In der stationären Altenhilfe
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g e ze ichnet Aus en er isch m B a y vom iu inister reis: at s m Sta Förde rp m zepte mit d e vat i ve Kon en Inno s t at ionär r in de hilfe � Alten
Inhaltsverzeichnis Grußworte Arbeitsbereiche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Knieling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heimleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karla Kämmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Personalverwaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefan Güntner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pflegedienstleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tamara Bischof . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Unser Team für Betreuung und Beschäftigung . . . . . . . . Helmut Witt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hauswirtschaftliche Betriebsleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . Unser Küchenteam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gründerin Eva Witt feiert ihren . Geburtstag . . . . Heimbeirat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ehrenamt: Besuchsdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hauskonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eindrücke, Emotionen, Feste feiern . . . . . . . . . . . . . . . Meilensteine und Höhepunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Landeswettbewerb »Innovative Konzepte Das Normalitätsprinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in der stationären Altenhilfe« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Planung, Entstehung und Umsetzung Leben & Sterben im Haus der Pflege unseres Demenzgartens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Platz beim Landeswettbewerb »Freimut« im April . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Projekt »Gute Arbeitsbedingungen Claus Fussek besuchte am . Oktober in der Langzeitpflege« des IGES Institut . . . . . . . . . . . das Haus der Pflege . . . . . . . . . . . Dreharbeiten im Soziale Medien im Haus der Pflege Haus der Pflege . . . . . . . . . . . . . . . EU- Zulassung der Großküche . . . . . . . . . . . . . . . . . . Meinungen, Stimmungen, Danksagungen . . . . . . . . Erweiterung der Gartenbereiche . . . . . . . . . . . . . . . media-mobil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der Verband Deutscher Alten- und Auszeichnung als attraktivster Ausbildungs- Behindertenhilfe e. V. (VDAB) . . . . . Umschlaginnenseite betrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gut aufgehoben oder abgeschoben – Beteiligung am Projekt wie finde ich ein gutes Pflegeheim? Umschlaginnenseite »unternehmensWert: Mensch« . . . . . . . . . . . . . . . . Auszeichnung als attraktiver Arbeitgeber Pflege Normalitätsprinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Palliative Care . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Corona-Pandemie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Projekt »Gute Arbeitsbedingungen in der Lang- zeitpflege« des IGES Institut . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Sehr geehrter Herr Witt, Sehr geehrter Herr Witt! nie waren die Zeiten für die professionelle Pflege heraus- Chapeau! – Zum Geburtstag vom Haus fordernder als aktuell. Die Corona-Pandemie hat Pflegende der Pflege kitzingerland sende ich und Pflegebedürftige an Grenzen gebracht – und teilweise Ihnen mehr als Komplimente! darüber hinaus. Umgekehrt wachsen in solchen Zeiten viele Menschen über sich hinaus und stellen sich den Herausfor- Wer das Haus der Pflege kitzinger derungen, gleich wie groß sie auch sein mögen. Das tun Sie land betritt, spürt, dass es ein außer- und all Ihre Mitarbeiter jeden Tag in vorbildlicher Weise. Vor gewöhnliches Haus ist: Von Grund auf ehrlich, von einem allem der Spagat zwischen größtmöglicher Sicherheit vor guten Geist erfüllt und im höchsten Maße engagiert. Eine einer Infektion und Vermeidung von Isolation sowie der Um- gemeinsame Leistung aller, die im Haus tätig sind. gang mit den ganz eigenen Ängsten ist eine unglaublich schwierige Aufgabe. Meistern kann man sie nur mit einem Die Leitung des Hauses schafft es – jeden Tag neu – den Spa- guten Vertrauensverhältnis und Verständnis zwischen allen, gat zwischen Sicherheit und Zukunftsorientierung zu bewäl- die mit der Versorgung pflegebedürftiger Menschen zu tun tigen. haben. Sie, Herr Witt, haben mit Ihrer Arbeit in den letzten 20 Jah- Und die Teams ziehen mit, lassen sich inspirieren, nehmen ren eine sehr gute Vertrauensbasis geschaffen, deren Wert neues Wissen auf, probieren Neues aus und gestalten jeden sich in der Krise am deutlichsten zeigt. Gesundheitsminister Tag bestmögliche Lösungen. Und so ist Jede und Jeder Teil Spahn hat am Anfang der Pandemie gesagt, dass wir uns der gemeinsamen Vision, Teil der Umsetzung und Teil des gegenseitig viel werden verzeihen müssen. Das trifft sicher Erfolges, der sich – jeden Tag wieder neu – an der Lebens- auch auf die Pflege zu, denn es gab in der täglichen Arbeit qualität der Bewohnerinnen und Bewohner zeigt. oft nur die Wahl zwischen zwei Übeln. Ich bin mir allerdings sicher, dass dem Team im Haus der Pflege kitzingerland Ganz klar: Auch das Team des Haus der Pflege kitzinger nicht viel verziehen werden muss. Ganz im Gegenteil: Allen land kann Rahmenbedingungen nicht aushebeln, nicht alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern will ich auch seitens un- Widersprüche glätten- aber eins leistet es konsequent: je- seres Verbandes unseren größten Respekt ausdrücken. Sie den Tag, praktisch, zuverlässig und zukunftsorientiert schafft können alle zu Recht stolz auf das Geleistete sein! es einen guten Ort – lebendige und stimmige Lebenswelten Auch wir als Verband haben unser Bestes gegeben, um dem zum Leben, Wohnen und Arbeiten: mit einer großen Liebe Haus der Pflege kitzingerland ein verlässlicher Partner zu zum Menschen, viel Sorgfalt und Kümmern im Alltag, Ver- sein und es optimal zu unterstützen. trautheit, Bindung, Top Professionalität und immer wieder einem wohltuenden Augenzwinkern – Verständnis und Un- Ich gratuliere Herrn Witt und dem ganzen Haus der Pflege terstützung im richtigen Moment. kitzingerland auch im Namen des Bundesvorstandes von Herzen zum 20-jährigen Bestehen. Mit diesem sturmerprob- Den Menschen zuliebe. Gemeinschaft und Lebendigkeit – ten Team sind auch die nächsten 20 Jahre mit Bravour zu garantiert immer auf einem guten Weg. Bleiben Sie behütet! meistern! Voller Respekt für Ihre Leistung! Herzlichst, Ihre Ihr Thomas Knieling Karla Kämmer Bundesgeschäftsführer Inhaberin Karla Kämmer Beratungsgesellschaft, Essen des Verbandes Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e. V.
