Giuseppe Tartini Concertos & Sonatas on the Viol - Opera Prima Cristiano Contadin

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Giuseppe Tartini Concertos & Sonatas on the Viol - Opera Prima Cristiano Contadin
Giuseppe Tartini
Concertos & Sonatas on the Viol
           Opera Prima
        Cristiano Contadin
Giuseppe Tartini Concertos & Sonatas on the Viol - Opera Prima Cristiano Contadin
Giuseppe Tartini 1692–1770                                                    12   Allegro                                                                   3' 54

                                                                                        Sonata in B flat major (from Ledenburg Collection)                        8' 52
     Concertos & Sonatas on the Viol
                                                                                   13   Affetuoso                                                                 3' 29
     Concerto in D major                                                  19' 51
                                                                                   14   Allegro                                                                   3' 03
1    Largo – Allegro                                                       9' 47
                                                                                   15   Allegro                                                                   2' 20
2    Grave                                                                 4' 43
                                                                                        		                                                         Total time 68' 26
3    Allegro                                                               5' 21

     Concerto Grosso in G minor                                                         Opera Prima
     (after the “Devil’s Trill Sonata” arranged by Gianluca Bersanetti)   14' 42
                                                                                        Cristiano Contadin            viola da gamba & direction
4    Larghetto affettuoso                                                  5' 29
                                                                                        Opera Prima Orchestra
                                                                                        Federico Guglielmo, Mauro Spinazzè,
5    Allegro                                                               3' 56
                                                                                        Gian Piero Zanocco, Alessia Pazzaglia violin
                                                                                        Gianni Maraldi viola da braccio
6    Grave – Allegro assai                                                 5' 17
                                                                                        Cristina Vidoni, Federico Toffano* cello
                                                                                        Paolo Zuccheri double bass
     Concerto in A major                                                  13' 51
                                                                                        Roberto Loreggian harpsichord
                                                                                        Ermes Pecchinini, Dimer Maccaferri natural horn
7    Allegro                                                               5' 17
                                                                                        *Only tracks 4–6
8    Larghetto                                                             3' 43
                                                                                        I wish to thank Fr. Alberto Fanton director of the Biblioteca Antoniana
9    Allegro assai                                                         4' 51
                                                                                        for the opportunity of consulting the Manuscript of the A major concert
                                                                                        (Giuseppe Tartini, Concerto per violoncello, archi e basso continuo in
     Sonata in G minor (from Ledenburg Collection)                        11' 06
                                                                                        La, sec. XVIII seconda metà, Archivio musicale della Cappella Antoni-
                                                                                        ana, Pont. Biblioteca Antoniana, Padova – Ms. I-Pca D.VII.1902/87).
10   Adagio                                                                4' 03

11   Andante                                                               3' 09
Giuseppe Tartini Concertos & Sonatas on the Viol - Opera Prima Cristiano Contadin
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cpo 555   388–2
Recording: Sala delle feste of Villa Parco Bolasco, Castelfranco Veneto.
July 8–11, 2020.
Recording Producer, Mastering & Digital Editing: Matteo Costa
Musical Assistant: Federico Toffano
Executive Producer: Burkhard Schmilgun
© Cover Painting: Bernardo Bellotto, »Phantasievedute mit Motiven aus
Padua«, 1760, Padua, Privatbesitz.
© Photo: akg-images, 2020; Design: Lothar Bruweleit
cpo, Lübecker Straße 9, 49124 Georgsmarienhütte, Germany
℗ 2023 – Made in Germany
                                                                           Giuseppe Tartini 1761
Giuseppe Tartini Concertos & Sonatas on the Viol - Opera Prima Cristiano Contadin
Giuseppe Tartini auf der Gambe                               wohl auch der erste Interpret des bewußten Werkes               Während in dem A‑dur-Konzert melodische Züge vor-
                                                             gewesen sein.                                                   herrschen, die aus der istrischen Volksmusik herrühren,
Im Italien des Aufklärungszeitalters, insbesondere in            Es ist dies derselbe Vandini, der sich als »Professor für   hören wir im D‑dur-Konzert zwei Jagdhörner – ein Uni-
Padua, wo Giuseppe Tartini (1692–1770), der berühmte         Viola« präsentierte² und damit die Überzeugung nährte,          kum in Tartinis Schaffen, das in gewisser Weise an eine
Komponist und Geiger aus dem istrischen (heute: slo-         es wären die instrumentaltechnischen Schwierigkeiten            klangliche Atmosphäre denken läßt, die nördlich der
wenischen) Piran sein Leben sowohl der Praxis als auch       des D‑dur-Konzertes besser für ein Instrument geeignet,         Alpen zu Hause ist. Und gerade im deutschsprachigen
der musikalischen Theorie und der Didaktik gewidmet          das dem Violoncello näher käme als der Gambe. Vom               Raum konkretisiert sich der Doppelbegriff »Tartini-Vio-
hatte – damals verschwand die Viola da gamba, nach-          Gesichtspunkt der reinen Ausführung indes ist nicht zu          la da Gamba«, denn hier wurden die Abschriften Tar-
dem sie in der Renaissance und im Frühbarock eine            übersehen, wie gut sich die Solostimme für eine Viola           tini’scher Originale verbreitet – vermutlich durch jene,
unbestrittene Blütezeit erlebt hatte, allmählich aus den     da gamba eignet – ein Instrument, mit dem sich Tarti-           die bei dem Maestro di Nazioni gelernt hatten.
