Regio - Pro Natura Graubünden

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Regio - Pro Natura Graubünden
regio
1/19                     Graubünden • Grigioni • Grischun

                                                                                               (Bildautor: Urs Steger)
Winterlandschaft im Oberengadin.

Inhalt 2    Editorial: Ein guter Plan
       3    Passive Fütterung vermeiden
       4    Blick in die Zukunft
       5    Un’avvincente visita alla Torre Belvedere
       6    Nein zu überdimensioniertem Strassenbau
       7    Rückblick Ferienpass
       8    Veranstaltungen

                                                            Graubünden • Grigioni • Grischun
Regio - Pro Natura Graubünden
■■■    Editorial ■ ■ ■

                                                                        Ein guter Plan
                                                                        Haben Sie sich auch Vorsätze gefasst fürs neue Jahr?
                                                                        Gehört mehr Bewegung dazu? Mehr Zeit mit der Familie? Zeit für
                                                                        neue Entdeckungen? Eine Woche ohne Handy und Laptop? Etwas
                                                                        tun für die Umwelt, mit der Klasse oder dem Verein?
                                                                        Wenn ja, dann können Sie mit uns jetzt direkt schon in die Phase
                                                                        2 starten: In die Planung Ihrer Aktion.
                                                                        Melden Sie sich bei uns an für 4 Tage Umwelteinsatz auf der Alp
                                                                        Flix, im Avers oder im Val Cama und kommen Sie zur Ruhe, tan-
                                                                        ken Sie Kraft, wenn Sie in den Bergwiesen duftendes Heu rechen
                                                                        oder von der Sonne erwärmte Steine auf den Alpwiesen zusammen-
                                                                        tragen. Notieren Sie sich auch schon jetzt den 18. Mai in der neuen
                                                                        Agenda, an diesem Samstag werden wir für Sie wieder zahlreiche
                                                                        Wildpflanzen zusammentragen am Churer Setzlingsmarkt auf dem
                                                                        Arcas Platz. Und eine Woche darauf können Sie allein oder auch
                                                                        mit Ihrer Familie oder Freunden am Festival der Natur verschiedens-
                                                                        te Anlässe besuchen.
                                                                        Diese und weitere Angebote finden Sie auf unserer Veranstaltungs-
                                                                        seite in diesem Heft, weiterführende Informationen schalten wir auf
                                                                        unserer Website auf.
                                                                        In den kommenden Wochen wird dort das Angebot für 2019 stetig
                                                                        wachsen.
                                                                        Wir freuen uns, wenn wir Sie bald zu Phase 3 begrüssen dürfen: Bei
                                                                        der Umsetzung Ihrer guten Vorsätze.

                                                                        Eine gute Lektüre wünscht
                                                                        Jacqueline von Arx

Impressum
Sektionsbeilage zum Pro Natura Magazin
Mitgliederzeitschrift von Pro Natura
Erscheint 3 Mal jährlich

Herausgeber:
Pro Natura Graubünden
Ottostrasse 25, 7000 Chur
                                               ANZEIGE
Tel. 081 252 40 39
E-Mail: pronatura-gr@pronatura.ch
www.pronatura-gr.ch                                                                                     Hotel Restaurant Bergalga
                                                                                                        Genossenschaft
Redaktion, Text und Gestaltung:                                                                         7447 Avers-Juppa
Jacqueline von Arx mit Unterstützung durch                                                              081 667 11 68 / www.bergalga.ch
Monika Jung, Werner Ruinelli, Birgit Ottmer.
Redaktionsschluss regio 2/19: 20. 3. 2019         - Naturerlebnis auf 2’000 m über Meer
Fotos, sofern nicht speziell erwähnt:
Pro Natura Graubünden
                                                        Skitouren- und Schneeschuhparadies, Gipfel bis 3‘392 m
                                                        Kleines, familienfreundliches Skigebiet mit viel Charme und ohne Schneekanonen
Herstellung und Druck:                                  Unkompliziertes, gemütliches Hotel mit komfortablen Zimmern oder Lager
Vogt-Schild Druck AG, 4552 Derendingen                  Halbpension: Frühstücksbüffet und 4-Gang-Menü mit regionalen und Bio-Produkten
                                                         – ein Genuss!
© Pro Natura Graubünden

