Schulnot zeni - Freie Lehrer

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Schulnot zeni - Freie Lehrer
3/2021

schulnot i zen
Po s i t i o n e n z u S c h u l e , B i l d u n g u n d G e s e l l s c h a f t
         S LV: Wa l d f r i e d ga s s e 1 0 / 7 3 , 6 8 0 0 Fe l d k i rc h ; Ve r l a g s p o sta m t H o h e n e m s , P. b . b . G Z 0 2 Z 0 3 3 9 2 3 M

                                    Starke Frauen braucht das Land
                                    Service zum Schulbeginn
                                    Sommerschule - so nicht!
                                    Pädagogische Beratung neu
Schulnot zeni - Freie Lehrer
Inhalt
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,                                               3     Schulservice zum Schulbeginn
geschätzte Kolleg*innen,                                   6     Sommerschule? - Ja, aber nicht so!
                                                           7     Kommentar: Gute Vorsätze
sie hat uns wieder, die Pandemie, und die Schulen öff-     8     Willis Rundschau
nen ihre Tore mit dem Versprechen der Politik, diese       9     Resolution der Vbg. Pflichtschullehrer*innen
Tore nicht mehr versperrt halten zu lassen. Wollen wir     10    Starke Frauen braucht das Land
es hoffen!
Corona hat es in den vergangenen Jahren geschafft,
                                                           11    Kommentar der grünen und roten
wichtige schulische Themen in den Hintergrund zu                 Bildungssprecher
stellen. Wir Personalvertreter der Freien Lehrer*innen     12    Coronaimpfung - Meinungen
wollen diese wieder vor den Vorhang holen.                 14    Die ÖVP und ihre Bildungspolitik
                                                           16    Mentale Gesundheit
Bereits vor drei Jahren fand sich in den Schulnotizen
ein Bericht über des Ministers entlarvende Äuße-           17    Kommentar: Toleranz
rung: „Es ist eine politische Entscheidung, wie vieles,    18    Reformpädagoge: Ernst Papanek
was ich entscheiden muss!“ Damals ging es um die           19    Rechtslage: Sie fragen - wir antworten
Abschaffung der Wahlfreiheit in der VS bei der Beno-       20    Interview mit Direktor Micha Warth
tung. Wir werden nicht müde werden, diese wieder
einzufordern, ebenso wie wir das Projekt „Gemeinsa-        21    Kommentar: Meine stille Hoffnung
me Schule“ im Auge behalten werden.                        22    Pädagogische Beratung neu
                                                           23    Leserbrief: Beratungslehrer*innen
Auch das Problem des Lehrer*innenmangels wurde             23    Kommentar: Digitale Endgeräte
lange Zeit verdrängt und trifft uns nun umso gewal-
tiger. Was tun, wenn der Mangel an Personal keinen         24    Lehrer*innenreise: Bologna
geordneten Unterricht mehr zulässt? Günter Kraft,                und die Emilia Romagna
Leiter der Präs.3 meint dazu: „Wenn alle Stricke rei-
ßen, hat die Schulleitung eine Änderung des Stunden-
planes anzuordnen und in letzter Konsequenz auch
Unterrichtsstunden entfallen zu lassen.“                                                    Impressum
Nur dem ungebrochenen Engagement vieler                         Medieninhaber, Herausgeber und Verleger:
Kolleg*innen ist es zu verdanken, dass dies bislang
                                                                Sozialistischer Lehrer*innenverein Vorarlberg,
nicht nötig war.
                                                                Vorsitzende: Saskia Koller, Waldfriedgasse
Verabschiedung oder Abschiebung?                                10/73, 6800 Feldkirch
Dass angehende Pensionist*innen im vergange-                    Verantwortliche Redakteure:
nen Schuljahr wieder auf ihre Verabschiedungs-                  Alexandra Loser, Willi Witzemann
feier verzichten mussten, war für viele enttäu-
schend, war es zur selben Zeit doch möglich,                    Mitarbeiter*innen dieser Ausgabe:
andere Großereignisse durchzuführen. Bisher wurden              Bernd Dragosits, Alexander Frick,
die Jungpensionist*innen zu einem lukullischen Buf-             Alexandra Loser, Hannes Nöbl,
fet eingeladen. Dieses Mal hat man oder frau sich für           Willi Witzemann, Saskia Koller, Martin Türt-
ein Abschiedsgeschenk entschieden. Nach dem Mot-                scher, Johannes Spies, Andreas Sutterlüty,
to „Schiff Ahoi“ (oder „Hoi, a Schiff“, wie eine Neu-
                                                                Andreas Angerer
Pensionistin meinte) wurde den Kolleg*innen nun
postalisch ein Gutschein der Vorarlberg-Lines zuge-             Layout: Gerhard Unterkofler
sandt. Wie weit diese Fahrkarte reicht, ist leider nicht        Druck und Herstellung: Druckerei Wenin
angeführt. Recherchen der PV haben ergeben, dass
der Wert € 19,10 beträgt. Das reicht gerade mal für             Die schulnotizen sind ein Diskussionsorgan.
eine Person nach Meersburg, allerdings nur einfach!             Namentlich gekennzeichnete Beiträge
Retour dürfen die Pensionist*innen selbst bezahlen.             müssen nicht vollinhaltlich der Blattlinie
                                                                bzw. der Meinung der Freien Lehrer*innen
Mit diesen Schulnotizen wollen wir einen bunten Mix
                                                                entsprechen.
von Schulthemen präsentieren. Viel Spaß beim Lesen
und einen - trotz allem - humorvollen und guten Start           E-Mail: schulnotizen@hotmail.com
ins neue Schuljahr wünscht                                      Homepage: www.freielehrer.at
                                                                Facebook: Freie Lehrer*innen
Willi Witzemann

2                                                                                              schulnotizen 3/2021
Schulnot zeni - Freie Lehrer
Schulservice

                                                               SchulBeginn

                                         SCHULFREIE TAGE IM HERBST                   dies bis 30. September dem Dienstgeber
                                    (23.10. – 2.11.)                                 mitteilen.
                                                                                     Dieses Zeitkonto kann ab dem 50. Lebens-
                                    Der Montag (25.10.) wurde von der Landes-        jahr zur Verringerung der Lehrverpflichtung
                                    regierung für schulfrei erklärt.                 von 50 bis 100 Prozent (bei weiterlaufen-
                                    Grundsätzlich sind die schulautonomen Tage
w w w. f r e i e l e h r e r. a t

                                                                                     den Bezügen) verwendet werden.
                                    im Pflichtschulzeitgesetz § 3 Abs. 2 geregelt:   Aufgrund des Lehrer*innenmangels wird
                                          Das Schulforum bzw. der                    dies von der Bildungsdirektion derzeit
                                          Schulgemeinschaftsausschuss der            meist nur vor der Pensionierung gewährt.
                                          Pflichtschulen kann in jedem Unter-        Für kirchlich bestellte Religionslehrer*innen,
                                          richtsjahr bis zu vier Tage und in         II L Vertragslehrer*innen und Lehrperso-
                                          besonderen Fällen einen weiteren Tag       nen im neuen Dienstrecht ist das Zeitkonto
                                          schulfrei erklären.                        nicht möglich.
                                    Das heißt:
                                         • Es gibt grundsätzlich pro Jahr fünf
                                    		 schulautonome Tage.                           WICHTIG: Dieses Ansuchen muss jedes
                                         • Für das Schuljahr 2021/2022               Jahr neu gestellt werden.
                                    		 benötigen wir drei schulfreie Tage
                                                                                     Genaue Infos und das Formular gibt es auf
                                    		 (27. - 29. Oktober). Die setzen sich
                                                                                     unserer Homepage www.freielehrer.at oder
                                    		 aus einem schulautonomen Tag
                                    		 und dem „verlegten“ Osterdienstag             auf unserer Lehrer*innen-App unter „Info
                                    		 und Pfingsdienstag zusammen.                  zum Schulanfang“.
                                         • Somit bleiben in diesem Schuljahr
                                    		 noch vier schulautonome Tage
                                    		 übrig, deren Festlegung das                         ZIMMERZUSCHUSS
                                    		 Schulforum beschließen kann.
                                                                                     Lehrer*innen, die infolge zu großer
                                    Außerdem:
                                                                                     Entfernung zwischen Hauptwohnsitz und
                                    Die Schule kann bei der Bildungsdirektion        Stammschule bzw. wegen ungünstiger
                                    noch um einen weiteren freien Tag ansuchen.      Verkehrsverbindungen eine Zweit-
                                    Ü Voraussetzung: Einer der schulauto-            unterkunft benötigen, können eine
                                    nomen Tage und der sechste zusätzliche           monatliche Aufwandsentschädigung
                                    Tag müssen für ganztägige Fortbildungs-          (Zimmerzuschuss) beantragen.
                                    veranstaltungen verwendet werden.
                                                                                     Bei Erfüllung der Voraussetzungen werden
                                                                                     120 Euro zwölfmal pro Schuljahr gewährt.
                                          ZEITKONTO – Ansuchen bis 30.               Dieser Zuschuss gebührt für eine Dauer
                                          September                                  von höchstens zwei Jahren.
                                    Lehrer*innen, die ihre Mehrdienstleistungen      Formular unter www.vobs.at/service/
                                    mittels Zeitkonto ansparen möchten, können       formulare-landesregierung

schulnotizen 3/2021                                                                                                             3
Schulnot zeni - Freie Lehrer
Schulservice

