Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum - Hans-Joachim Fritzen AOK Nordost - Die Gesundheitskasse
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AOK Nordost – Die Gesundheitskasse Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum Hans-Joachim Fritzen 18.11.2019
Bevölkerungsentwicklung der Länder 1990-2018 20% 15% 14% 12% 11% 10% 10% 9% 8% 9% 8% 6% 5% 3% 4% 0% 0% -5% -10% -8% -3% -15% -14% -15% -16% -20% -18% -25% -23% -30% AOK Nordost 2
Bevölkerungsprognose 2013-2060 Varianten bei geringer und starker Zuwanderung Millionen 90,0 80,8 80,0 73,1 70,0 67,6 63,5 60,0 57,4 53,0 50,0 40,0 30,0 20,0 12,2 8,7 9,2 10,0 5,8 5,9 6,4 0,0 Deutschland Flächenländer Ost Flächenländer West Stadtstaaten 2013 2060 schwache Zuwanderung 2060 starke Zuwanderung AOK Nordost 3
Bevölkerungsprognose Nord 2014-2060 bei starker Zuwanderung Bevölkerungsprognose in Millionen 4,5 4,0 3,9 3,5 3,5 3,0 2,5 2,4 2,0 1,8 1,5 1,6 1,2 1,0 0,5 0,0 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 2032 2034 2036 2038 2040 2042 2044 2046 2048 2050 2052 2054 2056 2058 2060 Berlin Brandenburg Mecklenburg-Vorpommern Bevölkerungsprognose 2014-2060 in Prozent 15% 13% 10% 5% Quellen: DESTATIS, MV und 0% Brandenburg 13. Berlin Brandenburg MV Bund Koordinierte -5% Bevölkerungsvoraus- rechnung für Bund und -10% Bundesländer, Modell mit -10% -10% starker Zuwanderung -15% -15% -20% AOK Nordost 4
Ergebnisse der Forsa-Umfrage zu Meinungen und Einstellungen Ergebnisse der Bürger im ländlichen derRaum und urbanen Forsa-Umfrage: Meinungen und Einstellungen der Bürger im ländlichen und urbanen Raum 2019 Grundgesamtheit: Die in Privathaushalten in Deutschland lebende deutschsprachige Bevölkerung ab 18 Jahre Datenbasis: 2.005 Befragte Erhebungsmethode: Computergestützte Telefoninterviews (CATI) anhand eines strukturierten Fragebogens Untersuchungszeitraum: 3. bis 18. Januar 2019 statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte AOK Nordost 5
Gesundheitsversorgung spielt vor Ort eine wichtige Rolle Unter den verschiedenen Infrastruktureinrichtungen vor Ort sind den Bundesbürgern die Hausärzte – neben Einkaufsmöglichkeiten – am wichtigsten: 95% 93% 90% 87% 87% 86% 83% 79% 74% 67% Hausärzte Einkaufs- Internet- Schulen, Kranken- Apotheken Öffent- Fachärzte ambulante Stationäre möglich- versorgung Bildungs- häuser licher Nah- versch. Pflegeein- Pflegeein- keiten einrichtun- verkehr Fachrich- richtungen richtungen vor Ort gen tungen AOK Nordost 6
Mit dem Angebot an Apotheken sind alle zufrieden bis 20.000 Einwohner 20.000 bis 100.000 Einwohner 100.000 Einwohner und mehr Apotheken Apotheken Apotheken ... ... ... Krankenhäuser Krankenhäuser öff. Nahverkehr Internetversorgung Kindergärten Schulen Kulturell Kulturell Kindergärten Fachärzte Fachärzte amb. Pflege öff. Nahverkehr öff. Nahverkehr stationäre Pflege 0% 50% 100% 0% 50% 100% 0% 50% 100% AOK Nordost 7
Wie hat sich die Versorgung mit medizinischen Angeboten nach Einschätzung der Menschen verändert? Die Versorgung vor Ort hat sich in den letzten Jahren verschlechtert Fachärzte verschiedener Fachrichtungen 23% Hausärzte 20% Kinderärzte 18% Krankenhäuser 17% stationäre Pflegeeinrichtungen 8% nehmen überdurchschnittlich Gemeinden mit bis zu Apotheken 100.000 Einwohner wahr 7% ambulante Pflegeangebote 5% AOK Nordost 8
Es muss nicht immer der Arzt sein Vier von zehn Bundesbürgern haben bereits von Angeboten gehört, bei denen nicht allein ein Arzt, sondern auch weitere Fachkräfte die Betreuung eines Patienten übernehmen. Neun von zehn Bundesbürgern finden Angebote zur Arztentlastung gut. Frauen, Ältere und chronisch Kranke wissen häufiger davon als Männer, Jüngere und Menschen ohne eine chronische Erkrankung. Bekanntheit Bewertung sehr gut 44% weiß nicht/k.A. 7 nicht so gut/schlecht % gut 47% AOK Nordost 9
Menschen sind bei der Videosprechstunde (noch) zurückhaltend Es könnten sich vorstellen, sich mit Fragen zu ihrer Gesundheit per Videosprechstunde an einen Arzt wenden (befragt: 29 Jahre bis 60+) 73% 66% 37% 34% 33% zur Befundbesprechung für Folgetermine im Notfall in anderen Fällen bei Erstkontakten AOK Nordost 10
