GRÜNFLÄCHE - KOMMUNALWAHL 2011 ERGEBNISSE, ANALYSEN UND KONSEQUENZEN - GRÜNE HESSEN
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GRÜNFLÄCHE Zeitschrift von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Hessen AUSGABE 2/11 KOMMUNALWAHL 2011 Ergebnisse, Analysen und Konsequenzen www.gruene-hessen.de
Editorial · Inhalt · Impressum Liebe Freundinnen und Freunde, von so vielen Kreis- und Ortsverbän- ein herzliches Dankeschön gesagt! Den lerinnen und Wählern. Wer politische den wie nie zuvor erreichen mich im neuen und alten MandatsträgerInnen Verantwortung trägt, muss sich auch Augenblick spannende Informationen wünsche ich viel Erfolg, der Landesver- an seinem Handeln messen lassen. Die über Koalitionsverhand- band wird Euch bestmöglich unterstüt- breite Diskussion mit den Bürgerinnen lungen und Vereinba- zen. Mit der GAK und der Expertise vie- und Bürgern und die offene, kritische rungen. Ob in Koalition ler erfahrener KommunalpolitikerInnen Debatte innerhalb der Partei sind ein oder Opposition: Die Er- könnt Ihr jederzeit auf eine Fülle von demokratisches Alleinstellungsmerkmal gebnisse der Kommunal- Schulungs- und Vernetzungsmöglich- der GRÜNEN. Dies zeigte zuletzt der wahl zeigen, dass nie- keiten zurückgreifen. Grüne Tag in Offenbach. Beim Ausstieg mand mehr an unseren Der Erfolg GRÜNER Politik macht sich aus der Atomkraft haben wir nicht nur GRÜNEN Konzepten vor- auch in den Mitgliederzahlen bemerk- jahrzehntelang unsere Linie gehalten bei kommt! bar. Mit über 5.000 Mitgliedern haben und die Grundlagen für den breiten Wir haben unsere Mandate in etwa wir nun einen historischen Höchststand gesellschaftlichen Konsens gelegt. Mit verdoppelt und die beste Frauenquote. erreicht. Ein herzliches Willkommen dem Sonder-Bundespartei am 25.Juni in Wir haben viele zusätzliche Dezernen- allen Neu-GRÜNEN! Wir sind uns der Berlin werden wir uns als einzige Partei tInnen, besonders erwähnt seien die besonderen Aufgabe, Euch eine poli- in dieser Form mit unserer Haltung zu Stadtoberhäupter, neu in Darmstadt, tische Heimat und Möglichkeiten der den Gesetzesvorlagen der Bundesregie- wiedergewählt in Rödermark. Mit die- Mitgestaltung zu geben, bewusst. Die- rung zur Energiewende befassen. ser Wahl haben wir nach den Land- se Ausgabe der GRÜNFLÄCHE kommt Nicht nur in der Energiepolitik, sondern tags- und Bundestagswahlen 2009 zum zudem in neuem Design, das das Lesen in allen Politikbereichen, war unsere sy- dritten Mal in Folge die besten Ergeb- einfacher und das Heft übersichtlicher stematische Arbeit an Konzepten und nisse unserer Parteigeschichte erreicht. macht. Wir hoffen, es gefällt euch so die Konzentration auf Inhalte im Bund, Es lohnt sich aber auch, einzelne Ergeb- gut wie uns. Feedback ist natürlich ge- in den Ländern und auf kommunaler nisse genauer zu betrachten – denn un- wünscht! Ebene erfolgreich. Lasst uns in diesem sere WählerInnen sind sehr kritisch. Unsere Erfolge sind eine sehr große Sinne weitermachen! • Für Euren engagierten Wahlkampf sei Verantwortung gegenüber den Wäh- Eure Kordula INHALT Ein Kessel Buntes 6 GRÜNE JUGEND HESSEN 11 20 Jahre GRÜNE Jugend Hessen SCHWERPUNKT 1-3 KV im Portrait 7 GRÜNE Jugend Hessen wählt neuen Erfolgsgeschichten jenseits der Offenbach-Land: Ein Landkreis mit Vorstand Volksparteien Historie und Gegenwart Wahlergebnis in Darmstadt Termine 12-13 Hessen so grün wie nie Landesvorstand 8-10 Ohne Sie wäre die deutsche Demo- KOMMUNAL GRÜN 4-5 kratie ärmer Kommt die Umweltzone - oder Kompetenz der Hauptamtlichen kommt sie nicht? nutzen Zurück zu konventionellen Energien GRÜNER Tag 2011 Das Atomzeitalter ist vorbei! Impressum Herausgeberin: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Hessen · Kaiser-Friedrich-Ring 77 · 65185 Wiesbaden Telefon: 06 11 . 98 92 0 . 0 · Telefax: 06 11 . 98 92 0 . 33 · gruenflaeche@gruene-hessen.de · www.gruene-hessen.de Redaktion: Maike Bußmann, Till Haupt, Matthias Münz V.i.S.d.P.: Kai Klose (Politischer Geschäftsführer) Layout: Till Haupt, Matthias Münz Grünfläche · Zeitschrift der Grünen in Hessen ·Jun 2011
Kommunalwahl 2011 Superwahljahr für die GRÜNEN: Erfolgsgeschichten jenseits der Volkspartei(en) Am 20. Mai titelt die taz zu den Kom- aktueller Debatten. Prof. munalparlamenten in Hessen „Grün- Dr. Stoiber sieht die GRÜ- Schwarz ist das neue Rot-GRÜN“. NEN als BÜRGERPARTEI. In Darmstadt hat sich Mitte Mai eine GRÜN-schwarze Koalition formiert, in Die GRÜNEN und die Frankfurt ging das schwarz-GRÜNE Volkspartei Bündnis in die zweite Runde. Damit Schon wird der Ruf ei- erreichen GRÜNE und Konservative niger Feuilletonisten laut, knapp 820.000 der sechs Millionen wir GRÜNE müssten nun Einwohner unseres Bundeslands. einen KanzlerInnenkandi- Für uns GRÜNE steht schon seit lan- daten stellen, schließlich gem fest: Koalitionen nach Farbenleh- seien wir die neue Volkspartei. Es sind kommunalen Verankerung der Partei re kommen nicht in Frage. Wir kon- die gleichen Journalisten, die noch und speziell der Kandidatin/des Kan- zentrieren uns auf die Inhalte. Darauf vor Kurzem das Ende der Volkspar- didaten abhängt. bauen die Bürgerinnen und Bürger, da- teien beschrieben haben. Richtig ist Auch auf das Wahlsystem haben wir rauf fußt unsere Stellung in der Gesell- aber, da sind sich die Experten aus einen Blick geworfen: Nach 2001 und schaft. In allen Wahlumfragen haben Publizistik und Wissenschaft einig: Die 2006 haben die Hessinnen und Hessen wir die höchsten Werte bei der Frage klassischen Milieus sind nicht mehr ge- zum dritten Mal kumuliert und pana- nach der Glaubwürdigkeit: 59 Prozent festigt. Wie aber kann es dann noch schiert. Weiterhin ist das Wahlsystem der im Mai Befragten von Infratest Volksparteien geben? Über KanzlerIn- erklärungsbedürftig, denn eine Quote dimap sprachen GRÜN das Attribut KandidatInnen können die Anderen von fünf Prozent ungültiger Stimmen „glaubwürdig“ zu. spekulieren, wir konzentrieren uns auf zeigt, dass das Wahlsystem noch im- Unsere Orientierung an den Inhal- Inhalte. Wir GRÜNE bleiben auf dem mer nicht von allen Wählerinnen und ten ist attraktiv. Die Wählerinnen Teppich, auch wenn er fliegt. Wählern verstanden worden ist. Wir und Wähler wissen, wofür wir GRÜ- Durch das Vordringen in breitere GRÜNE haben eher von den Listen- NE stehen. Mehr als zwei Drittel der WählerInnen-Schichten haben wir stimmen profitiert, dadurch haben wir Befragten gaben in der bereits er- neue Chancen in der Parteienland- im Vergleich zum Trendergebnis verlo- wähnten Umfrage an, sie wüssten, schaft. Diesem