                                            HOTLINE für LEHRPERSONEN                         TERMINE
                                    Willi Witzemann           0664 26 85 716         Beginn des Schuljahres    13. Sep. 2021
                                    Vorsitzender der Personalvertretung              Stundenplan bis           14. Sep. 2021
                                    Alexandra Loser                0664 16 25 988                              23. Okt. bis
                                                                                     Herbstferien
                                                                                                               2. Nov. 2021
                                    Vors. DA Bregenz/Umgebung
                                    Vors. der Pflichtschullehrer*innengewerkschaft                             Beginn
                                                                                     Topf C
                                                                                                               Schuljahr
                                    Andreas Angerer           0699 18 00 74 66       Klassenforum (innerhalb 8 bis
w w w. f r e i e l e h r e r. a t

                                    Vors. DA Dornbirn                                Wochen ab Schulbeginn) 5. Nov. 2021
                                                                                     Schulforum (innerhalb 9 bis
                                    Hannes Nöbl                 0660 52 72 105
                                                                                     Wochen ab Schulbeginn) 12. Nov. 2021
                                    Vors. DA Feldkirch
                                                                                                               18. – 20. Nov.
                                                                                     Interpädagogica
                                    Alexander Frick           0699 11 30 50 17                                 2021 in Wien
                                    Vors. DA Bludenz                                                           14. bis
                                                                                     Semesterferien
                                                                                                               18. Feb. 2022
                                    Walter Moosbrugger        0664 36 12 818
                                                                                                               bei Leistungs-
                                    Personalvertreter im DA Bregenzerwald                                      abfall bzw.
                                                                                     Frühwarnsystem            negativer
                                                                                                               Verhaltensver-
                                          VORDIENSTZEITEN FÜR                                                  änderungen
                                          NEULEHRPERSONEN                                                      27. Juni bis
                                                                                     Abschlusskonferenz
                                    Nach der Unterschrift unter den Arbeits-                                   1. Juli 2022
                                    vertrag hat die Lehrperson noch drei             Ende Unterrichtsjahr      8. Juli 2022
                                    Monate Zeit, um der Bildungsdirektion            Ende Schuljahr 2021/22 31. Aug. 2022
                                    (Präs. 3) mitzuteilen, ob Vordienstzeiten zu    Schulbeginn 2022/23       12. Sep. 2022
                                    berücksichtigen sind. Innerhalb eines Jahres
                                    ab der Unterschrift unter dem Arbeits-
                                    vertrag muss die Lehrperson die Unterla-
                                    gen nachreichen.                                      MITSPRACHE DER PERSONAL-
                                                                                          VERTRETUNG BEI DER
                                    Genaue Infos über die Vordienstzeiten                LEHRFÄCHERVERTEILUNG UND
                                    gibt es auf der Homepage der Freien                   BEIM STUNDENPLAN
                                    Lehrer*innen. Sollten Vordienstzeiten
                                    nicht anerkannt werden, können Gewerk-          Gemäß SchUG ist die Schulleitung für den
                                                                                     Stundenplan zuständig und verantwortlich.
                                    schaftsmitglieder eine Überprüfung bei der
                                    Rechtsabteilung der GÖD beantragen.             Mit der Personalvertretung des jeweiligen
                                    Unser Tipp: Alle Unterlagen an die Bildungs-     Bezirks (DA) ist bei jeder Erstellung oder
                                    direktion noch im Herbst weiterleiten und        Änderung des Stundenplans das Einver-
                                                                                     nehmen herzustellen.
                                    bei Ablehnung Kontakt mit der Personalver-
                                    tretung aufnehmen.                               Die Aufgabe der Personalvertretung besteht
                                                                                     in der Beseitigung augenscheinlicher Unge-
                                                                                     rechtigkeiten bzw. in der Abwägung der
                                                                                     Gesamtheit der Interessen aller Bediensteten.

4                                                                                                             schulnotizen 3/2021
Schulnot zeni - Freie Lehrer
Schulservice

                                    Jene Kolleg*innen, die mit dem Stunden-           norm (1776 Std.) Topf A und Topf B abge-
                                    plan oder der Lehrfächerverteilung nicht          zogen werden.
                                    einverstanden sind, empfehlen wir, sich         Unser „Topf C - Rechner“, der von unserer
                                    an die Personalvertretung des Bezirks zu        Homepage und der Lehrer**innen-App als
                                    wenden. Kommt es zu keiner einvernehmli-        Excel-Datei heruntergeladen werden kann,
                                    chen Lösung zwischen Schulleitung und der       soll dir bei der Organisation helfen.
                                    Personalvertretung, wird der Fall an den
                                    Zentralausschuss weitergeleitet.                Der „Topf C“ muss von Lehrpersonen im
                                                                                    neuen Dienstrecht (pd) nicht ausgefüllt
w w w. f r e i e l e h r e r. a t

                                                                                    werden.
                                           TEACHER IDENTITY CARD
                                    Alle Lehrer*innen erhalten von der Perso-              PENDLERPAUSCHALE
                                    nalvertretung (in Zusammenarbeit mit dem        Lehrpersonen, deren Stammschule mehr
                                    Land Vorarlberg) eine „Lehrer*innenkarte“.      als 20 Kilometer von der Wohnung entfernt
                                    Bei Vorlage derselben gibt es bei einigen In-   liegt, erhalten die kleine Pendlerpauschale.
                                    stitutionen im In- und Ausland Ermäßigungen.   Unter bestimmten Voraussetzungen gibt es
                                    Genauere Info gibt es beim Vorsitzenden         auch eine große Pendlerpauschale.
                                    der Personalvertretung, Willi Witzemann.
                                                                                      • Die Entfernung vom Wohnort zur
                                                                                    		 Arbeitsstätte ist mit dem Pendlerrechner
                                           JAHRESNORM 2021/22                       		 des Finanzministeriums auszurechnen.
                                           TOPF C-RECHNER                             • Zusätzlich gibt es den Pendlereuro und
                                                                                    		 den Fahrtkostenzuschuss.
                                    Dieses Kalenderjahr besteht aus 52 Kalender-
                                                                                      • Siehe dazu unsere Info auf der Home-
                                    wochen. Die Jahresnorm für das Schuljahr
                                                                                    		 page www.freielehrer.at oder auf
                                    2021/22 beträgt 1776 Stunden.
                                                                                    		 unserer Lehrer*innen-App (Freie
                                    Für Lehrpersonen, die vor dem 1. März
                                                                                        Lehrer*innen) unter „Service zum Schul-
                                    1979 geboren sind, ist der „Topf C“ um 40
                                                                                        anfang.“
                                    Stunden geringer.
                                    Die Jahresnorm setzt sich folgendermaßen               SERVICE: SCHULANFANG
                                    zusammen:
                                                                                    Auf der Homepage und auf der Service-App
                                    „Topf A“ (Unterrichtsstunden):                  der Freien Lehrer*innen findet ihr zusam-
                                      •   MS, PTS (21 Stunden x 36 Wochen = 		      mengefasst viele Infos und Formulare für
                                    		    756 Ustd.)                                den Schulanfang:
                                      •   VS (22 Std. x 36 Wochen = 792 Ustd.)        •   Jahreskalender (2 Seiten)
                                      •   ASO (22 Std. x 36 Wochen = 792 Ustd.)       •   Info Klassenforum + Kopien
                                    „Topf B“: (Vor- und Nachbereitung)                •   Info Schulforum
                                                                                      •   Info/Formular Pendlerpauschale
                                      • 5/6 der berechneten Unterrichtsstunden
                                                                                      •   Formular Zimmerzuschuss
                                    „Topf C“: (Klassenvorstand, lehramtliche          •   Formular Zeitkonto
                                    Pflichten, Fortbildung, ...)                      •   Link zum Pendlerrechner
                                    • Wird errechnet, indem von der Jahres-           •   Topf C (Berechnungsformular)

schulnotizen 3/2021                                                                                                           5
Schulnot zeni - Freie Lehrer
Sommerschule

                              Sommerschule? Ja, aber nicht so!
                                        Wie kann die Sommerschule ein Erfolgskonzept werden?
                                          Bernd Dragosits, Direktor an der VS Wolfurt-Bütze (bernd.dragosits@gmx.net)

Vorweg: Ich halte viel davon, Kindern mit Benachteiligungen (ob aus dem Lockdown heraus oder aus
anderen Gründen) bestmöglich zu begleiten und zu fördern. Daher kann ich der Idee einer Sommer-
schule viel abgewinnen! Was braucht es also, um die Sommerschule zum Erfolgskonzept werden zu
lassen? Grundsätzlich einmal überhaupt ein Konzept – organisatorischer und inhaltlicher Art.