Die mobile Arztpraxis wird akzeptiert Auch die Idee einer mobilen Arztpraxis findet bei der überwiegenden Mehrheit der Bundesbürger grundsätzlich Zustimmung – wenngleich die Akzeptanz im ländlichen Raum etwas verhaltener ausfällt als in Großstädten. sehr gut 43% weiß nicht/k. A. gut 39% 16% Nicht so gut/schlecht AOK Nordost 11
Menschen erwarten von ihren Krankenkassen Angebote 97% 97% 96% Unterstützung Zusammenarbeit Unterstützung der der KK nach versch. Fachrichtungen Patienten durch Krankenhausentlassung, zur besseren Fahr-, Bringdienste oder damit die Versorgung durch mobile Arztpraxis Behandlungs- und Gestaltung Unterstützung der Abläufe abstimmung der KK nach imKrankenhausentlassung, Alltag sicher- damit die Versorgung gestellt ist und Gestaltung der Abläufe im Alltag sicher- gestellt ist AOK Nordost 12
Menschen erwarten von ihren Krankenkassen Angebote 95% Vernetzung von Ärzten, KH und anderen 83% Leistungserbringern zur Behandlungsverbesserung Betreuung durch des Patienten fachlich geschultes 56% Personal zur Entlastung der ÄrzteÄr Gesundheitsversorgung durch technische bzw. digitale Lösungen (Video- sprechstunde) AOK Nordost 13
Veränderungen der ärztlichen Tätigkeit und moderne Versorgungsformen AOK Nordost 14
Änderungen der Praxisstruktur Einzel- und Gemeinschaftspraxen 90.000 79.805 80.000 70.000 59.257 60.000 50.000 40.000 30.000 16.364 20.405 18.381 20.000 10.000 0 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Einzelpraxen Gemeinschaftspraxen Medizinische Versorgungszentren (MVZ) 3000 2.821 2500 2000 2.073 1500 1.454 1000 Quelle: http://www.gbe- 500 bund.de/gbe10/trecherch e.prc_themenbaum?p_ui 0 70 d=gast&p_aid=0&p_spra 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 che=D&thema_id=30000 AOK Nordost 15
Geschlechterdynamik in ambulanter Medizin Ärzte in Deutschland nach Geschlecht 300.000 271.672 250.000 191.625 200.000 243.968 150.000 100.000 106.178 50.000 0 männlich weiblich Niedergelassene und angestellte Ärzte 140.000 126.252 118.356 120.000 94.798 100.000 80.000 60.000 39.816 40.000 16.776 20.000 Quelle: http://www.gbe- 5.027 bund.de/gbe10/trecherc 0 he.prc_themenbaum?p_ 1991 1992 1993 1994 1995 2000 2005 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 uid=gast&p_aid=0&p_sp rache=D&thema_id=300 niedergelassen angestellt 00 AOK Nordost 16
Berufsbild junger Ärztinnen und Ärzte Könnten Sie sich vorstellen auf dem Land zuarbeiten? ja, stationär 37% ja, ambulant 28% vielleicht 26% nein 9% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% „Falls ja oder vielleicht, wie lange?“ über 10 Jahre 9% 5-10 Jahre 6% 2-5 Jahre 42% bis 2 Jahr 34% Quelle: Hartmannbund – Umfrage unter 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% 45% Medizinstudenten, veröffentlicht am 07.05.2012 AOK Nordost 17
Gesetzgebung verbessert Kooperationsmöglichkeiten in der Versorgung 1990 Beitritt der DDR, Abwicklungsgebot für Polikliniken, 1992 Bestandsschutz für verbliebene Polikliniken 2000 Gesundheitsreformgesetz Neu: Integrationsversorgung 2004 Gesundheitsmodernisierungsgesetz Neu: Zulassung MVZ, IV-Versorgung mit 1 % des Budgets 2007 Vertragsarztänderungsgesetz Neu: Zulassung von Krankenhausärzten in ambulanten Praxen, Anstellung von Ärzten in Arztpraxen möglich 2011 GKV-Versorgungsstrukturgesetz Neu: Aufhebung Residenzpflicht, Eingrenzung der MVZ-Trägervielfalt, ambulant spezialisierte Versorgung, Förderung von Arztnetzen 2015 GKV-Versorgungsstärkungsgesetz Neu: fachgleiche und kommunale MVZ, Verpflichtung zur Förderung von Arztnetzen, ZV-Ä-Anpassung für angestellte Ärzte AOK Nordost 18
Arztentlastung und übergreifende Kompetenzen 150 agneszwei-Schwestern und 400 nichtärztliche Praxisassistenten in Brandenburg - Ärzte entlastet und ländliche Versorgung verbessert Beispiel Praxisassistenten: Seit Januar 2015 besteht für Hausarztpraxen die Möglichkeit, den Einsatz von nichtärztlichen Praxisassistenten (NäPa) abzurechnen Experten: 44 Prozent der Hausbesuche sind delegierbar Brandenburg 2018: 400 Praxisassistenten mit 112.000 arztentlastende Besuchen 150 agneszwei-Schwestern mit 14.000 arztentlastende Besuchen 136 Arztpraxen entlastet Übergreifende Kompetenzen in Gesundheitsberufen zunehmend wichtig für effektive Versorgung chronischer Patienten und Bewältigung sektorübergreifender Aufgaben – Reform der Berufegesetze erforderlich AOK Nordost 19
