Glückliches DBM Spezial 21 - Universität ...

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Glückliches DBM Spezial 21 - Universität ...
Periodisches Informationsblatt des Departementes Biomedizin
 Universität Basel, Universitätsspital Basel und
 Universitäts-Kinderspital beider Basel

Glückliches DBM
Ein Dankeschön an Prof. Radek Skoda

                                                               Spezial 21
Glückliches DBM Spezial 21 - Universität ...
Editorial
                                                         1
                               Autorenverzeichnis
                                                         43

Radek Skoda,
der Brückenbauer
                          4

Radek Skoda,
der Steuermann
                 22             IMPRESSUM

                                Redaktion
                                Heidi Hoyermann
                                Übersetzungen
                                Paula Cullen
                                Layout
                                Chantal Schürch
                                IT-Unterstützung
                                Niklaus Vogt
                                Administration
                                Manuela Bernasconi
                                Titelbild
                                Niklaus Vogt
                                Fotos
                                Shutterstock , Pixabay
                                Druck

                 35
                                buysite AG, Basel
                                Anschrift
                                Redaktion DBM Facts
                                Departement Biomedizin
                                Hebelstrasse 20
                                4031 Basel
                                heidi.hoyermann@usb.ch
Radek Skoda,
der Mann für alle Fälle

2   | DBM Facts Spezial 2021
Glückliches DBM Spezial 21 - Universität ...
Editorial

Liebe Leserinnen und Leser                                    Dear Readers

«Glückliches DBM» – diese spontane Bemerkung fiel an          "Lucky DBM" – this spontaneous remark was made on a
einem lauen Sommerabend an einem DBM Barbecue auf              balmy summer evening at a DBM barbecue on the mead-
den Wiesen der Kraftwerkinsel in Birsfelden am Ufer des        ows of the Kraftwerkinsel in Birsfelden on the banks of the
Rheins. Bei der Betrachtung der unzähligen Mitarbeiten-        Rhine. The remark was made by a friend, familiar with the
den, die zu diesem Anlass gekommen waren, und des              DBM, although not a member herself, as she looked, with
bunten fröhlichen Miteinanders. Verfasserin war eine be-       the wise eye of the observer, at the countless employees
freundete Kollegin, mit dem DBM vertraut, aber selbst          who had come to the event and the colourful happy togeth-
nicht dazu gehörend, mit dem weisen Blick der Betrach-         erness.
terin.                                                         A moment ... and at the same time the most accurate and
Ein Augenblick … und gleichzeitig die treffendste und          shortest description of the tenure of Prof. Radek Skoda,
kürzeste Umschreibung der Amtszeit von Prof. Radek             who has led the DBM for over nineteen years. All the nuanc-
Skoda, der das DBM über neunzehn Jahre lang geleitet           es of this happy time can be found in this special edition of
hat. Alle Nuancen dieser glücklichen Zeit finden Sie in der    DBM Facts and in which we would like to surprise and hon-
nun vorliegenden Sonderausgabe der DBM Facts, mit der          our Radek Skoda on the occasion of his retirement as head
wir Radek Skoda zu seinem Rücktritt als Leiter DBM zum         of the DBM on 31 May 2021.
31. Mai 2021 überraschen und ehren möchten.
                                                              We would like to sincerely thank all those who have contrib-
Wir danken allen herzlich, die sich mit einem Beitrag be-     uted. We hope all our readers enjoy reading this issue.
teiligt haben. Den Leserinnen und Lesern wünschen wir
viel Freude bei der Lektüre.                                  Heidi Hoyermann and Manuela Bernasconi

Heidi Hoyermann und Manuela Bernasconi

                                                                                          DBM Facts Spezial 2021     |   3
Glückliches DBM Spezial 21 - Universität ...
Titel
Untertitel

text

                         Radek Skoda, der Brückenbauer
4      | DBM Facts Spezial 2021
Glückliches DBM Spezial 21 - Universität ...
Danke schön!

Im Namen des Verwaltungsrates des Universitätsspitals         Du hast das DBM zu einer Brücke zwischen Grundlagen-
Basel danke ich dir, lieber Radek, für dein grosses Engage-   forschung und klinischer Forschung gemacht. Das DBM
ment in der Leitung des Departements Biomedizin. Seit         trägt mit seiner Arbeit wesentlich zur Strategie der Uni-
2002 bist du als Professor für Molekulare Medizin an der      versität Basel im Bereich Life Sciences bei und bündelt die
Universität Basel und als Leiter des Departements For-        Forschungsarbeit des USB zugunsten unserer Patientin-
schung (dem Vorgänger des heutigen DBM) am Universi-          nen und Patienten. Unter deiner Ägide wurde der Neubau
tätsspital Basel, das damals noch Kantonsspital Basel         auf dem Schällemätteli geplant, welches die Forschenden
hiess, tätig. Seit 2006 leitest du das Departement Biome-     noch näher zueinander bringt. Leider verzögert sich aus
dizin, das partnerschaftlich von der Universität Basel,       bekannten Gründen die Realisierung des Projektes.
dem Universitätsspital Basel und dem UKBB geführt wird.
                                                              Als Leiter des DBM hast du viele Jahre in der Spitalleitung
Das DBM hast du als translationales Umfeld gestaltet, in      mitgewirkt. So hatten wir regelmässig Kontakt und pfleg-
dem Grundlagenforschende und klinisch Forschende Sei-         ten einen Austausch über deine vielfältigen Aktivitäten,
te an Seite arbeiten, um mit exzellenter Forschung das        zu denen auch das PHBS sowie die Zusammenarbeit mit
Leben der Patientinnen und Patienten zu verbessern. Du        den Forschungsgruppen des USZ gehörte.
hast Netzwerke von Forschenden geschaffen, die heute
in über 60 Forschungsgruppen tätig sind. Ein Grossteil        Für all das ein grosses Dankeschön und die besten Wün-
der Forschungsgelder stammt aus kompetitiv erworbe-           sche.
nen Grants aus der Schweiz, der EU und weiteren Ländern.                                            Herzliche Grüsse
                                                                                               Robert-Jan Bumbacher

                                                                                        DBM Facts Spezial 2021    |   5
Glückliches DBM Spezial 21 - Universität ...
Dreifacher Dank dem Brückenbauer

Mit Radek Skoda gibt ein für das         Derzeit ist am Universitätsspital Ba-    Ebenso wichtig war und ist für das
Department of Biomedical Enginee-        sel ein ‹Excellence Cluster in Rege-     DBE aber etwas anderes: Die extrem
ring (DBE) in vielerlei Hinsicht wich-   nerative Surgery› in der Schlussaus-     freundliche Zusammenarbeit zwi-
tiger Gesprächs- und Koope­ra­tions­     wahl. Grundlage dieses Excellence        schen den Departementen, die un-
partner die Leitung des DBM ab. Das      Cluster ist eine enge Zusammenar-        ter seiner Führung und Leitung ge-
immer noch junge Department of           beit von erfolgreichen Forschungs-       herrscht hat. Dieses Klima ist ideal
Biomedical Engineering hatte in          gruppen aus dem DBM, dem DBE,            für die Entstehung wahrhaft neuer
ihm und in den unter seiner Leitung      dem USB und weiteren Institutio-         Ideen und die Formulierung kühner
geschaffenen Strukturen und Ab-          nen. Es ist das erklärte Ziel der Pro-   Ziele. Kein Wunder also, dass in den
läufen am DBM etwas Kostbares: Ein       jektpartner, die grossen kooperati-      letzten Jahren immer mehr Koope-
reiches Arsenal an Vorbildern, an        ven Potentiale der Universität Basel     rationen zwischen dem DBE und
denen wir uns immer wieder orien-        im Bereich der regenerativen Chir-       dem DBM entstanden sind. Deshalb
tieren konnten. Freilich mussten wir     urgie noch gezielter auszuschöpfen.      möchten wir Radek auf diesem
die Lösungen des DBM auf unsere          Viele der Kontaktpunkte und Brü-         Wege unseren dreifachen Dank aus-
Grösse herabskalieren, aber doch         ckenköpfe, die dabei genutzt wer-        sprechen, Dank für das starke "role
sind einige unserer Strukturen nach      den sollen, sind in der Zusammen-        model", Dank für die guten Gesprä-
den vom ihm geschaffenen einge-          arbeit mit Radek Skoda entstanden,       che und Dank für die freundliche,
richtet. So wurde zum Beispiel un-       und so wird auch der angestrebte         konstruktive und gerade darin pro-
ser Scientific Advisory Board mass-      Erfolg dieses Clusters noch zu gu-       fessionelle Zusammenarbeit.
geblich von denen des DBM – und          ten Teilen ihm zu verdanken sein.                             Philippe Cattin
des Biozentrums – beeinflusst.

