GRUSSWORT DER GEMEINDEPRÄSIDENTIN - Gemeinde Twann

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GRUSSWORT DER GEMEINDEPRÄSIDENTIN - Gemeinde Twann
2 / 2020
                                     Oktober
                                     Herausgeberin:
                                     Einwohnergemeinde Twann-Tüscherz

GRUSSWORT DER GEMEINDEPRÄSIDENTIN
                    Liebe Leserin, Lieber Leser,     natürlich Touristiker und Gastroanbieter. Aber
                                                     es gibt auch die andere Seite – als Tourismus-
                      Im letzten Infoblatt schrieb   und Naherholungsort können uns die vielen
                      ich: "Die rigorosen Verord-    Gäste vielleicht auch überfordern. Vor allem in
                      nungen in der Schweiz las-     den Dorfkernen und an den schönsten Plätzen
                      sen mich hoffen, dass          wird es eng. Gefordert sind ein gegenseitiges
                      diese irgendwann greifen       Verständnis und der Wille zu Kompromissen
                      und wir dann positivere        und gemeinsamen Lösungen.
Nachrichten hören werden.“                           Die kältere Jahreszeit wird Abhilfe schaffen,
Die Schule ist wieder geöffnet, mit genug Ab-        aber die weiterhin bestehenden Einschränkun-
stand und Hygienemassnahmen findet der Un-           gen, vor allem auch für unser kulturelles Leben
terricht wieder statt.                               – die Trüelete wurde nun auch noch abgesagt
Auch Geschäfte, Restaurants und Dienstleister        – machen uns klar, dass der Mensch längst
können ihr Angebot wieder bieten. Trotzdem ist       nicht alles im Griff hat.
der Spuk nicht vorbei, ein Virus lässt sich nicht    Ich wünsche Ihnen ein friedliches Zusammen-
verbieten.                                           leben und Freude an den Dingen, die noch
Dass wir Schweizer und Schweizerinnen un-            möglich sind.
sere Ferien und Freizeit weiterhin vorwiegend
in der Schweiz verbringen „müssen“, freut                                     Margrit Bohnenblust

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AUS DEM GEMEINDERAT

Bahnhof Tüscherz und Twann                           anschliessend beginnt auf Ligerzer Boden der
                                                     Rückbau der alten Geleisanlagen.
(mb) Ab 2022 bis 2023 werden die Fahrleitun-
gen zwischen Twann und Tüscherz ersetzt und          Twann-Tunnel
beim Bahnhof Tüscherz das neue Stellwerk ge-         (mb) Das Einspracheverfahren ist immer noch
baut.                                                am Laufen. Die Gemeinde Twann-Tüscherz
Ab 2022 sollen auch beim Bahnhof Twann die           wurde noch nicht zu einer Verhandlung einge-
Arbeiten beginnen. Südseitig wird die Rampe          laden. Es scheint aber definitiv so, dass der
in die Mauer gebaut, unter der Rampe entste-         Bau des Twann-Tunnels nicht mit dem Ausfüh-
hen Veloparkplätze. Bis 2027 wird auch das           rungsprojekt Westast gekoppelt wird.
Bahnhofsgebäude abgerissen und im ehemali-           Ob der Westast genau so gebaut wird, wie pro-
gen Untergeschoss die Nordrampe eingebaut            jektiert, scheint unwahrscheinlich. Im Dialog-
sein. Der SBB-Tunnel soll voraussichtlich Ende       prozess in Biel sucht man nach einem Konsens
2026 in Betrieb genommen werden und                  für eine andere Variante. Das bedeutet eine

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jahrelange Verzögerung für eine Verkehrslö-       Über den Kredit, welcher über eine Million
sung in Biel, unabhängig vom Twann-Tunnel.        Franken betragen wird, kann die Stimmbevöl-
                                                  kerung an der Urne entscheiden, voraussicht-
                                                  lich im März 2021.
Neuer Werkhof
(mb) Der Werkhof Twann-Tüscherz ist in ver-
schiedensten Lokalitäten (Bahnhof Tüscherz,       Uferschutzplanung
Garage Strandweg, Tschanzquelle, Garage           (mb) Der Gemeinderat hat die überarbeitete
Burg, Unterstände Gaicht usw.) untergebracht.     Uferschutzplanung Ende Februar 2020 dem
Im Frühling 2021 will das ASTRA die Auto-         AGR zur zweiten Vorprüfung zugestellt. Diese
bahnbrücke über dem Bahnhof Tüscherz sa-          ist nun abgeschlossen, aber es müssen noch
nieren. Bis spätestens zu diesem Zeitpunkt        weitere Punkte angepasst werden. Der Gewäs-
muss der Werkhof darunter geräumt sein.           serraum, 15 m ab Uferlinie, ist definiert und be-
Bereits 2011 hatte der damalige Gemeinderat       trifft dadurch einige Baufelder. Der Besitzstand
den Standort auf der Burg als besten Standort     ist garantiert, aber neu kann in diesem Gewäs-
evaluiert. In der Zonenplanung ist der Werkhof    serraum nicht mehr gebaut werden.
an diesem Standort ebenfalls bereits vorgese-     Sobald die Anpassungen erfolgt sind, be-
hen.                                              schliesst der Gemeinderat im Dezember die öf-
Seit anfangs Jahr ist eine Arbeitsgruppe an der   fentliche Auflage für Januar. Anschliessend
Arbeit für das Projekt Neuer Werkhof.             folgt die Bereinigung (Einsprachen) und Be-
Der Zeitplan sieht vor, dass im Okt./Nov. 2020    schlussfassung an der Urne, voraussichtlich im
das Baugesuch eingereicht wird und bereits im     Juni 2021. Die abschliessende Genehmigung
Sommer 2021 der neue Werkhof gebaut wird.         erteilt dann wieder das AGR.

                        Wanderweg Twannbachschlucht

                                                                                          Blick in
                                                                                          die
                                                                                          Twann-
                                                                                          bach-
                                                                                          schlucht.
                                                                                          (Bild:
                                                                                          Heinz
                                                                                          Rindlisba-
                                                                                          cher)

(bd) Kurz vor Redaktionsschluss hat die Ge-       ist eine erfreuliche Nachricht: So wird es der
meinde Bescheid vom Tiefbauamt des Kantons        Gemeinde weiterhin möglich sein, dank Ein-
Bern erhalten: Der Antrag der Gemeinde            trittsgebühren den kostspieligen Unterhalt des
Twann-Tüscherz, den Weg durch die Twann-          Schluchtweges zu finanzieren. Der Weg durch
bachschlucht aus dem Berner Wanderwegnetz         die Schlucht wird neu signalisiert und der mit
zu streichen, wurde endlich gut geheissen. Das    gelber Signalisation gekennzeichnete Berner

                                                                                                  ______
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Wanderweg wird neu von der Maillart-Brücke      Fussgängerkorridor Bärenkurve
über Ligerz auf das Plateau de Diesse führen.

                                                Eine gelb markierte Zone mit Säulen schützt neu die
                                                schwächsten Verkehrsteilnehmer.        (Bild: vw)

                                                (uv) Die Bärenkurve in Twann ist seit jeher ein
                                                Nadelöhr, wo sich alle Verkehrsteilnehmer na-
                                                hekommen und wir erfreulicherweise kaum von
                                                schweren Unfällen zu erzählen haben. Jedoch
                                                haben wir alle an dieser Stelle schon "bränz-
                                                lige" Situationen beobachtet oder selbst erfah-
                                                ren: "Uff, Schwein gha!"
                                                Zahlreiche Vorstösse für mehr Sicherheit zu
                                                Gunsten unserer schwächsten Verkehrsteil-
                                                nehmer sind in den vergangenen Jahren beim
                                                Kanton abgeblitzt und wurden von den Fach-
                                                leuten als unnötig oder unrealisierbar beurteilt.
                                                Anfangs dieses Jahres fand mit den Verant-
                                                wortlichen des Kantons ein weiteres Treffen
                                                statt, um dieses Anliegen erneut vor Ort zu dis-
                                                kutieren. Wie erwartet, erhielten wir auch dies-
                                                mal keine vielversprechende Antwort. Doch
                                                dann, plötzlich, haben wir – wie alle sehen kön-
                                                nen – vom Kanton eine gelbe, mit Pfosten ver-
                                                sehene Antwort erhalten.
                                                Ich schlage vor, dass wir versuchen, wenn
                                                auch nur im Schritttempo, uns an diese Fahr-
                                                bahnverengung zu gewöhnen und dabei an un-
                                                sere schwächsten Verkehrsteilnehmer zu den-
                                                ken. Sie haben jetzt endlich eine markierte
                                                Zone für sich erhalten und sind dank dem ver-
                                                langsamten Verkehr besser geschützt.
                                                                                     Ueli Vetsch
                                                                 Departement Wirtschaft, Umwelt und
                                                                              öffentliche Sicherheit

