ECKSTEIN DANN LEGTE GOTT, DER HERR, IN EDEN EINEN GARTEN AN - St. Petrus Bonn

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ECKSTEIN DANN LEGTE GOTT, DER HERR, IN EDEN EINEN GARTEN AN - St. Petrus Bonn
ECKSTEIN
Impulse und Informationen
aus der Pfarrei St. Petrus in Bonn

Pfingsten 2018

                               DANN LEGTE GOTT, DER HERR,
                                 IN EDEN EINEN GARTEN AN
ECKSTEIN DANN LEGTE GOTT, DER HERR, IN EDEN EINEN GARTEN AN - St. Petrus Bonn
3    Editorial
                                                                                                                                                                                                            EDITORIAL
                                                       		   Auf ein Wort
                                                        4   Ganz da sein – das Paradies
                                                       		   in jedem Augenblick entdecken

                                                       		   Im Blickpunkt
                                                        6   Der nachdenkliche Garten für alle
                                                        8   Von Gärten und Städten zum Gartenplaneten
                                                       10   Urban Gardening im Macke-Viertel
                                                       12   Bibelgärten
                                                       13   Der Garten in der Kita St. Helena
                                                       14   Die Stadtfrüchtchen sind los!
                                           SEITE 10    15   Der Gartenzaun in der Marienkirche

Gepflanzt |                                            		   Petrus-Weg
Es grünt im Macke-Viertel                              16

                                                            Eine Kirche der Nähe und
                                                            eine Gemeinde für alle
                                                                                                                                                                                                          LIEBE LESERIN,
                                                                                                                                                                                                          LIEBER LESER,
                                                       17   Atempause in St. Marien
                                                       		   Ehrenamtscafé

                                                       		   St. Petrus Aktuell
                                                       18   Die Taufe als Fest der Gemeinde                                                                                                               welcher Stadtmensch träumt nicht          Für glückliche Gartenbesitzer ist ihr   Verdichtung der Städte ist schlecht,
                                                       19   Unterwegs zu einer neuen Taufpastoral                                                                                                         vom eigenen Garten? Für viele bleibt er   grünes Reich ein Ort des Abschaltens,   denken alle – außer Frank Fremerey
                                                       20   Neues aus dem Pfarrgemeinderat                                                                                                                ein Traum, einige verwirklichen ihn in    des erfüllenden Säens und Erntens,      in seinem kreativen Beitrag über
                                                                                                                                                                                                          Balkonien, andere in einem Schreber-      wobei die Früchte des Gartens meist     Stadt-Land-Gestaltung der Zukunft.
                                                                                                                                                                                                          garten – in der Spannung zwischen         nicht mehr dem bloßen Lebensun-         Städte verdichten Lebenschancen,
                                                       		   Aus den Gemeinden
                                                       21   Die Willkommensgruppe auf Reisen                                                                                                              grüner Oase und dem Laubenpieper-         terhalt dienen. Blühen und Wach-        Menschen strömen deshalb weiter
                                                       		   Infoabend zum Petrus-Weg                                                                                                                      Image einer Gartenkolonie. In vieler-     sen zu beobachten, kann durchaus        in die Städte. Also die Gärten nach
                                           SEITE 19    22

                                                            7. BonnerKirchenNacht
                                                            Sängerinnen und Sänger gesucht!
                                                                                                                                                                                                          lei Hinsicht hat der Garten religiöse     nachdenklich machen. Rainer Tigges      außerhalb verlegen? Oder eher ver-
                                                                                                                                                                                                          Bezüge. Der Garten Eden und das           erinnert sehr persönlich an den Gar-    tikale Gärten und mehr Dachgärten
                                                       23   »Geburtstagsdienst« in St. Marien
Erneuert |                                             		   Ökumenischer Gesprächstreff
                                                                                                                                                                                                          Paradies rufen durchaus vielschichtige
                                                                                                                                                                                                          Assoziationen hervor, auch bei dies-
                                                                                                                                                                                                                                                    ten seiner Kindheit und fragt, wohin
                                                                                                                                                                                                                                                    eigentlich die eigenen Wurzeln rei-
                                                                                                                                                                                                                                                                                            andenken?
                                                       		   150. Geburtstag von Robert Hieronymi
Die Taufpastoral in St. Petrus sucht neue Katecheten                                                                                                                                                      seits orientierten Menschen, die sonst    chen (Seite 6).                         Lesen Sie diesen Eckstein am besten
                                                       24   Ministrantengruppe St. Petrus
                                                                                                                                                                                                          eher ihre Rosenzucht vergöttern.                                                  im Grünen und lassen Sie sich zum
                                                                                                                                                                                                                                                    Gärten sind gemeinschaftsstiftend       Pfingstfest von »paradiesischen«
                                                       25   Kinderseite                                                                                                                                   Den Facetten von »Garten in der           und fördern Beziehungen unter           Gedanken und Bildern beflügeln!
                                                                                                                                                                                                          Stadt« geht diese Eckstein-Ausgabe        Nachbarn, wie das Projekt der Stadt-
                                                       		   Bücherecke
                                                                                                                                                                                                          nach. Ein schöner Aufhänger, dass         Früchtchen (Seite 14) zeigt. Das        Ich wünsche Ihnen frohe Pfingsten!
                                                       26   Entdeckungen im Büchereigarten
                                                       27   Missbrauch des christlichen Glaubens         Fotos: Frank Fremerey/fotokontext.de (oben und unten) | Dorothy Gockel (mittig)                  die griechische Übersetzung der           Urban Gardening – wie etwa auch das
                                                                                                                                                                                                          Bibel das Wort »Garten« mit »Para-        Bepflanzen von Bauminseln an ver-
                                                                                                                                                                                                          dies« übersetzt, wie Pfarrer Regamy       kehrsreichen Straßen – weckt die Auf-
                                                       		   Aus unserem Viertel                                                                                                                           zu Beginn anmerkt. Die Bibel hat, bei     merksamkeit für grüne Inseln in unse-
                                                       28   SenTaBlu                                                                                                                                      genauerer Betrachtung viel mit Gar-       rer weithin zugepflasterten Stadt.
                                                       29   Kolping? Was ist das?
                                                                                                                                                                                                          ten und Pflanzen zu tun – daran erin-
                                                       30   Erinnerungen an einen berühmten Kirchenbau
                                                                                                                                                                                                          nert auch der Bibelgarten an der Kita                                                                   Markus Wagemann
                                           SEITE 30                                                                                                                                                       St. Helena (Seite 13).                                                            Vorsitzender des Pfarrgemeinderates St. Petrus
                                                       31   Impressum
Gerettet |
Das »Immerather Kreuz« findet eine neue Heimat         32   Gebet für unsere Erde

Immer aktuell informiert: www.sankt-petrus-bonn.de
                                                                                                                                                                                           Foto: privat

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             3
ECKSTEIN DANN LEGTE GOTT, DER HERR, IN EDEN EINEN GARTEN AN - St. Petrus Bonn
AUF EIN WORT

    GANZ DA SEIN – DAS PARADIES                                                                                                                                                                                                                                          Pfarrer Regamy Thillainathan lebt
                                                                                                                                                                                                                                                                         seit 2017 mit seiner Wohngemein-
    IN JEDEM AUGENBLICK ENTDECKEN                                                                                                                                                                                                                                        schaft in der Pfarrgemeinde St. Petrus.
                                                                                                                                                                                                                                                                         Er erklärte sich spontan bereit, in
                                                                                                                                                                                                                                                                         diesem Jahr die Firm-Vorbereitung
    »Man muss nicht erst sterben, um ins Paradies zu gelan-         Ein Garten wie jeder andere und doch ganz anders. Es ist                                                                       Papst Franziskus lädt in seiner Enzyklika »Laudato si« dazu           der Jugendlichen aus St. Petrus zu
    gen, solange man einen Garten hat.« Dieses Sprichwort           die Schöpfung im reinsten und ureigensten Zustand. Ein                                                                         ein, sich auf die Suche nach dem Frieden zu begeben, mit              übernehmen. Geboren wurde Pfarrer
    stammt aus Persien – und etwa dort soll auch der Garten         Ort, an dem es weder Unglück noch Trauer, weder Hass                                                                           dem das Paradies auf Erden schon heute immer deutli-                  Regamy 1982 in Sri Lanka, aufgewach-
    Eden gelegen haben. Zahlreiche Wissenschaftler und Ent-         noch Gewalt, weder Krankheit noch Tod gibt. Ein Ort, an                                                                        chere Konturen annehmen kann. Dazu müssen wir, so                     sen ist er aber in Neuss, das er als seine
    deckungshungrige haben sich immer wieder auf den Weg            dem Lämmer und Löwen friedlich beieinander liegen. Und                                                                         Papst Franziskus, unseren Begriff von Frieden erweitern,              Heimatstadt betrachtet. 2009 wurde
    gemacht, um diesen Ort zu finden. Kein Wunder, denn             ein Ort, in dem der Baum der Erkenntnis steht, mit all den                                                                     denn Frieden ist mehr als nur das Nichtvorhandensein von              er zum Priester geweiht und war
    schließlich soll im Garten Eden das Paradies zu entdecken       Folgen für die Menschheit und für die ganze Welt.                                                                              Krieg. »Der innere Friede der Menschen hat viel zu tun mit            danach in verschiedenen Düsseldorfer
    sein. Eine einheitliche biblische Paradiesvorstellung gibt                                                                                                                                     der Pflege der Ökologie und mit dem Gemeinwohl, denn                  Gemeinden tätig. Seit 2015 ist Pfarrer
    es zwar nicht, aber das Wort Paradies geht auf die alt-         Wir alle teilen die Ur-Sehnsucht nach diesem Ort, an dem                                                                       wenn er authentisch gelebt wird, spiegelt er sich in einem            Regamy der Diözesandirektor für Beru-
    persische Bezeichnung »pairidaeza« zurück und steht für         wir wahre Liebe, bedingungslose Annahme und ech-                                                                               ausgeglichenen Lebensstil wider, verbunden mit einer                  fungspastoral im Erzbistum Köln. Im
    einen umfriedeten, umzäunten Bezirk, den Park oder Gar-         ten Frieden erfahren dürfen. Diese Sehnsucht hat Gott                                                                          Fähigkeit zum Staunen, die zur Vertiefung des Lebens                  nächsten Eckstein werden wir Pfarrer
    ten. Diese ursprünglich profane Bedeutung des Begriffes         selbst in das Herz eines jeden Menschen hineingelegt,                                                                          führt.«, schreibt Papst Franziskus in dieser Enzyklika zum            Regamy in einem längeren Interview
    bekommt in Zusammenhang mit dem Garten Eden immer               und bestimmte Augenblicke im Leben geben uns jetzt                                                                             Themenkomplex Umwelt und Entwicklung.                                 ausführlich vorstellen.
    eindeutiger eine religiöse Konnotation – vor allem deshalb,     schon einen Vorgeschmack davon, wie dieses Paradies
    weil die Septuaginta1 das Wort Garten im Hebräischen ins        sein könnte, in dem unsere Sehnsucht endlich gestillt                                                                          Womit fangen wir an? Der Ratschlag von Papst Franziskus
    Griechische mit paradeisos (παράδεισος) übersetzt.              sein wird: die Nähe eines geliebten Menschen, das Lachen                                                                       hierzu lautet: All das wird nur möglich mit einer veränder-
                                                                    eines Kindes, der Sonnenaufgang am Gipfel eines Berges,                                                                        ten »Haltung des Herzens, das alles mit gelassener Auf-
    »Dann pflanzte Gott, der HERR, in Eden, im Osten, einen         der innere Frieden im Gebet, die Seele baumeln lassen im                                                                       merksamkeit erlebt; das versteht, jemandem gegenüber
    Garten und setzte dorthin den Menschen, den er geformt          Garten und in der Natur.                                                                                                       ganz da zu sein, ohne schon an das zu denken, was danach
    hatte. Gott, der HERR, ließ aus dem Erdboden allerlei                                                                                                                                          kommt; das sich jedem Moment widmet wie einem gött-
    Bäume wachsen, begehrenswert anzusehen und köstlich                                                                                                                                            lichen Geschenk, das voll und ganz erlebt werden muss.«
    zu essen, in der Mitte des Gartens aber den Baum des                                                                                                                                           Oder anders formuliert: Lasst uns auf Jesus schauen!
    Lebens und den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.                                                                                                                                           Schauen und lernen wir von demjenigen, der »jedem Men-
    Ein Strom entspringt in Eden, der den Garten bewässert;                                                                                                                                        schen und jedem Geschöpf gegenüber ganz da« war! 
    dort teilt er sich und wird zu vier Hauptflüssen. [...] Gott,
                                                                                                                                 Foto: alysa-bajenaru/unsplash.com