6   | DBM Facts Spezial 2021
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Lieber Radek

Da ich mittlerweile weiss, dass Du in Deiner sachbezoge-      form in Basel hast du die infrastrukturelle Basis für viele
nen Art nicht ein Freund von übermässigen Lobeshym-           Forschungsgruppen geschaffen, um Forschung mit grös-
nen bist, wähle ich für diesen Text die Form eines persön-    seren Datenmengen und modernen multi-omics analyti-
lichen Dankesbriefes. Ich habe Dich vor mehr als zwölf        schen Methoden möglich zu machen. Dabei hast du dazu
Jahren in einer Strukturkommission in Bern als berühm-        beigetragen, dass wir hier in Basel individuelle Aspekte
ten Basler Experten kennengelernt, und war – echt beein-      von Gesundheit und Krankheit besser verstehen und
druckt. Es war nicht nur Deine Sachkompetenz und Dein         massgeschneiderte Therapien entwickeln können. Es war
bescheidenes und sympathisches Auftreten. Beeindruckt         auch immer toll, dich an langen Sommerabenden auf
hat mich Dein ausgeprägter visionärer Sinn, wie transla-      dem Tennisplatz zu erleben. Mit der gleichen Fokussie-
tionale Forschung mit einer guten Forschungsorganisati-       rung wie in der Forschung hast du dein Spiel über die Jah-
on und Infrastruktur ganzheitlich und nachhaltig abgebil-     re immer verbessert. Hier waren dein Humor und deine
det und unterstützt werden kann. Ebenso imponierte mir        Geduld etwas weniger ausgeprägt, und Pädiater mit lah-
damals als junger Forscher dein konsequenter Ansatz,          men Aufschlägen und schussligen Backhand-Returns ha-
die Qualität der Forschung zu garantieren. Du schaffst es     ben rasch deine gedämpfte Motivation im Spiel zu spü-
immer wieder, mit einfachen Fragen Klarheit in komplexe       ren bekommen. Lieber Radek, es ist sehr schade, dass Du
Probleme zu bringen. Diese Kompetenzen haben auch             die Leitung DBM abgibst, aber ich gönne Dir die wohlver-
sehr viel dazu beigetragen, dass du die personalisierte       diente Freizeit, und werde hart trainieren, um es wenigs-
Medizin Plattform Basel hier so erfolgreich aufgebaut         tens einmal zu schaffen, einen Tennisball in Dein Spielfeld
hast. Es war immer sehr inspirierend und konstruktiv, mit     zu retournieren.
dir in dieser Arbeitsgruppe zu arbeiten. Natürlich habe
ich dabei auch deine Leichtigkeit und deinen ironischen       Also, lieber Radek, vielen, vielen Dank für alles, was du für
Humor im Umgang mit Befindlichkeiten, politischen Hür-        die Forschenden in den letzten Jahren erreicht hast.
den und diplomatischen Hochseilakten sehr geschätzt,          Alles Gute und bis bald.
insbesondere, da du immer konsequent und sachbezo-                                                                      Urs
gen die Qualität der Forschung in erster Priorität behalten                                                       (Urs Frey)
hast. Mit dem Aufbau der personalisierten Medizin Platt-

                                                                                          DBM Facts Spezial 2021     |    7
Glückliches DBM Spezial 21 - Universität ...
Lieber Radek

Im Jahre 2001 hielt ich meine Ansprache am Dies acade-
micus zum Thema «Die Basler Universität im Wandel».
Unsere Alma mater durchlief eine Zeit einschneidender
Veränderungen. Kein Teil der Universität war stärker be-
troffen als die Medizinische Fakultät. Sie gab sich eine
neue Organisation, und ich erwähnte an jenem Festtag
die Errichtung des «Departements für Klinisch-Biologi-
sche Wissenschaften», das an die Stelle der sogenannten
«Vorklinik» trat. Den Begriff Vorklinik hatte ich stets für
unangemessen gehalten, denn es ging ja nicht um Lehre
und Forschung vor der Klinik, sondern für die Klinik und
darüber hinaus. Bald änderte sich die Bezeichnung in
«Departement für Biomedizin». Du übernahmst die Lei-
tung mit anforderungsreichen Verpflichtungen: Mit einer       det auf Sachkenntnis und Augenmass. Am Dies 2001
«bescheidenen Erstausstattung» – wie ich damals er-           habe ich noch hinzugefügt, vom Departement werde
wähnte - wurden die Arbeitsgebiete definiert. Vergleicht      «Spitzenniveau in Forschung und Lehre gefordert». Zwei
man das Gesicht des Departements aus den Anfangsjah-          Jahrzehnte später kann ich mit Freude feststellen, Du
ren mit dem heutigen Aussehen wird deutlich, was Du in        hast zusammen mit Deinen Kolleginnen und Kollegen
diesen zwanzig Jahren geleistet hast. Das Departement         diese hohen Erwartungen erfüllt. Dazu gratuliere ich Dir
gehört zu den Leuchttürmen unserer Universität, mit ei-       von ganzem Herzen. So bleibt mir nur noch, Dir für die
ner hohen Reputation im In- und Ausland. Du hast neben        kommende Zeit, in der Du Dich ganz Deiner Forschung
diesen administrativen Verpflichtungen unermüdlich Dei-       widmen kannst, alles Gute zu wünschen.
ne Forschungstätigkeit auf hohem Niveau weitergeführt.        Freundlich grüsst Dich
Gelungen ist Dir dies alles dank Deiner gewinnenden Ge-                                                          Dein
lassenheit, gepaart mit Offenheit für das Neue, begrün-                                                 Ulrich Gäbler

8   | DBM Facts Spezial 2021
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In praise of Radek Skoda

