Hand in Hand - Teilhabe ermöglichen - Das Magazin des Schwesternverbandes
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1 :: 2021 Hand in Hand Das Magazin des Schwesternverbandes ISSN 1866-198X schwerpunkt Teilhabe ermöglichen ID-Nr. 21100526
Impressum Liebe Leser*innen, „Hand in Hand“ Das Magazin des Schwesternverbandes lassen Sie uns optimistisch in das neue Jahr 2021 blicken. Der Zusam- ISSN 1866-198X menhalt im vergangenen Jahr und der großartige Einsatz aller Mitarbei- Nr. 1 | 2021 ter*innen bestärkt mich darin, dass wir die gegenwärtige Pandemie mit all Auflage: 3.850 Exemplare ihren Auswirkungen gemeinsam im Schwesternverband bewältigen kön- nen. Die Impfungen sind mittlerweile in fast allen unseren Einrichtungen HERAUSGEBER durchgeführt und gut angenommen worden, sodass wir hoffnungsvoll Schwesternverband nach vorne blicken sollten. Biografiearbeit Pflege und Assistenz gGmbH Der Vorstand Bei all den Strapazen in den vergangenen Monaten, im gesamten Im Eichenwäldchen 10 vergangenen Jahr, habe ich mich trotzdem immer wieder daran erfreut, in der „Tagespflege Bitburg“ 66564 Ottweiler wie herzlich und liebevoll sich der Umgang der Mitarbeiter*innen mit www.schwesternverband.de unseren Bewohner*innen, Gästen und Patient*innen gestaltet. Deshalb möchten wir in dieser Ausgabe einmal einen Zweig in der Arbeit mit Redaktion: Senior*innen und Menschen mit Beeinträchtigungen vorstellen, der vor Bettina Hönig (V.i.S.d.P.), Herzlichkeit geradezu blüht: die Soziale Betreuung. Gerade in diesen T. 06824 909-105 Tagen gilt es, in diesem Bereich besonders kreativ zu sein, Lösungen zu Von der Vergangenheit etwas für die Gegenwart lernen marketing@schwesternverband.de suchen und zu finden, den uns anvertrauten Bewohner*innen das Leben in unseren Einrichtungen so angenehm wie nur möglich zu gestalten und FOTOS: Schwesternverband, sie von ihren trüben Gedanken abzulenken, Freude zu schenken. soweit nicht anders angegeben Die Beschäftigung mit der Lebens- nen, ihre Identität länger zu be- ten Gästen der Tagespflege, kann Außerdem erfahren Sie in dieser Ausgabe wieder mehr zu unseren geschichte von Senior*innen, die wahren. Mit Hilfsquellen wie Foto- die Betrachtung der Fotos einen Druck: reha GmbH, Saarbrücken neuen Projekten. In Eppelborn wurde zum Beispiel eine weitere Dezentra- in einer Pflegeeinrichtung leben alben, Briefen oder Tagebüchern Impuls geben, um sich an die ver- lisierungsmaßnahme für Menschen mit Beeinträchtigungen gestartet. An oder eine Tagespflege besuchen, werden Erinnerungen hervorge- gangene Zeit zu erinnern. Davon mehreren Standorten wurden neue Service-Wohnungen zur Miete frei- ist Teil der Sozialen Betreuung. rufen und wieder aufgefrischt. inspiriert, erstellte die Mitarbei- gegeben und wir freuen uns etwa über den Baubeginn in Creglingen oder Gerade bei Demenzerkrankten terin Betty Heideman aus einer den bevorstehenden Start in Kappel-Grafenhausen. ist die Biografiearbeit als Verfah- In der „Tagespflege Bitburg“ Sammlung von wunderschönen ren der aktivierenden Pflege oft- überlegte sich das Team rund um Fotos der Senior*innen eine Lein- Teilhabe ermöglichen Namentlich gekennzeichnete Bleiben Sie optimistisch und gesund! mals das Mittel der Wahl. Sie ist Anja Schäfer im Rahmen der Bio- wand für jeden Gast mit dem „Le- Artikel geben nicht unbedingt die eine gute Möglichkeit, Bedürfnis- grafierarbeit etwas Besonderes zu benslauf“ der jeweiligen Person. Ansicht des Herausgebers wieder. Ihr Thomas Dane signale der zu betreuenden Per- Weihnachten für die Gäste. Egal Das Projekt regte die Senior*innen Vorstandsvorsitzender son besser zu verstehen und ein ob Bilder aus der Kindheit, Jugend zu vielen Erzählungen aus ihrer Editorial Schlüssel zu noch vorhandenen oder von besonderen Ereignissen – Vergangenheit an. Fähigkeiten. Außerdem hilft die sie alle wecken bei uns Erinnerun- Antoinette Bauch erinnerte Biografiearbeit dementen Perso- gen. Auch bei den teilweise demen- sich beispielsweise an ihre Zeit in 3
Den Bewohner*innen Trier. Dort ist sie geboren und auf- tur eine Ausbildung zum Bauinge- tolle Töchter bekommen. gewachsen und machte nach der nieur absolvierte und danach zur Mit diesem schönen Geschenk Volksschule eine Ausbildung zur Bundeswehr nach Daun ging. Nach haben die Mitarbeiter*innen der ein schönes Zuhause schaffen Metzgereifachangestellten. Mit dem Wehrdienst konnte er in Daun „Tagespflege Bitburg“ ins Schwar- 18 Jahren lernte sie ihren Mann auch eine Anstellung als Bauinge- ze getroffen und den Gästen nicht durch den gemeinsamen Beruf in nieur finden. Einige Jahre später nur viele schöne Erinnerungen be- der Metzgerei kennen und lieben. hat er seine Frau in Bitburg kennen- schert, sondern auch große Freude Später machten die beiden sich gelernt und die beiden haben zwei bereitet. sogar mit einer eigenen Fleischerei Margit Frombach über ihre Tätigkeit selbstständig. Von ihrer Zeit im In- in der Sozialen Betreuung des „Haus im Glantal“ ternat der Ordensschwestern – die „Englischen Schwestern“ in Bin- gen –, erzählte Ursula Thömmes. Dort machte sie zwei Jahre lang Leichte Sprache ihre Handelsschule und anschlie- Täglich erreichen uns – die Marketing-Abteilung des Seit November 2017 arbeitet Margit Frombach aus ßend arbeitete sie in der elterlichen Schwesternverbandes – viele schöne Berichte darü- Obermohr als Leiterin der Sozialen Betreuung im Schmiedemeisterei im Büro. Auf In der Sozialen Betreuung ber, was in den Pflegeeinrichtungen im Rahmen der „Haus im Glantal“ in der Pfalz. Richtig stolz ist sie dem Foto, das auf die Leinwand Sozialen Betreuung so alles passiert. Die neuesten auf ihr 9-köpfiges Team: „Wie das Team zusammen- wird oft über das Leben gesprochen. gedruckt wurde, war sie gerade 19 Bastelarbeiten werden vorgestellt, es wird (wenn gewachsen ist und alles Hand in Hand läuft ist ein- Jahre jung. In dem Alter durfte sie Wie war es früher? nicht gerade eine Pandemie herrscht) von Ausflügen fach super. Jeder hat seine Qualitäten und kann sie mit einer Sondergenehmigung den erzählt oder gemeinsamen Spaziergängen, Bingo- einbringen.“ Führerschein machen, erinnert Wo ist man geboren und aufgewachsen? stunden und vielem mehr. Besonders engagiert und In einem sozialen Beruf zu arbeiten, stand schon früh sich die Seniorin. Ebenfalls darauf medienaffin zeigt sich hier Margit Frombach aus auf der Wunschliste der zweifachen Mutter. Nach der Wo ist man zur Schule gegangen? zu sehen ist Ursula Thömmes als dem „Haus im Glantal“ in Altenglan. Es gibt wirk- mittleren Reife, machte sie eine Ausbildung zur Er- Das tut den Menschen gut – Teilhabe ermöglichen Teilhabe ermöglichen Baby mit einer bezaubernden Fri- lich keine Woche, in der sie uns nicht neues Material zieherin und das Anerkennungsjahr in einer Reha- sur, die ihre Mutter ihr machte. Der zusendet. Gerne beteiligt sie sich auch an den Aktio- Schule. „Dann war sofort klar, dass ich in dem Bereich gebürtige Bitburger Gustav Schmitt egal ob es alte Menschen sind nen, zu denen wir aufrufen, egal ob zu Weihnachten arbeiten möchte. Ich liebe Kinder über alles, aber ich ist auf der Leinwand in verschiede- oder Fastnacht – Margit Frombach und ihr Team des wäre niemand für den Kindergarten gewesen. Ich oder Menschen mit Behinderung. nen Stationen seines Lebens zu se- „Haus im Glantal“ sind immer dabei. arbeite wahnsinnig gerne mit Erwachsenen“, sagt hen. Das inspirierte ihn davon zu Das Erinnern tut den Menschen gut. die 54-Jährige. Nach erfolgreichem Ausbildungsab- 4 erzählen, wie er nach seinem Abi- schluss fing Margit Frombach in einem Wohnheim 5