                                                                                                  ______
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GRUSSWORT DER GEMEINDEPRÄSIDENTIN - Gemeinde Twann
Revision Organisationsregle-                      CHF 32'000 hat der Frauenverein Tüscherz-Al-
                                                  fermée einen Kostenanteil von CHF 15'000 zu-
ment                                              gesagt. Der Gemeinderat dankt dem Verein
(mb) Das Organisationsreglement wurde 2010        herzlich für die Anregung, Zusammenarbeit
bei der Fusion Twann-Tüscherz letztmals an-       und Spende.
gepasst. Inzwischen sind weitere Anpassun-
gen nötig, wie sich in den letzten Jahren ge-
zeigt hat.
                                                  Haben Sie gewusst, dass …(mb)
                                                  … Zigarettenstummel Sondermüll sind? Gelan-
Der Gemeinderat möchte bei dieser Gelegen-
                                                  gen diese in Gewässer, wenn man sie z.B. in
heit auch die Departemente neu ordnen und
                                                  die Abwasserschächte entsorgt, gelangen sie
einteilen. Während den letzten Klausurtagun-
                                                  direkt in den See und später ins Meer und tra-
gen ist ein Entwurf erarbeitet worden, welcher
                                                  gen auch dort zur hochgiftigen nicht abbauba-
Ihnen im nächsten Jahr an einer Infoveranstal-
                                                  ren Verschmutzung bei.
tung präsentiert wird. Über das neue Organisa-
                                                  Stellen Sie für Ihre Gäste bitte Aschenbecher
tionsreglement werden Sie an der Urne 2021
                                                  bereit und wischen Sie bitte die Zigaretten-
beschliessen können.
                                                  stummel nicht in die Abwasserschächte,
                                                  danke.
Blaulicht-Organisationen                          … unser Parkreglement das Parkieren
(mb) Leider kommt es ab und zu vor, dass ein      ausschliesslich auf weissen oder privaten/ge-
Krankenwagen eine Adresse in unserer Ge-          mieteten gelben Parkfeldern erlaubt? Bitte hel-
meinde nicht auf Anhieb findet. Sei das, weil     fen Sie mit, dass unsere Dorfstrassen, der Re-
das GPS den Weg nicht korrekt angibt, oder        benweg und andere Plätze nicht durch illegal
weil zum Beispiel das Oberdorf Alfermée mit       parkierte Autos versperrt werden, danke.
dem Oberdorf Tüscherz verwechselt wird. Zu-
dem sind einige Liegenschaften gar nicht mit
einem grossen Fahrzeug erreichbar.
                                                  Spielplatz Twann
                                                  (mb) Der Frauenverein Twann hat die Ge-
Bitte geben Sie in einem Notfall nicht nur Ihre
                                                  meinde gebeten, das defekte Drehspielgerät
Adresse bekannt, erklären Sie auch genau die
                                                  auf dem Spielplatz neben der BSG-Ländte
Zufahrt. Zusätzlich sollten Sie jemanden auf
                                                  durch ein neues Spielgerät zu ersetzen und
der Zufahrtstrasse platzieren, welcher den
                                                  weitere Anpassungen vorzunehmen. Gleich-
Weg zu Ihrer Liegenschaft weist.
                                                  zeitig hat der Verein bei Ausführung einen Kos-
                                                  tenanteil von CHF 6'500 beschlossen.
Friedhöfe Twann und Acheren                       Der Gemeinderat hat die Teilsanierung mit Ge-
(mb) Auf dem Friedhof Twann wird seit einigen     räte-Ersatz in das Budget 2021 aufgenommen
Jahren die untere westliche Rasenfläche im        und dankt dem Frauenverein Twann herzlich
Sommer Nacht für Nacht bewässert, damit der       für die Zusammenarbeit und Kostenbeteili-
Rasen nicht austrocknet und braun wird. Neu       gung.
wird auf dieser Fläche und im oberen westli-      Die Sanierung wird inkl. Arbeiten, ausgeführt
chen Sektor eine Blumenwiese angesät, wel-        durch den Werkhof, ca. CHF 15'500 kosten.
che nicht mehr zusätzlich bewässert werden        Die Arbeiten Werkhof, ca. CHF 2'500, werden
muss und ökologisch mehr Sinn macht. Bis die      intern verrechnet.
Blumenwiesen richtig schön blühen, dauert es
ein zwei Jahre. Wie bitten dafür um Verständ-
nis.
                                                  Baugesuche - Voranfragen
                                                  (mb) Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass in
Der Thuja-Hag um den Acheren-Friedhof stirbt
                                                  unserer Gemeinde praktisch jedes Bauprojekt
immer mehr ab. Vor allem im nördlichen Teil
                                                  bewilligungspflichtig ist. Der Gemeinderat
gibt es bereits viele verdorrte Stellen.
                                                  empfiehlt Ihnen in jedem Fall eine Bauvoran-
Der Frauenverein Tüscherz-Alfermée hat an-
                                                  frage. So kann Ihnen die Bauverwaltung über
geregt, diesen Hag zu ersetzen. Nach mehre-
                                                  das Bewilligungsverfahren Auskunft geben.
ren Besprechungen mit dem Verein wurde ent-
                                                  Ein nachträgliches Baugesuch, welches für alle
schieden, die südliche markante Front zu be-
                                                  Beteiligten aufwändig und teuer ist, kann so
lassen und einzig etwas auszuschneiden. Die
                                                  vermieden werden.
drei anderen Seiten werden durch einen neuen
Hag ersetzt. An die budgetierten Kosten von

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GRUSSWORT DER GEMEINDEPRÄSIDENTIN - Gemeinde Twann
Neue Sirene in Gaicht
(rw) Ende Mai wurde in Gaicht die
veraltete Feuerwehrsirene durch
eine neue «Polyalert-Sirene» er-
setzt.
Die neue Sirene ist notstromver-
sorgt und kann von Bern aus über
Funk gesteuert und überwacht wer-
den.
Damit werden die Gaichterinnen
und Gaichter in Zukunft in allen
möglichen Lagen, die einen Einsatz
der Sirene erfordern, rechtzeitig
alarmiert.
                           (Bild: rw)

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GRUSSWORT DER GEMEINDEPRÄSIDENTIN - Gemeinde Twann
UMSETZUNG WASSERSTRATEGIE IN TWANN-TÜSCHERZ
Früher, und damit meine ich vor ca. einem       einwandfreiem Trinkwasser schwierig wird,
Jahr, war vieles noch anders:                   wenn das Grundwasser belastet ist. Es war
• Von Chlorothalonil hatten die meisten von     also nur eine Frage der Zeit, bis die entspre-
   uns noch nie zuvor etwas gehört.             chenden Analyseverfahren für das Trinkwas-
• Von Mikroplastik, Hormonen und Antibio-       ser bereit waren beziehungsweise sind, um
   tika im Abwasser hatten viele schon mal      diese Spurenelemente zu identifizieren und zu
   gehört, aber es hat uns nicht sonderlich     analysieren. Heute sind es Chlorothalonil und
   berührt.                                     dessen Metaboliten (Abbauprodukte) sowie
Und wie beeinflussen die oben aufgeführten      Mikroplastik – und morgen? Schauen sie in Ih-
Ereignisse unsere Gemeinde?                     ren Kühlschrank und lesen sie die Packungs-
                                                beilage oder das Kleingedruckte auf Produk-
Chlorothalonil, Mikroplastik, Hormone,          ten, die Sie kaufen.
Antibiotika etc.
Die immer dichtere Besiedelung und die Ver-
wendung von chemischen Zusatzstoffen bei        Spurenstoffe
der Herstellung von kosmetischen Produkten      Organische Spurenstoffe gelangen aus ver-
sowie der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln     schiedenen Quellen in die Oberflächenge-
in der Landwirtschaft haben Auswirkungen auf    wässer. Haupteintragspfade sind Kläranla-
die Wasserversorgung und die Siedlungsent-      gen, Industriebetriebe und Deponien (direkt
wässerung, die nicht mehr vernachlässigbar      oder indirekt über die ARA) und die Landwirt-
sind.                                           schaft. Spurenstoffe können bereits in sehr
Im Jahr 2010 hat der Regierungsrat des Kan-     tiefen Konzentrationen nachteilige Wirkung
tons Bern eine Wasserstrategie verabschiedet    auf Wasserleben und die Trinkwasserqualität
und ein Massnahmenprogramm 2017 – 2022          haben. Sie sollen deshalb soweit wie möglich
erarbeitet (Auszüge: Kastentext und Grafik).    von unseren Gewässern ferngehalten wer-
Die Grafik verdeutlicht, dass alles irgendwie   den.
zusammenhängt und die Lieferung von

