HEALTH AT A GLANCE 2021: WO STEHEN WIR NACH 20 MONATEN PANDEMIE Michael Müller Paris, 9. November 2021 - OECD Berlin Centre Blog
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HEALTH AT A GLANCE 2021: WO STEHEN WIR NACH 20 MONATEN PANDEMIE Michael Müller Paris, 9. November 2021
Health at Glance gibt Überblick zu Gesundheitszustand und Performance der Gesundheitssysteme in der OECD Benchmarking Time Trends Wo steht mein Land Hat sich die Performance verglichen mit anderen über die Jahre verbessert? OECD-Staaten? H@G als Ausgangspunkt für tiefergehende Analysen identifiziert Stärken und Schwächen der jeweiligen Gesundheitssysteme Gibt Hinweise auf aktuelle Politikreformen Fasst Ergebnisse von weiterführenden OECD Publikationen zusammen 2021 Edition: Fokus auf COVID-19
Die direkten Auswirkungen von COVID-19 sind dramatisch… Kumulierte Anzahl von bestätigten oder vermuteten COVID-19 Todesfällen per 1 Million Bevölkerung, Januar 2020 bis Anfang Oktober 2021 Stand 4. November 2021: Cumulative deaths per million population 3 500 • 248 Mio. positive Fälle 3 000 • 5 Mio. Todesfälle 2 500 Etwas weniger als die Hälfte davon entfällt dabei 2 000 jeweils auf die 38 OECD- Staaten 1 500 Großer Unterschied 1 000 zwischen Staaten, sowohl bei Infektionen als auch bei 500 Todesfälle auch bedingt 0 durch Test und Report- Unterschiede Note: Depending on the country, data may refer to only confirmed or both confirmed and suspected deaths due to COVID-19. Data are affected by countries’ capacity to detect COVID-19 infections and recording, registration and coding practices. Data are included up to calendar week 39/2021. Source: ECDC (2021)
…auch gemessen an Übersterblichkeit… Kumulierte Übersterblichkeit verglichen mit gemeldeten COVID-19 Todesfällen per Million Einwohner, Januar 2020 bis Juni 2021 Excess mortality besser Excess deaths per 1 million population COVID-19 deaths per 1 million population geeignet für internationalen Vergleich als registrierte 4 500 COVID-19 Todesfälle 4 000 3 500 In einigen Staaten große 3 000 Unterschiede zwischen 2 500 den beiden Werten 2 000 1 500 OECD insgesamt: Zahl der 1 000 Todesfälle 16% über 500 erwarteter Zahl in 18 0 Monaten seit Jan 2020 - 500 Note: Excess deaths data are not available for Costa Rica, Ireland and Turkey. Data for Australia are only available up to week 25, for Canada up to week 22, and for Colombia up to week 18. Comparator years to calculate excess deaths are 2015-19. Rates are not age-adjusted. Reported COVID-19 deaths can be affected by countries’ capacity to detect and record COVID-19 infections and are included in the chart to highlight the important differences with excess mortality in some countries. Source: OECD Health Statistics 2021
…oder dem Rückgang an Lebenserwartung… Lebenserwartung 2020, 2019 and 2010, ausgewählte OECD Staaten 2020 2010 2019 Die Lebenserwartung ist Years in 24 von 30 OECD 86 Staaten in 2020 84 gesunken. 82 Rückgang besonders 80 ausgeprägt in USA und Spanien 78 76 Zwischen 1970-2010 Anstieg um ca. 2,5 Jahre 74 pro Dekade 72 70 Note: Data for 2020 preliminary in some countries. Source: OECD Health Statistics 2021
...aber nicht alle Personen waren gleichermaßen betroffen Alter, Vorerkrankungen und Übergewicht erhöhen das Risiko auf schweren Krankheitsverlauf Covid-19 macht in vielen OECD-Staaten soziale und demografische Ungleichheiten sichtbar: • Personen aus benachteiligten Gegenden • mit geringem Bildungsgrad • mit geringerem Einkommen • mit Migrationshintergrund • ethnische Minderheiten haben häufig höhere Infektions-, Hospitalisierungs- und Mortalitätsraten Messbare Unterschiede auch in Impfquoten in einigen Staaten
Rasche Impfstoffentwicklung war entscheidend aber Impffortschritt muss beschleunigt werden Anteil der Bevölkerung mit vollem Impfschutz, ausgewählte OECD-Staaten Impfstoffe senken das % of population Risiko einer Ansteckung, 01-07-2021 01-11-2021 eines schweren 100 Krankheitsverlaufes und Tod 80 Deutschland liegt beim 60 Impfortschritt hinter einigen OECD-Staaten zurück 40 Impfskepsis behindert in einigen OECD Staaten 20 weiteren Impfortschritt 0 Source: Our World in Data (2021)