Instrumentalensembles. Vor dem Hintergrund eines             nis Werke abwechslungsreich und geschmeidig wieder-                  Diese Beziehung bezeugen die handschriftlichen
klanglichen Kontextes, der eine Ausdünnung der für           geben lassen. In der vorliegenden Einspielung sind              Kopien zweier Violinsonaten aus der sogenannten
die Viola geschriebenen Kompositionen zugunsten der          sämtliche Noten, die der Komponist geschrieben hat,             »Ledenburg-Sammlung«, die seit der Mitte des 18. Jahr-
helleren, deutlicheren Klangfarben der Violine erlebte,      unverändert beibehalten. Damit öffnet sich zugleich ein         hunderts von der kunst-, poesie- und musikliebenden
muß es interessieren, welchen Titel Giulio Meneghini,        Weg zur Erweiterung des Repertoires für die Gambe –             Eleonore von Grothaus (1734–1794), der Tochter des
Tartinis Schüler und Nachfolger als »erster Geiger und       eines Instruments, das durchaus in der Lage ist, sich mit       Kavalleriegenerals Baron Ernst Philipp von Grothaus,
Konzertmeister« der Cappella Musicale della Basilica         den virtuosen Elementen auseinanderzusetzen, die für            auf Schloß Ledenburg bei Osnabrück zusammen-
di Sant’Antonio zu Padua, dem Manuskript des Konzer-         gewöhnlich der Violine vorbehalten sind.                        getragen wurde. Diese private Kollektion enthält vor-
tes in D‑dur GT 1.2.D01 vorangestellt hat. Die Überschrift       Das gilt gleichermaßen für ein zweites Konzert,             nehmlich Musik für Viola da gamba, darunter einen
findet sich in beiden erhaltenen Handschriften, die das      dessen Solopart Giuseppe Tartini der »Viola« anver-             Originaldruck der Zwölf Fantasien von Georg Philipp
Material des Werkes überliefern:¹ Sie lautet Concerto        traut hat. Dabei handelt es sich um das Konzert in A‑dur        Telemann, die bis zur Entdeckung dieser Sammlung als
per Viola Original Tartini.                                  GT 1.2.A01 mit den Sätzen Allegro, Larghetto und Alle­          verschollen galten. Die überwiegende Zahl der Stü-
     Der Terminus Viola, mit dem Meneghini das Instru­       gro assai, dessen Autograph in der Musiksammlung der            cke sind Übertragungen, die Komponisten wie Giaco-
ment bezeichnet, dem die Solostimme anvertraut ist,          Antoniana-Bibliothek zu Padua aufbewahrt wird. Die              bo Cervetto, Pietro Castrucci, Juan Bautista Pla, Filippo
wurde in der Literatur lange Zeit diskutiert. Die musik-     beiden Werke sind auffallende Erscheinungen im Werk-            Ruge und nicht zuletzt Giuseppe Tartini für andere Inst-
wissenschaftliche und organologische Hypothese,              verzeichnis eines Komponisten, der seine Aufmerksam-            rumente geschrieben hatten.
wonach es sich bei der fraglichen Viola nicht um eine        keit bekanntermaßen vor allem auf die Geige und ihr                  Von den beiden Tartini-Sonaten aus der Leden-
Viola da gamba, sondern um ein kleines, vier- oder           expressives und virtuoses Potential konzentrierte. Das ist      burg-Sammlung, die die vorliegende Aufnahme vor
­fünfsaitiges Violoncello gehandelt habe, das vor allem      bei den beiden Capricci der Fall, die den zweiten und           allem anregten, ist jene in g‑moll GT 2.g07 unvoll-
bei Solopartien zum Einsatz gekommen sei (wäh-               den vierten Satz des D‑dur-Konzerts abschließen: Sie            ständig überliefert: Der Kopist beschränkte sich seiner-
rend das eigentliche Violoncello auch der Begleitung         sind wahrhaftige Stilübungen, in denen sich der Solist          zeit auf die Transkription des ersten Satzes (Adagio).
oder dem Generalbaß dienen konnte) – diese Ansicht           ohne die Unterstützung des basso continuo als wahrer            Ein Vergleich mit der Abschrift desselben Werkes im
wird durch den Namen Antonio Vadini gestützt: Der            Hauptakteur des musikalischen Werkes zeigt. Die bei-            Archiv von Padua zeigt, daß es keine wesentlichen
Freund und Kollege des Komponisten gehörte als ers-          den langsamen Zwischensätze gestatten dem Hörer, die            Unterschiede in der Melodieführung gibt – abgesehen
ter ­Cellist der Cappella Musicale Antoniana zu den          koloristischen und expressiven Facetten der Gambe von           von der Transposition in die tiefere Oktave, die bei einer
meist­geachteten Künstlern in Tartinis Umfeld und dürfte     ihrer gesanglichen Seite zu erleben. Doch nicht nur dies:       Ausführung auf der Gambe erforderlich ist. Betreffs
der B‑dur-Sonate ist das Ledenburger Manuskript die          auch im 19. Jahrhundert das Interesse von Komponisten
                                                                                                                          1	Das Autograph wird im Archiv der Gesellschaft
einzige Quelle, die das Material dieses Werkes ent-          und ausübenden Musikern. So entstanden neue ­Stücke
                                                                                                                             der Musikfreunde Wien, eine Abschrift desselben
hält. Wir können eine Überlieferung annehmen, die            für die Gambe, die ein Repertoire bereicherten, das
                                                                                                                             in der Pariser Nationalbibliothek aufbewahrt.
jener der ersten hier vorliegenden Sonate nicht unähn-       zuvor durch die vielen Beschränkungen geschrumpft
                                                                                                                          2	vgl. Pierluigi Petrobelli, Giuseppe Tartini: le fonti
lich ist – das heißt, es muß eine ursprüngliche Fassung      war, die man diesem offensichtlich vielseitigen Instru-
                                                                                                                             biografiche, Mailand und Wien 1968.
für Solovioline gegeben haben, die anschließend um           ment auferlegt hatte (man denke nur an das jüngst in
eine Oktave abwärts transponiert wurde. Der Einsatz          der Maltzan-Sammlung entdeckte Gambenrepertoire).