    der HERR, nahm den Menschen und gab ihm seinen Wohn-                                                                                                                                                                         Pfarrer Regamy Thillainathan
                                                                                                                                                                     Foto: Barbara Schwerdtfeger

    sitz im Garten von Eden, damit er ihn bearbeite und hüte.«
    (Genesis 2,8-15)                                                                                                                                                                                                                1
                                                                                                                                                                                                                                     griechische Übersetzung der Bibel

4       Pfingsten 2018                                                                                                                                                                                                                                                                                                5
ECKSTEIN DANN LEGTE GOTT, DER HERR, IN EDEN EINEN GARTEN AN - St. Petrus Bonn
»Gärten und Menschen passen gut zusammen und
                                                                                                         IM BLICKPUNKT                                                                                                                                   die Art von Gemeinschaft zwischen Pflanze und Mensch
                                                                                                                                                                                                                                                             erscheint mir wie ein gegenseitiges Versprechen …«

    DER NACHDENKLICHE
                                                                                                                                                                                                 Der heutige moderne Garten kann,          wie das Sprudeln eines Bachs anhört,          die Großen den Kleinen ein Vorbild
                                                                                                                                                                                                 mit Bananenpflanzen, Palmen und           in dessen Strömung sich Steine leise          sind und sich alle gegenseitige wahr-
                                                                                                                                                                                                 Olivenbäumen multikulturell sein, und     polternd bewegen. Der Spielplatz in           nehmen.
    GARTEN FÜR ALLE                                                                                                                                                                              damit Geschichten aus der ganzen
                                                                                                                                                                                                 Welt erzählen. Auch meiner Großtante
                                                                                                                                                                                                                                           der Maxstraße ist ein Ort für Alle und
                                                                                                                                                                                                                                           ein Vergleich mit der verschachtelten         Neben der Stadt Bonn gibt es als
    Auf seinem erzählenden und mäandernden Gang durch Zeit und Natur nimmt uns                                                                                                                   würde das gut gefallen. Aber so wie       Schönheit des Bauerngartens aus mei-          Akteure auf dem Spielplatz in Zukunft
    Rainer Tigges mit auf einen Weg, der in seiner Kindheit beginnt, durch die                                                                                                                   sich Menschen mit unterschiedlichen       ner Jugend ist fast unmöglich. Er ist         die Initiative Gertrudis-Garten und den
    Altstadt Bonns führt und uns ankommen lässt an einem Garten im Viertel,                                                                                                                      Wurzeln Mühe geben müssen, um sich        ein Kompromiss aus Klettergerüsten,           Veedelsgarten, für den es bereits drei
    der Begegnungsraum und Sehnsuchtsort für Viele bedeutet.                                                                                                                                     im Gespräch gegenseitig zu verstehen      Schaukeln und einer Wassermatsch-             Hochbeete gibt, die durch Jugend-
                                                                                                                                                                                                 und neue Sitten und Gebräuche Zeit        stelle. Festbetonierte Sitzgelegenhei-        liche aus der WERKstattSCHULE der
                                                                                                                                                                                                 benötigen, um mit dem Bestehenden         ten, ein langweiliger Verbundsteinweg         Katholischen Jugendagentur errichtet
                                                                                                                                                                                                 zu einer schönen neuen Gestalt zu         und Kies als Ersatz für Spielsand kön-        wurden. Sie haben auch bereits den
    Es war der Garten meiner Großtante        gleichzeitig die Art von ermüdender       Mit dem Kommen und Gehen der                                                                             verwachsen, habe auch ich in meinem       nen Besucher stutzig machen, wenn             Gertrudis-Garten bepflanzt. Für den
    Maria, der über einen verrosteten         Gartenarbeit, die niemand tun wollte,     Jahre ist als Erinnerung dieses Bauern-                                                                  Garten in der Heerstraße mit den Tur-     sie das erste Mal das Terrain erkunden.       Garten in der Maxstraße haben viele
    Fußabtreter und durch ein Holztor         schon gar nicht für ein altes »Weib«,     gartens am Rande meiner Heimatstadt                                                                      bulenzen der Globalisierung zu tun        In jedem Fall ist es der bunte Bolzplatz,     Menschen gemeinsam nachgedacht
    in einer Buchenhecke erreicht wer-        das sich mit über 70 noch mit »Fräu-      die Vorstellung in mir gewachsen,                                                                        und stand vor zwei Jahren sprachlos       der mit zwei Toren und Körben für             und das Quartiersbüro hat alles Enga-
    den konnte und zu einem Teil mei-         lein« ansprechen ließ, die mich damals    dass meine eigenen Wurzeln bis ins                                                                       vor einer abgefressenen Buchsbaum-        Basketball raumerfüllend ist und über-        gement koordiniert. Viele haben Lust
    ner Geschichte wurde.                     zufrieden machte und die 5 in Latein      Paradies reichen und dort auf schöne                                                                     hecke, welche kleinen bunten Raupen       zeugt, dass hier Kinderträume erfüllt         auf diesen öffentlichen Ort, um ihn zu
                                              vergessen ließ. Und es gab in der Stube   Weise Lebenskraft schöpfen. Gärten                                                                       aus dem fernen Asien gut geschmeckt       werden können.                                erleben und zu beleben. Es wird keine
    An jedem Mittwochnachmittag, nur          den bequemsten Sessel, auf dem im         und Menschen passen gut zusammen                                                                         zu haben schien.                                                                        rostigen Fußabtreter geben und auch
    nicht in den Schulferien, wartete er      Sommer wie im Winter und Woche            und die Art von Gemeinschaft zwi-                                                                                                                  Ein Blick hoch zu den Häusern, die den        keinen Apfelbaum, eher einen nach-
    mit neuen Aufgaben und Werkzeugen         für Woche nach der Gartenarbeit die       schen Pflanze und Mensch erscheint                                                                       Vor der Haustür und in der ganzen Alt-    Platz fast umrunden, verdeutlicht, dass       denklichen Garten, in dem geplaudert
    auf mich, während Tante Maria in dem      Frikadellen oder Bohnen wie in einem      mir wie ein gegenseitiges Versprechen,                                                                   stadt blühen im April spektakulär die     hier keine Superreichen von begrün-           und erzählt wird und über den viel-
    alten Backsteinhaus unter den großen      drei Sterne Restaurant schmeckten.        das der Mensch durch den gekonnten                                                                       japanischen Kirschbäume, allerdings       ten Dachgärten verächtliche Blicke auf        leicht in vielen Jahren einmal jemand
    Hofeichen auf ihrem Gasherd für mich                                                Schnitt einer Apfelbaumkrone einlöst                                                                     bieten sie keine Ruhe und Besinnung       unerzogene Kinder werfen werden,              schreiben wird, dass er ein Teil seiner
    weiße Bohnen in roter Soße und Frika-     Aber es gab auch das Schlupfloch          und der Baum mit leckeren Äpfeln und                                                                     wie Bäume in einem Wald, sondern          sondern sich ein Ort darauf vorberei-         Geschichte ist. 
    dellen mit Bratkartoffeln zubereitete.    in der Ligusterhecke am hinteren          wohltuendem Schatten in der Som-                                                                         verlocken tausende Menschen in            tet, zu blühen und zu summen. Städ-
    Zum Nachtisch gab es warmen Apfel-        abschüssigen Teil des Gartens, durch      merhitze vergütet.                                                                                       Sonntagskleidern dazu, sich im ver-       tische Spielplätze sind keine privaten         Rainer Tigges lebt mit seiner Familie in
    kompott mit Quark. Meine Tante hatte      das ich den Weg zur Wiese am Bach                                                                                                                  gänglichen Rosa zu sonnen und zu          Rückzugsorte, sie funktionieren in der         der Heerstraße. Für ihn können Gärten
    die Art von Bauerngarten, wo alles sei-   fand – und Zeit nur für mich. Eines       Die Lust auf Gartenarbeit ist heute                                                                      fotografieren. Ohne jemals eine Frucht    Art großer nicht beampelter Kreisver-                nicht groß genug sein. Er träumt
                                                                                                                                                                                                                                                                                         davon, rund um die Marienkirche einen
    nen Platz hat, und alles seine Zeit.      Tages habe ich durch dieses Schlupf-      weit verbreitet, es scheint eine Lust                                                                    zu tragen oder eine Hummel anzulo-        kehre. Unfälle gibt es dort nicht, wenn
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Garten für alle beleben zu dürfen.
                                              loch den Garten zum letzten Mal und       zu sein, die im Innern der Menschen                                                                      cken, verstehen es diese Bäume den-
    Der Garten lehrte mich in den Jahren      für immer verlassen. Aber da war          schlummert und durch die riesige Viel-                                                                   noch, einen Nutzen zu haben und ver-
    meiner Schulzeit aufmerksam das Blü-      meine Tante schon tot. Heute stehen       falt und das breite Angebot an Pflan-                                                                    strömen Freude und gute Laune, eine
    hen und Verdorren der Pflanzen zu         noch die beiden Eichen an der Straße      zen und Möglichkeiten gerade überall                                                                     nicht zu verachtende Fähigkeit.
    beobachten, den richtigen Erntezeit-      und dort, wo der kleine Hof und die       zum Keimen gebracht wird. Der Gar-
    punkt für das Obst und das Gemüse         Obstbäume standen, steht ein Wohn-        ten von heute ist frei von Last, die er für                                                              Um Ruhe zu finden, muss man sich
    zu finden und mit dem Spaten kraft-       block mit Garagen davor.                  unsere Vorfahren bedeutete, als mit                                                                      bei schönem Wetter durch die Men-
    sparend umzugehen. Es gab dort im                                                   der Gartenarbeit zur Ernährung einer                                                                     schenmassen in Richtung Maxstraße
    Garten hinter dem Elternhaus meiner       Über das Paradies habe ich damals,        Schar von Kindern beigetragen wer-                                                                       bewegen, wo am Anfang der Straße
    Oma und ihrer Schwester die Art von       wenn ich zwischen den bunten              den musste. In unserem Garten hier in                                                                    auf der rechten Seite ein Weg zu einem
    Früchten, die noch auf der Leiter im      Herbstastern in der Erde grub, nie        Bonn ernten wir längst nicht mehr nur                                                                    nagelneuen Spielplatz führt. Ruhe
    Baum stehend am besten schme-             nachgedacht und ich durfte von jedem      Äpfel, Birnen und Kirschen sondern                                                                       im Sinn von Stille darf man dort aller-
    cken und von denen ich bis heute,         Apfelbaum bei Tante Maria Äpfel essen     auch Feigen, Kiwis und Süßkartoffeln.                                                                    dings nicht suchen. Gefunden wird
                                                                                                                                      Foto: jorgen-haland/unsplash.com