                                                                                            ______
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GRUSSWORT DER GEMEINDEPRÄSIDENTIN - Gemeinde Twann
Der TLN, unsere Wasserversorgung, ist in der      (Inliner) versehen oder Leitungen und
glücklichen Lage, dass Chlorothalonil in der      Schächte komplett ersetzt.
Brunnmüli nicht nachgewiesen werden               Damit ist aber nur ein Teil des Abwassernet-
konnte, und in der Quellfassung La Plage ist      zes dicht. Ein weiter Schritt im Massnahmen-
das Spurenelement nur in geringer Konzentra-      plan ist die Zustandsanalyse der privaten Zu-
tion vorhanden. In Zusammenarbeit mit dem         leitungen, kurz ZpA. Die Gemeinde hat mit der
Kantonschemiker wird unser Wasser laufend         Firma OSTAG ein Konzept erarbeitet und die-
analysiert. So wird eine allfällige «Verschmut-   ses vom Kantonalen Amt für Wasser und Ab-
zung» rechtzeitig erkannt und es können ent-      wasser (AWA) genehmigen lassen. Wenn die
sprechende Massnahmen eingeleitet werden.         ZpA nämlich durch die Gemeinde flächende-
Wichtiger aber ist es, dafür zu sorgen, dass      ckend erfolgt, gibt es pro Liegenschaft eine
diese Verunreinigungen erst gar nicht in den      Subvention von CHF 500. Das ist die gute
See oder in das Grundwasser gelangen. Im          Nachricht. Die weniger gute ist, dass wir uns
Massnahmenplan sind daher im Bereich Sied-        mit Eigentumsabgrenzungen werden zu be-
lungsentwässerung diverse Punkte aufgeführt       fassen haben und da, wo Sanierungsbedarf
und diese werden uns und alle anderen Ge-         besteht, müssen die Liegenschaftsbesitzer
meinden, ARAs und Wasserversorger in den          ihre private Leitung in Stand stellen müssen.
nächsten Jahren beschäftigen. Die wichtigs-       Die Gemeinde plant die Liegenschaftsbesitzer
ten Aufgaben, die uns in diesem Zusammen-         über die konkrete Umsetzung an Informations-
hang direkt betreffen, sind:                      anlässen zu informieren. So viel ist aber schon
                                                  heute klar: Es wird ein mehrjähriges und teu-
▪ Unsere ARA                                      res Projekt, und es erfordert daher von der Ge-
Diese wurde zu einem Zeitpunkt gebaut, als        meinde eine sehr sorgfältige Planung.
viele der heute bekannten Verunreinigungen        ▪ Unsere Trinkwasserversorgung
noch nicht oder nur in geringfügigem Mass         Nachdem ein jahrelanger Rechtstreit und viele
vorhanden beziehungsweise bekannt waren.          Einsprachen von Schutzorganisationen erle-
Die Anlage erfüllte die damaligen Anforderun-     digt werden konnten, geht es an die Umset-
gen problemlos. Heute aber wäre ein massiver      zung. Die neue Pumpstation Brunnmüli und
Ausbau notwendig, um alle Spurenelemente          ein neues Reservoir Rochenne sollen die Lie-
zu entfernen. Die Betriebsbewilligung ist des-    ferung von gutem Trinkwasser für uns und
halb bis 2025 befristet. Wir wissen zwar, dass    kommende Generationen sicherstellen. Das
ein Drögeler oder ein Dopingsünder mit einer      ist auch nicht ganz billig, aber eine notwendige
Urinprobe überführt werden kann, aber wir         und nachhaltige Investition. Eine Herausforde-
sind uns nicht bewusst, dass im Urin auch Hor-    rung bei diesem Projekt wird die Baulogistik
mone und Antibiotika enthalten sind, die wir      (Zufahrt, Deponie Aushub, Stromleitung).
mit unserer Nahrung oder Medikamenten zu
uns nehmen,                                       Fazit: Spurenelemente, Metaboliten sind nur
Da ein Ausbau der bestehenden Anlage aus          indirekt Wasserprobleme. Wir, die Menschen,
Platzgründen nicht möglich ist, besteht ein       sind mit unserem Konsumverhalten und der
Projekt für einen Anschluss unseres Abwas-        immer dichteren Besiedelung verantwortlich,
sernetzes an die ARA von Le Landeron. Das         wenn lebenswichtige Kreisläufe nachhaltig ge-
kostet den ARA Verband voraussichtlich rund       stört werden.
11 Millionen Franken.                             Wenn unser Gemüse aussehen soll wie im Bil-
▪ Unser Abwassernetz (Liegenschaftsbe-            derbuch, wir unseren Fleischkonsum nicht
    sitzer bitte lesen)                           überdenken und uns für weissere Zähne auch
Für Otto-Normalverbraucher ist die Abwasser-      etwas Mikroplastik in der Zahnpasta nicht
frage scheinbar gelöst, wenn der Stöpsel an       stört, dann müssen wir uns nicht wundern,
der Spüle gezogen oder der Knopf an der WC        wenn Hormone, Antibiotika, Pestizide, Fungi-
Spülung betätig ist. Nix da! Das Abwasser         zide und Mikroplastik irgendwann wieder auf
muss nun über den Hausanschluss zur öffent-       unserem Teller oder im Glas auftauchen. Es
lichen Kanalisation geführt und von da über       wäre naiv zu glauben, dass diese einfach ver-
ein weitverzweigtes Netz zur ARA transportiert    dunsten oder ins Nirvana verschwinden.
werden. Das öffentliche Netz wurde im Rah-        Mit unseren Projekten sind wir bemüht, unsere
men der Generellen Entwässerungsplanung           Anlagen stetig betriebsbereit zu halten und
(GEP), die wir 2018 abschliessen konnten, ge-     gleichzeitig zu erneuern und zu modernisie-
reinigt, gefilmt und analysiert. Wo Sanierungs-   ren, damit wir die aktuellen Qualitätsanforde-
bedarf bestand, wurden die Abwasserrohre          rungen erfüllen können.      Stephan Caliaro
mittels Roboter mit einer Beschichtung                     Departementsvorsteher Ver- und Entsorgung

                                                                                                  ______
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GRUSSWORT DER GEMEINDEPRÄSIDENTIN - Gemeinde Twann
UNSER WALD