Anspruch wollen wir ren. Statt 20 Prozent am Wahlabend wofür die GRÜNEN politisch stehen. beispielsweise in Berlin gerecht wer- entfielen auf GRÜNE „nur“ noch 18,3 Damit liegen wir klar vor CDU und den, wo wir mit Renate Künast eine Prozent der Stimmen. SPD und deutlich vor FDP, Linke und eigene Kandidatin für das Rote Rat- Für unseren weiteren Weg empfiehlt CSU. haus stellen. Wir müssen unsere Au- uns Prof. Stoiber, die parteipolitische Das Kommunalwahlergebnis hat für gen jedoch nicht gen Osten richten, Offenheit auf der kommunalen Ebene uns Prof. Michael Stoiber von der ein Blick nach Offenbach genügt: In aufrecht zu halten. Wir betonen wei- FernUni Hagen analysiert. Er kommt der fünftgrößten Stadt unseres Bun- ter unsere Kernkompetenzen, grenzen zu dem Schluss, dass durch die aktu- deslands wird im September der bzw. uns von den MitbewerberInnen ab ellen Debatten (Atom- und Energiepo- die OberbürgermeisterIn neu gewählt. und werden nicht beliebig. • litik, Stuttgart 21) eine neue Politisie- Birgit Simon, Grüne Sozialdezernentin, rung der Gesellschaft eingesetzt hat. stellt sich zur Wahl. Auf Grund unserer Glaubwürdigkeit Es ist für GRÜNE keinesfalls aussichts- und der klaren inhaltlichen Ausrich- los, eine eigene Kandidatin bzw. ei- tung haben wir GRÜNE davon am nen eigenen Kandidaten ins Rennen Wahltag profitiert. Der Erfolg liegt also zu schicken. Prof. Dr. Stoiber gibt zu jenseits von Fukushima oder anderer bedenken, dass der Erfolg von der Jun 2010 · Zeitschrift der Grünen in Hessen · Grünfläche 1
Kommunalwahl 2011 Wahlergebnis in Darmstadt: Das Geheimnis des Erfolgs Nach der vergangenen Kommunalwahl mit der Bevölkerung gegeben. Die Akti- Jochen Partsch, 49, in Hessen wurde eine Landkarte mit on unserer Frauen zum Internationalen ist künftiger Oberbür- den Ergebnissen veröffentlicht, auf der Frauentag unter dem Motto „Wenn germeister der Stadt nur in der südlichen Mitte ein grüner ich Königin von Darmstadt wär“ hat Darmstadt. Fleck war: Ein gallisches Dorf à la Aste- unseren Machtanspruch am deutlichs- Hildegard Förster- rix und Obelix? Nein, dabei handelte es ten formuliert. Heldmann, 53, sich um Darmstadt. Die Zusammenstellung unserer Kom- ist Beisitzerin im Lan- Das Interesse an den Gründen und den munalwahlliste hat deutlich gemacht, desvorstand. Methoden, die zu diesem historischen dass kompetente, aus allen Bereichen Wahlsieg führten, war riesig, vor allem der Gesellschaft kommende Kandida- Ein wichtiges thematisches Standbein nach dem herausragenden Erfolg von tinnen und Kandidaten zu jeder Zeit war neben den Bereichen Soziales, Jochen Partsch. den Diskurs mit der Bevölkerung führen Stadtentwicklung und Mobilität die Das Zusammentreffen von Kommunal- konnten, voran natürlich unsere Spit- Kultur. Unsere Kulturfrauen hatten Zu- und Oberbürgermeisterwahl hatte zur gang zu Bereichen, die für uns bislang Folge, dass es ein großes Engagement nicht erreichbar waren. Anforderun- aus unserer Partei gab, sich am Wahl- gen und Anregungen aus der Mitte der kampf zu beteiligen. Es gründeten sich Kulturschaffenden heraus als zentraler drei Gruppen unter dem Dach des Par- Punkt im Wahlprogramm haben unsere teivorstands: Kernteam um den OB- Glaubwürdigkeit untermauert. Kandidaten waren die „Hipies“, die an Das Alles und noch viel mehr ist nur den Stellschrauben des Wahlkampfes möglich mit klar strukturierten Finan- drehten und dafür sorgten, dass alles zen, die Spontaneität und Kreativität im Gleichgewicht blieb und gut koor- nicht durch den permanenten Finan- diniert wurde; die unabhängige Wäh- zierungsvorbehalt einschränken. Das lerinitiative Partsch, kurz „Wipies“, Feeling der Werbeagentur für unseren bestehend aus über 100 Menschen aus Kandidaten und die Stadt ist in den Pla- den verschiedensten Bereichen der Be- katen und Anzeigen wunderbar zum völkerung und von den GRÜNEN un- Ausdruck gekommen und hat uns viel abhängig, die uns mit viel Engagement Gegen Radlosigkeit positives Feedback eingebracht. im Oberbürgermeister-Wahlkampf un- terstützten; sowie die Yupies, die aus im Chefsessel! Die Einigkeit von Partei und Fraktion sowie die Fähigkeit, in Sachfragen einen ! Danke für Ihr Vertrauen jungen Mitgliedern bestand und mit Wählen Sie am 10.4. Konsens herzustellen, waren beeindru- einer enormen Kreativität Feinstaub- JOCHEN PARTSCH ckend. Und natürlich half uns die Au- plaketten fürs Fahrrad produzierten, thentizität unseres Jochen Partsch, die eine Fahrradwaschanlage mehrmals an zenkandidaten Brigitte Lindscheid und sich in einem legendären Filmzitat wi- velo-strategischen Punkten der Stadt Yücel Akdeniz. Und selbstverständlich derspiegelt, das auf seiner Homepage betrieben und Flyer mit Jochens Kon- war unser Wahlsieg bei den Oberbür- von ihm als persönliche Eigenschaft be- terfei an Fahrrädern anbrachte („Gegen germeister-Stichwahlen nicht zuletzt schrieben wird: Radlosigkeit im Chefsessel“). eine Leistung von Jochen Partsch, der „Ich reite in die Stadt, und alles andere Aber ohne intellektuellen Unterbau durch seine langjährige Arbeit als So- ergibt sich“ (Clint Eastwood) funktioniert die einfachste Botschaft zialdezernent und durch seine offene, Immer ein gemeinsames Ziel vor Augen nicht. Die langjährige und konstante kommunikative und bodenständige Art und mit viel Spaß den Blick aufs Große Arbeit in Arbeitskreisen hat uns die nö- bei den Menschen in der Stadt einen Ganze, das ist das Geheimnis unseres tige Sicherheit und Kenntnis im Diskurs riesigen „Stein im Brett“ hatte. Erfolges. • 2 Grünfläche · Zeitschrift der Grünen in Hessen ·Jun 2011