2 | Pro Natura Graubünden regio 1/2019
Regio - Pro Natura Graubünden
■■■      Kampagne Stop Fütterung ■ ■ ■

Passive Fütterung vermeiden
Die breit abgestützte Kampagne «Stop Fütterung» wird im Kanton Graubünden schon den dritten Winter durch­
geführt. Bereits können Verbesserungen im Kanton festgestellt werden. Die Gemeinde Domleschg ist dank der
Fusionierung und den getätigten Überlegungen heute ein gutes Beispiel für die Vermeidung passiver Fütterung
von Wildtieren an den Sammelstellen von Grünabfällen.

I
    m Interview erklärt der Förs-                                                                              Grüngut-Sammelstellen einzu-
    ter Karl Ziegler bei der Sam-                                                                              zäunen, zum Wohl der Wildtiere.
    melstelle in Almens die Moti-                                                                              Das Schalenwild soll nicht mehr
vation der Gemeinde für die neue                                                                               wegen eines menschengemachten
Strategie bei den Grünabfallen.                                                                                Nahrungsangebotes in die Sied-
                                                                                                               lungsnähe vordringen, sondern in
Pro Natura GR: Welches                                                                                         den ruhigen Wildeinstandsgebie-
Material kommt hier auf                                                                                        ten bleiben. Die Beratung durch
der Grüngut Sammelstelle                                                                                       den Kanton hat sich bewährt, das
zusammen?                                                                                                      ANU hilft auch bei der Bekämp-
Karl Ziegler: Das sind Gartenabfäl-                                                                            fung der Neophyten auf der Grün-
le, wie z. B. alte Stauden oder                                                                                gutsammelstelle. Besonders der
Topfpflanzen und zum anderen                                                                                   Riesenbärenklau muss hier auf
Haushaltsabfälle, etwa Rüstabfäl-                                                                              der Deponie jedes Jahr bekämpft
le oder Katzensand. Das Material                                                                               werden.
wird hier gesammelt und kommt
später in die Kehrichtsverbren-                                                                                Welche Ratschläge können
nungsanlage. Die Gemeinde kom-                                                                                 Sie unseren Mitgliedern
postiert nicht mehr selber, weil die                                                                           für den eigenen Garten
Nachfrage gesunken ist in den letz-                                                                            geben, um Frassschäden von
ten Jahren und der Aufwand eher                                                                                Schalenwild zu vermeiden?
                                       Der Förster Karl Ziegler in der vorbildlich gesichterten Grüngut
gross ist.                             Sammelstelle von Almens.                                                Wer im eigenen Garten kompos-
                                                                                                               tiert, sollte von den alten offenen
Kommen denn hier alle Garten­                   Ist der Aufwand gross, um Grün­                      Systemen auf die neuen wechseln und da-
abfälle der Gemeinde zusammen?                  abfalle zu sichern und so die                        rauf achten, dass die Kompostanlage gut
Hier liegt nicht viel Material.                 passive Fütterung von Schalenwild                    verschliessbar ist. Hirsche sind schlau und
Nein, die Gemeinde Domleschg betreibt           zu verhindern?                                       stark und können unverschlossene Deckel
drei solcher Sammelstellen. Zudem offe-         Mit den hohen Gitterzaun-Elementen aus               leicht öffnen.
riert die Gemeinde Domleschg den Ein-           Metall ist die Umzäunung der Grünabfälle             Bei der Auswahl der Gartenbepflanzung
wohnern den kostenlosen Abtransport der         rasch vorgenommen. Für den Unterhalt der             empfehle ich auf Weisstannen und Arven
Grünabfälle, welche in den grünen Tonnen        Sammelstellen ist der Werkbetrieb zustän-            zu verzichten, zwei Baumarten, welche
vor den Häusern bereitgestellt werden.          dig. Die Domleschger Sammelstellen sind              den Hirschen besonders schmecken. Auch
                                                bis heute offen für alle Einwohner, ohne             ist es zu empfehlen Salat und andere Gar-
Für welche Wildtiere ist diese                  fixe Abgabezeiten. Die Gitter werden nur             tenfrüchte im November vollständig zu
Grüngut Sammelstelle in Almens                  in den Wintermonaten geschlossen.                    ernten.
ein passives Fütterungsangebot?                                                                      Und selbstverständlich ist auf jegliche
Hier im Domleschg ist vor allem der             Mit welcher Motivation hat                           ­aktive Fütterung zu verzichten, das heisst
Hirschbestand in den letzten 10 Jahren          die Gemeinde Domleschg so schnell                    kein Brot oder Gemüse auslegen für die
stark angestiegen. Ein alter Kronenhirsch       reagiert in Sachen ­Sicherung der                    Wildtiere. Die Kampagne Stop Fütterung
hatte sich diesen Sommer sogar auf das          Grünabfall Sammelstelle?                             macht deutlich, dass den Wildtieren damit
grosse Futterangebot in den Gärten spezi-       Anlässlich der Gemeindefusion wurde der              mehr geschadet als geholfen wird.
alisiert. Wir wollen verhindern, dass die       nachhaltige Betrieb und der Unterhalt der
Grüngut Sammelstellen am Dorfrand die           Sammelstellen diskutiert. Seit der Revision          Vielen Dank Karl Ziegler für dieses
Tiere aus den nahen Wintereinstandsge-          des kantonalen Jagdgesetzes im Oktober               Interview.
bieten in die Dörfer locken.                    2017 sind die Gemeinden verpflichtet, die