der Gambe als Hauptinstrument in einer Partitur Tar-              Zwischen den beiden oben genannten Konzerten
tinis ist durch die Gewohnheit europäischer Gambis-          Tartinis steht eine neue Bearbeitung der sogenannten
ten gerechtfertigt, die sich im 18. Jahrhundert die Musik    »Teufelstriller-Sonate« in g‑moll für Violine und basso
des Violin- und Cellorepertoires »aneigneten«. Wäh-          continuo GT 2.g05 durch Gianluca Bersanetti, einen
rend die Pflege des Gambenspiels in Italien nahezu ein       Repräsentanten der zeitgenössischen Komponisten-
Jahrhundert früher ihre Glanzzeit erlebte, beobachtete       szene und Mitglied der international renommierten
Charles Burney in seiner General History of Music from       Gesellschaft Vox Saeculorum, in der sich seit 2006
Earliest Ages to the Present Period, daß sich in Deutsch-    Musiker und Komponisten zusammenfinden, die sich für
land bis zur Gegenwart des Jahres 1789 unter adli-           die Aufführung barocker Werke interessieren. Bersa-
gen Gambenfreunden ein Interesse an diesem Instru-           netti hat das Stück, eine der bekanntesten Sonaten Tar-
ment hielt, dem die Komponisten der neuen Generation         tinis, dergestalt eingerichtet, daß er die virtuose Dich-
nur noch wenig Aufmerksamkeit schenkten. Um diesem           te, die ursprünglich der Solovioline vorbehalten war,
Mangel an Repertoire abzuhelfen, griff man oftmals zur       einem Ensemble angepaßt hat, das eher dem Concer­
Übertragung und Bearbeitung italienischer Werke – mit        to grosso eines Arcangelo Corelli ähnelt. Die genaue
einer besonderen Vorliebe für Violinsonaten.                 polyphone Verteilung des melodischen Materials auf
     Die Entdeckung und Untersuchung der Dokumente           die beiden Violinen des Concertino sowie die neu
aus der Privatbibliothek Eleonores von Grothaus bilden       geschaffenen Teile für die zweite Violine und neue Ver-
den Ausgangspunkt für mancherlei Betrachtungen der           dopplungen in der Begleitung bieten die notwendigen
Frage, wie es gegen Ende des 18. Jahrhunderts wohl um        Auslöser für die zahlreichen Wechsel zwischen Solis-
das instrumentale Können der Gambisten bestellt war,         ten und Ripieno. Die Gambe gibt vorübergehend die
die es ohne die Erleichterung der vorhandenen tech-          solistische Position auf, um an einer utopischen Akade-
nischen Schwierigkeiten zuwege brachten, Werke zu            mie teilzunehmen, die auf halbe Wege zwischen den
spielen, die ursprünglich für ein weitaus beweglicheres      deutschen Höfen und den venezianischen Salons statt-
Instrument wie die Violine entstanden waren. Die Trans-      findet – ein kontinuierliches, beziehungsreiches Spiel, in
position in die tiefere Oktave war er einzig erforderliche   dem unsere Gegenwart sich die Klangwelt des 18. Jahr-
Kompromiß, um es den Gambisten zu ermöglichen, die           hunderts aneignet.
recht komplexen Bogenstriche, Arpeggien und Saiten-
wechsel der Originale zu bewerkstelligen. Auf Grund             Myriam Guglielmo
solcher Hilfsmittel weckte die Praxis des Gambenspiels          Übersetzung: Eckhardt van den Hoogen
Cristiano Contadin                                           moderne Gambenmusik umfasst. Er hat Werke von               von Opera News im März 2021 als »Critic’s Choice«
                                                             zeitgenössischen Komponisten und Jazzkünstlern wie          gewürdigt.
Cristiano Contadin ist ein italienischer Gambist und         Kenny Wheeler, Uri Caine, Don Byron, Ernst Reijseger,
Gründer des Opera Prima Ensembles, einer Kammer-             Vanni Moretto, Markus Stockhausen, Francesco Hoch,
musikgruppe mit international anerkannten Solisten, die      Henry Bartholomée und Lucio Garau aufgeführt und            Opera Prima
sich dem Barockrepertoire widmet.                            war an der italienischen Erstaufführung von George
     Als Gambensolist und Continuospieler arbeitet er        Benjamins Written on Skin mit dem Orchestra Haydn of        Opera Prima, ein neu gegründetes Ensemble unter der
mit Ensembles in Italien und im Ausland zusammen,            Bolzano beteiligt.                                          Leitung von Cristiano Contadin, wurde ins Leben gerufen,
darunter I Barocchisti, Il Suonar Parlante, Akademie für          Neben seiner Tätigkeit als Musiker schrieb er die      um historisch informierte Konzerte und Aufnahmen der
Alte Musik Berlin, Accademia Bizantina, La Venexia-          italienische Übersetzung von The Early History of the       Renaissance- und Barockzeit zum Leben zu erwecken.
na, Odhecaton, Orchestra Sinfonica »Giuseppe Verdi«          Viol von Ian Woodfield, die bei EDT (Edizione di Torino,    Das Herzstück des Projekts besteht darin, das Reper-
(Mailand), Orchestra Filarmonica della Scala (Mai-           Italien) erschienen ist. Er ist auch der Koordinator des    toire der Viola da Gamba in seinen verschiedenen Sti-
land), Compagnia del Madrigale, Cantar Lontano, und          Viola da Gamba Katalogs La Voce Dell’Ambasciatore           len zu erforschen und sich der Musik mit Freude und
Boston Early Music Festival …                                für den italienischen Verlag Musedita.                      Enthusiasmus zu nähern, als ob jedes Werk für die-
     Contadin hat u. a. für Sony, EMI Classical, Uni-             Cristiano Contadin unterrichtet Viola da Gamba         ses Instrument neu komponiert worden wäre. Wenn es
versal (Deutsche Grammophon), Arte, Brilliant, Hype-         und Kammermusik am Konservatorium Benedetto Mar-            uns gelingt, durch leidenschaftliche Kommunikation die
rion, Stradivarius, Winter & Winter und Naxos auf-           cello in Venedig und hatte außerdem Lehraufträge an         Herzen des Publikums zu berühren, dann wird die Spra-
genommen. Im Jahr 2015 veröffentlichte er mit seinem         der Musikakademie in Esbjerg, Dänemark, dem Kon-            che der Alten Musik leicht zu verstehen sein.
Opera Prima Ensemble eine Einspielung der gesam-             servatorium »Stanislao Giacomantonio« in Cosenza                Die erste Einspielung von Opera Prima, »The Com-
ten Triosonaten und -konzerte von Telemann und ern-          und dem Konservatorium Vincenzo Bellini in Palermo,         plete Telemann Trio Sonatas and Concertos«, für das
tete großen Beifall. Für diese Aufnahme, die von Clas-       Sizilien. Er ist Sommerdirektor des L’Instituto Laborato-   Label Brilliant Classics wurde von der nationalen und
sic Voice zur »CD des Monats« gekürt wurde, bestätigte       rio di Music Antica (ILMA) in San Vito al Tagliamento.      internationalen Kritik hoch gelobt und vom Classic
ihn das Musica Magazine als »ein erstklassiger Künst-        Herr Contadin spielt eine anonyme venezianische Bass-       Voice Magazine im Februar 2015 zur CD des Monats
ler für die Süße des Klangs, die stilistische Relevanz und   gambe aus dem 18. Jahrhundert.                              erklärt, während das Musica Magazine Cristiano Con-
die absolute Beherrschung des Instruments«. Seine 2016            Im Februar 2016 wurde Cristiano Contadin gebeten,      tadin als »einen erstklassigen Künstler für die Süße
erschienene Aufnahme von Correttes Les délices de la         als Solist bei der Beerdigung von Umberto Eco zu spie-      des Klangs, die stilistische Relevanz und die absolute
solitude (Opera Prima) wurde vom Fanfare Magazine            len, die im nationalen und internationalen Fernsehen        Beherrschung des Instruments« bestätigte. Die folgen-
als »temperamentvoll, elegant und warm« gelobt. Mit          übertragen wurde.                                           de Aufnahme von Correttes »Les Délices de la Solitude«
der Gruppe für Alte Musik »Il Suonar Parlante« wurde              Die letzten beiden neuen Aufnahmen von Opera           wurde vom Fanfare Magazine als »lebendig, elegant
seine Aufnahme »Full of Color« mit so renommierten           Prima, John Dowlands Lacrimae, wurden von der Zeit-         und warm« gelobt. Opera Prima hat Konzerte bei Fes-
Preisen wie dem Diapason d’Or, dem Choc du Monde             schrift Musica als »Disco del Mese« ausgezeichnet           tivals in Italien, Griechenland, Slowenien und Estland
de la Musique und dem Preis der Deutschen Schall-            und von Early Music Rewiew als »das Spiel ist wunder-       gegeben und bereitet derzeit eine Tournee in den Ver-
plattenkritik ausgezeichnet.                                 bar ausdrucksstark«, Fanfare als »fabelhafte Auf-           einigten Staaten mit der amerikanischen Sopranistin
     Mit dem »Quartetto Italiano di Viole da                 führung« und die Torna Vincitor Kantaten und das            Amanda Forsythe vor, die dem italienischen Repertoire
Gamba«, »Il Suonar Parlante« und als Solist möch-            Gambenkonzert von Johann Gottlieb Graun mit Aman-           des 17. Jahrhunderts gewidmet ist.