Sehr geehrter Herr Witt, Liebe Leserinnen und Leser, sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, herzlichen Glückwunsch zum 20. Geburtstag des Hauses der Pflege kitzingerland! jung oder alt – wenn wir von Menschen sprechen, sind das relative Begriffe. Das weiß jeder, der viel mit Menschen un- Das Haus der Pflege kitzingerland ist sehr beliebt in unse- terschiedlichsten Alters zu tun hat. Doch was diese Einrich- rem Landkreis und zählt zu den wenigen privaten Pflegeein- tung für Menschen angeht, da spricht ein 20-jähriges Be- richtungen in der Region. Darauf können die Verantwortli- stehen doch schon für eine altehrwürdige Institution. Auf chen stolz sein, denn schließlich scheint die Versorgung von eine solch bemerkenswerte Dauer beziehungsweise auf 20 alten Menschen in den Genen der Familie Witt zu liegen. Jahre unermüdlichen Einsatzes für das Wohl der hier leben- Bereits ab 1966 betrieb die Familie im Nebengebäude eine den Seniorinnen und Senioren kann das Haus der Pflege florierende Seniorenbetreuung. Damals war alles noch an- kitzingerland zurückblicken, und dazu möchte ich ganz ders und die Betreuung bezog sich nicht schwerpunktmäßig herzlich gratulieren. auf die Pflege – so wie heute – sondern vielmehr ging es um eine sichere Versorgung von Senioren mit Essen, Kleidung Und ich möchte Ihnen, sehr geehrter Herr Witt, sowie Ihren und angemessener Betreuung. Da gehörten auch noch Aus- Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meine Anerkennung da- flüge mit allen Bewohnern zum Programm. für aussprechen, sich bei Tag und Nacht um andere Men- Bedingt durch die stets steigenden gesetzlichen Anforde- schen zu kümmern. Ein solcher Einsatz verlangt allen viel ab rungen, entschloss sich die Familie Witt, einen Neubau mit und wird doch oft nicht recht gewürdigt. Das ist schade, weil 79 Plätzen zu errichten, der dann 2001 eröffnet wurde. Das eine große Leistung zu wenig Beachtung findet, aber auch, Haus der Pflege kitzingerland wurde eine vollstationäre weil diese Leistung Menschen gilt, die auf ein langes Leben Pflegeeinrichtung, spezialisiert auf die Pflege und Betreu- mit viel Arbeit und manchen Sorgen zurückblicken und die ung von demenziell veränderten Senioren. Die neue Einrich- sich einen angenehmen Lebensabend mehr als verdient ha- tung bot nicht nur das klassische Wohnangebot der Alten- ben. Auch wenn es sich in der Öffentlichkeit schon mal an- hilfe an, sondern gleich einen offenen, beschützenden und ders anhören mag, so ist sich unsere Gesellschaft doch be- behüteten Wohnbereich und war seiner Zeit damals weit wusst, was die heute älteren Menschen alles getan haben, voraus. um dieses Land aufzubauen und die jüngeren Generationen Stehen geblieben sind die Verantwortlichen zu keiner Zeit, zu erziehen. Bei Ihnen im Haus der Pflege kitzingerland sondern waren immer bestrebt, Weiterentwicklung im Be- finden sie nun eine Atmosphäre von Geborgenheit und ge- reich der Pflege und Demenz umzusetzen. An vielen Projek- genseitiger Achtung vor sowie einen Ort, an dem man ihnen ten nahm die Familie Witt teil und setzten sie soweit mög- vieles abnimmt und sie gewissenhaft pflegt. lich in ihrem Haus um. Beispielsweise wurde die Einrichtung vom Bayerischen Staatsministerium für Pflege auch mit ei- Als zukunftsfähige Lösung hat sich längst die Kombination nem Förderpreis für innovative Konzepte in der stationären von Selbstbestimmung und Betreuung erwiesen, wie Sie sie Altenhilfe ausgezeichnet. Selten ist im Haus der Pflege kit hier im Haus der Pflege kitzingerland anbieten. Das sehen zingerland ein Platz leer, was für den sehr guten Ruf auch die vielen Seniorinnen und Senioren aus Kitzingen so, spricht. Das geht nur mit einem guten Team, weshalb ich die hierhin gezogen sind, sowie deren Angehörige, die froh allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein großes Lob und sind, ihre Eltern oder Großeltern gut untergebracht zu wissen. meinen herzlichen Dank ausspreche. Gerade während der Sie haben viel erreicht und viel geleistet in den vergangenen Coronakrise wurde unter extremen Bedingungen Hervorra- 20 Jahren. Deshalb möchte ich Ihnen nochmals zu Ihrem Ju- gendes für unsere Seniorinnen und Senioren geleistet. biläum gratulieren sowie Ihnen allen weiterhin alles Gute Machen Sie weiter so zum Wohl unserer Senioren! – Ich dan- wünschen. ke Ihnen herzlich und wünsche Ihnen allen, die hier leben, wohnen und wirken weiterhin alles Gute. Herzlichst, Ihre Tamara Bischof Landrätin Stefan Güntner Oberbürgermeister Stadt Kitzingen 2 Grußworte
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Heimbewohnerinnen, liebe Heimbewohner, sehr geehrte Damen und Herren, das Haus der Pflege kitzingerland hat am 01.09.2021 sei- Wir im Haus der Pflege kitzingerland verstehen es als un- nen 20. Geburtstag. Wenn es uns möglich ist, werden wir sere Aufgabe, den Menschen, die sich uns anvertrauen, ein das so richtig feiern! neues Zuhause zu geben und ihnen ein möglichst selbstbe- stimmtes, geschütztes und erfülltes Leben zu ermöglichen. Die Belastungen und Herausforderungen durch die Corona Sie finden bei uns Sicherheit, Geborgenheit und menschli- Pandemie sind mit nichts zu vergleichen, was vorher war. che Zuwendung. Und dafür brauchen wir gute Arbeitsbedin- Glücklicherweise sind wir von einem Corona Ausbruch bei gungen mit entsprechendem Personalschlüssel und Men- unseren Bewohnerinnen und Bewohnern verschont geblie- schen, die ihren Beruf als Berufung sehen und stolz darauf ben. Zum einen war das Glück auf unserer Seite, aber vor sein können, in der Pflege zu arbeiten. allem ist es der Besonnenheit, dem Verantwortungsbewusst- sein, dem Zusammenhalt in den Teams unserer über 100 Mit- Unsere wichtigste Ressource sind unsere Pflegekräfte, die arbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken, die unter wir hegen und pflegen müssen, denn ohne Sie läuft nichts. Schutz- und Hygienebestimmungen Hervorragendes geleis- Umso mehr bedanke ich mich bei allen Mitarbeiterinnen tet haben. Herzlichen Dank an alle für ihr enormes Engage- und Mitarbeitern, die unsere Ziele und Grundsätze mittra- ment! gen und vorleben und jeden Tag mit viel Herzblut ihr Bestes geben. Mit unserer Einstellung und unserem Handeln stel- Unabhängig von der Pandemie werden aber die Rahmen- len wir selbst die Weichen für eine erfolgreiche, menschen- bedingungen für Träger und für Pflegekräfte von Jahr zu würdige und professionelle Pflege. Jahr schwieriger. Das Korsett der Regulierung und Bürokra- tisierung wird ständig enger geschnürt und die Spielräume Unser großes Ziel ist und bleibt: für eigene Entscheidungen schwinden von Jahr zu Jahr. Ins- So wie wir selbst einmal versorgt werden wollen, so möch- besondere die massive Personalnot im Fachkräfte- als auch ten wir unsere Bewohner pflegen und betreuen. im Hilfskräftebereich ist schon längst Realität geworden. Ihr Die Bertelsmann Stiftung sieht in ihrem Pflegereport 2030 Helmut Witt einen Anstieg der Pflegebedürftigen um 50 Prozent und das schon bis zum Jahr 2030; bei gleichzeitig abnehmender An- zahl der Beschäftigten in der Pflege. Es werden in den kom- menden Jahren in Deutschland schätzungsweise 500.000 Pflegekräfte fehlen, wenn nicht von der Politik aktiv gegen- gesteuert wird. Ich vermisse ein klares politisches Konzept, stattdessen gibt es wiedermal ein halbherzige Pflegereform, die den Namen nicht verdient. In der Coronakrise haben wir erkannt, wie »systemrelevant« die Pflege ist! Klatschen auf dem Balkon reicht aber nicht. Wir brauchen umsetzbare, realistische Konzepte und entschlossenes Handeln der Politik. 3