As a modest and serious scientist, Radek Skoda would
never seek accolades from his peers, but now at the end
of his career, he must sit back and enjoy a flood of well-de-
served praise. This is your moment, Radek! You have
been a wonderful colleague, a scientist of highest integri-
                                                                                                   JAK2 – a two faced kinase.
ty and a quiet but persistent defender of rigorous logic. I
am well aware that the pursuit of scientific method at the      have high penetrance and polyclonal hematopoiesis, and
interface with medical practice, is not always easy. Often      hereditary predispositions to myeloproliferative neo-
clinical urgency seems to trump scientific ideals. But the      plasms that arise from somatic mutations. A man after
support of rigorous research, and its integration into the      my own heart, as one says – pursuing health and disease
fiber of the Department of Biomedicine, has been your           through genetics.
mission and you have done it brilliantly. Congratulations !     Over the years, Radek regularly reached out to other sci-
Radek and I share a very basic sameness: we were both           entists across Basel– setting up exchange seminars be-
trained as biochemists and turned into geneticists, and         tween DBM and the FMI, co-hosting the Basel Stem Cell
our research seems to have made us firm believers that          Community, engaging his own colleagues in the Cell plas-
the sequencing of genes and mutations would teach us a          ticity SystemsX network, and finally, engaging some of us
lot about disease. Indeed, Radek made his name identify-        more fundamental types in the Basel Personalized Health
ing a gain-of-function mutation in JAK2 (Janus kinase 2)        network. Without fail, Radek would ask to me and a few
as a cause of clonal expansion within hematopoietic cells       other of Basel’s scientists, to adjudicate among a set of
in myeloproliferative disease. Following a translocation        excellent nominations for DBM’s “best paper award”. A
that generates a loss of heterozygosity, Radek showed           model of openness and trust, Radek Skoda helped make
that a genetic defect in this nonreceptor tyrosine kinase -     Basel an interactive and exciting place to do research.
JAK2 (V617F) - was the driver of myeloplastic disorders.        I will never forget the highs and lows, the many engaging
How beautiful is that ? LOH and a gain-of-function muta-        seminars shared between DBM and FMI colleagues, and
tion.                                                           Radek’s quiet, unassuming attitude and ever-grounded
Radek’s science has moved on to examine the mutational          focus on a rigorous scientific approach. How dare those
landscape in children with myelodysplastic syndromes,           precursors of the myeloid, erythroid and megakaryocytic
identifying specific somatic drivers and novel germline         lineages proliferate under Radek’s keen eye ? It is beyond
variants distinct from those in adults. Along the way he        me, but thanks, Radek, for trying your best to squelch
characterized clonal stem cell disorders that tend to turn      myeloproliferative disease.
into leukemias. He has examined inherited diseases that                                                      Susan Gasser

                                                                                          DBM Facts Spezial 2021      |    9
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Radek Skoda gibt den Stab weiter

Mit Prof. Radek Skoda gibt die wahrscheinlich langjährigs-    besserung, und der Aufbau der Core Facilities zur immer
te Führungsperson auf oberster Ebene von Universitäts-        professionelleren Unterstützung der Forschungsgrup-
spital und Fakultät auf 1. Juni 2021 nach über 19 Jahren      pen. Beide Elemente sind auch zum Vorbild für andere
seine Funktion weiter.                                        Organisationen geworden.
Radek wurde 2002 noch als Leiter des damaligen «Depar-        Damit lässt sich sagen: Die Vision der Gründer des DF und
tements Forschung» nach Basel berufen und führte seit-        der Initiatoren des DKBW ist umgesetzt. Fakultät und USB
her diese wichtige gemeinsame Organisationseinheit von        verfügen mit dem DBM über ein international kompetiti-
Universität und Spital durch alle Wandlungen. Die Verän-      ves biomedizisches translationales «Programm», an dem
derung des Namens über «Departement klinisch-biologi-         Klinikerinnen und Kliniker und Laborforschende nachhal-
sche Wissenschaften» zu «Departement Biomedizin» war          tig und erfolgreich sehr eng zusammenarbeiten – und
dabei nur die kleinste und äusserlichste Entwicklung.         das verdanken wir Radek.
Radek und ich haben uns nach meinem Start im USB im           Nach allem Erreichten gibt Radek das DBM in Bestform,
Jahr 2003 kennen gelernt und seither in buchstäblich          mit hochmotivierten und begabten Forschungsgruppen,
Hunderten von Sitzungen und Meetings aller Art getrof-        mit gut organisierten Core Facilities und mit einer enorm
fen. Für Abschiedstexte sucht man gerne nach besonde-         engagierten Faculty weiter. Wahrlich die Übergabe einer
ren Geschichten: Mit Radek verbindet mich die längste         hell leuchtenden Fackel!
Zusammenarbeit in der Spitalleitung des Universitätsspi-      Herzlichen Dank Radek für dein so grosses Engagement
tals Basel. Das Ausserordentliche ist für mich gerade, dass   über diese lange Zeit. Du bist der Beweis, dass sich eine
wir so viele Jahre echt konstruktiv und crashfrei zusam-      so umfangreiche und dauerhafte persönliche Investition
mengearbeitet haben. Wahrscheinlich sind wir beide ei-        in die Institution und die Selbstverwaltung lohnt.
ner sachorientierten Argumentation so zugetan, dass           Wir wünschen Radek für den Abschluss seiner berufli-
Differenzen im Diskurs immer rasch geklärt waren und          chen Karriere nochmals eine richtig produktive und er-
wir Schritt für Schritt gut und im Sinne der Lehre und For-   freuliche Phase mit seiner eigenen Forschungsgruppe.
schung vorangehen konnten.                                    Ivan Martin wünschen wir viel Erfolg mit dem DBM – Ivan
Radek hat seine Ziele immer mit viel Herzblut, Engage-        braucht die grossen Fussstapfen seines Vorgängers nicht
ment und einer hohen Präzision verfolgt und realisiert.       zu fürchten, sondern kann entschlossen die nächsten
Entscheidend wichtige Beiträge waren die Etablierung          Schritte in die Zukunft weitergehen.
des Strategic Advisory Boards als Grundlage für einen
echten internationalen Vergleich und die ständige Ver-                                                  Werner Kübler

10 |      DBM Facts Spezial 2021
Lieber Radek

Im Jahr 2002 bist DU zum Vorsteher des DBMs gewählt           Beobachten, Analysieren und Deine eigene Forschungs-
geworden. Die Erwartungen an Dich waren riesig. Ich           gruppe etablieren.
schreibe heute in grosser Dankbarkeit an und über Dich,       Zurückhaltend hast DU eine Gruppe von Senior-Forschern
denn DU hast die Erwartungen bei weitem übertroffen.          ausgewählt und in kleinem Kreis die weiterreichenden
1978 wurde das Dept. Forschung im neu erbauten Zent-          Änderungen besprochen. Dabei hast Du kein lautes Wort
rum für Lehre und Forschung am Kantonsspital Basel er-        gesagt. Deine Meinung bestand aus kurzen, klaren Sät-
öffnet. Der Initiator, Prof. Pletscher, war während 10 Jah-   zen. Mit einem Flair für sorgfältige, inhaltliche und räum-
ren dessen Vorsteher. Bereits 1986 war bei uns im DF          liche Umgestaltung gelang es Dir innerhalb des gegebe-
Dein Name als forschender Hämatologe in Weiterbildung         nen finanziellen Rahmens gute Gruppen zu fördern.
im Biozentrum und in der Klinik bekannt. DU warst ein         Zentrale Service-Einheiten wurden etabliert und die tech-
Ausnahmetalent.                                               nischen Apparate insbesondere die Gen-Sequenzierung
Nach mehrmaligen Vorsteher-Wechseln seit 1992, trat ich       wurden modernisiert. Bald wurde unser Institut interna-
2000 meine Tätigkeit als Interims-Leiterin an. Dein Name      tional verständlich als DBM getauft.
figurierte bald auf der Liste der möglichen definitiven       Was erreichtest DU in 20 Jahren?
Nachfolge-Kandidaten. Du brachtest alle Voraussetzun-         Ohne je eine Bühne für Dich zu beanspruchen, hast Du
gen mit, um Vorsteher des Departements zu werden.             das DBM in seiner Qualität auf mannigfache Weise beein-
Deine vorübergehende Abteilungsleiterfunktion im DKFZ         druckend gefördert und vergrössert. Ein seit 2008 durch
in Heidelberg von 2000 bis 2002 war eine ideale Vorberei-     Dich etabliertes Advisory Board evaluiert die Forschungs-
tung für die grössere Aufgabe in Basel. Im Februar 2002       gruppen und beeinflusst damit die wissenschaftliche
wurdest DU Vorsteher des neu benannten Departements           Qualität des Hauses. Dazu gehören die Anstellung und
für klinisch-biologische Wissenschaften (DKBW).               Förderung von jungen Forschungsgruppenleitern mit ex-
Was trafst Du an?                                             zellentem Leistungsausweis, ein internationales PhD Pro-
Um 2000 fügte es sich, dass alle vorklinischen Ordinarien     gramm in Biomedizin und eine Junior Faculty.
innert kurzer Zeit emeritiert wurden. Beim Arbeitsantritt     Als Vorbild hast DU mit Deiner Forschungsgruppe weg-
waren frisch berufene, junge, moderne Biochemiker, Phy-       weisende Erkenntnisse an Mausmodellen und Patienten
siologen, Genetiker, Anatomen, Immunologen zusam-             betreffend Signaltransduktion in myeloproliferativen
men mit den forschenden Klinikern im DF integriert. Die       Neoplasien erarbeitet und dafür renommierte wissen-
heutigen vier Forschungsschwerpunkte bildeten schon           schaftliche Preise erhalten.
ein thematisches Dach. Ein zaghafter Versuch eines Advi-      Deine Strategie hat das DBM zu einem Institut gemacht,
sory Board war vorhanden. Die Finanzen waren zwar im          das schweizweit seines gleichen sucht und international
Lot, aber für Neues nicht üppig.                              renommiert ist. Ich gratuliere Dir von Herzen dazu.
Was waren Deine ersten Taten?                                                                          Regine Landmann

