, da die in Rechnung gestellten (Quelle: AMA, Stand 25.10.2017). Kursbeiträge um die Förderung reduziert werden. Beratung zu Agrarischen Förderungen mit Zivildienst in der Landwirtschaft Schwerpunkt LE Projektförderungen Während des Zivildienst-Turnus vom 1. März bis Die Projektförderungen in der Ländlichen Entwick- 30. November 2017 waren 26 Zivildiener auf lung sind ein zentrales Förderinstrument für un- rund 60 landwirtschaftlichen Betrieben in ganz sere Land- und Forstwirtschaft. Es sollen damit Oberösterreich tätig. Die Zivildiener leisteten die verschiedensten Ziele erreicht werden, unter dabei in Summe rund 38.000 Einsatzstunden. anderem die Verbesserung der Wettbewerbsfähig- Die Kosten für den Einsatzbetrieb betrugen 2,20 keit der land- und forstwirtschaftlichen Produktion Euro je Arbeitsstunde. Betriebe mit Schicksals- und die Erschließung von Einkommensmöglichkei- schlägen und arbeitswirtschaftlichen Notsituati- ten neben der klassischen Urproduktion. Beispiel- onen können die Möglichkeit des Zivildienerein- haft seien die Bildungsförderung, die Investitions- satzes nutzen. | 15
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