HEIZEN MIT HOLZ - SO GEHT'S RICHTIG - EINZELRAUM-FEUERSTÄTTEN
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IMPRESSUM Herausgeber Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) OT Gülzow, Hofplatz 1 18276 Gülzow-Prüzen Tel.: 03843/6930-0 Fax: 03843/6930-102 info@fnr.de www.fnr.de Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages Text Rolf Esser, Rolf Heinen, Désirée Kalkowski, HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e. V. Die Verantwortung für den Inhalt liegt alleine bei den Autoren. Redaktion Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR), Abteilung Öffentlichkeitsarbeit Bilder Titel/Illustrationen: Dipl.-Des. Erik Pfeiffer, www.leg-aus.de Gestaltung/Realisierung www.tangram.de, Rostock Druck www.druckerei-weidner.de, Rostock Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier mit Farben auf Pflanzenölbasis FNR 2014
Inhalt 1 Der Brennstoff Holz 6 1.1 In Deutschland zulässige Brennstoffe nach der 1. BImSchV (Kleinfeuerungsanlagenverordnung) 6 1.2 Beschaffung und Angebotsvariationen von Holz 7 1.2.1 Maßeinheiten beim Kauf von Scheitholz 8 1.2.2 Feuchtegehalt von Holz 9 1.2.3 Scheitholztrocknung und -lagerung 10 1.2.4 Lagerung anderer Holzbrennstoffe 11 2 Einzelraumfeuerstätten für feste Brennstoffe 12 2.1 Der Kaminofen 12 2.2 Der Kachelofen 13 2.3 Der Heizkamin 14 2.4 Der Herd 14 2.5 Der Pelletofen 15 2.6 Einzelraumfeuerstätten mit wasserführenden Bauteilen 15 3 Der Schornstein 16 4 Das richtige Heizen mit Holz – vom Anzünden zum Heizen 17 4.1 Das Anzünden 17 4.1.1 Anzünden von oben 17 4.1.2 Anzünden von unten 18 4.2 Der Heizbetrieb 19 4.3 Das Ende des Heizbetriebs 19 5 Der Kauf einer neuen Feuerstätte 20 5.1 Neuanschaffung – die Kaufentscheidung 21 5.2 Verbrennungsverbote 21 6 Weitere Informationen 22 3
Vorwort Sehr geehrte Damen und Herren, bei der Nutzung von Bioenergie kommt dem Heizen mit Holz eine ganz besonde- re Bedeutung zu. Auf Basis von Biomasse werden etwa 90 Prozent der erneuerba- ren Wärme erzeugt; davon stammen über 70 Prozent aus Holz. Die Anzahl von Holz- heizungen und insbesondere der Einzel- ©©FNR raumfeuerstätten in deutschen Haushalten hat in den zurückliegenden Jahren erheb- lich zugenommen. Gleichzeitig wächst die Menge an Brennholz, die z. B. in Kaminöfen Das Bundesministerium für Ernährung zum Heizen genutzt wird. und Landwirtschaft fördert daher ein Vor- haben zur „Aufklärung zum richtigen Hei- Heizen mit Holz ist weitgehend klimaneu- zen mit Holz“ des HKI Industrieverband tral. Während auf der einen Seite erhebliche Haus-, Heiz- und Küchentechnik e. V., in Mengen an Treibhausgasen – 2012 immer- dessen Rahmen die vorliegende Broschü- hin über 22 Millionen Tonnen CO2 -Äqui- re erarbeitet wurde. Sie finden in dieser valente – eingespart werden, liegen die Broschüre die wichtigsten Informationen Partikelemissionen trotz Minderungsmaß- zum richtigen Heizen mit Holz. Zudem nahmen durch technischen Fortschritt und wird ein Überblick über gängige Typen von gleichzeitig strengeren Emissionsgrenz- Feuerstätten gegeben. Damit bietet die werten auf vergleichsweise hohem Niveau. Broschüre auch denen, die eine moderne Da effizientere und emissionsarme neue Holzfeuerung anschaffen oder einen alten Feuerstätten nur auf längere Sicht zur Minde- Ofen austauschen möchten, wichtige In- rung der Partikelemissionen beitragen kön- formationen und Entscheidungshilfe. nen, kommt der Nutzung und Bedienung von vorhandenen Feuerstätten im Hinblick auf die Feinstaubminderung eine besondere Be- deutung zu. Untersuchungen an Forschungs- einrichtungen und auch durch Stiftung Dr.-Ing. Andreas Schütte Warentest zeigen, dass eine sachgerechte Geschäftsführer Fachagentur Bedienung den Feinstaubausstoß und an- Nachwachsende Rohstoffe e. V. dere Emissionen deutlich mindert und damit Umweltbelastungen und Nachbarschaftsbe- lästigungen so zu vermeiden hilft. 4
