14 Ein Volk im Wandel - 10 Große Wunder 12 Die Angst auslöschen NEUES AUS DER OM-ARBEIT MÄR/APR 2021
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NEUES AUS DER OM-ARBEIT • MÄR / APR 2021 10 Große Wunder 12 Die Angst auslöschen 14 Ein Volk im Wandel
INHALT 3 EDITORIAL 10 4 AK TUELLES 9 JAHRESBERICHT 2020 PORTR ÄT 10 Große Wunder WELT WEIT 12 Die Angst auslöschen 14 Ein Volk im Wandel 15 Hilfe für Kinder Gottes wundersames Wirken MISSION IN DEUTSCHL AND 16 17 Xenos: Dranbleiben MDT: Was ist der Plan für 12 mein Leben? 18 Berichte vom Team Halle, OM Arts, aus Hamburg und Berlin 20 ERLEBT SHIP TO SHORE 23 50 Jahre Schiffsarbeit – Teil 2 26 Kingstown, St. Vincent und die Grenadinen 27 ANZEIGEN Möglichkeiten trotz Corona 28 TERMINE 15 REZEPT 29 Teigtaschen mit Kartoffelfüllung (Moldau) KIDS FOR MISSION 34 Tom auf dem höchsten Berg der Welt INPUT 36 Weihrauch und Gebet Kindertagesstätten in Moldau 2 www.om.org
EDITORIAL 2021: Zeit zum Nachdenken, Anpassen und Träumen LIEBE OM-FREUNDE, als ich Internationaler Direktor von OM wurde, bekam ich den Rat, viel zu reisen. Gerne besuchte ich viele OM-Kol- legen und Arbeitsbereiche auf der ganzen Welt. Ich fühlte mich mit ihnen verbunden und entwickelte eine tiefe Wert- schätzung für die Menschen und ihre Arbeit. Doch dann kam Corona und zwang meinen Dienst und meine Welt an einen Computerbildschirm. Wie konnte das sein? Wie konnte ich eine solche Herausforderung in eine Chance verwandeln? Anstatt überwältigt zu sein, entschied ich mich dafür, die Herausforderung Die Pandemie sollte zu meistern, indem ich mich anpasste. Ich lernte, verschiedene On- line-Konferenz-Tools zu nutzen, vor Kameras zu predigen und alles unser Bemühen, andere zu tun, was nötig ist, um unseren Mitarbeitern ein guter Leiter zu zu Jesus-Nachfolgern zu sein. Das Ergebnis? Nicht ein einziger Vortragstermin im Jahr 2020 wurde abgesagt! Es kamen sogar noch weitere hinzu, weil ich digital machen, nicht aufhalten. besser verfügbar war. Meine Hoffnung für OM ist, dass wir weiter voranschreiten, indem wir uns ständig anpassen und neue Wege lernen, um andere voran- zubringen. Dass wir weiterhin Jesus-Nachfolger dazu inspirieren, in den Nationen Jünger zu machen, ohne uns von der Pandemie zu- rückhalten zu lassen. Die Pandemie sollte unser Bemühen, andere zu Jesus-Nachfolgern zu machen, nicht aufhalten – das gilt für jeden Jesus-Nachfolger. Ich hoffe und wünsche mir, OM-Mitarbeiter zu sehen, die einen Unter- schied machen und die andere Jesus-Nachfolger dazu inspirieren, Jünger zu machen, die dann die Nationen zu Jüngern machen. Als Missionsorganisation bleiben wir verpflichtet, unsere Mitarbeiter zu trainieren und auszurüsten, damit sie andere zu Jüngern machen. Sie so vorzubereiten, dass Gott sie gebrauchen kann, um Jünger zu machen und dynamische Gemeinschaften von Jesus-Nachfolgern unter denen zu sehen, die noch nie von seinem Namen und seiner Herrlichkeit gehört haben. Mein Wunsch ist es, jedem Mann, jeder Frau und jedem Kind die Möglichkeit zu geben, Christus kennenzulernen, und zu sehen, wie jedes Jahr irgendwo auf der Welt Tausende von dynamischen Ge- meinschaften von Jesus-Nachfolgern entstehen. Lawrence Tong Direktor von OM International OM GLOBAL März / April 2021 3
AK TUELLES VOM DIREK TOR Jüngerschaft I n Missionskreisen sprechen wir oft davon, dass Jesus uns Seit wir uns als Fami- berufen hat, andere zu Jüngern zu machen. Gerade in lie für frisches Wasser den letzten Jahren legt Gott Missions- und Gemeinde- in unserem Dorf einge- leitern immer wieder den Aspekt aufs Herz, Jünger zu ma- setzt haben, öffneten sich chen, die andere zu Jüngern machen („Making disciplema- die Herzen der Menschen uns gegen- kers“, Matthäus 28,19 und 2. Timotheus 2,2). Aber das kön- über. Sie haben Gutes erfahren und nen schnell große Worte sein, die bei jedem unterschiedliche sind jetzt hungrig danach, mehr über Vorstellungen auslösen, oder vielleicht sogar leere Phrasen uns zu erfahren. bleiben. Also, was bedeutet es eigentlich, andere zu Jün- STEPHAN, LESOTHO gern zu machen? Eine OM-interne Recherche unter Zeltmacher-Missionaren fasst drei Was bedeutet Jünger- Aspekte zusammen: schaft für Sie? Wie sieht PRÄSENT SEIN das konkret im Alltag Gott lieben und unseren Nächsten lieben. In tiefen Beziehungen zu Jesus und unseren Nächsten stehen und in diese Beziehungen inves- aus? Gerne würden wir tieren. Ihre Meinung zu diesem GUTES TUN Thema hören. Deswegen Gott verherrlichen in allem, was wir tun. Wir dienen dieser Welt mit werden wir am 12. März dem, was Gott uns gegeben hat, um der Welt dadurch Gottes Reich sichtbar zu machen. 2021 diesen Artikel auf unseren Social-Media- ANDERE LEHREN, DAS AUCH ZU TUN Für uns bedeutet Seiten veröffentlichen Andere einladen, Gott und ihre Nächs- Jüngerschaft, unser und zur Diskussion an- ten zu lieben und aktive Mitgestalter im Leben ganz bewusst Königreich Gottes zu sein. mit anderen zu teilen. Wir haben oft regen. Sie können uns Besuch und verbringen viel Zeit mit auch gerne eine E-Mail Der Kontext dieser drei Punkte sollte anderen – gemeinsam lachen und fei- immer eine Gemeinschaft von anderen ern, weinen und trauern wir und be- schreiben: Jesus-Nachfolgern sein. Wir sind zur gleiten andere darin, Jesus in den Hö- global.de@om.org Gemeinschaft berufen und so ist Ge- hen und Tiefen des Alltags zu sehen. meinschaft am förderlichsten für Jün- CLARION UND STEFANIE, MOSBACH gerschaftsprozesse. Die obigen Punkte sind Prinzipien, keine Muster. Wie Jüngerschaft konkret aussieht, Ich nutze meinen Beruf als Hebamme, um wird beim Einzelnen ganz unterschiedlich auch „geistliche Geburtshelferin“ zu sein. sein. Je nach Persönlichkeit, Interessen, Ga- Ich lade Frauen zu Kaffee und Kuchen oder ben, Lebensstadium usw. wird das variieren. zum Abendessen zu mir nach Hause ein, um sie Aber wenn jeder, der Jesus nachfolgt, sich zu bewirten und gemeinsam mit anderen Frauen dafür einsetzt, dass diese drei Punkte in sei- Jesus-Geschichten aus der Bibel zu lesen. nem Leben verankert sind, dann wird das SIGRID, HALLE unsere Welt verändern. DORON LUK AT 4 www.om.org