Die Sommerschule geht in diesem
Jahr in die zweite Runde. Im ersten
Jahr sind viele inhaltliche und or-
ganisatorische Fehler passiert. Das
war der doch sehr schnellen Einfüh-
rung geschuldet und daher nach-
vollziehbar.
Das Motto, jeden Fehler, wenn mög-
lich nur einmal zu machen, ist aber
auch im zweiten Jahr nicht wirklich
erkennbar. Der Zentralismus feiert
fröhliche Urständ. Wien gibt vor -
und das Ergebnis ist ein Chaos!
Ich habe mich für dieses Jahr bereit-
erklärt, an meinem Standort in Wol-
furt die Leitung der Sommerschule
für die Volkschulen zu übernehmen.
Wir Schulen haben die Eltern in-

                                         Anmeldung für 2 Wochen möglich.         Sommerschule abläuft - das ist alles
     „Der Zentralismus feiert            Viele Kolleg*innen konnten / woll-      andere als professionell.
                                         ten aus nachvollziehbaren Gründen       Die Sommerschulleitungen erhiel-
     fröhliche Urständ. Wien             aber eben nur eine Woche arbei-         ten dann einen Tag später – auf
    gibt vor - und das Ergebnis          ten (Vorbereitung auf das nächste       dringende Anfrage an ihre SQMs –
          ist ein Chaos!“                Schuljahr / Urlaubsplanung mit der      eine Gesamtliste der Anmeldungen
                                         Familie / …).                           für ihren jeweiligen Standort, sowie
                                         Das führte zu großem, nach-             die Kontaktdaten der Lehrer*innen
formiert, erhoben, wer Interesse         vollziehbarem Unmut in den              und Student*innen, die sich online
hat und diese Ergebnisse dann ins        Kollegen*innenschaft, und da-           angemeldet hatten.
Verwaltungsprogramm nach Behör-          mit gingen viele potentielle            So habe ich dann gleich für den ers-
denvorgabe eingegeben. Das war           Sommerschullehrer*innen verlo-          ten Montag in den Sommerferien
im Mai.                                  ren. Besonders städtische Standor-      „mein“ Team eingeladen, um das
Danach war erst einmal Funkstille.       te mit schwierigem sozialen Umfeld      Konzept, die Gruppeneinteilungen,
Auf Nachfrage bei der Bildungsdi-        bekamen dies zu spüren.                 die Raumzuweisungen und vieles
rektion hieß es: Das Ministerium         Erst DREI Tage vor Schulschluss be-     mehr zu besprechen. Wie erwar-
hat noch nichts kommuniziert.            kamen die einzelnen Schulstandor-       tet, waren leider schon einige der
Am 18.6. wurden dann erst vom            te eine Anmeldebestätigung für ihre     Kolleg*innen im Urlaub, da sie bis
Ministerium die Lehrer*innen an-         im Mai gemeldeten Schüler - wiede-      zu meiner kurzfristigen Ansprache
gesprochen und gebeten, sich für         rum vom Ministerium.                    ja nichts gehört hatten.
die Sommerschule anzumelden. Im          Dass die Eltern also bis zum letzten    Die Sommerschulleiter*innen sit-
Anmeldesystem war – trotz vorheri-       Tag vor den Ferien nicht wirklich       zen neben den eh schon stressigen
ger gegenteiliger Zusage – nur eine      Bescheid wussten, ob und wie die        Jahresabschlussarbeiten wegen all

6                                                                                                schulnotizen 3/2021
Schulnot zeni - Freie Lehrer
Kommentar

dieser Ungewissheiten auf Nadeln.          werden einige Schulen die
Sie sind diejenigen, die den Eltern        Sommerschule mit ihrem be-
und Lehrer*innen gegenüber Rede            stehenden Team abdecken.
und Antwort stehen müssen!             •   Miteinbeziehung bzw. zumin-                                     Gute
Ich bin nun schon sehr gespannt,           dest Information darüber, was                                Vorsätze
wie die Sommerschule laufen wird.          den Student*innen von der PH
Wir geben unser Bestes und sind            in dem Vorbereitungskurs auf
                                                                                Kommentar der Obfrau des SLV
hochmotiviert, trotz aller Widrig-         die Sommerschule vermittelt
                                                                                Saskia Koller
keiten in der Vorbereitung ein gu-         wird. Es geht nicht, dass die
tes, kindgerechtes Angebot bieten                                               Womit sich die meisten Menschen
zu können.                             „In der letzten Ferienwoche              wohl hauptsächlich am Silvester-
                                       ist an allen Standorten Voll-            abend beschäftigen, praktizieren
Was braucht es aus meiner Sicht für                                             Lehrpersonen schon im Septem-
die Zukunft:                           betrieb in der Vorbereitung              ber – die guten Vorsätze. Ein neues
                                        auf das kommende Schul-                 Schuljahr beginnt. Wir nehmen uns
Grundsätzlich                          jahr. Daher ist diese Woche              Dinge vor, die uns dieses Schuljahr
• weniger Zentralismus                      denkbar ungünstig!“                 begleiten sollen: Wichtige Unterla-
• einen anderen Zeitplan (frühe-                                                gen werde ich immer sofort in der
   re Planung, Organisation, ...)          Leitung nicht weiß, was dort         Mappe ablegen, Korrekturarbeiten
• Eine Verlegung der Sommer-               vermittelt / vorgegeben wird.        werde ich nicht mehr vor mir her-
   schule in die dritt- und zweit-     •   Erhöhung der Abgeltung von           schieben und natürlich werde ich
   letzte Woche vor Schulbeginn.           momentan € 125 pro Wo-               auch generell viel positiver einge-
   In der letzten Ferienwoche ist          che. Dafür, dass man vor Ort         stellt sein…
   an allen Standorten Vollbetrieb         2 Wochen lang von 7.30 –             Wie die Neujahrsvorsätze sind aber
   in der Vorbereitung auf das             12.00 Uhr die Lehrer*innen-,         auch diese Vorsätze bald wieder Ge-
   kommende Schuljahr. Daher ist           Student*innenteams und die           schichte. Das neue Schuljahr wird
   diese Woche denkbar ungüns-             Kinder samt Eltern betreut,          genauso anstrengend wie das vorige
   tig!                                    Telefondienst, pädagogische          und dabei auch genauso schnell vo-
                                           Begleitung und Konfliktma-           rübergehen.
Für Student*innen                          nagement macht, sowie das            Trotzdem, oder vielleicht gera-
                                           Organisieren von Ersatz beim         de deswegen, ist es wichtig, sich
•   frühere Zuweisung an die               Ausfall von LP übernehmen            mit guten Gedanken auf das neue
    Standorte und damit Sicherheit         soll, ist das nicht angemessen,      Schuljahr vorzubereiten. Es soll uns
    in der Planung und inhaltlichen        sondern massiv abwertend.            schließlich wieder mit neuen Her-
    Vorbereitung                           Man muss sich vor Augen hal-         ausforderungen überraschen. Damit
                                           ten, dass dies alles in einer Zeit   wir dabei unsere Freude und Moti-
Für Lehrer*innen                           geschieht, in der parallel dazu      vation nicht verlieren, können man-
• ein Anreizsystem für die benö-           das neue Schuljahr vorbereitet       che Vorsätze durchaus hilfreich sein.
    tigten Lehrpersonen (eine mo-          wird (Schulbuchadministrati-         Nehmen wir uns vor, gemeinsam
    tivierende Ansprache mit ver-          on, Stundenplanerstellung, El-       mit unseren Schüler*innen und der
    bindlichen und verlässlichen           ternkontakte, Konferenzen und        gewohnten Mischung aus Spaß und
    Voraussetzungen, damit das             Teambesprechungen, Sokrates,         gestählten Nerven den Alltag zu be-
    für die Kolleg*innen gut plan-         Fortbildungen, ...).                 stehen.
    bar ist)                                                                    Nehmen wir uns vor, den Schwierig-
• Weiters muss die Teilnahme für       Fazit                                    keiten, die sich uns bieten, auch mal
    Lehrpersonen im Onlinetool                                                  mit Gelassenheit und Verständnis zu
                                       Das Land muss sich dafür stark ma-
    eine Wahlmöglichkeit für eine                                               begegnen.
                                       chen, dass in der Vorbereitung der
    oder zwei Wochen - oder im                                                  Nehmen wir uns vor, für unsere
                                       Sommerschule die Bildungsdirekti-
    Notfall eben auch Tage - bieten.                                            Lehrerkolleg*innen da zu sein. Tau-
                                       on (SQMs) und die Planungskompe-
                                       tenz der Schulleiter maßgeblich be-      schen wir uns aus. Lassen wir den
Für Sommerschulleiter*innen                                                     Frust raus. Lachen wir gemeinsam.
                                       rücksichtigt werden. Dass die SQMs
• Auf jeden Fall müssen die            keinen Einblick in Planungstools         Nehmen wir uns vor, für unseren Be-
    Sommerschulleiter*innen von        haben oder eben auch alles „fertig“      ruf und unsere Schüler*innen einzu-
    Anfang an mit einbezogen wer-      vorgesetzt bekommen, ist bestür-         treten.
    den. Wenn wir das für unseren      zend und widerspricht der Nutzung
    Standort regeln können, dann       von standortspezifischem Wissen          In diesem Sinne einen guten Start
                                       und Ressourcen.                          ins Schuljahr 2021/22!

schulnotizen 3/2021                                                                                                 7
Schulnot zeni - Freie Lehrer
Willis Rundschau

                                                                Gedämpfte Freude
                                                          ZA-Vorsitzender Willi Witzemann (witzewilli@hotmail.com)