Gründerin Eva Witt feiert ihren 90. Geburtstag Im August 1966 hat Frau Witt mit der Gründung ihres priva- ten Pflegeheims den Grundstein für das heutige Haus der Pflege kitzingerland gelegt. Wir gratulieren ihr anlässlich Ihres 90. Geburtstages im August 2021. Eva Witt, geborene Ringe wurde am 22. August 1931 als Tochter des Schmieds Richard Ringe und dessen Frau Friede- rike in dem kleinen Dorf Einlage an der Weichsel geboren. Nach der Deutschen Kapitulation am 08. Mai 1945 musste die Familie am 07./08 Mai 1945 aus der Heimat fliehen. Durch die Arbeit des Vaters an der Schleuse hatte die Familie Plätze auf der letzten Fähre Richtung Ostsee, ein Privileg gegenüber denen, die zurückbleiben mussten und mit Schrecken das Vorrücken der russischen Armee erwarteten. Nach ungewissen Wochen im Bauch des völlig überladenen Schiffes durfte die Fähre am 04. Juni 1945 in Eckernförde, Schleswig – Holstein an Land gehen und die 13- jährige Eva wurde mit den Eltern und anderen Flüchtlingen bei einem Bauern im Kuhstall untergebracht. Erst im August 1945 konnte sich die Familie dauerhaft in Rieseby, Schleswig- Hol- stein, niederlassen. In das Heimatdorf Einlage, das heute zu Polen gehört, ist die Familie nie zurückgekehrt. Nach dem Schulabschluss ging Eva ab 1947 für drei Jahre in einem großen landwirtschaftlichen Betrieb als Haustochter Während eines Urlaubs in der Schweiz lernte Eva ihren spä- in die Lehre und besuchte gleichzeitig die Mädchenabtei- teren Mann, den Schreinermeister Herbert Witt, kennen und lung einer Landwirtschaftsschule in Kappeln an der Schlei. In heiratete ihn im September 1958. Im gleichen Jahr übernah- den folgenden Jahren bildete sich Eva im Bereich der Haus- men die Frischvermählten die Pachtung einer Schreinerei in wirtschaft auf Gutshöfen und in verschiedenen Betrieben Unsleben in der Rhön. Als sich circa ein Jahr später die Ge- weiter und legte die Prüfung zur Hauswirtschaftsgehilfin ab. legenheit für ein eigenes Grundstück in Sickershausen bei Dabei war es der jungen Eva wichtig, so viel wie möglich zu Kitzingen bot, ließen sie sich dort nieder und begannen ge- lernen und vielfältige Berufserfahrung zu sammeln. »Auf meinsam mit dem Aufbau einer Schreinerei. Im September ihren Lorbeeren ausruhen«, wie es eine Chefin nach einer 1959 kam der erste Sohn Klaus zur Welt. besonders gelungenen Arbeit einmal ausdrückte, wollte sie sich nie. Und so hat sie unter anderem in einem Gasthaus Der Anfang in der neuen Heimat war entbehrungsreich: Zu und auf einem Gutshof gearbeitet und den Hauswirtschafts- Beginn wohnte die Familie in einer selbst ausgebauten Ba- betrieb einer Privatklinik in Kiel geleitet. racke auf dem Grundstück. Im Jahr 1963 wurde der zweite Sohn, Helmut, geboren und mit dem Bau eines Wohnhauses begonnen. Das Wohnhaus war zunächst als Wohnraum zur Vermietung an in Kitzingen stationierte Amerikaner ge- dacht. Mit dem Vietnam Krieg fiel diese Einkommensquelle weg und Eva Witt entschloss sich, aus dem Wohnhaus ein 4 Gründerin Eva Witt feiert ihren 90. Geburtstag
Altenheim zu machen. Am 10. August 1966 wurde das Privat- ren gemeinsam auf dem Grundstück in Sickershausen tätig. altenheim Eva Witt eröffnet. Im Jahr 1995 zog sich Eva Witt aus dem Betrieb zurück und übergab das Zepter an die nächste Generation. Neue gesetz- Bei der Eröffnung des Hauses machte sich ihre vielfältige liche Auflagen verboten es außerdem, beide Betriebe an ei- berufliche und hauswirtschaftliche Erfahrung, die mit der nem Standort weiterzuführen. Der ältere Sohn Klaus ist dar- Leitung eines so großen Betriebes einhergehen, bezahlt. aufhin mit der Schreinerei umgezogen, die er heute noch im Schweine und Gänse wurden selbst gezogen und Obstbäu- Winterleitenweg in Kitzingen betreibt. Helmut Witt hat die me sowie Gemüsebeete sicherten die Versorgung der dort alte Schreinerei abgerissen und den Bau eines neuen Hauses lebenden Menschen. Das Wissen über die Pflege von alten verantwortet, das am 01. September 2001 als Haus der Pfle- Menschen hat sie sich durch Fortbildung bei Gemeinde- ge kitzingerland seine Pforten öffnete. schwestern angeeignet. Insgesamt waren die gesetzlichen Bestimmungen noch viel lockerer und auch die Pflegebe- Bis heute lebt Eva Witt selbstständig in ihrer Wohnung, ihr dürftigkeit der zu betreuenden Bewohnerinnen und Bewoh- Mann Herbert ist im Oktober 2015 nach langer Erkrankung ner noch nicht so hoch wie heute. verstorben. Bis zu Beginn der Corona-Pandemie war sie eh- Im Jahr 1969 hat der dritte Sohn Reiner die Familie vollstän- renamtlich im Haus der Pflege kitzingerland tätig und er- dig gemacht und die Familie war mit zwei Betrieben, der freut sich an ihren sechs Enkelinnen und Enkeln sowie den Schreinerei und dem Altenheim, in den kommenden 30 Jah- drei Urenkeln. Damals noch Pflegeheim und Schreinerei zusammen, ca. 1961 als 6- Familienhaus gebaut. 5
Hauskonzept Das Haus der Pflege kitzingerland ist ein privat geführtes, modernes Dienstleistungszentrum mit fränki- schem Ambiente und betont fami- liärem Charakter. Ein persönlicher, direkter Kontakt zu unseren Bewoh- nerinnen und Bewohnern, Ange- hörigen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist der Garant für Zu- friedenheit und Qualität. Das Haus der Pflege kitzinger land versteht sich als neues Zuhause für schwer- und schwerstpflegebedürftige Seniorinnen und Senioren im Haus der Pflege kitzingerland bedeutet Vertrauen, Wohlfühlen und Sicherheit rund um die Uhr. Den Ansprüchen und Bedürfnissen dieser Menschen, die Ih- ren Lebensabend in unserem Haus verbringen, fühlen wir uns Dazu arbeiten qualifizierte Pflegefachkräfte, Therapeuten, verbunden und verpflichtet. Deshalb legen wir besonderen medizinische Dienstleister, Ihr Hausarzt und spezialisierte Wert auf höchste Pflege- und Versorgungsqualität sowie ein Fachärzte der Umgebung im Team an Ihrem und unserem Leben in heimischer und angenehmer Umgebung, verbun- gemeinsamen Ziel: die größtmögliche Eigenständigkeit der den mit fränkischer Lebensart, Wohnlandschaft und Küche. Bewohnerin oder des Bewohners wieder herzustellen bzw. so lange wie möglich zu erhalten. Voraussetzung für unsere Das