Kommunalwahl 2011 Kommunalwahl: Hessen, so grün wie nie Die Grundfarbe in Hessen ist seit der Die Verluste der SPD wurden durch NEN Konzepte auf die Fahnen ge- Kommunalwahl nicht schwarz, nicht das GRÜNE Plus von mehr als zehn schrieben. „Wir konzentrieren uns auf rot oder gar gelb: Hessen trägt in den Prozent pariert. Ähnliches geschah im Inhalte“ gilt auch nach der Wahl. In nächsten fünf Jahren GRÜN. Beson- Landkreis Groß-Gerau. Die Verluste zahlreichen Städten und Gemeinden ders deutlich wird die neue Grundie- der SPD wurden von GRÜNEN auf- erproben GRÜNE wechselnde Mehr- rung in Darmstadt. Hier stellen wir gefangen, die ebenfalls mehr als zehn heiten, um möglichst viel ökologische nicht nur den Oberbürgermeister, Prozent der Stimmen hinzugewinnen und soziale Politik umzusetzen. Wech- sondern auch gleich noch die stärk- konnten. selnde Mehrheiten sind anstrengend, ste Fraktion mit 32,9 Prozent und 23 Leider konnten sich die Wiesbadener machen die politische Auseinanderset- Sitzen. Wahlgewinnerin zu sein ist GRÜNEN trotz Zugewinnen von im- zung aber auch spannend. aber noch keine Voraussetzung für merhin sieben Prozent nicht an der erfolgreiche Koalitionsgespräche. In Stadtregierung halten. Es hat sich Dank an unsere Wahlkämpfe- Seeheim-Jugenheim hat sich die SPD stattdessen eine große Koalition der rinnen und Wahlkämpfer lieber der CDU zugewandt als eine Verlierer gebildet: CDU und SPD ha- Last but not least wollen wir nicht konstruktive Politik der versäumen, ein herzliches ökologischen Erneue- Dankeschön an unsere rung mit den GRÜNEN DirektwahlkämpferInnen umzusetzen. Mit dem zu richten. Am 27. März Erfolg tritt auch ein wei- konnte sich Roland Kern teres Phänomen auf: in Rödermark mit fast 60 Die Samthandschuhe BirgitH / pixelio.de Prozent im ersten Wahl- werden ausgezogen. gang klar durchsetzen und Anders in Frankfurt und bleibt Bürgermeister. Jo- Kassel. Dort wurden die chen Partsch setzte sich in GRÜNEN in der Koaliti- der Stichwahl klar gegen on bestätigt und sogar den Amtsinhhaber durch noch gestärkt. In Wer- und ist neuer GRÜNER ra-Meißner, dem Main-Kinzig- und ben zusammen fast fünf Prozent der Oberbürgermeister von Darmstadt. dem Rheingau-Taunus-Kreis haben Wählerstimmen verloren. Die Wahlbeteiligung lag hessenweit sich neue Koalitionen mit GRÜNER In der Wetterau ist gemeinsam mit der bei 47,7 Prozent und damit nur un- Beteiligung gebildet. Ebenso im Kreis FDP und der SPD eine Ampelkoalition wesentlich höher als 2006. An diesem Bergstraße, dort haben sich die GRÜ- verhandelt. In Darmstadt haben die Punkt werden wir weiter arbeiten. Das NEN mehr als verdoppelt und streben GRÜNEN WahlgewinnerInnen erfolg- beste Argument für eine hohe Wahl- in Zukunft eine Zusammenarbeit mit reich mit der CDU verhandelt. beteiligung ist eine erfolgreiche Kom- der CDU an. Eine bittere Pille muss- In den kommunalen Parlamenten ist munalpolitik, die die Bürgerinnen und ten die GRÜNEN im Hochtaunuskreis das Fünf-Parteien-System mindestens Bürger einbezieht. Das wird für uns schlucken: Nach langen und intensiven alltäglich. In den meisten Parlamenten GRÜNE in den nächsten fünf Jahren Verhandlungen über eine schwarz- saßen schon vorher mehr Fraktionen gelebte Praxis sein. Auf allen Ebenen. GRÜNE Koalition, die GRÜNEN liegen als drei. Daher verwundern auch un- • immerhin als zweitstärkste Kraft vor konventionelle Bündnisse nicht wei- der SPD, hat sich die CDU für die Sozi- ter. In einer Dreier-Koalition arbeiten aldemokraten entschieden. Eine große GRÜNE mit Freien Wählern und der Koalition aus CDU und GRÜNEN kam SPD im Landkreis Gießen oder mit also nicht zustande. Piraten und Sozialdemokraten in Wal- In Darmstadt-Dieburg wird die rot- deck-Frankenberg zusammen. grüne Koalition weiter fortbestehen. Im Wahlkampf hatten sich die GRÜ- Jun 2010 · Zeitschrift der Grünen in Hessen · Grünfläche 3
Kommunal grün - AUS den Gremien Kommt die Umweltzone – oder kommt sie nicht? BürgerInnen der EU haben ein Recht Hintergrundbelastung aufweist, eine Birgit Simon, 54 Jahre, ist auf den Schutz ihrer Gesundheit – und regionale Umweltzone die beste Al- seit 1993 Mitglied von sogar ein Klagerecht, wenn Schad- ternative ist. Hier ziehen Offenbach, BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- stoffgrenzwerte nicht eingehalten Frankfurt, Wiesbaden und Bad Hom- NEN. Nach Stationen in werden. Das scheint die Hessische burg an einem Strang. Gießen, Marburg und Landesregierung wenig zu kümmern. dem Wetteraukreis wur- Beispiel Offenbach: Auf Grundlage der MaSSnahmen kombinieren de Birgit 2003 hauptamtliche Stadträtin EU-Richtlinien für eine Verbesserung Häufig hören wir in der Diskussion, der Stadt Offenbach. Seit 2006 ist sie der Luftqualität muss die Stadt aktiv dass die Effekte der Umweltzone hin- Bürgermeisterin und für die Themen Jugend und Soziales sowie Umwelt, werden. Gemeinsam mit dem Hes- ter den Erwartungen zurückbleiben. Energie und Mobilität zuständig. Im sischen Umweltministerium hat die Das mag zum Teil zutreffen. Trotzdem September kandidiert Birgit als Oberbür- Kommune Maßnahmen für die Fort- sprechen zwei Gründe dafür: Zum ei- germeisterin. schreibung des Luftreinhalteplanes nen sind die Effekte von Umweltzo- www.simon-offenbach.de geplant – darunter eine Umweltzone nen in Hessen bisher noch nicht voll mit grüner Plakette ab 2012. zur Entfaltung gekommen; diese tre- Umweltzone alle weiteren Maßnah- Kaum fertig vermeldet das hessische ten nämlich erst dann ein, wenn die men obsolet sind? Verkehrsministerium, dass Umwelt- Umweltzone nur noch Fahrzeugen Umweltverträgliche und gesundheits- zonen in Hessen generell nicht mehr mit grüner Plakette offen steht: Wie in schonende Mobilität bleibt eine der ausgewiesen werden. Es stellt sich die Berlin, wo im Jahr 2010 eine Vermin- wichtigsten Herausforderungen an die Frage, wer in Wiesbaden in Umwelt- derung der Dieselrußkonzentration an Lebensqualität in unseren Städten. Sie fragen derzeit das Sagen hat? Die Um- den Hauptverkehrsstraßen um fast 30 zu bewältigen wird ein langer Weg, weltministerin – zumindest in Sachen Prozent gegenüber dem Vorjahr ge- bei dem die Kommunen und die in Luftreinhaltung – anscheinend nicht. messen wurde. ihnen lebenden Menschen Unterstüt- Dabei sind UmweltexpertInnen einig, Zum anderen spricht nichts dagegen, zung von Bund und Land benötigen dass im Ballungsraum Rhein-Main, mehrere Maßnahmen zu kombinieren. und nicht Verweigerung.• der ohnehin bereits eine sehr starke Wer sagt, dass nach Einführung einer Aus den Gremien In dieser neuen Rubrik informieren wir Euch über die aktuellen Beschlüsse der Landesmitgliederversammlung, des Parteirats, des Landesfinanzrats und des Landesvorstands. Man kann ja nicht immer überall sein. Wir bleiben auf dem Teppich, auch wenn er fliegt Beschluss des hessischen Parteirats am 9. April in Kassel Wir freuen uns über das beste Kommunalwahlergebnis aller Zeiten, verlieren aber nicht die Bodenhaftung. Wir werden als Konzeptpartei weiter konsequent für Hessen und seine Bürgerinnen und Bürger arbeiten, Plattheiten und Parolen überlassen wir gerne den anderen. Wir konzentrieren uns auf Inhalte. Der ganze Beschluss im Netz: http://gruenlink.de/1dv In die Zukunft investieren – Erneuerbare Energien und Stromnetze ausbauen! Beschluss des hessischen Parteirats am 9. April in Kassel Nach den katastrophalen Ereignissen im Atomkraftwerk Fukushima ist die Debatte um den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland neu entbrannt. Wir wollen deren schnellen Ausbau und setzen auf leistungsfähige Übertra- gungsleitungen. Dabei wollen wir umfassende BürgerInnen-Beteiligung und transparente Verfahren um die Akzeptanz zu steigern. Wir wollen die Erdverkabelung offensiv prüfen und fordern von der Bundes- und Landesregierung stärkere Anstrengungen. Der ganze Beschluss im Netz: http://gruenlink.de/1dw 4 Grünfläche · Zeitschrift der Grünen in Hessen ·Jun 2011