Sehr geehrte Damen und Herren, die Bundesregierung verfolgt das Ziel, die Verwendung erneuerbarer Energien auszu- bauen. Dabei soll der Anteil erneuerbarer Energien bei der Strom-, Kraftstoff- und Wärmegewinnung von 10 Prozent im Jahr 2010 auf 60 Prozent im Jahr 2050 erhöht und so ein wichtiger Beitrag zu den Klima- ©©HKI schutzzielen geleistet werden. Die Verwendung von Biomasse zur Wärme- erzeugung ist weitgehend CO2-neutral und Informationen. Wir bieten Ihnen nützliche der Treibhauseffekt wird nicht verstärkt. Tipps zum richtigen Betrieb und zur Ver- Der nachwachsende Rohstoff Holz steht meidung von Fehlbedienungen Ihrer Feuer- aus nachhaltig bewirtschafteten heimi- stätte. schen Wäldern als erneuerbarer Energie- träger zur Verfügung. Durch den Einsatz Auf der Homepage www.richtigheizenmit des Rohstoffs Holz und dessen sachge- holz.de finden Sie zudem einen kurzen rechter Verwendung im Ofen (der Fachbe- Film zum richtigen Heizen mit Holz und wei- griff lautet Feuerstätte) wird die Verwen- tere wichtige Informationen. dung von nachwachsenden Rohstoffen gefördert und so die Umwelt geschont. Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektü- Bei fachgerechtem Betrieb der Feuerstätte re dieser Broschüre! werden Feinstaub und andere Emissionen minimiert. In dieser Broschüre haben wir Ihnen die wichtigsten Informationen zum richtigen Heizen mit Holz, dessen richtiger Lage- rung und Verwendung zusammengestellt. Frank Kienle Zudem erhalten Sie einen Überblick über Geschäftsführer HKI die gängigen Feuerstätten in Deutschland. Industrieverband Haus-, Sollten Sie noch keinen Ofen besitzen und Heiz- und Küchentechnik e. V. überlegen, sich einen anzuschaffen oder Ihr altes Gerät durch ein neues auszutau- schen, gibt Ihnen diese Broschüre wichtige 5
1 Der Brennstoff Holz Es gibt viele Gründe, die für die Verwendung genommen hat. Die nachhaltige Forstwirt- von Holz als Brennstoff in Einzelraumfeuer- schaft stellt außerdem sicher, dass jederzeit stätten sprechen. Hierbei handelt es sich ausreichend Bäume nachwachsen. Zu den neben den ökologischen auch um ökono- ökonomischen Vorteilen zählt daher, dass mische Aspekte. Klare ökologische Vorteile Holz ein regional verfügbarer, ständig nach- des Heizens mit Holz in der Zusatzheizung wachsender Brennstoff ist. Die Nutzung und liegen darin, dass Holz im Gegensatz zu Produktion von heimischem Holz schafft fossilen Energieträgern als CO2-neutral be- zahlreiche Arbeitsplätze in Industrie, Ge- zeichnet werden kann. Das bedeutet, dass werbe, Dienstleistung sowie der Land- und bei der Verbrennung von Holz die Menge Forstwirtschaft und trägt damit zur Wert- an Kohlenstoffdioxid (CO2 ) freigesetzt wird, schöpfung innerhalb einer Region bei. die der Baum zuvor beim Wachsen auf- 1.1 In Deutschland zulässige Brennstoffe nach der 1. BImSchV (Kleinfeue- rungsanlagenverordnung) Gemäß der 1. BImSchV dürfen im Bereich der biogenen Brennstoffe in Einzelraumfeue- rungen eine Vielzahl von Brennstoffen einge- setzt werden. Für die praktische Umsetzung ist dringend darauf zu achten, dass der ein- zusetzende Brennstoff in der Bedienungsan- leitung des Herstellers des Ofens explizit als geeignet aufgeführt ist. In der Praxis resultiert daraus der Einsatz von folgenden biogenen Brennstoffen: • Naturbelassenes, stückiges Holz ein- schließlich anhaftender Rinde, insbeson- dere in Form von Scheitholz • Presslinge aus naturbelassenem Holz in Form von Holzbriketts oder in Form von Holzpellets jeweils mit entsprechendem Qualitätsnachweis 6
1.2 Beschaffung und Ange- botsvariationen von Holz Holz als Brennstoff für den Ofen ist in ver- schiedenen Varianten erhältlich. Diese sind Scheitholz, Holzbriketts und Pellets. Gebräuchliche Brennholzarten sind in Deutschland die Laubhölzer Birke, Buche und Eiche sowie die Nadelhölzer Fichte, Kiefer und Tanne. Je nach Baumart hat das Holz unterschiedliche Heizwerte. Eine häufig angewendete Art der Brenn- holzbeschaffung ist die Selbstversorgung im Wald. Hierfür ist für den Nicht-Waldbesitzer ein sogenannter Leseschein (Holzsammel- Denken Sie daran: Ihr Ofen ist keine Müllverbren- schein) notwendig, den Sie beim Forstamt nungsanlage! erhalten. Achten Sie auch auf die notwendi- gen Sicherheitsbestimmungen für die selbst Nicht zugelassen sind zum Beispiel: durchgeführte Holzernte, wie Motorsägen- • Behandelte Hölzer/Altholz führerschein und geeignete Sicherheitsklei- – Holz, das mit Holzschutzmitteln be- dung. Praktischer aber auch teurer ist der handelt ist Kauf von ofenfertigem Scheitholz im Handel. – gestrichenes, lackiertes oder bestri- Sie haben hier die Möglichkeit, das Brenn- chenes Holz holz sackweise im Baumarkt, bei Genossen- – Sperrholz, Spanplatten, Faserplatten schaften oder im Brennstoffhandel zu erwer- oder sonst verleimtes Holz ben. Sie können es sich aber auch bequem • Rindenbriketts nach Hause liefern lassen. Der Brennholzlie- • Kunststoffe aller Art ferant liefert das Holz als Ster, Raum- oder • Jede Form von Abfällen! Schüttraummeter ofenfertig frei Haus. Der Einsatz nicht zulässiger Brennstoffe führt wegen des sehr hohen Emissionsausstoßes zu negativen Folgen für die Umwelt und zu Nachbarschaftsbeschwerden. Die entstehen- den Schadstoffe können zudem Ihrer Feuer- stätte und Ihrem Schornstein schaden und hohe Sanierungskosten nach sich ziehen. 7