Haus der Pflege kitzingerland hat im Herbst 2003 den Professionalität und Qualität in der Pflege ist motiviertes, vom Bayerischen Staatsministerium ausgelobten Landes- engagiertes und qualifiziertes Personal, das sein Handeln an wettbewerb »Innovative Konzepte in der stationären Alten- den Bedürfnissen der pflegebedürftigen Menschen ausrich- hilfe« gewonnen, umgesetzt und ständig weiterentwickelt. tet. Dazu gehören auch moderne Instrumente der Pflege- Unser Konzept »Allgemeine und gerontopsychiatrische Pfle- planung, Qualitätssicherung und Dokumentation. ge« ist ein durchgängiges Versorgungsangebot mit dem Ziel, unseren Bewohnerinnen und Bewohnern gemäß ihren Ein Leben und Sterben in Würde und Selbstbestimmung ist individuellen Voraussetzungen und Bedürfnissen ein Höchst- oberstes Gebot unserer Pflege. Um psychische Belastungen maß an Wohn- und Lebensqualität zu bieten. Sie erhalten zu verhindern, die im Zusammenleben von orientierten eine durchgängige Versorgung unter einem Dach. Umzüge Menschen mit dementiell veränderten Menschen unweiger- in spezialisierte Einrichtungen der Altenhilfe werden ver- lich entstehen, achten wir darauf, dass die Bewohnerinnen mieden, die Übergänge sind fließend und schonend. und Bewohner eines Wohnbereiches möglichst ähnliche In- teressen, Fähigkeiten und Einschränkungen haben. Durch Die hohen pflegerischen, medizinischen und sozialen An- diese Homogenität der Bewohnerstruktur erleben alle eine sprüche, die unsere Bewohnerinnen und Bewohner und deutlich höhere Wohn- und Lebensqualität. Unsere Angebo- deren Angehörige an uns stellen, stehen für uns an erster te werden gezielt und individuell auf die Bedürfnisse unse- Stelle. Professionelle, anspruchsvolle Pflege und Betreuung rer Bewohnerinnen und Bewohner abgestimmt. 6 Hauskonzept
Folgende Wohnformen können wir Ihnen anbieten: Bewohnerorientierte Angebote • Allgemeine Pflege für somatisch (körperlich) erkrankte, Ein großer Balkon und ein behindertengerechter Garten, der orientierte Bewohnerinnen und Bewohner speziell auf die Besonderheiten von an Demenz Erkrankten Auf einem Wohnbereich versorgen wir vorrangig pflege- abgestimmt ist, erfüllen das Bedürfnis nach Bewegung. Un- bedürftige Seniorinnen und Senioren, die somatisch (kör- ser Gartenbereich ist einmalig in seiner Art und wurde in perlich) erkrankt und weitgehend orientiert sind. Zusammenarbeit mit der Fachhochschule für Gartenbau in Weihenstephan geplant und umgesetzt. • Gerontopsychiatrische Pflege für dementiell veränderte Bewohnerinnen und Bewohner Die sogenannte milieutherapeutische Gestaltung der Wohn- Auf unseren drei gerontopsychiatrischen Wohnbereichen bereiche (d. h. Einrichtung und Ausstattung erfolgten ganz leben pflegebedürftige Seniorinnen und Senioren, die bewusst mit Alltagsgegenständen aus der Jugendzeit der gerontopsychiatrisch verändert sind und unter Orien- Bewohnerinnen und Bewohner) gibt Sicherheit und schafft tierungsschwierigkeiten bzw. Hinlauftendenzen leiden. eine Atmosphäre der Vertrautheit. Positive Erinnerungen an Diese Krankheitsbilder sind immer durch entsprechende die »gute alte Zeit« sorgen für Ausgeglichenheit und innere Gutachten von Neurologen und Fachärzten attestiert. So- Ruhe. weit die Notwendigkeit besteht, pflegen und betreuen wir hier auch Menschen, die zur eigenen Sicherheit beschützt Jahreszeitliche Feste bieten unseren Bewohnerinnen und untergebracht werden müssen. Bewohnern Anregung, Unterhaltung und das Erleben von Gemeinschaft und Geselligkeit. Regelmäßige Gottesdienste Für diese Form der Unterbringung ist ein entsprechendes und seelsorgerische Betreuung der einzelnen Konfessionen fachärztliches Gutachten sowie ein Beschluss des Amtsge- runden unser Wohlfühl- Angebot ab. richts Voraussetzung. 7
Meilensteine und Höhepunkte 2003: Landeswettbewerb »Innovative Konzepte in der stationären Altenhilfe« Preisverleihung durch Christa Stewens, damalige Ministe- rin im Bayerischen Staatsministerium für Arbeits- und So- zialordnung, Familie und Frauen, für unser Konzept des »Behüteten Wohnbereiches« mit fachlicher Begleitung bis 2006 und unter ständiger Anpassung und Weiterent- wicklung. Sozialministerin Christa Stewens, Diplom-Psychologin Barbara Karger, Ulrike und Helmut Witt 8 Meilensteine und Höhepunkte
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2005: Planung, Entstehung und Umsetzung unseres Demenzgartens Diplomarbeit an der Fachhochschule Weihenstephan, Fach- bereich Gartenbau und Lebensmitteltechnologie, vom 30. März 2005: »Planung eines Gartens für Demenzkranke«, Verfasserin: Isabella Nagele, Betreuer: Prof. Dr. Bernd Hertle. Der Garten für demenziell veränderte Menschen wird von uns in Anlehnung an die Diplomarbeit von Frau Nagele in eigener Regie und in Zusammenarbeit mit der Fachhoch- schule Rosenheim angelegt. 2007: 4. Platz beim Landeswettbewerb »Freimut« im April Unser 2005 angelegter Garten für demenziell veränderte Menschen und verschiedene individuelle Schutzmaßnah- men werden als gelungene Beispiele für einen verantwor- tungsvollen Umgang mit freiheitsentziehenden Maßnah- men in der stationären Altenhilfe anerkannt. 10 Meilensteine und Höhepunkte
2008: Claus Fussek besuchte am 1. Oktober das Haus der Pflege kitzingerland Zu seiner Person: Claus Fussek ist Deutschlands bekanntes- ter Pflegekritiker und wird oft als »Engel der Alten« bezeich- net. Für sein Engagement für die alten Menschen wurde er 2008 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Herr Fussek hat die Bücher »Alt und abgeschoben – der Pflege- notstand und die Würde des Menschen« (2005) und »Im Netz der Pflegemafia« (2008) geschrieben. Auszug aus einer E-Mail von Herrn Fussek an das Haus der Pflege kitzingerland am 9. November 2008: »Es gibt keine Ausreden mehr – selbstverständlich geht es Auch in Ihrem Heim gibt es selbstverständlich Probleme und auch anders ...! Mängel ... was Sie auch sofort eingeräumt haben. Wenn ich in Pflegeheimen zu Besuch bin, versuche ich mir immer vor- Nach dem – leider viel zu kurzen – Besuch in Ihrem Haus zustellen: würde ich den MitarbeiterInnen in der Leitung kann ich nur meinen ersten Eindruck schildern. In den ver- meine Eltern anvertrauen? Bei Ihnen hätte ich ein gutes Ge- gangenen 15 Jahren hatte ich die Gelegenheit, zahlreiche fühl! Danke für Ihren Einsatz, bleiben wir bitte in Kontakt Pflegeheime zu besuchen, mit unzähligen Pflegekräften, und kämpfen gemeinsam, damit ›der Geist, die Seele und Heimleitern, Angehörigen und anderen Verantwortlichen die positive Grundhaltung‹ vom Haus der Pflege kitzinger ›in der Pflege‹ zu sprechen. land auch in den vielen anderen Pflegeheimen einkehrt! In Ihrem Hause habe ich mich einfach wohl gefühlt, war be- Nach diesem Besuch habe ich wieder Mut und Lust bekom- eindruckt von Ihrer Begeisterung, Ehrlichkeit, Kreativität, men weiter zu kämpfen – es geht selbstverständlich auch Freundlichkeit, Einfühlungsvermögen, Aufgeschlossenheit, anders – es gibt keine Ausreden mehr! respektvollem, wertschätzenden Umgangston und Ihrem außergewöhnlichen persönlichen Engagement. Für mich Herzliche Grüße aus München ein aufmunternder Kontrast zu den vielen tausend trostlo- Claus Fussek« sen, traurigen und beschämenden Anrufen, Briefen und E- Mails, die ich seit vielen Jahren beinahe täglich von verzwei- felten Pflegekräften und Angehörigen erhalte. Ich hatte nie das Gefühl, dass Sie kritischen Fragen auswei- chen – im Gegenteil! Wir sprachen über die berühmten ›Kleinigkeiten‹ und ›Selbstverständlichkeiten‹, über Res- pekt, Biographie, persönliche Wünsche der Gäste und ihrer Angehörigen, über den selbstverständlichen Umgang mit Beschwerden und auch Sie ›kochen doch nur mit Wasser‹! 11