Kommunal Grün Zurück zu den konventionellen Energien Schlechte Nachrichten für Hessen: Das Die Kommunen sind wichtig fragt. Dabei geht es vor allem darum, Land liegt beim Ausbau der Erneuer- Es gibt aber auch eine gute Nachricht: alle Beteiligten in den Prozess mit ein- baren Energien bundesweit auf Platz Es geht! Das zeigt der Rhein-Huns- zubeziehen. Für einen transparenten 13. Laut der vom Deutschen Institut rück-Kreis in Rheinland-Pfalz: Durch Prozess muss einerseits ein landesweit für Wirtschaftsforschung 2010 durch- ein Energie-Controlling kreiseigener einheitliches Vorgehen etabliert wer- geführten Bundesländer-Vergleichs- Gebäude seit 1999, ein vom Kreistag den. Andererseits sollten zur Akzep- studie zum Ausbau der Erneuerbaren beschlossenes Energiekonzept 2006 tanzgewinnung in der Bevölkerung Energien liegen nur Hamburg, Berlin und die Entwicklung dezentraler Pi- Einzelabwägungen durchgeführt und und das Saarland hinter prinzipiell von Fall zu Fall Hessen. entschieden werden. Besonders in Sachen Eine wichtige Rolle spie- Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de Windenergie wird der len die Kommunen auch, Landespolitik ein sehr indem sie im Städte- und schlechtes Zeugnis aus- Gemeindebund Einfluss gestellt. Dabei bringen auf die Neugestaltungen Windkrafträder im Ver- des Erneuerbaren-Ener- hältnis Aufwand/Leistung gien-Gesetzes nehmen. den meisten Strom und amortisieren sich schnell. Die Menschen müssen Die vorhandenen Hemm- auch mitmachen nisse bei der Windenergie- Es gibt noch eine gute nutzung müssen dabei insbesondere lotprojekte konnten 2009 bereits 60% Nachricht: Laut DIW-Umfrage rangiert der Blockade der Landesregierung des Gesamtstromverbrauchs aus Er- Hessen in Sachen Informationen über zugeschrieben werden, die immerhin neuerbaren Energien gedeckt wer- Nutzungsmöglichkeiten schon auf schon elf Jahre andauert. den (Bund 16,5%). Rechnet man die Platz drei. Und auch in Sachen gesell- Zwar bekennt sich die hessische Lan- Leistungen der Windkraftanlagen, die schaftlicher Akzeptanz ist Hessen weit desregierung, spätestens seit das Aus derzeit installiert werden, noch hinzu, vorn. Dazu passt allerdings nicht, dass von Bibis nicht mehr aufschiebbar er- liegt der Anteil der Erneuerbaren im das Land den Anteil der Erneuerbaren scheint, endlich zur Energiewende. Al- 100.000 Einwohner starken Kreis so- am Primär- und Endenergieverbrauch lerdings fehlt es am Willen – oder der gar schon bei 100%. sowie an der Strom- und Fernwär- Kompetenz? – zur inhaltlichen Durch- Neben den Vorteilen einer CO2- meerzeugung seit 2008 relativ kaum setzung. Dies zeigt sich daran, dass neutralen Energieversorgung aus der verbessert hat. Hessen liegt mit durch- Ministerpräsident Bouffier zum hes- Region und der Unabhängigkeit von schnittlich 5,1 Prozent der Haushalte sischen Energiegipfel zwar die großen Energieimporten kann der Aspekt der beim Ökostrombezug zwar im Mittel- Energieversorger RWE und EON, nicht regionalen Wertschöpfung gar nicht feld (Platz 9) bei einem Bundesdurch- aber den Verband kommunaler Unter- genug hervorgehoben werden. Dies schnitt von 5,5 Prozent, doch zeigen nehmen als Vertretung der Stadtwerke betrifft regionale Banken als Kapital- die Zahlen, dass sich die Akzeptanz eingeladen hatte. Auch die Gründung geber, lokale Planungsbüros für Gut- der BürgerInnen nicht automatisch in immer weiterer Unterarbeitsgruppen achten und die Fortschreibung der privatem Engagement spiegelt. Da gilt erweckt den Eindruck, dass es weni- Flächennutzungspläne, Aufträge für es, noch viel Überzeugungsarbeit zu ger um die Arbeit an einem konkreten lokale Bau- und Elektrounternehmen, leisten. • Maßnahmenkatalog geht, sondern auf Steuereinnahmen und Pachtzahlungen Zeit gespielt wird. Während es am po- (die auch in Hessen nicht in den kom- litischen Willen der Landesregierung munalen Ausgleich fließen). fehlt, handeln die Kommunen längst Die Kommunen sind als strategischer selbstständig. Partner von Bund und Ländern ge- Jun 2010 · Zeitschrift der Grünen in Hessen · Grünfläche 5
ein Kessel buntes Neue Ortsverbände gegründet Der Aufschwung zur Kommunalwahl und der Mitgliederboom hat noch eine weitere positive Begleiterscheinung: Die GRÜNdung neuer Ortsverbände. Seit Jahresbeginn wurden mindestens zehn Ortsverbände gegründet, von Nord bis Süd, im Osten wie im Westen. Neben den 500 Mitgliedern, die die hessischen GRÜNEN seit Januar dazu bekommen haben, wachsen auch die Strukturen und verfestigen sich weiter. Der Landesvorstand hat bereits im Jahr 2005 beschlossen, neu- gegründete Ortsverbände finanziell mit einer „Startprämie“ zu unterstützen. Die Förderung in Höhe von € 250 gibt es auf Antrag und sie ist projektgebunden. Näheres dazu erfahrt Ihr in der Finanzabteilung der Landesgeschäftsstelle oder direkt bei Jochen Ruoff, dem Landesschatzmeister der hessischen GRÜNEN. Zündende Idee: 4-Euro-Kampagne Die 4-Euro-Kampagne und das Kampagnen-Portal Startgrün (www.startgruen.de) entwickeln sich zu einem Erfolg. Nach dem Start zum Jahreswechsel nehmen die Anmeldungen immer weiter zu. Bislang haben sich 133 Personen über die Website angemeldet und sind GRÜNE Mitglieder. Damit haben wir den allgemeinen Trend unterstützt, der uns GRÜNE im (Mitglieder-)Aufwind sieht. In Hessen haben wir mittlerweile unser 5.000 Mitglied begrüßt, Tendenz steigend. Themen-Dialoge gehen in die nächste Runde Nach dem erfolgreichen Start der Themen-Dialoge im Januar als Vorbereitung auf die Kommunalwahl gehen die Tele- fonkonferenzen in die nächste Runde. Um den fachpolitischen Austausch zu befördern, bieten wir ab Juni wieder den direkten Austausch unter den SpezialistInnen aus Partei und Fraktionen an. In den Themenbereichen Bildung, Soziales, Wirtschaft, Finanzen und natürlich Umwelt bieten wir euch monatlich die Möglichkeit zum Austausch. Ihr könnt Euch für die Themen-Dialoge Online anmelden unter: www.gruene-hessen.de/partei/dialoganmeldung Landesfrauenrat - GRÜNE Quote ist Exportschlager Im Mai hat der Landesfrauenrat der hessischen GRÜNEN in Frankfurt getagt. Höhepunkt der Sitzung war der Besuch einer Delegation