AK TUELLES UMSTELLUNG UNSERER DATENBANK Momentan sind wir dabei, unsere Adress- und Spen- den-Datenbank auf ein neues System umzuziehen. Sollte es trotz aller Sorgfalt bei Ihren Adress- oder Spenden-Daten zu Unstimmigkeiten oder Fehlern kommen, bitten wir Sie ganz herzlich um Nachsicht. Wir bitten Sie, uns entsprechende Hinweise umge- FREUNDESTREFFEN 2021 hend mitzuteilen unter info.de@om.org oder telefo- MIT DAVID KADEL nisch unter 06261 947-0. Vielen Dank! MOSBACH Das OM-Freundestref- fen findet am 3. und 4. Juli 2021 unter dem Motto „Wir gemeinsam – Jesu Liebe leben“ statt. Geplant ist, dass es ein Treffen in Mosbach gibt und einzelne Programmpunkte on- line übertragen werden. Als Haupt- redner wird der Autor, „Inspirations- Dieser Global Trainer“ und Berater David Kadel liegt das aktuelle über das Thema Mutmacher spre- chen. Mitarbeiterbildblatt von Mehr Informationen zum Freundestreffen finden OM Deutschland mit Sie auf Seite 33 und unter www.om.org/de/ft den deutschen OM- Mitarbeitern im In- und Ausland bei. Wir freuen uns, wenn Sie für einen oder mehrere Mitarbeiter beten, ihn oder sie finanziell unterstützen oder den Rundbrief anfordern: personal.de@om.org OM GLOBAL März / April 2021 5
AK TUELLES KURZMELDUNGEN Ein Brunnen ■ Das OM-Team aus El Salvador be- in der Wüste dankt sich bei deutschen Unterstüt- zern, die es möglich gemacht haben, SAHELZONE „Vor zwei Jahren haben wir die Sahelzone 2020 ein Auto anzuschaffen: „Vielen mit in unsere Bemühungen einbezogen, kulturnahe Missi- Dank! Mit dem Auto konnten wir in onare für muslimische Länder zu gewinnen“, erklärt OM- der Pandemie Pastoren Lebensmit- Mitarbeiter Martin. „Wir nahmen Kontakt zu Mitarbeitern tel bringen, von Stürmen betroffenen vor Ort auf und lernten dabei Salim* kennen, der eine Farm Gemeinden helfen und Kindern zu betreibt. Diese nutzt er zur Gemeindegründung und Evan- Weihnachten Spielzeug schenken.“ gelisation, schafft aber auch Arbeitsplätze und in einem ■ Ende Januar fand die Neueinstei- Wüstengebiet Nahrung.“ Da viele der einheimischen Mit- gerkonferenz von OM erneut als On- arbeiter in der muslimischen Welt wenig oder keine finan- lineversion statt. Für 135 neue OM- zielle Unterstützung für ihren Dienst haben, arbeitet OM Mitarbeiter aus aller Welt, darunter an selbsttragenden und einkommensschaffenden Projek- 11 Deutsche, war diese Konferenz der ten. „Wir haben damit schon in einigen Ländern Erfahrung Startschuss für ihre ein- bis zweijäh- gemacht und als wir Salim fragten, wie wir seinen Dienst rige oder längere Mitarbeit bei OM. unterstützen könnten, nannte er einen Brunnen“, erzählt Martin. Aufgrund der Trockenheit vor Ort und da es sehr ■ OM in Bangladesch hat für sechs teuer ist, Wasser auf die Farm zu bringen, werden norma- junge einheimische Christen ein drei- lerweise die Felder durch einen Wassertank auf einem Lkw monatiges Computer- und Jünger- oder per Hand bewässert. Nun konnte durch einen groß- schaftstraining angeboten, um sie zügigen Spender aus Deutschland ein Brunnen mit Pumpe darauf vorzubereiten, Gemeinde- und gebohrt und mit einem Wassertank ausgestattet werden. Gemeinschaftsgruppen zu leiten. Somit wurde das Wasserproblem gelöst! Unterstützen Sie ähnliche Projekte in der Sahelzone unter dem Laden Sie sich die neue App SPENDENPROJEKT: Sahel, G425-01 online: www.om.org/de/G425-01 „Prayer Reach“ für tägliche * Name geändert Gebetsanliegen aus aller Lesen Sie dazu auch ein Erlebnis auf Seite 21. Welt herunter (u. a. mit Anliegen aus 30 Tage Gebet für die islamische Welt)!
AK TUELLES Frank Dietz mit seiner Frau und Tochter in den 1980er-Jahren OM-PIONIER FRANK DIETZ GESTORBEN ANFANG Januar verstarb der amerikani- sche OM-Pionier Frank Dietz. „Der Herz- schlag von Frank Dietz war es, Jesus- Nachfolger zu einem gotteswürdigen Le- ben zu mobilisieren und Jesus unter den Der Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg Nationen bekannt zu machen“, erklärt Lawrence Tong, Direktor von OM Inter- jesusfriends-Gemeinde national. Frank Dietz kam 1963 zu OM, führte viele neue Arbeitsbereiche in In- nun eigenständig dien und Nordeuropa ein und arbeitete fast 15 Jahre mit den OM-Schiffen. Sein HAMBURG-WILHELMSBURG 2010 zog das OM-Team Glaube und seine Führungsqualitäten als Nord nach Hamburg-Wilhelmsburg, einem Stadtteil mit Direktor der Doulos führten in den frühen vielen sozialen Problemen, stark säkularisiert, hohem Mig- 1980er-Jahren während einer fünfjährigen rationsanteil und kaum christlicher Präsenz. Eines der Zie- Umsegelung Südamerikas zur Gründung le dieser Arbeit war es von Anfang an, gemeinsam mit ei- von OM in Lateinamerika und zur Geburt ner Partnergemeinde, eine Gemeinde in Wilhelmsburg zu der lateinamerikanischen Missionsbewe- gründen, die durch kreative, neue und kulturübergreifende gung COMIBAM. Wege einer postmodernen Gesellschaft den christlichen Glauben nahebringt. Dies geschah 2012 mit Gründung der Gemeinde jesusfriends Wilhelmsburg. Zurzeit kommen Spenden via SMS: 25 bis 35 Personen in den Gottesdienst und das Anliegen der Gemeinde ist es, in der Jüngerschaft von Jesus zu le- Senden Sie eine SMS an die ben und andere Menschen damit anzustecken. Nun wagt 81190 mit dem Kennwort die Gemeinde den nächsten Schritt in die Eigenständigkeit und wird demnach kein OM-Projekt mehr sein. „OMD“ und spenden Sie so zehn Euro an OM!* PASTOR GESUCHT! Die jesusfriends Wilhelmsburg www.om.org/de/geben suchen für ihre Gemeinde einen Pastor (m/w). Mehr Infor- mationen dazu unter: wilhelmsburg.jesusfriends.de oder *Ihr Mobilfunkanbieter wilhelmsburg@jesusfriends.de berechnet Ihnen die Spende. OM GLOBAL März / April 2021 7
AK TUELLES OM Deutschland Regelmäßig versenden wir aktuelle sucht neue Mitarbeiter Gebetsanliegen aus der weltweiten für das Büro/ OM-Arbeit per E-Mail. den Gästebetrieb Bestellung unter: www.om.org/de/beten in Mosbach Assistenz Geschäftsführung (m/w)* in operativen/strategischen Aufgaben Buchhalter (m/w) mit kaufmännischer Ausbildung Kaufmännischer Leiter (m/w) mit betriebswirtschaftlichen Kenntnis- sen und mehrjähriger Berufserfahrung in einer Leitungsaufgabe mit Personal- verantwortung Dringend! Mitarbeiter Gebäudemanagement (m/w) Immer mehr Türken suchen im Internet nach Antworten mit handwerklicher Ausbildung (Beispielbild) Mitarbeiter Kommunikation (m/w) EIN TRAUM WIRD WIRKLICHKEIT redaktionelle Aufgaben Web und Print TÜRKEI In der Türkei kursieren viele falsche Aussa- Mitarbeiter Marketing und gen über die Bibel und den christlichen Glauben, de- Spenderkommunikation (m/w) nen Christen nicht öffentlich widersprechen. So glau- Fundraising, Spenderbesuche und ben viele Türken diesen Aussagen und denken nicht Durchführung von Kampagnen ernsthaft über die Wahrheit des Evangeliums nach. Das Türkische Zentrum für christliche Apologetik ver- sucht diese Lücke zu füllen, indem es gut recherchier- Stellvertretende Küchenleitung (m/w) te und zeitgemäße YouTube-Videoantworten auf die- mit Erfahrung und/oder Ausbildung im se Behauptungen gibt und die Wahrheit des Evange- Dringend! Gastronomiebereich liums auf ansprechende Weise darstellt. Ziel ist, mit Türken in der Türkei und ganz Europa zu interagieren. *in Teilzeit Einer der Gründer des Projekts sagt: „Ich sehne mich seit vielen Jahren nach solch einem Dienst auf Tür- Ausführliche Stellenanzeigen sowie Voraussetzun- kisch und bin begeistert, dass ich jetzt daran mitwir- gen zur Bewerbung erhalten Sie unter: ken kann, dass er Wirklichkeit wird.“ personal.de@om.org, Tel. 06261 947-0 oder www.om.org/de/mitarbeit GEBET: Danken Sie für diese Möglichkeit und beten Sie, dass viele Türken dadurch die Wahrheit des Evangeliums Weitere offene Stellen aus der weltweiten OM- hören und daran glauben. Arbeit auf Englisch unter: www.om.org/de/opportunities SPENDENPROJEKT: YouTube, G425-02 online: www.om.org/de/G425-02 8 www.om.org