Viele dürre Buchen in den                            Kohlenstoffkreislauf und erhöht die Struktur-
                                                     vielfalt in Gewässern. Es gibt Organismen, die
Wäldern am Jurasüdfuss                               sich auf ein Leben im Totholz spezialisiert ha-
Wenn die Leute vom Bielersee her und von             ben. Die meisten davon stehen auf der roten
den Dörfern in die Wälder hochschauen sehen          Liste der vom Aussterben bedrohter Tierarten.
sie viele tote Bäume.                                Die Totholzmenge nimmt seit einigen Jahr-
                                                                               zehnten zu. In be-
Warum?                                                                         wirtschafteten Wäl-
                                                                               dern ist die natürli-
In den letzten Jah-                                                            che Mortalität gerin-
ren stiegen die Tem-                                                           ger als in Reserva-
peraturen regelmäs-                                                            ten. Bei der Holz-
sig über die 30 Grad.                                                          ernte bleiben erheb-
Gleichzeit sanken                                                              liche Mengen an Tot-
im Sommer die Nie-                                                             holz zurück. Seit
derschläge. Diese                                                              dem Sturm Burglind
Kombination macht                                                              im Januar 2018 sind
es den Buchen sehr                                                             die Holzpreise in den
schwierig. Im Ju-                                                              Keller     gesunken.
rasüdfuss ist wenig                                                            Das bedeutet, dass
Humus auf den Fel-                                                             die Holzerntekosten
sen. Die Buchen                                                                die Holzerlöse über-
können sich nicht                                                              steigen. Das Holz
stark verankern und                                                            der abgestorbenen
die Niederschläge                                                              Buchen hat einen
verdunsten schnell.                                                            qualitativen Unter-
Deshalb        starben                                                         schied zum Holz von
viele Buchen in den                                                            lebenden Bäumen.
letzten Jahren ab.                                                             Das Holz der dürren
Entlang den Wald-                                                              Buchen kann nur
strassen entnimmt                                                              noch der Industrie
der Pächter der Wäl-                                                           oder der Energie zu-
der der Burgerge-                                                              geführt werden. Die
meinde Twann, die                                                              Preise der Industrie
Forstarbeiten Hof-         Buche mit Sonnenbrand                  (Bild: sw)
                                                                               und der Energie sind
stetter GmbH, die                                                             tiefer als die Preise
absterbenden Bu-                                                              der Sägereien. Aus-
chen, damit die Gefahr, dass ein Ast auf den         serdem ist es sehr gefährlich, dürre Bäume zu
Waldbesucher fällt, reduziert wird. Ein Restri-      ernten. Bei dürren Bäumen weiss man nie, ob
siko bleibt jedoch immer und in jedem Wald.          ein Ast abbricht oder sogar der ganze Baum.
Wälder sind Natur und in der Natur gibt es Ge-
fahren. Das müssen sich die Waldbesucher             Stefanie Weindler
                                                     Wald und Forstexpertin, Forstarbeiten Hofstetter GmbH
immer vor Augen halten. In den Beständen
bleiben die dürren Buchen stehen. Die Buche
wird zum stehenden Totholz. Totholz ist der
Begriff für abgestorbene Bäume und deren
                                                     Seit 01.01.2017 pachtet die Firma Forstarbei-
Teile. Es wird unterschieden zwischen stehen-
                                                     ten Hofstetter GmbH den Wald der Burgerge-
dem Totholz und liegendem Totholz. Totholz
                                                     meinde Twann. Vorher hat die Firma den Wald
erfüllt viele Funktionen, unter anderem fördert
                                                     schon 14 Jahre in Bewirtschaftung. Es handelt
es die Artenvielfalt, ist ein Ort der Waldverjün-
                                                     sich um eine Waldfläche von 350 ha.
gung, schützt vor Naturgefahren, ist ein Was-
serspeicher,       spielt    eine     Rolle     im
                                                                                                        ______
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GRUSSWORT DER GEMEINDEPRÄSIDENTIN - Gemeinde Twann
REGIONALPARK CHASSERAL
Der seit 20 Jahren aktive regionale Natur-        Warum es sich lohnt, dem Park beizutreten:
park Chasseral zählt heute 21 Gemeinden           ▪ Durch die finanzielle Beteiligung in Höhe von
und entwickelt sich rasant. Weitere Ge-           4 Franken pro Einwohner/-in können bedeu-
meinden sind daran interessiert, dem Ver-         tende externe Finanzmittel für die Region mo-
ein mit der neuen Charta des Parks (2022–         bilisiert werden, z.B. für den Unterhalt und
2031) per 1. Januar 2022 beizutreten. Nach        Wiederaufbau von historischen Wegen und
entsprechenden Gesprächen hat sich der            Mauern.
Gemeinderat von Twann-Tüscherz für ei-            ▪ Teil eines der 19 Schweizer Pärke zu sein,
nen Beitritt ausgesprochen. Das letzte            welche auf die grossen gesellschaftlichen Her-
Wort haben die Stimmbürger an der Ge-             ausforderungen unserer Zeit ausgerichtet
meindeversammlung vom 24. November.               sind, bietet vielfältige Möglichkeiten.
                                                  ▪ Kompetenzen und Erfahrungen, die im Laufe
Durch die Mitgliedschaft unserer Gemeinde im      von 20 Jahren erworben wurden, können ge-
Regionalpark Chasseral können ehrgeizige          meinsam genutzt werden.
Projekte weiterentwickelt werden, beispiels-      ▪ Das Sekretariat des Parkes verfügt über die
weise die Teilnahme von Schulen an Sensibi-       nötige Kapazität, um verschiedenste kulturelle
lisierungsprojekten für die nachhaltige Ent-      Anlässe zu organisieren.
wicklung, Projekte zum Heimat- und Land-          ▪ Viele der landwirtschaftlichen Ausgleichsflä-
schaftsschutz besonderer Orte sowie Projekte      chen sind bereits seit einigen Jahren durch ein
zum Erhalt der Artenvielfalt. Möglich ist auch    Projekt des Parkes vernetzt worden und profi-
das Kennzeichnen landwirtschaftlicher Er-         tieren dadurch von entsprechenden Zusatz-
zeugnisse – z.B. Wein – mit dem Gütesiegel        beiträgen.
«Produkt aus Schweizer Pärken».                   Auf der Karte unten ist ersichtlich, wie optimal
Eine Mitgliedschaft im regionalen Naturpark       sich das Gemeindegebiet von Twann-
Chasseral bedeutet nicht, dass sich die Ge-       Tüscherz mit dem Seeufer als Gemeinde-
meinde ihren Handlungsspielraum ein-              grenze (inkl. St. Petersinsel) an das Parkge-
schränkt – im Gegenteil. Alle Aktivitäten, be-    biet anfügen lässt.
ruflichen Tätigkeiten und Freizeitbeschäftigun-
gen werden nach wie vor ohne Einschränkun-        An der Gemeindeversammlung vom 24.No-
gen möglich sein. Der Park liefert engagierte     vember wird der Park Chasseral kurz vorge-
Impulse für die Zukunftsvision einer Region,      stellt und entsprechende Fragen beantwortet.
die bereit ist, sich den Herausforderungen von
Klima, Energie und Mobilität zu stellen.                                              Ueli Vetsch
                                                                             Departement Wirtschaft,
                                                                                         Umwelt und
                                                                               öffentliche Sicherheit

                                                                          Im Bild: Der Regionalpark
                                                                          Chasseral; die hell schraf-
                                                                          fierten Flächen betreffen
                                                                          jene Gemeinden, welche ab
                                                                          2022 an einer Mitglied-
                                                                          schaft interessiert sind.

                                                                                                   ______
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GRUSSWORT DER GEMEINDEPRÄSIDENTIN - Gemeinde Twann
SANIERUNG VON TROCKENMAUERN
Mit Unterstützung des Fonds Landschaft Schweiz, des Lotteriefonds und des Netzwerks
Bielersee konnten zwei ökologisch wertvolle Trockenmauern fachgerecht und nachhaltig
wiederhergestellt werden.         (Ueli Vetsch, Departement Wirtschaft, Umwelt und öffentliche Sicherheit)
                                                           Finanzierung erhalten werden können.
                                                           Grundsätzlich ist es mir wichtig, zu unserem
                                                           Mauerinventar Sorge zu tragen und dessen
                                                           Pflege mit entsprechenden Pflegeaufträgen
                                                           sicherzustellen.