tadschikischer Politikerinnen verschiedenster Parteien. Die frauenpolitische Sprecherin Nicole Maisch und die delegierten Frauen des Frau- V.i.S.d.P.: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Hessen, Kai Klose, Kaiser-Friedrich-Ring 77, 65185 Wiesbaden enrats stellten sich den Fragen der Tadschikinnen zur GRÜNEN Frauenquote und hoben deren Bedeutung hervor. Die von der OSCE organisierte Delegation war besonders daran interessiert, GRÜNE Politi- kerinnen zu treffen, um von ihren Erfahrungen mit der Frauenquote und von ihren Strategi- en, Frauen zu politischem Engagement zu motivieren, zu profitieren. Wir GRÜNE haben seit unserer Gründung vor 30 Jahren eine Frauenquote von mindestens 50 Prozent. www.gruene-hessen.de/partei/gremien-organisation/landesfrauenrat/ HESSEN ZukunftsEnergie 2030 – 100% erneuerbarer Strom Konzeptpapier der Landtagsfraktion Die Landtagsfraktion hat ihr Energiekonzept aus dem Jahr 2007 auf Grund der aktuellen Debatten um den Atomausstieg aktualisiert. Wir GRÜNE zeigen auf, wie Hessen bis zum Jahr 2030 zu hundert Prozent mit Strom aus erneuerbaren Ener- gien versorgt werden kann. Das vollständige Konzept im Netz: http://gruenlink.de/1dy GRüne Agrarpolitik für Hessen Konzeptpapier der Landtagsfraktion Wir wollen Hessens Landwirtschaft stärker an den Wünschen der Verbraucher orientieren und die landwirtschaftliche Produktion insgesamt klima-, umwelt- und tierschutzfreundlicher machen. Dazu haben wir ein Konzept mit entsprechen- den Maßnahmen für die Landes-, Bundes- und EU-Ebene vorgelegt. Unser Ziel ist es, in Hessen möglichst viele Betriebe und eine flächendeckende Landwirtschaft zu erhalten. Das vollständige Konzept im Netz: http://gruenlink.de/1sk 6 Grünfläche · Zeitschrift der Grünen in Hessen ·Jun 2011
Kreisverbände im Portrait Offenbach-Land: Ein Landkreis mit Historie und Gegenwart Lieber Reimund, lieber Werner, die viel Grün und Natur. Wo Licht ist, ist Raimund Butz, 59, Kommunalwahl liegt wenige Wochen aber auch Schatten, oder? Fraktionsvorsitzender der hinter uns. Wie ist es bei Euch gelau- Das ist richtig. Der Kreis Offenbach Kreistagsfraktion im Kreis fen und mit welchen Themen habt Ihr liegt zwischen dem Flughafen Frank- Offenbach. im Wahlkampf gepunktet? furt im Westen und dem Kohlekraft- Werner Kremeier, Mit- Mit unseren guten Wahlergebnis- werk Staudinger im Osten. Er ist von glied im Kreisvorstand sen im Kreis Offenbach konnten wir einem dichten Autobahn- und Stra- der GRÜNEN im Kreis in vielen Kommunen und auch im ßennetz durchzogen und beherbergt Offenbach. Kreistag unsere Mandatszahl erheb- in Egelsbach einen Flugplatz, dessen lich steigern. Im Kreistag sind wir von steigende Nutzung im Widerspruch Im März habt Ihr ein tolles Jubiläum zehn Fraktionsmitgliedern auf 18 an- zur Lebensqualität der Anwohne- gefeiert. Was konntet ihr in den ver- gewachsen und sind zudem im Kreis- rInnen steht. Der Kreis Offenbach gangenen drei Jahrzehnten bewegen? ausschuss mit zwei Sitzen vertreten. bietet mit seinem großen Landschafts- 30 Jahre grüne Kreistagsfraktion – das Gepunktet haben wir im Wahlkampf und Waldgebieten tatsächlich fast al- war nicht nur ein Wiedersehen mit mit Glaubwürdigkeit und glasklaren les, aber es braucht noch mehr grüne vielen Gründungsaktiven, sondern Zielen, wie z.B. dem Umstieg auf er- Nachhaltigkeit, damit sich diese Opti- auch Anlass für eine Bilanz: neuerbare Energien, Förderung von onen auch zum Vorteil entfalten kön- Nach dem Einzug in das Kreisparla- umweltfreundlichem Verkehr oder nen. ment dauerte es acht Jahre bis sich auch einer breit aufgestellten Schul- in der Legislaturperiode von 1989 bis landschaft. Vor Ort haben die Grünen Wie sieht die Zukunft der Energiever- 1993 eine rot-grüne Koalition bilden auch von ihrer guten Kooperation und sorgung im Landkreis Offenbach aus? konnte. In diesen Jahren wurde nicht Vernetzung mit vielen Bürgerinitiati- Auch im Kreis Offenbach kann die nur eine Umweltverwaltung installiert ven und Gruppen profitiert. Zukunft der Energieversorgung nur in und der Ausbau des ÖPNV voran- der regenerativen Energie liegen. Der gebracht (z.B. Bus-Kreisquerverbin- Und wie ist Euer Kreisverband aufge- Energiekonzern e.on versucht aktuell, dung), vor allem im sozialen Bereich stellt? mit dem Ausbau des Kohlekraftwerkes wurden viele Pflöcke eingeschlagen: Wir sind gut aufgestellt. Zu unserem Staudinger die alte Energieerzeugung Etwa die Leitstelle Älterwerden, das KV gehören zwölf Ortsverbände mit auf Jahrzehnte zu festigen. Dagegen Jugendbildungswerk oder das selb- 294 Mitgliedern. In Rödermark wurde stellen wir uns im Kreis und vor Ort ständige Frauenhaus. der grüne Bürgermeister mit der Kom- zusammen mit den Bürgerinitiativen. Seitdem machen wir im Kreistag enga- munalwahl im ersten Wahlgang wie- Die Ausweisung von Vorranggebie- gierte Oppositionsarbeit gegen wech- dergewählt. Unser Gestaltungseinfluss ten für Windkraftnutzung steht auf selnde Koalitionen. Aus dieser Position in den Kommunen nimmt zu und wir der GRÜNEN Agenda, wurde aber vor konnten wir teilweise Kahlschläge im haben eine aktive Grüne Jugend. allem von CDU-Ortsverbänden mit sozialen Bereich verhindern und Na- verbissener Ignoranz bekämpft. turschutzverbände stützen. In eher Welche Schwerpunkte werdet Ihr in Die zukünftige Stromerzeugung wird winzigen Schritten konnten wir sogar der Zukunft in den Mittelpunkt stel- stärker dezentral erfolgen und kom- den Einstieg des Kreises auf erneuer- len? munale Stadtwerke sollen wieder bare Energien voranbringen. • Schwerpunkte unserer Arbeit werden eine wichtige Rolle als Energieerzeu- auch in den nächsten Jahren Umwelt, ger übernehmen. Auch öffentliche Das Interview führte Energie, Bildung und Verkehr sein. Gebäude werden noch immer viel zu Maike Bußmann selten zur solaren Energiegewinnung Der Landkreis Offenbach ist von Me- genutzt. tropolen umgeben und bietet doch Jun 2010 · Zeitschrift der Grünen in Hessen · Grünfläche 7