1.2.1 Maßeinheiten beim Kauf von Schüttraummeter (Srm) Scheitholz Ein Schüttraummeter ist ein Kubikmeter Beim Kauf von Scheitholz werden verschie- lose geschüttetes Holz mit Hohlräumen. dene Maßeinheiten verwendet. Hier die we- sentlichsten: Mithilfe von Umrechnungsfaktoren lassen sich die verschiedenen Maßeinheiten ver- Festmeter (Fm) gleichen. Hierbei ist auf die Holzart (Weich-/ Bei einem Festmeter handelt es sich um Hartholz) und auf die Länge der Scheite zu einen Kubikmeter Holz ohne Hohlräume. achten. Während Holzbriketts und Pellets als Das entspricht der Größe eines Würfels mit industriell gefertigte Brennstoffe in gleichblei- den Kantenlängen 1 Meter breit, 1 Meter bender Qualität erhältlich sind, liegt Scheit- lang und 1 Meter hoch. holz in unterschiedlichen Abmessungen und Wassergehalten vor. Die zu verwendenden Raummeter (Rm) Abmessungen des Scheitholzes werden vom Ein Raummeter ist ein Kubikmeter lose Gerätehersteller vorgegeben und können gestapeltes Holz einschließlich der Hohl- der Bedienungsanleitung entnommen wer- räume. In Süddeutschland verwendet man den. In der Regel sollte der Scheitumfang anstelle des Begriffs Raummeter häufig den 20 Zentimeter bis 30 Zentimeter betragen. Begriff Ster. Rundhölzer sollten gespalten werden. Gän- gige Scheitholzlängen sind 25 Zentimeter, 33 Zentimeter oder 50 Zentimeter. Vergleich Raummeter – Schüttraummeter* Schüttraummeter (Srm) Raummeter (Rm) Festmeter (Fm) Scheitlänge 33 cm Scheitlänge 33 cm Holzblock Buche 1,00 0,68 0,42 Fichte 1,00 0,62 0,40 Buche 1,48 1,00 0,62 Fichte 1,62 1,00 0,64 Buche 2,38 1,61 1,00 ©© FNR/Dr. H. Hansen Fichte 2,52 1,55 1,00 Quelle: Auszug aus; Technologie- und Förderzentrum, Straubing, Umrechnungsfaktoren verschiedener Raummaße für Scheitholz * Lesebeispiel: Ein Schüttraummeter Buchenholz entspricht 0,68 Raummeter/Ster oder 0,42 Festmeter. Ein Raummeter Buchenholz entspricht 1,48 Schüttraummeter oder 0,62 Festmeter. 8
Weitere Holzprodukte, die Sie auch in Ihrem ein bis zwei Jahre – je nach Beschaffenheit Ofen verwenden können, sind Holzbriketts des Lagerstandortes und dem Aufberei- und Holzpellets. Beide Produkte sind in tungszustand (gesägt und gespalten) – ge- praktischen Gebindeeinheiten im Handel trocknet werden. erhältlich. Zu unterscheiden ist zwischen dem Wasser- 1.2.2 Feuchtegehalt von Holz gehalt und dem Feuchtegehalt des Holzes. Beim Einsatz von Scheitholz ist unbedingt Unter dem Wassergehalt versteht man die darauf zu achten, dass der Feuchtegehalt Masse des Wassers im Holz bezogen auf den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert die Gesamtmasse des Holzes. Der Feuch- von 25 Prozent unterschreitet. 25 Prozent tegehalt des Holzes bezeichnet die Masse Feuchtegehalt entspricht einem Wasser- des Wassers bezogen auf die Trockenmasse gehalt von circa 20 Prozent. Erntefrisches des Holzes. Holz muss auf jeden Fall vor dem Einsatz Heizwert von Holz in Abhängigkeit vom Wassergehalt Wassergehalt 15 20 30 50 Baumart Einheit Heizwert Fichte kWh/kg 4,32 4,02 3,44 2,26 kWh/Fm 1.926 1.904 1.863 1.713 kWh/Rm 1.348 1.333 1.304 1.199 Kiefer kWh/kg 4,32 4,02 3,44 2,26 kWh/Fm 2.190 2.166 2.118 1.948 kWh/Rm 1.533 1.516 1.483 1.364 Buche kWh/kg 4,15 3,86 3,30 2,16 kWh/Fm 2.724 2.692 2.631 2.411 kWh/Rm 1.907 1.885 1.841 1.687 Birke kWh/kg 4,15 3,86 3,30 2,16 kWh/Fm 2.568 2.538 2.480 2.272 kWh/Rm 1.798 1.777 1.736 1.591 Quelle: Auszug aus; Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, Merkblatt 20 von Dezember 2011 9
1.2.3 Scheitholztrocknung und -lagerung Wenn der Brennstoff zu nass oder zu tro- cken ist, entstehen bei der Verbrennung un- nötige Emissionen. Um einen für die Verbren- nung optimalen Wassergehalt im Holz von 15 bis 20 Prozent zu erhalten, müssen die Holzscheite in einem vor Regen geschützten, gut belüfteten Ort gelagert werden. Die Aufschichtung der einzelnen Holzscheite sollte so erfolgen, dass Luft durch den Holz- stapel strömen kann und keine direkte Be- rührung mit dem Boden besteht. Die Lager- zeit beträgt je nach Holzart und Durchlüftung des Lagerortes ein bis zwei Jahre. Vor der Verwendung des Holzes sollten Sie den Was- sergehalt überprüfen. Im Handel sind kos- tengünstige Messgeräte erhältlich. Stellen Sie fest, dass Ihr Holz zu trocken oder zu nass ist, lagern Sie es vor der Verwendung einige Zwei Elektroden werden in das Holz eingeschla- weitere Wochen an einem gut belüfteten Ort. gen. Der Widerstand beim Stromfluss ist für den Restwassergehalt bezeichnend. Vor der Verfeuerung der Holzscheite sollte außerdem darauf geachtet werden, dass sie frei von Fremdbestandteilen wie Erde, Moos Das Holz wird überdacht und mit Abstand vom und anderen Verunreinigungen sind. Boden gelagert. 10