Wieder steht ein neues Schuljahr      nal, Fachlehrer*innen oder Assis-        chen möchte? Wenn man es also
vor der Tür. Für gewöhnlich bedeu-    tenzkräfte sind: das Fehlen von          wirklich ehrlich meint, in die Zukunft
tet dies für viele Lehrer*innen ein   ausreichend Mitarbeiter*innen im         zu investieren, muss dies in erster Li-
freudiges Ereignis, trifft man doch   Bereich „Schule“ führt immer mehr        nie bei der Schulbildung geschehen
auf motivierte und gut erholte        zu unzumutbaren Belastungen der          und nicht in Straßengroßprojekte
Kolleg*innen, mit denen man vie-      Pädagog*innen. Jahrelang verweist        und dergleichen.
le Urlaubserlebnisse austauschen      die Personalvertretung schon darauf      Ich erinnere dabei an die Pressekon-
kann. So war es zumindest in den      – allein, geschehen ist recht wenig.     ferenz vom März 2019 von LH Wall-
letzten Jahren der Fall. Leider hat   So wurden im Sommer sogar frisch
aber Covid auch dieser Freude ei-     pensionierte Kolleg*innen von der
nen gehörigen Dämpfer versetzt.       Bildungsdirektion angeschrieben, ob
                                                                                   „Gegen den eklatanten
Zu groß ist die Ungewissheit, was     sie sich eine Weiterverwendung vor-
denn das Schuljahr mit sich bringen   stellen könnten.                           Mangel an Personal haben
wird. Viele Fragen bleiben auch zum   Die Telefone liefen zum Schulschluss      die Verantwortlichen immer
Schulstart unbeantwortet: Kehrt die   heiß, nicht nur in der Bildungsdi-        noch kein Rezept gefunden.“
Pandemie zurück? Müssen Schulen       rektion, sondern auch im Büro der
wieder geschlossen werden? Gehört     Personalvertretung, „kämpfte“ doch
das Testen nun zum „neuen“ Schul-     so manche Schulleitung um mehr           ner und Bildungslandesrätin Schöbi-
alltag? Kommt eine Impfpflicht für    Personal und Unterstützung. Dies         Fink, die gemeinsam die Evaluierung
alle Lehrer*innen?                    und überbordende administrative          des „Volksschulpakets des Landes“
                                      Erfordernisse führten dann gegen         präsentierten. Die Überschrift da-
            PERSONALSITUATION         Ende des vergangenen Schuljahres         mals lautete: „Investitionen in die
                                      zur Resolution an die Vorarlberger       Volksschulen zahlen sich aus!“ Hier
In den ganzen Mix von Unklarheiten,   Landesregierung.                         muss die Frage erlaubt sein: Wie
Ängsten und vorsichtigem Optimis-     Natürlich ist uns klar, dass durch       können und sollen Investitionen in
mus mischen sich zum Schulstart       die Vorgaben und Kontrollen (!) des      Teamteaching, individuelle Förder-
auch „hausgemachte“ Probleme          Bundes nicht mehr alles im bishe-        pakete, dringend benötigte Unter-
im Schulbereich ein: Gegen den        rigen Ausmaß umgesetzt werden            stützungen im Unterricht und vieles
eklatanten Mangel an Personal ha-     kann. Wie ist das aber mit den Zielen    mehr umgesetzt werden, wenn das
ben die Verantwortlichen immer        der Politik vereinbar? Hieß es doch      Personal fehlt?
noch kein Rezept gefunden. Egal       nicht unlängst, dass man Vorarlberg      Das Anliegen vieler Kolleg*innen ha-
ob es Direktor*innen, Lehrperso-      zum „chancenreichsten Land“ ma-          ben wir mit ihren über 2.100 Unter-
                                                                               schriften am 5. Juli 2021 im Büro der
                                                                               Landesstatthalterin abgegeben.
                                                                               Nach wie vor warten wir auf eine Re-
                                                                               aktion der Politik!

                                                                                                       MENTORING

                                                                               Bei unserem letzten Treffen in der Bil-
                                                                               dungsdirektion konnten wir uns mit
                                                                               dem Pädagogischen Leiter Andreas
                                                                               Kappaurer in Bezug auf ein Mento-
                                                                               ring für Jungleiter*innen einigen. Die
                                                                               Schulqualitätsmanager*innen sollen
                                                                               angewiesen werden, Mentor*innen
                                                                               unter den Schulleiter*innen zu fin-
                                                                               den und ein Handbuch in Form von
                                                                               FAQs für Leiter*innen erstellen.

8                                                                                               schulnotizen 3/2021
Schulnot zeni - Freie Lehrer
Resolution

                                                             0 Vorarlberger
                                             Von über 2.10                  r-
                  MEMORANDUM                                rer*innen unte
                                            Pflichtschulleh                                   Resolution
Des weiteren haben wir uns mit der                     schrieben!
Bildungsdirektion auf ein gemeinsa-
mes Hinarbeiten für die im Schuljahr   Die schulische Situation in den Pflichtschulen ist aus vielerlei bekann-
2022/23 vorgesehene neue Zutei-
                                       ten Gründen eine sehr prekäre. Wir Vorarlberger Lehrer*innen ver-
lung der Ressourcen auf eine Kopf-
                                       langen daher von der Vorarlberger Landesregierung, baldigst Maß-
quote geeinigt.
                                       nahmen zur Entspannung dieser Situation zu ergreifen.

„Wenn man es also wirklich             Im Speziellen sind dies:
ehrlich meint, in die Zukunft
                                       Rasche Einsetzung einer Arbeitsgruppe mit Vertreter*innen der Bil-
zu investieren, muss dies in
                                       dungsdirektion, Personalvertretung, Gewerkschaft und Fachkräften
erster Linie bei der Schulbil-         mit dem Ziel einer Entlastung der Situation durch folgende Maßnah-
 dung geschehen und nicht              men:
in Straßengroßprojekte und
        dergleichen.“                  FÜR LEHRER*INNEN:
                                       Lehrer*innen sind zunehmendem Druck ausgesetzt. Verhaltensauf-
Wie die Reaktionen in Wien im
Juni gezeigt haben (hier wurde die     fälligkeiten und Lernschwächen bei Kindern und Jugendlichen sowie
Umstellung bereits vollführt), hat     der Umgang mit fordernden Eltern haben sich durch die Coronakrise
die Vorarlberger Bildungsdirektion     noch massiv verschärft.
gut daran getan, diese Einführung
um ein Jahr zu verschieben und ge-     Notwendige Maßnahmen:
meinsam mit der Personalvertre-
tung die Umsetzung vorzubereiten.      •   Evaluierung der Gesundheit am Arbeitsplatz „Schule“ durch die
In mehreren Arbeitsgruppen sollen          AMECO
verschiedene Umsetzungsvarianten       •   Ausbau der Supportkräfte (Fachlehrer*innen, Assistenzpersonal,
vorbereitet und im Herbst mit der          Beratungspersonal, …)
derzeitigen Verteilung verglichen      •   Einsetzung von Schulgesundheitskräften
werden. So können auch die Schu-       •   Ausbau des Volksschulpaketes
len dann einen Vergleich ziehen und    •   Zurückdrängen der administrativen Belastungen aller
notwendige Nachbesserungen erfol-          Lehrer*innen
gen.
                                       •   Schaffung eines Anreizsystems für Quereinsteiger*innen
                                       •   Ermöglichung des Einsatzes von Bundeslehrer*innen an Mittel-
Wir von der PERSONALVERTRETUNG
haben bereits die Ärmel hochge-            schulen
krempelt, um auch im kommenden
Schuljahr die Kolleg*innen bestmög-    FÜR SCHULLEITUNGEN:
lich zu unterstützen. Gemeinsam ist
                                       Leiter*innen sind durch überbordende Administration (Corona Situ-
allemal besser als einsam, und so
                                       ation / Sokrates Lohnverrechnung / Umfragen / QMS / SIQE / IKM / …)
sind wir nicht nur im Büro in Bre-
genz, sondern gerne auch vor Ort       über den Kapazitätsgrenzen. Personalentwicklung und Begleitung so-
für die Kolleg*innenschaft da. Wir     wie pädagogische Entwicklung am Standort leiden darunter.
wollen gemeinsam auch das Beste
aus dieser Situation machen und        •   Massiver Ausbau der Sekretariatsstellen (20 Wostd. an Schulen
optimistisch das neue Schuljahr an-        ab der Freistellung des Leiters bzw. Clustersekretariate bei Klein-
gehen.                                     schulen) und Schaffung von Administrator*innen-Stellen
                                       •   Leitungsteams an Schulen ermöglichen
Ich wünsche allen Kolleg*innen ei-     •   Professionelle, institutionalisierte Unterstützung (Mentoring) für
nen guten Start und viel Freude bei
                                           neue Leiter*innen
der Arbeit mit ihren Schüler*innen!

schulnotizen 3/2021                                                                                           9
Schulnot zeni - Freie Lehrer
Frauen

                                     Starke Frauen braucht das Land
                                              Herta Firnberg, erste solzialdemokratische Ministerin
                                                Alexandra Loser, Lehrergewerkschafterin (alexandra.loser@vorarlberg.at)

Die Frauenquote muss erhöht werden – das ist natürlich richtig und wichtig. Frauen müssen 2021 die glei-
chen Möglichkeiten und Chancen wie Männer haben. Oft vergessen wir aber, dass es in Österreich große
Frauen gab – Vorreiter*innen und Kämpfer*innen für uns alle. Eine davon war Hertha Firnberg. Als „Prima-
donna assoluta“ (absolut erste Dame) im Team Kreisky wurde sie anlässlich ihres 100. Geburtstages von der
Tageszeitung „Die Presse“ bezeichnet.