AK TUELLES Jahresbericht 2020 Die dargestellten Zahlen und Grafiken geben einen Zahl für OM Deutschland abschließen können. Wir sind Überblick über die Mitarbeiter und die Finanzsituation von unserem Herrn sehr dankbar, dass er treue Freunde OM für das Jahr 2020. Vielen Dank für Ihre Großzügigkeit ermutigt hat, sich an der weltweiten Arbeit zu beteiligen. in dem wirtschaftlich schwierigen Jahr 2020. Stand heute Seine Arbeit hört nie auf – unsere Projekte weltweit gehen gehen wir davon aus, dass wir das Jahr mit einer schwarzen weiter! Alle Zahlen und Statistiken Stand Februar 2021. Spendeneingänge Personalkosten in Mosbach Top 5 der Nationen Diese Grafik fasst alle bei OM Deutsch- Die wichtige Arbeit unserer Mitarbeiter Die fünf Herkunftsländer land im Jahr 2020 verbuchten Spenden in der Zentrale ist die Voraussetzung, um mit den meisten OM-Mit- zusammen. Herzlichen Dank allen Gebern, weltweite Mission zu ermöglichen. Wir arbeitern sind: die uns in diesem schwierigen Corona-Jahr sind sehr dankbar für jeden, der einen un- nach wie vor unterstützt haben! serer Mitarbeiter finanziell unterstützt. USA (523) Lohnkosten gesamt: € Großbritannien Spenden gesamt: 8.896.100 € (314) Für Projekte: gedeckt durch Deutschland 4.403.618 € gezielte persönliche 49,5 % Spenden 54,5 % (268) Südafrika Für Mitarbeiter: gedeckt aus (205) 4.492.482 € allgemeinen 50,5 % 45,5 % Mitteln und Sambia anderen Einnahmen (179) Mitarbeiterstruktur weltweit Insgesamt: 4906 Personen 118 Nationalitäten 3310 Mitarbeiter (6+ Monate bei OM) Wir sind OM davon 268 Mitarbeiter aus Deutschland 314 Ehrenamtliche 1282 Kinder unter 18 OM GLOBAL März / April 2021 9
PORTR ÄT Große Wunder Willem hat schon viele Wunder Gottes erlebt. Eines fing mit einem Streitgespräch mit einer syrischen Familie an: er Mann meinte, dass Jesus nicht am Kreuz starb und ich sagte, doch, er starb am Kreuz!“ Nachdem sie ihren Kaffee ausgetrunken hatten, fragte der Mann, ob Wil- lem zum Abschluss noch für ihn beten könn- te. „Ich habe gebetet, Amen gesagt und wir sind zum Auto gegangen“, erzählt Willem. „Da kam der Viele Muslime sollen die Gute Nachricht Mann angerannt und zitterte am ganzen Körper. kennenlernen Er erzählte mir, dass er während meines Gebe- tes auch gebetet hatte: ‚Allah, wenn Christus am Kreuz gestorben ist, dann bewege eine Kaffee- tasse. Als du Amen gesagt hast, ist die Kaffeetas- se in meiner Hand zersprungen!‘ Ist das zu glau- ben? Ich musste nicht kämpfen, sondern Gott hat es getan!“ seine Arbeiter aussendet und dann war ich selbst OPEN DOORS mit dabei!“ 1989 ging sie mit OM in die arabische Der Zimmermann Willem stammt aus den Nie- Welt und lernte dort Willem kennen. derlanden und arbeitete in den späten 1970er- Jahren bei Open Doors. „Ich habe die geheimen ZU DEN UNERREICHTEN Verstecke in den Fahrzeugen gemacht“, erzählt er 1993 heirateten die beiden in Damaskus. Willem lachend. „Meinen Job hatte kein Mensch auf der schätzt an seiner Frau, dass sie „keine Angst hat. Welt!“ Anfang der 1980er-Jahre kam Willem zu Ich bin kein Held, aber Heidi ist bei mir geblieben. OM, wo er zuerst in Ägypten war, Wir haben so viele Gefahren durchgemacht und „Ich habe die geheimen bis er dort des Landes verwiesen wurde. Daraufhin ging er in den Li- sie hat nie Nein gesagt.“ In den kommenden Jah- ren bekamen sie drei Kinder, Willem wurde aus Verstecke in den banon. Wie sein Vorbild Paulus woll- Syrien ausgewiesen und die Familie zog in den Li- Fahrzeugen gemacht“, te er nicht heiraten – bis er Heidi aus Deutschland kennenlernte. banon. Während des Bürgerkrieges engagierten sie sich in einer Kirchengemeinde, viele aus ihrer erzählt er lachend. damaligen Jugendgruppe sind heute in christli- „Meinen Job hatte kein MISSION AUF DEM HERZEN Heidi ist in Bayern aufgewachsen chen Leitungsfunktionen. Ganz bewusst zog das Ehepaar für seinen Dienst auch immer in Regio- Mensch auf der Welt!“ und Hauptschullehrerin. Nach ihrem nen, in denen es wenige bis keine Christen gibt Studium ging sie 1987 auf das OM- – lange bevor OM sich die Unerreichten zum Ziel Schiff Logos, gefolgt von einem Jahr in Südame- gesetzt hat. So lebten sie zunächst in Sidon und rika. Dort reiste sie in verschiedene Länder, um später in Tripoli im Libanon. in Gemeinden für Mission zu mobilisieren. „Da hat der Herr mein eigenes Herz angerührt“, erin- DER ANSCHLAG nert sie sich. „Ich habe ein Jahr lang über die un- Wenn die beiden vom Libanon erzählen, kom- erreichten Völker gesprochen und dass der Herr men sie nicht mehr aus dem Schwärmen über 10 www.om.org
„Ich musste nicht kämpfen, sondern Gott hat es getan!“ GEBET: Mittlerweile leben Heidi und Willem in Deutschland die vielen Gelegenheiten, bei denen und bitten um Gebet: „Wir sind dankbar, dass wir für unsere Tochter einen sie von Jesus weitergeben konnten, Schulplatz und für Willem eine Arbeitsstelle gefunden haben. Heidi möchte nach heraus. Dabei verschweigen sie auch dem Lockdown als Deutschlehrerin arbeiten. Wir beten, dass uns der Herr weiterhin das Schwere nicht: So wurde eines auf rechter Straße führen möge und er uns zeigt, wo wir wohnen und in welche Nachts ein Bombenanschlag auf ihr Gemeinde wir gehen werden. Es ist eine Umstellung, wieder in Deutschland zu Haus verübt. Willem hatte kurz zuvor sein, aber der Herr ist mit uns! Bitte betet für unsere Freunde und Geschwister seinem ältesten Sohn ein Hochbett ge- im Nahen Osten und dass sein Reich kommen möge, hier, im Nahen Osten und baut und dieses Bett rettete dem Jungen bis ans Ende der Welt.“ in dieser Nacht wohl das Leben, da die Glas- scherben unter dem Hochbett durchflogen. VIELE MÖGLICHKEITEN 15 Jahre lang haben sie in Beirut gelebt. Wäh- rend Willem als Evangelist unterwegs war, mach- Auf die Frage, welchen Wunsch sie für die ara- te Heidi Gefängnisarbeit. „Und Gebet“, betont bische Welt haben, sind sich beide einig: „Dass sie. „Gebet war mir immer wichtig.“ So arbeitete der Islam fällt!“ Angesprochen auf die Heraus- sie mit libanesischen Gebetshäusern zusammen. forderungen in ihrem Dienst, zögern beide. „Die Als 2012 die syrischen Flüchtlinge kamen – der größte ist vielleicht unsere Schwachheit“, sagt Libanon hat vier Millionen Einwohner und offiziell Willem und seine Frau stimmt ihm zu. Wenn sie eine Millionen Flüchtlinge aufgenommen – arbei- aber über Gottes Wirken sprechen sollen, fangen tete sie auch dort mit. Dann wurde Willem auch sie fast gleichzeitig voller Freude an, zu erzählen: aus dem Libanon ausgewiesen und so vertrauten „Der Herr hat Wunder getan, Wunder!“ die beiden weiter auf Gottes Plan und zogen nach CORINNA SCHARRENBERG Jordanien. Aus Sicherheitsgründen sind die Namen geändert und können keine Bilder von Heidi und Willem gezeigt werden. OM GLOBAL März / April 2021 11