2009: Dreharbeiten im Haus der Pflege kitzingerland Wir freuen uns sehr darüber, dass das Haus der Pflege kitzingerland hierfür als einzige stationäre Einrichtung in Das Bayerische Sozialministerium beauftragt den gemein- Bayern ausgewählt wurde. Das Bayerische Sozialministeri- nützigen Verein Medienladen e. V. im Filmhaus in Nürnberg, um und der Arbeitskreis Altersforschung und Sozialplanung einen Dokumentarfilm mit dem Titel »Pflege im Alter – In- organisieren im Herbst 2009 zwei Fachkongresse in Nürn- novative Konzepte« zu produzieren. Gefördert wird das Pro- berg und München, wo der Film seine Premieren hat. jekt vom Ministerium selbst und von der Stadt Nürnberg. 2009: EU- Zulassung der Großküche Unsere Großküche erhält die EU- Zulassungsurkunde vom Bayerischen Staatsminister für Umwelt und Gesundheit, Herrn Dr. Markus Söder. 12 Meilensteine und Höhepunkte
2011: Erweiterung der Gartenbereiche 2012: media-mobil Eva Witt, Pflegeheimgründerin und ehrenamtliche Mitarbei- Das von uns selbst entwickelte und gebaute media-mobil ist terin, stellt anlässlich ihres 80. Geburtstages dem Haus der ein fahrbarer, multifunktionaler und optisch ansprechender Pflege kitzingerland ihr gegenüber liegendes Privat- Technikwagen, ausgestattet mit Flachbildschirm, Audio- grundstück als neuen Park zur Verfügung. Damit ist ein wei- Video-Konsole und Projektor. terer Naherholungsbereich mit bienenfreundlicher Blumen- So können wir den Bewohnern direkt auf den Wohnberei- wiese in unmittelbarer Nähe zu Fuß zu erreichen. chen visuelle und akustische Angebote machen, die ihren Bedürfnissen und Ressourcen entsprechen. Besonders be- liebt sind alte Filme, die an die Jugendzeit erinnern (z. B. »Sissi, die Kaiserin«), Naturfilme und Aufzeichnungen von alten Fernsehshows (z. B. »Dalli Dalli«). Auf der Wii-Konsole können sich die Seniorinnen und Senioren gemeinsam mit dem Betreuungspersonal interaktiven Spielen wie Bowling widmen oder eine Runde »Wer wird Millionär?« spielen. Auch ein virtueller Waldspaziergang mit Blätterrauschen und Vogelgezwitscher oder ein simuliertes Kaminfeuer kön- nen zur Unterhaltung und Steigerung des Wohnbefindens unserer Bewohnerinnen und Bewohner beitragen. Alles ist möglich! 13
2014: Auszeichnung als attraktivster Ausbildungsbetrieb 14 Meilensteine und Höhepunkte
2014: Beteiligung am Projekt »unternehmensWert: Mensch« 15
2015: Auszeichnung als attraktiver Arbeitgeber Pflege 2017: Normalitätsprinzip Gemeinsam mit der Karla Kämmer Beratungsgesellschaft wird das Normalitätsprinzip gemäß dem Leitfaden »Hand in Hand – für eine bessere Lebenswelt« erarbeitet und umge- setzt. Nähere Informationen finden Sie auf Seite 28. 2018: Palliative Care Selbstbestimmtes und würdevolles Leben und Sterben be- kommt im Haus der Pflege kitzingerland einen neuen Stel- lenwert. Nähere Informationen finden Sie auf Seite 30. 2020: Corona-Pandemie Das Jahr 2020 ist geprägt von der Corona-Pandemie, die als globale Gesundheitskrise ab März 2020 die Welt in Atem hält. Für unsere Bewohnerinnen und Bewohner stellt die Pandemie aufgrund ihres sehr hohen Alters und oft ange- schlagenen Gesundheitszustandes eine besondere Bedro- hung dar. Der landesweite Lockdown und die damit einher- gehenden Besuchsverbote und wechselnden behördlichen Anordnungen waren und sind eine Belastungsprobe für alle, vor allem unsere Pflegekräfte. Im Winter 2020/2021 können durch hauseigene Testungen und mittels eines strengen Be- suchskonzeptes Besuche von Angehörigen stattfinden, Ende Januar erfolgt dann die Impfung bei Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 2021: Projekt »Gute Arbeitsbedingungen in der Langzeitpflege« des IGES Institut in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Gesundheit Das Haus der Pflege kitzingerland wird zur Teilnahme an einer Studie zur Verbesserung der Arbeitsbedingun- gen in der Pflege in Zusammenarbeit mit dem Bundes- ministerium für Gesundheit (BMG) ausgewählt. Nähere Informationen finden Sie auf Seite 32. 16 Meilensteine und Höhepunkte
Arbeitsbereiche Heimleitung: Helmut Witt Personalverwaltung: Ulrike Witt »Das Haus der Pflege kitzingerland »Seit 30 Jahren bin ich in verschie- wird von mir als Geschäftsführer in denen Tätigkeitsbereichen im Haus der Rechtsform einer GmbH privat- der Pflege kitzingerland tätig. gewerblich geleitet. Ich verfüge über Meine Kernaufgaben sind die Perso- eine kaufmännische und handwerkli- nalverwaltung und die Lohn- und che Ausbildung, bin Schreinermeister Gehaltsabrechnung. und Diplom-Betriebswirt des Hand- werks. Darüber hinaus ist die Stärkung von Kommunikations- und Handlungs- Mein zur Führung einer Pflegeeinrich- kompetenzen aller am Erfolg unse- tung notwendiges Fachwissen vervoll- rer Einrichtung Beteiligten mein ständigte ich durch ein Studium zum großes Anliegen. Als Pflege- und Sozialwirt (BFZ) an der Fachhochschule Sozialcoach und Heilpraktikerin für Rosenheim. Psychotherapie nutze ich einen ge- schulten Blick auf Personen und Systeme und biete für Men- Meine Frau Ulrike und ich sind seit über 40 Jahren privat wie schen in Veränderungs- und Krisensituationen Coachings auch geschäftlich ein Team. Sie ist unter anderem Personal- und Gesprächstherapie in eigener Praxis an. fachkraft und kümmert sich um alle Personalangelegenhei- ten und die Lohn- und Gehaltsabrechnungen. Außerdem war Marc Aurel hat es so formuliert: »Das Glück deines Lebens meine Frau von Anfang an in die Konzeption und Entwick- hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.« Dies ist lung des Hauses eingebunden und ist maßgeblich an allen mir zum Leitspruch für meine Tätigkeit geworden. In einer Entscheidungen beteiligt. sich immer schneller verändernden Gesellschaft gilt es, die Essenzen eines Miteinanders der Achtsamkeit, Wertschät- Die größten Vorteile einer privat-gewerblichen Einrichtung zung und Rücksichtnahme zu erhalten und zu fördern. liegen sicherlich in den kurzen Entscheidungswegen und der freien, unabhängigen Handlungsfähigkeit. So können wir auf veränderte Bedingungen und Situationen umgehend adäquat reagieren und unsere Konzepte den Bedürfnissen unserer Bewohnerinnen und Bewohner anpassen. Dies ha- ben wir in der Vergangenheit schon mehrfach erfolgreich bewiesen, unter anderem durch die Auszeichnung des Bay- erischen Staatsministeriums beim Landeswettbewerb für »Innovative Konzepte in der stationären Altenpflege«, bei der Umsetzung des Normalitätsprinzips und Palliativ Care, wie auch durch die Teilnahme an der Studie zur Verbesse- rung der Arbeitsbedingungen in der Pflege in Zusammen- arbeit mit dem Bundesministerium für Gesundheit.« 17