A   m 18. September 1909 wurde
    Hertha Firnberg in Wien, damals
                                          und Sozialgeschichte. Grund dafür
                                          war die Absichtserklärung eines ihrer
                                                                                     Werbung und Statistik.

in der k u. k Monarchie Österreich-
Ungarn geboren. Aufgewachsen ist sie
mit ihren vier Geschwistern und ihren
                                          Professoren, keine Frauen bei der Prü-
                                          fung durchkommen zu lassen. 1936
                                          promovierte sie zur Doktorin der Phi-
                                                                                     I hre politische Karriere begann Firn-
                                                                                       berg nach 1945 bei der SPÖ Favo-
                                                                                     riten. 1959 wurde sie Mitglied des
Eltern in Niederrußbach in Niederös-      losophie. Ihre politische Orientierung     Bundesrates, und von 1963 bis 1983
terreich. Dort arbeitete ihr Vater als    war während des 2. Weltkrieges na-         war sie Abgeordnete zum National-
                                          türlich verboten und sie machte sich       rat. Ihre politische Heimat blieb aber
  „Nach zwei Semestern Jus                auch keine Hoffnung auf eine Karriere      immer die SPÖ-Bezirksorganisation im
                                          als Sozialforscherin in der NS-Diktatur.   klassischen Wiener Arbeiterbezirk Fa-
    brach sie dieses ab und
                                          Sie verdiente sich ihr Geld mit Nachhil-   voriten. Im Nationalrat hatte sie Funk-
   wechselte zu Wirtschafts-              feunterricht und als freie Wirtschafts-    tionen im Finanz-, Unterrichts- und im
 und Sozialgeschichte. Grund              journalistin. Anfang der 1940er Jahre      Justizausschuss. Sie war Sprecherin
 dafür war die Absichtserklä-             arbeitete sie für „Chic Parisienne“, ei-   der SPÖ in Bildungs-, Wissenschafts-
 rung eines ihrer Professoren,            nem führenden Modeverlag. Neben-           und        Forschungsangelegenheiten.
 keine Frauen bei der Prüfung             bei büffelte sie Buchhaltung und Be-       1967 wurde sie als Nachfolgerin von
                                          triebsführung und erhielt die Prokura.     Rosa Jochmann zur Vorsitzenden der
   durchkommen zu lassen.“
                                          Nach dem Kriegsende arbeitete sie an       sozialistischen Frauen gewählt. In die-
                                          der Universität Wien als Bibliotheka-      ser Funktion machte sie sich vor allem
Gemeindearzt. Ihre Mutter gab ihre        rin und Assistentin und machte sich        stark für die Reform des Familienrech-
Stelle als Beamtin auf, um für die Kin-   in dieser Zeit mit den Methoden der        tes, für die qualifizierte Ausbildung
der und die Familie da zu sein.           Statistik und deren Anwendung auf          von Mädchen und die Gleichberech-
                                          das Wirtschafts- und Sozialgeschehen       tigung der Frauen im Beruf – auch in-

N    ach der Volksschule besuchte
     sie die Mittelschule in Wien und
schloss sich im Jahre 1926 dem Ver-
                                          vertraut. Wahrscheinlich um finanziell
                                          über die Runden zu kommen, arbeite-
                                          te sie noch halbtags in einem Büro für
                                                                                     nerhalb der Partei.

                                                                                     (Fortsetzung auf Seite 22)
band Sozialistischer Mittelschüler
(VSM) an und wurde bald auch des-
sen stellvertretende Vorsitzende. Als
Studentin war sie dann Mitglied beim
Verband Sozialistischer Studenten,
und 1928 trat sie der Sozialdemokra-
tischen Arbeiterpartei bei. Sie wohnte
damals mit ihrer Schwester Trude in
einem kleinen Siedlungshaus in Favo-
riten. Hertha war zweimal verheiratet,
beide Ehen wurden geschieden.

F irnberg war eine wissbegierige und
  ehrgeizige junge Frau. Nach zwei
Semestern Jusstudium brach sie die-
ses ab und wechselte zu Wirtschafts-

10                                                                                                    schulnotizen 3/2021
Bildungssprecher/in

                                                                                                        Gute
                              Unsere alten Kon-                                          Arbeitsbedingungen
                            zepte sind am Ende                                              für Lehrpersonen
                          Eva Hammerer, LAbg. der Grünen                                       Thomas Hopfner, LAbg. und
                               (eva.hammerer@gruene.at)                                             Klubobmann der SPÖ
                                                                                               (thomas.hopfner@spoe.at)

I ch komme gerade aus dem Urlaub in Sardinien - das lich-
  terloh brennt. Auf dem Küchentisch liegt die Zeitung –
auch in der Türkei und Griechenland wüten Brände nie da-
                                                                D   er Herr Bundeskanzler hat bereits im Sommer 2020
                                                                    die Digitalisierung der Schulen angekündigt. Laptop-
                                                                und Tabletklassen sollen ab kommendem Schuljahr in al-
gewesenen Ausmaßes. Hierzulande sind wir hingegen von           len 5. und 6. Schulstufen starten, weitere sollen folgen. So
Überschwemmungen, sintflutartigem Regen und Unwet-              weit so gut. Digitalisierung verändert und nimmt Einfluss
tern betroffen. Erschüttert blättere ich weiter und über-       auf unser Leben und da muss sich auch in der Schule vieles
fliege eine Negativschlagzeile nach der anderen: Frauen         tun.
erhalten in Österreich 41% weniger Pensionen als Män-
ner, ein großes Flüchtlingslager in Litauen entsteht und so
weiter. „Unsere alten Konzepte sind am Ende, so geht es
nicht mehr weiter“, denke ich mir. Für eine immer kleine-
                                                                O   hne eine Einbettung und Betreuung mit den neuen
                                                                    technischen Ausstattungen wird eine gute Verbin-
                                                                dung von Methode und Inhalten und damit ein Mehrwert
re Elite produzieren wir massenhaft Verlierer:*innen: wir       im pädagogischen Bereich und eine erhoffte Erleichterung
zerstören unsere Lebensgrundlage und die soziale Schere,        im administrativen Bereich ausbleiben. Im Gegenzug, wir
die gesundheitliche Schere und ja, auch die Bildungssche-       kennen es alle, wird mit holprigen bedienerunfreundli-
re gehen auseinander.                                           chen EDV-Applikationen und einer hohen Erwartungshal-
                                                                tung von allen Seiten Druck und Stress auf Lehrer*innen

A    uch in unserem Bildungssystem bringen die alten Kon-
     zepte zu viele Verlierer*innen hervor. Auch hier halten
                                                                und Direktor*innen zukommen.

zu viele noch krampfhaft an alten Zöpfen und veraltetem
Denken fest. Ein Bildungssystem, das so konstruiert ist, Eli-
ten anstelle eines möglichst hohen und breiten Bildungs-
                                                                Z  u wenig wurde bislang dem Umstand Aufmerksamkeit
                                                                   geschenkt, dass Lehrer*innen in den Schulen vor Ort
                                                                oft sehr unzureichende Ausstattungen und Arbeitsbedin-
niveaus hervorzubringen, lässt unsere Gesellschaft und          gungen für Vor- und Nachbereitung des Unterrichts vor-
Wirtschaft langfristig gegenüber anderen Ländern zurück-        finden. Das System lebt von der Eigenorganisation der
fallen.                                                         Lehrer*innen und auch der EDV-Austattung im privaten
                                                                Bereich. Lehrpersonen haben bislang die Kosten für Inter-

E  benso ein eindimensionales Lernen, das den Fokus auf
   Wettbewerb und reiner kognitiver Wissensanhäufung
und viel zu wenig auf breite sinnliche Erfahrung, Talent-,
                                                                net und Telefon sowie Nutzung und auch die Anschaffung
                                                                privater Geräte besonders während der Lockdowns getra-
                                                                gen. Darauf sollen sie jetzt nicht sitzenbleiben. In anderen
Sport-, Handwerks- und Kreativitätsförderung richtet. Wir       Arbeitsbereichen wäre ein derartiger Zugang eines Arbeit-
brauchen innovative Köpfe für eine gute Zukunft, das ist        gebers nicht denkbar. Auch die Gewerkschaft war darüber
unsere Ressource! Und die gibt es nur mit einem exzellen-       zu recht verärgert. Die Politik ist gefordert.
ten Bildungssystem.

W     as steht vor jeder Innovation? Ja natürlich: Kreati-
      vität! Ohne Kreativität fällt uns nichts Neues ein!
                                                                N    un sollen auch die Lehrkräfte in den Laptop- und Ta-
                                                                     bletklassen mit digitalen Endgeräten ausgestattet
                                                                werden. Mitteilungsheft, Tafel und Overhead-Projektor
Wenn wir in den Kindergärten und den Schulen dieses             sollen damit der Vergangenheit angehören. Mit der Digi-
„um die Ecke denken“, die Entdeckungslust und Freude am         talisierung des Bildungsbereiches braucht es jetzt rasch
Forschen nicht wecken und ausleben lassen, dann können          neue Antworten für die Hilfsmittel von Lehrer*innen, also
wir uns nicht erwarten, dass sie nach der Matura oder           technische Ausstattung und eine faire Vorbereitung der
dem Lehrabschluss einfach da ist.                               Lehrerschaft.