                                                                                       DBM Facts Spezial 2021    |   11
Als ich die Einladung zur Beteiligung an vorliegender Wür-     Freundschaft (die mir überaus wichtig war und ist), son-
digung von Radek Skodas Wirken als Direktor des DBM            dern auch seine kollegiale Anerkennung meiner Amts-
bekam, mischte sich in die spontane Freude erstmal auch        führung zukommen liess. Dass man punktuelle Mei-
Unbehagen. Denn man kann sich mit der ehrenvollen              nungsverschiedenheiten souverän übersieht und den
Aufgabe, über einen Freund und Kollegen lobend zu              gemeinsamen Dienst an einem unterschiedlich interpre-
schreiben, auch leicht die Finger verbrennen: Einerseits       tierbaren Ideal in den Vordergrund stellt, ist ein Zeichen
indem man rhetorisch wirksame, aber für Eingeweihte of-        wahrer intellektueller und emotionaler Grösse. Dafür wer-
fensichtlich unwahre Sätze über die Person selbst              de ich Radek immer dankbar sein.
schreibt; und andererseits indem man unter dem Vor-            Besonders bewundert habe ich Radek für die Rede an-
wand der freundschaftlichen Anerkennung eigentlich             lässlich seines 60. Geburtstags, die er vor Familie, Freun-
sich selbst lobt. Stelle man sich vor, ich würde etwa          den und Kollegen im Rhypark hielt. Ohne jeglichen
schreiben, dass als Direktor des DBM Radek sich immer          schriftlichen Notbehelf fand er für jeden anwesenden
für das Wohl der Universität Basel eingesetzt und die In-      Gast die richtigen Worte: Mal hob er die persönliche, mal
teressen der Biomedizin zugunsten jener der Physik oder        die berufliche Bindung hervor, immer mit einer Prise
des Biozentrums hintangestellt hat. Wäre dieses Lob            selbstironischer Demut. Hoppla, dachte ich damals ei-
glaubwürdig?                                                   gennützig, schade, dass Radek noch nicht der Rektor
Nein, Gott sei Dank nicht! Im Gegenteil ist meine langjähri-   unserer Universität ist.
ge Erfahrung im Umgang mit Radek, dass er sich immer           Der Reformator Melanchthon schrieb 1539 in Bezug auf
besonders intensiv für sein Departement, dessen Aus-           die Laudatio: «Wie immer bei dem genus demonstrati-
stattung und dessen disziplinäre Vielfalt einsetzte – was      vum zu erwarten, liegt der Schwerpunkt in solchen Tex-
einem Rektor den einen oder anderen Kopfschmerz be-            ten beim Lobpreis einer Person, deren virtutes und Taten
reitet haben mag, den Radek jedoch – ganz im Sinne des         nach einem festen Plan als Paradeigma, d.h. als ideales
Namens seines Departements – biomedizinisch stets zu           Vorbild geschildert werden, jedoch nicht mit einer akku-
lindern wusste: In der ihm eigenen Mischung aus Empirie        raten Untersuchung der historischen Tatsachen». Diese
und Ironie konnte er dem Kollegen in der universitären         Weisheit aus der Renaissance-Zeit können wir auf Radek
Selbstverwaltung jederzeit zeigen, dass letzterer lediglich    Skoda als wissenschaftliches und wissenschaftspoliti-
an optischer Täuschung litt und die von Radek mit Vehe-        sches role model anwenden: Mit dem Ende seines Diens-
menz angeforderten exorbitanten Summen längst budge-           tes als Direktor des DBM verabschiedet die Universität
tiert, aber wegen chronischer Ineffizienz noch nicht aus-      Basel eine ihrer «paradigmatischen» Führungspersönlich-
gezahlt worden seien. Da war die Migräne gleich weg.           keiten. Es wird nicht leicht sein, seine virtutes nachzuah-
Umso gerührter war ich, als ich von Radek alljährlich eine     men.
Weihnachtskarte bekam, in der er mir nicht nur seine                                                     Antonio Loprieno

12    | DBM Facts Spezial 2021
Wie alles begann!

Um die Jahrtausendwende bestand die einzigartige Situ-        Trennung in Fächer aufzuheben und an ihrer Stelle For-
ation, dass alle Ordinarien der klassischen Medizinischen     schungsschwerpunkte zu schaffen, denn die Forschungs-
Vorklinik und mehrere Extraordinarien vor der Emeritie-       methodik war mittlerweile in allen Fächern dieselbe:
rung standen. Gleichzeitig war das Ordinariat des Depar-      Molekuarbiologie und Genetik.
tement Forschung vakant. Dieser Zustand lässt sich am         Schon lange ist dieser Prozess abgeschlossen. Das Depar-
besten als „Götterdämmerung“ beschreiben.                     tement Biomedizin ist heute Realität.
Da kamen Alex Eberle und ich ins Spiel: Alex Eberle hatte     Ich freue mich, dass ich zu dieser Entwicklung beitragen
um die Nachfolgefrage im Departement Forschung zu             konnte. Dazu gehört nicht zuletzt sondern besonders,
besprechen, einen Termin bei Frau Regierungsrätin Vero-       die Berufung von Radek Skoda zum Leiter einer der For-
nika Schaller, die damals dem Sanitätsdepartement vor-        schungsschwerpunkte an das neu geschaffene Departe-
stand. Ich hatte auch einen Termin bei ihr, der Grund ist     ment.
mir nicht mehr erinnerlich. Ich sass in ihrem Vorzimmer       Mit Radek Skoda wurde ein hervorragender Wissenschaft-
und wartete und wartete, und … schliesslich lud sie mich      ler nach Basel geholt, ein wunderbarer Kollege und ein
ein, dem Gespräch mit Herrn Eberle zuzuhören. Herr            liebenswürdiger Mensch. Das Institut für Pathologie, das
Eberle legte dar, wie er sich das Profil seines Nachfolgers   ich damals leiten durfte, war dem Departement Biomedi-
vorstellte. Das entsprach aber überhaupt nicht dem, was       zin (heute) und seinen Mitarbeitinnen und Mitarbeitern
wir uns im Dekanat gewünscht hatten. Irgendwann fand          freundschaftlich und partnerschaftlich verbunden.
das Gespräch von Frau Schaller mit Herrn Eberle ein Ende.     Das Ansehen, das die Basler Medizinische Fakultät natio-
Sie wandte sich an mich mit der an sich wohl nur rheto-       nal und international geniesst, ist u.a. der Forschungsleis-
risch gemeinten Frage: Sehen Sie das auch so? Nun, so         tung von Radek Skoda mehr vielleicht noch seiner gestal-
wie Herr Eberle das dargestellt hatte, sahen wir das über-    tenden Kraft und seinem Weitblick zu danken.
haupt nicht. Und da begann die Diskussion. Nach einer         Ich gratuliere Dir lieber Radek ganz herzlich zu Deinem
weiteren Stunde verabschiedete sich Frau Schaller mit         65. Geburtstag. Mit meinen besten Wünschen für persön-
dem Hinweis, wir sollten die Diskussion fortsetzen und        liches Glück und gute Gesundheit verbinde ich meine
sie würde auch Herrn Rolf Soiron zu dem Gespräch einla-       Hoffnung, dass Dir im kommenden Jahrzehnt For-
den.                                                          schungswille, -kraft und -glück erhalten bleiben.
Es kam, wie wir uns das im Dekanat gewünscht hatten:          Der geneigte Leser mag denken, Radek Skoda komme in
Alle frei werdenden Ordinariate und Extraordinariate          der Glückwunschadresse zu kurz, aber nicht die „Länge
mehr oder weniger gleichzeitig zu besetzen, das alte De-      ist wichtig sondern die Grösse“.
partement Forschung und die frei werdenden Ordinaria-                                                           Dein Mike
te in eine neuen Forschungseinheit einzubringen, die alte                                              (Michael Mihatsch)