1.2.4 Lagerung anderer Holzbrennstoffe Vorsicht ist bei Transport und Lagerung von Pelletsäcken geboten. Die Säcke sind zur Ver- meidung von Staub und Abriebbildung vorsichtig zu transportieren und sollten an einem trockenen Ort gelagert werden. Gleiches gilt für Holzbriketts und Anzündholz. Holzpellets Scheitholz Hartholzbriketts Anzündholz 11
2 Einzelraumfeuerstätten für feste Brennstoffe In Deutschland sind derzeit rund 14 Millio- dene Nachbarräume abgegeben. Insbeson- nen Feuerstätten installiert. dere die an den Aufstellraum abgegebene Wärmestrahlung wird als sehr angenehm Die gängigsten Feuerstätten sind: empfunden. Darüber hinaus erzeugt das • Kaminöfen sichtbare Flammenspiel eine stimmungsvol- • Kachelöfen le Atmosphäre. • Speicheröfen • Heizkamine Im Folgenden werden die generellen Merk- • Herde male der jeweiligen Feuerstättenarten be- • Pelletöfen schrieben, wobei nicht auf jede Variante oder Sonderbauweise eingegangen wird. Die Wie funktionieren diese Feuerstätten? genaue Funktion Ihres Ofens entnehmen Sie Das Grundprinzip all dieser Feuerstätten be- bitte der Aufstellungs- und Bedienungsanlei- steht darin, dass in einem geschlossenen tung des Herstellers. Die in diesen Anleitun- Feuerraum Scheitholz, Holzbriketts oder gen enthaltenen Vorschriften sind generell Pellets verbrannt werden. Die notwendige zu beachten. Egal für welche Feuerstätte Sie Verbrennungsluft wird dem Aufstellraum sich entscheiden, wenden Sie sich zur Bera- und/oder anderen Räumen, die mit dem tung, Planung und Installation an Ihren Be- Aufstellraum verbunden sind, entnommen. zirksschornsteinfeger und einen Fachbetrieb. Ebenso kann sie von außerhalb des Gebäu- des zugeführt werden. Die richtige Verbren- nungsluftmenge wird je nach Gerätetyp und 2.1 Der Kaminofen Bauart am Gerät manuell eingestellt. Einige Feuerstätten verfügen über eine sogenannte Ein Kaminofen ist eine in Serie gefertigte Automatik (Luftsteuerung beziehungsweise Feuerstätte mit metallischer Grundkons- -regelung). Diese bewirkt, dass das Feuer truktion. Diese wird mit den unterschied- über einen längeren Zeitraum optimal mit lichsten Materialen verkleidet, wie zum Bei- der richtigen Menge Verbrennungsluft ver- spiel lackiertem oder emailliertem Metall, sorgt wird. Kacheln oder Naturstein. Im Regelfall ist der Feuerraum mineralisch ausgekleidet Die bei der Verbrennung entstehende Wärme und mit einer Flachfeuerung, mit oder ohne wird über Heizflächen an ein Trägermedium Rost, versehen. Flachfeuerung bedeutet, (Luft/Wasser) sowie durch Wärmestrahlung dass auf eine vorhandene Glutmenge le- an den Aufstellraum und eventuell verbun- diglich eine Lage Scheitholz aufgegeben 12
versehen. Die Befeuerung erfolgt, indem man auf eine vorhandene Glutmenge eine aus- reichende Menge Scheitholz gibt und diese bei Nennwärmeleistung verbrennt. Dieser Abbrandvorgang dauert ca. 70 bis 100 Mi- nuten, dann muss neuer Brennstoff nach- gelegt werden. Die Wärmeabgabe an den Aufstellungsraum erfolgt überwiegend durch Warmluftkonvektion und etwas Wärmestrah- lung. Der Betrieb eines Kachelofens mit einer Kaminofen geringeren als der in der Bedienungsanlei- tung vorgegebenen Leistung, der sogenannte und verbrannt wird. Dieser Abbrandvorgang Schwachlastbetrieb (Kleinstellung), ist nicht dauert ca. 30 bis 45 Minuten, dann muss vorgesehen. neuer Brennstoff nachgelegt werden. Die Wärmeabgabe an den Aufstellungsraum Der Grundkachelofen, auch Speicherofen erfolgt hauptsächlich durch Warmluftkon- genannt, besteht aus einem metallischen vektion (bodennahe kalte Luft erwärmt sich oder mineralischen Feuerraum, in welchem und steigt nach oben) und einem geringeren eine große Menge Scheitholz in einer oder Anteil Wärmestrahlung. Der Betrieb eines mehreren Chargen verbrannt wird. Die frei- Kaminofens mit einer geringeren als der in werdende