                                                                                                                  Pro Natura Graubünden regio 1/2019 | 3
Regio - Pro Natura Graubünden
■■■      Zukunftstag ■ ■ ■

Blick in die Zukunft
Anfangs November war das Durchschnittsalter auf der Geschäftsstelle von Pro Natura Graubünden deutlich tiefer,
als an anderen Tagen – dank dem Zukunftstag.

D
           er nationale Zukunftstag ermög-
           licht Schulkindern der 5.–8. Klas-
           se den Einblick in die Berufswelt.
Bei der letzten Durchführung haben wir
uns auf der Geschäftsstelle über zwei An-
meldungen gefreut: Julie möchte gerne Bio-
login werden und hat den Zukunftstag vom
8. November genutzt, um einen Tag Natur-
schutzarbeit bei Pro Natura Graubünden
mitzuerleben. Lucilla hatte teilgenommen
an der Pro Natura Igelexkursion im Septem-
ber und wollte gerne noch mehr über die
Arbeit bei Pro Natura Graubünden erfah-
ren. Wir haben uns sehr gefreut über das
grosse Interesse und die vielen guten Fra-
gen der beiden Mädchen und sind froh zu
wissen, dass auch die jüngste Generation
schon heute voll aktiv ist im Natur- und        Am Nachmittag im Schutzgebiet Siechastuden in Maienfeld wurde ein Steinhaufen für
­Klimaschutz.                                   Zauneidechsen und andere Kleintiere gebaut.

Zukunftstag bei der                                                                               Mein Zukunftstag bei
Pro Natura Graubünden                                                                             Pro Natura Graubünden