    wenn ich sie in einem Geschäft finde,     und habe sie sogar manchmal mit           Pflanzen aus der ganzen Welt bilden                                                                      dort eher die Art von Ruhe, welche
    nicht genug bekommen kann und die         dem Nachbarmädchen geteilt, das           im Sommer ein leuchtendgrünes und                                                                        lachende und spielende Kinder erzeu-
                                                                                                                                                                         Foto: WERKstattSCHULE

    mich dann glücklich machen. Es war        nebenan seinem Opa half.                  blühendes Blätterwerk.                                                                                   gen und die sich aus der Entfernung                   Jugendliche aus der WERKstattSCHULE stellten drei Hochbeete im Veedelsgarten auf

6       Pfingsten 2018                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    7
ECKSTEIN DANN LEGTE GOTT, DER HERR, IN EDEN EINEN GARTEN AN - St. Petrus Bonn
»Heute noch kahle Wände werden zu vertikalen Gärten
                                                                                                                                                                                               und Dächer zu Dachgärten.«

VON GÄRTEN                     Die biblischen Erzählungen begin-                                              Städte verdichten Lebenschancen            Wie sieht so eine lebenswerte, nach-       ƒƒ Ein weiterer wichtiger Punkt ist, die
                               nen in Eden und enden im Neuen                                                 Städte entsprechen dem Bedürfnis           haltige Zukunftsstadt aus?                    räumliche Trennung der Funktionen
UND STÄDTEN                    Jerusalem. Das Eden der Genesis stel-
                               len wir uns als Garten vor, das Neue
                                                                                                              vieler Menschen, mit anderen Men-
                                                                                                              schen zusammen zu leben. Auch
                                                                                                                                                         Wenn fast alle Menschen in den Städ-
                                                                                                                                                         ten wohnen, müssen die Städte so sein,
                                                                                                                                                                                                       aufzuheben. Wohnen, Arbeiten,
                                                                                                                                                                                                       Versorgung, Bildung, Betreuung,

ZUM GARTENPLANETEN
                               Jerusalem der Offenbarung als Stadt.                                           wünschen sich viele, dass sie alle wich-   dass die Menschen sich wohlfühlen             Freizeit und Erholung sollen fuß-
                                                                                                              tigen Lebensbedürfnisse in der Nach-       und gesund bleiben. Zugleich muss             läufig erreichbar sein. Die Stadt-
                               Eden als Ausgangspunkt erscheint                                               barschaft ihrer Wohnung befriedigen        ihr Ressourcenverbrauch viel geringer         planung sieht in der Nähe der Woh-
                               zunächst unbegrenzt. Dann scheidet                                             können:                                    werden. Wie kann das geschehen?               nungen Einkaufsmöglichkeiten vor,
                               die Ursünde den Menschen von Gott                                              ƒƒ Essen, Trinken und Kultur               ƒƒ Ein wichtiges Konzept dafür sind           Schwimmbäder, öffentliche Parks,
                               und den Garten vom Rest der Erde.                                              ƒƒ Freundschaft und Gemeinschaft              »gestapelte      Einfamilienhäuser«.       Sportstätten, Geschäfte, Büros und
                               Eden wandelt sich durch den Sünden-                                            ƒƒ Erwerbsarbeit und Ehrenamt                 So kann jeder die von vielen ange-         Werkstätten, immer so, dass sie sich
                               fall in einen umgrenzten, begehrens-                                           ƒƒ Betreuung, Lernen, Gesundheits-            strebte Wohnform mit 90 bis 220            sinnvoll ergänzen und dennoch
                               werten, unerreichbaren Ort. Außer-                                                dienste und Pflege                         Quadratmeter und eigenem Gar-              gegenseitig nicht stören. Das ist der
                               halb des Gartens bestimmen als Strafe                                          Dieser Zugewinn an (fußläufig)                ten erreichen, ohne dass dabei die         Gegenentwurf zur »autogerechten
                               Gottes nun Arbeit, Blut, Schweiß, Trä-                                         erreichbaren Lebenschancen ist der            Umwelt vor die Hunde geht. Tech-           Stadt«, wie sie z. B. in Bonn früher
                               nen und Schmerzen das Dasein.                                                  Grund dafür, dass heute die Menschen          nisch gesehen sind das Hochhäu-            angestrebt wurde.
                                                                                                              in die Städte ziehen. Prognosen gehen         ser. Sie haben aber nichts zu tun mit
                               Heute bedeutet uns der Garten, dass                                            davon aus, dass bis Ende dieses Jahr-         den hässlichen, anonymen Wohn-          Dieser Umbau der Städte und des
                               wir von diesem Jammertal einen                                                 hunderts weltweit 8 von 10 Menschen           türmen der Vergangenheit. Es sind       Landes wird stattfinden, weil
                               Bereich abstecken, der unser Herz                                              in Städten leben werden.                      eher »vertikale Dörfer«, wo man         ƒƒ sie auf dem Weg zur nachhaltigen
                               erfreut. Wir legen uns einen Garten an,                                                                                      seinen Nachbarn kennt und einen            Wirtschaft notwendig sind,
                               schaffen uns einen geschützten Raum,                                           Menschen in Städten sind für die              echten Rückzugsort hat. Es sind         ƒƒ die Wünsche und Bedürfnisse der
                               der uns an das unerreichbare Para-                                             Umwelt verträglicher als Menschen in          nachhaltige Öko-Hochhäuser.                Menschen so sind,
                               dies erinnert. Der moderne Garten als                                          Dörfern. Sie verbrauchen pro Person        ƒƒ Auch die Städte selber werden           ƒƒ mit dem Neubau und Umbau der
                               Zuflucht für uns Stadtmenschen, als                                            weniger Fläche, weniger Energie und           grüner: Heute noch kahle Wände             Städte sehr viel Geld verdient wer-
                               Rückzugsort, als Ort zum Träumen, als                                          weniger Wasser. Und je mehr Men-              werden zu vertikalen Gärten und            den kann,
                               Verwirklichung unserer Vorstellung                                             schen pro Quadratkilometer in den             Dächer zu Dachgärten. So entsteht       ƒƒ Bauern in nachhaltig bewirtschafte-
                               von Glück und Harmonie, vom verlore-                                           Städten leben, zum Beispiel in den            neues Grün als Ort der Begegnung,          ten Gärten durch Kosteneinsparung
                               nen Paradies.                                                                  Hochhäusern der lebenswerten Städte           Gemeinschaft und Nahrungsmittel-           mehr Geld verdienen können. 
                                                                                                              Barcelona und New York, desto bes-            produktion. Das Auge erblickt mehr
                               Eden mit dem Baum des Lebens in der                                            ser ist es für die Umwelt. Zersiedelte        Schönes, die Lunge atmet frischere                              Frank Fremerey
                               Mitte bleibt für uns unerreichbar. Die                                         Städte wie Atlanta oder Austin sind           Luft und im Sommer bleibt es küh-
                               Gärten in den Städten, Abbilder unse-                                          dagegen viel schädlicher für unsere           ler in den Straßen. Daran arbeiten
                               rer Vorstellungswelten, sind erreich-                                          Natur.                                        viele Städte, zu besichtigen in den
     Was meinen Sie dazu?      bar, doch ein Baum des Lebens steht                                                                                          nachhaltigsten Städten der Welt:
       Schreiben Sie uns       nicht in ihrer Mitte. Ich will anregen,                                        Die Zuwanderung in die Städte führt           Kopenhagen, Vancouver, Seattle
                               dass wir in Zukunft die Städte einhe-                                          zur Entvölkerung des ländlichen               oder Portland. Warum nicht bald
         Ihre Meinung!
                               gen, nicht die Gärten. Diese Städte der                                        Raums auf der ganzen Erde. Dort ent-          auch in Bonn?
       Wir veröffentlichen     Zukunft stelle ich mir vor wie Inseln in                                       steht die Chance für Gärten, die die
     Leserzuschriften in der   einem Weltgarten.                                                              Städte mit Nahrung versorgen sowie
       nächsten Ausgabe.                                                                                      für Natur und Artenvielfalt, die Wasser,      WEITERLESEN
                                                                                                              Boden und Luft reinigen. Wie einst in         Zu »gestapelten Einfamilienhäusern« : https://bit.ly/2GVVBt3
                                                                                                              Eden kann so zukünftig eine Garten-           Die nachhaltigsten Städte der Welt: https://bit.ly/2uyYq0v
                                                                          Foto: chris-barbalis/unsplash.com