Pflegedienstleitung: Heidrun Hemmerich Ich bin der festen Überzeugung, dass die Reduktion der Pflegedokumentation und die Rückkehr zur Normalität (wie Sehr geehrte Bewohnerinnen und Bewohner, Angehörige, wir sie in den 90er Jahren bereits erleben durften) sowohl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für unsere Bewohnerinnen und Bewohner, als auch für unse- re Pflegekräfte einen großen Schritt in eine lebenswertere gerne denke ich anlässlich unseres 20. Jubiläums im Haus Alltagsbegleitung der Demenzerkrankten darstellt, getreu der Pflege kitzingerland an meine bisherige Tätigkeit zu- dem Motto: »Hand in Hand – für eine bessere Lebenswelt«. rück und möchte ein paar Gedanken mit Ihnen teilen. Der Wunsch, pflegebedürftigen Menschen mit Respekt, Wert- schätzung und professioneller Unterstützung zu begegnen, war ausschlaggebender Faktor für meine Berufswahl vor über 30 Jahren. Wechselnde (auch gesetzliche) Anforderun- gen stellten mich, wie auch alle anderen professionell Pfle- Heidrun Sylvia Cooper genden, immer wieder vor neue Herausforderungen. Von Hemmerich Stellvertreterin kleinen, familienähnlichen Stationen entwickelte sich die Pflegebranche zu klinikähnlich funktionierenden Versor- Bereichsverantwortliche gungseinheiten, immer darauf bedacht, alles messbar, struk- turiert und im vorgegebenen Zeitrahmen abzuarbeiten – rückblickend eine wichtige Zeit, weil sie uns und den uns anvertrauten Bewohnerinnen und Bewohner auch ein hohes Maß an Sicherheit und guter Versorgung gewährleistete. Die Bewohnerstruktur hat sich in den letzten Jahren verän- Anke Jessica Irina Schäfer Petra dert– immer mehr Demenzerkrankte können zu Hause nicht Janowski Bischoff Gögelein mehr in der Familie versorgt werden und müssen in statio- nären Einrichtungen begleitet werden. Dieser Personenkreis benötigt aber weniger starre Strukturen und Vorgaben, viel Pflegeteam wichtiger ist das ruhige, einfühlsame und Sicherheit geben- de Verhalten der Menschen, die den Alltag der Erkrankten mit Liebe, Wertschätzung und Toleranz begleiten – gemäß dem Motto: So viel Normalität wie möglich, soviel Pflege und Hilfe wie nötig. Um dieser Klientel mit ihren besonderen Bedürfnissen gerecht zu werden, habe ich in den vergange- nen Jahren mein Wissensspektrum bewusst erweitert: der sachgemäße Umgang mit freiheitsentziehenden Maßnah- men, sowie die Reduktion derselben in unserer Einrichtung gehörten ebenso dazu, wie eine Weiterbildung zur Fachkraft für Schmerzmanagement und Palliativ Care. Im Wissen darum, dass viele der uns anvertrauten Menschen ihre Bedürfnisse nicht mehr aktiv mitteilen können, er- scheint mir das genaue Hinschauen in den vorgenannten Bereichen als lebenswertsteigernd. In der Wahrnehmung und Linderung von Schmerzen, dem Erhalt größtmöglicher Freiheit und der gelebten Toleranz, auch auffällige Bewoh- ner »sein zu lassen«, sehe ich unsere Stärke als gerontopsy- chiatrische Facheinrichtung. 18 Arbeitsbereiche
Pflegeteam (Fortsetzung) Verwaltungsteam Unsere Hausmeister Fahrerteam 19
Unser Team für Betreuung und Beschäftigung unter So oft wie möglich streben wir Aufenthalte im Freien der Leitung von Uschi Vogel an. Hierzu eignen sich unser Demenzgarten, der Innenhof, Ergotherapeutin und Musikgeragogin Balkone und die schattige Terrasse hervorragend. Wir sind das Beschäftigungsteam, das Abwechslung, Gesel- Jahreszeitlich orientierte Feste, Feiern und Konzerte, zu de- ligkeit und Spaß in die Wohnbereiche bringt. Auf Basis der nen selbstverständlich auch Angehörige und Freunde recht individuellen Biografie, Interessen und Fähigkeiten jeder Be- herzlich eingeladen sind, runden unser Angebot ab. Dazu wohnerin und jedes Bewohners machen wir Angebote für gehören beispielsweise unser buntes Sommerfest, die schon ein lebendiges Miteinander. zur Tradition gewordenen Adventscafés und die sehr indivi- duell gestalteten, monatlichen Geburtstagsfeiern. Mehr- Erfahrungsgemäß ist für jeden etwas dabei: Wer möchte, mals im Jahr musizieren in unserem Hause externe Künstler kann sich im Rahmen der hauswirtschaftlichen Versorgung und Musikschüler, die unseren Bewohnern mit volkstümli- nützlich machen und beim Tische decken, Wäsche flicken cher oder klassischer Musik schöne Stunden bereiten. oder Handtücher zusammenlegen mithelfen. Wahre Gau- Schwungvoll geht es viermal im Jahr bei der »Schlagerpara- menfreuden versprechen selbstgebackene Kuchen und an- de« zu, wo ein breites Repertoire an Oldies präsentiert wird, dere duftende, wohlschmeckende Leckereien. Erinnerungen zu denen auch gern das Tanzbein geschwungen werden an die »gute alte Zeit« werden bei unserem ganzheitlichen darf. Gedächtnistraining geweckt. Bei dieser Gruppenaktivität wird nach Herzenslust geplaudert und so manches Späß- Wir fördern ein gesundes Gleichgewicht zwischen Rückzug chen gemacht. Diejenigen, die gerne singen und musizieren und Geselligkeit. Unser Ziel ist, dass sich jede Bewohnerin oder einfach nur zuhören wollen, sind herzlich willkommen und jeder Bewohner über die gute Pflege hinaus bei uns bei unseren »taktvollen« musikalischen Angeboten. Ebenso wohlfühlt, mit anderen Kontakte knüpft und sich im Rahmen rhythmisch geht es in unseren Sitztanzgruppen zu, wo sich der Möglichkeiten, die ein modernes Alten- und Pflegeheim Musik und Gymnastik auf spielerische Weise miteinander wie unseres bietet, entfalten kann. verbinden. Seniorengerechte Gesellschaftsspiele, kleine Sportrunden mit Tischkegeln oder Korbballwerfen, Bastelarbeiten und Werkrunden fördern Spaß und Kreativität und lassen so schnell keine Langeweile aufkommen. In unserem »Beauty- Uschi Vogel Gudrun John Salon« plaudern wir bei Maniküre und Handmassagen aus Stellvertreterin dem Nähkästchen. Beschäftigungsteam Wir sind auch in Einzelgesprächen für die Bedürfnisse unse- rer Bewohner da, gehen mit ihnen spazieren oder lesen et- was vor. Wer bettlägerig ist, wird regelmäßig von uns be- sucht und mit Musik, basaler Stimulation, Geschichten und Gedichten verwöhnt. Autogenes Training und progressive Muskelentspannung als Therapieansätze ermöglichen Lin- derung bei Verkrampfungen und Verspannungen. 20 Arbeitsbereiche