Landesvorstand „Ohne Sie wäre die deutsche Demokratie ärmer“ Viele Ehrungen hat sie für ihr Wirken der FDP ausgetreten, letztlich aus Pro- chen, Landtagsabgeordnete in Bayern, bereits erhalten, viel ist über sie ge- test gegen den NRW-Wahlkampf von Staatssekretärin im Hessischen Kul- schrieben worden – Hildegard Hamm- Jürgen W. Möllemann und den feh- tusministerium, Bundestagsabgeord- Brücher, die am 11. Mai 2011 90 Jahre lenden Widerspruch der FDP-Bundes- nete und schließlich Staatssekretärin alt wurde. Wie kommt es, dass sie, die spitze. 2010 hatte sie gesagt, dass sie im Bundesbildungsministerium und „Grande Dame des politischen Libe- Joachim Gauck wählen würde – und Staatsministerin im Auswärtigen Amt. ralismus“, auf dem GRÜNEN Tag am so kam es. Seit dieser Zeit besteht ein Ihre Karriere gipfelte in der Kandidatur 28. Mai in Offenbach die Auftaktre- reger freundschaftlicher Kontakt zwi- für das Amt des Bundespräsidenten de hielt? Das hat eine Vorgeschichte: schen ihr und den hessischen Grünen. 1994. Für die promovierte Chemikerin Letztes Jahr suchte die Grüne Land- Die Landtagsfraktion hat Ende Mai war die Demokratie immer wichtiger tagsfraktion nach dem überraschen- einen feierlichen Empfang anlässlich als die Partei. Sie selbst fasst die Bi- den Rücktritt von Horst Köhler nach ihres 90. Geburtstags ausgerichtet. lanz ihres Wirkens so zusammen: „Die Wahlfrauen und -männern für die Laudator Rupert von Plottnitz, ehe- Freiheit, wenn sie verantwortungs- Bundesversammlung. Wir diskutier- maliger hessischer Staatsminister der voll genutzt wird, macht nicht nur ten natürlich auch über die Frage, GRÜNEN, war von ihrer Biografie be- den Einzelnen, sondern auch ein Volk wer sich für Joachim Gauck ausge- eindruckt: „Sie sind eine der letzten, lernfähig.“ Wer mehr wissen möchte: sprochen hatte. Unser Abgeordneter die die deutsche Demokratie nach Kürzlich ist ihr Rückblick auf ihr Leben Frank Kaufmann hatte die Idee, eine 1945 von ihren Anfängen bis heute „Und dennoch…“ erschienen. Und ehemalige hessische Staatssekretärin miterlebt hat.“ Und nicht nur miter- wir sollten ihren Ratschlag beherzigen, zu benennen und zwar die erste Frau lebt. Auf ihren politischen Stationen immer lernfähig zu bleiben… • in diesem Amt: Hildegard Hamm-Brü- hat sie die deutsche Demokratie auch Tarek Al-Wazir cher. 2002 war sie nach 54 Jahren aus mitgestaltet: als Stadträtin in Mün- Landesvorsitzender Kompetenz der Hauptamtlichen nutzen Die Kommunalwahl hat uns landes- tausch zwischen den Hauptamtlichen. Erste Vereinbarungen haben wir am weit 18% eingebracht. Wir werden in Einen wichtigen Schritt zur Stärkung grünen Tag getroffen: Michael Korwi- so vielen Kommunalparlamenten mit- der kommunalen MandatsträgerInnen si (Oberbürgermeister Bad Homburg) gestalten wie noch nie zuvor. Und wir haben wir mit der Neuaufstellung der hat sich bereit erklärt, ab Januar näch- werden so viele grüne Bürgermeiste- GAK, unserer kommunalpolitischen sten Jahres die Organisation des Aus- rInnen, Kreisbeigeordnete, Dezernen- Organisation, gemacht. Nun gilt es, tausches zu übernehmen. Horst Burg- tInnen und erste StadträtInnen haben auch den neu gewählten Hauptamt- hardt (Bürgermeister Friedrichsdorf) wie nie zuvor. Nicht zu vergessen un- lichen alle nur mögliche Unterstützung wird wie bisher unsere Vertretung sere beiden Oberbürgermeister Micha- zukommen zu lassen. Wir müssen die im Städtetag koordinieren. Karsten el Korwisi und Jochen Partsch, die sich Kompetenzen aller Hauptamtlichen McGovern (Erster Kreisbeigeordneter in den Persönlichkeitswahlen eindeu- bündeln und für die gesamte Par- Marburg-Biedenkopf) ist vorläufiger tig durchgesetzt haben. Bisher gab es tei und auch die konkrete Arbeit der Ansprechpartner für die alten und die 25 Hauptamtliche; zukünftig werden Landtagsfraktion schlagkräftig nutzen. neugewählten Kreisbeigeordneten. es voraussichtlich über 50 sein. Wenn Mit unseren Kompetenzen in den Ich jedenfalls freue mich über so viele wir die damit verbundenen Erwar- Feldern Energiewende, alternative neuen Kolleginnen und Kollegen und tungen der Wählerinnen und Wähler Verkehrspolitik, Sozial- und Jugend- werde mich auch weiterhin als Beisit- erfüllen wollen, müssen wir diese zah- politik und ökologisch orientierter zerin im Landesvorstand für die Ver- lenmäßige Stärke auch in Umsetzung Wirtschaftspolitik werden wir einen netzung und strukturelle Hilfestellung unserer Inhalte ummünzen. Dazu be- kommunalen Green New Deal voran- einsetzen. • darf es einer stärkeren Zusammenar- treiben. Gerda Weigel-Greilich beit und einem kontinuierlichen Aus- Beisitzerin 8 Grünfläche · Zeitschrift der Grünen in Hessen ·Jun 2011
Der Grüne Tag 2011 GRÜNER Tag 2011 - Demokratiepolitik und der Einsatz für die Demokratie Vor fast genau einem Jahr trat der Wir hatten die Ehre, für die Eingangs- versöhnen, hofft sie gerade bei der damalige Bundespräsident Horst Köh- rede die Hildegard Hamm-Brücher, die stärkeren Beteiligung der Bürgerinnen ler zurück, sein Nachfolger Christian ehemalige Staatsministerin im Aus- und Bürger auf DIE GRÜNEN, die sie Wulff wurde von der eilends einbe- wärtigen Amt und Bundespräsident- der politischen Konkurrenz ein an- rufenen 14. Bundesversammlung im schaftskandidatin der FDP, zu Gast zu sehnliches Stück voraus sieht. Sie rief dritten Wahlgang gewählt. SPD und haben. Frau Hamm-Brücher hat im den GRÜNEN TAG auch deshalb auf, GRÜNE hatten den ehema- sich der Demokratiepolitik ligen Leiter der Stasi-Unterla- zuzuwenden und ihre Bedeu- genbehörde, Joachim Gauck, tung in der bundesdeutschen einen bereits in der DDR-Bür- Debatte zu stärken: Gerade gerrechtsbewegung aktiven der ehemaligen Anti-Par- Streiter für eine Demokratie teien-Partei falle es zu, der in der Balance von Freiheit Politik-, Politiker- und Partei- und Verantwortung nomi- enverdrossenheit entgegen- niert. Gaucks Kandidatur zuwirken. Nur eine lernende entfachte einen Sturm neuer Gesellschaft sei in der Lage, politischer Begeisterung, er aufgrund der Fehler der Ver- wurde in Windeseile zum Hoffnungs- Mai ihren 90. Geburtstag gefeiert und gangenheit die Zukunft besser zu ge- träger einer erneuerten demokrati- freute sich sehr, ihre Erfahrungen mit stalten. schen Kultur. ihrem Lebensthema „Wie weiter mit In den anschließenden Workshops ha- Was ist von dieser Aufbruchstimmung unserer Demokratie?