der Behindertenhilfe an und blieb dort 28 Jahre. Sie Dinge rein, die mich interessieren.“ Die kreativen hatte dort eine leitende Funktion und zwei Teams, die Ideen würden ihr allerdings einfach so in den Kopf sie betreute. Doch irgendwann musste frischer Wind schießen. Und das Tolle sei, dass sie diese dann auch her und sie sehnte sich nach etwas Neuem. Deshalb genauso in der Einrichtung umsetzen könne. bewarb sie sich bei der damals neu eröffneten Pfle- Aber nicht nur die Kreativität mache ihren Job aus – sie geeinrichtung in Altenglan. Obwohl sich ihre Arbeit und ihr Team werden als Vertrauenspersonen und An- hier stark von dem Job in der Behindertenhilfe un- sprechpartner der Senior*innen gesehen. Diese Wert- terschied, gelang ihr der Einstieg sehr gut. Das lag vor schätzung sei ein ganz wichtiger Punkt: „Wir haben die allem an dem tollen Team und der Unterstützung der Chance, unseren Bewohner*innen, ich sage jetzt mal, Einrichtungsleitung, wie sie sich erinnert: „Es ist ganz die letzte Lebensphase so schön wie möglich gestal- wichtig, dass eine Leitung hinter der Arbeit steht und ten zu können.“ Ein Teil davon zu sein, der auch dafür Margit Frombach die wertgeschätzt wird.“ verantwortlich ist, dass es den Senior*innen in der Ein- — Neben zahlreichen Fort- und Weiterbildungen, die richtung so gut gefällt, sie sich wohl- und wie zuhause „Ich denke, es ist Margit Frombach bereits absolvierte, ist aber auch ihr fühlen können, das mache den Job so besonders. Bei wichtig, dass man privates Interesse für die Themen rund um die Pflege Margit Frombach merkt man, wie bei vielen anderen den Leuten nicht und die Soziale Betreuung enorm, wie sie erklärt: „Ich Mitarbeiter*innen im Schwesternverband auch, dass immer nur lese da auch ganz viel und arbeite mich in bestimmte sie sich ihren Beruf zur Berufung gemacht hat. Negatives vermittelt, sondern das Positive im Blick hat. Dass wir geimpft werden können und dann geht´s bergauf.“ Soziale Betreuung in schwierigen Zeiten Margit Frombach über die Tätigkeit als „Seelentröster“ Die Corona-Pandemie hat nicht nur die Pflege vor Bei der Gestaltung der Beschäftigungen für die eine Herausforderung gestellt. Auch der Bereich der Senior*innen können Margit Frombach und ihr Team Sozialen Betreuung ist betroffen und ein Umden- im „Haus im Glantal“ nicht mehr so flexibel agieren Teilhabe ermöglichen Teilhabe ermöglichen ken ist angesagt. Viele Gruppenaktivitäten müssen wie vor Corona.“ „Früher musste man nicht über- ausfallen, Einzelaktivitäten oder Beschäftigungen in legen, wie nah die Bewohner*innen zueinander sit- Kleinstgruppen müssen ins Leben gerufen werden. zen oder ob wir jemanden einladen dürfen, der für All das natürlich mit entsprechenden Hygiene-Kon- uns musiziert“, erzählt sie aus dem Arbeitsalltag. Viele zepten, die alle geltenden Richtlinien und Maßnah- Angebote mussten komplett abgesagt werden, auch 3 Das Team der Sozialen Betreuung men einhalten. Keine leichte Aufgabe, weiß auch das im Haus sehr beliebte Lachyoga. Um den Bewoh- 6 im „Haus im Glantal“ Margit Frombach. ner*innen dennoch eine schöne Abwechslung bieten 7
Diese positive Einstellung hilft ihr auch privat mit dem Stress umzu- gehen: „Ich nehme nie Stress mit nach Hause, außer es ist mein ei- gener. Ich habe mir das nach den Jahren angeeignet, Stress anderer nicht zu meinem Problem werden zu lassen. Meinen Stress bewälti- ge ich auf dem Nachhauseweg mit lauter Musik im Auto.“ Um einen Ausgleich zu ihrem Arbeitsalltag zu finden, geht sie in ihrer Freizeit ihren Hobbies nach. Sei es das Fo- tografieren, sportliche Tätigkeiten oder Gesellschaftsspiele – dabei kann sie runterkommen und ent- spannen. Vor kurzem ist ein weite- res Hobby dazu gekommen, näm- lich ihr Enkelkind, das sie nun in der Rolle als Oma bespaßen kann. Was Margit Frombach, ihren Kolleg*innen und den Bewoh- Leichte Sprache ner*innen während des gesamten vergangenen Jahres geholfen hat und immer noch hilft, ist die Soli- Margit Frombach arbeitet im darität der Menschen aus Altenglan Haus im Glantal in Altenglan. und der Umgebung. So hat es bei- spielsweise Geldspenden für Aus- Sie arbeitet in der Sozialen Betreuung. flüge gegeben, musikalische Auf- tritte vor dem Haus und auch die Sie bietet den alten Menschen im Haus vielen lieben Briefe und Geschen- verschiedene Beschäftigungen an. ke: „ Das alles macht Das Team der Sozialen Betreuung im immer wie- Sie malt mit den Menschen, der eine gelungene Abwechslung.“ bastelt, hört zu und redet mit ihnen. zu können und das Betreuungs- Gespräche, Motivationsübungen, nen über die aktuelle Lage: „Wir Margit Frombach tanzt angebot aufrecht zu erhalten, wur- Videochatten mit der Familie – da- können nicht sagen wie lange es den Kleinstgruppen gebildet, die mit wurde den Bewohner*innen dauert, aber, dass wir das zusam- mit den alten Menschen, trommelt nach den beiden Wohnbereichen eine Freude gemacht. Emotional men hinkriegen.“ Das Corona-Vi- aufgeteilt sind. Die Senior*innen war diese Zeit nicht immer einfach. rus gehört jetzt einfach zum Alltag und massiert ihnen die Hände. in Altenglan haben sich mit dieser „Wir haben auch schon mal in den dazu, aber alle machen das Beste Sie hat immer neue Ideen, Situation sehr gut arrangiert, sagt Zimmern zusammen geweint“, ge- draus, wie Frombach weiter be- Frombach: „Bei jeder Aktion sind steht die Betreuungskraft: „In der schreibt: „Ich denke, es ist wichtig, um für Abwechslung zu sorgen. sie hellauf begeistert und machen Zeit waren wir die Seelentröster.“ dass man da den Leuten nicht im- Auch in der Corona-Zeit. Teilhabe ermöglichen Teilhabe ermöglichen gerne mit.“ Schon jetzt freut sie sich darauf, mer nur Negatives vermittelt, son- Als die Einrichtung in der ersten irgendwann, wenn das Infektions- dern das Positive im Blick hat. Dass Dabei helfen ihr andere Mitarbeiter. Coronawelle für Besucher*innen geschehen es wieder zulässt, alle wir geimpft werden können und geschlossen war, fokussierte sich Bewohner*innen wieder herzlich dann geht´s bergauf.“ (Mittlerwei- Die alten Menschen fühlen sich die Arbeit der Sozialen Betreuung drücken zu dürfen. Margit From- le hatten die Bewohner*innen und weniger auf die Gruppenaktivitä- bach und ihr Team sprechen auch Mitarbeiter*innen die Möglichkeit, sehr wohl im Haus im Glantal. 8 ten, mehr auf Einzelbetreuung. jetzt noch viel mit den Senior*in- sich impfen zu lassen. Anm. Red. ) 9