I                                                                                                 I
     ch war ganz begeistert, als ich erfuhr,                                                          ch finde Pro Natura sehr wichtig. Die
     dass Lucilla und ich den Zukunftstag                                                             Leute, die dort arbeiten, machen viel für
     bei der Pro Natura verbringen dürfen.                                                            die Tiere und die Natur. Es war schön,
Den Morgen vom 8. November verbrach-                                                              dass ich meinen Zukunftstag dort verbrin-
ten wir im Büro der Pro Natura in Chur. Da                                                        gen durfte. Alle waren sehr nett zu mir.
hat uns die Biologin Monika Jung durch                                                            Besonders gut gefallen hat mir das gemein-
das Büro geführt und uns alles gezeigt. Es      Am Morgen erhielten Lucilla und Julie einen       same Mittagessen und dass wir nach Mai-
                                                Einblick auf der Geschäftsstelle, z. B. in den
war sehr spannend, denn sie erklärte uns,       Biberkoffer.                                      enfeld in das Naturschutzgebiet Siechastu-
was sie so für Projekte durchführen. Ich                                                          den gegangen sind. Dort habe ich viele
konnte auch alles über Tiere und Natur fra-     Dort erfuhren wir viel über das Natur-            spannende Tierspuren entdeckt und habe
                                                schutzgebiet und über die dort lebenden
    Mich hat beeindruckt,                                                                             Im Naturschutzgebiet
                                                Tiere. Wir versuchten, mit einem Glas
  dass Pro Natura viele gute                    ­Wasserinsekten zu fangen, um diese mit
                                                                                                    Siechastuden in Maienfeld
   Projekte für Familien und                    ­einer Vergrösserungslupe zu beobachten.            habe ich viele spannende
        Schulen macht.                          Auch beobachteten wir einen Zwergtaucher.              Tierspuren entdeckt.
gen was ich wollte. Wir konnten sogar mit       Am meisten fasziniert haben mich die Biber-       viele Vögel und Insekten beobachtet. Zu-
der Chefin Jacqueline ein Interview füh-        spuren. Am Schluss bauten wir noch einen          letzt haben wir noch einen Steinhaufen für
ren. Mich hat beeindruckt, dass Pro N
                                    ­ atura     Überwinterungssteinhaufen für die Repti­          Insekten und Eidechsen gebaut. Es war ein
viele gute Projekte für Familien und Schu-      lien. Auf jeden Fall war es ein sehr spannen-     toller Tag! Vielen Dank dem ganzen Pro
len macht und versucht, Bauten zu stop-         der Zukunftstag, den ich sehr genossen            Natura Team!
pen, die der Natur schaden.                     habe und der meinen Berufswunsch, Bio­                             Lucilla Galgani, 6. Klasse
Am Nachmittag gingen wir in das Natur-          login zu werden, verstärkt.
schutzgebiet Siechastuden bei Maienfeld.                                Julie Feiner, 6. Klasse

4 | Pro Natura Graubünden regio 1/2019
Regio - Pro Natura Graubünden
■■■       lebendiges Wasser ■ ■ ■

Un’avvincente visita alla Torre Belvedere
di Pro Natura a Maloja

L
       a scuola assume un ruolo fonda-                bilità di comprendere le caratteristiche del       L’esposizione nella torre ci ha pure inse-
       mentale e si impegna a formare ed              funzionamento e dei limiti delle risorse che       gnato molte cose sull’acqua, sui ghiacciai
       educare non solo le nuove genera-              utilizziamo, gli effetti dell’attività umana       e sul fatto che l’acqua non va sprecata. An-
zioni ma generazioni nuove: generazioni               sulle diverse componenti degli ecosistemi e        che noi possiamo fare qualcosa per la na-
che nella quotidianità dei comportamenti              hanno maturato la consapevolezza che il            tura ma dobbiamo iniziare subito. Non
trovino come prospettiva naturale, il rispet-         senso di responsabilità inizia nelle scelte        buttiamo plastica in giro, non inquiniamo
to dell’ambiente in cui vivono.                       quotidiane quali il risparmio di un bene co-       e usiamo i mezzi pubblici.
L’obiettivo è quello di superare una didatti-         mune e prezioso come l’acqua e il rispetto         AIUTIAMO LA NATURA!»
ca sull’ambiente per approdare ad una di-             dell’ambiente domestico, scolastico, urba-         			                               Romeo Gianotti
dattica svolta per l’ambiente, basata non             no e naturale.                                                                       insegnante
solo sulle conoscenze, ma anche sui com-              «L’acqua giallastra, fatta passare da un ba-
portamenti, sui valori e sui cambiamenti.             rattolo all’altro e filtrata con l’ovatta, è di-
L’intento è quello di promuovere negli alun-          ventata quasi trasparente. Gli esperimenti
ni una mentalità di sviluppo consapevole              mi hanno fatto capire che bisogna rispet-
del territorio a partire dai contesti di vita e       tare la natura. Molti animali soffrono a
di relazione in cui vivono, dall’ambiente             causa dell’inquinamento, anche gli anima-
scolastico fino al mondo intero, cogliendo e          letti minuscoli che vivono nell’acqua e che
sintetizzando al meglio i legami tra uomo,            noi non vediamo. La linguetta che abbia-
ambiente, risorse e inquinamenti.                     mo usato per misurare l’acidità dell’acqua
Grazie agli esperimenti proposti da Pro               si è colorata di verde, quindi non è acida.
Natura effettuati alla Torre Belvedere di             Con un barattolo abbiamo pescato tanti
­Maloja, gli alunni di alcune classi di Vico-         animaletti nella marmitta dei giganti vici-
soprano e di Maloja hanno avuto la possi-             no alla torre.