„Das ist bisher die wunderbarste Zeit unseres Dienstes.“ Daniel
AR ABISCHE HALBINSEL WELT WEIT Die Angst auslöschen „Ich wache jeden Tag auf und finde es total faszinierend“, schwärmt Daniel. „Zurzeit sehe ich eine Offenheit und so viele Möglichkeiten, wie ich es in meinen 28 Jahren hier in der Region noch nie erlebt habe.“ aniel lebt mit seiner Frau Christine auf der Arabischen Halb- insel. Neben seiner Arbeit als Lehrer leitet er gemeinsam mit seiner Ehefrau ein kleines internationales Missionsteam. Vor dem Coronavirus trafen sie sich wöchentlich mit ihrer christlichen Die Reaktionen, die sie erhalten, bestätigen ihren Gemeinschaft in Privathäusern. In der Öffentlichkeit lebten sie die Dienst. Jede Woche ist mindestens eine Person Lehren von Jesus vor, indem sie Gottes Liebe weitergaben und für sehr bewegt und bedankt sich. „Viele freuen sich die Menschen in ihrem muslimischen Gastland beteten. mit Worten wie: ‚Du hast keine Ahnung, wie viel es mir bedeutet, dass du zu mir gekommen bist, Christine wusste, dass Gott ihr die Gabe des Glaubens gegeben hat. dass du mit mir gebetet und geredet hast, dass du So können sie und ihr Ehemann furchtlos handeln und dadurch an- dich um meine Familie gesorgt und mir zugehört deren Menschen helfen, sich ebenfalls nicht zu fürchten. „Als sich hast. Vielen Dank!‘ Allein dafür lohnt es sich“, ist unser Team im Frühjahr 2020 – wegen des Coronavirus vorerst das Daniel überzeugt. letzte Mal – zum gemeinsamen Lobpreis und Gebet traf, sprach Gott zu uns als Gemeinschaft, dass wir Angstauslöscher sein sollten“, er- OFFEN FÜR GEBET innert sich Daniel. „Uns allen war daraufhin klar, dass es nun unser Das Ehepaar wollte die einheimischen arabischen Auftrag war, hinzugehen und die Angst im Leben anderer Menschen Muslime mit dem Evangelium erreichen. Nun hat auszulöschen!“ sich dieser Schwerpunkt verschoben. „Unsere einheimischen Freunde haben sich zurückgezo- WIE KÖNNEN WIR DICH SEGNEN? gen. Die Einheimischen sind im Moment in der Daniel und Christine verlegten ihre Treffen einfach ins Auto und Öffentlichkeit äußerst vorsichtig“, erklärt Daniel. nannten es Kirche auf Rädern. Außerdem gingen innerhalb der ge- „Aber die Mehrheit der Bevölkerung des Landes setzlichen Vorgaben und unter Einhaltung der Abstandsregelungen – die Gastarbeiter, die die Restaurants, Tankstel- zwei oder drei Mitarbeiter ihres Teams in Restaurants, Supermärk- len und andere noch geöffneten Geschäfte am te und andere offene Geschäfte, um den Menschen dort zu dienen. Laufen halten – sind sehr offen für Gebete.“ „Araber, Nicht-Araber, Christen, Nicht-Christen, Buddhisten und Hindus – es spielt keine Rolle“, berichtet Daniel. „Wir sagen: ‚Wir Christine bat Gott bei einem Spaziergang, ihr ei- sind hier, um dir die Angst zu nehmen. Wie können wir für dich be- nen Gesprächspartner zu zeigen. „Ich traf dann ten? Wie können wir dich segnen?‘“ eine indonesische muslimische Frau und erzählte ihr, dass ich Menschen, die mit Angst kämpfen, segnen und ihre Furcht durch den Frieden Jesu ersetzen möchte“, erzählt Christine. „Die Frau war so berührt, dass sie mehr über Jesus wissen wollte.“ „Das ist bisher die wunderbarste Zeit unseres Dienstes. Außerdem SPENDENPROJEKT: Arabische Halbinsel, G425-03 ist es auch die größte Zeit der geistlichen Erneuerung in meinem online: www.om.org/de/G425-03 eigenen Leben,“ freut sich Daniel. „Ich sehe, dass Gott im Leben der Muslime etwas bewegt, und denke, dass wir eine sehr große Ernte BETEN: Danken Sie für die Offenheit und die sehen werden.“ Möglichkeiten, die sich dem OM-Team in dieser Zeit NICOLE JAMES/MICHA PRECHTEL bieten. Beten Sie, dass Gott die Angst vieler Menschen Aus Sicherheitsgründen sind die Namen geändert und können keine Bilder von Daniel auslöscht und sie in Jesus Frieden finden. und Christine gezeigt werden. OM GLOBAL März / April 2021 13
WELT WEIT AR ABISCHE HALBINSEL Ein Volk im Wandel Sie leben im südlichen Saudi-Arabien und im nördlichen Jemen. Sie setzen sich aus über 30 Stämmen und Unterstämmen zusammen und umfassen etwa 400 000 Menschen. S eit Jahrhunderten leben sie in einer Bergregion in Die Sprache der Khawlan ist so relativer Isolation und überleben durch den land- wirtschaftlichen Terrassenanbau und Viehzucht: schwer zu verstehen, dass sie die Khawlan-Stämme. während des Zweiten Golfkrieges als Einst verehrten sie viele Götter und die Angst vor Geis- Geheimcode verwendet wurde. tern band sie an ihre Berge und Täler und schränkte den Kontakt mit der Außenwelt ein. Sie zelebrierten einzigar- tige Traditionen mit bunter Kleidung, Blumenkränzen im Die Sprache der Khawlan ist ein wich- Haar und Dolchen um die Hüften. Ihr starkes Identitäts- tiger Teil ihrer Stammesidentität. Sie ist Ein Mann von der Arabischen gefühl bewahren sie durch ihre Poesie und ihre traditio- so schwer zu verstehen, dass sie wäh- Halbinsel nellen Tänze. rend des Zweiten Golfkrieges als Ge- (Beispielbild) heimcode verwendet wurde. Allerdings Doch hat sich in den letzten Jahrzehnten das Leben der sollen sie ihre Sprache nicht außerhalb Khawlan durch Smartphones, den Ausbau von Straßen, der Region und auch nicht in den Schu- Bau von Schulen und der Einführung des Koranunter- len sprechen – Arabisch soll die Ober- richts verändert. Mehrheitlich nahmen sie den wahha- hand gewinnen. Eine Übersetzung der bitisch-sunnitischen Islam an, aber der Glaube an böse Bibel in ihre Sprache würde ihnen hel- Geister (Dschinn) beeinflusst noch immer das tägliche fen zu sehen, dass Gott ihre Sprache Leben. Zusammen mit der Scharia wurde die Geschlech- spricht und zu ihnen reden will. tertrennung eingeführt und viele Frauen sehen sich ih- rer Freiheiten beraubt. Denn nun dürfen sie nicht mehr Es gibt wenige Christen unter den ihre bunten Farben zeigen, sondern müssen sich mit einer Khawlan. Kürzlich haben sich drei Per- schwarzen Abaya, einem traditionellen islamischen Klei- sonen in den Gebieten der Khawlan dungsstück, bedecken. zum Glauben an Christus bekannt und Bibeln erhalten. Mit den neuen Technologien sind sie in der Lage, sich mit Medien zu verbinden, die die Gute Nachricht verkünden und so kommen sie auch in Kon- takt mit anderen Jesus-Nachfolgern. BEARBEITET VON CORINNA SCHARRENBERG www.om.org