Hilfe zur Selbsthilfe für Menschen das Beschäftigungsangebot wird eingeschlossen. Gerade bei Men- mit Beeinträchtigungen nach deren Fähigkeiten, Vorlieben schen mit Beeinträchtigungen und Bedürfnissen ausgerichtet. unterstützen die Mitarbeiter*in- Für geistig, körperlich oder psy- Dazu wird auch die Biografie jedes nen den Aufbau von Selbstwert- chisch beeinträchtigte Menschen Einzelnen unter die Lupe genom- gefühl und fördern ein selbstbe- ist die Soziale Betreuung ein Mittel men und darauf eingegangen. Die stimmtes Leben, geben Anleitung Mit Beschäftigungsangeboten zur Erwirkung und Wiederherstel- Hilfe zur Selbsthilfe oder die Hilfe zum autonomen Handeln. Den lung der Eingliederung in die Ge- zum Erhalt und der Wiedererlan- beeinträchtigten Menschen soll sellschaft. Die betreuten Menschen gung von Kompetenzen ist in den die Teilnahme am Leben in der soziale Teilhabe ermöglichen stehen immer im Mittelpunkt und Bereich der Sozialen Betreuung Gemeinschaft ermöglicht oder Die Soziale Betreuung in den Einrichtungen Roland Weber, „Laurentiushöhe“: des Schwesternverbandes — „Im Bereich der Sozialen Betreuung arbeite ich, weil meine Lebens- erfahrung, meine Ausbildung, mein Wissen und meine Empathie es mir ermöglichen, auf Augenhöhe mit unseren Bewohner*innen zu sein und sorgsam mit ihnen umzugehen. Mit Menschen mit Be- In allen unseren stationären Einrichtungen sowie Die Soziale Betreuung erfasst alle wesentlichen Be- einträchtigung arbeite ich gerne, um mit diesen Menschen, die in in den teilstationären Tagespflegen arbeiten Mitar- standteile der Beschäftigung mit Bewohner*innen, vielen Fällen ihr ganzes Leben in einer „Einrichtung“ verbringen, ihre Fertigkeiten bzw. Fähigkeiten zu erhalten und/oder wieder hervorzu- Teilhabe ermöglichen Teilhabe ermöglichen beiter*innen in der sogenannten Sozialen Betreu- Gästen und Klient*innen zur Ermöglichung einer so- ung. Was genau dahinter steckt und um was es dabei zialen Teilhabe. Die Art der Beschäftigungen und wie bringen. So dass diese Menschen ein gewisses Maß an Selbstwertge- geht wird in dieser Ausgabe einmal genauer unter die sich die Soziale Betreuung genau darstellt ist mannig- fühl für sich entwickeln können. Meine Arbeit ist für mich eine Mög- Lupe genommen. faltig und hängt von den Bedürfnissen, Vorlieben und lichkeit Geld zu verdienen, mit einer Tätigkeit die ich gerne ausübe, Ressourcen der Menschen ab. Es ist also ein indivi- auch wenn es an manchen Tagen schwierig sein kann. Denn jeder Tag duelles Angebot an Beschäftigungen für die verschie- ist ein neuer Tag im Leben unserer Bewohner*innen.“ 10 densten Menschen gefragt. 11
Beata Nawrot, Haus in den Auen: — „Das Schöne an einem sozialen Beruf ist für mich, dass man viel geben kann, aber auch viel zurückbekommt! Ich fühle mich bei meinen Be- die Koordination verschiedener Bewegungsmöglich- wohner*innen wie Zuhause. Die gegenseitige keiten gefördert. Das Erforschen diverser Materialien, Wertschätzung, die ich täglich erfahre, bestä- Gegenständen, Farben etc. dient der Wahrnehmungs- tigt mich immer wieder in meinem Tun. Ich habe förderung und der Anleitung zur Kreativität. Und großen Respekt vor unseren Bewohner*innen auch das Zwischenmenschliche kommt nicht zu kurz. und freue mich sehr, immer herzlich willkommen So erfahren die Bewohner*innen und Klient*innen zu sein. Geborgenheit und die individuellen Kommunikati- Mit den Senior*innen arbeiten zu dürfen, ist für onsfähigkeiten werden gefördert. Zusätzlich pflegen mich eine Ehre.“ die Einrichtungen einen engen Kontakt zu ortsan- sässigen Vereinen, Institutionen etc., die den Bewoh- erleichtert werden. Lebenspraktische Fähigkeiten, sind in diesem Tätigkeitsfeld selbstverständlich. Bei ner*innen zusätzliche Kontakte ermöglichen und die kommunikative, manuelle und geistige Fertigkeiten Bedarf wird auch mit externen Kooperationspartnern Integration in die örtlichen Strukturen ermöglichen. sowie das Sozialverhalten, die Ausdauer und Konzen- zusammengearbeitet. Dies sind nur einige Beispiele, die an dieser Stelle Wiedererlangung von Kompetenzen eine Rolle, aber tration werden dazu gefördert. Die Bewohner*innen Was wird nun konkret angeboten? Um einer Isolation genannt werden sollen. Lesen Sie aber gerne unsere nicht in dem Umfang wie bei der Arbeit mit Menschen oder Klient*innen erfahren durch die Soziale Betreu- der Bewohner*innen und Klient*innen vorzubeugen, Berichte aus den Einrichtungen und den Teil „impul- mit Beeinträchtigungen. Laut Gesetz heißt es, dass die ung aber auch eine individuelle sinnstiftende Kom- werden gerne und oft Gruppenaktivitäten durchge- se“ am Ende. Hier stellen wir immer wieder vor, was Altenhilfe dazu beitragen soll, Schwierigkeiten, die ponente. Der Mensch erfährt Unterstützung darin, in führt. Wobei z.B. bei Bettlägerigkeit oder einer kon- im Rahmen der Sozialen Betreuung in unseren Ein- durch das Alter entstehen, zu verhüten, zu überwin- seinem Leben und seiner jetzigen Situation einen Sinn kreten emotionalen Bedürfnislage natürlich auch richtungen passiert. den oder zu mildern und alten Menschen die Mög- zu erkennen. Wohlbefinden und eine Erhöhung der Einzelbetreuung benötigt wird. Arbeitspädagogische lichkeit zu erhalten, am Leben in der Gemeinschaft Lebensqualität sind das Ziel. Bereiche werden ebenso vorgehalten wie freizeitpäd- Struktur geben in der Altenhilfe teilzunehmen. Und genau das geschieht tagtäglich auf Die Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchti- agogische Angebote, meist an fünf bis sechs Tagen in so vielfältige und kreative Weise in unseren Einrich- gungen sind sowohl personell als auch räumlich für der Woche. Die Maßnahmen und Angebote verfolgen In den Pflegeeinrichtungen für Senior*innen gestaltet tungen. Teilhabe ermöglichen Teilhabe ermöglichen therapeutische und pädagogische Angebote ausge- verschiedene Schwerpunkte, etwa die Anregung und sich die Soziale Betreuung etwas anders. Hier dient Ein besonderes Beschäftigungsangebot benöti- stattet. Neben dem pflegerischen Personal beschäftigt Nutzung sowie Ausbildung von Kompetenzen und Fer- sie eher dazu, den Bewohner*innen (oder den Gästen gen Menschen mit Demenz. Zusätzliche Betreuung der Schwesternverband in diesem Bereich auch päd- tigkeiten. Die Selbstständigkeit im lebenspraktischen der Tagespflege) eine feste Struktur zu geben, den Tag und Aktivierung ist hier nötig und möglich, das wird agogisches und therapeutisches Personal, das häu- Bereich wird zum Beispiel durch hauswirtschaftliche sinnvoll zu gestalten und einen gelingenden Alltag zu auch vom Gesetzgeber so gesehen. So gibt es spezi- fig über entsprechende Zusatzqualifikation verfügt. Tätigkeiten unterstützt. Bei verschiedenen Sportange- erreichen. Natürlich stehen auch hier die individu- alisierte Mitarbeiter*innen der zusätzlichen Betreu- Ständige Fort- und Weiterbildungen werden zum Teil boten wie Gymnastik, Tanz oder passives Durchbewe- ellen Bedürfnisse im Vordergrund. Ebenso spielt die ung, die nach §43b SGB XI ausgebildet und angestellt 12 über die verbandseigene „Akademie“ angeboten und gen wird die Mobilität, die Körperwahrnehmung sowie Hilfe zur Selbsthilfe oder die Hilfe zum Erhalt und der werden. 13