Wärme wird über die Heizgase auf der Bedienungsanleitung vorgegebenen ihrem Weg zum Schornstein an eine große Leistung, der sogenannte Schwachlastbe- Masse Speichermaterial (zum Beispiel Scha- trieb (Kleinstellung), ist nicht vorgesehen. motte) abgegeben. Dann wird sie über einen langen Zeitraum mit geringer Leistung über- 2.2 Der Kachelofen Der Warmluftkachelofen besteht aus einem industriell gefertigten metallischen Feuer- raum mit nachgeschaltetem Wärmetauscher. Er wird von einer individuell verkleideten, handwerklich errichteten Heizkammer um- geben, die aus mineralischen Baustoffen (zum Beispiel Kacheln) besteht. Ebenso sind industriell vorgefertigte Bausätze erhältlich. Der Feuerraum ist in der Regel mineralisch ausgekleidet und ist je nach Gerätetyp mit einer Flachfeuerung oder einer Füllfeuerung Kachelofen 13
wiegend durch Wärmestrahlung und etwas mit großer Sichtscheibe und hat nur selten Außenwandkonvektion an den Aufstellraum einen nachgeschalteten Wärmetauscher. Er abgegeben. Diese Öfen werden individuell wird individuell handwerklich verkleidet oder errichtet oder industriell als Bausatz ange- als industriell vorgefertigter Bausatz errichtet. boten. Befeuerung und Wärmeabgabe erfolgen ver- gleichbar dem Kaminofen. Eine Kombination aus den beiden vor- genann ten Systemen ist ein Warmluftka- chelofen mit einem dem Feuerraum nach- 2.4 Der Herd geschalteten mineralischen Speicher. Die- ser erreicht zwar nicht die Speicherleistung des Grundkachelofens/Speicherofens, ver- längert aber die Dauer der Wärmeabgabe nach Erlöschen des Feuers gegenüber dem reinen Konvektionsofen deutlich. 2.3 Der Heizkamin Der Heizkamin ist ähnlich aufgebaut wie der Warmluftkachelofen. Er besteht aus einem in- dustriell gefertigten metallischen Feuerraum Herd Der Herd dient in erster Linie zum Kochen und Backen. Als Nebeneffekt beheizt er auch den Aufstellraum. Eine Ausnahme ist der Heizungsherd, der einen Teil der entstehen- den Wärme über einen Wasserwärmetau- scher in das zentrale Heizungssystem ein- speisen kann. Oft verfügen Herde über einen in der Höhe verstellbaren Rost. Nach dessen Position richtet sich Brennstoffmenge und Brenndauer. Heizkamin 14
2.5 Der Pelletofen Der Pelletofen ist je nach Konstruktion für einen breiten Leistungsbereich geeignet. Er ist dafür ausgelegt, auch im unteren Leis- tungsbereich (Kleinstellung) betrieben zu werden. Aus einem Brennstoffvorratsbehäl- ter werden die Pellets mechanisch in eine Brennvorrichtung gefördert und dort auto- matisch gezündet. Die richtige Brennstoff- menge wird je nach vorgegebener Leistung automatisch zugeführt. Je nach Größe des Brennstoffvorratsbehälters und der einge- stellten Leistung kann der Pelletofen meh- rere Tage ohne Nachfüllen von Brennstoff betrieben werden. Für den Betrieb eines Pel- letofens ist elektrische Energie notwendig. Pelletofen 2.6 Einzelraumfeuerstätten mit wasserführenden Bauteilen Die Technologie wasserführender Einzel- heizung, ein. Es sei an dieser Stelle noch- raumfeuerstätten ermöglicht es, die erzeug- mals besonders darauf hingewiesen, dass te Wärme auf andere Räume im Haus zu Installationen dieser Art in jedem Fall von verteilen. Hierzu ist der Einsatz eines Puffer- einem Fachbetrieb zu planen und auszufüh- speichers sinnvoll. In diesen speist auch die ren sind. Hauptwärmequelle des Hauses, die Zentral- Die Verwendung des Holzofens in Kombination mit einem Pufferspeicher ist möglich. 15
3 Der Schornstein Der Schornstein ist der Motor Ihrer Feuerstät- Daten (Mindestförderdruck, Abgasstutzen- te. Unabhängig davon, ob ein Schornstein temperatur, Abgasmassenstrom, Nennwär- bereits vorhanden ist, nachträglich errichtet meleistung, ggf. Feuerungswärmeleistung) werden soll oder bei einem Hausneubau ein- dazu finden Sie in den Unterlagen Ihrer Feuer- geplant wird, er sorgt dafür, dass die bei Be- stätte sowie auf deren Typenschild. Mit diesen trieb der Feuerstätte entstehenden Verbren- Daten kann der Schornsteinfeger oder der nungsgase sicher abgeführt werden. Dafür Fachbetrieb Ihren vorhandenen Schornstein ist es notwendig, Schornstein und Feuerstätte auf seine Eignung bewerten bzw. den neu zu aufeinander abzustimmen. Die notwendigen errichtenden Schornstein auslegen. Als Betreiber einer Feuerstätte sind Sie vor Inbetriebnahme ver- pflichtet, den (bevollmächtigten) Bezirksschornsteinfeger über die Installation Ihres Ofens zu infor- mieren. Es ist sinnvoll, vor dem Kauf einer Feuerstätte mit dem Schornsteinfeger und dem Fach- betrieb über Ihre Vorstellun gen zu sprechen, um unter anderem die optimale Leistung der Feuer- stätte festzulegen. Es ist auch möglich, den Schornstein nachträglich im Außen- bereich mit Befestigung an der Fassade zu installieren. 16