                                                                                                              landschaft den Planeten bedecken,             Frank Fremereys Website: http://klimafarm.com mit vielen Texten zum
                                                                                                              obwohl die Bevölkerung wächst.                Thema Städtebau, Verkehr, Energieversorgung, Landwirtschaft, Nachhal-
                                                                                                                                                            tigkeit, Gemeinschaften und Gemeingüter sowie Umweltschutz.

8   Pfingsten 2018                                                                                                                                                                                                                             9
ECKSTEIN DANN LEGTE GOTT, DER HERR, IN EDEN EINEN GARTEN AN - St. Petrus Bonn
URBAN GARDENING IM MACKE-VIERTEL
     3 Projekte, 3 Ziele, 1 Plan

     Mit einer Pflanzaktion direkt vor dem      Den Senioren war es sehr wichtig,           und den Platz für Alt und Jung zu ver-                                                                        einem Halloween-Buffet gefeiert und       von Martha Kaspari gewürdigt, aber       auch in historischen Kloster- und
     Macke-Haus und dem Slogan »Das             etwas für die Gemeinschaft zu leis-         schönern, sind rund um das Franken-                                                                           lebhaft diskutiert über die aktuellen     auch den benachbarten Bau- und           Bauerngärten zu finden und werden
     Macke-Viertel blüht auf« begannen          ten. Dabei wurden sie unterstützt von       bad gleich mehrere Initiativen aktiv.                                                                         Entwicklungen im Viertel.                 Hobbymärkten für die großzügigen         seit Jahrhunderten als Heilpflanzen
     die Bewohner des Viertels vor eini-        den Gemeindemitgliedern aus dem                                                                                                                                                                     Blumenspenden und allen »Gärt-           genutzt z. B. Schafgarbe, Sonnenhut
     gen Jahren mit dem Gärtnern. Diese         Arbeitskreis »Rettet SenTaBlu«.             Entlang der Straße Am Frankenbad                                                                              Im Frühjahr 2017 initiierte der neu       nern« für ihren Einsatz gedankt.         und Wollblume.
     Start-Fläche ist im Zuge der Erweite-                                                  hat der benachbarte türkische Verein                                                                          gegründete Förderverein zum Erhalt
     rung des Macke-Hauses verschwun-           Die verwahrlosten Baumscheiben              farbenfrohe Blumenbeete angelegt,                                                                             von Frankenbad und Platz eine Pflanz-                                              Urbanes Gärtnern auf einem inner-
     den, aber nicht das eigentliche Ziel.      haben sich in kleine attraktive »Gär-       die man auch auf dem Titelbild die-                                                                           aktion unter dem Motto »Für ein fried-    DER GERTRUDISGARTEN AUF                  städtischen Spielplatz schafft Raum
     Inzwischen verschönern viele große         ten« verwandelt, die das direkte            ses Ecksteins bewundern kann. Für                                                                             volles Miteinander im Macke-Viertel       DEM SPIELPLATZ MAXSTRASSE                für Begegnungen zwischen den
     und kleine »Gärten« das Macke-Vier-        Wohnumfeld aufwerten und sowohl             den angrenzenden Streifen hat das                                                                             und der Altstadt – Für sportliche Fair-                                            Generationen und ermöglicht die
     tel und steigern die Wohnqualität.         die BesucherInnen der SenTaBlu wie          Haus LebensArt im Macke-Viertel mit                                                                           ness«. Der Verein wollte allen inter-     Am Spielplatz an der Maxstraße enga-     Weitergabe von bewährtem Gärtner-
     Der farbenfrohe »Gartenteppich«,           auch die Anwohner erfreuen. Die             dem Quartiersmanagement die Beet-                                                                             essierten Bürgern und Vertretern des      giert sich eine ganze Reihe von Grup-    wissen. Wir freuen uns sehr über die
     der sich über das Macke-Viertel legt,      Pflanzaktion bildete einen Baustein         patenschaft übernommen.                                                                                       Sports die Gelegenheit bieten, sich in    pen: die Initiativen Gertrudisgarten     Unterstützung der Jugendlichen aus
     verdankt sich vielen Aktivitäten. Die      im Rahmen der vielfältigen Aktivitä-                                                                                                                      lockerer Atmosphäre über die Zukunft      und Veedelsgarten, die »WERKstatt-       der »WERKstattSCHULE«, die schon
     drei Projekte, die hier vorgestellt        ten, die schließlich zur Rettung der        Der Arbeitskreis »Rettet SenTaBlu«                                                                            des Frankenbads und das Bäderkon-         SCHULE« aus dem Campanile, das           im letzten Herbst bei der Pflanzung
     werden, verbindet der Plan, das            SenTaBlu führten. Martha Kaspari hat        und die Initiative »Kunst und Kultur                                                                          zept auszutauschen. Dank der vielen       Gertrudis-Team des Frauenmuse-           tatkräftig geholfen haben. Gemein-
     Gärtnern im öffentlichen Raum zu           die Pflege aller Beete in der Eifelstraße   im Macke-Viertel« luden im Oktober                                                                            Helfer konnten rund um das Franken-       ums und das Quartiersmanagement          sam konnten wir bei unserem Früh-
     nutzen – als Kommunikationsplatt-          übernommen. Für ihr unermüdliches           2015 zum Halloween-Gardening ein:                                                                             bad schnell mehr als 1000 Blumen-         Macke-Viertel. Die Stadt Bonn hat uns    lingsfest die Ergebnisse unserer
     form unserer Nachbarschaft und zur         Engagement zugunsten ihrer Nach-            Die langweilige Rasenfläche ent-                                                                              zwiebeln – Osterglocken, Narzissen        ermöglicht, die Randstreifen rund um     Arbeit bestaunen und uns mit den
     Attraktivitätserhaltung und -steige-       barschaft sei Martha Kaspari an dieser      lang des Hochstadenrings – der von                                                                            und Tulpen – gesetzt werden. Auf dem      den Spielplatz als blühenden Stauden-    Besuchern des Festes daran erfreuen.
     rung unseres Wohnviertels.                 Stelle nochmals herzlich gedankt.           den Altstadtbewohnern als »Rück-                                                                              Vorplatz wurden ganz bewusst nur im       garten zu gestalten. Aufgrund der        Auch die ganz kleinen Spielplatz-
                                                                                            seite« empfundene und behandelte                                                                              Frühlingsblüher gepflanzt, damit die      engen Kooperation mit dem Gertru-        besucher bieten neugierig ihre Hilfe
                                                                                            Teil des Frankenbad Platzes – wurde                                                                           Bewohner des Viertels die Rasenflä-       dis-Team im Frauenmuseum erhielt         beim Pflanzen und Blumengießen an.
     BAUMSCHEIBEN                               FRÜHLINGSBLUMEN                             bepflanzt und bildet nun eine blü-                                                                            chen im Sommer weiterhin als Treff-       der Garten den Namen der heili-          Spielend Gärtnern – das ist auch ein
     IN DER EIFELSTRASSE                        AUF DEM FRANKENBADPLATZ                     hende »Brücke« zwischen der »Alt-                                                                             punkt nutzen können.                      gen Gertrud, der Schutzpatronin          Beitrag zur praktischen Umwelterzie-
                                                                                            stadt« und dem Macke-Viertel. Mit                                                                                                                       der Landwirte, Gärtner und Imker.        hung für Kinder in der dicht bebauten
     Die ungepflegten und vermüllten            Ältere Bewohner des Viertels schwär-        dieser Aktion wiesen beide Initiativen                                                                        Das Projekt zeigt, wie das Zusammen-      Statt der ursprünglich vorgesehenen      Innenstadt. Die Initiative Gertrudis-
     Baumscheiben in der Eifelstraße            men noch heute von der einstigen            auch darauf hin, dass die wenigen                                                                             wirken vieler kleiner Initiativen mit     monotonen Bodendecker pflanzt die        garten dankt den vielen Helfern, die
     waren Martha Kaspari schon länger          Schönheit des Frankenbadplatzes,            Begegnungsräume im Macke-Viertel                                                                              unterschiedlichen Interessen und Zie-     Initiative Gertrudisgarten bevorzugt     das Projekt ermöglicht haben. 
     ein Dorn im Auge, als sie die Initiative   dessen Rabatten entsprechend der            akut gefährdet waren – die SenTaBlu                                                                           len einen gemeinsamen Beitrag zur         bienen- und schmetterlingsfreund-
     zur Verschönerung der Eifelstraße          Jahreszeiten mit vielen blühenden Blu-      und das Frankenbad mit seinem                                                                                 Verschönerung unseres Viertels leis-      liche Stauden, um den Lebensraum                              Hildegard Kinzel
     ergriff. Zu diesem Zeitpunkt kämpfte       men bepflanzt waren. Um diese Atmo-         direkten Umfeld. Deshalb wurde                                                                                ten kann. Auch hier sei das großartige    von Bienen und Insekten in der Stadt
     sie außerdem mit weiteren Besucher-        sphäre ein wenig wiederherzustellen         nicht nur geackert, sondern auch an                                                                           Engagement und Organisationstalent        zu erhalten. Viele dieser Stauden sind
     Innen der Seniorenbegegnungsstätte
     Blumenhof (SenTaBlu) für den Erhalt
     der Einrichtung. Schnell entstand
     die Idee, gemeinsam mit den Besu-
                                                                                                                                                                   Fotos: Frank Fremerey/fotokontext.de

     cherInnen der SenTaBlu die vier ca.
     25 qm großen Baumscheiben, die
                                                                                                                                     Foto: Barbara Schwerdtfeger

     direkt vor der Begegnungsstätte lie-
     gen, in kleine Gärten zu verwandeln.