MOLDAU WELT WEIT Armut prägt den Alltag in Moldau In den Tagesstätten werden die Kinder gut versorgt Hilfe für Kinder Die Republik Moldau, auch als Moldawien bekannt, liegt in Südosteuropa zwischen Rumänien und der Ukraine. Moldau ist ein armes Land mit ungefähr 3,4 Millionen Einwohnern. Viele Kinder in Moldau brauchen Hilfe „Sergiu ist ein elfjähriger Junge, der seit vier Jahren eine der Tagesstätten besucht“, berichtet ein OM-Mitarbei- ter. „Seine Mutter ist alleinerziehend und sein Vater schon vor seiner Geburt gestorben.“ Aus der zweiten Ehe seiner Mutter hat Sergiu noch eine Schwester, doch wurde seine Mutter von ihrem Mann verlassen. Im Moment lebt die Fa- milie beim Großvater, welcher zuvor allein gelebt hatte. Um D ihre beiden Kinder zu versorgen, arbeitet ie überwiegende Mehrheit der moldauischen Ein- die Mutter als Reinigungskraft in einem wohner sind orthodoxe Christen. Leider gibt es Geschäft und muss die Kinder während wenig Verständnis für das Evangelium und viele der Arbeit alleine zu Hause lassen. hatten noch nie die Gelegenheit, die Bibel selbst zu lesen. „Ich bin sehr froh und dankbar, dass die OM in Moldau arbeitet verstärkt in zwei speziellen Projek- Kinder in die Tagesstätte kommen können ten: In der Altenpflege sowie in Kindertagesstätten. In der und dass sie dort so gut versorgt werden“, Altenpflege betreuen die OM-Mitarbeiter viele arme Seni- freut sich Sergius Mutter. Sie ist auch sehr oren, welche sich nicht mehr selbst versorgen können oder offen, in die Gemeinde zu gehen und hofft, niemanden haben, der sich um sie kümmert. dass die momentane coronabedingte Pau- se bald zu Ende ist und die Kinder wieder Die Tagesstätten können Kinder besuchen, deren Eltern in die Tagesstätten besuchen können. der Spannung stehen, arbeiten zu müssen und gleichzeitig JEAN-MARCEL MÖLLER die Kinder zu beaufsichtigen. In der Tagesstätte bekommen die Kinder Verpflegung, Hilfe bei den Hausaufgaben sowie verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten. Wie diese Ar- SPENDENPROJEKT: Moldau, G425-04 beit ein Segen sein kann, zeigt das Leben von Sergiu. online: www.om.org/de/G425-04 OM GLOBAL März / April 2021 15
MISSION IN DEUTSCHL AND XENOS-TEAM Dranbleiben In Zeiten von Corona an Personen und Aufgaben dranzubleiben, ist für unser Team ein großes Thema, für das wir dringend Gebet brauchen. Aber ist das Dranbleiben nicht auch sonst eine Herausforderung? Nur zu gut kennen wir unsere persönlichen Hürden oder auch abwehrende Reaktionen unserer Gegenüber. S eit einigen Monaten lesen und besprechen wir im Xenos-Team das Buch Leg los und bleib dran von James Nyman/Frontiers*. Es handelt über die Erfahrung einer Gemeindegründungsbe- wegung. Dieses Buch tut unserem Team sehr gut. Es fordert uns heraus, über Gewohntes nachzudenken und Neues (wieder) auszu- probieren, wie biblische Geschichten auswendig zu erzählen oder Gebetsspaziergänge zu machen. Begleitet werden wir von einem Ehepaar aus der Nähe, das zuvor in Zentralasien tätig war. Mit ihrer Hilfe nimmt sich jeder konkret einen nächsten Schritt vor. So hat Jörg die Treffen mit arabischen Gläubigen aus den Xenos-Räumen in die Wohnung eines ehemaligen Muslims, der jetzt an Jesus glaubt, verlegen können. Somit soll klar Ebenso gelang es, mit zwei werden, dass Jesus-Nachfolge nicht an öffentliche Räume gekoppelt Arabisch sprechenden Familien ist, sondern im eigenen Umfeld passiert. Obwohl das Zimmer, in dem eine Entdeckerbibelgruppe** Ein Xenos- Mitarbeiter liest sie sich treffen, ziemlich klein ist, findet jeder Platz und erlebt eine zu starten. Amal begann mit mit Migranten intensive geistliche Gemeinschaft. einer persischsprachigen Grup- die Bibel pe gemeinsam in der Bibel zu lesen***. Ziel ist es, dass die Gruppe bald selbst- ständig die Bibel liest und Freunde und Nachbarn dazu einlädt. So arbeiten wir zusammen daran, dass Hausge- meinden/Kleingruppen entstehen und Migranten gemeinsam Jesus anbeten. Helfen Sie uns, dran- zubleiben! KLAUS JÄCKLE www.facebook.com/xenoscafe * frontiers.de/books/info/leg-los-und-bleib-dran **www.om.org/de/entdeckerbibelstudium *** Dies geschieht im Prinzip des Bibel-Teilens, siehe auch: www.die-bibel-lebt.de/methoden.htm Das MDT Love Europe-Team
MISSION IN DEUTSCHL AND MDT LOVE EUROPE Was ist der Plan für mein Leben? Mit dieser Frage irgendwo tief in mir drin, bin ich in das Missions- und Jüngerschaftstrai- ning MDT Love Europe gestartet. Unsere Teams in V or einem Jahr schloss ich das Training ab und bin Deutschland suchen trotzdem noch hier – ich unterstütze das Leitungs- neue Mitarbeiter team und darf die nächsten MDT-Teilnehmer ein Stück weit auf ihrer Lebensreise begleiten. MDT Love Europe Das Bedürfnis nach Sinn und Bedeutung im Leben steckt Teilnehmer (m/w) wohl in jedem von uns. Dabei geht es nicht nur um die ab Sommer 2021 Berufswahl nach dem Schulabschluss oder darum, an wel- chem Ort ich die nächsten Jahre leben möchte. Das sind für mich immer noch relevante Fragen, doch letztendlich Team Halle geht es um mehr: Jesus beruft uns zu einem Leben, das zählt – Café-Mitarbeiter (Co-Leitung, m/w) Mitarbeiterbetreuung und Weiterent- für die Ewigkeit. Die befreiende Erkenntnis wicklung des Cafébetriebs Dieser Auftrag fordert mich im- ist: Ich muss mich nicht Mitarbeiter FSJ/BFD (m/w) mer wieder heraus. Wie kann ich Gottes Liebe an andere weiter- verstellen! Gott hat mir geben? Dafür machen wir uns im Interessen und Gaben Team Nord/Hamburg MDT auf den Weg zu ganz un- terschiedlichen Menschen und geschenkt, die ich für ihn Mitarbeiter (m/w) Orten: Straßeneinsätze in deut- einsetzen darf. für die Arbeit unter männlichen schen Städten, Hausbesuche un- Kindern und Jugendlichen ter den Ärmsten in Osteuropa, Flüchtlingsarbeit auf dem Balkan ... und jedes Mal muss ich Xenos-Team erneut meine Komfortzone verlassen. Das ist nicht immer einfach, aber es lohnt sich. Nur so kann ich wachsen, mei- Mitarbeiter (m/w) ne Grenzen erweitern und sehen, wie Gott wirkt, wenn ich für die Gemeindegründungsarbeit selbst nicht mehr weiter weiß. unter Migranten und Flüchtlingen Die befreiende Erkenntnis ist: Ich muss mich nicht verstel- len! Gott hat mir Interessen und Gaben geschenkt, die ich Ausführliche Stellenanzeigen sowie Vorausset- für ihn einsetzen darf. Ich kann ihm im Hier und Jetzt die- zungen zur Bewerbung erhalten Sie unter: personal.de@om.org, nen, mit Menschen in Kontakt kommen und mutig auf ihn Tel. 06261 947-0 oder hinweisen. Meine Geschichte mit Gott erzählen und ver- www.om.org/de/mitarbeit trauen, dass er durch mich wirkt, um im Leben von Men- schen einen Unterschied zu machen. Weitere offene Stellen aus der weltweiten HANNA JORDAN OM-Arbeit auf Englisch unter: www.om.org/de/opportunities OM GLOBAL März / April 2021 17