Innovation kommt nur von neuem Denken – wir brauchen
 neue Wege statt altem Denken. Ich setze mich jedenfalls
weiterhin unermüdlich für eine moderne Bildung ein!
                                                                D   ie Diskussion über Corona-Impfpflicht für Lehrer*innen
                                                                    zeigt, wie rasch Rahmenbedingungen und Vorgaben
                                                                sich ändern können und wie sich rasch persönliche Ent-
                                                                scheidungsfreiräume verringern können. Die Politik tut
                                                                gut daran, Maßnahmen in der Gesellschaft breit zu dis-
                                                                kutieren und Entscheidungen mit den Sozialpartnern zu
                                                                akkordieren.

schulnotizen 3/2021                                                                                                     11
Corona-Impfung

                                             Impfungen und Impfzwang
                                                                               Unterschiedliche Meinungen

Eine große Mehrheit der Lehrerschaft ist bereits vollimmunisiert. Ungefähr 20 - 30 Prozent - ge-
naue Zahlen kennt das Land nicht - wollen sich aus verschiedensten Gründen nicht impfen lassen.
Es werden in letzter Zeit Stimmen laut, die eine Impfpflicht auch für die Lehrpersonen fordern. Wir
veröffentlichen in den Schulnotizen zwei Meinungen: Direktor Andreas Sutterlüty legt dar, weshalb
er gegen einen Impfzwang ist und die Impfung kritisch sieht. Hannes Nöbl hat sich bereits impfen
lassen, steht zu 100 Prozent dahinter und hat auch seine Gedanken zum Impfen niedergeschrie-
ben.

Stellungnahme von Andreas               und sollte jeder Mensch für sich         Sollte der Druck zur Impfung durch
Sutterlüty, Direktor an der VS          persönlich machen und der Staat          den Dienstgeber, Behörden oder
Doren                                   oder das Land hat meiner Ansicht         die Medien noch weiter erhöht
                                        nach keinerlei Berechtigung, in die-     werden, werde ich meine rechtli-
                                        sen persönlichen Bereich einzugrei-      chen Möglichkeiten ausschöpfen
                                        fen.                                     oder letzten Endes auch meinen
                                                                                 Dienst quittieren. Es sollte allen
                                        Für ältere Menschen, Raucher, Dia-       Verantwortlichen klar sein, dass
                                        betiker, Menschen mit Übergewicht        diejenigen, die sich bis jetzt nicht
                                        und anderen Zivilisationskrankhei-       impfen ließen, gute Gründe dafür
                                        ten kann diese persönliche Analy-        haben und dies auch unter Zwang
                                        se durchaus auch anders ausfallen.       nicht tun werden.
                                        Aber auch diesem Personenkreis           Die ständigen Diffamierungen in
                                        mit gewissen Risikofaktoren für ei-      der Presse, wonach verantwor-
                                        nen schwereren Krankheitsverlauf         tungsvolle Pädagog*innen geimpft
                                        infolge einer COVID-Infektion muss       sein müssen, sind völlig überflüssig
                                        das Recht auf eine freie Impfent-        und auch sachlich nicht begründet.
                                        scheidung zugestanden werden, da         Kinder und Jugendliche sind die am
                                        die Risiken einer Coronaimpfung          wenigsten gefährdete Altersgrup-
                                        von allen Menschen sehr individuell      pe und schwere Krankheitsverläufe
Die Gefahren des Coronavirus sehe       gesehen werden.                          sind äußerst selten.
ich realistisch: Weder verharmlose
ich diese, noch gebe ich ihnen un-      Es ist kein Geheimnis, dass die          Wer in seiner persönlichen Risiko-
nötig viel Raum in meinem Leben.        Impfstoffe in sehr kurzer Zeit ent-      Nutzen-Analyse zu dem Schluss ge-
Dass auch ich vor einem schweren        wickelt wurden, eine völlige neue        kommen ist, dass die Impfung mehr
Krankheitsverlauf nicht gefeit bin,     Impfstoffgeneration darstellen und       Nutzen als Risiko bringt, konnte sich
ist mir durchaus bewusst. Wenn ich      keine Langzeitstudien über Neben-        bereits impfen lassen und sollte sich
jedoch meine persönliche Risiko-        wirkungen vorliegen. Nur langjähri-      nun geschützt fühlen. Alle anderen
Nutzen-Analyse anstelle, kommt          ge Studien, die Geimpfte mit Unge-       haben sich für ein Leben mit diesem
eine Impfung, für die es nur eine       impften vergleichen, könnten hier        Virus entschieden und tragen auch
Notzulassung und keine Langzeit-        Klarheit schaffen und eine objektive     das Risiko einer Ansteckung mit al-
studien zu Nebenwirkungen gibt,         Entscheidungsgrundlage bilden.           len Konsequenzen selbst.
für mich unter keinen Umständen
in Frage.                               Wer aus medizinischen Gründen            Für höchst bedenklich halte ich den
Das Risiko einer leichten oder          nicht geimpft werden kann und sich       medialen und behördlichen Druck
schweren Impfkomplikation schätze       vor einer Ansteckung sorgt, muss         sowie die Lockangebote für junge
ich für mich persönlich sehr viel hö-   wohl in Zukunft gewisse Vorsichts-       Menschen, um auch diese Alters-
her ein als das Risiko eines schwe-     maßnahmen beibehalten. Schließ-          gruppe mit allen Mitteln zur Imp-
ren Krankheitsverlaufs durch eine       lich ist es unumstritten, dass auch      fung zu bewegen.
Ansteckung mit dem Coronavirus.         Geimpfte das Virus weitergeben           Ihre rein gesundheitliche Risiko-
Diese Risiko-Nutzen-Analyse kann        können.                                  Nutzen-Analyse wird nur in den

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Corona-Impfung

seltensten Fällen für eine Impfung      Stellungnahme von Hannes                ser Pandemie. Ich habe bewusst nie
sprechen. Trotzdem werden sie           Nöbl, Personalvertreter                 versucht, andere Menschen in ihren
dazu gedrängt, sich den Risiken                                                 Entscheidungen zu beeinflussen. Es
einer Impfung auszusetzen, um                                                   ist eine zutiefst persönliche Überle-
Freunde zu treffen, gewisse Beru-                                               gung. Ich empfinde den Druck, der
fe ausüben zu können, Sport- oder                                               momentan gegenüber ungeimpften
Musikveranstaltungen zu besuchen                                                Personen aufgebaut wird, als unan-
oder andere Länder kennenzuler-                                                 genehm und ich bin mir nicht sicher,
nen.                                                                            ob dies wirklich der richtige Weg ist.
                                                                                Wenn die Impfung wirkt und die Ver-
Viele Ärzte (AKS Vorarlberg), Fach-                                             läufe deutlich abmildert oder eine
leute, Impfkommissionen ande-                                                   Ansteckung in den meisten Fällen
rer Länder, darunter auch die STI-                                              sogar verhindert, sollte dies in den
KO (Ständige Impfkommission) in                                                 Zahlen ablesbar und begründbar
Deutschland, geben keine allge-                                                 sein. Das ist aus meiner Sicht Argu-
meine Impfempfehlung zur COVID-                                                 ment genug. Was für mich aber klar
19-Impfung für Kinder und Jugend-                                               ist, nachdem ich die Impfung in An-
liche ab, sondern nur für Kinder                                                spruch genommen habe: Ich möchte
und Jugendliche mit einem beson-                                                keinen weiteren Lockdown ertragen
deren Risiko. Wieso dies von öster-     Wir stehen kurz vor dem dritten         müssen, ich möchte möglichst wenig
reichischen Politikern ignoriert wird   Schuljahr, in dem das Coronavirus       Einschränkungen in meinem Alltag
und genau diese Gruppe - insbe-         eine wichtige Rolle im Schulalltag
sondere auch in Vorarlberg - in den     und in unser aller Leben spielen
Fokus der medialen Aufmerksam-          wird. Die Frage „Wie gehen wir als
                                                                                   „Ich empfinde den Druck,
keit gedrängt wird, ist für mich als    Schule und Gesellschaft mit diesem        der momentan gegenüber
Familienvater und Pädagoge nicht        Virus um?“ muss daher im Fokus ste-          ungeimpften Personen
nachvollziehbar und im Hinblick auf     hen. Was bedeutet für unsere Kin-        aufgebaut wird, als unange-
mögliche Langzeitfolgen in höchs-       der und Jugendlichen ein weiteres
tem Maße verantwortungslos.                                                      nehm und ich bin mir nicht
                                        Jahr? Und ist die Pandemie bald in
                                        den Griff zu bekommen? Es sind vie-
                                                                                  sicher, ob dies wirklich der
Auch die Forderung, dass nur            le Fragen, die mich als Person, Leh-            richtige Weg ist.“
noch ungeimpfte Jugendliche in          rer und Vater beschäftigen und auf
der Schule getestet werden sollen,      viele dieser Fragen finde ich keine
kann in meinen Augen nur einem          Antwort. Was richtig und was falsch     und vor allem in meinem Beruf. Soll-
Zwecke dienen: zu verschleiern, wie     ist, werden wir erst in der Rückschau   te die Zahl der Hospitalisierungen
viele Geimpfte das Virus weiterge-      auf diese herausfordernde Zeit wis-     und der schweren Verläufe wieder
ben und die Ungeimpften unter           sen und daraus unsere Schlüsse für      spürbar steigen und ein hoher Anteil
Druck zu setzen.                        die Zukunft ziehen können. Trotz-       daran ungeimpfte Personen betref-
                                        dem muss ein jeder von uns einen        fen, so muss es auch in den gesetz-
Wer übernimmt die Verantwor-            Weg für sich persönlich durch die-      ten Maßnahmen Differenzierungen
tung, wenn Menschen durch die           se Krise finden. Als nach einer sehr    geben. Natürlich immer mit Maß
Impfung einen gesundheitlichen          kurzen Entwicklungszeit die Impfung     und Ziel. Zum Schluss wünsche ich
Schaden erleiden?                       angekündigt wurde, war ich, wie         mir weniger harte Fronten zwischen
                                        fast alle meiner Bekannten, Freun-      Befürwortern und Menschen, die
Sicher nicht jene Politiker und Jour-   de und Kollegen mehr als skeptisch.     sich gegen eine Impfung entschei-
nalisten, die sich gerade aus allen     Es brauchte einige Zeit, bis ich mich   den. Jeder hat seine Gründe. Ich bin
Ecken lauthals zu Wort melden, um       mit der Impfung und ihren Hinter-       geimpft und stehe zu 100 % hinter
all jene Menschen zu einer Impfung      gründen auseinandersetzte. Immer        meiner Entscheidung.
zu bewegen, die sich aus den ver-       mehr kam ich für mich persönlich
schiedensten persönlichen Grün-         zum Schluss, dass eine Impfung in       Mail: hannes.noebl@pts-feldkirch.at
den für einen selbstbestimmten          dieser Situation Sinn ergibt. Mich
                                                                                 Freie
Weg zur Erhaltung ihrer Gesund-         selbst fand ich bei dieser Überlegung
heit entschieden haben.                 nicht im Mittelpunkt, vielmehr war