                                                           Links: Trockenmauer Gaucheten; unten: Trocken-
                                                           mauer Feldwegrebe.               (Bilder: uv)

                                                           Trockenmauer Feldwegrebe
                                                           Kennen Sie den Feldweg, der durch die Re-
                                                           ben im Ortsteil Alfermée führt? Wer ihn
                                                           kennt, weiss wie steil die angrenzenden
                                                           Rebparzellen und Biodiversitätsflächen
Trockenmauer Gauchete                                   sind. Mitten in diesem Steilhang musste die
Eines meiner ersten Projekte, das ich beglei-           Gemeinde eine weitere, teils eingestürzte
ten durfte, hatte mein Amtsvorgänger Alfred             Mauer aufwändig sanieren. Auch diese Arbei-
Lüthi eingefädelt und konnte dank stabilem              ten konnten dank dem trockenen Wetter und
Wetter im März in Angriff und nach vorgese-             dem schlagkräftigen Mauerbauteam der
henem Zeitplan Mitte Juni abgeschlossen wer-            Stoneworks Lippert GmbH fristgerecht und zur
den. Es handelt sich hier wohl um die spekta-           Zufriedenheit aller Beteiligten ausgeführt wer-
kulärste Mauersanierung entlang eines Ge-               den. Diese Mauer ist ebenfalls ein nachhalti-
meindeweges. Der Gaucheteweg beginnt im                 ges Bauwerk, das aus verschiedensten Blick-
unteren Bereich des Kapfweges und er-                   winkeln betrachtet werden kann: sei dies vom
schliesst einige Rebparzellen unterhalb des             Schiff aus auf dem See, vom Spaziergang
Kapfgutes. Es ist ein schmaler Weg, der                 durch die Feldwegrebe oder aus der Optik ei-
hauptsächlich zu Fuss oder höchstens mit ei-            ner Eidechse, die in einer der unzähligen Spal-
nem schmalen Rebbewirtschaftungsfahrzeug                ten liegt, welche dieses Steinhotel zu einem
befahren werden kann. Die Stützmauer des                Biotop machen.
Weges ist zu einem grossen Teil auf eine aus            Auch dieses kostspielige Projekt war für die
dem steilen Gelände herausragende Fels-                 Gemeinde nur dank der Unterstützung ver-
zunge gebaut, was die Zugänglichkeit für die            schiedenster Geldgeber zu realisieren.
Sanierung enorm erschwerte. Eine weitere
Herausforderung stellte die auf den Mau-
erkopf gebaute Erosionsschutzwanne,
welche im Verlauf des letzten Jahrhun-
derts aufbetoniert wurde. Dank ihrer gros-
sen Erfahrung konnten die Facharbeiter
der Stoneworks Lippert GmbH die sehr
schwierig zugängliche, teils eingestürzte
und von Wurzeln beschädigte Mauer
Stück um Stück demontieren und wieder
neu unter der Betonwanne aufbauen. Die
Sanierung dieser Mauer war aus Sicher-
heitsgründen zwingend notwendig. Dieses
Projekt ist für mich ein Musterbeispiel, wie
Steinmauern in unserem Gemeindegebiet
nachhaltig in Bezug auf Statik, Sicherheit,
Ökologie,         Landschaftsbild       und
                                                                                                        ______
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ORTSPARTEIEN
Die in der Gemeinde aktiven Ortsparteien stellen sich vor

FDP.die Liberalen Twann-Tüscherz                       Die SP – für alle statt für wenige –
Ligerz (TTL)                                           auch in Twann-Tüscherz-Ligerz!
(aw) Die FDP Sektion Twann wurde in den                (rw) Wir setzen uns dafür ein, dass die Gemein-
1940er Jahren und die Sektion Ligerz im Jahre          den Twann-Tüscherz und Ligerz lebenswert für
1985 gegründet. Ende 2016 haben sich die bei-          alle Generationen und Lebensformen ist, seien
den Sektionen zu einer Fusion entschieden, um          es Einheimische oder Zugezogene. Bei uns sind
die gemeinsamen Interessen und Projekte der            alle willkommen, unabhängig von Herkunft, Alter
beiden Gemeinden besser unterstützen zu kön-           oder Portemonnaie.
nen. Seit der Fusion tritt die Ortspartei unter        Damit sich alle bei uns vom See bis auf den
dem Namen FDP.die Liberalen TTL auf und hat            Twannberg wohl fühlen, engagieren wir uns auf
rund 40 Mitglieder.                                    allen Ebenen. So stellt die SP derzeit in Twann-
Die Ortspartei TTL dient in unseren Gemeinden          Tüscherz die Gemeindepräsidentin und ist im
allen liberal Denkenden als Plattform für Mei-         Gemeinderat vertreten. Mitglieder engagieren
nungsbildung, Mitwirkung, und Meinungsaus-             sich in Kommissionen, in Vereinen und bei kultu-
tausch.                                                rellen Anlässen. Ihnen allen verdanken Twann-
Wir engagieren uns nach liberalen Grundsätzen          Tüscherz und Ligerz eine sehr gute Infrastruktur
für ein modernes, tolerantes und familienfreundli-     und ein reges soziales und geselliges Leben,
ches Zusammenleben in unseren beiden Dörfern,          also lebenswichtige Güter und soziale Mehr-
in denen sich Jung und Alt, alle Familienformen        werte.
sowie die Gewerbetreibenden heute und auch in          Die SP-Mitglieder sind massgeblich beteiligt an
Zukunft wohl fühlen.                                   der Schaffung von Kita und Spielgruppe.
Wir heissen alle jene Bürgerinnen und Bürger will-     Sie sind engagiert in einer vorbildlichen Gesamt-
kommen, die sich für das politische Leben in un-       schule mit einer intakten Chancengleichheit für
seren Gemeinden interessieren, sich persönlich         alle Schülerinnen und Schüler.
einbringen und ihre Mitwirkungsrechte ausüben          Sie kümmern sich um die Energiewende mit Hilfe
wollen. Neben unserem politischen Engagement           von Fotovoltaik und Wärmeverbünden.
pflegen wir untereinander einen sozialen Aus-          Sie stellen sicher, dass auch Seniorinnen und
tausch und organisieren regelmässig politische         Senioren in ihren Dörfern bleiben können mit
und gesellschaftliche Anlässe.                         Spitex, Fahrdiensten und Seniorenwohnungen.
Die FDP wird im Gemeinderat von Ligerz durch           Vor allem die SP-Mitglieder kämpfen um den Er-
Brigitte Wanzenried (Gemeindepräsidentin),             halt des beliebten Strandbades, der Dorfbiblio-
Marco Ammon und Alain Wirth sowie im Gemein-           thek im Chlyne Twann und der Spielplätze.
derat Twann-Tüscherz durch Urs Peter Stebler           Eine Knacknuss für alle – auch in Twann-
vertreten. Nebst dem sind unsere Mitglieder in         Tüscherz-Ligerz – ist der Autoverkehr. Unbestrit-
verschiedenen Kommissionen, interkommunalen            ten ist, dass der öffentliche Verkehr entlang des
Verbänden und Arbeitsgruppen vertreten. Wir als        linken Bielersee-Ufers ausgebaut werden muss
Partei setzen uns ein und übernehmen Verant-           – nicht zuletzt durch die Schaffung einer emissi-
wortung für unsere Region!                             onsfreien Busverbindung bis Ligerz.
Werden Sie Mitglied                                    Unbestritten sind auch der Lärmschutz durch
- damit Sie orientiert sind und mitgestalten können,   Temporeduktion und ein Lastwagentransitverbot
- damit Sie Ihr Anliegen direkt einbringen können,     sowie der Ausbau der N5 für einen sicheren Ve-
- damit Ihre Meinung mehr Gewicht erhält,              loverkehr. Das Velo und ähnliche Leichtfahr-
- damit wir uns gemeinsam, stark und lösungsori-       zeuge scheinen das Verkehrsmittel der Zukunft
  entiert für die Zukunft einsetzen können.            zu werden, sowohl im Pendler- wie auch im Frei-
Sind Sie an einer Mitgliedschaft interessiert? Wir     zeitverkehr.
freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.                   Es gibt viel zu tun in Twann-Tüscherz und Ligerz.
Präsident: Christian Künzler,                          Reden Sie mit, gestalten Sie mit uns die Zukunft,
christian.kuenzler@kuenzlerpartners.ch,                werden Sie SP-Mitglied. Unser Präsident Ruedi
Tel. 078 719 05 35                                     Wild gibt Ihnen gerne Auskunft.
Sekretär: Marco Ammon,                                 Tel.032 315 17 53
marcoammon@hispeed.ch, Tel. 079 417 84 01              http://www.ttl.spbe.ch/
                                                                                                     ______
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VERSCHIEDENES

Büchertipps aus der Dorfbib-
liothek im Engel Haus                              Engel Haus Kultur
                                                   Herbst/Winter 2020
                Öffnungszeiten:                    Do, 29.10., 26.11. und 17.12., jeweils 19.45 h
                Montag: 17.30 – 19.00 Uhr          KirchenKino mit Filmen, die zu denken und
                Mittwoch: 10.30 – 11.30 Uhr        zu reden geben