te er ein Repertoire pflegen, das sowohl alte als auch       da Forsythe als Sopranistin für das cpo Label wurden
Cristiano Contadin and Opera Prima at the Sala delle
feste of Villa Parco Bolasco, Castelfranco Veneto
Tartini on the Viol                                             instrument) finds support in the name of the probable first    what we have here are true and proper stylistic exercis-
                                                                performer of the score. He was the violoncellist Antonio       es in which the soloist, deprived of basso continuo sup-
 In the Italy of the Age of Enlightenment and more pre-         Vandini, the composer’s friend and colleague and one           port, is shown to be a genuine protagonist of the musi-
 cisely in the Padua of Giuseppe Tartini (1692–1770), the       of the most distinguished members of Tartini’s circle on       cal performance page. The two slow middle movements
 viola da gamba, after having experienced a period of           account of his position as the principal violoncellist in      offer the listener the opportunity to appreciate the col-
 indisputable popularity during the Renaissance and the         the Cappella Musicale Antoniana. And it is precisely           oristic and expressive facets of the viola da gamba in
 Early Baroque, gradually began to disappear from the           Vandini himself who displays the credentials of a “pro-        its cantabile function. But not only: if, on the one hand,
 body of instruments in general use. Padua was the city         fessor of viola” (see P. Petrobelli, Giuseppe Tartini: le      melodic traits of popular Istrian derivation are prepon-
 in which this celebrated composer and violinist born           fonti biografiche, Milan and Vienna, Universal Edition,        derant in the Concerto in A major, then, on the other
 in Pirano d’Istria had chosen to spend a life dedicated        1968) and then strengthens the conviction that holds that      hand, the Concerto in D major witnesses the presence
 just as much to the practice of music as to music theory       the difficulties in instrumental technique occurring in the    of two corni di caccia in the instrumental ensemble, a
 and to the didactic sphere. Against the backdrop of an         Concerto in D major would lend themselves quite well           unique instance in Tartini’s oeuvre that in a certain way
 instrumental sound context that witnessed a decrease           to realization on an instrument more like a violoncello        suggests atmospheres of musical sound associated with
 in writing dedicated to the viola da gamba in favor of         than like a viola da gamba. Nevertheless, from a purely        environments north of the Alps. And it is precisely in
 the brighter and more vibrant sonorities of the violin,        performative point of view, what cannot be overlooked          German territory that the names of Tartini and the vio-
 the label introducing the manuscript of the Concerto in        is just how much the solo part would be suitable for the       la da gamba are firmly cemented together thanks to the
 D major GT 1.2.D01 attached to the autograph by Giulio         viola da gamba, an instrument demonstrating versatility        dissemination of copies of original compositions by him,
Meneghini, Tartini’s pupil and his successor in the role        and adaptability in the instrumental inventory of Tartini’s    probably through the doings of pupils of this Master of
 of “primo violino e capo di concerto” of the Cappella          oeuvre. On the present recording all the notes indicated       the Nations. The presence of two manuscript copies of
­Musicale della Basilica di Sant’Antonio in Padua, can-         by the composer have been maintained without altera-           violin sonatas by Giuseppe Tartini in the Ledenburg Col-
 not fail to arouse interest. This title occurring in both of   tion, thereby in fact opening a path toward the enlarge-       lection attests to this union. This music library preserved
 the extant manuscripts (the autograph in the holdings of       ment of the repertoire for the viola da gamba, an instru-      from the middle years of the eighteenth century in the
 the Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Vien-          ment capable of meeting the challenges posed by ele-           Ledenburg Residence in Lower Saxony consists primari-
 na and a copy of the same in the holdings of the Biblio-       ments of virtuosity usually reserved for the violin.           ly of scores for viola da gamba. Among the titles of this
 thèque Nationale in Paris) with material for the concer-            An analogous argument applies with equal validi-          private collection belonging to Eleonore von Grothaus
 to under examination here reads as follows: “Concerto          ty to a second concerto in which Tartini entrusts the solo     (1734–94), a patroness of art, poetry, and music and the
 per Viola Original Tartini.”                                   part to a “viola”: the Concerto in A major GT 1.2.A01,         daughter of the Cavalry Captain and General Baron
      The term “viola” used by Meneghini to designate           a work subdivided into the tempos Allegro-Larghetto-­          Ernst Philipp Ferdinand von Grothaus zu Ledenburg, we
 the instrument to which the solo part has been entrust-        Allegro assai and extant in an autographic manuscript          find an original printed exemplar of the Twelve Fantasies
 ed has long been the subject of debate in the secondary        in the music collection of the Biblioteca Antoniana in         for Viola da Gamba by Telemann, which were regard-
 literature. The musicological and organological hypoth-        Padua. These two scores stand out among the titles in          ed as lost until the discovery of this library. The great-
 esis according to which the “viola” in question refers         Giuseppe Tartini’s catalogue of works, which is known          er part of the pages preserved there contain transcrip-
 not to the viola da gamba but rather to a violoncello of       above all for its special attention to the violin and this     tions of scores intended for other instruments by authors
 small dimensions and four or five strings primarily used       instrument’s expressive and virtuosic potentialties. This is   such as Giacobo Cervetto, Pietro Castrucci, Juan Bau-
 for solo parts (while the violoncello in the strict sense      the case in the two Capricci with which the second and         tista Pla, Filippo Ruge, and, not least, Giuseppe Tartini.