                                                                                                          Il disegno di Elisa: La terra tossisce.

                                                                                                          Il disegno di Sara: La sperimentazione
Gli alunni di Vicosoprano e di Maloja visitano la mostra speciale «l’acqua, fonte di vita» a Maloja.      alla Torre Belvedere.

 Kurz und knapp
 Die Absicht der Schule besteht heute da-             Wasser am Gletschertopf konnten die                Handeln im Umgang mit Wasser einen
 rin, in einer neuen Generation das Be-               Schüler selber die Filterfunktion in den           wichtigen Beitrag leistet für einen spar­
 wusstsein für Veränderungen in der Um-               Ökosystemen erkennen. In der Sonder-               sameren Umgang mit der schwindenden
 welt zu wecken. Dank den Experimenten                ausstellung erkannten die Kinder unter             Ressource Wasser.
 von Pro Natura Graubünden zum Thema                  anderem, dass ihr eigenverantwortliches

                                                                                                                        Pro Natura Graubünden regio 1/2019 | 5
Regio - Pro Natura Graubünden
■■■   Nein zu übermässigem Strassenbau ■ ■ ■

                                                                                                   Umfahrung
                                                                                                   Schmitten

                                                                                                   G
                                                                                                               anze 6 Jahre hat sich das Verwal-
                                                                                                               tungsgericht Graubünden mit der
                                                                                                               Umfahrung von Schmitten beschäf-
                                                                                                   tigt. Gegen die Bewilligung durch die Regie-
                                                                                                   rung waren 2012 viele Beschwerden von Pri-
                                                                                                   vatpersonen und den Umweltverbänden
                                                                                                   eingegangen. Das Gericht gab den USOs
                                                                                                   Recht, dass die Grundlagen und alternative
                                                                                                   Möglichkeiten nicht genügend untersucht
                                                                                                   worden waren. Neuartige, miteinander ver-
                                                                                                   netzte Ampelanlagen könnten das Verkehrs-
                                                                                                   problem heute direkt im Dorf lösen und die
                                                                                                   Verbauungen der schönen Schmittner Terras-
                                                                                                   senlandschaft vermeiden. Auch die Eidg. Na-
                                                                                                   tur- und Heimatschutzkommission (ENHK)
                                                                                                   rät in ihrem Gutachten klar, die neuen tech-
                                                                                                   nischen Möglichkeiten zu nutzen und den
                                                                                                   Verkehr besser zu regeln, statt umzulenken.
                                                                                                   In der Interessenabwägung verschliesst sich
                                                                                                   das Verwaltungsgericht jedoch vor dieser
                                                                                                   neuen Möglichkeit und empfiehlt dem Stras-
                                                                                                   senbau den Vorrang zu geben. Die Schonung
                                                                                                   der Landschaft ist als Planungsgrundsatz im
                                                                                                   Raumplanungsgesetz verankert, daher fech-
                                                                                                   ten die Umweltverbände die geplante As-
Die Terrassenlandschaft von Schmitten soll nicht einem Strassenbauprojekt zum Opfer fallen, denn   phaltierung der Schmittner Landschaft jetzt
in dieser schönen Kulturlandschaft leben zahlreiche seltene Pflanzen- und Tierarten.               vor Bundesgericht an. Jacqueline von Arx