4 Das richtige Heizen mit Holz – vom Anzünden zum Heizen Feuer machen kann jeder, effizientes und Für beide Anzündarten brauchen Sie: emissionsarmes Heizen will gelernt sein. • Ein geeignetes Anzündmittel in ausreichen- der Menge. Hier eignen sich zum Beispiel Der Betrieb einer Feuerstätte ganz ohne Anzündwürfel, Anzündkissen oder Zünd- Emissionen ist nicht möglich. Es entstehen wolle. Diese sind im Handel erhältlich. Verbrennungsprodukte, wie zum Beispiel • Anzündhölzer, die circa daumendick zuge- Kohlenstoffdioxid, Kohlenstoffmonoxid, so- schnitten sein sollten. Diese sind ebenfalls wie Kohlenwasserstoffe und Schwefeloxide. im Handel erhältlich. Ebenfalls entsteht Feinstaub. • Holzscheite mit einem Umfang von circa 20 Zentimeter. Im Folgenden ist dargestellt, wie Sie durch das richtige Anzünden und Feuern unnöti- Nicht zu verwenden sind: ge Emissionen wie zum Beispiel den Fein- • Brennbare Flüssigkeiten, wie Spiritus oder staub vermeiden. Für einen gelungenen Petroleum, denn es besteht Verpuffungs- Start ist notwendig, dass die Feuerstätte gefahr. sauber und in technisch einwandfreiem • Ungeeignete brennbare Stoffe (siehe Kapi- Zustand ist. Zudem muss sie an einen zu tel 1.1 Seite 5). ihr passenden Schornstein angeschlos- sen sein. Jede installierte Anlage wird vom 4.1.1 Anzünden von oben Schornsteinfeger überprüft. Die regelmäßi- Zwei bis drei Holzscheite werden mit einem ge Wartung durch einen Fachbetrieb wird kleinen Abstand nebeneinander auf den ge- empfohlen. reinigten Feuerraumboden gelegt. Dabei soll- ten die Spaltkanten des Scheitholzes nach oben zeigen. Die Anzündhölzer positioniert 4.1 Das Anzünden man kreuz und quer auf die Scheithölzer. Zwi- schen diese Anzündhölzer wird ausreichend Zu unterscheiden sind grundsätzlich zwei Anzündmittel gelegt. Da zum Anzündvorgang Arten des Anzündvorgangs: das Anzünden große Verbrennungsluftmengen benötigt wer- von oben und das Anzünden von unten. den, bringen Sie die Verbrennungsluftzufuhr Das Anzünden von oben ist bei rostlosen in die Position „Anzünden“ oder „max“. Die Feuerungen zu bevorzugen. Das Anzünden genaue Position des Luftschiebers an Ihrem von unten empfiehlt sich bei einem vor- Gerät entnehmen Sie bitte der Bedienungs- handenen Bodenrost. anleitung unter dem Stichwort „Anzünden“. Achten Sie darauf, dass eventuell vorhan- 17
Luftzufuhr öffnen Befeuerungselement auf Zündmittel entzünden dem Scheitholz positioniert dene Drosselklappen und Absperrschieber Anzündhölzer. Auf die Anzündhölzer werden geöffnet sind. Entzünden Sie die Anzünder in kleinem Abstand und mit der Spaltkante und schließen Sie danach die Feuerraumtür. nach unten zwei bis drei nicht zu dicke Scheit- Bereits nach kurzer Zeit entwickeln sich sicht- hölzer gelegt. bare Flammen im Feuerraum. Da zum Anzündvorgang große Verbrennungs- Hinweis: In den Bedienungsanleitungen eini- luftmengen benötigt werden, bringen Sie die ger rostloser Feuerstätten wird empfohlen, die Verbrennungsluftzufuhr in die Position „An- Holzasche aus den vorherigen Abbränden vor zünden“ oder „max“. Die genaue Position dem erneuten Anzünden nicht vollständig zu des Luftschiebers an Ihrem Gerät entnehmen entfernen. Sollte dies für Ihre Feuerstätte zu- Sie bitte der Bedienungsanleitung unter dem treffen, handeln Sie bitte entsprechend. Stichwort „Anzünden“. Achten Sie darauf, dass eventuell vorhandene Drosselklappen 4.1.2 Anzünden von unten und Absperrschieber geöffnet sind. Entzün- Bei dieser Methode werden die Anzündmate- den Sie die Anzünder und schließen Sie da- rialien auf den geöffneten Bodenrost gelegt. nach die Feuerraumtür. Bereits nach kurzer Zwischen die Anzündhölzer werden Anzünder Zeit entwickeln sich sichtbare Flammen im gelegt. Darauf stapelt man circa zwei Lagen Feuerraum. Luftzufuhr öffnen Befeuerungselement unter Zündmittel entzünden dem Scheitholz positioniert 18