10        Pfingsten 2018                                                                                                                                                                                                                                                                                                             11
ECKSTEIN DANN LEGTE GOTT, DER HERR, IN EDEN EINEN GARTEN AN - St. Petrus Bonn
BIBELGÄRTEN
     Eine besondere Form des Gartens ist ein sogenannter
     »Bibelgarten«. Dieser ist ein Themengarten, welcher
     in der Bibel erwähnte oder in der biblischen Welt vor-
     kommende Pflanzen zeigt. Oft werden auch weitere
     Elemente aus biblischen Erzählungen, wie z. B. ein Fel-
     sengrab als Teil eines solchen Gartens angelegt, um den
     Besuchern der Bibelgärten die biblische Lebenswelt
     näher zu bringen und die Symbolik der Pflanzen in den
     Kontext der biblischen Texte einzuordnen. Somit haben
     Bibelgärten auch immer eine didaktische Funktion.
                                                                                                                                                                                                  DER GARTEN IN DER
     Diese Gärten werden in der Regel durch katholische und                                                                                                                                       KITA ST. HELENA
     evangelische Kirchengemeinden oder eher selten durch
     Synagogengemeinden bzw. Gruppen aus diesen Gemein-
     den angelegt und gepflegt. Das Ziel ist die Vermittlung
     von biblischen Inhalten. Die Gärten dienen der Erholung,
     Andacht sowie der Bildung. In Deutschland gibt es derzeit        Kichererbsen), Kürbisse, Kräuter und Gewürze (Minze,                                                                        Die Kindertageseinrichtung St. Helena hat lange um ihre         Als erstes denkt man sicherlich an Salbe, also Salböle, oder an
     über 100 solcher Gärten; ebenfalls finden sich diese in der      Majoran, Koriander, Dill, Kümmel, Brennnesseln, Eibisch,                                                                    Existenz im pfarrlichen Verbleib gekämpft. Endlich war          Bitterkräuter, die zum Paschafest gereicht wurden. Oft wird
     Schweiz, Österreich und weiteren europäischen Ländern.           Ysop, Salbei). Aber auch Dornen- und Distelgewächse                                                                         der Erhalt der Einrichtung und die neue Struktur geklärt.       Salbei auch als pflanzliches Vorbild der Menora erwähnt.
     Auch in Israel gibt es zwei erwähnenswerte Beispiele mit         werden erwähnt, bei den Duftpflanzen sind es der Amber-                                                                     Als die KiTa schließlich umgebaut wurde, sollte auch die        Es gibt aber eine weitere Interessante Interpretation: Der
     dem Bibelpfad im Botanischen Garten in Jerusalem und             baum, Lavendel, Myrrhe, Weihrauch und die Zistrose. An                                                                      versiegelte Fläche vor dem Gebäude aufgebrochen wer-            Römer Plinius nannte ihn im 1. Jahrhundert nach Christus
     dem biblischen Pflanzenpark Neot Kedumim bei Tel Aviv.           Gartenblumen findet man z. B. die Bergtulpe, Christrose,                                                                    den. Diese vorgelagerte Fläche war eckig und brach und          das erste Mal salviam. Dieser Namen wurde aber nicht nur
                                                                      Hundskamille, Lilie, Klatschmohn, Krokus oder die Narzisse.                                                                 seit Jahrzehnten bedeckt mit Teer. Ein Zeichen des Neu-         für den Gartensalbei, sondern auch für andere als Heilpflan-
     Generell finden sich in Bibelgärten oft die sieben Pflanzen                                                                                                                                  aufbruchs der Veränderung konnte geschaffen werden.             zen angesehene Arten benutzt, z. B. den Muskateller-Salbei
     der Bibel. Auf diese sieben Arten ist das Volk Israel gestoßen   Entsprechend gibt es eine Unzahl von Gestaltungs- und                                                                       Ein Garten mit biblischen Pflanzen – ein Bibel-Garten.          (Salvia sclarea). Die Bezeichnung wurde im deutschsprachi-
     als es nach der 40-jährigen Wanderung durch die Wüste in         Kombinationsmöglichkeiten für Bibelgärten. Zur Illustration                                                                                                                                 gen Raum dann mit salvator (Erlöser) assoziiert .
     Kanaan ankam. Diese Pflanzen wurden als Gottes Segen             sei an dieser Stelle auf einige Beispiele von groß angelegten                                                               Hier haben nach und nach Pflanzen eine Heimat gefunden,
     verstanden:                                                      Bibelgärten mit ausführlichen Erklärungen und vielen Bil-                                                                   die in der Bibel erwähnt werden. Einige Bibelstellen sind       So bringen wir immer wieder neue Pflanzen in unseren Gar-
     ƒƒ Weizen (Triticum dicoccon/Triticum durum),                    dern verwiesen.                                                                                                            uns sofort präsent, so z. B. »Das Gleichnis vom Sämann«, wir    ten ein und erarbeiten uns auch mit unseren Händen immer
     ƒƒ Gerste (Hordeum vulgare),                                                                                                                                                                 erinnern uns an den brennenden Dornenbusch, das Senf-           wieder neue biblische Themen. Wir pflanzen und gießen, wir
     ƒƒ Wein bzw. echte Weinrebe (Vitis vinifera),                    WEITERE BIBELGÄRTEN                                                                                                         korn, die Palmenzweige, …                                       erfreuen uns am Wachsen und ernten gemeinsam. Dabei
     ƒƒ Feige (Ficus carica),                                         Leichlingen                                                                                                                                                                                 bleiben die Geschichten der Bibel in unserer Erinnerung. 
     ƒƒ Esels- oder Maulbeerfeige (Ficus sycomorus),                  www.bibelgarten-weltersbach.org                                                                                             Einige finden wir erst auf den zweiten Blick. In diesem Jahr
     ƒƒ Granatapfel bzw. Granatapfelbaum (Punica granatum),           Bad Füssingen                                                                                                               widmen wir uns einer Pflanze, die erst auf den zweiten Blick                                                      Andrea Palm,
     ƒƒ Olive Öl- oder Olivenbaum (Olea europaea),                    www.bad-fuessing.de/der-bad-fuessinger-bibelgarten                                                                          »biblisch« ist, dem Salbei. Als Heilkraut ist es uns bekannt,                                       Leiterin der Kita St. Helena
     ƒƒ Dattel bzw. Dattelpalme (Phoenix dactylifera).                Markt Tittling                                                                                                              es hilft bei Mandelentzündung und Halsschmerzen, es soll
                                                                      www.tittling.de/index.php/tourismus-freizeit/                                                                               gegen Schwitzen oder bei Problemen mit dem Magen-
     Darüber hinaus kennt die Bibel weitere 130 Pflanzen. Die         sehenswuerdigkeiten/bibelgarten                                                                                             Darmtrakt helfen. Gerne findet es auch in der Küche Ver-
     wichtigsten Pflanzen sind wohl Feldfrüchte (Dinkel, Flachs,      Sondheim                                                                                                                    wendung. Wo können wir den Salbei in der Bibel finden?              Dann sprach Gott: Hiermit übergebe ich euch
     Gerste, Hirse, Weizen), Obstbäume (Apfelbaum, Dattel-            www.obere-rhoen-evangelisch.de/                                                                                                                                                                           alle Pflanzen auf der ganzen Erde,
     palme, Feigenbaum, Granatapfelbaum, Johannisbrot-                bibelgarten-sondheim-vd-rh%C3%B6n                                                                                                                                                                        die Samen tragen, und alle Bäume
                                                                                                                                      Foto: Barbara Schwerdtfeger

                                                                                                                                                                    Foto: Barbara Schwerdtfeger

     baum, Maulbeerbaum, Olivenbaum, Weinrebe), Gemüse                                                                                                                                                                                                                              mit samenhaltigen Früchten.«
     (Zwiebeln, Lauch), Hülsenfrüchte (Linsen, Puffbohnen,                                                            Daniel Meyer                                                                                                                                                                  (Genesis 1, 29)