MISSION IN DEUTSCHL AND Bilder vom Lichthaus- Auch wenn Gottesdiensträume leer sind, gibt es Möglichkeiten, Adventskalender, oben von Jesus weiterzugeben das 24. Türchen BERLIN So viele Bedürfnisse HALLE Unsere kleine türkische Gemeinde übersteht diese Tage Hoffnung to go mit regelmäßigen Videogebetstreffen und -gottesdiens- ten. Währenddessen versuchen wir ein Team aufzubauen Das Kulturcafé Lichthaus steht eigentlich für Begegnung und mehrere Christen hier haben Interesse gezeigt, mit und Inspiration. Cafézeiten, Konzerte und Workshops uns zusammenzuarbeiten. zieren das Monatsprogramm und bringen unterschiedli- che Menschen in einen Raum und an einen Tisch. Doch Mit dem Lockdown gibt es überall in Berlin einsame, be- in Zeiten von Gastronomieschließung und Kontaktbe- dürftige Menschen – sie sind nur hinter Türen versteckt. schränkung können wir das Kernanliegen kaum umset- In unserer Nachbarschaft kennen wir einige von ihnen zen. Aber wie wir alle wissen: Not macht erfinderisch. und versuchen zu helfen. Durch Corona sind einige der Dienste, die Obdachlosen helfen, unterbesetzt, sodass In den zahlreichen Fenstern des Cafés hingen im Dezem- wir dort manchmal mitarbeiten konnten. So viele Bedürf- ber 24 schön verpackte Adventstürchen, sichtbar für je- nisse, so wenige Mitarbeiter. den Passanten und Spaziergänger. Täglich wurde ein neu- es Türchen enthüllt und konnte von außen mit einem Ge- Wir bekommen lebhaftes Feedback von unserem türki- tränk von unserem to go-Fenster in der Hand betrachtet schen Apologetik-YouTube-Kanal*. Mögen in den kom- werden. Der Inhalt der gefüllten Bilderrahmen wurde von menden Monaten noch viel mehr bemerken, was wir dort unserem Team, Freunden des Hauses und dem Licht- veröffentlichen und ihre Augen für die eine Wahrheit ge- haus-Netzwerk gestaltet. Eine tolle Möglichkeit, uns und öffnet werden, die sie frei machen kann – Jesus. unser Netzwerk vorzustellen und hoffnungsvolle Impulse DAVID BYLE auszustrahlen. *siehe Seite 8 Der Kreativität wurden keine Grenzen gesetzt: Fotogra- fien, Gedichte, Songtexte, Malerei und vieles mehr sorg- ten für ein abwechslungsreiches Erscheinungsbild. Als Fi- nale wurde am 24. Dezember ein schönes „GOTT MIT UNS“ ausgepackt. Dieser hoffnungsvolle Zuspruch soll jeder Gast bei uns erleben – ob im Vorbeigehen an den Fenstern oder bei einem Cappuccino in unserem Café. SVEN SCHNEIDER 18 www.om.org
HAMBURG Warum sind wir eigentlich hier? Was ist unser Auftrag? Sind wir mit dem, was wir tun, immer noch auf der richtigen Fährte? Wo möchte Gott Dinge verändern? Diese und ähnliche Fragen haben wir uns vom Team Nord in den vergangenen eineinhalb Jahren immer wieder gestellt. Mittlerweile sind wir kurz vorm Ab- schluss unseres Visionsprozesses und feilen noch an den letzten Formulierungen. In den kommenden Jahren wird unser Fokus darauf liegen, dass wir in Menschen investieren, sie trai- nieren und sie in unser Leben mit hineinnehmen. OM ARTS Dadurch sollen sie befähigt werden, andere auf an- Künstler brauchen Gebet steckende Weise zu Jüngern zu machen. Wir möch- ten ganzheitlich reife Jesus-Nachfolger. Das heißt für uns: Wachstum in ihrem Charakter, der Identi- Jeder ist von der Pandemie betroffen – der Bereich Kunst tät, ihrer geistlichen Fitness, aber es geht auch um und Kultur vielleicht ganz besonders, weil er vom Kontakt Gehorsam. und der Interaktion mit Menschen lebt. Jesus sagt in Matthäus 28,20: „Lehrt sie, alles zu Natürlich ist noch nicht sicher, wie viel von dem, was wir befolgen, was ich euch geboten habe“. Dazu sehen im Kunstbereich von OM für das Jahr 2021 geplant haben, wir im Kern drei Dinge und auf die wollen wir uns stattfinden kann. Dennoch versuchen wir, so gut es geht, konzentrieren: die Zeit zu nutzen: Wir erweitern unser Netzwerk, set- zen Zeichen und bringen Ermutigung in Sozialen Medien • Liebe Gott! (Matthäus 22,37) und planen – im Hoffen und Glauben – ein ganz anderes • Liebe deinen Nächsten! (Matthäus 22,39) Kunstforum 2021 vom 29. April bis 2. Mai. • Geh und mache zu Jüngern! (Matthäus 28,19) Bei alledem sind wir für Gebetsunterstützung dankbar. Bit- Die Frage ist immer wieder, wie wir Jesus in jedem te stehen Sie im Gebet auch all den Künstlern zur Bereich unseres Lebens und in jeder Si- Seite, die wirtschaftlich am Abgrund ste- tuation nachfolgen können. Wer hen, ihrer Berufung nicht nachgehen hierin wächst, der wird auto- können und gerade keine Mög- matisch seinen Freunden lichkeit sehen, ihr Herzensan- von Jesus erzählen. liegen, das Evangelium mit HAUKE Kunst weiterzugeben, in die Tat umzusetzen. Doch was Gott uns aufs Herz gelegt hat, wird auch die Pandemie überdauern. WERNER GEISCHBERGER OM GLOBAL März / April 2021 19
ERLEBT MEIN KURZEINSATZ BEI OM Mitten in Berlin Bei unserem Einsatz in Berlin ließ sich eine ältere Frau von uns auf einen Kaffee einladen. Nach der Unterhaltung durften wir für ihre Rückenschmerzen beten. Am nächsten Tag hatte sie ihren 33-jährigen Sohn im Schlepptau und bat eindringlich um Gebet für ihren Sohn, der offensichtlich Schmerzen am Bein hatte. Auf seine Frage, was wir hier tun, kamen wir ins Gespräch. Über einen Gott, der nicht nach äußeren Maßstäben urteilt und der Menschen liebt. Jesus als Mensch gewordener Gott, der entschied, seinen himmlischen Thron für uns Menschen zu verlassen, um aus lauter freiwilliger Liebe am Kreuz zu sterben. Damit der Mensch seine Schwere und Schuld vor Gott loswerden kann. Der Höchste bestand nicht auf seine Hoheit, sondern sah die Not der Menschen an und beugte sich zu ihnen herunter. Der Sohn erzählte von seinen katholischen und jüdischen Bekannten, mit denen er sich regelmäßig austausche, aber bisher keine verständliche Antwort erhalten habe. Er strich sich übers Gesicht und sagte, dass er das gerade nicht glauben könne, was da passiert. Seine Mutter hätte ihn soeben zu Christen gebracht, die für ihn beten sollten. Wir beteten im Namen Jesu für Leib, Seele und Geist. Er bedankte sich mit Tränen in den Augen, wünschte uns alles Gute und ging weiter.