Der indirekte Einfluss der Pandemie beinhaltet eine Verschlechterung der psychischen Gesundheit… Nationale Schätzungen der Prävalenz von Depression oder Depressionssymptomen unter Erwachsenen pre-COVID-19, 2020 and 2021 Anstieg von Depressionen % Pre-COVID-19 2020 2021 und Angststörungen in vielen 40 Ländern während der 37 35 Pandemie 30 30 25 28 28 Benachteiligte und junge 25 24 21 21 21 22 23 Menschen besonders 19 20 20 19 20 17 17 19 betroffen 15 15 12 Behandlungsunterbrechung 10 und steigender Hilfebedarf 5 haben teilweise zu 0 Czech Canada Italy Japan Spain United France Belgium Austria OECD15 Greece United Australia Mexico Sweden Korea ungedecktem Bedarf geführt Republic Kingdom States Note: To the extent possible, 2020 prevalence estimates were taken from March-April 2020, and 2021 estimates were taken from March-April 2021. The survey instruments used to measure depression and population samples differ between countries and in some cases across years, which limits direct comparability. Most national surveys cover the adult population over age 18. Source: National data sources reported in OECD (2021[108]), “Tackling the mental health impact of the COVID-19 crisis: An integrated, whole-of-society response”,.
…die vorrübergehende Unterbrechung von ärztlichen Leistungen und Prävention… Anteil der Frauen (50-69) mit Brustkrebsscreening innerhalb der letzten beiden Im Durchschnitt ist Jahre, 2020 verglichen mit 2019 Screeningrate bei Brustkrebs 2019 2020 in 2020 um 5 Prozentpunkte % of females aged 50-69 zurückgegangen 100 Starker Rückgang v.a. in 1. 80 81 77 HJ 2020; Ausweitung des 74 74 72 68 Angebots häufig im 2. HJ 59 62 2020 oder 2021 60 53 40 45 Verspätete Diagnose kann zu 40 36 36 schlechteren Health 27 Outcomes in Folgejahren 20 führen Effekt kann noch nicht beurteilt werden 0 Turkey Chile Lithuania Iceland New Zealand Spain¹ Slovenia 1. Spain is based on survey data with the comparator year being 2017 instead of 2019. All other countries based on programme data. Source: OECD Health Statistics (2021)
…sowie einen Rückgang der stationären Krankenhausfälle und einen Anstieg der Wartezeiten Wartezeiten von Patienten auf Liste für Hüftersatz-OP , 2020 verglichen mit 2019 Anzahl der Krankenhausfälle 2019 2020 2020 sank in allen OECD Staaten, in denen Daten Median days 450 verfügbar sind 417 400 354 Rückgang vor allem bei 350 elektiven Eingriffen, welche 300 häufig verschoben wurden, 241 führte zu einem Anstieg der 250 Wartezeiten 200 188 162 150 128 137 Verminderte Anzahl von 105 103 Besuchern in Notfallambulanz 100 82 71 68 55 66 in vielen Ländern ebenfalls 50 häufig 0 New Zealand Sweden Spain Hungary Ireland Portugal Slovenia Source: OECD Health Statistics 2021
Bezüglich der Behandlungskapazität war Deutschland besser auf die Krise vorbereitet als andere Länder… Intensivbetten für Erwachsene, 2019 (oder nächstes Jahr) und 2020 Bettendichte in Krankenhäusern in 2019 (or nearest year) 2020 Maximum in 2020 Per 100 000 population Deutschland liegt 80% über dem OECD- 40 Durchschnitt 39,8 Intensivkapazitäten 30 21,8 21,3 26,7 ebenfalls sehr hoch vor Beginn der Pandemie 21,3 20 16,8 12,2 12,1 14,3 13,4 7,1 10,3 In 2020 haben viele Länder 10 8,1 5,6 Notfallkapazitäten 3,4 aufgebaut 43 38 31 28 22 22 21 20 19 18 17 16 14 14 12 12 11 11 10 10 10 9 9 8 8 7 7 5 5 5 5 0 3 3 3 1. Neonatal and paediatric ICU beds included. 2. Data cover critical care beds only. 3. Data refers to England only. Source: OECD/Eurostat/WHO Regional Office for Europe Joint Questionnaire on Non-Monetary Health Care Statistics 2021 (unpublished data); Country Health Profiles 2021; Health at a Glance: Latin America and the Caribbean 2020; national sources.