Auf Ängste eingehen Über die Arbeit als Seelsorger in der „Laurentiushöhe“ Ein Teilaspekt der Sozialen Betreuung umfasst auch Benedikt Heselhaus hat im Laufe seiner Jahre als die Beschäftigung mit religiösen Themen. Das Erleb- Psychologe in der Wohn-, Förder- und Pflegeeinrich- barmachen religiöser Feste und bei Bedarf auch das tung für Menschen mit Beeinträchtigung auch Aufga- seelsorgerische Gespräch zum Beispiel. Deshalb ar- ben der Seelsorge übernommen. Das erlaubt ihm nicht beiten viele Einrichtungen des Schwesternverbandes nur sein Diplom in Katholischer Theologie, sondern mit Gemeindepfarrern zusammen, um den Bewoh- auch die Leitungsebene, die seine Kompetenzen in die- ner*innen hier entsprechende Möglichkeiten anzu- sem Bereich gerne genutzt. Und auch die zuständigen bieten. Die „Laurentiushöhe“ in Merzig-Schwemlin- Gemeindepfarrer in Schwemlingen begrüßten diese gen nimmt hier eine Sonderstellung ein. Entwicklung, wie er erzählt. „Heute führe ich vielfach seelsorgerische Gespräche, halte Wortgottesdienste, spende auf Wunsch die Krankenkommunion, bin zum Teil in die Sterbebegleitung mit eingebunden und ich beerdige alle katholischen Bewohner*innen, sofern sie nicht in Heimatgräber überführt werden.“ Zusam- men mit Heike Bulle, die als Pastoralreferentin im Arbeitsfeld Inklusion des Bistums Trier tätig ist, hält 3 Corona-Herzen in der Eingangshalle der „Laurentiushöhe“ er auch Gesprächskreise zu Lebens-Sinnfragen, was in der Hauskapelle nie gesehen hätte. „Das freut mich derzeit aufgrund der Corona-Regeln aber nicht mög- natürlich sehr, dass ich so viele Menschen erreiche“, lich ist. Die Corona-Pandemie erschwere die Arbeit als lächelt der Theologe. Seelsorger, aber Benedikt Heselhaus hat sich Alternati- Insgesamt merke man deutlich, dass die Angst vor ven überlegt und mit der Leitung Konzepte erarbeitet, dem Virus die Bewohner*innen sehr in Beschlag wie dem begegnet werden kann. nimmt. So versuche er auch in den Kurzpredigten in den Gottesdiensten auf die Ängste einzugehen und Seelsorge in Krisenzeiten den Bewohner*innen Mut zu machen. „Ich versu- che den spürbaren Ängsten einfach mit den mir zur Verschiedene Events, wie die wöchentlichen Gottes- Verfügung stehenden Mitteln entgegenzuwirken“, dienste in der Hauskapelle oder der sonst monatlich sagt Heselhaus. Im Sommer konnten dazu auch stattfindende Gesprächskreis zu religiösen Fragen, verschiedene Aktionen, wie ein großer Open-Air- können leider seit geraumer Zeit nicht mehr stattfin- Gottesdienst stattfinden oder eine Kunst-Aktion, bei den. „Stattdessen sind latente oder auch ganz aktuelle der die Bewohner*innen Papier-Herzen mit ihren Her- Ängste vor dem unsichtbaren und auch unheimlichen zens-Wünschen in der Corona-Krise gestaltet haben. Virus an der Tagesordnung“, beschreibt Benedikt He- Natürlich belaste ihn seine Arbeit hin und wieder, ge- selhaus. Deshalb biete er momentan verstärkt per- rade in diesen Zeiten, aber er habe gelernt, die Arbeit Teilhabe ermöglichen Teilhabe ermöglichen sönliche Einzelgespräche an, die immer wieder gerne in der Einrichtung zu lassen. Seinen Ausgleich findet angenommen würden. Es sei ein Glück, dass er au- er in der Natur, beim Wandern mit seinen beiden ßerdem – ausgestattet mit FFP2-Maske – wöchentlich Hunden oder auch wenn ihm die Luft während des auf allen Pflege-Wohnbereichen Wortgottesdienste Motorrad- oder Cabriofahrens um die Nase weht. Au- abhalten könne. Diese würden sehr gerne an- und ßerdem sei er ein positiv eingestellter Mensch: „Ich bin wahrgenommen. Auf den Wohnbereichen kämen nun Wissenschaftler und gleichzeitig ein gläubiger Mensch 14 3 Benedikt Heselhaus bei der Nikolausaktion 2020 auch Bewohner*innen zum Gottesdienst, die er sonst und beide Aspekte sagen mir: alles wird gut.“ 15
Das Leuchten in den Augen verantwortbaren Kompromiss finden. So wurden der Nikolaus und ich im Vorfeld auf Corona schnellgetes- „Mein Beruf ist meine Berufung“ – seit über 25 Jahren Viele Erlebnisse sind ihm im Rahmen seiner Arbeit tet (negativ) und mit Gesichtsmasken ausgestattet. aber auch in Erinnerung geblieben. Zum Glück auch Aus Gründen der Vorsicht konnten wir leider nicht viele positive Ereignisse. Gerade eine Aktion in der wie sonst in die Zimmer der vor allem bettlägerigen Corona-Pandemie habe ihn stark bewegt: der letzt- Bewohner*innen gehen, aber wir durften den jeweili- jährige Nikolaus-Besuch. Er erzählt: „Normalerweise gen Tagesraum der Wohnbereiche besuchen. Und was gibt es (zu Nicht-Corona-Zeiten) immer rund um den ich nicht vergessen werde, das ist das Leuchten in den Benedikt Heselhaus liebt das Ganzheitliche seiner Arbeit Nikolaustag eine kleine Nikolausfeier in der Eingangs- Augen der Bewohner*innen, als sie uns sahen. Das halle, woran im Anschluss der Nikolaus (ein verklei- heißt: trotz Corona – oder besser gesagt: Corona zum deter Mitarbeiter der Einrichtung) zusammen mit mir Trotz – haben wir eine unvergessliche Freude bereiten als Knecht Ruprecht die Wohnbereiche besucht. Auf- können. Und es wurde für mich das Sprichwort wahr: Benedikt Heselhaus ist Wahl-Saar- Personalisierung eines ‚Fachdienstes‘ plante. Diese grund der geltenden Corona-Einschränkungen wurde ‚Denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eigene Herz länder und kommt gebürtig aus Berufsperspektive fand ich spannend. Und so habe ich das Fest natürlich abgesagt, aber wir konnten einen zurück‘.“ dem Münsterland, wo er auch sei- mich nicht weiter um andere Stellen bemüht, sondern ne Kindheit und Jugend verbracht mich umgehend beim Schwesternverband um die hat. Nach dem Abitur studierte er Fachdienst-Stelle beworben. Schon nach kurzer Zeit in Trier und nahm seine erste kam die Zusage, sodass ich dann im Juli 1995 meine Stelle in einem Alten- und Arbeit aufnehmen konnte. Ach ja, und die Vermiss- Pflegeheim in Merzig- tensuche hat übrigens ein gutes Ende genommen. Die Schwemlingen an. Bewohnerin hatte zwischenzeitlich wieder ins Alten- Dort wurde er quasi heim zurückgefunden. Ein gutes Omen also.