Hauswirtschaftliche Betriebsleitung: Manuela Stang Mit unserem »Essen auf Rädern – Service« beliefern wir Se- niorinnen und Senioren, die noch zu Hause wohnen mit fri- Als Leitung der Hauswirtschaft kümmere ich mich um alle schem Mittagessen aus unserer Großküche genauso wie Dienstleistungen, die im Alltag in so einem großen Haus be- andere soziale Einrichtungen, die selbst nicht über eine ei- nötigt werden. Zu meinen Aufgaben gehört die Organisa- gene Küche verfügen. Hierbei bin ich Ansprechpartnerin für tion und Koordination der Wäscherei- und Reinigungsteams alle unsere Kundinnen und Kunden, die Bestellung der Spei- inklusive Ablaufplanung, Beschaffung von Reinigungs- und sen und die Planung der Touren unserer Fahrerinnen und Waschmitteln und deren sachgerechte Umgang, Einstellung Fahrer. von neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie die Dienstplan- und Urlaubsgestaltung. Hier ist ein enger Kon- takt und Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen in der Pflege wichtig, beispielweise wenn es darum geht, zu wel- chem Zeitpunkt die saubere Wäsche auf die Wohnbereiche verteilt werden soll oder wie die Wäschestücke durch die Manuela Stang Pflegekräfte bestmöglich sortiert werden kann. Die beiden Teams der Hausreinigung und Wäscherei sorgen Wäschereiteam – ganz im Sinne des Normalitätsprinzips – für Sauberkeit im Haus und für frische Wäsche und gepflegte Kleidung bei unseren Bewohnerinnen und Bewohnern. Ganz bewusst ver- zichten wir auf Outsourcing-Maßnahmen und den Einsatz externer Dienstleister. Der gleichbleibende Personalstamm ermöglicht ihnen, Vertrauensverhältnisse zu den Mitarbeite- rinnen aufzubauen und im täglichen Kontakt persönliche Reinigungsteam Gespräche zu führen. Unsere Mitarbeiterinnen identifizie- ren sich, auch durch ihre jahrelange Zugehörigkeit zum Team, mit dem Haus der Pflege kitzingerland und mit den Wohnbereichen, in denen und für die sie tätig sind und da- mit auch mit den Bedürfnissen der dortigen Bewohnerinnen und Bewohner. Ein gutes Miteinander ist selbstverständlich. Dank der hauseigenen Wäscherei ist es uns möglich, die ge- samte Kleidung und Wäsche im Haus zu behalten. Wir be- handeln jedes einzelne Kleidungsstück so individuell wie den Menschen, dem es gehört. Rücksicht auf besondere Pfle- geanforderungen, wie zum Beispiel von nicht trocknerge- eigneter Wäsche sind für uns eine Selbstverständlichkeit. Wir bügeln, soweit erforderlich, jedes noch so anspruchs- volle Lieblingsstück von Hand, so dass unsere Bewohnerin- nen und Bewohner ihre ganz persönliche Wohlfühlkleidung tragen und sich so schick kleiden können, wie sie es von zuhause gewohnt sind. 21
Unser Küchenteam unter der Leitung Geschmack und appetitlich angerichtete Essensportio- von Christian Grötsch nen, die ihnen nicht zu groß und nicht zu klein erscheinen. Unser Schöpfsystem vor Ort im Wohnbereich erlaubt in Unser leistungsfähiges und hochmotiviertes Team stellt sich Kombination mit einer ansprechenden Garnierung ein an sieben Tagen der Woche der Herausforderung, den unter- Höchstmaß an Individualität und Attraktivität der servierten schiedlichsten Essensvorlieben unserer Bewohnerinnen und Mahlzeiten. Bewohner sowie Kundinnen und Kunden gerecht zu werden. Wir warten mit einer bunten Palette aus gesunden, vitamin- Für Bewohner mit wenig Appetit stellen wir hochkalorische reichen und schmackhaften Mahlzeiten auf, von »typisch Speisen bereit, damit eine ausreichende Kalorienzufuhr ge- fränkischen« Fleischgerichten über vegetarisches Essen und währleistet ist. Passierte Kost für Menschen mit Schluckbe- Süßspeisen bis hin zu leckeren Zwischenmahlzeiten und schwerden wird optisch ansprechend auf speziellen Tellern Nachtischen. Dabei versorgen wir nicht nur die vier Wohn- und in Form von Smooth Food serviert. Spätmahlzeiten ge- bereiche unserer Einrichtung ganztägig, sondern mittags währleisten, dass die Zeit bis zum Frühstück nicht zu lang auch einige andere Pflegeeinrichtungen, Kindergärten und wird und unsere Bewohner gut durchschlafen können. Schulen, sowie Hausgäste auf Wunsch. Außerdem bieten wir Teamgeist, flache Hierarchien und eine gute Zusammenar- »Essen auf Rädern« für Menschen, die zu Hause wohnen, an. beit mit den Wohnbereichsteams sind für unsere Arbeit we- Wir kochen weitgehend ohne deklarierungspflichtige Zu- sentliche Erfolgsfaktoren. Wir freuen uns über Rückmeldun- satzstoffe und komplett ohne Geschmacksverstärker. Selbst- gen und Anregungen und sind stets bemüht, traditionelles verständlich beziehen wir unsere Waren nach Möglichkeit Kochen mit den Erkenntnissen über moderne und gesunde aus heimischer Erzeugung, beispielsweise Obst, Gemüse, Ernährung in Einklang zu bringen. Essen Sie doch einfach Backwaren, Fleisch und Wurst. mal mit, wir wünschen einen recht guten Appetit! Zu den jahreszeitlich orientierten Festen im Haus der Pflege kitzingerland bieten wir eine passende Speisen- und Getränkeauswahl, seien es unsere beliebte Currywurst, das Christian Grötsch leckere Fischbrötchen oder die süßen Waffeln zum Sommer- fest, die Maibowle zum Tanz in den Mai, der schmackhaf- te Zwiebelkuchen zum Bremserabend oder der deftige Küchenteam Schlachtschüsselteller zum Herbstfest – alles frisch zuberei- tet, versteht sich. Doch auch im täglichen Speiseplan kommt keine Langeweile auf. An den meisten Wochentagen gibt es mittags zwei Wahlmenüs. Abends bereichern kalte und war- me Beilagen das eigentliche Abendbrot, beispielsweise ver- schiedene Salate, gebackener Camembert, Käse-Croissants oder Pizza. Selbstverständlich dürfen saisonale Frischwaren wie Rettiche, Kürbisse, Tomaten, Radieschen und Schnitt- lauch oder auch eingemachte Gurken nicht fehlen, um den Appetit unserer Bewohner anzuregen und auch das Abend- essen zu einer Gaumenfreude zu machen. An heißen Tagen gibt es kühle Bananenmilch, Eiskaffee, Eisschokolade oder Wackelpudding als Zwischenmahlzeiten, sonst ganzjährig heiße Suppen, frisches Obst und Joghurt. Spezielle Kostformen für unsere zum großen Teil hochaltri- gen Bewohnerinnen und Bewohner liegen uns sehr am Her- zen. Alte Menschen brauchen vertraute Düfte, anregenden 22 Arbeitsbereiche