Umfahrung La Punt
F
        ür La Punt wurde vom Kanton eben-         legung des Kreisels, die Aufhebung einer         Die ENHK brachte gleichlautende Anträge
        falls eine Umfahrungsstrasse ausge-       Spezialdeponie mit Tunnelmaterial sowie          ein und so wurde das alte Bauprojekt im
        arbeitet, hier mit einem Tunnel. Bei      die Verkürzung der Brücke über den Inn.          vergangenen November zurückgezogen
diesem Bauprojekt stand im Mittelpunkt der        Ziel dieser Änderungsanträge war die Erhal-      und durch ein angepasstes Bauprojekt er-
Beschwerde nicht die Ablehnung Baupro-            tung von wertvollen Lebensräumen und Er-         setzt.
jektes, sondern die Reduktion der negativen       holungsgebieten und die Schönheit der En-        Ein Erfolg für die Umweltverbände – ein
Effekte auf Natur und Landschaft: Die Re-         gadiner Landschaft und Ihrer Dörfer zu           Erfolg für Natur und Landschaft.
dimensionierung der Tunnelportale, die Ver-       respektieren.                                                                     Jacqueline von Arx

 Kostenexplosion im Strassenunterhalt
 Die überdimensionierten Strassenbaupro-           Graubünden noch unter 20 000 000 Fran-          Kantons erhöhen sich diese Unterhaltskos-
 jekte sind nicht nur nachteilig für Natur         ken lag, sind es heute rund 83 000 000 Fr.      ten auch in den kommenden Jahren jähr-
 und Landschaft, sondern sind auch immer           In weniger als 30 Jahren stiegen die jähr-      lich weiter, etwa im selben Tempo. Es gibt
 teurer im Unterhalt.                              lichen Kosten also um 60 Mio. Fr. Das ent-      also viele Gründe dem stetigen Strassen-
 Während im Jahr 1990 der jährliche bau-           spricht einem Kostenanstieg um 400%.            ausbau endlich ein Ende zu setzen.
 liche Unterhalt der Kantonsstrassen in            Und gemäss Strassenbau Programm des             Quelle: Bericht Strassenbauprogramme des Kantons Graubünden

6 | Pro Natura Graubünden regio 1/2019
Regio - Pro Natura Graubünden
■■■     Kurzmitteilungen ■ ■ ■

Kein Asphalt in der Trimmiser Witenen

P
       ro Natura und WWF haben im Feb-        ebenfalls einsprechenden Bündner Heimat-           schichtung des Wegabschnitts im Fürsten-
       ruar 2017 Einsprache gegen das         schutz konnte an der Verhandlung vom No-           wald, welche jedoch aus Gründen der All-
       Radwegprojekt Chur – Trimmis er-       vember 2017 erreicht werden, dass der Rad-         tagstauglichkeit und der Steigung des
hoben. Der Radweg durchquert die Trim-        weg in der Witenen nicht asphaltiert, dass         Radwegs abgelehnt worden ist. Erreicht
miser Heckenlandschaft von regionaler         die Trockensteinmauern erhalten und das            werden konnte, dass Röhren als Querungs-
­Bedeutung. Er wird zudem gesäumt von         TWW-Objekt nicht tangiert werden.                  hilfe für Kleinlebewesen eingebaut und die
Trockensteinmauern und von einem Tro-         Die zweite Einsprache der Umweltschutz-            Umweltauswirkungen mit einem Monito-
ckenwiesen- und -weiden-Objekt von nati-      organisationen vom August 2018 wendete             ring überprüft werden.
onaler Bedeutung. Zusammen mit dem            sich gegen die doppelte Oberflächenbe-                                    Susanna Geissbühler

Wo Ringelnatter, Frösche und Libellen leben

M
           it zahlreichen spannenden Na-
           turerlebnissen beteiligte sich
           Pro Natura Graubünden im Juli
und August 2018 am Ferienpass-Angebot.
Ziel war es, den Kindern mit eigenen Erleb-
nissen die Natur näher zu bringen und sie
mit Pro Natura als aktive, dem Naturschutz
verpflichtete Organisation bekannt zu ma-
chen. Dementsprechend fanden einzelne
Anlässe bewusst in zu dieser Jahreszeit
­wenig störungsempfindlichen Pro Natura
Schutzgebieten, so z. B. im Schutzgebiet
Siechenstuden und Munté, statt.
Dieses Jahr konnte ein Anlass im Bergell
durchgeführt werden, passend zur Sonder-
ausstellung Wasser im Torre Belvedere. Die
anderen 12 Anlässe fanden im Churer
Rheintal, im Prättigau, im Domleschg und
in der Surselva statt und widmeten sich