                                                                                       DBM Facts Spezial 2021     |   13
Lieber Radek

Zu Deinem anstehenden «Ruhestand» wünsche ich Dir           ich Dir danken für Deine Offenheit, Deine Fairness – und
von Herzen viel Glück und Freude! Ich erinnere mich ger-    Deine Freundschaft! Es war immer eine Freude, mit Dir zu
ne an unsere gemeinsame Zeit an der Universität Basel.      diskutieren und Lösungen für Probleme zu suchen. Als
Als Vorsteher zweier «artverwandter» Departemente hat-      «Ruheständler» seit 2018 kann ich Dir versichern: «There
ten wir oft ähnliche Sorgen und Anliegen, und so haben      is more to life than science»! Oder, um es mit Hermann
wir häufig am gleichen Strick gezogen. Dass wir nicht im-   Hesse zu sagen: «Und jedem Anfang wohnt ein Zauber
mer zu 100% die gleichen Interessen hatten, lag in der      inne…» In diesem Sinne wünsche ich Dir und Deiner Fa-
Natur der Sache, schliesslich waren unsere Institutionen    milie alles erdenklich Gute für die Zukunft!
ja gelegentlich auch «Konkurrenten». Umso mehr möchte                                                      Erich Nigg

14    |   DBM Facts Spezial 2021
Danke Radek

Kaum zu glauben, aber ich zähle auch beim zweiten Ver-      Ideen und Pläne zu schmieden ist das eine, diese dann
such 19 Jahre. Es war irgendwann im Jahre 2002 als wir      aber auch umzusetzen – und das allen Umständen zum
uns zum ersten Mal begegneten, im Rahmen des Beru-          Trotz – ist das, worauf es schliesslich ankommt. Im DBM
fungssymposiums für die Professur, die ich schliesslich     kam es auf Dich an, Du hast es getan, Du hast das DBM
später antreten durfte. Ich erinnere mich sehr gut an un-   umgesetzt – immer mit einem klaren Ziel vor Augen,
ser Gespräch in Deinem damaligen Schlauchbüro am            Schritt für Schritt und mit Geduld, Geschick und Beharr-
«ZLF», am Tischchen in der Ecke. Du warst damals Leiter     lichkeit, stets im Interesse des Ganzen. Mit der Unterstüt-
des «ZLF», aber wir redeten über das DBM oder besser ge-    zung vieler Kolleginnen und Kollegen hast Du aus dem
sagt über das «DKBW», und die Möglichkeiten, über wel-      DKBW das DBM entwickelt, ein «flag-ship» Forschungsde-
che sich mit der Vision der Zusammenführung von             partement der Universität und der Universitätsspitäler,
Grundlagenwissenschaftlern und klinisch-orientierten        ein Anziehungs- und Knotenpunkt für top qualifizierte
Wissenschaftlern in einem Forschungsdepartement träu-       Forschende vieler Disziplinen, die zusammen Krankhei-
men liess. Ich war schnell vom Konzept «DBM» überzeugt      ten besser verstehen und, darauf basierend, neue Be-
und sah auch, dass sich in der damaligen Zeit eine einma-   handlungsmethoden entwickeln wollen – ein For-
lige Gelegenheit zur Umsetzung bot – in Deinen Voten, in    schungsdepartement, welches sich darauf freuen darf, in
denjenigen von Christoph Moroni, Gerhard Christofori        wenigen Jahren in seinen eigenen Laborneubau einzuzie-
und weiteren Mitgliedern der Fakultät schwang eine an-      hen, um das zu vollenden, was von Anfang an die Idee
steckende Aufbruchsstimmung und schliesslich wurde          war – die Zusammenführung der biomedizinischen For-
an der Mattenstrasse 28 schon auch ganz real und emsig      schenden aller Disziplinen unter einem Dach. Ohne Dich
an dieser Zukunft gebaut. Trotz dieser deutlichen Zei-      wären wir, das DBM, nicht da, wo wir heute stehen, ohne
chen auf Erfolg war das DBM aber bei weitem noch nicht      Dich würde wohl niemand 200+ Millionen Franken in die
geboren und wenn ich heute zurückschaue, bin ich froh,      Zukunft des DBM investieren wollen, ohne Dich dürften
dass ich damals die rosarote Brille anzog und mir keine     wir heute nicht ein robust aufgestelltes, international
Gedanken über die Komplexität der mit der Realisierung      kompetitives Forschungsdepartement an Deinen Nach-
des Vorhabens verbundenen Aufgaben machte. Während          folger, Ivan Martin, übergeben und uns zusammen mit Dir
mein damaliges Umfeld in Zürich eher skeptisch auf diese    auf neue Herausforderungen freuen.
Entwicklungen in Basel schaute und es nicht versäumte,
mich auch darauf hinzuweisen, beschloss ich mit einer       Du hast für uns DBMler so vieles geleistet, Radek – ich tra-
guten Portion Optimismus, mich dem Experiment DKBW-         ge das alles in Gedanken und sage einfach – Danke Radek!
DBM anzuschliessen. Ich habe es nie, auch nicht für den
Bruchteil eines Moments bereut, denn aus der damaligen                                                     Primo Schär
Idee wurde Schritt für Schritt Realität.