12        Pfingsten 2018                                                                                                                                                                                                                                                                                                             13
ECKSTEIN DANN LEGTE GOTT, DER HERR, IN EDEN EINEN GARTEN AN - St. Petrus Bonn
DIE STADTFRÜCHTCHEN                                                                                                                     DER GARTENZAUN IN DER MARIENKIRCHE
                                                                      SIND LOS!                                                                                                                   Garten – in diesem Wort verschmilzt       Eichen, Klee, Lilien, Margeriten – jede    diese Fragen hervor: Sind die Ranken
                                                                                                                                                                                                  das Land, auf dem Pflanzen wachsen,       dieser Pflanzen ist von hoher Sym-         bloß Zaun und Grenze? Dann wird ihre
                                                                                                                                                                                                  mit dem Zaun, der dieses Land umgibt.     bolkraft. So verweist das dreiblättrige    Lebendigkeit geleugnet, die der Gar-
                                                                                                                                                                                                  Denn das Wort »Garten« leitet sich ab     Kleeblatt auf die Dreifaltigkeit, und      ten selbst hervorbringt. Sind die Ran-
                                                                                                                                                                                                  von »gerd«, »gard«. »Gerd« bedeutet       die weiße Lilie – auch Madonnenlilie       ken nur Pflanzen des Gartens? Dann
                                                                                                                                                                                                  »Gerte«: Die ineinander verflochtenen     genannt – steht in enger Beziehung zu      wird der Schutz übersehen, den sie
                                                                                                                                                                                                  Zweige von Weiden und Haselnuss-          Maria. Aber jenseits dieser religiösen     dem Garten bieten.
     Wo früher ein trauriger Spielplatz sein kinderloses Dasein fristete, ungefähr                                                                                                                sträuchern umfriedeten früher die         Symbolik stehen Eichen, Klee, Lilien
     gelegen zwischen Bertha-von-Suttner-Platz und Beethovenhalle, eröffnet sich nun                                                                                                              Gärten als »lebende« Zäune. In der        und Margeriten hier für alle Blumen        Heute werden vielfach Zäune und
                                                                                                                                                                                                  Bedeutung von »Schutz« steckt »gard«      und Bäume des Gartens, ja für die Viel-    Grenzen gefordert. Mit ihnen wird
     ein ungewohnter Anblick. Seit letztem Jahr wachsen in ordentlich angelegten
                                                                                                                                                                                                  in den Wörtern »Garde« und »Gatter«       falt der Pflanzenwelt und des Lebens       Macht demonstriert und ausgeübt. In
     Hochbeeten verschiedene regionale und saisonale Pflanzen und Gemüsesorten.                                                                                                                   und findet sich auch in Namen wie         selbst. Die Blüten der Blumen und die      der Marienkirche aber zeigt der Zaun
     Den Gründerinnen des Gartens »StadtFrüchtchen«, Imke Feist und Miriam Brink,                                                                                                                 Armgard, Hildegard oder Luitgard.         Blätter der Eiche sind flächig und wir-    seine wahre Natur: Um als Schutz
     liegen drei Schwerpunkte am Herzen.                                                                                                                                                                                                    ken etwas starr und gar nicht so schutz-   wirken zu können, muss der Zaun
                                                                                                                                                                                                  Ein Zaun, der mit dem Garten gera-        bedürftig. Dagegen sind die goldenen       durchlässig sein für das Leben, das ihn
                                                                                                                                                                                                  dezu »verschmolzen« ist, steht in unse-   Ranken reduziert auf goldene Linien,       hervortreibt. Um sich entfalten zu kön-
                                                                                                                                                                                                  rer Marienkirche vor den Seitenaltären,   die die Blüten schwungvoll einrahmen       nen, braucht das Leben Schutz, den
                                                                                                                                                                                                  die Maria und Josef geweiht sind: ein     und die Blätter des Klees konturieren.     der Zaun wiederum nur bieten kann,
               GARTENSCHAFT                          URBAN GARDENING                           ESSBARE STADT                                                                                      geschmiedeter, farbig gefasster Zaun,     Es ist die Verbindung zwischen der         wenn er vom Leben durchdrungen –
                                                                                                                                                                                                  der in schöner Regelmäßigkeit Blüten      Kraft der Blüten und Blätter mit dem       ja aufgehoben wird.
                                                                                                                                                                                                  treibt, ja Früchte hervorbringt. Weiße    Schwung der goldenen Ranken, durch
                                                                                                                                                                                                  Blüten – Margeriten und Lilien – sind     die der Zaun lebendig erscheint.           Und was zeigt der Blick hinter den
     Eine Gartenschaft ist die gemein-        Urban Gardening beschreibt neue For-   Öffentliche Grünanlagen sind für alle                                                                        überwölbt von grünem Eichenlaub                                                      Zaun der Marienkirche? Zwei beson-
     schaftliche Nutzung eines öffentlichen   men gemeinschaftlichen Gärtnerns       da! Warum diese also nur als Fläche                                                                          mit goldenen Eicheln. Umgeben sind        Wo hört der Zaun auf, wo fängt der         dere Menschen, die sich auf ihre
     Gartens. In Absprache mit der Gemein-    mitten in der Stadt. Egal, ob Brach-   der Kommune sehen und nicht als                                                                              die Blumen von goldenen Ranken, die       Garten an? Wo endet der Garten, wo         eigene Weise über Grenzen hinwegge-
     schaft können dort Pflanzen gezüchtet    flächen, Dächer von Parkgaragen oder   Aktionsraum für die Bürger? Öffent-                                                                          im oberen Teil des Zaunes die Kontu-      beginnt der Zaun? Besonders die            setzt haben. Aber dies ist eine andere
     werden oder man kann einfach nur im      andere vernachlässigte Orte – diese    liche Parks und Grünanlagen werden                                                                           ren von Kleeblättern bilden.              Betrachtung der goldenen Ranken ruft       Geschichte.  Annette Ratmann
     Garten verweilen, miteinander reden.     Räume sollen in grüne, lebensfreund-   so zu Gärten für die BürgerInnen. Sie
     Das Projekt StadtFrüchtchen möchte       liche Umgebungen für Alle gestal-      lernen den Anbau ökologischer, loka-
     somit auch die nachbarschaftlichen       tet werden. Die StadtFrüchtchen        ler und saisonaler Lebensmittel ken-
     Beziehungen stärken. Wer sich in der     sind Teil eines Netzwerk zum Thema     nen. Die öffentlichen Nutzpflanzen
     Gartenschaft verpflichtet, kann auch     Nachhaltigkeit, Urban Gardening etc.   steigern die Wertschätzung für regi-
     selber anpflanzen und sich aktiv am      namens »Bonn im Wandel«, welches       onale Lebensmittel und geben Hin-
     Projekt beteiligen.                      2012 gegündet wurde.                   weise für eine bessere Ernährung. 

                                                                                     Kontakt zu den StadtFrüchtchen
                                                                                     Am Nesselroderhof | 53111 Bonn
                                                                                     Telefon 01577 1777 613
                                                                                     E-Mail mail@stadtfruechtchen.de
                                                                                                                                                            Foto: Frank Fremerey/fotokontext.de

                                                                                     www.stadtfruechtchen.de
                                                                                                                             Fotos: Barbara Schwerdtfeger

                                                                                                    Barbara Schwerdtfeger

14       Pfingsten 2018                                                                                                                                                                                                                                                                                                          15
ECKSTEIN DANN LEGTE GOTT, DER HERR, IN EDEN EINEN GARTEN AN - St. Petrus Bonn
PETRUS-WEG

     EINE KIRCHE DER NÄHE UND                                                                                                                                                                                                                   ATEMPAUSE IN ST. MARIEN
     EINE GEMEINDE FÜR ALLE                                                                                                                                                                                                                     15 Minuten Zeit für mich

     Die 2. Stift-Equipe berichtet
                                                                                                                                                                                                                                                Seit Advent 2017 bietet die Equipe St. Marien eine Atem-       Der Mensch, der den Kirchenraum betritt, kann in seiner
                                                                                                                                                                                                                                                pause in der Kirche St. Marien an. Ziel der ATEMPAUSE ist      ATEMPAUSE in seiner Form Atem holen. Eine kleine Zita-
     Als 2. Equipe der Stiftsgemeinde           Einrichtung zu machen. So können wir                                                                                                                                                            es, Menschen im lauten und quirligen Alltag eine Auszeit,      teschatzkiste steht zur Verfügung. Erinnerungsstütze mag
     verstehen wir uns in erster Linie als      uns in angenehmer Atmosphäre aus-                                                                                                                                                               eine Viertelstunde der Ruhe und Muße zu ermöglichen.           der Satz sein, sich an das WESENTLICHE zu erinnern.
     Multiplikatoren und Sprachrohr –           tauschen und kennenlernen.                                                                                                                                                                      Aus dem vollen Berufsalltag, in den vollen privaten Alltag:
     und nicht als weitere ehrenamtliche                                                                                                                                                                                                        Dazwischen eine ATEMPAUSE.                                     Beworben durch Flyer und Plakate, begegnen wir immer
     Gruppe im Stift! Wer Ideen für unsere      Haus Rosental                                                                                                                                                                                                                                                  wieder Menschen, die dem Lärm entfliehen, die Stille
     Arbeit und für das Gemeindeleben           Die pastorale Betreuung der Bewoh-                                                                                                                                                              Raum und Zeit – die Kirche ist offen. Eingeladen sind alle!    suchen und unser Equipe-Angebot als »wunder«-bare
     hat oder sich einbringen möchte,           ner des Hauses Rosenthal soll ein wei-                                                                                                                                                          Jeder, der mittwochs zwischen 17.00 und 18.30 Uhr die Kir-     Bereicherung annehmen und rückmelden.
     möge sich gern bei uns melden!             terer Schwerpunkt unserer Arbeit wer-                                                                                                                                                           che St. Marien betritt, kann die Weite und Dichte des groß-
                                                den. Erste Gespräche haben wir schon                                                                                                                                                            artigen Kirchenraumes erfahren und so zur inneren Ruhe         Wir freuen uns, wenn viele Gemeindemitglieder sich enga-
     Wichtig ist uns eine Kirche der Nähe.      geführt. Wir stellen uns vor, spirituelle   praktiziert wurde, hat tatsächlich                                                                                                                  kommen, Kraft tanken und spüren, wie die eigenen Flügel        gieren, die Kirche zu öffnen: ATEMPAUSE. 
     Wir führen einige Projekte der 1. Stift-   Angebote zu machen, die es auch den         einige Parallelen zu unserem Petrus-                                                                                                                wieder wachsen.
     Equipe weiter, haben ein Projekt von       weniger mobilen Gemeindemitglie-            Weg. Wir fragten uns damals auch, ob
     Pfarrer Blanke übernommen und sam-         dern ermöglichen, am Gemeindele-            nicht das Engagement der Equipes                                                                                                                    Jeder ist eingeladen, seine Ruhe mit Hilfe der Flamme                                                       Für die Equipe
     meln zur Zeit Ideen für neue Projekte.     ben teilzunehmen. Und wir werben für        den Vorstellungen Jesu von Gemeinde                                                                                                                 einer Kerze zu konzentrieren. Jeder, der möchte, erhält                                 Christine Werner, Irmgard Hansen
     Als Multiplikatoren heißen wir beson-      »Patenschaften« für die Bewohner des        nähergekommen wäre als das, was                                                                                                                     eine Anleitung zur Stille, dazu ist das »Gebet der liebenden
     ders auch Menschen willkommen,             Hauses Rosenthal.                           sich dann historisch entwickelt hat. Die                                                                                                            Aufmerksamkeit« in ausreichender Zahl vorbereitet.
     die bisher nicht den Weg in unsere                                                     Auseinandersetzung mit dem Petrus-
     Gemeinde finden konnten. Wünsche           Glaube und Leben                            Weg machte deutlich, dass die Men-
     und Bedürfnisse erspüren und Ideen         Der von Pfarrer Blanke ins Leben geru-      schen in unserer Nachbarschaft auf uns
     entdecken – das ist uns wichtig!           fene Gesprächskreis »Glaube und             warten und wie wichtig es ist, als Christ
                                                Leben« wird zwischenzeitlich von den        nicht nur den ersten Schritt zu wagen,