 could be used as an accompaniment or basso continuo            fourth movements of the Concerto in D major conclude;
One of the two sonatas by Tartini preserved in the        concerning the instrumental ability of gambists at the        the addition of new doubling elements to the accompa-
Ledenburg library (the principal inspiration for the pres-     end of the eighteenth century, instrumentalists capa-         niment provide the necessary incentives for a series of
ent discographic recording), the Sonata in G minor             ble of executing scores intended for a much more agile        frequent shifts between the soloists and the ripieno. The
GT 2.g07, has been transmitted in incomplete form: the         instrument as a result of transpositions faithful to the      viola da gamba momentarily abandons its position as
copyist transcribed only the Adagio first movement. A          original. One such instrument was the violin, but the         the solo instrument in order to participate in a utopian
comparison with the manuscript copy of the sonata in           transpositions did not simplify the technical difficulties    music academy situated midway between the German
the Padua archive shows that the differences in melodic        existing in the scores. The resetting of the score down by    courts and the Venetian salons, in a continuous referen-
leading are not substantial except for the transcription       an octave is the only compromise required in order to         tial interplay in which it is contemporaneity that appro-
one octave lower, an operation necessary for a render-         permit gambists to realize rather complex bow strokes,        priates the sound panorama of the eighteenth century.
ing on the viola da gamba. By contrast, the manuscript         arpeggios, and string shifts. Thanks to such an expe-
concerned is the only one containing material pertain-         dient, the instrumental practice of the viola da gamba           Myriam Guglielmo
ing to the Sonata in B flat major. We may hypothesize          would also attract the interest of composers and musi-           Translated by Susan Marie Praeder
a history of transmission not unlike that of the first sona-   cians during the course of the twentieth century, there-
ta examined here, that is, of an original version intend-      by nurturing the creation of new music for the viola da
ed for violin solo and a subsequent transcription down         gamba and enriching a repertoire formerly impover-
by an octave. The employment of the viola da gamba             ished by the limitations too often placed on an instru-
as the principal instrument in a score by Tartini is justi-    ment with a versatility that is evident and manifest (see,
fied by the customary practice involving the “appropri-        for example, the recent rediscovery of viola repertoire
ation” of pages from the violin and violoncello reper-         in the Maltzan Collection).
toires by European gambists of the eighteenth century.              In between the two concertos by Tartini mentioned
While in Italy the instrumental use of the viola da gam-       above, we find a new elaboration of the Sonata in
ba belonged to the annals of music history registered          G minor for Violin and Basso Continuo GT 2.g05, which
almost more than a century earlier, in Germany, in the         is commonly known by the title “Trillo del diavolo.” It
year 1789, Charles Burney observed in his A General            was made by Gianluca Bersanetti, an exponent of the
History of Music from Earliest Ages to the Present Peri­       contemporary authorial panorama and a member of
od that noble admirers of the viola da gamba contin-           Vox Saeculorum, a renowned international society in
ued to display an interest in an instrument to which com-      which musicians and composers inspired by interest in
posers of the new generation rarely directed their own         the production of music in the Baroque style have come
proper attention. To compensate for the lack of reper-         together since 2006. The version prepared by Bersanet-
toire, recourse was frequently had to transcriptions and       ti of one of Giuseppe Tartini’s most famous sonatas is the
adaptations taken from the catalogue of Italian com-           result of an adaptation of the virtuosic density originally
posers, with a particular predilection for sonatas for vio-    the preserve of the solo violin to an ensemble more like
lin.                                                           that of a concerto grosso by Corelli. An attentive poly-
     The rediscovery and study of the documents extant         phonic redistribution of the melodic material between
in the private library of Eleonore von Grothaus form           the two concertino violins as well as the creation ex
the point of departure for a series of considerations          novo of the sections intended for the second violin and
Cristiano Contadin                                              Wheeler, Uri Caine, Don Byron, Ernst Reijseger, Vanni         Opera Prima
                                                                Moretto, Markus Stockhausen, Francesco Hoch, Henry
 Cristiano Contadin is an Italian viola da gamba play-          Bartholomée, and Lucio Garau, and performed in the            Opera Prima, a newly established ensemble directed
 er and the founder of the Opera Prima Ensemble,                Italian premiere of George Benjamin’s Written on Skin         by Cristiano Contadin, was created to bring historical-
 a chamber music group of internationally-acclaimed             with the Orchestra Haydn of Bolzano.                          ly informed concerts and recordings of the Renaissance
 soloists devoted to the baroque repertoire.                         In addition to his activities as a performer, Mr. Con-   and Baroque period to life. The heart of the project lies
      As a gamba soloist and continuo player, he collab-        tadin wrote the Italian translation of The Early History of   in exploring the repertoire of the viola da gamba in its
 orates with ensembles in Italy and abroad, including I         the Viol by Ian Woodfield, published by EDT (Edizione         various styles, and approaching all music with pleasure
 Barocchisti, Il Suonar Parlante, Akademie für Alte Musik       di Torino, Italy). He is also the coordinator of the viola    and enthusiasm, as if each work for this instrument was
 Berlin, Accademia Bizantina, La Venexiana, Odheca-             da gamba catalogue La Voce Dell’Ambasciatore for the          newly-composed. If, through passionate communica-
 ton, Orchestra Sinfonica “Giuseppe Verdi” (Milan),             Italian publishing house Musedita.                            tion, we can touch the hearts of the public, then the lan-
 Orchestra Filarmonica della Scala (Milan), Compag-                  Mr. Contadin teaches Viola da Gamba and cham-            guage of early music will be easy to understand.