“ Fatma SUAD S. – ARABISCHE HALBINSEL GAZI M. – BANGLADESCH „Natürlich ist es ermutigend, wenn wir die Früchte unserer „Im Januar 2020 startete OM in Bangladesch Gebete deutlich sehen können. Zum Beispiel als mein gläu- ein Grundschulprojekt. Ich wurde eingestellt, biger Bruder Naser auf der Suche nach einer Arbeitsstelle um die fünf OM-Schulen zu betreuen und die war. Die Lage am Arbeitsmarkt war nicht besonders gut und dort beschäftigten Grundschullehrer zu unter- Naser brauchte dringend Arbeit. Er betete also inbrünstig stützen. Ich glaubte nicht an Jesus, als ich bei darum, dass Gott für ihn handeln möge. Kurz darauf rief dieser Arbeitsstelle anfing. Doch jedes Mal, der Rektor einer Universität Naser an und bat ihn, sich um wenn ich ins Büro kam, sah ich etwas anderes eine Lehrtätigkeit zu bewerben. Als sich unsere Gruppe von in den OM-Mitarbeitern. Sie waren so freund- Gläubigen das nächste Mal traf, erzählte uns Naser, was ge- lich wie Brüder und empfingen mich immer schehen war: ,Ich wollte mich an der Universität bewerben, mit etwas zu Essen. Bis dahin kannte ich Je- aber zu meiner Überraschung baten sie mich nicht um ein Vorstellungsgespräch, sondern luden mich ein, noch am sel- ben Tag eine Klasse zu unterrichten!‘ Der Universitätsrek- tor erklärte Naser, dass sie sehen konnten, dass er wirklich unterrichten wollte und konnte. Bevor Naser wieder nach Hause ging, unterschrieb er dann glücklich den Arbeitsver- trag. Wir alle wussten, Gott hatte für ihn gehandelt und wir lobten unseren Vater im Himmel dafür.“ facebook.com/OMDeutschland 20 www.om.org
ERLEBT sus Christus nur als einen Propheten. Wenn ich aber mit den OM-Mitarbeitern sprach, sah ich die Dinge anders, als wie ich es in der Mo- schee gehört hatte. Es gab nichts Schlechtes, wenn das OM-Team aus der Bibel erzählte. Bei jedem Treffen hörte ich von Jesus Christus und seinem Opfer für uns Menschen. Vor Kur- zem habe ich eine Bibel bekommen und war so glücklich – ich hatte vorher noch nie eine ge- sehen. Als ich die Bibel las, fühlte ich mich gut in meinem Herzen und verstand, dass Jesus Christus mir neues Leben geschenkt hat, ob- wohl ich ein Sünder bin. Ich weiß, dass er mich obachtet. Wer sich weigerte, wurde geschlagen oder sogar liebt und dass ich keinen anderen Weg zu Gott umgebracht. Ich kämpfte vor allem damit, dass auch diese habe. Mein Leben hat sich verändert!“ Menschen Muslime waren und auch sie, wie ich, fünfmal am Tag beteten. Als Rebellen diese Region angriffen, konnte ich endlich in meine Heimat fliehen, stand dort aber mit leeren LENA Z. – GROSSBRITANNIEN Händen da. Zwei Jahre zuvor hatte ich mein Dorf, meine „Bei meinem Kurzeinsatz durfte ich erleben, Eltern und meine Verlobte verlassen und es war schwierig, wie sehr Gott die Menschen liebt und wie er mit nichts nach Hause zu kommen. Darum entschloss ich mich dazu gebrauchen möchte, diese weiter- mich, noch in der Stadt zu arbeiten und Geld zu verdienen. zugeben. Bei der Arbeit im Storehouse, einem Mein Cousin Mamadou vermittelte mir eine Arbeitsstelle Hilfs- und Begegnungsangebot für Bedürf- bei einem Gartenprojekt von OM. tige und Obdachlose, hatte ich eine beson- dere Begegnung. Eine Frau mit sehr starkem Schon nach kurzer Zeit wusste ich, dass das Gartenprojekt von einer Ich fühlte, dass es einen Dialekt schüttete mir ihr Herz aus. Während- christlichen Organisation getragen Unterschied in der Art und dessen war sie so richtig wütend. Ich konnte zwar kaum etwas verstehen, aber ich hörte wird und dass der Leiter Youssouf Christ ist. Das Arbeitsumfeld war Weise gibt, wie diese Christen ihr trotzdem geduldig zu. Nach gut 45 Minu- für mich ganz anders als die Arbeit andere Menschen behandeln ten aufgebrachten Reden wurde sie plötzlich ruhig. Am Ende konnten wir dann gemeinsam für einen muslimischen Bruder. Hier beim Gartenprojekt waren alle Mit- und lieben. beten und sie hat sich mehrmals bedankt. Gott arbeiter freundlich und respektvoll. wirkt trotzt Sprachbarrieren!“ Sie behandelten mich wie ihre eigene Familie. Da ich von meinen vorherigen muslimischen Chefs misshandelt wor- den war, war ich sehr erstaunt. Ich fühlte, dass es einen FARUD I. – SAHELZONE Unterschied in der Art und Weise gibt, wie diese Christen „Mein Heimatdorf liegt etwa 60 Kilometer von andere Menschen behandeln und lieben. Langsam stellte der nächsten Stadt im Osten des Landes ent- ich Fragen über das Christentum. Youssouf verbrachte viel fernt. Ich verließ meine Heimat und ging in den Zeit mit mir und erzählte mir von der Liebe Gottes für die nördlichen Teil des Landes, wo in Minen nach Welt. Er erklärte mir auch den Islam, was mir half, alles bes- Gold geschürft wird. Als ich dort ankam, arbei- ser zu verstehen, und mir ein vollständiges Bild davon zu tete ich für eine andere Volksgruppe, die die machen. Youssouf gab mir eine Hörbibel, die ich mir jeden Minen besitzt. Monatelang schuftete ich wie Abend anhörte. Am Morgen kam ich mit Fragen zu ihm, und ein Sklave in ihren Goldminen. Als ich um mei- er erklärte mir geduldig alles. So gelangte ich zur völligen nen Lohn bat, bekam ich aber kein Gold. Dar- Überzeugung, dass das Christentum die Religion Gottes ist, aufhin wollte ich zurück nach Hause, sie ließen Jesus für meine Sünden gestorben ist und ich in den Augen mich jedoch nicht gehen. Wir Arbeiter in der Gottes nicht mehr schuldig bin. Ich glaube, dass ich jetzt ein Mine schufteten jeden Tag von 6 bis 18 Uhr Kind Gottes bin!“ und dann übernahm die nächste Schicht bis 6 Uhr am nächsten Morgen. Bei der Arbeit wur- youtube.com/OMDeutschland1 den wir immer von bewaffneten Wächtern be- OM GLOBAL März / April 2021 21
ERLEBT Gelassenheit. Ich hatte das tiefe Gefühl, dass Gott mich und meine Familie nicht verlassen würde und dass er in seiner Güte und Barm- herzigkeit auf uns blickt. Am Tag der Opera- tion brachten die Ärzte Dina nach einer Stun- de im Operationssaal wieder heraus. Wegen Kreislaufproblemen konnten sie die OP nicht durchführen und wollten es in drei Tagen noch einmal versuchen. Am neuen Termin – genau ein Ostersonntag – versammelten sich viele Christen am Krankenhaus, um für Dina zu fas- ten und zu beten. Alle blieben während den AGNES J. – MOSAMBIK fünf Stunden von Dinas OP dort. Als der Arzt „Mit 13 Jahren saß ich mit meiner drei Jahre jüngeren endlich herauskam, sagte er mir, wie über- Schwester Laura plötzlich auf der Straße. Mein Vater starb, rascht er sei, dass die Operation so gut verlau- als wir noch klein waren, und nun hatte meine Mutter ei- fen war, besonders nachdem er den tatsächli- nen ihrer Liebhaber geheiratet, der aber nichts mit uns bei- chen Zustand von Dinas Herzens gesehen hat- den Kindern zu tun haben wollte. Leider hatte sich unsere te. Der Beschreibung des Arztes entnahmen Mutter gegen uns entschieden und wir mussten unser Haus