…auch wenn man Ärzte und Pfleger betrachtet aber die Personalquote in Krankenhäusern ist gering Practising nurses per 1 000 population 18 Verfügbarkeit von Pflegern Doctors low CHE NOR Doctors high und Ärzten in Deutschland Nurses high Nurses high 16 ISL liegt deutlich über dem 14 FIN DEU OECD-Schnitt und steigt USA LUX IRL beständig 12 AUS JPN FRA 10 CAN BEL NLD SWE DNK AUT Personal-zu-Bett Quote in SVN NZL OECD OECD average: 8.8 Krankenhäuser liegt aber 8 GBR KOR HUN CZE LTU PRT unter derjenigen vielen 6 EST SVK ITA ESP OECD-Staaten POL ISR LVA 4 MEX CRI GRC Investition in Personal stärkt CHL 2 TUR Resilienz der COL Doctors low Nurses low OECD average: 3.6 Doctors high Nurses low Gesundheitssysteme 0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0 5,5 6,0 6,5 Practising doctors per 1 000 population 1. Associate professional nurses with a lower level of qualifications make up about two-thirds of nurses in Slovenia; about one-third in Switzerland, Iceland, Finland and Canada; and about 18% in the United States. In Switzerland, most of the growth since 2000 has been in this category. 2. Data include nurses working in the health sector as managers, educators, researchers and similar. 3. Data include all nurses licensed to practise. 4. Data only refer to nurses employed in hospitals. 5. Latest data is from 2014. Source: OECD Health Statistics 2021.
Starker Anstieg bei Gesundheitsausgaben in 2020 aber bessere Resilienz kann mehr Investitionen erfordern Gesundheitsausgaben als Anteil am BIP, 2019 und 2020 (sofern verfügbar) Gesundheitsausgaben sind % of 2020 real im OECD- 2019 2020 GDP Durchschnitt um 5% 18 gestiegen 16 Allerding starke Unter- 14 schiede zwischen Ländern 12 10 Aufgrund fallendem BIP, 8 sprunghafter Anstieg der 6 Ausgabenquote (ähnlich 4 zur Situation 2008/09) 2 0 1. OECD estimates for 2019. 2. OECD estimates for 2020. Source: OECD Health Statistics 2021, WHO Global Health Expenditure Database.
Zusammengefasst • Die direkten Auswirkungen von COVID-19 auf die Bevölkerungsgesundheit sind dramatisch und stärker ausgeprägt für benachteiligte Gruppen • Die Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung haben negativen Einfluss auf psychische Gesundheit, führten zu Leistungsunterbrechung, reduzierten Inanspruchnahme und führten zur Zunahme von Wartezeiten für elektive Eingriffe Risiko langfristiger Folgen Starke Gesundheitssysteme wichtig • Entwicklung wirksamer Vakzine war klarer “game changer” in Pandemiebekämpfung aber Impfzurückhaltung und nachlassende Wirksamkeit verhindern Rückkehr zur Normalität Beibehaltung einiger Eindämmungsmaßnahmen und verstärkte Bemühungen um Impfskepsis zu überwinden werden weiterhin erforderlich sein • Stärkung der Primärversorgung und Investitionen in Gesundheitspersonal und Prävention sind wesentliche Bausteine um Gesundheitssysteme und Bevölkerungen resilienter gegen Gesundheitskrisen zu machen
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Email me Michael.MUELLER@oecd.org Follow us on Twitter @OECD_social Visit our website www.oecd.org/els www.oecd.org/health/health-at-a-glance.htm.
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