Mail: andi.sy@gmail.com
                                        es mein engstes Umfeld, das ich in
                                        meine Gedanken miteinbezog. Nicht        Lehrer*innen
                                        zuletzt ist es für mich der einzige
                                                                                 FSG / Unabhängige / SLV / VLI
                                        momentan ersichtliche Weg aus die-

schulnotizen 3/2021                                                                                                13
Bildungspolitik

                                                      Die ÖVP hat als
                                         Lehrer*innenpartei abgedankt
                                               MMag. Dr. Thomas Bulant, Vorsitzender des SLÖ (thomas.bulant@apsfsg.at)

Da war die Welt noch in Ordnung, als die rote Trias Schmied - Heinisch-Hosek – Hammerschmid vom
Minoritenplatz aus den Schulreformen das Wort redete. Klare Verhältnisse herrschten. Auf der einen
Seite das Feindbild eines weiblichen SPÖ-geführten Ministeriums in Wien, auf der anderen Seite die
männlichen Landeshauptleute und ihre christliche Fraktion. Auch wenn die ÖVP die Lehrergewerk-
schaften beim neuen Dienstrecht anrennen hat lassen, galt sie durch die „2-Stunden-Lehrverpflich-
tungserhöhungsdiskussion“ seit dem Jahr 2009 als Schutzmantelmadonna der Lehrer*innen.

Auch wenn das Bildungsbürgertum            ren die einzige sozialdemokratische     Diese beiden Anträge erhiel-
in der ÖVP stets sein Hauptinteresse       Personalvertreterin in einem Bezirk     ten ein Begräbnis erster Klas-
am Gymnasium hatte, entschieden            Niederösterreichs.                      se.
sich viele Pflichtschullehrer*innen
bei den diversen Wahlen für die            Die Abgeordneten der ÖVP und ihre
Schwarzen.                                 grünen Erfüllungsgehilfen haben                               Antrag 1
Mit dem Wechsel ins Türkise kam für        diese gewerkschaftlich und päda-
viele jedoch die Ernüchterung. Das         gogisch wertvollen Anträge nicht        „Der Bundesminister für Bildung,
Pädagogikpaket 2018 beendete die           abgelehnt, denn dann hätten sie         Wissenschaft und Forschung wird
Schulautonomie in Sprachförderung          öffentlich im Plenum des Nationalra-    aufgefordert,     umgehend      den
und Leistungsbeurteilung, der zent-        tes diskutiert werden müssen. Man       Lehrer*innen und Lehrern rückwir-
ralistische Ton des türkisen General-      hat einen anderen Weg gewählt. Die      kenden Kostenersatz für den durch
sekretärs im BMBWF entsetzte viele         Regierungsparteien haben diese An-      die Phase des Homeschoolings ent-
und die Performance des Ministers          träge vertagen lassen. Ein Begräbnis    standenen Mehraufwand (z.B. Lap-
während der Corona-Krise ist nicht         1. Klasse.                              tops, Handy, Internetanbindung etc)
nur den Schulleiter*innen in kriti-                                                zu gewähren sowie gemeinsam mit
scher Erinnerung geblieben.                Für unsere Pflichtschulen gilt der      der Gewerkschaft der Lehrer*innen
                                           Corona-Grundsatz des Bundes-            und Lehrer eine praxistauglichen
Wer jedoch geglaubt hat, dass sich         kanzlers „Koste es, was es wolle“       Lösung für die Zukunft zu erarbei-
die ÖVP in einem Corona-Jahr doch          nicht. Auch wenn der aktuelle Bil-      ten. Außerdem soll jede Lehrerin
noch für Pflichtschullehrer*innen          dungsminister den obigen Anträgen       und jeder Lehrer in Zukunft einen
und ihre Schüler*innen einsetzen           viel Positives abgewinnen könnte,       qualitätsvollen und modern ausge-
wird, wurde im Juni 2021 im Unter-         das Wort von Faßmann hat in der         statteten Arbeitsplatz an der Schule
richtsausschuss des österreichischen       Kurz-Partei kein Gewicht. Schwar-       haben.“
Parlaments endgültig enttäuscht.           ze Finanzminister ließen einst rote
                                           Bildungsminister*innen in Schönheit
Petra Vorderwinkler, die neue Bil-         sterben. Aktuell lässt Blümel Heinz                           Antrag 2
dungssprecherin der SPÖ, ist vom           Faßmann in voller Länge verhungern.
Brotberuf Lehrerin und Volksschul-         Der ÖVP ist Bildung nichts wert – sie   „Der Bundesminister für Bildung,
direktorin und hat in diesem Aus-          zeigt dies auch uns Lehrer*innen.       Wissenschaft und Forschung wird
schuss zwei Anträge eingebracht,                                                   aufgefordert, umgehend ein um-
die von einer überwiegenden Mehr-                                                  fangreiches Schulpaket für das
heit der Pflichtschullehrer*innen                                                  nächste Schuljahr vorzubereiten, um
unterstützt werden würden, wenn                                                    rechtzeitig für Planungssicherheit
man sie nach ihrer Meinung fragen                                                  der Lehrer*innen, Schüler*innen
würde.                                                                             und Eltern zu sorgen.
Petra Vorderwinkler weiß, wovon sie
spricht, war sie doch vor einigen Jah-

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Lehrer*innen-App

Dieses Paket sollte folgende Teile        mehr Freiraum für Projektun-          ist flexibel bzw. schulautonom
beinhalten:                               terricht ermöglicht werden - je       festlegbar.
                                          nach lnteressenlage, ganz nach
                                                                            •   1000-Euro-Bildungsscheck    für
1) Corona-Sicherheits-Paket               dem Motto: „Geht nicht, gibt‘s
                                                                                gratis Nachhilfe für jede/n
                                          nicht!“
                                                                                Schüler*in, der in den nächs-
Verpflichtende und flächendecken-     •   Förderunterricht an Schulen:          ten zwei Schuljahren für gra-
de PCR-Gurgeltests, „Lollipoptests“       Ab Herbst soll jedes Kind die         tis Nachhilfe eingelöst werden
an Kindergärten, flächendecken-           Möglichkeit auf zusätzlichen          kann. Abgewickelt werden
der Einbau von Luftfilteranlagen in       Förderunterricht in den Haupt-        könnte dies beispielsweise
jedem Klassenzimmer, Anmietung            gegenständen haben, der in            über die bereits vorhandene
von zusätzlichen Räumlichkeiten,          Kleingruppen organisiert ist.         Dienstleistungsscheck-Online-
um Abstands- und Hygieneregeln            Jede Schule bekommt zwei För-         Plattform.
besser einhalten zu können.               dereinheiten in jedem Haupt-
                                                                            •   Rechtsanspruch auf einen
                                          gegenstand pro Jahrgang und
2) Volksschul-Paket                                                             ganztägigen Kindergarten bzw.
                                          pro Woche. Die Ausgestaltung
                                                                                Schulplatz“
Eine zweite Volksschullehrerin bzw.
ein zweiter Volksschullehrer für
die ersten beiden Schulstufen soll
dafür sorgen, dass individuell auf
den Förder- und Lernbedarf der                   FreieLehrer*innen
                                                       LehrerInnen
                                               Fahrschule
                                                Freie     Korte GmbH
Schüler*innen eingegangen werden
kann. Generell braucht es für die
Zukunft gerade an den Volksschulen
einen größeren Personalpool, um
etwa Krankenstände bzw. Förder-
bedarf für alle Schulstufen besser
abdecken zu können.
                                                                                 Hier geht’s
3) Aufhol-Paket
                                                                                  zur App:
Trotz    enormen      Engagements
der Lehrer*innen, Eltern und
Schüler*innen wird es in manchen
Bereichen Lernrückstände geben.
Alleine deshalb wäre ein Zurück
zum normalen Unterricht und Fort-
führung des Lehrplanes fatal.
Schüler*innen und Eltern dürfen da-
                                                                                                      Powered by

mit nicht alleine gelassen werden.
Sie brauchen Unterstützung beim
„Aufholen“:

•   Bonussemester: Bis Weihnach-
    ten soll daher Wiederholen und
    Üben im Mittelpunkt stehen. In
    dieser Phase soll der Stoff der
    letzten drei Corona-Semester
    nachgeholt, vertieft werden
    und die Lehrer*innen explizit
    die Möglichkeit haben darauf zu
    schauen, wo die Schüler*innen
    stehen. Außerdem soll auch

schulnotizen 3/2021                                                                                                15
Gesundheit

                                                Mentale Gesundheit,
                                           Wertschätzung und Corona
                                                                  Alexandra Vrhovac, Vbg. Mittelschullehrerin in Wien

Schule, Modernität und mentale Gesundheit – für mich mittlerweile Begriffe, die in der Realität
kaum miteinander korrelieren. Und doch sollten sie laut einer Welt Hand in Hand gehen: der virtu-
ellen. Ich gehöre zu einer jungen Generation, die durch Social Media einiges an Informationen zu
verschiedenen Themen aufsaugt. Instagram und Co. scheinen verpönt, doch eines schaffen diese
Plattformen: wichtige Themen, die seit Jahren verändert gehören, der Diskussion auszusetzen. Men-
tale Gesundheit in der Schule ist ein solches Thema, welches aktuell viel Platz online einnimmt.