Das rote Adressbuch (Sofia Lundberg)               Fr, 20. November, 19 h
(ms) Doris wächst in einfachen Verhältnissen       Dorfbibliothek und Engel Haus Kultur präsen-
im Stockholm der Zwanzigerjahre auf. Als sie       tieren:
zehn Jahre alt wird, macht ihr Vater ihr ein be-   DIE ILLEGALE PFARRERIN
sonderes Geschenk: ein rotes Adressbuch, in        Christina Caprez, Autorin und Redaktorin,
dem sie all die Menschen verewigen soll, die       stellt das Buch vor und zeigt den Film über
ihr etwas bedeuten. Jahrzehnte später hütet        ihre Grossmutter, die erste Bündner Pfarrerin.
Doris das kleine Buch noch immer wie einen
Schatz. Und eines Tages beschließt sie, an-        Fr, 27. November, 20 h
hand der Einträge ihre Geschichte niederzu-        Wie Hunde Menschen helfen können
schreiben. So reist sie zurück in ihr bewegtes     Therapiehunde - eine live Präsentation von
Leben, quer über Ozeane und Kontinente,            Candice Bessire mit ihren Hunden Lilou und
vom mondänen Paris der Dreißigerjahre nach         Spike
New York und England - zurück nach Schwe-
                                                   So, 13. Dezember, ab 10 h
den und zu dem Mann, den sie nie vergessen
                                                   Adventsfest mit Brunch, Musik, Spiel und
konnte.
                                                   Basteln für die ganze Familie – sofern es
                                                   Corona zulässt
42 Grad (Wolf Harlander)
Deutschland freut sich über den neuen Jahr-        28.-30.12. Altjahrwoche
tausendsommer. Dauersonnenschein sorgt             Ramsen, das traditionelle Glücksspiel
für volle Freibäder. Einzig Hydrologe Julius
                                                   Weiterhin jeden 1. und 3. Samstag im Monat
Denner und IT-Spezialistin Elsa Forsberg war-
                                                   von 10 bis 11 h
nen davor, dass die Hitze sich kurzfristig ver-
                                                   Durch Atem und Bewegung Freude finden.
schärfen wird. Niemand nimmt sie ernst, bis
                                                   Kollekte. Auskunft: Matthias Zuber 079 442
die ersten Flüsse austrocknen, Waldbrände
                                                   78 04
außer Kontrolle geraten und Atomkraftwerke
vom Netz gehen müssen. In Berlin und Brüs-         Sa, 17.10., 21.11. und 19.12., 14 h
sel folgt Krisengipfel auf Krisengipfel. Überall   Spielnachmittag mit Kaffee- und Kuchen
in Europa machen sich Wasserflüchtlinge auf
die Suche nach der wichtigsten Ressource der
Welt. Während um sie herum die Zivilisation
zusammenzubrechen droht, versuchen Julius
und Elsa verzweifelt, die Katastrophe aufzu-
halten - und geraten damit ins Fadenkreuz von      Badi-Bericht 2020
Mächten, die ihre ganz eigenen Interessen          Ja, das war ein harziger Start, dieser Frühling!
verfolgen ...                                      Zuerst zwei Monate herrliches Wetter und als
                                                   die Badis endlich öffnen durften, war es fast
                                                   nur noch garstig. Das gab mir aber die Mög-
Nicht verpassen!
                                                   lichkeit, längst fällige Renovationen bezie-
Am Freitag, 20. November 2020 um 19.15 Uhr
                                                   hungsweise Pinselstriche in den WCs und
ist Christina Caprez zu Gast mit ihrem ein-
                                                   Garderoben auszuführen. Seit den letzten Er-
drücklichen Buch «Die illegale Pfarrerin» und
                                                   neuerungen vor rund 20 Jahren wurden diese
dem Film dazu.
                                                   Arbeiten nie fertig gestellt! Zudem gab es nach
Nähere Infos folgen!
                                                   meinem vorübergehenden Werkhof-Einsatz
                                                                                                ______
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zwischen der Länti Alfermée und dem Bahn-         Nachmittag Gewitter, die unsere Gäste heim-
hof Tüscherz kein Berufskraut mehr – zirka        schickten. Gegen Ende Sommer war’s dann
vier 110-l-Säcke füllte ich mit diesem Neophy-    morgens oft sonnig, über Mittag kamen Wol-
ten!                                              ken und abends wieder blauer Himmel!
Das ist es eben, was mir an diesem Job so ge-     Schwierig, so die Motivation hoch zu halten…
fällt – da bin ich Gastgeberin, Köchin, Gärtne-   Ich hatte grosse Bedenken, meine Ware noch
rin, Malerin, Aufpasserin und Bastlerin.          bis Ende Saison verkaufen zu können! Aber
Da meine langjährige Mitarbeiterin Sandra ihr     die letzte Woche vor dem Bettag war wieder
Glück diesen Sommer in Griechenland suchte,       so wunderschön und warm, dass ich noch die
fanden wir in Beni Mathys einen neuen, sehr       meisten Glaces und Getränke loswurde. Den
freundlichen, motivierten Mitarbeiter. Er hat     Rest verschenke ich wie jedes Jahr an die
ein ausgesprochen gutes Verkaufstalent und        Schüler.
könnte sicher auch einen toten Hund verkau-       Wiederum schauen wir zum Glück auf eine un-
fen. Zudem konnte er mir oft in technischen       fallfreie Saison zurück. Neben der Behandlung
Fragen weiterhelfen beziehungsweise einen         von ein paar Wespen- und Bienenstichen,
Defekt auf "männliche Art" flicken. Petrus war    brauchten wir nicht viel Verbandsmaterial.
in der Badi nicht immer auf der Gäste-Liste:                                    Regina Hadorn
Anfangs Sommerferien kamen oft am                                                  Bademeisterin

                                                                                             ______
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Herausforderung gewesen, meinte sie. «Ge-
                                                                 lungen!», meinen wir.

Neues Wandbild
(az) Das vierteilige Projekt «Das Weinjahr in
Bildern» ist im Sommer um Etappe II erweitert
worden. Die Bieler Künstlerin Daniela de Mad-
dalena hat den «Laubarbeiten im Rebberg»
mit einem 5m2 grossen, direkt auf die Fassade
über dem Rösselet-Brunnen am Burgweg ge-
malten Wandbild ein zeitgemässes Gesicht
gegeben. Das viele Grün der spriessenden
Wein-Ranken in einen malerisch differenzier-
ten Farbklang einzubringen, sei eine
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AUS DER VERWALTUNG

Einführung in die digitale                        Weisung betreffend Nutzung
Parkingwelt                                       von öffentlichem Grund
(vw) Diesen Herbst führt die Gemeinde             (vw) Der Gemeinderat hat am 31. August 2020
Twann-Tüscherz die digitale Zahlungsme-           eine Weisung betreffend Nutzung von öffentli-
thode für das Zahlen der Parkgebühr ein. Dies     chem Grund für die Gemeinde Twann-
ermöglicht das bargeldlose Bezahlen mit der       Tüscherz erlassen. Die Weisung regelt, wer
App von Parkingpay, Twint oder Easypark.          Bewilligungen erteilen kann und welche Art
Somit sind Biel, Nidau, das linke Bielerseeufer   von Anlässen bewilligt werden oder nicht. Die
und viele weitere Gemeinden in der Umge-          neue Weisung ist auf der Gemeindehome-
bung mit dem gleichen Parksystem ausgerüs-        page www.twann-tuescherz.ch unter Politik /
tet.                                              Reglemente / Weisung betreffend Nutzung
Sobald das System in unserer Gemeinde ein-        von öffentlichem Grund, aufgeschaltet.
geführt ist, wird auf der Gemeindehomepage
www.twann-tuescherz.ch eine Bedienungsan-         Ausweichstellen für Rebbe-
leitung aufgeschaltet. Natürlich kann die Park-
uhr weiterhin mit Bargeld gefüttert werden.       wirtschafter
Gleichzeitig werden die drei in die Jahre ge-     (vw) Viele Rebbetriebe haben bis heute die
kommenen Parkuhren beim Bahnhof Twann,            neuen Parkkarten 2020-2022, welche zum
bei der Wanne und beim Tannenplatz, durch         Parkieren auf Ausweichstellen beim Reben-
eine zentrale Parkuhr TOMeco X Solar er-          und Bielweg dienen, nicht abgeholt. Die
setzt. Bei der neuen Parkuhr muss das Fahr-       Securitas ist berechtigt, Fahrzeuge mit abge-
zeug-Kennzeichen eingegeben werden. Es            laufenen Parkkarten zu büssen.
gibt keine Ticketausgabe mehr, die im Auto        Ausweichstellen dürfen ausschliesslich wäh-
hinterlegt werden muss. Die Parkplatznum-         rend der Rebarbeit und nur mit der gültigen
mern werden dann entfernt.                        Parkkarte genutzt werden. Das Freizeitparkie-
                                                  ren und das Campieren auf den Ausweichstel-
                                                  len ist verboten.