  12 Anlässe widmeten sich
  dem Leben im Weiher und
    am Bach, den grossen
  Beutegreifern, dem Biber
    und den Waldameisen.
dem Leben im Weiher und am Bach, den          In den Marschlinser Auen spielt es sich besonders gut.
grossen Beutegreifern, dem Biber und den
Waldameisen. Ein Anlass kombinierte das       Eifer und Begeisterung erkundeten die Kin-         wie Luchse auf die Pirsch, hüpften wie Frö-
Raften in der Ruinaulta mit Entdeckungen      der die Lebensräume und lernten dabei              sche und krochen wie Kröten, spielten das
im Auen-Lebensraum.                           verschiedene Tiere und ihre Lebensweise            Zusammenleben von Waldameise, Blatt-
Die Anlässe stiessen bei den Kindern auf      kennen. An den Weihern im Schutzgebiet             laus und Marienkäfer und stauten wie Bi-
grossen Zuspruch. So konnten alle zwölf       Munté oder an den Weihern in den Mast-             ber Bäche. Sie zeichneten bunte Waldamei-
im Churer Rheintal, im Prättigau, im Dom-     rilser Auen «tümpelten» sie und entdeck-           sen und bastelten aus Naturmaterialien
leschg und in der Surselva ausgeschriebe-     ten z.B. Libellen-Larven, Wasserskorpione          blau- und rotflügelige Libellen.
nen Anlässe durchgeführt werden. Mit viel     oder junge Grasfrösche. Sie machten sich                                 Susanna Geissbühler

                                                                                                             Pro Natura Graubünden regio 1/2019 | 7
Regio - Pro Natura Graubünden
■■■               aktiv ■ ■ ■

                                                                                               Veranstaltungen
  Salecina e Pro Natura (Bregaglia)                                                            Neues Filmfestival Bregaglia
                                                                                             7 Dicembre 2018, Salecina, Maloja, ore 21.00

 Serate invernali / Winterabende 2018/2019                                                   I custodi dell‘acqua                                        Giulio Squarci, I 2015, 60 min
                                                                                               Pro Natura Bregaglia unterstützt das neue Winterprojekt Ecocinema mit vielen sehens-
                                                                                             Italiano con sottotitoli in tedesco / Italienisch mit deutschen Untertiteln.
                                                                                             Discussione: Giulio Squarci (Regista), Fernando Giovanoli (Comune di Bregaglia).

                                                                                               werten     Atelier
                                                                                                  28 Dicembre          Filmen
                                                                                                              2018, Maloja              zum Thema Natur. Das Programm findet sich auf unserer Website
                                                                                                                           Palace, ore 20.30

                                                                                               undSchnee
                                                                                                   FacebookAugust
                                                                                                            Seite.       Am
                                                                                                                  Pflugfelder,     22.75 min,
                                                                                                                               D 2012,   Februar ist Pro Natura mit dabei am Filmgespräch im Salecina.
                                                                                                        Tedesco con sottotitoli in italiano / Deutsch mit italienischen Untertiteln
                                                                                                        Diskussion: August Pflugfelder (Filmemacher). Moderation: Veronika Rall

                                                                                             18 Gennaio 2019, Sala Municipale di Castasegna, ore 20.00

                                                                                             The New Wild                                Christopher Thomson, A/I/UK 2017, 68 min

                                                                                               Mitgliederversammlung 2019
                                                                                             Inglese con sottotitoli in italiano / Englisch mit italienischen Untertiteln
                                                                                             Discussione: Christopher Thomson (Regista), Christian Rossi (Schweizerischer Nationalpark).
                                                                                             Moderazione: Davide Fogliada