Leider bleiben viele dieser Ideen      ausgeglichen werden können. Das           Wertschätzung in diesem Land,
und Anliegen in Bezug auf Bildung      zehrt an der Energie, am Enthusi-         weil die Entscheidungsträger*innen
und Schule online und gelangen         asmus. Dass psychische Erkrankun-         auch keine Wertschätzung kom-
nicht dorthin, wo sie dringend ge-     gen von Kindern und Jugendlichen          munizieren und alle Akteur*innen
lesen werden sollten: zum Arbeits-     in den letzten Monaten massiv             der Schule alleine im Regen stehen
platz der Politiker*innen, auch        zugenommen haben, ist kein Ge-            lassen. Seit Jahren - und mit der
Entscheidungsträger*innen des Be-      heimnis. Dass Kinder vermehrt             Corona-Pandemie sogar für die Öf-
reichs Bildung.                        Gewalt erlebt haben und auf sich          fentlichkeit sichtbar.
Dass es wahrscheinlich nirgends        allein gestellt waren, auch nicht.        Bei den Schulbehörden herrscht
so dringend Veränderung bedarf         Dass Lehrer*innen, Schulleitungen,        offentsichtlich die Meinung: „Liebe
wie im Bereich der Bildung, weiß       Sozialarbeiter*innen und Unter-           Schulen, findet euch in diesem La-
man seit Jahren. Lehrer*innen          stützungspersonal an ihre Grenzen         byrinth der Forderungen und Neu-
geht die Kraft aus, vor allem mitt-    gelangt sind, auch nicht. Mir scheint     erungen selbst zurecht - ihr müsst
lerweile auch schon sehr jungen        fast schon, als spielten unsere An-       doch wissen, wie man eine Pande-
                                       liegen und unsere Gesundheit keine        mie überstehen kann!“
  „Dass psychische Erkran-             Rolle. Hauptsache wir bringen Leis-       Wissen wir aber, wie wir eine Pan-
  kungen von Kindern und               tung.                                     demie gesund überstehen können?
 Jugendlichen in den letzten                                                     Es gibt keinen Masterplan für eine
 Monaten massiv zugenom-               WO BLEIBT DIE WERTSCHÄTZUNG?              mental gesunde Zeit nach der Pan-
   men haben, ist kein Ge-                                                       demie. Leistung, Leistung, Leistung
                                       Schule, Bildung, Lehrer*innen             – diese müssen wir alle erbringen.
          heimnis.“
                                       und die neue Generation an                Um welchen Preis?
                                       Schüler*innen genießen so wenig           Liebe Kolleg*innen, die dies hier
Lehrer*innen. Dazu die Kinder, die
an vielen Standorten gewissen An-
forderungen nicht mehr gerecht
werden können. Sie haben andere
Anliegen, die sie in die Schule mit-
bringen.
Diesen Spagat zwischen Realität
und scheinbar sinnvollen Lernzielen
für die Schüler*innen als Lehrkraft
zu schaffen, ist ein Kunststück. Für
mich wird es mit jedem Jahr ein
komplizierteres Unterfangen.
Mit der Corona-Pandemie zeigten
sich Schwachstellen des Gebildes
Schule, die nur durch eisernen
Willen einzelner Schüler*innen,
ihrer Eltern und den unermüd-
lichen Einsatz der Lehrer*innen

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Kommentar

                                                                                                       Toleranz

                                                                                                 Kommentar von
                                                                                                 Andreas Angerer,
                                                                              Vorsitzender der PV Dornbirn
lesen werden: Ich weiß nicht, wie      grund von politischen Stimmungs-
es euch während der Corona-            schwankungen mittragen und in der      Was haben Lewis Hamilton, Sebas-
Pandemie ergangen ist. Ich fühl-       Realität umsetzen? Ideen von ver-      tian Vettel und Manuel Neuer ge-
te mich in dieser Zeit zusammen        meintlichen Bildungsexpert*innen,      meinsam?
mit meinen Arbeitskolleg*innen         die mit der Realität absolut nichts
                                       am Hut haben?                          Gut, alle drei sind erfolgreiche Spit-
                                       Bildung ist ein so großes Gut, und     zensportler, aber alle drei verwen-
 „Ich für meinen Teil spüre            eigentlich verdient Bildung mit all    den das Regenbogensymbol, um ein
schon lange, wie ich mich in           den Akteur*innen darin die vollste     Zeichen gegen sexuelle Diskriminie-
 meinem Idealismus, einer              Wertschätzung. Außerdem habe           rung, gegen Intoleranz und Illiberali-
gewissen Naivität und dem              ich es satt, mich Obrigkeiten und      tät zu setzen - und das finde ich gut
Glauben an etwas Größeres              ihrer Idee von Schule zu beugen,       und dringend notwendig! Ebenso
 im Zukunftsmodell Schule              wenn ich weiß, dass sie nicht sinn-    wie die englische Nationalmann-
          verliere.“                   voll sind. Vor allem jetzt, wo es um   schaft und auch andere bei der EM
                                       unsere und die Gesundheit von          ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt
als Überlebenskünstler*in mit der      Schüler*innen geht.                    haben.
Aufgabe, trotz kurzfristig erhalte-    Eigentlich sollte Schule Vorrei-
ner Informationen dafür zu sorgen,     ter der modernen Bewegung und          In Zeiten, wo Menschen immer noch
dass es meinen Schüler*innen und       Trends sein, denn Schule bildet        Probleme mit Anders-Sein haben,
mir gut geht. Freitagnachmittag        schließlich für den Arbeitsmarkt       Regenbogenflaggen anzünden, Re-
die Information, wie es am Montag      und die Welt aus.                      genbogenbänke zerstören und Re-
weitergeht. Planungskonferenzen        Manchmal würde ich mir wünschen,       genbogenzebrastreifen beschmie-
online am Freitag, um dann übers       dass auch gewisse Politiker*innen      ren, ist es dringend nötig, Zeichen
Wochenende neue Konzepte auszu-        sich die Kritik von Social Media und   der Toleranz zu setzen und gegen
arbeiten. Elterntelefonate am Wo-      jungen Leuten zu Herzen nehmen.        Engstirnigkeit zu kämpfen - auch in
chenende. Das Warten der Schullei-     Vielleicht würden sie dann auch        der Schule!
tung auf Erlässe. Und immer wieder     erkennen, dass es Zeit wird, umzu-
Änderungen und neue Pläne              strukturieren. Erst Corona musste      Es ist meiner Meinung nach auch
kurzfristig über die Medien zu         kommen, um die Digitalisierung         Aufgabe von den Lehrer*innen, ta-
erfahren und die Probleme, die         voranzutreiben. Und trotzdem           bulos dieses Thema zu diskutieren
Schüler*innen und Eltern haben,        steckt sie schulisch gesehen in den    und Aufklärungsarbeit zu leisten. Es
lasse ich jetzt mal bewusst weg.       Kinderschuhen. Distance-Learning       kann und darf nicht sein, dass - wie
                                       funktioniert nur, weil Lehrer*innen,   momentan in Ungarn - Gesetze ge-
Bei Schulen mit über 300               Schüler*innen und Eltern zusam-        gen Menschen mit anderer sexueller
„Mitarbeiter*innen“        inklusive   mengearbeitet und für sich passen-     Orientierung gemacht und Bücher
Mitarbeiter*innen zuhause in Form      de Modelle ausgearbeitet haben.        verboten werden!
von Eltern bedarf es durchaus ei-
ner großen Planung und sehr ho-        Ich für meinen Teil spüre schon lan-   Toleranz, Gedanken der Aufklärung
her Kommunikationsfähigkeit. Mich      ge, wie ich mich in meinem Idealis-    und Liberalität dürfen nicht vor dem
brachte das teilweise zu einer Er-     mus, einer gewissen Naivität und       Schuleingang enden!
müdung, die ich in dieser Form aber    dem Glauben an etwas Größeres
auch schon aus der Zeit vor Corona     im Zukunftsmodell Schule verliere.
kannte. Wo bleibt die Wertschät-       Noch einmal verstärkt durch das
zung für all das, was wir seit Mo-     Corona-Management der Politik im
naten und auch seit Jahren leisten?    Bereich der Bildung.
Wo bleibt die Anerkennung und die
Möglichkeit des Mitspracherechts,
weil Lehrer*innen seit Jahren Ver-
änderungen und Mehrarbeit auf-

schulnotizen 3/2021                                                                                              17
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