 nia del Madrigale, Cantar Lontano, and Boston Early            ber music at the Conservatory Benedetto Marcello in                The first recording of Opera Prima, “The Complete
 Music Festival …                                               Venice, and has also held teaching positions at the           Telemann Trio Sonatas and Concertos”, for the Brilliant
      Mr. Contadin has recorded for Sony, EMI Classi-           Academy of Music in                                           Classics label, received critical acclaim at the national
 cal, Universal (Deutsche Grammophon), Arte, Brilliant,              Esbjerg, Denmark, the Conservatory “Stanislao            and international level, and was proclaimed by Classic
 Hyperion, Stradivarius, Winter & Winter, and Naxos,            Giacomantonio” in Cosenza, and the Vincenzo Bellini           Voice Magazine as CD of the month in February 2015,
 among others. In 2015, he released a recording of The          Conservatory in Palermo, Sicily. He is the summer direc-      while Musica Magazine confirmed Cristiano Conta-
 complete Telemann Trio Sonatas and Concer-                     tor of L’Instituto Laboratorio di Music Antica (ILMA) in      din as “a first-rate artist for the sweetness of the sound,
 tos with his Opera Prima Ensemble to widespread                San Vito al Tagliamento. Mr. Contadin plays an anony-         the stylistic relevance and the absolute mastery of the
 acclaim. For this disc, proclaimed by Classic Voice as         mous Venetian bass viol from the 18th century                 instrument”. The following recording of Corrette’s “Les
“CD of the Month”, Musica Magazine confirmed him as                  On February 2016, Cristiano Contadin was asked to        Délices de la Solitude” was praised by Fanfare Mag-
“a first-rate artist for the sweetness of the sound, the sty-   play as a soloist at Umberto Eco’s funeral, broadcasted       azine as “lively, elegant and warm”. Opera Prima has
 listic relevance and the absolute mastery of the instru-       on national and international TV.                             performed concerts at festivals in Italy, Greece, Slove-
 ment”. His 2016 recording of Corrette’s Les délices de              The last two new recordings of Opera Prima, John         nia and Estonia, and is currently preparing for a tour
 la solitude (Opera Prima) was praised by Fanfare               Dowland’s Lachrimae has been prized as “Disco del             in the United States with the American soprano Aman-
 Magazine as “spirited, elegant, and warm”. With the            Mese” by Musica magazine in April 2020 and reviewed           da Forsythe, dedicated to 17th century Italian repertoire.
 early music group “Il Suonar Parlante”, his recording          by Early Music Rewiew as “the playing is wonderful-
“Full of Color” won such prestigious awards as the Dia-         ly expressive …”, Fanfare as “fabulous performance …”
 pason d’Or, Choc du Monde de la Musique, and Preis             and Torna Vincitor cantatas and viol concerto of
 der Deutschen Schallplattenkritik.                             Johann Gottlieb Graun with Amanda Forsythe soprano
      With the “Quartetto Italiano di Viole da Gamba”,          for cpo Label has been prized by Opera News as Crit-
“Il Suonar Parlante”, and as a soloist, he aims to culti-       ic’s Choice in March 2021.
 vate a repertoire that embraces ancient as well as mod-
 ern viol consort music. He has performed works by con-
 temporary composers and jazz artists such as Kenny
Tartini on the Viol                                            ovvero il violoncellista Antonio Vandini, amico e colle-       coloristiche ed espressive della viola da gamba nella
                                                               ga del compositore, uno dei membri più insigni della           sua accezione cantabile. Ma non solo: se da una par-
Nell’Italia del Secolo dei Lumi, e più precisamen-             cerchia tartiniana data la sua posizione di primo violon-      te nel Concerto in La maggiore sono preponderanti i
te nella Padova di Giuseppe Tartini (1692-1770), città         cello nella Cappella Musicale Antoniana. Ed è proprio          tratti melodici di derivazione popolare istriana, il Con-
in cui il celebre compositore e violinista originario di       Vandini stesso a presentarsi come « professor di viola »       certo in Re maggiore vede in organico la presenza di
Pirano ­d’Istria aveva scelto di trascorrere un’esisten-       (si veda P. Petrobelli, Giuseppe Tartini: le fonti biografi­   due corni da caccia, un unicum nella produzione tar-
za dedita tanto alla pratica quanto alla teoria musi-          che, Milano-Vienna, Universal Edition, 1968) e dunque          tiniana che in un certo qual modo ci suggerisce atmo-
cale e ­all’aspetto didattico, la viola da gamba, dopo         ad alimentare la convinzione secondo cui le difficol-          sfere sonore legate ad ambienti d’Oltralpe. Ed è pro-
aver attraversato una stagione di indiscussa popolari-         tà tecnico-strumentali presenti nel Concerto in Re mag-        prio in area tedesca che il binomio Tartini-viola da
tà durante il periodo rinascimentale e il primo baroc-         giore ben si prestassero alla realizzazione su uno stru-       gamba si concretizza grazie alla diffusione di copie
co, iniziava gradualmente a scomparire dagli organici          mento più simile ad un violoncello che ad una viola da         di originali tartiniani, verosimilmente ad opera di allie-
strumentali. Alla luce di un contesto sonoro che vede il       gamba. Tuttavia, dal punto di vista prettamente perfor-        vi del Maestro delle Nazioni. A testimoniare tale con-
diradarsi della scrittura dedicata alla viola da gamba a       mativo, non si può che evidenziare quanto la parte soli-       nubio la presenza di due copie manoscritte di sonate
favore delle sonorità più accese e spiccate del violino        stica sia appropriata alla viola da gamba, strumento           per violino di Giuseppe Tartini all’interno della Colle-
non può che destare interesse la dicitura con cui viene        che nella resa strumentale delle pagine tartiniane dimo-       zione Ledenburg, un fondo musicale conservato dalla
introdotto il manoscritto del Concerto in Re maggiore          stra versatilità e duttilità. Nella presente incisione tutte   metà del Settecento presso la residenza di Ledenburg
GT 1.2.D01 aggiunta all’autografo da Giulio Meneghi-           le note indicate dal compositore sono state mantenute          nella Bassa Sassonia costituito principalmente da spar-
ni, allievo di Tartini e suo successore nel ruolo di « primo   inalterate, aprendo di fatto la strada ad un ampliamen-        titi per viola da gamba. Tra i titoli della raccolta priva-
violino e capo di concerto » della Cappella Musicale           to del repertorio per viola da gamba, strumento capa-          ta appartenuta ad Eleonore von Grothaus (1734-1794),
della Basilica di Sant’Antonio a Padova. L’intestazione,       ce di confrontarsi con elementi di virtuosismo solitamen-      cultrice d’arte, poesia e musica, figlia del Capitano di
presente in entrambi i manoscritti pervenuti contenen-         te appannaggio del violino. Discorso analogo vale per          Cavalleria Ernst von Grothaus, tenutario di Ledenburg,
ti materiale del concerto in esame (l’autografo conser-        un secondo concerto in cui Tartini affida la parte solisti-    figurano una stampa originale delle 12 Fantasie per vio-
vato presso l’Archiv der Gesellschaft der Musikfreun-          ca ad una « viola »: si tratta del Concerto in La maggio-      la da gamba di Telemann, ritenute perse sino alla sco-
de di Vienna e una copia dello stesso conservata pres-         re GT 1.2.A01, suddiviso nei tempi Allegro-Larghetto-Al-       perta del fondo. La maggior parte delle pagine conser-
so la Bibliothèque Nationale di Parigi) recita: Concerto       legro assai e il cui manoscritto autografo è conservato        vate nel fondo sono trascrizioni di pagine destinate ad
per Viola Original Tartini. Il termine viola, utilizzato da    presso il fondo musicale della Biblioteca Antoniana a          altri strumenti da autori quali Giacobo Cervetto, Pietro
Meneghini per qualificare lo strumento a cui è affidata        Padova. Le due partiture risaltano tra i titoli del catalo-    Castrucci, Juan Bautista Pla, Filippo Ruge e, non ultimo,
la parte solistica, è stato a lungo oggetto di dibattito da    go di Giuseppe Tartini, noto soprattutto per l’attenzio-       Giuseppe Tartini.