“ mit Saar-Wasser ge- tauft, wie er selbst Freiheiten bei der Arbeitsgestaltung Leichte Sprache scherzend sagt. Der 59-Jährige ist sowohl Benedikt Heselhaus gehört in der „Laurentiushöhe“ Diplom-Psychologe als auch katholischer Diplom- zum Team des Case-Managements und ist unter an- Benedikt Heselhaus arbeitet Theologe und arbeitet seit 1995 beim Schwestern- derem für das Schreiben der Entwicklungsberich- in der Laurentiushöhe in Schwemlingen. verband. te zuständig. Mit der Zeit hätten sich aber immer weitere Schwerpunktsetzungen ergeben, denen er Er arbeitet dort schon seit 25 Jahren. Wie er auf den Träger aufmerksam wurde, ist eine nachgeht. So koordiniert und organisiert er etwa die schöne Geschichte, die er uns Soziale Betreuung/Alltagsbe- Die Bewohner können immer gerne mit ihm reden. selbst erzählt: gleitung und die hausinternen Er nimmt sich Zeit für die Gespräche „Im Altenheim in Schwemlingen, Benedikt Heselhaus Kreativ- und Service-Gruppen (die in dem ich gearbeitet habe, war — ehemalige Arbeitstherapie). Au- mit den Bewohnern. eine Bewohnerin von einem Spa- Was ihm am meisten an ßerdem liegt ihm die Kunst und die ziergang nicht zurückgekehrt und seiner Arbeit gefällt? Kultur am Herzen. So versucht er Das ist Teil seiner Arbeit. ich war mit anderen auf die Suche diese den Bewohner*innen nahe- Gerade in dieser schwierigen Zeit. nach ihr gegangen. Ein Tipp, den „Es ist nicht ein spezieller zubringen und ermöglicht es ih- ich bekam, war, doch mal in der Bereich – es ist das Ganze – nen, an Festen und Feiern teilzu- Wegen Corona haben viele Bewohner Angst ‚Laurentiushöhe‘ nachzufragen. besser gesagt: das Ganzheit- nehmen oder organisiert Ausflüge. Vielleicht ist sie ja dort fälschli- liche, das durch meine und in also: Ausflüge, z. B. eine jährlich und wollen darüber sprechen. cherweise hingelaufen. Dort war meiner Arbeit als Psychologe stattfindende Wallfahrt. „Außer- Sie können mit Benedikt Heselhaus sie zwar nicht, aber die nette Be- und Seelsorger zum Tragen dem vertrete ich die Interessen der triebsratsvorsitzende, der ich als kommt. Dass erfüllt mich Einrichtung (und damit der Be- über Corona sprechen. immer wieder mit Freude und Teilhabe ermöglichen Teilhabe ermöglichen erste dort begegnete, lud mich wohner*innen) in verschiedenen direkt in ihr Auto ein und half mir Genugtuung. Zu sehen, dass externen Gremien wie etwa dem Benedikt Heselhaus macht auch Gottesdienste. suchen. Dabei kamen wir ins Ge- ich Menschen durch meine ‚Forum für Menschen mit Handi- Die Bewohner besuchen die Gottesdienste spräch und ich erfuhr, dass man in diversen Tätigkeitsaspekte cap‘ im Landkreis Merzig-Wadern der ‚Laurentiushöhe‘ im Rahmen ein wenig froher und glück- oder im ‚Familienbündnis Merzig‘, sehr gerne und oft. einer neuen Schwerpunktsetzung licher machen kann.“ in dessen Vorstand ich bin“, erzählt 16 als Therapeutische Einrichtung die Heselhaus weiter. Mit einer festen 17
Stundenzahl ist er ebenso als Leh- rer an der Pflegeschule in Bitburg tätig. (Beachten Sie hierzu auch den Text über „einen etwas ande- ren Religionsunterricht“ auf Seite 20.) Einen großen Teil seiner Arbeit nimmt aber auch die Seelsorge in der „Laurentiushöhe“ ein. Dies habe sich über die Jahre so ergeben. Die Verantwortlichen hätten ihm immer schon viele Freiheiten bei der Gestaltung seiner Arbeit ge- geben, wofür er dankbar sei „Ich konnte viele Ideen umsetzen, was meinen Beruf auch irgendwie für mich zur Berufung gemacht hat“, beschreibt er. Die „Laurentiushö- he“ sei eine große Familie und er wolle etwas für die Bewohner*in- nen bewirken. Was ihm am meisten an seiner Arbeit gefällt? „Es ist nicht ein spezieller Bereich – es ist das Ganze – besser gesagt: das Ganz- heitliche, das durch meine und in meiner Arbeit als Psychologe und 3 Auch Büroarbeit steht Tag für Tag auf dem Programm Seelsorger zum Tragen kommt. Dass erfüllt mich immer wieder mit Freude und Genugtuung. Zu sehen, dass ich Menschen durch meine diversen Tätigkeitsaspekte ein we- nig froher und glücklicher machen kann.“ Dass dies so ist erfährt er direkt von den Bewohner*innen. An Weihnachten habe er zum Bei- spiel Grußkarten von den Bewoh- 3 Oben: „Service-Center Schwalbach“ ner*innen erhalten, die ihm dar- Unten: „Laurentiushöhe“ in für seine Arbeit dankten. „Das war für mich eines meiner schöns- Neue Azubis ten Weihnachtsgeschenke“, sagt Heselhaus gerührt. Ausbildung beim Schwesternverband willkommen geheißen Benedikt Heselhaus Teilhabe ermöglichen — „Ich konnte viele Ideen Ende des Jahres 2020 haben noch einige neue Schüler*innen ihre Ausbildung zum/zur Pflegefachmann/-frau umsetzen, was meinen Beruf begonnen. Im „Service-Center Schwalbach“ freute man sich über zwei Neulinge und in der „Laurentius auch irgendwie für mich zur höhe“ waren es sogar 17 Schüler*innen. Zur Begrüßung neuer Azubis gibt´s vom Schwesternverband immer Berufung gemacht hat.“ ein tolles Paket aus Schwesternverband-Hoodie, Tasche und vielen weiteren Dingen, die man immer mal 18 braucht. Wir wünschen allen eine gute Zeit und viel Erfolg! 19
Trainee-Programm startet Pflege- und Hauswirtschaftskräfte können sich bewerben Das Trainee-Programm ermöglicht es Mitarbei- Das ganze Jahr über steht den Trainees jeweils ein ter*innen aus den Bereichen Pflege und Hauswirt- fester Ansprechpartner zur Verfügung (Mentoring- schaft, in eine Leitungsfunktion schrittweise hin- programm). Das Programm beinhaltet unter ande- einzuwachsen. Ein umfassender Einblick in alle rem das Kennenlernen des Aufgabenbereichs und Tätigkeitsfelder einer Führungskraft werden da- den Einblick in alle Bereiche einer Einrichtung und bei innerhalb von 12 Monaten, die das Programm ist verbunden mit vertiefenden Praxiseinsätzen und dauert, ermöglicht. Dabei werden auch die eige- der sukzessiven Übernahme von Verantwortung für nen Führungskompetenzen entwickelt. künftige Aufgaben. VORAUSSETZUNGEN FÜR EINEN REGIONEN, IN DENEN TRAINEES START IM TRAINEEPROGRAMM SIND: GESUCHT WERDEN: » Pflege: » eine abgeschlossene Ausbildung in der Alten- oder Krankenpflege mit mehrjähriger Berufs- » Pflege: » Saarland (Haus Friedrich Ludwig Jahn, Haus St. Barbara, Laurentiushöhe Vom Tischler zum Pflegefachmann erfahrung und Einrichtungen des » ein Studienabschluss im Bereich Pflegemanage- Verbundes Mittlere Blies) Kevin Lorang hat seinen Berufswechsel nicht bereut – im Gegenteil ment oder ein vergleichbarer Schwerpunkt oder » Region Südbaden eine Weiterbildung zur Pflegedienstleitung » Region Main-Tauber » Region Eifel » Hauswirtschaft: » eine abgeschlossene Weiterbildung in Hauswirt- » Hauswirtschaft: Kevin Lorang, 33 Jahre alt, ist Vater von zwei Kindern Beim Bewerbungsverfahren wurde er von seinem schaft (ggf. Meister) oder eine abgeschlossene » Region Eifel und wohnt gemeinsam mit ihnen, seiner Frau, ein künftigen Arbeitgeber, dem Schwesternverband, in Weiterbildung in der Gastronomie/ im Hotel mit » Region Main-Tauber paar Meerschweinchen und einem Hund in Merzig. Person von Sophie Kiefer, Referentin der Personalge- drei Jahren Branchenerfahrung in der Pflege- » Region Saar-Pfalz Nach einem Arbeitsunfall als Dachdecker dachte er winnung, und dem Pflegedienstleiter der „Laurentius- oder Gesundheitsbranche zum ersten Mal darüber nach, den Job zu wechseln. höhe“, Stephan Brachtendorf, unterstützt. Am 01. Ok- » fachliche Kenntnisse in arbeitsrelevanten Be- Doch erst sieben Jahre später traf er die Entschei- tober 2020 startete Kevin Lorang mit seiner Ausbildung reichen: Kenntnisse von HACCP sowie Kennt- dung und befindet sich jetzt in der Ausbildung zum zum Pflegefachmann in der „Laurentiushöhe“. Für die Ausbildung beim Schwesternverband Ausbildung beim Schwesternverband nisse in Hauswirtschaft, Lebensmittelhygiene, Pflegefachmann. Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigungen in Wäscheverwaltung, Einkauf, Beschaffung Merzig-Schwemlingen entschied er sich, weil mehrere Nach einem Arbeitsunfall als Dachdecker arbeitete Bekannte dort arbeiten und er viel Gutes gehört hatte. Kevin Lorang sieben Jahre lang in der Industrie. Die Finanzieren konnte er die zweite Ausbildung über einen Mehr informationen erhalten Sie von: zweite Ausbildung musste warten, weil das zweite Bildungsgutschein der Arbeitsagentur. Dass er nun et- Kind in den Startlöchern stand. Das Arbeiten dort be- was älter ist als andere Auszubildende in seiner Schule, Katharina Sander von der Personalentwicklung: schreibt der gelernte Tischler als „einfach verdientes die direkt nach dem Abschluss den Weg in die Pflege Tel.: 06824 909 194, katharina.sander@schwesternverband.de Geld, auf Kosten der Gesundheit“. eingeschlagen haben, sieht Kevin Lorang positiv: „Man Die Bewerbungen richten Sie bitte direkt an die jeweilige Regionalleitung (Bereich Pflege) Als die beiden Kinder aus dem Gröbsten raus waren, merkt, dass für den Beruf ein Reifeprozess gar nicht bzw. Serviceleitung (Hauswirtschaft). wollte er sich verändern. Der gewünschten Ausbil- verkehrt ist. Um sich in Situationen hineinzuversetzen 20 dung in der Pflege stand nichts mehr im Wege. oder beim Umgang mit den Leuten hilft das schon.“ 21
Bildungsgutschein der Arbeitsagentur Die Finanzierung Ihrer Weiterbildung oder Umschulung kann von der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter unterstützt werden. Allerdings haben Sie auf den sogenannten Bildungsgutschein keinen Rechtsanspruch; es handelt sich um eine Ermessensleistung. Mit dem Bildungsgutschein können bestimmte Kosten übernommen werden, die durch Lehrgänge und Kurse anfallen. Die genauen Leistungen werden vor Beginn festgelegt. Jeder Bildungsgutschein ist nur für eine begrenzte Zeit gültig und gilt auch nur für Angebote bei zugelassenen Bildungsanbietern. Bildungsgutscheine können sowohl arbeitslose wie auch berufstätige Menschen erhalten. Wichtig ist, dass die Weiterbildung oder Umschulung notwendig ist. Zum Beispiel, wenn dadurch die Arbeitslosigkeit beendet wird, eine drohende Arbeitslosigkeit vermieden oder ein Berufsabschluss nachgeholt wird. Mehr Infos erhalten Sie auf: www.arbeitsagentur.de/karriere-und-weiterbildung/bildungsgutschein „Die Leute da abholen, wo sie sind.“ Lebenswelt einzulassen und dementsprechend zu reagieren. „Man muss die Leute da abholen, wo sie Die neue generalistische Lorangs erster Eindruck ist, dass und Pflegehelfer.“ Wenn es speziell Eine besondere Herausforderung sei der Ausbil- sind“, zitiert Lorang eine seiner Dozentinnen. Mit die- Ausbildung viel Wert auf eine gute Dokumen- um schulische Fragen geht, gibt es dungsstart in Zeiten von Corona gewesen. Auch ser Einstellung kommt er auch in der „Laurentiushö- tation der Tätigkeiten gelegt wird. in der „Laurentiushöhe“ zusätzlich wenn er von seiner Tätigkeit bei der Feuerwehr das he“ gut zurecht. Hier leben zwar keine Menschen mit Kevin Lorang ist nun Teil der ers- Er lernte in seinen ersten Wo- den Auszubildendenkoordinator Training mit Atemschutzgerät gewohnt ist, sei es Demenz, aber auch hier konnte er innerhalb kürzester ten Generation der neuen gene- chen etwa wie man Pflegeberichte und Praxisanleiter Christian Reis. für ihn anstrengend mit einer FFP2-Maske zu ar- Zeit, bei seiner Arbeit einen Draht zu einer Bewohnerin ralistischen Pflegeausbildung. schreibt und liest, oder Wochen- Er veranstaltet sogenannte „Schü- beiten: „Jemanden zu duschen, dann noch in die aufbauen, die sonst eher schwer zugänglich ist, wie er Als angehender Pflegefachmann berichte, die zum Reflektieren an- ler-Mittwoch“ – Veranstaltungen, Hocke zu gehen und danach Socken anzuziehen – erzählt. Auch wenn er erst wenige Monate in der Pflege durchläuft er in seiner Ausbildung regen. Dabei müsse er sich auch in denen die Azubis alle ihre Fra- mit Maske, in einem feuchten Raum – das ist schon eine arbeitet, war das ein ganz besonderes Highlight für ihn. mehrere Teilgebiete der Pflege. mit seinen Gedanken, Gefühlen, gezeichen im Kopf loswerden kön- Belastung. Es ist ebenfalls schwieriger durch die Maske Er sei schon immer ein sehr sozialer Mensch gewe- „Man ist nicht wie früher auf ein Stärken und Schwächen auseinan- nen. „Das merk ich bei anderen aus mit den Bewohner*innen zu kommunizieren. Gerade sen, sei es bei der örtlichen Feuerwehr oder beim Ausbildung beim Schwesternverband Ausbildung beim Schwesternverband Haus fixiert, sondern geht die dersetzen. Da auch die mentale Ge- meiner Klasse, dass die den Luxus mit dementen oder geistig eingeschränkten Personen, ersten Kontakt zur Pflege, den er durch seine Uro- ganze Palette durch. Damit man sundheit der Mitarbeiter*innen zur bei ihrem Träger nicht haben. Da da sie nicht immer nachvollziehen können, was es mit ma erfahren hatte. Menschen zu helfen, machte ihm sich überall bewerben kann, ohne generellen Zufriedenheit beiträgt, bin ich ganz froh, dass ich hier mei- der Maske auf sich hat“, erzählt er. Dazu komme noch schon immer sehr viel Spaß. Die Reaktion auf sein dass man Nachteile hat“, berichtet sei es wichtig, sich mit negativen ne Ausbildung mache“, lobt Lorang das Home-Schooling, das als Vater von zwei Kindern, Vorhaben, das Berufsfeld zu wechseln, war bei den der Auszubildende. Neben einem Erlebnissen auseinanderzusetzen den Schwesternverband. von denen eins ebenfalls zu Hause unterrichtet wird, meisten seiner Freunde und Bekannte eher auf Un- Einsatz in der stationären Pfle- und darüber zu sprechen. Diese Auch, dass er schon zu Beginn der auch kein Zuckerschlecken ist. Trotzdem kann er sich verständnis gestoßen: „Die Leute haben den Kopf ge wird Kevin Lorang so auch die Möglichkeit nimmt der 33-Jährige Ausbildung Verantwortung über- an der Ausbildung erfreuen und hat auch schon kon- geschüttelt und gemeint ich sei verrückt. Aber ich ambulante Pflege, die Arbeit im gerne an: „Man fühlt sich nicht allei- nehmen kann, findet er gut: „Ich krete Zukunftspläne: „Mein Steckenpferd ist das The- bin jemand, der will Spaß bei der Arbeit haben. Sonst Krankenhaus oder auch den psy- ne gelassen. Es gibt auf meiner Sta- darf schon sehr viel machen und ma Demenz. In dem Bereich würde ich später auch gehe ich ein.“ So bereut er seinen Schritt keineswegs. chiatrischen und pädiatrischen tion zwei Praxisanleiter, die ich fra- finde es auch schön, dass einem gerne arbeiten.“ Im Umgang mit Demenzerkrankten Ganz im Gegenteil: „Jeden Morgen, wenn ich aufstehe, 22 Bereich kennenlernen. Kevin gen kann oder auch die Fachkräfte da etwas zugetraut wird.“ sei für ihn besonders wichtig, sich immer auf deren freue ich mich auf die Arbeit zu gehen.“ 23