Das Feuer hat die gesamte Kleine Flammen sind noch gut Vermeintlich kalte Asche? Holzmenge erreicht. Drosseln über der Grundglut sichtbar. Entsorgen Sie diese in einem Sie nun die Luftzufuhr. Metalleimer. 4.2 Der Heizbetrieb Sobald die Scheite oder Briketts überzündet haben, reduzieren Sie die Verbrennungs- Sobald die Flammen die gesamte Holzmen- luftzufuhr auf Normalbetrieb. Konstruktions- ge erreicht und entzündet haben, wird die bedingt sind gegebenenfalls auch Einstel- Luftzufuhr gemindert. Auch hier entnehmen lungen am Bodenrost vorzunehmen, dieses Sie die genaue Einstellung Ihres Gerätes bit- entnehmen Sie der Bedienungsanleitung. Sie te der Bedienungsanleitung. können den Heizvorgang beliebig oft wieder- holen. Bei Feuerstätten, die bestimmungs- Der richtige Zeitpunkt zum Nachlegen ist ge- gemäß mit größeren Brennstoffmengen be- kommen, wenn eine Grundglut entstanden schickt werden, ist darauf zu achten, dass die ist und nur noch kleinere Flammen zu sehen Holzscheite nicht kreuz und quer in den Feu- sind. Öffnen Sie die Feuerraumtür langsam, erraum eingebracht werden, sondern ähnlich um Rauchaustritt zu vermeiden. wie bei der Holzlagerung locker in einer Rich- tung im Feuerraum geschichtet werden. Zum Weiterheizen werden Holzscheite mit der Spaltkante nach unten auf die Glut gelegt. Wenn vom Hersteller in der Bedie- 4.3 Das Ende des Heizbetriebs nungsanleitung angegeben, können jetzt auch Holzbriketts eingesetzt werden. Bevor Es wird kein Brennstoff mehr nachgelegt. Sie den Brennstoff behutsam nachlegen, Nach dem Erlöschen der Restglut sollte die schieben Sie die Glut zu einem kompakten Verbrennungsluftzufuhr geschlossen wer- Glutbett zusammen. Keinesfalls sollten Sie den. Damit verhindern Sie ein Auskühlen des den Brennstoff in den Feuerraum hinein- Aufstellraums. Bitte beachten Sie, dass auch werfen. Dieses könnte die Auskleidung des eine vermeintlich kalte Asche noch kleine Feuerraums beschädigen und das Austre- Glutstücke enthalten kann. Um Brände zu ten von Glutstücken verursachen. vermeiden, empfiehlt es sich daher, die aus der Feuerstätte entnommene Asche vor dem Um ein schnelles Überzünden des aufgege- Entsorgen in der Restmülltonne in einem benen Brennstoffs zu erreichen, kann der dafür geeigneten metallischen Eimer mit De- Luftschieber weiter geöffnet werden. ckel zwischenzulagern. 19
5 Der Kauf einer neuen Feuerstätte Bevor Sie sich eine neue Feuerstätte zulegen, erklärung oder über die HKI Datenbank erfol- sollten Sie sich Ihre persönlichen Anforde- gen. Sie können natürlich auch Ihren Schorn- rungen an das Gerät überlegen. Dabei sind steinfeger mit einer Emissionsmessung bei die Größe des Aufstellraums und der angren- Ihnen zu Hause beauftragen, was allerdings zenden Räumlichkeiten zu beachten. Darü- mit einem gewissen Aufwand und somit Kos- ber hinaus sollte im Vorfeld geklärt werden, ten verbunden ist, zudem ist nicht sicher, wie häufig Sie das Gerät betreiben möchten ob Ihre Feuerstätte die vorgeschriebenen und wie viel Aufwand Sie mit Brennstoffbe- Emissionsgrenzwerte einhält. Die Nach- schaffung und -handling betreiben wollen. rüstung Ihrer Feuerstätte mit sogenannten emissionsmindernden Maßnahmen, zum Zu beachten sind an dieser Stelle auch die Beispiel einem Katalysator oder einem elek- gesetzlichen Anforderungen an die Emis- trostatischem Abscheider, ist ebenfalls mög- sionswerte einer Feuerstätte. Diese Anforde- lich. Beachten Sie, dass der entsprechende rungen sind in Deutschland verschärft wor- Platz für den Einbau vorhanden sein muss, den. Ofenbesitzer sind verpflichtet, ihrem dass Kosten anfallen und die eingebaute Schornsteinfeger gegenüber den Nachweis Technik gewartet werden muss. zu erbringen, dass ihre Feuerstätte die An- forderungen der ersten Bundesimmissions- Der Austausch der alten gegen eine moder- schutz Verordnung (1. BImSchV) erfüllt. ne neue Feuerstätte mit hohem Wirkungs- Wenn ein Gerät die Anforderungen nicht grad (Brennstoffeinsparung!) wird von vielen erfüllt, muss es nachgerüstet, ausgetauscht Fachleuten empfohlen. Moderne, im Handel oder stillgelegt werden. erhältliche Geräte erfüllen die gesetzlichen Anforderungen der 1. BImSchV. Der Verband der Hersteller von Heiz- und Kochgeräten, HKI, führt eine Datenbank mit Egal wozu Sie sich entscheiden, wenden Sie technischen Informationen zu Feuerstätten. sich vorher immer an den Bezirksschorn- In dieser Datenbank finden Sie auch Infor- steinfeger und lassen anstehende Arbeiten mationen darüber, ob eine Feuerstätte die von einem Fachbetrieb durchführen. geltenden Anforderungen an die 1. BImSchV erfüllt. Zu finden ist die Feuerstättendaten- Neben den immissionsrechtlichen Anfor- bank unter: www.cert.hki-online.de derungen müssen die Feuerstätten und ge- gebenenfalls Zubehörteile wie z. B. Entstau- Der Nachweis auf Erfüllung der gesetzlichen bungseinrichtungen selbstverständlich auch Anforderungen gegenüber (bevollmächtig- baurechtliche und sicherheitstechnische ten) Bezirksschornsteinfegern kann durch Anforderungen erfüllen. Diese sind in der Re- Vorlage einer Prüfbescheinigung/Hersteller- gel in nationalen und europäischen Normen 20