wir, dass Jesus Christus meine Frau geheilt verlassen und lebten ohne Dach über dem Kopf auf der hatte. Es war für uns auch bedeutsam, dass Straße. Nach zwei harten Jahren wurden irgendwie die Be- Gott für den Tag der Operation den Tag wähl- hörden auf uns aufmerksam und ein Beamter brachte uns in te, an dem wir Ostern feiern. Es war also nicht Kontakt mit OM. Nach einem Gespräch nur ein großartiger Tag zum Feiern der Aufer- Wir lebten ohne beschlossen die OM-Mitarbeiter, uns zu helfen. Wir bekamen eine Unterkunft, stehung Christi, sondern auch uns wurde mei- ne Frau durch eine erfolgreiche Operation, die Dach über dem Kopf wurden mit Essen versorgt und durften ihr Leben rettete, an diesem Tag wiedergege- auf der Straße. eine Schule besuchen. In der Schule und durch diese praktische Hilfe lernten wir ben. Mittlerweile sind einige Jahre vergangen und ich erinnere in unserer Gemeinschaft im- viel über Jesus. Meine Schwester und mer noch an die Kraft des Gebets, die wir alle ich entschieden uns für ein Leben mit Jesus. Als nächsten an diesem Tag erlebten. Dieses Ereignis brach- Schritt überlegten sich die OM-Mitarbeiter gemeinsam mit te uns als Kirchenfamilie näher zusammen und uns, eine Langzeitperspektive zur Selbstversorgung zu ent- es war eine Botschaft Gottes an uns. Er ent- wickeln. Wir beschlossen, eine eigene Hühnerzucht zu be- schied sich dafür, Dina am selben Tag auferste- ginnen. Wir bekamen von OM ein Darlehen, um einen Stall hen zu lassen, an dem wir feiern, dass Christus zu bauen, Küken zu kaufen und mit der Zucht zu beginnen. auferstanden ist, um den Tod zu besiegen und Die Aufzucht der ersten Charge von 200 Hühnern haben uns allen neues Leben zu schenken.“ wir gemeistert und freuen uns auf die nächste Runde. Wir sind dankbar, dass wir mit Jesus in unseren Herzen hoff- nungsvoll in die Zukunft schauen können.“ OSMAN A. – ARABISCHE HALBINSEL „Meine Frau Dina benötigte eine dringende Herzoperati- on. Ihr Zustand war kritisch und als Familie mussten wir mit dieser unerwarteten Nachricht sehr kämpfen. Wir überga- ben die Situation in Gottes Hände. Nur Gott weiß, in wel- chem Ausmaß ich Schmerz und Trauer über die Situation empfand. Doch gleichzeitig fühlte ich eine große Ruhe und Die Fotos auf den Erlebt-Seiten stimmen nicht unbedingt instagram.com/om_deutschland mit den erwähnten Personen überein. 22 www.om.org
to Bildung, Hilfe, Hoffnung MÄR / APR 2021 für Menschen weltweit 50 Jahre Schiffsarbeit – Teil 2 Die Logos II und die Doulos verlassen Toulon, Frankreich, im Jahr 1994 In dieser Ausgabe setzen wir unseren Rückblick auf 50 Jahre Schiffsarbeit fort. Gehen Sie mit der Logos II und der Doulos ab 1988 weiter auf Erinnerungsreise zu Hafenstädten auf der ganzen Welt, in denen sich wichtige Ereignisse zutrugen und wir Gottes Güte erlebten. 1988 1989 Nach dem Schiffbruch der Logos ermu- Die Logos II wird renoviert und wir erleben, tigen Partner aus der ganzen Welt OM dass Gott uns treu und gerade rechtzeitig zum Kauf eines Ersatzschiffes. Im Okto- mit Mitarbeitern, Ersatzteilen und Geld ver- ber gibt Gott uns die Antonio Lazaro, die zur sorgt. Die Doulos wird in Neuseeland und Logos II wird. Australien herzlich empfangen und kann viele Möglichkeiten zum Dienst nutzen. Bild oben: 1988 wird die Antonio Lazaro in Logos II umbenannt Mein Leben und Dienst anderen dazulernte und Gottes Liebe wurden von den Schif- zu den Nationen brachte. Dafür bin ich Bild unten: fen geprägt. Als Jugendli- Gott sehr dankbar und ich freue mich, Die Logos II wird 1989 cher besuchte ich 1974 die dass ich das 50. Schiffsjubiläum mit euch in Amsterdam umgebaut Logos in Singapur und 1978 feiern kann. Inmitten vieler Verände- ging ich als Mitarbeiter auf die Doulos. rungen feiern wir einen unveränderli- Dann durfte ich die Schiffsgemeinschaft chen Gott. Ich wünsche uns, dass er die auf der Logos II leiten, mich bei der Fi- Schiffsarbeit weiter gebraucht und viele nanzentwicklung im US-Schiffsbüro in Menschen unseren wunderbaren Gott South Carolina engagieren und die gute kennenlernen. Arbeit der Logos Hope miterleben. In all den Jahren staunte ich darüber, wie Gott durch die OM-Schiffe wirkte und Lawrence Tong wie eine Mitarbeitergeneration nach der Direktor von OM International OM GLOBAL März / April 2021 23
SHIP TO SHORE 1990 Die Logos II beginnt ihre Arbeit 1992 In Nicaragua verteilen Teams 50 Jahre Schiffs am 24. April und Gott öffnet der Logos II medizinische Hilfs- Türen in Osteuropa. Beim ers- güter und helfen bei der Re- ten Besuch eines OM-Schiffs novierung mehrerer Kranken- 1994 in der Sowjetunion legt die stationen und Krankenhäuser. Beim einzigen Treffen der Logos II in Leningrad an und Die Doulos besucht als eines Doulos und der Logos II fei- bezahlt die Hafengebühren in der ersten ausländischen ern wir in Toulon, Frankreich, russischen Bibeln und Neuen Schiffe Wladiwostok in Russ- 25 Jahre Schiffsarbeit. 1500 Testamenten. 12 000 weitere land und verteilt dort 7700 ehemalige Schiffsmitarbei- Bibeln und Neue Testamente, „Liebespäckchen“ von süd- ter, Unterstützer und Freunde 500 christliche Bücher und koreanischen Gemeinden mit der Arbeit (darunter 500 aus zwei Millionen Verteilschriften Bibeln, Kleidung, Spielzeug, Deutschland und weitere 500 gehen an die dortigen christli- Zucker, Milchpulver und halt- aus der Schweiz) kommen da- chen Gemeinden. baren Lebensmitteln. für zusammen. Beim Besuch der Logos II in Rostock In Wladiwostok werden „Liebespäck- Ehemalige Schiffsmitarbeiter und verteilen Schiffsmitarbeiter Evangelien chen“ aus Südkorea verteilt Unterstützer vor den Schiffen Schiffsdirektor Bernd Gülker schaut bei Mannschaft und Projektarbeiter tauschen Besucher im Doulos-Büchermarkt der Versorgung einer der Verletzten zu die Elektrik auf der Doulos aus in Bahrain 1991 1993 1995 Terroristen werfen Handgra- Die Doulos verbringt fünf Mo- Die Doulos kehrt in den naten auf ein Doulos-Team, nate in Kapstadt, Südafrika, Arabischen Golf zurück, um das in Zamboanga auf den für ihre „Herztransplantation“, Einladungen und offene Türen Philippinen ein internationales die Erneuerung der komplet- zu nutzen. Nach zweimonati- Fest veranstaltet. Die beiden ten Elektrik auf dem Schiff. gen großen Elektroarbeiten an Mitarbeiterinnen Sofia Sigfrid- Teams von der Doulos errei- Bord besucht die Logos II er- son aus Schweden und Karen chen in Zusammenarbeit mit neut Russland und Hafenstäd- Goldsworthy aus Neusee- OM Südafrika viele Menschen te rund um die Ostsee. land kommen ums Leben und in der Region. mehr als 30 weitere werden verletzt. Manche der Narben schmerzen heute noch.
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