                                                                                                                                                                                                                                                                                                               ZEIT SCHENKEN
     »Komm ins Offene« und Kaffeetreff          Equipe-Mitgliedern Viktoria Hoeft und       sondern durch viele kleine Schritte auf
     Die von der 1. Stift-Equipe etablierte     Jonas Kötter geleitet. Auch nach der        die Mitmenschen zu zugehen. Des-
     Samstagsveranstaltung »Komm ins            Genesung von Pfarrer Blanke werden          halb trauen wir als Stift-Equipe auch
     Offene« hat viele Anhänger und gro-        sie den Gesprächskreis verantwort-          nicht nur den eigenen Überlegungen,                                                                                                                                                                                Sie suchen eine neue Aufgabe?
     ßen Anklang gefunden. Deshalb war          lich begleiten. Der monatlich statt-        sondern sind offen für Fragen, Ideen                                                                                                                                                                               Sie möchten gerne neuen Menschen begegnen?
     für uns klar, diese fortzuführen. In der   findende Gesprächskreis hat beide           und Impulse von Nicht-Gemeindemit-                                                                                                                                                                                 Sie können sich vorstellen, 1 bis 2 Stunden pro Woche
     letzten Adventszeit fand »Komm ins         dem Pastoralmodell des Petrus-Weges         gliedern und Nicht-Christen. Nur so                                                                                                                                                                                in eine gute Sache zu investieren?

                                                                                                                                                                                                                                                    Ehrenamtscafé
     Offene« zwei Mal, in der zurückliegen-     überhaupt erst näher gebracht.              sind wir Gemeinde für alle und erfahr-
     den Fastenzeit ein Mal statt. Alle, die                                                bar als Kirche der Nähe.                                                                                                                                                                                          Für viele Aufgaben werden helfende Hände gesucht.
                                                                                                                                                                              Foto: Matha Gabauer /pfarrbriefservice.de | Grafik: freepik.com

     Ideen zu Impulsen haben, mitwirken         An einem Gesprächsabend stellte                                                                                                                                                                                                                                Eigene Ideen und Belange aus dem Viertel sind ebenfalls
     oder einfach mal vorbeischauen wol-        Professor Ebner drei Gemeinde-                                       Viktoria Hoeft,                                                                                                                                                                           sehr willkommen. Wir freuen uns auf Sie!
     len, sind herzlich willkommen.             modelle aus dem Neuen Testament                                 Joachim Nadstawek
                                                vor, von denen nur eines bis in die                                                                                                                                                                                                                            Kommen Sie ins Ehrenamtscafé
     Die vorübergehende Abwesenheit             heutige Zeit rechtlich festgeschrieben                                                                                                                                                                                                                         Jeden 1. und 3. Montag im Monat | 17.00 – 18.30 Uhr
                                                                                                                                        Foto: Frank Fremerey/fotokontext.de

     von Pfarrer Blanke brachte uns auf         ist. Mit dem Blick auf die frühchristli-    KONTAKT                                                                                                                                                                                                            Treffpunkt Bücherei St. Marien | Adolfstraße 28
     die Idee, den »Kirchenkaffee« nach         chen Modelle entwickelte sich eine          equipe-stift@sankt-petrus-bonn.de
     der Sonntagsmesse in der Stiftskirche      kritische Diskussion über das heute                                                                                                                                                                                                                                Christine Werner und Martin Schmalz , Equipe St. Marien
     bis zu seiner Rückkehr zu einer festen     übliche Modell. Was in den Anfängen

16       Pfingsten 2018                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      17
ECKSTEIN DANN LEGTE GOTT, DER HERR, IN EDEN EINEN GARTEN AN - St. Petrus Bonn
ST. PETRUS AKTUELL

     DIE TAUFE                                                                                                                                                                 UNTERWEGS ZU EINER
     ALS FEST DER                                                                                                                                                              NEUEN TAUFPASTORAL IN ST. PETRUS
     GEMEINDE                                                                                                                                                                  Der Weg der Erneuerung unserer Taufpastoral in St. Petrus      In den Blick gehört ebenfalls eine Taufpastoral, die nach
                                                                                                                                                                               ist ein Prozess, der neben geistiger Durchdringung auch        einer Taufe in der Gemeinde erfahrbar werden soll. So soll
                                                                                                                                                                               konkrete Schritte braucht, um zur Entfaltung zu kom-           den Getauften, ihren Familien und Paten die Gemeinde
                                                                                                                                                                               men. Der Arbeitskreis hat zur Umsetzung der Taufpas-           zu einem wichtigen Ort werden, an dem sie ihren weite-
                                                                                                                                                                               toral, die im Herbst 2019 starten soll, eine Sammlung          ren Glaubensweg entfalten können und nicht zuletzt eine
                                                                                                                                                                               von Ideen erarbeitet, durch die das so grundlegende            Gemeinde finden, die sie immer herzlich willkommen
                                                                                                                                                                               Sakrament wieder in die Mitte der Gemeinde getragen            heißt und einlädt zum Mitfeiern und Mitgestalten.
     Seit einigen Jahren taucht in kirch-      Priestertum Christi – so wird es dem     Impulse für eine neue Taufpastoral                                                     und dort erfahrbarer werden kann. Die möglichen Weg-
     lichen Dokumenten immer wieder            Täufling bei der Salbung innerhalb       In einem Arbeitskreis befassen wir uns                                                 stationen wurden dem Pfarrgemeinderat auf der Klau-            Mit Zuversicht und Gottvertrauen
     der Begriff »Getaufte« auf. Dahinter      der Taufspendung zugesprochen. Da        seit einiger Zeit mit dem Sakrament                                                    surtagung im Februar vorgestellt. Wie sieht diese Ideen-       Der Weg zu einer Erneuerung der Taufpastoral ist vor allem
     steht die Erkenntnis, dass die Taufe      wir in der Regel die Taufe als Säug-     der Taufe und überlegen, wie unsere                                                    sammlung und ihre Umsetzung aus?                               ein geistiger Prozess, der noch am Anfang steht und sicher
     das wichtigste Sakrament ist, das         linge oder als Kleinkinder empfangen     Gedanken zur Taufe praktisch umsetz-                                                                                                                  Herausforderungen bereithält. Es ist noch viel zu tun. Doch
     alle Christen verbindet.                  haben, ist das Bewusstsein für diese     bar und erfahrbar werden können für                                                    Taufkatecheten gesucht                                         die Zuversicht ist da, dass wir nicht allein unterwegs sind,
                                               weitreichende Bedeutung der Taufe        die Täuflinge bzw. für deren Eltern,                                                   Der wichtigste Schritt besteht zunächst in der Aufgabe,        sondern dass Gott uns begleitet und führt. Und so möchte
     Die Taufe ist das entscheidende           bzw. des Getauftseins zumeist nicht      die Taufpatinnen und Taufpaten, aber                                                   Menschen zu finden, die das Interesse und die Leidenschaft     ich mit Karl Rahner schließen, der gesagt hat: »Die Tugend
     Ereignis, das Grundsakrament unse-        besonders stark entwickelt. Und es       auch für unsere Pfarrei St. Petrus. Wie                                                haben, als Taufkatecheten an der Taufpastoral mitzuwir-        des Alltags ist die Hoffnung, in der man das Mögliche tut
     res Christseins. Alles Weitere – der      wurde auch in der Vergangenheit          kann die Gemeinde der Getauften                                                        ken. Für diese wichtige Aufgabe ist die Zeit bis zum Jahres-   und das Unmögliche Gott zutraut.« 
     Empfang weiterer Sakramente, die          von unserer Kirche nicht besonders       ihre Verantwortung für die Taufspen-                                                   ende 2018 vorgesehen. Im Frühjahr 2019 ist als nächste
     Lebensgestaltung aus dem Glauben,         betont und unterstützt.                  dung und für die Getauften wahrneh-                                                    Wegstation eine Klausurtagung mit allen Beteiligten                                                        Dorothy Gockel
     die Entdeckung der eigenen Charis-                                                 men? Wie kann die Tauffeier zu einer                                                   (AK-Taufpastoral, PGR, Equipes, Katecheten) geplant, auf
     men und das entsprechende Enga-           Im Namen der Gemeinde                    Feier, zu einem Fest der Gemeinde                                                      der die Konzeptentwicklung der Taufpastoral erarbeitet
     gement in Kirche und Welt und Vieles      Die Taufpraxis hat dieses Sakrament      werden? Wie kann deutlich werden,                                                      werden soll. Die werdenden Tauf-
     andere mehr – ist nur auf der Grund-      mehr und mehr in den privaten            dass die Taufe der erste Schritt in die                                                katecheten werden im Mai 2019 durch
     lage des Getauftseins möglich. Es ist     Bereich verlagert, obwohl es so wich-    Gemeinde hinein ist? Wie kann die                                                      eine sogenannte »Taufwerkstatt«, die
     die Weiterentwicklung dessen, was in      tig ist für die Getauften wie auch für   Beziehung zu den Tauffamilien gestal-                                                  vom Erzbistum Köln organisiert wird,
     der Taufe geschehen ist: der Beginn       die Gemeinde, in die sie hineinge-       tet werden? Wie erleben die Familien,                                                  aus- bzw. weitergebildet.
     einer eigenen Beziehungsgeschichte        tauft werden und zu der sie fortan als   dass sie und ihre Kinder willkommen
     mit Gott, der Beginn der Mitglied-        Mitglieder gehören. Die Gemeinde         sind und zur Gemeinde gehören? Wie                                                     Taufe durch die Gemeinde
     schaft in der Kirche, der Beginn der      bleibt fast immer unbeteiligt und        kann eine erneuerte Taufvorbereitung                                                   Die Gemeinde wird ebenfalls in den
     eigenen, ganz persönlichen Kirchen-       ausgeschlossen. Sie wird und lässt       gestaltet werden in einem Augenblick                                                   geistlichen Prozess der Taufpastoral
     geschichte.                               sich durch den Priester oder Diakon      hoher Sensibilität der Eltern für das                                                  einbezogen – ist es doch die Gemeinde
                                               vertreten. Tatsächlich kommt dies        Geschenk des Lebens durch Gott – ein                                                   vor Ort, die im Taufritus handelt. Die
     Das Priestertum aller Getauften           auch wörtlich im Taufritus zum Aus-      Geschenk, für das sie Verantwortung                                                    Fastenzeit 2019 bietet sich an, um
     Diese Sicht auf das Grunddatum des        druck, wenn der Taufende spricht:        tragen und für das wir als Gemeinde                                                    die Taufe in den Mittelpunkt der
     Christseins ist auch eine Folge der       »Im Namen des Volkes Gottes, der Kir-    sie dauerhaft unterstützen wollen?                                                     Gemeinde zu rücken. Dies könnte in
     Entdeckung des allgemeinen Pries-         che, der Pfarrei St. Petrus bezeichne    Mit diesen Leitfragen sind wir unter-                                                  der Kinderkirche, in der Jugendarbeit
     tertums aller Getauften durch das         ich Dich mit dem Zeichen des Kreu-       wegs zu einer neuen Taufpastoral in                                                    und durch eine Predigtreihe in den                             Dorothy Gockel erläutert
                                                                                                                                                                                                                                              auf der Klausurtagung des
     2. Vatikanische Konzil in der 60er Jah-   zes«. Hier wird deutlich: Der Taufende   der Gemeinde St. Petrus.                                                              Sonntagsgottesdiensten geschehen.                              Pfarrgemeinderates das
     ren des vergangenen Jahrhunderts.         handelt im Namen der Kirche, der                                                                                                Es ist auch angedacht, das Taufbe-                             Schaubild zur neuen Taufpastoral
                                                                                                                                                 Foto: Barbara Schwerdtfeger