festgeschrieben und werden im Rahmen der • Wer installiert mir die Feuerstätte? Typprüfung in einer dafür benannten Prüf- • Kann ich Brennstoff richtig lagern? stelle ebenso überprüft wie das Emissions- • Kann ich die anfallende Asche entsorgen? verhalten. So werden beispielsweise die • Ist der Boden des Aufstellraums hinrei- bereits erwähnten Daten zur Schornstein- chend tragfähig? Speicherfeuerstätten bemessung ermittelt und die Brandsicher- oder auch kachel-/steinverkleidete Feuer heit in einem Brennversuch bei deutlicher stätten können sehr schwer sein. Überlastung der Feuerstätte überprüft. Aus • Ist der Boden des Aufstellraums brenn dieser Prüfung resultieren auch die in den bar? Schutzmaßnahmen müssen berück in Unterlagen und dem Typenschild zu fin- sichtigt werden! denden Sicherheitsabstände zu brennbaren • Ist mein vorhandener Schornstein für mei- Bauteilen des Aufstellungsraums. Achten ne Wunschfeuerstätte geeignet? Sie beim Erwerb einer Feuerstätte darauf, • Wie steht es mit dem Herstellerservice, dass diese Nachweise für die entsprechende wenn mal etwas nicht funktioniert? Feuerstätte vorliegen. Weitere Informationen • Darf ich in meinem Wohngebiet überhaupt entnehmen Sie bitte der genannten Feuer- eine holzbefeuerte Feuerstätte betreiben? stättendatenbank. www.cert.hki-online.de • Sind Lüftungsanlagen geplant oder vor- handen, die den Betrieb der Feuerstätte beeinflussen können? 5.1 Neuanschaffung – • Ist eine Mehrfachbelegung des Schorn- die Kaufentscheidung steins ge plant? Vorherige Abstimmung mit dem Bezirksschornsteinfeger durch- Bei der Kaufentscheidung sollten Sie die fol- führen! genden Punkte für sich klären: • Wie ist der Wärmebedarf, was will ich be- heizen? Soll nur der Aufstellraum oder 5.2 Verbrennungsverbote sollen benachbarte Räume mit erwärmt werden? Soll die Feuerstätte über einen Vor der Planung und Anschaffung einer Wasserwärmetauscher verfügen und so- neuen Feuerstätte gilt es abzuklären, ob mit in das zentrale Beheizungssystem ein- in der Kommune ein Verbrennungsverbot speisen? (Achtung: nur Fachbetrieb – kein besteht. Solche Verbote können in Bebau- Selbstbau!) ungsplänen der Kommunen oder in Grund- • Möchte ich nur kurzzeitig oder andauernd stückskaufverträgen zu finden sein. Kom- heizen? munen können in Brennstoffverordnungen • Was finde ich persönlich angenehmer: bestimmte Emissionsgrenzwerte festlegen Wärmeabgabe über Warmluftkonvektion, oder die Benutzung bestimmter Anlagen über Strahlung oder möchte ich beides? verbieten. Per Satzung können sie einen • Lege ich Wert auf die Sicht auf das Feuer? Nah-/Fernwärmeanschluss vorschreiben. • Wie viel darf die Feuerstätte kosten? 21
6 Weitere Informationen Informationsfilm zum richtigen Heizen mit Adressen Holz auf: www.richtigheizenmitholz.de HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e. V. Außerdem unter: Lyoner Straße 9 www.hki-online.de 60528 Frankfurt am Main www.cert.hki-online.de Tel.: 069/256268-0 www.ratgeber-ofen.de Fax: 069/256268-100 www.schornsteinfeger.de www.hki-online.de www.verbrennungsverbote.de www.bmel.de Fachagentur Nachwachsende www.umweltbundesamt.de Rohstoffe e. V. (FNR) www.fnr.de OT Gülzow, Hofplatz 1 http://bioenergie.fnr.de 18276 Gülzow-Prüzen http://heizen.fnr.de Tel.: 03843/6930-0 Fax: 03843/6930-102 Literaturhinweise www.fnr.de Erste Verordnung zur Durchführung des Bun- des-Immissionsschutzgesetzes (Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen – 1. BImSchV) vom 26.01.2010 Handbuch Bioenergie Kleinanlagen: http://mediathek.fnr.de/handbuch-bio energie-kleinanlagen.html Weitere kostenfreie Broschüren der FNR zum Download finden Sie in der Mediathek unter: http://mediathek.fnr.de 22
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) OT Gülzow, Hofplatz 1 18276 Gülzow-Prüzen Tel.: 03843/6930-0 Fax: 03843/6930-102 info@fnr.de www.fnr.de Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier mit Farben auf Pflanzenölbasis FNR 2014
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