                                                                                     DBM Facts Spezial 2021     |   15
Grusswort zum Abschied von Radek Skoda

Blickt man zurück auf die lange Geschichte von Radek           1. Februar 2002 übernahm er die Leitung des «Departe-
Skoda an unserer Universität, so beginnt diese Betrach-        ment Forschung».
tung mit einem «Flickenteppich» und führt innerhalb von        Es war kein leichter Start für den Onkologen, dem die Auf-
zwei Jahrzehnten zu einem Happy End.                           gabe übertragen wurde, das Departement Forschung –
Warum ein Flickenteppich? Alte Jahresberichte und ein          eine Einheit des Spitals – in das Departement Klinisch-
Blick in die Zeitungsarchive bringen die damaligen             Biologische Wissenschaften zu integrieren, welches zur
Schwachstellen gnadenlos ans Tageslicht: «Es zeigt sich,       Medizinischen Fakultät der Universität Basel gehörte.
dass die Schnittstelle Departement Forschung/Universi-         Auch wenn diese Zusammenführung nicht geräuschlos
tät auch unter der neuen Uni-Organisation nicht funktio-       über die Bühne ging, hat Radek Skoda am Standort Basel
niert», kritisiert die Basler Zeitung im Juni 1999. Ein Jahr   eine Pionierleistung erbracht: Die Integration hat dazu
später wird die Biomedizinische Forschung der Universi-        geführt, dass die Verantwortung für Lehre und Forschung
tät mit der Klinischen Forschung des Spitals im «Departe-      fortan bei der Universität angesiedelt wurde. Im Jahr
ment Klinisch-Biologische Wissenschaften» zusammen-            2007 wurde das «Departement Biomedizin» erstmals im
geführt. Man wolle «die über viele Institute und mehrere       Jahresbericht der Universität Basel als eigenständige Glie-
Spitalabteilungen verzettelte Forschung bündeln und            derungseinheit innerhalb der Medizinischen Fakultät auf-
klarer ausrichten», berichtet die BaZ im August 2000. Der      geführt.
Zeitpunkt schien günstig – mehrere Professuren konnten         Radek Skoda verstand es, den Transformationsprozess
neu besetzt werden.                                            behutsam umzusetzen und diese schweizweit einzigarti-
Man suchte einen Onkologen. Und man suchte einen Lei-          ge Konstellation klug und vorausschauend weiterzuent-
ter für das Departement Forschung. Und man fand bei-           wickeln. Fürs Happy End braucht es jetzt nur noch das
des zusammen – am Deutschen Krebsforschungszent-               neue Gebäude auf dem Campus Schällemätteli, in wel-
rum in Heidelberg.                                             chem die derzeit auf fünf Standorte verteilten For-
Dorthin war Radek Skoda kurz zuvor berufen worden,             schungsgruppen zusammenführt werden sollen. Auch in
aber in Basel war er alles andere als ein Unbekannter:         dieses Projekt hat Radek viel Zeit und Leidenschaft inves-
Nach einem Medizinstudium in Zürich forschte Radek             tiert, sodass er dieses Dossier nun mit gutem Gewissen
Skoda am Biozentrum, danach folgte die Ausbildung              seinem Nachfolger übergeben darf. Dass das Departe-
in der Inneren Medizin am Universitätsspital Basel und         ment Biomedizin im letzten Jahrzehnt zur ersten Adresse
ein Forschungsaufenthalt an der Harvard Medical School.        für Translationale Forschung avancierte, ist nicht zuletzt
Internationale Forschungserfahrung, kombiniert mit             Radek Skodas Verdienst. Dafür möchte ich ihm im Namen
exzellenten Kenntnissen der hiesigen Verhältnisse – bes-       der Universität Basel ganz herzlich danken.
te Voraussetzungen für den anspruchsvollen Job. Am                                                 Andrea Schenker-Wicki

16 |      DBM Facts Spezial 2021
Lieber Radek

Was braucht es, damit aus einem Mediziner und einem
Betriebswirt ein geniessbares Gericht entsteht? Es ist wie
bei allem: Es kommt auf die Mischung drauf an!
In unserer langjährigen Zusammenarbeit war es eine
grosse Portion konstruktiver Geist, ein gehäufter Esslöf-
fel direkter Dialog, ein kräftiger Schuss Zuhören und Ver-
stehen, eine Prise Beharrlichkeit, zwei Prisen Kompro-
missfähigkeit, zwei Hände voll Engagement sowie – zum
Abschmecken – viel Humor und beste Kollegialität.
Mit dieser Mischung haben wir zusammen viele kleinere
und grössere Infrastrukturprojekte im Bereich der Biome-
dizinischen Forschung realisiert oder zumindest auf ei-
nen erfolgversprechenden Weg gebracht. Der Neubau
DBM war dabei mit Abstand das grösste und wichtigste
gemeinsame Projekt. Auch wenn wir beide künftig nur
noch von der Seitenlinie beobachten können, wie sich
dieses Bauprojekt weiterentwickelt, so bin ich überzeugt,
dass wir gemeinsam und zusammen mit unseren Mitar-
beitenden wichtige Voraussetzungen für den Projekter-
folg gelegt haben. Die Zukunft wird es zeigen.
Ob das Gericht aus unserer Zusammenarbeit geniessbar
war, kommt auf den Geschmack drauf an. Nach meinem
Geschmack war es wunderbar!
Herzlichen Dank für alles!
                                        Christoph Tschumi

                                                             DBM Facts Spezial 2021   |   17
Radek Skoda:
                                  «Alles über Blut»
                                     (Hämatologie)    von Jürg A. Schifferli

18   |   DBM Facts Spezial 2021
Lieber Radek

So sorgfältig, so genau, so kontrolliert, so korrekt, so effi-    Was kann man sonst noch wünschen?
zient und Leiter über so viele Jahre.                             Bei Forschern ist Hierarchie unbeliebt – das hast Du erlebt.
Und immer noch braucht man Radek. Er weiss alles, er              Warum braucht es einen Leiter am DBM? Warum kein
kennt jedes Labor, jeden Sitzplatz, wie es finanziell wei-       „Gremium“? Aber sobald die Arbeit da ist, sind wieder alle
tergeht, das Budget gesamthaft, und alle Details sind je-         Forscher in ihren Labors verschwunden. Wer hätte sonst
des Jahr in seinem Kopf.                                         10 Millionen Franken für die Erweiterung des DBM am ZLF
Wie machst Du das?                                                eingeholt? Und ein Leiter, der nur Zusagen bekommt und
Einfach: Ruhe, viele Stunden Arbeit, hohe Konzentrati-            nie kritisiert wird, ist unglaubwürdig.
onsfähigkeit und ein Gedächtnis ohne Grenzen.                    Jetzt werden ALLE realisieren, was und wie viel Arbeit Du
Dazu immer höflich, kommt nie aus der Ruhe, Respekt für           für die Gemeinschaft geleistet hast. Du hast das DBM zu
alle Mitarbeiter, weil nur gemeinsame Ziele zum Erfolg            einem weltweit anerkannten Institut aufgebaut – mit kla-
führen.                                                           ren Strukturen, einem internationalen anerkannten Advi-
Nicht nur intern hast Du Dein Netz aufgezogen, sondern            sory board, etc.
auch mit der Spitalleitung (nicht so ganz einfach, wenn           Verbringe Deine nächsten Jahre für Dein Labor, Deine Fa-
man für Platz und Finanzen kämpfen muss).                         milie und für Dich!
Und natürlich beste Beziehungen zu den Klinikern am               Good Luck. Jürg, der stolz ist, dass wir Dich aus dem fer-
USB, national und international.                                  nen Deutschland am Anfang des Jahrhunderts (endlich)
                                                                  zurückholen konnten.
                                                                                                             Jürg A. Schifferli

                                                                                           DBM Facts Spezial 2021     |    19
Lieber Radek

Ereignisse von besonderer Bedeutung werden mitunter
als Meilensteine bezeichnet. Für deinen Rücktritt als Lei-
ter des DBM umfasst dieser Ausdruck aber lediglich den
31. Mai 2021, hingegen ganz und gar nicht deinem uner-
müdlichen Einsatz für das DBM während 20 Jahren. In
dieser Zeit hast du die Biomedizinische Forschung an der
Medizinischen Fakultät der Universität Basel mit grossem
Engagement geleitet, weiterentwickelt und dich für eine
stabile Brückenverbindung zwischen den Spitälern und
der Universität eingesetzt.