Heimbeirat Neben weiteren Aufgaben haben wir als Bewohnervertre- tung ein Mitwirkungsrecht, welches zur Sicherung der Qua- Die Arbeit des Heimbeirates ist ehrenamtlich und unentgelt- lität der Leistungen im Haus der Pflege kitzingerland lich. Sie ist eine verantwortungsvolle und wichtige Aufgabe, dient. Für uns externe Beiräte ist die Wahrnehmung der Auf- da die Bewohnerinnen und Bewohner ihre Rechte und gaben in der Corona-Krise aufgrund der Kontaktbeschrän- Bedürfnisse oft nicht mehr selbst vertreten können. Die kungen nicht so einfach möglich. Wir alle hoffen und freuen Mitwirkung bezieht sich auf die Angelegenheiten des Heim- uns wieder auf mehr Normalität in der Zukunft. betriebes, auf die Maßnahmen zur Sicherung einer ange- messenen Betreuungsqualität und auf die Leistungs-, Vergü- Der Heimbeirat steht Ihnen jederzeit als Ansprechpartner tungs- und Prüfungsvereinbarungen. Ferner erstreckt sie bei Fragen, Problemen oder Wünschen zur Verfügung. sich auf die Verwaltung sowie Geschäfts- und Wirtschafts- führung des Heimes. Herzliche Grüße Zu den Aufgaben des Beirates zählen die Aufnahme und Weiterleitung von Anregungen und Beschwerden und die Förderung der Eingliederung neuer Heimbewohnerinnen und -bewohner. Der Heimbeirat hat Mitwirkungsrecht bei der Gestaltung des Heimvertrages, Maßnahmen zur Unfall- Hubert Bell Heidi Irmgard Heike Nicole verhütung, Planung und Durchführung von Veranstaltun- 1. Vor- Hergert Endres Schumann Henzler gen, Alltags- und Freizeitgestaltung, Maßnahmen zur Förde- sitzender rung einer angemessenen Qualität der Betreuung und vielem mehr. Ehrenamt: Besuchsdienst Grußwort des Heimbeirates anlässlich des 20-jährigen Ehrenamtliche Besucherinnen und Besucher im Haus der Jubiläums des Haus der Pflege kitzingerland: Pflege kitzingerland bringen sich mit dem ein, was Ihnen persönlich wichtig ist und am Herzen liegt. Dies sind etwa Der Heimbeirat gratuliert der Familie Witt und allen Mitar- spazieren gehen, gemeinsam singen und spielen oder ein- beiterinnen und Mitarbeitern zum 20-jährigen Bestehen der fach da zu sein und zuzuhören. Die Ehrenamtlichen allein Einrichtung Haus der Pflege kitzingerland. bestimmen den Umfang und die Art und Weise ihres Enga- Gerade in der Pandemiezeit hat das gesamte Team »Witt« gements. Die Zeit soll direkt bei den pflegebedürftigen Men- im Haus der Pflege kitzingerland wieder einmal sein En- schen ankommen und so die psychosoziale Betreuung unse- gagement und Einfühlungsvermögen bewiesen und vieles rer Bewohner und Bewohnerinnen bereichern. Ehrenamtliche mit Herz und Verstand zum Wohle der Bewohnerinnen und im Haus der Pflege kitzingerland kommen zusätzlich zu Bewohner gemeistert. unseren angestellten Pflege- und Betreuungskräften, sie er- setzen nicht das Pflegepersonal. Im Gegenteil: Unser Fach- Der jetzige Heimbeirat wurde am 5.11.2020 gewählt und be- personal steht den Ehrenamtlichen stets beratend zur Seite. steht aus fünf Angehörigen der Bewohnerinnen und Bewoh- Zudem werden regelmäßige Informations- und Fortbildungs- ner. Das Amt des Heimbeirats ist ein Ehrenamt und folglich nachmittage sowie externe Weiterbildungen angeboten. unentgeltlich. Das Gremium vertritt die Interessen aller Be- Im Zuge der Corona-Pandemie und den damit verbundenen wohnerinnen und Bewohner im Haus der Pflege kitzinger Kontaktbeschränkungen mussten auch die Besuche unserer land. Das kann bei der Eingliederung neuer Heimbewohne- Ehrenamtlichen eingestellt werden. Wir hoffen, dass bald rinnen und -bewohner anfangen, über den Alltag im Haus wieder Normalität in den Alltag des Haus der Pflege kitzin der Pflege kitzingerland bis hin zur Freizeitgestaltung gerland einkehrt und wir Sie wieder als ehrenamtliche Be- gehen. Anregungen und Verbesserungsvorschläge wer- sucherin oder Besucher in unserer Einrichtung begrüßen den von uns gerne entgegengenommen. dürfen! 23
Eindrücke, Emotionen, Feste feiern Ein vielfältiges kulturelles Angebot und zahlreiche jahres- zeitliche Veranstaltungen wie Muttertags- und Geburtstags- feiern, Fasching, Erntedankfest und Weihnachten bieten unseren Bewohnerinnen und Bewohnern Anregung, Unter- haltung und das Erleben von Gemeinschaft und Geselligkeit. Speziell geschultes Personal macht unseren Bewohnerinnen und Bewohnern Angebote, die gezielt auf die Erhaltung der geistigen und körperlichen Fähigkeiten gerichtet sind. Dazu zählen das Bewirtschaften eines eigenen kleinen Hausgar- tens, die Pflege von Zimmerpflanzen oder die Teilnahme an speziellen Förderprogrammen. Regelmäßige Gottesdienste und seelsorgerliche Betreuung der einzelnen Konfessionen runden unser Wohlfühl – Angebot ab. 24 Eindrücke, Emotionen, Feste feiern
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26 Eindrücke, Emotionen, Feste feiern
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Das Normalitätsprinzip Wenn sich der Alltag im Pflegeheim am Leben zuhause Erleben im Mittelpunkt stehen. Eine Arbeitswelt, in der Mit- orientiert arbeiterinnen und Mitarbeiter gemeinsam mit den Bewoh- nerinnen und Bewohnern vertrauensvoll den Alltag gestal- Pflegekonzepte passen sich aktuellen wissenschaftlichen Er- ten, geprägt von gegenseitiger Wertschätzung, Kooperation kenntnissen und neuen sozialen Bedürfnissen an. In den auf Augenhöhe, Menschlichkeit und Selbstbestimmtheit. letzten dreißig Jahren sollte in bundesdeutschen Pflegehei- Die Erfahrung zeigt, dass auf diese Weise persönliches und men im Rahmen des Dienstleistungsgedankens ein Rund- gemeinsames Wachstum stattfinden kann. um-Service wie im Hotel Zufriedenheit und Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner garantieren. Über die Den Alltag im Pflegeheim mit Sinn und Seele füllen Pflege hinaus wurden alle Alltagstätigkeiten vom Personal übernommen. Die Bewohnerinnen und Bewohner mussten Sinnvolle Aktivitäten und Gemeinschaft verbessern das hinsichtlich Tagesablauf, Aufenthaltsort und Betätigung Wohlbefinden aller im Haus der Pflege kitzingerland le- kontrollierende und bestimmende Maßnahmen hinneh- benden und arbeitenden Menschen. Das ist weder eine men. Passivität, Mangel an körperlich-geistiger Anregung Geld- noch eine Personalfrage. Wir wollen neue Wege ge- und das Gefühl des Nicht-mehr-gebraucht-Werdens waren hen. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner sollen einen All- die Folge. Gleichzeitig brannte das Pflegepersonal immer tag erleben, der weitgehend »wie früher zuhause« gestaltet mehr aus, klagte über zu wenig Ganzheitlichkeit im tägli- wird und ihren Bedürfnissen entspricht, chen Umgang mit den Pflegebedürftigen. • mit persönlichen Aufgaben und Zuständigkeiten • Aktivierung zu nützlichem, lebendigem Tun • Freude an zwanglosem Austausch • Beibehalten alter Gewohnheiten • Pflegebedürftigkeit tritt in den Hintergrund Gegenstände, die auf Abhängigkeit hindeuten (Pflegewa- gen, Lifter, Inkontinenzmaterial) treten nur im Moment der Benutzung in den Blick. Ansonsten werden sie an den dafür vorgesehenen Orten aufbewahrt. Bewohnerinnen und Be- wohner entscheiden selbst, wie lange sie morgens schla- fen möchten und wie sie den Tag verbringen. Es duftet an- genehm wie früher zuhause nach Kaffee oder frisch gebackenem Kuchen. Das räumliche Umfeld ist optisch ansprechend, gemütlich und persönlich gestaltet. Die ein- zelnen Professionen (Pflege, Beschäftigungstherapie, Küche Aus diesen Gründen haben wir und Hausreinigung) arbeiten intensiv zusammen und integ- uns 2016 konzeptionell für das Normalitätsprinzip entschie- rieren unsere Seniorinnen und Senioren nach dem Motto den – unser Haus der Pflege kitzingerland als Lebenswelt, »Hand in Hand – für eine bessere Lebenswelt« in ihre Ar- in der Kontakte, Beziehungen und gemeinsames Tun und beitsaufgaben. 28 Das Normalitätsprinzip
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