MEHR INFORMATIONEN ZUR NEUEN AUSBILDUNG ERHALTEN SIE BEI: Sophie Kiefer unter T. 06824 909 148 oder per E-Mail: personal@schwesternverband.de Neue Ausbildung beim Schwesternverband Ein Berufsfeld mit wohnlichen Ambientes, aber auch Teilnehmer*innen als Service- Ausbildung zur Hauswirtschaftskraft ab August 2021 vielen Möglichkeiten die Versorgung mit frischer Klei- leitung für Standorte in einer be- dung und die Pflege der Räume. stimmten Region zu übernehmen. Der Beruf der/des Hauswirt- Hauswirtschafter*innen können Lesen Sie mehr dazu auf Seite 20. schafters*in kombiniert vielfältige überall dort arbeiten, wo xMen- Voraussetzungen für den Start Der Schwesternverband bietet dieses Jahr erstmals schaftliche Arbeitsprozesse zu planen und durchzufüh- Aufgabenbereiche und erfordert schen versorgt und betreut werden. der Ausbildung sind mindestens Ausbildung beim Schwesternverband Ausbildung beim Schwesternverband die Ausbildung zur Hauswirtschaftskraft an. Interes- ren sowie hauswirtschaftliche Produkte und Dienstleis- Kenntnisse in Ernährung-, Ge- Nach erfolgreichem Abschluss der ein erfolgreich abgeschlossener sierte haben an den Standorten Ottweiler und Eppel- tungen zu kalkulieren, zu erstellen und zu vermarkten. sundheits- sowie Umweltfragen Ausbildung steht den Hauswirt- Hauptschulabschluss, Interesse born die Möglichkeit, die 3-jährige Berufsausbildung Das ABC einer gesunden Ernährung samt Warenein- ebenso wie Organisationstalent schaftern*innen die Möglichkeit an Ernährungs-, Gesundheits- anzutreten. kauf und der richtigen Lagerung von Lebensmitteln und Einfühlungsvermögen. Haus- offen, sich zur/zum Meister*in und Umweltfragen sowie Freude steht ebenfalls auf dem Lehrplan. Die Ausbilderinnen wirtschaftskräfte sind nicht nur der Hauswirtschaft weiterzubil- im Umgang an Menschen. Ein- Der Schwesternverband wird die praktische Ausbildung des Schwesternverbandes Corinna Altmeyer und Lisa für die Planung und Sicherstel- den oder sogar ein Studium der fühlungsvermögen, Teamfähigkeit in seinen Pflegeeinrichtungen für Senior*innen, dem Druschke lehren die Auszubildenden außerdem wie lung einer gesunden Verpflegung Ernährungs- und Haushaltswis- und Belastbarkeit sind weitere Ei- „Haus am Mühlenweg“ und dem „Haus Bliesaue“, so- Hygienemaßnahmen unter Berücksichtigung des Ge- zuständig, sondern auch wichtige senschaften anzuschließen. Intern genschaften, die die Bewerber*in- wie in der Einrichtung für Menschen mit Beeinträchti- sundheits- und Umweltschutzes durchgeführt werden, Garanten für das Wohlbefinden der bietet der Schwesternverband auch nen mitbringen sollten. gungen „Haus Hubwald“ durchführen. Die künftigen wie mit Ressourcen richtig gehaushaltet wird und die Bewohner*innen. Zu ihren Aufga- die Teilnahme an einem Trainee- 24 Auszubildenden lernen hier unter anderem, hauswirt- Qualität dabei erhalten bleibt. ben gehört die Gestaltung eines programm an, mit dem Ziel, die 25
Andrea Henkel (32) aus dem „Haus Friedrich Ludwig Jahn“: — „Ich bin examinierte Altenpflegerin und zudem Mutter einer Tochter im Grundschulalter und kann aufgrund der Schul-/ Betreuungszeiten nicht zu den regulären Schichten arbeiten. Mein vorheriger (langjähriger) Arbeitgeber war unflexibel, sodass mir nur die Dauernachtwache übrigblieb, welche u. a. auch gesundheitliche Folgen mit sich brachte. Ich war nicht glücklich mit der Situation.Dann habe ich erfahren, dass der Schwesternver- band mit dem „audit berufundfamilie“ zertifiziert ist. Seit einem Jahr arbeite ich jetzt im ‚Haus Friedrich Ludwig Jahn‘ in Dudweiler. Ich wurde herzlich von einem tollen Team empfangen und bekomme tatsächlich Sonderarbeitszeiten, damit die Kinderbe- treuung gesichert ist und ich auch mit Freude meinem Beruf nach- gehen kann. Auch jetzt in dieser besonderen Zeit wurde mir Rück- sicht, sowohl vom Arbeitgeber als auch von anderen Kolleg*innen, entgegengebracht und eine passende Arbeitszeit ermöglicht. Ich Wenn Theorie erlebbar wird habe wieder mehr Spaß an der Arbeit und bin stolz, in einem klasse Team wirklich Hand in Hand zu arbeiten.“ Ein etwas anderer Religionsunterricht Die Altenpflegeschüler*innen, die in der Pflege- freien Texten, z.B. einer Geschichte, Liedern mit ei- Wiederholt zertifiziert schule in Bitburg ihre theoretische Ausbildung ab- gener Instrumentalbegleitung und/oder einem Rol- solvieren, können im Rahmen des Stundenplans lenspiel nicht nur den Sinn des Festes für sich selbst Schwesternverband wird erneut mit dem einen etwas anderen Religionsunterricht erleben. erarbeitet, sondern freudebringend für die Bewoh- „audit berufundfamilie“ ausgezeichnet Und erleben, das ist wörtlich gemeint. Möglich ner*innen ‚feierbar‘ gemacht.“ Die Freude aller beim macht das Benedikt Heselhaus, der nicht nur in der Erleben dieses sozusagen Gestalt gewordenen Unter- „Laurentiushöhe“ in Merzig als Psychologe ange- richtsinhaltes sei dann der Lerngewinn für die Schü- stellt ist, sondern mit seinem Diplom in katholischer ler*innen gewesen. Für die strategische Gestaltung seiner familien- und katslaufzeit bedarfsgerecht zu realisieren. Die prakti- Theologie gerne auch in die Lehrerrolle schlüpft. Bei einem jüngsten Projekt konnten die Schüler*in- lebensphasenbewussten Personalpolitik erhielt der sche Umsetzung wird von der berufundfamilie Service nen sogar mit modernen Medien arbeiten. „Da ich Schwesternverband mit mehreren seiner Unterneh- GmbH jährlich überprüft. Mit den Jahren hat Benedikt Heselhaus gemerkt, dass wusste, dass viele der Schüler*innen sehr technik- men jetzt zum zweiten Mal das Zertifikat zum „audit 73 Arbeitgeber belegten zum Jahresende 2020 mit die Schüler*innen immer weniger Bezug zur Religion, affin sind, haben wir gemeinsam überlegt, wie wir den berufundfamilie“. ihrer (wiederholten) Zertifizierung nach dem „audit insbesondere zu herkömmlichen religiösen Inhalten Weihnachtsgedanken mit Hilfe dieser Medien auf mo- berufundfamilie“ bzw. „audit familiengerechte hoch- und Praktiken, haben. Um sie dennoch für das Fach zu derne Art und Weise aufgreifen und ihn dann den Be- Das drei Jahre gültige Zertifikat, das als Qualitätssie- schule“, dass eine familien- und lebensphasenbewuss- begeistern musste er sich also etwas einfallen lassen. wohner*innen in den verschiedenen Einrichtungen, gel für eine betriebliche Vereinbarkeitspolitik gilt, wird te Personalpolitik gerade auch in Krisenzeiten einen So sei er vom traditionellen Unterrichtsstil, in dem oft in denen die Schüler*innen arbeiten, nahebringen vom Kuratorium der berufundfamilie Service GmbH hohen Stellenwert bei strategisch ausgerichteten Or- Ausbildung beim Schwesternverband