Viele Meilensteine zur Geschichte und Organisationsent-
wicklung des DBM lassen sich in den auf der Homepage
zugänglichen Berichten nachlesen. Erinnern wir uns nur
an einige: Namensänderungen vom DF über DKBW bis
zum DBM, Vertrag mit dem Sanitätsdepartement, der
Universität, den Spitälern, Fokussierung auf die vier For-
schungsschwerpunkte Immunologie, Neurobiologie, On-
kologie, Stammzellen – regenerative Medizin, Aufbau von
Core Facilities, Etablierung eines MD-PhD Programms          Umfeld betrachtet werden. Sie sind beispielhaft für ande-
und eines externen Advisory Boards mit regelmässiger         re Situationen, die du erfolgreich bewältigt hast. Gemein-
Evaluation und Feedbacks. Die Arbeitsbedingungen in          sam haben wir auch einfachere Situationen erlebt und
den beidseits des Rheins gelegenen Gebäuden an fünf          gelöst, wie beispielsweise die schriftlich dokumentierte
Standorten erschweren sowohl für Leitung und For-            Zuteilung des identischen Büros an zwei Professuren bei
schende Kontakt, Kommunikation und gegenseitige              deinem Stellenantritt oder die Erweiterung der Laborflä-
Transparenz. Deshalb hast du die Pläne für ein neues         che im ZLF vor gut 10 Jahren.
DBM-Gebäude auf dem Schällemätteli mit viel Herzblut
vorangetrieben. Visionäres Ziel ist die Zusammenführung      Transparenz und Verbindlichkeit sind in komplexen Orga-
der ganzen Biomedizinischen Forschung der Fakultät in        nisationen grundsätzlich herausfordernd: Einiges ist
einem Gebäude. Die Verzögerungen zur Realisierung des        sichtbar, Verschiedenes kann erahnt werden, Vieles ist
Neubaus müssen als Folge höherer Gewalt in unserem           unbekannt. Das gibt Raum für Spekulationen und macht

20 | DBM Facts Spezial 2021
Das DBM kann niemals vollständig mit einen Blick erfasst werden!

es öfters nicht einfach! Das Bild eines Eisbergs wird dieser   den Anforderungen an international kompetitive For-
Situation ziemlich gerecht. Symbolisch sind über der           schung in der Biomedizin und qualitativ hochwertiger Pa-
Wasseroberfläche vom heutigen DBM Form, die leuch-             tientenversorgung unter den gegebenen Rahmenbedin-
tenden Kristalle, Licht und Schatten in Bezug zur lokalen,     gungen bewundernswert. Mit deiner ruhigen, überlegten
regionalen, nationalen und internationalen Positionie-         Art, klaren Zielen und ausgeprägter Leistungsbereitschaft
rung sichtbar. Der grösste Teil der geleisteten und anste-     hast du erfolgreich Geschichte für das DBM und den
henden Arbeiten, wie auch das Entwicklungspotential            Standort geschrieben. Radek, herzlichen Dank dafür, per-
sind verborgen und nicht sichtbar.                             sönlich und im Namen aller, die sich eine prosperierende
                                                               Fortsetzung der erfreulichen Entwicklung des DBM wün-
Das in den vergangenen 20 Jahren Erreichte ist ange-           schen.
sichts von Spannungen und Konflikten im Umfeld von                                                                  Albi
Forschung und Klinik einer Medizinischen Fakultät, mit                                                   (Albert Urwyler)

                                                                                           DBM Facts Spezial 2021       |    21
Radek Skoda, der Steuermann
22   |   DBM Facts Spezial 2021
I have known Radek for more than 25 years, initially from    and manuscript writing, research design and communica-
American Society of Hematology (ASH) and European He-        tion. This picture was taken at the first TRTH course in
matology Association (EHA) annual meetings and scien-        2010 in Marbella, Spain. Radek, I wish you all the best for
tific program committees and later as member of the EHA      the future with still scientifically rewarding years ahead,
board. Apart from the EHA board retreats, where our          and thanks for the many stimulating discussions and for
families had the opportunity to join and share some lei-     organizing our DBM-SAB site visits in such a professional
sure-time, I particularly enjoyed the ASH/EHA translation-   and joyful way.
al Research Training in Hematology (TRTH) program, in
which we trained young scientists in hematology in grant-                                                          Ivo Touw

                                                                                   Far left: Radek Skoda, far right: Ivo Touw

                                                                                      DBM Facts Spezial 2021         |    23
The Knack of a Department Head
and a Musician

How often do we compare the skills of a musician and a         he can deliver or cannot, and does not overpromise
scientist? Five abilities struck me the most in my interac-    things s/he cannot provide. Fourth, solution-minded,
tions with Radek. I’ve only known Radek by reputation          particularly when all the others lose it. Fifth, contrary to
before I joined the DBM. I got to know him better, as the      the stereotype of musicians and to the famous quote by
head of the department, when I applied to the DBM and          Freddie Mercury “I’m a performer darling and not a Swiss
even more during the negotiation phase. We also inter-         train conductor”, as a good musician and department
acted closely in the context of the Swiss Personalized         head, Radek is punctual. With these five capabilities
Health program. Radek is not only a scientist and a leader     Radek amped up many of us in his department. A good
but, as I got to discover later, also a musician. Reflecting   music band sells many records and a successful depart-
back on our numerous interactions, I realize that what         ment publishes many good papers, gathers grants, and
portraits Radek as a colleague and department head is          trains the next generation of scientists. For fostering and
exactly what characterizes a good musician in a band, a        facilitating all of these, I’m grateful to Radek, and wish
great band. First, superb usage of the ears, not just for      him all the very best for his next endeavors…maybe in a
hearing but also for listening actively. Second, humility: a   music band? … who knows.
wise control of one’s own ego that allows respect of the                                            Mohamed Bentires-Alj
alterity. Third, honesty: a great musician knows what s/

24    |   DBM Facts Spezial 2021
After heading the DBM for 15 years, Radek will be handing     in an international research environment. The financial
over his busy agenda to Ivan Martin. Radek and I started      situation of the DBM improved significantly after the gov-
to work at the DBM around the same time and spent             ernments of Basel-Landschaft and Basel-Stadt assumed
many years together in the executive committee. We            joined sponsorship of the University in 2007. From there
both joined the DBM (at the time DKBW) in its early days      on, Radek persistently developed the DBM into the com-
and I have therefore closely witnessed the crucial role       petitive and attractive research organization we have to-
Radek played in shaping the DBM. Around 2000/2001,            day. This was by no means an easy feat. Solving critical
the positions of the heads of the preclinical Institutes of   design problems of the DBM often required the politics of
Biochemistry, Anatomy and Physiology of the Medical           small steps and tedious parallel negotiations with the
Faculty all became vacant. In parallel, the “Departement      hospitals, the University and the government. Under
Forschung” (DF) of the University Hospital was looking        Radek, the DBM started to build core facilities, estab-
for a new head. These open positions provided an excel-       lished a high profile advisory board, defined criteria for
lent opportunity to create a new research department, in      group leaders, implemented Research Days, PhD retreats
which basic and clinical scientists work together on med-     and, most importantly, recruited excellent scientists. We
ically relevant topics. The new “Department für Klin-         finally also got the green light for a common research
isch-Biologische Wissenschaften” (DKBW) was founded in        building, a prime objective since the founding days of the
2000 by the three contractual partners University, Health     DBM. I experienced Radek as someone with a truly solu-
Department and Children’s Hospital as an amalgation of        tion-oriented mindset, who never shied away from deal-
preclinical University institutes and research groups from    ing with the problems of individual DBM members. Per-
the hospitals. The feeling of starting something new and      haps the biggest achievement in Radek´s era is a
access to new lab space at the Mattenstrasse was attrac-      considerable cultural evolution that took place. The initial
tive to top scientists, including Radek, who was appoint-     skepticism between clinicians and basic researchers has
ed as the head of the DF. However, somewhat predict-          given way to mutual trust and many successful collabora-
able, the DKBW construct was highly problematic.              tions. Radek, it has been great working with you. I truly
Obstacles to an efficient cooperation between the part-       appreciate everything you did for the DBM and its people
ners were the geographic separation of research facilities,   over so many years. With the newly gained freedom, you
organizational differences, historically grown differences    will now be able to focus on your research projects and to
in endowments and separate and non-transparent bud-           benefit from the infrastructure that you helped build –
gets, to name a few. In 2006, Radek took over the posi-       well earned!
tion as the head of the DKBW from Christoph Moroni. The                                                           Benny
DKBW was renamed to DBM to increase brand awareness                                                    (Bernhard Bettler)