                                                                                               Die 15diesjährige
                                                                                                      Febbraio 2019, PalestraVersammlung
                                                                                                                              di Stampa, ore 20.00 findet am 15. Juni in Maienfeld statt.
                                                                                                   A     Plastic erfolgt
                                                                                               Die Inglese
                                                                                                    Einladung                  Oceanwie                  gewohnt mit einem separaten Mitgliederheft, im Frühling 2019.
                                                                                                                                                   Craig Leeson, USA 2017, 102 min
                                                                                                           con sottotitoli in italiano / Englisch mit italienischen Untertiteln

                                                                                             22 Febbraio 2019, Salecina, Maloja, ore 21.00
                                                                                              Hinweis:
                                                                                             Dans le litAnträge für die Generalversammlung von Mitgliedern sind gemäss
                                                                                                         du Rhône

Ecocinema
                                                    Bild/Fotogramma: Dans le lit du Rhône                                                                   Mélanie Pitteloud, CH 2017, 88 min

                                                                                                   Artikel 24 der Statuten von Pro Natura Graubünden bis zum 31. Januar
                                                                                             Fr/Ted con sottotitoli in italiano / Französisch und Walliser-Dütsch, mit italienischen Untertiteln
                                                                                             Diskussion: Mélanie Pitteloud (Filmemacherin), Gabi Bussmann (Produzentin), Jacqueline von Arx

                                                                                                   schriftlich einzureichen.
                                                                                             (Pro Natura Graubünden). Moderation: Veronika Rall

 Con il sostegno di / mit der Unterstützung von:                                                        8 Marzo 2019, Salecina, Maloja, ore 21.00

                                                                                Fondazione
                                                                                Giovanoli
                                                                                                        STEPS-Ride Greener                                             Coupdoeil, CH 2013, 50 min
                                                                                                        Tedesco con sottotitoli in inglese / Deutsch, mit englischen Untertiteln
                        Salecina.ch                                                                     Discussione aperta / offene Diskussion

                                                                                               Wir feiern 30 Jahre Schutzgebiet Siechastuden
                        Salecina - CH-7516 Maloja
                        info@salecina.ch - Tel. 081 824 32 39                                                                                       Entrata libera (colletta) / Eintritt frei (Kollekte)

                                                                                               Am Samstag, 15. Juni 2019
                                                                                               Das Pro Natura Schutzgebiet Siechastuden in Maienfeld ist ein Hotspot an
                                                                                               ­Biodiversität mitten im Bündner Rheintal.
                                                                                               Der Schutzgebietsvertrag wurde um weitere 30 Jahre verlängert.
                                                                                               Die Stadt Maienfeld und Pro Natura finden das ist ein Grund zum Feiern.

                                                                                               Alle Informationen zum grossen Festanlass werden im Laufe des Frühlings auf
                                                                                               der Website von Pro Natura Graubünden und Maienfeld aufgeschaltet.

                                                                                               Erster Schutzgebietseinsatz 2019
                                                                                               Sa 16. März Dusch, Paspels	Magerwiesen aufwerten
                                                                                               Dieser Ganztageseinsatz am Samstag findet von 9 bis ca. 16 Uhr statt.
                                                                                               Pro Natura GR offeriert Verpflegung und Getränke und stellt die Werkzeuge
                                                                                               zur Verfügung.
                                                                                               Vorkenntnisse sind keine erforderlich.
                                                                                               Anmeldungen an Pro Natura Graubünden, Telefon 081 252 40 39
                                                                                               oder pronatura-gr@pronatura.ch

                                                                                               Ferien-Arbeitswochen 2019 von
                                                                                               Pro Natura und SUS im Kanton Graubünden
                                                                                               Val Cama, Mesolcina                                         Alpweiden räumen	  7.–13. Juli
                                                                                               Avers                                                       Bergwiesen mähen                                18.–24. August
                                                                                               Alp Flix, Oberhalbstein Bergwiesen offen halten 25.–31. August

                                                                                               Weitere Aktivwochen finden sich im SUS-Programm 2019.
                                                                                               Infos und Anmeldung für Ferien-Arbeitswochen:
                                                                                               Stiftung Umwelt-Einsatz Schweiz: www.umwelteinsatz.ch
                                                                                               Telefon 033 438 10 24, info@umwelteinsatz.ch

8 | Pro Natura Graubünden regio 1/2019
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