          Holzereiarbeiten im Naturwaldreservat Schlossflue

(bd) Vergangenen Spätsommer mussten im            Sicherheit von Waldwegen zuständig ist, wa-
Auftrag der Gemeinde im Naturwaldreservat         ren aus Sicht des Revierförsters die vorge-
Schlossflue, gelegen zwischen Vogelsang bei       nommenen Massnahmen unerlässlich. Unter
Wingreis und Gaicht, gut 20 Bäume gefällt         Berücksichtigung des Naturreservatgedan-
werden.                                           kens hatte sich der Förster bemüht, den nöti-
Waldbewirtschaftung ist dort im Prinzip unter-    gen Eingriff auf ein Minimum zu reduzieren.
sagt. Da aber ein Wanderweg durch das Re-         Das Holz wurde nicht abtransportiert, sondern
servat führt und die Gemeinde für die             als Totholz liegen gelassen.
                                                                                            ______
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Anmeldung und Wegzug                                Wir gratulieren
(vw) Vielen Leuten ist nicht bewusst, dass          (vw) Seit Jahren werden die Jubilarinnen und
Neuanmeldungen von SchweizerInnen sowie             Jubilare von Mitgliedern der Kommission für
von AusländerInnen bei der Einwohner- der           Gesellschaftsfragen oder des Gemeinderats
Fremdenkontrolle Twann-Tüscherz innerhalb           zum 85. Geburtstag besucht und beschenkt,
von 14 Tagen persönlich erfolgen müssen. Bei        ab dem 90. Geburtstag jährlich.
erwerbstätigen AusländerInnen, welche für           Die Jubilarinnen und Jubilare werden jeweils
eine Saison in Twann-Tüscherz arbeiten, ha-         auch im Info-Blatt gewürdigt. *
ben auch die Arbeitgeber die Pflicht, dass ihre
ArbeitnehmerInnen sich innert Frist mit allen
Unterlagen wie Pass oder Identitätskarte, Ar-
beitsvertrag und Mietvertrag bei der Gemein-
deverwaltung anmelden. Der Wegzug ist spä-
testens am Tag der Abreise bei der Gemein-          Mai bis Oktober 2020
deverwaltung anzugeben.
Die Einwohner- und Fremdenkontrolle Twann-          85-jährig:
Tüscherz behält sich künftig vor, Widerhand-        Otto Pfister                        26.05.1935
lungen gegen die Pflicht zur Schriftenhinterle-
                                                    90-jährige:
gung zu büssen.
                                                    Margaretha Warmbrodt:               07.06.1930
                                                    Heinz Mürset                        26.10.1930
                                                    91-jährig:
                                                    Fritz König                         30.10.1929

                                                    *Die Würdigung im Info-Blatt erfolgt nur mit ausdrückli-
                                                    cher Zustimmung.
Impressum
Redaktionsleitung: Bernhard Demmler, Ge-
schäftsleiter Gemeindeverwaltung (bd)               Werbung:
Mitwirkende: Gemeindepräsidentin Margrit
Bohnenblust (mb); Gemeinderäte Stephan
Caliaro (cal), Ueli Vetsch (uv); Ruedi Wild (rw);
Alain Wirth (aw); Marianne Steiner (ms); Re-
gina Hadorn, Stefanie Weindler, Alfred Lüthi
und Silvia Gaensslen, Annelise Zwez (azw);
Verwaltungsteam (vw) sowie diverse Mittei-
lungsverfasserInnen (mt).
Auflage: 700

Hinweis nächste Ausgabe:
Das nächste INFO erscheint voraussichtlich
im Mai 2021. Interessierte, Ortsvereine und
andere in der Gemeinde tätige Organisationen
und Personen melden ihre Interessen an einer
Texteingabe bis spätestens 15. April 2021.
Auch kostenpflichtige Kleininserate können
auf Anfrage geprüft werden.
Die Redaktion freut sich über Eingaben. Sie ist
in der Wahl der Texte frei.

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Das INFO bietet auch Platz für Inserate. Inte-
ressierte Unternehmen sind gebeten, rechtzei-
tig mit der Redaktionsleitung Kontakt aufzu-
nehmen. Die Preisliste kann auf der Gemein-
dehomepage www.twann-tuescherz.ch unter
Aktuelles/Infoblatt eingesehen werden.

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ATTRAKTIVE ORTE: ALFERMÉE
Zu Alfermée gehören, wie im Mittelalter geläufig und ty-
pisch, zwei kleine Weiler, Häusergruppen mit den Na-        Im Jahre 2003 trat Alfermée mit der Gemeinde der Re-
men „Funtelen“ und „Schlössli“. Das ufernahe Gebiet         güterzusammenlegung (RGZ) bei. Die zersplitterten
von Biel nach Alfermée war in früheren Zeiten in hohem      Weinberge wurden zusammengeführt, das Rebgebiet
Masse Felssturz- und Steinschlaggefährdet. Während          neu eingeteilt. Seither bewirtschaften weniger, dafür
Jahrhunderten erreichte man diesen Weiler vorwiegend        grössere Weinbauernbetriebe die nun maschinell pfleg-
über einen Stapfenweg durch den Wald oder über den          baren Flächen. Mit Hilfe der RGZ wurden die zu bearbei-
See mit Booten. Sonntägliche Kirchgänge besuchte man        tenden Flächen nicht nur vergrössert, sondern auch
bis Ende des 19. Jahrhunderts mit dem Schiff auf der        Mauern abgerissen, marode Trockenmauern saniert, na-
anderen Seeseite in Sutz-Lattrigen. Der Rebbau war bis      turnahe Räume und Rückzugsgebiete für einheimische,
ins 20. Jahrhundert der hauptsächliche Erwerbszweig         seltene Pflanzen, Tiere und Insekten geschaffen.
der Einheimischen.
                                                            Phantastischer Blick von der Achere
Das Kloster Sankt Urban pflanzte im Mittelalter viele der   Fährt man vom Bahnhof Biel mit dem Bus Nr. 11 bis zur
Weingärten in Alfermée an und hatte hier einen Zweit-       Endstation, durchwandert man Richtung Twann zuerst
sitz, nämlich das Klostergut „Convalet“. Auf Wiesen en-     Wald. Nach dessen Ende wird man mit einer wunderba-
net dem See wurde Graswirtschaft für die Tiere betrie-      ren Sicht auf den Weiler Alfermée, und den Bielersee mit
ben, die sie für ihre Ernährung neben den angebauten        der Insel belohnt. Kurz nach dem Waldausgang gelangt
Ställen ihrer Behausung aufzogen und pflegten.              man weitergehend auf den Spielplatz der
                                                            «Acheren“ in Alfermée, zum Burgerhäuschen mit öffent-
Das Ende vom Unterdorf                                      lichen Toiletten, Grillplatz mit Bänken und Tischen, und
Die erste Seestrasse von Biel dem Ufer entlang wurde        zu einer Aussichtsplattform, von wo man unter einem
1835 – 1838 gebaut. Zahlreiche Häuser, Nebengebäude         Baum sitzend, eine schöne Aussicht Richtung Biel,
und Stallungen wurden geopfert, viele Rebflächen zer-       Nidau und auf Alfermée hat. Bei schönem Wetter an ei-
schnitten. Der Felsvorsprung „Rusel“ wurde teilweise ab-    nigen Sonntagen im Sommer, verkauft der Frauenverein
getragen. Die Eröffnung 1860 der Eisenbahnlinie Biel –      Tüscherz-Alfermée zudem an dieser Stelle Getränke,
Neuenburg und etwas später der Beginn der ersten Ju-        Imbisse und Kuchen. Die Aussicht Richtung Insel kann
ragewässerkorrektion führten gar zum Abbruch des            man ein paar Meter weiter Richtung Tüscherz von einer
stattlichen Klostergutes „Convalet“ aus dem 13. Jahr-       idyllischen Plattform beim Schiessstand mit altem Turm
hundert. Geblieben ist noch der Name „Gufelätt“. Nur die    neben dem Friedhof bewundern.
Häusergruppe Alfermée Oberdorf datiert heute noch aus
dem Mittelalter.                                            Vom Schlössli führt dem Seeufer entlang ein Wander-
                                                            und Veloweg, vorbei an den öffentlichen Badeplätzen
                                                            vom Rusel und Alfermée. Bei beiden Plätzen hat es ei-
                                                            nen Umkleideraum und WC, mitsamt Einstiegsmöglich-
                                                            keiten zum See. Weite Teile des Sees sind vom Uferweg
                                                            her frei zugänglich.