parte della letteratura. L’ipotesi musicologica e orga-        ne riservata al violino e alle sue potenzialità espressi-           Tra le due Sonate tartiniane conservate nel fondo
nologica secondo cui la viola in questione non stareb-         ve e virtuosistiche. È questo il caso dei due Capricci con     Ledenburg (principale ispirazione per la presente inci-
be ad indicare la viola da gamba bensì un violoncello          cui si chiudono secondo e quarto movimento del Con-            sione discografica), la Sonata in Sol minore GT 2.g07 è
di piccole dimensioni, a 4 o 5 corde, utilizzato princi-       certo in Re maggiore: si tratta di veri e propri esercizi      stata tramandata in forma incompleta: il copista ha tra-
palmente per le parti solistiche (laddove il violoncel-        di stile in cui il solista, privato del supporto del basso     scritto unicamente il primo movimento Adagio. Dal con-
lo propriamente detto poteva essere impiegato come             continuo, si rivela come vero protagonista della pagi-         fronto con la copia manoscritta della Sonata presente
accompagnamento o basso continuo) trova supporto               na musicale. I due movimenti lenti intermedi permetto-         nell’Archivio patavino è possibile notare come non vi
nel nome del probabile primo esecutore della partitura,        no all’ascoltatore di poter apprezzare le sfaccettature        siano sostanziali differenze nella condotta melodica
fatta eccezione per la trasposizione ad un’ottava più         complessi. Grazie a tale espediente la pratica strumen-       Cristiano Contadin
bassa, operazione necessaria per la resa sulla viola          tale della viola da gamba attirerà l’interesse di com-
da gamba. Per quanto riguarda invece la Sonata in             positori e musicisti anche nel corso del XIX secolo ali-      Cristiano Contadin è violista da gamba e fondatore
Si bemolle maggiore si tratta dell’unico manoscritto          mentando la creazione di nuove pagine per la viola da         di Opera Prima, ensemble di musicisti e solisti di fama
contenente materiale relativo a tale composizione. Pos-       gamba e arricchendo un repertorio altrimenti impove-          internazionale dedicati al repertorio barocco.
siamo ipotizzare una tradizione non dissimile dalla           rito dalle limitazioni troppo spesso imposte ad uno stru-          Come solista di gamba e continuista, ha collabo-
prima sonata presa in esame, ovvero un’originale ver-         mento la cui versatilità è evidente e manifesta (si veda      rato e collabora con ensemble in Italia e all’estero, tra
sione destinata al violino solista ed una conseguente         ad esempio il recente ritrovamento di repertorio violi-       cui I Barocchisti, Accademia Bizantina, Akademie für
trascrizione all’ottava bassa. L’impiego della viola da       stico all’interno della collezione Maltzan).                  Alte Musik di Berlino, La Venexiana, BEMF, Orchestra
gamba come strumento principe in una partitura tarti-              A inframezzare i due concerti tartiniani di cui sopra    Sinfonica « Giuseppe Verdi » (Milano), Cantar Lontano,
niana trova giustificazione nell’usuale opera di « appro-     troviamo una rielaborazione della Sonata in Sol minore        Orchestra Filarmonica della Scala (Milano), Il Suonar
priazione » di pagine del repertorio violinistico e violon-   per violino e basso continuo GT 2.g05, nota comune-           Parlante, Ensemble Elyma, Accademia strumentale ita-
cellistico da parte dei gambisti del Settecento europeo.      mente con il titolo « Trillo del diavolo », ad opera di       liana …
Se in Italia la pratica strumentale della viola da gamba      Gianluca Bersanetti, esponente del panorama auto-                  Cristiano Contadin ha registrato per Sony, EMI
apparteneva ai fasti di quasi più di un secolo prima, in      riale contemporaneo e membro di Vox Saeculorum,               Classical, Universal (Deutsche Grammophon), Arte,
Germania, alla data del 1789, Charles Burney nella sua        rinomata società internazionale entro cui, dal 2006, si       Brilliant, Hyperion, Stradivarius, Winter & Winter e cpo,
A General History of Music from Earliest Ages to the          riuniscono musicisti e compositori animati dall’interesse     Naxos, tra gli altri.