                                                                                       DBM Facts Spezial 2021    |    25
Time stays long enough for anyone who will use it
                                                                                        Leonardo da Vinci

Another occasion to reflect upon how fast time is running      search institutes of the world (here I skip Basler modesty).
and how scarce it is....                                       Of course, this has been possible by the support of many,
Over the past many years, Radek Skoda and myself have          including the leaders of the partner Hospitals and Univer-
sailed some heavy seas but also pleasant waters on a ves-      sity, the ten members of the board of directors repre-
sel called DBM. Only a few months after I had started my       senting the various units at the hospitals and at Universi-
position in Basel, Radek returned to Basel from Heidel-        ty, the Deans and Vice-Deans of Medical Faculty (Radek
berg to chair the ZLF. This has been shortly after the inau-   himself has been Vice-Dean of Research for some years),
guration of the progenitor of the DBM, the DKBW, under         and the many colleagues in influential committees and
the lead of Christoph Moroni with then Radek, Georg Hol-       positions. Yet, it has been Radek as the chair who had to
länder, Benny Bettler and me as members of the depart-         actually perform the acrobatics to satisfy all partners and
mental board. These were exciting yet also exhausting          colleagues at all levels. A seemingly unsurmountable task.
times. Not only were we to organize a new and quite un-        Faced by multiple challenges, too many to be listed here,
usual Department created out of different former Univer-       nobody can imagine what he had to sacrifice in time that
sity institutes and of research groups of the University       should have been reserved for his family, his own re-
Hospital and of the University Children’s Hospital at ZLF.     search and his hobbies. Hobbies? I always thought, no,
Each of us also had to reorganize his own working envi-        not with Radek, how could he have time for this? Hence, I
ronment, including to start the own new research group,        was blown away when I saw and heard him elegantly play-
reorganize the academic curriculum, to direct various          ing a Kenny Burrell piece on the guitar at one of the DBM
new building plans and renovations, and to recruit new         festivities, together in a band with one of his sons, Ed
colleagues to form the DKBW. These demanding efforts           Palmer and others. I also learned that Radek is an excel-
were not always obvious to the colleagues of the Depart-       lent photographer, and likely more things I have never
ment and outside, and we had to stand quite some criti-        found out. Hence, Radek is a role model for young re-
cisms. Here, Radek played the critical role: When daily        searchers by demonstrating that it is possible to lead a
business became complicated, and things boiled down            large research unit, to be a research leader at an interna-
to finally unite the various institutions and research         tional level, and still to enjoy family and hobbies!
groups into what we now call the DBM, Radek volun-             Radek, I thank you for all your work and contributions,
teered to take the lead. And it was him who structured         and not less important for your collegiality. I wish you
the problems and went to solve them one by one. Not            continued scientific success and that even more “time
always at high speed, but rather with solid considerations     will stay long enough” to be used for your family and trav-
and viable solutions. Over the years, he has managed to        els, photography, and the guitars.
build the Department as a united and impressively func-
tional research department, comparable to the best re-                                                Gerhard Christofori

26 | DBM Facts Spezial 2021
Lieber Radek

Es ist etwa 10 Jahre her, seit wir uns das erste Mal begeg-   tätsgrad und teils gegenseitigen oder gegenläufigen Ab-
net sind. Ich hatte mich auf die Professur für Medizini-      hängigkeiten gleichzeitig zu lösen sind. Wenn man Dich
sche Genetik beworben und sass mit hohem Adrenalin-           sprechen möchte, hast Du trotzdem fast immer ein offe-
spiegel zusammen mit weiteren Bewerberinnen und               nes Ohr, hörst zu und kannst einen konstruktiven Rat-
Bewerbern im kleinen Hörsaal des ZLF, um dort „vorzu-         schlag geben.
singen“. Du warst Vorsitzender der Berufungskommissi-         Dennoch kann ich mir vorstellen, dass Du Dich nun auch
on und mir ist im Gedächtnis geblieben, wie ruhig, über-      darauf freust, die Leitung in andere, gute Hände legen zu
legt und unprätentiös Du durch das Symposium geführt          können, Dich erst einmal mehr um Deine wissenschaftli-
hast. Seither ist viel Wasser den Rhein heruntergeflossen,    chen Projekte kümmern zu können und gleichzeitig auch
und ich durfte mich bei vielen Gelegenheiten davon            privaten Interessen nachgehen zu können, für die bis
überzeugen, dass dies wirklich ganz hervorstechende Ei-       jetzt die Zeit oder die Musse fehlte. Ich freue mich für
genschaften von Dir sind. Wer Dich besser kennt, erlebt       Dich und wünsche Dir, dass Du diese privilegierte Zeit ge-
noch zusätzlich einen sehr feinen Humor, der häufig zur       niessen kannst. Auch für das Tennisspielen wird wieder
Entspannung von Situationen beiträgt.                         mehr Zeit bleiben, womit ich Dich gerne daran erinnere,
Gerade diese Eigenschaften waren aus meiner Sicht wich-       dass auch zwischen uns noch ein Match aussteht. Darauf
tig, um ein solch grosses und heterogenes Departement         freue ich mich!
wie das DBM über viele Jahren hinweg so erfolgreich lei-      Danke, dass Du das DBM zu dem gemacht hast, was es
ten zu können, ohne dabei aufgerieben zu werden. Dabei        heute ist und alles erdenklich Gute und Gesundheit für
gäbe es jederzeit Grund genug, die Nerven zu verlieren,       die kommenden Jahre!
da immer mehrere Probleme mit beliebigem Komplexi-                                                          Sven Cichon

                                                                                      DBM Facts Spezial 2021    |   27
The freedom and
governance of Science
A DBM journey

The freedom of Science
It is common opinion that research freedom is of great
value to Science and that it is crucial to the advancement
of Science. Freedom in Science goes beyond the decision
to investigate a certain field, or to address a question that
has an appropriate, and I would add personal, value. Sci-
entific freedom mostly means the capacity of imagining
something new from drawing on the evidence, correla-
tions, current information and plethora of publications
available. The very moment at which the scientific mind
becomes alerted is when new associations are made and
the scientist can freely decide to put an original hypothe-
sis to the test.
Freedom is nurtured in the right scientific space, by the
fruitful scientific discussions, and the cross-fertilizing in-
tellectual interactions.
Freedom also has a cost, which is intimately associated          medicine. Over the past 20 years we have seen, the delin-
with the availability of resources and the time needed to        eation of research lines facilitating exchanges within dis-
achieve the proposed goal. Frequently, current scientific        ciplines, the supervision from an Advisory Board, the
system tends to dissociate the benefits of good Science          organization of institutional recruitment bodies, the es-
from these costs, which in several instances become pre-         tablishment of internationally acknowledged PhD pro-
ponderant and kill good Science. A recent example of this        gram, a progressive and well-planned modernization of
is the enormous delay we have had in the “construction”          our infrastructures. Like the care required to cure a good
of effective vaccines and vaccination strategies, all de-        wine, this is the result of continuous, intense and careful
layed by the lack of intensive basic and clinical research in    attention. The natural evolution of our Department has
times precedent to this pandemic.                                followed a continuous flow that has been beneficial to
Science has to be governed                                       employees, to scientific output, to the reputation of not
It seems obvious that with restrictions due to limiting re-      only our institution, but also of those that support us.
sources, Science requires appropriate “governance”. This         These changes have “matured” the quality of our Depart-
can be achieved in various manners and we have some              ment, again like a good wine, and have raised the position
examples in our small world of the Department of Bio-            of the DBM within the international scientific panorama.

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