                                                            Vereine gibt es zusammen mit Tüscherz: Frauenverein,
                                                            Schützenverein, Leist und Aktionsgemeinschaft ProTun-
                                                            nel.
                                                            Unsere Dorfwirtschaft „Seecafé“ ist ein Erlebnis für Old-
                                                            timer und Fahrzeugbegeisterte und an Originalität kaum
                                                            zu überbieten. Eine einfache Speisekarte lädt zu gemüt-
                                                            lichen Stunden ein.
Alfermée vor dem Bau der N5, um 1960.                                   Alfred Lüthi und Silvia Gaensslen
(Bild: entnommen aus der ehemaligen Gemeindebro-
schüre "An Tüscherz und Alfermée kam keiner vorbei",
                                                            Attraktive Orte - Serie
erschienen 1989)
                                                            (bd) Der vorliegende Beitrag aus Alfermée ist
                                                            Teil einer Serie zu den verschiedenen Ortstei-
Für den Bau der N5 1970 wurde das ganze Unterdorf
                                                            len und Sehenswürdigkeiten in unserer
vollständig abgerissen.

                                                                                                                 ______
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Gemeinde. Bisher erschienen ist ein Beitrag
zu Gaicht (Info Nr. 1 /2020)

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KUNST UND KULTUR: VOR 5570 JAHREN….
Die Pfahlbauer, die vor vielen, vielen Jahren im Gebiet um           Bei den Recherchen tauchten die Namen Victor Gross (La Neu-
den heutigen Bahnhof Twann lebten, assen dasselbe Sauer-             veville) und Amtsrichter Irlet (Twann), respektive die Jahrzahlen
teig-Brot wie wir heute! – Das wissen wir dank einem sensa-          1874 und 1876 auf. Was bedeuteten sie?
tionellen Fund am 27. Februar 1976.                                  Etwas überspitzt kann man sagen, dass der Neuenstädter Jung-
                                                                     steinzeit-Kenner2 «schuld» daran ist, dass der ADB gegründet
An diesem Wintertag kam im Abschnitt 7 der grossangelegten           wurde und als erstes grosses Projekt die Pfahlbaugrabungen in
Ausgrabung des bernischen Archäologischen Dienstes (ADB) im          Twann durchführte. 1874 war ein ausserordentlich heisser Som-
Vorfeld des Baus der N5 das älteste je gefundene, intakte Brot       mer. Es herrschte Wassermangel. So hoben die Twanner unweit
aus der Zeit des «Oberen                                             des Fröschegrabens einen
Cortaillod» (ca. 3550 Jahre                                          Sodbrunnen aus (Gerhard En-
v.Chr.) zum Vorschein. 1981                                          gel markiert den Standort).
hat es Max Währen wissen-                                            «Zufällig», heisst es in einer
schaftlich untersucht. Er                                            Schrift des ADB, sei Victor
stellte anhand von Versuchen                                         Gross dazu gestossen und
und Vergleichen fest, dass es                                        habe die Erdschichten inspi-
in einem Backofen gebacken                                           ziert und seine Vermutung ei-
wurde, jedoch im Laufe der                                           ner neolithischen Kulturschicht in Bern gemeldet.3
Zeit schrumpfte und «alters-                                         Zwei Jahre später, so Andrea Boschetti im Jubiläumsbuch, habe
verkohlte». Es hat heute ein Gewicht von 25.20 Gramm und ei-         der Pfahlbau-Sammler Karl Irlet die Vermutung durch Grabungen
nen Durchmesser von rund 6.5 cm. Währen konnte nachweisen,           in seinem Garten bestätigt. Daran erinnerte man sich in Bern als
dass es aus Weizen-Ruchmehl hergestellt wurde und alle Gär-          klar wurde, dass die N5 im Be-
Eigenschaften eines Sauerteig-Brotes aufweist. Einzig Salz           reich Bahnhof in eine Wanne
konnte er nicht finden. Salz wurde jedoch bereits vor Tausenden      versenkt werden sollte. Ideal
von Jahren gehandelt und so nimmt er an, dass auch das Pfahl-        für eine archäologischen Un-
baubrot gesalzen war.                                                tersuchung! Und so kam es
Das Original befindet sich in einem Klima-Schrank in Bern, ein       zur Grossbaustelle von 1974
Duplikat macht im Rahmen von «50 Jahre Archäologischer               bis 1976.
Dienst» an verschiedenen Orten Station.                              Längst sind die Funde analy-
Zeitgleich, aber unabhängig davon befasst sich Susanne               siert und in archivarischen Ka-
Voegeli, die im Bereich Lebensmittel/Ernährung forscht, aber zu-     takomben versenkt4. Heute weist im Dorf nichts auf die Bedeu-
gleich künstlerisch-kreativ tätig ist, mit dem «ältesten Pfahlbau-   tung von Twann in Urzeiten, niemand ist stolz darauf, dass hier
brot». Um es möglichst authentisch nach zu backen, fragte sie        unter vielem anderem das älteste Brot der Geschichte gefunden
die Schreibende an, ob sie den                                       wurde. Das müsste sich eigentlich ändern!
Teig im Museum Irlet gären las-                                                                                        Annelise Zwez
sen dürfe. An einem Montag im
Juli setzten wir die ersten 100 gr                                   Anmerkungen:
Mehl und 1 dl Wasser bei                                             1 Das Interesse des Teams Susanne Voegeli, Silja Dietiker und Jea-
30°Celsius an; dazu öffneten wir                                     nette Fischer gilt u.a. dem Phänomen des mikrokosmischen Prozesses,
zahlreiche Vitrinen des Muse-                                        der bewirkt, dass aus Mehl und Wasser ein Brotteig entsteht. So bietet
ums – um gleichsam den                                               die Präsentation Wissenschaftliches aber auch eine Videoinstallation,
                                                                     welche einem «in den Teig» eintauchen lässt. 11. Nov. bis 14. Feb.
«Geist» (den Mikrokosmos) der
                                                                     2021
weit, weit zurückliegenden Zeit                                      2Victor Gross war nicht selbst an den Ufern unterwegs; er liess andere
in die Gegenwart zu holen.                                           sammeln, erwarb was ihm wichtig schien und veräusserte es wieder…
Aus demselben Grund hat übri-                                        bis nach Amerika.1884 verkaufte er seine gesamte «Collection» ans
gens auch Max Während seine                                          Landesmuseum, für sage und schreibe 60'000 Franken!
Untersuchungen von 1981 bewusst in Neuenburg gemacht!                3 Es sei daran erinnert, dass während/nach der Juragewässerkorrektion

Während mehrerer Tage kamen im 24-Stunden-Rhythmus 100               das Pfahlbau-Sammel-Virus herrschte, unzählige waren mit Körben un-
Gramm Mehl und 1 dl (zuletzt ½ dl) Wasser dazu. Täglich konnte       terwegs, allerdings primär auf der Südseite des Bielersees (Lattrigen,
man beobachten wie sich Bläschen bildeten und der Teig wuchs         Mörigen, Lüscherz, Vinelz etc.)
                                                                     4 Die meisten Twanner Funde werden im Latenium in Neuchâtel aufbe-
(mit einem Sound-Verstärker wäre es sogar zu hören gewesen!).
                                                                     wahrt; einiges ist in der archäologischen Abteilung des Neuen Muse-
Dann ging der Teig zurück ins Labor nach Aarau, wurde in klei-
                                                                     ums in Biel ausgestellt.
neren und grösseren Portionen gebacken und wartet jetzt im
Tiefkühler auf seinen Auftritt im Mühlerama in Zürich.1

                                                                                                                                 ______
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