Present Period osservava un mantenuto interesse da            per la produzione di pagine in stile barocco. La ver-              Nel 2015, ha pubblicato la registrazione di Georg
parte di nobili estimatori verso uno strumento al quale       sione approntata da Bersanetti di una delle sonate più        Philipp Telemann The Complete Telemann Trio Sona-
i compositori di nuova generazione raramente rivolge-         note di Giuseppe Tartini risulta dall’adattamento della       tas and Concertos con il suo Opera Prima ensemble,
vano la propria attenzione. Per arginare tale carenza         densità virtuosistica, originariamente appannaggio del        ottenendo favorevoli riscontri d critica sia nazionali ed
nel repertorio di frequente si faceva ricorso a trascri-      violino solista, ad un organico più simile a quello di        internazionali. Per questo disco, proclamato da Classic
zioni e adattamenti tratti dal catalogo di compositori        un concerto grosso corelliano. Un’attenta ripartizione        Voice come « CD del mese », Musica Magazine ha con-
italiani, con una particolare predilezione per le sonate      polifonica del materiale melodico tra i due violini del       fermato Cristiano Contadin come « un artista di prim’or-
per violino.                                                  concertino così come la creazione ex-novo di sezioni          dine per la dolcezza del suono, la rilevanza stilistica e
     Il ritrovamento e lo studio dei documenti presenti       destinate al secondo violino e l’aggiunta di nuovi ele-       la padronanza assoluta dello strumento ». La sua regi-
nella biblioteca privata di Eleonore von Grothaus è il        menti di raddoppio all’accompagnamento offrono gli            strazione per il 2016 di Les Délices de la solitude di
punto di partenza per una serie di considerazioni sull’a-     spunti necessari per una serie di frequenti scambi tra        Corrette (Opera Prima) è stata elogiata dalla Fanfare
bilità strumentale dei violisti da gamba alla fine del Set-   solisti e ripieno. La viola da gamba lascia momenta-          Magazine come « vivace, elegante e calda ». Con l’en-
tecento, capaci di eseguire attraverso trasposizioni          neamente la posizione di strumento solista per parteci-       semble Il Suonar Parlante, grazie ai CD « Full of Colour »
fedeli all’originale partiture destinate ad uno strumento     pare ad un’utopica accademia musicale a metà strada           e « The passion of Musick » ha vinto altri prestigiosi pre-
ben più agile, quale ad esempio il violino, senza tutta-      tra le corti tedesche e i salotti veneziani, in un continuo   mi come Diapason d’Or, Choc du Monde de la Musi-
via semplificare le difficoltà tecniche presenti. La ripro-   gioco di rimandi in cui è la contemporaneità ad appro-        que e Preis der Deutschen Schallplattenkritik ed Echo
posizione della partitura all’ottava bassa è l’unico com-     priarsi del panorama sonoro settecentesco.                    Klassik Prize 2015.
promesso necessario per permettere ai gambisti di rea-                                                                           Con il Quartetto Italiano di Viole da Gamba, « Il
lizzare colpi d’arco, arpeggi, e giri di corda piuttosto         Myriam Guglielmo                                           Suonar Parlante », e come solista, punta a coltivare un
repertorio che abbraccia la musica antica e contem-          playing is wonderfully expressive … » e Fanfare come         che essere stato nominato disco del mese dalla rivista
poranea. Ha interpretato opere di compositori contem-        « fabulous performance … »; mentre Torna Vincitor –          Musica, la prestigiosa Early Music Review tra le altre
poranei e artisti jazz come Kenny Wheeler, Uri Cai-          Cantatas and viol concerto di Johann Gottlieb Graun          ha definito l’esecuzione « a delightfully fresh look at the
ne, Don Byron, Ernst Reijseger, Vanni Moretto, Markus        con Amanda Forsythe soprano per l’etichetta cpo ha           very familiar Lachrimae Pavans … wonderfully free and
Stockhausen, Francesco Hoch, Henry Bartholomée e             ricevuto il riconoscimento di Opera News come Critic’s       inventive, quirky and virtuosic, casting a bold new light
Lucio Garau, e si è esibito nel 2017 nella prima italiana    Choice nel Marzo 2021.                                       on this terrific music » e Torna Vincitor cantatas and viol
di George Benjamin’s Written on Skin con l’Orchestra                                                                      concerto di Johann Gottlieb Graun con Amanda For-
Haydn di Bolzano.                                                                                                         sythe soprano per cpo Label è stato premiato da Ope-
     Oltre alla attività di interprete, Cristiano Contadin   Opera Prima                                                  ra News come Critic’s Choice nel Marzo 2021. Opera
ha collaborato alla traduzione italiana di The Early                                                                      Prima, sia in formazione camera che solistica, ha effet-
History of the Viol di Ian Woodfield, edita da EDT (Edi-     Opera Prima è un ensemble di recente costituzione            tuato concerti all’interno di Festival e rassegne in Italia,
zione di Torino). È coordinatore del catalogo di viola       diretto da Cristiano Contadin nato per dare vita a con-      Grecia, Estonia, Slovenia e nel 2024 sarà in tournée
da gamba La Voce Dell’Ambasciatore per la casa edi-          certi e registrazioni storicamente informate del periodo     negli Stati Uniti con un programma dedicato al ’600
trice italiana Musedita.                                     rinascimentale e barocco. Il cuore del progetto risiede      italiano.
     Cristiano Contadin si è diplomato in Pianoforte e       nell’esplorare il repertorio della viola da gamba nelle
successivamente in Viola da gamba. È titolare della          sue differenti declinazioni di linguaggio, avvicinando-
cattedra di Viola da Gamba al Conservatorio Bene-            si alla musica con lo spirito di come fosse stata appe-
detto Marcello di Venezia, dopo aver anche ricoperto         na composta e con il desiderio che le persone possa-
incarichi di insegnamento presso la Musica Academy           no ascoltare e gioire di questa esperienza con lo stesso
di Esbjerg (Danimarca), il Conservatorio di Cosenza e        nostro piacere ed entusiasmo. Se riusciremo a toccare
di Palermo. Dal 2020 é inoltre reponsabile del diparti-      il cuore del pubblico, allora anche il linguaggio della
mento di musica Natica del Conservatorio di Venezia.         musica antica sarà facile da comprendere quanto lo sti-
     È il direttore didattico di ILMAestate de L’Institu-    le di musiche a noi più contemporanee.
to ­Laboratorio di Musica Antica (ILMA) a San Vito al             La prima registrazione di Opera Prima « The com-
Tagliamento. Suona una viola da gamba basso anoni-           plete Telemann trio sonatas and Concertos » per l’eti-
ma di scuola veneziana del XVIII secolo.                     chetta Brilliant Classics ha ottenuto riscontri di critica
     In qualità di Consigliere dal 2019 fa parte del board   a livello nazionale ed internazionale tra cui, procla-
della Società impegnata nella ricostruzione del Teatro       mato dalla rivista Classic Voice come CD del mese nel
di San Cassiano a Venezia.                                   febbraio 2015, mentre Musica Magazine ha conferma-
     Ha avuto l’onore di essere invitato a suonare per       to Cristiano Contadin come « un’artista di prim’ordine
le esequie pubbliche di Umberto Eco presso il Castello       per la dolcezza del suono, la rilevanza stilistica e la
Sforzesco a Milano nel febbraio 2016.                        padronanza assoluta dello strumento ». La registrazio-
     Le due ultime registrazioni discografiche di ­Opera     ne di Les Délices de la solitude di Corrette è stata elo-
Prima, John Dowland’s Lachrimae sono state premiate          giata da Fanfare Magazine come « vivace, elegante e
come « Disco del Mese » dalla rivista Musica ­nell’Aprile    calda ». La registrazione di Dowland ha ottenuto unani-
2020 e recensite da Early Music Rewiew con « the             mi consensi di critica nazionali ed internazionali, oltre
Cristiano Contadin
© Joanna Klisowska
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