die bloße Theorie gelehrt wird, abgewichen und habe können“, erklärt der Lehrer. Schnell fiel die Wahl des erteilt. Nach der ersten Zertifizierung im Jahr 2017 ganisationen hat. So tragen insbesondere die Maßnah- Arbeiten beim Schwesternverband „einen etwas anderen Religionsunterricht“ angefan- geeigneten Mediums auf das Video. In der Zeit, Ende stellten sich die Unternehmen des Schwesternverban- men zur Flexibilisierung von Arbeitszeit, -ort und auch gen zu praktizieren. Und der kam gut an! des letzten Jahres, in der Präsenzunterricht noch er- des 2020 erfolgreich dem Re-Auditierungsprozess, in -organisation dazu bei, den coronabedingten Heraus- Wie funktioniert das? Benedikt Heselhaus erzählt von laubt war, wurde der Unterrichtsraum zum Film-Set. dem der Status quo der bereits vorhandenen familien- forderungen wie Arbeit auf Distanz gerecht zu werden. vergangenen Projekten. Die Schüler*innen hatten im Benedikt Heselhaus stellte ein Nikolauskostüm zur und lebensphasenbewussten Maßnahmen überprüft Zu den zertifizierten Unternehmen des Schwes- Unterricht etwa die Möglichkeit, eine eigene Andacht Verfügung, die Schüler*innen schlüpften in verschie- wurde und eine Vertiefung der Institutionalisierung ternverbandes gehören erneut der Saarländischer zu gestalten. Dazu suchten sie sich ein religiöses Fest dene Rollen – es gab auch noch Engel und einen Er- der Vereinbarkeitspolitik und Kultur stattfand. Im Rah- Schwesternverband e. V., Schwesternverband Pflege aus, wie Ostern oder St. Martin, und erstellten dazu in zähler – und es entstand ein tolles Weihnachtsvideo. men der Re-Auditierung wurden nicht nur strategische und Assistenz gGmbH, Saarl. Schwesternverband Be- Projektarbeit die Inhalte der Andacht. In den Einrich- „Allen Beteiligten hat das sehr viel Spaß gemacht und Ziele, sondern auch konkrete Maßnahmen definiert, triebsges. gGmbH, Schwesternverband ambulante tungen wurde die Andacht dann mit Bewohner*in- die Weihnachtsbotschaft konnte, glaube ich, von allen die in einer Zielvereinbarung festgehalten sind. Pflege gGmbH, SPZO gGmbH und die Diakonissen- 26 nen vollzogen. Heselhaus erinnert sich: „Sie haben mit multimedial erfahren werden“, freut sich der Theologe. Diese gilt es nun während der dreijährigen Zertifi- haus Nonnenweier Pflege und Ausbildung gGmbH. 27
Jubilare im „Service-Center Oberkirch“ Beim Pflegedienst in Oberkirch kann man gut arbeiten. Der Beweis sind vier Mitarbeiterinnen, die im Jahr Von Pflegedienstleiter Karl-Heinz Haupt erhielten 2020 ihr langjähriges Dienstjubiläum feierten. Da die Weihnachtsfeier, bei der die Ehrung normalerweise sie jeweils ein Blumensträußchen mit Karte und Gut- erfolgt, coronabedingt ausfallen musste, fehlte zwar der offizielle Rahmen, die Wertschätzung der Arbeit schein und natürlich ein großes Dankeschön, für den der vier Mitarbeiter*innen kam dennoch nicht zu kurz. unermüdlichen, langjährigen Einsatz. Auch wir gratulieren Regina Schmälzle zum 20-jäh- rigen Dienstjubiläum, Patrizia Becker zum 15-jährigen und Christel Bischoff sowie Ingrid Witt zum 25-jähri- gen Dienstjubiläum! Obwohl Ingrid Witt bereits im Ruhestand ist, arbeitet sie noch weiterhin in einer ge- ringfügigen Beschäftigung beim Schwesternverband und bereichert das Team in Oberkirch mit ihrem Er- fahrungsschatz. Schön, wenn man dem Team so treu bleibt. Arbeiten beim Schwesternverband Arbeiten beim Schwesternverband 3 Karl-Heinz Haupt dankte 3 Auch Ingrid Witt ist schon 3 Patrizia Becker wurde für ihren 15-jährigen Einsatz beim 3 Christel Bischoff arbeitet bereits seit 25 Jahren beim 28 Regina Schmälzle für 20 Jahre seit 25 Jahren dabei Pflegedienst gedankt Pflegedienst in Oberkirch 29
„Freunde zu Kollegen machen“ Die ersten Prämien des Mitarbeiterempfehlungsprogramms werden ausgezahlt in Teilzeit oder Vollzeit; egal ob examinierte Pflege- fachkraft, Heilerziehungspfleger*in, Erzieher*in, Sozialarbeiter*in oder Sozialpädagoge*in. Es können Freund*innen, Bekannte, Verwandte oder auch ehe- malige Kolleg*innen geworben werden. (Wer bereits bei einer Einrichtung des Schwesternverbandes arbei- tet, kann aber nicht für eine andere Einrichtung oder einen anderen Dienst angeworben werden.) Voraus- setzung ist der persönliche Kontakt des/r werbenden Mitarbeiters/in zur/m potentiellen Angestellten. Eine Aktion von der beide Seiten profitieren, denn welche Referenzen sind schon vertrauenswürdiger als die ei- nes/r zuverlässigen Mitarbeiters*in? Und wer kann besser beurteilen, ob eine Arbeitsstelle das Passende ist, als ein Freund? Im Fall von Jennifer Blug war es Partner Lukas Juli, der vom Schwesternverband überzeugt werden konn- te. Für das Paar kam die Aktion gerade passend, denn die beiden hatten seit längeren geplant, zusammen zu ziehen. Lukas Juli hat nach einer Arbeit im Saar- Manchmal werden Arbeitskolleg*innen zu land gesucht, um das möglich zu machen. Für Jennifer Freund*innen und manchmal ist es genau anders Blug war schnell klar, dass ihrem Freund die Arbeit in herum: ein*e Freund*in wird zum/r neuen Kolle- der modernen Einrichtung in Dudweiler ebenso ge- gen*in. Oder aber man teilt sich mit dem/der Part- fallen würde wie ihr: „Ich arbeite seit Dezember 2019 ner*in zukünftig den Arbeitsweg, wie das jetzt bei hier und mir gefällt die Arbeit im „Haus Friedrich Jennifer Blug und Lukas Juli aus dem „Haus Friedrich Ludwig Jahn“ wirklich gut.“ Die Aktion findet sie toll Ludwig Jahn“ der Fall ist. und die Prämie ist ein willkommener Bonus. Im April wird diese ausgezahlt. Dann ist Lukas Juli 12 Monate Im Rahmen des neuaufgelegten Mitarbeiteremp- beim Schwesternverband angestellt. fehlungsprogramms „Freunde zu Kollegen machen“ Denn eine Tätigkeit des neuen Mitarbeiters/der können überzeugte Arbeitnehmer*innen des Schwes- neuen Mitarbeiterin für mindestens ein Jahr ist Vor- ternverbandes ihren Arbeitgeber weiterempfehlen aussetzung für den Erhalt der Prämie. Auch darf der/ Arbeiten beim Schwesternverband und erhalten bei erfolgreicher Neuanstellung eine die werbenden Mitarbeiter*in in dieser Zeit nicht den Prämie. In der Pflegeeinrichtung in Saarbrücken- Arbeitsplatz wechseln. Bei Einhaltung der Bedingun- Dudweiler arbeitet Pflegefachkraft Jennifer Blug, die gen werden dann 1.500 Euro (netto) und bei einer ihren Freund vom Schwesternverband überzeugen Pflegehilfskraft 1.000 Euro (netto) fällig. Jennifer Blug konnte. Jetzt freut sie sich auf die bevorstehende Aus- will mit dem Geld zusammen mit Lukas Juli in Urlaub zahlung der Prämie im April und einen gemeinsamen fahren – sobald es wieder unbeschwert möglich ist. Urlaub. Mitmachen kann grundsätzlich jede*r Mitarbei- Mehr Infos zum Programm erhalten Sie bei ter*in des Schwesternverbandes. Gesucht werden alle Sophie Kiefer, Tel. 06824 909 148 oder vakanten Stellen als Fachkraft oder Pflegehilfskraft, per E-Mail: personal@schwesternverband.de 31
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