Moderne Versorgungsformen Regionale Versorgungszentren Regionale Versorgungszentren als sektorübergreifende Alternative Zunahme von MVZ mit angestellten Ärzten Wachstum von Arztnetzen Telemedizin Bereits seit der Pilotphase von agnes digitale Unterstützung aktiv Telemedizinische Angebote sind auf dem Vormarsch Digitale Versorgung-Gesetz (DVG) regelt Schaffung digitaler Infrastruktur bis 2021 - elektronische Patientenakte verpflichtend für Krankenhäuser und Apotheken Regionale Sprechtage, Patientenbusse und Praxisaußenstellen Regionale Lösungen gesucht für Versorgung und Patiententransport Ärztliche Sprechtage an Praxisaußenstellen und mobile Praxen Kommunale Verträge zur Patientenbeförderung AOK Nordost 20
Regionale Versorgungsprogramme der AOK Nordost in Brandenburg AOK Nordost 21
Zwölf Versorgungsprojekte der AOK Nordost AOK Nordost 22
Arztentlastung: Versorgungsprojekt „agneszwei" Ein Projekt von AOK Nordost, Kassenärztlicher Vereinigung Brandenburg und Barmer Entlastung und Unterstützung von Ärzten durch qualifizierte Fachkräfte Schulung für individuelles Fallmanagement Telemedizinische Unterstützung möglich Versicherte werden zu Hause betreut Bessere Versorgung vor allem im ländlichen Bereich Besseres Schnittstellenmanagement – weniger Doppeluntersuchungen Vermeidung von Krankenhausaufenthalten Beteiligte: 3.200 Versicherte der AOK Nordost (14.000 Hausbesuche 2018) AOK Nordost 23
Telemedizin: Versorgungsprojekt „AOK-Curaplan Herz Plus“ Entwickelt von Gesellschaft für Patientenhilfe (DGP), Charité und Unfallkrankenhaus Berlin, der Ludwigs-Maximilians-Universität München und dem Klinikum Augsburg - Integrierte-Versorgungs-Vertrag mit AOK Nordost Erfahrenes medizinisches Fachpersonal berät und betreut die Versicherten individuell am Telefon Schulung und Beratung zum alltäglichen Leben mit einer Herzschwäche zur Stärkung des Selbstmanagements der Patienten Telemetrisches Monitoring von Zeichen und Beschwerden der Herzschwäche zur Früherkennung einer Verschlechterung mittels Waage und Monitor mit Sprachinterface Informationstechnische Vernetzung der an der Behandlung Beteiligten Beteiligte: Ca. 27.000 Einwohner im Mittelbereich Templin, davon ca. 8.500 AOK- Versicherte AOK Nordost 24
Prävention: Versorgungsprojekt „Lange und mobil sicher zu Hause“ Ein Projekt der Akademie 2. Lebenshälfte im Land Brandenburg e. V. und AOK Nordost, diverser Kompetenzzentren und regionaler Betreuungsdienste vor Ort. Förderer: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familien (MASGF) Aktivierung Hochaltriger Sicherheit im häuslichen Umfeld - Modul III - Sturzprävention für Hochaltrige Sozialer Kontakt Weiterbildungskonzept für ehrenamtliche Besucher*innen Fachliche Begleitung und Unterstützung 400 geschulte Ehrenamtliche von 14 regionalen Trägern, ca. 500 betreute Hochbetagte in 17 Regionen an 23 Standorten in elf Landkreisen. AOK Nordost 25
Sektorübergreifende Versorgung: Pflegepräventionsberatung AOK Nordost und Experten-Pflege-Service GmbH Kooperationen mit verschiedenen Versorgern, um die regionale und intersektorale Zusammenarbeit zu fördern und sektorübergreifende Behandlungspfade zu entwickeln Einsatz von Casemanagement-Kräften Beratung von Patienten nach Aufenthalt im Krankenhaus und beim ersten Antrag auf Pflegeleistungen Pflegebedürftigkeit hinauszögern Selbständiges Leben im häuslichen Umfeld ermöglichen 5.200 Pflegepräventionsberatungen im Jahr 2018 AOK Nordost 26
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! AOK Nordost – Die Gesundheitskasse www.aok.de/nordost AOK Nordost – Die Gesundheitskasse www.aok.de/nordost AOK Nordost 27
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