“ mit uns teilen ben die Teilnehmerinnen und Teilneh- geblieben? Der diesjährige GRÜNE zu können. Ihr eindringlicher Appell, mer in ganz konkreten Themenfeldern TAG in Offenbach knüpfte da an, wo gerade die deutsche Demokratie – konkretisiert, was unsere Vorstellung die Gauck-Welle sich brach, wandte die nicht gelernt und erkämpft, son- von lebendiger Demokratie ist. Un- sich aktuellen Herausforderungen wie dern von den Alliierten implementiert ter dem noch frischen Eindruck der Stuttgart 21 und seinen Lehren zu, wurde – stetig weiterzuentwickeln die Kommunalwahl, aber auch vor dem stellte die Frage: Wohin entwickelt sich Balance von Freiheit und Verantwor- Hintergrund der Demokratiebewe- unsere Demokratie in Zeiten des Inter- tung stets neu auszutarieren, traf bei gung in der arabischen Welt und der nets und der „WutbürgerInnen“ – und den GRÜNEN auf vollste Zustimmung. Auseinandersetzungen um planerische wohin wollen wir sie entwickeln? Hamm-Brüchers Familie wurde wäh- Großprojekte wie z.B. Stuttgart 21 13 Workshops – so viele wie nie zu- rend des Nationalsozialismus selbst haben die Landesarbeitsgemeinschaf- vor – hatten die Landesarbeitsgemein- Opfer antisemitischer Verfolgung, es ten ein breites Spektrum an Themen schaften, der Frauenrat, die Grüne war Theodor Heuß, der erste Bun- angeboten. Die thematische Ausge- Jugend und die Grünen Alten orga- despräsident, der sie für die Politik wogenheit spiegelt sich auch in den nisiert, um unter dem Leitthema „Die gewann („Mädle, Sie müsset in die TeilnehmerInnenzahlen wieder. Des- Zukunft der Demokratie“ Antworten Politik“), die ihr Leben fortan bestim- wegen wird die Septemberausgabe auf all diese Fragen zu suchen. Fast men sollte. Nachzulesen ist all das in der GRÜNFLÄCHE in bewährter Form 200 GRÜNE Mitglieder, aber auch in- Hamm-Brüchers kürzlich erschienen die Ergebnisse der 13 Foren dokumen- teressierte Bürgerinnen und Bürger ka- Erinnerungen „Und dennoch… Erin- tieren. • men am 28. Mai in der Offenbacher nern für die Zukunft“. Rudolf-Koch-Schule zusammen – üb- Große Verantwortung für die Demo- Kai Klose rigens der Schule, die auch unser Lan- kratie weist Hildegard Hamm-Brücher Politischer Geschäftsführer desvorsitzender Tarek Al-Wazir einige uns GRÜNEN zu. Neben der Zukunfts- Jahre besucht hat. aufgabe, Ökologie und Ökonomie zu Jun 2010 · Zeitschrift der Grünen in Hessen · Grünfläche 9
Landesvorstand Das Atomzeitalter ist vorbei! 10 Jahre nach dem Atomausstieg von zerne errungen. Die vielen Demos und Sonderparteitag rot-GRÜN, wenige Monate nach der Menschenketten, die Kundgebungen diskutiert das Thema schwarz-gelben Laufzeitverlängerung und Mahnwachen waren nicht um- Der Bundesvorstand hat einen Sonder- im Jahr der dreifachen Reaktorkata- sonst. Diesen international beachteten parteitag zum Thema Atomausstieg strophe von Fukushima und 25 Jahre Erfolg sollten wir uns von niemandem und Energiewende beschlossen. Ende nach dem Super-Gau von Tschernobyl kleinreden lassen. Juni werden die Delegierten in Berlin sieht es so aus, als sei das Atomzeit- Klar ist: Würden wir Grüne die Kanzle- über den Atomausstieg beraten. Wir alter in Deutschland spätestens 2022 rin stellen, hätten wir vieles anders ge- Hessen werden uns selbstverständlich endgültig vorbei. macht. Ein Atomausstieg bis zum Jahre konstruktiv an der Debatte beteiligen. Die sieben ältesten Meiler und der 2017 wäre technisch, rechtlich, wirt- Die GRÜNEN sind eine diskussions- Pannenreaktor Krümmel werden nicht schaftlich und energiepolitisch seriös freudige Partei, die sich auch schwie- wieder ans Netz gehen, die restlichen umzusetzen und wir werden bis zum rigen Entscheidungen stellt. AKW werden stufenweise bis 2022 Schluss versuchen, kürzere Laufzeiten Ich wünsche mir von meiner Partei, abgeschaltet. Jedem AKW ist ein fixes und strengere Sicherheitsstandards ins dass sie beim Atomgesetz in der Sache Abschaltdatum zugeordnet, das auch Atomgesetz hinein zu verhandeln und entscheidet und „Ja“ sagt zum Ende nicht überschritten werden darf, wenn die schwarz-gelbe Fixierung auf Gor- des Atomzeitalters, auch wenn der noch Reststrommenge übrig ist. leben zu beenden. Antrag dazu von Schwarz-Gelb vorge- Unter wesentlicher Beteiligung un- Vor uns liegt eine gesamtgesellschaft- legt wird. Die Energiewende zu 100% seres ersten GRÜNEN Ministerpräsi- liche Aufgabe, nämlich die Vollendung Erneuerbaren, zu ambitioniertem Ener- denten Winfried Kretschmann zwan- der Energiewende, die wir unter rot- giesparen und mehr Effizienz können gen die Bundesländer Angela Merkel, grün mit unserem Atomausstieg und wir von der selbst ernannten Gurken- diesem Stufenplan für die Stilllegung dem EEG eingeleitet hatten. Unsere truppe allerdings nicht erwarten. Das aller deutschen Atomkraftwerke und Wir benötigen einen Ausbau der Er- zeigen die anderen Gesetzentwürfe in weiterer Änderungen an ihrem Ener- neuerbaren Energien und einen Aus- Merkels Energiepaket, die sicher nur giekonzept zuzustimmen. bau unserer Stromnetze, schnellst- zu einem geringen Teil unsere Zustim- Wenn Deutschland – wie es sich ab- möglich wirksame Programme zur mung finden werden. Und ich fürchte, zeichnet – in einem breiten parteipoli- Energieeinsparung und Effizienzstei- dass auch bei der Endlagerfrage die er- tischen Konsens aus der Atomenergie gerung. Die Energiewende muss de- gebnisoffene Suche bis nach der näch- aussteigt, wird das wohl kaum von zentral stattfinden und sie darf nicht sten Bundestagswahl warten muss. einer zukünftigen Regierung rückgän- zu Lasten des Klimaschutzes gehen. Das ist bitter, es zeigt aber, dass die gig gemacht werden. Damit hat die Den Neubau von Kohlekraftwerken Arbeit an der Energiewende mit dem Anti-Atom-Bewegung und mit ihr wir lehnen wir ab, Energiespitzen können Atomausstieg erst richtig losgeht und GRÜNE einen historischen Sieg gegen und müssen für eine Übergangszeit es beweist, dass ohne Grün die Ener- die energiepolitischen Dinosaurier in mit modernen Gaskraftwerken aufge- giewende nicht zu schaffen ist. • Union und FDP und in den Vorstand- fangen werden. Nicole Maisch setagen der vier großen Energiekon- Beisitzerin Seminare der GAK e.V Seit Jahresanfang konnten bisher fast 20 Seminare durchgeführt werden. Dabei war der „Crashkurs Kommunalpolitik“ mit sieben Veranstaltungen am stärksten nachgefragt. Auch nach der Kommunalwahl gibt es immer wieder Nachfragen nach einem Einführungskurs für neue MandatsträgerInnen. Deshalb haben wir die Planung aufgenommen, um im Herbst ein entsprechen- des Angebot machen zu können. Die Termine, die bereits feststehen, findet Ihr auf den folgenden Seiten. Weitere Infos zu den Seminar-Inhalten, den Orten und das Anmeldeformular finden sich auf unserer Website: www.gak-hessen.de 10 Grünfläche · Zeitschrift der Grünen in Hessen ·Jun 2011