     Als Getaufte haben wir Anteil am          Gemeinde vor Ort, die eigentlich Han-                       Für den Arbeitskreis                                                wusstsein der Gemeinde durch eine                              in St. Petrus.
     König-Sein, am Prophet-Sein und am        delnde ist die Gemeinde.                                     Pfarrer Walter Koll                                                Tauferinnerung wiederzubeleben.
                                                                                                                                  Foto: privat

18       Pfingsten 2018                                                                                                                                                                                                                                                                                      19
AUS DEN GEMEINDEN

                                                                                                                                                                                          DIE WILLKOMMENSGRUPPE AUF REISEN
                                                                                                                                                                                          Am 22. August 2017 war es wieder soweit! Zum 5. Mal
     NEUES AUS DEM PFARRGEMEINDERAT                                                                                                                                                       fuhr die Willkommensgruppe mit 20 Personen unter
                                                                                                                                                                                          Begleitung von Pfarrer Blanke, Lisa Müller-Wenzel und
                                                                                                                                                                                          Joachim Nadstawek für 5 Tage in einen Kurzurlaub nach
                                                                                                                                                                                          Kyllburg in der Eifel.

     PGR INTERN                                                     PFARRVERSAMMLUNG                                                                                                      Untergebracht war die Gruppe in dem sehr schön gele-
     Der neue Pfarrgemeinderat konstituierte sich im Dezem-         Nach dem Gottesdienst zum Patrozinium von St. Petrus, am                                                              genen Haus Stiftsberg, dem ehemaligen Krankenhaus
     ber 2017 und traf sich am 23./24. Februar zu einem ersten      Sonntag, den 1. Juli, um 10.30 Uhr in der Stiftskirche, laden                                                         von Kyllberg, jetzt ein Begegnungszentrum des Bistums
     Klausurwochenende. Es ging um das gegenseitige Kennen-         wir wieder zur Pfarrversammlung ein. Die Hauptamtlichen                                                               Trier. Das von Lisa Müller-Wenzel vorbereitete Programm
     lernen sowie um Arbeitsschwerpunkte für das kommende           sowie PGR- und KV-Vertreter werden aus den Gremien                                                                    begeisterte die Gruppe. An der Wanderung durch die Teu-
     Jahr: Pastoralmodell Petrus-Weg, Taufpastoral, Kontakt zu      berichten und freuen sich auf Fragen und Anregungen.                                                                  felsschlucht von Ernzen mit den Irreler Wasserfällen nah-
     Gruppen und Kreisen in St. Petrus. Der PGR hat für mehrere                                                                                                                           men fast alle Mitglieder der Gruppe teil. Bei strahlendem
     Themen Sachausschüsse gebildet bzw. Ansprechpartner            KIRCHE ST. MARIEN                                                                                                     Sonnenschein erlebten wir in Kasselburg eine eindrucks-
     benannt:                                                       Wegen wiederholtem Vandalismus und Diebstählen war                                                                    volle Adlerflugschau und die Fütterung eines großen
     ƒƒ Öffentlichkeitsarbeit: Barbara Schwerdtfeger,               die Kirche St. Marien seit Januar außerhalb der Gottes-                                                               Wolfsrudels.
        Markus Wagemann                                             dienstzeiten nicht mehr geöffnet. Bei einem Ortstermin
     ƒƒ Kinder und Familien: Mechthild Teriete, Natalie Jansen      der Verantwortlichen von St. Petrus mit dem Stadtdirektor                                                             Die Höhepunkte unserer Reise waren der Besuch der Reichs-     Die Abende verbrachten wir alle gemeinsam in lockerer
     ƒƒ Jugend: Ruben Greif                                         und dem Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Bonn wurde                                                                 abtei Echternach und der Hauptstadt Luxemburg. In der         Atmosphäre: Wir haben viel erzählt und viel gesungen. Das
     ƒƒ Caritas: Ingeborg Rathofer, Kirstie Jackson                 eine stärkere Überwachung des Kirchplatzes von St. Marien                                                             Reichsabtei Echternach sahen wir die rekonstruierte Basi-     einstimmige Urteil nach der Fahrt: »Davon zehren wir jetzt
     ƒƒ Ökumene: Kathy Kaaf                                         zugesagt. Die Gremien Kirchenvorstand und PGR haben                                                                   lika St. Willibrord und in deren Krypta den Sarkophag des     das ganze Jahr«! Und im September dieses Jahres ist es wie-
     ƒƒ Petrus-Weg: Dirk Vollmerhaus, Tobias Winkeler,              nun beschlossen, dass die Kirche ab 1. Juni wieder geöffnet                                                           Heiligen Willibrord und die Willibrord-Quelle. In Luxemburg   der soweit! Die Willkommensgruppe geht auf Reisen. 
        Dorothy Gockel, Kathy Kaaf, Martina Köß,                    werden kann.                                                                                                          besuchten wir die Kathedrale »Unserer Lieben Frau« und
        Markus Wagemann,Team der Hauptamtlichen                                                                                                                                           aßen zu Mittag auf dem Place d‘Armes im Zentrum.                                                     Joachim Nadstawek
                                                                    BAUERNMARKT VOR ST. MARIEN
     ÖKUMENE                                                        Seit Februar dieses Jahres engagiert sich eine Initiative für
     Auch in diesem Jahr gibt es wieder eine Reihe ökumeni-         die Organisation eines regionalen Bauernmarktes in der
     scher Aktivitäten. Nach dem gemeinsamen Friedensgebet          Bonner Altstadt. Dieser Obst- und Gemüsemarkt soll 1x in

                                                                                                                                                                                             INFOABEND
     am 8. März und dem ökumenischen Osterkerzentausch am           der Woche nachmittags auf dem Kirchplatz von St. Marien
     Osterfeuer vor St. Joseph am 31. März, gestalten wir gemein-   stattfinden und den Altstadt-Bewohnern fußläufig eine
     sam am Freitag, den 8. Juni, die Teilnahme an der 7. Bonner-   Einkaufsgelegenheit für regionale Produkte sowie einen
     KirchenNacht. Seit März gibt es außerdem den Ökumeni-
     schen Gesprächstreff »Wir müssen mal miteinander reden!«
                                                                    Ort für informelle Ernährungsbildung bieten. Einzelheiten
                                                                    zum Start und genaue Termine werden rechtzeitig in den
                                                                                                                                                                                             ZUM PETRUS-WEG
     zwischen Christen aus der Lukaskirchengemeinde und aus         Medien von St. Petrus bekannt gegeben.                                                                                   Der Petrus-Weg war auch Thema eines Infoabends von
     St. Petrus (siehe auch Seite 23).                                                                                                                                                       Equipe- und Pfarrgemeinderatsmitgliedern mit einer
                                                                    SCHON MAL VORMERKEN                                                                                                      Gruppe von Seelsorgern aus dem Bistum Limburg am
     FRONLEICHNAM                                                   Mit dem PGR im Gespräch                                                                                                  20. Februar. Der Abend klang aus mit einem Auftritt des
     Am Donnerstag, dem 31. Mai, wird es zum ersten Mal seit        Sonntag, 17. Juni | nach dem Gottesdienst in St. Marien                                                                  rheinischen Diakons und Karnevalisten Willibert Pauels
     langem wieder eine Fronleichnamsprozession durch unser         PGR-Sitzung (öffentlich)                                                                                                 (hier mit dem PGR-Vorsitzenden Markus Wagemann).
                                                                                                                                    Foto: Frank Fremerey/fotokontext.de

     Viertel geben. Diese ist von der Equipe St. Marien initiiert   Samstag, 30. Juni | 9.30 Uhr | Gemeindesaal Stift
     worden, wird durch eine ökumenische Arbeitsgruppe vor-
     bereitet und findet ihren Abschluss in der evangelischen
     Lukaskirchengemeinde.                                                                                   Markus Wagemann
                                                                                                                                                                          Fotos: privat

20       Pfingsten 2018                                                                                                                                                                                                                                                                                               21
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