GRüne jugend Hessen 20 Jahre Grüne Jugend Hessen Ein Jubiläum verleitet oftmals dazu, für diese und künftige Generationen wie noch nie zuvor. Über das ganze in nostalgische Momente zu verfallen zu gestalten, wird hier über politische Land verteilt engagieren sich circa. und sich das Vergangene ins Gedächt- Ziele diskutiert. Die Ergebnisse dann in 1.100 junge Menschen für junggrüne nis zu rufen. In den letzten Monaten den Diskurs bei den Alt-Grünen (wahl- Politik. Ebenfalls ist der Frauenanteil widmeten wir uns daher ausführlich weise: „Mutterpartei“) einzubringen, überdurchschnittlich hoch. Das macht den Protokollen, Schampussen und stellt einen der Grundpfeiler junggrü- uns stolz, ist aber gleichzeitig mit einer Bildern der letzten 20 Jahre. Hierbei ner Tätigkeit in Hessen dar. Das un- großen Verantwortung verbunden. kam Erstaunliches zum Vorschein. terscheidet uns auch maßgeblich von Im Jubiläumsjahr hat sich die GJH Davon einmal abgesehen bieten die- anderen Landesverbänden. Ob wir vorgenommen, über ihre politische se nostalgischen Momente den Raum deshalb nun als „angepasst“ bezeich- Grundsätze zu diskutieren. Wir wollen sich zu vergegenwärtigen, was die net werden, ist uns relativ gleich. Die uns in den kommenden Monaten über Aufgabe unserer junggrünen Organi- Erfolge der letzten Jahre bestätigen unsere zukünftigen Ziele und Inhalte sation in Hessen ist. Sie dient zunächst uns darin, dass dieser politische Ansatz im Klaren werden. Eines bleibt jedoch als Forum für junge Menschen, sich richtig ist. heute schon klar: Mit der Grünen Ju- im grünen Kontext politisch einzu- Heute kann die Grüne Jugend Hes- gend Hessen ist weiterhin zu rechnen. bringen. Unter dem Aspekt, Politik sen so viele Mitglieder verzeichnen Rock on! • www.gjh.de Grüne Jugend Hessen wählt neuen Vorstand Mit vielen neuen und alten Mitglie- programm der GJH aus dem dern aus ganz Hessen wurde am Jahr 2004 in den kommenden Wochenende in Marburg ein neuer Monaten zu überarbeiten. „Die Landesvorstand der Grünen Jugend GJH hat im April ihr 20jähriges Hessen gewählt, sowie die Eckpunkte Bestehen gefeiert und sich be- der inhaltlichen Arbeit für dieses Jahr sonders in den letzten Jahren abgestimmt. Neue Landesvorsitzende weiterentwickelt. Beim Über- ist Kaya Kinkel (Hersfeld-Rotenburg) arbeiten des Grundsatzpro- und folgt somit Ouasima Chami. Ben- gramms wollen wir die vielen jamin Weiß (Kreis Groß-Gerau) wurde neuen Mitglieder aktiv in den Prozess angelegte Kampagne Jugendliche aus in seinem Amt als Landesvorsitzender einbinden, um damit die GJH für die allen Bildungsschichten ansprechen“, bestätigt. Die Nachfolge von Tobias kommenden Landtags- und Bundes- fügt Kaya Kinkel hinzu. Terhaar tritt Philip Reuber (Main-Tau- tagswahlen aktuell zu positionieren. Der neue Landesvorstand ist erfreut nus) an und ist somit der neue Landes- Während der vielen erfolgreichen über die steigende Anzahl der po- schatzmeister. Ebenfalls wurde Lysan- Wahlkämpfe der letzten vier Jahre litikinteressierten Jugendlichen, die ne Dobranz (Kreis Limburg-Weilburg) blieb nicht viel Zeit für inhaltliche Ar- offensichtlich ebenfalls nicht mit der als frauenpolitische Sprecherin bestä- beit. Dies soll sich jetzt ändern“, so Politik der Landes- und Bundesregie- tigt. Der siebenköpfige Vorstand wird Benjamin Weiß. rung zufrieden sind. In einer Zeit, in durch die Beisitzerinnen Sandra Knorr Weiterhin wurde das Ziel beschlossen, der auch die konservativen Parteien (Limburg-Weilburg) und Eva Reckhard für mehr Vielfalt in der Mitgliedschaft anfangen, grüne Grundziele wie den (Main-Taunus), sowie dem Beisitzer zu sorgen. „Wie alle Jugendorganisa- Atomausstieg in den Mittelpunkt zu Alexander Unrath (Hochtaunus) ver- tionen haben auch wir das Problem, stellen, möchten wir weiterhin un- vollständigt. dass überwiegend junge Menschen voreingenommen und ohne Scheu- Besonders die inhaltlichen Themen bei uns aktiv sind, die aus dem El- klappen unsere Positionen finden, um standen am Sonntag im Mittelpunkt: ternhaus ein Grundinteresse an Poli- damit auch die hessischen GRÜNEN So wurde auf Antrag des Landesvor- tik mitgebracht haben. Das möchten inhaltlich mitzugestalten. • stands beschlossen, das Grundsatz- wir ändern und durch eine langfristig Jun 2010 · Zeitschrift der Grünen in Hessen · Grünfläche 11
Termine LAG Landesarb 19 Frankf AUGUST 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Inklusive ressourcen- gerechte Schule Fachtagung 9:00 Uhr Frankfurt am Main SEPTEMBER 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Konfliktgespräche Der doppische führen Haushalt Seminar Seminar 10:00 - 18:00 Uhr 10:00 Uhr Frankfurt am Main Grundlagen der Vorstandsarbeit Seminar 07. + 09.10. - 10:00 Uhr Bielefeld OKTOBER 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Sicheres vor 1 P GRÜNE TERMINE Green Campus Termine Originäre Termine von Bündnis 90/ Termine der Weiterbildungsakade- Die Grünen. Weitere Informationen zu diesen mie Green Campus der HBS. Weitere Informationen Terminen immer unter: zu diesen Terminen immer unter: www.gruene-hessen.de www.greencampus.de GAK Termine HBS Termine hbs Termine des Vereins Grüne und Alterna- Termine der Heinrich-Böll-Stiftung tive in den Kommunalvertretungen Hessen. Weitere Hessen e.V. (HBS). Weitere Informationen zu diesen Informationen zu diesen Terminen immer unter: Terminen immer unter: www.gak-hessen.de www.hbs-hessen.de 12 Grünfläche · Zeitschrift der Grünen in Hessen ·Jun 2011
Termine G UMWELT Presse- und Moderation beitsgemeinschaft Öffentlichkeitsarbeit Seminar 9:00 Uhr Seminar 10:00 Uhr furt am Main 9:30 Uhr Frankfurt am Main Hamburg 16 30 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Rhetorik LAG Christinnen Verhandeln, Parteirat Für Frauen Landesarbeitsgemeinschaft Fair und Effektiv 11:00 Uhr Seminar 18:00 Uhr Seminar Frankfurt am Main 10:00 Uhr Frankfurt am Main Potsdam LAG Bildung Landesarbeitsgemeinschaft 11:00 Uhr Frankfurt 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Politische Reden Mediation Schreiben Seminar Seminar 24.-25.09.2011 9:00 Uhr 10:00 Uhr Berlin Frankfurt am Main Der doppische Zeitmanagement LAG SOZIALES Haushalt Seminar Landesarbeitsgemeinschaft Seminar 10:00 Uhr 10:30 Uhr Frankfurt am Main 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 icheres Auftreten VERGABERECHT - Fair der Presse und Transparent Seminar Fachgespräch 10:00 Uhr 12:30 Uhr Potsdam Wiesbaden Weitere wichtige Termine 17. Juni 2011 5. November 2011 Tagung Landtagsfraktion Hessen - Kinder und Ju- Landesverband - Parteirat in Frankfurt am Main gendmedienschutz im Internet 25.-27. November 2011 18. Juni 2011 Bundesverband - Bundesdelegiertenkonferenz in Kiel GAK Seminar - Projektmanagement 10. Dezember 2011 25. Juni 2011 Landesverband - Landesmitgliederversammlung Bundesverband - BDK zum Atomausstieg in Berlin in Darmstadt 24.-25. Juni 2011 Green Campus Seminar - Diskussionsleitung Jun 2010 · Zeitschrift der Grünen in Hessen · Grünfläche 13
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